Faltblatt dt col 23 - Prof. Dr. Erika Schuchardt

Spirale – Symbol der Seelenreise
Krisenverarbeitung als Lernweg
in acht Spiralphasen
Warum gerade ich?
– So fragen Menschen,
die ein Schicksalsschlag
getroffen hat.
In diesem Buch schildern
Betroffene ihre geglückten
oder gescheiterten Versuche,
mit der Krise zu leben, ihre
Auseinandersetzung mit Gott
und der Mitwelt, ihre Erfahrungen
mit professionellen
Beratern und mitmenschlicher
Begleitung.
Erika Schuchardt hat aufgrund
ihrer Analyse von über
2000 Lebensgeschichten aus
einem Jahrhundert und ihrer
jahrzehntelangen Erfahrung
mit Krisenbegleitung
Betroffener einen Lösungsweg
zur Krisenverarbeitung
erschlossen, den sie hier –
veranschaulicht im Bild der
aufsteigenden Spirale –
beschreibt. Dabei richtet sie
unsere Aufmerksamkeit auch
auf Menschen, die andere
durch die Krise begleiten,
dabei selbst zu einem/einer
anderen werden und Leben
neu gestalten.
zu Übersetzungen von Vorauflagen
in mehrere Sprachen
www.prof-schuchardt.de
info@prof-schuchardt.de
www.vandenhoeck-ruprecht.de
Stimmen zum Buch
... Dies ist ein ganz außergewöhnliches Buch, das sich jeder
von uns unbedingt selbst schenken sollte…: Jede Buchseite
ist eine kostbare Perle…, bereichernd, unverzichtbar…, für
Meditationen, Gespräche, Forschung, Lehre und für unser
gesamtes Leben …
Prof. Dr. Aalen Leenderts, Oslo/Norwegen
… eine aufregende und provozierende Lektüre … Von welcher
Seite man das Buch auch angeht – es macht betroffen,
erschließt neue Dimensionen des Verstehens und Wege zur
Praxis … Kann man sich etwas Besseres wünschen…?
Prof. Dr. U. Becker, World Council of Churches, Genf/Schweiz
… Selten fühlte ich mich von dem Autor eines Buches so
beschenkt und verstanden … Ich war überrascht, mein Leben
und die Entwicklung vieler Eltern so dargestellt zu sehen …
W. Rupprecht, Mutter eines kranken Kindes
… eine Fundgrube, z.B. gegliederte annotierte Bibliographie
der über 2000 Lebensgeschichten aus aller Welt … Das Buch
entspricht allen Anforderungen: Literarische Qualität, gute
Lesbarkeit und vielfältige Einsatzmöglichkeit …
Literarischer Beirat Dt. Vbd. Ev. Büchereien, EKD
… Für Medizin, Theologie und Pädagogik, für Seelsorger, diakonisch
Tätige, Jugendarbeiter und Erwachsenenbildner ist
Erika Schuchardts Buch eine Herausforderung – für die
Betroffenen und uns alle eine persönliche Hilfe, insgesamt ein
Werk, für das man dankbar sein muß …
Prof. Dr. Karl E. Nipkow, Universität Tübingen
Mit dem Kauf dieses
Buches unterstützen
Sie die belarussischdeutsche
Stiftung
»Den Kindern von
Tschernobyl«.
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ab 100 10,95 ¤
Erika Schuchardt, Dr. phil. habil., geb.
1940 in Hamburg, Professorin an der
Universität Hannover. Zahlreiche
Publikationen im In- und Ausland,
ausgezeichnet mit Literaturpreisen
und dem Kronenkreuz in Gold.
Synodalin der Ev. Kirche in
Deutschland (EKD) und Mitglied in
ökumenischen Gremien des Weltkirchenrates
Genf (WCC) von
1972–1990. Vizepräsidentin der
Deutschen UNESCO-Kommission
von 1984–1996. Mitbegründerin der
Bundes-Arbeitsgemeinschaft
»Den Kindern von Tschernobyl«
seit 1989. Mitglied des Deutschen
Bundestages seit 1994 und der
Enquêtekommission »Recht und Ethik
der modernen Medizin« seit 2000.
Fazit aus Lebensgeschichten
eines Jahrhunderts
Jubiläumsausgabe
11., überarbeitete und erweiterte
Auflage
Literaturpreis
Erika Schuchardt
Warum
gerade ich?
Leben lernen in Krisen
Vandenhoeck& Ruprecht

Spiralen – Symbole der Seelenreise
Zu den Abbildungen in diesem Buch
Lieber Leser, liebe Leserin
Aus dem Inhalt
Interaktion
Interaktion
8. Solidarität
Wir handeln ...!
7. Aktivität
Ich tue das ...!
6. Annahme
Ich erkenne jetzt erst ...!
5. Depression
Wozu ..., alles ist sinnlos ...?
4. Verhandlung
Wenn ..., dann muß aber ...?
3. Aggression
Warum gerade ich ...?
2. Gewißheit
Ja, aber das kann doch nicht sein ...?
1. Ungewißheit
Was ist eigentlich los ...?
Mehr als tausend Lebensberichte leidender Menschen habe ich durchforscht, Übereinstimmungen
und Gesetzmäßigkeiten gefunden und im MODELL KRISENVERARBEITUNG IN ACHT SPIRALPHASEN
in Worte gefaßt. Auf der Suche nach Veranschaulichung fügte sich mir alles zum Bild der
Spirale mit ihren ineinander übergehenden, aufsteigenden wie absteigenden, sich ineinander
windenden Ringen.
Viel später erst wurde mir bewußt, daß ich hiermit einem Archetypus – siehe C.G. Jung –
Ausdruck gegeben hatte. Denn uralt sind bildliche und bauliche Darstellungen von Schnecke,
Labyrinth und Spirale als Symbol für Lebensweg und Seelenreise der Menschen, und bis
heute reicht ihre zeichenhafte Kraft.
Ein Beispiel dafür ist die atemberaubende Ästhetik der ›silbrig metallen-schimmernden‹
Doppel-Spirale, die Auf- und Abstieg in der gläsernen Kuppel über dem alten Berliner
Reichstagsgebäude bildet – oft gedeutet als Sinnbild des wiedervereinigten Deutschlands,
das, aus dem Schatten unserer Vergangenheit emporsteigend, sich dem Licht neuer Ideen
öffnet.
• Spiralen – Symbole der Seelenreise.................................................................................................8
• Leben lernen in Krisen .......................................................................................................................11
• Geleitwort des Ratsvorsitzenden der Ev. Kirche in Deutschland, EKD.................................15
• Das Signal – Leserbrief 2001...........................................................................................................17
1. Erfahrungen Betroffener und Angehöriger .................................................................................21
2. Krisenverarbeitung als Lernprozeß in 8 Spiralphasen..............................................................33
3. Begleitung und Glaube in Lebensgeschichten ...........................................................................63
4. Begleitende als Problem Betroffener..........................................................................................109
5. Theologisches zu Leiden und Leidensfähigkeit........................................................................125
• Zusammenfassung...........................................................................................................................152
• Gegliederte Bibliographie der über 2000 Lebensgeschichten
zur Krisenverarbeitung von 1900 bis zur Gegenwart mit
Annotationen/Kurzinhalten – (s. Übersicht rechte Seite ) ..........................................181
• Alphabetisches Autoren- und Titelverzeichnis .......................................................................305
• Nachwort der Generalsekretäre des LWB und ÖRK................................................................351
• Brief an Leser und Leserinnen als künftige Autoren
Gesellschaft
Ziel-Stadium III
Durchgangs-Stadium II
Eingangs-Stadium I
Stand
2001
1900
176
48
196
39
489
54
21
199
27
258
154
92
126
9
112
17
17
seit 1900
bis 2001
Lebenswelt der
Biographen
Kanada 7
USA 292
Original deutsch 1334
ins Deutsche übersetzt 700
insgesamt
2034
Brasilien 1
Finnland 1
Norwegen 8
Aus den Nachfolge-Staaten
der ehemaligen Sowjetunion 12
Irland 2
Schweden 9
Belarus
Tadschikistan
Dänemark 6
Kasachstan Turkmenistan
Großbritannien 110
Deutschland 1172 (davon aus der ehem. DDR 32)
Polen 40
Kirgistan
Russland
Ukraine
Usbekistan
Niederlande 40
Österreich 54 Ungarn 2
Belgien 1
Rumänien 5
Spanien 3
Syrien 1
Iran 4
Frankreich 75
Schweiz 111 Türkei 2
Pakistan 1
Italien 15 Israel 20
Marokko 1 Algerien 4
Irak 1
China 2
Korea 3
Japan 2
Uruguay 1
Übersicht: Gliederung der Bibliographie K 1 - K 17
Lebensstörungen • Krisenanlässe
S. 184
• Abhängige Frauen • Abtreibung • Arbeitslosigkeit • Familienprobleme • Kritische Schwangerschaften • Mobbing
• Sexuelle Orientierung • Diabetes • Epilepsie • Herzinfarkt • Hirntumor • Koma • Locked-in-Syndrom •
• Migräne • Neurodermitis • Nierenleiden • Parkinson • Schlaganfall • Tourette-Syndrom • Transplantation
Sexueller Mißbrauch • Mißhandlung
• Inzest • Vergewaltigung • Sexuelle Ausbeutung
Sterben • Tod • Freitod • Trauern
Trennung • Verlassenwerden • Einsamsein
• Adoptionsfolgen • Scheidung • Scheidungskinder • Verlassene Kinder • Verlassene Partner
Verfolgung • Gefangensein • Gewalt
• Holocaust • Konzentrationslager • Zwangsarbeit • Exil • Krieg • Flucht • Rassismus • Asylsuche
• Frauenfeindliche Traditionen
Aids
Alzheimer Krankheit
Krebs
Multiple Sklerose
Psychische Störungen
• Angst • Autismus • Borderline-Syndrom • Bulimie/Eß-Brech-Sucht • Magersucht • Depression
• Schizophrenie/Multiple Persönlichkeiten • Selbstverletzung • Zwangsverhalten
Sucht
• Abhängigkeit von Alkohol • Drogen • Nikotin • Medikamenten • Glücks-Spielen
Geistige Behinderung
Körper-Behinderung
Lern-Behinderung
Sinnes-Behinderung
• Sehbehinderung • Blindheit • Schwerhörigkeit • Gehörlosigkeit/Taubheit • Taub-Blindheit
Sprach-Behinderung
Verhaltens-Störung
seit 1900
S. 195
S. 198
S. 209
S. 213
S. 238
S. 242
S. 244
S. 254
S. 257
S. 271
S. 280
S. 285
S. 292
S. 293
S. 300
S. 302
K 1
K 2
K 3
K 4
K 5
K 6
K 7
K 8
K 9
K 10
K 11
K12 K13 K14 K15 K16 K17 Südafrika 1
Saudi-Arabien 3
Indien 1
Australien 5
Erika Schuchardt ∑ 2034 I
II III IV
V
Kritische Lebensereignisse
bis 1980 Langfristige Krankheiten
bis 1970 Behinderungen
∑ 2034 I
II III IV V
Erika Schuchardt
Neuseeland 2
Spiralphase 3: Aggression (Textauszug)
Jetzt erst sickert die Kopferkenntnis zur Erfahrung des
Herzens in das Bewußtsein ein »… es kommt mir erst
jetzt zum Bewußtsein!«, und in den Grundfesten verletzt
und erschüttert schreit der Getroffene: »Warum gerade
ich … ?«. Die Qual ist grenzenlos. Dieses Bewußtwerden
ist von so starken Gefühlsstürmen überwältigt, daß der
Betroffene entweder an ihnen zu ersticken glaubt, oder
aber – im günstigsten Fall – sie gegen seine Umwelt
aus sich herausbrechen läßt. Dieser vulkanartige Protest
läßt sich am treffendsten mit Aggression (3) bezeichnen.
Tragisch daran ist, daß der eigentliche Gegenstand der
Aggression, der Krisenauslöser selbst, nicht faßbar,
angreifbar ist.
Demzufolge suchen sich die Aggressionen Ersatzobjekte;
zur Zielscheibe kann alles werden, was sich ihnen
anbietet. So entlädt sich die Aggression für den
Außenstehenden ohne jeden sichtbaren Anlaß in alle
Richtungen und gegen alles und nichts. Wohin der
Betroffene auch blickt, überall findet er Anlaß zum
Anmelden von Ansprüchen. Ihm selbst unbewußt, sucht
er nach Ventilen, an denen er den Überdruck der Gefühle
ablassen kann, um so befreit wieder handlungsfähig
zu werden. Hier aber beginnt ein neuer Teufelskreis.
Der von seinem Leiden Überwältigte meint dadurch
den Beweis zu erhalten, daß alles und alle gegen ihn
verbündet sind, und fühlt sich nun auch in der realen
Situation im Stich gelassen und isoliert. An dieser Phase
wird besonders deutlich, welchen Gefahren die
Betroffenen ohne angemessene Begleitung ausgeliefert
sind: entweder sie ersticken an der Aggression in passiver
oder aktiver Selbstvernichtung, oder sie erliegen durch
feindliche Äußerungen der Umwelt dem Sog in die
Isolierung, oder aber sie fallen aufgrund ihrer
internalisierten Kontrollen von negativen Gefühlen in
apathische Resignation. Sehr deutlich wird hier die
fundamentale Bedeutung der Aggression als Einleitungsphase
der emotionalen Krisenverarbeitung im Verlaufe
des gesamten Lernprozesses.
Albanien 2
Algerien 4
Australien 5
Belgien 1
Bosnien 2
Brasilien 1
Chile 1
China 2
Dänemark 6
Deutschland 1172
England 107
Finnland 1
Frankreich 75
Indien 1
Irak 1
Iran 4
Irland 2
Israel 20
Italien 15
Japan 2
Jugoslawien (ehem.) 2
Kanada 7
Korea 3
Kroatien 2
Marokko 1
Neuseeland 2
Niederlande 40
Norwegen 8
Österreich 54
Pakistan 1
Polen 40
Rumänien 5
Russland 3
Saudi-Arabien 3
Schottland 1
Schweden 9
Schweiz 111
Spanien 3
Sowjetunion (ehem.) 12
Südafrika 1
Syrien 1
Tschechien 3
Türkei 2
Ukraine 1
Ungarn 2
Uruguay 1
USA 292