Bambolino Aug-Sept 2022 – Ausgabe 115

FAMILIENLEBEN
»Erziehung ist
Vorbild und
Liebe.«
Heinrich Pestalozzi
kommen, ihnen Freiräume geben und hilfreich zur
Seite stehen.
Jugendliche wollen jetzt mehr Selbstständigkeit
und Eigenverantwortung. Sie provozieren auch
gerne, um sich zu messen. Eltern sollten solches
Verhalten daher nicht allzu persönlich nehmen,
sondern als Möglichkeit der Identitätsbildung des
eigenen Kindes akzeptieren.
Die Heranwachsenden brauchen jetzt weniger Belehrungen,
sie verlangen nach Verständnis und sind
auch offen für den ein oder anderen Tipp. Der Satz:
„Als ich in deinem Altern war …!“ mag von Eltern sicherlich
in manchen Situationen gut gemeint sein,
schafft jedoch eher Distanz als Verbundenheit.
Was Jugendlichen beim Umbauprozess ihres Gehirns
wirklich hilft, sind Eltern, die ihnen trotz
Stimmungsschwankungen oder abweisendem
Verhalten innerlich verbunden bleiben und sie
durch diese schwere Zeit begleiten. Wenn Eltern
loslassen können, eröffnen sie ihren Kindern auch
Möglichkeiten, den eigenen Weg zu finden.
Da die Pubertät für Teenager oft als die Zeit erlebt
wird, in denen es ständig Probleme gibt, sind hier
Eltern intensiv gefordert, durch ihr Vorbild den
Kindern konkrete Problemlösungsstrategien an
die Hand zu geben.
Dies erkannte schon der Pädagoge Heinrich Pestalozzi:
„Erziehung ist Vorbild und Liebe“.
Schützende Rahmenbedingungen wie elterlicher
Halt und Verbundenheit, Förderung von eigenverantwortlichen
Handeln, Einbindung von
Freunden und die Auseinandersetzung bei Problemen
helfen den Heranwachsenden, starke
Netzwerke im Gehirn auszubilden und seelische
Ressourcen für die eigene Lebensgestaltung zur
entwickeln.
BENEDICTA BECKER-BALLING
Benedicta Becker-Balling bietet
in ihrer Gundelsheimer Praxis
seit mehr als zwanzig Jahren
psychologische Beratungshilfe.
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Die familienfreundliche, interaktive
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August / September ’22 bambolino 9