Optimierung der Kapitalrendite durch Risikotransfer - Marsh
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Risikofinanzierung<br />
<strong>Optimierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kapitalrendite</strong> <strong>durch</strong><br />
<strong>Risikotransfer</strong>
Inhalt<br />
2<br />
Vorwort: <strong>Optimierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kapitalrendite</strong> duch <strong>Risikotransfer</strong> 3<br />
Gründe für die <strong>Optimierung</strong> des <strong>Risikotransfer</strong>s 4<br />
Der Prozess zur <strong>Optimierung</strong> des <strong>Risikotransfer</strong>s 6<br />
Fazit: Revolution o<strong>der</strong> Evolution? 10
<strong>Optimierung</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Kapitalrendite</strong> <strong>durch</strong><br />
<strong>Risikotransfer</strong><br />
Vorwort<br />
Immer mehr Unternehmen erkennen, dass sie <strong>durch</strong> effektives<br />
Risikomanagement einen hohen Mehrwert erreichen können.<br />
Unternehmen, denen bewusst ist, wie sich Risiken auf die<br />
Unternehmenskennzahlen auswirken, können Geschäftschancen<br />
besser nutzen und die Effizienz gezielt steigern.<br />
Die jeweiligen Strategien zur Finanzierung <strong>der</strong> Risiken spielen<br />
dabei eine wichtige Rolle. Ein Unternehmen, das hier nur den<br />
Einkauf von Versicherungen sieht, zieht unter Umständen nicht<br />
den größten Nutzen aus seinem Kapitaleinsatz. Eine falsche<br />
Entscheidung bei <strong>der</strong> Finanzierung des Risikoschutzes kann<br />
im ungünstigsten Fall zu einer Verschlechterung <strong>der</strong> Unternehmenskennzahlen<br />
und zur Schmälerung <strong>der</strong> Gewinnspanne<br />
führen.<br />
Vor diesem Hintergrund entscheiden sich immer mehr Unternehmen<br />
für eine differenzierte <strong>Risikotransfer</strong>strategie. In einer<br />
kürzlich von <strong>Marsh</strong> <strong>durch</strong>geführten Studie unter mehr als 750<br />
europäischen Firmen gaben 73 Prozent <strong>der</strong> befragten Firmen<br />
an, verstärkt auf ein aktives Risikomanagement zu setzen,<br />
anstatt zusätzliche Versicherungspolicen abzuschließen. Dies<br />
bedeutet nichts an<strong>der</strong>es, als dass die Unternehmen ihre risikobezogenen<br />
Kosten kennen und besser beherrschen wollen.<br />
Da<strong>durch</strong>, dass sich die Firmen von Versicherungen und den<br />
Entwicklungen auf dem Versicherungsmarkt unabhängiger<br />
machen, ihr Risikomanagement optimieren und sich gegebenenfalls<br />
für alternative Finanzierungslösungen entscheiden,<br />
gelingt es ihnen, die <strong>Risikotransfer</strong>kosten zu stabilisieren,<br />
wo<strong>durch</strong> dem Unternehmen ein erheblicher Mehrwert entstehen<br />
kann.<br />
Bei <strong>Marsh</strong> nennen wir diesen Prozess „<strong>Optimierung</strong> des <strong>Risikotransfer</strong>s“.<br />
Damit sind Maßnahmen gemeint, die ein Unternehmen<br />
ergreift, um optimale Finanzierungslösungen für den<br />
Transfer seiner Risiken zu erreichen, mit dem Ziel, da<strong>durch</strong> die<br />
risikobezogenen Kosten insgesamt dauerhaft zu senken. Dieser<br />
Prozess greift auf Informationen aus allen Unternehmensbereichen<br />
zurück und ermöglicht es, Investitionen in Risikoreduzierung<br />
und Risikomanagement <strong>durch</strong> eine Verringerung <strong>der</strong><br />
risikobezogenen Kosten zu kompensieren und die Kosten für<br />
Versicherungen <strong>durch</strong> realistische Selbstbehalte zu optimieren.<br />
Ein Grundsatz <strong>der</strong> <strong>Optimierung</strong> des <strong>Risikotransfer</strong>s besteht<br />
darin, Versicherungen nicht grundsätzlich als verlorene Einmalkosten<br />
zu betrachten, son<strong>der</strong>n vielmehr als dritte Kapitalquelle,<br />
die neben dem Fremd- und Eigenkapital zur Verfügung steht.<br />
Versicherungen bieten nicht nur Schutz, son<strong>der</strong>n können einem<br />
Unternehmen auch bei <strong>der</strong> <strong>Optimierung</strong> seiner Kapitalkosten<br />
helfen.<br />
Die vorliegende Broschüre richtet sich an Risikomanager und<br />
Finanzexperten, die im Bereich <strong>Risikotransfer</strong> tätig sind. Beide<br />
Zielgruppen profitieren von den aufgezeigten Strategien. Als<br />
Risikomanager können Sie Ihre Arbeit aufwerten, indem Sie<br />
zeigen, dass Sie transparente und bestmögliche Entscheidungen<br />
in Bezug auf den Kauf von Versicherungspolicen und das<br />
Risikomanagement fällen. Wenn Sie Finanzexperte sind, unterstützen<br />
Sie diese Ausführungen dabei, sicherzustellen, dass Ihre<br />
<strong>Risikotransfer</strong>- und Versicherungsstrategie zur Finanzkraft und<br />
Strategie Ihres Unternehmens passt. Sie erfahren mehr über die<br />
Grundsätze für die Entwicklung einer langfristigen und in sich<br />
stimmigen Strategie zur Risikofinanzierung und die von <strong>Marsh</strong><br />
empfohlenen Maßnahmen für Ihren Erfolg. Wenn Ihr Unternehmen<br />
damit konfrontiert wird, seine Versicherungsausgaben<br />
zu rechtfertigen o<strong>der</strong> nachzuweisen, inwiefern die vorhandenen<br />
Versicherungsprogramme für eine maximale Rendite des<br />
eingesetzten Kapitals sorgen, finden Sie bei <strong>der</strong> Lektüre nützliche<br />
Hinweise zur Entscheidungsoptimierung. Egal, mit welchem<br />
Partner Sie heute zusammenarbeiten, verlangen Sie von<br />
ihm, für Sie und mit Ihnen herauszufinden, wie Versicherungen<br />
und sonstige Möglichkeiten <strong>der</strong> Risikofinanzierung besser und<br />
effizienter zum Nutzen Ihres Unternehmens eingesetzt werden<br />
können.<br />
3
Gründe für die<br />
<strong>Optimierung</strong> des<br />
<strong>Risikotransfer</strong>s<br />
Der Begriff „<strong>Optimierung</strong> des <strong>Risikotransfer</strong>s“ beschreibt einen<br />
strategischen Prozess, <strong>der</strong> von immer mehr Firmen gewählt<br />
wird, um zu ausgewogenen, objektiven Entscheidungen in<br />
Bezug auf die Allokation von Finanzmitteln für die Risikoeingrenzung<br />
zu gelangen. Dieser Prozess beruht auf folgenden<br />
Prinzipien:<br />
(i) Der Abschluss von Versicherungspolicen ist nur eine von<br />
mehreren Möglichkeiten im Rahmen einer breit angelegten<br />
und häufig langfristigen Risikomanagement- und Finanzierungsstrategie.<br />
Bei <strong>der</strong> <strong>Optimierung</strong> des <strong>Risikotransfer</strong>s geht<br />
es nicht nur um die Haftungsgrenzen und Selbstbehalte<br />
einer Versicherungspolice, obwohl diese Aspekte in vielen<br />
Fällen Gegenstand unternehmerischer Überlegungen sind.<br />
(ii) Bei <strong>der</strong> <strong>Optimierung</strong> des <strong>Risikotransfer</strong>s werden Versicherungs-<br />
und Risikofinanzierungskonzepte als Form <strong>der</strong><br />
Kapitalallokation betrachtet, die dem Unternehmen einen<br />
höheren Nutzen und eine höhere Rendite einbringen, wenn<br />
sie bestmöglich eingesetzt werden.<br />
(iii) Letztendlich beschreibt <strong>der</strong> Prozess, inwieweit Investitionsverhalten<br />
und Risikobereitschaft des Unternehmens zusammenpassen,<br />
wie hoch <strong>der</strong> mit den Risiken wahrscheinlich<br />
verbundene finanzielle Schaden ist und wie hoch die<br />
Kapitalkosten für die einzelnen Finanzierungsmöglichkeiten<br />
sind.<br />
Ein Unternehmen, das den <strong>Risikotransfer</strong> bislang als eine Reihe<br />
von jährlichen Versicherungstransaktionen behandelt hat,<br />
will eventuell seine Position aus finanziellen, geschäftspolitischen<br />
o<strong>der</strong> sonstigen betriebswirtschaftlichen Gründen neu<br />
bewerten.<br />
Verlässt sich ein Unternehmen bei <strong>der</strong> Risikoabsicherung<br />
ausschließlich auf Versicherungen, so ist es ungeschützt <strong>der</strong><br />
Volatilität und den Zyklen des Versicherungsmarktes ausgesetzt<br />
und muss damit rechnen, dass seine Versicherungskosten Jahr<br />
für Jahr starken Schwankungen unterliegen. Diese Problematik<br />
kann sich zudem verschärfen, falls das Unternehmen signifikante<br />
Deckung für das Risiko von Spätschäden benötigt o<strong>der</strong> in<br />
<strong>der</strong> Vergangenheit hohe Schäden eingetreten sind. Zusätzlich<br />
haben plötzliche Anstiege bei Anzahl o<strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Schäden<br />
erheblichen Einfluss auf die Versicherungskosten.<br />
4<br />
Bei <strong>der</strong> <strong>Optimierung</strong> des <strong>Risikotransfer</strong>s geht es um mehr als<br />
nur um die Verbesserung <strong>der</strong> Planbarkeit von Versicherungskosten.<br />
Vielmehr zielt die <strong>Optimierung</strong> des <strong>Risikotransfer</strong>s darauf<br />
ab, mit dem für den <strong>Risikotransfer</strong> eingesetzten Kapital die<br />
höchstmögliche Rendite zu erzielen. Im Großen und Ganzen<br />
besteht die Alternative zum Abschluss von Versicherungspolicen<br />
darin, an<strong>der</strong>e Instrumente zu finden, um die vorhandenen<br />
Risiken bilanzneutral abzubilden. Die Gesamtrisikokosten (Total<br />
Cost of Risk – TCOR) eines Unternehmens ergeben sich aus <strong>der</strong><br />
Summe <strong>der</strong> für das Risiko erwarteten Kosten im Selbstbehalt<br />
und <strong>der</strong> Versicherungskosten, wobei auch die Kosten für das<br />
bereitzuhaltende Risikokapital zu berücksichtigen sind.<br />
TCOR = Kosten im Selbstbehalt + Kapitalkosten + Kosten <strong>der</strong><br />
externen Risikoübertragung + Versicherungssteuern<br />
Manche Unternehmen erwerben schon seit Jahren denselben<br />
Versicherungsumfang und stellen erst bei einer genaueren Prüfung<br />
fest, dass die Versicherungspolice relativ betrachtet teurer<br />
geworden ist als die Kapitalkosten für die Eigentragung des<br />
Risikos – entwe<strong>der</strong>, weil sich die Kosten und Verfügbarkeit <strong>der</strong><br />
Versicherung o<strong>der</strong> die Größe und Strategie des Unternehmens<br />
o<strong>der</strong> aber beide Faktoren geän<strong>der</strong>t haben. Mit an<strong>der</strong>en Worten,<br />
die risikoadjustierte <strong>Kapitalrendite</strong> (Risk-adjusted Return<br />
on Capital – RAROC) ist negativ, d. h. <strong>der</strong> beschaffte Versicherungsschutz<br />
bringt dem Unternehmen keine Wertschöpfung.<br />
Selbstverständlich kann auch <strong>der</strong> umgekehrte Fall zutreffen: Ein<br />
Unternehmen mit hohen Selbstbehalten kann z.B. feststellen,<br />
dass <strong>der</strong> RAROC eines Versicherers langfristig gesehen geringere<br />
Kosten verursacht. In diesem Fall ist es sinnvoll, das Risiko<br />
zu übertragen.<br />
Wann wurden in Ihrem Unternehmen die Gesamtrisikokosten<br />
zum letzten Mal berechnet? Wann wurde<br />
die Bilanz zum letzten Mal daraufhin überprüft, ob sie<br />
höhere Risiken verkraftet? Wann wurde zum letzten<br />
Mal analysiert, ob die Ertragskraft ausreicht, um mit<br />
unerwarteter Volatilität fertig zu werden – als Alternative<br />
zu teuren Versicherungslösungen?
Hinter <strong>der</strong> Entwicklung eines differenzierten Instrumentariums<br />
zur Übertragung von Risiken stehen großenteils finanzielle<br />
Überlegungen. In vielen Fällen ist es <strong>Marsh</strong> <strong>durch</strong> solche Instrumente<br />
gelungen, die Gesamtrisikokosten seiner Kunden<br />
um mehrere Millionen Euro zu verringern. Darüber hinaus<br />
sprechen auch zahlreiche geschäftspolitische und betriebswirtschaftliche<br />
Gründe für eine ebenso systematische wie objektive<br />
<strong>Risikotransfer</strong>strategie.<br />
Wie stellt Ihr Unternehmen sicher, dass das betriebliche<br />
Risikomanagement untrennbar mit den Entscheidungen<br />
rund um die Risikofinanzierung verknüpft ist?<br />
Geschäftspolitisch gesehen sorgt eine langfristig angelegte<br />
<strong>Risikotransfer</strong>strategie dafür, dass das Management des<br />
betreffenden Unternehmens offener über die bestehenden<br />
Risiken und Schwierigkeiten spricht, die das Unternehmen am<br />
Erreichen seiner Ziele hin<strong>der</strong>n könnten. Diese Offenheit kann<br />
für das Unternehmen von großem Nutzen sein. So kann <strong>der</strong><br />
Versicherungsschutz genau auf die Risiken und die erwarteten<br />
Schäden abgestimmt werden. Nicht versicherbare Risiken lassen<br />
sich leichter identifizieren und bewerten, und das Unternehmen<br />
kann gezielt alternative Finanzierungslösungen einsetzen, um<br />
potenzielle Großschäden zu bewältigen. Außerdem lassen sich<br />
die Bereiche identifizieren, in denen Risikophilosophie o<strong>der</strong><br />
-management optimiert werden können, wobei sich das Investitionsbudget<br />
nach <strong>der</strong> möglichen Schadensmin<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong><br />
den Einsparungen beim <strong>Risikotransfer</strong> richtet o<strong>der</strong> <strong>durch</strong> diese<br />
ggf. sogar kompensiert wird.<br />
Aus Sicht des Risikomanagements schließlich bietet dieser Ansatz<br />
die Chance zu zeigen, welchen Mehrwert ein zeitge mäßes<br />
Risikomanagement für das Unternehmen schafft, indem es die<br />
Gesamtstrategie und die Kennzahlen des Unternehmens mit den<br />
Entscheidungskriterien für Versicherungsschutz und Risikoüber- Risikoüber-<br />
nahme in Einklang bringt. Wer als Risikomanager zweifelsfrei<br />
nachweisen kann, dass seine Entscheidungen über Art und<br />
Umfang des Versicherungsschutzes auf für das Unternehmen<br />
relevanten, objektiven Daten beruhen, ist vielen seiner Kollegen<br />
haushoch überlegen. Er trägt da<strong>durch</strong> nicht nur zur Minimierung<br />
von Kosten und Volatilität bei, son<strong>der</strong>n baut höchstwahrscheinlich<br />
auch tragfähige und langfristige Beziehungen zu Manage-<br />
ment, Versicherungsanbietern und Versicherungsmaklern auf.<br />
5
Der Prozess zur<br />
<strong>Optimierung</strong><br />
des <strong>Risikotransfer</strong>s<br />
Zwecks Maximierung <strong>der</strong> <strong>Kapitalrendite</strong> aus <strong>Risikotransfer</strong> und<br />
-finanzierung benötigen Unternehmen einen stabilen Prozess,<br />
<strong>der</strong> nicht nur eine Analyse vorhandener und benötigter<br />
Versicherungen, son<strong>der</strong>n auch eine breite Betrachtung aller<br />
Betriebsrisiken, angemessene Kontrollmechanismen und die<br />
optimale Nutzung des Kapitals zur Finanzierung <strong>der</strong> Risiken<br />
beinhaltet.<br />
In <strong>der</strong> Regel sind verschiedene Bereiche und Mitarbeiter an<br />
diesem Prozess beteiligt und stellen <strong>durch</strong> umfassende Finanzanalysen<br />
tragfähige Entscheidungsgrundlagen bereit. Die meisten<br />
unserer Kunden unterstellen dabei, dass allein <strong>durch</strong> die<br />
Rationalisierung von Prozessen Synergie- und Einsparpotenziale<br />
realisiert werden, noch bevor sich die längerfristigen Vorteile<br />
<strong>der</strong> Risikofinanzierung bemerkbar machen. Oftmals wirkt die<br />
<strong>Optimierung</strong> des <strong>Risikotransfer</strong>s sehr komplex. Deshalb haben<br />
wir die Schritte dieses Prozesses in Abbildung 1 dargestellt.<br />
Abb. 1: Die typischen Schritte bei <strong>der</strong> <strong>Optimierung</strong> des <strong>Risikotransfer</strong>s<br />
Risikotoleranz <strong>der</strong><br />
Captive<br />
Risikooptimierung<br />
<strong>durch</strong> Captive<br />
Strategische<br />
Entscheidungen<br />
Datenerfassung<br />
& -aufbereitung<br />
Risikotoleranz <strong>der</strong><br />
Unternehmensgruppe<br />
TCOR/Programmaufbau<br />
& Kostenstruktur<br />
Versicherungsangebote<br />
& Möglichkeiten<br />
<strong>der</strong> Alternativen<br />
Risikofinanzierung<br />
Schadenanalyse &<br />
-simulation<br />
Zuordnung von<br />
Risiken<br />
Strategien für<br />
neue & nicht abgesicherte<br />
Risiken<br />
Zwar ist jede Branche an<strong>der</strong>s, doch <strong>Marsh</strong> empfiehlt jedem<br />
Unternehmen, sich bei <strong>der</strong> <strong>Optimierung</strong> seines <strong>Risikotransfer</strong>s<br />
grundsätzlich an die drei Hauptphasen zu halten, die in Abbildung<br />
2 dargestellt werden.<br />
6<br />
Abb. 2: Prozess zur <strong>Optimierung</strong> des <strong>Risikotransfer</strong>s<br />
Verständnis <strong>der</strong><br />
Unternehmensstrategie<br />
Datenanalyse &<br />
-modellierung<br />
Entwicklung &<br />
Platzierung von<br />
Risikofinanzierungslösungen<br />
Verständnis <strong>der</strong> Unternehmensstrategie<br />
Die grundsätzliche Strategie eines Unternehmens und die<br />
Auswirkungen dieser Strategie auf die Mittelverwendung sollten<br />
letztendlich auch die Entscheidungen des Unternehmens<br />
im Hinblick auf den <strong>Risikotransfer</strong> bestimmen. Die Risikotragfähigkeit<br />
eines Unternehmens hängt nicht allein von einem<br />
soliden Cashflow ab. Das Management setzt die Mittel unter<br />
Umständen für neue Investitionen ein o<strong>der</strong> zahlt seinen Aktionären<br />
eine Dividende aus. Risikoaverse Unternehmen ziehen<br />
es unter Umständen vor, Risiken in einem höheren Maße zu<br />
versichern, als es angesichts <strong>der</strong> Bilanzstruktur erfor<strong>der</strong>lich<br />
wäre. Die Risikobereitschaft eines Unternehmens wird von<br />
verschiedenen Faktoren bestimmt, von denen manche objektivierbar<br />
und an<strong>der</strong>e ein „Bauchgefühl” sind. Unabhängig davon,<br />
welche Faktoren für die Risikobereitschaft ausschlaggebend<br />
sind, gilt, dass die optimale Strategie nur entwickelt werden<br />
kann, wenn die Entscheidungsträger eine klare Vorstellung<br />
davon haben, welche Rolle <strong>der</strong> <strong>Risikotransfer</strong> in ihrem Unternehmen<br />
spielen soll.<br />
Ebenso wie auf eine klare Vorstellung <strong>der</strong> Unternehmensstrategie<br />
kommt es bei <strong>der</strong> <strong>Optimierung</strong> des <strong>Risikotransfer</strong>s<br />
auf fundierte Informationen an. Denn qualitativ hochwertige<br />
Informationen über das Unternehmen, die vorhandenen Risiken,<br />
die Qualität <strong>der</strong> Maßnahmen zur Risikobegrenzung und<br />
die vorhandene Risikobereitschaft sind für die <strong>Optimierung</strong> des<br />
<strong>Risikotransfer</strong>s von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung. Eine dünne o<strong>der</strong><br />
fehlerhafte Datenbasis kann dazu führen, dass das angebotene<br />
Versicherungsprogramm dem Bedarf des Unternehmens nicht<br />
entspricht und das Kapital nicht optimal eingesetzt wird. <strong>Marsh</strong><br />
empfiehlt jedem Unternehmen, die folgenden Informationen<br />
als Entscheidungsgrundlage für den Umgang mit Risiken zu<br />
sammeln:<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
historische Informationen über Schadensfälle<br />
bestehendes Risikoinventar<br />
Sofortreaktions-, Krisenmanagement- und<br />
Wie<strong>der</strong>her stellungspläne<br />
Corporate-Governance-Programm<br />
Benchmark mit Risikodaten an<strong>der</strong>er Unternehmen<br />
<strong>der</strong> selben Branche
Auswirkung<br />
Abb. 3: Risikoverzeichnis/Risikokarte (exemplarisch)<br />
4<br />
3<br />
2<br />
O<br />
c<br />
Q<br />
W<br />
I<br />
M<br />
J<br />
Y<br />
L<br />
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K<br />
CS<br />
RU<br />
P<br />
b<br />
Nd<br />
a<br />
D<br />
X<br />
H<br />
E<br />
A<br />
B<br />
G<br />
1<br />
1 2<br />
Wahrscheinlichkeit<br />
3 4<br />
A Marke<br />
B Budget und Prognosen<br />
C Geschäftsfel<strong>der</strong><br />
D Versicherungsber<br />
V eitschaft<br />
E Kommunikation<br />
F Kompetenzen/Fähigkeiten<br />
G Wettbewerb<br />
H Kundenbedürfnisse<br />
I Effizienz<br />
J Personalrekrutierung/bindung<br />
V<br />
F<br />
T<br />
K Investitionsbewertung<br />
L Produktlebenszyklus<br />
Q Partnerschaften<br />
R Strategieumsetzung<br />
� Risikoeinstellung <strong>der</strong> Geschäftsleitung und <strong>der</strong> Konzernführung:<br />
Sieht sich das Unternehmen als risikofreudig o<strong>der</strong><br />
risikoavers?<br />
�<br />
Datenlücken und Entwicklung von Parametern und<br />
Systemen zur <strong>Optimierung</strong> <strong>der</strong> Datenerfassung<br />
� Übersicht <strong>der</strong> Geschäftsrisiken <strong>der</strong> einzelnen Unternehmensbereiche<br />
und Standorte sowie Abgleich dieser Risiken mit<br />
dem Risikoinventar, häufig in Form einer Risikomatrix<br />
(siehe Abbildung 3)<br />
In dieser Phase des Prozesses geht es darum, sich ein klares<br />
Bild von den ggf. entstehenden/erwarteten Schäden sowie den<br />
risikobegrenzenden Maßnahmen zu verschaffen und diese für<br />
künftige Finanzanalysen zu quantifizieren. Wichtig ist zudem<br />
die Entwicklung eines ausführlichen und qualitativen Dialogs<br />
zwischen den Führungskräften, um festzulegen, wie <strong>der</strong> Erfolg<br />
aussehen soll. Viele Unternehmen nutzen diesen Dialog auch<br />
dazu, um zu prüfen, ob sie ihre Risiken tatsächlich effektiv eingrenzen<br />
und einheitlich managen. Es kann zum Beispiel vorkommen,<br />
dass Verbesserungen im Risikomanagement o<strong>der</strong> gar<br />
eine Verän<strong>der</strong>ung des Geschäftsprozesses das Risikoprofil so<br />
stark beeinflussen, dass die Investitionen für die Risikooptimierung<br />
<strong>durch</strong> die besseren Versicherungskonditionen kompensiert<br />
werden.<br />
Datenanalyse und -modellierung<br />
Die zweite, entscheidende Phase des Prozesses besteht darin,<br />
aus den Daten aussagekräftige Werkzeuge zur Entscheidungsfindung<br />
zu machen. Ziel dieser Phase ist es, die optimale<br />
Struktur für das Risikofinanzierungsprogramm zu ermitteln, für<br />
das Versicherungsschutz erhältlich ist. Dabei geht es nicht nur<br />
darum, die bestmöglichen Versicherungslösungen zu finden,<br />
son<strong>der</strong>n auch darum festzustellen, welche Risiken in welcher<br />
Höhe das Unternehmen selbst tragen kann. Dabei stehen vor<br />
allem folgende Überlegungen im Vor<strong>der</strong>grund:<br />
� Prüfung von Versicherungssummen, Haftungsgrenzen und<br />
Haftungsausschlüssen, um zu ermitteln, ob die vorhandenen<br />
Policen zur Absicherung <strong>der</strong> in Phase 1 identifizierten<br />
Risiken geeignet sind. In sehr vielen Fällen wird dabei festgestellt,<br />
dass Risiken bestehen, die <strong>der</strong>zeit nicht versichert<br />
sind. Außerdem lassen sich so die Daten überprüfen, auf<br />
<strong>der</strong>en Grundlage Art und Umfang des Versicherungsschutzes<br />
bestimmt werden.<br />
� Berechnung <strong>der</strong> Risikotoleranz: Ein Unternehmen sollte auswerten,<br />
ob Än<strong>der</strong>ungen in den Betriebsabläufen, <strong>der</strong> Unternehmensstrategie<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Finanzkraft ggf. dazu geführt<br />
haben, dass <strong>der</strong> bestehende Versicherungsschutz nicht<br />
mehr die optimale Form <strong>der</strong> Risikofinanzierung darstellt.<br />
Diese Phase hilft bei <strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> Eigentragungskapazität<br />
und <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Selbstbehalte. Zur Beurteilung<br />
<strong>der</strong> Bereitschaft und Fähigkeit des Unternehmens, Schäden<br />
aus eigenen Mitteln zu finanzieren, können verschiedene<br />
Indikatoren herangezogen werden. Hierzu gehören Bonitätsratings<br />
o<strong>der</strong> Benchmarks in Bezug auf die Höhe von<br />
Selbstbehalten. Neben <strong>der</strong> Sicherstellung eines effektiveren<br />
Kapitaleinsatzes hilft dieser Prozess den Unternehmen bei<br />
<strong>der</strong> Verringerung <strong>der</strong> Volatilität von Versicherungsmarktzyklen<br />
<strong>durch</strong> den Abschluss von Versicherungen mit höheren<br />
Selbstbehalten.<br />
� Nachdem das Unternehmen seine Risiken und die bestehenden<br />
Versicherungen überprüft und die optimale Höhe<br />
<strong>der</strong> Selbstbehalte festgestellt hat, kann mit <strong>der</strong> Entwicklung<br />
versicherungsmathematischer Modelle begonnen werden,<br />
auf <strong>der</strong>en Grundlage sich verschiedene Programmstrukturen<br />
mit unterschiedlichen <strong>Risikotransfer</strong>- und Selbstbehaltanteilen<br />
entwerfen lassen. Zwar sind Daten über Schadensfälle<br />
dabei von Bedeutung, doch kann sich <strong>der</strong> Risikomanager<br />
nicht vollkommen auf diese verlassen, da manche Schäden<br />
ggf. noch nicht zu Ansprüchen geführt haben (wie z.B.<br />
Betriebshaftpflichtschäden) o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en jeweilige „Kosten“<br />
sich inflationsbedingt geän<strong>der</strong>t haben. Ebenso gilt, dass<br />
Erfahrungen mit häufig eintretenden, kleineren Schadensfällen<br />
hinreichend verlässliche Prognosen zulassen, jedoch<br />
können nicht identifizierte und nicht versicherbare Großrisiken<br />
ein Unternehmen stark belasten. Mithilfe komplexer<br />
Modellierungsverfahren wie z. B. <strong>der</strong> Monte-Carlo-Simulation<br />
(Abbildung 4) können Unternehmen unterschiedliche<br />
Schadensszenarien ermitteln.<br />
7
Abb. 4: Beispielergebnis aus einer Monte-Carlo-Simulation, anhand<br />
<strong>der</strong>er sich Schadensvarianzen berücksichtigen lassen<br />
Werte in 10^-7<br />
Werte in 10^-6<br />
Werte in 10^-6<br />
1.800<br />
1.600<br />
1.400<br />
1.200<br />
1.000<br />
0.800<br />
0.600<br />
0.400<br />
0.200<br />
0.000<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
1.200<br />
1.000<br />
0.800<br />
0.600<br />
0.400<br />
0.200<br />
Verteilung für unendlich<br />
Mittelwert=1107553<br />
0 4<br />
8<br />
Werte in Mio.<br />
12 16<br />
.0114 3.7143<br />
90% 5%<br />
Verteilung für Selbstbehalte<br />
Mittelwert=383537<br />
0 1 2 3<br />
Werte in Mio.<br />
90%<br />
.0114 1.0152<br />
Verteilung für Transfer<br />
Mittelwert=724016,1<br />
0.000<br />
0 4 8<br />
Werte in Mio.<br />
12 16<br />
90% 5%<br />
0 2.9286<br />
Das Ziel in dieser Phase besteht darin, die niedrigsten Gesamtrisikokosten<br />
zu bestimmen. <strong>Marsh</strong> unterstützt seine Kunden<br />
bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> optimalen Programmstruktur mit dem<br />
selbst entwickelten und vielfach ausgezeichneten Tool SMART<br />
(siehe Kasten).<br />
8<br />
5%<br />
� Analyse von Methoden <strong>der</strong> Alternativen Risikofinanzierung<br />
einschließlich einer Captive-Machbarkeitsstudie: Wenn ein<br />
Unternehmen zu dem Schluss gelangt, dass es möglicherweise<br />
zu viel Geld für seinen Versicherungsschutz ausgibt,<br />
kommt ggf. die Einrichtung einer Captive in Frage, mit dem<br />
Ziel, das Risiko selbst zu finanzieren. Die Entscheidung darüber,<br />
ob eine solche Lösung sinnvoll ist o<strong>der</strong> nicht, hängt von<br />
finanziellen Überlegungen ab. Dabei sollten jedoch auch<br />
strategische Aspekte – insbeson<strong>der</strong>e im Rahmen einer langfristigen<br />
Strategie – berücksichtigt werden. Wenn sich eine<br />
Captive für den <strong>Risikotransfer</strong> anbietet, ist als nächstes zu<br />
überlegen, welche Versicherungssparten bzw. Risiken dafür<br />
in Frage kommen, wie diese zu strukturieren sind und wo<br />
die Captive anzusiedeln ist.<br />
Strategisches Modell für mo<strong>der</strong>ne Risikoverfahren<br />
(Strategic Model for Advanced Risk Techniques –<br />
SMART)<br />
<strong>Marsh</strong> hat ein einzigartiges Tool für die Entwicklung<br />
von Finanzierungsmodellen entwickelt, das mithilfe<br />
versicherungsmathematischer und an<strong>der</strong>er versicherungstechnisch<br />
bewährter Verfahren auf Grundlage von<br />
historischen Schadensdaten, Risikoinformationen (z.B.<br />
Umsatz, Personalkosten usw.) und aktuellen Versicherungskonditionen<br />
die am besten geeignete Programmstruktur<br />
ermittelt.<br />
Dabei ermittelt SMART für jede betrachtete Sparte und<br />
für jeden Selbstbehalt pro Schadensfall folgende Daten:<br />
�<br />
�<br />
�<br />
den adäquaten Aggregate Stop Loss<br />
den Selbstbehalt je Risiko bei gegebenem Vertrauenskoeffizienten<br />
die Prämienhöhe<br />
� die Risikokosten (definiert als die Summe <strong>der</strong> Selbstbehalte<br />
und Versicherungsprämien + Kapitalkosten)<br />
und die Versicherungssteuern<br />
SMART zeigt die Kostenvorteile auf, die alternative<br />
Finanzierungsmöglichkeiten gegenüber <strong>der</strong> bestehenden<br />
Risikoabsicherung bieten, und dies sowohl für jede<br />
Sparte (monoline) als auch für ein integriertes Finanzierungsprogramm<br />
(multiline). Anschließend werden die<br />
Alternativen zur Festlegung <strong>der</strong> optimalen Programmgestaltung<br />
priorisiert.
Entwicklung und Platzierung von Risikofinanzierungslösungen<br />
Alle benötigten Daten wurden erfasst, die möglichen Versicherungsprogramme<br />
anhand <strong>der</strong> Unternehmensziele beurteilt und<br />
eine optimale Programmstruktur entwickelt. Doch damit ist die<br />
Arbeit noch nicht getan. Die Auswahl <strong>der</strong> richtigen Versicherer<br />
ist für sich genommen eine strategische Entscheidung, bei <strong>der</strong><br />
Kriterien wie Leistungsfähigkeit, Programmverwaltung, Kundendienst<br />
und Rating eine ebenso große Bedeutung zukommt<br />
wie <strong>der</strong> Prämienhöhe. Ihr Versicherungsmakler unterstützt Sie<br />
bei <strong>der</strong> Auswahl geeigneter Versicherer und bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />
Ihres Versicherungsprogramms. Sämtliche von Ihrem Unternehmen<br />
geleisteten Vorarbeiten im Hinblick auf die Risikoidentifizierung,<br />
die Entwicklung einer Risikofinanzierungsstrategie und<br />
die Verringerung von Schadensursachen <strong>durch</strong> gezieltes Risikomanagement<br />
zahlen sich nun aus und sollten dazu führen, dass<br />
die Versicherer bereit sind, Ihr Risiko zu zeichnen.<br />
Die Risikoinformationen müssen alle relevanten Daten zu Risikoumfang,<br />
Risiko begrenzenden Maßnahmen und <strong>der</strong>en Korrelation<br />
mit Schäden detailliert aufführen und eine Verpflichtung<br />
des Unternehmens zur Verbesserung seines Risikoprofils<br />
beinhalten. Auf Grundlage <strong>der</strong>art transparenter Informationen<br />
und Leistungsdaten sind viele Versicherer <strong>durch</strong>aus bereit,<br />
einem Unternehmen, das sich zur Einführung eines Programms<br />
zur kontinuierlichen Risikooptimierung verpflichtet, finanzielle<br />
Anreize zu bieten, z. B. <strong>durch</strong> Verringerung <strong>der</strong> Versicherungsprämien<br />
o<strong>der</strong> <strong>durch</strong> Unterstützung des Risikomanagements.<br />
Die Platzierung <strong>der</strong> Versicherung wird <strong>durch</strong> eine Reihe alternativer<br />
Risikofinanzierungs- und <strong>Risikotransfer</strong>lösungen flankiert,<br />
um die Gesamtrendite des in die Risikoabsicherung investierten<br />
Kapitals zu optimieren.<br />
Case Study<br />
Ein großes deutsches Unternehmen trat mit <strong>der</strong> Bitte<br />
an <strong>Marsh</strong> heran, sein komplettes Versicherungsprogramm<br />
zu <strong>durch</strong>leuchten und zu optimieren.<br />
Neben <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> aktuellen Deckungsbausteine<br />
(qualitative Analyse) wurde eine quantitative Untersuchung<br />
<strong>der</strong> Risiken und Schadensszenarien <strong>durch</strong>geführt.<br />
Im Fokus stand auch, inwiefern Instrumente des Alternativen<br />
<strong>Risikotransfer</strong>s zum Einsatz kommen können.<br />
Das Ziel war, dass sich die bisherigen Anstrengungen<br />
des Unternehmens im Risikomanagement in dessen<br />
Versicherungsprogrammen und den Risikokosten<br />
wi<strong>der</strong>spiegeln.<br />
Die quantitative Analyse <strong>der</strong> versicherten Risiken, inklusive<br />
einer Überprüfung <strong>der</strong> Risikotragfähigkeit <strong>der</strong> Bilanz<br />
des Unternehmens, führte zu dem Ergebnis, dass die<br />
aktuell gewählten Selbstbehalte nicht als optimal anzusehen<br />
waren. Indikative Quotierungen bei den Versicherern<br />
erhärteten diese Ergebnisse <strong>durch</strong> signifikante<br />
Prämienreduzierungen.<br />
Die vorgeschlagenen Selbstbehalte stellten das<br />
Unternehmen auf Konzernebene vor keine finanziell<br />
schwierige Aufgabe, allerdings bestanden kleinere ausländische<br />
Tochterunternehmen, für welche die neuen<br />
konzernweiten Selbstbehalte nicht akzeptabel waren.<br />
Der zweite Schritt bestand darin, die Selbstbehalte <strong>der</strong><br />
Tochterunternehmen an <strong>der</strong>en Belastungsfähigkeit auszurichten.<br />
Die gemeinsamen Gespräche führten recht<br />
früh zu <strong>der</strong> Erkenntnis, zumindest zu diesem Zeitpunkt<br />
keine eigene Captive zu gründen. Nach sorgfältiger<br />
Analyse und intensiven Gesprächen entschloss man<br />
sich, um für zukünftige Entwicklungen offen zu sein, zur<br />
Umsetzung einer mehrjährigen strukturierten Versicherungslösung.<br />
Als Ausgleich wurde im Bereich zwischen<br />
den historischen Selbstbehalten und den geplanten<br />
neuen Selbstbehalten ein Pre-Loss Layer aufgebaut.<br />
Mithilfe <strong>der</strong> gesammelten Informationen konnten wir<br />
die vom Kunden wahrgenommene Gefährdung mit<br />
dem tatsächlichen Versicherungsschutz vergleichen und<br />
entdeckten große Lücken im Versicherungsschutz.<br />
Diese Analyse sparte dem Unternehmen letzten Endes<br />
einen signifikanten Betrag bei den „Total Cost of Risk“<br />
(Risikokosten). Das Ergebnis wäre erheblich unpräziser,<br />
uneffektiver und schwerer ausführbar gewesen ohne<br />
eine umfassende Bewertung <strong>der</strong> Risiken und <strong>der</strong> Risikoneigung<br />
des Unternehmens.<br />
9
Fazit:<br />
Revolution<br />
o<strong>der</strong> Evolution?<br />
Bei den meisten Unternehmen werden die vorhandenen Prozesse<br />
<strong>durch</strong> die <strong>Optimierung</strong> des <strong>Risikotransfer</strong>s nicht wesentlich<br />
geän<strong>der</strong>t. Wichtiger sind vielmehr, eine wahrscheinlich<br />
notwendige Verhaltensän<strong>der</strong>ung im Unternehmen und die<br />
Verknüpfung all dieser Maßnahmen zu einer in sich stimmigen<br />
Gesamtstrategie. Dabei stellt dieser Prozess keineswegs „überflüssige<br />
Papierarbeit“ dar, son<strong>der</strong>n sorgt für eine effizientere<br />
Risikofinanzierung.<br />
Wie erfolgreich ein Unternehmen mit diesem integrierten<br />
Ansatz ist, hängt nicht zuletzt von <strong>der</strong> Einstellung und dem<br />
Verhalten <strong>der</strong> Führungskräfte in Bezug auf Risikomanagement<br />
und Versicherungsschutz ab. Manchmal ist es sinnvoll, zu<br />
Beginn eine kurze Schulung für die Entschei<strong>der</strong> <strong>durch</strong>zuführen,<br />
um zu verdeutlichen, wie eng die Themen Risikomanagement<br />
und Versicherungsschutz miteinan<strong>der</strong> verknüpft sind, und<br />
welche Vorteile sich für das Unternehmen aus einer optimalen<br />
Kapitalallokation ergeben.<br />
Eventuell bietet es sich auch an, zunächst nur ein Pilotprojekt<br />
in einem Teilbereich des Unternehmens <strong>durch</strong>zuführen, um den<br />
Nutzen eines wertschöpfungsorientierten Risikomanagements<br />
zu verdeutlichen.<br />
Der Prozess zur <strong>Optimierung</strong> des <strong>Risikotransfer</strong>s richtet sich<br />
immer mehr an <strong>der</strong> Risikofinanzierung <strong>der</strong> Unternehmen aus.<br />
Daraus ergeben sich nachhaltige finanzielle und betriebswirt-<br />
betriebswirt-<br />
schaftliche Vorteile für das Unternehmen und Chancen für<br />
den Risikomanager.<br />
10
Professionelle<br />
Beratungskompetenz<br />
weltweit<br />
Über <strong>Marsh</strong><br />
<strong>Marsh</strong>, ein Unternehmen <strong>der</strong> <strong>Marsh</strong> & McLennan Companies (MMC), ist <strong>der</strong> weltweit führende<br />
Versicherungsmakler und Risikoberater mit über 24.000 Mitarbeitern in mehr als 100 Län<strong>der</strong>n.<br />
<strong>Marsh</strong> bietet das gesamte Spektrum an Dienstleistungen, um Risiken von Unternehmen, öffentlichen<br />
Einrichtungen und Privatpersonen zu erkennen, zu bewerten und zu bewältigen. Für die<br />
<strong>Marsh</strong> GmbH, ehemals Gradmann & Holler, sind rund 600 Mitarbeiter an den Standorten Berlin,<br />
Bremen, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Leipzig, München, Stuttgart und Wien tätig.<br />
<strong>Marsh</strong> & McLennan Companies (MMC) ist ein internationales Dienstleistungsunternehmen mit<br />
mehr als 50.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 10 Milliarden US-Dollar. Zu MMC<br />
gehören neben <strong>Marsh</strong> auch <strong>der</strong> Rückversicherungsmakler Guy Carpenter, die Beratung für Personal-<br />
und Finanzmanagement Mercer sowie die Unternehmensberatung Oliver Wyman. Die<br />
Aktie von MMC (Börsenkürzel: MMC) wird an den Börsen von New York, Chicago und London<br />
gehandelt.<br />
11
Berlin<br />
Neustädtische Kirchstraße 8<br />
10117 Berlin<br />
Telefon: (0 30) 39 99 45-0<br />
Telefax: (0 30) 39 99 45-99<br />
Leipzig<br />
Berliner Straße 18–20<br />
04105 Leipzig<br />
Telefon: (03 41) 4 46 40-0<br />
Telefax: (03 41) 4 46 40-62<br />
Bremen<br />
Carl-Ronning-Str. 9<br />
28195 Bremen<br />
Telefon: (0421) 1 63 03-10<br />
Telefax: (0421) 1 63 03-29<br />
Hamburg<br />
Cremon 3<br />
20457 Hamburg<br />
Telefon: (0 40) 3 76 92-0<br />
Telefax: (0 40) 3 76 92-6 22<br />
Düsseldorf<br />
Kasernenstraße 69<br />
40213 Düsseldorf<br />
Telefon: (02 11) 89 87-0<br />
Telefax: (02 11) 89 87-369<br />
Frankfurt<br />
Lyoner Straße 36<br />
60528 Frankfurt<br />
Telefon: (0 69) 66 76-0<br />
Telefax: (0 69) 66 76-6 22<br />
Diese Informationen sollten nicht als Be ratung für eine individuelle Situation betrach -<br />
tet werden. Versicherungsnehmer sollten bei spezifischen Versicherungsfragen ihren<br />
<strong>Marsh</strong>-Kundenbetreuer konsultieren. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheber<br />
rechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb <strong>der</strong> Grenzen des Urheberrechts<br />
ist ohne Zustimmung <strong>der</strong> <strong>Marsh</strong> GmbH unzulässig. Dies gilt insbe son<strong>der</strong>e für Vervielfältigungen<br />
und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />
Vorstehendes gilt nicht für den internen Gebrauch <strong>durch</strong> Kunden <strong>der</strong> <strong>Marsh</strong> GmbH.<br />
Copyright 2010 <strong>Marsh</strong> GmbH.<br />
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www.marsh.de<br />
Stand: November 2010