25.12.2012 Aufrufe

pdf-Download - Welthungerhilfe

pdf-Download - Welthungerhilfe

pdf-Download - Welthungerhilfe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2<br />

WeltGeschichten –<br />

eine Aktion mit Künstlern und<br />

Literatur aus Afrika, Asien und<br />

Lateinamerika<br />

Bücherliste 2005/2006<br />

Herausgeber:<br />

Deutsche <strong>Welthungerhilfe</strong><br />

Friedrich-Ebert-Straße 1<br />

53173 Bonn<br />

Tel.: 0228 / 22 88-0<br />

Fax: 0228 / 22 88 274<br />

e-mail: evelyn.langhans@welthungerhilfe.de<br />

Internet: www.welthungerhilfe.de<br />

Redaktion: Isabella Walde,<br />

Stephanie Schmücker,<br />

Evelyn Langhans (verantwortlich)<br />

Titel-Illustration: Juliane Steinbach<br />

Gestaltung: Klaus Mannhardt<br />

Januar 2005<br />

460-5293<br />

Inhalt<br />

Aktion WeltGeschichten:<br />

Kulturen kennen keine Grenzen 4<br />

Anthony Thompson erzählt WeltGeschichten in Detmold:<br />

Buchhändler Albert Lange von der Buchhandlung<br />

Kafka & Co. berichtet 7<br />

WeltGeschichten aus Brasilien:<br />

Ein Interview mit Zé do Rock über den Zusammenhang von<br />

Fremdwort und Fremdenfeindlichkeit, das Wort „Zwiebel“<br />

und vieles mehr 8<br />

Dorothee Kolbe erlebt WeltGeschichten in Ghana:<br />

Die Referentin Dorothee Kolbe aus der Reihe AugenZeugen<br />

schildert ihre Begegnungen bei ihrem Besuch<br />

im Kinder Paradise 10<br />

Die Projektarbeit der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong> 11<br />

Sri Lanka – Wiederaufbau sichern<br />

Mali – Schulspeisung am Rande der Wüste<br />

Bolivien – Ausbildung schafft Perspektiven<br />

Indien – Schule für alle<br />

Bibliographie:<br />

Empfehlenswerte Neuerscheinungen zu Afrika, Asien<br />

und Lateinamerika<br />

Neu! Belletristik und Sachbuch innerhalb der Rubriken nach<br />

Ländern sortiert<br />

I. Neu! Werke der Künstler der Aktion WeltGeschichten 12<br />

II. Belletristik – Länder übergreifend / Eine Welt 14<br />

III. Belletristik – Afrika 14<br />

IV. Belletristik – Asien & Arabischer Raum 16<br />

V. Belletristik – Lateinamerika & Karibik 23<br />

„Guck mal übern Tellerrand“ – empfehlenswerte Kinderund<br />

Jugendbücher aus der Einen Welt 28<br />

VI. Sachbuch – Ökonomie, Geschichte, Politik 29<br />

VII. Sachbuch – Soziologie, Pädagogik, Gesellschaft 32<br />

VIII. Sachbuch – Philosophie, Religion, Kultur 33<br />

IX. Sachbuch – Kunst, Reisen, Bildbände 34<br />

X. Kalender 36<br />

XI. Neu! MCs, CDs und CD-ROMs 37<br />

XII. Neu! Weitere Leseempfehlungen, Materialien und Adressen 39<br />

XIII. Verlage 40<br />

XIV. Machen Sie mit: aktiv für eine Welt ohne Hunger 43


Aktion WeltGeschichten –<br />

Einladung zum Kulturdialog<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

fragen Sie sich auch manchmal, wie man in unserer komplexen Welt die Orientierung bewahren<br />

kann? Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung. Gerade Kunst bzw.<br />

Literatur vermitteln ein sehr viel facettenreicheres, intimeres und realitätsnaheres Bild von<br />

Ländern und Menschen als das vielfach sehr auf Einzelaspekte fokussierte Bild der Medien.<br />

Deshalb laden wir Sie herzlich ein, in der neuen Bücherliste 2005/2006 der Aktion<br />

WeltGeschichten zu stöbern und fremde Lesewelten zu entdecken. Die kommentierte<br />

Bücherliste gibt Ihnen einen detaillierten Überblick über aktuelle Literatur aus Afrika, Asien und<br />

Lateinamerika, die bei deutschsprachigen Verlagen erschienen ist. Um Ihnen das Fischen nach<br />

Ihren literarischen Perlen zu vereinfachen, haben wir ein paar Neuerungen eingeführt. Für die<br />

Suche nach speziellen geographischen Schwerpunkten haben wir die einzelnen Rubriken<br />

unter Belletristik und Sachbuch zusätzlich nach Ländern geordnet. Neu sind zudem die<br />

Aufnahme neuer Medien wie Hörbücher auf MCs oder CDs sowie die Leseempfehlungen und<br />

Materialien als Serviceteil.<br />

Das Kontingent der WeltGeschichten-Künstler und -Referenten, die an Schulen, Bibliotheken<br />

und Kultureinrichtungen vermittelt werden, hat sich in diesem Jahr erheblich erweitert. Daher<br />

stellen wir diesmal die Aktion und ihre „neuen“ und „alten“ Akteure auf den Seiten 4 und 5<br />

vor. Ihre literarischen Werke finden Sie gesondert im Kapitel I der Bibliographie. Im redaktionellen<br />

Teil bieten wir Ihnen vergnügliche und anregende Einblicke in das Werk und die<br />

Veranstaltungen der WeltGeschichten-Künstler Zé do Rock und Anthony Thompson.<br />

Einen Einblick in die Projektarbeit der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong> gewähren Ihnen die vier<br />

exemplarisch ausgewählten Projekte in Sri Lanka, Mali, Bolivien und Indien, die Sie mit der<br />

Aktion WeltGeschichten unterstützen können. Der spannende Bericht von Dorothee Kolbe<br />

über das Projekt „Kinder Paradise“in Ghana vertieft diese Informationen.<br />

Beim Lesen werden Sie merken, dass wir den Bereich Kinder- und Jugendbuch aus der<br />

Bücherliste gestrichen haben. Literatur für Kinder- und Jugendliche finden Sie in der Kinderund<br />

Jugendbuchliste „Guck mal übern Tellerrand“, die von der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong> in<br />

Kooperation mit der Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika<br />

herausgegeben wird. Diese sowie weitere Materialien der <strong>Welthungerhilfe</strong> können Sie<br />

gerne beim Aktionsteam WeltGeschichten bestellen.<br />

Ihr Aktionsteam WeltGeschichten<br />

der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong><br />

Der Dekorationswettbewerb<br />

Senden Sie uns ein Foto Ihrer Literaturpräsentation mit den Dekorationsmaterialien zur Aktion<br />

WeltGeschichten. Die ideenreichsten Buch-Ausstellungen werden zum Jahresende prämiert!<br />

3


Aktion WeltGeschichten: Kulturen kennen keine Grenzen<br />

Die Begegnungen im Rahmen der Aktion WeltGeschichten eröffnen<br />

literarisch, musikalisch und erzählend Einblicke in den kulturellen<br />

Reichtum und den Alltag der Menschen in den Partnerländern<br />

der <strong>Welthungerhilfe</strong>. Neben Veranstaltungen mit Künstlern<br />

berichten Projektmitarbeiter der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong><br />

in der Reihe Augenzeugen über ihre Erfahrungen in der Entwicklungszusammenarbeit.<br />

Die Literaturen der südlichen Kontinente<br />

werden in begleitenden Materialien vorgestellt. Sie dienen der<br />

Gestaltung einer Literatur-Präsentation mit Buchtiteln von<br />

Autorinnen und Autoren aus Afrika, Asien und Lateinamerika.<br />

Bitte nutzen sie den Bestell-Coupon in diesem Heft.<br />

Organisieren Sie mit uns eine Veranstaltung zum Kulturdialog<br />

mit den Künstlern und Referenten der Aktion WeltGeschichten.<br />

Unser neues Programm stellen wir Ihnen hier vor:<br />

Patrick Addai<br />

Patrick K. Addai stammt aus dem Volk der<br />

Ashanti in Ghana. Durch das Studium der<br />

Volkswirtschaft in Linz und der Soziologie und<br />

Politologie in Salzburg kam er in Kontakt mit<br />

dem Theater des Kindes in Linz. Dort wirkte er<br />

einige Jahre als Schauspieler. Als Kulturreferent besucht er<br />

Schulen und Kindergärten und erzählt Geschichten aus seiner<br />

Heimat. Mit großer Ausdruckskraft und Dynamik schildert er<br />

seine Heimat mit all den Bräuchen, Menschen, Tieren und ihrer<br />

Musik. Dafür erhielt er 1999 in Österreich den Interkulturpreis.<br />

Salim Alafenisch<br />

Der Schriftsteller und Erzähler Salim Alafenisch<br />

wurde 1948 als Sohn eines Beduinenscheichs in<br />

der Negev-Wüste geboren. Seine langjährige<br />

Tätigkeit in der Erwachsenenbildung galt der<br />

Verbreitung der arabischen Kultur sowie der<br />

Vermittlung zwischen Orient und Okzident. Als Schriftsteller und<br />

Meister der orientalischen Erzählkunst widmet er sich in seinen<br />

Büchern und bei seinen Veranstaltungen der Geschichte seines<br />

Volkes, dem Alltagsleben der Nomaden, ihren Sitten und<br />

Bräuchen, aber auch dem Zusammenprall von Tradition und<br />

Moderne.<br />

Esther Andradi<br />

Esther Andradi, Journalistin und Schriftstellerin,<br />

wurde in einem kleinen Dorf der argentinischen<br />

Pampa geboren. Nach ihrer Emigration nach<br />

Peru Mitte der Siebziger Jahre und einigen<br />

Jahren in Berlin, kehrte sie 1995 nach Argentinien<br />

zurück. Seit 2002 lebt sie als freie Autorin in Berlin. Ihre<br />

Geschichten erzählen von Erfahrungen zwischen verschiedenen<br />

Welten, Kulturen und Sprachen. Es sind Erzählungen über ihr<br />

Land, über Wanderer und Einwanderer, über Reisen aus dem alltäglichen<br />

Leben: humorvoll, einfühlsam und tiefgehend.<br />

4<br />

Jean-Félix Belinga Belinga<br />

Der kamerunische Autor (*1956) schreibt Kurzgeschichten,<br />

Romane, Märchen, Gedichte und<br />

Essays. In seinen Werken spiegelt sich die Welt,<br />

in der er aufgewachsen ist. Die Lyrik Belinga<br />

Belingas prägt das Selbstverständnis der doppelten<br />

Identität des seit 24 Jahren in Deutschland lebenden afrikanischen<br />

Autors. Beim Vortrag der Märchen führt er eine alte<br />

Tradition aus dem südkamerunischen Volk der Beti fort, bei dem<br />

das Erzählen in Verbindung mit dem Gesang des Publikums<br />

schon immer ein zentrales Medium der Überlieferung gewesen<br />

ist.<br />

Isabel Lipthay<br />

Isabel Lipthay wurde in Santiago de Chile geboren.<br />

Sie studierte Journalismus und Gesang und<br />

arbeitete im kulturellen Bereich für Fernsehen,<br />

Radio und verschiedene Zeitschriften. Auf Grund<br />

der Militärdiktatur emigrierte sie 1983 in die BRD,<br />

wo sie zur Zeit lebt. Sie spielt seit 1986 eigene und lateinamerikanische<br />

Musik mit dem Duo Contraviento. Ihre Bücher<br />

Seltsame Pflanzen und andere Lebensbilder und Die Begegnung<br />

sind zweisprachig beim Unrast Verlag erschienen. Sie bietet<br />

musikalische Lesungen für Erwachsene sowie eine “Sinnliche<br />

Reise durch Lateinamerika“ für Kinder und Jugendliche an.<br />

Ibrahima „Ibu“ Ndiaye<br />

Amadu ma Amadu lautet der Titel des zweiten<br />

und aktuellen Geschichtenbuches von Ibu<br />

Ndiaye. Ibu präsentiert Märchen, Fabeln und<br />

Erzählungen des Senegal – traditionelle Überlieferungen<br />

ebenso wie eigene Texte zu Themen<br />

wie Liebe, Freundschaft, Respekt vor dem Alter, Lebensweisen<br />

und –weisheiten. Ibu gestaltet seine Mitmach-Lesung mit<br />

Elementen aus Pantomime, Percussion, Tanz und Gesang ganz<br />

in der Tradition der afrikanischen Geschichten-erzähler, der<br />

Griots: Mit Einbeziehung des Publikums durch interaktives<br />

Spielen und Dialoge.<br />

Zé do Rock<br />

Zé do Rock hat ain film gedreet, aine kunstsprache<br />

erfunden, ain ferainfachte doitsh kreirt, 3<br />

buches geshriben, hat nix studirt und lebt noch<br />

hoite, maist in Mynchen. Zulezt ershin fon im<br />

Deutsch gutt sonst Geld zuruck. Diese Kostprobe<br />

seines sprachlichen Erfindungsreichtums gibt einen Eindruck<br />

davon, was das Publikum erwartet, wenn es sich auf den brasilianischen<br />

Künstler einlässt. Es erlebt eine einzigartige<br />

Literaturshow, wenn Zé do Rock seinen Mix aus Dadaismus,<br />

Scharfzüngigkeit und Humor präsentiert.


Teresa Ruiz Rosas<br />

Teresa Ruiz Rosas, geboren in Arequipa, Peru,<br />

studierte Philologie in Budapest und Barcelona.<br />

1987 kam sie als DAAD-Stipendiatin nach<br />

Deutschland und ist heute als freie Schriftstellerin,<br />

Übersetzerin und Dozentin in Köln tätig.<br />

Sie liest Kurzgeschichten sowie Passagen aus ihrem Roman Der<br />

Kopist, der auf Deutsch beim Ammann-Verlag erschienen ist.<br />

Ferner hält sie Vorträge über zeitgenössische Literatur aus<br />

Spanien und Lateinamerika sowie über Kultur und Landeskunde<br />

Perus.<br />

Maria Nancy Sánchez Pérez<br />

María Nancy Sánchez Pérez wurde in Oruro,<br />

Bolivien, geboren. Schon als Jugendliche begann<br />

sie mit dem Schreiben von Erzählungen und<br />

Gedichten und trat bei verschiedenen Theaterproduktionen<br />

auf. Heute lebt sie in Berlin. In<br />

ihren neueren Gedichten reflektiert sie die Realität der Menschen<br />

aus Lateinamerika, ihrer Heimat. Ihre Lesungen werden<br />

zur Inszenierung, indem sie rituelle Tänze und Gesänge, vorgetragen<br />

in indianischen Kostümen, kunstvoll mit den Gedichten<br />

verwebt. Begleitet werden die Lesungen von traditionellen<br />

Klängen und Instrumenten aus den Anden.<br />

Manfred Sestendrup<br />

Manfred Sestendrup (*1952) hat seiner poetischen<br />

Figur PAUL eine Biographie auf den Leib<br />

gedichtet, in der dieser in konzentrierter und<br />

pointierter Form sieben Lebensstationen von der<br />

Wiege bis zur Bahre durchläuft. PAUL verkörpert<br />

dabei mal ironisch, mal feinsinnig und manchmal nicht ohne<br />

einen gewissen Zynismus zahlreiche Facetten eines Lebens um<br />

die Jahrtausendwende. Im Verlauf seiner Lesung berichtet<br />

Manfred Sestendrup auch über die Arbeit der Deutschen<br />

<strong>Welthungerhilfe</strong> und Hilfsprojekte, in welche die gesamten<br />

Erlöse jeder PAUL-Lesung fließen.<br />

Anthony Thompson<br />

Gesang, Tanz und westafrikanische Rhythmen<br />

begleiten den Schauspieler und Regisseur<br />

Anthony Thompson, der neben Geschichten aus<br />

der afrikanischen Märchenwelt den Weg der<br />

Literaturen Afrikas seit der mündlichen Überlieferung<br />

nachzeichnet. Das Erzähltheater-Programm des im<br />

Rheinland lebenden ghanaischen Künstlers und seines jeweiligen<br />

Veranstaltungspartners unterhält nicht nur, es lädt ebenso<br />

zum Mitmachen ein.<br />

Mamy Wata<br />

Mutter des Wassers – so die Übersetzung<br />

des Bandnamens. Die Gruppe sieht<br />

sich als Medium für die Kraft der Musik,<br />

die im wahrsten Sinne des Wortes in die<br />

Beine fließt. Mamy Wata spielen<br />

Rhythmen, in denen sich originale afrikanische<br />

Musik mit lateinamerikanischer Spielweise verbindet und<br />

das Publikum zum Mittanzen bewegt. In dieser Musik spiegelt<br />

sich die Lebensfreude von Rumba, Makossa, Soca, Coladeira,<br />

Afro Pop, Samba, Salsa, Reggae, Latin Pop und Merengue.<br />

In der Reihe AugenZeugen berichten Projektmitarbeiter<br />

der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong> über ihre Erfahrungen in einem<br />

anderen Kulturkreis. Falls Sie sich für eine Veranstaltung zu<br />

einem hier nicht angebotenen Thema oder zu einer Region<br />

interessieren, versuchen wir Ihrem Wunsch nachzukommen.<br />

Rigobert Aiwanou<br />

Geboren in Benin, der „Wiege des Vodun”, hat<br />

Rigobert Aiwanou in vielen Ländern Westafrikas<br />

und in Algerien gelebt, bevor er sein geisteswissenschaftliches<br />

Studium in Deutschland aufnahm.<br />

Zu seinen Schwerpunktthemen zählen<br />

das Leben und der Tod in den traditionellen afrikanischen<br />

Religionen und Kulturen sowie die westafrikanischen<br />

Literaturen. Auf der Grundlage eigner Erfahrungen im Bereich<br />

der Entwicklungszusammenarbeit in Benin berichtet er<br />

anschaulich über Risiken und Chancen der praktischen<br />

Projektarbeit.<br />

Rokia Goldmann<br />

Die Agroökonomin Rokia Goldmann widmet sich<br />

wichtigen, die Entwicklungsthematik betreffende,<br />

Fragen, insbesondere zu ihrem Heimatland Mali.<br />

Ausgehend von ihren eigenen Erlebnissen und<br />

Erfahrungen, unterlegt mit Beispielen aus der<br />

Praxis, und mit viel Begeisterung vermittelt sie ihren Zuhörern<br />

ein facettenreiches Bild vom afrikanischen Kontinent; ein Bild,<br />

das realitätsnäher als die in den Medien dominierenden Bilder<br />

von Kriegen und Unruhen.<br />

Dorothee Kolbe<br />

Über fünf Jahre lebte und arbeitete die<br />

Geoökologin Dorothee Kolbe in verschiedenen<br />

Ländern Westafrikas. Sie erhielt Einblicke in die<br />

Kultur, die Denk- und Lebensweise der<br />

Menschen vor Ort, die sie gern an ihrer Zuhörer<br />

weiter vermittelt. Durch ihre Vortragstätigkeit mit einem breiten<br />

Themenspektrum wirbt sie für Toleranz und Verständnis für<br />

andere Kulturen.<br />

Kai Seebörger<br />

An seinem Erfahrungsschatz als Berater und<br />

Ausbilder in Projekten in Niger und Mali lässt der<br />

Geograph Kai Seebörger sein Publikum teilhaben.<br />

Themen der Entwicklungszusammenarbeit<br />

erhalten ein ganz individuelles, anschauliches<br />

und inhaltsvolles Gesicht, da er sie stets mittels persönlicher<br />

Erlebnisse zu illustrieren versteht.<br />

5


Materialien zur Aktion WeltGeschichten<br />

Diese Materialliste können Sie auch kopieren und uns mit Angabe der gewünschten Titel faxen oder per Post schicken.<br />

6<br />

Anzahl<br />

Faltblatt zur Aktion WeltGeschichten<br />

Die Aktion WeltGeschichten im Überblick. Mit Tipps zur Veranstaltungsorganisation.<br />

Leseheft WeltGeschichten<br />

Auszüge aus den Werken und Beiträge der Schriftsteller der südlichen Kontinente<br />

(DIN A 5, freiwillige Schutzgebühr 1,- Euro).<br />

Bücherliste WeltGeschichten<br />

Kommentierte Auswahlbibliographie zur aktuellen deutschsprachigen Literatur aus<br />

Afrika, Asien und Lateinamerika mit redaktionellen Beiträgen.<br />

Bücherliste Guck mal übern Tellerrand<br />

Kommentierte Empfehlungsliste für deutschsprachige Kinder-und Jugendbücher aus der Einen Welt.<br />

Jutetasche WeltGeschichten<br />

Strapazierfähige Baumwolltasche mit Aufdruck des Motivs der Aktion WeltGeschichten<br />

(freiwillige Schutzgebühr 1,50 Euro).<br />

Deko-Poster WeltGeschichten<br />

Gestaltet von Juliane Steinbach (vierfarbig, DIN A 2).<br />

Postkarte WeltGeschichten<br />

Mit dem Aktionsmotiv.<br />

Materialverzeichnis<br />

Hier finden Sie die Publikationen der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong>.<br />

Informationsmaterial<br />

Zur allgemeinen Information über die Arbeit der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong>.<br />

Spendensammeldose der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong><br />

Bitte stellen Sie eine Spenden-Sammeldose der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong> auf. Der Erlös kommt Projekten der Deutschen<br />

<strong>Welthungerhilfe</strong> zugute.<br />

Bestellen Sie weitere Informationen!<br />

Ihre Fragen zu Veranstaltungen und zur Literatur-Präsentation beantworten wir Ihnen gern. Schreiben Sie uns, rufen Sie uns an, senden<br />

Sie ein Fax oder eine E-Mail – wir beraten Sie gern:<br />

Deutsche <strong>Welthungerhilfe</strong><br />

Aktionsteam Weltgeschichten<br />

Friedrich-Ebert-Straße 1, 53173 Bonn<br />

Telefon: 0228 / 22 88 215, Fax: 0228 / 22 88 274<br />

evelyn.langhans@dwhh.de, www.welthungerhilfe.de<br />

Wir freuen uns auf Ihr Interesse!


Foto: Privat<br />

Anthony Thompson erzählt WeltGeschichten in Detmold:<br />

Buchhändler Albert Lange von der Buchhandlung Kafka & Co. berichtet<br />

„In Afrika wird nicht nur getrommelt – Geschichten aus der<br />

afrikanischen Märchenwelt“: Unter diesem Motto besuchte der<br />

ghanaische WeltGeschichten-Künstler Anthony Thompson während<br />

seiner Tournee 14 Städte in Nordrhein-Westfalen. Die<br />

Veranstaltungen boten eine facettenreiche Mischung aus<br />

westafrikanischen Märchen und Tänzen sowie Einblicken in<br />

den ghanaischen Alltag. Die Musiker Mark Asamoah bzw. Saico<br />

Balde begleiteten Anthony Thompson mit mitreißenden afrikanischen<br />

Rhythmen. Auch Albert Lange aus Detmold zählte zu<br />

den Veranstaltern und Organisatoren. Er berichtet über seine<br />

Erfahrungen mit den WeltGeschichten.<br />

WELTGESCHICHTEN – welch schöner Titel für dieses Projekt mit<br />

der Absicht, der bunten Vielstimmigkeit der Kulturen in einer globalisierten<br />

Welt einen klingenden Resonanzboden zu geben! Wie<br />

schön auch der Ansatz der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong>, mit diesem<br />

Fächer künstlerischer Angebote aus ihren Projektländern zu<br />

einem spielerischen Dialog der Kulturen einzuladen, um farbige<br />

Eindrücke in die Lebenswelten südlicher Kontinente zu ermöglichen.<br />

Das Konzept also eine charmante „Konfrontation“ mit der<br />

„Dritten“ Welt (bekanntlich die Rückseite des Spiegels der<br />

„Ersten“), die nicht das klamme Gefühl aufkommen lässt, durch<br />

Elends-Szenarien und mit dem Holzhammer-Argument der „political<br />

correctness“ zu (vor-) schnellen Spenden genötigt zu werden.<br />

Gezeigt wird im Gegenteil durch diese „Botschafter“ fremder<br />

Welten, dass wir uns – diesmal kulturell und gänzlich unimperialistisch<br />

– bereichern können durch Impressionen und Anregungen<br />

aus kaum bekannten Kulturkreisen. Dabei über die oft bitteren<br />

sozio-politischen Rahmenbedingungen dieser Länder nicht im<br />

Unklaren gelassen zu werden, versteht sich beim Konzept der<br />

WELTGESCHICHTEN von selbst. „Wer“, fragte schon Brecht, „baute<br />

Buchhändler Albert Lange und<br />

Gastronom Adel Agwa vor ihrer<br />

Veranstaltung im Restaurant<br />

CAIRO in Detmold.<br />

das siebentorige Theben?“ Die nötige Hilfsbereitschaft aber wird<br />

nicht eingefordert, sondern initiiert über das zu weckende<br />

Interesse durch eine interkulturelle Begegnung. Ein fruchtbarer<br />

Ansatz für internationale Hilfsarbeit, begleitet von thematisch vielfältigen<br />

Medienangeboten der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong>, die in<br />

Inhalt und Ästhetik ansprechen und auf der Höhe der Zeit sind.<br />

WELTGESCHICHTEN – das Wort machte mich gleich neugierig, als<br />

ich Post von der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong> erhielt. Die<br />

Organisation war mir als angesehene und transparent arbeitende<br />

Hilfsorganisation bekannt, mit diesem Anschreiben wurde ich eingeladen,<br />

bei „WeltGeschichten – Kulturen kennen keine Grenzen“<br />

an einem örtlich auszurichtenden Kulturdialog mitzuwirken.<br />

Meine Frau und ich fühlten uns angesprochen durch das moderne<br />

Konzept wie auch und vor allem durch den Fächer kultureller<br />

Angebote: attraktiv und vielfältig im ästhetischen Bogen von der<br />

Lesung oder mündlicher Erzähltradition über Gesang, Musik und<br />

Tanz bis zu Theaterelementen fiel uns die Entscheidung leicht,<br />

uns hier zu engagieren; schwerer fiel dann die Auswahl und<br />

Entscheidung. Vieles war uns als Buchhändler, aber auch als<br />

Privatpersonen naheliegend. Wir entschieden uns für ein<br />

Künstlerduo aus Westafrika: Anthony Thompson würde – neben<br />

Gesangs- und Trommelelementen – vor allem die alte mündliche<br />

Erzähltradition Westafrikas vorstellen, unterstützt und ergänzt<br />

durch den Musiker Saico Balde. Als Adressaten wünschten wir<br />

kooperationswillige Schulen; wie schön ist eine solche<br />

Veranstaltung in einen Schulablauf zu integrieren, der in verschiedenen<br />

Fächern (wie Deutsch, Politik, Erdkunde, Musik …) das<br />

Ereignis vorbereiten und auch nachträglich aufbereiten könnte?<br />

Wir vereinbarten mit den Künstlern und zwei Schulen eine<br />

Doppelveranstaltung, die für je 250 Kinder der fünften und sech-<br />

7


sten Klassen eine 90minütige spannende und unterhaltsame<br />

Reise nach Afrika bedeutete: sie waren mit großer Begeisterung<br />

dabei. Noch heute, Wochen später, werden wir von Kindern und<br />

Eltern auf dieses, den Schulalltag so vielfältig bereichernde,<br />

Ereignis angesprochen. So fühlen wir uns belohnt, trotz mancher<br />

Organisationsarbeit und Mühe im Vorfeld, die das Ausrichten solcher<br />

Großveranstaltungen immer bedeutet. 500 Kinder haben, an<br />

einem normalen Schultag, getrampelt und getrommelt, afrikanische<br />

Liedelemente und Tanzschritte eingeübt und vor allem, sehr<br />

viel Spaß mit vielen fremden Kulturimpulsen gehabt. Wir finden,<br />

auch als Eltern, hier ist die Schule ein hocheffektiver Lernort<br />

geworden, an dem Thematik und Spaß, intellektueller Impuls und<br />

Bewegung so symbiotisch wie spielerisch waren. Schön auch,<br />

dass „unsere“ Künstler die Fähigkeit bewiesen, sich auf verschiedene<br />

Situationen und Gegebenheiten vor und während der<br />

Auftritte einzustellen und auf jedwede anstrengende<br />

Künstlerattitüde zu verzichten. Angenehm und effektiv auch die<br />

Zusammenarbeit mit dem Organisationsteam der<br />

WeltGeschichten – danke schön!<br />

WELTGESCHICHTEN – ein Projektname wie zugeschnitten auf das<br />

Interesse fortschrittlicher, politisch ambitionierter Buchhändler.<br />

Für Geschichten per se zuständig, hat sich in unserem<br />

WeltGeschichten aus Brasilien:<br />

Ein Interview mit Zé do Rock über den Zusammenhang von Fremdwort<br />

und Fremdenfeindlichkeit, das Wort „Zwiebel“ und vieles mehr<br />

Warum beteiligen Sie sich als Künstler an der Aktion Welt-<br />

Geschichten der <strong>Welthungerhilfe</strong>? Was hat Sie dazu veranlasst,<br />

bei der Aktion WeltGeschichten mitzumachen?<br />

Naja, hungan müssen viele, sowohl die, die unmöglich dik werden<br />

können, wail si kain Geld haben, wi auch di, di nicht dik werden<br />

wollen. Also muss man was dagegen tun, for allem den ersteren<br />

helfen. Bai denen, di nicht zunemen wollen, kann man nicht fil<br />

helfen. Aine Pille, mit der ma fil und alles essen kann, one dik zu<br />

werden, gibt es noch nicht. Zumindest kaine one nebenwirkungen.<br />

Ihre Bücher „om winde ferfeelt“, „Ufo in der Küche“ und<br />

„Deutsch gutt sonst Geld zuruck“ entsprechen nicht gerade<br />

den Vorstellungen, die man von Literatur aus dem Süden hat.<br />

Warum gehören Ihre Bücher trotzdem in die WeltGeschichten-<br />

Bücherliste?<br />

Der Süden ist groß, for allem wenn ma so wait im norden wont.<br />

Es gibt ia ain halbes duzend lenda nördlich fon Doitshland, und<br />

180 lenda südlich dafon. Ich nem mal an, maine bücha passen<br />

gut zur Welt-Geshichten-Büchaliste wail si weltgeshichten erzelen.<br />

Ains erzeelt di geshichte fon maina tremp-raise um di welt<br />

(fil erga mit roiban, polizai und fraun), im zwaiten geht es um a<br />

Raise durch Raum- und Zait, im dritten sind überall Raisege-<br />

8<br />

„Kulturbiotop“ eine Kritik am „Eurozentrismus“ der verschriftlichten,<br />

gedruckten Geschichten, für die sie zuständig sind, gehalten;<br />

eine Skepsis gegenüber dem westlich geprägten „Mainstream“<br />

einer Literaturproduktion, die sich wenig neugierig und risikobereit<br />

zeigt, „über den Tellerrand zu gucken“. „Lies mal, wie die<br />

andern leben!“ heißt es auf einer anderen Buch-Empfehlungsliste<br />

der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong>, genau das Thema auch der hier<br />

vorliegenden Bücherliste der WELTGESCHICHTEN. Der Anteil der<br />

Bücher, deren Autoren aus südlichen Kontinenten stammen, ist<br />

auf dem deutschen Buchmarkt gering – ungeachtet einer<br />

Zunahme oft folkloristischer Titel aus der Feder westlicher<br />

Autoren, die sich mit „Drittweltländern“ beschäftigen. Die<br />

Beschäftigung mit „arabischer Literatur“ und solcher der islamischen<br />

Welt anlässlich des Schwerpunktes der Frankfurter<br />

Buchmesse 2004 ergab z.B. die Feststellung, dass derzeit nur 0,3<br />

Prozent der belletristischen Titel in deutscher Sprache aus diesen<br />

Kulturkreisen kommen. Es gibt sehr vieles und wertvolles zu entdecken<br />

in der Literatur über und vor allem aus fremden Ländern:<br />

Diese Literaturliste gibt Ihnen eine qualifizierte Hilfestellung dabei.<br />

Das kulturelle Gedächtnis der Völker, niedergelegt in Büchern, ist<br />

vielseitig und eindrucksvoll: Entdecken sie selbst!<br />

schichten verstreut. Aussadem wird überall durh die Sprache<br />

geraist.<br />

Sie haben über 100 Länder bereist. Inwieweit fließen die<br />

Eindrücke, die Sie auf Ihren Reisen gewonnen haben, in Ihr<br />

Werk mit ein?<br />

Ja, so 200 bis 300 Meta.<br />

Ihr erstes Buch ist auf Ultradoitsh, das zweite auf Wunschdeutsch<br />

und das dritte auf Siegfriedisch und KauderDeutsch<br />

geschrieben. Wie sind Sie als Brasilianer auf die Idee gekommen,<br />

deutsche Kunstsprachen zu kreieren?<br />

Naja, auf die frage, was man sain werd, wenn man mal groß ist,<br />

antwortet man als Kind selten, dass man deutshe kunstsprachen<br />

kreiren will. Aba mit 16 oda 17 hab i anfangen, en internationale<br />

Sprache zu entwikeln, so was wi esperanto aba nit so rümli. In<br />

Doitshland hab i mir denken, nimand kann mi dazu zwingen, dise<br />

wanwitzige Regele zu befolgen, un das tat i dann au nit. I hab<br />

ferainfachet shraiben. Speta hat i main erste buch natürli in a<br />

ferainfachte doitsh shraiben, das war ultradoitsh. In mai showlesunge<br />

lasset i de loite imma abstimmen, was dei an ortografishe<br />

endas wollet, un bai de zwaite buch hat i dann dise wunschdeutsch<br />

benyzen, das war a basis-demokratishe doitsh. Da werden<br />

einige dutzende von zeichensetzungsregeln und -ausnamen


Foto: Privat<br />

Zé do Rock in der Freizeit<br />

übern haufen geschmissen, aber sonst ändert sich nich vil, wie<br />

man in disem satz lesen kann. Da wollt ich zeigen, das man eine<br />

rechtschreibreform auch nach demokratischen prinzipien<br />

machen könnte. Muss ja nich gleich eine volksabstimmung sein,<br />

ma kann ja auch ein par umfragen machen lassen.<br />

Da aber Wunschdeutsch und Schwerdeutsch so ähnlich sind,<br />

haben nicht wenige Stammleser das sprachliche Element im<br />

zweiten Buch ein bisschen vermisst. So habe ich den sprachlichen<br />

Bestandteil beim dritten Buch richtig zum Thema gemacht.<br />

Beim ersten Buch habe ich eine neue Rechtschreibung vorgeschlagen,<br />

am Ende sogar eine vereinfachte Grammatik. Diese<br />

neue Grammatik war selbstverständlich nicht ernst gemeint. Beim<br />

zweiten Buch wollte ich zeigen, wie man das demokratisch lösen<br />

könnte. Beim dritten Buch habe ich mich mit dem Thema „Fremdwort“<br />

und Verfremdung der Sprache beschäftigt, ein bisschen<br />

parallel zur Fremdenfeindlichkeit – obwohl das insgesamt nicht<br />

das Thema des Buches ist. Siegfriedisch ist ein rrrreingermanisches<br />

Deutsch, bei dem auch Wörter wie „Zwiebel“ oder<br />

„Avocado“ durch echt germanische Wörter ersetzt werden<br />

(Heulgemüse bzw. Anwaltsgemüse). Kauderdeutsh is exact de<br />

contrary, un esperantiset et internationaliset deutsh, wie doich in<br />

maybe 500 anos look werd.<br />

Aber ich habe mich nicht nur mit dem Deutschen beschäftigt, es<br />

gibt auch für Brasilien das „brazileis“ (brasilish), und fürs<br />

Angelische haben wir RITE (Redusing Iregularitys in Tradissional<br />

English) und sogar IPI (Internasional Pijin Inglish), ippi ausgesprochen.<br />

Das soll eine internationale Sprache sein, die fast alle<br />

Wörter aus dem Angelischen holt, aber sie so ausspricht, wie sie<br />

geschrieben werden. Man muss „like“ als „laik“ schreiben, und<br />

wenn man „like“ schreibt, dann liest man „licke“. Nur 5 Selbst-<br />

laute, für die ganze Welt sehr einfach, ausser für Angelischsprachige.<br />

Der Rest da Welt würde haben zu lernen den Vocabular<br />

(wenigstens die, die cannen cain english), die anglos würden<br />

haben zu lernen die aussprache. Die würden dun das niht neu in<br />

den Schulan, sondan lernen es in den maisten fellen im contakt<br />

mit IPI-sprechenden. Dann die internationale Sprache würd be IPI<br />

and english so a Sort IPI-dialect.<br />

Wie lange haben sie an den Büchern geschrieben?<br />

Normal das durt so 2 bis 4 Jare, aba es is caine durgeend activitee.<br />

Man meicht dis, man meike das, manchmal man scribt ales<br />

wida de forn. For alem existiren dis file böse lectoren, dei wole<br />

zwingen ainen dazu.<br />

War es schwer, mit so ausgefallenen Büchern einen Verlag zu<br />

finden?<br />

Befor la firste buk shon, wail i war ferrükt and unbecannt. Nach la<br />

firste buk, i noch war ferrükt, aba not mo so unbecant. I ha send<br />

ima a grande box, mid a manuscript et a Cinzano as aperitif, so<br />

dat la lectori ha get apetit tu la manuscript. Et it ha stei no completli<br />

widaut efect, insted tu mondes i had tu weit la refusu mostli<br />

un o tu wiekes, e la refusus was altempo personal. It was 19 refuzus,<br />

first la tutial (20.) editori ha sei „ya“. Andrerseits is das keine<br />

seltenheit, und manche autoren, auch vile, die vil bekannter sind<br />

als ich, mussten vil länger suchen. James Joyce sogar 10 jare.<br />

Aber bei so einem, naja, das war wirklich kein wunder.<br />

Über die Aktion WeltGeschichten bieten Sie Literaturshows für<br />

Schulen, Bibliotheken und anderen Kultureinrichtungen an. Wie<br />

läuft so eine Literaturshow ab?<br />

Mei, zuerst beschwer ich mich über die deutsche sprache auf<br />

japanish, aber keine angst, man kann es schon versteen. Dann<br />

erklär ich ultradoitsh, wunschdeutsch, usw mit beispilen an der<br />

flipchart. Dazwischen les ich von den büchern und mach eine<br />

volksabstimmung beim publikum über eine gewisse rechtschreibänderung.<br />

Das ganze is natürlich lustig, aber ich bezie die komik<br />

aus der realität.<br />

Wie reagieren die Zuschauer bzw. Leser auf Ihre Texte?<br />

Alle sind begeistert, zumindest alle die mir ire meinungen gesagt<br />

ham. Von den andren weiss ich nich vil.<br />

An welchem Projekt arbeiten Sie zurzeit?<br />

Ich mach ein film, in dem ich zeige wie die deutschis arm aber<br />

gut gelaunt sind, wärend die brasilis vil geld ham aber dauernd<br />

jammern. Das is ein film über die klischees, die die deutschen von<br />

sich und von den brasilianern ham, und über die klischees, die<br />

die brasilis von sich und von den deutschis ham.<br />

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?<br />

Pro la wold: pax, lovu e no hunga. Pro mi, plus hote femas e<br />

minus finansiale problemas. E dat ali comprende mi, also ich hoff<br />

ir habt mich noch alle verstanden: ich wünsche der welt friden,<br />

libe und kein hunger. Für mich wünsch ich mir mer scharfe<br />

mädels und weniger finanzielle probleme. Und das die leute mich<br />

in zukunft besser versteen.<br />

Vielen Dank für das Interview!<br />

No problem, ir müsst nur fragen.<br />

Zé<br />

9


Dorothee Kolbe erlebt WeltGeschichten in Ghana:<br />

Die Referentin Dorothee Kolbe aus der Reihe AugenZeugen schildert<br />

ihre Begegnungen bei ihrem Besuch im Kinder Paradise<br />

Von der Straße ins „Paradies“<br />

In Ghana,Westafrika finden Straßenkinder dank<br />

des Hilfsprojekts „Kinder Paradise“ ein Zuhause<br />

und eine Zukunft<br />

Nach Accra, in die Hauptstadt Ghanas war ich in diesem Jahr<br />

gekommen, um an einem Austausch über Erfahrungen aus<br />

Ressourcenschutzprojekten in unterschiedlichen Regionen Afrikas<br />

teilzunehmen. Das Zusammentragen und die kritische Auseinandersetzung<br />

mit solchen Informationen ist von großer Bedeutung,<br />

damit Projekte in Zukunft noch effektiver gestaltet werden<br />

können. Daneben aber sollte ich Einblicke in die Arbeit Silke<br />

Rösners und ihres Teams erhalten. Die Norddeutsche hat ihr<br />

Leben seit 1997 der Aufgabe verschrieben, Kindern zu helfen, die<br />

kein Zuhause haben, und ihnen eine Perspektive zu geben.<br />

Natürlich habe auch ich, seit 1990 in Westafrika in Projekten zur<br />

ländlichen Entwicklung tätig, sowohl viel von den schönen und<br />

faszinierenden Seiten des Lebens dort als auch von den oft sehr<br />

harten Lebensbedingungen und von all dem Elend mitbekommen.<br />

Mit der Problematik also durchaus vertraut und davon berührt,<br />

war ich sehr gespannt, dieses Hilfsprojekt für Straßenkinder<br />

kennen zu lernen.<br />

Die zehnjährige Ayele, der vierjährige Billy und Kudju mit seinen<br />

dreieinhalb Jahren sind nur drei der zurzeit fast 60 Kinder zwischen<br />

sechs Monaten und 18 Jahren, die dank des “Kinder<br />

Paradise” kein Leben mehr auf der Straße und ohne eine Hoffnung<br />

auf Zukunft führen müssen. In diesem Kinderheim erfahren<br />

die Kinder die Liebe und Geborgenheit eines “ganz normalen”<br />

Familienlebens, aber auch die Pflichten, erhalten ausreichend zu<br />

essen, Kleidung und eine medizinische Betreuung. Daneben ist es<br />

von sehr großer Bedeutung, dass die Kinder eine Schule besu-<br />

10<br />

DWHH/S. Decker-Horz<br />

Silke Rösner und<br />

„ihre” Kinder im<br />

„Kinder Paradise”<br />

chen und dabei bestmöglich gefördert werden. Schülern mit dem<br />

entsprechenden Potenzial soll es ermöglicht werden, das Abitur<br />

zu machen und eine Universität zu besuchen. Alle erhalten eine<br />

Berufsausbildung und werden begleitet, bis sie ihren Platz im<br />

(Berufs)-Leben gefunden haben.<br />

Als ich nun für einige Stunden im Kinderheim mit dabei sein durfte<br />

und einen Einblick in den Tagesablauf erhielt, sah ich viele<br />

Parallelen zu meinem eigenen Familienleben. Auch meine Kinder<br />

bekommen im Bett noch eine Geschichte vorgelesen und das<br />

geliebte Kuscheltier darf beim Einschlafen nicht fehlen. Es versteht<br />

sich von selbst, dass die Kinder in Ghana und damit auch im<br />

“Paradise” viel mehr Pflichten zu erfüllen haben als bei uns in<br />

Deutschland, denn wer z. B. wäscht bei uns schon seine Wäsche<br />

mit der Hand? Doch solche Dinge entscheiden nicht über die<br />

Lebensqualität eines Kindes. Wichtig ist vielmehr, und das ist der<br />

große Verdienst des Hilfsprojekts, dass die Kinder dort auch wirklich<br />

“Kinder” sein dürfen, Zeit zum Spielen und Grund zum Lachen<br />

haben, sie umsorgt werden, aber dennoch auf das spätere Leben<br />

vorbereitet werden, und vor allem dass ihr Dasein nicht einzig<br />

und allein einen Überlebenskampf darstellt.<br />

Dies alles wäre nicht möglich ohne den unermüdlichen Arbeitseinsatz<br />

von Rösner, aber auch das große Engagement der ghanaischen<br />

Hauswirtschaftsleiterin Lily Ashley und der Hausmütter<br />

sowie der deutschen Praktikantinnen. Viele Menschen haben<br />

durch Geld- und Sachspenden schon dazu beigetragen, dass dieses<br />

Hilfsprojekt, das weit mehr umfasst als nur das “Kinder<br />

Paradise” selbst, ins Leben gerufen und ausgebaut werden konnte.<br />

Seit 2002 nun erfolgt eine regelmäßige Unterstützung durch<br />

die Deutsche <strong>Welthungerhilfe</strong>, wodurch zumindest ein Teil der<br />

monatlichen Kosten verlässlich abgedeckt ist.


Foto: dpa<br />

Foto: DWHH/David Klammer<br />

Die Projektarbeit der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong><br />

Im Rahmen der Aktion WeltGeschichten möchten wir Ihnen vier Projekte vorstellen, die beispielhaft für die Hilfe in<br />

den von uns geförderten Kontinenten sind. Der Erlös der Aktion kommt diesen Projekten unmittelbar zugute.<br />

Sri Lanka<br />

Unmittelbar nach der Flutkatastrophe in Südasien startete die<br />

Deutsche <strong>Welthungerhilfe</strong> ein Nothilfeprogramm, um rund 55.000<br />

Überlebende in Sri Lanka versorgen zu können. Zusammen mit<br />

ihrem lokalen Partner, der Sewa Lanka Foundation (SLF), leiten die<br />

Mitarbeiter der <strong>Welthungerhilfe</strong> in einem neu eingerichteten Büro<br />

in Kilinochchi im Norden der Insel unter Hochdruck erste Maßnahmen<br />

für den langfristigen Wiederaufbau in die Wege. Ein<br />

Programm zur Wassersicherung und zum Bau von Brunnen und<br />

Latrinen startete bereits.<br />

Mali<br />

Am Rande der Wüste im Norden Malis erhalten die Schülerinnen<br />

und Schüler als Schulspeisung täglich eine warme Mahlzeit.<br />

Aufgrund der kargen Böden und den wenigen Niederschlägen<br />

reichen die Ernteerträge oftmals nicht aus, um eine Familie zu<br />

ernähren. Dadurch, dass die Ernährung der Kinder in der Schule<br />

gewährleistet wird, müssen sie nicht mehr in die tägliche<br />

Feldarbeit, zum Tierhüten oder Wasserholen eingebunden werden.<br />

2004 wird dieses Projekt weiter ausgebaut und auf zusätzliche<br />

Schulen ausgedehnt.<br />

Bolivien<br />

Die Bevölkerung im Departement Cochabamba in Bolivien lebt<br />

unter sehr ärmlichen Verhältnissen. Unsere Partnerorganisation<br />

„Comunidad Educativa Tiquipaya Wasi“ bildet in der Berufsschule<br />

ehemalige Straßenkinder und Jugendliche aus prekären<br />

sozioökonomischen Familienverhältnissen in den Fachbereichen<br />

Schreinerei, Metalltechnik und Elektroinstallation aus. Gerade<br />

diese Jugendlichen werden vom formalen Schulsystem oft ausgegrenzt<br />

und erhalten so durch ihren Abschluss als Handwerker<br />

eine Zukunftsperspektive.<br />

Indien<br />

In Indien werden Millionen von Kindern auf Kosten ihrer<br />

Schulbildung zum Arbeiten gezwungen, wobei Mädchen Bildung<br />

aufgrund der Geschlechterrolle zusätzlich verwehrt wird. Unser<br />

Partner, die MV Foundation, setzt sich für eine kostenlose staatliche<br />

Schulbildung der Kinder ein und leistet Überzeugungsarbeit<br />

bei Eltern, die keine Notwendigkeit einer Ausbildung sehen.<br />

Sie stattet Schulen mit Lehrkräften, Unterrichtsmaterialien und<br />

finanziellen Mitteln aus und ermöglicht damit Kindern aus<br />

armen Familien eine Zukunftsperspektive.<br />

Wenn Sie diese Projekte unterstützen möchten,<br />

spenden Sie bitte unter Angabe des Kennworts Aktion WeltGeschichten auf das<br />

Konto 33225 bei der Sparkasse KölnBonn (BLZ 380 500 00).<br />

Foto: DWHH/Margrit Röhm<br />

Foto: DWHH/Phyllis Fermer<br />

11


12<br />

Bibliographie: Empfehlenswerte Neuerscheinungen<br />

zu Afrika, Asien und Lateinamerika<br />

I. Werke der Künstler der<br />

Aktion WeltGeschichten<br />

Addai, Patrick K. und Robert Hybner (Ill.):<br />

Die Großmutter übernimmt das Fernsehen<br />

Afrikanische Geschichten<br />

37 Seiten, geb., € 15,00<br />

ISBN 3-9501083-0-0 (Verlag Adinkra, 1999)<br />

5 Tiergeschichten, von der Großmutter erzählt.<br />

Der Autor spielt auch Theater und erzählt und<br />

spielt in Schulen.<br />

Ab 4 Jahren.<br />

Addai, Patrick, Karin Walcherberger und K.<br />

Momo Agbo (Ill.):<br />

„Ich habe den Menschen gerne“,<br />

sagte der Hund<br />

Takashis Abenteuer mit dem Zweibeiner<br />

Schöne Tiergeschichten zur besonderen Beziehung<br />

zwischen Mensch und Tier bei den<br />

Volksstämmen in Ghana.<br />

91 Seiten, geb., € 20,50<br />

ISBN 3-9501083-1-9 (Verlag Adinkra, 2001)<br />

Zur Zeit vergriffen!<br />

Alafenisch, Salim:<br />

Amira – Prinzessin der Wüste<br />

Erzählung<br />

253 Seiten, br., € 6,95<br />

ISBN 3-473-52189-2<br />

(Verlag Otto Maier, 2001/2004)<br />

Amira, die Prinzessin aus dem Stamm der Löwen,<br />

ist das schönste Mädchen der Wüste. Gleich vierzig<br />

junge Männer wollen sie zur Frau, aber Amira<br />

will nur den besten ihrer Bewerber heiraten. Nach<br />

vielen Wochen hat Amira drei Männer ausgesucht,<br />

doch zwischen Talal, Khalil und Nabil kann<br />

sie sich einfach nicht entscheiden. Ihre Großmutter<br />

rät ihr: „Wähle den, der dir die schönste<br />

Geschichte erzählt.“ Und so lässt sich Amira von<br />

den drei Geschichten ihrer Bewerber verzaubern.<br />

Ab 10 Jahren.<br />

Alafenisch, Salim:<br />

Das Kamel mit dem Nasenring<br />

192 Seiten, br., € 8,90<br />

ISBN 3-293-20266-7 (Unionsverlag, 2003)<br />

Nach dem Sturm in einer rauen Winternacht hält<br />

der Älteste die Zeltbewohner mit einer Geschichte<br />

wach. Sie ist länger als ein Kamelhals,<br />

denn es ist die Geschichte dieses Beduinenstammes,<br />

der in diesem Jahrhundert Umwälzungen<br />

erlebt hat, wie noch keine Generation zuvor.<br />

Salim Alafenisch berichtet augenzwinkernd vom<br />

gelehrten Esel, vom Kamel mit dem Nasenring,<br />

von Weltgeschichte und Nomadenleben in der<br />

NegevWüste.<br />

Alafenisch, Salim: Das versteinerte Zelt<br />

128 Seiten, br., € 7,90<br />

ISBN 3-293-20127-X (Unionsverlag, 1998)<br />

Der alte Musa ist ein berühmter Rababa-Spieler.<br />

Geboren wurde er in der Zeit der Kamele, in der<br />

Zeit der Zelte wuchs er auf, und nun soll er den<br />

Rest seiner Tage in der Zeit der Steine verbringen:<br />

Sein Stamm will die schwarzen Zelte aus Ziegenhaar<br />

gegen Steinhäuser eintauschen. Aber als<br />

Musa mit seiner Frau Zaneh in das Steinhaus einzieht,<br />

hört er auf zu träumen. „Vielleicht fühlen<br />

sich die Träume in den engen Mauern des Hauses<br />

eingesperrt“, rätselt Zaneh. „Im Zelt aus Ziegenhaar<br />

sind die Träume frei. Sie können wandern<br />

und durch die Zeltlöcher rein- und rausschlüpfen.“<br />

Alafenisch, Salim: Der Weihrauchhändler<br />

144 Seiten, br., € 8,90<br />

ISBN 3-293-20015-X (Unionsverlag, 1991)<br />

Salem lernt die schöne Soraya bei der Getreideernte<br />

kennen. Sie tauschen Blicke, Botschaften<br />

und Geschenke und treffen sich heimlich am<br />

Brunnen. Doch als die Erntezeit vorüber ist,<br />

kommt der Abschied und die lange Zeit der Trennung.<br />

Nach zwei Jahren ohne Regen tritt ein, was<br />

Salem befürchtet hat: Die Sonne verbrennt die<br />

Felder, das Wasser in den Brunnen wird knapp,<br />

und immer noch gibt es keine Ernte. Die Natur<br />

lässt Salem im Stich. Er entschließt sich, Soraya<br />

zu suchen und zieht als Weihrauchhändler von<br />

Zeltlager zu Zeltlager. Salim Alafenisch erzählt<br />

hier eine Geschichte von der Kraft der Liebe, die<br />

sogar über den Zyklus der Natur triumphiert.<br />

Alafenisch, Salim:<br />

Die acht Frauen des Großvaters<br />

176 Seiten, br., € 8,90<br />

ISBN 3-293-20284-5 (Unionsverlag, 2004)<br />

Wenn das Tagewerk vollbracht ist, ruft die Mutter<br />

ihre Kinder um das Feuer und erzählt ihnen<br />

Geschichten vom Großvater, dem mächtigen<br />

Scheich der Beduinen im Negev. Acht Nächte<br />

lang erzählt sie von seinen acht Frauen, von<br />

Glück und Sorge, von Streit, Solidarität und<br />

Versöhnung, vom vielfältigen Beziehungsgeflecht<br />

des alten Lebens.<br />

Alafenisch, Salim: Die Nacht der Wünsche<br />

Roman<br />

256 Seiten, br., € 7,50<br />

ISBN 3-423-20707-8 (dtv, 2004)<br />

Wer von der Nacht gesegnet wird, dem erfüllt<br />

Allah drei Wünsche. Doch in dieser besonderen<br />

Nacht werden sich die Hoffnungen des mächtigen<br />

Sultans nicht erfüllen. Als ihn auf dem Lager<br />

seiner jüngsten Haremsdame eine sonderbare<br />

Schwäche befällt, nutzt die schöne Zahra das<br />

Missgeschick des Tyrannen: In betörenden Märchen<br />

erzählt sie ihm von Geschichte und Ge-<br />

bräuchen, Menschen und Mythen seines Reiches,<br />

um die sich der hab- und machtgierige<br />

Sultan nie gekümmert hat.<br />

Andradi, Esther: Sobre Vivientes/Über<br />

Lebende<br />

Miniaturen<br />

Aus dem argentinischen Spanisch von Margit<br />

Klingler-Clavijo<br />

135 Seiten, br., € 18,50<br />

ISBN 3-908126-19-3 (teamart Verlag, 2003)<br />

Das Buch besteht aus fünfzig Erinnerungsfragmenten,<br />

Postkarten eines verschwundenen<br />

Landes, poetischen Miniaturen aus dieser Welt<br />

und einem Land namens Argentinien. Über Lebende<br />

sind schließlich und vor allem wunderschöne<br />

nachdenkliche Texte, Zeugnisse einer<br />

Welt in Bewegung. In den kleinen Geschichten<br />

scheint zuweilen die große Geschichte durch. Die<br />

30.000 „Verschwundenen“, die die Militärdiktatur<br />

zwischen 1976 und 1983 zu verantworten hat, die<br />

Folgen der neoliberalen Wirtschaftspolitik und<br />

der Untergang der argentinischen Wirtschaft.<br />

Andradi, Esther: Kurzgeschichten und<br />

Essays u.a. in den folgenden drei Anthologien:<br />

de Roos, Elsbeth, Dieter Straub, Olav<br />

Münzberg (Hgg.): Brüche und Übergänge<br />

Gedichte und Prosa aus 23 Ländern<br />

288 Seiten, br., 24,80 DM (ca. € 12,68 )<br />

ISBN 3-931321-01-0 (Jovis Verlag, 1997)<br />

Beiträge von Esther Andradi:<br />

„Eigentümer“<br />

Nicht mehr lieferbar!<br />

de Roos, Elsbeth (Hg.): Vielfalt der Stimmen<br />

Internationale Autorinnen<br />

256 Seiten, br.,19,80 DM (ca € 10,12)<br />

ISBN 3-931321-00-2 (Jovis Verlag, 1995)<br />

Beiträge von Esther Andradi:<br />

„Die Erde unter Berlin“, „Verschlossene<br />

Türen“, „Graswurzeln oder: Meine Version<br />

vom inneren Rasenflecken“<br />

Nicht mehr im Buchhandel lieferbar! Nur bei<br />

Elsbeth de Roos (030/8735360)<br />

Pfeiffer, Erna (Hg.) AMORica Latina:<br />

Mein Kontinent – mein Körper<br />

Erotische Texte lateinamerikanischer<br />

Autorinnen<br />

Aus dem Spanischen von Erna Pfeiffer<br />

Sonderausgabe<br />

352 Seiten, br., € 10,00<br />

ISBN 3-900399-50-6 (Milena Verlag , 1991)<br />

Beitrag von Esther Andradi:<br />

Aufsatz „Das Unkraut”<br />

Die erotische Literatur lateinamerikanischer<br />

Autorinnen war bislang weitgehend unbekannt.<br />

Dabei mögen nicht alle der hier vorgestellten<br />

Schriftstellerinnen so weit gehen wie die aus<br />

Costa Rica stammende Lyrikerin Ana Istaru, die in<br />

„Liebesfieber“ zur sexuellen Revolution auffordert;<br />

doch ein literarisches Tabu brechen sie wohl


allemal, ob sie über Inzest schreiben oder über<br />

Prostitution.<br />

Belinga Belinga, Jean-Félix: Gesang der<br />

Trommel<br />

Gedichte<br />

92 Seiten, br., € 10,00<br />

ISBN 3-89502-084-2 (Horlemann, 1998)<br />

In diesem Band sind Gedichte versammelt, die<br />

den Leser zum Nachdenken anregen. Gesang der<br />

Trommel ist mit zahlreichen s/w-Fotos kamerunischer<br />

Kunst illustriert. Ein schönes Buch.<br />

Belinga Belinga, Jean-Félix: Ngono Mefane,<br />

das Mädchen der Wälder<br />

Ein Märchen aus Kamerun<br />

171 Seiten, br., € 5,00<br />

ISBN: 3-87214-242-9 (Erlanger Verlag für<br />

Mission und Ökumene, 1990)<br />

Aus Engóngolo, dem Mädchen ohne Arme und<br />

Beine wurde Ngono Mefane, das Mädchen der<br />

Wälder. Beherzt geht die zuvor Behinderte gegen<br />

alles an, was das Leben von Pflanzen und Tieren<br />

und Menschen beeinträchtigt. Ein wunderschönes<br />

Märchen voll Fantasie - von Generation zu<br />

Generation weitergetragen.<br />

Belinga Belinga, Jean-Félix: Wenn die Palme<br />

die Blätter verliert<br />

Erzählungen aus Kamerun<br />

100 Seiten, br., € 5,00<br />

ISBN: 3-87214-188-0 (Erlanger Verlag für<br />

Mission und Ökumene, 1998)<br />

Fünf Erzählungen, die den Alltag in Kamerun<br />

widerspiegeln. Übrigens: die Erzählung „Der Sohn<br />

des Pfarrers“ war das Erstlingswerk von Jean-<br />

Felix Belinga Belinga.<br />

Belinga Belinga, Jean-Félix:<br />

Wir drei gegen Onkel Chef<br />

Roman für Kinder<br />

152 Seiten, br., € 5,90<br />

ISBN: 3-407-78309-4 (Beltz & Gelberg, 2002)<br />

»Ich habe einen Vater!«, ruft Marie ihren beiden<br />

Freunden aufgeregt zu. René, der zu Maries<br />

Mutter gezogen ist, erregt großes Aufsehen, denn<br />

er besitzt ein Akkordeon. Und erzählen kann er!<br />

Kein Wunder, dass Onkel Chef, der Dorfvorsteher,<br />

in dem Fremden einen Rivalen sieht. Als in der<br />

Stadt ein Tanzwettbewerb ausgetragen wird und<br />

die Frauen aus dem Dorf einen Preis gewinnen,<br />

spitzt sich der Konflikt zu. Auch die Freundschaft<br />

zwischen Marie und ihren beiden Freunden droht<br />

daran zu zerbrechen. - Der Autor erzählt, ganz<br />

aus der Sicht der Kinder, von den Ereignissen in<br />

dem schwarzafrikanischen Dorf und der empfindlichen<br />

Freundschaft zwischen den drei<br />

Kindern. Ein Roman, der Kindern den Weg zu<br />

Toleranz weist. Witzig und ernst.<br />

Ab 10 Jahren.<br />

Belinga Belinga, Jean-Félix: Beiträge u.a. in:<br />

Micksch, Jürgen und Anja Schwier:<br />

Fremde auf dem Lande<br />

Interkulturelle Beiträge Nr.19<br />

159 Seiten, br., € 7,50<br />

ISBN: 3-87476-363-3<br />

(Verlag Otto Lembeck, 2001)<br />

Beitrag von Jean-Félix Belinga Belinga:<br />

„Der Traum“<br />

Das Buch analysiert die Entwicklung der Fremdenfeindlichkeit<br />

und Ansätze interkulturellen<br />

Zusammenlebens auf dem Lande.<br />

do Rock, Zé:<br />

Deutsch gutt sonst Geld zurück<br />

A Siegfriedische und kauderdeutshe ler- und<br />

textbuk<br />

256 Seiten, br., € 18,90<br />

ISBN 3-88897-297-3<br />

(Verlag Antje Kunstmann, 2002)<br />

Dieses Buch taucht in eine tiefe Vergangenheit,<br />

die’s nie gegeben hat, und fliegt in eine Zukunft,<br />

die’s vileicht nie geben wird. Siegfriedisch ist der<br />

umständliche Versuch, ohne „Ausländer” (Fremdwörter)<br />

auszukommen, das heißt, es besteht nur<br />

aus germanischen Wörtern. So darf das Wort<br />

„Zwiebel“ nicht vorkommen, weil es vom saufgelagischen<br />

„cipolla“ stammt. Es heisst dann<br />

„Heulgemüse“. Kauderdeutsh widerum will alle<br />

auslandis reinlassen. Es is vor allem ein freund<br />

des english. Auch gramatik und ortografie werden<br />

immer internationaler. Dazu gibt es regles<br />

und exercisius.<br />

do Rock, Zé: fom winde ferfeelt<br />

285 Seiten, br., € 8,90<br />

ISBN 3-492-22455-5 (Piper, 1997)<br />

Ze do Rock, 1956 in Brasilien geboren, Taxifahrer<br />

und Wahlmünchner, schlägt uns ein durchschaubares<br />

„Ultradoitsh zur stufenweisen Einführung<br />

bis ins Jahr 2013 vor. Nebenbei erzählt er seine<br />

Abenteuer als Weltenbummler. Seine Sprache ist<br />

radikal witzig, nie konsequent, aber anarchisch,<br />

grotesk und vital, wie die heutige Welt.<br />

do Rock, Zé: Ufo in der Küche<br />

189 Seiten, br., € 8,90<br />

ISBN: 3-492-22998-0 (Piper, 2000)<br />

Pe du Jaz, von außerirdischen Kugelwesen in eine<br />

unserer Parallelgalaxien entführt, findet sich bei<br />

seiner Rückkehr auf einer schwimmenden Eisscholle<br />

am Südpol wieder. Es gelingt ihm zwar,<br />

sich bis Brasilien durchzuschlagen, dort muss er<br />

aber feststellen, dass er im Jahr 2019 gelandet ist,<br />

und auch, dass es ihn zweimal gibt. Zudem sitzt<br />

sein Alter ego in Stammheim und wird verdächtigt,<br />

vor zwanzig Jahren den Großkritiker Marshel<br />

Rauch-Rampenliczki entführt zu haben. Hatten<br />

die kleinen gemeinen Wesen aus dem All auch<br />

hier ihre Finger im Spiel? Ein Buch mit großem<br />

Sprachwitz und voller verrückter Ideen.<br />

Lipthay, Isabel: Die Begegnung – Aquel<br />

Encuentro<br />

Erzählungen-Relatos (zweisprachig)<br />

Aus dem chilenischen Spanisch von Andrea<br />

Rauße-Rüther<br />

166 Seiten, br., € 13,00<br />

ISBN 3-928300-92-X (Unrast, 1998)<br />

Die Begegnung, das zweite Buch der chilenischen<br />

Autorin Isabel Lipthay, enthält 18 Erzählungen,<br />

die ihre Faszination aus der für lateinamerikanische<br />

Literatur typischen Mischung aus<br />

Politik, Alltag und Mystik schöpfen. In diesem<br />

Kaleidoskop der Gefühle wimmelt es von<br />

Gestalten, die mal schwermütig, mal leichtsinnig<br />

mit dem Tode Ringelreihen tanzen. Dass, die aus-<br />

schließlich weiblichen Hauptpersonen dabei oft<br />

ihre ganz eigenen Wege gehen und einige Überraschungen<br />

für den/die Leser(in) bereithalten,<br />

versteht sich bei Isabel Lipthay von selbst.<br />

Lipthay, Isabel: Seltsame Pflanzen und andere<br />

Lebensbilder<br />

– Curiosas Plantas y otros sueños<br />

(zweisprachig)<br />

Aus dem chilenischen Spanisch von Andrea<br />

Rauße<br />

Mit Zeichnungen von Claudio Francia<br />

190 Seiten, br., € 12,00<br />

ISBN 3-928300-41-5 (Unrast, 1996)<br />

Seltsame Pflanzen und andere Lebensbilder<br />

erzählen vom Fremdsein, Anderssein, Frausein,<br />

Lebendigsein. „[Es] ist ein sinnliches, ernstes und<br />

erotisches Buch, es erzählt von Diktaturen, Rassismus,<br />

vom Frausein, von der Liebe ..... und man<br />

beginnt, die Worte zu vergessen. Du siehst einen<br />

Vogel und fragst dich: wie heißt dieser Vogel? Du<br />

quälst dich den ganzen Tag, bis du abends nach<br />

Hause kommst und zum Wörterbuch rennst:<br />

Drossel ... ach, zorzal! und du kannst ruhig schlafen.<br />

Deshalb schreibe ich: um meine Sprache,<br />

meine Kultur, meine Wurzeln zu bewahren. Um<br />

die zorzales nicht zu vergessen.<br />

Ndiaye, Ibrahima (Ibo) und Hanne Kraus:<br />

Amadou ma Amadou – Geschichten aus<br />

dem Senegal<br />

120 Seiten, br., € 8,80<br />

ISBN 3-980-7001-1-9 (Gaschott, 2001)<br />

Mitmachgeschichten aus dem Senegal. Wer<br />

schon immer einmal wissen wollte, wie der<br />

Mensch zur Trommel kam und warum gerade<br />

Lipua-Lipua, eine kleine Taube, das tapferste aller<br />

Tiere war, für den sind die Geschichten von Ibo<br />

eine Quelle belehrender Heiterkeit. Märchen,<br />

Fabeln und Erzählungen des Senegal – traditionelle<br />

Überlieferungen sowie selbst ersonnene<br />

Texte zu den Themen Liebe, Freundschaft, Respekt<br />

vor dem Alter, Lebensweisen und -weisheiten.<br />

Wieder lieferbar in 2. Auflage!<br />

Ndiaye, Ibrahima (Ibu) und Demba Mbengue<br />

(Ill.): Ndumbelaan - das Reich der Tiere<br />

Märchen aus dem Senegal<br />

Überarbeitet im Deutschen von Hanne Kraus<br />

96 Seiten, br., € 5,80<br />

ISBN 3-00-002848-X ( Gaschott, 1997)<br />

Das Buch entstand aus seiner Arbeit mit Kindern<br />

und Jugendlichen, die unter dem Ziel steht, die<br />

afrikanische Kultur erlebbar zu machen.<br />

Ibu erzählt Märchen aus seiner Heimat. So die<br />

Geschichte vom Frosch und dem Chamäleon, die<br />

von Demba, der den Schlaf erbt, er erzählt aber<br />

auch, wie der Ziegenbock zu seinem Gestank<br />

kam und warum der Hund sein Bein hochhält,<br />

wenn er pinkelt ...<br />

Nicht mehr lieferbar!<br />

13


Ruiz Rosas, Teresa: Der Kopist<br />

Roman<br />

Aus dem peruanischen Spanisch von Alicia<br />

Padrós<br />

128 Seiten, geb., € 15,50<br />

ISBN 3-250102954 (Ammann Verlag, 1996)<br />

In Lima ist es endlich soweit. Als die selbstbewusste<br />

junge Frau unerwartet in der muffigen<br />

Wohnung auftaucht wie ein ‚Geschenk des<br />

Himmels’, beginnt Amancio Castro der Kopf zu<br />

dröhnen vor Glück und der biedere Kopist, der<br />

seit Jahren gewissenhaft die Meisterwerke des<br />

Komponisten Lope Burano kopiert, fühlt sich<br />

urplötzlich beschwingt wie ein zweiter Mozart.<br />

Souverän und erbarmungslos lotet Teresa Ruiz<br />

Rosas in ihrem Roman die Untiefen der menschlichen<br />

Seele aus, aber sie schreibt kein tiefschwarzes,<br />

grimmiges Melodram; mit Sinn für<br />

Ironie zeigt sie auch das Lächerliche und<br />

Groteske, das sich in den Abgründen des Horrors<br />

und des Erhabenen verbirgt.<br />

Nicht mehr lieferbar!<br />

Ruiz Rosas, Teresa: Kurzgeschichten in<br />

folgenden Anthologien (Auswahl):<br />

Anne Jüssen, Frauenmuseum Bonn (Hg.):<br />

Wegziehen – Ankommen. Frauen in fremden<br />

Kulturen<br />

Anthologie<br />

176 Seiten, br., € 11,90<br />

ISBN 3-89502-152-0 (Horlemann, 2002)<br />

Erzählung von Teresa Ruiz Rosas: „Jasmin”<br />

Frauen stellen ihre unterschiedlichen Beweggründe<br />

dar, aus denen sie ihre Heimat verlassen<br />

haben, ihre Erfahrungen beim Ankommen, beim<br />

Verweilen und Bleiben – Beispiele für geglückte<br />

und weniger glückhafte Migration. Für Wanderungen<br />

gibt es die vielfältigsten Gründe, und<br />

manche von ihnen sind durchaus frauenspezifisch.<br />

Materielle Not, Krieg, Menschenrechtsverletzungen<br />

usw. veranlassen Frauen und Männer<br />

zum Reisen, zum Wegziehen, zum woanders Ankommen.<br />

Mobilität ist auch ein Ausdruck von<br />

Lebensfreude, Neugier und kosmopolitischem<br />

Denken.<br />

Keil, Regina und Thomas Brückner (Hg.):<br />

Mohnblumen auf schwarzem Filz<br />

Eine Anthologie der Initiative LiBeraturpreis<br />

352 Seiten, br., € 9,90<br />

ISBN 3-293-20108-3 (Unionsverlag, 1998)<br />

Ein literarisches Kaleidoskop des Südens: die<br />

bedeutendsten Autorinnen von A wie Assia<br />

Djebar bis Z wie Zoé Valdés. Dieses Lesebuch mit<br />

den bekanntesten Autorinnen aus vier Kontinenten<br />

lädt ein zu einer Entdeckungsreise durch die<br />

Hemisphäre des Südens. Und so lautete auch das<br />

Ziel der Initative LiBeraturpreis, die das Interesse<br />

an der Literatur aus den südlichen Regionen wekken<br />

und eine Annäherung an diese Kulturen<br />

anregen möchte. Das Netz, an dem die Erzählerinnen<br />

weben, spannt sich von Indien bis Brasilien,<br />

Neuseeland bis Mexiko, Ägypten bis<br />

Guadeloupe. Sie »Schreiben, was nicht gesagt<br />

werden darf«, lautet der Titel einer Erzählung, und<br />

so handeln die Geschichten, die alle das erste<br />

Mal auf deutsch erscheinen, von Frauen, die aus<br />

der Rolle fallen, als Tochter oder Mutter, Geliebte<br />

14<br />

oder Gattin, Studentin oder Schriftstellerin. Ein<br />

aufschlussreiches Nachschlagewerk mit Biographien<br />

und Fotos der Autorinnen.<br />

Fayad, Luis und Kurt Scharf (Hg.): Eine Blume<br />

auf dem Platz des schönen Todes<br />

Erzählungen aus dem peruanischen Alltag<br />

191 Seiten, geb., € 17,00<br />

ISBN 3-86034-131-6 (Haus der Kulturen der<br />

Welt und edition día, 1994)<br />

Beitrag von Teresa Ruiz Rosas: Hinter der<br />

Calle Toledo<br />

Aus dem peruanischen Spanisch von Astrid<br />

Schmitt-Böhringer<br />

16 Erzähler entwerfen ein facettenreiches Bild<br />

des Andenstaates. Die achtziger Jahre haben<br />

Peru einen Umbruch sondergleichen beschert:<br />

Schuldenkrise, Terrorismus des Leuchtenden<br />

Pfads, Landflucht, Verslummung der Großstädte<br />

und moderne Verkehrs- und Kommunikationssysteme.<br />

Im Buchhandel nicht mehr lieferbar! Nur zu<br />

bestellen unter:<br />

http://www.hkw.de/de/shop/buecher/EineBlume<br />

aufdemPlatzdesschoenenTodes/c_index.html;<br />

Bestellnummer: 10067<br />

Sestendrup, Manfred<br />

Das poetische Projekt „PAUL”:<br />

Gedichte von Manfred Sestendrup zugunsten<br />

der <strong>Welthungerhilfe</strong><br />

PAUL verkörpert in seiner lyrischen Biographie<br />

mal sensibel, mal zynisch, immer aber zutiefst<br />

menschlich alle Facetten unseres Lebens von der<br />

Wiege bis zur Bahre. Pauls zugespitzte Alltagssituationen<br />

lassen schmunzeln und erschrecken,<br />

nachdenken und lachen. Vor allem jedoch spenden<br />

„Paul-Gedichte“ die Hoffnung, dass jedes<br />

Leben Sinn macht, wenn man es einsetzt für eine<br />

Veränderung dieser Welt zugunsten des Menschen.<br />

Literaturkritiker vergleichen Manfred<br />

Sestendrups Gedichte mit denen von Erich<br />

Kästner, Wilhelm Busch und Herman van Veen.<br />

Seit 1977 überlässt Manfred Sestendrup alle<br />

Einnahmen aus Lesungen und dem Verkauf seiner<br />

Bücher der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong>.<br />

Die Gedichte sind zu bestellen bei: Manfred<br />

Sestendrup, Overbergstraße 11, 48249 Dülmen<br />

Sestendrup, Manfred: PAUL gibt sein Bestes<br />

Lyrische Biographie Teil I<br />

112 beste Paul-Gedichte<br />

80 Seiten, br., € 10,00 plus Versand<br />

5. überarb. Aufl. 2002<br />

Sestendrup, Manfred: PAUL in Reimkultur<br />

Lyrische Biographie Teil II<br />

50 neue Paul-Gedichte – Jubiläumsedition<br />

80 Seiten, br., € 10,00 plus Versand<br />

2. überarb. Aufl., vermehrt um 4 Satiren, 2004<br />

Sestendrup, Manfred: PAUL zur Zeit bereit<br />

Lyrische Biographie Teil III<br />

Allerneueste PAUL-Gedichte<br />

1. Aufl. (geplant: 2005)<br />

In Vorbereitung!<br />

II. Belletristik –<br />

Länder übergreifend/<br />

Eine Welt<br />

Weltfriedensdienst (Hg.): Die Sterne glänzten,<br />

doch die Vögel weinten<br />

Kurzgeschichten für den Frieden: Jugendliche<br />

aus Südafrika, Namibia, Zimbabwe, Palästina,<br />

Israel und Deutschland schreiben zum Thema<br />

Gewalt<br />

120 Seiten, br., € 12,00<br />

ISBN 3-86099-793-9 (Brandes & Apsel, 2004)<br />

Im Rahmen eines internationalen Kurzgeschichtenwettbewerbs<br />

des Weltfriedensdienstes haben<br />

Jugendliche aus Südafrika, Namibia, Zimbabwe,<br />

Palästina, Israel und Deutschland Geschichten<br />

geschrieben, in denen sie persönliche Erfahrungen<br />

mit Krieg, Gewalt, Angst, Annäherung und<br />

Versöhnung schildern. Das Buch ist ein Beitrag<br />

zur gewaltfreien Konfliktbearbeitung und zum<br />

besseren Verständnis des Alltags von Jugendlichen<br />

in Ländern des Südens.<br />

III. Belletristik – Afrika<br />

Länder übergreifend<br />

Mankell, Henning: Butterfly Blues<br />

Ein Theaterstück<br />

Aus dem Englischen von Claudia Romeder-<br />

Szevera<br />

64 Seiten, br., € 6,00<br />

ISBN 3-423-13290-6 (dtv, 2005)<br />

Das beeindruckende, intensive Theaterstück des<br />

bekannten schwedischen Autors, der in Maputo<br />

lebt, entstand als Koproduktion des Schauspielhauses<br />

Graz mit dem Teatro Avenida in Maputo.<br />

Beschrieben werden Szenen aus dem Leben von<br />

zwei illegalen afrikanischen Immigrantinnen.<br />

Menschen, die von niemandem erwartet werden<br />

und statt eines Passes nur einen toten Schmetterling<br />

vorweisen können. Die zwei Immigran-


tinnen wollen nach Europa und suchen einen Ort,<br />

an dem sie Mensch sein dürfen. Doch sie finden<br />

Auffanglager, kriminelle Schlepper und Mädchenhändler.<br />

Angola<br />

Pepetela: Jaime Bunda, Geheimagent<br />

Roman<br />

Aus dem Portugiesischen von Barbara<br />

Mesquita<br />

384 Seiten, geb., € 19,90<br />

ISBN 3-293-00339-7 (Unionsverlag, 2004)<br />

Der satirische Polit-Thriller des angolanischen<br />

Autors ist gleichzeitig ein fesselnder Bericht über<br />

den Alltag in einem Land, das seinen postkolonialen<br />

Bürgerkrieg noch bewältigen muss. Was ist<br />

die Steigerung von James Bond? Jaime Bunda,<br />

Geheimagent in Luanda. Er ist fett, er ist vertrottelt.<br />

Nach zwei Jahren ohne Auftrag wird er mit<br />

der Ermittlung eines Mordes an einem Mädchen<br />

beauftragt. Es wird ein besonders einfältiger<br />

Polizist gesucht, um die Aufklärung des Falles zu<br />

verhindern. Doch Jaime Bunda findet nicht nur<br />

den Schuldigen, sondern versetzt auch die<br />

gesamte Elite in Luanda in Aufruhr, einer Stadt, in<br />

der man leichter eine Kalaschnikow findet als<br />

einen ehrlichen Beamten.<br />

Botswana<br />

Dow, Unity: Die Beichte<br />

Roman<br />

Aus dem Englischen von Berthold Radke<br />

288 Seiten, br., € 8,50<br />

ISBN 3-442-73139-9 (btb, 2003)<br />

Ein Dorf in Botswana, Afrika: Eines Nachmittags<br />

verschwindet ein kleines Mädchen spurlos, der<br />

Vorfall wird vertuscht, offiziell heißt es, wilde Tiere<br />

hätten das Kind getötet. Fünf Jahre später kommt<br />

die junge Sozialarbeiterin Amantle in das abgelegene<br />

Dorf und stößt auf den Fall. Amantle macht<br />

sich auf die schwierige Suche nach dem Mörder.<br />

Die Beichte ist nicht nur ein kritischer Roman<br />

über Afrika und die Zustände dort, sondern vor<br />

allem ist es auch ein Roman über starke Frauen,<br />

die ihren Weg in einer ihnen nicht immer freundlich<br />

gesinnten Gesellschaft gehen. Die Autorin -<br />

Botswanas einzige Bundesrichterin- schreibt in<br />

einem sehr lakonischen, witzigen und ironischen<br />

Stil. Ein niveauvoller, spannender Krimi.<br />

Elfenbeinküste<br />

Kourouma, Ahmadou: Der letzte Fürst<br />

Roman<br />

Aus dem Französischen von Horst Lothar<br />

Teweleit<br />

220 Seiten, geb., € 19,90<br />

ISBN 3-7795-0015-9 (Peter Hammer, 2004)<br />

Fama Doumbouya ist der letzte Spross eines<br />

alten, ehemals reichen und stolzen Malinke-<br />

Fürstengeschlechts. Verarmt und geschlagen mit<br />

der schlimmsten Geißel des traditionellen Afrika,<br />

der Unfruchtbarkeit, lebt er mit seiner Frau<br />

Salimata in der Hauptstadt. Angewidert von den<br />

Machenschaften der korrupten Führungsschichten<br />

verteidigt er aber noch immer wütend den<br />

Geist der großen Händler und Hauptleute, die<br />

schöne Welt der alten Fürstentümer. Als sein<br />

Cousin stirbt, wird ihm noch einmal die Übernahme<br />

der Herrscherwürde angetragen.<br />

Mosambik<br />

Chiziane, Paulina: Das siebte Geständnis<br />

Roman<br />

Aus dem mosambikanischen Portugiesisch<br />

von Michael Kegler<br />

246 Seiten, geb., € 20,50<br />

ISBN 3-86099-500-6 (Brandes & Apsel, 2003)<br />

David, der korrupte Leiter eines Staatsbetriebes,<br />

ausgestattet mit allen Insignien des modernen<br />

Erfolgsmenschen, sieht sich plötzlich bedroht.<br />

Die Arbeiter streiken, seine Machenschaften fliegen<br />

auf – und er schließt einen Pakt mit dem<br />

Bösen. Ein kraftvoller Roman aus Mosambik, in<br />

dem Geister der Vergangenheit auf ganz irdische<br />

Albträume der Gegenwart stoßen.<br />

Namibia<br />

Paluch, Andrea und Robert Habeck:<br />

Der Schrei der Hyänen<br />

Roman<br />

303 Seiten, geb., € 18,90<br />

ISBN 3-492-04611-8 (Piper, 2004)<br />

Erzählt wird eine generationsübergreifende<br />

Geschichte von vier Frauen, deren ungewöhnliches<br />

Schicksal in Namibia zur Kolonialzeit seinen<br />

Anfang nimmt.<br />

Arabella, die 1899 nach Namibia kommt, um<br />

einen Farmer zu heiraten, gerät in den blutigen<br />

Aufstand der Herero, der Namibia in einen<br />

Alptraum verwandelt. Ein uneheliches Kind sorgt<br />

für weitere Verwicklungen.<br />

Nigeria<br />

Abani, Chris: GraceLand<br />

Roman<br />

Aus dem Englischen von Thomas Brückner<br />

453 Seiten, geb., € 24,90<br />

ISBN 3-406-52179-7 (C.H. Beck, 2004)<br />

Chris Abanis Debütroman, wegen dem er inhaftiert<br />

und gefoltert wurde, erzählt die Geschichte<br />

von dem harten Leben des Teenager Elvis Oke in<br />

dem Ghetto Maroko in der nigerianischen<br />

Hauptstadt Lagos. Von amerikanischen Filmen,<br />

Büchern und Musik inspiriert, versucht sich Elvis,<br />

die Haut mit Schichten von Make-up weiß<br />

geschminkt, als Elvis-Presley-Imitator durchzuschlagen.<br />

Er hat zu kämpfen mit seiner Familie<br />

und der Gewalt des täglichen Lebens unter<br />

einem brutalen Regime. Dann landet Elvis aus<br />

Geldnot in Lagos‘ krimineller Unterwelt. Elvis<br />

übersteht Inhaftierung und Folter, kann sich retten<br />

und seinen eigenen Weg nach „GraceLand“<br />

finden. „Chris Abanis GraceLand gewährt einen<br />

wunderbar detailreichen, ergreifenden und absolut<br />

faszinierenden Blick in eine andere Kultur und<br />

zeigt, wie sie von unserer eigenen fremdbestäubt<br />

wird.“ T.C. Boyle<br />

Soyinka, Wole: Samarkand und andere<br />

Märkte, auf denen ich war<br />

Gedichte<br />

Englisch/Deutsch (zweisprachig)<br />

Aus dem Englischen von Klaus Laabs<br />

160 Seiten, br., € 18,90<br />

ISBN 3-250-30016-0 (Ammann, 2004)<br />

Wole Soyinka, der erste afrikanische Literaturnobelpreisträger,<br />

breitet die Welt in diesen Reisegedichten<br />

auf einem gigantischen Marktstand<br />

vor uns aus. Er lädt uns augenzwinkernd und<br />

manchmal auch zornig dazu ein, den Blick auf die<br />

Basare in Samarkand und Teheran, die Suks von<br />

Algier und Beirut, aber auch die Börse an der<br />

Wallstreet und andere Hochburgen der Scharlatanerie,<br />

wo bis heute mit Menschen und<br />

Gottheiten gehandelt wird, zu werfen. Nicht die<br />

malerischen Stände und die orientalische<br />

Farbenpracht ziehen den Blick des Nobelpreisträgers<br />

auf sich, sondern der Kampf um Markt<br />

und Macht. Mit Samarkand liegt Soyinkas erste<br />

eigenständige Lyrikpublikation in deutscher Übersetzung<br />

vor.<br />

Ruanda<br />

Courtemanche, Gil: Ein Sonntag am Pool<br />

in Kigali<br />

Roman<br />

Aus dem Französischen von Riek Walther<br />

320 Seiten, geb., € 18,90<br />

ISBN 3-462-03368-9<br />

(Kiepenheuer & Witsch, 2004)<br />

Der kanadische Autor gibt mit seinem Roman,<br />

einer Chronik über den Völkermord in Ruanda,<br />

bei dem 800.000 Menschen den Tod fanden, den<br />

Opfern ein Gesicht. Ein Hotelpool in Kigali 1994,<br />

Treffpunkt für Entwicklungshelfer, Botschaftsangestellte,<br />

Journalisten, Geistliche, Prostituierte,<br />

Politiker und alle, die in Ruanda das Sagen haben.<br />

Hier verliebt sich der alternde kanadische<br />

Journalist Valcourt in die schöne junge Kellnerin<br />

Gentille, eine Hutu, die aussieht wie eine Tutsi und<br />

deshalb verfolgt wird. Es verdichten sich die<br />

Hinweise auf den bevorstehenden Völkermord.<br />

Gentille und Valcourt hoffen vergebens auf Hilfe<br />

von außen – von den Vereinten Nationen, deren<br />

Blauhelmtruppen in Ruanda anwesend sind, von<br />

den Menschenrechtsorganisationen, von der<br />

Kirche.<br />

Senegal<br />

Diome, Fatou: Der Besuch des Ozeans<br />

Roman<br />

Aus dem Französischen von Brigitte Große<br />

288 Seiten, geb., € 18,90<br />

ISBN 3-257-06445-4 (Diogenes, 2004)<br />

Europa ist kein Paradies, auch nicht für Einwanderer<br />

aus dem Senegal. Trotzdem will Salies kleiner<br />

Bruder Madické zu seiner Schwester nach<br />

Frankreich kommen, um als Fußballer reich und<br />

berühmt zu werden. Doch Leben wie Gott in<br />

Frankreich? Frankreich ist nicht das Fußballerparadies,<br />

das die Jungs des Dorfes aus der<br />

Flimmerkiste kennen. Die Träume, die auf der kleinen<br />

Insel inmitten des Ozeans ersonnen werden,<br />

stoßen auf ein Hindernis: die Wirklichkeit.<br />

Somalia<br />

Farah, Nuruddin: Maps<br />

Roman<br />

Aus dem Englischen von Inge Uffelmann<br />

384 Seiten, br., € 11,00<br />

ISBN 3-518-45630-X (Suhrkamp, 2004)<br />

Askars Geburt im Ogaden, dem von Äthiopien<br />

annektierten Hochland, wird von traurigen<br />

Ereignissen überschattet: Seine Mutter stirbt kurz<br />

nach der Entbindung, sein Vater, Angehöriger der<br />

Western Somali Liberation Front, ist bei einem<br />

Kampfeinsatz ums Leben gekommen. Askars<br />

Ziehmutter wird Misra, die nicht aus Somalia,<br />

15


sondern aus Äthiopien stammt. Zwischen den<br />

beiden entwickelt sich eine Welt von Liebe und<br />

Vertrauen, die sich von der Gewalt des Bürgerkriegs<br />

abhebt. Doch Misra lebt nicht nur für<br />

Askar; auch Askars Onkel Qorrax und Aw-Adan,<br />

Priester des Dorfes, erheben Anspruch auf ihre<br />

Zuneigung. Schließlich treiben die politischen<br />

Wirren den halbwüchsigen Jungen in die Hauptstadt<br />

Mogadischu; und dort trifft er Jahre später<br />

wieder auf Misra, die beschuldigt wird, somalische<br />

Freiheitskämpfer an Äthiopien verraten zu<br />

haben.<br />

Farah, Nuruddin: Yesterday, Tomorrow<br />

Stimmen aus der somalischen Diaspora<br />

Short Cuts<br />

Aus dem Englischen von Klaus Pemsel<br />

320 Seiten, br., € 12,00<br />

ISBN 3-518-12320-3 (Suhrkamp, 2003)<br />

Der preisgekrönte afrikanische Autor Nuruddin<br />

Farah hat fünfundzwanzig Jahre seines Lebens im<br />

Exil verbracht. In dem Buch Yesterday, Tomorrow<br />

gibt er seinen Leidensgenossen, den Flüchtlingen<br />

vor dem tyrannischen System des postkolonialen<br />

Somalia, seine Stimme. Sie erzählen von unterbrochenen<br />

und neu beginnenden Lebensläufen,<br />

von einem Leben, das die Fremde als einzige<br />

Heimat hat. Vor dem Leser entfaltet sich das<br />

Kaleidoskop globaler Flüchtlingsschicksale, und<br />

er begreift die Flüchtlinge als unfreiwillige<br />

Nomaden einer postkolonialen Moderne.<br />

Sudan<br />

Salich, Tajjib: Sains Hochzeit<br />

Roman aus dem Sudan<br />

Aus dem Arabischen von Regina Karachouli<br />

120 Seiten, geb., € 14,90<br />

ISBN 3-85787-350-7 (Lenos, 2004)<br />

Eine Geschichte aus dem Sudan um einen<br />

Außenseiter, der zum Botschafter der Liebe wird.<br />

Sain hat einen Buckel, nur noch zwei Zähne im<br />

Mund und stakst mit seinen langen, dünnen<br />

Beinen wie ein Kranich durch das Dorf. Aber<br />

wegen seiner Fröhlichkeit und Lebenslust ist Sain<br />

im ganzen Dorf beliebt und besonders bei Festen<br />

gern gesehen, aber auch, weil sein Auge immer<br />

auf die schönsten Mädchen fällt. Er posaunt<br />

seine Verliebtheit überall heraus, preist die<br />

Schönheit der Auserwählten und erregt dabei so<br />

viel Aufsehen, dass sich elegante und wohlhabende<br />

Bewerber um das Mädchen scharen –<br />

Sain aber bleibt allein zurück. Als jedoch eines<br />

Tages der Asket Hanin prophezeit, Sain werde<br />

bald das „beste Mädchen im Dorf heiraten“, versetzt<br />

er damit alt und jung in Aufregung...<br />

Südafrika<br />

Mandela, Nelson (Hg.): Meine afrikanischen<br />

Lieblingsmärchen<br />

Aus dem Englischen von Matthias Wolf<br />

189 Seiten mit 35 farbigen Illustr., € 19,90<br />

ISBN 3-406-51862-1 (C.H. Beck, 2004)<br />

18 zeitgenössische afrikanische Illustratoren liefern<br />

einen Querschnitt (meist süd-) afrikanischen<br />

Schaffens und illustrieren 30 Märchen des<br />

gesamten Spektrums vom Tiermärchen zur arabischen<br />

Fabuliererei. Jedem Märchen ist eine kurze<br />

Einleitung vorangestellt, woher es stammt, wer<br />

es aufschrieb, und welches die Originalsprache<br />

16<br />

ist. Eine Karte bietet zudem geographische<br />

Orientierung. Dieser Märchenschatz ist für Leser<br />

allen Alters und lädt zu einer Reise durch Afrika<br />

ein.<br />

Tansania<br />

Gurnah, Abdulrazak: Schwarz auf Weiß<br />

Roman<br />

Aus dem Englischen von Thomas Brückner<br />

332 Seiten, geb., € 19,80<br />

ISBN 3-927743-72-0 (A 1 Verlag, 2004)<br />

Gestrandet im England der siebziger Jahre, heimgesucht<br />

von Erinnerungen an Sansibar, ohne<br />

Aussicht auf Heimkehr, mittellos und ausgegrenzt,<br />

sucht Daud Zuflucht im Reich der Phantasie,<br />

erfindet sich Geschichten und schreibt Gedankenbriefe<br />

an Freund und Feind. Mit Selbstironie<br />

und schwarzem Humor hält er sich seelisch<br />

über Wasser. Bis er eines Tages Catherine begegnet,<br />

der Schwesternschülerin, mit der er zum<br />

ersten Mal die Chance sieht, in der Fremde<br />

Heimat zu finden, und gleichzeitig erkennt, dass<br />

er sich den Schrecken der Vergangenheit und der<br />

Gegenwart stellen muss. Gurnahs Geschichte<br />

einer Liebe ist ein Plädoyer für die Toleranz und<br />

eine Abrechnung mit dem alltäglichen Rassismus<br />

– ernst, doch von hintersinnigem Humor und feiner<br />

Ironie.<br />

IV. Belletristik –<br />

Asien & Arabischer Raum<br />

Länder übergreifend<br />

Auf Besuch<br />

Geschichten aus der arabischen Welt<br />

Aus dem Arabischen von Hartmut Fähndrich,<br />

Regina Karachouli und Wolfgang Werbeck<br />

160 Seiten, br., € 6,90<br />

ISBN 3-85787686-7 (Lenos, 2004)<br />

Die Geschichten der sechzehn Autorinnen und<br />

Autoren aus Ägypten, Libyen, Marokko, Palästina,<br />

Syrien, dem Irak und dem Sudan bestechen<br />

durch ihre stilistische, formale und thematische<br />

Vielfalt und geben faszinierende Einblicke in arabische<br />

Lebenswelten und Denkweisen. Sie handeln<br />

von alltäglichen Tragödien, von Hoffnungen<br />

und Träumen, vom mannigfachen Leiden an der<br />

Armut, von Liebe, Sehnsucht und Tod. Der größere<br />

Teil der ausgewählten Texte ist Erzählsammlungen<br />

im Lenos Verlag entnommen und einige<br />

Geschichten werden hier erstmals publiziert.<br />

Kronstädter, Miriam und Hans-Joachim Simm<br />

(Hgg.): Arabische Erzählungen<br />

Wortmagier des Orients<br />

600 Seiten, geb. (Leinen), € 24,90<br />

ISBN 3-458-17223-8 (Insel, 2004)<br />

Die vorliegende Sammlung bietet erstmals einen<br />

Überblick über die arabische Prosaliteratur vom<br />

8. Jahrhundert bis zur Gegenwart, von Bagdad bis<br />

Kairo, von Basra bis Córdoba: Fabeln, Märchen<br />

und Satiren, klassische und moderne Geschichten,<br />

80 Erzählungen von 40 Autoren. Zu den<br />

Autoren gehören u.a. Nagib Machfus, Assia<br />

Djebar und Tahar Ben Jelloun.<br />

Schimmel, Annemarie:<br />

Ein Buch namens Freude<br />

Gedichte von Frauen aus der islamischen Welt<br />

Einleitung und Übersetzung von Annemarie<br />

Schimmel<br />

138 Seiten, geb., € 19,90<br />

ISBN 3-406-52241-6 (C.H. Beck, 2004)<br />

Dieser Band, an dem Annemarie Schimmel bis<br />

kurz vor ihrem Tod gearbeitet hat, versammelt<br />

rund 100 Gedichte, die sie aus dem Arabischen,<br />

Türkischen, Persischen, Usbekischen, Urdu und<br />

Sindhi übersetzt hat. Das Spektrum reicht von<br />

Fatima, der Tochter des Propheten Mohammed,<br />

bis zu den faszinierenden Gedichten muslimischer<br />

Frauen der Gegenwart, von anonymen<br />

Liedern über klassische Ghaselen bis zu freien<br />

Versen. Ein besonderes Interesse der Orientalistin<br />

Annemarie Schimmel galt der Lebensweise<br />

und –bedingungen von Frauen im islamischen<br />

Orient. Viele Dichterinnen hat sie persönlich gekannt.<br />

Der Schwerpunkt dieser Anthologie liegt<br />

daher auf dem 20. Jahrhundert.<br />

Taufiq, Suleman (Hg.): Arabische Erzählungen<br />

Erzählungen<br />

368 Seiten, br., € 10,00<br />

ISBN 3-423-13263-9 (dtv, 2004)<br />

Autorinnen und Autoren aus 14 Ländern erzählen<br />

von Glück und Leid, Alltag und Festtag, Macht<br />

und Ohnmacht ihrer Völker. Ihre Geschichten<br />

eröffnen Perspektiven, die hinter den Schleier<br />

gängiger Vorurteile blicken lassen. Die moderne<br />

arabische Literatur hat aus der Verbindung von<br />

arabischer und europäischer Tradition eine eigenständige<br />

Erzählkunst entwickelt, von deren Vielfalt<br />

die vorliegende Sammlung Zeugnis ablegt. Sie<br />

enthält Beiträge aus Ägypten, Algerien, Irak,<br />

Jemen, Jordanien, Kuwait, Libanon, Libyen,<br />

Marokko, Palästina, Saudi-Arabien, Sudan, Syrien,<br />

Tunesien.<br />

Taufiq, Suleman (Hg.): Frauen in der<br />

arabischen Welt<br />

Erzählungen<br />

224 Seiten, br., € 9,00<br />

ISBN 3-423-13261-2 (dtv, 2004)<br />

Aus den Erzählungen der vorliegenden Anthologie<br />

entsteht ein Bild vom Leben und Denken<br />

der Frauen in der arabischen Welt, das Klischees<br />

hinter sich lässt. Die Heldinnen der Erzählungen<br />

sind Frauen, die eine eigene Vorstellung vom<br />

Leben haben und diese umzusetzen versuchen,<br />

Frauen, die ihrer oft beengten und repressiven<br />

Lebenssituation entkommen wollen. Sie wünschen<br />

sich eine freiere Gesellschaft, die Raum für<br />

Individualität lässt. Die arabischen Autorinnen


kommen aus Ägypten, Algerien, den Arabischen<br />

Emiraten, Bahrain, Irak, Kuwait, Libanon, Marokko,<br />

Palästina, Saudi-Arabien, Syrien, Tunesien. Dazu<br />

gehören bekannte Autorinnen wie Nawal El<br />

Saadawi oder Assia Djebar, aber auch viele, die es<br />

in Deutschland erst zu entdecken gilt.<br />

Taufiq, Suleman (Hg.): Neue arabische Lyrik<br />

Gedichte<br />

Aus dem Arabischen und mit einem Nachwort<br />

von Suleman Taufiq<br />

224 Seiten, br., € 9,00<br />

ISBN 3-423-13262-0 (dtv, 2004)<br />

In der vorliegenden Anthologie sind 47 der<br />

bedeutendsten arabischen Dichterinnen und<br />

Dichter der Gegenwart versammelt. Sie kommen<br />

aus Ägypten, Algerien, den Arabischen Emiraten,<br />

Irak, Jemen, Jordanien, Libanon, Libyen, Marokko,<br />

Oman, Palästina, Saudi-Arabien, Sudan, Syrien<br />

und Tunesien. Die Lyrik besitzt von allen literarischen<br />

Formen das höchste Ansehen in der arabischen<br />

Welt. Die arabischen Lyriker nehmen mit<br />

ihren Versen starken Einfluss auf die<br />

Meinungsbildung. Der lyrische Vortrag der<br />

Dichter findet oft vor einem großen Publikum<br />

statt wie z.B. in gutgefüllten Fußballstadien, bei<br />

Familienfesten oder in den Medien.<br />

Tausendundeine Nacht<br />

Nach der ältesten arabischen Handschrift in der<br />

Ausgabe von Muhsin Mahdi ins Deutsche übertragen<br />

von Claudia Ott<br />

687 Seiten, geb. (Leinen), € 29,90<br />

ISBN 3-406-51680-7 (C.H. Beck, 2004)<br />

Diese Neuübersetzung von Tausendundeine<br />

Nacht macht erstmals die älteste arabische Fassung<br />

der berühmten orientalischen Erzählsammlung<br />

auch deutschen Lesern zugänglich.<br />

Die Orientalistin und Übersetzerin Claudia Ott<br />

führt uns mit einer Frische und Ungezwungenheit<br />

durch das Labyrinth der kunstvoll verwobenen<br />

Erzählfäden, dass man meint, Schahrasad selbst<br />

zu hören. Nicht mehr ein europäischer Orientalismus<br />

spricht durch Tausendundeine Nacht zu<br />

uns, sondern endlich der Orient selbst.<br />

Ägypten<br />

al-Tahawi, Miral: Die blaue Aubergine<br />

Roman<br />

Aus dem Arabischen von Doris Kilias<br />

192 Seiten, br., € 9,90<br />

ISBN 3-293-20301-9 (Unionsverlag, 2004)<br />

Das Mädchen Nada kommt blau angelaufen zur<br />

Welt. Die Eltern nennen es zärtlich-spöttisch<br />

»blaue Aubergine« und haben höchste Erwartungen:<br />

eine Prinzessin wird aus ihr, meint die<br />

Mutter, eine Weltraumforscherin, glaubt der Vater.<br />

Irgendwann findet sich Nada an der Uni wieder<br />

und versteht die Welt und ihren Körper nicht<br />

mehr. Sie verhüllt sich, versteckt sich unterm<br />

Kopftuch und sucht Zuflucht bei den religiösen<br />

Parolen der Islamisten. Aber auf ihre drängenden<br />

Fragen zu Liebe und Politik, Gesellschaft und<br />

Erwachsenwerden findet sie weder in der<br />

Tradition noch in der Revolte eine Antwort. Das<br />

Buch der aus einer ägyptischen Beduinenfamilie<br />

stammenden Autorin erhielt in Ägypten höchstes<br />

Kritikerlob, wurde aber auch wegen der Absage<br />

an jegliche Ideologien heftig diskutiert.<br />

Kassem, Abdalhakim: Vom Diesseits und<br />

vom Jenseits<br />

Zwei Novellen aus Ägypten<br />

Aus dem Arabischen von Hartmut Fähndrich<br />

180 Seiten, geb., € 18,90<br />

ISBN 3-85787-349-3 (Lenos, 2004)<br />

In der ersten Novelle verlässt der koptische<br />

Schirmmacher Awadallah seine Stadt in Unterägypten,<br />

weil er die Miete nicht mehr zahlen<br />

kann. Ein barmherziger Dorfbewohner nimmt ihn<br />

mit seiner Familie auf. Die ortsansässige rührige<br />

Muslimbruderschaft nützt seine Situation für ihre<br />

eigene Sache aus. Sie organisiert umgehend<br />

Unterkunft, Arbeit und Kleidung für die bedürftige<br />

Familie und will ihn zum Islamübertritt drängen.<br />

Noch tiefer ins Religiöse führt die zweite Novelle,<br />

die eine phantastische Reise ins Leben nach dem<br />

Tod ist.<br />

Machfus, Nagib: Der Rausch<br />

Roman<br />

Aus dem Arabischen von Doris Kilias<br />

192 Seiten, geb., € 19,90<br />

ISBN 3-293-00317-6 (Unionsverlag, 2003)<br />

Omar al-Hamzawi ist erfolgreicher Anwalt in<br />

Kairo, fünfundvierzig, verheiratet und Vater von<br />

zwei Töchtern. Eines Tages wird ihm bewusst,<br />

dass er eingeschlossen ist in einem schalen<br />

Alltag voller Kompromisse. Er wirft das bürgerliche<br />

Leben ab und verlässt die Seinen. Rücksichtslos<br />

stürzt er sich in ein Leben ohne Schranken,<br />

jenseits aller Konventionen und Tabus. Er<br />

wirft sein ganzes bisheriges Leben über Bord und<br />

macht sich in den Kairoer Bars und Clubs auf die<br />

Suche nach der Frau, der einen und einzigen, von<br />

der er sich das, was er den ‚Rausch’ nennt, verspricht.<br />

Außerdem bereut er, dass er seine früheren<br />

Überzeugungen materiellen Gütern und<br />

häuslichem Glück geopfert hat.<br />

Machfus, Nagib: Die Reise des Ibn Fattuma<br />

Roman<br />

Aus dem Arabischen von Doris Kilias<br />

192 Seiten, geb., € 18,90<br />

ISBN 3-293-00337-0 (Unionsverlag, 2004)<br />

Als Junge träumte Ibn Fattuma davon, es den großen<br />

Reisenden gleichzutun und die ganze Welt zu<br />

erforschen. Den erwachsen gewordenen Ibn<br />

Fattuma treiben schließlich nicht die Abenteuerund<br />

Entdeckerlust in die Welt hinaus, sondern<br />

Liebeskummer. Er schließt sich einer Handelskarawane<br />

an und hofft, auf dem langen Weg<br />

durch die Wüste seine Enttäuschung zu vergessen.<br />

Doch die Reise durch fremde, heidnische<br />

Länder mit ihren unbekannten Sitten und Gebräuchen<br />

wird immer mehr zu einer Begegnung<br />

mit sich selbst und führt ihn zu den Grundfragen<br />

des Seins.<br />

Mussa, Sabri: Affäre halber Meter<br />

Eine ägyptische Liebesgeschichte<br />

Aus dem Arabischen von Regina Karachouli<br />

120 Seiten, geb., € 12,80<br />

ISBN 3-85787-355-8 (Lenos, 2004)<br />

Liebe auf den ersten Blick: Bei der Vollbremsung<br />

eines überfüllten Autobusses in der Kairoer<br />

Innenstadt stoßen ein junger Angestellter und<br />

eine Studentin zusammen. Statt ihren üblichen<br />

Beschäftigungen nachzugehen, verlassen sie<br />

gemeinsam den Bus und spazieren Hand in Hand<br />

in ein Café – der Anfang einer Liebesgeschichte.<br />

Der Mann kommt allerdings nicht darüber hinweg,<br />

dass er nicht der erste Liebhaber seiner<br />

Freundin ist. Die Affäre nimmt ein jähes Ende, als<br />

die junge Frau nach fast zwei Jahren eine<br />

Schwangerschaft vortäuscht, um ihn zur Heirat<br />

zu bewegen.<br />

Taher, Baha: Tante Safîja und das Kloster<br />

Roman aus Ägypten<br />

Aus dem Arabischen von Doris Kilias<br />

132 Seiten, geb., € 16,00<br />

ISBN 3-85787-332-9 (Lenos, 2003)<br />

In seinem Roman erzählt der mehrfach ausgezeichnete<br />

Autor einfühlsam und mitunter witzig<br />

eine tragische Liebesgeschichte aus einem Dorf<br />

in der Nähe von Luxor während der sechziger<br />

Jahre, zu einer Zeit, als das Zusammenleben zwischen<br />

Muslimen und Christen eine Selbstverständlichkeit<br />

war. Safîja, eine bildhübsche junge<br />

Frau, heiratet nach anfänglichem Schock den um<br />

vieles älteren Konsul Bey, obwohl sie dessen jungen<br />

Neffen Harbi liebt. Die Beziehung zwischen<br />

dem reichen Onkel und Harbi verschlechtert sich<br />

dramatisch, als Safîja einem Sohn das Leben<br />

schenkt. Harbi tötet den Onkel in Notwehr und<br />

Safîja schwört Rache.<br />

Algerien<br />

Djebar, Assia: Frau ohne Begräbnis<br />

Roman<br />

Aus dem Französischen von Beate Thill<br />

208 Seiten, br., € 9,90<br />

ISBN 3-293-20302-7 (Unionsverlag, 2004)<br />

Die „Frau ohne Begräbnis“, das ist Zoulikha, die<br />

einst Wand an Wand mit Assia Djebars Familie in<br />

Cherchell wohnte. In aller Stille knüpfte sie unter<br />

den Frauen der Stadt ein Netz des Widerstands<br />

gegen die französische Herrschaft, floh 1957 in<br />

die Berge, wurde von der Kolonialarmee gefasst<br />

und verschwand spurlos. Diese außergewöhnliche,<br />

freimütige, lebenslustige und gebildete Frau<br />

ist gegenwärtig geblieben bei allen, die um sie<br />

waren. Ihre beiden Töchter, Madame Lionne, die<br />

Wahrsagerin, Nachbarinnen und Weggefährten<br />

lassen sie mit ihren Stimmen wieder aufleben,<br />

gewinnen dadurch selbst neue Kraft und treten<br />

aus dem Schatten.<br />

Djebar, Assia: Oran<br />

Algerische Nacht<br />

Roman<br />

Aus dem Französischen von Beate Thill<br />

256 Seiten, br., € 9,90<br />

ISBN 3-293-20275-6 (Unionsverlag, 2003)<br />

Im Roman der algerischen Schriftstellerin werden<br />

Bruchstücke des Lebens, die die Frauen beim<br />

Kommen und Gehen, als Reisende, als Passagiere<br />

weitergeben, erzählt. In einer Zwischenstation,<br />

einer Unterkunft, wenn sie Atem holen, sich erinnern<br />

können. Es sind Etappen, doch nicht einer<br />

Flucht, sondern der Bewegungsfreiheit. Gespräche,<br />

die unter Algerierinnen von hier und von drüben<br />

ausgetauscht werden. Mit einem Schlag werden<br />

Stücke des Lebens beleuchtet und stürzen in<br />

17


sich zusammen. Bilder von Verfolgungsjagd,<br />

Flucht und Tod. Auch von Hoffnung in dieser langen<br />

Nacht. Episoden reihen sich ein wie graue<br />

oder schwarze Perlen. Die Worte sind der Tropfen<br />

Licht, den man im tintenschwarzen Entsetzen<br />

noch empfangen kann.<br />

Djebar, Assia: Das verlorene Wort<br />

Roman<br />

Aus dem Französischen von Beate Thill<br />

256 Seiten, geb., € 19,90<br />

ISBN 3-293-00338-9 (Unionsverlag, 2004)<br />

Nach zwanzig Jahren in Frankreich kehrt Berkane<br />

nach Algerien zurück. In einem Haus am Meer<br />

will er reisend und fotografierend wieder Fuß fassen<br />

und sich der fremden Lebensrealität nähern.<br />

Die Briefe an Marise, die französische Schauspielerin,<br />

mit der er zusammenlebte, schickt er<br />

nicht ab. Dass er Tagebuch schreibt und an einem<br />

Roman arbeitet, wissen nicht einmal seine<br />

Freunde. Erst die drei Nächte mit Nadjia holen ihn<br />

in die Gegenwart zurück und erwecken Kindheitserinnerungen.<br />

Doch dann ist Berkane verschwunden.<br />

Tage später wird sein Wagen gefunden,<br />

ganz in der Nähe des einstigen Gefangenenlagers,<br />

in dem er als Jugendlicher Monate<br />

verbracht hatte. Seinen Freunden eröffnet sich<br />

erst jetzt, aus seinen Aufzeichnungen, das Drama<br />

von Berkanes Rückkehr.<br />

Marouane, Leïla: Entführer<br />

Roman<br />

Aus dem Französischen von Regina Keil-Sagawe<br />

192 Seiten, geb., € 17,90<br />

ISBN 3-85218-427-4 (Haymonverlag, 2003)<br />

Die Algerierin erzählt mit viel hintersinnigem Witz<br />

die tragikomische Geschichte vom Zerfall einer<br />

traditionellen Reederfamilie in ihrer Heimat. Diese<br />

lässt sich lesen als eine Parabel auf ein Algerien,<br />

das in Lüge, Aberglauben, Doppelmoral, Heuchelei<br />

und Gewalt erstickt. Ein reicher Reeder verstößt<br />

seine Frau und kann sie wegen des<br />

Islamischen Rechts erst auf ganz kompliziertem<br />

Weg über die Verheiratung mit einem anderen<br />

Mann zurücknehmen. Verwicklungen sind vorprogrammiert…<br />

Maroune, Leïla: Das Mädchen aus<br />

der Kasbah<br />

Roman<br />

Aus dem Französischen von Rolf und Hedda<br />

Soellner<br />

208 Seiten, br., € 9,00<br />

ISBN 3-423-13259-0 (dtv, 2004)<br />

Hadda will von Männern nichts wissen, am<br />

wenigsten von ihrem Vetter, mit dem sie nach<br />

dem Willen der Mutter verheiratet werden soll.<br />

Weil man aber schon munkelt, dass sie wohl keinen<br />

Mann mehr bekommet, ruft Hadda Nassib,<br />

den Sohn einer politisch einflussreichen und in<br />

unerhörtem Luxus lebenden Familie, an. In der<br />

Hoffnung, diesen Playboy zur Heirat bewegen zu<br />

können, kommt sie plötzlich ganze Nächte nicht<br />

nach Hause, versetzt die Mutter in Angst und<br />

Schrecken, ignoriert das Getuschel der Frauen in<br />

der Kasbah. Doch der Traum, in das reiche Welt<br />

Algiers überzuwechseln, ist bald ausgeträumt:<br />

18<br />

Als Hadda schwanger wird, zeigt sich, dass<br />

Nassib nicht daran denkt, sie zu heiraten. Da<br />

kommt es zur Katastrophe.<br />

Mokeddem, Malika: Zersplitterte Träume<br />

Roman<br />

Aus dem Französischen von Barbara Rösner-<br />

Brauch<br />

176 Seiten, br., € 8,90<br />

ISBN 3-293-20296-9 (Unionsverlag, 2004)<br />

Kenza wird 1962, im Jahr der Unabhängigkeit<br />

Algeriens, geboren. Im Kreis der jungen Intellektuellen<br />

an der Universität fühlt sie sich zu Hause<br />

– bis ihr Geliebter Yacef sich den Traditionen<br />

beugt und die von den Eltern für ihn zur Braut<br />

ausersehene Cousine heiratet. Er verrät damit<br />

auch die gemeinsame Idee eines freien und aufgeschlossenen<br />

Algerien.<br />

Tengour, Habib: Der Fisch des Moses<br />

Roman<br />

Aus dem Französischen von Regina Keil-Sagawe<br />

271 Seiten, geb., € 19,90<br />

ISBN 3-85218-455-X (Haymonverlag, 2004)<br />

Drei junger Algerier haben in Afghanistan gegen<br />

die Sowjets gekämpft und gehen nach deren Abzug<br />

getrennte Wege. Sie stehen für völlig unterschiedliche<br />

Motive, als Mudschaheddin in den<br />

Kampf zu ziehen. Bei Kadirou ist es Abenteuerlust,<br />

er will in Zukunft nur noch gut leben, kommt<br />

jedoch nicht lebend aus Afghanistan heraus.<br />

Hasni, genannt „der Afghane”, war in Paris von<br />

Islamisten indoktriniert worden, sein Einsatz in<br />

Afghanistan war Heiliger Krieg. Jetzt will er in<br />

Algerien mithelfen, einen totalitären Gottesstaat<br />

zu gründen und scheut vor keiner Intrige, keiner<br />

Bluttat zurück. Der dritte ist Mourad, aus bürgerlichen<br />

Verhältnissen stammend und Doktor der<br />

Physik; ihn trieb unheilbarer Weltschmerz in den<br />

Krieg. Koranmeditationen bestimmen genauso<br />

sein Leben wie Träume von einem besseren<br />

Leben in Australien. – Ein Jahr später kommt<br />

Mourad nach Paris und sucht Hasni, weil der sein<br />

Geld hat, das er zum Einschiffen braucht. Doch<br />

statt eines glücklichen Endes des afghanischen<br />

Abenteuers wird er in einen irrwitzigen Strudel<br />

aus Elend und Gewalt hineingezogen.<br />

China<br />

Alai: Roter Mond<br />

Roman<br />

Aus dem Chinesischen von Karin Hasselblatt<br />

448 Seiten, geb., € 22,90<br />

ISBN 3-293-00327-3 (Unionsverlag, 2004)<br />

Der Roman des tibetischen Autors, der 2000 mit<br />

dem wichtigsten chinesischen Literaturpreis ausgezeichnet<br />

wurde, wurde wegen seiner heiklen<br />

politischen Thematik zunächst von vielen chinesischen<br />

Verlagen abgelehnt. Roter Mond spielt im<br />

östlichen Tibet in den Regionen Kham und Amdo<br />

in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Da der<br />

zweite Sohn des Fürsten Maichi ein Idiot ist, wird<br />

er nie Thronfolger werden. Umso unvoreingenommener<br />

beobachtet er seine Umgebung – die<br />

Festung des Fürsten im äußersten Osten Tibets,<br />

die rücksichtslose und grausame Feudalherrschaft,<br />

die in kleinliche Streitereien verwickelten<br />

Lamas, die Intrigen um schöne Frauen und die<br />

Fehden mit benachbarten Herrschern, die wech-<br />

selnden Allianzen mit den Chinesen. Als ein<br />

Sondergesandter der chinesischen Regierung<br />

Fürst Maichi Mohn anbauen lässt, wird dieser<br />

unermesslich reich. Die betörende rote Mohnblüte<br />

und der Duft der reifenden Kapseln bringen<br />

Unruhe in das archaische Leben. Einzig der Idiot<br />

erkennt, dass sich das Ende einer Ära abzeichnet.<br />

Anchee Min: Wilder Ingwer<br />

Roman<br />

220 Seiten, br., € 7,90<br />

ISBN 3-426-62364-1 (Droemer Knaur, 2004)<br />

Shanghai, Kulturrevolution 1969: Wilder Ingwer,<br />

ein rebellisches, bildschönes Mädchen mit ungewöhnlich<br />

gelbgrünen Augen hat es wegen seines<br />

fremdländischen Aussehens schwer. Die chinesische<br />

Regierung duldet keine Ausländer unter der<br />

grausamen Herrschaft Maos. Doch Wilder Ingwer<br />

ist selbst eine leidenschaftliche Anhängerin der<br />

maoistischen Lehre. Für eine führende Position in<br />

diesem totalitären Regime wird sie schließlich<br />

ihre Eltern, ihre beste Freundin und sogar den<br />

Mann ihres Lebens verraten ...<br />

Vittachi, Nury: Der Fengshui-Detektiv<br />

Roman<br />

Aus dem Englischen von Ursula Ballin<br />

256 Seiten, br., € 9,90<br />

ISBN 3-293-20264-0 (Unionsverlag, 2003)<br />

Nur aus Gefälligkeit nimmt der Fengshui-Meister<br />

C.F. Wong die siebzehnjährige Australierin Jo als<br />

Praktikantin in seinem Fengshui-Büro in Singapur.<br />

Aber dass Jo nicht mit ein wenig Ablage zufrieden<br />

zu stellen ist, damit hat er nicht gerechnet.<br />

Ebenso überraschend stellt sich heraus, dass bei<br />

seinen Aufträgen jeweils mehr hinter dem<br />

schlechten Fengshui steckt ...<br />

Trotz aller Missverständnisse werden die vorlaute<br />

Jo und der mürrische Wong ein unschlagbares<br />

Team. Mit britischem Humor, asiatischer Philosophie<br />

und gesundem Menschenverstand wenden<br />

die beiden auch noch das schlechteste Fengshui<br />

zum Guten.<br />

Vittachi, Nury: Der Fengshui-Detektiv und<br />

der Geisterheiler<br />

Roman<br />

Aus dem Englischen von Ursula Ballin<br />

256 Seiten, br., € 9,90<br />

ISBN 3-293-20294-2 (Unionsverlag, 2004)<br />

Ein neuer Fall für den Fengshui-Detektiv C. F.<br />

Wong und seine Assistentin Jo McQuinnie- vertrackt,<br />

klug, und sehr komisch. Wenn ein malaysischer<br />

Geistheiler jemanden ganz ohne Spuren<br />

umbringen will, dann muss er nach Süden gehen.<br />

Ganz runter, nach Australien. Am besten nach<br />

Sydney, und dort am besten zur Oper. Denn das<br />

Opernhaus von Sydney hat das allerschlechteste<br />

Fengshui. Es hilft nichts, dass auch noch eine von<br />

Geistererscheinungen geplagte Zahnarzt-familie<br />

und die Hongkonger Triaden mitmischen: Sydney<br />

ist nach den turbulenten Aktionen unseres<br />

Pärchens nicht mehr dieselbe Stadt.


Dai Sijie: Muo und der Pirol im Käfig<br />

Roman<br />

Aus dem Französischen von Giò Waeckerlin<br />

Induni<br />

390 Seiten, geb., € 19,90<br />

ISBN 3-492-04624-X (Piper, 2004)<br />

Der Autor des Erfolgsromans „Balzac und die kleine<br />

chinesische Schneiderin“ schreibt in seinem<br />

neuen Buch die Geschichte des scheuen Psychoanalytikers<br />

Doctor Muo und seine Erfahrungen<br />

mit den Geheimnissen der Frauen. Nach langen<br />

Jahren im französischen Exil kehrt Muo ins<br />

moderne postmaoistische China zurück, um eine<br />

ehemalige Mitstudentin und seine große Liebe,<br />

aus politischer Gefangenschaft zu befreien. Dazu<br />

muss er die Gnade des Richters Di erwirken, und<br />

im Zuge eines seltsamen Wettstreits kommt der<br />

jungfräuliche Seelendoktor nicht nur quer durchs<br />

neue China, sondern endlich auch außerhalb seiner<br />

Träume in Berührung mit der wunderbaren<br />

Welt der Frauen.<br />

Ha Jin: Verrückt<br />

Roman<br />

Aus dem Englischen von Susanne Hornfeck<br />

320 Seiten, br., € 15,00<br />

ISBN 3-423-24372-4 (dtv, 2004)<br />

Der chinesische Autor erzählt die Geschichte des<br />

Literaturprofessors Yang, der nach einem Schlaganfall<br />

verrückt geworden zu sein scheint. Seinem<br />

Studenten Jian, der ihn pflegt, erzählt er scheinbar<br />

wirres und gesellschaftskritisches Zeug. Er<br />

singt Revolutionslieder und bezeichnet die<br />

Hochschullehrer als Vieh auf der Schlachtbank.<br />

Ist es Wahn oder Wahrheit? Gleichzeitig nimmt<br />

das grausame Spiel um die Macht für die protestierenden<br />

Studenten auf dem Platz des<br />

Himmlischen Friedens und in Jians Fakultät seinen<br />

Lauf…. „Ein kluges Buch, das tiefe Einblicke<br />

in den Alltag gibt und die individuelle Befreiung<br />

aus ideologischen Zwängen spannend beschreibt.“<br />

(fragmentum.de)<br />

Meinshausen, Frank (Hg.): Das Leben ist jetzt<br />

Neue Erzählungen aus China<br />

Aus dem Chinesischen von Frank Meinshausen<br />

261 Seiten, br., € 18,90<br />

ISBN 3-581-41471-2 (Suhrkamp, 2003)<br />

Der Sinologe Frank Meinshausen hat in Peking,<br />

Shanghai und Nanjing junge chinesische Autoren<br />

aufgetan, deren Leben und Denken weniger von<br />

der Kulturrevolution als vielmehr vom westlichen<br />

Lebensgefühl des „Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll“<br />

beeinflusst ist. Dem offiziellen Literaturbetrieb<br />

und der Sozialistischen Literatur setzen sie die<br />

kritische Darstellung der von Materialismus und<br />

Werteverlust geprägten Lebenswirklichkeit gegenüber.<br />

Das beschleunigte Leben hält trotz der<br />

Verlockungen auch Einsamkeit auf technologisch<br />

höchstem Niveau bereit.<br />

Indien<br />

Abt, Otto: Das Ramayana<br />

Botschaft der Hoffnung und Freude<br />

128 Seiten, br., € 12,90<br />

ISBN 3-89502-169-5 (Horlemann, 2003)<br />

Das Ramayana zählt zu den wichtigsten Büchern<br />

der Weltliteratur. Es ist neben dem Mahabharata<br />

das beliebteste und größte Epos auf dem indi-<br />

schen Subkontinent. Hier beeinflusst es die<br />

Vorstellungen, das Leben und Handeln der meisten<br />

Menschen. Das Ramayana ist eine zeitlose<br />

und doch zeitgemäße Geschichte. Es erzählt von<br />

Göttern und Dämonen, von Menschen und ihrer<br />

Liebe und Leidenschaft, von Hass und Gottesfurcht.<br />

Tragendes Element ist die Liebesgeschichte<br />

um Rama und Sita. Doch die eigentliche<br />

Aussage des Ramayana ist viel umfassender. In<br />

dem großen Weltdrama sind die beiden<br />

Liebenden der Inbegriff des Guten, des Reinen.<br />

Sie kämpfen hart gegen das Böse, und das Prinzip<br />

des Guten setzt sich letztendlich durch. Daraufhin<br />

herrschen paradiesische Zustände ohne Leid,<br />

Schmerz und Krieg. Im Ramayana werden Maßstäbe<br />

für Gut und Böse gesetzt, die fortdauern bis<br />

heute...<br />

Aubin, Yves: Der Sandelholz-Palast<br />

Roman<br />

Aus dem Französischen von Nathalie Lemmens<br />

700 Seiten, geb., € 24,90<br />

ISBN 3-8090-2478-3 (Limes, 2003)<br />

Ein farbenprächtiger historischer Liebesroman<br />

aus dem Indien des 18.Jahrhunderts. Der Roman,<br />

für den der Autor mehrere Jahre vor Ort recherchierte<br />

wurde mit dem französischen Preis „Prix<br />

des Libraihres“ ausgezeichnet.<br />

Ghosh, Amitav: Hunger der Gezeiten<br />

Roman<br />

Aus dem Englischen von Barbara Heller<br />

464 Seiten, geb., € 22,00<br />

ISBN 3-89667-203-7 (Blessing, 2004)<br />

Schon seit Jahrzehnten setzen sich westliche<br />

Tierschutzorganisationen für den Erhalt der<br />

gefährlichen Raubkatzen ein und haben deshalb<br />

in den Sundarbans, das „Projekt Tiger“ ins Leben<br />

gerufen. Auf Kosten der Menschen – so sehen<br />

das zumindest die Bewohner der Inselwelt, die<br />

jährlich rund hundert von Tigern gerissene Opfer<br />

zu beklagen haben. Für sie ist jeder, der eine<br />

Großkatze erlegt, ein Held. Die amerikanische<br />

Meeresbiologin Piya ist in diesen gefährlichen<br />

Archipel gekommen, um Delfine zu erforschen.<br />

Der Fischer Fokir beeindruckt sie tief durch sein<br />

Gespür für das Wasser, denn er kann sie zu den<br />

nur schwer auffindbaren Delfingründen rudern.<br />

Während er seine Krebsnetze auswirft, beobachtet<br />

sie die stahlgrauen Tiere – und dabei finden<br />

die beiden zueinander, ohne Worte, denn sie<br />

sprechen keine gemeinsame Sprache.<br />

Ghosh, Amitav: Schattenlinien<br />

Roman<br />

Aus dem Amerikanischen von Mathias Müller<br />

347 Seiten, br., € 9,00<br />

ISBN 3-442-72998-X (btb, 2003)<br />

Ein Junge in Kalkutta träumt von der großen weiten<br />

Welt. Er bewundert seine ostbengalische<br />

Großmutter und seinen exzentrischen Verwandten,<br />

der ihm von seiner Zeit in London während<br />

des Zweiten Weltkriegs erzählt. Und dann ist da<br />

noch seine Cousine Ila, das erotische Objekt seiner<br />

pubertären Begierden, die als Diplomatentochter<br />

mit ihren Eltern ständig in der Weltgeschichte<br />

herumgondelt. Jahre später muss er<br />

allerdings erkennen, dass zwischen Traum und<br />

Wirklichkeit Welten liegen ... Es ist die Geschichte<br />

eines Menschen zwischen den Kulturen, der versucht,<br />

seine Identität zu finden.<br />

Nagarkar, Kiran: Ravan & Eddie<br />

Roman<br />

Aus dem Englischen von Giovanni und Ditte<br />

Bandini<br />

396 Seiten, geb., € 24,80<br />

ISBN 3-927743-73-9 (A 1 Verlag, 2004)<br />

Ravan und Eddie – das sind zwei Welten, die auf<br />

engstem Raum in einem Mietshaus in Bombay,<br />

einem Chawl, aufeinander treffen. Ravan, Sohn<br />

aus einer Hindu-Familie, und Eddie, ein portugiesisch-stämmiger<br />

Katholik, wachsen in verschiedenen<br />

Stockwerken desselben Hauses mit unterschiedlichen<br />

Religionen und Kulturen auf. Von<br />

klein auf ist das Leben der beiden Jungen schicksalhaft<br />

verbunden. Nagarkar entwirft aus der<br />

Perspektive der Heranwachsenden mit feinem,<br />

manchmal schwarzem Humor ein vielfältiges,<br />

indisches Gesellschaftsbild. Leichtfüßig führt er<br />

durch Katastrophen und kleine Freuden des<br />

Alltags, der stets auch große Themen des indischen<br />

Lebens berührt: Großfamilie, Existenzkampf,<br />

Religion, Film, Modernität und Tradition.<br />

Nair, Anita: Das Salz der drei Meere<br />

Roman<br />

Aus dem Englischen von Angelika Naujokat<br />

368 Seiten, br., € 8,90<br />

ISBN 3-423-20732-9 (dtv, 2004)<br />

Intimste Geheimnisse und bewegende Lebensberichte<br />

tauschen sechs indische Frauen während<br />

einer langen Zugfahrt aus – eine Reise, die<br />

für die an einem Scheideweg stehende Akhila<br />

zum Aufbruch in ein neues Leben wird. Die fünfundvierzigjährige<br />

Akhila ist noch immer ohne<br />

Mann, als sie zum ersten Mal eine längere Zugreise<br />

allein unternimmt – und das, obwohl sie<br />

eine moderne, berufstätige Frau ist. Die strengen<br />

Traditionen verboten es ihr, ein eigenes, von der<br />

Familie unabhängiges Leben zu führen. Auf ihrer<br />

Reise nach Kanyakumari, in die Stadt der drei<br />

Meere, möchte sie endlich herausfinden, was sie<br />

wirklich will vom Leben. Es sind die sinnenfrohen,<br />

aber tragischen Lebensgeschichten der Mitreisenden,<br />

die Akhila den Weg in ein neues Leben<br />

und zurück zu ihrem geliebten Hari weisen.<br />

Narayan, R.K.: Reifeprüfung<br />

Roman<br />

Aus dem Englischen von Ursula Gräfe<br />

204 Seiten, geb., € 18,90<br />

ISBN 3-458-17183-5 (Insel, 2004)<br />

Schauplatz des Romans ist wie in allen Romanen<br />

und Erzählungen des Autors, die fiktive Kleinstadt<br />

Malgudi. Sie ist der Inbegriff südindischen<br />

Lebens. Erzählt wird mit einer Kombination aus<br />

Ironie und Tragikkomik die Geschichte eines jungen<br />

Mannes, der als Jungakademiker und Bettlermönch<br />

seine eigene Rolle zwischen Tradition und<br />

Moderne finden will.<br />

19


Zacharia, Paul: Bhaskara Pattelar und<br />

andere Geschichten<br />

Erzählungen<br />

Aus dem Malayalam von José Punnamparambil<br />

174 Seiten, br., € 12,90<br />

ISBN 3-89502-179-2 (Horlemann, 2004)<br />

Paul Zacharia gehört zu den bekanntesten Autoren,<br />

die in der südindischen Sprache Malayalam<br />

schreiben. Er lebt in Kerala und ist christlicher<br />

Religionszugehörigkeit. Seine Erzählungen und<br />

Geschichten bewegen sich durch eine große<br />

Bandbreite von Empfindungen und Themen. Sie<br />

sind freundlich-verspielt, komisch und spöttisch,<br />

nachdenklich und provokativ. Keine der vielen<br />

indischen Realitäten – auch die Gewalt nicht –<br />

wird ausgespart. Mit Bhaskara Pattelar und andere<br />

Geschichten liegt erstmals eine Auswahl seiner<br />

Erzählungen auf deutsch vor.<br />

Vijayan, O.V.: Die Legenden von Khasak<br />

Roman<br />

Aus dem indischen Englisch von Ursula Gräfe<br />

220 Seiten, geb., € 19,80<br />

ISBN 3-458-17219-X (Insel, 2004)<br />

Der Autor schreibt im Stil des magischen<br />

Realismus eines García Márquez. Nach einem<br />

abgebrochenen Studium verschlägt es den<br />

Protagonisten Ravi als Lehrer in das entlegene<br />

südindische Dorf Khasak. Er gerät in den Streit<br />

zwischen den muslimischen und hinduistischen<br />

Lehrern aber vor allem in den Bann der schönen<br />

Maimuna und der überall lebendigen Mythen und<br />

Legenden des Dorfes. Eine magische Reise<br />

beginnt…<br />

Indonesien<br />

Alberts, A.: Die Inseln<br />

Erzählungen<br />

Aus dem Niederländischen von Waltraud<br />

Hüsmert<br />

152 Seiten, geb., € 17,90<br />

ISBN 3-518-41469-0 (Suhrkamp, 2003)<br />

In elf verknüpften Erzählungen des Indologen<br />

Alberts, der selbst in der Kolonialzeit als Beamter<br />

auf Java war, folgen wir einem Kolonialbeamten<br />

zu den indonesischen Inseln. Das Tropenparadies<br />

ist abweisend, in saftiggrüner Üppigkeit findet der<br />

Europäer kein pompöses Kolonialleben vor, sondern<br />

vor allem Fremde und Einsamkeit. Die Isolation<br />

verändert die Männer: Bei der Rückkehr ins<br />

Heimatland sind sie sich selbst fremd geworden.<br />

Toer, Pramoedya Ananta: Haus aus Glas<br />

Roman<br />

Band 4 der Buru-Tetralogie<br />

Aus dem Indonesischen von Giok Hiang Gornik<br />

432 Seiten, geb., € 19,90<br />

ISBN 3-89502-168-7 (Horlemann, 2003)<br />

Der Polizeikommissar Pangemanann, der eine<br />

westliche Ausbildung genoss, im Regierungsdienst<br />

aufgestiegen ist und jetzt im Beraterstab<br />

der Regierung eine sehr hohe Position inne hat,<br />

verkörpert all die Konflikte, mit denen ein Einheimischer,<br />

der Anfang des 20. Jahrhunderts für<br />

die holländische Kolonialregierung arbeitet, konfrontiert<br />

wird. Er ist beauftragt, die Unabhängig-<br />

20<br />

keitsbewegung und deren Anführer, darunter<br />

auch Minke, zu beobachten. Das Haus aus Glas,<br />

die Transparenz, die Pangemanann für den von<br />

den Holländern kontrollierten Polizeistaat schaffen<br />

soll, wird zu seinem Verhängnis. In einem<br />

Haus aus Glas bleibt nichts verborgen – auch<br />

nicht die Fehler der „Freunde“ und letztendlich<br />

auch nicht die eigenen.<br />

Iran<br />

Javadi, Fattaneh Haj Seyed: In der<br />

Abgeschiedenheit des Schlafs<br />

Erzählungen<br />

Aus dem Persischen von Susanne Baghestani<br />

350 Seiten, geb., € 19,80<br />

ISBN 3-458-17222-X (Insel, 2004)<br />

Die Autorin rückt mit diesen Geschichten der iranischen<br />

Gegenwart zu Leibe. Erzählt wird von<br />

Menschen mittleren Alters, die mit Enttäuschungen<br />

kämpfen und sich an lang gehegte Illusionen<br />

klammern. Die rasanten Veränderungen des<br />

Lebens in der Großstadt und der Krieg zwischen<br />

Iran und Irak spielen hier hinein.<br />

Irak<br />

Mamduch, Alia: Die Leidenschaft<br />

Roman aus dem Irak<br />

Aus dem Arabischen von Regina Karachouli<br />

280 Seiten, geb., € 22,50<br />

ISBN 3-85787-353-1 (C.H. Beck, 2004)<br />

Die Journalistin und Autorin Alia Mamduch schildert<br />

in dem kunstvoll komponierten Roman die<br />

Begegnung von vier Exil-Irakern in England: der<br />

polygame Mussaab, zwei seiner Ehefrauen Widâd<br />

und Huda und der Sohn Mâsin. Der gemeinsame<br />

Aufenthalt des Quartett in Mâsins Haus in Cardiff<br />

wird immer wieder von den Ereignissen des zweiten<br />

Golfkriegs überschattet. Die private Situation<br />

ist genauso explosiv, da die Leidenschaft zwischen<br />

Huda und Mussaab trotz aller Kämpfe nie<br />

ganz erloschen ist. Die selbstbewusste und noch<br />

immer rebellische Huda hat Mussaab einst<br />

wegen seiner zahllosen Affären verlassen und<br />

führt längst ein eigenständiges Leben. In den Reflexionen<br />

spiegeln sich auch mehrere Jahrzehnte<br />

irakischer Geschichte.<br />

Yahia, Mona: Durch Bagdad fließt ein<br />

dunkler Strom<br />

Roman<br />

Aus dem Englischen von Susanne Aeckerle<br />

432 Seiten, br., € 9,50<br />

ISBN 3-423-20715-9 (dtv, 2004)<br />

Eine Jüdin erzählt von ihrer Jugend im Bagdad der<br />

60er Jahre und von den Erinnerungen an Schönheit<br />

und Widersprüchlichkeit einer fast vergessenen<br />

jüdisch-arabischen Welt. Linas Alltag in den<br />

sechziger Jahren ist voller Gerüche, Geschichten,<br />

Sprachen und Geräusche. Doch je älter sie wird,<br />

desto deutlicher bemerkt sie die Zeichen der<br />

Veränderung: arabische Männer, die eine mit<br />

Hose bekleidete Frau beschimpfen, weil sie auf<br />

der Straße ein Lied singt. Die leeren Bänke in der<br />

Schule, wenn wieder eine Freundin über Nacht<br />

ins Ausland verschwunden ist. Als Flugblätter in<br />

arabischer Sprache den glorreichen Sieg der<br />

Revolution verkünden, weiß auch Lina, dass sich<br />

das weltoffene Bagdad vor den grauen VW-<br />

Käfern der Geheimpolizei fürchten muss.<br />

Israel<br />

Castel-Bloom, Orly: Das Meer im Rücken<br />

Roman<br />

Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler<br />

267 Seiten, geb., € 19,90<br />

ISBN 3-492-04576-6 (Piper, 2004)<br />

Zwischen Lachen und Weinen erzählt Orly Castel-<br />

Bloom die Geschichte zweier Tel Aviver Familien.<br />

Ihr Leben zwischen Alltag und existentiellen Ängsten.<br />

Die Angst vor dem nächsten Anschlag ist<br />

allgegenwärtig – und dennoch drängt der nächste<br />

Zahnarzttermin.<br />

Keret, Etgar: Mond im Sonderangebot<br />

33 Short Stories<br />

Aus dem Hebräischen von Barbara Linner<br />

208 Seiten, geb., € 17,50<br />

ISBN 3-630-87153-4 (Luchterhand, 2004)<br />

Wenn du mit einem alten Freund zum Essen<br />

gehst und nicht nur der Freund ununterbrochen<br />

quasselt, sondern auch noch der Stockfisch, den<br />

du dir bestellt hast, zu philosophieren anfängt?<br />

Solche und andere Fragen, zum Beispiel nach<br />

dem angemessenen Preis für den schönen, fetten<br />

Mond oder nach dem Grund für die Krater in<br />

selbigem, beantwortet der israelische Schriftsteller<br />

in diesen schrägen Geschichten. Für den<br />

Autor sind die besten Waffen gegen die scheinbar<br />

hoffnungslose politische Lage seiner Nation<br />

Humor und Witz. „Ein Klassebuch ... clevere<br />

Storys, raffiniert erzählt, schnell und quecksilbrig,<br />

manche zum Kaputtlachen, andere melancholisch,<br />

wieder andere mit giftigem Witz.”<br />

Frankfurter Rundschau<br />

Japan<br />

Murakami, Ryu: 69<br />

Roman<br />

Aus dem Amerikanischen von Andrea Viala<br />

204 Seiten, br.,€ 7,50<br />

ISBN 3-518-45633-4 (Suhrkamp, 2004)<br />

Während die Beatles, die Stones und Hippies von<br />

sich reden machen, die Tokioter Universität<br />

wegen der Studentenunruhen schließt und der<br />

Vietnamkrieg die Welt in Atem hält, beschäftigt<br />

den siebzehnjährigen Ken vor allem die Tatsache,<br />

dass er noch Jungfrau ist. Er versucht die verrükktesten<br />

Dinge um Kazuko auf sich aufmerksam<br />

zu machen.<br />

Oe, Kenzaburô: Der atemlose Stern<br />

Roman<br />

Aus dem Japanischen von Nora Bierich<br />

320 Seiten, geb., € 24,90<br />

ISBN 3-10-055208-3 (S.Fischer, 2003)<br />

Auf Shikoku, der Insel von Oes Herkunft, versucht<br />

Bruder Gii, seinen Ahnungen folgend, eine neue<br />

Kirche zu errichten. Mit kritischer Distanz und als<br />

skeptischer Humanist verfolgt Kenzaburo Oe diesen<br />

für unsere Zeit exemplarischen Versuch und<br />

sein Scheitern, der die Ungelöstheit der modernen<br />

‚Bedürfnisse der Seele’ unterstreicht.


Shimazaki, Aki: Tsubame<br />

Roman<br />

Aus dem Französischen von Bernd Wilczek<br />

120 Seiten, geb., € 14,90<br />

ISBN 3-88897-350-3 (Kunstmann, 2004)<br />

Im Zentrum von Tsubame steht das grausame<br />

Schicksal koreanischer Immigranten in Japan, der<br />

Makel des Fremden. 1923 erschüttert ein gewaltiges<br />

Erdbeben die Gegend um Tokio. Es kursieren<br />

Gerüchte, dass Koreaner die Situation ausnutzen,<br />

Brände legen und Geschäfte plündern, was den<br />

Hass gegenüber den Fremden schürt. Mariko<br />

(ehemals Yonhi) und ihre Mutter sind Koreaner,<br />

illegale Flüchlinge. Nur knapp entkommt das<br />

Mädchen dem Volkszorn, erhält in einem Kinderheim<br />

einen japanischen Namen und passt sich<br />

an. Mariko gründet ihr weiteres Leben auf einer<br />

Lüge und verschweigt ihrer Familie ihre koreanische<br />

Herkunft. Jahrzehnte später holt sie Vergangenheit<br />

ein, als Ausgrabungen das grausamen<br />

Massaker an den Koreanern enthüllen, dem auch<br />

ihre Mutter zum Opfer gefallen sein könnte…<br />

Togawa, Masako: Der Hauptschlüssel<br />

Roman<br />

Aus dem Englischen von Helma Giannone<br />

176 Seiten, br., € 8,90<br />

ISBN 3-293-20292-6 (Unionsverlag, 2004)<br />

Die Autorin aus Tokio entwirft ein kriminologisches<br />

Verwirrspiel, das kunstvoll und komisch die<br />

Psyche der Frauen im Japan der Nachkriegszeit<br />

auslotet.<br />

Ein Frauenwohnheim in Tokio, in dem allein stehende<br />

und berufstätige Frauen leben, soll versetzt<br />

werden, weil die Straße erweitert wird.<br />

Aufruhr tritt ins Leben der Bewohnerinnen, die<br />

sich vordergründig mit ihrem isolierten, unauffälligen<br />

Dasein abgefunden haben. Aber jede hat im<br />

Verborgenen Emotionen, Geheimnisse und<br />

Obsessionen – und alle lauern einander auf, um<br />

ihre Neugier zu stillen.<br />

Yoshimoto, Banana: Hard-boiled. Hard-Luck<br />

Zwei Erzählungen<br />

Aus dem Japanischen von Annelie Ortmanns<br />

144 Seiten, geb., € 16,90<br />

ISBN 3-257-06396-2 (Diogenes, 2004)<br />

In der Erzählung „Hard-boiled“ der bekannten<br />

japanischen Autorin geht es um Schuld und die<br />

Unvermeidlichkeit des Verlassens. Die zweite<br />

Geschichte thematisiert die Kunst des Loslassens<br />

beim Sterben, bei der die Protagonistin den<br />

Kampf ihrer Schwester mit dem Tod miterlebt.<br />

Korea<br />

AHN Sohyun und Heidi Kang (Hgg.): Ein ganz<br />

einfaches gepunktetes Kleid<br />

Moderne Erzählungen koreanischer Frauen<br />

Aus dem Koreanischen von AHN Sohyun und<br />

Heidi Kang<br />

248 Seiten, geb., € 18,50<br />

ISBN 3-934872-57-3 (Pendragon, 2003)<br />

Mit der Demokratisierung und dem zunehmenden<br />

Wohlstand in den 90er Jahren in Korea kehrten<br />

sich die Schriftsteller immer mehr von politischen<br />

und gesellschaftlichen Themen ab und<br />

stellten die Welt zunehmend aus privater Sicht<br />

dar. Den in dieser Anthologie enthaltenen Erzählungen<br />

koreanischer Autorinnen ist die Darstel-<br />

lung des Überlebenskampfes und der Kontaktschwierigkeiten<br />

zwischen den Geschlechtern<br />

gemeinsam. Die Gesellschaft will den Frauen traditionelle<br />

Normen aufzwingen, gegen die die<br />

Frauen ihren individuellen Weg verteidigen müssen.<br />

Die in diesem Band vorgestellten Autorinnen<br />

und Erzählungen geben dem deutschsprachigen<br />

Leser Einblick in das facettenreiche Umfeld, in<br />

dem sich das Leben jüngerer Frauen in Korea<br />

abspielt.<br />

JO Kyung Ran: Wie kommt der Elefant in<br />

mein Schlafzimmer<br />

Erzählungen<br />

Aus dem Koreanischen von JUNG Young-Sun<br />

und Herbert Jaumann<br />

248 Seiten, geb., € 18,50<br />

ISBN 3-934872-58-1 (Pendragon, 2003)<br />

Der Band umfasst sechs Kurzgeschichten aus<br />

dem modernen Korea. Es sind Erzählungen der<br />

leisen Töne, eindringliche Geschichten über<br />

Menschen und Schilderungen von Einsamkeit,<br />

Liebe und Tod, die oft ins Phantastische hinüber<br />

gleiten. So bekommt die Protagonistin der<br />

Titelerzählung regelmäßigen Besuch von einem<br />

Elefanten, den außer ihr niemand sehen kann.<br />

LEE Hochol: Kleine Leute<br />

Roman<br />

240 Seiten, geb., € 18,50<br />

ISBN 3-86532-004-X (Pendragon, 2004)<br />

In Zeiten der Annäherung zwischen Nord - und<br />

Südkorea hat der Autor ein Werk der Versöhnung<br />

geschaffen. Die autobiographisch geprägten<br />

Werke von Lee Hochol thematisieren den Bürgerkrieg,<br />

die Teilung Koreas und die Heimatlosigkeit<br />

des Einzelnen. Der Roman ist ein Sittengemälde<br />

Südkoreas zur Zeit des koreanischen Bürgerkriegs,<br />

Anfang der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts,<br />

geschildert aus der Sicht des Ich-Erzählers.<br />

Es ist eine Zeit, in der die traditionellen Gesellschaftsformen<br />

zusammenbrechen, eine neureiche<br />

Schicht sich versucht zu etablieren und viele<br />

Menschen orientierungslos sind.<br />

YI, Munyol: Der entstellte Held<br />

Roman<br />

Aus dem Koreanischen von Kim Hiyoul und<br />

Heidi Kang<br />

128 Seiten, br., € 7,90<br />

ISBN 3-293-20291-8 (Unionsverlag, 2004)<br />

Als sein Vater von Seoul in eine Kleinstadt strafversetzt<br />

wird, kommt der zwölfjährige Han<br />

Pyongtae in eine neue Schule, an der ganz andere<br />

Regeln herrschen. Der ein wenige ältere Klassensprecher<br />

Sokdae tyrannisiert seine Klassenkameraden<br />

und zwingt sie mit Billigung der<br />

Lehrer zu willenloser Unterwerfung. Han<br />

Pyongtae nimmt den Kampf auf, doch auch er ist<br />

nicht immun gegen die Verführung durch die<br />

Macht. Das Klassenzimmer wird zur Bühne eines<br />

unerbittlichen Machtkampfes. Die autoritäre<br />

Gesellschaft Südkoreas wird in diesem Roman als<br />

diktatorisch regierte ›Klassen‹-Gesellschaft porträtiert.<br />

Aber Yi Munyol gelingt es, so differenziert<br />

aus Sicht seiner Schülergestalten zu erzählen,<br />

dass statt eines platten politischen Lehrstücks ein<br />

passagenweise atemberaubendes Psychogramm<br />

entsteht.<br />

YI, Munyol: Jugendjahre<br />

Roman<br />

Aus dem Koreanischen von Heidi Kang<br />

128 Seiten, geb., € 18,50<br />

ISBN 3-934872-74-3 (Pendragon, 2004)<br />

Der Roman beschreibt den Werdegang eines jungen<br />

Mannes in den 60er Jahren in Korea. Die<br />

Erzählung beginnt in einem kleinen Hafenort, in<br />

dem sich die Hauptfigur auf die Eintrittsprüfung<br />

für die Universität vorbereitet. Er arbeitet als<br />

Buchhalter seines Bruders, der mit einem kleinen<br />

Kahn aus einem Fluss Sand baggert, um diesen<br />

zu verkaufen. Als er erfährt, dass eine Freundin<br />

von ihm, die Mätresse eines reichen Mannes ist,<br />

der sie und ihren Bruder aushält, bringt er seine<br />

Prüfungen hinter sich und verlässt das Dorf. Als<br />

mittelloser Student, der sich an dem System und<br />

der bestehenden Gesellschaft reibt, begegnet<br />

ihm seine erste große Liebe, die jedoch an<br />

Standesschranken zerbricht. Zuletzt begibt er<br />

sich auf eine Reise durch Südkorea.<br />

Libanon<br />

Adnan, Etel: Sitt Marie-Rose<br />

Eine libanesische Geschichte<br />

Aus dem Französischen von Eva Moldenhauer<br />

124 Seiten, br., € 6,00<br />

ISBN 3-518-38051-6 (Suhrkamp, 2004)<br />

Die Geschichte spielt 1975 in Beirut in den Wirren<br />

des libanesischen Bürgerkrieges. Die libanesische<br />

Christin Sitt Marie-Rose unterstützt palästinensische<br />

Flüchtlinge. Im Konflikt zwischen<br />

Libanesen und Palästinensern wird sie als<br />

Verräterin verhaftet und soll ausgerechnet von<br />

ihrer alten Jugendliebe Mounir verhaftet werden.<br />

Ghandour, Zeina B: Der Honig<br />

Roman<br />

Aus dem Englischen von Sabine Hübner<br />

120 Seiten, br., € 12,00<br />

ISBN 3-423-24422-4 (dtv, 2004)<br />

In ihrem Roman schildert die in Beirut geborene<br />

Autorin unerhörte Ereignisse in einem palästinensischen<br />

Dorf: Von der Moschee ruft eine Frau<br />

zum Gebet. Sie bricht eines der tiefsten islamischen<br />

Tabus: Ruhiya, die Tochter des Muezzins,<br />

führt anstelle ihres kranken Vaters den Ruf zum<br />

Morgengebet aus. Am selben Tag kommt eine<br />

ausländische Journalistin in das Wüstendorf,<br />

angelockt von Gerüchten um einen weiblichen<br />

Muezzin. Sie trifft auf eine Mauer des Schweigens<br />

und beginnt nach Antworten auf ihre Fragen zu<br />

suchen – mit Hilfe eines kleinen Mädchens, das<br />

alles hört und sieht. Es kommen Geheimnisse aus<br />

einer gewalttätigen Vergangenheit ans Licht …<br />

Humaidan-Junis, Iman: Wilde Maulbeeren<br />

Roman aus dem Libanon<br />

Aus dem Arabischen von Kristina Stock<br />

127 Seiten, geb., € 16,00<br />

ISBN 3-85787-356-6 (Lenos, 2004)<br />

Die Beiruter Autorin schildert die Suche einer jungen<br />

libanesischen Frau nach ihrer Mutter und<br />

ihrer Identität und zeichnet gleichzeitig ein Bild<br />

der multikulturellen Gesellschaft des Libanon. Für<br />

Sarah ist die Mutter die große Unbekannte, die<br />

verschwand, als Sarah drei Jahre alt war, da sie an<br />

der Enge im Dorf zu ersticken drohte. Seither<br />

durfte ihr Name im drusischen Dorf, wo Sarah<br />

21


unter der Obhut eines tyrannischen Vaters aufwächst,<br />

nicht mehr genannt werden. Auch Sarah<br />

verlässt das Dorf und forscht in England weiter<br />

nach ihrer Mutter- jedoch vergeblich. Doch die<br />

Tochter, die sie erwartet, verleiht ihr die Kraft, ihr<br />

Leben selbst in die Hand zu nehmen.<br />

Khoury, Elias: Der geheimnisvolle Brief<br />

Roman<br />

Aus dem Arabischen von Leila Chammaa<br />

224 Seiten, br., € 9,50<br />

ISBN 3-423-13266-3 (dtv, 2004)<br />

In einem Beiruter Stadtviertel wird ein Gemüsehändler<br />

tot aufgefunden. Seine Geliebte steckt<br />

halbnackt im Schrank und treibt mit ihrem<br />

Geschrei sämtliche Nachbarn zusammen. Dieser<br />

dramatische Auftakt öffnet den endlosen Gerüchten<br />

und Spekulationen der Bewohner des<br />

Stadtviertels bezüglich des Mörders Tür und Tor.<br />

In der ihm eigenen trockenen, unterschwellig ironischen<br />

Erzählweise schildert Elias Khoury dieses<br />

rätselhafte Ereignis, in dessen Zentrum ein vor<br />

langer Zeit aus Südamerika angekommener,<br />

geheimnisvoller Brief eine Rolle spielt und um das<br />

sich Themen wie Fremdsein und Erinnern, Krieg<br />

und Vergessen, Auswanderung, Sehnsucht und<br />

Tod miteinander verknüpfen wie die Fäden eines<br />

orientalischen Teppichs.<br />

Khoury, Elias: Das Tor zur Sonne<br />

Roman<br />

Aus dem Arabischen von Leila Chammaa<br />

742 Seiten, geb., € 25,50<br />

ISBN 3-608-93645-9 (Klett-Cotta, 2004)<br />

Im Mosaik zahlreicher Lebensläufe von dem Krieg<br />

im Jahr 1948 bis weit in die 90er Jahre erkennt<br />

man auch das Portrait einer Stadt: Beirut. Elias<br />

Khoury durchleuchtet den palästinensisch-israelischen<br />

Konflikt mit Mut und Weitsicht. Ihm gelingt<br />

es, Krieg, Zerstörung und Leid auf die Geschichten<br />

von Menschen zurückzuführen, die ineinandergreifen<br />

und jede simple Schuldzuweisung<br />

unmöglich machen. In einem heruntergekommenen<br />

Wüstenlazarett im Palästinenserlager Shatila<br />

im Libanon erzählt ein Krankenpfleger am Bett<br />

seines verwundeten Freundes gegen dessen Tod<br />

an. Er erzählt, um nicht zu verzweifeln und um<br />

nicht zu vergessen.<br />

Maalouf, Amin: Der Felsen von Tanios<br />

Roman<br />

Aus dem Französischen von Gerhard Meier<br />

298 Seiten, br., € 10, 00<br />

ISBN 3-518-45571-0 (Suhrkamp, 2004)<br />

Der libanesische Autor Amin Maalouf erzählt die<br />

Geschichte eines libansischen Dorfes zur Zeit des<br />

19. Jahrhunderts. Die Geschichte kreist um die<br />

Frage, wer der Vater von Tanios, dem Helden dieses<br />

Romans ist, der auf geheimnisvolle Weise von<br />

einem Felsen verschwand.<br />

Libyen<br />

al-Koni, Ibrahim: Die steinerne Herrin<br />

Ergänzende Episoden zum Epos der Tuareg<br />

Erzählungen<br />

Aus dem Arabischen von Hartmut Fähndrich<br />

239 Seiten, geb., € 19,90<br />

ISBN 3-85787-354-X (Lenos, 2004)<br />

Es sei da noch etwas liegengeblieben nach der<br />

Niederschrift seines zentralen Romans Die<br />

22<br />

Magier, jenes Epos der Tuareg. So will der Autor,<br />

Tuareg aus der libyschen Wüste und Journalist,<br />

den Untertitel seines neuen Buches verstanden<br />

wissen. Dieses Übrige publiziert er als ergänzende<br />

Episoden, eine ironische Wendung, die schon<br />

aus der Romantik bekannt ist. Denn das Buch ist<br />

in sich vollständig. So vollständig, wie eine<br />

Sammlung von Erzählungen sein kann, deren<br />

jede um eine Person kreist. Sie alle sind bekannt<br />

aus den anderen Werken des Autors, als Figuren<br />

aus dem reichen Repertoire der al-Konischen<br />

Wüste.<br />

Malaysia<br />

Mohidin, Latiff: Gesammelte Gedichte I<br />

Anthologie (zweisprachig)<br />

Aus dem Malaischen von Askandar Unglehrt<br />

160 Seiten, br., € 9,90<br />

ISBN 3-89502-189-X (Horlemann, 2004)<br />

Romantische Liebesgedichte genauso wie kalte<br />

Metaphern über Stille und Einsamkeit, lyrische<br />

Naturbeschreibungen, aber auch Wehmut und<br />

Tod: Das sind die Zutaten, mit denen Latiff<br />

Mohidin seinen malaiischen Cocktail gemixt hat.<br />

Aus ganz gewöhnlichen Alltagssituationen filtert<br />

er das Besondere.<br />

Marokko<br />

Binebine, Mahi: Kannibalen<br />

Roman<br />

Aus dem Französischen von Patricia A.<br />

Hladschik<br />

192 Seiten, br., € 9,90<br />

ISBN 3-293-20300-0 (Unionsverlag, 2004)<br />

Ein Grüppchen Flüchtlinge, die gemeinsam am<br />

Strand von Tanger auf das Boot des Schleppers<br />

nach Europa warten. Einer von ihnen ist der<br />

junge Azûz, der die Geschichten seiner Schicksalsgenossen<br />

mitfühlend und voll trauriger Komik<br />

aufleben lässt. Er erzählt aber auch, wie sie vor<br />

Kälte und Angst zitternd auf das Zeichen zum<br />

Aufbruch warten und wie sie versuchen, die<br />

Lichter am Horizont zu deuten – künden sie vom<br />

gelobten Land oder sind sie eine Falle für unerfahrene<br />

Schlepper? „Ein Buch, das hinter die<br />

Agenturmeldungen über Flüchtlingsdramen und<br />

Asylstatistiken schauen lässt, das die trockenen<br />

Zahlen mit Leben füllt, das die eindrücklichen<br />

Lebensbilder der Protagonisten mit Witz und Sinn<br />

für Situationskomik erzählt“ Riehener Zeitung<br />

Mongolei<br />

Tschinag, Galsan: Dojnaa<br />

Roman<br />

144 Seiten, br., € 8,90<br />

ISBN 3-293-20307-8 (Unionsverlag, 2004)<br />

Schon in der Hochzeitsnacht wird den beiden<br />

klar, dass diese Ehe ein Missverständnis ist: Die<br />

starke Dojnaa und der schmächtige Waise<br />

Doormak passen nicht zusammen, aber den<br />

anderen abzulehnen, dazu waren sie beide zu<br />

schüchtern. Dojnaa gibt sich alle Mühe, Doormak<br />

zu lieben, und als der ihr unterlegene Doormak<br />

beginnt, Bestätigung bei anderen Frauen und bei<br />

seinen Trinkkumpanen zu suchen, bleiben ihr<br />

immerhin die Kinder. Erst als er eines Tages ganz<br />

wegbleibt, vermisst ihn Dojnaa – zu ihrem eigenen<br />

Erstaunen: Alles scheint ihr besser als das<br />

Alleinsein. Doch ganz unerwartet erwacht in ihr<br />

die alte Jagdleidenschaft wieder. Sie entdeckt ihre<br />

Unabhängigkeit und stellt fest, dass es nicht<br />

unbedingt die Ehe braucht, um Liebe und Glück<br />

zu finden.<br />

Tschinag, Galsan: Das geraubte Kind<br />

Roman<br />

320 Seiten, geb., € 19,90<br />

ISBN 3-458-17184-3 (Insel, 2004)<br />

Galsan Tschinag erzählt in seinem historischen<br />

Roman eine mündlich überlieferte Legende aus<br />

der Mongolei des 18. Jahrhunderts. Einfühlsam<br />

schildert er den Kampf der Tuwa-Nomaden um<br />

Selbstbestimmung und Unabhängigkeit von<br />

China und das Recht, so zu leben, wie es von<br />

jeher überliefert war.<br />

Tschinag, Galsan: Die Karawane<br />

192 Seiten, br., € 8,90<br />

ISBN 3-293-20268-3 (Unionsverlag, 2003)<br />

Galsan Tschinag, Stammesoberhaupt tuwinischer<br />

Nomaden, erfüllt sich 1995 einen Traum: Über<br />

zweitausend Kilometer führt er einen Teil seines in<br />

den sechziger Jahren zwangsumgesiedelten<br />

Volkes zurück, zu den Weideflächen und Jagdgebieten<br />

im Hohen Altai. Ganze Generationen ziehen<br />

in einer biblisch anmutenden Karawane mit<br />

schwer beladenen Kamelen über schroffe Berge<br />

und durch karge Steppen nach Westen, um die<br />

ursprüngliche Lebensweise als Nomaden wieder<br />

aufzunehmen. „Tschinags Karawane wird zum<br />

Inbegriff der menschlichen Suche nach Herkunft<br />

und Identität.“ Lesart<br />

Tschinag, Galsan: Tau und Gras<br />

Erzählungen<br />

144 Seiten, br., € 8,90<br />

ISBN 3-293-20285-3 (Unionsverlag, 2004)<br />

Galsan Tschinag erzählt hier die Geschichten, die<br />

der Stoff seiner Kindheit sind und die sich in seine<br />

Erinnerung eingegraben haben. Geschichten von<br />

seiner weit verzweigten Familie, von Festen, Heimsuchungen,<br />

Krieg und Liebe. Geträumte Wirklichkeit<br />

und als Realität erlebte Märchen verbinden<br />

sich und münden in einen Gesang an den Altai.<br />

Palästina<br />

Darwish, Mahmoud: wo du warst und<br />

wo du bist<br />

Gedichte<br />

Aus dem Arabischen von Adel Karasholi<br />

140 Seiten, geb., € 14,80<br />

ISBN 3-927743-71-2 (A 1 Verlag, 2004)<br />

Mahmoud Darwish ist eine der wichtigsten poetischen<br />

Stimmen Palästinas. Seine Gedichte werden<br />

wie Volkslieder gesungen, seine Lesungen<br />

ziehen Tausende in ihren Bann. Auch wenn<br />

Darwish als Symbol des palästinensischen Widerstands<br />

gilt, bleibt seine Lyrik stets auf Entdeckungsreisen<br />

nach Poesie im Alltäglichen, um es im<br />

Allgemeinmenschlichen aufzuheben. Das lyrische<br />

Moment bei Darwish bündelt die Geschichte<br />

des kulturellen, nationalen und individuellen<br />

Daseins. Er versucht, die Vision eines großen gerechten<br />

Friedens zu verwirklichen, der den Dialog<br />

zwischen zwei Stimmen und zwei Sichtweisen<br />

fördert, ohne dass die eine sich der anderen<br />

gewaltsam aufzwingt. Dieser Band versammelt<br />

eine Auswahl aus den jüngsten Gedichtbänden<br />

des Autors.


Ghandour, Zeina B: Der Honig<br />

Roman (siehe unter IV „Libanon“)<br />

Khalifa, Sahar: Die Verheißung<br />

Roman<br />

Aus dem Arabischen von Regina Karachouli<br />

256 Seiten, geb., € 19,90<br />

ISBN 3-293-00336-2 (Unionsverlag, 2004)<br />

Ein Roman aus dem Herzen Palästinas über eine<br />

dreifache Liebe: zwischen einer Christin und<br />

einem Muslim, zwischen den Generationen und<br />

zu Jerusalem. Ibrahim flieht vor den familiären<br />

Zwängen aus Jerusalem und wird Lehrer in einem<br />

gottverlassenen Dorf. Mit Miriam beginnt hier eine<br />

unmögliche Liebe, die vom Dorf und ihren Brüdern<br />

mit Argwohn beobachtet wird. Er ist Muslim,<br />

sie Christin. Auch Ibrahim beginnt sich in den traditionellen<br />

Ehrbegriffen zu verstricken. Ihre Lebenslust<br />

verstört ihn und Misstrauen zersetzt ihn,<br />

als sie schwanger wird. Der Ausbruch des Krieges<br />

1967 fällt wie ein Blitzschlag in eine ausweglose<br />

Situation. Als er aus dem Exil zurückkehrt, sucht<br />

er Mariam. Aber alles hat sich völlig verändert.<br />

Syrien<br />

Mina, Hanna: Sonne an bewölktem Tag<br />

Roman aus Syrien<br />

Aus dem Arabischen von Regina Karachouli<br />

280 Seiten, geb., € 22,50<br />

ISBN 3-85787-337-X (Lenos, 2003)<br />

Ein junger Student aus wohlhabender Familie soll<br />

sich auf die Übernahme des väterlichen Imperiums<br />

vorbereiten, sein Interesse gilt jedoch der<br />

Musik. In ihr hofft er der beengenden und konservativen<br />

Welt seiner Herkunft zu entfliehen,<br />

deren Doppelmoral und Korruption ihn empört.<br />

Zum Entsetzten seiner Familie unterrichtet ihn<br />

ein Musik bewanderter Schneider im Dolchtanz -<br />

einem Tanz der armen Leute von der Straße.<br />

Doch der junge Mann beginnt zum ersten Mal<br />

den Sinn des Daseins zu erahnen. Der syrische<br />

Autor hat mit Sonne an bewölktem Tag eine<br />

Hymne auf das Dasein geschrieben, die<br />

LeserInnen in den Tanz des Lebens einbezieht.<br />

Schami, Rafik: Mit fremden Augen<br />

Tagebuch<br />

160 Seiten, br., € 8,00<br />

ISBN 3-423-13241-8 (dtv, 2004)<br />

Rafik Schamis sehr persönlich und poetisch geschriebenen<br />

Tagebuchnotizen umfassen den<br />

Zeitraum von Oktober 2001 bis Mai 2002. Kritisch<br />

beleuchtet er wichtige Aspekte der Terroranschläge<br />

vom 11. September, des Palästinakonflikts<br />

und der arabischen Welt und entwirft dabei ein<br />

buntes Kaleidoskop nachdenklicher, humorvoller<br />

und ironischer Impressionen – getragen vom<br />

Wunsch nach einer friedlichen Aussöhnung zwischen<br />

Israelis und Palästinensern.<br />

Tamer, Sakarija: Die Hinrichtung des Todes<br />

Unbekannte Geschichten von bekannten<br />

Figuren<br />

Erzählungen<br />

Aus dem Arabischen von Hartmut Fähndrich<br />

und Ulrike Stehl<br />

140 Seiten, geb., € 16,00<br />

ISBN 3-85787-357-4 (Lenos, 2004)<br />

Zwei Merkmale zeichnen das Werk des syrischen<br />

Autors Sakarija Tamer, einer der Vatergestalten<br />

der zeitgenössischen arabischen Kurzgeschichte,<br />

aus: seine kompromisslose Ablehnung jeder<br />

Form von Unterdrückung, Ungerechtigkeit und<br />

Willkür und seine außerordentlich poetische,<br />

dichte Sprache. Diese Charakteristika kennzeichnen<br />

auch die vorliegenden Geschichten, deren<br />

Protagonisten allesamt bekannte historische<br />

oder mythische Figuren aus der Geschichte<br />

Westasiens in islamischer Zeit sind, die er in eine<br />

andere Zeit versetzt und deren Handlung er teilweise<br />

ins Absurde oder Groteske entwickelt. Alle<br />

Figuren werden einführend kurz in ihrem historischen<br />

Kontext vorgestellt.<br />

Thailand<br />

Sangsuk, Saneh: Der Traum des<br />

Puppenspielers<br />

Eine Geschichte aus Thailand<br />

Novelle<br />

Aus dem Französischen von Sabine Herting<br />

96 Seiten, geb., € 9,80<br />

ISBN 3-87024-586-7 (Argon, 2004)<br />

Ein Junge spielt in den Abendstunden für seine<br />

Freunde mit seinen Puppen und wird dabei von<br />

einer Königskobra angegriffen. Während der langen,<br />

mondlosen Nacht kämpft der Junge um sein<br />

Leben, allein, ohne Beistand und ohne Hilfe. Kann<br />

es bei einem solchen Kampf einen Sieger geben?<br />

Tunesien<br />

Mosbahi, Hassouna: Adieu Rosalie<br />

Roman<br />

Aus dem Arabischen von Erdmute Heller<br />

208 Seiten, geb., € 18,00<br />

ISBN 3-927743-69-0 (A 1 Verlag, 2004)<br />

Wer ist Rosalie, von der Tunesier Miloud Saidane,<br />

der Protagonist des Romans, ständig träumt? Ist<br />

sie eine wirkliche Person, eine Frau, die er abgöttisch<br />

liebte, als er vor langer Zeit in Tanger, dieser<br />

Stadt am Schnittpunkt zwischen Orient und<br />

Okzident, lebte? Oder ist Rosalie nur eine<br />

Metapher für die Versöhnung zwischen dem<br />

Orient, der ihn vertrieben, und dem Okzident, der<br />

ihn zurückgewiesen hat? Adieu Rosalie ist ein<br />

Roman über das Exil und innere Heimatlosigkeit.<br />

Er berichtet vom Schicksal eines intellektuellen<br />

Tunesiers aus Kairouan, der in München-<br />

Schwabing wohnt und zerrissen zwischen zwei<br />

einander zurückweisenden Welten am Ende sein<br />

Gleichgewicht, seine Identität verliert.<br />

Vietnam<br />

thi diem thúy: Das Weinen des<br />

Schmetterlings<br />

Roman<br />

Aus dem Amerikanischen von Cornelia<br />

Holfelder-von der Tann<br />

160 Seiten, geb., € 16, 00<br />

ISBN 3-630-87163-1 (Luchterhand, 2003)<br />

In ihrem literarischen Debüt mit autobiographischem<br />

Hintergrund erzählt die Autorin die Geschichte<br />

einer vietnamesischen Familie, die nach<br />

der Flucht aus der Heimat 1978 ein neues Leben<br />

in Amerika, im südkalifornischen San Diego beginnt.<br />

Was in Vietnam geschah und wie sich diese<br />

Familie in der Fremde zurechtfindet, enthüllt auf<br />

poetische, bewegende Weise der Blick des kleinen<br />

Mädchens. Als erstes nimmt das Mädchen<br />

fremde Stimmen und einen wunderschönen<br />

Schmetterling in einer Glasscheibe wahr, der um<br />

seine Freiheit weint. Und während sie heranwächst,<br />

steigen die Traumata aus der Vergangenheit<br />

immer deutlicher hervor: die Verwüstung<br />

ihrer Heimat, der plötzliche Tod ihres Bruders, die<br />

verbotene Liebe ihrer Eltern, die zum Bruch mit<br />

der Familie führte.<br />

Truong, Monique: Das Buch vom Salz<br />

Roman<br />

Aus dem Englischen von Barbara Rojahn-Deyk<br />

335 Seiten, geb., € 19,90<br />

ISBN 3-406-52184-3 (C.H. Beck, 2004)<br />

Die Handlung des Romans dreht sich um Binh,<br />

den vietnamesischen Koch von Gertrude Stein<br />

und Alice B. Toklas in Paris, der wegen seiner<br />

Liebe zu Männern aus Vietnam floh. Monique<br />

Truong erzählt die Geschichte von Binh und den<br />

„Steins“, sie führt uns zurück zu Binhs Jugend im<br />

kolonialen Vietnam, seiner Zeit auf See, seinen<br />

Versuchen, in Paris Fuß zu fassen und webt historische<br />

Gestalten wie Paul Robeson und Ho Chi<br />

Minh ein.<br />

V. Belletristik<br />

Lateinamerika & Karibik<br />

Länder übergreifend<br />

Explicaciones a un cabo de servicio<br />

Erklärungen an einen Wachtmeister<br />

Erzählungen aus Südamerika<br />

Spanisch und Deutsch (zweisprachig)<br />

192 Seiten, br., € 9,00<br />

ISBN 3-423-09439-7 (dtv, 2004)<br />

Autoren aus verschiedenen Ländern Südamerikas<br />

wie Argentinien, Ecuador, Kolumbien und<br />

Peru erzählen von Wildnis, Hazienda und Großstadt,<br />

von Kreolen, Eingewanderten und Indios,<br />

von Folklore, Eleganz und sozialen Problemen.<br />

Argentinien<br />

Aira, César: Die Mestizin<br />

Roman<br />

Aus dem Spanischen von Michaela Meßner und<br />

Matthias Strobel<br />

256 Seiten, geb., € 19,90<br />

ISBN 3-312-00341-5 (Nagel & Kimche, 2004)<br />

Der Roman des argentinischen Autors César<br />

Airas ist eine Abenteuer- und Grenzergeschichte:<br />

die phantastische Odyssee einer mutigen Frau<br />

zwischen Siedlern und Indianern in der zweiten<br />

23


Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ein Transport zieht<br />

von Buenos Aires Richtung Süden. Unter den<br />

Gefangenen, die von den spanischen Siedlern in<br />

die Provinz gekarrt werden, befindet sich auch<br />

Ema, eine junge Mestizin. Nach wochenlanger<br />

Fahrt durch die Pampa erreicht der Treck den<br />

letzten Außenposten der Kolonie. Bei einem<br />

Überfall, gerät auch Ema in die Fänge der<br />

Indianer. Ema wird zu ihrer Überraschung mit großem<br />

Respekt behandelt und liebenswürdig genötigt,<br />

an magischen Ritualen teilzunehmen, an<br />

tagelangen Würfelspielen und skurrilen Zeremonien<br />

am seltsamen Hofstaat des Häuptlings Hual.<br />

Birmajer, Marcelo: Das argentinische Trio<br />

Roman<br />

Aus dem Spanischen von Stefanie Gerhold<br />

220 Seiten, geb., € 19,90<br />

ISBN 3-406-51716-1 (C.H. Beck, 2004)<br />

„Das argentinische Trio ist ein spannender, komischer<br />

Großstadtroman mit historischem Tiefgang,<br />

ein paar Liebesgeschichten und einem<br />

wunderbaren Städteportrait. Marcelo Birmajer ist<br />

eine sehr unterhaltsame, charmante und witzige<br />

erotisch-philosophische Erzählung über das<br />

moderne argentinische Judentum gelungen“, so<br />

die Buchkritik der Jüdischen Allgemeinen. Der<br />

Journalist Javier Mossen wird auf dem Weg zu<br />

seinem Interviewpartner Elias Traúm, der aus<br />

Israel nach Buenos Aíres zurückkommt, am<br />

Flughafen zusammengeschlagen. Der Beginn<br />

einer spannenden Geschichte, in der Mossen und<br />

Traúm – und mit ihnen der Leser – nicht nur das<br />

jüdische Buenos Aíres erkunden, sondern auch<br />

über Politik, die Spätfolgen der argentinischen<br />

Militärdiktatur, das Judentum, die Liebe und die<br />

Frauen sprechen.<br />

De Santis, Pablo: Die Fakultät<br />

Roman<br />

Aus dem Spanischen von Claudia Wuttke<br />

192 Seiten, br., € 8,90<br />

ISBN 3-293-20279-9 (Unionsverlag, 2003)<br />

Homero Brocca ist ein genialer Schriftsteller. Niemand<br />

hat ihn je gesehen, nirgends gibt es Bücher<br />

von ihm. Seine Texte existieren nur in unendlichen<br />

Varianten. Als der junge Esteban Miró<br />

seine erste wissenschaftliche Stelle im labyrinthischen<br />

alten Fakultätsgebäude antritt, in dem nur<br />

noch obskure Institute ihr Dasein fristen, ahnt er<br />

noch nicht, dass er in einen gnadenlosen Kampf<br />

um den seltsamen Autor hineingezogen wird. Die<br />

wissenschaftlichen Gralshüter von Broccas möglicherweise<br />

gar nicht existenten Werken schrekken<br />

vor nichts zurück. Das Verhältnis zwischen<br />

Literatur und Leben, Fiktion und Realität wird<br />

immer unentwirrbarer.<br />

Filloy, Juan: Op Oloop<br />

Roman<br />

Aus dem Spanischen von Silke Kleemann<br />

300 Seiten, br., € 9,00<br />

ISBN 3-518-45677-6 (Suhrkamp, 2005)<br />

Op Oloop ist ein wohlhabender finnischer Emigrant<br />

in Buenos Aires, der als Statistiker ein<br />

streng geordnetes Leben zwischen teuren Restaurants<br />

und Freudenhäusern führt. Am 22. April<br />

1934 wird alles anders. Eine winzige Abweichung<br />

in seinem Tagesablauf bewirkt, dass er verspätet<br />

24<br />

zu seiner Verlobungsfeier erscheint und damit<br />

einen turbulenten Wettlauf gegen die Zeit und<br />

das Schicksal einläutet.<br />

Martínez, Tomás Eloy: Der Flug der Königin<br />

Roman<br />

Aus dem Spanischen von Peter Schwaar<br />

288 Seiten, geb., € 22,90<br />

ISBN 3-581-41474-7 (Suhrkamp, 2003)<br />

Camargo, Chefredakteur einer großen argentinischen<br />

Zeitung, ist besessen von der Frau im<br />

Fenster gegenüber, von seinem Beruf und von<br />

seiner Macht. So gefürchtet wie geachtet,<br />

schreibt er an gegen die Verkommenheit der politischen<br />

Klasse, gegen die alles zerfressende<br />

Korruption in der Menem-Ära. Mit Reina<br />

(‚Königin’) Remis, einer neuen talentierten und<br />

zielstrebigen Redakteurin, die er fördert, beginnt<br />

er eine Liebesgeschichte, da er sie besitzen will.<br />

Als sie sich in einen kolumbianischen Kollegen<br />

verliebt, trifft Camargo, obwohl er gegen<br />

Korruption und das Verbrechen kämpft, Vorbereitungen<br />

zu einem schrecklich Plan, der sie ihm<br />

zurückbringen muss. Ein Buch über den Teufelskreis<br />

der Macht.<br />

Martínez, Tomás Eloy: Der Tangosänger<br />

Roman<br />

(erscheint im Herbst 2005 bei Suhrkamp)<br />

Piglia, Ricardo: Falscher Name<br />

Ein kurzer Roman<br />

Aus dem argentinischen Spanisch von Sabine<br />

Giersberg<br />

110 Seiten, geb., € 15,50<br />

ISBN 3-8031-3184-7 (Wagenbach, 2003)<br />

Eine spannende Suche nach einer unveröffentlichten<br />

Erzählung Luba des legendären argentinischen<br />

Schriftstellers Roberto Arlt, wobei es zu<br />

Verwicklungen in kriminelle Machenschaften<br />

kommt. Der Kurzroman ist ein postmodernes<br />

Spiel mit Wahrheit und Fiktion und verschiedenen<br />

Genres.<br />

Tóibín, Colm: Die Geschichte der Nacht<br />

Roman<br />

Aus dem Englischen von Ditte Bandini<br />

400 Seiten, br., € 12,50<br />

ISBN 3-423-13198-5 (dtv, 2004)<br />

Der irische Schriftsteller hat einen beunruhigenden<br />

Roman über das Leben eines Außenseiters in<br />

Argentinien in einer politischen Diktatur geschrieben.<br />

Richard, ein einsamer junger Mann, lebt<br />

allein mit seiner Mutter in Buenos Aires. Vor ihr<br />

wie auch vor dem Rest der Welt verbirgt er sorgfältig<br />

seine Homosexualität, während er einem<br />

schlecht bezahlten Job als Englischlehrer nachgeht.<br />

Erst mit dem Tod der Mutter und dem Ausbruch<br />

des Falklandkrieges ändert sich sein<br />

Leben. Im Haus eines reichen Schülers lernt er<br />

ein amerikanisches Diplomatenpaar kennen,<br />

Spione, wie sich herausstellen wird, die sich seiner<br />

bedienen. Doch er hat gelernt, die Augen vor<br />

dem zu verschließen, was er nicht sehen will. So<br />

stolpert er in eine unverhoffte Karriere. Und<br />

schließlich begegnet er Pablo: Endlich scheint<br />

eine richtige Beziehung möglich.<br />

Brasilien<br />

Costa, Dalva da: Richtig schön ist<br />

nur Lady Di<br />

Kurzgeschichten aus Brasilien<br />

170 Seiten, br., € 9,90<br />

ISBN 3-88977-648-5 (Lamuv, 2004)<br />

„Ein alter Geschichtenerzähler mit Lausbubengesicht;<br />

spielte ihm das Gedächtnis mal einen<br />

Streich, so schmückte er seine Geschichten mit<br />

anderen Erinnerungen aus. Er erzählte von Kriegen,<br />

unwissenden Wilden und harten Nächten im<br />

Anblick von Gewehrläufen. Und wieder Frühling,<br />

neuer Glaube, Milde, zum Schwelgen im fernen<br />

Gefilde...Seu Tota, unglücklicher Frauenheld, viele<br />

Kinder in der Welt, doch zu Hause keine Seele, die<br />

ihn hält. Stark quälten ihn die Sehnsüchte, nicht<br />

immer christlicher Natur... Das Ärmste, was er in<br />

Wirklichkeit sagen wollte, ist, dass er ebenfalls<br />

schwarze Vorfahren hatte...”<br />

Fonseca, Rubem: Grenzenlose Gefühle,<br />

unvollendete Gedanken<br />

Roman<br />

Aus dem brasilianischen Portugiesisch von<br />

Karin von Schweder-Schreiner<br />

320 Seiten, br., € 9,90<br />

ISBN 3-293-20270-5 (Unionsverlag, 2003)<br />

Rio de Janeiro, zur Karnevalszeit: Ein Filmemacher<br />

gerät in eine Juwelenschmuggelaffäre,<br />

nachdem eine Unbekannte ein Päckchen in seiner<br />

Wohnung deponiert hat und wenig später<br />

ermordet wird. Eigentlich hatte er vorgehabt, sich<br />

auf die Verfilmung von Isaak Babels Die Reiterarmee<br />

vorzubereiten, mit der ihn ein Berliner<br />

Filmproduzent gerade beauftragt hatte. Doch als<br />

er merkt, dass er beschattet wird, reist er Hals<br />

über Kopf ins Vorwende-Berlin, um dort unterzutauchen.<br />

Die Schlinge um seinen Hals zieht sich<br />

zu, und bald geht es um Leben und Tod.<br />

Mertin, Rey-Güde (Hg.): Tigerin und Leopard<br />

Erotische Erzählungen brasilianischer Autoren<br />

Mit einem Nachwort von Rey-Güde Mertin<br />

Aus dem brasilianischen Portugiesisch von<br />

Sarita Brandt, Ray-Güde Mertin und Karin von<br />

Schweder-Schreiner<br />

192 Seiten, br., € 8,90<br />

ISBN 3-293-20273-X (Unionsverlag, 2003)<br />

Von der unersättlichen Forderung an den jungen<br />

Saxofonspieler, vom geheimnisvollen Liebhaber<br />

Hippolyt, dem Leoparden, über die mystisch verklärte<br />

Liebe der Schwester Maria in Heidekraut,<br />

die verlogene Moral der wohl situierten Großstädter,<br />

die die Tigerin zur Provokation reizt, bis<br />

zum symbolisch verklärten Aprikosenbaum werden<br />

erträumte und wahrhaftige Begegnungen<br />

auf verschiedenste Weise dargestellt. Erzählungen<br />

von Myriam Campello, Lya Luft, Lygia<br />

Fagundes Telles und weiteren Autorinnen. „Der<br />

Band verspricht keinen platten Unterhaltungsstoff<br />

à la Herzschmerz im Groschenroman oder<br />

Sex auf der Waschmaschine. Vielmehr geht es<br />

um vergnügliche bis melancholische Momente -<br />

teils in schwieriger, teils in kess-poetischer<br />

Sprache.“ Bücher Essen


Fonseca, Rubem: Mord im August<br />

Roman<br />

Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Karin<br />

von Schweder-Schreiner<br />

320 Seiten, br., € 10,90<br />

ISBN 3-293-20293-4 (Unionsverlag, 2004)<br />

Rio de Janeiro im Morgengrauen: Der Industrielle<br />

Aguiar wird in seinem Luxusapartment ermordet<br />

aufgefunden. Ausgerechnet Kriminalkommissar<br />

Alberto Mattos, unkorrumpierbar, melancholisch<br />

und berufsbedingt magenkrank, wird mit dem<br />

Mordfall beauftragt. Rubem Fonseca erzählt in<br />

diesem Politthriller mit einer raffiniert eingesetzten<br />

Portion Fiktion die Fakten und Hintergründe,<br />

die 1954 Brasilien erschütterten und im Selbstmord<br />

des Präsidenten Getúlio Vargas gipfelten.<br />

Chile<br />

Allende, Isabel: Im Bann der Masken<br />

Die Abenteuer von Aguila und Jaguar<br />

Band 3 der Trilogie<br />

Roman<br />

Aus dem Spanischen von Svenja Becker<br />

240 Seiten, geb., € 22,90<br />

ISBN 3-518-41630-8 (Suhrkamp, 2004)<br />

Ihre Abenteuerbücher zeigen ihren erzählerischen<br />

Charme von der leichtesten Seite, auch<br />

wenn sie dabei nie das Engagement für eine<br />

lebenswertere Welt vergisst. Der abschließende<br />

Band der Trilogie um Kate Cold, Nadia und<br />

Alexander führt in eine unheimliche Region in<br />

den sumpfigen Wäldern Äquatorialafrikas, wo<br />

Menschen im Bann einer dunklen Gewalt stehen.<br />

Allende, Isabel: Im Reich des Goldenen<br />

Drachen<br />

Die Abenteuer von Aguila und Jaguar<br />

Band 2 der Trilogie<br />

Roman<br />

Aus dem Spanischen von Svenja Becker<br />

336 Seiten, geb., € 22,90<br />

ISBN 3-518-41470-4 (Suhrkamp, 2003)<br />

Dem kleinen Königreich im Himalaja stehen<br />

schwere Prüfungen bevor. Noch bereitet sich der<br />

achtzehnjährige Prinz Dil Bahadur unter Leitung<br />

des weisen Lama Tensing auf seine künftigen<br />

Aufgaben als König vor, da dringt von außen eine<br />

zerstörerische Gewalt ein. Der legendäre goldene<br />

Drache des buddhistischen Reichs hat die mörderische<br />

Gier des “Sammlers” geweckt, eines<br />

New Yorker Multimilliardärs. Die uralte Statue ist<br />

von unschätzbarem Wert, da sie, wie es heißt, die<br />

Zukunft voraussagen kann. Zur gleichen Zeit hat<br />

sich die Reiseschriftstellerin Kate Cold mit ihren<br />

jugendlichen Begleitern Alexander Cold und<br />

Nadia Santos zu einer Expedition in das Bergkönigreich<br />

aufgemacht. Die drei müssen all ihre<br />

Kräfte aufbringen, um die eigene Haut zu retten<br />

und das kleine Land aus den Fängen der<br />

Verbrecherbande zu befreien.<br />

Bolaño, Roberto: Telefongespräche<br />

Erzählungen<br />

Aus dem Spanischen von Christian Hansen<br />

237 Seiten, geb., € 19,90<br />

ISBN 3-446-20526-8 (Hanser, 2004)<br />

Ein Mann ruft eine alte Flamme an, sie treffen<br />

sich wieder, trennen sich erneut, telefonieren<br />

noch ein paar Mal miteinander. Dann wird die<br />

Frau ermordet: von einem ehemaligen Liebhaber,<br />

der sie mit anonymen Anrufen belästigt hat. In<br />

seinen traurigen und schrecklich komischen<br />

Geschichten entführt uns der chilenische Autor<br />

Roberto Bolaño immer wieder in die Labyrinthe<br />

des Lebens wie Trennung, Abschied, Einsamkeit,<br />

Tod aber auch von in die Freundschaft: entlang<br />

der Grenze zwischen Fiktion und Realität.<br />

Bolaño, Roberto: Die wilden Detektive<br />

Roman<br />

Aus dem Spanischen von Heinrich von<br />

Berenberg<br />

784 Seiten, br., € 15,00<br />

ISBN 3-423-13182-9 (dtv, 2004)<br />

Ein Roman voller Phantasie und Humor mit<br />

Anspielungen und Seitenhieben auf den etablierten<br />

Literaturbetrieb, der sich aus einem bunten<br />

Durcheinander von verschiedenen Orten, Stimmen<br />

in der Zeit zwischen 1976 und 1996 zusammensetzt.<br />

Jurastudent und Möchtegern-Poet<br />

Juan García Madero erzählt in seinem Tagebuch<br />

vom Künstlerleben in verrauchten Cafés, erbitterten<br />

literarischen Feindschaften und der Bekanntschaft<br />

mit den beiden mysteriösen Köpfen der<br />

literarischen Avantgarde, des viszeralen Realismus,<br />

Ulises Lima und Arturo Belano. Diese beiden<br />

wilden Detektive aus Mexiko-Stadt, die auf<br />

der Suche nach einer unbekannten Dichterin<br />

sind, gehen verloren. Sind sie zu greifen?<br />

Lemebel, Pedro: Träume aus Plüsch<br />

Roman<br />

Aus dem Spanischen von Matthias Strobel<br />

202 Seiten, br., € 8,50<br />

ISBN 3-518-45557-5 (Suhrkamp, 2004)<br />

Schauplatz ist Santiago de Chile während der<br />

Diktatur. Der Protagonist, ein schwuler Paradiesvogel,<br />

interessiert sich zunächst weniger für<br />

Politik als eher für Boleros und einen attraktiven<br />

Studenten aus seinem Haus. Unweigerlich wird<br />

der aber in die Pläne einer politischen Bewegung<br />

hineingezogen. Der in den 50er Jahren geborene<br />

chilenische Autor gehört in seinem Land auch<br />

wegen seiner offen gelebten Homosexualität zu<br />

den schillernden Figuren der Kulturszene.<br />

Sepúlveda, Luis: Wie man das Meer<br />

sehen kann<br />

Erzählungen<br />

Aus dem Spanischen von Willi Zurbrüggen<br />

272 Seiten, br., € 9,00<br />

ISBN 3-423-13297-3 (dtv, 2005)<br />

Sepúlvedas Geschichten spielen in der ganzen<br />

Welt, in Mexiko, Madrid, Santiago de Chile und<br />

Hamburg. Sie erzählen von Abenteuern, Fernweh<br />

und von schönen Frauen. Aber das große Thema<br />

sind die verpassten Gelegenheiten, die ungenutzten<br />

Chancen und die überraschenden Momente,<br />

die plötzlich einen Blick auf andere Welten öffnen.<br />

El Salvador<br />

Castellanos Moya, Horacio:<br />

Die Spiegelbeichte<br />

Roman<br />

Aus dem Spanischen von Jan Weiz<br />

210 Seiten, geb., € 18,50<br />

ISBN 3-85869-268-9 (Rotpunktverlag, 2003)<br />

Horacio Castellanos Moya gilt als ‘politischer<br />

Autor’, weil er die Gewalt des Bürgerkriegs An-<br />

fang der achtziger Jahre und dessen Folgen für<br />

die Gesellschaft in El Salvador ins Zentrum seiner<br />

Romane gestellt hat. Auch dieses Buch ist ein bitterböses<br />

Sittengemälde der salvadorianischen<br />

Oberschicht und zugleich ein spannender Krimi.<br />

Dieser dreht sich um eine Frau aus der salvadorianischen<br />

Oberschicht, die zu Hause in ihrem<br />

Wohnzimmer mit einem gezielten Schuss getötet<br />

wird. Der Täter ist bald gefasst, unklar bleibt das<br />

Tatmotiv: Die Spuren führen bis in die hohe<br />

Politik. Die Nachforschungen fördern böse Überraschungen<br />

an den Tag.<br />

Guadeloupe<br />

Condé, Maryse: Wie Spreu im Wind<br />

Roman<br />

Aus dem Französischen von Uli Wittmann<br />

624 Seiten, br., € 9,90<br />

ISBN 3-596-15968-7 (S.Fischer, 2004)<br />

In ihrem spannenden historischen Roman aus<br />

dem alten Afrika erzählt Maryse Condé wieder<br />

von Segu, der einst mächtigen Stadt mit den<br />

Mauern aus rotem Lehm am Niger. Mit der<br />

Geschichte vom Niedergang der Familie Traoré<br />

beschwört Maryse Condé noch einmal jene<br />

geheimnisvolle Welt herauf, die in den blutigen<br />

Umwälzungen des 19. Jahrhunderts in Afrika<br />

untergegangen ist.<br />

Maximin, Daniel: Sonnenschwarz<br />

Roman<br />

Aus dem Französischen von Klaus Laabs<br />

380 Seiten, geb., € 22,50<br />

ISBN 3-85869-279-4 (Rotpunktverlag, 2004)<br />

Die Geschichte ist nichts anderes als eine Lüge<br />

der Männer, schreibt die junge Marie-Gabriel aus<br />

Guadeloupe an ihren Freund Adrien in Paris. Im<br />

poetischen Dialog lässt sie die Familiensaga eines<br />

Geschlechts rebellierender Schwarzer erstehen,<br />

in der die Frauen mehr sind als nur die Mütter<br />

toter Helden. Die Waise Marie-Gabriel dringt tief<br />

in die Geschichte ihres karibischen Volkes ein,<br />

sieht aber auch, wie die Tradition des Widerstands<br />

gegen jede Form von Unterdrückung in<br />

der Gegenwart fortlebt – sei es in der Revolte des<br />

Jazz, dem sich ihr Vater Louis-Gabriel verschrieben<br />

hatte, des Surrealismus, der im Tagebuch<br />

ihrer Mutter widerscheint, oder der schwarzen<br />

Bürgerrechtsbewegung der Black Panthers,<br />

denen sich Marie-Gabriel und Adrien so eng verbunden<br />

wissen.<br />

Guatemala<br />

Rey Rosa, Rodrigo: Die Henker des Friedens<br />

Roman<br />

Aus dem guatemaltekischen Spanisch von Erich<br />

Hackl<br />

144 Seiten, br., € 9,90<br />

ISBN 3-8031-2474-3 (Wagenbach, 2003)<br />

Ein spannender Roman über die Folgen des<br />

Bürgerkriegs in Guatemala, der keine einfachen<br />

Antworten auf die Fragen nach Wahrheit, Recht<br />

und Unrecht sucht. Nach dem langen, blutigen<br />

Bürgerkrieg kehrt Ernesto anders als sein Freund<br />

Pedro der Armee und seiner gewalttätigen Vergangenheit<br />

den Rücken, um neu anzufangen. Als<br />

Ernesto sich in Emilia, die Freundin eines Ex-<br />

Guerilleros, verliebt, wird es für Pedro gefährlich…<br />

25


Haiti<br />

Lahens, Yanick: Tanz der Ahnen<br />

Roman<br />

Aus dem Französischen von Jutta Himmelreich<br />

180 Seiten, geb., € 17,00<br />

ISBN 3-85869-271-9 (Rotpunktverlag, 2004)<br />

Der Kampf einer jungen Haitianerin um ihren<br />

eigenen Weg ist zugleich eine Metapher für die<br />

Suche der karibischen Bevölkerung nach einer<br />

eigenständigen kulturellen Identität. Alice<br />

Bienaimé ist die wohlbehütete Tochter einer haitianischen<br />

Familie, die sich seit der Sklavenbefreiung<br />

1804 über Generationen zum Mittelstand<br />

hochgearbeitet hat. Vorbild war immer die Kultur<br />

der Weißen, was sie auch an die Tochter weitergeben<br />

wollen. Aber nicht mehr alle sind bereit,<br />

die eigenen kulturellen Wurzeln zu verleugnen.<br />

Trotz Strafen lebt die Kultur der afrikanischen<br />

Ahnen, die als Sklaven nach Haiti kamen, im Verborgenen<br />

weiter. Auch Alice kann und will sich<br />

diesem Einfluss nicht entziehen.<br />

Kolumbien<br />

Franco, Jorge: Die Scherenfrau<br />

Roman<br />

Aus dem Spanischen von Susanna Mende<br />

192 Seiten, br., € 8,90<br />

ISBN 3-293-20287-X (Unionsverlag, 2004)<br />

Rosario Tijeras will raus aus den Slums von<br />

Medellín. Sie ist schön, sie ist stark und sie ist<br />

eine Killerin im Dienst der Kartelle. Aber sie ist<br />

auch verletzlich. Und sie liebt zwei junge Männer<br />

aus reichem Haus - Emilio und Antonio. Mit Emilio<br />

hat sie Sex, mit Antonio kann sie reden. Antonio<br />

durchwacht die Nacht, in der Rosario schwer verletzt<br />

ins Krankenhaus gebracht wird. Er versucht<br />

sich darüber klarzuwerden, wer diese gefährliche<br />

Venus von Medellín wirklich ist. So entsteht der<br />

Roman einer amour fou noir, eine Halluzination<br />

auf festem, realem Grund. Der Roman wird derzeit<br />

verfilmt.<br />

García Márquez, Gabriel: Erinnerung an<br />

meine traurigen Huren<br />

Roman<br />

Aus dem Spanischen von Dagmar Ploetz<br />

160 Seiten, geb., € 16,90<br />

ISBN 3-462-03452-9<br />

(Kiepenheuer und Witsch, 2004)<br />

Zum ersten Mal seit zehn Jahren erscheint wieder<br />

ein literarisches Werk des kolumbianischen<br />

Literaturnobelpreisträgers Gabriel García<br />

Márquez. In dem neuen Roman erzählt García<br />

Márquez eine Geschichte über die Liebe, das<br />

Alter und den Sinn des Lebens. Zu seinem 90.<br />

Geburtstag schenkt sich ein alter Mann, der sein<br />

Leben lang nur käufliche Liebe gekannt hat, in<br />

einem Bordell eine Nacht mit einer Jungfrau. In<br />

dieser Nacht, der noch viele folgen sollten,<br />

betrachtet er verzaubert die schlafende Schöne<br />

und empfindet zum ersten Mal in seinem Leben<br />

Liebe. Das Mädchen löst in dem alten einsamen<br />

Mann, nie zuvor erfahrene Gefühle und Selbsterkenntnisse<br />

aus und macht aus ihm einen anderen<br />

Menschen.<br />

26<br />

Vallejo, Fernando: Der Abgrund<br />

Roman<br />

Aus dem Spanischen von Svenja Becker<br />

192 Seiten, geb., € 19,80<br />

ISBN 3-518-41655-3 (Suhrkamp, 2004)<br />

Der Abgrund, für den der kolumbianische Autor<br />

2003 mit dem höchsten lateinamerikanischen<br />

Literaturpreis ausgezeichnet wurde, ist ein autobiographischer<br />

Roman mit schamlos unverstelltem<br />

Ich, das wütet und sein Wüten zelebriert.<br />

„Der Abgrund ist unauslotbar“ ist die zentrale<br />

Aussage des Romans. Als sein geliebter jüngerer<br />

Bruder Darío – homosexuell wie er, sorglos, verschwenderisch<br />

– an Aids dahin stirbt, kehrt<br />

Fernando heim nach Medellín in das Haus seiner<br />

Eltern. Am Lager des Kranken tritt er eine Reise<br />

an in eine hoffnungsvollere Vergangenheit, von<br />

der nichts als Tote übrig geblieben sind. Der<br />

Schmerz über den Zu-stand des Bruders und den<br />

Verlust des Vaters, dem Fernando selbst das tödliche<br />

Serum gespritzt hat, als er nicht leben und<br />

nicht sterben konnte, weitet sich zur Wut über die<br />

allgegenwärtige Verrohung und Verrottung.<br />

Kuba<br />

Lezama Lima, José: Inferno. Oppiano Licario<br />

Roman<br />

Aus dem kubanischen Spanisch übersetzt und<br />

mit einem Nachwort von Klaus Laabs<br />

Mit einem Beiheft zu Leben und Werk des<br />

Autors<br />

416 Seiten, geb. (i. Schuber), € 29,90<br />

ISBN 3-250-10478-7 (Ammann, 2004)<br />

Der zweite Roman des Autors liegt nun weltweit<br />

erstmals in seiner vollständigen Fassung und in<br />

gelungener Eindeutschung vor. Inferno. Oppiano<br />

Licario ist Fortführung und zugleich Vollendung<br />

seines ersten Romans Paradiso, steht aber als<br />

Werk auch für sich. Wir treffen in Havanna die altvertrauten<br />

Freunde Cemí, Fronesis und Fonción<br />

wieder, lernen in Paris aber auch amerikanische<br />

Künstler, zwielichtige arabische Bombenwerfer<br />

sowie Ynaca Eco kennen, die ätherische Schwester<br />

der Vaterfigur Oppiano Licario. Als ein Werk<br />

des modernen spanischsprachigen Barocks gelingt<br />

Lezama Lima der Brückenschlag zwischen<br />

Traum und Wort. Und doch scheint mit aller Kraft<br />

hinter seiner sinnenfreudigen Fabulierkunst, die<br />

heimliche Sehnsucht nach Erlösung hervor, nach<br />

der Auferstehung im Wort.<br />

Padura, Leonardo: Ein perfektes Leben<br />

Roman<br />

Aus dem kubanischen Spanisch von Hans-<br />

Joachim Hartsein<br />

288 Seiten, geb., € 18,90<br />

ISBN 3-29300315-X (Unionsverlag, 2003)<br />

Der frühere Journalist und Literaturkritiker<br />

Leonardo Padura begründet mit seiner Tetralogie<br />

„Das Havanna-Quartett“, deren erster Teil Ein<br />

perfektes Leben ist, einen neuen, realistischen<br />

und kritischen Kriminalroman in Kuba und nennt<br />

ihn novela neoplicíaca. Die Bände sind zwischen<br />

1990 und 1991 entstanden, als die UdSSR auseinanderbrach<br />

und und die kubanische Wirtschaftskrise<br />

begann. Kritikpunkte in dem Werk sind u.a.<br />

die hohen kubanischen Funktionäre, die Spaltungen<br />

der Gesellschaft, Korruption, Drogenhan-<br />

del, die Jagd nach dem Dollar und Prostitution.<br />

Der ermittelnde Privatdetektiv ist Leutnant Mario<br />

Conde. Mario Conde wird in diesem ersten Band<br />

beauftragt, den verschwundenen Rafael Morín,<br />

hoher Kader im Ministerium für Außenhandel, zu<br />

suchen. Conde merkt, bei seinen Ermittlungen,<br />

dass sein alter Schulfreund mit der scheinbar blütenreinen<br />

Weste, der zuverlässige Genosse und<br />

frühere Musterschüler, doch Dreck am Stecken<br />

hat. Anhand von Morín werden nationale Befindlichkeiten<br />

und soziale Abgründe wie die Verlockungen<br />

des Kapitalismus dargestellt.<br />

Padura, Leonardo: Handel der Gefühle<br />

Roman<br />

Aus dem kubanischen Spanisch von Hans-<br />

Joachim Hartsein<br />

256 Seiten, geb., € 18,90<br />

ISBN 3-293-00322-2 (Unionsverlag, 2004)<br />

In dem zweiten Band des „Havanna Quartetts“<br />

wird Detektiv Mario Conde aus seinen frühlingshaften<br />

Liebesgefühlen gerissen, als er mit der<br />

Untersuchung des Mordes einer jungen Chemikerin<br />

beauftragt wird, in deren Wohnung Marihuana<br />

gefunden wurde. Auch im Bildungswesen<br />

ist die Kriminalität alltäglich geworden: Vetternwirtschaft,<br />

Drogenhandel und Betrug blühen.<br />

Padura, Leonardo: Labyrinth der Masken<br />

Roman<br />

Aus dem kubanischen Spanisch von Hans-<br />

Joachim Hartsein<br />

Geb., € 18,90<br />

ISBN 3-293-00323-0<br />

(Unionsverlag, erscheint im Frühjahr 2005)<br />

In dem 3. Band von Paduras Krimi-Tetralogie geht<br />

es um den exzentrischen, homosexuellen<br />

Marqués – kultiviert, intelligent und mit feiner<br />

Ironie begabt – der geächtet in einem zerfallenden<br />

Haus lebt. Marqués, führt Mario Conde in<br />

eine düstere Welt ein, in der jedermann die ganze<br />

Wahrheit über den mit einem roten Seidenschal<br />

ermordeten Transvestiten Alexis Arayán, den<br />

Sohn eines angesehenen kubanischen Diplomaten,<br />

zu kennen scheint.<br />

Padura, Leonardo: Das Meer der Illusionen<br />

Roman<br />

Aus dem kubanischen Spanisch von Hans-<br />

Joachim Hartsein<br />

Geb., € 18,90<br />

ISBN 3-293-00324-9<br />

(Unionsverlag, erscheint im Herbst 2005)<br />

Der Fall um Miguel Forcade Mier, der seit 1978 in<br />

Miami im Exil war und kurz nach seiner Rückkehr<br />

nach Kuba ermordet aufgefunden wird, schließt<br />

das „Havanna Quartett“ ab. Nach der Revolution<br />

war Miguel Forcade Mier mit der Enteignung des<br />

Kunstbesitzes der kubanischen Bourgeoisie beauftragt<br />

und schaffte sich zahlreiche Feinde.<br />

Nach Kuba war er auf der Suche nach etwas sehr<br />

Wertvollem zurückgekehrt. Die Ermittlungen werfen<br />

Mario Conde aus der Bahn.


Rosales, Guillermo: Boarding House<br />

Roman<br />

Aus dem Spanischen von Christian Hansen<br />

100 Seiten, geb., € 10,80<br />

ISBN 3-518-22383-6 (Suhrkamp, 2004)<br />

“Außen am Haus stand BOARDING HOME, aber<br />

ich wusste, dass es mein Grab sein würde. Es war<br />

eins jener Heime für Menschen, die das Leben<br />

aussortiert hat. Für Idioten vor allem. Manchmal<br />

aber auch für alte Leute, die von ihren Familien<br />

hier abgegeben wurden, damit sie vor Einsamkeit<br />

sterben und den Siegern nicht in die Suppe spukken“,<br />

so die Gedanken des Protagonisten. William<br />

Figueras, ein kubanischer Schriftsteller, den die<br />

Revolution nicht gefressen, aber seiner Illusionen<br />

beraubt hat, flieht aus Kuba. Seine Verwandten in<br />

Miami schieben ihn jedoch bald nach seiner<br />

Ankunft dort ins Heim ab, mehr könne man nicht<br />

tun, das werde er verstehen. Er versteht. Das<br />

Heim ist eine höllische Zuflucht. Nur durch<br />

Francis kommen menschliche Gefühle und<br />

Hoffnung ins Spiel.<br />

Valdés, Zoé: Café Cuba<br />

Roman<br />

Aus dem kubanischen Spanisch von Klaus Laabs<br />

372 Seiten, geb., € 21,90<br />

ISBN 3-250-60066-0 (Ammann, 2004)<br />

Zoé Valdés ist eine aus dem Exil stammende<br />

Stimme Kubas, der Insel, die das Paradies aufbauen<br />

wollte. Für die Protagonisten des Romans<br />

ein verlorenes Paradies. Alle hängen sie einem<br />

Traum nach, leben in und von ihren Erinnerungen<br />

und sind in ihren jeweils neuen Welten nicht richtig<br />

glücklich. Marcela ist eine in Europa gestrandete<br />

und dort sehr erfolgreiche kubanische<br />

Fotografin. Dennoch will sie sich von ihrem Erfolg<br />

nicht knechten lassen. Sie flieht vor dem Ruhm<br />

und widmet sich lieber den Dingen, die ihr wichtiger<br />

sind. Unter ihren zahlreichen kubanischen<br />

Freunden, die weltweit verstreut im Exil leben, ist<br />

sie diejenige, die über die Erinnerungen an die<br />

zurückgelassene Welt wacht. Aber Marcela ist<br />

auch eine gefangene Königin. Gefangen in den<br />

Gedanken an die Vergangenheit.<br />

Mexiko<br />

Fuentes, Carlos: Das gläserne Siegel<br />

Roman<br />

Aus dem Spanischen von Sabine Giersberg<br />

208 Seiten, br., € 9,90<br />

ISBN 3-596-15940-7 (S. Fischer, 2004)<br />

Mit 93 Jahren dirigiert der große Egomane,<br />

Gabriel Atlan-Ferrara, zum letzten Mal Berlioz’<br />

„Fausts Verdammnis” und erinnert sich an die<br />

Höhepunkte seines künstlerischen und emotionalen<br />

Lebens. Dreimal inszenierte er den “Faust”,<br />

und dreimal begegnete er der mexikanischen<br />

Sängerin Inez Prada, seiner großen, unerfüllten<br />

Liebe. Ein Künstlerroman über Leidenschaft und<br />

Musik voll verborgener Geheimnisse.<br />

Taibo II, Paco Ignacio: Vier Hände<br />

Roman<br />

Aus dem Spanischen von Annette von Schönfeld<br />

400 Seiten, br., € 11,90<br />

ISBN 3-293-20310-8 (Unionsverlag, 2004)<br />

Durch seine Che-Guevara- Biografie und seine<br />

Kriminalromane aus Mexiko ist Paco Ignacio<br />

Taibo II international ein Begriff. In diesem Werk<br />

verschmilzt er Triviales, Revolutionslegenden,<br />

Mythen des Alltags und harte Realitäten zu einem<br />

vergnüglichen, spannenden und literarisch<br />

anspruchsvollem Roman. Revolutionsmythen<br />

sind sein großes Thema, so auch hier, denn die<br />

zwei Journalisten Greg und Julio wollen vierhändig<br />

den großen Revolutionsroman des 20.<br />

Jahrhunderts schreiben. Aber ehe es sich die beiden<br />

komischen und traurigen Romantiker versehen,<br />

sind sie in einer ultrageheimen Operation<br />

eines ultrageheimen US-Geheimdienstes, SD -<br />

das Shit Department - gelandet.<br />

Nicaragua<br />

Cardenal, Ernesto: Das Buch von der Liebe<br />

Aus dem Spanischen von Lutz Kimche<br />

140 Seiten, br., € 12,90<br />

ISBN 3-7795-0014-0 (Peter Hammer, 2004)<br />

Ernesto Cardenal schrieb im Kloster Gethsemani/<br />

Kentucky diese Meditationen, die zu seinen<br />

schönsten Texten gehören. Übersetzt in 18 Sprachen<br />

wurde das Buch zu einem Klassiker der<br />

modernen Meditationsliteratur. Weil die Nachfrage<br />

auch nach Jahren noch lebendig ist, erscheint<br />

Das Buch von der Liebe jetzt neu in einer<br />

sorgfältig gestalteten Textausgabe.<br />

Peru<br />

Bryce Echenique, Alfredo: Ein Frosch in<br />

der Wüste<br />

Erzählung<br />

Aus dem Spanischen von Elke Wehr<br />

124 Seiten, geb., € 11,80<br />

ISBN 3-518-22361-5 (Suhrkamp, 2003)<br />

Aus der Sicht eines heranwachsenden Jugendlichen<br />

wird die Freundschaft des Peruaners<br />

Mañuco mit Don Pancho Malkovich, einem<br />

Bergwerksingenieurs aus den USA erzählt. Bei<br />

einem Besuch in den USA entdeckt Mañuco die<br />

gesellschaftlichen Gegensätze. Er lernt sowohl<br />

die schöne Welt der Opern und des guten Essens<br />

kennen wie auch Rausch, Schlägereien und einen<br />

Aufstand im Bergwerk. Dass die Welt aber nicht<br />

schwar-weiß ist, wird ihn bewusst, weil Don<br />

Pancho trotz Verletzung bei dem Aufstand<br />

Verständnis für den Kampf um Gerechtigkeit hat.<br />

Als Mañuco 30 Jahre später in Texas ist, überlegt<br />

er seinen alten Freund wieder zu besuchen.<br />

Bryce Echenique, Alfredo: Eine Welt für Julius<br />

Roman<br />

Aus dem Spanischen von Matthias Strobel<br />

528 Seiten, br., € 13,00<br />

ISBN 3-518-45556-7 (Suhrkamp, 2004)<br />

Julius wächst in einem Palast der peruanischen<br />

Oberschicht wie in einem Käfig auf. Der Roman ist<br />

eine Mischung aus feinfühliger Kindheitsgeschichte<br />

und einem scharfsichtigem Gesellschaftsroman<br />

Vargas Llosa, Mario: Das Paradies ist<br />

anderswo<br />

Roman<br />

Aus dem Spanischen von Elke Wehr<br />

496 Seiten, geb., € 24,90<br />

ISBN 3-518-41600-6 (Suhrkamp, 2004)<br />

Der peruanische Schriftsteller hat in diesem<br />

Roman die Lebensgeschichten der rebellischen<br />

Frauen- und Arbeitsrechtlerin Flora Tristan und<br />

ihres Enkels, des Malers Paul Gauguin zu einer<br />

kunstvoll arrangierten Parallelmontage verarbeitet.<br />

Flora Tristan bricht 1844 in der Zeit sozialrevolutionärer<br />

Utopien mit der Hoffnung, Frauen<br />

und Arbeiter von der Unterdrückung zu befreien,<br />

zu einer Rundreise durch Frankreich auf, während<br />

Gauguin 1891 seine Familie für ein Leben in<br />

der Südsee auf der Suche nach dem vermeintlich<br />

unverfälschten Paradies verlässt. Was bleibt von<br />

den Träumen und Utopien? Das Paradies scheint<br />

anderswo zu sein.<br />

27


Literarische Entdeckungsreisen in fremde Welten<br />

für neugierige junge Leute in der Bücherliste:<br />

Guck mal übern Tellerrand – Lies mal, wie die Andern leben!<br />

Empfehlenswerte Kinder- und Jugendbücher aus der Einen Welt<br />

28<br />

Wie leben die Menschen in Afrika? Warum sprechen die Leute in Lateinamerika Spanisch?<br />

Warum arbeiten Kinder in manchen Ländern? Kinder und Jugendliche haben viele Fragen,<br />

die ihnen Bücher von Autoren aus Afrika, Asien und Lateinamerika anschaulicher als<br />

Schulbücher beantworten und sie in spannende, fremde Welten entführen. Junge Leute<br />

sind neugierig und meistens sehr offen, so dass die frühe Beschäftigung mit anderen<br />

Ländern und Menschen die Toleranz und das Interesse am „Fremden“ fördert und damit<br />

die Vision der Einen Welt näher rücken lässt. Um Lesern das Eintauchen in die Welt des<br />

Südens zu erleichtern, wird regelmäßig mit viel Sorgfalt und der Vermeidung von diskriminierenden<br />

oder eurozentristischen Sichtweisen die Bücherliste „Guck mal übern<br />

Tellerrand-Lies mal wie die anderen leben!“ zusammengestellt. Viel Spaß beim Fischen<br />

nach Ihren literarischen Perlen!<br />

Die Bücherliste „Guck mal übern Tellerrand“ ist eine Initiative der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong> und der Gesellschaft zur Förderung der<br />

Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e.V. Sie informiert über Kinder- und Jugendbücher aus und über Afrika, Asien und<br />

Lateinamerika. Sie können unsere Buchempfehlungsliste kostenlos und auch in größeren Mengen bestellen, über eine Spende würden<br />

wir uns selbstverständlich freuen. Außerdem ist die Liste in laufend aktualisierter Form auch im Internet mit Suchfunktionen abrufbar<br />

(www.litprom.de). Um den Kulturen des Südens persönlich zu begegnen, können Sie Künstler oder Referenten der Aktion<br />

WeltGeschichten der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong> in die Schule oder zu anderen Veranstaltungen einladen. Sprechen Sie uns gerne an<br />

oder informieren Sie sich unter www.welthungerhilfe.de! Die Bücherliste ist Teil einer gleichnamigen Aktion mit weiteren Angeboten wie<br />

Bücherkiste und thematischen Literaturlisten (www.litprom.de).<br />

Deutsche <strong>Welthungerhilfe</strong><br />

Friedrich-Ebert-Str. 1<br />

53173 Bonn<br />

Tel.: 0228-22 88-215<br />

Fax: 0228-22 88-274<br />

E-mail: evelyn.langhans@dwhh.de<br />

Internet: www.welthungerhilfe.de<br />

Vermissen Sie die Rubrik „Kinder & Jugendbücher” in unserer neuen Bücherliste<br />

WeltGeschichten?<br />

Empfehlenswerte Kinder- und Jugendbücher finden Sie ab sofort ausschließlich in<br />

der Bücherliste „Guck mal übern Tellerrand – Lies mal wie die anderen leben!”<br />

Kostenlos zu bestellen bei der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong>.<br />

Aktion „Guck mal übern Tellerrand“<br />

c/o Gesellschaft zur Förderung der Literatur<br />

aus Afrika, Asien und Lateinamerika e.V.<br />

Eva Massingue<br />

Reineckstr. 3<br />

60313 Frankfurt/Main<br />

Tel.: 069-21 02-270<br />

Fax: 069-21 02-227<br />

E-mail: guckmal@book-fair.com<br />

Internet: www.litprom.de


VI. Sachbuch –<br />

Ökonomie, Geschichte,<br />

Politik<br />

Afrika<br />

Länder übergreifend<br />

Hofmeier, R. und A. Mehler (Hgg.):<br />

Kleines Afrika – Lexikon<br />

Politik – Wirtschaft – Kultur<br />

359 Seiten, br., € 14,90<br />

ISBN 3-406-51071-X (C.H. Beck, 2004)<br />

Die Autoren mit langjähriger Arbeitserfahrung<br />

beim Hamburger Institut für Afrika-Kunde bieten<br />

in kompakter Form einen Überblick über die<br />

aktuelle Situation in allen Staaten, Territorien und<br />

Regionalorganisationen Afrikas. Die Erläuterung<br />

zentraler Begriffe und Themen der Gesellschaft,<br />

Politik, Wirtschaft, Entwicklungshilfe, aber auch<br />

der internationalen Beziehungen und Kultur vermitteln<br />

ein umfassendes Bild Afrikas. Ein ausführliches<br />

Stichwortregister sowie Kurzbiographien<br />

der wichtigsten Persönlichkeiten Afrikas runden<br />

den Band ab.<br />

Mabe, Jakob E.: Das Afrika-Lexikon<br />

720 Seiten und 101 Abbildungen, br., € 29,95<br />

ISBN 3-7795-0020-5 (Peter Hammer, 2004)<br />

Ausgewiesene Spezialisten aus Afrika und<br />

Europa informieren knapp und aktuell über<br />

Afrika: seine Geografie und Geschichte, Politik<br />

und Wirtschaft, Länder, Gesellschaften und<br />

Kulturen, Sprachen und Literaturen, Kunst und<br />

Musik, Religionen und Philosophie.<br />

Schicho, Walter: Handbuch Afrika<br />

Bd. 3: Nord- und Ostafrika, östliches Zentralafrika<br />

400 Seiten, geb., € 26,30<br />

ISBN 3-86099-122-1<br />

(Brandes & Apsel/Südwind, 2003)<br />

Das Buch des Afrikanisten Walter Schicho ist ein<br />

Grundlagenwerk für alle Afrikainteressierten mit<br />

Übersichtskarten und Datenblättern zu jedem<br />

Land. Detaillierte Länderdarstellungen zeigen,<br />

welche Institutionen, Personen und Vorstellungen<br />

in Afrika Einfluss genommen und wie interne<br />

und externe Kräfte im Wechselspiel die heutigen<br />

Verhältnisse geschaffen haben.<br />

Namibia<br />

Bühler, Andreas Heinrich:<br />

Der Namaaufstand gegen die deutsche<br />

Kolonialherrschaft in Namibia von<br />

1904-1913<br />

436 Seiten, € 42,90<br />

ISBN 3-88939-676-3 (IKO, 2003)<br />

Der vorliegende Band des Historikers Bühler handelt<br />

vom Aufstand der Nama gegen die deutsche<br />

Kolonialherrschaft in Namibia vom Beginn des<br />

Aufstandes 1904 bis zur Rückkehr der deportierten<br />

Kriegsgefangenen 1913 aus Kamerun. Die<br />

Erfahrungen mehrerer Forschungsreisen in<br />

Namibia und der Rückgriff auf Originalquellen wie<br />

z.B. das Tagebuch des Freiheitskämpfers Kapitän<br />

Hendrik Witbooi liefern ein authentisches Bild. Die<br />

Voraussetzungen des Aufstandes werden deutlich,<br />

der Aufstand selbst wird ausführlich geschildert<br />

und die Folgen sowohl für die Nama als auch<br />

für die deutschen Kolonialherren werden diskutiert.<br />

Kamerun<br />

Brot für die Welt (Hg.) und Martin Petry:<br />

Wem gehört das schwarze Gold?<br />

Engagement für Frieden und Gerechtigkeit in<br />

der Auseinandersetzung mit dem Erdölprojekt<br />

Tschad-Kamerun; Erfahrungen eines internationalen<br />

Netzwerks<br />

224 Seiten, br., € 14,90<br />

ISBN 3-86099-785-8 (Brandes & Apsel, 2003)<br />

Ein bemerkenswertes Buch über den mutigen<br />

Einsatz für Menschenrechte und Entwicklung im<br />

Konflikt mit Weltbank, Exxon-Mobil und den<br />

Regierungen in Tschad und Kamerun. Es wird aufgezeigt,<br />

wie im Süden und Norden zivilgesellschaftliche<br />

Organisationen ihre vermeintlichen<br />

Grenzen überwinden und zu selbstbewusst Handelnden<br />

in einem konfliktreichen Prozess werden.<br />

Wo das Erdöl aus dem Boden sprudelt, vergoldet<br />

es die Konten der Reichen und entpuppt<br />

sich in Form von Gewalt, Umweltzerstörung,<br />

Korruption und Unterentwicklung als Fluch für die<br />

Armen.<br />

Melber, Henning (Hg.): Namibia<br />

Grenzen nachkolonialer Emanzipation<br />

224 Seiten, br., € 16,90<br />

ISBN 3-86099-784-X (Brandes & Apsel, 2003)<br />

Trotz der Vielfalt und des „Mosaikhaften“ der<br />

Kapitel, der unterschiedlichen Themen und<br />

Ansätze ihrer Autoren ergibt sich letztendlich<br />

eine umfassende und kritische Zustandsbeschreibung<br />

der politischen Kultur im nachkolonialen<br />

Namibia und der Ideologie und Praxis von<br />

Befreiungsbewegungen nach ihrer legalen<br />

Machtübernahme. Die zehn Einzelbeiträge werden<br />

von einer ausführlichen Literaturliste<br />

ergänzt. Die Qualität aller Beiträge ist lobenswert.<br />

E+Z, InWEnt<br />

Ruanda<br />

Melvern, Linda: Ruanda<br />

Der Völkermord und die Beteiligung der westlichen<br />

Welt<br />

288 Seiten, geb., € 22,00<br />

ISBN 3-7205-2486-8 (Diederichs, 2004)<br />

Im April 2004 sind 10 Jahre seit dem Völkermord<br />

in Ruanda vergangen. Die Journalistin und<br />

Gerichtssachverständige im Prozess gegen die<br />

Verantwortlichen des Völkermordes klagt in diesem<br />

Buch die Vereinten Nationen und ihre<br />

Vertreter der Komplizenschaft an. Die Autorin<br />

erhielt 2003 Zugang zum geheimen UN-Archiv<br />

über den Völkermord und stützt sich weiterhin<br />

auf bis dato nicht veröffentlichte Zeugenaussagen<br />

wie das Geständnis des damaligen ruandischen<br />

Premierministers.<br />

Sierra Leone<br />

Brot für die Welt (Hg.), Beate Wörner und<br />

Cornelia Wilß: Saubere Diamanten?<br />

Der Kampf gegen schmutzige Geschäfte mit<br />

Blutdiamanten am Beispiel von Sierra Leone<br />

93 Seiten, br., € 8,50<br />

ISBN 3-86099-762-9 (Brandes & Apsel, 2003)<br />

„Saubere Diamanten?“ analysiert die Verstrickungen<br />

von Kriegsakteuren in den Diamantenhandel<br />

und informiert über die Anstrengungen,<br />

illegale Diamanten aus dem Handel zu verbannen.<br />

Wird es gelingen, die Kriegs- und Blutdiamanten<br />

international zu ächten? Der anschaulich<br />

aufbereitete Band eignet sich hervorragend für<br />

die Bildungsarbeit.<br />

Sudan<br />

Nazer, Mende und Damien Lewis: Sklavin<br />

Gefangen-Geflohen-Verfolgt<br />

Aus dem Englischen von Karin Dufner<br />

368 Seiten, br., € 8,90<br />

ISBN 3-426-62541-5 (Droemer Knaur, 2004)<br />

Dies ist die Geschichte der jungen Nubafrau<br />

Mende Nazer, die nicht etwa vor 200 Jahren<br />

spielt, sondern heute, im 21. Jahrhundert.<br />

Mendes Geschichte ist durchaus kein Einzelfall.<br />

Im Sudan ist die Sklaverei ein Auswuchs des<br />

Rassismus gegenüber der schwarzen sudanesischen<br />

Bevölkerung. Aber Nazers Geschichte<br />

endet nicht im tiefen Afrika, sondern bei unseren<br />

Nachbarn in Europa: Denn am Tiefpunkt einer<br />

jahrelangen erniedrigenden Sklavenexistenz in<br />

Khartoum wird Mende nach England verschickt -<br />

als Sklavin der sudanesischen Botschafterfamilie<br />

in London. Mende wird ihrer Freiheit in einem<br />

freien, demokratischen Land beraubt. Nach ihrem<br />

abgelehnten Asylgesuch bei den britischen<br />

Behörden startet in Deutschland ein Kampagne,<br />

die 2003 eine positive Entscheidung über ihren<br />

Antrag bewirkt hat.<br />

Asien & Arabischer Raum<br />

Länder übergreifend<br />

Flottau, Heiko: Vom Nil bis an den<br />

Hindukusch<br />

Der Nahe Osten und die neue Weltordnung<br />

304 Seiten, geb., € 19,90<br />

ISBN 3-426-27324-1 (Droemer Knaur, 2004)<br />

Heiko Flottau, Nahostkorrespondent der Süddeutschen<br />

Zeitung und erfahrener Kenner der<br />

Region, beschreibt die Reaktionen der betroffenen<br />

Völker und erkundet Chancen, aber auch<br />

Grenzen einer Neuordnung des politischen<br />

Raumes zwischen dem Mittelmeer und Zentralasien.<br />

Seit mehr als fünfzig Jahren ist der Nahe<br />

Osten ein Brandherd der Weltpolitik. Der Irak-<br />

Krieg war nur das jüngste Beben in einer langen<br />

Reihe von Erschütterungen des Weltfriedens. Im<br />

Buch wird aufgezeigt, dass die brisante Lage von<br />

heute zwischen Kairo, Riad, Teheran und Kabul<br />

eine fast hundertjährige Geschichte der<br />

Fehlentscheidungen und der Gewalt hat.<br />

29


Halm, Heinz: Die Araber<br />

Von der vorislamischen Zeit bis zur Gegenwart<br />

128 Seiten, br., € 7,90<br />

ISBN 3-406-50843-X (C.H. Beck)<br />

Der Tübinger Professor für islamische Geschichte<br />

Heinz Halm schildert hier kompakt und allgemeinverständlich<br />

Geschichte und Kultur der<br />

Araber von der Zeit ihrer ersten Erwähnung in<br />

den Inschriften der Assyrerkönige über die Entstehung<br />

und Ausbreitung des Islam bis zu den<br />

Entwicklungen der arabischen Staaten in unserer<br />

Gegenwart.<br />

Steinbach, Udo und Marie-Carin von<br />

Gumppenberg (Hg.):<br />

Zentralasien<br />

Geschichte-Politk-Wirtschaft<br />

Ein Lexikon<br />

320 Seiten, br., € 14,90<br />

ISBN 3-406-51113-9 (C.H. Beck, 2004)<br />

In ausführlichen Länderporträts werden hier die<br />

Staaten Afghanistan, Kasachstan, Kirgistan,<br />

Usbekistan, Tadschikistan, Turkmenistan und die<br />

Mongolei vorgestellt. Fundierte Kurzartikel konzentrieren<br />

sich auf die wichtigsten aktuellen Entwicklungen<br />

in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft<br />

in Zentralasien. Das Lexikon bezieht sich sowohl<br />

auf die Gegenwart als auch auf die Geschichte<br />

dieser Region, ihre Kultur, ihre Geographie und<br />

ihre Menschen. Weitere Darstellungen u.a. zu<br />

Religion, Philosophie und Literatur runden den<br />

Band ab. Jeder Artikel gibt dem Leser weiterführende<br />

Literatur an die Hand. Aktuelle Übersichtsund<br />

Detailkarten sowie Personen- und Sachindexe<br />

erschließen das komplexe Wissen um<br />

diese Region auf komfortable und übersichtliche<br />

Weise.<br />

Afghanistan<br />

Ansary, Tamin: Kabul - New York<br />

Ein Leben zwischen den Kulturen<br />

Aus dem Amerikanischen von Stephanie<br />

Dreikauß<br />

258 Seiten, geb., € 19,90<br />

ISBN 3-538-07168-3 (Patmos, 2003)<br />

Es ist die Geschichte eines Mannes, der die<br />

Kulturen des Westens und des Islam zu versöhnen<br />

versucht. Wenn die beiden Kulturen sehr<br />

weit auseinander liegen – wie im Falle von<br />

Afghanistan und dem Westen – spüren die meisten<br />

den Drang, vollständig auf die eine oder<br />

andere Seite zu wechseln. Und doch gibt es<br />

immer wieder Menschen, die Brücken zu bauen<br />

versuchen. Einer von ihnen ist Tamim Ansary, der<br />

als Sohn eines Afghanen und einer Amerikanerin<br />

finnisch-jüdischer Herkunft im Kabul der 40er und<br />

50er Jahre aufwuchs und mit 16 in die USA emigrierte.<br />

Neudeck, Rupert: Jenseits von Kabul<br />

Unterwegs in Afghanistan<br />

217 Seiten, geb., € 19,90<br />

ISBN 3-406-50952-5 (C.H. Beck, 2003)<br />

„Jenseits von Kabul“ liegt das wahre Afghanistan<br />

– aber die meisten Journalisten und Diplomaten<br />

lernen es niemals kennen. Sie ziehen es vor, die<br />

schwer bewachte Hauptstadt nicht zu verlassen,<br />

an deren Grenzen der Schutz durch die ISAF-<br />

Truppen endet und das eigentliche Abenteuer<br />

30<br />

beginnt. Rupert Neudeck, der Gründer von CAP<br />

ANAMUR, gehört nicht zu ihnen. Er hat<br />

Afghanistan oft bereist und das Land wie kaum<br />

ein anderer Deutscher kennen gelernt. Sein<br />

neues Buch ist eine Liebeserklärung an ein<br />

faszinierendes, geheimnisvolles Land.<br />

Schetter, Conrad: Kleine Geschichte<br />

Afghanistans<br />

157 Seiten mit Karten, br., € 9,90<br />

ISBN 3-406-51076-0 8 (C.H. Beck, 2004)<br />

Kaum ein anderes Land ist politisch und kulturell<br />

so vielfältig wie Afghanistan. Unterschiedliche<br />

Sprachen, Ethnien, Glaubensrichtungen und Herrschaftsvorstellungen<br />

behinderten immer wieder<br />

die Schaffung einer nationalen Einheit und den<br />

Aufbau eines Staates. Der Afghanistan Experte<br />

Conrad Schetter schildert äußerst sachkundig im<br />

Überblick die Geschichte des Landes von der<br />

Antike bis zur Gegenwart. Der Schwerpunkt der<br />

Darstellung liegt auf den letzten beiden Jahrhunderten<br />

mit vielen Spannungen und Konflikten.<br />

Nicht zuletzt erläutert das Buch die besonderen<br />

Beziehungen zwischen Afghanistan und<br />

Deutschland.<br />

China<br />

Foster, Barbara und Michael Foster: Alexandra<br />

David-Néel- Die Frau, die das verbotene<br />

Tibet entdeckte<br />

Die Biografie<br />

Aus dem Amerikanischen von Hans Link<br />

416 Seiten, br., €13,90<br />

ISBN 3-451-05414-0 (Herder, 2003)<br />

Sie ist die erste europäische Frau, die die heilige<br />

– und verbotene- Stadt Lhasa betreten hat. Auf<br />

geheimen, gefährlichen Wegen erfährt sie das<br />

Tibet der Magie und Geheimnisse - lange vor<br />

Heinrich Harrer. „ Eine der bemerkenswertesten<br />

Frauen dieses Jahrhunderts.“ Die ZEIT<br />

Strittmatter, Kai: Gebrauchsanweisung<br />

für China<br />

240 Seiten, br., € 12,90<br />

ISBN 3-492-27525-7 (Piper, 2004)<br />

China, das Jahrtausende alte Reich der Mitte,<br />

Land des Umbruchs und der Hoffnung – ironisch,<br />

lebendig und hintergründig schreibt Kai Strittmatter,<br />

Korrespondent der Süddeutschen Zeitung<br />

in Peking, über China. Sehr gut geeignet auch als<br />

praktische Vorbereitung auf eine Chinareise.<br />

Irak<br />

Ali, Tariq: Die Re-Kolonialisierung des Irak<br />

Aus dem Englischen von Ursel Schäfer und<br />

Norbert Juraschitz<br />

224 Seiten, geb., € 19,95<br />

ISBN 3-7205-2480-9 (Diederichs, 2003)<br />

In diesem Buch beschreibt der pakistanische<br />

Autor und politische Publizist Tariq Ali die<br />

Geschichte des irakischen Widerstandes gegen<br />

alte und neue Kolonisatoren. Vehement widerspricht<br />

Ali der Ansicht, eine Besetzung sei der<br />

einzige Weg zu einem Regimewechsel in einem<br />

korrupten oder diktatorischen Staat, und belegt,<br />

welch verhängnisvollen Auswirkungen diese<br />

Interventionen haben. Alis Buch ist eine provokante<br />

Streitschrift gegen den Krieg als Mittel der<br />

Politik. Die USA und Großbritannien verfolgen mit<br />

der Besetzung des Irak ihre ureigenen politischen,<br />

wirtschaftlichen und strategischen Interessen.<br />

Sie sind damit zum alten Muster vom<br />

imperialen Krieg des Nordens gegen den Süden<br />

zurückgekehrt. Diese Kriegs- und Kolonialpolitik<br />

wird die Weltpolitik des 21. Jahrhunderts genauso<br />

prägen wie der Widerstand, den sie hervorruft.<br />

Die Iraker haben die Geschichte ihres Landes als<br />

Spielball der Weltreiche nicht vergessen und ordnen<br />

sich den neuen Besatzern nicht widerstandslos<br />

als Kolonie unter.<br />

Aust, Stefan und Cordt Schnibben (Hgg.): Irak<br />

Geschichte eines modernen Krieges<br />

Aktualisierte Taschenbuchausgabe<br />

544 Seiten, br., € 12,50<br />

ISBN 3-423-34137-8 (dtv, 2004)<br />

Stefan Aust, Chefredakteur des Spiegels, und<br />

Cordt Schnibben beantworten in dem Buch folgende<br />

Fragen: Wie wird ein Krieg inszeniert? Wie<br />

funktioniert ein moderner Krieg? Was richtet er<br />

an? 21 Reporter und Militärexperten des SPIEGEL<br />

recherchierten monatelang die Geschichte eines<br />

Krieges, der die Welt mehr verändern wird als<br />

den Irak. Die Autoren beginnen am 15.<br />

September 2001 in Camp David, sie spüren der<br />

Propagandaschlacht um die Massenvernichtungswaffen<br />

nach, sie befragen die irakische<br />

Führung, sie schildern das Duell der Diplomaten<br />

in der UNO. Auch Soldaten und Offizieren der beiden<br />

Seiten und irakische Zivilisten wurden<br />

befragt. „Dies wird ein Standardwerk über Krieg<br />

und Frieden im 21. Jahrhundert.“ Ulrich Wickert<br />

Blüm, Norbert, Heiner Geißler und Rupert<br />

Neudeck: Nach dem Krieg. Vor dem Frieden<br />

160 Seiten, geb., € 17,90<br />

ISBN 3-451-28255-0 (Herder, 2003)<br />

Frieden ist schwieriger als Krieg. Nach der<br />

Schlacht um den Irak brechen die zentralen<br />

Fragen nach Perspektiven für die Zukunft verschärft<br />

auf: Sind Menschenrechte und demokratische<br />

Entwicklungen mit Gewalt erzwingbar? Wie<br />

sehen künftige Friedensstrategien in einer Welt<br />

aus, in der der Führungsanspruch der USA immer<br />

offenkundiger wird? Wie kann eine gerechte und<br />

solidarische Wirtschaftsordnung gestaltet werden?<br />

Drei in der Öffentlichkeit stehende Autoren<br />

zeigen auf, wie die „alteuropäische” Alternative<br />

zur pax americana aussehen kann, damit sich<br />

globale Verwerfungen nicht wiederholen.<br />

Nissen, Hans J. und Peter Heine: Von<br />

Mesopotamien zum Irak<br />

Kleine Geschichte eines alten Landes<br />

192 Seiten mit zahlr. Abbild., br., € 11,90<br />

ISBN 3- 8031-2483-2 (Wagenbach, 2003)<br />

Das Gebiet des heutigen Irak mit seinen Ölvorkommen<br />

ist gleichzeitig das Land einer frühen<br />

Hochkultur. Zwischen Euphrat und Tigris entstanden<br />

die ersten Städte, das erste Gesetz, die erste<br />

Schrift. Eine Einführung in die Geschichte einer<br />

Region, von der mesopotamischen Hochkultur<br />

bis zum Sturz Husseins.


Iran<br />

Amirpur, Katajun und Reinhard Witzke:<br />

Schauplatz Iran<br />

Ein Report<br />

160 Seiten, br., € 8,90<br />

ISBN 3-936581-43-6 (Herder, 2004)<br />

Katajun Amirpur und Reinhard Witzke reisen im<br />

Zeitraffertempo durch die Geschichte des Iran.<br />

Man erfährt alle wichtigen Ereignisse und wird<br />

mit viel Hoffnung für eine demokratische Zukunft<br />

entlassen. Eine Wanderung durch hundert Jahre<br />

Geschichte eines Landes im Zeitraffertempo.<br />

Folglich begnügen sie sich mit der Schilderung<br />

markanter Etappen, die für das Verständnis der<br />

jeweiligen Zeit, aber auch der Gegenwart ausschlaggebend<br />

sind. Das ist im Hinblick darauf,<br />

dass die Gräuelnachrichten aus Iran häufig zu<br />

Pauschalurteilen führen, eine mehr als verdienstvolle<br />

Arbeit.<br />

Korea<br />

Maull, Hans W. und Ivo M. Maull:<br />

Im Brennpunkt: Korea<br />

232 Seiten, br., € 12,90<br />

ISBN 3-406-50716-6 (C.H. Beck, 2004)<br />

Dieser Band vermittelt umfassende Hintergrundkenntnisse<br />

über das seit 1945 geteilte Korea. Der<br />

gewaltsame Versuch des Nordens, eine Wiedervereinigung<br />

zu erzwingen, scheiterte mit dem<br />

Koreakrieg 1953. Seitdem haben sich die beiden<br />

Staaten vollkommen unterschiedlich entwickelt.<br />

Hoffnungen auf eine Beilegung des Konfliktes<br />

haben sich bis heute nicht erfüllt. Die Autoren<br />

geben einen kompakten Überblick über Philosophie,<br />

Kultur und Religion Koreas.<br />

Rigoulot, Pierre: Nordkorea<br />

Steinzeitkommunismus und Atomwaffen-<br />

Anatomie einer Krise<br />

Aus dem Französischen von Martin Breitfeld<br />

128 Seiten, br., € 6,90<br />

ISBN 3-462-03347-6<br />

(Kiepenheuer & Witsch, 2003)<br />

Der Fernost-Experte Rigoulot legt in dem Buch<br />

dar, wie der „Schurkenstaat“ Nordkorea die Welt<br />

erpresst. Seitdem Nordkorea – eines der letzten<br />

kommunistischen Ländern der Erde- die Existenz<br />

eines bislang geheimen atomaren Rüstungsprogramms<br />

zugegeben hat und die USA das Land<br />

offiziell zum „Schurkenstaat“ auf der Achse des<br />

Bösen erklärt haben, zählt die Region zu den<br />

gefährlichsten Krisenherden der Welt. Pierre<br />

Rigoulot fasst die Geschichte der nordkoreanischen<br />

Diktatur zusammen, beschreibt die Unterdrückung<br />

durch Partei und Polizei und schildert<br />

den grauenhaften Alltag der Menschen. Sein<br />

Buch klärt über die Praktiken eines Regimes auf –<br />

Waffenhandel, Drogenschmuggel, Unterstützung<br />

des internationalen Terrorismus –, das paradoxerweise<br />

nur dank massiver Hilfe der internationalen<br />

Gemeinschaft überlebt.<br />

Libanon<br />

Adnan, Etel: Im Herzen eines<br />

anderen Landes<br />

Aus dem Englischen von Christel Dormagen<br />

156 Seiten, geb., € 16,80<br />

ISBN 3-518-41649-9 (Suhrkamp, 2004)<br />

„Ich habe diesen Ort verlassen, indem ich ganz<br />

bis nach Kalifornien floh. Ein Exil, das Jahre dauerte.<br />

Ich kam zurück auf einer Bahre und fühlte<br />

mich fremd hier (in Beirut), wie exiliert aus dem<br />

bisherigen Exil. Stets bin ich entfernt von etwas,<br />

einem Ort … Mein Mittelpunkt liegt nicht im<br />

Sonnensystem.“, so die Autorin. Etel Adnans<br />

Aufzeichnungen aus dreißig Jahren kommen aus<br />

Beirut, aus Paris, aus Sausalito, von einer griechischen<br />

Insel. Die libanesische Autorin, Exilantin in<br />

Europa und Nordamerika, navigiert in der<br />

Gegenwart. Schutzlos, als beteiligte Beobachterin,<br />

antwortet sie auf das, was sie sieht und<br />

erfährt – mit Dichtung; im letzten Kapitel auf den<br />

unausweichlich nahenden Irakkrieg. Aber auch<br />

Kindheitsbilder verarbeitet sie in diesem Buch.<br />

Palästina<br />

Finkelstein, Norman G.: Palästina<br />

Ein persönlicher Bericht über die Intifada<br />

Aus dem Amerikanischen von Dirk Oetzmann<br />

279 Seiten, geb., € 22,00<br />

ISBN 3-7205-2384-5 (Diederichs, 2003)<br />

Der Politologe Finkelstein reist Jahr für Jahr zu<br />

seinen Freunden nach Palästina und erlebt hautnah<br />

den menschunwürdigen und lebensgefährlichen<br />

Alltag der Palästinenser in den von Israel<br />

besetzten Gebieten. Erstmals schildert er seine<br />

Erlebnisse und Begegnungen im Zentrum des<br />

Nahost-Konfliktes.<br />

Hass, Amira: Gaza<br />

Tage und Nächte in einem besetzten Land<br />

Aus dem Englischen von Sigrid Langenhaeuser<br />

416 Seiten, br., € 11,50<br />

ISBN 3-423-34138-6 (dtv, 2004)<br />

Amira Hass ist eine Grenzgängerin zwischen den<br />

Fronten – als bislang einzige israelische Journalistin<br />

schreibt sie nicht nur über die Palästinenser<br />

in den besetzten Gebieten, sondern lebt auch<br />

mitten unter ihnen. Hier nun verleiht sie dem<br />

palästinensischen Alltagsleben ein Gesicht, sie<br />

dokumentiert die Rivalitäten palästinensischer<br />

Organisationen und legt die desaströsen Folgen<br />

der israelischen Blockadepolitik schonungslos<br />

offen. Sie beschreibt die Wut der israelischen<br />

Besatzer ebenso wie die Selbstherrlichkeit des<br />

autoritären Regimes Yassir Arafats. Entstanden ist<br />

damit ein bedrückend plastisches Bild jener<br />

Mischung aus Fatalismus und Hoffnung, aus<br />

Verzweiflung und Zorn, die dem israelisch-palästinensischen<br />

Konflikt immer neue Nahrung gibt.<br />

Lateinamerika & Karibik<br />

Länder übergreifend<br />

Zeuske, Michael: Schwarze Karibik<br />

Sklaven, Sklavenkultur und Emanzipation<br />

660 Seiten, br., € 27,30<br />

ISBN 3-85869-272-7 (Rotpunktverlag, 2004)<br />

Die Geschichte der ‚schwarzen Karibik’ ist auch<br />

eine (Früh-)Geschichte der Globalisierung. Der<br />

transatlantische Sklavenhandel ist Teil einer glo-<br />

balisierten Wirtschaft. Michael ZEUSKE analysiert<br />

Kuba und andere Inseln der Karibik als Fokus der<br />

Globalgeschichte der Neuzeit. Er legt die 500-jährige<br />

Geschichte von Sklaverei und Rassismus dar,<br />

er zeigt den Alltag der Sklavereigesellschaften,<br />

den Widerstand, Kultur und Religion sowie Anpassung<br />

der afrikanischen Menschen und ihrer<br />

Nachkommen in einer frühen atlantischen Boomwirtschaft.<br />

Es zeigt aber auch die subtileren heutigen<br />

Formen des Rassismus, die noch alle ehemaligen<br />

Sklavereigesellschaften in ihren Grundmustern<br />

prägen.<br />

Kolumbien<br />

Irnberger, Harald: Gabriel García Márquez<br />

Die Magie der Wirklichkeit<br />

Biografie<br />

390 Seiten, geb., € 24,90<br />

ISBN 3-538-07169-1 (Patmos, 2003)<br />

Es ist die erste große Biographie des Autors von<br />

„Hundert Jahre Einsamkeit“ in deutscher<br />

Sprache. Die weltweite Erfolgsgeschichte des<br />

Romanciers gipfelte in der Auszeichnung mit<br />

dem Nobelpreis 1982. Harald Irnberger, der<br />

García Márquez seit über 30 Jahren kennt und<br />

sein Werk kritisch begleitet, rückt deshalb neben<br />

dem magischen Realisten auch den politischen<br />

Literaten und Journalisten in den Mittelpunkt. So<br />

gelingt ein vielschichtiges Porträt, das zahlreiche<br />

Fakten und Interpretationen einer Neubewertung<br />

unterzieht und die lateinamerikanische Lebenswelt<br />

des Autors nahe bringt.<br />

Kuba<br />

Zeuske, Michael: Insel der Extreme<br />

Kuba im 20. Jahrhundert<br />

416 Seiten, br., € 21,00<br />

ISBN 3-85869-208-5 (Rotpunktverlag, 2003)<br />

Es ist im deutschsprachigen Raum das erste<br />

Buch, das die Geschichte Kubas im gesamten<br />

Zeitrahmen des 20. Jahrhunderts darzustellen<br />

versucht. In dieser stark erweiterten und aktualisierten<br />

Neuausgabe steht nicht mehr der<br />

»Kommunismus« im Vordergrund, sondern Kuba<br />

als eine Variante lokaler Gegenwehr gegen imperiale<br />

Vereinnahmung kleiner, multiethnischer und<br />

-rassialer Völker. Die Eigenständigkeit in der Form<br />

des Castroismus hat ihren Preis: Das Projekt hat<br />

die Jugend verloren, der Monopolstaat erstickt<br />

Kreativitäten und führt in wirtschaftliche Ineffizienz.<br />

Dennoch, meint Zeuske, wird der<br />

Castroismus als Konzept der unabhängigen<br />

Nation auch ohne Fidel Castro Bestand haben.<br />

Mexiko<br />

Bernecker, Walther L., Horst Pietschmann und<br />

Hans Werner Tobler:<br />

Eine kleine Geschichte Mexikos<br />

360 Seiten, br., € 11,00<br />

ISBN 3-518-45621-0 (Suhrkamp, 2004)<br />

Die gigantische Metropole Mexiko-Stadt, die<br />

Ruinen der Maya-Kultur, Indio-Aufstände in der<br />

Provinz Chiapas - vieles weiß und hört man von<br />

dem Land an der Südgrenze der USA. Doch welche<br />

geschichtlichen Hintergründe und aktuellen<br />

Gegebenheiten bestimmen die Entwicklung dieses<br />

Landes? Hier bietet „Eine kleine Geschichte<br />

Mexikos“ fundierte Informationen und einen gut<br />

gegliederten Überblick zu Geschichte und<br />

31


Gegenwart Mexikos, angefangen von der<br />

Eroberung durch die Spanier, die Kolonialzeit,<br />

über die Befreiungskämpfe, das Entstehen der<br />

Republik, die mexikanische Revolution bis zur<br />

unmittelbaren Gegenwart und den heutigen<br />

Problemen und Widersprüchen des Landes, das<br />

weder zur Ersten noch zur Dritten Welt gezählt<br />

werden kann.<br />

Nicaragua<br />

Cardenal, Ernesto: Im Herzen der Revolution<br />

Erinnerungen Band 3<br />

Aus dem Spanischen von Lutz Kliche<br />

310 Seiten, geb., € 25,00<br />

ISBN 3-779500-132 (Peter Hammer, 2004)<br />

Beginnend mit den Aufständen der Intellektuellen<br />

in den 50er Jahren, widmet sich Ernesto Cardenal<br />

im letzten Band seiner Erinnerungen ausführlich<br />

den Ereignissen der sechziger und siebziger<br />

Jahre: der Unterstützung des politischen Widerstandes<br />

von Solentiname aus, den Streiks und<br />

Demonstrationen, die der Priester und Dichter als<br />

Sprecher begleitete. Cardenal erzählt vom weltweiten<br />

Aufbau der Solidaritätsbewegungen, von<br />

den Gesprächen mit Gaddafi, Ayatolla Khomenei,<br />

Willy Brandt und Fidel Castro. Er lässt seine Zeit<br />

als Kulturminister Revue passieren und endet<br />

schließlich mit seinem Austritt aus der FSLN.<br />

Enrique Presente<br />

Enrique Schmidt Cuadra – Ein Nicaraguaner zwischen<br />

Köln und Managua<br />

Hübner, Hans, Werner Ley, Otto Oetz, Klaus<br />

Schmidt, Joachim Schmidt von Schwind,<br />

Hermann Schulz und Helmut Wendler (Hgg.)<br />

114 Seiten und 52 s-w Abb., br., € 19,80<br />

ISBN 3-932050-25-8<br />

(Schmidt von Schwind Verlag, 2004)<br />

1984 fiel Enrique Schmidt im Kampf gegen die<br />

Contras, eine von den USA finanzierte Rebellengruppe<br />

zum Sturz der sandinistischen Regierung<br />

Nicaraguas. Es ging angeblich um die Kontrolle im<br />

Hinterhof Washingtons und auch um den Krieg<br />

gegen den internationalen Kommunismus.<br />

Enrique Schmidt starb als Postminister der sandinistischen<br />

Regierung. Enge Weggenossen und<br />

Freunde tragen zu seinem 20. Todestag Erinnerungen<br />

an ihn zusammen. Sein Tod liegt jetzt weit<br />

zurück und weckt manche nostalgische Sehnsucht.<br />

Dieser kann aber auch sehr lehrhaft sein;<br />

denn gerade zu Zeiten einer inzwischen einzigen,<br />

entfesselten Weltmacht und einer fast ausweglosen<br />

Sackgasse der internationalen Politik lohnt<br />

sich der Rückblick auf den vor 20 Jahren gestorbenen<br />

Freund. Im Rahmen der Nicaragua Solidaritätsbewegung<br />

wurde nach seinem Tod ihm<br />

zu Ehren die Städtepartnerschaft Köln-Corinto/El<br />

Realejo gegründet. Enrique Schmidt Cuadra<br />

wurde in Corinto geboren und hatte lange Jahre<br />

in Köln gelebt und studiert.<br />

Peru<br />

Yupanki, Titu Kusi: Der Kampf gegen<br />

die Spanier<br />

Ein Inka-König berichtet<br />

Aus dem Spanischen von Martin Lienhard<br />

176 Seiten mit Illustrationen, br., € 9,95<br />

ISBN 3-491-69103-6 (Patmos, 2003)<br />

Das Buch ist das einzige indianische Zeugnis über<br />

32<br />

den Zusammenbruch der Inka-Kultur und ein<br />

Stück peruanischer Geschichte, die die meisten<br />

europäischen Historiker vernachlässigt haben.<br />

Diese als Brief abgefasste Chronik des<br />

„Sonnengottes“ Titu Kusi Yupanki entstand 1570,<br />

zwei Jahre bevor die Inka-Dynastie den Spaniern<br />

endgültig erlag. Die Chronik wurde in ’Ketschua’<br />

vom Sekretär Titu Kussis für den spanischen<br />

König Philipp II. aufgezeichnet.<br />

VII. Sachbuch –<br />

Soziologie, Pädagogik,<br />

Gesellschaft<br />

Länder übergreifend<br />

Haarmann, Harald: Kleines Lexikon<br />

der Völker<br />

Von Aborigines bis Zapoteken<br />

381 Seiten, br., € 14,90<br />

ISBN 3-406-51100-7 (C.H. Beck, 2004)<br />

Dieses Lexikon informiert in rund 300 Artikeln<br />

knapp und allgemeinverständlich über die wichtigsten<br />

Völker der Erde. Der Autor beschreibt jeweils<br />

das Verbreitungsgebiet eines Volkes, Kultur<br />

und Sprache, den politischen Status als Minderheit<br />

oder Staatsnation, die Herausbildung als ethnische<br />

Gruppe und das Verhältnis zu benachbarten<br />

Völkern. Überblicksartikel zu Kontinenten und<br />

Großregionen erleichtern die Orientierung. Ein<br />

informatives Nachschlagewerk für alle, die sich in<br />

einer Zeit der Globalisierung über die weltweite<br />

kulturelle Vielfalt, aber auch die politische<br />

Sprengkraft der ethnischen Abgrenzungen orientieren<br />

wollen.<br />

Asien & Arabischer Raum<br />

Afghanistan<br />

Huber, Judith: Risse im Patriarchat<br />

Frauen in Afghanistan<br />

246 Seiten, br., € 21,00<br />

ISBN 3-85869-260-3 (Rotpunktverlag, 2003)<br />

Während des Krieges gegen die Taliban fand das<br />

Schicksal der afghanischen Frauen für kurze Zeit<br />

viel Beachtung in der westlichen Öffentlichkeit.<br />

Doch die Unterdrückung der afghanischen Frau<br />

begann nicht erst mit den Taliban, und auch der<br />

Kampf um die Emanzipation hat eine lange<br />

Geschichte. Dieses Buch erzählt die bewegte jüngere<br />

Geschichte Afghanistans aus der Sicht von<br />

Frauen, mit denen Sozialwissenschaftlerin und<br />

Auslandsredakteurin Judith Huber ausführliche<br />

Gespräche geführt hat.<br />

China<br />

Blumencron, Maria: Flucht über<br />

den Himalaya<br />

Tibets Kinder auf dem Weg ins Exil<br />

297 Seiten, geb., € 19,90<br />

ISBN 3-89029-251-8 (Malik, 2003)<br />

Rund tausend Kinder aus Tibet kämpfen sich<br />

jedes Jahr über die eisigen Pässe des Himalaya.<br />

Ihr Ziel: die Schulen des Dalai Lama in Nordindien.<br />

Dort, so hoffen ihre Eltern, erwartet sie eine bessere,<br />

freie Zukunft. Für viele der kleinen<br />

Flüchtlinge ist es ein Abschied für immer. Die<br />

Dokumentarfilmerin Maria Blumencron hat Little<br />

Pema, Chime, Dolkar, Dhondup, Tamding und<br />

Lakhpa bei der Flucht im April 2000 begleitet. Ihre<br />

Geschichte ist die Geschichte Tausender tibetischer<br />

Kinder.<br />

Xinran Xue: Verborgene Stimmen<br />

Chinesische Frauen erzählen ihr Leben<br />

Aus dem Englischen von Sigrid Langhaeuser<br />

250 Seiten, geb., € 18,90<br />

ISBN 3-426-27300-4 (Droemer Knaur, 2003)<br />

März 2005 als TB, € 8,90<br />

Acht Jahre lang gab die in Beijing geborene<br />

Autorin als Radiomoderatorin Frauen die Gelegenheit,<br />

über diese für China noch immer ungewöhnlichen<br />

Themen zu reden. Xinran gelang es<br />

die wahren Lebensgeschichten vieler Frauen jenseits<br />

ideologischer Vorstellungen zu erfahren<br />

Israel<br />

Dachs, Gisela (Hg.): Jüdischer Almanach,<br />

Kindheit<br />

180 Seiten, br., € 14,80<br />

ISBN 3-633-54191-8 (Jüdischer Verlag, 2003)<br />

Im diesjährigen Almanach „Kindheit“ wird ein<br />

facettenreiches Bild jüdischer Kindheit vorgestellt.<br />

Es reicht vom Kibbuz über die deutsche<br />

Nachkriegszeit bis ins unorthodoxe Mileu. Es geht<br />

um Eltern und deren Erwartungen, Kindheitserfahrungen<br />

verschiedener Zeiten, um das Großwerden<br />

in Europa, Bagdad, Tel Aviv, im Ghetto.<br />

Das breite Spektrum reicht von ungeliebten Geigenstunden<br />

über die Erinnerungen an die fränkische<br />

Küche und die Mutter im Dirndlkleid in<br />

Fürth, über den Nahostkonflikt bis zur Kindheit als<br />

israelischer Diplomatensprössling.<br />

Lateinamerika & Karibik<br />

Länder übergreifend<br />

Dietrich, Wolfgang und Stefanie Reinberg (Hgg.):<br />

Lateinamerika und Europa<br />

200 Seiten, br., € 17,90<br />

ISBN 3-86099-802-1 (Brandes & Apsel, 2004)<br />

Dieser Band spiegelt die Resultate der ersten<br />

Bemühungen um die Schaffung eines gemeinsamen<br />

Bildungsraumes der Europäischen Union<br />

mit Lateinamerika wider. Die Beiträge spiegeln<br />

neben den technisch-administrativen Aspekten<br />

auch persönliche Perspektiven und Erfahrungen.<br />

Das Buch greift vielmehr in den kommunikativen<br />

Bereich interkultureller Beziehungen ein und<br />

beleuchtet die Bedeutung von individuellen und


kollektiven Interessens- und Gefühlslagen, die im<br />

Rahmen von Integrationsprozessen gerade im<br />

kulturell-akademischen Bereich kaum überschätzt<br />

werden können. Erfahrungen und Sichtweisen<br />

Studierender mit Erfahrung in Hochschulen<br />

Europas und Lateinamerika sowie Beiträge<br />

ausgewiesener WissenschaftlerInnen werden<br />

vorgestellt.<br />

Bolivien<br />

Lessmann, Robert: Bolivien<br />

144 Seiten,br., € 8,00<br />

ISBN 3-88977-645-0 (Lamuv, 2004)<br />

Die bolivianische Bevölkerung hat im Oktober<br />

2003 Präsident Gonzalo Sanchez de Lozado zum<br />

Rücktritt gezwungen. Der hatte noch versucht,<br />

den Volksaufstand durch brutale Militäreinsätze<br />

niederzuschlagen. Doch am Ende blieb ihm nur<br />

die Flucht ins Ausland. Er hinterließ „einen Platz<br />

voller Leichen” (Eduardo Galeano), über 80 Tote.<br />

Das ärmste Land Südamerikas ist eines der rohstoffreichsten<br />

gewesen. Die Gold-, Silber- und<br />

Zinnvorkommen wurden ausgeplündert, ohne<br />

das die Bevölkerung davon profitiert hätte. Jetzt<br />

entzündet sich der Konflikt wegen der Ausbeutung<br />

der Erdgasvorräte. Das Volk erinnert an die<br />

Geschichte des Reichtums, der sich verflüchtigt,<br />

und an die Anden-Kultur des Widerstandes.<br />

Mexiko<br />

Pollheimer, Margit: Aufwachsen an der<br />

Grenze zweier Welten<br />

Jugendliche aus Tijuana in Mexiko<br />

176 Seiten, br., € 14,90<br />

ISBN 3-86099-324-0 (Brandes & Apsel, 2004)<br />

Ein Buch über das Leben in der mexikanischen<br />

Grenzstadt Tijuana im Nordwesten Mexikos, über<br />

Träume und Wünsche von Jugendlichen.<br />

Kuba<br />

Massmann, Annette: Kuba. Globalisierung,<br />

Medien, Macht<br />

Eine Indikatorenanalyse zur Klassifikation von<br />

Mediensystemen im Zeitalter der Globalen<br />

Netzwerkgesellschaft<br />

596 Seiten, € 34,90<br />

ISBN 3-88939-693-3 (IKO, 2003)<br />

Die Kommunikationswissenschaftlerin räumt in<br />

ihrem Buch mit gängigen Vorurteilen über das<br />

kubanische Mediensystem auf. Es besticht durch<br />

differenzierte Analyse, faktenreiche Beschreibung<br />

der Medienlandschaft und einer Neuentwicklung<br />

kommunikationswissenschaftlicher<br />

Analyseinstrumente. Dadurch gelingt es der<br />

Autorin zu zeigen, dass die Einführung neuer<br />

Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

zwar zur Globalisierung medialer Räume führt,<br />

aber nicht notwendigerweise zu ihrer Liberalisierung.<br />

Afrika<br />

VIII. Sachbuch –<br />

Philosophie, Religion,<br />

Kultur<br />

Ela, Jean-Marc: Gott befreit<br />

Neue Wege afrikanischer Befreiungstheologie<br />

374 Seiten, br., € 24,90<br />

ISBN 3-451-28130-9 (Herder, 2003)<br />

Mit diesem groß angelegten Wurf stellt der aus<br />

Kamerun stammende Autor Jean-Marc Ela die<br />

Summe seiner Theologie vor. Vertraute Themen<br />

wie traditionelle afrikanische Kultur, Mission,<br />

Sakramente, Priestertum, Gemeindeverständnis<br />

werden vom Autor aus der Sicht afrikanischer<br />

Befreiungstheologie beleuchtet. Aber auch<br />

aktuellen Streitfragen weicht Ela nicht aus: der<br />

verhängnisvolle Einfluss der Globalisierung, der<br />

Kampf um afrikanische Selbstbestimmung, die<br />

Rolle der Laien in den Kleinen Christlichen Gemeinschaften,<br />

die Ämterfrage, die gesellschaftliche<br />

Aufgabe der Kirche, die ökologische Verantwortung.<br />

Ike, Obiora und Ndidi Nnoli Edozien: Afrika<br />

in eigener Sache<br />

Weisheit, Kultur und Leben der Igbo<br />

200 Seiten, € 16,20<br />

ISBN 3-88939691-7 (IKO, 2003)<br />

Afrika- ein Kontinent, über den Europäer voller<br />

Vorurteile und stereotyper Zuordnungen sind.<br />

Mit diesem Buch unternehmen Afrikaner vom<br />

Stamme der Igbo den Versuch, nachzudenken<br />

über ihre frühere Lebensweise, Beweggründe<br />

und Praktiken traditioneller Igbo-Gesellschaften,<br />

über Philosophie, Recht und Gesetz in historischer<br />

Entwicklung. Das Buch zeigt den laufenden<br />

globalen Dialog zwischen Kulturen und<br />

Traditionen auf und will ein Beitrag sein zu einer<br />

universellen Zivilisation, die auf gegenseitiger<br />

Achtung, Gerechtigkeit, Liebe und Weltfrieden<br />

gründet.<br />

Reuter, Astrid: Voodoo und andere<br />

afro-amerikanische Religionen<br />

127 Seiten mit 1 Karte, br., € 7,90<br />

ISBN 3-406-48016-0 (C.H. Beck, 2003)<br />

Was es jenseits von Zombies, blutigen Tieropfern<br />

und frenetischen Trommelrhythmen mit<br />

dem Voodoo und anderen afro-amerikanischen<br />

Religionen wie Santería, Candomblé und Umbanda<br />

auf sich hat, zeigt dieser Band. Er beschreibt<br />

die Ursprünge dieser Religionen in der<br />

Zeit des Sklavenhandels, erläutert die verschiedenen<br />

Götter, Weltbilder und Rituale und<br />

lässt ihre ungebrochene Vitalität in der Gegenwart<br />

verstehen.<br />

Signer, David: Die Ökonomie der Hexerei<br />

oder Warum es in Afrika keine<br />

Wolkenkratzer gibt<br />

440 Seiten, br., € 22,00<br />

ISBN 3-7795-0017-5 (Peter Hammer, 2004)<br />

David Signer ist dem Treiben der Hexerei in<br />

Jahren der Feldforschung in Westafrika sehr<br />

nahe gekommen; in engem Kontakt mit Heilern<br />

ist er zu der Einsicht gekommen, dass die<br />

Hexerei im sozialen, ökonomischen und politischen<br />

System eine höchst normative, konservative<br />

Funktion übernimmt. Aus Angst vor den<br />

Folgen der Zauberei verzichtet der potenzielle<br />

Aufsteiger zugunsten der Unauffälligkeit auf<br />

seine Ambitionen. Er verteilt das Erworbene<br />

unaufhörlich und bringt es so zu keinem ökonomischen<br />

Wachstum. Oder er verlässt seine<br />

Heimat und schützt sich gegen die Neider durch<br />

Feticheure und Opfer. Eine Entwicklung der<br />

Gesellschaft in Westafrika wird so effektiv verhindert.<br />

Simon, Benjamin: Afrikanische Kirchen<br />

in Deutschland<br />

363 Seiten, br., € 25,00<br />

ISBN 3-87476-434-6 (Otto Lembeck, 2003)<br />

Mit seiner Studie über die Präsenz afrikanischer<br />

Kirchen in Deutschland betritt der Autor ein völlig<br />

unbearbeitetes Feld, denn in kirchlichen<br />

Kreisen hatte man lange weder zur Kenntnis genommen,<br />

wie stark sich afrikanische Gemeinden<br />

in Deutschland ausbreiten, noch waren sie<br />

Gegenstand theologischer oder sozialwissenschaftlicher<br />

Forschungen. Neben einem historischen<br />

Abriss über die Präsenz afrikanischer<br />

Christen in Deutschland, wird u.a. eine Kategorisierung,<br />

der in Deutschland vertretenen afrikanischen<br />

Kirchen, erstellt. Exemplarisch geht der<br />

Autor auf drei Kirchen ein: die Kimbanguisten,<br />

die Church of the Lord-Aladura (Worldwide) und<br />

die All Christian Believers Fellowship e.V.<br />

Asien & Arabischer Raum<br />

Länder übergreifend<br />

Grünfelder, Alice (Hg.): Himalaya<br />

Menschen und Mythen<br />

320 Seiten, br., € 11,90<br />

ISBN 3-293-20280-2 (Unionsverlag, 2004)<br />

Erzählungen aus den Ländern des Himalaya<br />

berichten jenseits aller verklärenden Nostalgie<br />

von dessen ungebrochener Anziehungskraft<br />

und vom Leben in den abgelegenen Bergregionen.<br />

Im Himalaya finden sich die vielfältigsten<br />

Kulturen und Religionen. Autorinnen und Autoren<br />

aus Nepal, Bhutan, Tibet, China und Indien,<br />

die hier zum Teil erstmals auf Deutsch vorgestellt<br />

werden, berichten von Spiritualität und<br />

Alltag, politischen Umwälzungen und religiösen<br />

Mythen.<br />

33


Walther, Wiebke:<br />

Kleine Geschichte der arabischen<br />

Literatur<br />

Von der vorislamischen Zeit bis zur Gegenwart<br />

336 Seiten, geb., € 27,90<br />

ISBN 3-406-52243-2 (C.H. Beck, 2004)<br />

Mit diesem Buch liegt seit langem wieder ein<br />

umfassender Überblick über die Geschichte der<br />

arabischen Literatur in deutscher Sprache vor.<br />

Die Autorin porträtiert anschaulich die<br />

wichtigsten Autoren und Werke von der vorislamischen<br />

Zeit bis zur Gegenwart und macht<br />

mit den unterschiedlichen Gattungen bekannt.<br />

Ein Führer für alle, die auf dem weit verzweigten<br />

Basar der arabischen Literaturgeschichte die<br />

Hauptwege und Höhepunkte, aber auch kuriose<br />

Nischen und verborgene Kostbarkeiten entdecken<br />

wollen.<br />

China<br />

Gänßbauer, Monika: Parteistaat und<br />

Protestantische Kirche<br />

Religionspolitik im nachmaoistischen China<br />

320 Seiten, br., € 24<br />

ISBN 3-87476-446-X (Lembeck, 2004)<br />

Dieses Buch untersucht die Religionspolitik der<br />

Volksrepublik China sowie die Interaktion<br />

zwischen Parteistaat und protestantischer<br />

Kirche Chinas vom Ende der 70er Jahre bis zum<br />

Jahr 2003. Ausgehend von der Menschenrechtsdiskussion<br />

und vor dem Hintergrund des Kirche-<br />

Staat-Verhältnisses in Deutschland werden der<br />

religionspolitische Diskurs und die Praxis der<br />

Beziehungen zwischen Parteistaat und protestantischer<br />

Kirche in China dargestellt. Die<br />

Autorin geht der Frage nach, ob und inwieweit<br />

in China Religionsfreiheit herrscht. Zudem<br />

werden anhand von Originalquellen aus zwei<br />

Jahrzehnten Theorien zum Phänomen „Religion“<br />

vorgestellt.<br />

Klöpsch, Volker und Eva Müller (Hgg.): Lexikon<br />

der chinesischen Literatur<br />

446 Seiten, geb., € 39,90<br />

ISBN 3-406-52214-9 (C.H. Beck)<br />

In über 400 Stichwörtern informiert dieses<br />

Lexikon über die wichtigsten Aspekte der chinesischen<br />

Literatur. Einflussreiche Autoren, klassische<br />

Werke und zentrale Genres werden<br />

ebenso präzise wie allgemeinverständlich vorgestellt.<br />

Es beschränkt sich nicht auf Literatur im<br />

engen Sinne, sondern behandelt darüber hinaus<br />

auch frühe philosophische und historiographische<br />

Werke von allgemeiner Bedeutung.<br />

Das Lexikon konzentriert sich dabei auf Texte<br />

und Autoren, die in deutschen, englischen oder<br />

französischen Übersetzungen vorliegen.<br />

Nicolazzi, Michael Albrecht: Geheimnis Tibet<br />

Die Ur-Religion des „Bön“<br />

208 Seiten, br., € 9,95<br />

günstige Sonderausgabe<br />

ISBN 3-491-69400-0 (Patmos, 2003)<br />

Die Religion des alten Tibet („Bon“, deutsch<br />

„Bön“) reicht weit in die vorchristliche und<br />

buddhistische Zeit zurück. Der urtümliche Bön<br />

lebt heute noch im Weltbild, im Geisterglauben<br />

und in den verschiedenen Ausdrucksformen<br />

des tibetischen Schamanismus weiter. Das Buch<br />

34<br />

zeigt, was die alte tibetische Religion des ‚Bön’<br />

ausmacht und wie dieses Weltbild zu seiner<br />

heutigen Form gefunden hat.<br />

Indien<br />

Siebert, Rüdiger: Unterwegs mit Buddha<br />

Eine Spurensuche in Indien und Nepal<br />

240 Seiten, br., € 14,90<br />

ISBN 3-89502-176-8 (Horlemann, 2004)<br />

Die Länder Südostasiens sind von Buddhas<br />

Lehre durchdrungen. Auch in Europa beschäftigen<br />

sich Menschen auf der Suche nach Sinn<br />

und Werten des Lebens zunehmend mit dem<br />

Buddhismus. Wo liegen die Wurzeln dieser<br />

Lehre? Wo wanderte und meditierte der historische<br />

Buddha? Wo wurde er geboren? Wo<br />

erlangte er seine Erleuchtung? Die Reise durch<br />

Nordindien und ins südliche Nepal folgt<br />

Buddhas Spuren und führt zu heiligen Stätten.<br />

Lumbini, Bodhgaya, Sarnath, Kushinagar sind<br />

einige Orte, an denen sich Ursprünge des<br />

Buddhismus erahnen lassen. Deren Faszination<br />

berührt Pilger und Besucher noch heute.<br />

Rüdiger Siebert ist Autor zahlreicher Bücher<br />

über die Region und war langjähriger Leiter des<br />

Indonesischen Programms von Radio Deutsche<br />

Welle.<br />

Japan<br />

Coulmas, Florian: Die Kultur Japans<br />

Tradition und Moderne<br />

333 Seiten, geb., € 24,90<br />

ISBN 3-406-50916-9 (C.H. Beck, 2003)<br />

Der Japanologe Florian Coulmas zeigt anschaulich<br />

und prägnant, wie sich die kulturellen Traditionen<br />

Japans heute in den Sitten und Verhaltensweisen<br />

des Alltags, in den Werten und Überzeugungen,<br />

in den Institutionen sowie in kulturellen<br />

Ausdrucksformen wie dem Essen oder<br />

der Architektur manifestieren. Der Autor zeigt<br />

ein differenziertes Bild der japanischen Kultur<br />

über die Stereotype hinaus, die einem zunächst<br />

in den Sinn kommen: „Land des Lächelns“ als<br />

Kulturraum, in dem die Menschen bis zum<br />

Umfallen arbeiten, strenge Förmlichkeit das<br />

Verhalten bestimmt und Tradition und Moderne<br />

eine eigenartige Symbiose eingegangen sind.<br />

Lateinamerika & Karibik<br />

Riese, Berthold: Machu Picchu<br />

Die geheimnisvolle Stadt der Inka<br />

116 Seiten, br., 7,90<br />

ISBN 3.406-52117-7 (C.H. Beck, 2004)<br />

Machu Picchu, einst Kultstätte des Inka-Reiches,<br />

heute imposante Ruinenstadt in den peruanischen<br />

Anden, ist das faszinierendste Zeugnis<br />

einer untergegangenen Hochkultur. Wissenschaftlich<br />

fundiert und jenseits gängiger Klischees<br />

führt dieser Band durch die Tempelanlagen<br />

und ihre Bauwerke; er gibt einen spannenden<br />

Einblick in die Kulturgeschichte der<br />

Inka-Stadt und berichtet von ihrer späten<br />

Entdeckung im 20. Jahrhundert.<br />

IX. Sachbuch –<br />

Kunst, Reisen, Bildbände<br />

Länder übergreifend<br />

Gaede, Peter-Matthias: Familien der Welt<br />

Bildband<br />

112 Seiten mit 222 Farbfotos, geb., € 19,90<br />

ISBN 3-570-19427-2 (Gruner + Jahr, 2003)<br />

Rund 250 000 Kilometer war der Fotograf Uwe<br />

Ommer unterwegs, um 1000 Familien in aller<br />

Welt zu porträtieren. In dem Bildband findet man<br />

52 Familienporträts mit Bildern und Texten<br />

sowie Karten und Daten über die jeweiligen<br />

Länder. Das Buch ist eine spannende Entdeckungsreise<br />

für alle zwischen 0 und 99. Es bringt<br />

Kindern die Fremde näher und weckt Sympathie<br />

für die Nachbarn auf unserem Planeten.<br />

Thesiger, Wilfred: Mein Leben in<br />

Afrika und Arabien<br />

Autobiographie<br />

Aus dem Englischen von Jochen Schwarzer<br />

461 Seiten, zahlreiche sw-Fotos und Karten,<br />

geb., € 23,90<br />

ISBN 3-89029-273-9 (Piper, 2004)<br />

Sir Wilfred Thesiger, 1910 als Sohn eines englischen<br />

Diplomaten in Addis Abeba geboren, verbrachte<br />

er seine Kindheit in Afrika und studierte<br />

in Oxford und Eton. Nach dem Dienst in der britischen<br />

Kolonialverwaltung im Sudan in den<br />

dreißiger und vierziger Jahren reiste er auf abenteuerlichsten<br />

Wegen durch die Welt. Thesiger<br />

durchquerte das legendäre »Leere Viertel«, die<br />

Große Arabische Sandwüste, und lebte mit den<br />

Beduinen als einer von ihnen. Überall suchte er<br />

die faszinierenden Rituale und Bräuche unbekannter<br />

Kulturen, ihre Freiheit und ihren archaischen<br />

Lebensstil. Um so schmerzlicher verfolgte<br />

er den Überlebenskampf Äthiopiens in den<br />

Umbruchzeiten des ausgehendem Kolonialismus.<br />

Afrika<br />

Chesi, Gert: Voodoo in Afrika<br />

Bild-Text-Band mit 90 Farb- und 70 SW-Bildern<br />

im Duplexdruck<br />

256 Seiten, geb., € 42,00<br />

ISBN 3-85218-433-9 (Haymon, 2003)<br />

Durch jahrelange Recherche und persönliche<br />

Beziehungen zu Menschen in der Voodoo Welt<br />

schafft es der Autor mit seinen beeindruckenden<br />

Fotos voller Schönheit und Grausamkeit,<br />

dem Leser die Welt des Voodoo mit den geheimnisvollen<br />

Bräuchen, der Geisteswelt und den<br />

Gesellschaftsstrukturen näher zu bringen. Die<br />

Interviews mit Magiern und Voodoo-Priestern<br />

machen die Texte lebendig.


Langner, Rainer-K.: Das Geheimnis<br />

der großen Wüste<br />

Auf den Spuren des Saharaforschers Gerhard<br />

Rohlfs<br />

304 Seiten, geb., € 19,90<br />

ISBN 3-10-043930-9 (S. Fischer, 2004)<br />

Das Buch folgt den Spuren des Saharaforschers<br />

Gerhard Rohlfs, einer jener Abenteurer, die sich<br />

im 19. Jahrhundert aufmachten, die Sahara zu<br />

erkunden. Rohlfs, in der Nähe Bremens geboren,<br />

liebte das Abenteuer: Zuerst floh er aus seinem<br />

Elternhaus in die Fremdenlegion, geriet<br />

nach Algerien und später nach Marokko als<br />

Leibarzt des Sultans und seiner Armee. Rainer-K.<br />

Langner verknüpft die aufregende Lebensgeschichte<br />

dieses Mannes mit der “Biographie”<br />

der Sahara und der Natur- und Kulturgeschichte<br />

Afrikas. Überdies wird Rohlfs Geschichte<br />

geschickt mit den Lebensgeschichten anderer<br />

Entdecker und Forscher verquickt.<br />

Mari, Carlo und Claus-Peter Lieckfeld (Texte):<br />

Mein Traum von Afrika<br />

Bildband<br />

328 Seiten mit 258 Fotos, geb., € 50,00<br />

ISBN 3-89405-613-4 (Frederking & Thaler, 2003)<br />

Das Buch ist eine Liebeserklärung des bekannten<br />

Naturfotografen an Afrika. Nomaden, die mit<br />

ihren Herden dem Regen folgen, Fischer, die mit<br />

ihren Weidenbooten auf dem Turkanasee staken,<br />

Tiere bei der Jagd und Aufzucht.<br />

Meyerhuber, Alfred: Gesichter Afrikas<br />

Fotobildband, vierfarbig<br />

192 Seiten, geb., € 49,90<br />

ISBN 3-89716-482-5 (ars vivendi, 2003)<br />

Der Fotograf hat die Gesichter Afrikas bei zahlreichen<br />

Afrikareisen eingefangen. Ob Pygmäenjägerin,<br />

Berber, Schmied oder Koranschüler-<br />

Meyerhuber gelingt es die jeweiligen Persönlichkeiten<br />

einzufangen. Die anekdotenreichen<br />

Texte erzählen von den Regionen, ihren Bewohnern<br />

und besonderen Begegnungen. Die intensive<br />

Farbwiedergabe ist einem speziellen<br />

Druckverfahren zu verdanken.<br />

Obert, Michael: Regenzauber<br />

Auf dem Fluss der Götter<br />

Reisebericht<br />

496 Seiten, geb., € 22,90<br />

ISBN 3-426-27315-2 (Droemer Knaur, 2004)<br />

Einem Jugendtraum folgend, bereist Michael<br />

Obert sieben Monate lang den drittgrößten<br />

Strom Afrikas, den Niger. Völlig auf sich allein<br />

gestellt, überlässt er sich der Strömung des<br />

mächtigen Flusses von der Quelle im westafrikanischen<br />

Regenwald über 4160 Kilometer<br />

durch die Sahel-Zone und die Sahara bis zur<br />

Mündung im Golf von Benin. Während seiner<br />

abenteuerlichen Reise durch Guinea, Mali, Niger<br />

und Nigeria entschleiert sich Afrika immer mehr.<br />

Obert begegnet Schamanen, Wasserfrauen und<br />

Leoparden-Männern. Sie weihen ihn in die<br />

Glaubenswelt der Flussvölker ein, die von bedrohlichen<br />

Geistern und mächtigen Regengöttern<br />

beherrscht wird.<br />

Kongo<br />

Joris, Lieve: Das schwarze Herz Afrikas<br />

Mein erste Reise in den Kongo<br />

Aus dem Niederländischen von Barbara Heller<br />

304 Seiten, br., € 9,90<br />

ISBN 3-492-24048-8 (Piper, 2004)<br />

Als junge Reisereporterin reist Lieve Joris Mitte<br />

der achtziger Jahre zum ersten Mal nach<br />

Schwarzafrika. Ihr persönlicher, poetischer Bericht<br />

über die Schönheiten und Skurrilitäten<br />

eines uns so fremden Landes steht am Beginn<br />

einer Faszination, die bis heute anhält. Ohne zu<br />

verklären, zeichnet sie das lebendige und atmosphärische<br />

Porträt eines Volkes, in dem Kolonialmacht<br />

und Diktatur ihre Spuren hinterlassen<br />

haben.<br />

Joris, Lieve: Der Tanz des Leoparden<br />

Mein afrikanisches Tagebuch<br />

Aus dem Niederländischen von Barbara Heller<br />

400 Seiten mit 16 Seiten Farbbildteil,<br />

geb., € 23,90<br />

ISBN 3-89029-235-6 (Malik, 2003)<br />

Abenteuer Kongo – die bekannte Reisereporterin<br />

Lieve Joris kehrt zurück in das Land, dessen<br />

Einzigartigkeit und bizarre Schönheit auf sie<br />

seit ihrer ersten Reise zwölf Jahre zuvor eine<br />

ungebrochene Faszination ausübt. Seit ihrer<br />

ersten Reise in den Kongo, in das Herz Afrikas,<br />

hat sie dieses Land nicht losgelassen. Sie trifft<br />

Menschen, die, obwohl gezeichnet von korrupten<br />

Diktatoren und Bürgerkriegen, mit sprühendem<br />

Einfallsreichtum und Optimismus den<br />

Widrigkeiten des Alltags trotzen.<br />

Namibia<br />

Viett, Inge: Morengas Erben<br />

Eine Reise durch Namibia<br />

128 Seiten, br., € 10,90<br />

ISBN 3-89401-447-4 (Edition Nautilus, 2004)<br />

Reisen ist für Inge Viett der offene Blick, das<br />

Hineinbegeben in eine fremde Welt, die Spannung,<br />

die den ganzen Körper erfasst, die Neugier,<br />

das Wagnis. Mit einer Freundin und einem<br />

sehr alten VW-Bus durchstreift die Autorin<br />

Namibia. Sie begegnet ganz verschiedenen<br />

Menschen und einer überwältigenden Natur. Sie<br />

besucht deutsche Emigranten, engagierte Pfarrer,<br />

politische Aktivistinnen und Aktivisten, Dropouts<br />

und eine grüne Politikerin. Die verheerenden<br />

Auswirkungen von Kolonialismus und Rassismus<br />

sind immer noch präsent. Die Autorin<br />

verfolgt die Spuren der deutschen Kolonisation,<br />

die 1904 im Völkermord an den Hereros und<br />

Nama einen erschütternden Höhepunkt fand.<br />

Die Reise ist aber auch voller Überraschungen<br />

und Abenteuer. Die Leser bekommen einen vielschichtigen<br />

Einblick in dieses Land im Aufbruch,<br />

in seine Faszination und Problematik.<br />

Asien & Arabischer Raum<br />

Länder übergreifend<br />

Audouin-Dubreuil, Ariane: Expedition<br />

Seidenstraße<br />

Mit dem Geländewagen von Beirut bis Peking,<br />

die legendäre „Expédition Citroën Centre-Asie“<br />

1931-32<br />

Bildband<br />

Aus dem Französischen von Ilse Rothfuss<br />

192 Seiten mit 350 Farbfotos, geb., € 50,00<br />

ISBN 3-89405-624-X (Frederking & Thaler, 2003)<br />

Ariane Audouin-Dubreuil, deren Vater der stellvertretende<br />

Leiter der Expedition war und so auf<br />

viele Dokumente zurückgreifen konnte, erzählt<br />

die Geschichte der „Expédition Citroën Centre-<br />

Asie“ (1931 bis 32) auf den Pfaden der legendären<br />

Seidenstraße.<br />

Ägypten<br />

Morrow, Susan Brind: Die Namen der Dinge<br />

Das Erlebnis der ägyptischen Wüste<br />

Aus dem Amerikanischen von Ulrich Enderwitz<br />

224 Seiten, br., € 9,90<br />

ISBN 3-596-15881-8 (S. Fischer, 2004)<br />

Seit ihrer Kindheit faszinieren Susan Brind<br />

Morrow „tote Sprachen“. Über das Studium der<br />

Urform von Sprache, den Hieroglyphen, entwikkelt<br />

die junge Amerikanerin eine leidenschaftliche<br />

Beziehung zu Ägypten. Aus der kühlen<br />

Ordnung ihrer Heimat bei den Finger Lakes,<br />

nahe der kanadischen Grenze, zieht es sie<br />

immer häufiger in die Stille der ägyptischen<br />

Wüste und das lärmende Chaos von Kairo. Die<br />

Reflexion über Tourismus, Kolonialismus, Dritte<br />

Welt, Islam, jüdisch-christliche Tradition und<br />

antike Mythologie ist im Text stets präsent.<br />

China<br />

Peissel, Michel: Land ohne Horizont<br />

Reisen in das unentdeckte Tibet<br />

Aus dem Französischen von Barbara Schaden<br />

282 Seiten mit 16 Seiten Farbbildteil,<br />

geb., € 19,90<br />

ISBN 3-89029-250-X (Malik, 2004)<br />

Michel Peissel , Autor zahlreicher Reiseberichte,<br />

Anthropologe und Dokumentarfilmer, hat sich<br />

unter anderem der Erforschung der entlegensten<br />

Regionen Tibets gewidmet. Der Leser diese<br />

Buches begibt sich auf die Reise nach Changtang,<br />

die große Hochebene von Tibet, und begegnet<br />

dort vorzeitlich lebenden Seng-Nomaden<br />

und Tibet-Grizzlys. Nach der Antarktis ist<br />

Changtang die größte unberührte Landmasse<br />

auf unserem Planeten. Als erster Europäer<br />

durchquerte Peissel die gesamte Ebene von Ost<br />

nach West, nicht als Entdecker, sondern als<br />

behutsamer Beobachter.<br />

Indien<br />

Alexowitz, Myriam: Traumfabrik Bollywood<br />

Indisches Mainstream-Kino<br />

216 Seiten mit Fotos, br., € 14,90<br />

ISBN 3-89502-170-9 (Horlemann, 2003)<br />

Schon seit den 90er Jahren ist Indiens Filmindustrie<br />

die produktivste der Welt. Als Filmland ist<br />

Indien für die meisten Europäer jedoch immer<br />

noch weitgehend unbekannt. Dieses Buch ver-<br />

35


mittelt einen repräsentativen Eindruck von<br />

einem Filmschaffen, das in geographischer,<br />

sprachlicher und kultureller Hinsicht kaum auf<br />

einen Nenner zu bringen ist. In Westeuropa sind<br />

indische Filme noch kaum bekannt, wohl aber in<br />

Osteuropa, der Türkei, der Golfregion, in Afrika,<br />

der Karibik, in Lateinamerika und natürlich in<br />

Asien. Der Bollywoodfilm ist dort sehr populär<br />

und begehrter als mancher Hollywoodfilm. Was<br />

sind die Gründe dafür?<br />

Iran<br />

Wearing, Alison: Meine iranische Reise<br />

Aus dem Englischen von Barbara Ostrop<br />

340 Seiten, br., € 15,00<br />

ISBN 3-423-24383-X (dtv, 2004)<br />

Die kanadische Reisejournalistin Alison reist mit<br />

ihrem Freund (getarnt als Hochzeitsreisende)<br />

auf eigene Faust durch den Iran. Ihre Reise führt<br />

sie weit über die plakativen Elemente des religiösen<br />

Fanatismus hinaus: mitten ins Herz des<br />

Landes und der Menschen.<br />

Myanmar<br />

Thanegi, Ma: Pilgerreise in Myanmar<br />

Reisertagebuch<br />

Aus dem Englischen von Diethelm Hofstra<br />

256 Seiten, br., € 9,90<br />

ISBN 3-293-20289-6 (Unionsverlag, 2004)<br />

Eines Tages fasst Ma Thanegi den Entschluss:<br />

Jetzt ist es Zeit, das eigene Land kennen zu lernen.<br />

Sie bucht eine der populären Pilgerreisen<br />

im Bus: 29 Städte und 60 berühmte Pagoden in<br />

achtzehn Tagen. Als die Reise beginnt, erlebt die<br />

westlich orientierte Journalistin aus der Hauptstadt<br />

ihre Heimat Burma ganz neu. „Das Sprichwort<br />

›Beim Huldigen in der Pagode Ausschau<br />

nach Schildkröteneiern halten‹ bringt den<br />

Charakter der Pilgerreise zum Ausdruck, wonach<br />

Religion, Urlaub und auch Geschäfte Teil<br />

davon sind. Meine Pilgerfahrt brachte mir zahlreiche<br />

wertvolle ›Schildkröteneier‹ ein, zu denen<br />

nicht zuletzt die Wärme und Freundschaft von<br />

Fremden sowie Einblicke in ihre Lebensumstände<br />

gehören.“ Ma Thanegi<br />

Lateinamerika & Karibik<br />

Argentinien<br />

Allebrand, Raimund: Tango – Das kurze Lied<br />

zum langen Abschied<br />

256 Seiten, br., € 12,90<br />

ISBN 3-89502-172-2 (Horlemann, 2003)<br />

Raimund Allebrand erzählt aus der Geschichte<br />

des Tango, erläutert das Umfeld seiner Entstehung<br />

und fragt nach seiner heutigen Aktualität.<br />

Der Autor berichtet über Texter, Musiker und<br />

Interpreten, aber vor allem entfaltet dieses Buch<br />

die vorherrschenden Tango-Themen: Trennung<br />

und Abschied, verlorene Heimat und gescheiterte<br />

Liebe, Protest gegen das Schicksal und<br />

Abrechnung mit der eigenen Existenz. Der<br />

Tango als musikalische Psycho-analyse. Das<br />

Buch setzt sich auch kritisch mit der deutschsprachigen<br />

Tango-Szene auseinander. Mit vielen<br />

neuen Liedtexten!<br />

36<br />

Kuba<br />

Loviny, Christophe (Hg.): Korda sieht Kuba<br />

Bild-Textband<br />

Aus dem Französischen von Thomas Pampuch<br />

160 Seiten mit 80 Fotografien von Korda,<br />

geb., € 24,90<br />

ISBN 3-88897-341-4 (Kunstmann, 2003)<br />

Das Porträt Che Guevaras von Alberto Korda ist<br />

das meistreproduzierte Foto der Welt. Doch der<br />

legendäre kubanische Fotograf hat nicht nur mit<br />

diesem Bild Geschichte geschrieben. In diesem<br />

Buch vereint er die schönsten, zum großen Teil<br />

unveröffentlichten Bilder seiner Zeit als Privatfotograf<br />

Fidel Castros und der kubanischen<br />

Revolution zu einem historischen und persönlichen<br />

Dokument.<br />

Mexiko<br />

Becker-Kavan, Ingo: Mexiko –<br />

Land der Geheimnisse und Mythen<br />

Mit Fotos, Karten und Register<br />

224 Seiten, br., € 12,90<br />

ISBN 3-89502-180-6 (Horlemann, 2004)<br />

Eine individuelle Reise in ein fernes Land wird<br />

erst dann zu einem Erlebnis, wenn man etwas<br />

über Geschichte und Kultur weiß. Umfangreich<br />

bebildert und mit einem Register versehen, verbindet<br />

dieses Buch Reisetipps und -informationen<br />

mit fundiertem Hintergrundwissen und<br />

schließt damit die Lücke zwischen reinem Sachbuch,<br />

Reiseführer und ausschließlicher Reiseerzählung.<br />

Der Leser erlebt die typischen Begegnungen<br />

mit dem heutigen Mexiko und seinen<br />

Einwohnern, er erfährt etwas über das geheimnisvolle<br />

Volk der Maya, die Krieger der Azteken<br />

und ihre blutigen Rituale, über den goldgierigen<br />

und unbarmherzigen Eroberer Cortés, der ein<br />

Reich zerstörte und über ein unruhiges und<br />

gewalttätiges Land der mexikanischen Revolution,<br />

in dem ein Menschenleben nichts galt.<br />

X. Kalender<br />

afrika 2005<br />

Taschenkalender<br />

Hgg. Volkhard Brandes und Cornelia Wilß<br />

256 Seiten, Pb., € 8,00<br />

ISBN 3-86099-787-4 (Brandes & Apsel, 2004)<br />

Kalendarium in verschiedenen Sprachen, schöne<br />

Fotos, Geschichten, Kulturtipps, Informatives,<br />

Adressen, Kochrezepte bieten einen praktischen<br />

Begleiter fürs neue Jahr und entführen in die<br />

Afrikanische Welt.<br />

Die Farben Afrika 2005<br />

Mit Bildern von Margret Courtney-Clarke<br />

Kalender und Postkarten<br />

14 Blatt mit Postkarten, 13 Farbfotos, € 30,00<br />

ISBN 3-89405-721-1 (Frederking & Thaler, 2004)<br />

Eine Auswahl der schönsten Fotos aus dem viel<br />

beachteten Frederking & Thaler Erfolgsband „Die<br />

Farben Afrikas“ als Kalender: Monat für Monat<br />

unvergleichliche Bilder der Kunst der Frauen von<br />

Mauretanien, Senegal, Mali, Elfenbeinküste,<br />

Burkina Faso, Ghana und Nigeria.<br />

Eine-Welt-Kalender 2005<br />

Hrsg. von Karl-Klaus Rabe, 23. Jahrgang<br />

256 Seiten, kt., € 8,90<br />

ISBN 3-88977-650-7 (Lamuv, 2004)<br />

Informationen zu aktuellen Themen, die wichtigsten<br />

Daten zur Lage der Dritten Welt, Jahrestage,<br />

Literarische Beiträge, Fotos, Karikaturen,<br />

Anschriften von bundesdeutschen, österreichischen<br />

und schweizerischen Dritte-Welt-Organisationen,<br />

und vieles andere mehr.<br />

Indianer 2005<br />

Hrsg. von Volkhard Brandes, 14. Jahrgang<br />

256 Seiten kt., € 8,90<br />

ISBN 3-88977-651-5 (Lamuv,2004)<br />

“Die handliche Publikation hat sich unter<br />

Indianerfreunden bewährt: Eine sorgfältig ausgewählte,<br />

geglückte Mischung von Beiträgen, in<br />

denen Geschichte und Gegenwart der Indianer<br />

Nord- und Südamerikas behandelt werden,<br />

bilden ein lesenswertes, bereicherndes Kompendium.“<br />

(Dietmar Kuegler in: Magazin für Amerikanistik)<br />

Planerin 2005<br />

Hrsg. von Terre des Femmes<br />

210 Seiten, kt., € 12,00<br />

ISBN 3-88977-653-1 (Lamuv)<br />

Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes<br />

wurde 1981 gegründet. Sie informiert über<br />

Frauenhandel, Kinderprostitution, Genitalverstümmelung,<br />

Gewalt in der Familie, Mitgiftmorde,


das Schicksal von Flüchtlingsfrauen sowie weitere<br />

frauenspezifischen Diskriminierungen. Der<br />

Buchkalender berichtet über engagierte Frauen,<br />

Projekte und Kampagnen und erinnert an die<br />

vielen positiven Beispiele aus aller Welt, wo<br />

Frauen sich für die Durchsetzung ihrer Rechte<br />

einsetzen.<br />

Belletristik<br />

XI. MCs, CDs und<br />

CD-ROMs<br />

Allende, Isabel: Im Bann der Masken<br />

Letzte Band der dreiteiligen Abenteuer-Trilogie<br />

Sprecher: Andreas Fröhlich<br />

6 CD, 411 Min., ISBN 3-89940-409-2, € 24,95<br />

Der Hörverlag, 2004<br />

Das dritte Abenteuer von Nadia und Alex: Tief im<br />

afrikanischen Dschungel herrscht ein verbrecherischer<br />

König und versklavt das uralte Volk<br />

der Pygmäen. Mit allen Teufeln im Bunde<br />

scheint er unbesiegbar - doch Nadia und Alex<br />

haben viele Helfer: Die Pygmäen selbst, die<br />

Geister der guten Ahnen und schließlich die<br />

rechtmäßige Königin.<br />

Allende, Isabel: Im Reich des<br />

Goldenen Drachen<br />

2. Band der dreiteiligen Abenteuer-Trilogie<br />

Sprecher: Marc Oliver Schulze<br />

7 MC, 598 Min., ISBN 3-89940-212-X, € 29,95<br />

10 CD, 598 Min., ISBN 3-89940-211-1, € 29,95<br />

Der Hörverlag, 2003<br />

Ein neues Abenteuer für Alex und Nadia: In der<br />

Bergwelt des Himalaya sind sie den Räubern<br />

einer goldenen Drachenstatue auf der Spur. Sie<br />

diente seit Urzeiten den Königen als Orakel.<br />

Niemand weiß, wer den unheimlichen Skorpionkriegern<br />

das Versteck verraten hat. Werden Alex<br />

und Nadia es herausfinden?<br />

Allende, Isabel: Die Stadt der wilden Götter<br />

1. Band der dreiteiligen Abenteuer-Trilogie<br />

Sprecher: Marc Oliver Schulze<br />

6 MC, 540 Min., ISBN 3-89940-002-X, € 24,95<br />

8 CD, 540 Min., ISBN 3-89940-023-2, € 24,95<br />

Der Hörverlag, 2002<br />

Für den 15jährigen Alex Cold ändert sich plötzlich<br />

das ganze Leben. Er zu seiner höchst sonderbaren<br />

Großmutter, der Reisereporterin Kate<br />

Cold, geschickt. Die nimmt ihn kurzerhand mit<br />

auf eine Expedition ins Herz des Amazonasgebietes.<br />

Eine internationale Forschergruppe<br />

soll dort nach einem sagenumwobenen riesenhaften<br />

Wesen suchen. Alex lernt auf dieser<br />

Reise nicht nur viel über die geheimnisvolle, von<br />

Geistern und Dämonen bevölkerte Welt der<br />

Indianer, sondern auch viel über sich selbst.<br />

Ewigkeit dringt in die Zeit<br />

Klezmer und jüdische Geschichten<br />

Sprecher: Iris Berben<br />

1 CD, 75 Min., ISBN 3-7831-2412-3, € 17,90<br />

Kreuz Verlag, 2004<br />

Die jüdischen Geschichten auf dieser CD sind<br />

voller Melancholie, Wärme und Witz. Durch die<br />

Interpretation von Iris Berben werden sie zu<br />

einem Hörerlebnis, das Herz und Sinne berührt.<br />

Der bekannte Klarinettist Giora Feidman, der<br />

Altmeister und “King of Klezmer” bildet mit seiner<br />

Klarinette den musikalischen Rahmen.<br />

Jones, Stan: Weißer Himmel, schwarzes Eis<br />

Sprecher: Hannes Jaenicke<br />

6 CD, 420 Min., ISBN 3-936337-48-9, € 24,80<br />

Eins A Medien, 2003<br />

In Chukchi, einem kleinen Städtchen im hohen<br />

Norden Alaskas häufen sich die Selbstmorde.<br />

State Trooper Nathan Active, selbst ein Inupiaq,<br />

mag den Klatsch über einen alten Schamanenfluch<br />

nicht glauben. Aber von Amts wegen<br />

gehen ihn diese Dinge nichts an. Seine Vorgesetzten<br />

versuchen, ihn zurückzupfeifen. Doch<br />

unversehens steckt er bis zum Hals in einem<br />

Umweltskandal, der ihn Kopf und Kragen kosten<br />

kann.<br />

Machfus, Nagib: Die Midaq-Gasse<br />

Sprecher: Max Volkert Martens<br />

4 MC, 378 Min., ISBN 3-89584-947-2, € 24,95<br />

6 CD, 378 Min., ISBN 3-89584-948-7, € 24,95<br />

Der Hörverlag, 2002<br />

Inzwischen sind die Arabesken am Kirscha-<br />

Kaffeehaus bröcklig geworden, aber immer<br />

noch ist die Midaq-Gasse erfüllt vom Lärm ihres<br />

eigenen Lebens. Die schöne Hamida, die mehr<br />

vom Leben will, als mit dem armen Friseur<br />

Abbas al-Hilu alt zu werden, Salim Alwan, der<br />

kranke Chef einer Handelsfirma, der düstere<br />

Zita, der aus Menschen Krüppel macht, damit<br />

sie besser betteln können, die Kupplerin Umm<br />

Hamida – sie alle spüren die neue Zeit, deren<br />

Rhythmus die Stadt erobert. Eine Altstadtgasse<br />

von Kairo wird zum Mikrokosmos einer Welt im<br />

Umbruch. Nagib Machfus, “Vater des ägyptischen<br />

Romans” und einer der bedeutendsten<br />

arabischen Autoren der Gegenwart, wurde 1911<br />

in Kairo geboren. 1988 erhielt er als erster<br />

Schriftsteller arabischer Sprache den Nobelpreis<br />

für Literatur.<br />

Machfus, Nagib: Echnaton<br />

Sprecher: Rainer Strecker<br />

3 CD, 245 Min., ISBN 3-8337-1159-0, € 16,40<br />

Jumbo Neue Medien, 2004<br />

Der ägyptische Autor Machfus beschreibt die<br />

Geschichte eines jungem Historikers auf der<br />

Suche nach der Wahrheit um Echnaton und<br />

Nofretete: Wenige Jahrzehnte nach dem Tod des<br />

geheimnisvollen Pharaos spürt er Zeitzeugen,<br />

Generäle, Priester, Künstler, Vertraute, Familienmitglieder<br />

und schließlich Nofretete selbst auf.<br />

Sie brechen ihr Schweigen und berichten mit<br />

gemischten Gefühlen von einem revolutionären<br />

Pharao, der die Menschen einem Gott gleichstellen<br />

wollte, ein utopisches Reich der Harmonie<br />

anstrebte, die ägyptische Kultur zur Blüte<br />

führte und das Reich in eine schwere Krise<br />

stürzte.<br />

Mandela, Nelson (Hg.): Meine afrikanischen<br />

Lieblingsmärchen<br />

Sprecher: Diverse<br />

3 CD, 230 Min., ISBN 3-455-30369-2, € 24,90<br />

Hoffmann und Campe, 2004<br />

Nelson Mandelas Lieblingsmärchen aus den<br />

verschiedenen Ländern Afrikas geben Einblick in<br />

eine exotische, oftmals mythische Welt. Bei einigen<br />

Erzählungen handelt es sich um Schöpfungsmythen,<br />

in denen man erfährt, wie der<br />

Mond entstand oder warum die Katze ein zahmes<br />

Haustier wurde. Sie bezaubern durch ihre<br />

poetische und farbenfrohe Sprache, die dem<br />

Leser die Welt Afrikas plastisch vor Augen führt.<br />

Präsentiert von einem Ensemble prominenter<br />

Sprecherinnen und Sprecher.<br />

Mankell, Henning: Das Auge des Leoparden<br />

Sprecher: Robert Dölle<br />

3 MC, 280 Min., ISBN 3-89940-376-2, € 27,95<br />

4 CD , 280 Min., ISBN 3-89940-375-4, € 27,95<br />

Der Hörverlag, 2004<br />

Eigentlich hatte der junge Mann nur eine kurze<br />

Reise nach Afrika machen wollen, aber dann<br />

war er neunzehn Jahre geblieben. Statt in<br />

Uppsala sein Jurastudium zu beenden, übernimmt<br />

er in Lusaka die Hühnerfarm einer weißen<br />

Engländerin, deren Mann im Busch verschollen<br />

ist. Doch nach einem schrecklichen<br />

Anschlag auf seine Nachbarn mehren sich die<br />

Zeichen, dass die Reformpläne des jungen<br />

Mannes gefährliche Gegner haben.<br />

Mankell, Henning: Der Chronist der Winde<br />

Sprecher: Edgar M.Böhlke<br />

4 MC, 320 Min., ISBN 3-89584-116-1, € 19,95<br />

Der Hörverlag, 2001<br />

Nelio, ein zehnjähriges Straßenkind in Afrika,<br />

erzählt um sein Leben. Er liegt mit einer Schusswunde<br />

auf dem Dach eines Hauses und weiß,<br />

dass er sterben wird, sobald seine Geschichte<br />

zu Ende ist. Er erzählt, wie Banditen sein Dorf<br />

überfielen, wie er floh, den Weg in die große<br />

Stadt fand und Anführer einer Bande von<br />

Straßenkindern wurde. Der Bekannte Krimiautor<br />

lebt seit über 20 Jahren immer wieder in<br />

Mosambique, wo er seit 1996 ein Theater leitet.<br />

37


Mankell, Henning: Die rote Antilope<br />

Sprecher: Edgar M.Böhlke<br />

4 MC, 353 Min., ISBN 3-89584-592-2, € 24,95<br />

Der Hörverlag, 2001<br />

1877, eine Handelsstation in der Kalahari-Wüste.<br />

Ein schwarzes Kind wird in die Obhut eines<br />

selbst ernannten Insektenforschers geraten, der<br />

es mit nach Schweden nimmt, damit es überlebe.<br />

Es wird Schuhe tragen, an Türen anklopfen<br />

und sich pausenlos anstarren lassen. Es wird<br />

wissenschaftlich untersucht und dem staunenden<br />

Publikum vorgeführt werden. In seinen<br />

Träumen aber sieht der Junge die rote Antilope,<br />

die sein leiblicher Vater in den Felsen geritzt hat.<br />

Noetzel; Lilian: Belishs Garten<br />

Sprecher: Gert Heidenreich<br />

3 CD, 175 Min., ISBN 3-88698-686-1, € 19,90<br />

steinbach sprechende Bücher, 2004<br />

Die Halb-Iranerin Noetzel, erzählt in ihrem Buch<br />

die sehnsuchtsvolle Geschichte vom jungen<br />

Manour, dem stummen Kalligraphen aus<br />

Persien. Manour ist nach Paris gekommen, um<br />

für den wohlhabenden Belish zu arbeiten. Er<br />

verliebt sich in Nuriye - „das Licht“-, die bezaubernde<br />

Tochter seines Förderers, die auf traditionelle<br />

Weise verheiratet werden soll. „Für<br />

Nuriyes baldige Hochzeit sollte ich kalligraphieren,<br />

doch vom ersten Moment an dachte ich nur<br />

daran, wie ich meine Liebe erklären könnte…“<br />

Schmitt, Eric-Emmanuel: Monsieur Ibrahim<br />

und die Blumen des Koran<br />

Sprecher: Matthias Ponnier<br />

1 CD, 80 Min., ISBN 3-89813-278-1, € 14,95<br />

Der Audio Verlag, 2003<br />

Der elfjährige Moses lebt allein mit seinem Vater,<br />

einem verknöcherten Rechtsanwalt, in Paris.<br />

Täglich kauft er in Monsieur Ibrahims Laden ein,<br />

dem Araber in der Rue Bleue, die so wenig blau<br />

wie Monsieur Ibrahim ein Araber ist. Denn<br />

‚Araber’ bedeutet in der Branche: durchgehend<br />

geöffnet, von 8 Uhr bis Mitternacht. Zwischen<br />

dem alten Mann und dem Jungen, der am<br />

Haushaltsgeld spart, um zu den Huren zu gehen,<br />

entspinnt sich eine wunderbare Freundschaft. –<br />

Mit dieser Erzählung, die auch die Spielarten des<br />

muslimischen Glaubens thematisiert, schuf Eric-<br />

Emmanuel Schmitt eine zauberhafte Parabel<br />

über Toleranz, Weisheit, Fatalismus.<br />

Sijie, Dai: Balzac und die kleine chinesische<br />

Schneiderin<br />

Sprecher: Edgar M. Böhlke<br />

5 CD, 310 Min., ISBN 3-88698-564-4, € 25,00<br />

4 MC, 310 Min., ISBN 3-88698-565-2, € 25,00<br />

steinbach sprechende Bücher, 2002<br />

Der chinesische Autor erzählt die autobiographische,<br />

witzige und zugleich traurige Liebesgeschichte.<br />

Zwei befreundete Gymnasiasten, die<br />

während der „Großen Proletarischen Kulturrevolution”<br />

in einem abgelegenen Bergdorf umerzogen<br />

werden sollen, verlieben sich in die<br />

Enkelin des Schneiders aus dem Nachbardorf<br />

und lesen der Analphabetin aus verbotenen<br />

Büchern beispielsweise von Balzac vor. So<br />

widerstehen sie selbst der Gehirnwäsche, aber<br />

das Mädchen verändert sich durch die aufgenommenen<br />

Gedanken ...<br />

38<br />

Skármeta, Antonio: Mit brennender Geduld<br />

Sprecher: Hans Korte<br />

3 CD, 220 Min., ISBN 3-934120-35-0, € 24,00<br />

3 MC, 220 Min., ISBN 3-934120-34-2, € 24,00<br />

HörbucHHamburg, 2001<br />

Die Geschichte einer ungewöhnlichen Männerfreundschaft,<br />

eine Liebesgeschichte und eine<br />

Liebeserklärung an die Kraft der Poesie. Der chilenische<br />

Autor Antonio Skármeta hat mit diesem<br />

Meisterwerk dem großen Chilenen Pablo<br />

Neruda und seinem Postboten Mario ein bleibendes<br />

und poetisches Denkmal gesetzt.<br />

Skármetas Roman über Freundschaft und Liebe,<br />

über Poesie und Leidenschaft, über Freiheit und<br />

Politik wurde zweimal verfilmt, zuletzt mit<br />

Philippe Noiret und Massimo Troisi.<br />

Sachbuch<br />

Ayoub, Susanne: Geboren in Bagdad<br />

Sprecher: Andrea Clausen, Brigitta Furgler, Chris<br />

Pichler, Marwan Abado<br />

Mit Liedern der irakischen Sängerin Juliette<br />

Mansour<br />

1 CD, 59 Min., ISBN 3-455-30377-3, € 17,90<br />

Hoffmann und Campe, 2004<br />

Susanne Ayoub, geboren in Bagdad, bereiste<br />

nach dem Golfkrieg im Jahr 2000 zum ersten Mal<br />

nach ihrer Flucht als Kind nach Wien wieder den<br />

Irak. Sie begegnet einer verloren gegangenen<br />

Heimat. Akustische Impressionen einer Stadt<br />

zwischen den Kriegen, persönliche Gedanken,<br />

Erinnerungen und eine Spurensuche nach<br />

Familienangehörigen sind verwoben mit<br />

Originalklängen aus Bagdad und Liedern der irakischen<br />

Sängerin Juliette Mansour. Eine nachdenkliche<br />

und sehr persönliche Reise in den<br />

Irak.<br />

Mankell, Henning: Ich sterbe,<br />

aber die Erinnerung lebt<br />

Die Mangopflanze<br />

Sprecher: Axel Milberg<br />

Übersetzung: Verena Reichel<br />

2 CD, 170 Minuten, ISBN 3-89940-440-8,<br />

€ 19,95<br />

Der Hörverlag, 2004<br />

Im Frühjahr 2003 reiste Henning Mankell nach<br />

Uganda, um mit Aidskranken und deren<br />

Angehörigen zu sprechen. Im Mittelpunkt dieses<br />

Reiseberichts steht die Begegnung mit der aidskranken<br />

Christine und ihrer Tochter Aida.<br />

Christines Einkommen als Lehrerin reichte aus,<br />

eine 16-köpfige Familie zu ernähren, aber nicht,<br />

um die notwendigen Medikamente zu bezahlen.<br />

Mankell erzählt vom Schicksal der Kinder, denen<br />

durch den vorzeitigen Tod der Eltern die<br />

Verantwortung für ihre Geschwister aufgebürdet<br />

wird.<br />

Voss, Ursula: Versuchen wir das Unmögliche<br />

– Erinnerungen an Che Guevara<br />

Sprecher: Thomas Thieme und Christian Berkel<br />

Redaktion: Curt Hondrich<br />

Regie: Hein Brühl<br />

Produktion: WDR<br />

1 CD, 55 Min., ISBN 3-89813-209-9, € 14,95<br />

Der Audio Verlag, 2003<br />

Vor 75 Jahren wurde eine der legendärsten<br />

Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts geboren:<br />

Ernesto ’Che’ Guevara, charismatischer Weggefährte<br />

Fidel Castros, Leitfigur der Linken,<br />

Symbol der Hoffnung auf eine gerechte Gesellschaft.<br />

Um die Stationen seines aufregenden<br />

Lebens nachzuzeichnen, hat die Feature-<br />

Autorin Ursula Voss mehrere Reisen nach<br />

Südamerika unternommen. Mit aktuellen Interviews<br />

und zahlreichen Original-Tondokumenten,<br />

u. a. von Che Guevara, Fidel Castro und Rudi<br />

Dutschke, hat sie ein lebendiges Porträt inszeniert,<br />

das den Menschen hinter dem Mythos<br />

zeigt und das der bis heute ungebrochenen<br />

‚Faszination Che’ auf den Grund geht. Ursula<br />

Voss wurde 2004 für das Che-Feature mit dem<br />

Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet.


XII. Weitere<br />

Leseempfehlungen,<br />

Materialien und Adressen<br />

Das Verzeichnis „Bücher zu Lateinamerika“<br />

wird regelmäßig von der Informationsstelle<br />

Lateinamerika und dem Anderen Buchladen Köln<br />

herausgegeben (mit Nachtragslisten). Zu bestellen<br />

im Buchhandel.<br />

Der „Eine-Welt-Bücherdienst” ist ein Katalog<br />

mit einer ausführlich kommentierten Auswahl<br />

aktueller Buchtitel der Eine-Welt-Literatur. Auf 64<br />

Seiten werden Bücher ausführlich vorgestellt,<br />

bewertet und zur Bestellung angeboten. Das<br />

Programm umfasst Sach- und Fachbücher, Bildbände,<br />

Reiseberichte und Länderführer, Romane<br />

und Dichtung, Kinder- und Jugend-bücher. Der<br />

Dienst ist eine Inititative der Misereor-Medienproduktion<br />

und Vertriebsgesellschaft (MVG), einer<br />

Tochtergesellschaft des Bischöflichen Hilfs--werkes<br />

Misereor.<br />

Der Münchner Non-Profit Spezialbuchladen<br />

„Fremde Welten” bietet versandkostenfrei<br />

Bücher zum Thema „3. Welt”, ethnische Minderheiten<br />

und Daheim in der Fremde” im Internet an.<br />

Der Überschuss fließt in ein Straßenkinderprojekt<br />

in Südamerika. Adresse: www.fremdewelten.de<br />

Fremde Welten 2004/2005<br />

Bereits zum 15. Mal ist das Verzeichnis Fremde<br />

Welten des Kinderbuchfonds Baobab erschienen.<br />

Eine Auswahl von über 250 Kinder- und<br />

Jugendmedien aus dem deutschen Sprachraum<br />

lädt zu literarischen Entdeckungsreisen ein. Jeder<br />

Eintrag enthält neben Angaben zu Inhalt,<br />

Schauplatz, Themenschwerpunkten, Lesealter,<br />

Umfang und Zielpublikum auch die Begründung<br />

für die Aufnahme ins Verzeichnis sowie bibliografische<br />

Angaben. Fremde Welten ist ein übersichtlicher<br />

Ratgeber und bietet wertvolle Hilfe bei der<br />

Auswahl von Büchern und anderen Medien für<br />

Eltern, LehrerInnen, Buchhändler- oder<br />

BibliothekarInnen und für alle Interessierten, die<br />

Kindern und Jugendlichen ein differenziertes Bild<br />

von Menschen aus fremden Gesellschaften vermitteln<br />

möchten.<br />

Kinder- und Jugendbücher zu den Themen Afrika,<br />

Asien, Lateinamerika, außereuropäische ethnische<br />

Minderheiten und Rassismus.<br />

Herausgegeben vom Kinderbuchfonds Baobab in<br />

Basel, einer Arbeitsstelle der Erklärung von Bern<br />

und terre des hommes schweiz<br />

128 Seiten, € 8,50 / sFr 10,00<br />

ISBN 3-905550-23-7<br />

In der Schweiz erhältlich im Buchhandel und bei:<br />

Erklärung von Bern (EvB), Postfach 1327, 8031<br />

Zürich, info@evb.ch oder: terre des hommes<br />

schweiz, Postfach, 4018 Basel, info@terredeshommes.ch<br />

In Deutschland erhältlich beim:<br />

Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V., Postfach 80<br />

01 24, 81601 München, info@jugendliteratur.org<br />

Die Bücherliste „Guck mal übern Tellerrand!<br />

Lies mal, wie die anderen leben” wird von<br />

der Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus<br />

Afrika, Asien und Lateinamerika e.V. und der<br />

Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong> jedes Jahr herausgegeben.<br />

Es ist eine ausführliche, kommentierte<br />

Empfehlungsliste über Kinder- und Jugendbücher<br />

(und über) die Länder des Südens. Die<br />

Bücherliste ist bei der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong>,<br />

Aktionsteam WeltGeschichten, Tel.:<br />

0228/2288215, evelyn.langhans@dwhh.de, zu<br />

kostenlos zu bestellen. Die Liste ist auch elektronisch<br />

in ständig aktualisierter Form verfügbar<br />

(www.litprom.de). Weitere Materialien zur Aktion<br />

„Guck mal übern Tellerrand“ sind zu bestellen bei:<br />

Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus<br />

Afrika, Asien und Lateinamerika e.V., Reineckstr.<br />

3, 60313 Frankfurt/Main, E-Mail: guckmal@bookfair.com,<br />

Tel: 069 / 2102-270 www.litprom.de<br />

Das Moderne Antiquariat Eine Welt ist ein<br />

Projekt der Infostelle Eine Welt e.V. in Magdeburg.<br />

Hier kann man eine ganze Reihe wichtiger Werke<br />

afrikanischer, asiatischer und lateinamerikanischer<br />

AutorInnen antiquarisch erwerben. Zudem<br />

gibt es Kinder- und Sachbücher zu ebenfalls sehr<br />

moderaten Preisen. Fünf Prozent des Umsatzes<br />

werden dem Arbeitskreis Vierte Welt zur<br />

Verfügung gestellt, der mit dem Geld NRO im<br />

indonesischen Westpapua unterstützt.<br />

Bestellungen und Katalog: Infostelle Eine Welt<br />

e.V., Postfach 18 03 09, 39030 Magdeburg, Tel.:<br />

0391-2511019, Fax: 0391-2532393, E-Mail: einewelt@web.de.<br />

Die Orientierungshilfe „Nord-Süd-Literatur” mit<br />

Hinweisen auf Literatur aus Afrika, Asien und<br />

Lateinamerika wird von der Vereinigung ehemaliger<br />

Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfer<br />

zusammengestellt (VEHEMENT e.V.). Preis<br />

pro Heft: DM 7,50 zzgl. Porto. Bezug: VEHEMENT,<br />

Remigiusstr. 21, 50937 Köln, Tel. 0221-4200471,<br />

Fax -4200575.<br />

Die Bibliographie „Quellen” (Zeitgenössische<br />

Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika in<br />

deutscher Übersetzung) und eine “Einladung zu<br />

literarischen Entdeckungsreisen” bietet “Der<br />

ANDERE Literaturklub” an. Für einen<br />

Jahresbeitrag von 65 Euro bekommt vier Bücher<br />

jährlich ins Haus und eine Quartalszeitschrift. Von<br />

dem Geld werden zudem literarische Projekte im<br />

Süden gefördert. Adresse: Gesellschaft zur<br />

Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und<br />

Lateinamerika e.V., Reineckestr. 3, D-60313<br />

Frankfurt a.M., Fon: 069 / 2102 -250, -247 ; Fax:<br />

069 / 2102 -227, -277; E-Mail: mayenburg@bookfair.com,<br />

www.litprom.de<br />

www.drittewelt.de/buch<br />

Informationen zu Medien in Entwicklungsländern,<br />

Buchtipps und Fernsehtipps unter<br />

„Service“.<br />

www.epo.de<br />

Das Online Portal „entwicklungspolitik online“<br />

(epo) ist eine sehr gute Informationsquelle zu<br />

jeglichen Bereichen der Entwicklungspolitik.<br />

Unter „Service“ finden sich auch wertvolle Tipps<br />

zu entwicklungspolitischer Literatur (Belletristik,<br />

Sachbuch, Materialien, Tipps).<br />

www.perlentaucher.de<br />

Der Perlentaucher ist ein Kulturmagazin im<br />

Internet. Als Service wird eine tägliche Auswertung<br />

der Buchrezensionen in den sechs<br />

besten deutschsprachigen Zeitungen angeboten.<br />

Zu jeder einzelnen Buchkritik wird eine Notiz verfasst,<br />

die die Tendenz der Kritik in eigenen Worten<br />

wiedergibt. Diese werden täglich ab 14 Uhr in der<br />

Bücherschau des Tages präsentiert.<br />

Hörbuch<br />

www.hoerothek.de<br />

Hörbuch-Portal mit Rezensionen und Newsletter<br />

www.hr-online.de<br />

Monatliche Hörbuch-Bestenlisten<br />

39


A1 Verlag<br />

Hippmannstraße 11<br />

80639 München<br />

Tel.: 089 / 1711928-0<br />

Fax: 089/ 1711928-8<br />

www.a1-verlag.de<br />

Ammann Verlag & Co<br />

Neptunstrasse 20<br />

CH-8032 Zürich<br />

Tel.: 0041 / 1 / 26 81 040<br />

Fax: 0041 / 1 / 26 81 050<br />

www.ammann.ch<br />

Argon Verlag<br />

siehe S.Fischer Verlag<br />

ars vivendi Verlag<br />

Bauhof 1<br />

90556 Cadolzburg<br />

Tel.: 09103 / 71929-0<br />

Fax: 09103 / 7192919<br />

www.arsvivendi.com<br />

Athena Verlag<br />

Mellinghofer Straße 126<br />

46047 Oberhausen<br />

Tel.: 0208 / 87 15 05<br />

Fax: 0208 / 87 15 47<br />

www.athena-verlag.de<br />

Atlantis Verlag / pro juventute<br />

im orell füssli Verlag<br />

Dietzingerstrasse 3<br />

CH-8036 Zürich<br />

Tel.: 0041 / 1 / 4 66 77 11<br />

Fax: 0041 / 1 / 4 66 74 12<br />

www.ofv.de<br />

Der Audio Verlag GmbH<br />

Neue Promenade 6<br />

D-10178 Berlin<br />

Tel.: 030 / 520 00 93-0<br />

Fax: 030 / 520 00 93-320<br />

www.der-audio-verlag.de<br />

40<br />

XIII.Verlage<br />

Aufbau Verlag GmbH<br />

Neue Promenade 6<br />

10178 Berlin<br />

Tel.: 030 / 28394-0<br />

Fax: 030 / 28394100<br />

www.aufbauverlag.de<br />

C. H. Beck<br />

Wilhelmstraße 9<br />

80801 München<br />

Tel.: 089 / 3 81 89-483<br />

Fax: 089 / 3 81 89-520<br />

www.beck.de<br />

C. Bertelsmann Verlag<br />

siehe Verlagsgruppe Random House<br />

Blauburg Verlag<br />

Wippertstraße 2<br />

79100 Freiburg<br />

Tel.: 0761 / 4019616<br />

Fax: 0761 / 1513841<br />

www.blauburg.com<br />

Karl Blessing Verlag<br />

siehe Verlagsgruppe Random House<br />

Brandes & Apsel<br />

Scheidswaldstraße 44<br />

60385 Frankfurt am Main<br />

Tel.: 069 / 95 73 01 86<br />

Fax: 069 / 95 73 01 87<br />

www.brandes-apsel-verlag.de<br />

btb<br />

siehe Verlagsgruppe Random House<br />

DHV - Der Hörverlag GmbH<br />

Lindwurmstr. 88<br />

80337 München<br />

Tel.: 089 / 21 06 94 0<br />

Fax: 089 / 21 06 94 15<br />

www.hoerverlag.de<br />

Diederichs Verlag<br />

im Heinrich Hugendubel Verlag<br />

Holzstrasse 28<br />

80469 München<br />

Tel.: 089 / 23 55 86-0<br />

Fax: 089 / 23-55-86-139<br />

www.hugendubel.de<br />

Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH<br />

In der Raste 2<br />

53129 Bonn<br />

Tel.: 0228 / 23 80 83<br />

Fax: 0228 / 23 41 04<br />

www.dietz-verlag.de<br />

Diogenes Verlag<br />

Sprecherstraße 8<br />

8032 Zürich<br />

Tel.: 0041 / 1 / 2548511<br />

Fax: 0041 / 1 / 2528407<br />

www.diogenes.ch<br />

Verlagsgruppe Droemer Knaur<br />

Hilblestraße 54<br />

80636 München<br />

Tel.: 089 / 9271-326<br />

Fax: 089 / 9271/349<br />

www.droemer-knaur.de<br />

dtv<br />

Deutscher Taschenbuch Verlag<br />

Friedrichstraße 1a<br />

80801 München<br />

Tel.: 089 / 3 81 67-161<br />

Fax: 089 / 3 81 67-361<br />

www.dtv.de<br />

DVA<br />

Deutsche Verlags-Anstalt<br />

Königinstraße 9<br />

80539 München<br />

Tel.: 089 / 45554-0<br />

Fax: 089 / 45554-100<br />

www.dva.de<br />

Edition Nautilus<br />

Alte Holstenstraße 22<br />

21031 Hamburg<br />

Tel.: 040 / 721 35 36<br />

Fax: 040 / 721 83 99<br />

www.edition-nautilus.de<br />

S. Fischer Verlag GmbH<br />

Hedderichstraße 114<br />

60596 Frankfurt/Main<br />

Tel.: 069 / 6062-0<br />

Fax: 069 / 6062-319<br />

www.fischerverlage.de<br />

Frederking & Thaler<br />

Neumarkter Straße 18<br />

81673 München<br />

Tel.: 089 / 43 72-28 65<br />

Fax: 089 / 43 72-28 54<br />

www.frederking-und-thaler.de<br />

Verlag Freies Geistesleben<br />

Landhausstraße 82<br />

70190 Stuttgart<br />

Tel.: 0711 / 2853200<br />

Fax: 0711 / 2853210<br />

www.geistesleben.com


Goldmann Verlag<br />

siehe Verlagsgruppe Random House<br />

Gruner + Jahr AG & Co KG<br />

Druck- und Verlagshaus<br />

Am Baumwall 11<br />

20459 Hamburg<br />

Tel.: 040 / 3703-0<br />

Fax: 040 / 37 03-60 00<br />

www.guj.de<br />

Carl Hanser Verlag<br />

Kolberger Straße 22<br />

81679 München<br />

Tel.: 089 / 99830-0<br />

Fax:089 / 984809<br />

www.hanser.de<br />

Haymonverlag<br />

Kochstraße 10<br />

A-6020 Innsbruck<br />

Tel.: 0512 / 576300<br />

Fax: 0512 / 576300-14<br />

www.haymonverlag.de<br />

Herder Verlag<br />

Hermann-Herder Straße 4<br />

79104 Freiburg<br />

Tel.: 0761 / 2717-0<br />

Fax:: 0761 / 2717-520<br />

www.herder.de<br />

HörbucHHamburg Verlag Margrit<br />

Osterwold<br />

Elbchaussee 163<br />

22605 Hamburg<br />

Tel.: 040/88913946<br />

Fax: 040/88913947<br />

www.hoerbuch-hamburg.de<br />

Hoffmann und Campe Verlag GmbH<br />

GmbH<br />

Harvestehuder Weg 42<br />

20149 Hamburg<br />

Tel.: 040/44188-0<br />

Fax. 040/44188-202<br />

www.hoffmann-und-campe.de<br />

Horlemann Verlag<br />

Postfach 1307<br />

53583 Bad Honnef<br />

Tel.: 02224 / 55 89<br />

Fax: 02224 / 54 29<br />

www.horlemann-verlag.de<br />

IKO- Verlag für Interkulturelle<br />

Kommunikation<br />

Assenheimer Straße 17<br />

60489 Frankfurt/Main<br />

Tel.: 069 / 784808<br />

Fax: 069 / 7896575<br />

www.iko-verlag.de<br />

Insel Verlag<br />

siehe Suhrkamp Verlag<br />

Kabel Verlag<br />

siehe Piper Verlag<br />

Verlag Kiepenheuer und Witsch<br />

Rondorfer Straße 5<br />

50968 Köln<br />

Tel.: 0221 / 37685-0<br />

Fax: 0221 / 388595<br />

www.kiwi-koeln.de<br />

Verlag Klett-Cotta<br />

Rotebühlstraße 77<br />

70178 Stuttgart<br />

Tel.: 0711 / 66 72-1250<br />

Fax: 0711 / 66 72-2031<br />

www.klett-cotta.de<br />

Erika Klopp Verlag<br />

Poppenbütteler Chaussee 53<br />

22937 Hamburg<br />

Tel.: 040 / 607909-07<br />

Fax: 040 / 607909-59<br />

www.erika-klopp.de<br />

Verlag Knaus<br />

siehe Verlagsgruppe Random House<br />

Verlag Antje Kunstmann<br />

Georgenstraße 123<br />

80797 München<br />

Tel.: 089 / 12 11 93 0<br />

Fax: 089 / 12 11 93 20<br />

www.kunstmann.de<br />

Lamuv Verlag<br />

Postfach 2605<br />

37016 Göttingen<br />

Tel.: 0551 / 4 40 24<br />

Fax: 0551 / 4 13 92<br />

www.lamuv.de<br />

Verlag Otto Lembeck<br />

Gärtnerweg 16<br />

60322 Frankfurt/Main<br />

Tel.: 069 / 5970988<br />

Fax: 069 / 5975742<br />

www.lembeck.de<br />

Lenos Verlag<br />

Spalentorweg 12<br />

CH-4051 Basel<br />

Tel.: 0041 / 61 / 2 61 34 14<br />

Fax: 0041 / 61 / 2 61 35 18<br />

www.lenos.ch<br />

Limes<br />

siehe Verlagsgruppe Random House<br />

LKO Verlagsgesellschaft<br />

Maria-Hilf-Straße 15-17<br />

50677 Köln<br />

Tel.: 0221 / 16018-0<br />

Fax: 0221 / 16018-19<br />

Luchterhand Literaturverlag<br />

siehe Verlagsgruppe Random House<br />

Malik Verlag<br />

siehe Piper Verlag<br />

Manesse Verlag<br />

siehe DVA<br />

Maro Verlag<br />

Riedinger Straße 24<br />

86153 Augsburg<br />

Tel.: 0821 / 41 60 34<br />

Fax: 0821 / 41 60 36<br />

www.maroverlag.de<br />

Moritz Verlag<br />

Siehe Verlagsgruppe Beltz<br />

Verlag Nagel und Kimche<br />

Nordstraße 9<br />

CH-8035 Zürich<br />

Tel.: 0041 / 1 / 366 66 80<br />

Fax: 0041 / 1 / 366 66 88<br />

www.nagel-kimche.ch<br />

Friedrich Oetinger Verlag<br />

Poppenbütteler Chaussee 53<br />

22397 Hamburg<br />

Tel.: 040 / 60 79 09 - 02<br />

Fax: 040 / 60 72 - 326<br />

www.oetinger.de<br />

Patmos Verlagshaus<br />

Am Wehrhahn 100<br />

40211 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 1 67 95-55<br />

Fax: 0211 / 1 67 95-75<br />

www.patmos.de<br />

41


Pendragon Verlag<br />

Stapenhorststraße 15<br />

33615 Bielefeld<br />

Tel.: 0521 / 6 96 89<br />

Fax: 0521 / 17 44 70<br />

www.pendragon.de<br />

Peter Hammer Verlag<br />

Föhrenstraße 33-35<br />

42283 Wuppertal<br />

Tel.: 0202 / 50 50 66 / 67<br />

Fax: 0202 / 50 92 52<br />

www.peter-hammer-verlag.de<br />

Piper Verlag<br />

Georgenstraße 4<br />

80799 München<br />

Tel.: 089 / 38 18 01-0<br />

Fax: 089 / 33 87 04<br />

www.piper.de<br />

Ravensburger Buchverlag<br />

Postfach 1860<br />

88188 Ravensburg<br />

Tel.: 0751 / 860<br />

Fax: 0751 / 861289<br />

www.ravensburger.de<br />

Rotpunktverlag<br />

Freyastraße 20<br />

CH-8026 Zürich<br />

Tel.: 0041 /1 / 24 18 434<br />

Fax:: 0041/ 1 / 24 18 474<br />

www.rotpunktverlag.ch<br />

Rowohlt Verlag<br />

Hamburger Straße 17<br />

21465 Reinbek<br />

Tel.: 040 / 7272-0<br />

Fax: 040 / 7272-319<br />

www.rowohlt.de<br />

42<br />

Rowohlt Berlin Verlag<br />

Kreuzbergstraße 30<br />

10965 Berlin<br />

Tel.: 030 / 285384-0<br />

www.rowohlt.de<br />

Sauerländer Verlage AG<br />

Laurenzvorstadt 89<br />

CH-5001 Aarau<br />

Tel.: 0041 / 62 / 8368626<br />

Fax: 0041 / 62 / 8368620<br />

www.sauerlaender.ch<br />

Schmetterling Verlag<br />

Lindenspürstraße 38b<br />

70176 Stuttgart<br />

Tel.: 0711 / 62 67 79<br />

Fax: 0711 / 62 69 92<br />

www.schmetterling-verlag.de<br />

Siedler Verlag<br />

siehe Verlagsgruppe Random House<br />

steinbach sprechende bücher<br />

Am Markt 2<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Tel.: 0791 / 9463690<br />

Fax: 0791 / 97142<br />

www.sprechendebuecher.de<br />

Suhrkamp Verlag<br />

Lindenstraße 29-35<br />

60325 Frankfurt am Main<br />

Tel.: 069 / 7 56 01-261<br />

Fax: 069 / 7 56 01-314<br />

www.suhrkamp.de<br />

Thienemann Verlag<br />

Blumenstraße 36<br />

70182 Stuttgart<br />

Tel.: 0711 / 21055-0<br />

Fax: 0711 / 2105530<br />

www.thienemann.de<br />

Unionsverlag /Limmat Verlag<br />

Rieterstraße 18<br />

CH-8027 Zürich<br />

Tel.: 0041 / 1 / 2 81 14 00<br />

Fax: 0041 / 1 / 2 81 14 40<br />

www.unionsverlag.com<br />

Urachhaus<br />

Postfach 13-10-53<br />

70068 Stuttgart<br />

Tel.: 0711 / 28532-01<br />

Fax: 0711 / 28531-11<br />

www.urachhaus.com<br />

Verlag an der Ruhr<br />

Postfach 10 22 51<br />

45422 Mülheim an der Ruhr<br />

Tel.: 0208 / 495040<br />

Fax. 0208 / 4950495<br />

www.verlagruhr.de<br />

Verlagsgruppe Beltz<br />

Werderstr. 10<br />

69469 Weinheim<br />

Tel.: 06201 / 6007-0<br />

Fax: 0 62 01 / 60 07-4 93<br />

www.beltz.de<br />

Verlagsgruppe Random House<br />

Neumarkter Straße 28<br />

81673 München<br />

Tel.: 089 / 4136-0<br />

www.randomhouse.de<br />

Verlag Klaus Wagenbach<br />

Emser Strasse 40-41<br />

10719 Berlin<br />

Tel.: 030 / 235151-0<br />

Fax: 030 / 2116140<br />

www.wagenbach.de


Machen Sie mit: aktiv für eine Welt ohne Hunger<br />

Lernen Sie weitere Aktionsideen der <strong>Welthungerhilfe</strong> kennen. Interessenten, Organisatoren und Teilnehmer<br />

sind immer herzlich wilkommen.<br />

Aktion LebensLäufe –<br />

Sport, Spaß und Solidarität<br />

Sportlicher Einsatz verbindet sich mit solidarischem<br />

Engagement für Menschen in Entwicklungsländern. In der<br />

Aktion LebensLäufe der <strong>Welthungerhilfe</strong> in Kooperation<br />

mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband beweisen<br />

Schulen, Vereine, Lauftreffs, Betriebssportgruppen und<br />

alle weiteren Interessenten Solidarität mit den Menschen<br />

in Afrika, Asien und Lateinamerika, die nicht so gute<br />

Startbedingungen haben. Laufend, radelt, skatend oder<br />

walkend lassen sich die Teilneh-mer in rund 300 Lebens-<br />

Läufen im Bundesgebiet im Jahr 2004 ihre sportlichen<br />

Leistungen mit Kilometer-, Runden- oder Minutengeld<br />

sponsern. Alle Veranstalter werden mit Aktions- und<br />

Unterrichtsmate-rialien, Sponsoringvorlagen und organisatorischen<br />

Tipps unterstützt. Die Erlöse kommen<br />

Projekten der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong> zugute.<br />

Besondere Highlights im Jahr 2004 waren die bereits im<br />

sechsten Jahr mit der <strong>Welthungerhilfe</strong> veranstaltete Fair<br />

Play Tour d’Europe und die Charity-Partnerschaften mit<br />

dem real,-BERLIN-MARATHON, dem Volksbank-Münster<br />

Marathon und dem OLYMPUS MARATHON HAMBURG, bei<br />

denen die Läuferinnen und Läufer dem Motto folgten:<br />

United We Run For Life.<br />

Aktion WeltFrühstück –<br />

Frühstück für alle<br />

Unter diesem Motto präsentierten bereits Schulaktionen<br />

in vielen Städten im Bundesgebiet Frühstückskulturen<br />

und Essgewohnheiten aus aller Welt. In Aktionswochen<br />

zum Thema „Frühstück aus aller Welt“ entwickeln<br />

Schülerinnen und Schüler in fächerübergreifenden<br />

Aktivitäten gesunde und fantasievolle Frühstücksideen:<br />

ein internationales Fußballfrühstück, den Belastungstest<br />

von Müsliriegeln, Frühstücksgymnastik und Frühstücksquiz,<br />

einen Kaffeeparcours und vieles mehr. Die Brücke<br />

zwischen Ernährung und Kultur schlagen Geschichtenerzähler<br />

im literarischen Frühstück. Die Geschichte und<br />

Zubereitung von Produkten ist genauso Thema wie die<br />

Darstellung traditioneller Formen der Herstellung und<br />

Konservierung von Speisen bei uns und in vielen anderen<br />

Kulturen. Die Teilnehmer nehmen das eigene Frühstücksverhalten<br />

unter die Lupe und schauen über den Tellerrand<br />

auf das Frühstück in den Partnerländern der<br />

Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong>. Auf den Abschlussfesten<br />

erwarten das Publikum die Ergebnisse der grenzelosen<br />

Ideenvielfalt.<br />

Aktionsideen für Ehrenamtliche – mitmachen, mithelfen, miterleben<br />

Sie möchten etwas bewegen? Ehrenamtlich tätig werden? Sich einsetzen für eine gute Sache? Wie auch immer: Sie<br />

möchten etwas tun – gegen den Hunger. Sie möchten die Arbeit der Deutschen <strong>Welthungerhilfe</strong> mit Ihren Kräften und<br />

Kenntnissen unterstützen? Dafür schon einmal herzlichen Dank! Wir brauchen Ihre Unterstützung, Ihre Mithilfe. In einer<br />

Broschüre, die sie mit dem Bestellcoupon aus diesem Leseheft bei uns bestellen können, haben wir Anregungen und<br />

Ideen für Sie zusammen gestellt. Es gibt viele Wege zu helfen. Der eigenen Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.<br />

Wenn Sie sich engagieren, werden Sie Neues entdecken: bei sich selbst, bei anderen und in Ihrer Umgebung. Und wenn<br />

Sie sich mit an-deren zusammentun, wird es einfacher, und die Sache macht eine Menge Spaß. Melden Sie sich bei uns.<br />

Wir beraten Sie gern.<br />

43

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!