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Urlaubsmagazin 2023

Zeit, zu bleiben in Wernigerode und Schierke. Für Stadt-Tourer, Familienbanden, Frischluft-Liebende, Film-Fans, Gourmets, Zukunftsreisende, Event-Liebende, Wissbegierige, Erlebnishungrige, Schlauluchse, Genussmenschen, Erlebnismenschen

Zeit, zu bleiben in Wernigerode und Schierke. Für Stadt-Tourer, Familienbanden, Frischluft-Liebende, Film-Fans, Gourmets, Zukunftsreisende, Event-Liebende, Wissbegierige, Erlebnishungrige, Schlauluchse, Genussmenschen, Erlebnismenschen

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Zeit, zu bleiben 4 5<br />

… FÜR WISSBEGIERIGE<br />

Zeit zu bleiben<br />

… FÜR STADTGESCHICHTEN<br />

So schmeckt der Harz<br />

LIEBLINGSPRODUKTE AUS DER REGION<br />

Italien hat seine Pizza, Österreich seinen Kaiserschmarrn und Frankreich sein Coq au vin. Aber wie schmeckt<br />

eigentlich der Harz? Ziemlich gut und authentisch, wie wir finden. Mit der Regionalmarke „Typisch Harz“<br />

haben inzwischen über 500 Produkte und Dienstleistungen ein Qualitätssiegel erhalten und stärken das<br />

regionale Bewusstsein für harztypische Kulinarik.<br />

Erste Ansätze eine Regionalmarke zu etablieren,<br />

gab es schon sein Anfang der 90-er<br />

Jahre. Strategischer und mit einem umfangreichen<br />

Konzept treibt die Idee nun seit<br />

2011 der Harzer Tourismusverband (HTV)<br />

voran und darf sich über eine wachsende<br />

„Harzfamilie“ aus Bereichen wie Gastronomie,<br />

Brauerei, Köhlerei, Konditorei,<br />

(Bäcker-)Handwerk oder Landwirtschaft<br />

freuen. Was sie alle gemeinsam haben? Sie<br />

lieben ihre Heimat mit all den dazugehörigen<br />

Traditionen. Und all dies gilt es zu<br />

schützen, um auch für weitere Generationen<br />

erlebbar und kulinarisch erfahrbar zu<br />

bleiben. So soll die Regionalmarke nicht nur<br />

die Harzer Produkte (auch überregional)<br />

bekannt machen, sondern natürlich ebenso<br />

das traditionelle Handwerk unterstützen<br />

oder alte Herstellungsweisen bzw. Rezepturen<br />

sichern.<br />

Zahlreiche Betriebe oder Produkte mit dem<br />

Label „Typisch Harz“ gibt es schon Jahrhunderte<br />

lang: Seit 1749 wird z. B. in Wernigerode<br />

Baumkuchen gebacken und die Kunst<br />

* *<br />

* *<br />

*<br />

REGIONAL-TIPPS<br />

HASSERÖDER BRAUEREI<br />

HALBERSTÄDTER WURTSWAREN<br />

QUEDLINBURGER SENFMANUFAKTUR<br />

BLANKENBURGER WIESENQUELL<br />

HARZER BAUMKUCHEN<br />

HARZER ROLLER<br />

Das Harzer Baumkuchen Café<br />

Schicht für Schicht wird der Teig aufgetragen.<br />

©HarzerBaumkuchen<br />

der Fleischerei und Wurstzubereitung lässt<br />

sich bei der Wernigeröder Familie Leiste bis<br />

auf das Jahr 1760 zurückverfolgen.<br />

Um in die Gemeinschaft „Typisch Harz“ aufgenommen<br />

zu werden, muss man sich bewerben.<br />

Des weiteren sollten die Produkte<br />

aus dem Harz stammen, eine gewisse Tradition<br />

aufweisen und möglichst nachhaltig<br />

produziert werden. Generell verfolgt man<br />

den Grundsatz „Klasse statt Masse“ – das<br />

sollen Verbraucher auch schmecken.<br />

Auf der Suche nach einem typischen und<br />

authentischen Mitbringsel aus dem Harz<br />

wird man mit diesem Label als Orientierung<br />

schnell fündig. Erhältlich sind die Produkte<br />

u. a. auf dem Wernigeröder Wochenmarkt<br />

oder in Touristen-Informationen.<br />

SCHIERKER<br />

FEUERSTEIN<br />

Wenn in der heutigen Zeit Produkte bzw.<br />

Marken auch über 100 Jahre nach ihrer Erfindung<br />

noch gefragt sind, müssen sie etwas<br />

Besonderes sein. Oder wie im Fall des<br />

Schierker Feuersteins besonders gut schmecken.<br />

Der Kräuterlikör wurde 1908 vom Apotheker<br />

Willy Drube erfunden, der Urlaubern<br />

eigentlich nur etwas gegen Magendrücken<br />

zusammenstellen wollte. Dieses Gemisch<br />

kam so gut an, dass er es 1924 zum Patent<br />

anmeldete. Seit dem wird das Rezept der<br />

Harzer Spirituose unverändert von Generation<br />

zu Generation weitergegeben. Jährlich<br />

werden einige Millionen Liter davon hergestellt<br />

und vom Harz in die Welt verschickt.<br />

BROCKENSPLITTER<br />

Sie sind ein beliebtes Mitbringsel aus dem Harz<br />

und gelten als ostdeutsche Spezialität. Die<br />

Brockensplitter, süße Dreiecke aus Haselnusskrokant<br />

umhüllt von feiner Zartbitterschokolade,<br />

erfreuen sich jedoch längst auch überregionaler<br />

Bekanntheit. Ihre charakteristische<br />

Form soll eine Anspielung auf das Wahrzeichen<br />

des Harzes sein. Erfinder des süßen Genusses<br />

mit dem ursprünglichen Namen „Harzer Sahne<br />

Granit Splitter“ war einst die Firma Maul`s<br />

Kakao- und Schokoladenfabrik, die 1921 in<br />

Wernigerode gegründet wurde. Später sicherte<br />

sich die ebenfalls in Wernigerode ansässige<br />

Schokoladenfabrik Argenta die Rezeptur. Heute<br />

produziert das Naschwerk die Wernigeröder<br />

Schokoladenfabrik „Wergona“.<br />

©Polyluchs Kreativagentur<br />

Ein Stück Harzer Tradition<br />

Auf der Suche nach typisch deutschen Traditionen<br />

stoßen wir schnell auf Dinge wie Weihnachten,<br />

Karneval oder das Oktoberfest. Gibt<br />

es auch etwas, was „typisch Schierke“ ist?<br />

Untrennbar mit dem Harz verknüpft, sind sicherlich<br />

die traditionellen Walpurgisfeiern.<br />

Auch in Schierke verwandelt sich am 30. April<br />

der ansonsten beschauliche Kurpark alljährlich<br />

in einen Hexenkessel. Bei mystischen<br />

Klängen und schaurig-schönen Kostümen fällt<br />

es nicht schwer, sich vorzustellen, was sich<br />

einst im Mittelalter wohl zugetragen hat.<br />

Der Tradition nach trafen sich die „Hexen“ in<br />

der Nacht vom 30. April auf den 01. Mai auf<br />

dem „Blocksberg“, dem Brocken, um das<br />

Ende des Winters und den Frühlingsbeginn<br />

zu feiern. Die Fähigkeit zu fliegen, erhielten<br />

die Hexen der Legende nach durch eine spezielle<br />

Kräutersalbe. Diese hatte wohl eine berauschende<br />

Wirkung, sodass ein Einreiben das<br />

Gefühl des Fliegens erzeugte. Die Herstellung<br />

einer solchen Salbe galt ab dem Mittelalter als<br />

©Brockenbauer<br />

©Brockenbauer<br />

Rotes Harzer Höhenvieh<br />

Hexerei – die Sage mit den Hexen und Teufeln<br />

entstand. Und so wird das Fest der dunklen<br />

Mächte bis heute im Harz gefeiert und lockt<br />

tausende BesucherInnen an.<br />

Ein weiterer traditioneller Höhepunkt in<br />

Schierke ist der Kuhball. Hier spielt das Harzer<br />

Rote Höhenvieh die Hauptrolle. Die gutmütigen,<br />

charaktervollen Kühe sind eine alte<br />

deutsche Haustierrasse, die vor allem von<br />

Kleinbauern in den Mittelgebirgen bevorzugt<br />

wurde. Bis in die 60-er Jahre waren diese Rin-<br />

Immer wieder ein großes Ereignis: die Walpurgisfeiern am 30. April.<br />

der in jedem Dorf im Harz zuhause. Sie galten<br />

als sogenannte Dreinutzungsrinder: Sie lieferten<br />

Fleisch, Milch und kamen ebenso für die<br />

Feldarbeit zum Einsatz. Sie begnügten sich<br />

mit dem kargen Futter im Oberharz. Als Hochleistungskühe<br />

war die Rasse jedoch ungeeignet<br />

– auch Kreuzungen konnten ihre Milchund<br />

Fleischleistung nicht erhöhen. Im Laufe<br />

der Zeit wurde sie daher fast ausgerottet.<br />

An die Tradition des Kuhaustriebs erinnert<br />

noch heute der Schierker Kuhball, der inzwischen<br />

seit fast 30 Jahren in dem Ort gefeiert<br />

wird. Läutete der Kuhaustrieb in früheren Zeiten<br />

den Frühling ein, wird der Kuhball selbst<br />

inzwischen als Ausklang des Sommers, am<br />

letzten Samstag im September, gefeiert. Das<br />

harztypische Heimatfest mit Festumzug,<br />

verschiedenen Folklore-Darbietungen sowie<br />

einem bunten Unterhaltungsprogramm ist<br />

alljährlich ein Highlight für Einheimische und<br />

Gäste.<br />

Das echte Rote Harzer Höhenvieh hat hier immer<br />

noch sein Zuhause und kann natürlich auf<br />

den umliegenden Bergwiesen aus der Nähe<br />

betrachtet werden. Die Tiere gehören dem<br />

Brockenbauer Thielecke. Der Biolandwirt<br />

hat sich der Zucht und Haltung der vom Aussterben<br />

bedrohten Rinderrasse verschrieben.<br />

In seinem Hofladen und Steakhaus können<br />

hausgemachte Harzer Spezialitäten gekauft<br />

und verkostet werden.<br />

KONTAKT:<br />

Brockenbauer Thielecke<br />

brockenbauer.de

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