pdf-Download - Welthungerhilfe
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2<br />
WeltGeschichten –<br />
eine Aktion mit Künstlern und<br />
Literatur aus Afrika, Asien und<br />
Lateinamerika<br />
Bücherliste 2005/2006<br />
Herausgeber:<br />
Deutsche <strong>Welthungerhilfe</strong><br />
Friedrich-Ebert-Straße 1<br />
53173 Bonn<br />
Tel.: 0228 / 22 88-0<br />
Fax: 0228 / 22 88 274<br />
e-mail: evelyn.langhans@welthungerhilfe.de<br />
Internet: www.welthungerhilfe.de<br />
Redaktion: Isabella Walde,<br />
Stephanie Schmücker,<br />
Evelyn Langhans (verantwortlich)<br />
Titel-Illustration: Juliane Steinbach<br />
Gestaltung: Klaus Mannhardt<br />
Januar 2005<br />
460-5293<br />
Inhalt<br />
Aktion WeltGeschichten:<br />
Kulturen kennen keine Grenzen 4<br />
Anthony Thompson erzählt WeltGeschichten in Detmold:<br />
Buchhändler Albert Lange von der Buchhandlung<br />
Kafka & Co. berichtet 7<br />
WeltGeschichten aus Brasilien:<br />
Ein Interview mit Zé do Rock über den Zusammenhang von<br />
Fremdwort und Fremdenfeindlichkeit, das Wort „Zwiebel“<br />
und vieles mehr 8<br />
Dorothee Kolbe erlebt WeltGeschichten in Ghana:<br />
Die Referentin Dorothee Kolbe aus der Reihe AugenZeugen<br />
schildert ihre Begegnungen bei ihrem Besuch<br />
im Kinder Paradise 10<br />
Die Projektarbeit der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong> 11<br />
Sri Lanka – Wiederaufbau sichern<br />
Mali – Schulspeisung am Rande der Wüste<br />
Bolivien – Ausbildung schafft Perspektiven<br />
Indien – Schule für alle<br />
Bibliographie:<br />
Empfehlenswerte Neuerscheinungen zu Afrika, Asien<br />
und Lateinamerika<br />
Neu! Belletristik und Sachbuch innerhalb der Rubriken nach<br />
Ländern sortiert<br />
I. Neu! Werke der Künstler der Aktion WeltGeschichten 12<br />
II. Belletristik – Länder übergreifend / Eine Welt 14<br />
III. Belletristik – Afrika 14<br />
IV. Belletristik – Asien & Arabischer Raum 16<br />
V. Belletristik – Lateinamerika & Karibik 23<br />
„Guck mal übern Tellerrand“ – empfehlenswerte Kinderund<br />
Jugendbücher aus der Einen Welt 28<br />
VI. Sachbuch – Ökonomie, Geschichte, Politik 29<br />
VII. Sachbuch – Soziologie, Pädagogik, Gesellschaft 32<br />
VIII. Sachbuch – Philosophie, Religion, Kultur 33<br />
IX. Sachbuch – Kunst, Reisen, Bildbände 34<br />
X. Kalender 36<br />
XI. Neu! MCs, CDs und CD-ROMs 37<br />
XII. Neu! Weitere Leseempfehlungen, Materialien und Adressen 39<br />
XIII. Verlage 40<br />
XIV. Machen Sie mit: aktiv für eine Welt ohne Hunger 43
Aktion WeltGeschichten –<br />
Einladung zum Kulturdialog<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
fragen Sie sich auch manchmal, wie man in unserer komplexen Welt die Orientierung bewahren<br />
kann? Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung. Gerade Kunst bzw.<br />
Literatur vermitteln ein sehr viel facettenreicheres, intimeres und realitätsnaheres Bild von<br />
Ländern und Menschen als das vielfach sehr auf Einzelaspekte fokussierte Bild der Medien.<br />
Deshalb laden wir Sie herzlich ein, in der neuen Bücherliste 2005/2006 der Aktion<br />
WeltGeschichten zu stöbern und fremde Lesewelten zu entdecken. Die kommentierte<br />
Bücherliste gibt Ihnen einen detaillierten Überblick über aktuelle Literatur aus Afrika, Asien und<br />
Lateinamerika, die bei deutschsprachigen Verlagen erschienen ist. Um Ihnen das Fischen nach<br />
Ihren literarischen Perlen zu vereinfachen, haben wir ein paar Neuerungen eingeführt. Für die<br />
Suche nach speziellen geographischen Schwerpunkten haben wir die einzelnen Rubriken<br />
unter Belletristik und Sachbuch zusätzlich nach Ländern geordnet. Neu sind zudem die<br />
Aufnahme neuer Medien wie Hörbücher auf MCs oder CDs sowie die Leseempfehlungen und<br />
Materialien als Serviceteil.<br />
Das Kontingent der WeltGeschichten-Künstler und -Referenten, die an Schulen, Bibliotheken<br />
und Kultureinrichtungen vermittelt werden, hat sich in diesem Jahr erheblich erweitert. Daher<br />
stellen wir diesmal die Aktion und ihre „neuen“ und „alten“ Akteure auf den Seiten 4 und 5<br />
vor. Ihre literarischen Werke finden Sie gesondert im Kapitel I der Bibliographie. Im redaktionellen<br />
Teil bieten wir Ihnen vergnügliche und anregende Einblicke in das Werk und die<br />
Veranstaltungen der WeltGeschichten-Künstler Zé do Rock und Anthony Thompson.<br />
Einen Einblick in die Projektarbeit der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong> gewähren Ihnen die vier<br />
exemplarisch ausgewählten Projekte in Sri Lanka, Mali, Bolivien und Indien, die Sie mit der<br />
Aktion WeltGeschichten unterstützen können. Der spannende Bericht von Dorothee Kolbe<br />
über das Projekt „Kinder Paradise“in Ghana vertieft diese Informationen.<br />
Beim Lesen werden Sie merken, dass wir den Bereich Kinder- und Jugendbuch aus der<br />
Bücherliste gestrichen haben. Literatur für Kinder- und Jugendliche finden Sie in der Kinderund<br />
Jugendbuchliste „Guck mal übern Tellerrand“, die von der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong> in<br />
Kooperation mit der Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika<br />
herausgegeben wird. Diese sowie weitere Materialien der <strong>Welthungerhilfe</strong> können Sie<br />
gerne beim Aktionsteam WeltGeschichten bestellen.<br />
Ihr Aktionsteam WeltGeschichten<br />
der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong><br />
Der Dekorationswettbewerb<br />
Senden Sie uns ein Foto Ihrer Literaturpräsentation mit den Dekorationsmaterialien zur Aktion<br />
WeltGeschichten. Die ideenreichsten Buch-Ausstellungen werden zum Jahresende prämiert!<br />
3
Aktion WeltGeschichten: Kulturen kennen keine Grenzen<br />
Die Begegnungen im Rahmen der Aktion WeltGeschichten eröffnen<br />
literarisch, musikalisch und erzählend Einblicke in den kulturellen<br />
Reichtum und den Alltag der Menschen in den Partnerländern<br />
der <strong>Welthungerhilfe</strong>. Neben Veranstaltungen mit Künstlern<br />
berichten Projektmitarbeiter der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong><br />
in der Reihe Augenzeugen über ihre Erfahrungen in der Entwicklungszusammenarbeit.<br />
Die Literaturen der südlichen Kontinente<br />
werden in begleitenden Materialien vorgestellt. Sie dienen der<br />
Gestaltung einer Literatur-Präsentation mit Buchtiteln von<br />
Autorinnen und Autoren aus Afrika, Asien und Lateinamerika.<br />
Bitte nutzen sie den Bestell-Coupon in diesem Heft.<br />
Organisieren Sie mit uns eine Veranstaltung zum Kulturdialog<br />
mit den Künstlern und Referenten der Aktion WeltGeschichten.<br />
Unser neues Programm stellen wir Ihnen hier vor:<br />
Patrick Addai<br />
Patrick K. Addai stammt aus dem Volk der<br />
Ashanti in Ghana. Durch das Studium der<br />
Volkswirtschaft in Linz und der Soziologie und<br />
Politologie in Salzburg kam er in Kontakt mit<br />
dem Theater des Kindes in Linz. Dort wirkte er<br />
einige Jahre als Schauspieler. Als Kulturreferent besucht er<br />
Schulen und Kindergärten und erzählt Geschichten aus seiner<br />
Heimat. Mit großer Ausdruckskraft und Dynamik schildert er<br />
seine Heimat mit all den Bräuchen, Menschen, Tieren und ihrer<br />
Musik. Dafür erhielt er 1999 in Österreich den Interkulturpreis.<br />
Salim Alafenisch<br />
Der Schriftsteller und Erzähler Salim Alafenisch<br />
wurde 1948 als Sohn eines Beduinenscheichs in<br />
der Negev-Wüste geboren. Seine langjährige<br />
Tätigkeit in der Erwachsenenbildung galt der<br />
Verbreitung der arabischen Kultur sowie der<br />
Vermittlung zwischen Orient und Okzident. Als Schriftsteller und<br />
Meister der orientalischen Erzählkunst widmet er sich in seinen<br />
Büchern und bei seinen Veranstaltungen der Geschichte seines<br />
Volkes, dem Alltagsleben der Nomaden, ihren Sitten und<br />
Bräuchen, aber auch dem Zusammenprall von Tradition und<br />
Moderne.<br />
Esther Andradi<br />
Esther Andradi, Journalistin und Schriftstellerin,<br />
wurde in einem kleinen Dorf der argentinischen<br />
Pampa geboren. Nach ihrer Emigration nach<br />
Peru Mitte der Siebziger Jahre und einigen<br />
Jahren in Berlin, kehrte sie 1995 nach Argentinien<br />
zurück. Seit 2002 lebt sie als freie Autorin in Berlin. Ihre<br />
Geschichten erzählen von Erfahrungen zwischen verschiedenen<br />
Welten, Kulturen und Sprachen. Es sind Erzählungen über ihr<br />
Land, über Wanderer und Einwanderer, über Reisen aus dem alltäglichen<br />
Leben: humorvoll, einfühlsam und tiefgehend.<br />
4<br />
Jean-Félix Belinga Belinga<br />
Der kamerunische Autor (*1956) schreibt Kurzgeschichten,<br />
Romane, Märchen, Gedichte und<br />
Essays. In seinen Werken spiegelt sich die Welt,<br />
in der er aufgewachsen ist. Die Lyrik Belinga<br />
Belingas prägt das Selbstverständnis der doppelten<br />
Identität des seit 24 Jahren in Deutschland lebenden afrikanischen<br />
Autors. Beim Vortrag der Märchen führt er eine alte<br />
Tradition aus dem südkamerunischen Volk der Beti fort, bei dem<br />
das Erzählen in Verbindung mit dem Gesang des Publikums<br />
schon immer ein zentrales Medium der Überlieferung gewesen<br />
ist.<br />
Isabel Lipthay<br />
Isabel Lipthay wurde in Santiago de Chile geboren.<br />
Sie studierte Journalismus und Gesang und<br />
arbeitete im kulturellen Bereich für Fernsehen,<br />
Radio und verschiedene Zeitschriften. Auf Grund<br />
der Militärdiktatur emigrierte sie 1983 in die BRD,<br />
wo sie zur Zeit lebt. Sie spielt seit 1986 eigene und lateinamerikanische<br />
Musik mit dem Duo Contraviento. Ihre Bücher<br />
Seltsame Pflanzen und andere Lebensbilder und Die Begegnung<br />
sind zweisprachig beim Unrast Verlag erschienen. Sie bietet<br />
musikalische Lesungen für Erwachsene sowie eine “Sinnliche<br />
Reise durch Lateinamerika“ für Kinder und Jugendliche an.<br />
Ibrahima „Ibu“ Ndiaye<br />
Amadu ma Amadu lautet der Titel des zweiten<br />
und aktuellen Geschichtenbuches von Ibu<br />
Ndiaye. Ibu präsentiert Märchen, Fabeln und<br />
Erzählungen des Senegal – traditionelle Überlieferungen<br />
ebenso wie eigene Texte zu Themen<br />
wie Liebe, Freundschaft, Respekt vor dem Alter, Lebensweisen<br />
und –weisheiten. Ibu gestaltet seine Mitmach-Lesung mit<br />
Elementen aus Pantomime, Percussion, Tanz und Gesang ganz<br />
in der Tradition der afrikanischen Geschichten-erzähler, der<br />
Griots: Mit Einbeziehung des Publikums durch interaktives<br />
Spielen und Dialoge.<br />
Zé do Rock<br />
Zé do Rock hat ain film gedreet, aine kunstsprache<br />
erfunden, ain ferainfachte doitsh kreirt, 3<br />
buches geshriben, hat nix studirt und lebt noch<br />
hoite, maist in Mynchen. Zulezt ershin fon im<br />
Deutsch gutt sonst Geld zuruck. Diese Kostprobe<br />
seines sprachlichen Erfindungsreichtums gibt einen Eindruck<br />
davon, was das Publikum erwartet, wenn es sich auf den brasilianischen<br />
Künstler einlässt. Es erlebt eine einzigartige<br />
Literaturshow, wenn Zé do Rock seinen Mix aus Dadaismus,<br />
Scharfzüngigkeit und Humor präsentiert.
Teresa Ruiz Rosas<br />
Teresa Ruiz Rosas, geboren in Arequipa, Peru,<br />
studierte Philologie in Budapest und Barcelona.<br />
1987 kam sie als DAAD-Stipendiatin nach<br />
Deutschland und ist heute als freie Schriftstellerin,<br />
Übersetzerin und Dozentin in Köln tätig.<br />
Sie liest Kurzgeschichten sowie Passagen aus ihrem Roman Der<br />
Kopist, der auf Deutsch beim Ammann-Verlag erschienen ist.<br />
Ferner hält sie Vorträge über zeitgenössische Literatur aus<br />
Spanien und Lateinamerika sowie über Kultur und Landeskunde<br />
Perus.<br />
Maria Nancy Sánchez Pérez<br />
María Nancy Sánchez Pérez wurde in Oruro,<br />
Bolivien, geboren. Schon als Jugendliche begann<br />
sie mit dem Schreiben von Erzählungen und<br />
Gedichten und trat bei verschiedenen Theaterproduktionen<br />
auf. Heute lebt sie in Berlin. In<br />
ihren neueren Gedichten reflektiert sie die Realität der Menschen<br />
aus Lateinamerika, ihrer Heimat. Ihre Lesungen werden<br />
zur Inszenierung, indem sie rituelle Tänze und Gesänge, vorgetragen<br />
in indianischen Kostümen, kunstvoll mit den Gedichten<br />
verwebt. Begleitet werden die Lesungen von traditionellen<br />
Klängen und Instrumenten aus den Anden.<br />
Manfred Sestendrup<br />
Manfred Sestendrup (*1952) hat seiner poetischen<br />
Figur PAUL eine Biographie auf den Leib<br />
gedichtet, in der dieser in konzentrierter und<br />
pointierter Form sieben Lebensstationen von der<br />
Wiege bis zur Bahre durchläuft. PAUL verkörpert<br />
dabei mal ironisch, mal feinsinnig und manchmal nicht ohne<br />
einen gewissen Zynismus zahlreiche Facetten eines Lebens um<br />
die Jahrtausendwende. Im Verlauf seiner Lesung berichtet<br />
Manfred Sestendrup auch über die Arbeit der Deutschen<br />
<strong>Welthungerhilfe</strong> und Hilfsprojekte, in welche die gesamten<br />
Erlöse jeder PAUL-Lesung fließen.<br />
Anthony Thompson<br />
Gesang, Tanz und westafrikanische Rhythmen<br />
begleiten den Schauspieler und Regisseur<br />
Anthony Thompson, der neben Geschichten aus<br />
der afrikanischen Märchenwelt den Weg der<br />
Literaturen Afrikas seit der mündlichen Überlieferung<br />
nachzeichnet. Das Erzähltheater-Programm des im<br />
Rheinland lebenden ghanaischen Künstlers und seines jeweiligen<br />
Veranstaltungspartners unterhält nicht nur, es lädt ebenso<br />
zum Mitmachen ein.<br />
Mamy Wata<br />
Mutter des Wassers – so die Übersetzung<br />
des Bandnamens. Die Gruppe sieht<br />
sich als Medium für die Kraft der Musik,<br />
die im wahrsten Sinne des Wortes in die<br />
Beine fließt. Mamy Wata spielen<br />
Rhythmen, in denen sich originale afrikanische<br />
Musik mit lateinamerikanischer Spielweise verbindet und<br />
das Publikum zum Mittanzen bewegt. In dieser Musik spiegelt<br />
sich die Lebensfreude von Rumba, Makossa, Soca, Coladeira,<br />
Afro Pop, Samba, Salsa, Reggae, Latin Pop und Merengue.<br />
In der Reihe AugenZeugen berichten Projektmitarbeiter<br />
der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong> über ihre Erfahrungen in einem<br />
anderen Kulturkreis. Falls Sie sich für eine Veranstaltung zu<br />
einem hier nicht angebotenen Thema oder zu einer Region<br />
interessieren, versuchen wir Ihrem Wunsch nachzukommen.<br />
Rigobert Aiwanou<br />
Geboren in Benin, der „Wiege des Vodun”, hat<br />
Rigobert Aiwanou in vielen Ländern Westafrikas<br />
und in Algerien gelebt, bevor er sein geisteswissenschaftliches<br />
Studium in Deutschland aufnahm.<br />
Zu seinen Schwerpunktthemen zählen<br />
das Leben und der Tod in den traditionellen afrikanischen<br />
Religionen und Kulturen sowie die westafrikanischen<br />
Literaturen. Auf der Grundlage eigner Erfahrungen im Bereich<br />
der Entwicklungszusammenarbeit in Benin berichtet er<br />
anschaulich über Risiken und Chancen der praktischen<br />
Projektarbeit.<br />
Rokia Goldmann<br />
Die Agroökonomin Rokia Goldmann widmet sich<br />
wichtigen, die Entwicklungsthematik betreffende,<br />
Fragen, insbesondere zu ihrem Heimatland Mali.<br />
Ausgehend von ihren eigenen Erlebnissen und<br />
Erfahrungen, unterlegt mit Beispielen aus der<br />
Praxis, und mit viel Begeisterung vermittelt sie ihren Zuhörern<br />
ein facettenreiches Bild vom afrikanischen Kontinent; ein Bild,<br />
das realitätsnäher als die in den Medien dominierenden Bilder<br />
von Kriegen und Unruhen.<br />
Dorothee Kolbe<br />
Über fünf Jahre lebte und arbeitete die<br />
Geoökologin Dorothee Kolbe in verschiedenen<br />
Ländern Westafrikas. Sie erhielt Einblicke in die<br />
Kultur, die Denk- und Lebensweise der<br />
Menschen vor Ort, die sie gern an ihrer Zuhörer<br />
weiter vermittelt. Durch ihre Vortragstätigkeit mit einem breiten<br />
Themenspektrum wirbt sie für Toleranz und Verständnis für<br />
andere Kulturen.<br />
Kai Seebörger<br />
An seinem Erfahrungsschatz als Berater und<br />
Ausbilder in Projekten in Niger und Mali lässt der<br />
Geograph Kai Seebörger sein Publikum teilhaben.<br />
Themen der Entwicklungszusammenarbeit<br />
erhalten ein ganz individuelles, anschauliches<br />
und inhaltsvolles Gesicht, da er sie stets mittels persönlicher<br />
Erlebnisse zu illustrieren versteht.<br />
5
Materialien zur Aktion WeltGeschichten<br />
Diese Materialliste können Sie auch kopieren und uns mit Angabe der gewünschten Titel faxen oder per Post schicken.<br />
6<br />
Anzahl<br />
Faltblatt zur Aktion WeltGeschichten<br />
Die Aktion WeltGeschichten im Überblick. Mit Tipps zur Veranstaltungsorganisation.<br />
Leseheft WeltGeschichten<br />
Auszüge aus den Werken und Beiträge der Schriftsteller der südlichen Kontinente<br />
(DIN A 5, freiwillige Schutzgebühr 1,- Euro).<br />
Bücherliste WeltGeschichten<br />
Kommentierte Auswahlbibliographie zur aktuellen deutschsprachigen Literatur aus<br />
Afrika, Asien und Lateinamerika mit redaktionellen Beiträgen.<br />
Bücherliste Guck mal übern Tellerrand<br />
Kommentierte Empfehlungsliste für deutschsprachige Kinder-und Jugendbücher aus der Einen Welt.<br />
Jutetasche WeltGeschichten<br />
Strapazierfähige Baumwolltasche mit Aufdruck des Motivs der Aktion WeltGeschichten<br />
(freiwillige Schutzgebühr 1,50 Euro).<br />
Deko-Poster WeltGeschichten<br />
Gestaltet von Juliane Steinbach (vierfarbig, DIN A 2).<br />
Postkarte WeltGeschichten<br />
Mit dem Aktionsmotiv.<br />
Materialverzeichnis<br />
Hier finden Sie die Publikationen der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong>.<br />
Informationsmaterial<br />
Zur allgemeinen Information über die Arbeit der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong>.<br />
Spendensammeldose der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong><br />
Bitte stellen Sie eine Spenden-Sammeldose der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong> auf. Der Erlös kommt Projekten der Deutschen<br />
<strong>Welthungerhilfe</strong> zugute.<br />
Bestellen Sie weitere Informationen!<br />
Ihre Fragen zu Veranstaltungen und zur Literatur-Präsentation beantworten wir Ihnen gern. Schreiben Sie uns, rufen Sie uns an, senden<br />
Sie ein Fax oder eine E-Mail – wir beraten Sie gern:<br />
Deutsche <strong>Welthungerhilfe</strong><br />
Aktionsteam Weltgeschichten<br />
Friedrich-Ebert-Straße 1, 53173 Bonn<br />
Telefon: 0228 / 22 88 215, Fax: 0228 / 22 88 274<br />
evelyn.langhans@dwhh.de, www.welthungerhilfe.de<br />
Wir freuen uns auf Ihr Interesse!
Foto: Privat<br />
Anthony Thompson erzählt WeltGeschichten in Detmold:<br />
Buchhändler Albert Lange von der Buchhandlung Kafka & Co. berichtet<br />
„In Afrika wird nicht nur getrommelt – Geschichten aus der<br />
afrikanischen Märchenwelt“: Unter diesem Motto besuchte der<br />
ghanaische WeltGeschichten-Künstler Anthony Thompson während<br />
seiner Tournee 14 Städte in Nordrhein-Westfalen. Die<br />
Veranstaltungen boten eine facettenreiche Mischung aus<br />
westafrikanischen Märchen und Tänzen sowie Einblicken in<br />
den ghanaischen Alltag. Die Musiker Mark Asamoah bzw. Saico<br />
Balde begleiteten Anthony Thompson mit mitreißenden afrikanischen<br />
Rhythmen. Auch Albert Lange aus Detmold zählte zu<br />
den Veranstaltern und Organisatoren. Er berichtet über seine<br />
Erfahrungen mit den WeltGeschichten.<br />
WELTGESCHICHTEN – welch schöner Titel für dieses Projekt mit<br />
der Absicht, der bunten Vielstimmigkeit der Kulturen in einer globalisierten<br />
Welt einen klingenden Resonanzboden zu geben! Wie<br />
schön auch der Ansatz der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong>, mit diesem<br />
Fächer künstlerischer Angebote aus ihren Projektländern zu<br />
einem spielerischen Dialog der Kulturen einzuladen, um farbige<br />
Eindrücke in die Lebenswelten südlicher Kontinente zu ermöglichen.<br />
Das Konzept also eine charmante „Konfrontation“ mit der<br />
„Dritten“ Welt (bekanntlich die Rückseite des Spiegels der<br />
„Ersten“), die nicht das klamme Gefühl aufkommen lässt, durch<br />
Elends-Szenarien und mit dem Holzhammer-Argument der „political<br />
correctness“ zu (vor-) schnellen Spenden genötigt zu werden.<br />
Gezeigt wird im Gegenteil durch diese „Botschafter“ fremder<br />
Welten, dass wir uns – diesmal kulturell und gänzlich unimperialistisch<br />
– bereichern können durch Impressionen und Anregungen<br />
aus kaum bekannten Kulturkreisen. Dabei über die oft bitteren<br />
sozio-politischen Rahmenbedingungen dieser Länder nicht im<br />
Unklaren gelassen zu werden, versteht sich beim Konzept der<br />
WELTGESCHICHTEN von selbst. „Wer“, fragte schon Brecht, „baute<br />
Buchhändler Albert Lange und<br />
Gastronom Adel Agwa vor ihrer<br />
Veranstaltung im Restaurant<br />
CAIRO in Detmold.<br />
das siebentorige Theben?“ Die nötige Hilfsbereitschaft aber wird<br />
nicht eingefordert, sondern initiiert über das zu weckende<br />
Interesse durch eine interkulturelle Begegnung. Ein fruchtbarer<br />
Ansatz für internationale Hilfsarbeit, begleitet von thematisch vielfältigen<br />
Medienangeboten der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong>, die in<br />
Inhalt und Ästhetik ansprechen und auf der Höhe der Zeit sind.<br />
WELTGESCHICHTEN – das Wort machte mich gleich neugierig, als<br />
ich Post von der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong> erhielt. Die<br />
Organisation war mir als angesehene und transparent arbeitende<br />
Hilfsorganisation bekannt, mit diesem Anschreiben wurde ich eingeladen,<br />
bei „WeltGeschichten – Kulturen kennen keine Grenzen“<br />
an einem örtlich auszurichtenden Kulturdialog mitzuwirken.<br />
Meine Frau und ich fühlten uns angesprochen durch das moderne<br />
Konzept wie auch und vor allem durch den Fächer kultureller<br />
Angebote: attraktiv und vielfältig im ästhetischen Bogen von der<br />
Lesung oder mündlicher Erzähltradition über Gesang, Musik und<br />
Tanz bis zu Theaterelementen fiel uns die Entscheidung leicht,<br />
uns hier zu engagieren; schwerer fiel dann die Auswahl und<br />
Entscheidung. Vieles war uns als Buchhändler, aber auch als<br />
Privatpersonen naheliegend. Wir entschieden uns für ein<br />
Künstlerduo aus Westafrika: Anthony Thompson würde – neben<br />
Gesangs- und Trommelelementen – vor allem die alte mündliche<br />
Erzähltradition Westafrikas vorstellen, unterstützt und ergänzt<br />
durch den Musiker Saico Balde. Als Adressaten wünschten wir<br />
kooperationswillige Schulen; wie schön ist eine solche<br />
Veranstaltung in einen Schulablauf zu integrieren, der in verschiedenen<br />
Fächern (wie Deutsch, Politik, Erdkunde, Musik …) das<br />
Ereignis vorbereiten und auch nachträglich aufbereiten könnte?<br />
Wir vereinbarten mit den Künstlern und zwei Schulen eine<br />
Doppelveranstaltung, die für je 250 Kinder der fünften und sech-<br />
7
sten Klassen eine 90minütige spannende und unterhaltsame<br />
Reise nach Afrika bedeutete: sie waren mit großer Begeisterung<br />
dabei. Noch heute, Wochen später, werden wir von Kindern und<br />
Eltern auf dieses, den Schulalltag so vielfältig bereichernde,<br />
Ereignis angesprochen. So fühlen wir uns belohnt, trotz mancher<br />
Organisationsarbeit und Mühe im Vorfeld, die das Ausrichten solcher<br />
Großveranstaltungen immer bedeutet. 500 Kinder haben, an<br />
einem normalen Schultag, getrampelt und getrommelt, afrikanische<br />
Liedelemente und Tanzschritte eingeübt und vor allem, sehr<br />
viel Spaß mit vielen fremden Kulturimpulsen gehabt. Wir finden,<br />
auch als Eltern, hier ist die Schule ein hocheffektiver Lernort<br />
geworden, an dem Thematik und Spaß, intellektueller Impuls und<br />
Bewegung so symbiotisch wie spielerisch waren. Schön auch,<br />
dass „unsere“ Künstler die Fähigkeit bewiesen, sich auf verschiedene<br />
Situationen und Gegebenheiten vor und während der<br />
Auftritte einzustellen und auf jedwede anstrengende<br />
Künstlerattitüde zu verzichten. Angenehm und effektiv auch die<br />
Zusammenarbeit mit dem Organisationsteam der<br />
WeltGeschichten – danke schön!<br />
WELTGESCHICHTEN – ein Projektname wie zugeschnitten auf das<br />
Interesse fortschrittlicher, politisch ambitionierter Buchhändler.<br />
Für Geschichten per se zuständig, hat sich in unserem<br />
WeltGeschichten aus Brasilien:<br />
Ein Interview mit Zé do Rock über den Zusammenhang von Fremdwort<br />
und Fremdenfeindlichkeit, das Wort „Zwiebel“ und vieles mehr<br />
Warum beteiligen Sie sich als Künstler an der Aktion Welt-<br />
Geschichten der <strong>Welthungerhilfe</strong>? Was hat Sie dazu veranlasst,<br />
bei der Aktion WeltGeschichten mitzumachen?<br />
Naja, hungan müssen viele, sowohl die, die unmöglich dik werden<br />
können, wail si kain Geld haben, wi auch di, di nicht dik werden<br />
wollen. Also muss man was dagegen tun, for allem den ersteren<br />
helfen. Bai denen, di nicht zunemen wollen, kann man nicht fil<br />
helfen. Aine Pille, mit der ma fil und alles essen kann, one dik zu<br />
werden, gibt es noch nicht. Zumindest kaine one nebenwirkungen.<br />
Ihre Bücher „om winde ferfeelt“, „Ufo in der Küche“ und<br />
„Deutsch gutt sonst Geld zuruck“ entsprechen nicht gerade<br />
den Vorstellungen, die man von Literatur aus dem Süden hat.<br />
Warum gehören Ihre Bücher trotzdem in die WeltGeschichten-<br />
Bücherliste?<br />
Der Süden ist groß, for allem wenn ma so wait im norden wont.<br />
Es gibt ia ain halbes duzend lenda nördlich fon Doitshland, und<br />
180 lenda südlich dafon. Ich nem mal an, maine bücha passen<br />
gut zur Welt-Geshichten-Büchaliste wail si weltgeshichten erzelen.<br />
Ains erzeelt di geshichte fon maina tremp-raise um di welt<br />
(fil erga mit roiban, polizai und fraun), im zwaiten geht es um a<br />
Raise durch Raum- und Zait, im dritten sind überall Raisege-<br />
8<br />
„Kulturbiotop“ eine Kritik am „Eurozentrismus“ der verschriftlichten,<br />
gedruckten Geschichten, für die sie zuständig sind, gehalten;<br />
eine Skepsis gegenüber dem westlich geprägten „Mainstream“<br />
einer Literaturproduktion, die sich wenig neugierig und risikobereit<br />
zeigt, „über den Tellerrand zu gucken“. „Lies mal, wie die<br />
andern leben!“ heißt es auf einer anderen Buch-Empfehlungsliste<br />
der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong>, genau das Thema auch der hier<br />
vorliegenden Bücherliste der WELTGESCHICHTEN. Der Anteil der<br />
Bücher, deren Autoren aus südlichen Kontinenten stammen, ist<br />
auf dem deutschen Buchmarkt gering – ungeachtet einer<br />
Zunahme oft folkloristischer Titel aus der Feder westlicher<br />
Autoren, die sich mit „Drittweltländern“ beschäftigen. Die<br />
Beschäftigung mit „arabischer Literatur“ und solcher der islamischen<br />
Welt anlässlich des Schwerpunktes der Frankfurter<br />
Buchmesse 2004 ergab z.B. die Feststellung, dass derzeit nur 0,3<br />
Prozent der belletristischen Titel in deutscher Sprache aus diesen<br />
Kulturkreisen kommen. Es gibt sehr vieles und wertvolles zu entdecken<br />
in der Literatur über und vor allem aus fremden Ländern:<br />
Diese Literaturliste gibt Ihnen eine qualifizierte Hilfestellung dabei.<br />
Das kulturelle Gedächtnis der Völker, niedergelegt in Büchern, ist<br />
vielseitig und eindrucksvoll: Entdecken sie selbst!<br />
schichten verstreut. Aussadem wird überall durh die Sprache<br />
geraist.<br />
Sie haben über 100 Länder bereist. Inwieweit fließen die<br />
Eindrücke, die Sie auf Ihren Reisen gewonnen haben, in Ihr<br />
Werk mit ein?<br />
Ja, so 200 bis 300 Meta.<br />
Ihr erstes Buch ist auf Ultradoitsh, das zweite auf Wunschdeutsch<br />
und das dritte auf Siegfriedisch und KauderDeutsch<br />
geschrieben. Wie sind Sie als Brasilianer auf die Idee gekommen,<br />
deutsche Kunstsprachen zu kreieren?<br />
Naja, auf die frage, was man sain werd, wenn man mal groß ist,<br />
antwortet man als Kind selten, dass man deutshe kunstsprachen<br />
kreiren will. Aba mit 16 oda 17 hab i anfangen, en internationale<br />
Sprache zu entwikeln, so was wi esperanto aba nit so rümli. In<br />
Doitshland hab i mir denken, nimand kann mi dazu zwingen, dise<br />
wanwitzige Regele zu befolgen, un das tat i dann au nit. I hab<br />
ferainfachet shraiben. Speta hat i main erste buch natürli in a<br />
ferainfachte doitsh shraiben, das war ultradoitsh. In mai showlesunge<br />
lasset i de loite imma abstimmen, was dei an ortografishe<br />
endas wollet, un bai de zwaite buch hat i dann dise wunschdeutsch<br />
benyzen, das war a basis-demokratishe doitsh. Da werden<br />
einige dutzende von zeichensetzungsregeln und -ausnamen
Foto: Privat<br />
Zé do Rock in der Freizeit<br />
übern haufen geschmissen, aber sonst ändert sich nich vil, wie<br />
man in disem satz lesen kann. Da wollt ich zeigen, das man eine<br />
rechtschreibreform auch nach demokratischen prinzipien<br />
machen könnte. Muss ja nich gleich eine volksabstimmung sein,<br />
ma kann ja auch ein par umfragen machen lassen.<br />
Da aber Wunschdeutsch und Schwerdeutsch so ähnlich sind,<br />
haben nicht wenige Stammleser das sprachliche Element im<br />
zweiten Buch ein bisschen vermisst. So habe ich den sprachlichen<br />
Bestandteil beim dritten Buch richtig zum Thema gemacht.<br />
Beim ersten Buch habe ich eine neue Rechtschreibung vorgeschlagen,<br />
am Ende sogar eine vereinfachte Grammatik. Diese<br />
neue Grammatik war selbstverständlich nicht ernst gemeint. Beim<br />
zweiten Buch wollte ich zeigen, wie man das demokratisch lösen<br />
könnte. Beim dritten Buch habe ich mich mit dem Thema „Fremdwort“<br />
und Verfremdung der Sprache beschäftigt, ein bisschen<br />
parallel zur Fremdenfeindlichkeit – obwohl das insgesamt nicht<br />
das Thema des Buches ist. Siegfriedisch ist ein rrrreingermanisches<br />
Deutsch, bei dem auch Wörter wie „Zwiebel“ oder<br />
„Avocado“ durch echt germanische Wörter ersetzt werden<br />
(Heulgemüse bzw. Anwaltsgemüse). Kauderdeutsh is exact de<br />
contrary, un esperantiset et internationaliset deutsh, wie doich in<br />
maybe 500 anos look werd.<br />
Aber ich habe mich nicht nur mit dem Deutschen beschäftigt, es<br />
gibt auch für Brasilien das „brazileis“ (brasilish), und fürs<br />
Angelische haben wir RITE (Redusing Iregularitys in Tradissional<br />
English) und sogar IPI (Internasional Pijin Inglish), ippi ausgesprochen.<br />
Das soll eine internationale Sprache sein, die fast alle<br />
Wörter aus dem Angelischen holt, aber sie so ausspricht, wie sie<br />
geschrieben werden. Man muss „like“ als „laik“ schreiben, und<br />
wenn man „like“ schreibt, dann liest man „licke“. Nur 5 Selbst-<br />
laute, für die ganze Welt sehr einfach, ausser für Angelischsprachige.<br />
Der Rest da Welt würde haben zu lernen den Vocabular<br />
(wenigstens die, die cannen cain english), die anglos würden<br />
haben zu lernen die aussprache. Die würden dun das niht neu in<br />
den Schulan, sondan lernen es in den maisten fellen im contakt<br />
mit IPI-sprechenden. Dann die internationale Sprache würd be IPI<br />
and english so a Sort IPI-dialect.<br />
Wie lange haben sie an den Büchern geschrieben?<br />
Normal das durt so 2 bis 4 Jare, aba es is caine durgeend activitee.<br />
Man meicht dis, man meike das, manchmal man scribt ales<br />
wida de forn. For alem existiren dis file böse lectoren, dei wole<br />
zwingen ainen dazu.<br />
War es schwer, mit so ausgefallenen Büchern einen Verlag zu<br />
finden?<br />
Befor la firste buk shon, wail i war ferrükt and unbecannt. Nach la<br />
firste buk, i noch war ferrükt, aba not mo so unbecant. I ha send<br />
ima a grande box, mid a manuscript et a Cinzano as aperitif, so<br />
dat la lectori ha get apetit tu la manuscript. Et it ha stei no completli<br />
widaut efect, insted tu mondes i had tu weit la refusu mostli<br />
un o tu wiekes, e la refusus was altempo personal. It was 19 refuzus,<br />
first la tutial (20.) editori ha sei „ya“. Andrerseits is das keine<br />
seltenheit, und manche autoren, auch vile, die vil bekannter sind<br />
als ich, mussten vil länger suchen. James Joyce sogar 10 jare.<br />
Aber bei so einem, naja, das war wirklich kein wunder.<br />
Über die Aktion WeltGeschichten bieten Sie Literaturshows für<br />
Schulen, Bibliotheken und anderen Kultureinrichtungen an. Wie<br />
läuft so eine Literaturshow ab?<br />
Mei, zuerst beschwer ich mich über die deutsche sprache auf<br />
japanish, aber keine angst, man kann es schon versteen. Dann<br />
erklär ich ultradoitsh, wunschdeutsch, usw mit beispilen an der<br />
flipchart. Dazwischen les ich von den büchern und mach eine<br />
volksabstimmung beim publikum über eine gewisse rechtschreibänderung.<br />
Das ganze is natürlich lustig, aber ich bezie die komik<br />
aus der realität.<br />
Wie reagieren die Zuschauer bzw. Leser auf Ihre Texte?<br />
Alle sind begeistert, zumindest alle die mir ire meinungen gesagt<br />
ham. Von den andren weiss ich nich vil.<br />
An welchem Projekt arbeiten Sie zurzeit?<br />
Ich mach ein film, in dem ich zeige wie die deutschis arm aber<br />
gut gelaunt sind, wärend die brasilis vil geld ham aber dauernd<br />
jammern. Das is ein film über die klischees, die die deutschen von<br />
sich und von den brasilianern ham, und über die klischees, die<br />
die brasilis von sich und von den deutschis ham.<br />
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?<br />
Pro la wold: pax, lovu e no hunga. Pro mi, plus hote femas e<br />
minus finansiale problemas. E dat ali comprende mi, also ich hoff<br />
ir habt mich noch alle verstanden: ich wünsche der welt friden,<br />
libe und kein hunger. Für mich wünsch ich mir mer scharfe<br />
mädels und weniger finanzielle probleme. Und das die leute mich<br />
in zukunft besser versteen.<br />
Vielen Dank für das Interview!<br />
No problem, ir müsst nur fragen.<br />
Zé<br />
9
Dorothee Kolbe erlebt WeltGeschichten in Ghana:<br />
Die Referentin Dorothee Kolbe aus der Reihe AugenZeugen schildert<br />
ihre Begegnungen bei ihrem Besuch im Kinder Paradise<br />
Von der Straße ins „Paradies“<br />
In Ghana,Westafrika finden Straßenkinder dank<br />
des Hilfsprojekts „Kinder Paradise“ ein Zuhause<br />
und eine Zukunft<br />
Nach Accra, in die Hauptstadt Ghanas war ich in diesem Jahr<br />
gekommen, um an einem Austausch über Erfahrungen aus<br />
Ressourcenschutzprojekten in unterschiedlichen Regionen Afrikas<br />
teilzunehmen. Das Zusammentragen und die kritische Auseinandersetzung<br />
mit solchen Informationen ist von großer Bedeutung,<br />
damit Projekte in Zukunft noch effektiver gestaltet werden<br />
können. Daneben aber sollte ich Einblicke in die Arbeit Silke<br />
Rösners und ihres Teams erhalten. Die Norddeutsche hat ihr<br />
Leben seit 1997 der Aufgabe verschrieben, Kindern zu helfen, die<br />
kein Zuhause haben, und ihnen eine Perspektive zu geben.<br />
Natürlich habe auch ich, seit 1990 in Westafrika in Projekten zur<br />
ländlichen Entwicklung tätig, sowohl viel von den schönen und<br />
faszinierenden Seiten des Lebens dort als auch von den oft sehr<br />
harten Lebensbedingungen und von all dem Elend mitbekommen.<br />
Mit der Problematik also durchaus vertraut und davon berührt,<br />
war ich sehr gespannt, dieses Hilfsprojekt für Straßenkinder<br />
kennen zu lernen.<br />
Die zehnjährige Ayele, der vierjährige Billy und Kudju mit seinen<br />
dreieinhalb Jahren sind nur drei der zurzeit fast 60 Kinder zwischen<br />
sechs Monaten und 18 Jahren, die dank des “Kinder<br />
Paradise” kein Leben mehr auf der Straße und ohne eine Hoffnung<br />
auf Zukunft führen müssen. In diesem Kinderheim erfahren<br />
die Kinder die Liebe und Geborgenheit eines “ganz normalen”<br />
Familienlebens, aber auch die Pflichten, erhalten ausreichend zu<br />
essen, Kleidung und eine medizinische Betreuung. Daneben ist es<br />
von sehr großer Bedeutung, dass die Kinder eine Schule besu-<br />
10<br />
DWHH/S. Decker-Horz<br />
Silke Rösner und<br />
„ihre” Kinder im<br />
„Kinder Paradise”<br />
chen und dabei bestmöglich gefördert werden. Schülern mit dem<br />
entsprechenden Potenzial soll es ermöglicht werden, das Abitur<br />
zu machen und eine Universität zu besuchen. Alle erhalten eine<br />
Berufsausbildung und werden begleitet, bis sie ihren Platz im<br />
(Berufs)-Leben gefunden haben.<br />
Als ich nun für einige Stunden im Kinderheim mit dabei sein durfte<br />
und einen Einblick in den Tagesablauf erhielt, sah ich viele<br />
Parallelen zu meinem eigenen Familienleben. Auch meine Kinder<br />
bekommen im Bett noch eine Geschichte vorgelesen und das<br />
geliebte Kuscheltier darf beim Einschlafen nicht fehlen. Es versteht<br />
sich von selbst, dass die Kinder in Ghana und damit auch im<br />
“Paradise” viel mehr Pflichten zu erfüllen haben als bei uns in<br />
Deutschland, denn wer z. B. wäscht bei uns schon seine Wäsche<br />
mit der Hand? Doch solche Dinge entscheiden nicht über die<br />
Lebensqualität eines Kindes. Wichtig ist vielmehr, und das ist der<br />
große Verdienst des Hilfsprojekts, dass die Kinder dort auch wirklich<br />
“Kinder” sein dürfen, Zeit zum Spielen und Grund zum Lachen<br />
haben, sie umsorgt werden, aber dennoch auf das spätere Leben<br />
vorbereitet werden, und vor allem dass ihr Dasein nicht einzig<br />
und allein einen Überlebenskampf darstellt.<br />
Dies alles wäre nicht möglich ohne den unermüdlichen Arbeitseinsatz<br />
von Rösner, aber auch das große Engagement der ghanaischen<br />
Hauswirtschaftsleiterin Lily Ashley und der Hausmütter<br />
sowie der deutschen Praktikantinnen. Viele Menschen haben<br />
durch Geld- und Sachspenden schon dazu beigetragen, dass dieses<br />
Hilfsprojekt, das weit mehr umfasst als nur das “Kinder<br />
Paradise” selbst, ins Leben gerufen und ausgebaut werden konnte.<br />
Seit 2002 nun erfolgt eine regelmäßige Unterstützung durch<br />
die Deutsche <strong>Welthungerhilfe</strong>, wodurch zumindest ein Teil der<br />
monatlichen Kosten verlässlich abgedeckt ist.
Foto: dpa<br />
Foto: DWHH/David Klammer<br />
Die Projektarbeit der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong><br />
Im Rahmen der Aktion WeltGeschichten möchten wir Ihnen vier Projekte vorstellen, die beispielhaft für die Hilfe in<br />
den von uns geförderten Kontinenten sind. Der Erlös der Aktion kommt diesen Projekten unmittelbar zugute.<br />
Sri Lanka<br />
Unmittelbar nach der Flutkatastrophe in Südasien startete die<br />
Deutsche <strong>Welthungerhilfe</strong> ein Nothilfeprogramm, um rund 55.000<br />
Überlebende in Sri Lanka versorgen zu können. Zusammen mit<br />
ihrem lokalen Partner, der Sewa Lanka Foundation (SLF), leiten die<br />
Mitarbeiter der <strong>Welthungerhilfe</strong> in einem neu eingerichteten Büro<br />
in Kilinochchi im Norden der Insel unter Hochdruck erste Maßnahmen<br />
für den langfristigen Wiederaufbau in die Wege. Ein<br />
Programm zur Wassersicherung und zum Bau von Brunnen und<br />
Latrinen startete bereits.<br />
Mali<br />
Am Rande der Wüste im Norden Malis erhalten die Schülerinnen<br />
und Schüler als Schulspeisung täglich eine warme Mahlzeit.<br />
Aufgrund der kargen Böden und den wenigen Niederschlägen<br />
reichen die Ernteerträge oftmals nicht aus, um eine Familie zu<br />
ernähren. Dadurch, dass die Ernährung der Kinder in der Schule<br />
gewährleistet wird, müssen sie nicht mehr in die tägliche<br />
Feldarbeit, zum Tierhüten oder Wasserholen eingebunden werden.<br />
2004 wird dieses Projekt weiter ausgebaut und auf zusätzliche<br />
Schulen ausgedehnt.<br />
Bolivien<br />
Die Bevölkerung im Departement Cochabamba in Bolivien lebt<br />
unter sehr ärmlichen Verhältnissen. Unsere Partnerorganisation<br />
„Comunidad Educativa Tiquipaya Wasi“ bildet in der Berufsschule<br />
ehemalige Straßenkinder und Jugendliche aus prekären<br />
sozioökonomischen Familienverhältnissen in den Fachbereichen<br />
Schreinerei, Metalltechnik und Elektroinstallation aus. Gerade<br />
diese Jugendlichen werden vom formalen Schulsystem oft ausgegrenzt<br />
und erhalten so durch ihren Abschluss als Handwerker<br />
eine Zukunftsperspektive.<br />
Indien<br />
In Indien werden Millionen von Kindern auf Kosten ihrer<br />
Schulbildung zum Arbeiten gezwungen, wobei Mädchen Bildung<br />
aufgrund der Geschlechterrolle zusätzlich verwehrt wird. Unser<br />
Partner, die MV Foundation, setzt sich für eine kostenlose staatliche<br />
Schulbildung der Kinder ein und leistet Überzeugungsarbeit<br />
bei Eltern, die keine Notwendigkeit einer Ausbildung sehen.<br />
Sie stattet Schulen mit Lehrkräften, Unterrichtsmaterialien und<br />
finanziellen Mitteln aus und ermöglicht damit Kindern aus<br />
armen Familien eine Zukunftsperspektive.<br />
Wenn Sie diese Projekte unterstützen möchten,<br />
spenden Sie bitte unter Angabe des Kennworts Aktion WeltGeschichten auf das<br />
Konto 33225 bei der Sparkasse KölnBonn (BLZ 380 500 00).<br />
Foto: DWHH/Margrit Röhm<br />
Foto: DWHH/Phyllis Fermer<br />
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12<br />
Bibliographie: Empfehlenswerte Neuerscheinungen<br />
zu Afrika, Asien und Lateinamerika<br />
I. Werke der Künstler der<br />
Aktion WeltGeschichten<br />
Addai, Patrick K. und Robert Hybner (Ill.):<br />
Die Großmutter übernimmt das Fernsehen<br />
Afrikanische Geschichten<br />
37 Seiten, geb., € 15,00<br />
ISBN 3-9501083-0-0 (Verlag Adinkra, 1999)<br />
5 Tiergeschichten, von der Großmutter erzählt.<br />
Der Autor spielt auch Theater und erzählt und<br />
spielt in Schulen.<br />
Ab 4 Jahren.<br />
Addai, Patrick, Karin Walcherberger und K.<br />
Momo Agbo (Ill.):<br />
„Ich habe den Menschen gerne“,<br />
sagte der Hund<br />
Takashis Abenteuer mit dem Zweibeiner<br />
Schöne Tiergeschichten zur besonderen Beziehung<br />
zwischen Mensch und Tier bei den<br />
Volksstämmen in Ghana.<br />
91 Seiten, geb., € 20,50<br />
ISBN 3-9501083-1-9 (Verlag Adinkra, 2001)<br />
Zur Zeit vergriffen!<br />
Alafenisch, Salim:<br />
Amira – Prinzessin der Wüste<br />
Erzählung<br />
253 Seiten, br., € 6,95<br />
ISBN 3-473-52189-2<br />
(Verlag Otto Maier, 2001/2004)<br />
Amira, die Prinzessin aus dem Stamm der Löwen,<br />
ist das schönste Mädchen der Wüste. Gleich vierzig<br />
junge Männer wollen sie zur Frau, aber Amira<br />
will nur den besten ihrer Bewerber heiraten. Nach<br />
vielen Wochen hat Amira drei Männer ausgesucht,<br />
doch zwischen Talal, Khalil und Nabil kann<br />
sie sich einfach nicht entscheiden. Ihre Großmutter<br />
rät ihr: „Wähle den, der dir die schönste<br />
Geschichte erzählt.“ Und so lässt sich Amira von<br />
den drei Geschichten ihrer Bewerber verzaubern.<br />
Ab 10 Jahren.<br />
Alafenisch, Salim:<br />
Das Kamel mit dem Nasenring<br />
192 Seiten, br., € 8,90<br />
ISBN 3-293-20266-7 (Unionsverlag, 2003)<br />
Nach dem Sturm in einer rauen Winternacht hält<br />
der Älteste die Zeltbewohner mit einer Geschichte<br />
wach. Sie ist länger als ein Kamelhals,<br />
denn es ist die Geschichte dieses Beduinenstammes,<br />
der in diesem Jahrhundert Umwälzungen<br />
erlebt hat, wie noch keine Generation zuvor.<br />
Salim Alafenisch berichtet augenzwinkernd vom<br />
gelehrten Esel, vom Kamel mit dem Nasenring,<br />
von Weltgeschichte und Nomadenleben in der<br />
NegevWüste.<br />
Alafenisch, Salim: Das versteinerte Zelt<br />
128 Seiten, br., € 7,90<br />
ISBN 3-293-20127-X (Unionsverlag, 1998)<br />
Der alte Musa ist ein berühmter Rababa-Spieler.<br />
Geboren wurde er in der Zeit der Kamele, in der<br />
Zeit der Zelte wuchs er auf, und nun soll er den<br />
Rest seiner Tage in der Zeit der Steine verbringen:<br />
Sein Stamm will die schwarzen Zelte aus Ziegenhaar<br />
gegen Steinhäuser eintauschen. Aber als<br />
Musa mit seiner Frau Zaneh in das Steinhaus einzieht,<br />
hört er auf zu träumen. „Vielleicht fühlen<br />
sich die Träume in den engen Mauern des Hauses<br />
eingesperrt“, rätselt Zaneh. „Im Zelt aus Ziegenhaar<br />
sind die Träume frei. Sie können wandern<br />
und durch die Zeltlöcher rein- und rausschlüpfen.“<br />
Alafenisch, Salim: Der Weihrauchhändler<br />
144 Seiten, br., € 8,90<br />
ISBN 3-293-20015-X (Unionsverlag, 1991)<br />
Salem lernt die schöne Soraya bei der Getreideernte<br />
kennen. Sie tauschen Blicke, Botschaften<br />
und Geschenke und treffen sich heimlich am<br />
Brunnen. Doch als die Erntezeit vorüber ist,<br />
kommt der Abschied und die lange Zeit der Trennung.<br />
Nach zwei Jahren ohne Regen tritt ein, was<br />
Salem befürchtet hat: Die Sonne verbrennt die<br />
Felder, das Wasser in den Brunnen wird knapp,<br />
und immer noch gibt es keine Ernte. Die Natur<br />
lässt Salem im Stich. Er entschließt sich, Soraya<br />
zu suchen und zieht als Weihrauchhändler von<br />
Zeltlager zu Zeltlager. Salim Alafenisch erzählt<br />
hier eine Geschichte von der Kraft der Liebe, die<br />
sogar über den Zyklus der Natur triumphiert.<br />
Alafenisch, Salim:<br />
Die acht Frauen des Großvaters<br />
176 Seiten, br., € 8,90<br />
ISBN 3-293-20284-5 (Unionsverlag, 2004)<br />
Wenn das Tagewerk vollbracht ist, ruft die Mutter<br />
ihre Kinder um das Feuer und erzählt ihnen<br />
Geschichten vom Großvater, dem mächtigen<br />
Scheich der Beduinen im Negev. Acht Nächte<br />
lang erzählt sie von seinen acht Frauen, von<br />
Glück und Sorge, von Streit, Solidarität und<br />
Versöhnung, vom vielfältigen Beziehungsgeflecht<br />
des alten Lebens.<br />
Alafenisch, Salim: Die Nacht der Wünsche<br />
Roman<br />
256 Seiten, br., € 7,50<br />
ISBN 3-423-20707-8 (dtv, 2004)<br />
Wer von der Nacht gesegnet wird, dem erfüllt<br />
Allah drei Wünsche. Doch in dieser besonderen<br />
Nacht werden sich die Hoffnungen des mächtigen<br />
Sultans nicht erfüllen. Als ihn auf dem Lager<br />
seiner jüngsten Haremsdame eine sonderbare<br />
Schwäche befällt, nutzt die schöne Zahra das<br />
Missgeschick des Tyrannen: In betörenden Märchen<br />
erzählt sie ihm von Geschichte und Ge-<br />
bräuchen, Menschen und Mythen seines Reiches,<br />
um die sich der hab- und machtgierige<br />
Sultan nie gekümmert hat.<br />
Andradi, Esther: Sobre Vivientes/Über<br />
Lebende<br />
Miniaturen<br />
Aus dem argentinischen Spanisch von Margit<br />
Klingler-Clavijo<br />
135 Seiten, br., € 18,50<br />
ISBN 3-908126-19-3 (teamart Verlag, 2003)<br />
Das Buch besteht aus fünfzig Erinnerungsfragmenten,<br />
Postkarten eines verschwundenen<br />
Landes, poetischen Miniaturen aus dieser Welt<br />
und einem Land namens Argentinien. Über Lebende<br />
sind schließlich und vor allem wunderschöne<br />
nachdenkliche Texte, Zeugnisse einer<br />
Welt in Bewegung. In den kleinen Geschichten<br />
scheint zuweilen die große Geschichte durch. Die<br />
30.000 „Verschwundenen“, die die Militärdiktatur<br />
zwischen 1976 und 1983 zu verantworten hat, die<br />
Folgen der neoliberalen Wirtschaftspolitik und<br />
der Untergang der argentinischen Wirtschaft.<br />
Andradi, Esther: Kurzgeschichten und<br />
Essays u.a. in den folgenden drei Anthologien:<br />
de Roos, Elsbeth, Dieter Straub, Olav<br />
Münzberg (Hgg.): Brüche und Übergänge<br />
Gedichte und Prosa aus 23 Ländern<br />
288 Seiten, br., 24,80 DM (ca. € 12,68 )<br />
ISBN 3-931321-01-0 (Jovis Verlag, 1997)<br />
Beiträge von Esther Andradi:<br />
„Eigentümer“<br />
Nicht mehr lieferbar!<br />
de Roos, Elsbeth (Hg.): Vielfalt der Stimmen<br />
Internationale Autorinnen<br />
256 Seiten, br.,19,80 DM (ca € 10,12)<br />
ISBN 3-931321-00-2 (Jovis Verlag, 1995)<br />
Beiträge von Esther Andradi:<br />
„Die Erde unter Berlin“, „Verschlossene<br />
Türen“, „Graswurzeln oder: Meine Version<br />
vom inneren Rasenflecken“<br />
Nicht mehr im Buchhandel lieferbar! Nur bei<br />
Elsbeth de Roos (030/8735360)<br />
Pfeiffer, Erna (Hg.) AMORica Latina:<br />
Mein Kontinent – mein Körper<br />
Erotische Texte lateinamerikanischer<br />
Autorinnen<br />
Aus dem Spanischen von Erna Pfeiffer<br />
Sonderausgabe<br />
352 Seiten, br., € 10,00<br />
ISBN 3-900399-50-6 (Milena Verlag , 1991)<br />
Beitrag von Esther Andradi:<br />
Aufsatz „Das Unkraut”<br />
Die erotische Literatur lateinamerikanischer<br />
Autorinnen war bislang weitgehend unbekannt.<br />
Dabei mögen nicht alle der hier vorgestellten<br />
Schriftstellerinnen so weit gehen wie die aus<br />
Costa Rica stammende Lyrikerin Ana Istaru, die in<br />
„Liebesfieber“ zur sexuellen Revolution auffordert;<br />
doch ein literarisches Tabu brechen sie wohl
allemal, ob sie über Inzest schreiben oder über<br />
Prostitution.<br />
Belinga Belinga, Jean-Félix: Gesang der<br />
Trommel<br />
Gedichte<br />
92 Seiten, br., € 10,00<br />
ISBN 3-89502-084-2 (Horlemann, 1998)<br />
In diesem Band sind Gedichte versammelt, die<br />
den Leser zum Nachdenken anregen. Gesang der<br />
Trommel ist mit zahlreichen s/w-Fotos kamerunischer<br />
Kunst illustriert. Ein schönes Buch.<br />
Belinga Belinga, Jean-Félix: Ngono Mefane,<br />
das Mädchen der Wälder<br />
Ein Märchen aus Kamerun<br />
171 Seiten, br., € 5,00<br />
ISBN: 3-87214-242-9 (Erlanger Verlag für<br />
Mission und Ökumene, 1990)<br />
Aus Engóngolo, dem Mädchen ohne Arme und<br />
Beine wurde Ngono Mefane, das Mädchen der<br />
Wälder. Beherzt geht die zuvor Behinderte gegen<br />
alles an, was das Leben von Pflanzen und Tieren<br />
und Menschen beeinträchtigt. Ein wunderschönes<br />
Märchen voll Fantasie - von Generation zu<br />
Generation weitergetragen.<br />
Belinga Belinga, Jean-Félix: Wenn die Palme<br />
die Blätter verliert<br />
Erzählungen aus Kamerun<br />
100 Seiten, br., € 5,00<br />
ISBN: 3-87214-188-0 (Erlanger Verlag für<br />
Mission und Ökumene, 1998)<br />
Fünf Erzählungen, die den Alltag in Kamerun<br />
widerspiegeln. Übrigens: die Erzählung „Der Sohn<br />
des Pfarrers“ war das Erstlingswerk von Jean-<br />
Felix Belinga Belinga.<br />
Belinga Belinga, Jean-Félix:<br />
Wir drei gegen Onkel Chef<br />
Roman für Kinder<br />
152 Seiten, br., € 5,90<br />
ISBN: 3-407-78309-4 (Beltz & Gelberg, 2002)<br />
»Ich habe einen Vater!«, ruft Marie ihren beiden<br />
Freunden aufgeregt zu. René, der zu Maries<br />
Mutter gezogen ist, erregt großes Aufsehen, denn<br />
er besitzt ein Akkordeon. Und erzählen kann er!<br />
Kein Wunder, dass Onkel Chef, der Dorfvorsteher,<br />
in dem Fremden einen Rivalen sieht. Als in der<br />
Stadt ein Tanzwettbewerb ausgetragen wird und<br />
die Frauen aus dem Dorf einen Preis gewinnen,<br />
spitzt sich der Konflikt zu. Auch die Freundschaft<br />
zwischen Marie und ihren beiden Freunden droht<br />
daran zu zerbrechen. - Der Autor erzählt, ganz<br />
aus der Sicht der Kinder, von den Ereignissen in<br />
dem schwarzafrikanischen Dorf und der empfindlichen<br />
Freundschaft zwischen den drei<br />
Kindern. Ein Roman, der Kindern den Weg zu<br />
Toleranz weist. Witzig und ernst.<br />
Ab 10 Jahren.<br />
Belinga Belinga, Jean-Félix: Beiträge u.a. in:<br />
Micksch, Jürgen und Anja Schwier:<br />
Fremde auf dem Lande<br />
Interkulturelle Beiträge Nr.19<br />
159 Seiten, br., € 7,50<br />
ISBN: 3-87476-363-3<br />
(Verlag Otto Lembeck, 2001)<br />
Beitrag von Jean-Félix Belinga Belinga:<br />
„Der Traum“<br />
Das Buch analysiert die Entwicklung der Fremdenfeindlichkeit<br />
und Ansätze interkulturellen<br />
Zusammenlebens auf dem Lande.<br />
do Rock, Zé:<br />
Deutsch gutt sonst Geld zurück<br />
A Siegfriedische und kauderdeutshe ler- und<br />
textbuk<br />
256 Seiten, br., € 18,90<br />
ISBN 3-88897-297-3<br />
(Verlag Antje Kunstmann, 2002)<br />
Dieses Buch taucht in eine tiefe Vergangenheit,<br />
die’s nie gegeben hat, und fliegt in eine Zukunft,<br />
die’s vileicht nie geben wird. Siegfriedisch ist der<br />
umständliche Versuch, ohne „Ausländer” (Fremdwörter)<br />
auszukommen, das heißt, es besteht nur<br />
aus germanischen Wörtern. So darf das Wort<br />
„Zwiebel“ nicht vorkommen, weil es vom saufgelagischen<br />
„cipolla“ stammt. Es heisst dann<br />
„Heulgemüse“. Kauderdeutsh widerum will alle<br />
auslandis reinlassen. Es is vor allem ein freund<br />
des english. Auch gramatik und ortografie werden<br />
immer internationaler. Dazu gibt es regles<br />
und exercisius.<br />
do Rock, Zé: fom winde ferfeelt<br />
285 Seiten, br., € 8,90<br />
ISBN 3-492-22455-5 (Piper, 1997)<br />
Ze do Rock, 1956 in Brasilien geboren, Taxifahrer<br />
und Wahlmünchner, schlägt uns ein durchschaubares<br />
„Ultradoitsh zur stufenweisen Einführung<br />
bis ins Jahr 2013 vor. Nebenbei erzählt er seine<br />
Abenteuer als Weltenbummler. Seine Sprache ist<br />
radikal witzig, nie konsequent, aber anarchisch,<br />
grotesk und vital, wie die heutige Welt.<br />
do Rock, Zé: Ufo in der Küche<br />
189 Seiten, br., € 8,90<br />
ISBN: 3-492-22998-0 (Piper, 2000)<br />
Pe du Jaz, von außerirdischen Kugelwesen in eine<br />
unserer Parallelgalaxien entführt, findet sich bei<br />
seiner Rückkehr auf einer schwimmenden Eisscholle<br />
am Südpol wieder. Es gelingt ihm zwar,<br />
sich bis Brasilien durchzuschlagen, dort muss er<br />
aber feststellen, dass er im Jahr 2019 gelandet ist,<br />
und auch, dass es ihn zweimal gibt. Zudem sitzt<br />
sein Alter ego in Stammheim und wird verdächtigt,<br />
vor zwanzig Jahren den Großkritiker Marshel<br />
Rauch-Rampenliczki entführt zu haben. Hatten<br />
die kleinen gemeinen Wesen aus dem All auch<br />
hier ihre Finger im Spiel? Ein Buch mit großem<br />
Sprachwitz und voller verrückter Ideen.<br />
Lipthay, Isabel: Die Begegnung – Aquel<br />
Encuentro<br />
Erzählungen-Relatos (zweisprachig)<br />
Aus dem chilenischen Spanisch von Andrea<br />
Rauße-Rüther<br />
166 Seiten, br., € 13,00<br />
ISBN 3-928300-92-X (Unrast, 1998)<br />
Die Begegnung, das zweite Buch der chilenischen<br />
Autorin Isabel Lipthay, enthält 18 Erzählungen,<br />
die ihre Faszination aus der für lateinamerikanische<br />
Literatur typischen Mischung aus<br />
Politik, Alltag und Mystik schöpfen. In diesem<br />
Kaleidoskop der Gefühle wimmelt es von<br />
Gestalten, die mal schwermütig, mal leichtsinnig<br />
mit dem Tode Ringelreihen tanzen. Dass, die aus-<br />
schließlich weiblichen Hauptpersonen dabei oft<br />
ihre ganz eigenen Wege gehen und einige Überraschungen<br />
für den/die Leser(in) bereithalten,<br />
versteht sich bei Isabel Lipthay von selbst.<br />
Lipthay, Isabel: Seltsame Pflanzen und andere<br />
Lebensbilder<br />
– Curiosas Plantas y otros sueños<br />
(zweisprachig)<br />
Aus dem chilenischen Spanisch von Andrea<br />
Rauße<br />
Mit Zeichnungen von Claudio Francia<br />
190 Seiten, br., € 12,00<br />
ISBN 3-928300-41-5 (Unrast, 1996)<br />
Seltsame Pflanzen und andere Lebensbilder<br />
erzählen vom Fremdsein, Anderssein, Frausein,<br />
Lebendigsein. „[Es] ist ein sinnliches, ernstes und<br />
erotisches Buch, es erzählt von Diktaturen, Rassismus,<br />
vom Frausein, von der Liebe ..... und man<br />
beginnt, die Worte zu vergessen. Du siehst einen<br />
Vogel und fragst dich: wie heißt dieser Vogel? Du<br />
quälst dich den ganzen Tag, bis du abends nach<br />
Hause kommst und zum Wörterbuch rennst:<br />
Drossel ... ach, zorzal! und du kannst ruhig schlafen.<br />
Deshalb schreibe ich: um meine Sprache,<br />
meine Kultur, meine Wurzeln zu bewahren. Um<br />
die zorzales nicht zu vergessen.<br />
Ndiaye, Ibrahima (Ibo) und Hanne Kraus:<br />
Amadou ma Amadou – Geschichten aus<br />
dem Senegal<br />
120 Seiten, br., € 8,80<br />
ISBN 3-980-7001-1-9 (Gaschott, 2001)<br />
Mitmachgeschichten aus dem Senegal. Wer<br />
schon immer einmal wissen wollte, wie der<br />
Mensch zur Trommel kam und warum gerade<br />
Lipua-Lipua, eine kleine Taube, das tapferste aller<br />
Tiere war, für den sind die Geschichten von Ibo<br />
eine Quelle belehrender Heiterkeit. Märchen,<br />
Fabeln und Erzählungen des Senegal – traditionelle<br />
Überlieferungen sowie selbst ersonnene<br />
Texte zu den Themen Liebe, Freundschaft, Respekt<br />
vor dem Alter, Lebensweisen und -weisheiten.<br />
Wieder lieferbar in 2. Auflage!<br />
Ndiaye, Ibrahima (Ibu) und Demba Mbengue<br />
(Ill.): Ndumbelaan - das Reich der Tiere<br />
Märchen aus dem Senegal<br />
Überarbeitet im Deutschen von Hanne Kraus<br />
96 Seiten, br., € 5,80<br />
ISBN 3-00-002848-X ( Gaschott, 1997)<br />
Das Buch entstand aus seiner Arbeit mit Kindern<br />
und Jugendlichen, die unter dem Ziel steht, die<br />
afrikanische Kultur erlebbar zu machen.<br />
Ibu erzählt Märchen aus seiner Heimat. So die<br />
Geschichte vom Frosch und dem Chamäleon, die<br />
von Demba, der den Schlaf erbt, er erzählt aber<br />
auch, wie der Ziegenbock zu seinem Gestank<br />
kam und warum der Hund sein Bein hochhält,<br />
wenn er pinkelt ...<br />
Nicht mehr lieferbar!<br />
13
Ruiz Rosas, Teresa: Der Kopist<br />
Roman<br />
Aus dem peruanischen Spanisch von Alicia<br />
Padrós<br />
128 Seiten, geb., € 15,50<br />
ISBN 3-250102954 (Ammann Verlag, 1996)<br />
In Lima ist es endlich soweit. Als die selbstbewusste<br />
junge Frau unerwartet in der muffigen<br />
Wohnung auftaucht wie ein ‚Geschenk des<br />
Himmels’, beginnt Amancio Castro der Kopf zu<br />
dröhnen vor Glück und der biedere Kopist, der<br />
seit Jahren gewissenhaft die Meisterwerke des<br />
Komponisten Lope Burano kopiert, fühlt sich<br />
urplötzlich beschwingt wie ein zweiter Mozart.<br />
Souverän und erbarmungslos lotet Teresa Ruiz<br />
Rosas in ihrem Roman die Untiefen der menschlichen<br />
Seele aus, aber sie schreibt kein tiefschwarzes,<br />
grimmiges Melodram; mit Sinn für<br />
Ironie zeigt sie auch das Lächerliche und<br />
Groteske, das sich in den Abgründen des Horrors<br />
und des Erhabenen verbirgt.<br />
Nicht mehr lieferbar!<br />
Ruiz Rosas, Teresa: Kurzgeschichten in<br />
folgenden Anthologien (Auswahl):<br />
Anne Jüssen, Frauenmuseum Bonn (Hg.):<br />
Wegziehen – Ankommen. Frauen in fremden<br />
Kulturen<br />
Anthologie<br />
176 Seiten, br., € 11,90<br />
ISBN 3-89502-152-0 (Horlemann, 2002)<br />
Erzählung von Teresa Ruiz Rosas: „Jasmin”<br />
Frauen stellen ihre unterschiedlichen Beweggründe<br />
dar, aus denen sie ihre Heimat verlassen<br />
haben, ihre Erfahrungen beim Ankommen, beim<br />
Verweilen und Bleiben – Beispiele für geglückte<br />
und weniger glückhafte Migration. Für Wanderungen<br />
gibt es die vielfältigsten Gründe, und<br />
manche von ihnen sind durchaus frauenspezifisch.<br />
Materielle Not, Krieg, Menschenrechtsverletzungen<br />
usw. veranlassen Frauen und Männer<br />
zum Reisen, zum Wegziehen, zum woanders Ankommen.<br />
Mobilität ist auch ein Ausdruck von<br />
Lebensfreude, Neugier und kosmopolitischem<br />
Denken.<br />
Keil, Regina und Thomas Brückner (Hg.):<br />
Mohnblumen auf schwarzem Filz<br />
Eine Anthologie der Initiative LiBeraturpreis<br />
352 Seiten, br., € 9,90<br />
ISBN 3-293-20108-3 (Unionsverlag, 1998)<br />
Ein literarisches Kaleidoskop des Südens: die<br />
bedeutendsten Autorinnen von A wie Assia<br />
Djebar bis Z wie Zoé Valdés. Dieses Lesebuch mit<br />
den bekanntesten Autorinnen aus vier Kontinenten<br />
lädt ein zu einer Entdeckungsreise durch die<br />
Hemisphäre des Südens. Und so lautete auch das<br />
Ziel der Initative LiBeraturpreis, die das Interesse<br />
an der Literatur aus den südlichen Regionen wekken<br />
und eine Annäherung an diese Kulturen<br />
anregen möchte. Das Netz, an dem die Erzählerinnen<br />
weben, spannt sich von Indien bis Brasilien,<br />
Neuseeland bis Mexiko, Ägypten bis<br />
Guadeloupe. Sie »Schreiben, was nicht gesagt<br />
werden darf«, lautet der Titel einer Erzählung, und<br />
so handeln die Geschichten, die alle das erste<br />
Mal auf deutsch erscheinen, von Frauen, die aus<br />
der Rolle fallen, als Tochter oder Mutter, Geliebte<br />
14<br />
oder Gattin, Studentin oder Schriftstellerin. Ein<br />
aufschlussreiches Nachschlagewerk mit Biographien<br />
und Fotos der Autorinnen.<br />
Fayad, Luis und Kurt Scharf (Hg.): Eine Blume<br />
auf dem Platz des schönen Todes<br />
Erzählungen aus dem peruanischen Alltag<br />
191 Seiten, geb., € 17,00<br />
ISBN 3-86034-131-6 (Haus der Kulturen der<br />
Welt und edition día, 1994)<br />
Beitrag von Teresa Ruiz Rosas: Hinter der<br />
Calle Toledo<br />
Aus dem peruanischen Spanisch von Astrid<br />
Schmitt-Böhringer<br />
16 Erzähler entwerfen ein facettenreiches Bild<br />
des Andenstaates. Die achtziger Jahre haben<br />
Peru einen Umbruch sondergleichen beschert:<br />
Schuldenkrise, Terrorismus des Leuchtenden<br />
Pfads, Landflucht, Verslummung der Großstädte<br />
und moderne Verkehrs- und Kommunikationssysteme.<br />
Im Buchhandel nicht mehr lieferbar! Nur zu<br />
bestellen unter:<br />
http://www.hkw.de/de/shop/buecher/EineBlume<br />
aufdemPlatzdesschoenenTodes/c_index.html;<br />
Bestellnummer: 10067<br />
Sestendrup, Manfred<br />
Das poetische Projekt „PAUL”:<br />
Gedichte von Manfred Sestendrup zugunsten<br />
der <strong>Welthungerhilfe</strong><br />
PAUL verkörpert in seiner lyrischen Biographie<br />
mal sensibel, mal zynisch, immer aber zutiefst<br />
menschlich alle Facetten unseres Lebens von der<br />
Wiege bis zur Bahre. Pauls zugespitzte Alltagssituationen<br />
lassen schmunzeln und erschrecken,<br />
nachdenken und lachen. Vor allem jedoch spenden<br />
„Paul-Gedichte“ die Hoffnung, dass jedes<br />
Leben Sinn macht, wenn man es einsetzt für eine<br />
Veränderung dieser Welt zugunsten des Menschen.<br />
Literaturkritiker vergleichen Manfred<br />
Sestendrups Gedichte mit denen von Erich<br />
Kästner, Wilhelm Busch und Herman van Veen.<br />
Seit 1977 überlässt Manfred Sestendrup alle<br />
Einnahmen aus Lesungen und dem Verkauf seiner<br />
Bücher der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong>.<br />
Die Gedichte sind zu bestellen bei: Manfred<br />
Sestendrup, Overbergstraße 11, 48249 Dülmen<br />
Sestendrup, Manfred: PAUL gibt sein Bestes<br />
Lyrische Biographie Teil I<br />
112 beste Paul-Gedichte<br />
80 Seiten, br., € 10,00 plus Versand<br />
5. überarb. Aufl. 2002<br />
Sestendrup, Manfred: PAUL in Reimkultur<br />
Lyrische Biographie Teil II<br />
50 neue Paul-Gedichte – Jubiläumsedition<br />
80 Seiten, br., € 10,00 plus Versand<br />
2. überarb. Aufl., vermehrt um 4 Satiren, 2004<br />
Sestendrup, Manfred: PAUL zur Zeit bereit<br />
Lyrische Biographie Teil III<br />
Allerneueste PAUL-Gedichte<br />
1. Aufl. (geplant: 2005)<br />
In Vorbereitung!<br />
II. Belletristik –<br />
Länder übergreifend/<br />
Eine Welt<br />
Weltfriedensdienst (Hg.): Die Sterne glänzten,<br />
doch die Vögel weinten<br />
Kurzgeschichten für den Frieden: Jugendliche<br />
aus Südafrika, Namibia, Zimbabwe, Palästina,<br />
Israel und Deutschland schreiben zum Thema<br />
Gewalt<br />
120 Seiten, br., € 12,00<br />
ISBN 3-86099-793-9 (Brandes & Apsel, 2004)<br />
Im Rahmen eines internationalen Kurzgeschichtenwettbewerbs<br />
des Weltfriedensdienstes haben<br />
Jugendliche aus Südafrika, Namibia, Zimbabwe,<br />
Palästina, Israel und Deutschland Geschichten<br />
geschrieben, in denen sie persönliche Erfahrungen<br />
mit Krieg, Gewalt, Angst, Annäherung und<br />
Versöhnung schildern. Das Buch ist ein Beitrag<br />
zur gewaltfreien Konfliktbearbeitung und zum<br />
besseren Verständnis des Alltags von Jugendlichen<br />
in Ländern des Südens.<br />
III. Belletristik – Afrika<br />
Länder übergreifend<br />
Mankell, Henning: Butterfly Blues<br />
Ein Theaterstück<br />
Aus dem Englischen von Claudia Romeder-<br />
Szevera<br />
64 Seiten, br., € 6,00<br />
ISBN 3-423-13290-6 (dtv, 2005)<br />
Das beeindruckende, intensive Theaterstück des<br />
bekannten schwedischen Autors, der in Maputo<br />
lebt, entstand als Koproduktion des Schauspielhauses<br />
Graz mit dem Teatro Avenida in Maputo.<br />
Beschrieben werden Szenen aus dem Leben von<br />
zwei illegalen afrikanischen Immigrantinnen.<br />
Menschen, die von niemandem erwartet werden<br />
und statt eines Passes nur einen toten Schmetterling<br />
vorweisen können. Die zwei Immigran-
tinnen wollen nach Europa und suchen einen Ort,<br />
an dem sie Mensch sein dürfen. Doch sie finden<br />
Auffanglager, kriminelle Schlepper und Mädchenhändler.<br />
Angola<br />
Pepetela: Jaime Bunda, Geheimagent<br />
Roman<br />
Aus dem Portugiesischen von Barbara<br />
Mesquita<br />
384 Seiten, geb., € 19,90<br />
ISBN 3-293-00339-7 (Unionsverlag, 2004)<br />
Der satirische Polit-Thriller des angolanischen<br />
Autors ist gleichzeitig ein fesselnder Bericht über<br />
den Alltag in einem Land, das seinen postkolonialen<br />
Bürgerkrieg noch bewältigen muss. Was ist<br />
die Steigerung von James Bond? Jaime Bunda,<br />
Geheimagent in Luanda. Er ist fett, er ist vertrottelt.<br />
Nach zwei Jahren ohne Auftrag wird er mit<br />
der Ermittlung eines Mordes an einem Mädchen<br />
beauftragt. Es wird ein besonders einfältiger<br />
Polizist gesucht, um die Aufklärung des Falles zu<br />
verhindern. Doch Jaime Bunda findet nicht nur<br />
den Schuldigen, sondern versetzt auch die<br />
gesamte Elite in Luanda in Aufruhr, einer Stadt, in<br />
der man leichter eine Kalaschnikow findet als<br />
einen ehrlichen Beamten.<br />
Botswana<br />
Dow, Unity: Die Beichte<br />
Roman<br />
Aus dem Englischen von Berthold Radke<br />
288 Seiten, br., € 8,50<br />
ISBN 3-442-73139-9 (btb, 2003)<br />
Ein Dorf in Botswana, Afrika: Eines Nachmittags<br />
verschwindet ein kleines Mädchen spurlos, der<br />
Vorfall wird vertuscht, offiziell heißt es, wilde Tiere<br />
hätten das Kind getötet. Fünf Jahre später kommt<br />
die junge Sozialarbeiterin Amantle in das abgelegene<br />
Dorf und stößt auf den Fall. Amantle macht<br />
sich auf die schwierige Suche nach dem Mörder.<br />
Die Beichte ist nicht nur ein kritischer Roman<br />
über Afrika und die Zustände dort, sondern vor<br />
allem ist es auch ein Roman über starke Frauen,<br />
die ihren Weg in einer ihnen nicht immer freundlich<br />
gesinnten Gesellschaft gehen. Die Autorin -<br />
Botswanas einzige Bundesrichterin- schreibt in<br />
einem sehr lakonischen, witzigen und ironischen<br />
Stil. Ein niveauvoller, spannender Krimi.<br />
Elfenbeinküste<br />
Kourouma, Ahmadou: Der letzte Fürst<br />
Roman<br />
Aus dem Französischen von Horst Lothar<br />
Teweleit<br />
220 Seiten, geb., € 19,90<br />
ISBN 3-7795-0015-9 (Peter Hammer, 2004)<br />
Fama Doumbouya ist der letzte Spross eines<br />
alten, ehemals reichen und stolzen Malinke-<br />
Fürstengeschlechts. Verarmt und geschlagen mit<br />
der schlimmsten Geißel des traditionellen Afrika,<br />
der Unfruchtbarkeit, lebt er mit seiner Frau<br />
Salimata in der Hauptstadt. Angewidert von den<br />
Machenschaften der korrupten Führungsschichten<br />
verteidigt er aber noch immer wütend den<br />
Geist der großen Händler und Hauptleute, die<br />
schöne Welt der alten Fürstentümer. Als sein<br />
Cousin stirbt, wird ihm noch einmal die Übernahme<br />
der Herrscherwürde angetragen.<br />
Mosambik<br />
Chiziane, Paulina: Das siebte Geständnis<br />
Roman<br />
Aus dem mosambikanischen Portugiesisch<br />
von Michael Kegler<br />
246 Seiten, geb., € 20,50<br />
ISBN 3-86099-500-6 (Brandes & Apsel, 2003)<br />
David, der korrupte Leiter eines Staatsbetriebes,<br />
ausgestattet mit allen Insignien des modernen<br />
Erfolgsmenschen, sieht sich plötzlich bedroht.<br />
Die Arbeiter streiken, seine Machenschaften fliegen<br />
auf – und er schließt einen Pakt mit dem<br />
Bösen. Ein kraftvoller Roman aus Mosambik, in<br />
dem Geister der Vergangenheit auf ganz irdische<br />
Albträume der Gegenwart stoßen.<br />
Namibia<br />
Paluch, Andrea und Robert Habeck:<br />
Der Schrei der Hyänen<br />
Roman<br />
303 Seiten, geb., € 18,90<br />
ISBN 3-492-04611-8 (Piper, 2004)<br />
Erzählt wird eine generationsübergreifende<br />
Geschichte von vier Frauen, deren ungewöhnliches<br />
Schicksal in Namibia zur Kolonialzeit seinen<br />
Anfang nimmt.<br />
Arabella, die 1899 nach Namibia kommt, um<br />
einen Farmer zu heiraten, gerät in den blutigen<br />
Aufstand der Herero, der Namibia in einen<br />
Alptraum verwandelt. Ein uneheliches Kind sorgt<br />
für weitere Verwicklungen.<br />
Nigeria<br />
Abani, Chris: GraceLand<br />
Roman<br />
Aus dem Englischen von Thomas Brückner<br />
453 Seiten, geb., € 24,90<br />
ISBN 3-406-52179-7 (C.H. Beck, 2004)<br />
Chris Abanis Debütroman, wegen dem er inhaftiert<br />
und gefoltert wurde, erzählt die Geschichte<br />
von dem harten Leben des Teenager Elvis Oke in<br />
dem Ghetto Maroko in der nigerianischen<br />
Hauptstadt Lagos. Von amerikanischen Filmen,<br />
Büchern und Musik inspiriert, versucht sich Elvis,<br />
die Haut mit Schichten von Make-up weiß<br />
geschminkt, als Elvis-Presley-Imitator durchzuschlagen.<br />
Er hat zu kämpfen mit seiner Familie<br />
und der Gewalt des täglichen Lebens unter<br />
einem brutalen Regime. Dann landet Elvis aus<br />
Geldnot in Lagos‘ krimineller Unterwelt. Elvis<br />
übersteht Inhaftierung und Folter, kann sich retten<br />
und seinen eigenen Weg nach „GraceLand“<br />
finden. „Chris Abanis GraceLand gewährt einen<br />
wunderbar detailreichen, ergreifenden und absolut<br />
faszinierenden Blick in eine andere Kultur und<br />
zeigt, wie sie von unserer eigenen fremdbestäubt<br />
wird.“ T.C. Boyle<br />
Soyinka, Wole: Samarkand und andere<br />
Märkte, auf denen ich war<br />
Gedichte<br />
Englisch/Deutsch (zweisprachig)<br />
Aus dem Englischen von Klaus Laabs<br />
160 Seiten, br., € 18,90<br />
ISBN 3-250-30016-0 (Ammann, 2004)<br />
Wole Soyinka, der erste afrikanische Literaturnobelpreisträger,<br />
breitet die Welt in diesen Reisegedichten<br />
auf einem gigantischen Marktstand<br />
vor uns aus. Er lädt uns augenzwinkernd und<br />
manchmal auch zornig dazu ein, den Blick auf die<br />
Basare in Samarkand und Teheran, die Suks von<br />
Algier und Beirut, aber auch die Börse an der<br />
Wallstreet und andere Hochburgen der Scharlatanerie,<br />
wo bis heute mit Menschen und<br />
Gottheiten gehandelt wird, zu werfen. Nicht die<br />
malerischen Stände und die orientalische<br />
Farbenpracht ziehen den Blick des Nobelpreisträgers<br />
auf sich, sondern der Kampf um Markt<br />
und Macht. Mit Samarkand liegt Soyinkas erste<br />
eigenständige Lyrikpublikation in deutscher Übersetzung<br />
vor.<br />
Ruanda<br />
Courtemanche, Gil: Ein Sonntag am Pool<br />
in Kigali<br />
Roman<br />
Aus dem Französischen von Riek Walther<br />
320 Seiten, geb., € 18,90<br />
ISBN 3-462-03368-9<br />
(Kiepenheuer & Witsch, 2004)<br />
Der kanadische Autor gibt mit seinem Roman,<br />
einer Chronik über den Völkermord in Ruanda,<br />
bei dem 800.000 Menschen den Tod fanden, den<br />
Opfern ein Gesicht. Ein Hotelpool in Kigali 1994,<br />
Treffpunkt für Entwicklungshelfer, Botschaftsangestellte,<br />
Journalisten, Geistliche, Prostituierte,<br />
Politiker und alle, die in Ruanda das Sagen haben.<br />
Hier verliebt sich der alternde kanadische<br />
Journalist Valcourt in die schöne junge Kellnerin<br />
Gentille, eine Hutu, die aussieht wie eine Tutsi und<br />
deshalb verfolgt wird. Es verdichten sich die<br />
Hinweise auf den bevorstehenden Völkermord.<br />
Gentille und Valcourt hoffen vergebens auf Hilfe<br />
von außen – von den Vereinten Nationen, deren<br />
Blauhelmtruppen in Ruanda anwesend sind, von<br />
den Menschenrechtsorganisationen, von der<br />
Kirche.<br />
Senegal<br />
Diome, Fatou: Der Besuch des Ozeans<br />
Roman<br />
Aus dem Französischen von Brigitte Große<br />
288 Seiten, geb., € 18,90<br />
ISBN 3-257-06445-4 (Diogenes, 2004)<br />
Europa ist kein Paradies, auch nicht für Einwanderer<br />
aus dem Senegal. Trotzdem will Salies kleiner<br />
Bruder Madické zu seiner Schwester nach<br />
Frankreich kommen, um als Fußballer reich und<br />
berühmt zu werden. Doch Leben wie Gott in<br />
Frankreich? Frankreich ist nicht das Fußballerparadies,<br />
das die Jungs des Dorfes aus der<br />
Flimmerkiste kennen. Die Träume, die auf der kleinen<br />
Insel inmitten des Ozeans ersonnen werden,<br />
stoßen auf ein Hindernis: die Wirklichkeit.<br />
Somalia<br />
Farah, Nuruddin: Maps<br />
Roman<br />
Aus dem Englischen von Inge Uffelmann<br />
384 Seiten, br., € 11,00<br />
ISBN 3-518-45630-X (Suhrkamp, 2004)<br />
Askars Geburt im Ogaden, dem von Äthiopien<br />
annektierten Hochland, wird von traurigen<br />
Ereignissen überschattet: Seine Mutter stirbt kurz<br />
nach der Entbindung, sein Vater, Angehöriger der<br />
Western Somali Liberation Front, ist bei einem<br />
Kampfeinsatz ums Leben gekommen. Askars<br />
Ziehmutter wird Misra, die nicht aus Somalia,<br />
15
sondern aus Äthiopien stammt. Zwischen den<br />
beiden entwickelt sich eine Welt von Liebe und<br />
Vertrauen, die sich von der Gewalt des Bürgerkriegs<br />
abhebt. Doch Misra lebt nicht nur für<br />
Askar; auch Askars Onkel Qorrax und Aw-Adan,<br />
Priester des Dorfes, erheben Anspruch auf ihre<br />
Zuneigung. Schließlich treiben die politischen<br />
Wirren den halbwüchsigen Jungen in die Hauptstadt<br />
Mogadischu; und dort trifft er Jahre später<br />
wieder auf Misra, die beschuldigt wird, somalische<br />
Freiheitskämpfer an Äthiopien verraten zu<br />
haben.<br />
Farah, Nuruddin: Yesterday, Tomorrow<br />
Stimmen aus der somalischen Diaspora<br />
Short Cuts<br />
Aus dem Englischen von Klaus Pemsel<br />
320 Seiten, br., € 12,00<br />
ISBN 3-518-12320-3 (Suhrkamp, 2003)<br />
Der preisgekrönte afrikanische Autor Nuruddin<br />
Farah hat fünfundzwanzig Jahre seines Lebens im<br />
Exil verbracht. In dem Buch Yesterday, Tomorrow<br />
gibt er seinen Leidensgenossen, den Flüchtlingen<br />
vor dem tyrannischen System des postkolonialen<br />
Somalia, seine Stimme. Sie erzählen von unterbrochenen<br />
und neu beginnenden Lebensläufen,<br />
von einem Leben, das die Fremde als einzige<br />
Heimat hat. Vor dem Leser entfaltet sich das<br />
Kaleidoskop globaler Flüchtlingsschicksale, und<br />
er begreift die Flüchtlinge als unfreiwillige<br />
Nomaden einer postkolonialen Moderne.<br />
Sudan<br />
Salich, Tajjib: Sains Hochzeit<br />
Roman aus dem Sudan<br />
Aus dem Arabischen von Regina Karachouli<br />
120 Seiten, geb., € 14,90<br />
ISBN 3-85787-350-7 (Lenos, 2004)<br />
Eine Geschichte aus dem Sudan um einen<br />
Außenseiter, der zum Botschafter der Liebe wird.<br />
Sain hat einen Buckel, nur noch zwei Zähne im<br />
Mund und stakst mit seinen langen, dünnen<br />
Beinen wie ein Kranich durch das Dorf. Aber<br />
wegen seiner Fröhlichkeit und Lebenslust ist Sain<br />
im ganzen Dorf beliebt und besonders bei Festen<br />
gern gesehen, aber auch, weil sein Auge immer<br />
auf die schönsten Mädchen fällt. Er posaunt<br />
seine Verliebtheit überall heraus, preist die<br />
Schönheit der Auserwählten und erregt dabei so<br />
viel Aufsehen, dass sich elegante und wohlhabende<br />
Bewerber um das Mädchen scharen –<br />
Sain aber bleibt allein zurück. Als jedoch eines<br />
Tages der Asket Hanin prophezeit, Sain werde<br />
bald das „beste Mädchen im Dorf heiraten“, versetzt<br />
er damit alt und jung in Aufregung...<br />
Südafrika<br />
Mandela, Nelson (Hg.): Meine afrikanischen<br />
Lieblingsmärchen<br />
Aus dem Englischen von Matthias Wolf<br />
189 Seiten mit 35 farbigen Illustr., € 19,90<br />
ISBN 3-406-51862-1 (C.H. Beck, 2004)<br />
18 zeitgenössische afrikanische Illustratoren liefern<br />
einen Querschnitt (meist süd-) afrikanischen<br />
Schaffens und illustrieren 30 Märchen des<br />
gesamten Spektrums vom Tiermärchen zur arabischen<br />
Fabuliererei. Jedem Märchen ist eine kurze<br />
Einleitung vorangestellt, woher es stammt, wer<br />
es aufschrieb, und welches die Originalsprache<br />
16<br />
ist. Eine Karte bietet zudem geographische<br />
Orientierung. Dieser Märchenschatz ist für Leser<br />
allen Alters und lädt zu einer Reise durch Afrika<br />
ein.<br />
Tansania<br />
Gurnah, Abdulrazak: Schwarz auf Weiß<br />
Roman<br />
Aus dem Englischen von Thomas Brückner<br />
332 Seiten, geb., € 19,80<br />
ISBN 3-927743-72-0 (A 1 Verlag, 2004)<br />
Gestrandet im England der siebziger Jahre, heimgesucht<br />
von Erinnerungen an Sansibar, ohne<br />
Aussicht auf Heimkehr, mittellos und ausgegrenzt,<br />
sucht Daud Zuflucht im Reich der Phantasie,<br />
erfindet sich Geschichten und schreibt Gedankenbriefe<br />
an Freund und Feind. Mit Selbstironie<br />
und schwarzem Humor hält er sich seelisch<br />
über Wasser. Bis er eines Tages Catherine begegnet,<br />
der Schwesternschülerin, mit der er zum<br />
ersten Mal die Chance sieht, in der Fremde<br />
Heimat zu finden, und gleichzeitig erkennt, dass<br />
er sich den Schrecken der Vergangenheit und der<br />
Gegenwart stellen muss. Gurnahs Geschichte<br />
einer Liebe ist ein Plädoyer für die Toleranz und<br />
eine Abrechnung mit dem alltäglichen Rassismus<br />
– ernst, doch von hintersinnigem Humor und feiner<br />
Ironie.<br />
IV. Belletristik –<br />
Asien & Arabischer Raum<br />
Länder übergreifend<br />
Auf Besuch<br />
Geschichten aus der arabischen Welt<br />
Aus dem Arabischen von Hartmut Fähndrich,<br />
Regina Karachouli und Wolfgang Werbeck<br />
160 Seiten, br., € 6,90<br />
ISBN 3-85787686-7 (Lenos, 2004)<br />
Die Geschichten der sechzehn Autorinnen und<br />
Autoren aus Ägypten, Libyen, Marokko, Palästina,<br />
Syrien, dem Irak und dem Sudan bestechen<br />
durch ihre stilistische, formale und thematische<br />
Vielfalt und geben faszinierende Einblicke in arabische<br />
Lebenswelten und Denkweisen. Sie handeln<br />
von alltäglichen Tragödien, von Hoffnungen<br />
und Träumen, vom mannigfachen Leiden an der<br />
Armut, von Liebe, Sehnsucht und Tod. Der größere<br />
Teil der ausgewählten Texte ist Erzählsammlungen<br />
im Lenos Verlag entnommen und einige<br />
Geschichten werden hier erstmals publiziert.<br />
Kronstädter, Miriam und Hans-Joachim Simm<br />
(Hgg.): Arabische Erzählungen<br />
Wortmagier des Orients<br />
600 Seiten, geb. (Leinen), € 24,90<br />
ISBN 3-458-17223-8 (Insel, 2004)<br />
Die vorliegende Sammlung bietet erstmals einen<br />
Überblick über die arabische Prosaliteratur vom<br />
8. Jahrhundert bis zur Gegenwart, von Bagdad bis<br />
Kairo, von Basra bis Córdoba: Fabeln, Märchen<br />
und Satiren, klassische und moderne Geschichten,<br />
80 Erzählungen von 40 Autoren. Zu den<br />
Autoren gehören u.a. Nagib Machfus, Assia<br />
Djebar und Tahar Ben Jelloun.<br />
Schimmel, Annemarie:<br />
Ein Buch namens Freude<br />
Gedichte von Frauen aus der islamischen Welt<br />
Einleitung und Übersetzung von Annemarie<br />
Schimmel<br />
138 Seiten, geb., € 19,90<br />
ISBN 3-406-52241-6 (C.H. Beck, 2004)<br />
Dieser Band, an dem Annemarie Schimmel bis<br />
kurz vor ihrem Tod gearbeitet hat, versammelt<br />
rund 100 Gedichte, die sie aus dem Arabischen,<br />
Türkischen, Persischen, Usbekischen, Urdu und<br />
Sindhi übersetzt hat. Das Spektrum reicht von<br />
Fatima, der Tochter des Propheten Mohammed,<br />
bis zu den faszinierenden Gedichten muslimischer<br />
Frauen der Gegenwart, von anonymen<br />
Liedern über klassische Ghaselen bis zu freien<br />
Versen. Ein besonderes Interesse der Orientalistin<br />
Annemarie Schimmel galt der Lebensweise<br />
und –bedingungen von Frauen im islamischen<br />
Orient. Viele Dichterinnen hat sie persönlich gekannt.<br />
Der Schwerpunkt dieser Anthologie liegt<br />
daher auf dem 20. Jahrhundert.<br />
Taufiq, Suleman (Hg.): Arabische Erzählungen<br />
Erzählungen<br />
368 Seiten, br., € 10,00<br />
ISBN 3-423-13263-9 (dtv, 2004)<br />
Autorinnen und Autoren aus 14 Ländern erzählen<br />
von Glück und Leid, Alltag und Festtag, Macht<br />
und Ohnmacht ihrer Völker. Ihre Geschichten<br />
eröffnen Perspektiven, die hinter den Schleier<br />
gängiger Vorurteile blicken lassen. Die moderne<br />
arabische Literatur hat aus der Verbindung von<br />
arabischer und europäischer Tradition eine eigenständige<br />
Erzählkunst entwickelt, von deren Vielfalt<br />
die vorliegende Sammlung Zeugnis ablegt. Sie<br />
enthält Beiträge aus Ägypten, Algerien, Irak,<br />
Jemen, Jordanien, Kuwait, Libanon, Libyen,<br />
Marokko, Palästina, Saudi-Arabien, Sudan, Syrien,<br />
Tunesien.<br />
Taufiq, Suleman (Hg.): Frauen in der<br />
arabischen Welt<br />
Erzählungen<br />
224 Seiten, br., € 9,00<br />
ISBN 3-423-13261-2 (dtv, 2004)<br />
Aus den Erzählungen der vorliegenden Anthologie<br />
entsteht ein Bild vom Leben und Denken<br />
der Frauen in der arabischen Welt, das Klischees<br />
hinter sich lässt. Die Heldinnen der Erzählungen<br />
sind Frauen, die eine eigene Vorstellung vom<br />
Leben haben und diese umzusetzen versuchen,<br />
Frauen, die ihrer oft beengten und repressiven<br />
Lebenssituation entkommen wollen. Sie wünschen<br />
sich eine freiere Gesellschaft, die Raum für<br />
Individualität lässt. Die arabischen Autorinnen
kommen aus Ägypten, Algerien, den Arabischen<br />
Emiraten, Bahrain, Irak, Kuwait, Libanon, Marokko,<br />
Palästina, Saudi-Arabien, Syrien, Tunesien. Dazu<br />
gehören bekannte Autorinnen wie Nawal El<br />
Saadawi oder Assia Djebar, aber auch viele, die es<br />
in Deutschland erst zu entdecken gilt.<br />
Taufiq, Suleman (Hg.): Neue arabische Lyrik<br />
Gedichte<br />
Aus dem Arabischen und mit einem Nachwort<br />
von Suleman Taufiq<br />
224 Seiten, br., € 9,00<br />
ISBN 3-423-13262-0 (dtv, 2004)<br />
In der vorliegenden Anthologie sind 47 der<br />
bedeutendsten arabischen Dichterinnen und<br />
Dichter der Gegenwart versammelt. Sie kommen<br />
aus Ägypten, Algerien, den Arabischen Emiraten,<br />
Irak, Jemen, Jordanien, Libanon, Libyen, Marokko,<br />
Oman, Palästina, Saudi-Arabien, Sudan, Syrien<br />
und Tunesien. Die Lyrik besitzt von allen literarischen<br />
Formen das höchste Ansehen in der arabischen<br />
Welt. Die arabischen Lyriker nehmen mit<br />
ihren Versen starken Einfluss auf die<br />
Meinungsbildung. Der lyrische Vortrag der<br />
Dichter findet oft vor einem großen Publikum<br />
statt wie z.B. in gutgefüllten Fußballstadien, bei<br />
Familienfesten oder in den Medien.<br />
Tausendundeine Nacht<br />
Nach der ältesten arabischen Handschrift in der<br />
Ausgabe von Muhsin Mahdi ins Deutsche übertragen<br />
von Claudia Ott<br />
687 Seiten, geb. (Leinen), € 29,90<br />
ISBN 3-406-51680-7 (C.H. Beck, 2004)<br />
Diese Neuübersetzung von Tausendundeine<br />
Nacht macht erstmals die älteste arabische Fassung<br />
der berühmten orientalischen Erzählsammlung<br />
auch deutschen Lesern zugänglich.<br />
Die Orientalistin und Übersetzerin Claudia Ott<br />
führt uns mit einer Frische und Ungezwungenheit<br />
durch das Labyrinth der kunstvoll verwobenen<br />
Erzählfäden, dass man meint, Schahrasad selbst<br />
zu hören. Nicht mehr ein europäischer Orientalismus<br />
spricht durch Tausendundeine Nacht zu<br />
uns, sondern endlich der Orient selbst.<br />
Ägypten<br />
al-Tahawi, Miral: Die blaue Aubergine<br />
Roman<br />
Aus dem Arabischen von Doris Kilias<br />
192 Seiten, br., € 9,90<br />
ISBN 3-293-20301-9 (Unionsverlag, 2004)<br />
Das Mädchen Nada kommt blau angelaufen zur<br />
Welt. Die Eltern nennen es zärtlich-spöttisch<br />
»blaue Aubergine« und haben höchste Erwartungen:<br />
eine Prinzessin wird aus ihr, meint die<br />
Mutter, eine Weltraumforscherin, glaubt der Vater.<br />
Irgendwann findet sich Nada an der Uni wieder<br />
und versteht die Welt und ihren Körper nicht<br />
mehr. Sie verhüllt sich, versteckt sich unterm<br />
Kopftuch und sucht Zuflucht bei den religiösen<br />
Parolen der Islamisten. Aber auf ihre drängenden<br />
Fragen zu Liebe und Politik, Gesellschaft und<br />
Erwachsenwerden findet sie weder in der<br />
Tradition noch in der Revolte eine Antwort. Das<br />
Buch der aus einer ägyptischen Beduinenfamilie<br />
stammenden Autorin erhielt in Ägypten höchstes<br />
Kritikerlob, wurde aber auch wegen der Absage<br />
an jegliche Ideologien heftig diskutiert.<br />
Kassem, Abdalhakim: Vom Diesseits und<br />
vom Jenseits<br />
Zwei Novellen aus Ägypten<br />
Aus dem Arabischen von Hartmut Fähndrich<br />
180 Seiten, geb., € 18,90<br />
ISBN 3-85787-349-3 (Lenos, 2004)<br />
In der ersten Novelle verlässt der koptische<br />
Schirmmacher Awadallah seine Stadt in Unterägypten,<br />
weil er die Miete nicht mehr zahlen<br />
kann. Ein barmherziger Dorfbewohner nimmt ihn<br />
mit seiner Familie auf. Die ortsansässige rührige<br />
Muslimbruderschaft nützt seine Situation für ihre<br />
eigene Sache aus. Sie organisiert umgehend<br />
Unterkunft, Arbeit und Kleidung für die bedürftige<br />
Familie und will ihn zum Islamübertritt drängen.<br />
Noch tiefer ins Religiöse führt die zweite Novelle,<br />
die eine phantastische Reise ins Leben nach dem<br />
Tod ist.<br />
Machfus, Nagib: Der Rausch<br />
Roman<br />
Aus dem Arabischen von Doris Kilias<br />
192 Seiten, geb., € 19,90<br />
ISBN 3-293-00317-6 (Unionsverlag, 2003)<br />
Omar al-Hamzawi ist erfolgreicher Anwalt in<br />
Kairo, fünfundvierzig, verheiratet und Vater von<br />
zwei Töchtern. Eines Tages wird ihm bewusst,<br />
dass er eingeschlossen ist in einem schalen<br />
Alltag voller Kompromisse. Er wirft das bürgerliche<br />
Leben ab und verlässt die Seinen. Rücksichtslos<br />
stürzt er sich in ein Leben ohne Schranken,<br />
jenseits aller Konventionen und Tabus. Er<br />
wirft sein ganzes bisheriges Leben über Bord und<br />
macht sich in den Kairoer Bars und Clubs auf die<br />
Suche nach der Frau, der einen und einzigen, von<br />
der er sich das, was er den ‚Rausch’ nennt, verspricht.<br />
Außerdem bereut er, dass er seine früheren<br />
Überzeugungen materiellen Gütern und<br />
häuslichem Glück geopfert hat.<br />
Machfus, Nagib: Die Reise des Ibn Fattuma<br />
Roman<br />
Aus dem Arabischen von Doris Kilias<br />
192 Seiten, geb., € 18,90<br />
ISBN 3-293-00337-0 (Unionsverlag, 2004)<br />
Als Junge träumte Ibn Fattuma davon, es den großen<br />
Reisenden gleichzutun und die ganze Welt zu<br />
erforschen. Den erwachsen gewordenen Ibn<br />
Fattuma treiben schließlich nicht die Abenteuerund<br />
Entdeckerlust in die Welt hinaus, sondern<br />
Liebeskummer. Er schließt sich einer Handelskarawane<br />
an und hofft, auf dem langen Weg<br />
durch die Wüste seine Enttäuschung zu vergessen.<br />
Doch die Reise durch fremde, heidnische<br />
Länder mit ihren unbekannten Sitten und Gebräuchen<br />
wird immer mehr zu einer Begegnung<br />
mit sich selbst und führt ihn zu den Grundfragen<br />
des Seins.<br />
Mussa, Sabri: Affäre halber Meter<br />
Eine ägyptische Liebesgeschichte<br />
Aus dem Arabischen von Regina Karachouli<br />
120 Seiten, geb., € 12,80<br />
ISBN 3-85787-355-8 (Lenos, 2004)<br />
Liebe auf den ersten Blick: Bei der Vollbremsung<br />
eines überfüllten Autobusses in der Kairoer<br />
Innenstadt stoßen ein junger Angestellter und<br />
eine Studentin zusammen. Statt ihren üblichen<br />
Beschäftigungen nachzugehen, verlassen sie<br />
gemeinsam den Bus und spazieren Hand in Hand<br />
in ein Café – der Anfang einer Liebesgeschichte.<br />
Der Mann kommt allerdings nicht darüber hinweg,<br />
dass er nicht der erste Liebhaber seiner<br />
Freundin ist. Die Affäre nimmt ein jähes Ende, als<br />
die junge Frau nach fast zwei Jahren eine<br />
Schwangerschaft vortäuscht, um ihn zur Heirat<br />
zu bewegen.<br />
Taher, Baha: Tante Safîja und das Kloster<br />
Roman aus Ägypten<br />
Aus dem Arabischen von Doris Kilias<br />
132 Seiten, geb., € 16,00<br />
ISBN 3-85787-332-9 (Lenos, 2003)<br />
In seinem Roman erzählt der mehrfach ausgezeichnete<br />
Autor einfühlsam und mitunter witzig<br />
eine tragische Liebesgeschichte aus einem Dorf<br />
in der Nähe von Luxor während der sechziger<br />
Jahre, zu einer Zeit, als das Zusammenleben zwischen<br />
Muslimen und Christen eine Selbstverständlichkeit<br />
war. Safîja, eine bildhübsche junge<br />
Frau, heiratet nach anfänglichem Schock den um<br />
vieles älteren Konsul Bey, obwohl sie dessen jungen<br />
Neffen Harbi liebt. Die Beziehung zwischen<br />
dem reichen Onkel und Harbi verschlechtert sich<br />
dramatisch, als Safîja einem Sohn das Leben<br />
schenkt. Harbi tötet den Onkel in Notwehr und<br />
Safîja schwört Rache.<br />
Algerien<br />
Djebar, Assia: Frau ohne Begräbnis<br />
Roman<br />
Aus dem Französischen von Beate Thill<br />
208 Seiten, br., € 9,90<br />
ISBN 3-293-20302-7 (Unionsverlag, 2004)<br />
Die „Frau ohne Begräbnis“, das ist Zoulikha, die<br />
einst Wand an Wand mit Assia Djebars Familie in<br />
Cherchell wohnte. In aller Stille knüpfte sie unter<br />
den Frauen der Stadt ein Netz des Widerstands<br />
gegen die französische Herrschaft, floh 1957 in<br />
die Berge, wurde von der Kolonialarmee gefasst<br />
und verschwand spurlos. Diese außergewöhnliche,<br />
freimütige, lebenslustige und gebildete Frau<br />
ist gegenwärtig geblieben bei allen, die um sie<br />
waren. Ihre beiden Töchter, Madame Lionne, die<br />
Wahrsagerin, Nachbarinnen und Weggefährten<br />
lassen sie mit ihren Stimmen wieder aufleben,<br />
gewinnen dadurch selbst neue Kraft und treten<br />
aus dem Schatten.<br />
Djebar, Assia: Oran<br />
Algerische Nacht<br />
Roman<br />
Aus dem Französischen von Beate Thill<br />
256 Seiten, br., € 9,90<br />
ISBN 3-293-20275-6 (Unionsverlag, 2003)<br />
Im Roman der algerischen Schriftstellerin werden<br />
Bruchstücke des Lebens, die die Frauen beim<br />
Kommen und Gehen, als Reisende, als Passagiere<br />
weitergeben, erzählt. In einer Zwischenstation,<br />
einer Unterkunft, wenn sie Atem holen, sich erinnern<br />
können. Es sind Etappen, doch nicht einer<br />
Flucht, sondern der Bewegungsfreiheit. Gespräche,<br />
die unter Algerierinnen von hier und von drüben<br />
ausgetauscht werden. Mit einem Schlag werden<br />
Stücke des Lebens beleuchtet und stürzen in<br />
17
sich zusammen. Bilder von Verfolgungsjagd,<br />
Flucht und Tod. Auch von Hoffnung in dieser langen<br />
Nacht. Episoden reihen sich ein wie graue<br />
oder schwarze Perlen. Die Worte sind der Tropfen<br />
Licht, den man im tintenschwarzen Entsetzen<br />
noch empfangen kann.<br />
Djebar, Assia: Das verlorene Wort<br />
Roman<br />
Aus dem Französischen von Beate Thill<br />
256 Seiten, geb., € 19,90<br />
ISBN 3-293-00338-9 (Unionsverlag, 2004)<br />
Nach zwanzig Jahren in Frankreich kehrt Berkane<br />
nach Algerien zurück. In einem Haus am Meer<br />
will er reisend und fotografierend wieder Fuß fassen<br />
und sich der fremden Lebensrealität nähern.<br />
Die Briefe an Marise, die französische Schauspielerin,<br />
mit der er zusammenlebte, schickt er<br />
nicht ab. Dass er Tagebuch schreibt und an einem<br />
Roman arbeitet, wissen nicht einmal seine<br />
Freunde. Erst die drei Nächte mit Nadjia holen ihn<br />
in die Gegenwart zurück und erwecken Kindheitserinnerungen.<br />
Doch dann ist Berkane verschwunden.<br />
Tage später wird sein Wagen gefunden,<br />
ganz in der Nähe des einstigen Gefangenenlagers,<br />
in dem er als Jugendlicher Monate<br />
verbracht hatte. Seinen Freunden eröffnet sich<br />
erst jetzt, aus seinen Aufzeichnungen, das Drama<br />
von Berkanes Rückkehr.<br />
Marouane, Leïla: Entführer<br />
Roman<br />
Aus dem Französischen von Regina Keil-Sagawe<br />
192 Seiten, geb., € 17,90<br />
ISBN 3-85218-427-4 (Haymonverlag, 2003)<br />
Die Algerierin erzählt mit viel hintersinnigem Witz<br />
die tragikomische Geschichte vom Zerfall einer<br />
traditionellen Reederfamilie in ihrer Heimat. Diese<br />
lässt sich lesen als eine Parabel auf ein Algerien,<br />
das in Lüge, Aberglauben, Doppelmoral, Heuchelei<br />
und Gewalt erstickt. Ein reicher Reeder verstößt<br />
seine Frau und kann sie wegen des<br />
Islamischen Rechts erst auf ganz kompliziertem<br />
Weg über die Verheiratung mit einem anderen<br />
Mann zurücknehmen. Verwicklungen sind vorprogrammiert…<br />
Maroune, Leïla: Das Mädchen aus<br />
der Kasbah<br />
Roman<br />
Aus dem Französischen von Rolf und Hedda<br />
Soellner<br />
208 Seiten, br., € 9,00<br />
ISBN 3-423-13259-0 (dtv, 2004)<br />
Hadda will von Männern nichts wissen, am<br />
wenigsten von ihrem Vetter, mit dem sie nach<br />
dem Willen der Mutter verheiratet werden soll.<br />
Weil man aber schon munkelt, dass sie wohl keinen<br />
Mann mehr bekommet, ruft Hadda Nassib,<br />
den Sohn einer politisch einflussreichen und in<br />
unerhörtem Luxus lebenden Familie, an. In der<br />
Hoffnung, diesen Playboy zur Heirat bewegen zu<br />
können, kommt sie plötzlich ganze Nächte nicht<br />
nach Hause, versetzt die Mutter in Angst und<br />
Schrecken, ignoriert das Getuschel der Frauen in<br />
der Kasbah. Doch der Traum, in das reiche Welt<br />
Algiers überzuwechseln, ist bald ausgeträumt:<br />
18<br />
Als Hadda schwanger wird, zeigt sich, dass<br />
Nassib nicht daran denkt, sie zu heiraten. Da<br />
kommt es zur Katastrophe.<br />
Mokeddem, Malika: Zersplitterte Träume<br />
Roman<br />
Aus dem Französischen von Barbara Rösner-<br />
Brauch<br />
176 Seiten, br., € 8,90<br />
ISBN 3-293-20296-9 (Unionsverlag, 2004)<br />
Kenza wird 1962, im Jahr der Unabhängigkeit<br />
Algeriens, geboren. Im Kreis der jungen Intellektuellen<br />
an der Universität fühlt sie sich zu Hause<br />
– bis ihr Geliebter Yacef sich den Traditionen<br />
beugt und die von den Eltern für ihn zur Braut<br />
ausersehene Cousine heiratet. Er verrät damit<br />
auch die gemeinsame Idee eines freien und aufgeschlossenen<br />
Algerien.<br />
Tengour, Habib: Der Fisch des Moses<br />
Roman<br />
Aus dem Französischen von Regina Keil-Sagawe<br />
271 Seiten, geb., € 19,90<br />
ISBN 3-85218-455-X (Haymonverlag, 2004)<br />
Drei junger Algerier haben in Afghanistan gegen<br />
die Sowjets gekämpft und gehen nach deren Abzug<br />
getrennte Wege. Sie stehen für völlig unterschiedliche<br />
Motive, als Mudschaheddin in den<br />
Kampf zu ziehen. Bei Kadirou ist es Abenteuerlust,<br />
er will in Zukunft nur noch gut leben, kommt<br />
jedoch nicht lebend aus Afghanistan heraus.<br />
Hasni, genannt „der Afghane”, war in Paris von<br />
Islamisten indoktriniert worden, sein Einsatz in<br />
Afghanistan war Heiliger Krieg. Jetzt will er in<br />
Algerien mithelfen, einen totalitären Gottesstaat<br />
zu gründen und scheut vor keiner Intrige, keiner<br />
Bluttat zurück. Der dritte ist Mourad, aus bürgerlichen<br />
Verhältnissen stammend und Doktor der<br />
Physik; ihn trieb unheilbarer Weltschmerz in den<br />
Krieg. Koranmeditationen bestimmen genauso<br />
sein Leben wie Träume von einem besseren<br />
Leben in Australien. – Ein Jahr später kommt<br />
Mourad nach Paris und sucht Hasni, weil der sein<br />
Geld hat, das er zum Einschiffen braucht. Doch<br />
statt eines glücklichen Endes des afghanischen<br />
Abenteuers wird er in einen irrwitzigen Strudel<br />
aus Elend und Gewalt hineingezogen.<br />
China<br />
Alai: Roter Mond<br />
Roman<br />
Aus dem Chinesischen von Karin Hasselblatt<br />
448 Seiten, geb., € 22,90<br />
ISBN 3-293-00327-3 (Unionsverlag, 2004)<br />
Der Roman des tibetischen Autors, der 2000 mit<br />
dem wichtigsten chinesischen Literaturpreis ausgezeichnet<br />
wurde, wurde wegen seiner heiklen<br />
politischen Thematik zunächst von vielen chinesischen<br />
Verlagen abgelehnt. Roter Mond spielt im<br />
östlichen Tibet in den Regionen Kham und Amdo<br />
in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Da der<br />
zweite Sohn des Fürsten Maichi ein Idiot ist, wird<br />
er nie Thronfolger werden. Umso unvoreingenommener<br />
beobachtet er seine Umgebung – die<br />
Festung des Fürsten im äußersten Osten Tibets,<br />
die rücksichtslose und grausame Feudalherrschaft,<br />
die in kleinliche Streitereien verwickelten<br />
Lamas, die Intrigen um schöne Frauen und die<br />
Fehden mit benachbarten Herrschern, die wech-<br />
selnden Allianzen mit den Chinesen. Als ein<br />
Sondergesandter der chinesischen Regierung<br />
Fürst Maichi Mohn anbauen lässt, wird dieser<br />
unermesslich reich. Die betörende rote Mohnblüte<br />
und der Duft der reifenden Kapseln bringen<br />
Unruhe in das archaische Leben. Einzig der Idiot<br />
erkennt, dass sich das Ende einer Ära abzeichnet.<br />
Anchee Min: Wilder Ingwer<br />
Roman<br />
220 Seiten, br., € 7,90<br />
ISBN 3-426-62364-1 (Droemer Knaur, 2004)<br />
Shanghai, Kulturrevolution 1969: Wilder Ingwer,<br />
ein rebellisches, bildschönes Mädchen mit ungewöhnlich<br />
gelbgrünen Augen hat es wegen seines<br />
fremdländischen Aussehens schwer. Die chinesische<br />
Regierung duldet keine Ausländer unter der<br />
grausamen Herrschaft Maos. Doch Wilder Ingwer<br />
ist selbst eine leidenschaftliche Anhängerin der<br />
maoistischen Lehre. Für eine führende Position in<br />
diesem totalitären Regime wird sie schließlich<br />
ihre Eltern, ihre beste Freundin und sogar den<br />
Mann ihres Lebens verraten ...<br />
Vittachi, Nury: Der Fengshui-Detektiv<br />
Roman<br />
Aus dem Englischen von Ursula Ballin<br />
256 Seiten, br., € 9,90<br />
ISBN 3-293-20264-0 (Unionsverlag, 2003)<br />
Nur aus Gefälligkeit nimmt der Fengshui-Meister<br />
C.F. Wong die siebzehnjährige Australierin Jo als<br />
Praktikantin in seinem Fengshui-Büro in Singapur.<br />
Aber dass Jo nicht mit ein wenig Ablage zufrieden<br />
zu stellen ist, damit hat er nicht gerechnet.<br />
Ebenso überraschend stellt sich heraus, dass bei<br />
seinen Aufträgen jeweils mehr hinter dem<br />
schlechten Fengshui steckt ...<br />
Trotz aller Missverständnisse werden die vorlaute<br />
Jo und der mürrische Wong ein unschlagbares<br />
Team. Mit britischem Humor, asiatischer Philosophie<br />
und gesundem Menschenverstand wenden<br />
die beiden auch noch das schlechteste Fengshui<br />
zum Guten.<br />
Vittachi, Nury: Der Fengshui-Detektiv und<br />
der Geisterheiler<br />
Roman<br />
Aus dem Englischen von Ursula Ballin<br />
256 Seiten, br., € 9,90<br />
ISBN 3-293-20294-2 (Unionsverlag, 2004)<br />
Ein neuer Fall für den Fengshui-Detektiv C. F.<br />
Wong und seine Assistentin Jo McQuinnie- vertrackt,<br />
klug, und sehr komisch. Wenn ein malaysischer<br />
Geistheiler jemanden ganz ohne Spuren<br />
umbringen will, dann muss er nach Süden gehen.<br />
Ganz runter, nach Australien. Am besten nach<br />
Sydney, und dort am besten zur Oper. Denn das<br />
Opernhaus von Sydney hat das allerschlechteste<br />
Fengshui. Es hilft nichts, dass auch noch eine von<br />
Geistererscheinungen geplagte Zahnarzt-familie<br />
und die Hongkonger Triaden mitmischen: Sydney<br />
ist nach den turbulenten Aktionen unseres<br />
Pärchens nicht mehr dieselbe Stadt.
Dai Sijie: Muo und der Pirol im Käfig<br />
Roman<br />
Aus dem Französischen von Giò Waeckerlin<br />
Induni<br />
390 Seiten, geb., € 19,90<br />
ISBN 3-492-04624-X (Piper, 2004)<br />
Der Autor des Erfolgsromans „Balzac und die kleine<br />
chinesische Schneiderin“ schreibt in seinem<br />
neuen Buch die Geschichte des scheuen Psychoanalytikers<br />
Doctor Muo und seine Erfahrungen<br />
mit den Geheimnissen der Frauen. Nach langen<br />
Jahren im französischen Exil kehrt Muo ins<br />
moderne postmaoistische China zurück, um eine<br />
ehemalige Mitstudentin und seine große Liebe,<br />
aus politischer Gefangenschaft zu befreien. Dazu<br />
muss er die Gnade des Richters Di erwirken, und<br />
im Zuge eines seltsamen Wettstreits kommt der<br />
jungfräuliche Seelendoktor nicht nur quer durchs<br />
neue China, sondern endlich auch außerhalb seiner<br />
Träume in Berührung mit der wunderbaren<br />
Welt der Frauen.<br />
Ha Jin: Verrückt<br />
Roman<br />
Aus dem Englischen von Susanne Hornfeck<br />
320 Seiten, br., € 15,00<br />
ISBN 3-423-24372-4 (dtv, 2004)<br />
Der chinesische Autor erzählt die Geschichte des<br />
Literaturprofessors Yang, der nach einem Schlaganfall<br />
verrückt geworden zu sein scheint. Seinem<br />
Studenten Jian, der ihn pflegt, erzählt er scheinbar<br />
wirres und gesellschaftskritisches Zeug. Er<br />
singt Revolutionslieder und bezeichnet die<br />
Hochschullehrer als Vieh auf der Schlachtbank.<br />
Ist es Wahn oder Wahrheit? Gleichzeitig nimmt<br />
das grausame Spiel um die Macht für die protestierenden<br />
Studenten auf dem Platz des<br />
Himmlischen Friedens und in Jians Fakultät seinen<br />
Lauf…. „Ein kluges Buch, das tiefe Einblicke<br />
in den Alltag gibt und die individuelle Befreiung<br />
aus ideologischen Zwängen spannend beschreibt.“<br />
(fragmentum.de)<br />
Meinshausen, Frank (Hg.): Das Leben ist jetzt<br />
Neue Erzählungen aus China<br />
Aus dem Chinesischen von Frank Meinshausen<br />
261 Seiten, br., € 18,90<br />
ISBN 3-581-41471-2 (Suhrkamp, 2003)<br />
Der Sinologe Frank Meinshausen hat in Peking,<br />
Shanghai und Nanjing junge chinesische Autoren<br />
aufgetan, deren Leben und Denken weniger von<br />
der Kulturrevolution als vielmehr vom westlichen<br />
Lebensgefühl des „Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll“<br />
beeinflusst ist. Dem offiziellen Literaturbetrieb<br />
und der Sozialistischen Literatur setzen sie die<br />
kritische Darstellung der von Materialismus und<br />
Werteverlust geprägten Lebenswirklichkeit gegenüber.<br />
Das beschleunigte Leben hält trotz der<br />
Verlockungen auch Einsamkeit auf technologisch<br />
höchstem Niveau bereit.<br />
Indien<br />
Abt, Otto: Das Ramayana<br />
Botschaft der Hoffnung und Freude<br />
128 Seiten, br., € 12,90<br />
ISBN 3-89502-169-5 (Horlemann, 2003)<br />
Das Ramayana zählt zu den wichtigsten Büchern<br />
der Weltliteratur. Es ist neben dem Mahabharata<br />
das beliebteste und größte Epos auf dem indi-<br />
schen Subkontinent. Hier beeinflusst es die<br />
Vorstellungen, das Leben und Handeln der meisten<br />
Menschen. Das Ramayana ist eine zeitlose<br />
und doch zeitgemäße Geschichte. Es erzählt von<br />
Göttern und Dämonen, von Menschen und ihrer<br />
Liebe und Leidenschaft, von Hass und Gottesfurcht.<br />
Tragendes Element ist die Liebesgeschichte<br />
um Rama und Sita. Doch die eigentliche<br />
Aussage des Ramayana ist viel umfassender. In<br />
dem großen Weltdrama sind die beiden<br />
Liebenden der Inbegriff des Guten, des Reinen.<br />
Sie kämpfen hart gegen das Böse, und das Prinzip<br />
des Guten setzt sich letztendlich durch. Daraufhin<br />
herrschen paradiesische Zustände ohne Leid,<br />
Schmerz und Krieg. Im Ramayana werden Maßstäbe<br />
für Gut und Böse gesetzt, die fortdauern bis<br />
heute...<br />
Aubin, Yves: Der Sandelholz-Palast<br />
Roman<br />
Aus dem Französischen von Nathalie Lemmens<br />
700 Seiten, geb., € 24,90<br />
ISBN 3-8090-2478-3 (Limes, 2003)<br />
Ein farbenprächtiger historischer Liebesroman<br />
aus dem Indien des 18.Jahrhunderts. Der Roman,<br />
für den der Autor mehrere Jahre vor Ort recherchierte<br />
wurde mit dem französischen Preis „Prix<br />
des Libraihres“ ausgezeichnet.<br />
Ghosh, Amitav: Hunger der Gezeiten<br />
Roman<br />
Aus dem Englischen von Barbara Heller<br />
464 Seiten, geb., € 22,00<br />
ISBN 3-89667-203-7 (Blessing, 2004)<br />
Schon seit Jahrzehnten setzen sich westliche<br />
Tierschutzorganisationen für den Erhalt der<br />
gefährlichen Raubkatzen ein und haben deshalb<br />
in den Sundarbans, das „Projekt Tiger“ ins Leben<br />
gerufen. Auf Kosten der Menschen – so sehen<br />
das zumindest die Bewohner der Inselwelt, die<br />
jährlich rund hundert von Tigern gerissene Opfer<br />
zu beklagen haben. Für sie ist jeder, der eine<br />
Großkatze erlegt, ein Held. Die amerikanische<br />
Meeresbiologin Piya ist in diesen gefährlichen<br />
Archipel gekommen, um Delfine zu erforschen.<br />
Der Fischer Fokir beeindruckt sie tief durch sein<br />
Gespür für das Wasser, denn er kann sie zu den<br />
nur schwer auffindbaren Delfingründen rudern.<br />
Während er seine Krebsnetze auswirft, beobachtet<br />
sie die stahlgrauen Tiere – und dabei finden<br />
die beiden zueinander, ohne Worte, denn sie<br />
sprechen keine gemeinsame Sprache.<br />
Ghosh, Amitav: Schattenlinien<br />
Roman<br />
Aus dem Amerikanischen von Mathias Müller<br />
347 Seiten, br., € 9,00<br />
ISBN 3-442-72998-X (btb, 2003)<br />
Ein Junge in Kalkutta träumt von der großen weiten<br />
Welt. Er bewundert seine ostbengalische<br />
Großmutter und seinen exzentrischen Verwandten,<br />
der ihm von seiner Zeit in London während<br />
des Zweiten Weltkriegs erzählt. Und dann ist da<br />
noch seine Cousine Ila, das erotische Objekt seiner<br />
pubertären Begierden, die als Diplomatentochter<br />
mit ihren Eltern ständig in der Weltgeschichte<br />
herumgondelt. Jahre später muss er<br />
allerdings erkennen, dass zwischen Traum und<br />
Wirklichkeit Welten liegen ... Es ist die Geschichte<br />
eines Menschen zwischen den Kulturen, der versucht,<br />
seine Identität zu finden.<br />
Nagarkar, Kiran: Ravan & Eddie<br />
Roman<br />
Aus dem Englischen von Giovanni und Ditte<br />
Bandini<br />
396 Seiten, geb., € 24,80<br />
ISBN 3-927743-73-9 (A 1 Verlag, 2004)<br />
Ravan und Eddie – das sind zwei Welten, die auf<br />
engstem Raum in einem Mietshaus in Bombay,<br />
einem Chawl, aufeinander treffen. Ravan, Sohn<br />
aus einer Hindu-Familie, und Eddie, ein portugiesisch-stämmiger<br />
Katholik, wachsen in verschiedenen<br />
Stockwerken desselben Hauses mit unterschiedlichen<br />
Religionen und Kulturen auf. Von<br />
klein auf ist das Leben der beiden Jungen schicksalhaft<br />
verbunden. Nagarkar entwirft aus der<br />
Perspektive der Heranwachsenden mit feinem,<br />
manchmal schwarzem Humor ein vielfältiges,<br />
indisches Gesellschaftsbild. Leichtfüßig führt er<br />
durch Katastrophen und kleine Freuden des<br />
Alltags, der stets auch große Themen des indischen<br />
Lebens berührt: Großfamilie, Existenzkampf,<br />
Religion, Film, Modernität und Tradition.<br />
Nair, Anita: Das Salz der drei Meere<br />
Roman<br />
Aus dem Englischen von Angelika Naujokat<br />
368 Seiten, br., € 8,90<br />
ISBN 3-423-20732-9 (dtv, 2004)<br />
Intimste Geheimnisse und bewegende Lebensberichte<br />
tauschen sechs indische Frauen während<br />
einer langen Zugfahrt aus – eine Reise, die<br />
für die an einem Scheideweg stehende Akhila<br />
zum Aufbruch in ein neues Leben wird. Die fünfundvierzigjährige<br />
Akhila ist noch immer ohne<br />
Mann, als sie zum ersten Mal eine längere Zugreise<br />
allein unternimmt – und das, obwohl sie<br />
eine moderne, berufstätige Frau ist. Die strengen<br />
Traditionen verboten es ihr, ein eigenes, von der<br />
Familie unabhängiges Leben zu führen. Auf ihrer<br />
Reise nach Kanyakumari, in die Stadt der drei<br />
Meere, möchte sie endlich herausfinden, was sie<br />
wirklich will vom Leben. Es sind die sinnenfrohen,<br />
aber tragischen Lebensgeschichten der Mitreisenden,<br />
die Akhila den Weg in ein neues Leben<br />
und zurück zu ihrem geliebten Hari weisen.<br />
Narayan, R.K.: Reifeprüfung<br />
Roman<br />
Aus dem Englischen von Ursula Gräfe<br />
204 Seiten, geb., € 18,90<br />
ISBN 3-458-17183-5 (Insel, 2004)<br />
Schauplatz des Romans ist wie in allen Romanen<br />
und Erzählungen des Autors, die fiktive Kleinstadt<br />
Malgudi. Sie ist der Inbegriff südindischen<br />
Lebens. Erzählt wird mit einer Kombination aus<br />
Ironie und Tragikkomik die Geschichte eines jungen<br />
Mannes, der als Jungakademiker und Bettlermönch<br />
seine eigene Rolle zwischen Tradition und<br />
Moderne finden will.<br />
19
Zacharia, Paul: Bhaskara Pattelar und<br />
andere Geschichten<br />
Erzählungen<br />
Aus dem Malayalam von José Punnamparambil<br />
174 Seiten, br., € 12,90<br />
ISBN 3-89502-179-2 (Horlemann, 2004)<br />
Paul Zacharia gehört zu den bekanntesten Autoren,<br />
die in der südindischen Sprache Malayalam<br />
schreiben. Er lebt in Kerala und ist christlicher<br />
Religionszugehörigkeit. Seine Erzählungen und<br />
Geschichten bewegen sich durch eine große<br />
Bandbreite von Empfindungen und Themen. Sie<br />
sind freundlich-verspielt, komisch und spöttisch,<br />
nachdenklich und provokativ. Keine der vielen<br />
indischen Realitäten – auch die Gewalt nicht –<br />
wird ausgespart. Mit Bhaskara Pattelar und andere<br />
Geschichten liegt erstmals eine Auswahl seiner<br />
Erzählungen auf deutsch vor.<br />
Vijayan, O.V.: Die Legenden von Khasak<br />
Roman<br />
Aus dem indischen Englisch von Ursula Gräfe<br />
220 Seiten, geb., € 19,80<br />
ISBN 3-458-17219-X (Insel, 2004)<br />
Der Autor schreibt im Stil des magischen<br />
Realismus eines García Márquez. Nach einem<br />
abgebrochenen Studium verschlägt es den<br />
Protagonisten Ravi als Lehrer in das entlegene<br />
südindische Dorf Khasak. Er gerät in den Streit<br />
zwischen den muslimischen und hinduistischen<br />
Lehrern aber vor allem in den Bann der schönen<br />
Maimuna und der überall lebendigen Mythen und<br />
Legenden des Dorfes. Eine magische Reise<br />
beginnt…<br />
Indonesien<br />
Alberts, A.: Die Inseln<br />
Erzählungen<br />
Aus dem Niederländischen von Waltraud<br />
Hüsmert<br />
152 Seiten, geb., € 17,90<br />
ISBN 3-518-41469-0 (Suhrkamp, 2003)<br />
In elf verknüpften Erzählungen des Indologen<br />
Alberts, der selbst in der Kolonialzeit als Beamter<br />
auf Java war, folgen wir einem Kolonialbeamten<br />
zu den indonesischen Inseln. Das Tropenparadies<br />
ist abweisend, in saftiggrüner Üppigkeit findet der<br />
Europäer kein pompöses Kolonialleben vor, sondern<br />
vor allem Fremde und Einsamkeit. Die Isolation<br />
verändert die Männer: Bei der Rückkehr ins<br />
Heimatland sind sie sich selbst fremd geworden.<br />
Toer, Pramoedya Ananta: Haus aus Glas<br />
Roman<br />
Band 4 der Buru-Tetralogie<br />
Aus dem Indonesischen von Giok Hiang Gornik<br />
432 Seiten, geb., € 19,90<br />
ISBN 3-89502-168-7 (Horlemann, 2003)<br />
Der Polizeikommissar Pangemanann, der eine<br />
westliche Ausbildung genoss, im Regierungsdienst<br />
aufgestiegen ist und jetzt im Beraterstab<br />
der Regierung eine sehr hohe Position inne hat,<br />
verkörpert all die Konflikte, mit denen ein Einheimischer,<br />
der Anfang des 20. Jahrhunderts für<br />
die holländische Kolonialregierung arbeitet, konfrontiert<br />
wird. Er ist beauftragt, die Unabhängig-<br />
20<br />
keitsbewegung und deren Anführer, darunter<br />
auch Minke, zu beobachten. Das Haus aus Glas,<br />
die Transparenz, die Pangemanann für den von<br />
den Holländern kontrollierten Polizeistaat schaffen<br />
soll, wird zu seinem Verhängnis. In einem<br />
Haus aus Glas bleibt nichts verborgen – auch<br />
nicht die Fehler der „Freunde“ und letztendlich<br />
auch nicht die eigenen.<br />
Iran<br />
Javadi, Fattaneh Haj Seyed: In der<br />
Abgeschiedenheit des Schlafs<br />
Erzählungen<br />
Aus dem Persischen von Susanne Baghestani<br />
350 Seiten, geb., € 19,80<br />
ISBN 3-458-17222-X (Insel, 2004)<br />
Die Autorin rückt mit diesen Geschichten der iranischen<br />
Gegenwart zu Leibe. Erzählt wird von<br />
Menschen mittleren Alters, die mit Enttäuschungen<br />
kämpfen und sich an lang gehegte Illusionen<br />
klammern. Die rasanten Veränderungen des<br />
Lebens in der Großstadt und der Krieg zwischen<br />
Iran und Irak spielen hier hinein.<br />
Irak<br />
Mamduch, Alia: Die Leidenschaft<br />
Roman aus dem Irak<br />
Aus dem Arabischen von Regina Karachouli<br />
280 Seiten, geb., € 22,50<br />
ISBN 3-85787-353-1 (C.H. Beck, 2004)<br />
Die Journalistin und Autorin Alia Mamduch schildert<br />
in dem kunstvoll komponierten Roman die<br />
Begegnung von vier Exil-Irakern in England: der<br />
polygame Mussaab, zwei seiner Ehefrauen Widâd<br />
und Huda und der Sohn Mâsin. Der gemeinsame<br />
Aufenthalt des Quartett in Mâsins Haus in Cardiff<br />
wird immer wieder von den Ereignissen des zweiten<br />
Golfkriegs überschattet. Die private Situation<br />
ist genauso explosiv, da die Leidenschaft zwischen<br />
Huda und Mussaab trotz aller Kämpfe nie<br />
ganz erloschen ist. Die selbstbewusste und noch<br />
immer rebellische Huda hat Mussaab einst<br />
wegen seiner zahllosen Affären verlassen und<br />
führt längst ein eigenständiges Leben. In den Reflexionen<br />
spiegeln sich auch mehrere Jahrzehnte<br />
irakischer Geschichte.<br />
Yahia, Mona: Durch Bagdad fließt ein<br />
dunkler Strom<br />
Roman<br />
Aus dem Englischen von Susanne Aeckerle<br />
432 Seiten, br., € 9,50<br />
ISBN 3-423-20715-9 (dtv, 2004)<br />
Eine Jüdin erzählt von ihrer Jugend im Bagdad der<br />
60er Jahre und von den Erinnerungen an Schönheit<br />
und Widersprüchlichkeit einer fast vergessenen<br />
jüdisch-arabischen Welt. Linas Alltag in den<br />
sechziger Jahren ist voller Gerüche, Geschichten,<br />
Sprachen und Geräusche. Doch je älter sie wird,<br />
desto deutlicher bemerkt sie die Zeichen der<br />
Veränderung: arabische Männer, die eine mit<br />
Hose bekleidete Frau beschimpfen, weil sie auf<br />
der Straße ein Lied singt. Die leeren Bänke in der<br />
Schule, wenn wieder eine Freundin über Nacht<br />
ins Ausland verschwunden ist. Als Flugblätter in<br />
arabischer Sprache den glorreichen Sieg der<br />
Revolution verkünden, weiß auch Lina, dass sich<br />
das weltoffene Bagdad vor den grauen VW-<br />
Käfern der Geheimpolizei fürchten muss.<br />
Israel<br />
Castel-Bloom, Orly: Das Meer im Rücken<br />
Roman<br />
Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler<br />
267 Seiten, geb., € 19,90<br />
ISBN 3-492-04576-6 (Piper, 2004)<br />
Zwischen Lachen und Weinen erzählt Orly Castel-<br />
Bloom die Geschichte zweier Tel Aviver Familien.<br />
Ihr Leben zwischen Alltag und existentiellen Ängsten.<br />
Die Angst vor dem nächsten Anschlag ist<br />
allgegenwärtig – und dennoch drängt der nächste<br />
Zahnarzttermin.<br />
Keret, Etgar: Mond im Sonderangebot<br />
33 Short Stories<br />
Aus dem Hebräischen von Barbara Linner<br />
208 Seiten, geb., € 17,50<br />
ISBN 3-630-87153-4 (Luchterhand, 2004)<br />
Wenn du mit einem alten Freund zum Essen<br />
gehst und nicht nur der Freund ununterbrochen<br />
quasselt, sondern auch noch der Stockfisch, den<br />
du dir bestellt hast, zu philosophieren anfängt?<br />
Solche und andere Fragen, zum Beispiel nach<br />
dem angemessenen Preis für den schönen, fetten<br />
Mond oder nach dem Grund für die Krater in<br />
selbigem, beantwortet der israelische Schriftsteller<br />
in diesen schrägen Geschichten. Für den<br />
Autor sind die besten Waffen gegen die scheinbar<br />
hoffnungslose politische Lage seiner Nation<br />
Humor und Witz. „Ein Klassebuch ... clevere<br />
Storys, raffiniert erzählt, schnell und quecksilbrig,<br />
manche zum Kaputtlachen, andere melancholisch,<br />
wieder andere mit giftigem Witz.”<br />
Frankfurter Rundschau<br />
Japan<br />
Murakami, Ryu: 69<br />
Roman<br />
Aus dem Amerikanischen von Andrea Viala<br />
204 Seiten, br.,€ 7,50<br />
ISBN 3-518-45633-4 (Suhrkamp, 2004)<br />
Während die Beatles, die Stones und Hippies von<br />
sich reden machen, die Tokioter Universität<br />
wegen der Studentenunruhen schließt und der<br />
Vietnamkrieg die Welt in Atem hält, beschäftigt<br />
den siebzehnjährigen Ken vor allem die Tatsache,<br />
dass er noch Jungfrau ist. Er versucht die verrükktesten<br />
Dinge um Kazuko auf sich aufmerksam<br />
zu machen.<br />
Oe, Kenzaburô: Der atemlose Stern<br />
Roman<br />
Aus dem Japanischen von Nora Bierich<br />
320 Seiten, geb., € 24,90<br />
ISBN 3-10-055208-3 (S.Fischer, 2003)<br />
Auf Shikoku, der Insel von Oes Herkunft, versucht<br />
Bruder Gii, seinen Ahnungen folgend, eine neue<br />
Kirche zu errichten. Mit kritischer Distanz und als<br />
skeptischer Humanist verfolgt Kenzaburo Oe diesen<br />
für unsere Zeit exemplarischen Versuch und<br />
sein Scheitern, der die Ungelöstheit der modernen<br />
‚Bedürfnisse der Seele’ unterstreicht.
Shimazaki, Aki: Tsubame<br />
Roman<br />
Aus dem Französischen von Bernd Wilczek<br />
120 Seiten, geb., € 14,90<br />
ISBN 3-88897-350-3 (Kunstmann, 2004)<br />
Im Zentrum von Tsubame steht das grausame<br />
Schicksal koreanischer Immigranten in Japan, der<br />
Makel des Fremden. 1923 erschüttert ein gewaltiges<br />
Erdbeben die Gegend um Tokio. Es kursieren<br />
Gerüchte, dass Koreaner die Situation ausnutzen,<br />
Brände legen und Geschäfte plündern, was den<br />
Hass gegenüber den Fremden schürt. Mariko<br />
(ehemals Yonhi) und ihre Mutter sind Koreaner,<br />
illegale Flüchlinge. Nur knapp entkommt das<br />
Mädchen dem Volkszorn, erhält in einem Kinderheim<br />
einen japanischen Namen und passt sich<br />
an. Mariko gründet ihr weiteres Leben auf einer<br />
Lüge und verschweigt ihrer Familie ihre koreanische<br />
Herkunft. Jahrzehnte später holt sie Vergangenheit<br />
ein, als Ausgrabungen das grausamen<br />
Massaker an den Koreanern enthüllen, dem auch<br />
ihre Mutter zum Opfer gefallen sein könnte…<br />
Togawa, Masako: Der Hauptschlüssel<br />
Roman<br />
Aus dem Englischen von Helma Giannone<br />
176 Seiten, br., € 8,90<br />
ISBN 3-293-20292-6 (Unionsverlag, 2004)<br />
Die Autorin aus Tokio entwirft ein kriminologisches<br />
Verwirrspiel, das kunstvoll und komisch die<br />
Psyche der Frauen im Japan der Nachkriegszeit<br />
auslotet.<br />
Ein Frauenwohnheim in Tokio, in dem allein stehende<br />
und berufstätige Frauen leben, soll versetzt<br />
werden, weil die Straße erweitert wird.<br />
Aufruhr tritt ins Leben der Bewohnerinnen, die<br />
sich vordergründig mit ihrem isolierten, unauffälligen<br />
Dasein abgefunden haben. Aber jede hat im<br />
Verborgenen Emotionen, Geheimnisse und<br />
Obsessionen – und alle lauern einander auf, um<br />
ihre Neugier zu stillen.<br />
Yoshimoto, Banana: Hard-boiled. Hard-Luck<br />
Zwei Erzählungen<br />
Aus dem Japanischen von Annelie Ortmanns<br />
144 Seiten, geb., € 16,90<br />
ISBN 3-257-06396-2 (Diogenes, 2004)<br />
In der Erzählung „Hard-boiled“ der bekannten<br />
japanischen Autorin geht es um Schuld und die<br />
Unvermeidlichkeit des Verlassens. Die zweite<br />
Geschichte thematisiert die Kunst des Loslassens<br />
beim Sterben, bei der die Protagonistin den<br />
Kampf ihrer Schwester mit dem Tod miterlebt.<br />
Korea<br />
AHN Sohyun und Heidi Kang (Hgg.): Ein ganz<br />
einfaches gepunktetes Kleid<br />
Moderne Erzählungen koreanischer Frauen<br />
Aus dem Koreanischen von AHN Sohyun und<br />
Heidi Kang<br />
248 Seiten, geb., € 18,50<br />
ISBN 3-934872-57-3 (Pendragon, 2003)<br />
Mit der Demokratisierung und dem zunehmenden<br />
Wohlstand in den 90er Jahren in Korea kehrten<br />
sich die Schriftsteller immer mehr von politischen<br />
und gesellschaftlichen Themen ab und<br />
stellten die Welt zunehmend aus privater Sicht<br />
dar. Den in dieser Anthologie enthaltenen Erzählungen<br />
koreanischer Autorinnen ist die Darstel-<br />
lung des Überlebenskampfes und der Kontaktschwierigkeiten<br />
zwischen den Geschlechtern<br />
gemeinsam. Die Gesellschaft will den Frauen traditionelle<br />
Normen aufzwingen, gegen die die<br />
Frauen ihren individuellen Weg verteidigen müssen.<br />
Die in diesem Band vorgestellten Autorinnen<br />
und Erzählungen geben dem deutschsprachigen<br />
Leser Einblick in das facettenreiche Umfeld, in<br />
dem sich das Leben jüngerer Frauen in Korea<br />
abspielt.<br />
JO Kyung Ran: Wie kommt der Elefant in<br />
mein Schlafzimmer<br />
Erzählungen<br />
Aus dem Koreanischen von JUNG Young-Sun<br />
und Herbert Jaumann<br />
248 Seiten, geb., € 18,50<br />
ISBN 3-934872-58-1 (Pendragon, 2003)<br />
Der Band umfasst sechs Kurzgeschichten aus<br />
dem modernen Korea. Es sind Erzählungen der<br />
leisen Töne, eindringliche Geschichten über<br />
Menschen und Schilderungen von Einsamkeit,<br />
Liebe und Tod, die oft ins Phantastische hinüber<br />
gleiten. So bekommt die Protagonistin der<br />
Titelerzählung regelmäßigen Besuch von einem<br />
Elefanten, den außer ihr niemand sehen kann.<br />
LEE Hochol: Kleine Leute<br />
Roman<br />
240 Seiten, geb., € 18,50<br />
ISBN 3-86532-004-X (Pendragon, 2004)<br />
In Zeiten der Annäherung zwischen Nord - und<br />
Südkorea hat der Autor ein Werk der Versöhnung<br />
geschaffen. Die autobiographisch geprägten<br />
Werke von Lee Hochol thematisieren den Bürgerkrieg,<br />
die Teilung Koreas und die Heimatlosigkeit<br />
des Einzelnen. Der Roman ist ein Sittengemälde<br />
Südkoreas zur Zeit des koreanischen Bürgerkriegs,<br />
Anfang der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts,<br />
geschildert aus der Sicht des Ich-Erzählers.<br />
Es ist eine Zeit, in der die traditionellen Gesellschaftsformen<br />
zusammenbrechen, eine neureiche<br />
Schicht sich versucht zu etablieren und viele<br />
Menschen orientierungslos sind.<br />
YI, Munyol: Der entstellte Held<br />
Roman<br />
Aus dem Koreanischen von Kim Hiyoul und<br />
Heidi Kang<br />
128 Seiten, br., € 7,90<br />
ISBN 3-293-20291-8 (Unionsverlag, 2004)<br />
Als sein Vater von Seoul in eine Kleinstadt strafversetzt<br />
wird, kommt der zwölfjährige Han<br />
Pyongtae in eine neue Schule, an der ganz andere<br />
Regeln herrschen. Der ein wenige ältere Klassensprecher<br />
Sokdae tyrannisiert seine Klassenkameraden<br />
und zwingt sie mit Billigung der<br />
Lehrer zu willenloser Unterwerfung. Han<br />
Pyongtae nimmt den Kampf auf, doch auch er ist<br />
nicht immun gegen die Verführung durch die<br />
Macht. Das Klassenzimmer wird zur Bühne eines<br />
unerbittlichen Machtkampfes. Die autoritäre<br />
Gesellschaft Südkoreas wird in diesem Roman als<br />
diktatorisch regierte ›Klassen‹-Gesellschaft porträtiert.<br />
Aber Yi Munyol gelingt es, so differenziert<br />
aus Sicht seiner Schülergestalten zu erzählen,<br />
dass statt eines platten politischen Lehrstücks ein<br />
passagenweise atemberaubendes Psychogramm<br />
entsteht.<br />
YI, Munyol: Jugendjahre<br />
Roman<br />
Aus dem Koreanischen von Heidi Kang<br />
128 Seiten, geb., € 18,50<br />
ISBN 3-934872-74-3 (Pendragon, 2004)<br />
Der Roman beschreibt den Werdegang eines jungen<br />
Mannes in den 60er Jahren in Korea. Die<br />
Erzählung beginnt in einem kleinen Hafenort, in<br />
dem sich die Hauptfigur auf die Eintrittsprüfung<br />
für die Universität vorbereitet. Er arbeitet als<br />
Buchhalter seines Bruders, der mit einem kleinen<br />
Kahn aus einem Fluss Sand baggert, um diesen<br />
zu verkaufen. Als er erfährt, dass eine Freundin<br />
von ihm, die Mätresse eines reichen Mannes ist,<br />
der sie und ihren Bruder aushält, bringt er seine<br />
Prüfungen hinter sich und verlässt das Dorf. Als<br />
mittelloser Student, der sich an dem System und<br />
der bestehenden Gesellschaft reibt, begegnet<br />
ihm seine erste große Liebe, die jedoch an<br />
Standesschranken zerbricht. Zuletzt begibt er<br />
sich auf eine Reise durch Südkorea.<br />
Libanon<br />
Adnan, Etel: Sitt Marie-Rose<br />
Eine libanesische Geschichte<br />
Aus dem Französischen von Eva Moldenhauer<br />
124 Seiten, br., € 6,00<br />
ISBN 3-518-38051-6 (Suhrkamp, 2004)<br />
Die Geschichte spielt 1975 in Beirut in den Wirren<br />
des libanesischen Bürgerkrieges. Die libanesische<br />
Christin Sitt Marie-Rose unterstützt palästinensische<br />
Flüchtlinge. Im Konflikt zwischen<br />
Libanesen und Palästinensern wird sie als<br />
Verräterin verhaftet und soll ausgerechnet von<br />
ihrer alten Jugendliebe Mounir verhaftet werden.<br />
Ghandour, Zeina B: Der Honig<br />
Roman<br />
Aus dem Englischen von Sabine Hübner<br />
120 Seiten, br., € 12,00<br />
ISBN 3-423-24422-4 (dtv, 2004)<br />
In ihrem Roman schildert die in Beirut geborene<br />
Autorin unerhörte Ereignisse in einem palästinensischen<br />
Dorf: Von der Moschee ruft eine Frau<br />
zum Gebet. Sie bricht eines der tiefsten islamischen<br />
Tabus: Ruhiya, die Tochter des Muezzins,<br />
führt anstelle ihres kranken Vaters den Ruf zum<br />
Morgengebet aus. Am selben Tag kommt eine<br />
ausländische Journalistin in das Wüstendorf,<br />
angelockt von Gerüchten um einen weiblichen<br />
Muezzin. Sie trifft auf eine Mauer des Schweigens<br />
und beginnt nach Antworten auf ihre Fragen zu<br />
suchen – mit Hilfe eines kleinen Mädchens, das<br />
alles hört und sieht. Es kommen Geheimnisse aus<br />
einer gewalttätigen Vergangenheit ans Licht …<br />
Humaidan-Junis, Iman: Wilde Maulbeeren<br />
Roman aus dem Libanon<br />
Aus dem Arabischen von Kristina Stock<br />
127 Seiten, geb., € 16,00<br />
ISBN 3-85787-356-6 (Lenos, 2004)<br />
Die Beiruter Autorin schildert die Suche einer jungen<br />
libanesischen Frau nach ihrer Mutter und<br />
ihrer Identität und zeichnet gleichzeitig ein Bild<br />
der multikulturellen Gesellschaft des Libanon. Für<br />
Sarah ist die Mutter die große Unbekannte, die<br />
verschwand, als Sarah drei Jahre alt war, da sie an<br />
der Enge im Dorf zu ersticken drohte. Seither<br />
durfte ihr Name im drusischen Dorf, wo Sarah<br />
21
unter der Obhut eines tyrannischen Vaters aufwächst,<br />
nicht mehr genannt werden. Auch Sarah<br />
verlässt das Dorf und forscht in England weiter<br />
nach ihrer Mutter- jedoch vergeblich. Doch die<br />
Tochter, die sie erwartet, verleiht ihr die Kraft, ihr<br />
Leben selbst in die Hand zu nehmen.<br />
Khoury, Elias: Der geheimnisvolle Brief<br />
Roman<br />
Aus dem Arabischen von Leila Chammaa<br />
224 Seiten, br., € 9,50<br />
ISBN 3-423-13266-3 (dtv, 2004)<br />
In einem Beiruter Stadtviertel wird ein Gemüsehändler<br />
tot aufgefunden. Seine Geliebte steckt<br />
halbnackt im Schrank und treibt mit ihrem<br />
Geschrei sämtliche Nachbarn zusammen. Dieser<br />
dramatische Auftakt öffnet den endlosen Gerüchten<br />
und Spekulationen der Bewohner des<br />
Stadtviertels bezüglich des Mörders Tür und Tor.<br />
In der ihm eigenen trockenen, unterschwellig ironischen<br />
Erzählweise schildert Elias Khoury dieses<br />
rätselhafte Ereignis, in dessen Zentrum ein vor<br />
langer Zeit aus Südamerika angekommener,<br />
geheimnisvoller Brief eine Rolle spielt und um das<br />
sich Themen wie Fremdsein und Erinnern, Krieg<br />
und Vergessen, Auswanderung, Sehnsucht und<br />
Tod miteinander verknüpfen wie die Fäden eines<br />
orientalischen Teppichs.<br />
Khoury, Elias: Das Tor zur Sonne<br />
Roman<br />
Aus dem Arabischen von Leila Chammaa<br />
742 Seiten, geb., € 25,50<br />
ISBN 3-608-93645-9 (Klett-Cotta, 2004)<br />
Im Mosaik zahlreicher Lebensläufe von dem Krieg<br />
im Jahr 1948 bis weit in die 90er Jahre erkennt<br />
man auch das Portrait einer Stadt: Beirut. Elias<br />
Khoury durchleuchtet den palästinensisch-israelischen<br />
Konflikt mit Mut und Weitsicht. Ihm gelingt<br />
es, Krieg, Zerstörung und Leid auf die Geschichten<br />
von Menschen zurückzuführen, die ineinandergreifen<br />
und jede simple Schuldzuweisung<br />
unmöglich machen. In einem heruntergekommenen<br />
Wüstenlazarett im Palästinenserlager Shatila<br />
im Libanon erzählt ein Krankenpfleger am Bett<br />
seines verwundeten Freundes gegen dessen Tod<br />
an. Er erzählt, um nicht zu verzweifeln und um<br />
nicht zu vergessen.<br />
Maalouf, Amin: Der Felsen von Tanios<br />
Roman<br />
Aus dem Französischen von Gerhard Meier<br />
298 Seiten, br., € 10, 00<br />
ISBN 3-518-45571-0 (Suhrkamp, 2004)<br />
Der libanesische Autor Amin Maalouf erzählt die<br />
Geschichte eines libansischen Dorfes zur Zeit des<br />
19. Jahrhunderts. Die Geschichte kreist um die<br />
Frage, wer der Vater von Tanios, dem Helden dieses<br />
Romans ist, der auf geheimnisvolle Weise von<br />
einem Felsen verschwand.<br />
Libyen<br />
al-Koni, Ibrahim: Die steinerne Herrin<br />
Ergänzende Episoden zum Epos der Tuareg<br />
Erzählungen<br />
Aus dem Arabischen von Hartmut Fähndrich<br />
239 Seiten, geb., € 19,90<br />
ISBN 3-85787-354-X (Lenos, 2004)<br />
Es sei da noch etwas liegengeblieben nach der<br />
Niederschrift seines zentralen Romans Die<br />
22<br />
Magier, jenes Epos der Tuareg. So will der Autor,<br />
Tuareg aus der libyschen Wüste und Journalist,<br />
den Untertitel seines neuen Buches verstanden<br />
wissen. Dieses Übrige publiziert er als ergänzende<br />
Episoden, eine ironische Wendung, die schon<br />
aus der Romantik bekannt ist. Denn das Buch ist<br />
in sich vollständig. So vollständig, wie eine<br />
Sammlung von Erzählungen sein kann, deren<br />
jede um eine Person kreist. Sie alle sind bekannt<br />
aus den anderen Werken des Autors, als Figuren<br />
aus dem reichen Repertoire der al-Konischen<br />
Wüste.<br />
Malaysia<br />
Mohidin, Latiff: Gesammelte Gedichte I<br />
Anthologie (zweisprachig)<br />
Aus dem Malaischen von Askandar Unglehrt<br />
160 Seiten, br., € 9,90<br />
ISBN 3-89502-189-X (Horlemann, 2004)<br />
Romantische Liebesgedichte genauso wie kalte<br />
Metaphern über Stille und Einsamkeit, lyrische<br />
Naturbeschreibungen, aber auch Wehmut und<br />
Tod: Das sind die Zutaten, mit denen Latiff<br />
Mohidin seinen malaiischen Cocktail gemixt hat.<br />
Aus ganz gewöhnlichen Alltagssituationen filtert<br />
er das Besondere.<br />
Marokko<br />
Binebine, Mahi: Kannibalen<br />
Roman<br />
Aus dem Französischen von Patricia A.<br />
Hladschik<br />
192 Seiten, br., € 9,90<br />
ISBN 3-293-20300-0 (Unionsverlag, 2004)<br />
Ein Grüppchen Flüchtlinge, die gemeinsam am<br />
Strand von Tanger auf das Boot des Schleppers<br />
nach Europa warten. Einer von ihnen ist der<br />
junge Azûz, der die Geschichten seiner Schicksalsgenossen<br />
mitfühlend und voll trauriger Komik<br />
aufleben lässt. Er erzählt aber auch, wie sie vor<br />
Kälte und Angst zitternd auf das Zeichen zum<br />
Aufbruch warten und wie sie versuchen, die<br />
Lichter am Horizont zu deuten – künden sie vom<br />
gelobten Land oder sind sie eine Falle für unerfahrene<br />
Schlepper? „Ein Buch, das hinter die<br />
Agenturmeldungen über Flüchtlingsdramen und<br />
Asylstatistiken schauen lässt, das die trockenen<br />
Zahlen mit Leben füllt, das die eindrücklichen<br />
Lebensbilder der Protagonisten mit Witz und Sinn<br />
für Situationskomik erzählt“ Riehener Zeitung<br />
Mongolei<br />
Tschinag, Galsan: Dojnaa<br />
Roman<br />
144 Seiten, br., € 8,90<br />
ISBN 3-293-20307-8 (Unionsverlag, 2004)<br />
Schon in der Hochzeitsnacht wird den beiden<br />
klar, dass diese Ehe ein Missverständnis ist: Die<br />
starke Dojnaa und der schmächtige Waise<br />
Doormak passen nicht zusammen, aber den<br />
anderen abzulehnen, dazu waren sie beide zu<br />
schüchtern. Dojnaa gibt sich alle Mühe, Doormak<br />
zu lieben, und als der ihr unterlegene Doormak<br />
beginnt, Bestätigung bei anderen Frauen und bei<br />
seinen Trinkkumpanen zu suchen, bleiben ihr<br />
immerhin die Kinder. Erst als er eines Tages ganz<br />
wegbleibt, vermisst ihn Dojnaa – zu ihrem eigenen<br />
Erstaunen: Alles scheint ihr besser als das<br />
Alleinsein. Doch ganz unerwartet erwacht in ihr<br />
die alte Jagdleidenschaft wieder. Sie entdeckt ihre<br />
Unabhängigkeit und stellt fest, dass es nicht<br />
unbedingt die Ehe braucht, um Liebe und Glück<br />
zu finden.<br />
Tschinag, Galsan: Das geraubte Kind<br />
Roman<br />
320 Seiten, geb., € 19,90<br />
ISBN 3-458-17184-3 (Insel, 2004)<br />
Galsan Tschinag erzählt in seinem historischen<br />
Roman eine mündlich überlieferte Legende aus<br />
der Mongolei des 18. Jahrhunderts. Einfühlsam<br />
schildert er den Kampf der Tuwa-Nomaden um<br />
Selbstbestimmung und Unabhängigkeit von<br />
China und das Recht, so zu leben, wie es von<br />
jeher überliefert war.<br />
Tschinag, Galsan: Die Karawane<br />
192 Seiten, br., € 8,90<br />
ISBN 3-293-20268-3 (Unionsverlag, 2003)<br />
Galsan Tschinag, Stammesoberhaupt tuwinischer<br />
Nomaden, erfüllt sich 1995 einen Traum: Über<br />
zweitausend Kilometer führt er einen Teil seines in<br />
den sechziger Jahren zwangsumgesiedelten<br />
Volkes zurück, zu den Weideflächen und Jagdgebieten<br />
im Hohen Altai. Ganze Generationen ziehen<br />
in einer biblisch anmutenden Karawane mit<br />
schwer beladenen Kamelen über schroffe Berge<br />
und durch karge Steppen nach Westen, um die<br />
ursprüngliche Lebensweise als Nomaden wieder<br />
aufzunehmen. „Tschinags Karawane wird zum<br />
Inbegriff der menschlichen Suche nach Herkunft<br />
und Identität.“ Lesart<br />
Tschinag, Galsan: Tau und Gras<br />
Erzählungen<br />
144 Seiten, br., € 8,90<br />
ISBN 3-293-20285-3 (Unionsverlag, 2004)<br />
Galsan Tschinag erzählt hier die Geschichten, die<br />
der Stoff seiner Kindheit sind und die sich in seine<br />
Erinnerung eingegraben haben. Geschichten von<br />
seiner weit verzweigten Familie, von Festen, Heimsuchungen,<br />
Krieg und Liebe. Geträumte Wirklichkeit<br />
und als Realität erlebte Märchen verbinden<br />
sich und münden in einen Gesang an den Altai.<br />
Palästina<br />
Darwish, Mahmoud: wo du warst und<br />
wo du bist<br />
Gedichte<br />
Aus dem Arabischen von Adel Karasholi<br />
140 Seiten, geb., € 14,80<br />
ISBN 3-927743-71-2 (A 1 Verlag, 2004)<br />
Mahmoud Darwish ist eine der wichtigsten poetischen<br />
Stimmen Palästinas. Seine Gedichte werden<br />
wie Volkslieder gesungen, seine Lesungen<br />
ziehen Tausende in ihren Bann. Auch wenn<br />
Darwish als Symbol des palästinensischen Widerstands<br />
gilt, bleibt seine Lyrik stets auf Entdeckungsreisen<br />
nach Poesie im Alltäglichen, um es im<br />
Allgemeinmenschlichen aufzuheben. Das lyrische<br />
Moment bei Darwish bündelt die Geschichte<br />
des kulturellen, nationalen und individuellen<br />
Daseins. Er versucht, die Vision eines großen gerechten<br />
Friedens zu verwirklichen, der den Dialog<br />
zwischen zwei Stimmen und zwei Sichtweisen<br />
fördert, ohne dass die eine sich der anderen<br />
gewaltsam aufzwingt. Dieser Band versammelt<br />
eine Auswahl aus den jüngsten Gedichtbänden<br />
des Autors.
Ghandour, Zeina B: Der Honig<br />
Roman (siehe unter IV „Libanon“)<br />
Khalifa, Sahar: Die Verheißung<br />
Roman<br />
Aus dem Arabischen von Regina Karachouli<br />
256 Seiten, geb., € 19,90<br />
ISBN 3-293-00336-2 (Unionsverlag, 2004)<br />
Ein Roman aus dem Herzen Palästinas über eine<br />
dreifache Liebe: zwischen einer Christin und<br />
einem Muslim, zwischen den Generationen und<br />
zu Jerusalem. Ibrahim flieht vor den familiären<br />
Zwängen aus Jerusalem und wird Lehrer in einem<br />
gottverlassenen Dorf. Mit Miriam beginnt hier eine<br />
unmögliche Liebe, die vom Dorf und ihren Brüdern<br />
mit Argwohn beobachtet wird. Er ist Muslim,<br />
sie Christin. Auch Ibrahim beginnt sich in den traditionellen<br />
Ehrbegriffen zu verstricken. Ihre Lebenslust<br />
verstört ihn und Misstrauen zersetzt ihn,<br />
als sie schwanger wird. Der Ausbruch des Krieges<br />
1967 fällt wie ein Blitzschlag in eine ausweglose<br />
Situation. Als er aus dem Exil zurückkehrt, sucht<br />
er Mariam. Aber alles hat sich völlig verändert.<br />
Syrien<br />
Mina, Hanna: Sonne an bewölktem Tag<br />
Roman aus Syrien<br />
Aus dem Arabischen von Regina Karachouli<br />
280 Seiten, geb., € 22,50<br />
ISBN 3-85787-337-X (Lenos, 2003)<br />
Ein junger Student aus wohlhabender Familie soll<br />
sich auf die Übernahme des väterlichen Imperiums<br />
vorbereiten, sein Interesse gilt jedoch der<br />
Musik. In ihr hofft er der beengenden und konservativen<br />
Welt seiner Herkunft zu entfliehen,<br />
deren Doppelmoral und Korruption ihn empört.<br />
Zum Entsetzten seiner Familie unterrichtet ihn<br />
ein Musik bewanderter Schneider im Dolchtanz -<br />
einem Tanz der armen Leute von der Straße.<br />
Doch der junge Mann beginnt zum ersten Mal<br />
den Sinn des Daseins zu erahnen. Der syrische<br />
Autor hat mit Sonne an bewölktem Tag eine<br />
Hymne auf das Dasein geschrieben, die<br />
LeserInnen in den Tanz des Lebens einbezieht.<br />
Schami, Rafik: Mit fremden Augen<br />
Tagebuch<br />
160 Seiten, br., € 8,00<br />
ISBN 3-423-13241-8 (dtv, 2004)<br />
Rafik Schamis sehr persönlich und poetisch geschriebenen<br />
Tagebuchnotizen umfassen den<br />
Zeitraum von Oktober 2001 bis Mai 2002. Kritisch<br />
beleuchtet er wichtige Aspekte der Terroranschläge<br />
vom 11. September, des Palästinakonflikts<br />
und der arabischen Welt und entwirft dabei ein<br />
buntes Kaleidoskop nachdenklicher, humorvoller<br />
und ironischer Impressionen – getragen vom<br />
Wunsch nach einer friedlichen Aussöhnung zwischen<br />
Israelis und Palästinensern.<br />
Tamer, Sakarija: Die Hinrichtung des Todes<br />
Unbekannte Geschichten von bekannten<br />
Figuren<br />
Erzählungen<br />
Aus dem Arabischen von Hartmut Fähndrich<br />
und Ulrike Stehl<br />
140 Seiten, geb., € 16,00<br />
ISBN 3-85787-357-4 (Lenos, 2004)<br />
Zwei Merkmale zeichnen das Werk des syrischen<br />
Autors Sakarija Tamer, einer der Vatergestalten<br />
der zeitgenössischen arabischen Kurzgeschichte,<br />
aus: seine kompromisslose Ablehnung jeder<br />
Form von Unterdrückung, Ungerechtigkeit und<br />
Willkür und seine außerordentlich poetische,<br />
dichte Sprache. Diese Charakteristika kennzeichnen<br />
auch die vorliegenden Geschichten, deren<br />
Protagonisten allesamt bekannte historische<br />
oder mythische Figuren aus der Geschichte<br />
Westasiens in islamischer Zeit sind, die er in eine<br />
andere Zeit versetzt und deren Handlung er teilweise<br />
ins Absurde oder Groteske entwickelt. Alle<br />
Figuren werden einführend kurz in ihrem historischen<br />
Kontext vorgestellt.<br />
Thailand<br />
Sangsuk, Saneh: Der Traum des<br />
Puppenspielers<br />
Eine Geschichte aus Thailand<br />
Novelle<br />
Aus dem Französischen von Sabine Herting<br />
96 Seiten, geb., € 9,80<br />
ISBN 3-87024-586-7 (Argon, 2004)<br />
Ein Junge spielt in den Abendstunden für seine<br />
Freunde mit seinen Puppen und wird dabei von<br />
einer Königskobra angegriffen. Während der langen,<br />
mondlosen Nacht kämpft der Junge um sein<br />
Leben, allein, ohne Beistand und ohne Hilfe. Kann<br />
es bei einem solchen Kampf einen Sieger geben?<br />
Tunesien<br />
Mosbahi, Hassouna: Adieu Rosalie<br />
Roman<br />
Aus dem Arabischen von Erdmute Heller<br />
208 Seiten, geb., € 18,00<br />
ISBN 3-927743-69-0 (A 1 Verlag, 2004)<br />
Wer ist Rosalie, von der Tunesier Miloud Saidane,<br />
der Protagonist des Romans, ständig träumt? Ist<br />
sie eine wirkliche Person, eine Frau, die er abgöttisch<br />
liebte, als er vor langer Zeit in Tanger, dieser<br />
Stadt am Schnittpunkt zwischen Orient und<br />
Okzident, lebte? Oder ist Rosalie nur eine<br />
Metapher für die Versöhnung zwischen dem<br />
Orient, der ihn vertrieben, und dem Okzident, der<br />
ihn zurückgewiesen hat? Adieu Rosalie ist ein<br />
Roman über das Exil und innere Heimatlosigkeit.<br />
Er berichtet vom Schicksal eines intellektuellen<br />
Tunesiers aus Kairouan, der in München-<br />
Schwabing wohnt und zerrissen zwischen zwei<br />
einander zurückweisenden Welten am Ende sein<br />
Gleichgewicht, seine Identität verliert.<br />
Vietnam<br />
thi diem thúy: Das Weinen des<br />
Schmetterlings<br />
Roman<br />
Aus dem Amerikanischen von Cornelia<br />
Holfelder-von der Tann<br />
160 Seiten, geb., € 16, 00<br />
ISBN 3-630-87163-1 (Luchterhand, 2003)<br />
In ihrem literarischen Debüt mit autobiographischem<br />
Hintergrund erzählt die Autorin die Geschichte<br />
einer vietnamesischen Familie, die nach<br />
der Flucht aus der Heimat 1978 ein neues Leben<br />
in Amerika, im südkalifornischen San Diego beginnt.<br />
Was in Vietnam geschah und wie sich diese<br />
Familie in der Fremde zurechtfindet, enthüllt auf<br />
poetische, bewegende Weise der Blick des kleinen<br />
Mädchens. Als erstes nimmt das Mädchen<br />
fremde Stimmen und einen wunderschönen<br />
Schmetterling in einer Glasscheibe wahr, der um<br />
seine Freiheit weint. Und während sie heranwächst,<br />
steigen die Traumata aus der Vergangenheit<br />
immer deutlicher hervor: die Verwüstung<br />
ihrer Heimat, der plötzliche Tod ihres Bruders, die<br />
verbotene Liebe ihrer Eltern, die zum Bruch mit<br />
der Familie führte.<br />
Truong, Monique: Das Buch vom Salz<br />
Roman<br />
Aus dem Englischen von Barbara Rojahn-Deyk<br />
335 Seiten, geb., € 19,90<br />
ISBN 3-406-52184-3 (C.H. Beck, 2004)<br />
Die Handlung des Romans dreht sich um Binh,<br />
den vietnamesischen Koch von Gertrude Stein<br />
und Alice B. Toklas in Paris, der wegen seiner<br />
Liebe zu Männern aus Vietnam floh. Monique<br />
Truong erzählt die Geschichte von Binh und den<br />
„Steins“, sie führt uns zurück zu Binhs Jugend im<br />
kolonialen Vietnam, seiner Zeit auf See, seinen<br />
Versuchen, in Paris Fuß zu fassen und webt historische<br />
Gestalten wie Paul Robeson und Ho Chi<br />
Minh ein.<br />
V. Belletristik<br />
Lateinamerika & Karibik<br />
Länder übergreifend<br />
Explicaciones a un cabo de servicio<br />
Erklärungen an einen Wachtmeister<br />
Erzählungen aus Südamerika<br />
Spanisch und Deutsch (zweisprachig)<br />
192 Seiten, br., € 9,00<br />
ISBN 3-423-09439-7 (dtv, 2004)<br />
Autoren aus verschiedenen Ländern Südamerikas<br />
wie Argentinien, Ecuador, Kolumbien und<br />
Peru erzählen von Wildnis, Hazienda und Großstadt,<br />
von Kreolen, Eingewanderten und Indios,<br />
von Folklore, Eleganz und sozialen Problemen.<br />
Argentinien<br />
Aira, César: Die Mestizin<br />
Roman<br />
Aus dem Spanischen von Michaela Meßner und<br />
Matthias Strobel<br />
256 Seiten, geb., € 19,90<br />
ISBN 3-312-00341-5 (Nagel & Kimche, 2004)<br />
Der Roman des argentinischen Autors César<br />
Airas ist eine Abenteuer- und Grenzergeschichte:<br />
die phantastische Odyssee einer mutigen Frau<br />
zwischen Siedlern und Indianern in der zweiten<br />
23
Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ein Transport zieht<br />
von Buenos Aires Richtung Süden. Unter den<br />
Gefangenen, die von den spanischen Siedlern in<br />
die Provinz gekarrt werden, befindet sich auch<br />
Ema, eine junge Mestizin. Nach wochenlanger<br />
Fahrt durch die Pampa erreicht der Treck den<br />
letzten Außenposten der Kolonie. Bei einem<br />
Überfall, gerät auch Ema in die Fänge der<br />
Indianer. Ema wird zu ihrer Überraschung mit großem<br />
Respekt behandelt und liebenswürdig genötigt,<br />
an magischen Ritualen teilzunehmen, an<br />
tagelangen Würfelspielen und skurrilen Zeremonien<br />
am seltsamen Hofstaat des Häuptlings Hual.<br />
Birmajer, Marcelo: Das argentinische Trio<br />
Roman<br />
Aus dem Spanischen von Stefanie Gerhold<br />
220 Seiten, geb., € 19,90<br />
ISBN 3-406-51716-1 (C.H. Beck, 2004)<br />
„Das argentinische Trio ist ein spannender, komischer<br />
Großstadtroman mit historischem Tiefgang,<br />
ein paar Liebesgeschichten und einem<br />
wunderbaren Städteportrait. Marcelo Birmajer ist<br />
eine sehr unterhaltsame, charmante und witzige<br />
erotisch-philosophische Erzählung über das<br />
moderne argentinische Judentum gelungen“, so<br />
die Buchkritik der Jüdischen Allgemeinen. Der<br />
Journalist Javier Mossen wird auf dem Weg zu<br />
seinem Interviewpartner Elias Traúm, der aus<br />
Israel nach Buenos Aíres zurückkommt, am<br />
Flughafen zusammengeschlagen. Der Beginn<br />
einer spannenden Geschichte, in der Mossen und<br />
Traúm – und mit ihnen der Leser – nicht nur das<br />
jüdische Buenos Aíres erkunden, sondern auch<br />
über Politik, die Spätfolgen der argentinischen<br />
Militärdiktatur, das Judentum, die Liebe und die<br />
Frauen sprechen.<br />
De Santis, Pablo: Die Fakultät<br />
Roman<br />
Aus dem Spanischen von Claudia Wuttke<br />
192 Seiten, br., € 8,90<br />
ISBN 3-293-20279-9 (Unionsverlag, 2003)<br />
Homero Brocca ist ein genialer Schriftsteller. Niemand<br />
hat ihn je gesehen, nirgends gibt es Bücher<br />
von ihm. Seine Texte existieren nur in unendlichen<br />
Varianten. Als der junge Esteban Miró<br />
seine erste wissenschaftliche Stelle im labyrinthischen<br />
alten Fakultätsgebäude antritt, in dem nur<br />
noch obskure Institute ihr Dasein fristen, ahnt er<br />
noch nicht, dass er in einen gnadenlosen Kampf<br />
um den seltsamen Autor hineingezogen wird. Die<br />
wissenschaftlichen Gralshüter von Broccas möglicherweise<br />
gar nicht existenten Werken schrekken<br />
vor nichts zurück. Das Verhältnis zwischen<br />
Literatur und Leben, Fiktion und Realität wird<br />
immer unentwirrbarer.<br />
Filloy, Juan: Op Oloop<br />
Roman<br />
Aus dem Spanischen von Silke Kleemann<br />
300 Seiten, br., € 9,00<br />
ISBN 3-518-45677-6 (Suhrkamp, 2005)<br />
Op Oloop ist ein wohlhabender finnischer Emigrant<br />
in Buenos Aires, der als Statistiker ein<br />
streng geordnetes Leben zwischen teuren Restaurants<br />
und Freudenhäusern führt. Am 22. April<br />
1934 wird alles anders. Eine winzige Abweichung<br />
in seinem Tagesablauf bewirkt, dass er verspätet<br />
24<br />
zu seiner Verlobungsfeier erscheint und damit<br />
einen turbulenten Wettlauf gegen die Zeit und<br />
das Schicksal einläutet.<br />
Martínez, Tomás Eloy: Der Flug der Königin<br />
Roman<br />
Aus dem Spanischen von Peter Schwaar<br />
288 Seiten, geb., € 22,90<br />
ISBN 3-581-41474-7 (Suhrkamp, 2003)<br />
Camargo, Chefredakteur einer großen argentinischen<br />
Zeitung, ist besessen von der Frau im<br />
Fenster gegenüber, von seinem Beruf und von<br />
seiner Macht. So gefürchtet wie geachtet,<br />
schreibt er an gegen die Verkommenheit der politischen<br />
Klasse, gegen die alles zerfressende<br />
Korruption in der Menem-Ära. Mit Reina<br />
(‚Königin’) Remis, einer neuen talentierten und<br />
zielstrebigen Redakteurin, die er fördert, beginnt<br />
er eine Liebesgeschichte, da er sie besitzen will.<br />
Als sie sich in einen kolumbianischen Kollegen<br />
verliebt, trifft Camargo, obwohl er gegen<br />
Korruption und das Verbrechen kämpft, Vorbereitungen<br />
zu einem schrecklich Plan, der sie ihm<br />
zurückbringen muss. Ein Buch über den Teufelskreis<br />
der Macht.<br />
Martínez, Tomás Eloy: Der Tangosänger<br />
Roman<br />
(erscheint im Herbst 2005 bei Suhrkamp)<br />
Piglia, Ricardo: Falscher Name<br />
Ein kurzer Roman<br />
Aus dem argentinischen Spanisch von Sabine<br />
Giersberg<br />
110 Seiten, geb., € 15,50<br />
ISBN 3-8031-3184-7 (Wagenbach, 2003)<br />
Eine spannende Suche nach einer unveröffentlichten<br />
Erzählung Luba des legendären argentinischen<br />
Schriftstellers Roberto Arlt, wobei es zu<br />
Verwicklungen in kriminelle Machenschaften<br />
kommt. Der Kurzroman ist ein postmodernes<br />
Spiel mit Wahrheit und Fiktion und verschiedenen<br />
Genres.<br />
Tóibín, Colm: Die Geschichte der Nacht<br />
Roman<br />
Aus dem Englischen von Ditte Bandini<br />
400 Seiten, br., € 12,50<br />
ISBN 3-423-13198-5 (dtv, 2004)<br />
Der irische Schriftsteller hat einen beunruhigenden<br />
Roman über das Leben eines Außenseiters in<br />
Argentinien in einer politischen Diktatur geschrieben.<br />
Richard, ein einsamer junger Mann, lebt<br />
allein mit seiner Mutter in Buenos Aires. Vor ihr<br />
wie auch vor dem Rest der Welt verbirgt er sorgfältig<br />
seine Homosexualität, während er einem<br />
schlecht bezahlten Job als Englischlehrer nachgeht.<br />
Erst mit dem Tod der Mutter und dem Ausbruch<br />
des Falklandkrieges ändert sich sein<br />
Leben. Im Haus eines reichen Schülers lernt er<br />
ein amerikanisches Diplomatenpaar kennen,<br />
Spione, wie sich herausstellen wird, die sich seiner<br />
bedienen. Doch er hat gelernt, die Augen vor<br />
dem zu verschließen, was er nicht sehen will. So<br />
stolpert er in eine unverhoffte Karriere. Und<br />
schließlich begegnet er Pablo: Endlich scheint<br />
eine richtige Beziehung möglich.<br />
Brasilien<br />
Costa, Dalva da: Richtig schön ist<br />
nur Lady Di<br />
Kurzgeschichten aus Brasilien<br />
170 Seiten, br., € 9,90<br />
ISBN 3-88977-648-5 (Lamuv, 2004)<br />
„Ein alter Geschichtenerzähler mit Lausbubengesicht;<br />
spielte ihm das Gedächtnis mal einen<br />
Streich, so schmückte er seine Geschichten mit<br />
anderen Erinnerungen aus. Er erzählte von Kriegen,<br />
unwissenden Wilden und harten Nächten im<br />
Anblick von Gewehrläufen. Und wieder Frühling,<br />
neuer Glaube, Milde, zum Schwelgen im fernen<br />
Gefilde...Seu Tota, unglücklicher Frauenheld, viele<br />
Kinder in der Welt, doch zu Hause keine Seele, die<br />
ihn hält. Stark quälten ihn die Sehnsüchte, nicht<br />
immer christlicher Natur... Das Ärmste, was er in<br />
Wirklichkeit sagen wollte, ist, dass er ebenfalls<br />
schwarze Vorfahren hatte...”<br />
Fonseca, Rubem: Grenzenlose Gefühle,<br />
unvollendete Gedanken<br />
Roman<br />
Aus dem brasilianischen Portugiesisch von<br />
Karin von Schweder-Schreiner<br />
320 Seiten, br., € 9,90<br />
ISBN 3-293-20270-5 (Unionsverlag, 2003)<br />
Rio de Janeiro, zur Karnevalszeit: Ein Filmemacher<br />
gerät in eine Juwelenschmuggelaffäre,<br />
nachdem eine Unbekannte ein Päckchen in seiner<br />
Wohnung deponiert hat und wenig später<br />
ermordet wird. Eigentlich hatte er vorgehabt, sich<br />
auf die Verfilmung von Isaak Babels Die Reiterarmee<br />
vorzubereiten, mit der ihn ein Berliner<br />
Filmproduzent gerade beauftragt hatte. Doch als<br />
er merkt, dass er beschattet wird, reist er Hals<br />
über Kopf ins Vorwende-Berlin, um dort unterzutauchen.<br />
Die Schlinge um seinen Hals zieht sich<br />
zu, und bald geht es um Leben und Tod.<br />
Mertin, Rey-Güde (Hg.): Tigerin und Leopard<br />
Erotische Erzählungen brasilianischer Autoren<br />
Mit einem Nachwort von Rey-Güde Mertin<br />
Aus dem brasilianischen Portugiesisch von<br />
Sarita Brandt, Ray-Güde Mertin und Karin von<br />
Schweder-Schreiner<br />
192 Seiten, br., € 8,90<br />
ISBN 3-293-20273-X (Unionsverlag, 2003)<br />
Von der unersättlichen Forderung an den jungen<br />
Saxofonspieler, vom geheimnisvollen Liebhaber<br />
Hippolyt, dem Leoparden, über die mystisch verklärte<br />
Liebe der Schwester Maria in Heidekraut,<br />
die verlogene Moral der wohl situierten Großstädter,<br />
die die Tigerin zur Provokation reizt, bis<br />
zum symbolisch verklärten Aprikosenbaum werden<br />
erträumte und wahrhaftige Begegnungen<br />
auf verschiedenste Weise dargestellt. Erzählungen<br />
von Myriam Campello, Lya Luft, Lygia<br />
Fagundes Telles und weiteren Autorinnen. „Der<br />
Band verspricht keinen platten Unterhaltungsstoff<br />
à la Herzschmerz im Groschenroman oder<br />
Sex auf der Waschmaschine. Vielmehr geht es<br />
um vergnügliche bis melancholische Momente -<br />
teils in schwieriger, teils in kess-poetischer<br />
Sprache.“ Bücher Essen
Fonseca, Rubem: Mord im August<br />
Roman<br />
Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Karin<br />
von Schweder-Schreiner<br />
320 Seiten, br., € 10,90<br />
ISBN 3-293-20293-4 (Unionsverlag, 2004)<br />
Rio de Janeiro im Morgengrauen: Der Industrielle<br />
Aguiar wird in seinem Luxusapartment ermordet<br />
aufgefunden. Ausgerechnet Kriminalkommissar<br />
Alberto Mattos, unkorrumpierbar, melancholisch<br />
und berufsbedingt magenkrank, wird mit dem<br />
Mordfall beauftragt. Rubem Fonseca erzählt in<br />
diesem Politthriller mit einer raffiniert eingesetzten<br />
Portion Fiktion die Fakten und Hintergründe,<br />
die 1954 Brasilien erschütterten und im Selbstmord<br />
des Präsidenten Getúlio Vargas gipfelten.<br />
Chile<br />
Allende, Isabel: Im Bann der Masken<br />
Die Abenteuer von Aguila und Jaguar<br />
Band 3 der Trilogie<br />
Roman<br />
Aus dem Spanischen von Svenja Becker<br />
240 Seiten, geb., € 22,90<br />
ISBN 3-518-41630-8 (Suhrkamp, 2004)<br />
Ihre Abenteuerbücher zeigen ihren erzählerischen<br />
Charme von der leichtesten Seite, auch<br />
wenn sie dabei nie das Engagement für eine<br />
lebenswertere Welt vergisst. Der abschließende<br />
Band der Trilogie um Kate Cold, Nadia und<br />
Alexander führt in eine unheimliche Region in<br />
den sumpfigen Wäldern Äquatorialafrikas, wo<br />
Menschen im Bann einer dunklen Gewalt stehen.<br />
Allende, Isabel: Im Reich des Goldenen<br />
Drachen<br />
Die Abenteuer von Aguila und Jaguar<br />
Band 2 der Trilogie<br />
Roman<br />
Aus dem Spanischen von Svenja Becker<br />
336 Seiten, geb., € 22,90<br />
ISBN 3-518-41470-4 (Suhrkamp, 2003)<br />
Dem kleinen Königreich im Himalaja stehen<br />
schwere Prüfungen bevor. Noch bereitet sich der<br />
achtzehnjährige Prinz Dil Bahadur unter Leitung<br />
des weisen Lama Tensing auf seine künftigen<br />
Aufgaben als König vor, da dringt von außen eine<br />
zerstörerische Gewalt ein. Der legendäre goldene<br />
Drache des buddhistischen Reichs hat die mörderische<br />
Gier des “Sammlers” geweckt, eines<br />
New Yorker Multimilliardärs. Die uralte Statue ist<br />
von unschätzbarem Wert, da sie, wie es heißt, die<br />
Zukunft voraussagen kann. Zur gleichen Zeit hat<br />
sich die Reiseschriftstellerin Kate Cold mit ihren<br />
jugendlichen Begleitern Alexander Cold und<br />
Nadia Santos zu einer Expedition in das Bergkönigreich<br />
aufgemacht. Die drei müssen all ihre<br />
Kräfte aufbringen, um die eigene Haut zu retten<br />
und das kleine Land aus den Fängen der<br />
Verbrecherbande zu befreien.<br />
Bolaño, Roberto: Telefongespräche<br />
Erzählungen<br />
Aus dem Spanischen von Christian Hansen<br />
237 Seiten, geb., € 19,90<br />
ISBN 3-446-20526-8 (Hanser, 2004)<br />
Ein Mann ruft eine alte Flamme an, sie treffen<br />
sich wieder, trennen sich erneut, telefonieren<br />
noch ein paar Mal miteinander. Dann wird die<br />
Frau ermordet: von einem ehemaligen Liebhaber,<br />
der sie mit anonymen Anrufen belästigt hat. In<br />
seinen traurigen und schrecklich komischen<br />
Geschichten entführt uns der chilenische Autor<br />
Roberto Bolaño immer wieder in die Labyrinthe<br />
des Lebens wie Trennung, Abschied, Einsamkeit,<br />
Tod aber auch von in die Freundschaft: entlang<br />
der Grenze zwischen Fiktion und Realität.<br />
Bolaño, Roberto: Die wilden Detektive<br />
Roman<br />
Aus dem Spanischen von Heinrich von<br />
Berenberg<br />
784 Seiten, br., € 15,00<br />
ISBN 3-423-13182-9 (dtv, 2004)<br />
Ein Roman voller Phantasie und Humor mit<br />
Anspielungen und Seitenhieben auf den etablierten<br />
Literaturbetrieb, der sich aus einem bunten<br />
Durcheinander von verschiedenen Orten, Stimmen<br />
in der Zeit zwischen 1976 und 1996 zusammensetzt.<br />
Jurastudent und Möchtegern-Poet<br />
Juan García Madero erzählt in seinem Tagebuch<br />
vom Künstlerleben in verrauchten Cafés, erbitterten<br />
literarischen Feindschaften und der Bekanntschaft<br />
mit den beiden mysteriösen Köpfen der<br />
literarischen Avantgarde, des viszeralen Realismus,<br />
Ulises Lima und Arturo Belano. Diese beiden<br />
wilden Detektive aus Mexiko-Stadt, die auf<br />
der Suche nach einer unbekannten Dichterin<br />
sind, gehen verloren. Sind sie zu greifen?<br />
Lemebel, Pedro: Träume aus Plüsch<br />
Roman<br />
Aus dem Spanischen von Matthias Strobel<br />
202 Seiten, br., € 8,50<br />
ISBN 3-518-45557-5 (Suhrkamp, 2004)<br />
Schauplatz ist Santiago de Chile während der<br />
Diktatur. Der Protagonist, ein schwuler Paradiesvogel,<br />
interessiert sich zunächst weniger für<br />
Politik als eher für Boleros und einen attraktiven<br />
Studenten aus seinem Haus. Unweigerlich wird<br />
der aber in die Pläne einer politischen Bewegung<br />
hineingezogen. Der in den 50er Jahren geborene<br />
chilenische Autor gehört in seinem Land auch<br />
wegen seiner offen gelebten Homosexualität zu<br />
den schillernden Figuren der Kulturszene.<br />
Sepúlveda, Luis: Wie man das Meer<br />
sehen kann<br />
Erzählungen<br />
Aus dem Spanischen von Willi Zurbrüggen<br />
272 Seiten, br., € 9,00<br />
ISBN 3-423-13297-3 (dtv, 2005)<br />
Sepúlvedas Geschichten spielen in der ganzen<br />
Welt, in Mexiko, Madrid, Santiago de Chile und<br />
Hamburg. Sie erzählen von Abenteuern, Fernweh<br />
und von schönen Frauen. Aber das große Thema<br />
sind die verpassten Gelegenheiten, die ungenutzten<br />
Chancen und die überraschenden Momente,<br />
die plötzlich einen Blick auf andere Welten öffnen.<br />
El Salvador<br />
Castellanos Moya, Horacio:<br />
Die Spiegelbeichte<br />
Roman<br />
Aus dem Spanischen von Jan Weiz<br />
210 Seiten, geb., € 18,50<br />
ISBN 3-85869-268-9 (Rotpunktverlag, 2003)<br />
Horacio Castellanos Moya gilt als ‘politischer<br />
Autor’, weil er die Gewalt des Bürgerkriegs An-<br />
fang der achtziger Jahre und dessen Folgen für<br />
die Gesellschaft in El Salvador ins Zentrum seiner<br />
Romane gestellt hat. Auch dieses Buch ist ein bitterböses<br />
Sittengemälde der salvadorianischen<br />
Oberschicht und zugleich ein spannender Krimi.<br />
Dieser dreht sich um eine Frau aus der salvadorianischen<br />
Oberschicht, die zu Hause in ihrem<br />
Wohnzimmer mit einem gezielten Schuss getötet<br />
wird. Der Täter ist bald gefasst, unklar bleibt das<br />
Tatmotiv: Die Spuren führen bis in die hohe<br />
Politik. Die Nachforschungen fördern böse Überraschungen<br />
an den Tag.<br />
Guadeloupe<br />
Condé, Maryse: Wie Spreu im Wind<br />
Roman<br />
Aus dem Französischen von Uli Wittmann<br />
624 Seiten, br., € 9,90<br />
ISBN 3-596-15968-7 (S.Fischer, 2004)<br />
In ihrem spannenden historischen Roman aus<br />
dem alten Afrika erzählt Maryse Condé wieder<br />
von Segu, der einst mächtigen Stadt mit den<br />
Mauern aus rotem Lehm am Niger. Mit der<br />
Geschichte vom Niedergang der Familie Traoré<br />
beschwört Maryse Condé noch einmal jene<br />
geheimnisvolle Welt herauf, die in den blutigen<br />
Umwälzungen des 19. Jahrhunderts in Afrika<br />
untergegangen ist.<br />
Maximin, Daniel: Sonnenschwarz<br />
Roman<br />
Aus dem Französischen von Klaus Laabs<br />
380 Seiten, geb., € 22,50<br />
ISBN 3-85869-279-4 (Rotpunktverlag, 2004)<br />
Die Geschichte ist nichts anderes als eine Lüge<br />
der Männer, schreibt die junge Marie-Gabriel aus<br />
Guadeloupe an ihren Freund Adrien in Paris. Im<br />
poetischen Dialog lässt sie die Familiensaga eines<br />
Geschlechts rebellierender Schwarzer erstehen,<br />
in der die Frauen mehr sind als nur die Mütter<br />
toter Helden. Die Waise Marie-Gabriel dringt tief<br />
in die Geschichte ihres karibischen Volkes ein,<br />
sieht aber auch, wie die Tradition des Widerstands<br />
gegen jede Form von Unterdrückung in<br />
der Gegenwart fortlebt – sei es in der Revolte des<br />
Jazz, dem sich ihr Vater Louis-Gabriel verschrieben<br />
hatte, des Surrealismus, der im Tagebuch<br />
ihrer Mutter widerscheint, oder der schwarzen<br />
Bürgerrechtsbewegung der Black Panthers,<br />
denen sich Marie-Gabriel und Adrien so eng verbunden<br />
wissen.<br />
Guatemala<br />
Rey Rosa, Rodrigo: Die Henker des Friedens<br />
Roman<br />
Aus dem guatemaltekischen Spanisch von Erich<br />
Hackl<br />
144 Seiten, br., € 9,90<br />
ISBN 3-8031-2474-3 (Wagenbach, 2003)<br />
Ein spannender Roman über die Folgen des<br />
Bürgerkriegs in Guatemala, der keine einfachen<br />
Antworten auf die Fragen nach Wahrheit, Recht<br />
und Unrecht sucht. Nach dem langen, blutigen<br />
Bürgerkrieg kehrt Ernesto anders als sein Freund<br />
Pedro der Armee und seiner gewalttätigen Vergangenheit<br />
den Rücken, um neu anzufangen. Als<br />
Ernesto sich in Emilia, die Freundin eines Ex-<br />
Guerilleros, verliebt, wird es für Pedro gefährlich…<br />
25
Haiti<br />
Lahens, Yanick: Tanz der Ahnen<br />
Roman<br />
Aus dem Französischen von Jutta Himmelreich<br />
180 Seiten, geb., € 17,00<br />
ISBN 3-85869-271-9 (Rotpunktverlag, 2004)<br />
Der Kampf einer jungen Haitianerin um ihren<br />
eigenen Weg ist zugleich eine Metapher für die<br />
Suche der karibischen Bevölkerung nach einer<br />
eigenständigen kulturellen Identität. Alice<br />
Bienaimé ist die wohlbehütete Tochter einer haitianischen<br />
Familie, die sich seit der Sklavenbefreiung<br />
1804 über Generationen zum Mittelstand<br />
hochgearbeitet hat. Vorbild war immer die Kultur<br />
der Weißen, was sie auch an die Tochter weitergeben<br />
wollen. Aber nicht mehr alle sind bereit,<br />
die eigenen kulturellen Wurzeln zu verleugnen.<br />
Trotz Strafen lebt die Kultur der afrikanischen<br />
Ahnen, die als Sklaven nach Haiti kamen, im Verborgenen<br />
weiter. Auch Alice kann und will sich<br />
diesem Einfluss nicht entziehen.<br />
Kolumbien<br />
Franco, Jorge: Die Scherenfrau<br />
Roman<br />
Aus dem Spanischen von Susanna Mende<br />
192 Seiten, br., € 8,90<br />
ISBN 3-293-20287-X (Unionsverlag, 2004)<br />
Rosario Tijeras will raus aus den Slums von<br />
Medellín. Sie ist schön, sie ist stark und sie ist<br />
eine Killerin im Dienst der Kartelle. Aber sie ist<br />
auch verletzlich. Und sie liebt zwei junge Männer<br />
aus reichem Haus - Emilio und Antonio. Mit Emilio<br />
hat sie Sex, mit Antonio kann sie reden. Antonio<br />
durchwacht die Nacht, in der Rosario schwer verletzt<br />
ins Krankenhaus gebracht wird. Er versucht<br />
sich darüber klarzuwerden, wer diese gefährliche<br />
Venus von Medellín wirklich ist. So entsteht der<br />
Roman einer amour fou noir, eine Halluzination<br />
auf festem, realem Grund. Der Roman wird derzeit<br />
verfilmt.<br />
García Márquez, Gabriel: Erinnerung an<br />
meine traurigen Huren<br />
Roman<br />
Aus dem Spanischen von Dagmar Ploetz<br />
160 Seiten, geb., € 16,90<br />
ISBN 3-462-03452-9<br />
(Kiepenheuer und Witsch, 2004)<br />
Zum ersten Mal seit zehn Jahren erscheint wieder<br />
ein literarisches Werk des kolumbianischen<br />
Literaturnobelpreisträgers Gabriel García<br />
Márquez. In dem neuen Roman erzählt García<br />
Márquez eine Geschichte über die Liebe, das<br />
Alter und den Sinn des Lebens. Zu seinem 90.<br />
Geburtstag schenkt sich ein alter Mann, der sein<br />
Leben lang nur käufliche Liebe gekannt hat, in<br />
einem Bordell eine Nacht mit einer Jungfrau. In<br />
dieser Nacht, der noch viele folgen sollten,<br />
betrachtet er verzaubert die schlafende Schöne<br />
und empfindet zum ersten Mal in seinem Leben<br />
Liebe. Das Mädchen löst in dem alten einsamen<br />
Mann, nie zuvor erfahrene Gefühle und Selbsterkenntnisse<br />
aus und macht aus ihm einen anderen<br />
Menschen.<br />
26<br />
Vallejo, Fernando: Der Abgrund<br />
Roman<br />
Aus dem Spanischen von Svenja Becker<br />
192 Seiten, geb., € 19,80<br />
ISBN 3-518-41655-3 (Suhrkamp, 2004)<br />
Der Abgrund, für den der kolumbianische Autor<br />
2003 mit dem höchsten lateinamerikanischen<br />
Literaturpreis ausgezeichnet wurde, ist ein autobiographischer<br />
Roman mit schamlos unverstelltem<br />
Ich, das wütet und sein Wüten zelebriert.<br />
„Der Abgrund ist unauslotbar“ ist die zentrale<br />
Aussage des Romans. Als sein geliebter jüngerer<br />
Bruder Darío – homosexuell wie er, sorglos, verschwenderisch<br />
– an Aids dahin stirbt, kehrt<br />
Fernando heim nach Medellín in das Haus seiner<br />
Eltern. Am Lager des Kranken tritt er eine Reise<br />
an in eine hoffnungsvollere Vergangenheit, von<br />
der nichts als Tote übrig geblieben sind. Der<br />
Schmerz über den Zu-stand des Bruders und den<br />
Verlust des Vaters, dem Fernando selbst das tödliche<br />
Serum gespritzt hat, als er nicht leben und<br />
nicht sterben konnte, weitet sich zur Wut über die<br />
allgegenwärtige Verrohung und Verrottung.<br />
Kuba<br />
Lezama Lima, José: Inferno. Oppiano Licario<br />
Roman<br />
Aus dem kubanischen Spanisch übersetzt und<br />
mit einem Nachwort von Klaus Laabs<br />
Mit einem Beiheft zu Leben und Werk des<br />
Autors<br />
416 Seiten, geb. (i. Schuber), € 29,90<br />
ISBN 3-250-10478-7 (Ammann, 2004)<br />
Der zweite Roman des Autors liegt nun weltweit<br />
erstmals in seiner vollständigen Fassung und in<br />
gelungener Eindeutschung vor. Inferno. Oppiano<br />
Licario ist Fortführung und zugleich Vollendung<br />
seines ersten Romans Paradiso, steht aber als<br />
Werk auch für sich. Wir treffen in Havanna die altvertrauten<br />
Freunde Cemí, Fronesis und Fonción<br />
wieder, lernen in Paris aber auch amerikanische<br />
Künstler, zwielichtige arabische Bombenwerfer<br />
sowie Ynaca Eco kennen, die ätherische Schwester<br />
der Vaterfigur Oppiano Licario. Als ein Werk<br />
des modernen spanischsprachigen Barocks gelingt<br />
Lezama Lima der Brückenschlag zwischen<br />
Traum und Wort. Und doch scheint mit aller Kraft<br />
hinter seiner sinnenfreudigen Fabulierkunst, die<br />
heimliche Sehnsucht nach Erlösung hervor, nach<br />
der Auferstehung im Wort.<br />
Padura, Leonardo: Ein perfektes Leben<br />
Roman<br />
Aus dem kubanischen Spanisch von Hans-<br />
Joachim Hartsein<br />
288 Seiten, geb., € 18,90<br />
ISBN 3-29300315-X (Unionsverlag, 2003)<br />
Der frühere Journalist und Literaturkritiker<br />
Leonardo Padura begründet mit seiner Tetralogie<br />
„Das Havanna-Quartett“, deren erster Teil Ein<br />
perfektes Leben ist, einen neuen, realistischen<br />
und kritischen Kriminalroman in Kuba und nennt<br />
ihn novela neoplicíaca. Die Bände sind zwischen<br />
1990 und 1991 entstanden, als die UdSSR auseinanderbrach<br />
und und die kubanische Wirtschaftskrise<br />
begann. Kritikpunkte in dem Werk sind u.a.<br />
die hohen kubanischen Funktionäre, die Spaltungen<br />
der Gesellschaft, Korruption, Drogenhan-<br />
del, die Jagd nach dem Dollar und Prostitution.<br />
Der ermittelnde Privatdetektiv ist Leutnant Mario<br />
Conde. Mario Conde wird in diesem ersten Band<br />
beauftragt, den verschwundenen Rafael Morín,<br />
hoher Kader im Ministerium für Außenhandel, zu<br />
suchen. Conde merkt, bei seinen Ermittlungen,<br />
dass sein alter Schulfreund mit der scheinbar blütenreinen<br />
Weste, der zuverlässige Genosse und<br />
frühere Musterschüler, doch Dreck am Stecken<br />
hat. Anhand von Morín werden nationale Befindlichkeiten<br />
und soziale Abgründe wie die Verlockungen<br />
des Kapitalismus dargestellt.<br />
Padura, Leonardo: Handel der Gefühle<br />
Roman<br />
Aus dem kubanischen Spanisch von Hans-<br />
Joachim Hartsein<br />
256 Seiten, geb., € 18,90<br />
ISBN 3-293-00322-2 (Unionsverlag, 2004)<br />
In dem zweiten Band des „Havanna Quartetts“<br />
wird Detektiv Mario Conde aus seinen frühlingshaften<br />
Liebesgefühlen gerissen, als er mit der<br />
Untersuchung des Mordes einer jungen Chemikerin<br />
beauftragt wird, in deren Wohnung Marihuana<br />
gefunden wurde. Auch im Bildungswesen<br />
ist die Kriminalität alltäglich geworden: Vetternwirtschaft,<br />
Drogenhandel und Betrug blühen.<br />
Padura, Leonardo: Labyrinth der Masken<br />
Roman<br />
Aus dem kubanischen Spanisch von Hans-<br />
Joachim Hartsein<br />
Geb., € 18,90<br />
ISBN 3-293-00323-0<br />
(Unionsverlag, erscheint im Frühjahr 2005)<br />
In dem 3. Band von Paduras Krimi-Tetralogie geht<br />
es um den exzentrischen, homosexuellen<br />
Marqués – kultiviert, intelligent und mit feiner<br />
Ironie begabt – der geächtet in einem zerfallenden<br />
Haus lebt. Marqués, führt Mario Conde in<br />
eine düstere Welt ein, in der jedermann die ganze<br />
Wahrheit über den mit einem roten Seidenschal<br />
ermordeten Transvestiten Alexis Arayán, den<br />
Sohn eines angesehenen kubanischen Diplomaten,<br />
zu kennen scheint.<br />
Padura, Leonardo: Das Meer der Illusionen<br />
Roman<br />
Aus dem kubanischen Spanisch von Hans-<br />
Joachim Hartsein<br />
Geb., € 18,90<br />
ISBN 3-293-00324-9<br />
(Unionsverlag, erscheint im Herbst 2005)<br />
Der Fall um Miguel Forcade Mier, der seit 1978 in<br />
Miami im Exil war und kurz nach seiner Rückkehr<br />
nach Kuba ermordet aufgefunden wird, schließt<br />
das „Havanna Quartett“ ab. Nach der Revolution<br />
war Miguel Forcade Mier mit der Enteignung des<br />
Kunstbesitzes der kubanischen Bourgeoisie beauftragt<br />
und schaffte sich zahlreiche Feinde.<br />
Nach Kuba war er auf der Suche nach etwas sehr<br />
Wertvollem zurückgekehrt. Die Ermittlungen werfen<br />
Mario Conde aus der Bahn.
Rosales, Guillermo: Boarding House<br />
Roman<br />
Aus dem Spanischen von Christian Hansen<br />
100 Seiten, geb., € 10,80<br />
ISBN 3-518-22383-6 (Suhrkamp, 2004)<br />
“Außen am Haus stand BOARDING HOME, aber<br />
ich wusste, dass es mein Grab sein würde. Es war<br />
eins jener Heime für Menschen, die das Leben<br />
aussortiert hat. Für Idioten vor allem. Manchmal<br />
aber auch für alte Leute, die von ihren Familien<br />
hier abgegeben wurden, damit sie vor Einsamkeit<br />
sterben und den Siegern nicht in die Suppe spukken“,<br />
so die Gedanken des Protagonisten. William<br />
Figueras, ein kubanischer Schriftsteller, den die<br />
Revolution nicht gefressen, aber seiner Illusionen<br />
beraubt hat, flieht aus Kuba. Seine Verwandten in<br />
Miami schieben ihn jedoch bald nach seiner<br />
Ankunft dort ins Heim ab, mehr könne man nicht<br />
tun, das werde er verstehen. Er versteht. Das<br />
Heim ist eine höllische Zuflucht. Nur durch<br />
Francis kommen menschliche Gefühle und<br />
Hoffnung ins Spiel.<br />
Valdés, Zoé: Café Cuba<br />
Roman<br />
Aus dem kubanischen Spanisch von Klaus Laabs<br />
372 Seiten, geb., € 21,90<br />
ISBN 3-250-60066-0 (Ammann, 2004)<br />
Zoé Valdés ist eine aus dem Exil stammende<br />
Stimme Kubas, der Insel, die das Paradies aufbauen<br />
wollte. Für die Protagonisten des Romans<br />
ein verlorenes Paradies. Alle hängen sie einem<br />
Traum nach, leben in und von ihren Erinnerungen<br />
und sind in ihren jeweils neuen Welten nicht richtig<br />
glücklich. Marcela ist eine in Europa gestrandete<br />
und dort sehr erfolgreiche kubanische<br />
Fotografin. Dennoch will sie sich von ihrem Erfolg<br />
nicht knechten lassen. Sie flieht vor dem Ruhm<br />
und widmet sich lieber den Dingen, die ihr wichtiger<br />
sind. Unter ihren zahlreichen kubanischen<br />
Freunden, die weltweit verstreut im Exil leben, ist<br />
sie diejenige, die über die Erinnerungen an die<br />
zurückgelassene Welt wacht. Aber Marcela ist<br />
auch eine gefangene Königin. Gefangen in den<br />
Gedanken an die Vergangenheit.<br />
Mexiko<br />
Fuentes, Carlos: Das gläserne Siegel<br />
Roman<br />
Aus dem Spanischen von Sabine Giersberg<br />
208 Seiten, br., € 9,90<br />
ISBN 3-596-15940-7 (S. Fischer, 2004)<br />
Mit 93 Jahren dirigiert der große Egomane,<br />
Gabriel Atlan-Ferrara, zum letzten Mal Berlioz’<br />
„Fausts Verdammnis” und erinnert sich an die<br />
Höhepunkte seines künstlerischen und emotionalen<br />
Lebens. Dreimal inszenierte er den “Faust”,<br />
und dreimal begegnete er der mexikanischen<br />
Sängerin Inez Prada, seiner großen, unerfüllten<br />
Liebe. Ein Künstlerroman über Leidenschaft und<br />
Musik voll verborgener Geheimnisse.<br />
Taibo II, Paco Ignacio: Vier Hände<br />
Roman<br />
Aus dem Spanischen von Annette von Schönfeld<br />
400 Seiten, br., € 11,90<br />
ISBN 3-293-20310-8 (Unionsverlag, 2004)<br />
Durch seine Che-Guevara- Biografie und seine<br />
Kriminalromane aus Mexiko ist Paco Ignacio<br />
Taibo II international ein Begriff. In diesem Werk<br />
verschmilzt er Triviales, Revolutionslegenden,<br />
Mythen des Alltags und harte Realitäten zu einem<br />
vergnüglichen, spannenden und literarisch<br />
anspruchsvollem Roman. Revolutionsmythen<br />
sind sein großes Thema, so auch hier, denn die<br />
zwei Journalisten Greg und Julio wollen vierhändig<br />
den großen Revolutionsroman des 20.<br />
Jahrhunderts schreiben. Aber ehe es sich die beiden<br />
komischen und traurigen Romantiker versehen,<br />
sind sie in einer ultrageheimen Operation<br />
eines ultrageheimen US-Geheimdienstes, SD -<br />
das Shit Department - gelandet.<br />
Nicaragua<br />
Cardenal, Ernesto: Das Buch von der Liebe<br />
Aus dem Spanischen von Lutz Kimche<br />
140 Seiten, br., € 12,90<br />
ISBN 3-7795-0014-0 (Peter Hammer, 2004)<br />
Ernesto Cardenal schrieb im Kloster Gethsemani/<br />
Kentucky diese Meditationen, die zu seinen<br />
schönsten Texten gehören. Übersetzt in 18 Sprachen<br />
wurde das Buch zu einem Klassiker der<br />
modernen Meditationsliteratur. Weil die Nachfrage<br />
auch nach Jahren noch lebendig ist, erscheint<br />
Das Buch von der Liebe jetzt neu in einer<br />
sorgfältig gestalteten Textausgabe.<br />
Peru<br />
Bryce Echenique, Alfredo: Ein Frosch in<br />
der Wüste<br />
Erzählung<br />
Aus dem Spanischen von Elke Wehr<br />
124 Seiten, geb., € 11,80<br />
ISBN 3-518-22361-5 (Suhrkamp, 2003)<br />
Aus der Sicht eines heranwachsenden Jugendlichen<br />
wird die Freundschaft des Peruaners<br />
Mañuco mit Don Pancho Malkovich, einem<br />
Bergwerksingenieurs aus den USA erzählt. Bei<br />
einem Besuch in den USA entdeckt Mañuco die<br />
gesellschaftlichen Gegensätze. Er lernt sowohl<br />
die schöne Welt der Opern und des guten Essens<br />
kennen wie auch Rausch, Schlägereien und einen<br />
Aufstand im Bergwerk. Dass die Welt aber nicht<br />
schwar-weiß ist, wird ihn bewusst, weil Don<br />
Pancho trotz Verletzung bei dem Aufstand<br />
Verständnis für den Kampf um Gerechtigkeit hat.<br />
Als Mañuco 30 Jahre später in Texas ist, überlegt<br />
er seinen alten Freund wieder zu besuchen.<br />
Bryce Echenique, Alfredo: Eine Welt für Julius<br />
Roman<br />
Aus dem Spanischen von Matthias Strobel<br />
528 Seiten, br., € 13,00<br />
ISBN 3-518-45556-7 (Suhrkamp, 2004)<br />
Julius wächst in einem Palast der peruanischen<br />
Oberschicht wie in einem Käfig auf. Der Roman ist<br />
eine Mischung aus feinfühliger Kindheitsgeschichte<br />
und einem scharfsichtigem Gesellschaftsroman<br />
Vargas Llosa, Mario: Das Paradies ist<br />
anderswo<br />
Roman<br />
Aus dem Spanischen von Elke Wehr<br />
496 Seiten, geb., € 24,90<br />
ISBN 3-518-41600-6 (Suhrkamp, 2004)<br />
Der peruanische Schriftsteller hat in diesem<br />
Roman die Lebensgeschichten der rebellischen<br />
Frauen- und Arbeitsrechtlerin Flora Tristan und<br />
ihres Enkels, des Malers Paul Gauguin zu einer<br />
kunstvoll arrangierten Parallelmontage verarbeitet.<br />
Flora Tristan bricht 1844 in der Zeit sozialrevolutionärer<br />
Utopien mit der Hoffnung, Frauen<br />
und Arbeiter von der Unterdrückung zu befreien,<br />
zu einer Rundreise durch Frankreich auf, während<br />
Gauguin 1891 seine Familie für ein Leben in<br />
der Südsee auf der Suche nach dem vermeintlich<br />
unverfälschten Paradies verlässt. Was bleibt von<br />
den Träumen und Utopien? Das Paradies scheint<br />
anderswo zu sein.<br />
27
Literarische Entdeckungsreisen in fremde Welten<br />
für neugierige junge Leute in der Bücherliste:<br />
Guck mal übern Tellerrand – Lies mal, wie die Andern leben!<br />
Empfehlenswerte Kinder- und Jugendbücher aus der Einen Welt<br />
28<br />
Wie leben die Menschen in Afrika? Warum sprechen die Leute in Lateinamerika Spanisch?<br />
Warum arbeiten Kinder in manchen Ländern? Kinder und Jugendliche haben viele Fragen,<br />
die ihnen Bücher von Autoren aus Afrika, Asien und Lateinamerika anschaulicher als<br />
Schulbücher beantworten und sie in spannende, fremde Welten entführen. Junge Leute<br />
sind neugierig und meistens sehr offen, so dass die frühe Beschäftigung mit anderen<br />
Ländern und Menschen die Toleranz und das Interesse am „Fremden“ fördert und damit<br />
die Vision der Einen Welt näher rücken lässt. Um Lesern das Eintauchen in die Welt des<br />
Südens zu erleichtern, wird regelmäßig mit viel Sorgfalt und der Vermeidung von diskriminierenden<br />
oder eurozentristischen Sichtweisen die Bücherliste „Guck mal übern<br />
Tellerrand-Lies mal wie die anderen leben!“ zusammengestellt. Viel Spaß beim Fischen<br />
nach Ihren literarischen Perlen!<br />
Die Bücherliste „Guck mal übern Tellerrand“ ist eine Initiative der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong> und der Gesellschaft zur Förderung der<br />
Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e.V. Sie informiert über Kinder- und Jugendbücher aus und über Afrika, Asien und<br />
Lateinamerika. Sie können unsere Buchempfehlungsliste kostenlos und auch in größeren Mengen bestellen, über eine Spende würden<br />
wir uns selbstverständlich freuen. Außerdem ist die Liste in laufend aktualisierter Form auch im Internet mit Suchfunktionen abrufbar<br />
(www.litprom.de). Um den Kulturen des Südens persönlich zu begegnen, können Sie Künstler oder Referenten der Aktion<br />
WeltGeschichten der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong> in die Schule oder zu anderen Veranstaltungen einladen. Sprechen Sie uns gerne an<br />
oder informieren Sie sich unter www.welthungerhilfe.de! Die Bücherliste ist Teil einer gleichnamigen Aktion mit weiteren Angeboten wie<br />
Bücherkiste und thematischen Literaturlisten (www.litprom.de).<br />
Deutsche <strong>Welthungerhilfe</strong><br />
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53173 Bonn<br />
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Vermissen Sie die Rubrik „Kinder & Jugendbücher” in unserer neuen Bücherliste<br />
WeltGeschichten?<br />
Empfehlenswerte Kinder- und Jugendbücher finden Sie ab sofort ausschließlich in<br />
der Bücherliste „Guck mal übern Tellerrand – Lies mal wie die anderen leben!”<br />
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Aktion „Guck mal übern Tellerrand“<br />
c/o Gesellschaft zur Förderung der Literatur<br />
aus Afrika, Asien und Lateinamerika e.V.<br />
Eva Massingue<br />
Reineckstr. 3<br />
60313 Frankfurt/Main<br />
Tel.: 069-21 02-270<br />
Fax: 069-21 02-227<br />
E-mail: guckmal@book-fair.com<br />
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VI. Sachbuch –<br />
Ökonomie, Geschichte,<br />
Politik<br />
Afrika<br />
Länder übergreifend<br />
Hofmeier, R. und A. Mehler (Hgg.):<br />
Kleines Afrika – Lexikon<br />
Politik – Wirtschaft – Kultur<br />
359 Seiten, br., € 14,90<br />
ISBN 3-406-51071-X (C.H. Beck, 2004)<br />
Die Autoren mit langjähriger Arbeitserfahrung<br />
beim Hamburger Institut für Afrika-Kunde bieten<br />
in kompakter Form einen Überblick über die<br />
aktuelle Situation in allen Staaten, Territorien und<br />
Regionalorganisationen Afrikas. Die Erläuterung<br />
zentraler Begriffe und Themen der Gesellschaft,<br />
Politik, Wirtschaft, Entwicklungshilfe, aber auch<br />
der internationalen Beziehungen und Kultur vermitteln<br />
ein umfassendes Bild Afrikas. Ein ausführliches<br />
Stichwortregister sowie Kurzbiographien<br />
der wichtigsten Persönlichkeiten Afrikas runden<br />
den Band ab.<br />
Mabe, Jakob E.: Das Afrika-Lexikon<br />
720 Seiten und 101 Abbildungen, br., € 29,95<br />
ISBN 3-7795-0020-5 (Peter Hammer, 2004)<br />
Ausgewiesene Spezialisten aus Afrika und<br />
Europa informieren knapp und aktuell über<br />
Afrika: seine Geografie und Geschichte, Politik<br />
und Wirtschaft, Länder, Gesellschaften und<br />
Kulturen, Sprachen und Literaturen, Kunst und<br />
Musik, Religionen und Philosophie.<br />
Schicho, Walter: Handbuch Afrika<br />
Bd. 3: Nord- und Ostafrika, östliches Zentralafrika<br />
400 Seiten, geb., € 26,30<br />
ISBN 3-86099-122-1<br />
(Brandes & Apsel/Südwind, 2003)<br />
Das Buch des Afrikanisten Walter Schicho ist ein<br />
Grundlagenwerk für alle Afrikainteressierten mit<br />
Übersichtskarten und Datenblättern zu jedem<br />
Land. Detaillierte Länderdarstellungen zeigen,<br />
welche Institutionen, Personen und Vorstellungen<br />
in Afrika Einfluss genommen und wie interne<br />
und externe Kräfte im Wechselspiel die heutigen<br />
Verhältnisse geschaffen haben.<br />
Namibia<br />
Bühler, Andreas Heinrich:<br />
Der Namaaufstand gegen die deutsche<br />
Kolonialherrschaft in Namibia von<br />
1904-1913<br />
436 Seiten, € 42,90<br />
ISBN 3-88939-676-3 (IKO, 2003)<br />
Der vorliegende Band des Historikers Bühler handelt<br />
vom Aufstand der Nama gegen die deutsche<br />
Kolonialherrschaft in Namibia vom Beginn des<br />
Aufstandes 1904 bis zur Rückkehr der deportierten<br />
Kriegsgefangenen 1913 aus Kamerun. Die<br />
Erfahrungen mehrerer Forschungsreisen in<br />
Namibia und der Rückgriff auf Originalquellen wie<br />
z.B. das Tagebuch des Freiheitskämpfers Kapitän<br />
Hendrik Witbooi liefern ein authentisches Bild. Die<br />
Voraussetzungen des Aufstandes werden deutlich,<br />
der Aufstand selbst wird ausführlich geschildert<br />
und die Folgen sowohl für die Nama als auch<br />
für die deutschen Kolonialherren werden diskutiert.<br />
Kamerun<br />
Brot für die Welt (Hg.) und Martin Petry:<br />
Wem gehört das schwarze Gold?<br />
Engagement für Frieden und Gerechtigkeit in<br />
der Auseinandersetzung mit dem Erdölprojekt<br />
Tschad-Kamerun; Erfahrungen eines internationalen<br />
Netzwerks<br />
224 Seiten, br., € 14,90<br />
ISBN 3-86099-785-8 (Brandes & Apsel, 2003)<br />
Ein bemerkenswertes Buch über den mutigen<br />
Einsatz für Menschenrechte und Entwicklung im<br />
Konflikt mit Weltbank, Exxon-Mobil und den<br />
Regierungen in Tschad und Kamerun. Es wird aufgezeigt,<br />
wie im Süden und Norden zivilgesellschaftliche<br />
Organisationen ihre vermeintlichen<br />
Grenzen überwinden und zu selbstbewusst Handelnden<br />
in einem konfliktreichen Prozess werden.<br />
Wo das Erdöl aus dem Boden sprudelt, vergoldet<br />
es die Konten der Reichen und entpuppt<br />
sich in Form von Gewalt, Umweltzerstörung,<br />
Korruption und Unterentwicklung als Fluch für die<br />
Armen.<br />
Melber, Henning (Hg.): Namibia<br />
Grenzen nachkolonialer Emanzipation<br />
224 Seiten, br., € 16,90<br />
ISBN 3-86099-784-X (Brandes & Apsel, 2003)<br />
Trotz der Vielfalt und des „Mosaikhaften“ der<br />
Kapitel, der unterschiedlichen Themen und<br />
Ansätze ihrer Autoren ergibt sich letztendlich<br />
eine umfassende und kritische Zustandsbeschreibung<br />
der politischen Kultur im nachkolonialen<br />
Namibia und der Ideologie und Praxis von<br />
Befreiungsbewegungen nach ihrer legalen<br />
Machtübernahme. Die zehn Einzelbeiträge werden<br />
von einer ausführlichen Literaturliste<br />
ergänzt. Die Qualität aller Beiträge ist lobenswert.<br />
E+Z, InWEnt<br />
Ruanda<br />
Melvern, Linda: Ruanda<br />
Der Völkermord und die Beteiligung der westlichen<br />
Welt<br />
288 Seiten, geb., € 22,00<br />
ISBN 3-7205-2486-8 (Diederichs, 2004)<br />
Im April 2004 sind 10 Jahre seit dem Völkermord<br />
in Ruanda vergangen. Die Journalistin und<br />
Gerichtssachverständige im Prozess gegen die<br />
Verantwortlichen des Völkermordes klagt in diesem<br />
Buch die Vereinten Nationen und ihre<br />
Vertreter der Komplizenschaft an. Die Autorin<br />
erhielt 2003 Zugang zum geheimen UN-Archiv<br />
über den Völkermord und stützt sich weiterhin<br />
auf bis dato nicht veröffentlichte Zeugenaussagen<br />
wie das Geständnis des damaligen ruandischen<br />
Premierministers.<br />
Sierra Leone<br />
Brot für die Welt (Hg.), Beate Wörner und<br />
Cornelia Wilß: Saubere Diamanten?<br />
Der Kampf gegen schmutzige Geschäfte mit<br />
Blutdiamanten am Beispiel von Sierra Leone<br />
93 Seiten, br., € 8,50<br />
ISBN 3-86099-762-9 (Brandes & Apsel, 2003)<br />
„Saubere Diamanten?“ analysiert die Verstrickungen<br />
von Kriegsakteuren in den Diamantenhandel<br />
und informiert über die Anstrengungen,<br />
illegale Diamanten aus dem Handel zu verbannen.<br />
Wird es gelingen, die Kriegs- und Blutdiamanten<br />
international zu ächten? Der anschaulich<br />
aufbereitete Band eignet sich hervorragend für<br />
die Bildungsarbeit.<br />
Sudan<br />
Nazer, Mende und Damien Lewis: Sklavin<br />
Gefangen-Geflohen-Verfolgt<br />
Aus dem Englischen von Karin Dufner<br />
368 Seiten, br., € 8,90<br />
ISBN 3-426-62541-5 (Droemer Knaur, 2004)<br />
Dies ist die Geschichte der jungen Nubafrau<br />
Mende Nazer, die nicht etwa vor 200 Jahren<br />
spielt, sondern heute, im 21. Jahrhundert.<br />
Mendes Geschichte ist durchaus kein Einzelfall.<br />
Im Sudan ist die Sklaverei ein Auswuchs des<br />
Rassismus gegenüber der schwarzen sudanesischen<br />
Bevölkerung. Aber Nazers Geschichte<br />
endet nicht im tiefen Afrika, sondern bei unseren<br />
Nachbarn in Europa: Denn am Tiefpunkt einer<br />
jahrelangen erniedrigenden Sklavenexistenz in<br />
Khartoum wird Mende nach England verschickt -<br />
als Sklavin der sudanesischen Botschafterfamilie<br />
in London. Mende wird ihrer Freiheit in einem<br />
freien, demokratischen Land beraubt. Nach ihrem<br />
abgelehnten Asylgesuch bei den britischen<br />
Behörden startet in Deutschland ein Kampagne,<br />
die 2003 eine positive Entscheidung über ihren<br />
Antrag bewirkt hat.<br />
Asien & Arabischer Raum<br />
Länder übergreifend<br />
Flottau, Heiko: Vom Nil bis an den<br />
Hindukusch<br />
Der Nahe Osten und die neue Weltordnung<br />
304 Seiten, geb., € 19,90<br />
ISBN 3-426-27324-1 (Droemer Knaur, 2004)<br />
Heiko Flottau, Nahostkorrespondent der Süddeutschen<br />
Zeitung und erfahrener Kenner der<br />
Region, beschreibt die Reaktionen der betroffenen<br />
Völker und erkundet Chancen, aber auch<br />
Grenzen einer Neuordnung des politischen<br />
Raumes zwischen dem Mittelmeer und Zentralasien.<br />
Seit mehr als fünfzig Jahren ist der Nahe<br />
Osten ein Brandherd der Weltpolitik. Der Irak-<br />
Krieg war nur das jüngste Beben in einer langen<br />
Reihe von Erschütterungen des Weltfriedens. Im<br />
Buch wird aufgezeigt, dass die brisante Lage von<br />
heute zwischen Kairo, Riad, Teheran und Kabul<br />
eine fast hundertjährige Geschichte der<br />
Fehlentscheidungen und der Gewalt hat.<br />
29
Halm, Heinz: Die Araber<br />
Von der vorislamischen Zeit bis zur Gegenwart<br />
128 Seiten, br., € 7,90<br />
ISBN 3-406-50843-X (C.H. Beck)<br />
Der Tübinger Professor für islamische Geschichte<br />
Heinz Halm schildert hier kompakt und allgemeinverständlich<br />
Geschichte und Kultur der<br />
Araber von der Zeit ihrer ersten Erwähnung in<br />
den Inschriften der Assyrerkönige über die Entstehung<br />
und Ausbreitung des Islam bis zu den<br />
Entwicklungen der arabischen Staaten in unserer<br />
Gegenwart.<br />
Steinbach, Udo und Marie-Carin von<br />
Gumppenberg (Hg.):<br />
Zentralasien<br />
Geschichte-Politk-Wirtschaft<br />
Ein Lexikon<br />
320 Seiten, br., € 14,90<br />
ISBN 3-406-51113-9 (C.H. Beck, 2004)<br />
In ausführlichen Länderporträts werden hier die<br />
Staaten Afghanistan, Kasachstan, Kirgistan,<br />
Usbekistan, Tadschikistan, Turkmenistan und die<br />
Mongolei vorgestellt. Fundierte Kurzartikel konzentrieren<br />
sich auf die wichtigsten aktuellen Entwicklungen<br />
in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft<br />
in Zentralasien. Das Lexikon bezieht sich sowohl<br />
auf die Gegenwart als auch auf die Geschichte<br />
dieser Region, ihre Kultur, ihre Geographie und<br />
ihre Menschen. Weitere Darstellungen u.a. zu<br />
Religion, Philosophie und Literatur runden den<br />
Band ab. Jeder Artikel gibt dem Leser weiterführende<br />
Literatur an die Hand. Aktuelle Übersichtsund<br />
Detailkarten sowie Personen- und Sachindexe<br />
erschließen das komplexe Wissen um<br />
diese Region auf komfortable und übersichtliche<br />
Weise.<br />
Afghanistan<br />
Ansary, Tamin: Kabul - New York<br />
Ein Leben zwischen den Kulturen<br />
Aus dem Amerikanischen von Stephanie<br />
Dreikauß<br />
258 Seiten, geb., € 19,90<br />
ISBN 3-538-07168-3 (Patmos, 2003)<br />
Es ist die Geschichte eines Mannes, der die<br />
Kulturen des Westens und des Islam zu versöhnen<br />
versucht. Wenn die beiden Kulturen sehr<br />
weit auseinander liegen – wie im Falle von<br />
Afghanistan und dem Westen – spüren die meisten<br />
den Drang, vollständig auf die eine oder<br />
andere Seite zu wechseln. Und doch gibt es<br />
immer wieder Menschen, die Brücken zu bauen<br />
versuchen. Einer von ihnen ist Tamim Ansary, der<br />
als Sohn eines Afghanen und einer Amerikanerin<br />
finnisch-jüdischer Herkunft im Kabul der 40er und<br />
50er Jahre aufwuchs und mit 16 in die USA emigrierte.<br />
Neudeck, Rupert: Jenseits von Kabul<br />
Unterwegs in Afghanistan<br />
217 Seiten, geb., € 19,90<br />
ISBN 3-406-50952-5 (C.H. Beck, 2003)<br />
„Jenseits von Kabul“ liegt das wahre Afghanistan<br />
– aber die meisten Journalisten und Diplomaten<br />
lernen es niemals kennen. Sie ziehen es vor, die<br />
schwer bewachte Hauptstadt nicht zu verlassen,<br />
an deren Grenzen der Schutz durch die ISAF-<br />
Truppen endet und das eigentliche Abenteuer<br />
30<br />
beginnt. Rupert Neudeck, der Gründer von CAP<br />
ANAMUR, gehört nicht zu ihnen. Er hat<br />
Afghanistan oft bereist und das Land wie kaum<br />
ein anderer Deutscher kennen gelernt. Sein<br />
neues Buch ist eine Liebeserklärung an ein<br />
faszinierendes, geheimnisvolles Land.<br />
Schetter, Conrad: Kleine Geschichte<br />
Afghanistans<br />
157 Seiten mit Karten, br., € 9,90<br />
ISBN 3-406-51076-0 8 (C.H. Beck, 2004)<br />
Kaum ein anderes Land ist politisch und kulturell<br />
so vielfältig wie Afghanistan. Unterschiedliche<br />
Sprachen, Ethnien, Glaubensrichtungen und Herrschaftsvorstellungen<br />
behinderten immer wieder<br />
die Schaffung einer nationalen Einheit und den<br />
Aufbau eines Staates. Der Afghanistan Experte<br />
Conrad Schetter schildert äußerst sachkundig im<br />
Überblick die Geschichte des Landes von der<br />
Antike bis zur Gegenwart. Der Schwerpunkt der<br />
Darstellung liegt auf den letzten beiden Jahrhunderten<br />
mit vielen Spannungen und Konflikten.<br />
Nicht zuletzt erläutert das Buch die besonderen<br />
Beziehungen zwischen Afghanistan und<br />
Deutschland.<br />
China<br />
Foster, Barbara und Michael Foster: Alexandra<br />
David-Néel- Die Frau, die das verbotene<br />
Tibet entdeckte<br />
Die Biografie<br />
Aus dem Amerikanischen von Hans Link<br />
416 Seiten, br., €13,90<br />
ISBN 3-451-05414-0 (Herder, 2003)<br />
Sie ist die erste europäische Frau, die die heilige<br />
– und verbotene- Stadt Lhasa betreten hat. Auf<br />
geheimen, gefährlichen Wegen erfährt sie das<br />
Tibet der Magie und Geheimnisse - lange vor<br />
Heinrich Harrer. „ Eine der bemerkenswertesten<br />
Frauen dieses Jahrhunderts.“ Die ZEIT<br />
Strittmatter, Kai: Gebrauchsanweisung<br />
für China<br />
240 Seiten, br., € 12,90<br />
ISBN 3-492-27525-7 (Piper, 2004)<br />
China, das Jahrtausende alte Reich der Mitte,<br />
Land des Umbruchs und der Hoffnung – ironisch,<br />
lebendig und hintergründig schreibt Kai Strittmatter,<br />
Korrespondent der Süddeutschen Zeitung<br />
in Peking, über China. Sehr gut geeignet auch als<br />
praktische Vorbereitung auf eine Chinareise.<br />
Irak<br />
Ali, Tariq: Die Re-Kolonialisierung des Irak<br />
Aus dem Englischen von Ursel Schäfer und<br />
Norbert Juraschitz<br />
224 Seiten, geb., € 19,95<br />
ISBN 3-7205-2480-9 (Diederichs, 2003)<br />
In diesem Buch beschreibt der pakistanische<br />
Autor und politische Publizist Tariq Ali die<br />
Geschichte des irakischen Widerstandes gegen<br />
alte und neue Kolonisatoren. Vehement widerspricht<br />
Ali der Ansicht, eine Besetzung sei der<br />
einzige Weg zu einem Regimewechsel in einem<br />
korrupten oder diktatorischen Staat, und belegt,<br />
welch verhängnisvollen Auswirkungen diese<br />
Interventionen haben. Alis Buch ist eine provokante<br />
Streitschrift gegen den Krieg als Mittel der<br />
Politik. Die USA und Großbritannien verfolgen mit<br />
der Besetzung des Irak ihre ureigenen politischen,<br />
wirtschaftlichen und strategischen Interessen.<br />
Sie sind damit zum alten Muster vom<br />
imperialen Krieg des Nordens gegen den Süden<br />
zurückgekehrt. Diese Kriegs- und Kolonialpolitik<br />
wird die Weltpolitik des 21. Jahrhunderts genauso<br />
prägen wie der Widerstand, den sie hervorruft.<br />
Die Iraker haben die Geschichte ihres Landes als<br />
Spielball der Weltreiche nicht vergessen und ordnen<br />
sich den neuen Besatzern nicht widerstandslos<br />
als Kolonie unter.<br />
Aust, Stefan und Cordt Schnibben (Hgg.): Irak<br />
Geschichte eines modernen Krieges<br />
Aktualisierte Taschenbuchausgabe<br />
544 Seiten, br., € 12,50<br />
ISBN 3-423-34137-8 (dtv, 2004)<br />
Stefan Aust, Chefredakteur des Spiegels, und<br />
Cordt Schnibben beantworten in dem Buch folgende<br />
Fragen: Wie wird ein Krieg inszeniert? Wie<br />
funktioniert ein moderner Krieg? Was richtet er<br />
an? 21 Reporter und Militärexperten des SPIEGEL<br />
recherchierten monatelang die Geschichte eines<br />
Krieges, der die Welt mehr verändern wird als<br />
den Irak. Die Autoren beginnen am 15.<br />
September 2001 in Camp David, sie spüren der<br />
Propagandaschlacht um die Massenvernichtungswaffen<br />
nach, sie befragen die irakische<br />
Führung, sie schildern das Duell der Diplomaten<br />
in der UNO. Auch Soldaten und Offizieren der beiden<br />
Seiten und irakische Zivilisten wurden<br />
befragt. „Dies wird ein Standardwerk über Krieg<br />
und Frieden im 21. Jahrhundert.“ Ulrich Wickert<br />
Blüm, Norbert, Heiner Geißler und Rupert<br />
Neudeck: Nach dem Krieg. Vor dem Frieden<br />
160 Seiten, geb., € 17,90<br />
ISBN 3-451-28255-0 (Herder, 2003)<br />
Frieden ist schwieriger als Krieg. Nach der<br />
Schlacht um den Irak brechen die zentralen<br />
Fragen nach Perspektiven für die Zukunft verschärft<br />
auf: Sind Menschenrechte und demokratische<br />
Entwicklungen mit Gewalt erzwingbar? Wie<br />
sehen künftige Friedensstrategien in einer Welt<br />
aus, in der der Führungsanspruch der USA immer<br />
offenkundiger wird? Wie kann eine gerechte und<br />
solidarische Wirtschaftsordnung gestaltet werden?<br />
Drei in der Öffentlichkeit stehende Autoren<br />
zeigen auf, wie die „alteuropäische” Alternative<br />
zur pax americana aussehen kann, damit sich<br />
globale Verwerfungen nicht wiederholen.<br />
Nissen, Hans J. und Peter Heine: Von<br />
Mesopotamien zum Irak<br />
Kleine Geschichte eines alten Landes<br />
192 Seiten mit zahlr. Abbild., br., € 11,90<br />
ISBN 3- 8031-2483-2 (Wagenbach, 2003)<br />
Das Gebiet des heutigen Irak mit seinen Ölvorkommen<br />
ist gleichzeitig das Land einer frühen<br />
Hochkultur. Zwischen Euphrat und Tigris entstanden<br />
die ersten Städte, das erste Gesetz, die erste<br />
Schrift. Eine Einführung in die Geschichte einer<br />
Region, von der mesopotamischen Hochkultur<br />
bis zum Sturz Husseins.
Iran<br />
Amirpur, Katajun und Reinhard Witzke:<br />
Schauplatz Iran<br />
Ein Report<br />
160 Seiten, br., € 8,90<br />
ISBN 3-936581-43-6 (Herder, 2004)<br />
Katajun Amirpur und Reinhard Witzke reisen im<br />
Zeitraffertempo durch die Geschichte des Iran.<br />
Man erfährt alle wichtigen Ereignisse und wird<br />
mit viel Hoffnung für eine demokratische Zukunft<br />
entlassen. Eine Wanderung durch hundert Jahre<br />
Geschichte eines Landes im Zeitraffertempo.<br />
Folglich begnügen sie sich mit der Schilderung<br />
markanter Etappen, die für das Verständnis der<br />
jeweiligen Zeit, aber auch der Gegenwart ausschlaggebend<br />
sind. Das ist im Hinblick darauf,<br />
dass die Gräuelnachrichten aus Iran häufig zu<br />
Pauschalurteilen führen, eine mehr als verdienstvolle<br />
Arbeit.<br />
Korea<br />
Maull, Hans W. und Ivo M. Maull:<br />
Im Brennpunkt: Korea<br />
232 Seiten, br., € 12,90<br />
ISBN 3-406-50716-6 (C.H. Beck, 2004)<br />
Dieser Band vermittelt umfassende Hintergrundkenntnisse<br />
über das seit 1945 geteilte Korea. Der<br />
gewaltsame Versuch des Nordens, eine Wiedervereinigung<br />
zu erzwingen, scheiterte mit dem<br />
Koreakrieg 1953. Seitdem haben sich die beiden<br />
Staaten vollkommen unterschiedlich entwickelt.<br />
Hoffnungen auf eine Beilegung des Konfliktes<br />
haben sich bis heute nicht erfüllt. Die Autoren<br />
geben einen kompakten Überblick über Philosophie,<br />
Kultur und Religion Koreas.<br />
Rigoulot, Pierre: Nordkorea<br />
Steinzeitkommunismus und Atomwaffen-<br />
Anatomie einer Krise<br />
Aus dem Französischen von Martin Breitfeld<br />
128 Seiten, br., € 6,90<br />
ISBN 3-462-03347-6<br />
(Kiepenheuer & Witsch, 2003)<br />
Der Fernost-Experte Rigoulot legt in dem Buch<br />
dar, wie der „Schurkenstaat“ Nordkorea die Welt<br />
erpresst. Seitdem Nordkorea – eines der letzten<br />
kommunistischen Ländern der Erde- die Existenz<br />
eines bislang geheimen atomaren Rüstungsprogramms<br />
zugegeben hat und die USA das Land<br />
offiziell zum „Schurkenstaat“ auf der Achse des<br />
Bösen erklärt haben, zählt die Region zu den<br />
gefährlichsten Krisenherden der Welt. Pierre<br />
Rigoulot fasst die Geschichte der nordkoreanischen<br />
Diktatur zusammen, beschreibt die Unterdrückung<br />
durch Partei und Polizei und schildert<br />
den grauenhaften Alltag der Menschen. Sein<br />
Buch klärt über die Praktiken eines Regimes auf –<br />
Waffenhandel, Drogenschmuggel, Unterstützung<br />
des internationalen Terrorismus –, das paradoxerweise<br />
nur dank massiver Hilfe der internationalen<br />
Gemeinschaft überlebt.<br />
Libanon<br />
Adnan, Etel: Im Herzen eines<br />
anderen Landes<br />
Aus dem Englischen von Christel Dormagen<br />
156 Seiten, geb., € 16,80<br />
ISBN 3-518-41649-9 (Suhrkamp, 2004)<br />
„Ich habe diesen Ort verlassen, indem ich ganz<br />
bis nach Kalifornien floh. Ein Exil, das Jahre dauerte.<br />
Ich kam zurück auf einer Bahre und fühlte<br />
mich fremd hier (in Beirut), wie exiliert aus dem<br />
bisherigen Exil. Stets bin ich entfernt von etwas,<br />
einem Ort … Mein Mittelpunkt liegt nicht im<br />
Sonnensystem.“, so die Autorin. Etel Adnans<br />
Aufzeichnungen aus dreißig Jahren kommen aus<br />
Beirut, aus Paris, aus Sausalito, von einer griechischen<br />
Insel. Die libanesische Autorin, Exilantin in<br />
Europa und Nordamerika, navigiert in der<br />
Gegenwart. Schutzlos, als beteiligte Beobachterin,<br />
antwortet sie auf das, was sie sieht und<br />
erfährt – mit Dichtung; im letzten Kapitel auf den<br />
unausweichlich nahenden Irakkrieg. Aber auch<br />
Kindheitsbilder verarbeitet sie in diesem Buch.<br />
Palästina<br />
Finkelstein, Norman G.: Palästina<br />
Ein persönlicher Bericht über die Intifada<br />
Aus dem Amerikanischen von Dirk Oetzmann<br />
279 Seiten, geb., € 22,00<br />
ISBN 3-7205-2384-5 (Diederichs, 2003)<br />
Der Politologe Finkelstein reist Jahr für Jahr zu<br />
seinen Freunden nach Palästina und erlebt hautnah<br />
den menschunwürdigen und lebensgefährlichen<br />
Alltag der Palästinenser in den von Israel<br />
besetzten Gebieten. Erstmals schildert er seine<br />
Erlebnisse und Begegnungen im Zentrum des<br />
Nahost-Konfliktes.<br />
Hass, Amira: Gaza<br />
Tage und Nächte in einem besetzten Land<br />
Aus dem Englischen von Sigrid Langenhaeuser<br />
416 Seiten, br., € 11,50<br />
ISBN 3-423-34138-6 (dtv, 2004)<br />
Amira Hass ist eine Grenzgängerin zwischen den<br />
Fronten – als bislang einzige israelische Journalistin<br />
schreibt sie nicht nur über die Palästinenser<br />
in den besetzten Gebieten, sondern lebt auch<br />
mitten unter ihnen. Hier nun verleiht sie dem<br />
palästinensischen Alltagsleben ein Gesicht, sie<br />
dokumentiert die Rivalitäten palästinensischer<br />
Organisationen und legt die desaströsen Folgen<br />
der israelischen Blockadepolitik schonungslos<br />
offen. Sie beschreibt die Wut der israelischen<br />
Besatzer ebenso wie die Selbstherrlichkeit des<br />
autoritären Regimes Yassir Arafats. Entstanden ist<br />
damit ein bedrückend plastisches Bild jener<br />
Mischung aus Fatalismus und Hoffnung, aus<br />
Verzweiflung und Zorn, die dem israelisch-palästinensischen<br />
Konflikt immer neue Nahrung gibt.<br />
Lateinamerika & Karibik<br />
Länder übergreifend<br />
Zeuske, Michael: Schwarze Karibik<br />
Sklaven, Sklavenkultur und Emanzipation<br />
660 Seiten, br., € 27,30<br />
ISBN 3-85869-272-7 (Rotpunktverlag, 2004)<br />
Die Geschichte der ‚schwarzen Karibik’ ist auch<br />
eine (Früh-)Geschichte der Globalisierung. Der<br />
transatlantische Sklavenhandel ist Teil einer glo-<br />
balisierten Wirtschaft. Michael ZEUSKE analysiert<br />
Kuba und andere Inseln der Karibik als Fokus der<br />
Globalgeschichte der Neuzeit. Er legt die 500-jährige<br />
Geschichte von Sklaverei und Rassismus dar,<br />
er zeigt den Alltag der Sklavereigesellschaften,<br />
den Widerstand, Kultur und Religion sowie Anpassung<br />
der afrikanischen Menschen und ihrer<br />
Nachkommen in einer frühen atlantischen Boomwirtschaft.<br />
Es zeigt aber auch die subtileren heutigen<br />
Formen des Rassismus, die noch alle ehemaligen<br />
Sklavereigesellschaften in ihren Grundmustern<br />
prägen.<br />
Kolumbien<br />
Irnberger, Harald: Gabriel García Márquez<br />
Die Magie der Wirklichkeit<br />
Biografie<br />
390 Seiten, geb., € 24,90<br />
ISBN 3-538-07169-1 (Patmos, 2003)<br />
Es ist die erste große Biographie des Autors von<br />
„Hundert Jahre Einsamkeit“ in deutscher<br />
Sprache. Die weltweite Erfolgsgeschichte des<br />
Romanciers gipfelte in der Auszeichnung mit<br />
dem Nobelpreis 1982. Harald Irnberger, der<br />
García Márquez seit über 30 Jahren kennt und<br />
sein Werk kritisch begleitet, rückt deshalb neben<br />
dem magischen Realisten auch den politischen<br />
Literaten und Journalisten in den Mittelpunkt. So<br />
gelingt ein vielschichtiges Porträt, das zahlreiche<br />
Fakten und Interpretationen einer Neubewertung<br />
unterzieht und die lateinamerikanische Lebenswelt<br />
des Autors nahe bringt.<br />
Kuba<br />
Zeuske, Michael: Insel der Extreme<br />
Kuba im 20. Jahrhundert<br />
416 Seiten, br., € 21,00<br />
ISBN 3-85869-208-5 (Rotpunktverlag, 2003)<br />
Es ist im deutschsprachigen Raum das erste<br />
Buch, das die Geschichte Kubas im gesamten<br />
Zeitrahmen des 20. Jahrhunderts darzustellen<br />
versucht. In dieser stark erweiterten und aktualisierten<br />
Neuausgabe steht nicht mehr der<br />
»Kommunismus« im Vordergrund, sondern Kuba<br />
als eine Variante lokaler Gegenwehr gegen imperiale<br />
Vereinnahmung kleiner, multiethnischer und<br />
-rassialer Völker. Die Eigenständigkeit in der Form<br />
des Castroismus hat ihren Preis: Das Projekt hat<br />
die Jugend verloren, der Monopolstaat erstickt<br />
Kreativitäten und führt in wirtschaftliche Ineffizienz.<br />
Dennoch, meint Zeuske, wird der<br />
Castroismus als Konzept der unabhängigen<br />
Nation auch ohne Fidel Castro Bestand haben.<br />
Mexiko<br />
Bernecker, Walther L., Horst Pietschmann und<br />
Hans Werner Tobler:<br />
Eine kleine Geschichte Mexikos<br />
360 Seiten, br., € 11,00<br />
ISBN 3-518-45621-0 (Suhrkamp, 2004)<br />
Die gigantische Metropole Mexiko-Stadt, die<br />
Ruinen der Maya-Kultur, Indio-Aufstände in der<br />
Provinz Chiapas - vieles weiß und hört man von<br />
dem Land an der Südgrenze der USA. Doch welche<br />
geschichtlichen Hintergründe und aktuellen<br />
Gegebenheiten bestimmen die Entwicklung dieses<br />
Landes? Hier bietet „Eine kleine Geschichte<br />
Mexikos“ fundierte Informationen und einen gut<br />
gegliederten Überblick zu Geschichte und<br />
31
Gegenwart Mexikos, angefangen von der<br />
Eroberung durch die Spanier, die Kolonialzeit,<br />
über die Befreiungskämpfe, das Entstehen der<br />
Republik, die mexikanische Revolution bis zur<br />
unmittelbaren Gegenwart und den heutigen<br />
Problemen und Widersprüchen des Landes, das<br />
weder zur Ersten noch zur Dritten Welt gezählt<br />
werden kann.<br />
Nicaragua<br />
Cardenal, Ernesto: Im Herzen der Revolution<br />
Erinnerungen Band 3<br />
Aus dem Spanischen von Lutz Kliche<br />
310 Seiten, geb., € 25,00<br />
ISBN 3-779500-132 (Peter Hammer, 2004)<br />
Beginnend mit den Aufständen der Intellektuellen<br />
in den 50er Jahren, widmet sich Ernesto Cardenal<br />
im letzten Band seiner Erinnerungen ausführlich<br />
den Ereignissen der sechziger und siebziger<br />
Jahre: der Unterstützung des politischen Widerstandes<br />
von Solentiname aus, den Streiks und<br />
Demonstrationen, die der Priester und Dichter als<br />
Sprecher begleitete. Cardenal erzählt vom weltweiten<br />
Aufbau der Solidaritätsbewegungen, von<br />
den Gesprächen mit Gaddafi, Ayatolla Khomenei,<br />
Willy Brandt und Fidel Castro. Er lässt seine Zeit<br />
als Kulturminister Revue passieren und endet<br />
schließlich mit seinem Austritt aus der FSLN.<br />
Enrique Presente<br />
Enrique Schmidt Cuadra – Ein Nicaraguaner zwischen<br />
Köln und Managua<br />
Hübner, Hans, Werner Ley, Otto Oetz, Klaus<br />
Schmidt, Joachim Schmidt von Schwind,<br />
Hermann Schulz und Helmut Wendler (Hgg.)<br />
114 Seiten und 52 s-w Abb., br., € 19,80<br />
ISBN 3-932050-25-8<br />
(Schmidt von Schwind Verlag, 2004)<br />
1984 fiel Enrique Schmidt im Kampf gegen die<br />
Contras, eine von den USA finanzierte Rebellengruppe<br />
zum Sturz der sandinistischen Regierung<br />
Nicaraguas. Es ging angeblich um die Kontrolle im<br />
Hinterhof Washingtons und auch um den Krieg<br />
gegen den internationalen Kommunismus.<br />
Enrique Schmidt starb als Postminister der sandinistischen<br />
Regierung. Enge Weggenossen und<br />
Freunde tragen zu seinem 20. Todestag Erinnerungen<br />
an ihn zusammen. Sein Tod liegt jetzt weit<br />
zurück und weckt manche nostalgische Sehnsucht.<br />
Dieser kann aber auch sehr lehrhaft sein;<br />
denn gerade zu Zeiten einer inzwischen einzigen,<br />
entfesselten Weltmacht und einer fast ausweglosen<br />
Sackgasse der internationalen Politik lohnt<br />
sich der Rückblick auf den vor 20 Jahren gestorbenen<br />
Freund. Im Rahmen der Nicaragua Solidaritätsbewegung<br />
wurde nach seinem Tod ihm<br />
zu Ehren die Städtepartnerschaft Köln-Corinto/El<br />
Realejo gegründet. Enrique Schmidt Cuadra<br />
wurde in Corinto geboren und hatte lange Jahre<br />
in Köln gelebt und studiert.<br />
Peru<br />
Yupanki, Titu Kusi: Der Kampf gegen<br />
die Spanier<br />
Ein Inka-König berichtet<br />
Aus dem Spanischen von Martin Lienhard<br />
176 Seiten mit Illustrationen, br., € 9,95<br />
ISBN 3-491-69103-6 (Patmos, 2003)<br />
Das Buch ist das einzige indianische Zeugnis über<br />
32<br />
den Zusammenbruch der Inka-Kultur und ein<br />
Stück peruanischer Geschichte, die die meisten<br />
europäischen Historiker vernachlässigt haben.<br />
Diese als Brief abgefasste Chronik des<br />
„Sonnengottes“ Titu Kusi Yupanki entstand 1570,<br />
zwei Jahre bevor die Inka-Dynastie den Spaniern<br />
endgültig erlag. Die Chronik wurde in ’Ketschua’<br />
vom Sekretär Titu Kussis für den spanischen<br />
König Philipp II. aufgezeichnet.<br />
VII. Sachbuch –<br />
Soziologie, Pädagogik,<br />
Gesellschaft<br />
Länder übergreifend<br />
Haarmann, Harald: Kleines Lexikon<br />
der Völker<br />
Von Aborigines bis Zapoteken<br />
381 Seiten, br., € 14,90<br />
ISBN 3-406-51100-7 (C.H. Beck, 2004)<br />
Dieses Lexikon informiert in rund 300 Artikeln<br />
knapp und allgemeinverständlich über die wichtigsten<br />
Völker der Erde. Der Autor beschreibt jeweils<br />
das Verbreitungsgebiet eines Volkes, Kultur<br />
und Sprache, den politischen Status als Minderheit<br />
oder Staatsnation, die Herausbildung als ethnische<br />
Gruppe und das Verhältnis zu benachbarten<br />
Völkern. Überblicksartikel zu Kontinenten und<br />
Großregionen erleichtern die Orientierung. Ein<br />
informatives Nachschlagewerk für alle, die sich in<br />
einer Zeit der Globalisierung über die weltweite<br />
kulturelle Vielfalt, aber auch die politische<br />
Sprengkraft der ethnischen Abgrenzungen orientieren<br />
wollen.<br />
Asien & Arabischer Raum<br />
Afghanistan<br />
Huber, Judith: Risse im Patriarchat<br />
Frauen in Afghanistan<br />
246 Seiten, br., € 21,00<br />
ISBN 3-85869-260-3 (Rotpunktverlag, 2003)<br />
Während des Krieges gegen die Taliban fand das<br />
Schicksal der afghanischen Frauen für kurze Zeit<br />
viel Beachtung in der westlichen Öffentlichkeit.<br />
Doch die Unterdrückung der afghanischen Frau<br />
begann nicht erst mit den Taliban, und auch der<br />
Kampf um die Emanzipation hat eine lange<br />
Geschichte. Dieses Buch erzählt die bewegte jüngere<br />
Geschichte Afghanistans aus der Sicht von<br />
Frauen, mit denen Sozialwissenschaftlerin und<br />
Auslandsredakteurin Judith Huber ausführliche<br />
Gespräche geführt hat.<br />
China<br />
Blumencron, Maria: Flucht über<br />
den Himalaya<br />
Tibets Kinder auf dem Weg ins Exil<br />
297 Seiten, geb., € 19,90<br />
ISBN 3-89029-251-8 (Malik, 2003)<br />
Rund tausend Kinder aus Tibet kämpfen sich<br />
jedes Jahr über die eisigen Pässe des Himalaya.<br />
Ihr Ziel: die Schulen des Dalai Lama in Nordindien.<br />
Dort, so hoffen ihre Eltern, erwartet sie eine bessere,<br />
freie Zukunft. Für viele der kleinen<br />
Flüchtlinge ist es ein Abschied für immer. Die<br />
Dokumentarfilmerin Maria Blumencron hat Little<br />
Pema, Chime, Dolkar, Dhondup, Tamding und<br />
Lakhpa bei der Flucht im April 2000 begleitet. Ihre<br />
Geschichte ist die Geschichte Tausender tibetischer<br />
Kinder.<br />
Xinran Xue: Verborgene Stimmen<br />
Chinesische Frauen erzählen ihr Leben<br />
Aus dem Englischen von Sigrid Langhaeuser<br />
250 Seiten, geb., € 18,90<br />
ISBN 3-426-27300-4 (Droemer Knaur, 2003)<br />
März 2005 als TB, € 8,90<br />
Acht Jahre lang gab die in Beijing geborene<br />
Autorin als Radiomoderatorin Frauen die Gelegenheit,<br />
über diese für China noch immer ungewöhnlichen<br />
Themen zu reden. Xinran gelang es<br />
die wahren Lebensgeschichten vieler Frauen jenseits<br />
ideologischer Vorstellungen zu erfahren<br />
Israel<br />
Dachs, Gisela (Hg.): Jüdischer Almanach,<br />
Kindheit<br />
180 Seiten, br., € 14,80<br />
ISBN 3-633-54191-8 (Jüdischer Verlag, 2003)<br />
Im diesjährigen Almanach „Kindheit“ wird ein<br />
facettenreiches Bild jüdischer Kindheit vorgestellt.<br />
Es reicht vom Kibbuz über die deutsche<br />
Nachkriegszeit bis ins unorthodoxe Mileu. Es geht<br />
um Eltern und deren Erwartungen, Kindheitserfahrungen<br />
verschiedener Zeiten, um das Großwerden<br />
in Europa, Bagdad, Tel Aviv, im Ghetto.<br />
Das breite Spektrum reicht von ungeliebten Geigenstunden<br />
über die Erinnerungen an die fränkische<br />
Küche und die Mutter im Dirndlkleid in<br />
Fürth, über den Nahostkonflikt bis zur Kindheit als<br />
israelischer Diplomatensprössling.<br />
Lateinamerika & Karibik<br />
Länder übergreifend<br />
Dietrich, Wolfgang und Stefanie Reinberg (Hgg.):<br />
Lateinamerika und Europa<br />
200 Seiten, br., € 17,90<br />
ISBN 3-86099-802-1 (Brandes & Apsel, 2004)<br />
Dieser Band spiegelt die Resultate der ersten<br />
Bemühungen um die Schaffung eines gemeinsamen<br />
Bildungsraumes der Europäischen Union<br />
mit Lateinamerika wider. Die Beiträge spiegeln<br />
neben den technisch-administrativen Aspekten<br />
auch persönliche Perspektiven und Erfahrungen.<br />
Das Buch greift vielmehr in den kommunikativen<br />
Bereich interkultureller Beziehungen ein und<br />
beleuchtet die Bedeutung von individuellen und
kollektiven Interessens- und Gefühlslagen, die im<br />
Rahmen von Integrationsprozessen gerade im<br />
kulturell-akademischen Bereich kaum überschätzt<br />
werden können. Erfahrungen und Sichtweisen<br />
Studierender mit Erfahrung in Hochschulen<br />
Europas und Lateinamerika sowie Beiträge<br />
ausgewiesener WissenschaftlerInnen werden<br />
vorgestellt.<br />
Bolivien<br />
Lessmann, Robert: Bolivien<br />
144 Seiten,br., € 8,00<br />
ISBN 3-88977-645-0 (Lamuv, 2004)<br />
Die bolivianische Bevölkerung hat im Oktober<br />
2003 Präsident Gonzalo Sanchez de Lozado zum<br />
Rücktritt gezwungen. Der hatte noch versucht,<br />
den Volksaufstand durch brutale Militäreinsätze<br />
niederzuschlagen. Doch am Ende blieb ihm nur<br />
die Flucht ins Ausland. Er hinterließ „einen Platz<br />
voller Leichen” (Eduardo Galeano), über 80 Tote.<br />
Das ärmste Land Südamerikas ist eines der rohstoffreichsten<br />
gewesen. Die Gold-, Silber- und<br />
Zinnvorkommen wurden ausgeplündert, ohne<br />
das die Bevölkerung davon profitiert hätte. Jetzt<br />
entzündet sich der Konflikt wegen der Ausbeutung<br />
der Erdgasvorräte. Das Volk erinnert an die<br />
Geschichte des Reichtums, der sich verflüchtigt,<br />
und an die Anden-Kultur des Widerstandes.<br />
Mexiko<br />
Pollheimer, Margit: Aufwachsen an der<br />
Grenze zweier Welten<br />
Jugendliche aus Tijuana in Mexiko<br />
176 Seiten, br., € 14,90<br />
ISBN 3-86099-324-0 (Brandes & Apsel, 2004)<br />
Ein Buch über das Leben in der mexikanischen<br />
Grenzstadt Tijuana im Nordwesten Mexikos, über<br />
Träume und Wünsche von Jugendlichen.<br />
Kuba<br />
Massmann, Annette: Kuba. Globalisierung,<br />
Medien, Macht<br />
Eine Indikatorenanalyse zur Klassifikation von<br />
Mediensystemen im Zeitalter der Globalen<br />
Netzwerkgesellschaft<br />
596 Seiten, € 34,90<br />
ISBN 3-88939-693-3 (IKO, 2003)<br />
Die Kommunikationswissenschaftlerin räumt in<br />
ihrem Buch mit gängigen Vorurteilen über das<br />
kubanische Mediensystem auf. Es besticht durch<br />
differenzierte Analyse, faktenreiche Beschreibung<br />
der Medienlandschaft und einer Neuentwicklung<br />
kommunikationswissenschaftlicher<br />
Analyseinstrumente. Dadurch gelingt es der<br />
Autorin zu zeigen, dass die Einführung neuer<br />
Informations- und Kommunikationstechnologien<br />
zwar zur Globalisierung medialer Räume führt,<br />
aber nicht notwendigerweise zu ihrer Liberalisierung.<br />
Afrika<br />
VIII. Sachbuch –<br />
Philosophie, Religion,<br />
Kultur<br />
Ela, Jean-Marc: Gott befreit<br />
Neue Wege afrikanischer Befreiungstheologie<br />
374 Seiten, br., € 24,90<br />
ISBN 3-451-28130-9 (Herder, 2003)<br />
Mit diesem groß angelegten Wurf stellt der aus<br />
Kamerun stammende Autor Jean-Marc Ela die<br />
Summe seiner Theologie vor. Vertraute Themen<br />
wie traditionelle afrikanische Kultur, Mission,<br />
Sakramente, Priestertum, Gemeindeverständnis<br />
werden vom Autor aus der Sicht afrikanischer<br />
Befreiungstheologie beleuchtet. Aber auch<br />
aktuellen Streitfragen weicht Ela nicht aus: der<br />
verhängnisvolle Einfluss der Globalisierung, der<br />
Kampf um afrikanische Selbstbestimmung, die<br />
Rolle der Laien in den Kleinen Christlichen Gemeinschaften,<br />
die Ämterfrage, die gesellschaftliche<br />
Aufgabe der Kirche, die ökologische Verantwortung.<br />
Ike, Obiora und Ndidi Nnoli Edozien: Afrika<br />
in eigener Sache<br />
Weisheit, Kultur und Leben der Igbo<br />
200 Seiten, € 16,20<br />
ISBN 3-88939691-7 (IKO, 2003)<br />
Afrika- ein Kontinent, über den Europäer voller<br />
Vorurteile und stereotyper Zuordnungen sind.<br />
Mit diesem Buch unternehmen Afrikaner vom<br />
Stamme der Igbo den Versuch, nachzudenken<br />
über ihre frühere Lebensweise, Beweggründe<br />
und Praktiken traditioneller Igbo-Gesellschaften,<br />
über Philosophie, Recht und Gesetz in historischer<br />
Entwicklung. Das Buch zeigt den laufenden<br />
globalen Dialog zwischen Kulturen und<br />
Traditionen auf und will ein Beitrag sein zu einer<br />
universellen Zivilisation, die auf gegenseitiger<br />
Achtung, Gerechtigkeit, Liebe und Weltfrieden<br />
gründet.<br />
Reuter, Astrid: Voodoo und andere<br />
afro-amerikanische Religionen<br />
127 Seiten mit 1 Karte, br., € 7,90<br />
ISBN 3-406-48016-0 (C.H. Beck, 2003)<br />
Was es jenseits von Zombies, blutigen Tieropfern<br />
und frenetischen Trommelrhythmen mit<br />
dem Voodoo und anderen afro-amerikanischen<br />
Religionen wie Santería, Candomblé und Umbanda<br />
auf sich hat, zeigt dieser Band. Er beschreibt<br />
die Ursprünge dieser Religionen in der<br />
Zeit des Sklavenhandels, erläutert die verschiedenen<br />
Götter, Weltbilder und Rituale und<br />
lässt ihre ungebrochene Vitalität in der Gegenwart<br />
verstehen.<br />
Signer, David: Die Ökonomie der Hexerei<br />
oder Warum es in Afrika keine<br />
Wolkenkratzer gibt<br />
440 Seiten, br., € 22,00<br />
ISBN 3-7795-0017-5 (Peter Hammer, 2004)<br />
David Signer ist dem Treiben der Hexerei in<br />
Jahren der Feldforschung in Westafrika sehr<br />
nahe gekommen; in engem Kontakt mit Heilern<br />
ist er zu der Einsicht gekommen, dass die<br />
Hexerei im sozialen, ökonomischen und politischen<br />
System eine höchst normative, konservative<br />
Funktion übernimmt. Aus Angst vor den<br />
Folgen der Zauberei verzichtet der potenzielle<br />
Aufsteiger zugunsten der Unauffälligkeit auf<br />
seine Ambitionen. Er verteilt das Erworbene<br />
unaufhörlich und bringt es so zu keinem ökonomischen<br />
Wachstum. Oder er verlässt seine<br />
Heimat und schützt sich gegen die Neider durch<br />
Feticheure und Opfer. Eine Entwicklung der<br />
Gesellschaft in Westafrika wird so effektiv verhindert.<br />
Simon, Benjamin: Afrikanische Kirchen<br />
in Deutschland<br />
363 Seiten, br., € 25,00<br />
ISBN 3-87476-434-6 (Otto Lembeck, 2003)<br />
Mit seiner Studie über die Präsenz afrikanischer<br />
Kirchen in Deutschland betritt der Autor ein völlig<br />
unbearbeitetes Feld, denn in kirchlichen<br />
Kreisen hatte man lange weder zur Kenntnis genommen,<br />
wie stark sich afrikanische Gemeinden<br />
in Deutschland ausbreiten, noch waren sie<br />
Gegenstand theologischer oder sozialwissenschaftlicher<br />
Forschungen. Neben einem historischen<br />
Abriss über die Präsenz afrikanischer<br />
Christen in Deutschland, wird u.a. eine Kategorisierung,<br />
der in Deutschland vertretenen afrikanischen<br />
Kirchen, erstellt. Exemplarisch geht der<br />
Autor auf drei Kirchen ein: die Kimbanguisten,<br />
die Church of the Lord-Aladura (Worldwide) und<br />
die All Christian Believers Fellowship e.V.<br />
Asien & Arabischer Raum<br />
Länder übergreifend<br />
Grünfelder, Alice (Hg.): Himalaya<br />
Menschen und Mythen<br />
320 Seiten, br., € 11,90<br />
ISBN 3-293-20280-2 (Unionsverlag, 2004)<br />
Erzählungen aus den Ländern des Himalaya<br />
berichten jenseits aller verklärenden Nostalgie<br />
von dessen ungebrochener Anziehungskraft<br />
und vom Leben in den abgelegenen Bergregionen.<br />
Im Himalaya finden sich die vielfältigsten<br />
Kulturen und Religionen. Autorinnen und Autoren<br />
aus Nepal, Bhutan, Tibet, China und Indien,<br />
die hier zum Teil erstmals auf Deutsch vorgestellt<br />
werden, berichten von Spiritualität und<br />
Alltag, politischen Umwälzungen und religiösen<br />
Mythen.<br />
33
Walther, Wiebke:<br />
Kleine Geschichte der arabischen<br />
Literatur<br />
Von der vorislamischen Zeit bis zur Gegenwart<br />
336 Seiten, geb., € 27,90<br />
ISBN 3-406-52243-2 (C.H. Beck, 2004)<br />
Mit diesem Buch liegt seit langem wieder ein<br />
umfassender Überblick über die Geschichte der<br />
arabischen Literatur in deutscher Sprache vor.<br />
Die Autorin porträtiert anschaulich die<br />
wichtigsten Autoren und Werke von der vorislamischen<br />
Zeit bis zur Gegenwart und macht<br />
mit den unterschiedlichen Gattungen bekannt.<br />
Ein Führer für alle, die auf dem weit verzweigten<br />
Basar der arabischen Literaturgeschichte die<br />
Hauptwege und Höhepunkte, aber auch kuriose<br />
Nischen und verborgene Kostbarkeiten entdecken<br />
wollen.<br />
China<br />
Gänßbauer, Monika: Parteistaat und<br />
Protestantische Kirche<br />
Religionspolitik im nachmaoistischen China<br />
320 Seiten, br., € 24<br />
ISBN 3-87476-446-X (Lembeck, 2004)<br />
Dieses Buch untersucht die Religionspolitik der<br />
Volksrepublik China sowie die Interaktion<br />
zwischen Parteistaat und protestantischer<br />
Kirche Chinas vom Ende der 70er Jahre bis zum<br />
Jahr 2003. Ausgehend von der Menschenrechtsdiskussion<br />
und vor dem Hintergrund des Kirche-<br />
Staat-Verhältnisses in Deutschland werden der<br />
religionspolitische Diskurs und die Praxis der<br />
Beziehungen zwischen Parteistaat und protestantischer<br />
Kirche in China dargestellt. Die<br />
Autorin geht der Frage nach, ob und inwieweit<br />
in China Religionsfreiheit herrscht. Zudem<br />
werden anhand von Originalquellen aus zwei<br />
Jahrzehnten Theorien zum Phänomen „Religion“<br />
vorgestellt.<br />
Klöpsch, Volker und Eva Müller (Hgg.): Lexikon<br />
der chinesischen Literatur<br />
446 Seiten, geb., € 39,90<br />
ISBN 3-406-52214-9 (C.H. Beck)<br />
In über 400 Stichwörtern informiert dieses<br />
Lexikon über die wichtigsten Aspekte der chinesischen<br />
Literatur. Einflussreiche Autoren, klassische<br />
Werke und zentrale Genres werden<br />
ebenso präzise wie allgemeinverständlich vorgestellt.<br />
Es beschränkt sich nicht auf Literatur im<br />
engen Sinne, sondern behandelt darüber hinaus<br />
auch frühe philosophische und historiographische<br />
Werke von allgemeiner Bedeutung.<br />
Das Lexikon konzentriert sich dabei auf Texte<br />
und Autoren, die in deutschen, englischen oder<br />
französischen Übersetzungen vorliegen.<br />
Nicolazzi, Michael Albrecht: Geheimnis Tibet<br />
Die Ur-Religion des „Bön“<br />
208 Seiten, br., € 9,95<br />
günstige Sonderausgabe<br />
ISBN 3-491-69400-0 (Patmos, 2003)<br />
Die Religion des alten Tibet („Bon“, deutsch<br />
„Bön“) reicht weit in die vorchristliche und<br />
buddhistische Zeit zurück. Der urtümliche Bön<br />
lebt heute noch im Weltbild, im Geisterglauben<br />
und in den verschiedenen Ausdrucksformen<br />
des tibetischen Schamanismus weiter. Das Buch<br />
34<br />
zeigt, was die alte tibetische Religion des ‚Bön’<br />
ausmacht und wie dieses Weltbild zu seiner<br />
heutigen Form gefunden hat.<br />
Indien<br />
Siebert, Rüdiger: Unterwegs mit Buddha<br />
Eine Spurensuche in Indien und Nepal<br />
240 Seiten, br., € 14,90<br />
ISBN 3-89502-176-8 (Horlemann, 2004)<br />
Die Länder Südostasiens sind von Buddhas<br />
Lehre durchdrungen. Auch in Europa beschäftigen<br />
sich Menschen auf der Suche nach Sinn<br />
und Werten des Lebens zunehmend mit dem<br />
Buddhismus. Wo liegen die Wurzeln dieser<br />
Lehre? Wo wanderte und meditierte der historische<br />
Buddha? Wo wurde er geboren? Wo<br />
erlangte er seine Erleuchtung? Die Reise durch<br />
Nordindien und ins südliche Nepal folgt<br />
Buddhas Spuren und führt zu heiligen Stätten.<br />
Lumbini, Bodhgaya, Sarnath, Kushinagar sind<br />
einige Orte, an denen sich Ursprünge des<br />
Buddhismus erahnen lassen. Deren Faszination<br />
berührt Pilger und Besucher noch heute.<br />
Rüdiger Siebert ist Autor zahlreicher Bücher<br />
über die Region und war langjähriger Leiter des<br />
Indonesischen Programms von Radio Deutsche<br />
Welle.<br />
Japan<br />
Coulmas, Florian: Die Kultur Japans<br />
Tradition und Moderne<br />
333 Seiten, geb., € 24,90<br />
ISBN 3-406-50916-9 (C.H. Beck, 2003)<br />
Der Japanologe Florian Coulmas zeigt anschaulich<br />
und prägnant, wie sich die kulturellen Traditionen<br />
Japans heute in den Sitten und Verhaltensweisen<br />
des Alltags, in den Werten und Überzeugungen,<br />
in den Institutionen sowie in kulturellen<br />
Ausdrucksformen wie dem Essen oder<br />
der Architektur manifestieren. Der Autor zeigt<br />
ein differenziertes Bild der japanischen Kultur<br />
über die Stereotype hinaus, die einem zunächst<br />
in den Sinn kommen: „Land des Lächelns“ als<br />
Kulturraum, in dem die Menschen bis zum<br />
Umfallen arbeiten, strenge Förmlichkeit das<br />
Verhalten bestimmt und Tradition und Moderne<br />
eine eigenartige Symbiose eingegangen sind.<br />
Lateinamerika & Karibik<br />
Riese, Berthold: Machu Picchu<br />
Die geheimnisvolle Stadt der Inka<br />
116 Seiten, br., 7,90<br />
ISBN 3.406-52117-7 (C.H. Beck, 2004)<br />
Machu Picchu, einst Kultstätte des Inka-Reiches,<br />
heute imposante Ruinenstadt in den peruanischen<br />
Anden, ist das faszinierendste Zeugnis<br />
einer untergegangenen Hochkultur. Wissenschaftlich<br />
fundiert und jenseits gängiger Klischees<br />
führt dieser Band durch die Tempelanlagen<br />
und ihre Bauwerke; er gibt einen spannenden<br />
Einblick in die Kulturgeschichte der<br />
Inka-Stadt und berichtet von ihrer späten<br />
Entdeckung im 20. Jahrhundert.<br />
IX. Sachbuch –<br />
Kunst, Reisen, Bildbände<br />
Länder übergreifend<br />
Gaede, Peter-Matthias: Familien der Welt<br />
Bildband<br />
112 Seiten mit 222 Farbfotos, geb., € 19,90<br />
ISBN 3-570-19427-2 (Gruner + Jahr, 2003)<br />
Rund 250 000 Kilometer war der Fotograf Uwe<br />
Ommer unterwegs, um 1000 Familien in aller<br />
Welt zu porträtieren. In dem Bildband findet man<br />
52 Familienporträts mit Bildern und Texten<br />
sowie Karten und Daten über die jeweiligen<br />
Länder. Das Buch ist eine spannende Entdeckungsreise<br />
für alle zwischen 0 und 99. Es bringt<br />
Kindern die Fremde näher und weckt Sympathie<br />
für die Nachbarn auf unserem Planeten.<br />
Thesiger, Wilfred: Mein Leben in<br />
Afrika und Arabien<br />
Autobiographie<br />
Aus dem Englischen von Jochen Schwarzer<br />
461 Seiten, zahlreiche sw-Fotos und Karten,<br />
geb., € 23,90<br />
ISBN 3-89029-273-9 (Piper, 2004)<br />
Sir Wilfred Thesiger, 1910 als Sohn eines englischen<br />
Diplomaten in Addis Abeba geboren, verbrachte<br />
er seine Kindheit in Afrika und studierte<br />
in Oxford und Eton. Nach dem Dienst in der britischen<br />
Kolonialverwaltung im Sudan in den<br />
dreißiger und vierziger Jahren reiste er auf abenteuerlichsten<br />
Wegen durch die Welt. Thesiger<br />
durchquerte das legendäre »Leere Viertel«, die<br />
Große Arabische Sandwüste, und lebte mit den<br />
Beduinen als einer von ihnen. Überall suchte er<br />
die faszinierenden Rituale und Bräuche unbekannter<br />
Kulturen, ihre Freiheit und ihren archaischen<br />
Lebensstil. Um so schmerzlicher verfolgte<br />
er den Überlebenskampf Äthiopiens in den<br />
Umbruchzeiten des ausgehendem Kolonialismus.<br />
Afrika<br />
Chesi, Gert: Voodoo in Afrika<br />
Bild-Text-Band mit 90 Farb- und 70 SW-Bildern<br />
im Duplexdruck<br />
256 Seiten, geb., € 42,00<br />
ISBN 3-85218-433-9 (Haymon, 2003)<br />
Durch jahrelange Recherche und persönliche<br />
Beziehungen zu Menschen in der Voodoo Welt<br />
schafft es der Autor mit seinen beeindruckenden<br />
Fotos voller Schönheit und Grausamkeit,<br />
dem Leser die Welt des Voodoo mit den geheimnisvollen<br />
Bräuchen, der Geisteswelt und den<br />
Gesellschaftsstrukturen näher zu bringen. Die<br />
Interviews mit Magiern und Voodoo-Priestern<br />
machen die Texte lebendig.
Langner, Rainer-K.: Das Geheimnis<br />
der großen Wüste<br />
Auf den Spuren des Saharaforschers Gerhard<br />
Rohlfs<br />
304 Seiten, geb., € 19,90<br />
ISBN 3-10-043930-9 (S. Fischer, 2004)<br />
Das Buch folgt den Spuren des Saharaforschers<br />
Gerhard Rohlfs, einer jener Abenteurer, die sich<br />
im 19. Jahrhundert aufmachten, die Sahara zu<br />
erkunden. Rohlfs, in der Nähe Bremens geboren,<br />
liebte das Abenteuer: Zuerst floh er aus seinem<br />
Elternhaus in die Fremdenlegion, geriet<br />
nach Algerien und später nach Marokko als<br />
Leibarzt des Sultans und seiner Armee. Rainer-K.<br />
Langner verknüpft die aufregende Lebensgeschichte<br />
dieses Mannes mit der “Biographie”<br />
der Sahara und der Natur- und Kulturgeschichte<br />
Afrikas. Überdies wird Rohlfs Geschichte<br />
geschickt mit den Lebensgeschichten anderer<br />
Entdecker und Forscher verquickt.<br />
Mari, Carlo und Claus-Peter Lieckfeld (Texte):<br />
Mein Traum von Afrika<br />
Bildband<br />
328 Seiten mit 258 Fotos, geb., € 50,00<br />
ISBN 3-89405-613-4 (Frederking & Thaler, 2003)<br />
Das Buch ist eine Liebeserklärung des bekannten<br />
Naturfotografen an Afrika. Nomaden, die mit<br />
ihren Herden dem Regen folgen, Fischer, die mit<br />
ihren Weidenbooten auf dem Turkanasee staken,<br />
Tiere bei der Jagd und Aufzucht.<br />
Meyerhuber, Alfred: Gesichter Afrikas<br />
Fotobildband, vierfarbig<br />
192 Seiten, geb., € 49,90<br />
ISBN 3-89716-482-5 (ars vivendi, 2003)<br />
Der Fotograf hat die Gesichter Afrikas bei zahlreichen<br />
Afrikareisen eingefangen. Ob Pygmäenjägerin,<br />
Berber, Schmied oder Koranschüler-<br />
Meyerhuber gelingt es die jeweiligen Persönlichkeiten<br />
einzufangen. Die anekdotenreichen<br />
Texte erzählen von den Regionen, ihren Bewohnern<br />
und besonderen Begegnungen. Die intensive<br />
Farbwiedergabe ist einem speziellen<br />
Druckverfahren zu verdanken.<br />
Obert, Michael: Regenzauber<br />
Auf dem Fluss der Götter<br />
Reisebericht<br />
496 Seiten, geb., € 22,90<br />
ISBN 3-426-27315-2 (Droemer Knaur, 2004)<br />
Einem Jugendtraum folgend, bereist Michael<br />
Obert sieben Monate lang den drittgrößten<br />
Strom Afrikas, den Niger. Völlig auf sich allein<br />
gestellt, überlässt er sich der Strömung des<br />
mächtigen Flusses von der Quelle im westafrikanischen<br />
Regenwald über 4160 Kilometer<br />
durch die Sahel-Zone und die Sahara bis zur<br />
Mündung im Golf von Benin. Während seiner<br />
abenteuerlichen Reise durch Guinea, Mali, Niger<br />
und Nigeria entschleiert sich Afrika immer mehr.<br />
Obert begegnet Schamanen, Wasserfrauen und<br />
Leoparden-Männern. Sie weihen ihn in die<br />
Glaubenswelt der Flussvölker ein, die von bedrohlichen<br />
Geistern und mächtigen Regengöttern<br />
beherrscht wird.<br />
Kongo<br />
Joris, Lieve: Das schwarze Herz Afrikas<br />
Mein erste Reise in den Kongo<br />
Aus dem Niederländischen von Barbara Heller<br />
304 Seiten, br., € 9,90<br />
ISBN 3-492-24048-8 (Piper, 2004)<br />
Als junge Reisereporterin reist Lieve Joris Mitte<br />
der achtziger Jahre zum ersten Mal nach<br />
Schwarzafrika. Ihr persönlicher, poetischer Bericht<br />
über die Schönheiten und Skurrilitäten<br />
eines uns so fremden Landes steht am Beginn<br />
einer Faszination, die bis heute anhält. Ohne zu<br />
verklären, zeichnet sie das lebendige und atmosphärische<br />
Porträt eines Volkes, in dem Kolonialmacht<br />
und Diktatur ihre Spuren hinterlassen<br />
haben.<br />
Joris, Lieve: Der Tanz des Leoparden<br />
Mein afrikanisches Tagebuch<br />
Aus dem Niederländischen von Barbara Heller<br />
400 Seiten mit 16 Seiten Farbbildteil,<br />
geb., € 23,90<br />
ISBN 3-89029-235-6 (Malik, 2003)<br />
Abenteuer Kongo – die bekannte Reisereporterin<br />
Lieve Joris kehrt zurück in das Land, dessen<br />
Einzigartigkeit und bizarre Schönheit auf sie<br />
seit ihrer ersten Reise zwölf Jahre zuvor eine<br />
ungebrochene Faszination ausübt. Seit ihrer<br />
ersten Reise in den Kongo, in das Herz Afrikas,<br />
hat sie dieses Land nicht losgelassen. Sie trifft<br />
Menschen, die, obwohl gezeichnet von korrupten<br />
Diktatoren und Bürgerkriegen, mit sprühendem<br />
Einfallsreichtum und Optimismus den<br />
Widrigkeiten des Alltags trotzen.<br />
Namibia<br />
Viett, Inge: Morengas Erben<br />
Eine Reise durch Namibia<br />
128 Seiten, br., € 10,90<br />
ISBN 3-89401-447-4 (Edition Nautilus, 2004)<br />
Reisen ist für Inge Viett der offene Blick, das<br />
Hineinbegeben in eine fremde Welt, die Spannung,<br />
die den ganzen Körper erfasst, die Neugier,<br />
das Wagnis. Mit einer Freundin und einem<br />
sehr alten VW-Bus durchstreift die Autorin<br />
Namibia. Sie begegnet ganz verschiedenen<br />
Menschen und einer überwältigenden Natur. Sie<br />
besucht deutsche Emigranten, engagierte Pfarrer,<br />
politische Aktivistinnen und Aktivisten, Dropouts<br />
und eine grüne Politikerin. Die verheerenden<br />
Auswirkungen von Kolonialismus und Rassismus<br />
sind immer noch präsent. Die Autorin<br />
verfolgt die Spuren der deutschen Kolonisation,<br />
die 1904 im Völkermord an den Hereros und<br />
Nama einen erschütternden Höhepunkt fand.<br />
Die Reise ist aber auch voller Überraschungen<br />
und Abenteuer. Die Leser bekommen einen vielschichtigen<br />
Einblick in dieses Land im Aufbruch,<br />
in seine Faszination und Problematik.<br />
Asien & Arabischer Raum<br />
Länder übergreifend<br />
Audouin-Dubreuil, Ariane: Expedition<br />
Seidenstraße<br />
Mit dem Geländewagen von Beirut bis Peking,<br />
die legendäre „Expédition Citroën Centre-Asie“<br />
1931-32<br />
Bildband<br />
Aus dem Französischen von Ilse Rothfuss<br />
192 Seiten mit 350 Farbfotos, geb., € 50,00<br />
ISBN 3-89405-624-X (Frederking & Thaler, 2003)<br />
Ariane Audouin-Dubreuil, deren Vater der stellvertretende<br />
Leiter der Expedition war und so auf<br />
viele Dokumente zurückgreifen konnte, erzählt<br />
die Geschichte der „Expédition Citroën Centre-<br />
Asie“ (1931 bis 32) auf den Pfaden der legendären<br />
Seidenstraße.<br />
Ägypten<br />
Morrow, Susan Brind: Die Namen der Dinge<br />
Das Erlebnis der ägyptischen Wüste<br />
Aus dem Amerikanischen von Ulrich Enderwitz<br />
224 Seiten, br., € 9,90<br />
ISBN 3-596-15881-8 (S. Fischer, 2004)<br />
Seit ihrer Kindheit faszinieren Susan Brind<br />
Morrow „tote Sprachen“. Über das Studium der<br />
Urform von Sprache, den Hieroglyphen, entwikkelt<br />
die junge Amerikanerin eine leidenschaftliche<br />
Beziehung zu Ägypten. Aus der kühlen<br />
Ordnung ihrer Heimat bei den Finger Lakes,<br />
nahe der kanadischen Grenze, zieht es sie<br />
immer häufiger in die Stille der ägyptischen<br />
Wüste und das lärmende Chaos von Kairo. Die<br />
Reflexion über Tourismus, Kolonialismus, Dritte<br />
Welt, Islam, jüdisch-christliche Tradition und<br />
antike Mythologie ist im Text stets präsent.<br />
China<br />
Peissel, Michel: Land ohne Horizont<br />
Reisen in das unentdeckte Tibet<br />
Aus dem Französischen von Barbara Schaden<br />
282 Seiten mit 16 Seiten Farbbildteil,<br />
geb., € 19,90<br />
ISBN 3-89029-250-X (Malik, 2004)<br />
Michel Peissel , Autor zahlreicher Reiseberichte,<br />
Anthropologe und Dokumentarfilmer, hat sich<br />
unter anderem der Erforschung der entlegensten<br />
Regionen Tibets gewidmet. Der Leser diese<br />
Buches begibt sich auf die Reise nach Changtang,<br />
die große Hochebene von Tibet, und begegnet<br />
dort vorzeitlich lebenden Seng-Nomaden<br />
und Tibet-Grizzlys. Nach der Antarktis ist<br />
Changtang die größte unberührte Landmasse<br />
auf unserem Planeten. Als erster Europäer<br />
durchquerte Peissel die gesamte Ebene von Ost<br />
nach West, nicht als Entdecker, sondern als<br />
behutsamer Beobachter.<br />
Indien<br />
Alexowitz, Myriam: Traumfabrik Bollywood<br />
Indisches Mainstream-Kino<br />
216 Seiten mit Fotos, br., € 14,90<br />
ISBN 3-89502-170-9 (Horlemann, 2003)<br />
Schon seit den 90er Jahren ist Indiens Filmindustrie<br />
die produktivste der Welt. Als Filmland ist<br />
Indien für die meisten Europäer jedoch immer<br />
noch weitgehend unbekannt. Dieses Buch ver-<br />
35
mittelt einen repräsentativen Eindruck von<br />
einem Filmschaffen, das in geographischer,<br />
sprachlicher und kultureller Hinsicht kaum auf<br />
einen Nenner zu bringen ist. In Westeuropa sind<br />
indische Filme noch kaum bekannt, wohl aber in<br />
Osteuropa, der Türkei, der Golfregion, in Afrika,<br />
der Karibik, in Lateinamerika und natürlich in<br />
Asien. Der Bollywoodfilm ist dort sehr populär<br />
und begehrter als mancher Hollywoodfilm. Was<br />
sind die Gründe dafür?<br />
Iran<br />
Wearing, Alison: Meine iranische Reise<br />
Aus dem Englischen von Barbara Ostrop<br />
340 Seiten, br., € 15,00<br />
ISBN 3-423-24383-X (dtv, 2004)<br />
Die kanadische Reisejournalistin Alison reist mit<br />
ihrem Freund (getarnt als Hochzeitsreisende)<br />
auf eigene Faust durch den Iran. Ihre Reise führt<br />
sie weit über die plakativen Elemente des religiösen<br />
Fanatismus hinaus: mitten ins Herz des<br />
Landes und der Menschen.<br />
Myanmar<br />
Thanegi, Ma: Pilgerreise in Myanmar<br />
Reisertagebuch<br />
Aus dem Englischen von Diethelm Hofstra<br />
256 Seiten, br., € 9,90<br />
ISBN 3-293-20289-6 (Unionsverlag, 2004)<br />
Eines Tages fasst Ma Thanegi den Entschluss:<br />
Jetzt ist es Zeit, das eigene Land kennen zu lernen.<br />
Sie bucht eine der populären Pilgerreisen<br />
im Bus: 29 Städte und 60 berühmte Pagoden in<br />
achtzehn Tagen. Als die Reise beginnt, erlebt die<br />
westlich orientierte Journalistin aus der Hauptstadt<br />
ihre Heimat Burma ganz neu. „Das Sprichwort<br />
›Beim Huldigen in der Pagode Ausschau<br />
nach Schildkröteneiern halten‹ bringt den<br />
Charakter der Pilgerreise zum Ausdruck, wonach<br />
Religion, Urlaub und auch Geschäfte Teil<br />
davon sind. Meine Pilgerfahrt brachte mir zahlreiche<br />
wertvolle ›Schildkröteneier‹ ein, zu denen<br />
nicht zuletzt die Wärme und Freundschaft von<br />
Fremden sowie Einblicke in ihre Lebensumstände<br />
gehören.“ Ma Thanegi<br />
Lateinamerika & Karibik<br />
Argentinien<br />
Allebrand, Raimund: Tango – Das kurze Lied<br />
zum langen Abschied<br />
256 Seiten, br., € 12,90<br />
ISBN 3-89502-172-2 (Horlemann, 2003)<br />
Raimund Allebrand erzählt aus der Geschichte<br />
des Tango, erläutert das Umfeld seiner Entstehung<br />
und fragt nach seiner heutigen Aktualität.<br />
Der Autor berichtet über Texter, Musiker und<br />
Interpreten, aber vor allem entfaltet dieses Buch<br />
die vorherrschenden Tango-Themen: Trennung<br />
und Abschied, verlorene Heimat und gescheiterte<br />
Liebe, Protest gegen das Schicksal und<br />
Abrechnung mit der eigenen Existenz. Der<br />
Tango als musikalische Psycho-analyse. Das<br />
Buch setzt sich auch kritisch mit der deutschsprachigen<br />
Tango-Szene auseinander. Mit vielen<br />
neuen Liedtexten!<br />
36<br />
Kuba<br />
Loviny, Christophe (Hg.): Korda sieht Kuba<br />
Bild-Textband<br />
Aus dem Französischen von Thomas Pampuch<br />
160 Seiten mit 80 Fotografien von Korda,<br />
geb., € 24,90<br />
ISBN 3-88897-341-4 (Kunstmann, 2003)<br />
Das Porträt Che Guevaras von Alberto Korda ist<br />
das meistreproduzierte Foto der Welt. Doch der<br />
legendäre kubanische Fotograf hat nicht nur mit<br />
diesem Bild Geschichte geschrieben. In diesem<br />
Buch vereint er die schönsten, zum großen Teil<br />
unveröffentlichten Bilder seiner Zeit als Privatfotograf<br />
Fidel Castros und der kubanischen<br />
Revolution zu einem historischen und persönlichen<br />
Dokument.<br />
Mexiko<br />
Becker-Kavan, Ingo: Mexiko –<br />
Land der Geheimnisse und Mythen<br />
Mit Fotos, Karten und Register<br />
224 Seiten, br., € 12,90<br />
ISBN 3-89502-180-6 (Horlemann, 2004)<br />
Eine individuelle Reise in ein fernes Land wird<br />
erst dann zu einem Erlebnis, wenn man etwas<br />
über Geschichte und Kultur weiß. Umfangreich<br />
bebildert und mit einem Register versehen, verbindet<br />
dieses Buch Reisetipps und -informationen<br />
mit fundiertem Hintergrundwissen und<br />
schließt damit die Lücke zwischen reinem Sachbuch,<br />
Reiseführer und ausschließlicher Reiseerzählung.<br />
Der Leser erlebt die typischen Begegnungen<br />
mit dem heutigen Mexiko und seinen<br />
Einwohnern, er erfährt etwas über das geheimnisvolle<br />
Volk der Maya, die Krieger der Azteken<br />
und ihre blutigen Rituale, über den goldgierigen<br />
und unbarmherzigen Eroberer Cortés, der ein<br />
Reich zerstörte und über ein unruhiges und<br />
gewalttätiges Land der mexikanischen Revolution,<br />
in dem ein Menschenleben nichts galt.<br />
X. Kalender<br />
afrika 2005<br />
Taschenkalender<br />
Hgg. Volkhard Brandes und Cornelia Wilß<br />
256 Seiten, Pb., € 8,00<br />
ISBN 3-86099-787-4 (Brandes & Apsel, 2004)<br />
Kalendarium in verschiedenen Sprachen, schöne<br />
Fotos, Geschichten, Kulturtipps, Informatives,<br />
Adressen, Kochrezepte bieten einen praktischen<br />
Begleiter fürs neue Jahr und entführen in die<br />
Afrikanische Welt.<br />
Die Farben Afrika 2005<br />
Mit Bildern von Margret Courtney-Clarke<br />
Kalender und Postkarten<br />
14 Blatt mit Postkarten, 13 Farbfotos, € 30,00<br />
ISBN 3-89405-721-1 (Frederking & Thaler, 2004)<br />
Eine Auswahl der schönsten Fotos aus dem viel<br />
beachteten Frederking & Thaler Erfolgsband „Die<br />
Farben Afrikas“ als Kalender: Monat für Monat<br />
unvergleichliche Bilder der Kunst der Frauen von<br />
Mauretanien, Senegal, Mali, Elfenbeinküste,<br />
Burkina Faso, Ghana und Nigeria.<br />
Eine-Welt-Kalender 2005<br />
Hrsg. von Karl-Klaus Rabe, 23. Jahrgang<br />
256 Seiten, kt., € 8,90<br />
ISBN 3-88977-650-7 (Lamuv, 2004)<br />
Informationen zu aktuellen Themen, die wichtigsten<br />
Daten zur Lage der Dritten Welt, Jahrestage,<br />
Literarische Beiträge, Fotos, Karikaturen,<br />
Anschriften von bundesdeutschen, österreichischen<br />
und schweizerischen Dritte-Welt-Organisationen,<br />
und vieles andere mehr.<br />
Indianer 2005<br />
Hrsg. von Volkhard Brandes, 14. Jahrgang<br />
256 Seiten kt., € 8,90<br />
ISBN 3-88977-651-5 (Lamuv,2004)<br />
“Die handliche Publikation hat sich unter<br />
Indianerfreunden bewährt: Eine sorgfältig ausgewählte,<br />
geglückte Mischung von Beiträgen, in<br />
denen Geschichte und Gegenwart der Indianer<br />
Nord- und Südamerikas behandelt werden,<br />
bilden ein lesenswertes, bereicherndes Kompendium.“<br />
(Dietmar Kuegler in: Magazin für Amerikanistik)<br />
Planerin 2005<br />
Hrsg. von Terre des Femmes<br />
210 Seiten, kt., € 12,00<br />
ISBN 3-88977-653-1 (Lamuv)<br />
Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes<br />
wurde 1981 gegründet. Sie informiert über<br />
Frauenhandel, Kinderprostitution, Genitalverstümmelung,<br />
Gewalt in der Familie, Mitgiftmorde,
das Schicksal von Flüchtlingsfrauen sowie weitere<br />
frauenspezifischen Diskriminierungen. Der<br />
Buchkalender berichtet über engagierte Frauen,<br />
Projekte und Kampagnen und erinnert an die<br />
vielen positiven Beispiele aus aller Welt, wo<br />
Frauen sich für die Durchsetzung ihrer Rechte<br />
einsetzen.<br />
Belletristik<br />
XI. MCs, CDs und<br />
CD-ROMs<br />
Allende, Isabel: Im Bann der Masken<br />
Letzte Band der dreiteiligen Abenteuer-Trilogie<br />
Sprecher: Andreas Fröhlich<br />
6 CD, 411 Min., ISBN 3-89940-409-2, € 24,95<br />
Der Hörverlag, 2004<br />
Das dritte Abenteuer von Nadia und Alex: Tief im<br />
afrikanischen Dschungel herrscht ein verbrecherischer<br />
König und versklavt das uralte Volk<br />
der Pygmäen. Mit allen Teufeln im Bunde<br />
scheint er unbesiegbar - doch Nadia und Alex<br />
haben viele Helfer: Die Pygmäen selbst, die<br />
Geister der guten Ahnen und schließlich die<br />
rechtmäßige Königin.<br />
Allende, Isabel: Im Reich des<br />
Goldenen Drachen<br />
2. Band der dreiteiligen Abenteuer-Trilogie<br />
Sprecher: Marc Oliver Schulze<br />
7 MC, 598 Min., ISBN 3-89940-212-X, € 29,95<br />
10 CD, 598 Min., ISBN 3-89940-211-1, € 29,95<br />
Der Hörverlag, 2003<br />
Ein neues Abenteuer für Alex und Nadia: In der<br />
Bergwelt des Himalaya sind sie den Räubern<br />
einer goldenen Drachenstatue auf der Spur. Sie<br />
diente seit Urzeiten den Königen als Orakel.<br />
Niemand weiß, wer den unheimlichen Skorpionkriegern<br />
das Versteck verraten hat. Werden Alex<br />
und Nadia es herausfinden?<br />
Allende, Isabel: Die Stadt der wilden Götter<br />
1. Band der dreiteiligen Abenteuer-Trilogie<br />
Sprecher: Marc Oliver Schulze<br />
6 MC, 540 Min., ISBN 3-89940-002-X, € 24,95<br />
8 CD, 540 Min., ISBN 3-89940-023-2, € 24,95<br />
Der Hörverlag, 2002<br />
Für den 15jährigen Alex Cold ändert sich plötzlich<br />
das ganze Leben. Er zu seiner höchst sonderbaren<br />
Großmutter, der Reisereporterin Kate<br />
Cold, geschickt. Die nimmt ihn kurzerhand mit<br />
auf eine Expedition ins Herz des Amazonasgebietes.<br />
Eine internationale Forschergruppe<br />
soll dort nach einem sagenumwobenen riesenhaften<br />
Wesen suchen. Alex lernt auf dieser<br />
Reise nicht nur viel über die geheimnisvolle, von<br />
Geistern und Dämonen bevölkerte Welt der<br />
Indianer, sondern auch viel über sich selbst.<br />
Ewigkeit dringt in die Zeit<br />
Klezmer und jüdische Geschichten<br />
Sprecher: Iris Berben<br />
1 CD, 75 Min., ISBN 3-7831-2412-3, € 17,90<br />
Kreuz Verlag, 2004<br />
Die jüdischen Geschichten auf dieser CD sind<br />
voller Melancholie, Wärme und Witz. Durch die<br />
Interpretation von Iris Berben werden sie zu<br />
einem Hörerlebnis, das Herz und Sinne berührt.<br />
Der bekannte Klarinettist Giora Feidman, der<br />
Altmeister und “King of Klezmer” bildet mit seiner<br />
Klarinette den musikalischen Rahmen.<br />
Jones, Stan: Weißer Himmel, schwarzes Eis<br />
Sprecher: Hannes Jaenicke<br />
6 CD, 420 Min., ISBN 3-936337-48-9, € 24,80<br />
Eins A Medien, 2003<br />
In Chukchi, einem kleinen Städtchen im hohen<br />
Norden Alaskas häufen sich die Selbstmorde.<br />
State Trooper Nathan Active, selbst ein Inupiaq,<br />
mag den Klatsch über einen alten Schamanenfluch<br />
nicht glauben. Aber von Amts wegen<br />
gehen ihn diese Dinge nichts an. Seine Vorgesetzten<br />
versuchen, ihn zurückzupfeifen. Doch<br />
unversehens steckt er bis zum Hals in einem<br />
Umweltskandal, der ihn Kopf und Kragen kosten<br />
kann.<br />
Machfus, Nagib: Die Midaq-Gasse<br />
Sprecher: Max Volkert Martens<br />
4 MC, 378 Min., ISBN 3-89584-947-2, € 24,95<br />
6 CD, 378 Min., ISBN 3-89584-948-7, € 24,95<br />
Der Hörverlag, 2002<br />
Inzwischen sind die Arabesken am Kirscha-<br />
Kaffeehaus bröcklig geworden, aber immer<br />
noch ist die Midaq-Gasse erfüllt vom Lärm ihres<br />
eigenen Lebens. Die schöne Hamida, die mehr<br />
vom Leben will, als mit dem armen Friseur<br />
Abbas al-Hilu alt zu werden, Salim Alwan, der<br />
kranke Chef einer Handelsfirma, der düstere<br />
Zita, der aus Menschen Krüppel macht, damit<br />
sie besser betteln können, die Kupplerin Umm<br />
Hamida – sie alle spüren die neue Zeit, deren<br />
Rhythmus die Stadt erobert. Eine Altstadtgasse<br />
von Kairo wird zum Mikrokosmos einer Welt im<br />
Umbruch. Nagib Machfus, “Vater des ägyptischen<br />
Romans” und einer der bedeutendsten<br />
arabischen Autoren der Gegenwart, wurde 1911<br />
in Kairo geboren. 1988 erhielt er als erster<br />
Schriftsteller arabischer Sprache den Nobelpreis<br />
für Literatur.<br />
Machfus, Nagib: Echnaton<br />
Sprecher: Rainer Strecker<br />
3 CD, 245 Min., ISBN 3-8337-1159-0, € 16,40<br />
Jumbo Neue Medien, 2004<br />
Der ägyptische Autor Machfus beschreibt die<br />
Geschichte eines jungem Historikers auf der<br />
Suche nach der Wahrheit um Echnaton und<br />
Nofretete: Wenige Jahrzehnte nach dem Tod des<br />
geheimnisvollen Pharaos spürt er Zeitzeugen,<br />
Generäle, Priester, Künstler, Vertraute, Familienmitglieder<br />
und schließlich Nofretete selbst auf.<br />
Sie brechen ihr Schweigen und berichten mit<br />
gemischten Gefühlen von einem revolutionären<br />
Pharao, der die Menschen einem Gott gleichstellen<br />
wollte, ein utopisches Reich der Harmonie<br />
anstrebte, die ägyptische Kultur zur Blüte<br />
führte und das Reich in eine schwere Krise<br />
stürzte.<br />
Mandela, Nelson (Hg.): Meine afrikanischen<br />
Lieblingsmärchen<br />
Sprecher: Diverse<br />
3 CD, 230 Min., ISBN 3-455-30369-2, € 24,90<br />
Hoffmann und Campe, 2004<br />
Nelson Mandelas Lieblingsmärchen aus den<br />
verschiedenen Ländern Afrikas geben Einblick in<br />
eine exotische, oftmals mythische Welt. Bei einigen<br />
Erzählungen handelt es sich um Schöpfungsmythen,<br />
in denen man erfährt, wie der<br />
Mond entstand oder warum die Katze ein zahmes<br />
Haustier wurde. Sie bezaubern durch ihre<br />
poetische und farbenfrohe Sprache, die dem<br />
Leser die Welt Afrikas plastisch vor Augen führt.<br />
Präsentiert von einem Ensemble prominenter<br />
Sprecherinnen und Sprecher.<br />
Mankell, Henning: Das Auge des Leoparden<br />
Sprecher: Robert Dölle<br />
3 MC, 280 Min., ISBN 3-89940-376-2, € 27,95<br />
4 CD , 280 Min., ISBN 3-89940-375-4, € 27,95<br />
Der Hörverlag, 2004<br />
Eigentlich hatte der junge Mann nur eine kurze<br />
Reise nach Afrika machen wollen, aber dann<br />
war er neunzehn Jahre geblieben. Statt in<br />
Uppsala sein Jurastudium zu beenden, übernimmt<br />
er in Lusaka die Hühnerfarm einer weißen<br />
Engländerin, deren Mann im Busch verschollen<br />
ist. Doch nach einem schrecklichen<br />
Anschlag auf seine Nachbarn mehren sich die<br />
Zeichen, dass die Reformpläne des jungen<br />
Mannes gefährliche Gegner haben.<br />
Mankell, Henning: Der Chronist der Winde<br />
Sprecher: Edgar M.Böhlke<br />
4 MC, 320 Min., ISBN 3-89584-116-1, € 19,95<br />
Der Hörverlag, 2001<br />
Nelio, ein zehnjähriges Straßenkind in Afrika,<br />
erzählt um sein Leben. Er liegt mit einer Schusswunde<br />
auf dem Dach eines Hauses und weiß,<br />
dass er sterben wird, sobald seine Geschichte<br />
zu Ende ist. Er erzählt, wie Banditen sein Dorf<br />
überfielen, wie er floh, den Weg in die große<br />
Stadt fand und Anführer einer Bande von<br />
Straßenkindern wurde. Der Bekannte Krimiautor<br />
lebt seit über 20 Jahren immer wieder in<br />
Mosambique, wo er seit 1996 ein Theater leitet.<br />
37
Mankell, Henning: Die rote Antilope<br />
Sprecher: Edgar M.Böhlke<br />
4 MC, 353 Min., ISBN 3-89584-592-2, € 24,95<br />
Der Hörverlag, 2001<br />
1877, eine Handelsstation in der Kalahari-Wüste.<br />
Ein schwarzes Kind wird in die Obhut eines<br />
selbst ernannten Insektenforschers geraten, der<br />
es mit nach Schweden nimmt, damit es überlebe.<br />
Es wird Schuhe tragen, an Türen anklopfen<br />
und sich pausenlos anstarren lassen. Es wird<br />
wissenschaftlich untersucht und dem staunenden<br />
Publikum vorgeführt werden. In seinen<br />
Träumen aber sieht der Junge die rote Antilope,<br />
die sein leiblicher Vater in den Felsen geritzt hat.<br />
Noetzel; Lilian: Belishs Garten<br />
Sprecher: Gert Heidenreich<br />
3 CD, 175 Min., ISBN 3-88698-686-1, € 19,90<br />
steinbach sprechende Bücher, 2004<br />
Die Halb-Iranerin Noetzel, erzählt in ihrem Buch<br />
die sehnsuchtsvolle Geschichte vom jungen<br />
Manour, dem stummen Kalligraphen aus<br />
Persien. Manour ist nach Paris gekommen, um<br />
für den wohlhabenden Belish zu arbeiten. Er<br />
verliebt sich in Nuriye - „das Licht“-, die bezaubernde<br />
Tochter seines Förderers, die auf traditionelle<br />
Weise verheiratet werden soll. „Für<br />
Nuriyes baldige Hochzeit sollte ich kalligraphieren,<br />
doch vom ersten Moment an dachte ich nur<br />
daran, wie ich meine Liebe erklären könnte…“<br />
Schmitt, Eric-Emmanuel: Monsieur Ibrahim<br />
und die Blumen des Koran<br />
Sprecher: Matthias Ponnier<br />
1 CD, 80 Min., ISBN 3-89813-278-1, € 14,95<br />
Der Audio Verlag, 2003<br />
Der elfjährige Moses lebt allein mit seinem Vater,<br />
einem verknöcherten Rechtsanwalt, in Paris.<br />
Täglich kauft er in Monsieur Ibrahims Laden ein,<br />
dem Araber in der Rue Bleue, die so wenig blau<br />
wie Monsieur Ibrahim ein Araber ist. Denn<br />
‚Araber’ bedeutet in der Branche: durchgehend<br />
geöffnet, von 8 Uhr bis Mitternacht. Zwischen<br />
dem alten Mann und dem Jungen, der am<br />
Haushaltsgeld spart, um zu den Huren zu gehen,<br />
entspinnt sich eine wunderbare Freundschaft. –<br />
Mit dieser Erzählung, die auch die Spielarten des<br />
muslimischen Glaubens thematisiert, schuf Eric-<br />
Emmanuel Schmitt eine zauberhafte Parabel<br />
über Toleranz, Weisheit, Fatalismus.<br />
Sijie, Dai: Balzac und die kleine chinesische<br />
Schneiderin<br />
Sprecher: Edgar M. Böhlke<br />
5 CD, 310 Min., ISBN 3-88698-564-4, € 25,00<br />
4 MC, 310 Min., ISBN 3-88698-565-2, € 25,00<br />
steinbach sprechende Bücher, 2002<br />
Der chinesische Autor erzählt die autobiographische,<br />
witzige und zugleich traurige Liebesgeschichte.<br />
Zwei befreundete Gymnasiasten, die<br />
während der „Großen Proletarischen Kulturrevolution”<br />
in einem abgelegenen Bergdorf umerzogen<br />
werden sollen, verlieben sich in die<br />
Enkelin des Schneiders aus dem Nachbardorf<br />
und lesen der Analphabetin aus verbotenen<br />
Büchern beispielsweise von Balzac vor. So<br />
widerstehen sie selbst der Gehirnwäsche, aber<br />
das Mädchen verändert sich durch die aufgenommenen<br />
Gedanken ...<br />
38<br />
Skármeta, Antonio: Mit brennender Geduld<br />
Sprecher: Hans Korte<br />
3 CD, 220 Min., ISBN 3-934120-35-0, € 24,00<br />
3 MC, 220 Min., ISBN 3-934120-34-2, € 24,00<br />
HörbucHHamburg, 2001<br />
Die Geschichte einer ungewöhnlichen Männerfreundschaft,<br />
eine Liebesgeschichte und eine<br />
Liebeserklärung an die Kraft der Poesie. Der chilenische<br />
Autor Antonio Skármeta hat mit diesem<br />
Meisterwerk dem großen Chilenen Pablo<br />
Neruda und seinem Postboten Mario ein bleibendes<br />
und poetisches Denkmal gesetzt.<br />
Skármetas Roman über Freundschaft und Liebe,<br />
über Poesie und Leidenschaft, über Freiheit und<br />
Politik wurde zweimal verfilmt, zuletzt mit<br />
Philippe Noiret und Massimo Troisi.<br />
Sachbuch<br />
Ayoub, Susanne: Geboren in Bagdad<br />
Sprecher: Andrea Clausen, Brigitta Furgler, Chris<br />
Pichler, Marwan Abado<br />
Mit Liedern der irakischen Sängerin Juliette<br />
Mansour<br />
1 CD, 59 Min., ISBN 3-455-30377-3, € 17,90<br />
Hoffmann und Campe, 2004<br />
Susanne Ayoub, geboren in Bagdad, bereiste<br />
nach dem Golfkrieg im Jahr 2000 zum ersten Mal<br />
nach ihrer Flucht als Kind nach Wien wieder den<br />
Irak. Sie begegnet einer verloren gegangenen<br />
Heimat. Akustische Impressionen einer Stadt<br />
zwischen den Kriegen, persönliche Gedanken,<br />
Erinnerungen und eine Spurensuche nach<br />
Familienangehörigen sind verwoben mit<br />
Originalklängen aus Bagdad und Liedern der irakischen<br />
Sängerin Juliette Mansour. Eine nachdenkliche<br />
und sehr persönliche Reise in den<br />
Irak.<br />
Mankell, Henning: Ich sterbe,<br />
aber die Erinnerung lebt<br />
Die Mangopflanze<br />
Sprecher: Axel Milberg<br />
Übersetzung: Verena Reichel<br />
2 CD, 170 Minuten, ISBN 3-89940-440-8,<br />
€ 19,95<br />
Der Hörverlag, 2004<br />
Im Frühjahr 2003 reiste Henning Mankell nach<br />
Uganda, um mit Aidskranken und deren<br />
Angehörigen zu sprechen. Im Mittelpunkt dieses<br />
Reiseberichts steht die Begegnung mit der aidskranken<br />
Christine und ihrer Tochter Aida.<br />
Christines Einkommen als Lehrerin reichte aus,<br />
eine 16-köpfige Familie zu ernähren, aber nicht,<br />
um die notwendigen Medikamente zu bezahlen.<br />
Mankell erzählt vom Schicksal der Kinder, denen<br />
durch den vorzeitigen Tod der Eltern die<br />
Verantwortung für ihre Geschwister aufgebürdet<br />
wird.<br />
Voss, Ursula: Versuchen wir das Unmögliche<br />
– Erinnerungen an Che Guevara<br />
Sprecher: Thomas Thieme und Christian Berkel<br />
Redaktion: Curt Hondrich<br />
Regie: Hein Brühl<br />
Produktion: WDR<br />
1 CD, 55 Min., ISBN 3-89813-209-9, € 14,95<br />
Der Audio Verlag, 2003<br />
Vor 75 Jahren wurde eine der legendärsten<br />
Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts geboren:<br />
Ernesto ’Che’ Guevara, charismatischer Weggefährte<br />
Fidel Castros, Leitfigur der Linken,<br />
Symbol der Hoffnung auf eine gerechte Gesellschaft.<br />
Um die Stationen seines aufregenden<br />
Lebens nachzuzeichnen, hat die Feature-<br />
Autorin Ursula Voss mehrere Reisen nach<br />
Südamerika unternommen. Mit aktuellen Interviews<br />
und zahlreichen Original-Tondokumenten,<br />
u. a. von Che Guevara, Fidel Castro und Rudi<br />
Dutschke, hat sie ein lebendiges Porträt inszeniert,<br />
das den Menschen hinter dem Mythos<br />
zeigt und das der bis heute ungebrochenen<br />
‚Faszination Che’ auf den Grund geht. Ursula<br />
Voss wurde 2004 für das Che-Feature mit dem<br />
Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet.
XII. Weitere<br />
Leseempfehlungen,<br />
Materialien und Adressen<br />
Das Verzeichnis „Bücher zu Lateinamerika“<br />
wird regelmäßig von der Informationsstelle<br />
Lateinamerika und dem Anderen Buchladen Köln<br />
herausgegeben (mit Nachtragslisten). Zu bestellen<br />
im Buchhandel.<br />
Der „Eine-Welt-Bücherdienst” ist ein Katalog<br />
mit einer ausführlich kommentierten Auswahl<br />
aktueller Buchtitel der Eine-Welt-Literatur. Auf 64<br />
Seiten werden Bücher ausführlich vorgestellt,<br />
bewertet und zur Bestellung angeboten. Das<br />
Programm umfasst Sach- und Fachbücher, Bildbände,<br />
Reiseberichte und Länderführer, Romane<br />
und Dichtung, Kinder- und Jugend-bücher. Der<br />
Dienst ist eine Inititative der Misereor-Medienproduktion<br />
und Vertriebsgesellschaft (MVG), einer<br />
Tochtergesellschaft des Bischöflichen Hilfs--werkes<br />
Misereor.<br />
Der Münchner Non-Profit Spezialbuchladen<br />
„Fremde Welten” bietet versandkostenfrei<br />
Bücher zum Thema „3. Welt”, ethnische Minderheiten<br />
und Daheim in der Fremde” im Internet an.<br />
Der Überschuss fließt in ein Straßenkinderprojekt<br />
in Südamerika. Adresse: www.fremdewelten.de<br />
Fremde Welten 2004/2005<br />
Bereits zum 15. Mal ist das Verzeichnis Fremde<br />
Welten des Kinderbuchfonds Baobab erschienen.<br />
Eine Auswahl von über 250 Kinder- und<br />
Jugendmedien aus dem deutschen Sprachraum<br />
lädt zu literarischen Entdeckungsreisen ein. Jeder<br />
Eintrag enthält neben Angaben zu Inhalt,<br />
Schauplatz, Themenschwerpunkten, Lesealter,<br />
Umfang und Zielpublikum auch die Begründung<br />
für die Aufnahme ins Verzeichnis sowie bibliografische<br />
Angaben. Fremde Welten ist ein übersichtlicher<br />
Ratgeber und bietet wertvolle Hilfe bei der<br />
Auswahl von Büchern und anderen Medien für<br />
Eltern, LehrerInnen, Buchhändler- oder<br />
BibliothekarInnen und für alle Interessierten, die<br />
Kindern und Jugendlichen ein differenziertes Bild<br />
von Menschen aus fremden Gesellschaften vermitteln<br />
möchten.<br />
Kinder- und Jugendbücher zu den Themen Afrika,<br />
Asien, Lateinamerika, außereuropäische ethnische<br />
Minderheiten und Rassismus.<br />
Herausgegeben vom Kinderbuchfonds Baobab in<br />
Basel, einer Arbeitsstelle der Erklärung von Bern<br />
und terre des hommes schweiz<br />
128 Seiten, € 8,50 / sFr 10,00<br />
ISBN 3-905550-23-7<br />
In der Schweiz erhältlich im Buchhandel und bei:<br />
Erklärung von Bern (EvB), Postfach 1327, 8031<br />
Zürich, info@evb.ch oder: terre des hommes<br />
schweiz, Postfach, 4018 Basel, info@terredeshommes.ch<br />
In Deutschland erhältlich beim:<br />
Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V., Postfach 80<br />
01 24, 81601 München, info@jugendliteratur.org<br />
Die Bücherliste „Guck mal übern Tellerrand!<br />
Lies mal, wie die anderen leben” wird von<br />
der Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus<br />
Afrika, Asien und Lateinamerika e.V. und der<br />
Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong> jedes Jahr herausgegeben.<br />
Es ist eine ausführliche, kommentierte<br />
Empfehlungsliste über Kinder- und Jugendbücher<br />
(und über) die Länder des Südens. Die<br />
Bücherliste ist bei der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong>,<br />
Aktionsteam WeltGeschichten, Tel.:<br />
0228/2288215, evelyn.langhans@dwhh.de, zu<br />
kostenlos zu bestellen. Die Liste ist auch elektronisch<br />
in ständig aktualisierter Form verfügbar<br />
(www.litprom.de). Weitere Materialien zur Aktion<br />
„Guck mal übern Tellerrand“ sind zu bestellen bei:<br />
Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus<br />
Afrika, Asien und Lateinamerika e.V., Reineckstr.<br />
3, 60313 Frankfurt/Main, E-Mail: guckmal@bookfair.com,<br />
Tel: 069 / 2102-270 www.litprom.de<br />
Das Moderne Antiquariat Eine Welt ist ein<br />
Projekt der Infostelle Eine Welt e.V. in Magdeburg.<br />
Hier kann man eine ganze Reihe wichtiger Werke<br />
afrikanischer, asiatischer und lateinamerikanischer<br />
AutorInnen antiquarisch erwerben. Zudem<br />
gibt es Kinder- und Sachbücher zu ebenfalls sehr<br />
moderaten Preisen. Fünf Prozent des Umsatzes<br />
werden dem Arbeitskreis Vierte Welt zur<br />
Verfügung gestellt, der mit dem Geld NRO im<br />
indonesischen Westpapua unterstützt.<br />
Bestellungen und Katalog: Infostelle Eine Welt<br />
e.V., Postfach 18 03 09, 39030 Magdeburg, Tel.:<br />
0391-2511019, Fax: 0391-2532393, E-Mail: einewelt@web.de.<br />
Die Orientierungshilfe „Nord-Süd-Literatur” mit<br />
Hinweisen auf Literatur aus Afrika, Asien und<br />
Lateinamerika wird von der Vereinigung ehemaliger<br />
Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfer<br />
zusammengestellt (VEHEMENT e.V.). Preis<br />
pro Heft: DM 7,50 zzgl. Porto. Bezug: VEHEMENT,<br />
Remigiusstr. 21, 50937 Köln, Tel. 0221-4200471,<br />
Fax -4200575.<br />
Die Bibliographie „Quellen” (Zeitgenössische<br />
Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika in<br />
deutscher Übersetzung) und eine “Einladung zu<br />
literarischen Entdeckungsreisen” bietet “Der<br />
ANDERE Literaturklub” an. Für einen<br />
Jahresbeitrag von 65 Euro bekommt vier Bücher<br />
jährlich ins Haus und eine Quartalszeitschrift. Von<br />
dem Geld werden zudem literarische Projekte im<br />
Süden gefördert. Adresse: Gesellschaft zur<br />
Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und<br />
Lateinamerika e.V., Reineckestr. 3, D-60313<br />
Frankfurt a.M., Fon: 069 / 2102 -250, -247 ; Fax:<br />
069 / 2102 -227, -277; E-Mail: mayenburg@bookfair.com,<br />
www.litprom.de<br />
www.drittewelt.de/buch<br />
Informationen zu Medien in Entwicklungsländern,<br />
Buchtipps und Fernsehtipps unter<br />
„Service“.<br />
www.epo.de<br />
Das Online Portal „entwicklungspolitik online“<br />
(epo) ist eine sehr gute Informationsquelle zu<br />
jeglichen Bereichen der Entwicklungspolitik.<br />
Unter „Service“ finden sich auch wertvolle Tipps<br />
zu entwicklungspolitischer Literatur (Belletristik,<br />
Sachbuch, Materialien, Tipps).<br />
www.perlentaucher.de<br />
Der Perlentaucher ist ein Kulturmagazin im<br />
Internet. Als Service wird eine tägliche Auswertung<br />
der Buchrezensionen in den sechs<br />
besten deutschsprachigen Zeitungen angeboten.<br />
Zu jeder einzelnen Buchkritik wird eine Notiz verfasst,<br />
die die Tendenz der Kritik in eigenen Worten<br />
wiedergibt. Diese werden täglich ab 14 Uhr in der<br />
Bücherschau des Tages präsentiert.<br />
Hörbuch<br />
www.hoerothek.de<br />
Hörbuch-Portal mit Rezensionen und Newsletter<br />
www.hr-online.de<br />
Monatliche Hörbuch-Bestenlisten<br />
39
A1 Verlag<br />
Hippmannstraße 11<br />
80639 München<br />
Tel.: 089 / 1711928-0<br />
Fax: 089/ 1711928-8<br />
www.a1-verlag.de<br />
Ammann Verlag & Co<br />
Neptunstrasse 20<br />
CH-8032 Zürich<br />
Tel.: 0041 / 1 / 26 81 040<br />
Fax: 0041 / 1 / 26 81 050<br />
www.ammann.ch<br />
Argon Verlag<br />
siehe S.Fischer Verlag<br />
ars vivendi Verlag<br />
Bauhof 1<br />
90556 Cadolzburg<br />
Tel.: 09103 / 71929-0<br />
Fax: 09103 / 7192919<br />
www.arsvivendi.com<br />
Athena Verlag<br />
Mellinghofer Straße 126<br />
46047 Oberhausen<br />
Tel.: 0208 / 87 15 05<br />
Fax: 0208 / 87 15 47<br />
www.athena-verlag.de<br />
Atlantis Verlag / pro juventute<br />
im orell füssli Verlag<br />
Dietzingerstrasse 3<br />
CH-8036 Zürich<br />
Tel.: 0041 / 1 / 4 66 77 11<br />
Fax: 0041 / 1 / 4 66 74 12<br />
www.ofv.de<br />
Der Audio Verlag GmbH<br />
Neue Promenade 6<br />
D-10178 Berlin<br />
Tel.: 030 / 520 00 93-0<br />
Fax: 030 / 520 00 93-320<br />
www.der-audio-verlag.de<br />
40<br />
XIII.Verlage<br />
Aufbau Verlag GmbH<br />
Neue Promenade 6<br />
10178 Berlin<br />
Tel.: 030 / 28394-0<br />
Fax: 030 / 28394100<br />
www.aufbauverlag.de<br />
C. H. Beck<br />
Wilhelmstraße 9<br />
80801 München<br />
Tel.: 089 / 3 81 89-483<br />
Fax: 089 / 3 81 89-520<br />
www.beck.de<br />
C. Bertelsmann Verlag<br />
siehe Verlagsgruppe Random House<br />
Blauburg Verlag<br />
Wippertstraße 2<br />
79100 Freiburg<br />
Tel.: 0761 / 4019616<br />
Fax: 0761 / 1513841<br />
www.blauburg.com<br />
Karl Blessing Verlag<br />
siehe Verlagsgruppe Random House<br />
Brandes & Apsel<br />
Scheidswaldstraße 44<br />
60385 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 069 / 95 73 01 86<br />
Fax: 069 / 95 73 01 87<br />
www.brandes-apsel-verlag.de<br />
btb<br />
siehe Verlagsgruppe Random House<br />
DHV - Der Hörverlag GmbH<br />
Lindwurmstr. 88<br />
80337 München<br />
Tel.: 089 / 21 06 94 0<br />
Fax: 089 / 21 06 94 15<br />
www.hoerverlag.de<br />
Diederichs Verlag<br />
im Heinrich Hugendubel Verlag<br />
Holzstrasse 28<br />
80469 München<br />
Tel.: 089 / 23 55 86-0<br />
Fax: 089 / 23-55-86-139<br />
www.hugendubel.de<br />
Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH<br />
In der Raste 2<br />
53129 Bonn<br />
Tel.: 0228 / 23 80 83<br />
Fax: 0228 / 23 41 04<br />
www.dietz-verlag.de<br />
Diogenes Verlag<br />
Sprecherstraße 8<br />
8032 Zürich<br />
Tel.: 0041 / 1 / 2548511<br />
Fax: 0041 / 1 / 2528407<br />
www.diogenes.ch<br />
Verlagsgruppe Droemer Knaur<br />
Hilblestraße 54<br />
80636 München<br />
Tel.: 089 / 9271-326<br />
Fax: 089 / 9271/349<br />
www.droemer-knaur.de<br />
dtv<br />
Deutscher Taschenbuch Verlag<br />
Friedrichstraße 1a<br />
80801 München<br />
Tel.: 089 / 3 81 67-161<br />
Fax: 089 / 3 81 67-361<br />
www.dtv.de<br />
DVA<br />
Deutsche Verlags-Anstalt<br />
Königinstraße 9<br />
80539 München<br />
Tel.: 089 / 45554-0<br />
Fax: 089 / 45554-100<br />
www.dva.de<br />
Edition Nautilus<br />
Alte Holstenstraße 22<br />
21031 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 721 35 36<br />
Fax: 040 / 721 83 99<br />
www.edition-nautilus.de<br />
S. Fischer Verlag GmbH<br />
Hedderichstraße 114<br />
60596 Frankfurt/Main<br />
Tel.: 069 / 6062-0<br />
Fax: 069 / 6062-319<br />
www.fischerverlage.de<br />
Frederking & Thaler<br />
Neumarkter Straße 18<br />
81673 München<br />
Tel.: 089 / 43 72-28 65<br />
Fax: 089 / 43 72-28 54<br />
www.frederking-und-thaler.de<br />
Verlag Freies Geistesleben<br />
Landhausstraße 82<br />
70190 Stuttgart<br />
Tel.: 0711 / 2853200<br />
Fax: 0711 / 2853210<br />
www.geistesleben.com
Goldmann Verlag<br />
siehe Verlagsgruppe Random House<br />
Gruner + Jahr AG & Co KG<br />
Druck- und Verlagshaus<br />
Am Baumwall 11<br />
20459 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 3703-0<br />
Fax: 040 / 37 03-60 00<br />
www.guj.de<br />
Carl Hanser Verlag<br />
Kolberger Straße 22<br />
81679 München<br />
Tel.: 089 / 99830-0<br />
Fax:089 / 984809<br />
www.hanser.de<br />
Haymonverlag<br />
Kochstraße 10<br />
A-6020 Innsbruck<br />
Tel.: 0512 / 576300<br />
Fax: 0512 / 576300-14<br />
www.haymonverlag.de<br />
Herder Verlag<br />
Hermann-Herder Straße 4<br />
79104 Freiburg<br />
Tel.: 0761 / 2717-0<br />
Fax:: 0761 / 2717-520<br />
www.herder.de<br />
HörbucHHamburg Verlag Margrit<br />
Osterwold<br />
Elbchaussee 163<br />
22605 Hamburg<br />
Tel.: 040/88913946<br />
Fax: 040/88913947<br />
www.hoerbuch-hamburg.de<br />
Hoffmann und Campe Verlag GmbH<br />
GmbH<br />
Harvestehuder Weg 42<br />
20149 Hamburg<br />
Tel.: 040/44188-0<br />
Fax. 040/44188-202<br />
www.hoffmann-und-campe.de<br />
Horlemann Verlag<br />
Postfach 1307<br />
53583 Bad Honnef<br />
Tel.: 02224 / 55 89<br />
Fax: 02224 / 54 29<br />
www.horlemann-verlag.de<br />
IKO- Verlag für Interkulturelle<br />
Kommunikation<br />
Assenheimer Straße 17<br />
60489 Frankfurt/Main<br />
Tel.: 069 / 784808<br />
Fax: 069 / 7896575<br />
www.iko-verlag.de<br />
Insel Verlag<br />
siehe Suhrkamp Verlag<br />
Kabel Verlag<br />
siehe Piper Verlag<br />
Verlag Kiepenheuer und Witsch<br />
Rondorfer Straße 5<br />
50968 Köln<br />
Tel.: 0221 / 37685-0<br />
Fax: 0221 / 388595<br />
www.kiwi-koeln.de<br />
Verlag Klett-Cotta<br />
Rotebühlstraße 77<br />
70178 Stuttgart<br />
Tel.: 0711 / 66 72-1250<br />
Fax: 0711 / 66 72-2031<br />
www.klett-cotta.de<br />
Erika Klopp Verlag<br />
Poppenbütteler Chaussee 53<br />
22937 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 607909-07<br />
Fax: 040 / 607909-59<br />
www.erika-klopp.de<br />
Verlag Knaus<br />
siehe Verlagsgruppe Random House<br />
Verlag Antje Kunstmann<br />
Georgenstraße 123<br />
80797 München<br />
Tel.: 089 / 12 11 93 0<br />
Fax: 089 / 12 11 93 20<br />
www.kunstmann.de<br />
Lamuv Verlag<br />
Postfach 2605<br />
37016 Göttingen<br />
Tel.: 0551 / 4 40 24<br />
Fax: 0551 / 4 13 92<br />
www.lamuv.de<br />
Verlag Otto Lembeck<br />
Gärtnerweg 16<br />
60322 Frankfurt/Main<br />
Tel.: 069 / 5970988<br />
Fax: 069 / 5975742<br />
www.lembeck.de<br />
Lenos Verlag<br />
Spalentorweg 12<br />
CH-4051 Basel<br />
Tel.: 0041 / 61 / 2 61 34 14<br />
Fax: 0041 / 61 / 2 61 35 18<br />
www.lenos.ch<br />
Limes<br />
siehe Verlagsgruppe Random House<br />
LKO Verlagsgesellschaft<br />
Maria-Hilf-Straße 15-17<br />
50677 Köln<br />
Tel.: 0221 / 16018-0<br />
Fax: 0221 / 16018-19<br />
Luchterhand Literaturverlag<br />
siehe Verlagsgruppe Random House<br />
Malik Verlag<br />
siehe Piper Verlag<br />
Manesse Verlag<br />
siehe DVA<br />
Maro Verlag<br />
Riedinger Straße 24<br />
86153 Augsburg<br />
Tel.: 0821 / 41 60 34<br />
Fax: 0821 / 41 60 36<br />
www.maroverlag.de<br />
Moritz Verlag<br />
Siehe Verlagsgruppe Beltz<br />
Verlag Nagel und Kimche<br />
Nordstraße 9<br />
CH-8035 Zürich<br />
Tel.: 0041 / 1 / 366 66 80<br />
Fax: 0041 / 1 / 366 66 88<br />
www.nagel-kimche.ch<br />
Friedrich Oetinger Verlag<br />
Poppenbütteler Chaussee 53<br />
22397 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 60 79 09 - 02<br />
Fax: 040 / 60 72 - 326<br />
www.oetinger.de<br />
Patmos Verlagshaus<br />
Am Wehrhahn 100<br />
40211 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 1 67 95-55<br />
Fax: 0211 / 1 67 95-75<br />
www.patmos.de<br />
41
Pendragon Verlag<br />
Stapenhorststraße 15<br />
33615 Bielefeld<br />
Tel.: 0521 / 6 96 89<br />
Fax: 0521 / 17 44 70<br />
www.pendragon.de<br />
Peter Hammer Verlag<br />
Föhrenstraße 33-35<br />
42283 Wuppertal<br />
Tel.: 0202 / 50 50 66 / 67<br />
Fax: 0202 / 50 92 52<br />
www.peter-hammer-verlag.de<br />
Piper Verlag<br />
Georgenstraße 4<br />
80799 München<br />
Tel.: 089 / 38 18 01-0<br />
Fax: 089 / 33 87 04<br />
www.piper.de<br />
Ravensburger Buchverlag<br />
Postfach 1860<br />
88188 Ravensburg<br />
Tel.: 0751 / 860<br />
Fax: 0751 / 861289<br />
www.ravensburger.de<br />
Rotpunktverlag<br />
Freyastraße 20<br />
CH-8026 Zürich<br />
Tel.: 0041 /1 / 24 18 434<br />
Fax:: 0041/ 1 / 24 18 474<br />
www.rotpunktverlag.ch<br />
Rowohlt Verlag<br />
Hamburger Straße 17<br />
21465 Reinbek<br />
Tel.: 040 / 7272-0<br />
Fax: 040 / 7272-319<br />
www.rowohlt.de<br />
42<br />
Rowohlt Berlin Verlag<br />
Kreuzbergstraße 30<br />
10965 Berlin<br />
Tel.: 030 / 285384-0<br />
www.rowohlt.de<br />
Sauerländer Verlage AG<br />
Laurenzvorstadt 89<br />
CH-5001 Aarau<br />
Tel.: 0041 / 62 / 8368626<br />
Fax: 0041 / 62 / 8368620<br />
www.sauerlaender.ch<br />
Schmetterling Verlag<br />
Lindenspürstraße 38b<br />
70176 Stuttgart<br />
Tel.: 0711 / 62 67 79<br />
Fax: 0711 / 62 69 92<br />
www.schmetterling-verlag.de<br />
Siedler Verlag<br />
siehe Verlagsgruppe Random House<br />
steinbach sprechende bücher<br />
Am Markt 2<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Tel.: 0791 / 9463690<br />
Fax: 0791 / 97142<br />
www.sprechendebuecher.de<br />
Suhrkamp Verlag<br />
Lindenstraße 29-35<br />
60325 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 069 / 7 56 01-261<br />
Fax: 069 / 7 56 01-314<br />
www.suhrkamp.de<br />
Thienemann Verlag<br />
Blumenstraße 36<br />
70182 Stuttgart<br />
Tel.: 0711 / 21055-0<br />
Fax: 0711 / 2105530<br />
www.thienemann.de<br />
Unionsverlag /Limmat Verlag<br />
Rieterstraße 18<br />
CH-8027 Zürich<br />
Tel.: 0041 / 1 / 2 81 14 00<br />
Fax: 0041 / 1 / 2 81 14 40<br />
www.unionsverlag.com<br />
Urachhaus<br />
Postfach 13-10-53<br />
70068 Stuttgart<br />
Tel.: 0711 / 28532-01<br />
Fax: 0711 / 28531-11<br />
www.urachhaus.com<br />
Verlag an der Ruhr<br />
Postfach 10 22 51<br />
45422 Mülheim an der Ruhr<br />
Tel.: 0208 / 495040<br />
Fax. 0208 / 4950495<br />
www.verlagruhr.de<br />
Verlagsgruppe Beltz<br />
Werderstr. 10<br />
69469 Weinheim<br />
Tel.: 06201 / 6007-0<br />
Fax: 0 62 01 / 60 07-4 93<br />
www.beltz.de<br />
Verlagsgruppe Random House<br />
Neumarkter Straße 28<br />
81673 München<br />
Tel.: 089 / 4136-0<br />
www.randomhouse.de<br />
Verlag Klaus Wagenbach<br />
Emser Strasse 40-41<br />
10719 Berlin<br />
Tel.: 030 / 235151-0<br />
Fax: 030 / 2116140<br />
www.wagenbach.de
Machen Sie mit: aktiv für eine Welt ohne Hunger<br />
Lernen Sie weitere Aktionsideen der <strong>Welthungerhilfe</strong> kennen. Interessenten, Organisatoren und Teilnehmer<br />
sind immer herzlich wilkommen.<br />
Aktion LebensLäufe –<br />
Sport, Spaß und Solidarität<br />
Sportlicher Einsatz verbindet sich mit solidarischem<br />
Engagement für Menschen in Entwicklungsländern. In der<br />
Aktion LebensLäufe der <strong>Welthungerhilfe</strong> in Kooperation<br />
mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband beweisen<br />
Schulen, Vereine, Lauftreffs, Betriebssportgruppen und<br />
alle weiteren Interessenten Solidarität mit den Menschen<br />
in Afrika, Asien und Lateinamerika, die nicht so gute<br />
Startbedingungen haben. Laufend, radelt, skatend oder<br />
walkend lassen sich die Teilneh-mer in rund 300 Lebens-<br />
Läufen im Bundesgebiet im Jahr 2004 ihre sportlichen<br />
Leistungen mit Kilometer-, Runden- oder Minutengeld<br />
sponsern. Alle Veranstalter werden mit Aktions- und<br />
Unterrichtsmate-rialien, Sponsoringvorlagen und organisatorischen<br />
Tipps unterstützt. Die Erlöse kommen<br />
Projekten der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong> zugute.<br />
Besondere Highlights im Jahr 2004 waren die bereits im<br />
sechsten Jahr mit der <strong>Welthungerhilfe</strong> veranstaltete Fair<br />
Play Tour d’Europe und die Charity-Partnerschaften mit<br />
dem real,-BERLIN-MARATHON, dem Volksbank-Münster<br />
Marathon und dem OLYMPUS MARATHON HAMBURG, bei<br />
denen die Läuferinnen und Läufer dem Motto folgten:<br />
United We Run For Life.<br />
Aktion WeltFrühstück –<br />
Frühstück für alle<br />
Unter diesem Motto präsentierten bereits Schulaktionen<br />
in vielen Städten im Bundesgebiet Frühstückskulturen<br />
und Essgewohnheiten aus aller Welt. In Aktionswochen<br />
zum Thema „Frühstück aus aller Welt“ entwickeln<br />
Schülerinnen und Schüler in fächerübergreifenden<br />
Aktivitäten gesunde und fantasievolle Frühstücksideen:<br />
ein internationales Fußballfrühstück, den Belastungstest<br />
von Müsliriegeln, Frühstücksgymnastik und Frühstücksquiz,<br />
einen Kaffeeparcours und vieles mehr. Die Brücke<br />
zwischen Ernährung und Kultur schlagen Geschichtenerzähler<br />
im literarischen Frühstück. Die Geschichte und<br />
Zubereitung von Produkten ist genauso Thema wie die<br />
Darstellung traditioneller Formen der Herstellung und<br />
Konservierung von Speisen bei uns und in vielen anderen<br />
Kulturen. Die Teilnehmer nehmen das eigene Frühstücksverhalten<br />
unter die Lupe und schauen über den Tellerrand<br />
auf das Frühstück in den Partnerländern der<br />
Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong>. Auf den Abschlussfesten<br />
erwarten das Publikum die Ergebnisse der grenzelosen<br />
Ideenvielfalt.<br />
Aktionsideen für Ehrenamtliche – mitmachen, mithelfen, miterleben<br />
Sie möchten etwas bewegen? Ehrenamtlich tätig werden? Sich einsetzen für eine gute Sache? Wie auch immer: Sie<br />
möchten etwas tun – gegen den Hunger. Sie möchten die Arbeit der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong> mit Ihren Kräften und<br />
Kenntnissen unterstützen? Dafür schon einmal herzlichen Dank! Wir brauchen Ihre Unterstützung, Ihre Mithilfe. In einer<br />
Broschüre, die sie mit dem Bestellcoupon aus diesem Leseheft bei uns bestellen können, haben wir Anregungen und<br />
Ideen für Sie zusammen gestellt. Es gibt viele Wege zu helfen. Der eigenen Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.<br />
Wenn Sie sich engagieren, werden Sie Neues entdecken: bei sich selbst, bei anderen und in Ihrer Umgebung. Und wenn<br />
Sie sich mit an-deren zusammentun, wird es einfacher, und die Sache macht eine Menge Spaß. Melden Sie sich bei uns.<br />
Wir beraten Sie gern.<br />
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