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Einladung zur Tagung - Entgrenzungen der Romantik

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<strong>Einladung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Tagung</strong><br />

ENTGRENZUNGEN DER ROMANTIK<br />

Die <strong>Romantik</strong> und ihre Spuren in <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />

Kunst, Literatur, Musik und Philosophie<br />

Eine interdisziplinäre <strong>Tagung</strong> in München, 11.-­‐12. Oktober 2012<br />

Veranstalter: Héctor Canal, Braunschweig; Bettina Eiber, Passau; Oliver Grill, München;<br />

Peter Königs, Tübingen; Jana-­‐Katharina Mende, Wien; Andreas Pawlitschko, München;<br />

Dorothee Wagner, Berlin<br />

Kontakt:<br />

E-­‐Mail: info@entgrenzungen.de<br />

Website: http://www.entgrenzungen.de/<br />

Thema:<br />

Die Spuren <strong>der</strong> <strong>Romantik</strong> ziehen sich bis heute durch die europäische Kulturgeschichte: sie<br />

überschreiten geographische, zeitliche und sprachliche Grenzen dabei ebenso wie die <strong>der</strong><br />

verschiedenen Künste und Disziplinen. Mit dieser Entgrenzung einer kulturellen Strömung<br />

korrespondiert die Tatsache, dass Entgrenzung zum programmatischen Kernbestand dieser<br />

Strömung selbst gehört. Dem Phänomen <strong>der</strong> entgrenzten <strong>Romantik</strong> ist also am besten mit<br />

einer interdisziplinären Perspektive beizukommen, die wir mit dieser <strong>Tagung</strong> einnehmen<br />

wollen. Daher laden wir Studierende aller Fachrichtungen mit Interesse an <strong>der</strong> <strong>Romantik</strong><br />

herzlich zu dieser <strong>Tagung</strong> ein.<br />

Die <strong>Tagung</strong> bietet die Möglichkeit, sich mit ausgewählten Themen in Arbeitsgruppen<br />

auseinan<strong>der</strong>zusetzen und sich durch eigene Referate einzubringen. Am zweiten Tag werden<br />

in mehreren Vorträgen verschiedene Aspekte <strong>der</strong> <strong>Romantik</strong> beleuchtet und in<br />

Gruppendiskussionen weitergeführt.


Donnerstag, 11. Oktober 2012<br />

10.00: Begrüßung<br />

<strong>Tagung</strong>sprogramm<br />

10.30: Einführung in den Arbeitsgruppen, Diskussion<br />

12-­‐13.30: Mittagspause<br />

13.30: AG, Referate, Diskussion<br />

15.30: Kaffeepause<br />

16.00: AG: Referate, Diskussion und Abschluss, Vorbereitung einer Präsentation<br />

19.00: gemeinsames Abendessen<br />

Freitag, 12. Oktober 2012<br />

9:00 Uhr: Begrüßung<br />

9:15 Uhr: Vorstellung <strong>der</strong> Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen<br />

11:00 Uhr: Kaffeepause<br />

11:30 Uhr: Vortrag Prof. Dr. Albrecht von Massow, Dr. Antje Tumat: „Musikästhetik zwischen<br />

Aufklärung und Gegenaufklärung in <strong>Romantik</strong> und Mo<strong>der</strong>ne”<br />

13:00 Uhr: Mittagspause<br />

14:00 Uhr: Vortrag Prof. Dr. Thomas Lange: „Entgrenzung des Bildes“<br />

14:30 Uhr: Vortrag Prof. Dr. Toni Tholen: „Das Schweben als Sphäre synästhetischer und<br />

sympoetischer Existenz“<br />

15:30 Uhr: Kaffeepause<br />

16:00 Uhr: Vortrag Prof. Dr. Jochen Bär: „Klassik und <strong>Romantik</strong> – Vollendung vs.<br />

Unendlichkeit?”<br />

17:00 Uhr: Abschlussdiskussion


Arbeitsgruppen<br />

AG1: „Der Begriff des Absoluten in <strong>der</strong> deutschen <strong>Romantik</strong>. Diskurssemantische<br />

Annäherungen“<br />

Leitung: Prof. Dr. Jochen Bär (Universität Vechta, Germanistik)<br />

Der Begriff des Absoluten ist für den literarisch-­‐philosophischen Diskurs <strong>der</strong> deutschen<br />

<strong>Romantik</strong>, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Frühromantik, konstitutiv. Autoren wie Friedrich Schlegel und<br />

Friedrich von Hardenberg (Novalis) befassen sich in inhaltlicher Nähe zum deutschen<br />

Idealismus, zugleich jedoch auch in gezielter Abgrenzung von diesem, mit dem<br />

Spannungsfeld von Endlichkeit und Unendlichkeit o<strong>der</strong> – in dialektische Trias übersetzt –<br />

Einheit, Vielheit und Allheit. In diesen Zusammenhang gehört ebenso das romantische<br />

Programm <strong>der</strong> progressiven Universalpoesie (F. Schlegel) wie das <strong>der</strong> philosophischen<br />

Enzyklopädie (Novalis, A. W. Schlegel), ebenso die Idee <strong>der</strong> Allkommunikation (Tieck,<br />

Brentano) wie die <strong>der</strong> Kunst-­‐ und <strong>der</strong> Liebesreligion (Wackenro<strong>der</strong>, Schleiermacher,<br />

Schelling), zuletzt – o<strong>der</strong> vielmehr zuallererst – jedoch auch <strong>der</strong> Begriff des Romantischen<br />

selbst, denn „das Ahnen des Unendlichen in den Anschauungen ist das Romantische“ (L.<br />

Uhland). – Die Arbeitsgruppe befasst sich mit zentralen Aussagen <strong>der</strong> <strong>Romantik</strong>er zu diesen<br />

und an<strong>der</strong>en Themenkomplexen und versucht eine linguistisch fundierte Annäherung an die<br />

zeitgenössische(n) Bedeutung(en) des Wortes absolut. Dabei werden ausgewählte<br />

Fundstellen für das Adjektiv bzw. für seine substantivierte Form (das Absolute) hinsichtlich<br />

ihrer textuellen Umgebung ausgewertet, d. h., das Wort wird hinsichtlich seiner lexikalisch-­‐<br />

semantischen Relationen beschrieben. Damit erreicht man eine nicht nur punktuell-­‐zufällige,<br />

son<strong>der</strong>n – bei entsprechen<strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Quellen – eine systematische Beschreibung <strong>der</strong><br />

Wortsemantik im Gesamtrahmen (linguistisch gesprochen: im Frame) des Wortfeldes.<br />

AG2: „Musikästhetik in <strong>Romantik</strong> und Mo<strong>der</strong>ne“<br />

Leitung: Prof. Dr. Albrecht von Massow (Weimar/Jena, Musikwissenschaft); Dr. Antje Tumat<br />

(Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Musikwissenschaft)<br />

Seit <strong>der</strong> europäischen Aufklärung wurde die Musik als rational nicht fassbare Kunst<br />

beschrieben und in musikästhetischen Schriften auf das „schöne Spiel von Empfindungen“<br />

reduziert. In <strong>der</strong> Frühromantik um 1800 beginnt daraufhin mit den Schriften von Wilhelm<br />

Heinrich Wackenro<strong>der</strong>, Ludwig Tieck und den Brü<strong>der</strong>n Schlegel die philosophische<br />

Aufwertung <strong>der</strong> Musik als „romantischste“ aller Künste. Auch hier wird sie als Gefühlskunst<br />

beschrieben, die Reduktion auf den vermeintlich irrationalen Kern des Mediums erfährt aber<br />

eine Neubewertung: Sie wird gerade deshalb <strong>zur</strong> Universalkunst, weil sie das durch Worte<br />

„Unsagbare“ auszudrücken vermag. Diese Bestimmung durchzieht die Literatur von E. T. A.<br />

Hoffmann bis zu Richard Wagner, in dessen Werk die Kunst schließlich <strong>zur</strong> allein erlösenden<br />

Gegenwelt stilisiert wird. Eine solche Hinwendung zum Gegenweltdenken in <strong>der</strong> Kunst, in


Verbindung mit <strong>der</strong> Furcht vor einer Entpoetisierung und Profanierung des Lebens, geriet als<br />

eine Form <strong>der</strong> Gesellschaftskritik um 1800 in den Mittelpunkt des künstlerischen Interesses.<br />

Dazu gehörte in beson<strong>der</strong>em Maße die Betonung des Unbewussten und Irrationalen.<br />

Franz Schubert setzt die romantische Gegenwelt-­‐Perspektive musikalisch in seiner<br />

Winterreise um. Die als negativ erlebte Wirklichkeitswelt und die wirklichkeitsferne Liebes-­‐<br />

Traumwelt des Wan<strong>der</strong>ers sind hier deutlich voneinan<strong>der</strong> unterschieden: so in dem Lied<br />

Frühlingstraum, in dem die Traumwelt schon im Titel benannt ist und musikalisch als Dur-­‐<br />

Sphäre jäh durch Einwürfe in Moll gebrochen wird. Komponisten wie Gustav Mahler o<strong>der</strong>, im<br />

20. Jahrhun<strong>der</strong>t, Hans Werner Henze, verschärfen die Unversöhnlichkeit dieser Gegenwelten<br />

in ihren Werken mit <strong>der</strong> Wahl des musikalischen Materials, das sie im Dienste <strong>der</strong><br />

Polaritäten von „Welt und Gegenwelt“ gegeneinan<strong>der</strong> stellen. Dieser als romantisch<br />

geltende Topos soll anhand <strong>der</strong> Musik Schuberts, Mahlers und Henzes bis in die Gegenwart<br />

verfolgt werden, in <strong>der</strong> schließlich auch <strong>der</strong> rationale Diskurs über Komposition wie<strong>der</strong> mehr<br />

in den Vor<strong>der</strong>grund rückt.<br />

AG3: „Entgrenzung <strong>der</strong> <strong>Romantik</strong>: Über das Geistige in Kunst, Wissenschaft und Religion“<br />

Leitung: Prof. Dr. Thomas Lange (Universität Hildesheim, Kunstgeschichte); Prof. Dr. Toni<br />

Tholen (Universität Hildesheim, Germanistik)<br />

Der Workshop will sich dem Phänomen des Geistigen, das die <strong>Romantik</strong> in Zusammenhang<br />

mit den Künsten und Wissenschaften in ihrem Denken anführt, anhand ausgewählter Bil<strong>der</strong><br />

und Texte, aber auch Kunst-­‐ wie literaturtheoretischer Überlegungen annähern. Es ist dies<br />

ein spezifisch mo<strong>der</strong>nes Phänomen, das we<strong>der</strong> allein religiös-­‐transzendental noch rein<br />

intellektuell zu verstehen ist. In genauen Untersuchungen beispielhafter Werke <strong>der</strong><br />

bildenden Kunst wie auch <strong>der</strong> Literatur soll erkundet werden, inwiefern das Geistige in<br />

Kunst, Wissenschaft, Religion und Philosophie <strong>der</strong> <strong>Romantik</strong> nicht etwa Begriffskonstruktion<br />

ist, son<strong>der</strong>n die Zwischenbereiche des Körperlichen und Intelligiblen meint und diese in<br />

konkreten, aus <strong>der</strong> Sinneserfahrung gewonnenen Wahrnehmungen in, mit und über die<br />

künstlerische Praxis befragt und untersucht. Es handelt sich damit um ein für die Mo<strong>der</strong>ne<br />

grundlegendes, die künstlerischen Arbeit selbst verän<strong>der</strong>ndes Erkenntnisinteresse.


Anmeldung <strong>zur</strong> <strong>Tagung</strong><br />

Wir hoffen, dass das Programm euer Interesse wecken konnte, und freuen uns auf eure<br />

Anmeldung!<br />

Bitte füllt das Anmeldeformular aus und schickt es an: info@entgrenzungen.de<br />

Das Ende <strong>der</strong> Anmeldefrist ist <strong>der</strong> 31. August 2012.<br />

Eigenbeteiligung: 15 € (vor Ort zu entrichten)<br />

Anreise und Unterkunft:<br />

Die Anreise wird individuell organisiert. Reisekosten können lei<strong>der</strong> nicht erstatten werden.<br />

Die Unterbringung (Nacht vom 11. bis 12. Oktober) erfolgt in einer Jugendherberge.<br />

Stipendiaten und Stipendiatinnen <strong>der</strong> Studienstiftung werden die Unterbringungskosten in<br />

<strong>der</strong> JH erstattet.

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