WIR ONLINE MAGAZIN JULI_21_2022
Sommerzeit-Ferienzeit - Onlinerätsel - Impressionen WIR-Sommerreise ins Piemont - Musical Walensee im Rückblick - Unterhaltung pur - WIR-Network-News
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SOMMERZEIT - FERIENZEIT | <strong>WIR</strong> aktuell<br />
Oman<br />
Modernes<br />
Morgenland<br />
Oman - wer oder wo ist<br />
das denn? Arabische<br />
Halbinsel, Wüste, Sand,<br />
schroffe Gebirge, ein paar<br />
bärtige Nomaden. Ein Reiseziel?<br />
Und ob!<br />
Einer der letzten absolutistisch<br />
regierten Staaten überrascht den<br />
Besucher: Das Wüstenland Oman am<br />
Indischen Ozean bietet nämlich eine<br />
moderne Infrastruktur. Wer nachts<br />
über die Wüste fliegt, sieht hell<br />
erleuchtete Asphaltstraßen, aufgereiht<br />
wie Perlenschnüre, unter sich.<br />
Sultan Qabus, der seit 1970 in Maskat<br />
regiert, sucht für seine 2,5 Millionen<br />
Omanis einen liberalen Weg zwischen<br />
seinen Nachbarn, den Saudis<br />
und Emiraten. Es gibt keine Wolkenkratzer<br />
wie in Dubai oder Abu Dhabi.<br />
Aber schwarzbemäntelte Frauen mit<br />
tiefgezogenen Kopftüchern fahren<br />
selbst schwere Landrover, sitzen im<br />
Hotel und rauchen Wasserpfeife.<br />
Wir landen auf dem großzügigen<br />
International Airport von Maskat. Auf<br />
einer der schnellen Autobahnen<br />
erreichen wir die Hauptstadt. Der<br />
Regierungssitz hat sich seit 1970 von<br />
einem Küstendorf zu einer Metropole<br />
mit einer Million Einwohnern entwickelt.<br />
Die schroffen Berge engen den<br />
Zugang zum Hafen immer noch ein.<br />
Auf einem Hügel steht ein riesiger<br />
weißer Weihrauchbrenner. Er weist<br />
auf die Tradition Omans hin: die<br />
Weihrauchbäume, die im Südwesten<br />
an der Grenze zum Jemen stehen.<br />
Dort, in der Provinz Dhofar, wurde ein<br />
begehrtes Harz, die "Tränen der Götter",<br />
geerntet und über die Weihrauchstraße<br />
bis Gaza ans Mittelmeer<br />
transportiert. Als Duftspender, Parfüm<br />
oder Heilmittel machte Weihrauch<br />
Oman schon vor dem Erdöl<br />
und dem Erdgas reich.<br />
Wer auf einer Dau an der zerklüfteten<br />
Felsküste entlangsegelt, bekommt<br />
vermittelt, wie souverän die Omanis<br />
den Ozean mit diesen seetüchtigen<br />
Holzschiffen beherrschten. Wir trinken<br />
den köstlichen Kardamom-Kaffee,<br />
schlendern durch die lebhaften<br />
Souks von Maskat, Nizwa und Salalah<br />
und schauen auf Festungen, die<br />
die Portugiesen zu ihrem Schutz<br />
gebaut haben. In Sur arbeitet eine<br />
der letzten Dauwerften mit indischen<br />
Bootsbauern. Am langen Sandstrand<br />
in der Nähe kann man große Meeresschildkröten<br />
Eier legen sehen. Das<br />
passiert allerdings nur nachts. Ein<br />
Ranger führt uns vorsichtig mit der<br />
Taschenlampe herum und begleitet<br />
die Tiere nach ihrer anstrengenden<br />
Grabarbeit zurück ins Meer - ein<br />
großartiges Erlebnis.<br />
Datteln hingegen isst man in Oman<br />
den ganzen Tag: kein Wunder bei<br />
zehn Millionen Palmen in den Oasen.<br />
Grüne Wadis mit klarem Wasser<br />
begleiten uns ins Landesinnere. Die<br />
große Oase Nizwa ist Startpunkt für<br />
einen Ausflug ins Hajar-Gebirge. Auf<br />
einer guten Teerstraße kommt man<br />
leicht an den Rand des "Grand<br />
Canyons", der 1000 Meter in die Tiefe<br />
abfällt. Dörfer klammern sich an die<br />
Hänge. Die alten Lehmhäuser sind<br />
heute verlassen, ihre Bewohner sind<br />
in stabile Heime daneben gezogen.<br />
Nizwa lebt von seinem "falaj", einem<br />
ausgeklügelten Bewässerungssys-<br />
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