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1. Die wesentlichen Akteure_11

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Nur für Ausbildungszwecke

Prof. Dr.

R. Simon

Restrukturierungspraxis

A. Die wesentlichen Akteure

Dieser Vortrag wurde zur ausschließlichen Nutzung für Ausbildungsveranstaltungen

erstellt. Er ist ohne die zu Grunde

liegenden Detailanalysen und den mündlichen Vortrag nicht

vollständig. Eine Weitergabe an Dritte und die gewerbliche

Nutzung ist untersagt.

© Prof. Dr. Robert Simon, Dr. Sven Gless, Dr. Andreas Robeck 2015

1


Restrukturierungspraxis

A. Die wesentlichen Akteure

B. Die Rolle der Banken

C. Die Liquidität bestimmt den Handlungsspielraum

D. Restrukturierung in der Down Phase

E. Restrukturierung in der Up Phase

F. Insolvenz- und Exit Szenarien

G. Insolvenzkriterien

© Prof. Dr. Robert Simon, Dr. Sven Gless, Dr. Andreas Robeck 2015

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Restrukturierer treiben notwendige Veränderungen voran – sie übernehmen

Verantwortung, wenn andere Berater längst ihre Koffer gepackt haben

Restrukturierung ist mehr als das Erstellen von Konzepten

Exemplarisch

Erfolgskontrolle

Transparenz

Transparenz/Analyse

• Bewertung Status

• Durchführung Due Diligence

• Plausibilisierung Planung

• Begutachtung Sanierungsfähigkeit

• Untersuchung Markt-/Wettbewerbsumfeld

• Bewertung strategische Positionierung

Konzeption

Umsetzung

FMC-

Einsatz

Analyse

• Erstellung Sanierungskonzept

• Erstellung Integrationslösung

• Initiierung Effizienzsteigerungsprogramm

• Neuordnung Vertrieb

• Konzeption Outsourcing-Lösung

Konzeption

Umsetzung/Kontrolle

• Management der Restrukturierung

• Übernahme von Projektaufgaben

• Stellung Interimsmanagement

• Wahrnehmung Lenkungs-/Beiratsfunktion

Haupteinsatzfeld klassischer Beratungsunternehmen

© Prof. Dr. Robert Simon, Dr. Sven Gless, Dr. Andreas Robeck 2015

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Das typische Profil der Restrukturierungsberater: Strategische Ausrichtung und

Restrukturierung – darüber hinaus Transaktionsbegleitung/M&A

Leistungsspektrum

Restrukturierung

M&A

Geschäftsoptimierung

Strategie

Steuerungssysteme

• Quick-Check/Statusbewertung

• Sofortmaßnahmen

• Liquiditätsmanagement

• Finanz- und ertragswirtschaftliche

Restrukturierung

• Verhandlungsführung mit

Interessengruppen

• Umsetzungsbegleitung

• Sanierung aus der Insolvenz

• Strategischer Fit

• Due Diligence

• Unternehmensbewertung

• Finanzierungskonzept und

Kommunikation

• Verhandlungsführung und

Steuerung

• Post Merger Integration

• Privatisierung

• Prozessoptimierung

• Reorganisation

• Out-/Insourcing

• Gemeinkostenwertanalyse

• Effizienzsteigerung/

Kostensenkung

• Working-Capital-Management

• Umsatzsteigerung

• Portfolio-Optimierung

• Wachstum/

Internationalisierung

• Positionierung/

Benchmarking

• Marktbearbeitung und

Vertriebsausrichtung

• Wertmanagement

• Unternehmensplanung

• Operationalisierung

• Controlling und

Berichtssysteme

• Fast Close/Hard Close

• Kaufmännische Steuerung

• Risikomanagement

• Führungs- und

Anreizkonzepte

• Konzernrichtlinien

• Unternehmensplanung

Interim-Management (CEO, CFO, CRO)

© Prof. Dr. Robert Simon, Dr. Sven Gless, Dr. Andreas Robeck 2015

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Auf Restrukturierung spezialisierte Teams mit branchenübergreifender und oft

auch internationaler Erfahrung

Tätigkeitsfelder/Erfahrungshintergrund im Bereich „Restrukturierung/Sanierung“

Tätigkeitsfelder

Erstellung Sanierungskonzept

Prüfung Sanierungsfähigkeit/-würdigkeit

Ertragswirtschaftl. Sanierung

Finanzwirtschaftl. Sanierung

Umsetzungsbegleitung

Interimsmanagement

Erstellung

Insolvenzplan

Prüfung Insolvenzplan

Sanierungscontrolling

Unternehmensverkauf/M&A

Krisenphasen

Vermeidung

der Insolvenz

und außergerichtliche

Sanierung

Eröffnetes

Verfahren

Vorläufiges

Verfahren

Sanierung

von Betrieb

und ggf.

Rechtsträger

aus der

Insolvenz

Erfolgskrise

Liquiditätskrise

Vor-

Insolvenzphase

Auftraggeber/Absatzmittler

Unternehmen

Gesellschafter

Fremdkapitalgeber

Insolvenzverwalter

Private-Equity-Gesellschaften

Konzernmütter

© Prof. Dr. Robert Simon, Dr. Sven Gless, Dr. Andreas Robeck 2015

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Restrukturierung ist ein Vorgehensmodell mit spezifischen Regeln

© Prof. Dr. Robert Simon, Dr. Sven Gless, Dr. Andreas Robeck 2015

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Im Portfolio von Banken sind gute Mittelständler interessante Bausteine zur

Vermeidung von Klumpenrisiken

Bonitätsstruktur des Mittelstandsportfolios von Banken

Anteil der Unternehmen am Portfolio, Ratingklassen und Ausfallwahrscheinlichkeiten [%] 1)

(Sehr) gute

Bonität

Mittlere

Bonität

17,0

16,2

Schlechte

Bonität

14,2

11,4

10,0

7,8

8,2

4,2

3,8

0,2

0,4

0,6

0,8

1,4

2,2

1,8

1,0

AAA AA+ AA AA- A+ A A- BBB+ BBB BBB- BB+ BB BB- B+ B B- CCC

0,00 0,00 0,00 0,03 0,02 0,05 0,05 0,12 0,22 0,35 0,44 0,94 1,33 2,91 8,38 10,32 21,94

1)

Anmerkung: Die durchschnittliche Ausfallrate von mittelständischen Kreditportfolios liegt bei etwa 0,5%

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Unter strengen Gesichtspunkten sind viele Mittelständler allerdings relativ

anfällig bei Wirtschaftskrisen

Ratingnoten im Überblick 1)

MOODY‘S

STANDARD & POOR‘S

FITCH IBCA

Beste Qualität, geringstes Ausfallrisiko

Aaa

AAA

AAA

Hohe Qualität

Aa1/Aa2/Aa3

AA+/AA/AA-

AA+/AA/AA-

Angemessene Deckung von Zins und

Tilgung, mögliches Risiko bei

Veränderung des wirtschaftlichen

Umfeldes

A1/A2/A3

A+/A/A-

A+/A/A-

Angemessene Deckung von Zins und

Tilgung, mangelnder Schutz bei

Veränderung des wirtschaftlichen

Umfeldes

Baa1/Baa2/Baa3

BBB+/BBB/BBB-

BBB+/BBB/BBB-

Ba1/Ba2/Ba3

Sehr mäßige Deckung von Zins und

Tilgung, selbst bei gutem Wirtschaftsumfeld

BB+/BB/BB-

BB+/BB/BB-

Akute Gefahr eines Zahlungsverzugs Caa/Ca/C CCC/CC/-

CCC/CC/-

Bereits in Zahlungsverzug -/-/- D/-/-

DD/DD/D

1)

Investment Grade = AAA bis BBB-; Speculative Grade = BB+ bis D;

Die Einstufung repräsentiert eine mathematisch-statistische Ausfallwahrscheinlichkeit. Sie ist nicht streng metrisch,

d.h. es ist schwerer ein höheres A Rating als ein niedrigeres B Rating zu erhalten

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Aufmerksame Geschäftspartner erkennen die Krisensignale, denn sie sind

nicht zu verbergen. Schweigen und „Schön reden“ erzeugt Misstrauen

Anzeichen einer Krise im Überblick

Märkte

• Verlust von Stammkunden

• Rückläufiger Auftragsbestand, Umsatz

• Preisverfall, aggressive Preispolitik

• Lieferantenwechsel, Lieferung gegen Vorkasse

• Verlust Marktanteile

• Restriktives Mahnwesen

Finanzierung

• Anstieg der Verschuldungsquote

• Vermerke des Wirtschaftsprüfers

• Steigendes Working Capital

• Rückläufige Skontoerträge

• Voll ausgeschöpfte Linien

Kritische Indikatoren

• Zunehmende Fluktuation auf Top-Ebene

• Zunehmende Konflikte im Management

• Dominanz des Unternehmers

• Sinkende Produktivität (Umsatz pro Mitarbeiter)

• Lohn- und Gehaltsreduktion

Personal

• Zunehmende Materialquote

• Veraltete Technologien, Investitionsstau

• Zunehmende Reklamationsquote

• Zunehmende Arbeitskonflikte

• Mangelnde Kapazitätsauslastung

Produktion

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Krisenindikatoren sind wegen der vorherrschenden Publizitätspflicht (HRG) in

hohem Maße transparent. Cash-Kennzahlen sind relativ zuverlässige Indikatoren

Wesentliche quantitative Ratingkriterien und Faustregeln (Beispiele)

Kennzahlen

Beurteilungs-Skala

Beispiele

Sehr gut

Gut

Mittel

Schlecht

Insolvenzgefahr

Eigenkapitalquote > 30 % > 20 %

> 10 % < 10 % negativ

Schuldtilgungsdauer

< 3 Jahre < 5 Jahre

< 12 Jahre < 30 Jahre

> 30 Jahre

Gesamtkapitalrentabilität

> 15 % > 12 %

> 8 % < 8 %

negativ

Cashflow-Leistungsrate

> 10 % > 8 %

> 5 % < 5 %

negativ

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Es gibt mittlerweile leistungsfähige Frühwarnsysteme

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