26.12.2012 Aufrufe

Bad Blankenburg - KJS

Bad Blankenburg - KJS

Bad Blankenburg - KJS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

V. f r o g A f<br />

FESTAUSGABE<br />

der Gründungklassen<br />

zum<br />

der<br />

KINDER- UND JUGENDSPORTSCHULE<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong><br />

i


50 Jahre <strong>KJS</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong><br />

Liebe ehemalige Lehrer; Trainer, Erzieher und Mitarbeiter des Gründungsjahres und der<br />

Anfängerjahre unserer <strong>KJS</strong> des Bezirkes Gera in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> sehr verehrter Herr Direktor<br />

Erwin Schwär^<br />

Vor einem halben Jahrhundert - 1955 - haben wir als Gründer und Anfänger die besondere<br />

Chance bekommen, uns als Persönlichkeiten im und für den Sport zu entwickeln und zu<br />

profilieren. Als wir uns kennen gelernt haben, waren wir alle jung, sowohl unser Direktor<br />

Erwin Schwarz mit seiner lieben Frau Edith, der Lehrkörper und das gesamte Personal und<br />

natürlich die kleinen und großen Schüler der Gründungsklassen - 5. bis 9. Schuljahr -. Wir waren kleine<br />

und größere Anfänger mit einem gemeinsamen Ziel! Diese Zeit ab Mitte der 50er<br />

Jahre bis Beginn der 60er Jahre hat unser Leben verändert, hat es spannend,<br />

inhaltsreich und schön gemacht. Besonders für uns als Sportschüler der <strong>KJS</strong> <strong>Bad</strong><br />

<strong>Blankenburg</strong> waren die Zeiten in den Anfangsjahren ein ganz wertvoller Teil<br />

unseres Lebens, überraschend, wunderbar und prägend. Das Ziel, hohe<br />

sportliche Leistungen in Verbindung mit guten schulischen Ergebnissen zu<br />

erreichen, stand zwar immer im Mittelpunkt aller Anstrengungen unserer Trainer,<br />

Lehrer und Erzieher, doch nie ohne die Vermitdung der Werte der<br />

Gemeinschaft, des Familiensinns, der gegenseitigen Achtung und Unterstützung<br />

und der Zusammengehörigkeit beim Siegen als auch bei sogenannten<br />

Niederlagen. Die Kunst, eine große Spordcrfamilie zu schaffen und zusammen<br />

zu schweißen, ist unserem Direktor und seinem Kollektiv gelungen. Unser SOjähriges Jubiläum und die<br />

zahlreichen Begegnungen vorher, das heißt nach unserer unmittelbaren <strong>KJS</strong> -Zugehörigkeit beantworten<br />

die Frage danach, wie man eine große Familie zusammenhält: es sind vor allem Vorbild Wirkung,<br />

Einsatzbereitschaft, Arbeit, Achtung, Toleranz und Debe. Uns ehemaligen Schülern, die davon profitiert<br />

haben und die in den vergangenen 50 Jahren ihrer <strong>KJS</strong> beruflich, sportlich und privat Ehre bereiten<br />

konnten, ist auch die Tugend der Dankbarkeit eigen.<br />

Wir mochten unserem Erwin Schwarz und allen Mitstreitern symbolisch<br />

eine Rose für unsere tiefe, aufrichtige Verehrung und Bewunderung, für<br />

unsere Achtung und Liebe überreichen. Wir wünschen uns noch viele<br />

Begegnungen in unserer <strong>KJS</strong>-Pamilie!<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>-JA !<br />

Im Namen aller Schüler der Gründungsklassen.<br />

Dr. päd. habil. Brigitte Reinhardt geb. Kieschnick<br />

2


Willkommen in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>!<br />

Allen ehemaligen Schülern, den Lehrern und Hr^ehem der<br />

Gründungsklassen des Jahres 1955 ein herzliches Willkommen in<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>!<br />

D ie<br />

Volksbildung des Bezirkes Gera wurde im September 1954 beauftragt, die<br />

Eröffnung einer <strong>KJS</strong> mit Internat im Januar 1955 endlich auch in Thüringen zu<br />

realisieren.<br />

Das nicht mehr bewohnte Ledigenheim der Wismut in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> - Straße der Jugend 14 -<br />

wurde als Internat vorgesehen. Das Haus musste „von Grund a u f ren<br />

Schüler wohnlich eingerichtet werden. Das Internat wurde so für<br />

4, 6 oder gar 8 Jahre die zweite I leimat.<br />

Die vom Bezirk Gera Ende 1954 ausgewählten Schüler reisten am<br />

9. Januar 1955 in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> an. Am 10.01.1955 w'ar dann<br />

die Eröffnung, und es begann auch der Unterricht in den Räumen<br />

des Internats.<br />

Da wir kein eigenes Schulgebäude, keine Sporthallen und<br />

Sportplätze und keine Großküche besaßen, waren wir für etliche<br />

Jahre in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> überall „Gäste“.<br />

Als „jüngste“ und „kleinste“ <strong>KJS</strong> setzten wir uns das Ziel, im<br />

schnellen Anlauf die besten Kinder- und Jugendsportschulen zu<br />

erreichen. Das ist uns auch in kurzer Zeit gelungen, besonders<br />

natürlich im Sportbercich, aber auch im Schulbereich und im<br />

Internats- und Verwaltungsteil.<br />

Durch die Leistungen aller wurden wir Vorbild für viele Kinder<br />

Ihr könnt alle mit Stolz sagen: „ICH WAR DABEI!“<br />

Ich wünsche allen „Ehemaligen“ recht viel Freude.<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>-JA!<br />

Erwin Schwarz<br />

im März 2005<br />

Erwin Schwarz<br />

3


Q u ü rg<br />

Kinder* und Jugendsportschuie<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong><br />

Zeitungsartikel<br />

Volksmacht — Bezirk Gera 1954<br />

Im schönen Thüringer Wald in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> wird nun auch in unserem Bezirk die erste<br />

Kinder- und Jugendsportschule ihre Pforten öffnen. Mit<br />

Unterstützung des Rates des Bezirkes sind im ehemaligen<br />

Ledigenheim der Wismut in der Alfred-Sobik-Siediung<br />

alle Voraussetzungen geschaffen und die Schwierigkeiten<br />

überwunden worden.<br />

Am 10. Januar werden zunächst 94 Schüler -größtenteils<br />

Arbeiter- und Bauernkinder - der fünften, sechsten, siebenten<br />

und neunten Klasse intematsmäßig aufgenommen. Ihnen<br />

stehen Ein-, Zwei-, Drei- und Vierbettzimmer als Schlafräume<br />

zur Verfügung. Drei bis vier Schlafgemeinschaften haben ihren<br />

ständigen, gut ausgestatteten Tages- und Arbeitsraum. Für die<br />

AJfred-Sobik-Siedlung<br />

Zeitungsartikel Volkswacht<br />

ärztliche Betreuung sind<br />

Behandlungs- und ein Krankenzimmer,<br />

acht W annenbäder und<br />

zwölf Duschen vorhanden. Neben<br />

allen Lehr- und Unterrichtsmaterialien<br />

sind eine Bibliothek,<br />

Musikinstrumente, Spiele usw. in<br />

großer Zahl Garant für eine<br />

abwechslungsreiche Freizeitgestaltung.<br />

Die Jugendsportschule in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> gehört zu den bestausgestatteten unseres Bezirkes, und<br />

es ist der verständliche Wunsch vieler sportbegeisterter Jugendlicher, an ihr Aufnahme zu finden.<br />

Das beweisen auch die vielen Bewerbungen, die nicht alle berücksichtigt werden konnten. N ur in<br />

der neunten Klasse haben sich noch nicht genügend Schüler gemeldet. Das kann teilweise daran<br />

4


liegen, dass einige Direktoren der Oberschulen unseres Bezirkes der Werbung nicht genügend<br />

Aufmerksamkeit schenkten. Jugendlichen dieser Altersstufen ist die Möglichkeit gegeben, sich<br />

auch später noch zu melden und den Unterricht nach dem 10. fanuar aufzunehmen.<br />

Die Lehrer der Kinder- und Jugendsportschule <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> werden alle Kraft daran setzen,<br />

die jungen Menschen zu guten Sportlern zu erziehen.<br />

Ihnen danken die S ch ü ler<br />

Besonders dankbar sind die Schüler den Werktätigen<br />

des VEB Kautschuk in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>, der die<br />

Mittagsverpflegung der Schule übernommen hat.<br />

Sie werden diese großzügige Hilfe durch Kulturprogramme<br />

bei Betriebsfeiem usw. zu danken wissen. Für die sonstige<br />

Verpflegung sorgt das Internat der Schule.<br />

Die A u fgabe der S ch u le<br />

Kinder- und Jugendport-<br />

Grund- und Oberschulen (5.<br />

allgemeinbildendem<br />

einen normalen Abschluss<br />

und Oberschulen. Aufge-<br />

mit guten Allgemeinwissen,<br />

Begabung und einem guten<br />

der Unterricht im Fach<br />

Grundschüler um drei und<br />

Stunden erhöht wird, ohne<br />

gekürzt werden. A uf<br />

den jungen Menschen die<br />

sich zu jungen<br />

qualifizieren und nach<br />

Ausbildung zum Sportlehrer<br />

Institut für Körpererziehung<br />

Hochschule für Körpersetzen.<br />

Im Internat befinden sich auch die vier<br />

Untem'chtsräume.<br />

Das Mittagessen erhalten die Schüler in einem<br />

großen W erk der Stadt <strong>Blankenburg</strong>.<br />

Für die Morgen- und Abendverpfiegung hat<br />

das Internat Küchen im Haus.<br />

Nur unsere tatkräftigen Menschen, die<br />

aus Traum Wirklichkeit werden lassen,<br />

sahen schon in der damaligen Situation<br />

das nun heute wunderschön<br />

eingerichtete Internat.<br />

Bereits im Jahr 1952 wurden dank der Unterstützung der Regierung Jugendsportschulen<br />

eingerichtet, denen die Erfahrungen der Sowjetunion und der volksdemokratischen<br />

Länder auf diesem Gebiet zugrunde lagen. Damit wurde der Liebe der ]ugend zum Sport<br />

Rechnung getragen.<br />

schulen sind vereinigte<br />

bis 12. Schuljahr) mit<br />

Charakter. Sie gewähren<br />

der Lehrziele von G rundnommen<br />

werden Schüler<br />

besonderer sportlicher<br />

Gesundheitszustand, weil<br />

Körpererziehung für<br />

für Oberschüler um vier<br />

dass andere Fächer<br />

sportlichem Gebiet wird<br />

Möglichkeit gegeben,<br />

Leistungssportlern zu<br />

Abschluss der Schule die<br />

oder Trainer an einem<br />

oder der Deutschen<br />

kultur Leipzig fortzu-<br />

Diese Entwicklung zeigt, dass in der Deutschen Demokratischen Republik keine „Nursportler“<br />

erzogen, sondern junge Menschen herangebildet werden, die ein gutes Allgemeinwissen besitzen<br />

und große sportliche Leistungen zum Ruhm und zur Ehre ihrer Heimat vollbringen.


Wo und wie sind die Schüler untergebracht<br />

Die Brücke - Nummer 1 / Dezember 1954<br />

In einer landschaftlich wunderschönen Gegend liegt im Dreieck Rudolstadt-Saalfeld-<br />

Rottenbach der Kurort <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>. Von hier aus gelangen wir in das wohl vielen<br />

bekannte schöne Schwarzatal.<br />

Die Schüler sind in einem großen Gebäude in der neuerbauten Sobik-Siedlung<br />

internatsmäßig untergebracht. Die Sobik-Siedlung liegt nicht weit entfernt vom Bahnhof. Von<br />

<strong>Blankenburg</strong> aus hat man im allgemeinen eine günstige Zugverbindung in die einzelnen Gebiete<br />

unseres Bezirkes.<br />

Ziel der Kinder- und Jugendsportschule<br />

Die Brücke Nummer 1 / Dezember 1954<br />

• •<br />

Uber die Kinder- und Jugendsportschulen gibt es viele falsche Ansichten. Zahlreiche<br />

Eltern glauben, dass die übrigen Fächer dem Sport gegenüber zu kurz kommen.<br />

Das Ziel der Kinder- und Jugendsportschulen ist das gleiche wie das jeder anderen<br />

Grund- und Oberschule: Erfolgreicher Abschluss eines 8jährigen Grundschulbesuches<br />

und das Ablegen des Abiturs.<br />

Natürlich wird neben den anderen Schulfächern besonderer Wert auf die Körpererziehung gelegt,<br />

was ohne Frage dazu führen wird, dass der überwiegende Teil der mit dem Abitur ausscheidenden<br />

Schüler sportverwandte Berufe ergreift.<br />

Von besonderer Wichtigkeit ist, dass an den Kinder- und Jugendsportschulen auf der Grundlage<br />

der allgemeinen gültigen Lehrpläne unterrichtet wird. Zugunsten der körperlichen Erziehung wird<br />

keine andere Stunde vom Lehrplan gestrichen.<br />

Wie die allseitige Erziehung der Schüler ist der Unterricht in den Fächern Mathematik, Deutsch,<br />

Russisch, Zeichnen, Musik usw. genauso notwendig wie die körperliche Erziehung.<br />

Die Stundenzahl ist im Grundschulteil auf 5 Stunden und im Oberschulteil auf 6 Stunden erhöht.<br />

6


Für die schulärztliche Betreuung ist gesorgt. Im Internat<br />

befindet sich ein volleingerichtetes Arzt- und<br />

Krankenzimmer. Das Internat besitzt weiterhin 8<br />

Wannenbäder und 12 Duschen.<br />

Als Schlafräume stehen den Schülern Einzelzimmer,<br />

aber auch 2-, 3- und 4-Bettzimmer zur Verfügung. Die<br />

Schlafzimmer sind eingerichtet mit einem modischen<br />

Holzbett mit Stahlfeder- und Auflegematratzen.<br />

Leselampe, Nachtschränkchen und Kleiderschrank.<br />

Drei bis vier Schlafgemeinschaften haben einen nett Die drei bis vier Schlafgemeinschaften haben in ihrem<br />

eingerichteten Tagesraum mit hellen oder dunklen Bereich Toilette und Waschraum<br />

Möbeln, dazu die dementsprechenden Gardinen mit<br />

Stores und die dementsprechenden Lampen.


1. Elternbrief<br />

Rat des Bezirkes Gera<br />

Abtlg. Volksbildung<br />

Herrn<br />

Gera<br />

Sehr geehrte / r H err/Frau .<br />

Wir können Ihnen die erfreuliche Mitteilung<br />

geben, dass Ihr / e Sohn / T o c h ter.....................<br />

in die Kinder- und Jugendsportschule <strong>Bad</strong><br />

<strong>Blankenburg</strong> aufgenommen ist.<br />

In dieser Schule werden die besten und<br />

befähigtsten Jungen Pioniere und Schüler des<br />

Bezirkes Gera zusammengefasst und von<br />

qualifizierten Lehrkräften besonders auf dem<br />

Gebiet der Körpererziehung gefördert.<br />

Gera, den 7.12.54<br />

'♦* li-jn e die türn#aU *k» »tu J t: •<br />

. ■it.'. i f w r t M . i l i U ¡.ISlW.;. '<br />

p . i&iß a»ärBl*j*:-iarfÄ8 watsagxMi. •*i . .<br />

«' ’ '•-*•*/ i«*»»-'* **lA li iift J t t t « Bf«<br />

- u l f-n'j'Ai its Cer» 2W wrj3»ae*f*it uiiii r « • ja t i. iiiü s ; -<br />

-1.4. W-flcge** «Q.-* «ta Oklttto 4o/ ..<br />

54* D»l«elWun« l * i ¿w&*U» ia» ifc t 6ifc4 *»ß* M«ap4«s« ..<br />

* Jr *UÄset*4 I&rao \i) 3>>i» / foifctav «tca jrl6 lR rti'» ,6 • _<br />

•& U .-M r Schul«,<br />

/ ;yrl«au»d»f |<br />

s. CJrWWr.


i. Brief an die Schüler<br />

•er - A. er Pionier ’<br />

lChßL<br />

W*o-:h ■rev.irs ta; trrwro. w r v * ^.»o ■». ..<br />

Äoachtafaat u*ii Du '■& : tic ; ■•' . ■<br />

« k lo n ö#scfc»‘KV U.» .ia-- - ' .zza iv . * ..<br />

J v t e lla n . V ier 6a* •*. vu . •.*• *<br />

SFerhftlton / ir a t . «ich i,i* >t.’ ¡..-v r • / •:• .<br />

I Riud«r~usd -''V’cV^vjrtscJU-^ ¿u ~A<br />

Seine Alle«.’ahnr.v tifc* *X- u*


Eröffnungsfeier am 10. Januar 1955<br />

er lü. Januar 1955 war der Tag der Gründung. Die Lehrer marschierten mit ca. 90<br />

Schülern in schmucken, dunkelblauen Trainingsanzügen zur Eröffnungsfeier in den<br />

Transportgummi.<br />

An der Spitze marschierte mit<br />

der Fahne der Freien<br />

Deutschen Jugend Erwin<br />

Kaldarasch, der Schüler, der<br />

dann später auch als einer der<br />

ersten Schüler unserer <strong>KJS</strong> die<br />

Deutsche Demokradsche<br />

Republik im Ausland vertreten<br />

durfte.<br />

Die Genossen der<br />

Bezirksleitung<br />

Sozialistischen<br />

Deutschlands<br />

Genossen des<br />

Bezirkes Gera<br />

uns in dieser<br />

der<br />

Einheitspartei<br />

und die<br />

Rates des<br />

verpflichteten<br />

Veranstaltung,<br />

Foto der Eröffnungsveranstaltung<br />

moralisch einwandfreie, sozialistische Sportlerpersönlichkeiten zu erziehen, die mit hohen<br />

sportlichen Leistungen unsere<br />

einmal vertreten.<br />

Gruppenausscheid 1955<br />

10<br />

Gründungsklasse 5 zum 1. Mai


Embleme unserer Trainingsan2üge<br />

11<br />

1. Mai 1956


Persönliche Erinnerungen an die Anfangsreit<br />

50 Jahre <strong>KJS</strong> B.B.<br />

1955-2005<br />

An das B.B - Urgestein von 1955 - 1958 und ...<br />

Einst waren wir vereint unter einem Dach -<br />

ln B.B., von Kl. 5-9, ohne die 8.<br />

Jetzt sind wir (fast alle) Rentner, man nennt uns Senioren,<br />

haben uns aber nie ganz aus den Augen verloren.<br />

Vor über 50 Jahren haben wir die Schulbank gedrückt,<br />

auch damals wurde gepaukt, gepetzt und gespickt.<br />

Wir haben zusammen geheult und gelacht,<br />

wir wurden gelobt oder zur Schnecke gemacht.<br />

Natürlich hatten wil die besten Lehrer der Welt:<br />

Bei einer PISA-Studie hätten wir nicht gefehlt!<br />

Wir wuchsen ohne TV, Handy oder Computer auf,<br />

hatten an Phantasie und Einfallen aber mächtig viel drauf.<br />

Ja, Sports freunde, wir waren das B.B. - Urgestein:<br />

Ab 1955 zusammen, lasst uns stolz darauf sein!<br />

Wir waren die Gründer, die Ersten, die „Alten“-<br />

Und bis heute haben wir zusammengehalten.<br />

Wie sah unser Alltag aus in jenen Jahren?<br />

Das konnten wir erst im Vergleich später erfahren.<br />

Wo Gleichaltrige gingen ins Ballett, zum Chor oder drückten beim Malen auf die Tube,<br />

„jagte“ man uns an Geräte, über Bahnen, in die Hoch- oder Weitsprunggrube.<br />

Wir lernten zu verlieren und zu siegen,<br />

doch etwas für’s Leben ist uns geblieben;<br />

Der Sport hat uns bereichert, uns Werte beigebracht,<br />

heut' werden wir dafür belächelt, verlacht...<br />

Eine ärmliche, doch reiche Jugend, ja, die hatten wir -<br />

Uns zu erinnern, mal rückwärts zu schauen,<br />

auch deshalb sind wir heut' hier.<br />

Evi Müller (Hadlich) j /<br />

12<br />

Eveline Hadlich


Unsere Schule<br />

In memoriam - 10 Jahre <strong>KJS</strong><br />

Vor zehn Jahren war es, als es begann,<br />

wenige Schüler, klein fingen wir an.<br />

Wir waren als Sportler unbekannt, als Gegner neu,<br />

doch wir führen zum Wettkampf ohne Scheu.<br />

Verloren haben wir oft, doch wir haben’s geschafft:<br />

uns war der Sieg durch gemeinsame Kraft.<br />

Das Erbe der „Alten“, wir führen es fort,<br />

erkämpfen Siege an manchem O rt<br />

Ob Rostock, Berlin oder Halle,<br />

den Ruf „<strong>Blankenburg</strong> - ja!“ kennen sie alle.<br />

Groß ist der Kampfgeist, doch immer fair,<br />

die Siege erkämpften wir der Schule zur Ehr’.<br />

Wenn später wir Jahre getrennt dann schon sind,<br />

arbeiten, forschen, studieren,<br />

schützen die Heimat, Eltern und Kind,<br />

wir werden es niemals vergessen, dass wir<br />

„<strong>Blankenburg</strong>er“ gewesen.<br />

N . Oppel<br />

Erinnerungsgedanken<br />

Gisela Voigt und Uta Bradler- Brücke Nummer 191Januar 1959<br />

Im Januar 1955 eröffnete als einer der letzten Bezirke der Deutschen Demokratischen Republik<br />

der Bezirk Gera die Kinder- und Jugendsportschule in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>. Rund neunzig Schüler<br />

blickten hoffnungsvoll in die Zukunft, denn ein neuer Lebensabschnitt stand ihnen bevor. Der<br />

Elan zum Lernen war bei allen vorhanden, doch allzu große<br />

sportliche Leistungen zeigte noch keiner. Anfangs stellte sich<br />

auch das Heimweh bei diesem oder jenem ein. Doch inmitten<br />

der Kameraden fühlte sich bald jeder heimisch. Zu zweit, zu<br />

dritt oder zu viert bewohnte man ein nettes kleines Zimmer. In<br />

Aufenthaltsräumen wurde gegessen und die Schulaufgaben<br />

erledigt. Den Unterricht erhielten unsere vier Klassen im<br />

Internat. Im Gummi- und Textilwerk bekamen wir ein<br />

ausgezeichnetes Mittagessen, aber das rannten wir uns auf dem Rückweg wieder ab. Damals<br />

erhielten wir auch noch nicht so einen hohen Verpflegungssatz, und nicht selten klebten an der<br />

Tür des Wirtschaftsleiters nette kleine Zettel, die mit „Spitznase“ unterzeichnet waren. Eine<br />

besondere Freude war es immer, wenn in regelmäßigen Abständen eine Klasse ins Pößnecker<br />

Hallenbad fuhr. Die ersten Wettkämpfe für uns waren Bestenermitdungen der Kinder- und<br />

Jugendsportschulen. Für die Turner fanden diese in Forst statt und für die Leichtathleten in<br />

Zschopau. Wer erinnert sich nicht der Regenschlacht in Zschopau, wo wir unter den letzten<br />

„Siegern“ mit zu suchen waren. Trotzdem ließen wir die Köpfe nicht hängen, denn die Turner<br />

schnitten ja auch nicht besser ab. Wir waren eine junge und zahlenmäßig kleine <strong>KJS</strong> und gerade<br />

deshalb nahmen wir uns vor, noch besser und fleißiger zu trainieren, um auch einmal auf dem<br />

Siegerpodest zu stehen.<br />

13


Lehrer,<br />

Trainer, £<br />

Erzieher<br />

Lehrer, E rzieher und T ra in er<br />

Lehrer, Erzieher und Personal des Gründungsjahres 1955<br />

Rolf Kunze<br />

Lehrer<br />

Harry Pippardt<br />

Trainer<br />

Erwin Schwarz<br />

Direktor<br />

Theo Helft<br />

Lehrer<br />

Ingrid Kleppe<br />

Trainerin<br />

14<br />

Erika Kürschner<br />

Stellv. Direktorin<br />

Hermann Kleppe<br />

Trainer<br />

Edith Schwarz<br />

Personal


G ründungsklassen<br />

Antje T<br />

13 12 1943<br />

Jona<br />

Kann Vogel<br />

30 08 1 « 3<br />

Langend*<br />

Gudrun Kiitan<br />

28 07 1943<br />

Rudolstadt<br />

Befnhard Thteme<br />

14 03 1943<br />

Kahla<br />

Herbert Mann<br />

24 01 1944<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong><br />

Eleonore Büttner<br />

08 01 1944<br />

Ziegenrück<br />

Gudrun Schwarz<br />

14 05 1944<br />

Arnstadt<br />

Henricke Jauch<br />

30 09 1943<br />

Schwarza<br />

Horsl Bürgslem<br />

11 01 1944<br />

Rudolstadt<br />

Gemot Sinnig<br />

29 12 1943<br />

Saalfeld<br />

G ründungsklasse 5<br />

Ursel Pfeift<br />

14 06 1943<br />

Apotda<br />

s a p e - x *<br />

Ute Beckmann<br />

20 06 1943<br />

Rudolstadt<br />

Birgit Uppmarm<br />

18 08.1944<br />

Saatfeld<br />

Han« ZPltsdh<br />

28 08 1943<br />

Gera<br />

Annedore Kalwa<br />

16 04 1944<br />

Breslau<br />

Adelheid Trisch<br />

27.03.1944<br />

Stadtroda<br />

Manta Grün beck<br />

22 09.1943<br />

Jena<br />

Chnstiao Voigt<br />

20 12 1943<br />

Eisenberg<br />

Klaus-Peter Siegmund ln9 ° Rabethge<br />

28 12 1943 19 12 1943<br />

Ronneburg Ronneburg<br />

15<br />

Margit K/öber<br />

08 06 1943<br />

t'ieustadt<br />

Christ* Zöller<br />

07 12 1943<br />

Art er n<br />

Heinz Kalbrtz<br />

1009 1942<br />

Jena<br />

Peter Luft<br />

12 10 1942<br />

Rudolstadt<br />

Peler Tisdhner<br />

23 09 1943<br />

Ersen be rg<br />

Christin« Capelle<br />

20 12 1943<br />

Saatfeld<br />

Regir>e Firm<br />

21 06 1944<br />

Rudolstadt<br />

Wolf jang Wermig<br />

08 04 1944<br />

lobenstem<br />

Werner Kipper<br />

07 03 1944<br />

Königsee


Güdrun Buchier Roswrtha Leichsennng<br />

17 01 1943 07 011943<br />

Neustadt/Orta Q^g<br />

Gerfinde Wilsche*<br />

20 11.1942<br />

Stonschanau<br />

Adelheid Pietzsch<br />

04 06 1942<br />

Dresden<br />

Gründungsklasse 6<br />

Reiner Keltermann<br />

20 12 1942<br />

Schmölln<br />

Irene Eknde«'<br />

05 06 1942<br />

Jena<br />

16<br />

Gdrd Rüffler<br />

06 01 1942<br />

Bunslau<br />

Angelika bebau<br />

06 04 1943<br />

Saatfeld<br />

Renate Brettschneider<br />

20 02.1943<br />

Kaschen<br />

Elke Serbe<br />

14 10 1942<br />

Berlin<br />

Ursula Konhäusner<br />

22 01 1943<br />

Pößneck<br />

Jurgen Schmidt<br />

24 09 1942<br />

Kosma<br />

Reinhard Wollny<br />

04 02 1943<br />

Schweidnitz<br />

Uta Horn<br />

12 01 1943<br />

Ka


Wolfgang Puffe<br />

27 04 1942<br />

Gera<br />

Wulf Pollack<br />

12 06 1942<br />

Rudolstadt<br />

Ingrid Ludwig<br />

17 02 1942<br />

Greiz<br />

Ingrrtt Sanner<br />

12 03 1942<br />

Dresden<br />

Werner Seidel<br />

06 08 1941<br />

Gera<br />

Sieghard Walter<br />

11 07 1940<br />

Ranis<br />

Renate Dietz<br />

13 12 1941<br />

Jena<br />

Bngitte Kieschnick<br />

05 05 1942<br />

Jena<br />

Enka Dunkel<br />

19 03.1942<br />

Greiz<br />

Gründungsklasse 7<br />

Ursel Grosse<br />

22 01.1942<br />

Gera<br />

Gunter Kuhn<br />

19 02.1942<br />

Camburg<br />

Wilfried Jendrze<br />

14 09 1941<br />

Brieg<br />

Uta Bradler<br />

21 09 1941<br />

Berlin<br />

Karla Schoete<br />

15 09 1941<br />

Eiseoberg<br />

Siegnd Wagner<br />

24 02 1942<br />

Gretz<br />

Klaus Erdmann<br />

02 10 1 942<br />

Jena<br />

Klaus Fischer<br />

23 09.1941<br />

Gera<br />

Gunter Haake<br />

27 01 1942<br />

Jena<br />

Gerhard Fischer<br />

04 10 1 941<br />

Rudolstadt<br />

Gudrun Wadenbach Helga Musewald<br />

27 02 1942 19 07 1941<br />

Jena Saatfeld<br />

He>di Kokel<br />

08 11.1941<br />

Gera<br />

Roswitha Büttner<br />

07 02 1942<br />

Ranis<br />

He»di Käßmann<br />

30 04 1942<br />

Gera


Erste M eistersch aften und W ettkäm p fe<br />

Die Brücke Nummer 2 / August 1955<br />

In den letzen Märzwochen führten wir<br />

Schulmeisterschaften in Gymnastik und<br />

Turnen durch. Das Ergebnis unserer<br />

bisherigen schulischen und außerschulischen<br />

Arbeit wurde in Punkten<br />

ausgedrückt, die in einem 4-Kampf der Klasse B<br />

und einem 5-Kampf in der Klasse A zu erringen<br />

waren. Dieser W ettkampf beendete den ersten<br />

Abschnitt innerhalb unserer Sportarbeit in der<br />

Schule. Die 5 Stunden Körpererziehung in der<br />

Woche reichen nicht aus, um gewisse<br />

Wettkampfreife zu erreichen. Darum hat jede<br />

AlterskJasse auch noch an einem Nachmittag der<br />

Woche außerschulisches Turnen. Das ist den<br />

meisten Eltern sicher kein neuer Begriff.<br />

Helga Musewald Fred Ackermann<br />

Wie sehen diese Nachmittage aus? In 11/2 - 2 Stunden Training werden die Schüler an<br />

verschiedene Geräte geführt, nachdem eine lockernde Körperschule oder rhythmische Schulung<br />

vorausging. Es gilt eine gewisse Grundlage zu schaffen, einen Schatz an Übungsverbindungen zu<br />

sammeln, die allgemein der Kräftigung der Muskeln, der Stütz- und Spannkraft dienen.<br />

Gleichzeitig erlernten, verbesserten und feilten wir die Meisterschaftsübungen und setzten diese<br />

Arbeit fort bis zum Prüfungstag. Den Abschluss bilden immer einige Spiele und Staffeln.<br />

Aus den erworbenen Punkten bei den Schulmeisterschaften ergibt sich dann die erste Zensur im<br />

Fach Körpererziehung.<br />

Ursel Grosse Hannelore Meister Eveline Hadlich


:<br />

Unsere angespannte Arbeit fand schon in den ersten Wochen eine kleine Krönung. Beim<br />

Gruppenausscheid der Kindersportschulen in Nordhausen, wobei sich die Kinder- und<br />

Jugendsportschulen Hettstedt, Meiningen, Nordhausen und <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> gegenüberstanden,<br />

errangen wir für unsere Schule den Mannschaftssieg in den Klassen A Mädchen und Jungen und<br />

in Klasse B der weiblichen Jugend. Auch in der Einzelwertung waren unsere Schüler erfolgreich.<br />

Helga Musewald (1) und Fred Ackermann (2) wurden Gruppensieger in der Klasse A. Ursel<br />

Grosse (3) belegte den 2. Platz. In der weiblichen Jugend kamen Hannelore Meister (4) und<br />

Eveline Hadlich (5) gemeinsam auf den 2. Platz.<br />

Alexander Knoll Dieter Lehner Günter Unterdörfer<br />

Am 2. 3. 55 traten unsere Kleinen zu den Kreismeisterschaften in<br />

Rudolstadt an. Die Mädel- und die Jungenmannschaft wurden<br />

Kreismeister.<br />

Am 27. 3. 55 konnten wir bei den Tischtennis-Kreismeisterschaften 3<br />

Kreismeister stellen: Klaus Erdm ann, Veronika Müller und im Doppel<br />

Volker Mund — Kurt Kahle.<br />

Bei den Bezirks-Waldlaufmeisterschaften errang die Kinder- und<br />

Jugendsportschule den 2. Platz mit der Mannschaft Knoll (6) - Lehner<br />

(7) — Unterdörfer (8) — Kaldarasch. Eine klare Fehlentscheidung<br />

brachte uns um den Kreismeistertitel.<br />

Heidemarie Käßmann Etwas weiter zurück liegen die Bezirksmeisterschaften im W intersport,<br />

bei denen Heidemarie Käßmann (9) drei 1. Plätze heimbrachte. 14<br />

Tage nach der Eröffnung unserer Schule nahmen wir an den Kreismeisterschaften im W intersport<br />

in Barigau teil. Peter Hermann, G udrun Wadenbach, Heidi Pietsch und Trautei Stark brachten<br />

Kreismeistertitel mit nach Hause.<br />

21<br />

E. Kürschner, stellv. Direktor


Die Brücke Nummer 3 / Oktober 1955<br />

Kreismeisterschaften der Jungpioniere 1955/56<br />

Wenige Wochen, nachdem wir bei den Gruppenausscheiden der Kinder- und<br />

Jugendsportschulen in Nordhausen so erfolgreich abschneiden konnten, mussten wir<br />

nach Forst zu den Endausscheiden der Kinder- und Jugendsportschulen. Im Konzert<br />

der zwei und drei Jahre bestehenden Kinder- und Jugendsportschulen konnten wir natürlich keine<br />

1. Geige spielen. Unsere Mädel und Jungen haben sich aber auch hier recht achtbar geschlagen,<br />

und man wurde das erste Mal auf <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> aufmerksam.<br />

In der Leichtathletik trafen wir das erste Mal auf die Schüler anderer Kinder- und<br />

Jugendsportschulen bei den Gruppenausscheiden der Bezirke Suhl, Erfurt, Halle und Gera hier bei<br />

uns in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>. Die Organisation war eine vorbildliche, die Tage schön und herrlich.<br />

Wieder gewannen wir den Löwenanteil der zu vergebenden 1., 2. und 3. Plätze. Immer stand ein<br />

Einzelteilnehmer oder eine Staffel von uns auf dem Siegerpodest. Die Namen Knoll, Lehner,<br />

Voigt, Ackermann, Hauke und Zöltzsch wurden oftmals aufgerufen.<br />

Die Brücke Nummer 4 / Oktober 1955<br />

Bei den Endausscheiden der Kinder- und Jugendsportschulen in der Leichtathletik konnten<br />

wir uns naturgemäß wie ja auch bei den Endausscheiden in Gymnastik und Turnen noch<br />

nicht vorn platzieren. Wir aber haben Erfahrungen gesammelt und haben viel gelernt.<br />

Mit großem Erfolg für uns schlossen wir das Schuljahr 1954/55 ab. In dem Wettbewerb aller<br />

Kinder- und Jugendsportschulen der DDR errangen wir den 7. Platz. Und das ist ein ungeheurer<br />

Erfolg.<br />

22


Siegermannschaft weibliche Jugend Klasse B<br />

Im neuen Schuljahr 1955/56 errangen wir in einem Turnwettkampf gegen die Kinder- und<br />

Jugendsportschule Nordhausen, in den Schüler- und Jugendklassen einen Erfolg, wie wir ihn nie<br />

erwartet hatten. Nordhausen wurde in allen Klassen eindeutig und klar geschlagen. Den<br />

Schwimmwettkampf (Nordhausen besitzt ein Hallenbad) konnten die Nordhäuser nur ganz knapp<br />

für sich verbuchen. Auch das ist für uns ein gewaltiger Schritt nach vorn.<br />

Kürschner, stellv. Direktor<br />

Rangliste der Schulmeisterschaft in der Leichtathletik<br />

Jungen Klasse A Pkt. Mädel Klasse A Pkt.<br />

1. Ackermann<br />

272 1. D ietz .<br />

271<br />

2. Fischer<br />

269 2. M usem M<br />

269<br />

3. Fischer, G. 248 3. Adolph 262<br />

4. Jendrze ^ 2 3 5 s m 4. Voigt 260<br />

4. Rödiger 5. Wadenbach 257<br />

5. Stüllein 208 6. Trentzsch 255<br />

5. Erdmann 208 7. Käßmann 254<br />

6. Luft, Peter 197 8. Kamin 1 J 252<br />

7. Kühn 184 9. Grosse üf 241<br />

7. Puffe 184 10. Binder 240<br />

7. Rüßler 184 11. Quarg 230<br />

8. Kahle<br />

11. Kokel Ls 230<br />

9. PoUak<br />

152 12. Sanner<br />

226<br />

10. Kozarisczuk, G. 143 13. Kieschnick » . 221<br />

11. Dielforder 134 14. Pietzsch 212<br />

12. Kozarisczuk, R. 127 15. M üller 207<br />

15. Stum pf<br />

207<br />

16. Werberich<br />

172<br />

17. Sachse 146<br />

23


Bestenliste in der Leichtathletik<br />

Weibliche Jugend Klasse B<br />

100 m<br />

Weitsprung<br />

Hochsprung<br />

Kugelstoßen<br />

Speerwerfen<br />

)m kam pf<br />

Bezirksausscheid Leichtathletik der Sportschulen Hettstedt,<br />

Meiningen, Nordhausen und <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong><br />

24<br />

13,7 s H . M eister<br />

14,1 M B. D ollhiird<br />

14,2s I. H uschm ann<br />

4 J 0 m Ä U nger<br />

4^28 m E . H adlich<br />

4 ^ 0 m B. D ollhiird<br />

lJ O m K Grund<br />

l & m E . H adlich<br />

1^24 m R. L indner<br />

8,04 m L. M arkei<br />

7,86 m B. D ollhiird<br />

7,45 m R. L indner<br />

23,11m H . E yring<br />

20,60m U. H ein icke<br />

1 9J 5m W. K irsten<br />

2047Pkt. H . M eister<br />

1992Pkt. E . H udlich<br />

m O P k t. W. Kirsten<br />

1502Pkt. L. M arkei<br />

1435Pkt. H . M eister<br />

1372Pkt. E . H adlich


Leistungsspiegel 1955<br />

Auszüge<br />

D as<br />

erste Mal ist für die Kinder- und Jugendsportschule des Bezirkes Gera in <strong>Bad</strong><br />

<strong>Blankenburg</strong> ein Wettkampfjahr zu Ende gegangen. Die Bilanz des ersten Jahres soll<br />

gezogen werden. Sie zeigt viele Erfolge in der sportlichen Arbeit auf, sie kennzeichnet<br />

aber auch noch deutlich die Schwächen in einigen Sportarten. Der vorliegende Leistungsspieg<br />

soll Aufschluss über die sportliche Arbeit des vergangenen Jahres geben. Es soll aber darüb<br />

hinaus mit seinem Zahlenmaterial auch Erkenntnisse für die kommende Arbeit geben.<br />

■ Im OjiwuatfU *m4 T « h<br />

(*» * hH< ULtu<br />

Amm* Xi Ä> mh »Mt flii<br />

t J m ^ e o w n w I w « * *rr K J N N a rtk a H K n , M r ta lm « » , H<br />

•ml K*i inulrakurr I« llin nu llk u * Tum«<br />

*« II. >«4 It V ltn<br />

KL A) all » M hi.<br />

~ I»— « tl. «) A) «Ul u i r


Schulm eisterschaften im Tisch-Tennis<br />

im Februar 1955<br />

Schulmeister wurden<br />

Einzel Veronika Müller<br />

Volker Mundt<br />

Klaus Erdmann<br />

Doppel Volker Mundt -<br />

Kurt Kahle<br />

Klaus Erdmann -<br />

Klaus Fischer<br />

Mädchen Kl. B<br />

Jungen PCI. B<br />

Jungen Kl. A<br />

Jungen Kl. B<br />

Jungen KJ. A<br />

G ruppenausscheid der <strong>KJS</strong> N ordhausen, M einingen, M ettsted t u n d B a d<br />

B lankenburg in G ym nastik u n d Tumen<br />

am 12. u n d 13. 03. 1955<br />

Gruppensieger wurden<br />

Helga Musewald Mädchen Kl. A 46,20 Pkt.<br />

Fred Ackermann Jungen KJ. A 47,90 P kt.<br />

Edel traut Stark weibl. Jugend A 40,85 P kt.<br />

Die Mannschaft der <strong>KJS</strong> (Mädchen Klasse A) mit<br />

Helga Musewald<br />

Ursula Grosse<br />

Renate Dietz<br />

Brigitte Kieschnick<br />

Heidi Käßmann<br />

mit 179,95 Punkten.<br />

26<br />

Auszug Leistungsspiegel<br />

1955


Die Mannschaft der <strong>KJS</strong> (Jungen KJ. A) mit<br />

Fred Ackermann<br />

Wolfgang Puffe<br />

Klaus Fischer<br />

Klaus Erdmann<br />

mit 175,40 Punkten.<br />

Die Mannschaft der <strong>KJS</strong> (weibl. Jugend Kl. B) mit<br />

Evelin Hadlich<br />

Hannelore Meister<br />

Karin Grund<br />

Lieselotte Markei<br />

Elfriede Springer<br />

mit 147,70 Punkten.<br />

Die Schulmannschaft im Geräteturnen der Schüler Klasse A<br />

von links: Fred Ackermann, Klaus Erdmann, Dieter Rüdiger,<br />

Klaus Fischer. W olfqanq Puffe<br />

27<br />

Auszug Leistungsspiegel<br />

1955


Organisation des Unterrichts<br />

an der <strong>KJS</strong><br />

Die Brücke Nummer 9 / September 1957<br />

Auswahl der Schüler<br />

Unterricht<br />

1. Der Besuch der Kinder- und Jugendsportschule ist eine Auszeichnung und<br />

verpflichtet zu besonderen Leistungen und vorbildlichem Verhalten.<br />

2. Die Kinder- und Jugendsportschulen nehmen nur Schüler auf, die gute schulische<br />

Leistungen nachweisen und darüber hinaus besondere sportliche Leistungen zeigen.<br />

3. Der Besuch der Kindersportschule, Klasse 5 - 8 , berechtigt noch nicht ohne<br />

weiteres zum Besuch der Jugendsportschule, Klasse 9 -1 2 .<br />

Organisation des Unterrichts<br />

1. Für die Kindersportschule gilt die normale Stundentafel der Grundschule. Im Fach<br />

Körpererziehung erhalten die Schüler der Kindersportschule wöchentlich zusätzlich<br />

drei Stunden Unterricht, so dass die Gesamtstundenzahl im Fach Körpererziehung<br />

fünf beträgt.<br />

2. Die Absolventen der Jugendsportschulen legen die Reifeprüfung ab.<br />

3. In der Jugendsportschule ist der Unterricht im Fach Körpererziehung so zu<br />

organisieren, dass die Lehrkräfte in ihrer speziellen Sportart unterrichten, um den<br />

Leistungsstand der Schüler besser steigern zu können.<br />

4. Zur Erreichung des Unterrichtszieles im Wintersport haben die Schüler der Kinder-<br />

und Jugendsportschulen im Verlaufe von acht Jahren mindestens zwei<br />

Wintersportlehrgänge zu absolvieren.<br />

28<br />

Büchner<br />

Klassenlehrer der KJ. 9


So lerne ich richtig!<br />

Arbeitsweise im Unterricht<br />

1 .<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

Ix-ge vor Beginn des<br />

1 ’ntcrrichts alle benötigten<br />

Arbeitsmittel, aber nur 1 |<br />

diese, auf Deinem Platz J *“'• 1<br />

■ > ' w im ^<br />

I * t n — "<br />

S tre ic h t im I .c h rb u c h n u r J P ^ T n l i ^ f k i* l .W JS T *' -y<br />

das A llenvichtigste an! Trage<br />

K a n d b e m e rk u n u e n m s • P . J '- '- i -<br />

Lehrbuch<br />

Aufmerksamkeit im Unterricht ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Hausarbeit!<br />

Melde Dich, wenn Du antworten möchtest, aber auch, wenn Du etwas nicht<br />

verstanden hast!<br />

Arbeitsbedingungen<br />

1. Arbeite konzentriert, mit wenigen, kurzen Pausen!<br />

2. Arbeite möglichst am Nachmittag!<br />

3. Erledige die schwierigen Arbeiten zuerst!<br />

4. Vertrödele keine Zeit mit nutzloser Grübelei! Suche Dir geeignete Hilfen oder<br />

erfrische Dich!<br />

5. Lege vor Beginn der Arbeit alle benötigten Arbeitsmittel zurecht, räume<br />

Nebensächliches beiseite!<br />

Arbeitsweise bei der Anfertigung von Hausaufgaben<br />

1. Erledige Deine Hausaufgaben<br />

immer an demselben Tage, an<br />

dem Du sie aufbekommst!<br />

Überprüfe sie am Tage, bevor Du<br />

in dem betreffenden Fach<br />

Unterricht hast!<br />

2. Sorge dafür, dass vor Beginn<br />

Deiner Hausaufgabe Dein<br />

Arbeitsplatz ordentlich und sauber<br />

hergerichtet ist! Tischdecken aus<br />

Stoff behindern Dich bei der<br />

Arbeit, nimm sie vorher ab! Stelle<br />

den Tisch so, dass das Licht<br />

möglichst von links oder von vorn<br />

auf Deine Arbeit fällt!<br />

29<br />

M i


3. Solange Deine Kräfte frisch sind, ist Deine Leistungsfähigkeit am größten. Deshalb<br />

beginne stets mit den schwierigsten Aufgaben! Leichte Aufgaben z. B. einfache<br />

Skizzen, lasse Dir bis zum Schluss!<br />

4. Mündliche Aufgaben, besonders Literatur, kannst Du auch am Abend erledigen! Lies<br />

auch manchmal laut vor ! Durch diese Unterhaltung bereitest Du Dich auf die<br />

mündliche Kontrolle in der Stunde und auf die Abschlussprüfung vor.<br />

5. Bei mündlichen Aufgaben lies stets das Aufgegebene durch. Bei längeren Abschnitten<br />

teile die Aufgaben in Teilabschnitte ein! Überprüfe das Gelesene, indem Du das Ganze<br />

am Ende des Abschnittes mündlich nacherzählst und das Wesentlichste in wenigen<br />

Stichworten oder Merksätzen notierst!<br />

6. Präge Dir Gedichte, Prosatexte, Merksätze, Regeln, Vokabeln usw. abschnittsweise ein!<br />

Sprich laut, trage anderen vor, lass einen anderen abfragen, schreibe aus dem<br />

Gedächtnis nieder!<br />

7. Lies Deine Niederschriften aus dem Unterricht zu Hause nochmals aufmerksam<br />

durch. Berichtige, ergänze mit Hilfe des Lehrbuches, anderer Literatur oder älterer<br />

Aufzeichnungen! Leiste keine unnötige Schreibarbeit!<br />

8. Bei schriftlichen Arbeiten durchdenke Dir erst das Thema, lege in Sdchworten eine<br />

kurze Gliederung an! Lasse Dich bei der Arbeit nicht stören und ablenken! Denke stets<br />

daran, dass Deine schriftlichen Arbeiten einen sauberen und ordendichen Eindruck<br />

machen müssen. Schreibe deshalb ohne Eile und lies jede geschriebene Arbeit zum<br />

Schluss noch einmal durch!<br />

9. Verteile Wiederholungsaufgaben auf die zur Verfügung stehende Zeit! Arbeite<br />

nach Plan!<br />

Von den Sorgen der Lehrer und E rzieher<br />

Die Brücke Nummer 7 / September 1956<br />

Fach Zeichnen<br />

Seit dem neuen Schuljahr wird durch<br />

einen Fachlehrer regelmäßig<br />

Zeichenunterricht erteilt. Das bei den<br />

Schülern angetroffene Material und<br />

Werkzeug entspricht nicht immer den<br />

Erfordernissen. Vielleicht wäre es ein<br />

wertvolles Weihnachtsgeschenk für die<br />

Kinder, wenn sie einen Block guter<br />

Zeichenpapiere (nur<br />

Weißenbornblöcke) und einen guten<br />

Farbkasten (HO für 2,50 DM , weißer<br />

Kunststoffkasten mit runden<br />

auswechselbaren Farbnäpfen) bekämen.<br />

H e n n i g<br />

(Fachlehrer für Zeichnen)


Fach Musik<br />

Regelmäßiger Musikunterricht findet<br />

ebenfalls seit dem neuen Schuljahr statt.<br />

Die Schüler sollten die durchgeführte<br />

Arbeitsgemeinschaft in<br />

Gitarrenunterricht (in der Schule) für Anfänger<br />

und Fortgeschrittene, für Klavier und<br />

Schifferklavier (im Haus der Pioniere) noch<br />

stärker als bisher aufsuchen, um später in der<br />

entstehenden Schulmusikgruppe (Gitarren,<br />

Schifferklavier, Mandolinen) mitzuwirken.<br />

Die Brücke Nummer 5 / Mär% 1956<br />

Nadelwerkunterricht<br />

D<br />

er Nadelwerkunterricht in den Grundschulklassen macht im allgemeinen viel Freude.<br />

Die Schüler arbeiten fleißig mit und halten gute Disziplin. Eine Ausnahme bildet nur<br />

die Klasse 8. Der Lehrplan sieht in dieser Klasse Nähen vor. Als mich vor einiger Zeit<br />

einige Schülerinnen baten, ihnen doch im Hinblick O berhof beim Stricken von<br />

Söckchen, Mützen usw. behilflich zu sein, kam ich ihnen natürlich entgegen.<br />

Allerdings nutzen das einige Schülerinnen dahingehend aus, dass sie direkt verlangten, nun auch<br />

Sachen für ihre Puppen im Unterricht stricken zu dürfen. Sie gaben z. B. an, ihre Eltern hätten<br />

kein Geld, Material für die lehrplanmäßig anzufertigenden Sachen zu kaufen. D arunter leidet<br />

naturgemäß auch die Disziplin des Unterrichts, so dass ich in der Klasse 8 zur Zeit Schwierigkeiten<br />

habe.<br />

Ich bitte die betreffenden Eltern, ihren Töchtern das notwendige Material zur Verfügung zu<br />

stellen und sie auf die Notwendigkeit des Unterrichts im Nadelwerk hinzuweisen.<br />

Langeweile?<br />

Rosa Müller<br />

Lehrkraft für Nadelwerk<br />

Sind es böse Zungen, die davon reden, dass an der Kinder- und Jugendsportschule<br />

manchmal Langeweile herrscht? Urteilen Sie einmal, liebe Eltern! 24 Stunden hat unser<br />

Erdentag mit seiner Nacht (aber die ist ja bekanntlich zum Schlafen da). Addieren wir also:<br />

täglich 8-10 Stunden Schlaf und Mittagsruhe, 5 - 7 Stunden Unterricht im Schulgebäude,<br />

die Hausaufgabenzeit, auf alle Tage der Woche verteilt die Stunden der einzelnen Sportdiszipline<br />

der verschiedenartigsten Arbeitsgemeinschaften, Pionierveranstaltungen, Kinobesuche,<br />

W ettkämpfe, Zirkel der Gesellschaft für Sport und Technik... haben Sie zusammengezählt?<br />

Trotzdem! Wenn unsere Pioniere, FDJler und Schüler der Klassen 8, 9 und 10 es meinen, so<br />

können sie sich an einer „Veranstaltungsreihe“ mit folgenden Them en beteiligen: Vom Fernhören<br />

zum Fernsehen - Kleine Anstandslehre: Wir machen Bekanntschaften, wie benehme ich mich bei<br />

31


Tisch und im Freundeskreis? — eine Vorstadt der Zukunft — Verlängerung des Lebens und die<br />

Wiederbelebung der Toten — Doch du siehst nur die im Licht — Woraus besteht die Welt? —<br />

Warum widersprichst du? — Unsere <strong>Blankenburg</strong>er Umgebung — Keine Kohle mehr, was dann? —<br />

Raketenflug in den Weltraum — Wie wurde die Erde, das Leben und der Mensch? — Über das<br />

Verstehen junger Menschen - Kitsch und Kunst im täglichen Leben - Triebkräfte des Geschehens<br />

— Vom Aberglauben.<br />

Was meinen Sie dazu, liebe Eltern? Schreiben Sie uns Ihre Meinung! Handeln wir in Ihrem<br />

Interesse? Wir wollen uns jedenfalls nach Friedrich Hegel richten, der einmal sagte: „Es teilt sich<br />

die Schule mit der Familie in das Leben der Jugend. Durch das gemeinschaftliche und<br />

übereinstimmende Handeln der Lehrer und Eltern kann allein etwas Wirksames zustande<br />

kommen.“<br />

1 jebe Filtern!<br />

Weigel, Lehrer<br />

/ y \<br />

Ich erteile Ihren Kindern, die die Kinder- und Jug€nc}sportschule besuchen, den Unterricht in<br />

französischer Sprache.(...) j (<br />

Unsere Schüler sollen doch einmal die Repräsentanten unserer DDR auf den Sportplätzen<br />

des Auslandes sein. Dazu aber genügt es nicht:, nur Spprtkanone zu sein, dazu gehört auch<br />

eine gewisse Wendigkeit. Und dies sollen sich/ihre Kinder auf unserer Schule aneignen. Dieser<br />

Aufgabe dienst auch der fremdsprachliche Unterricht. (,..)<br />

Ich vermisse bei unseren Schülern dj^ rechte Freude an den Fremdsprachen und das rechte<br />

Bewusstsein. Sie wollen hartes Holz m c$t/bohren./ich habe mich immer wieder bemüht, ihnen<br />

kJarzumachen, dass die Schule ihr freigqwähltef Arbeitsplatz ist, und dass sie dort eben auch<br />

arbeiten müssen. Unsere Schüler glauben auch nur (noch allzu oft, dass sie für die Lehrer, für die<br />

Schule arbeiten müssten. Sie verstehen noch nichn dass sie für$ Leben, für sich und für ihre<br />

Mitmenschen lernen. j<br />

Unsere Schüler haben große Fertigkeiten\im Etfiflctn von Ausreden und in der Anferdgung von<br />

„Spickzetteln“. Wenn sie die Zeit,, die sie dazu benötigen, gebrauchen wätden, um zu lernen, so<br />

würden sie sich großen Arger und viel Unannehmlichkeiten ersparen und tut die Erweiterung ihres<br />

Wissens viel profideren.<br />

Liebe Eltern, helfen Sie uns bittq^ dabei^diese Schwierigkeiten^'zu überwinden. Wir arbeiten so<br />

gemeinsam zum Wohle und zum ¿lijckrünseKir Kinder.<br />

Hutschen re uter, Franz.-Lehrer<br />

Liebe Eltern!<br />

Ich möchte Ihnen in diesem Elternbrief einmal über einige Dinge berichten, die uns<br />

Lehrkräften (wenn wir Lehrer vom Dienst sind) und den Erzieherinnen täglich zu schaffen<br />

machen. Sie wissen, dass unser Tagesplan angefüllt ist mit vielen außerschulischen<br />

Veranstaltungen, so dass jede Minute am Nachmittag eigentlich ausgenutzt werden müsste.<br />

Bei den Oberschülern sind auch oft die Abende sehr ausgefüllt.<br />

Wie sieht es nun mit der Pünktlichkeit auf der einen, mit der Rücksichtnahme auf der anderen<br />

Seite aus? Das sind zwei Begriffe, die unsere Schüler nur aus dem W örterbuch kennen. Zu Ihrer<br />

Orientierung: der Nachmittag sieht im Winter etwas anders aus als im Sommer. Damit jeder<br />

Schüler bei Tageslicht kleine Besorgungen in der Stadt erledigen kann, liegt die Freizeit nach der<br />

Mittagsruhe von 14:45 - 16:00 Uhr. Um 16:00 Uhr gibt es Kaffee und anschließend folgt die<br />

32


Hausaufgabenzeit. Diese Zeiten verschieben sich dann, wenn eine Arbeitsgemeinschaft früher<br />

beginnt.<br />

In der Mittagsruhe müsste der Begriff Rücksichtnahme das erste Mal zur Anwendung kommen.<br />

Unsere Grundschüler sowie Oberschüler sind alle sehr eingespannt in den Nachmittagsbetrieb, so<br />

dass sie eigentlich die Ruhe sehr nötig haben. Da klingt ein Türenklappen durchs Haus, auf den<br />

Gängen wird gelärmt und selbst in den Zimmern herrscht nicht die Ruhe, die man zum<br />

Ausspannen der Nerven und des Körpers braucht.<br />

In der Freizeit geht es immer lebhafter zu, sie dient ja gleichfalls der Entspannung oder dem<br />

Kräftesammeln, die man für die kommende Arbeit benötigt. Leider haben aber wenig Kinder ein<br />

Maß dafür, bis hierher geht die Fröhlichkeit — ab hier beginnt unnützes Lärmen. Es gibt also auch<br />

in dieser Zeitspanne viele Dinge, hinter die eine Erzieherin oder der Lehrer vom Dienst kommen<br />

muss. Viel grober Unsinn wird noch verzapft von den Schülern, die noch nicht eine freie Zeit<br />

zweckmäßig - ihrem eigenen Bedürfnis entsprechend - auszufüllen verstehen. Hier wäre Zeit zum<br />

33<br />

E . Kürschner<br />

Stellv. Direktor


Die Brücke Nummer 6 / Oktober 1956<br />

W in terlag er O berhof 1956<br />

Der erste Tag aut Skiern<br />

Am zweiten Tage unseres Aufenthaltes in O berhof rüsteten wir uns zu einer<br />

Skiwanderung. Gleich nach der ersten Abfahrt machte uns ein steiler Anstieg große<br />

Schwierigkeiten. Schweißtriefend kamen wir beide oben an. Inzwischen hatten wir schon<br />

oftmals mit dem Schnee Bekanntschaft gemacht und dadurch den Anschluss an die<br />

Gruppe verloren. Nur der Trainer, Herr Spielmann, und Herr Kunze, der Klassenlehrer, waren<br />

unsere Begleiter. Sie gaben Anweisungen, doch es war nichts zu machen. Die Skier rutschten weg,<br />

und wir verschwanden in einer Schneewolke. Mit saurem Gesicht tauchten wir beide wieder auf.<br />

Pech! War das nass! Der Mut sank uns aber nicht. Bei der weiteren Fahrt verirrten wir uns und<br />

mussten einen anderen Weg wählen. Nach einer<br />

halben Stunde entdeckten wir unsere Gruppe auf<br />

der entgegengesetzten Seite. „Huuuu!“ riefen<br />

wir, und „Harry“ erklang die tiefe Stimme von<br />

Herrn Spielmann. Schnell waren sie bei uns, und<br />

nun stand allen eine entscheidende Abfahrt<br />

bevor. Wir sollten nämlich in Anfänger und<br />

Fortgeschrittene eingeteilt werden. Die ersten<br />

waren schon unten angelangt, und wir krakelten<br />

noch immer den Hang hinauf. Oben<br />

angekommen, stritten wir uns, denn keiner<br />

wollte zuerst fahren und dem anderen eine „Wanne“ bauen. Dann schließlich einigten wir uns,<br />

denn Ralf, der Pionierleiter, machte ein böses Gesicht. Eine kleine Tanne, die am Wege stand,<br />

wurde schon von einigen umarmt. Wir beide hatten diese besonders lieb. Mit Volldampf brausten<br />

wir auf sie zu und ein Gelächter erscholl. Weiß, wie die Schneemänner, erreichten wir die Gruppe.<br />

Natürlich zählte man uns zu den Anfängern. Es war schon spät, und wir traten den Heimweg an.<br />

Erschöpft und voll neuer Erfahrungen schlossen wir unseren ersten Tag auf Skiern mit einem<br />

kräftigen: „Ski Heil“!<br />

34<br />

Renate Dietz und<br />

Brigitte Kieschnick


Die Brücke Nummer 9 / Oktober 1956<br />

Z w e im a l S kilager Siegm undsburg<br />

Aus dem Tagebuch der Klasse 11<br />

Christa Thum berichtet:<br />

Schon lange haben wir uns auf diese Zeit gefreut und heute sil ir ^m Ziel<br />

angelangt. In der freundlichen Gaststätte Hiftenberg sinä wir ä tiegen. V or<br />

wurden wir in die Quartiere eingewiesen, die in der Ortschaft rstreut w£f?n. Zum<br />

Mittagessen, das 12:30 Uhr eingenommen wird, waren alle bünktli;<br />

ich macht so<br />

eine Omnibusfahrt mächtigen Hunger, der zur Zufriedenheit aller 2^ s^ f€ s illt wurde.<br />

Für den ersten Tag sah das Lehrprogramm eine Fahrt n ^ ^ je lä n d e vor. Anfangs gingen alle<br />

gemeinsam, doch dann trennten sich die Anfänger, darunter Liesel, Ameise, Anne, Karin, Hanne<br />

und ich, von den anderen „Skiläufern“ , die mit Herrn Schneider das Gelände unsicher machten.<br />

Herr Kleppe und Herr Fischer gingen mit uns. Nachdem wir die anderen hinter uns gelassen<br />

hatten, fuhren wir zurück zum Idiotenhügel.<br />

Die erste M utprobe war zu bestehen; denn ist ein Hügel nicht dazu da, um von oben nach unten<br />

zu gelangen? Wie? Das sollte bei uns vorläufig keine Rolle spielen. Die Hauptsache war, dass jeder<br />

unten war. Sogar Herr Fischer, den wir Anfänger liebevoll in unseren Kreis aufnahmen, wagte die<br />

„sausende, schwindelerregende Abfahrt“.<br />

Es war noch ziemlich früh,<br />

und wir folgten gern und<br />

fröhlich Herrn Kleppe, der<br />

uns ein bisschen in die<br />

Gegend führen wollte.<br />

Unser erster „Langlauf‘<br />

führte durch den Wald, um<br />

schließlich in einer<br />

Gastwirtschaft zu enden.<br />

Die Fahrt durch den Wald<br />

war ganz große Klasse.<br />

Welchem Skifahrer lacht<br />

~ O b crh o jf<br />

nicht das Herz, wenn es<br />

bergab geht? Ja - aber was<br />

machen, wenn sich plötzlich<br />

ein Wassergraben in den Weg legt? Eine riesengroße Aufgabe (der Schreck ist genauso groß) für<br />

uns kleine Anfänger!!! Anne, die vor mir fuhr, steuerte ganz einfach in ein Gebüsch und war<br />

meinen Blicken entschwunden. Wir anderen lösten die Aufgabe meisterhaft, indem wir die<br />

„Backenbremsen“ zogen.<br />

Bis dahin verlief unsere Skitour lustig und reibungsvoll. Der Heimweg dagegen sollte weniger<br />

lustig, aber um so reibungsloser werden, denn von Reibung konnte gar keine Rede sein: Zwei<br />

Schritte vorwärts und einen Schritt zurück, also recht langsam und erm üdend für uns. Herrn<br />

Fischer hatten wir an den Schluss beordert, und ihm die Rolle des Lumpensammlers erteilt. Wollte<br />

er an uns vorbeischleichen, und sich nach vorn pirschen, ging ein allgemeiner Proteststurm los.<br />

Seine Eile war ja verständlich, denn wie ihn zog auch uns der Hunger unserem Heim zu. D och es<br />

war nichts zu machen, denn „Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps“ bzw. Essen.<br />

35


Endlich — ein hörbarer Seufzer ging durch unsere Reihen — waren wir angelangt. Ein ausgiebiges<br />

Abendbrot befriedigte den Bärenhunger, den wir mitgebracht hatten.<br />

Mit schöner Musik und ein bisschen Tanz schloss unser erster Tag in Siegmundsburg.<br />

Die Brücke Nummer 9 / Oktober 1957<br />

„W ie der Storch im S a la t“!<br />

Waltraud Kirs t en und U r s el He in icke (Bild) berichten:<br />

Auch der fünfte Tag unseres Skilehrgangs sah als erstes das<br />

Frühstück vor. Mit neuem Mut und gut gewachsten Brettern<br />

führte uns der Weg gemeinsam mit Herrn Fischer auf den<br />

Idiotenhügel nach Limbach. Unser Tagesziel war: Größere Sicherheit<br />

auf den Brettern ohne Stöcke zu erreichen und Kurven zu erlernen.<br />

Schon beim Fahren auf einem Bein kamen unheimliche Figuren zustande. M eister auf diesem<br />

Gebiet war Evi, die wie ein Storch im Salat auf dem weißen Untergrund dahinglitt. Dann<br />

begannen wir mit dem „Torlauf*. Liesel und Elfriede rutschten am Anfang den ganzen Hang<br />

hinunter . Auch die übrigen kamen nicht ohne Stürze davon. Erst nach langem Fahren wurden<br />

alle Tore genommen. Ermüdet kamen wir zum Mittagessen an. Nach kurzem Unterricht über<br />

Skiausrüstungen wurde der Nachmittag allen Gruppen freigestellt.<br />

Die schönen Tage gehen zu Ende -<br />

Die W ettkäm p fe bilden den Höhepu<br />

Ans dem Tagebuch der Klasse 8<br />

Mittwoch, den 27.2.1957<br />

Auf den heutigen Tag waren wir alle sehr gespannt, denn für viele von uns war der<br />

geplante Abfahrtslauf nach Zeit der erste Wettkampf im Skilauf. Der Weg führte uns<br />

zum Limbacher Steilhang. D ort angekommen, übte die Anfängergruppe mit Herrn<br />

Geißler den Pflugbogen und das Kurvenfahren. Die Fortgeschrittenen übten Schwingen<br />

am Hang und Fahren durch gesteckte Tore. Um 11 Uhr begann unser Wettkampf. Nur wenige<br />

erreichten ohne Sturz in beiden Durchgängen das Ziel.<br />

Bei den Fortgeschrittenen wurden folgende Schüler Sieger:<br />

Mädchen:<br />

1. Edda Kamin<br />

2. Uta Horn<br />

3. Christel Seifarth<br />

36


Jungen:<br />

1. Jürgen Winzer<br />

2. Gerd Rüffler<br />

3. Dieter Rödiger<br />

Bei den Anfängern gab es folgende Platzierungen:<br />

1. Antje Friedrich<br />

2. Ursula Wackernagel<br />

3. Doris Schindler<br />

Am Nachmittag wurde dann noch fleißig am Hang geübt. Dabei gab es den ersten und einzigen<br />

Spitzensalat. Unter Schlachtrufen wurde Antje von den beiden Peters auf dem Schlitten nach<br />

Hause gefahren.<br />

Die Brücke Nummer 14 / Oktober 1958<br />

Das S kilager der K lasse 11 in Stützerbach<br />

Gerda Docter berichtet:<br />

N<br />

un<br />

herrlich<br />

sollte endlich auch einmal die Klasse 11 ins Winterlager fahren dürfen. Wir freuten<br />

uns alle mächtig, eine Woche fern der Schule, inmitten einer wunderbaren Umgebung<br />

im Thüringer Wald auf den Brettln zu verbringen. Unser Ziel war ein etwa 3 km vor<br />

Stützerbach gelegenes Ferienlager, das uns aufnehmen sollte. Dort oben war alles<br />

primitiv, wie es eben zu einem richtigen Skilager<br />

gehört. Unsere Jungen waren anfangs nicht sehr erbaut davon,<br />

für jede Mahlzeit etwa 10 Eimer Wasser aus der Quelle holen<br />

zu müssen; aber wir ..amüsier/eaBN uns dafür beim<br />

Kartoffelschälen.<br />

Täglich übtei^wir dann, die Jun<br />

Anleitung von Herrn<br />

Buff, die Mädchen, die zwar keine soldien Experten wie ihre<br />

Klassenkameraden waren,<br />

ileibe nicht an deren<br />

Massenproduktion von Kleinfiol2 ranreichten, unter der<br />

Obhut von Herrn G aßW Jrao üdqm wahrhaft idealen<br />

Hügelgelände Stützerbacjfs/Da gab' b\) manchen Sturz auf<br />

den stellenweise verb^pinten Hänge manchmal musste<br />

die von Rena erfuMRie Stock- ocj f die allgemein übliche<br />

Textilbremse zu Hilfe genomrrign w^j pfen, wenn es in rasender<br />

Fahrt auf einenKjpaum zuging,' mit unserer geringen<br />

Kurventechnik nie nifljt zu meistern warx^Auch zahlreiche kleine<br />

Bäche, die trüdötpsch unter einer \ hohen Schneedecke<br />

dahinplätschertenj4rollten manchem von üra zum Verhängnis<br />

werden.<br />

Kleine Geländefahrten, die uns zum Haus oder zur Unterkunft brachten, bereiteten uns großes<br />

Vergnügen. Es war einfach herrlich, durch den tiefverschneiten Wald, den Stützerbacher Grund<br />

oder auf Wegen zu fahren, die nur tagealte oder gar keine Spuren zeigten.<br />

37


Eine längere Wanderung führte uns am Gabelbachschen Schloss, Goethes Jagdhaus, vorbei zum<br />

Kickelhahn, wo uns ein ziemlicher Schneesturm mit Windstärke 6-7 erwartete. Am letzten Tage<br />

beschloss ein kleiner Wettkampf unser Lager, der auch noch einige Paar Skier daran glauben üeß,<br />

und nicht zuletzt unsere Hirschi, die sich den Fuß verstauchte. Bilanz des Lagers:<br />

14 x Spitzensalat, 2 Schwer- und viele Leichtverwundete und die Gewissheit, ein paar schöne Tage<br />

verlebt zu haben.<br />

Die Brücke Nummer 14 / Oktober 1958<br />

Prüfungen im Fach Körpererziehung<br />

Prüfung<br />

1. Gemäß den besonderen Möglichkeiten der Kinder- und Jugendsportschulen und der<br />

erhöhten Stundenzahl im Fach Körpererziehung werden an die Schüler dieser Schulen<br />

ab Schuljahr 1954/55 erhöhte Anforderungen bei den Prüfungen im Fach<br />

Körpererziehung gestellt.<br />

2. Für die Schüler der Kinder- und Jugendsportschulen werden in den Klassen 7-12<br />

besondere Zeugnisse für die Leistungen im Fach Körpererziehung gegeben. Diese<br />

Zeugnisse berücksichtigen die Leistungen in den einzelnen Sportarten, besondere<br />

Leistungen, sportliche Erfolge und die Sportarbeit außerhalb des Unterrichts.<br />

3. Die Festlegung der Gesamtnote im Fach Körpererziehung für die Schüler der 7. — 12.<br />

Klassen der Kinder- und Jugendsportschulen erfolgt nach einem Punktsystem, das<br />

Ausgleichsmöglichkeiten zwischen den einzelnen Sportarten gestattet. Dadurch wird<br />

unter Berücksichtigung der vielseitigen körperlichen Ausbildung das Streben nach<br />

besonderen Leistungen in einer oder mehreren Sportarten positiv be\y«rtet.


i<br />

Die Brücke Nummer 24 Oktober 1960<br />

M eilensteine der schulischen A rbeit<br />

> A b sch lu ssp rü fu n g der K lasse 8 -<br />

Mit recht ordentlichen Ergebnissen konnten diese Prüfungen in<br />

den Jahren 1956 bis 1958 abgeschlossen werden.<br />

> A bitur 1958<br />

Es war das erste Abitur unserer Schule.<br />

> A bitur 1959<br />

Die Leistungen waren mit gut zu bezeichnen.<br />

> F a h n en w eih e<br />

Ein Arbeitersporder weihte unsere Schulfahne.<br />

y N a m e n s g e b u n g<br />

Frau John verlieh unserer Schule den Namen „Werner John“<br />

39


Ju g e n d w e ih e<br />

Fast ausnahmslos nahmen bisher die Schüler der 8. Schuljahre an<br />

der Jugendweihe teil.<br />

40


^ Elternbeiratsw ahlen<br />

Eltern aus dem ganzen Bezirksgebiet arbeiten aktiv in diesem<br />

wichtigen Organ mit.<br />

V Frcundschaftsratsw ahlen — ZSG L-W ahlen -<br />

Das Jahr 1959 war der Auftakt zur bewussten gesellschaftlichen,<br />

parteilichen Arbeit der Jugendorganisation.<br />

41


Reifeprüfungen 1958 - 1964<br />

N on scolae, sed vitae discimus<br />

Zahl der Prädikat Prädikat<br />

Absolventen<br />

„sehr gut“ ”^Ut<br />

Schuljahr 1957/58<br />

D. Horn<br />

A. Knoll<br />

J. Klette<br />

D. Weber<br />

E. Kutza<br />

H. Meister<br />

Ch. Thum<br />

Zahl der Prädikat Prädikat<br />

Absolventen , .. »gut“<br />

„sehr gut“<br />

Schuljahr 1958/59<br />

Gerda Docter P. Blumert<br />

K. Kowalski<br />

H. Reißmann<br />

G. Schröter<br />

S. Graf<br />

R. Kühn<br />

A. Patzer<br />

42<br />

E. Kaldarasch<br />

H. Körner<br />

R. Schmidt<br />

E. Hadlich<br />

L. Markei<br />

E. Springer<br />

R. Unger<br />

K. Hoffmann<br />

K. Mocker<br />

R. Scheffel<br />

H. Steininger<br />

I. Hirschmann<br />

C. Nendel


Zahl der P r ä d ik a t Prädikat<br />

Absolventen , .. «eut“<br />

„sehr gut“<br />

28<br />

Zahl der<br />

Absolventen<br />

21<br />

Ursula Grosse<br />

Karla Schoele<br />

Uta Stahl<br />

Gudrun Wadenbach<br />

Rositha Büttner<br />

Heidi Kokel<br />

Horst Kipper<br />

Wulf Polack<br />

Ingrid Sanner<br />

Schuljahr 1959/60<br />

K. Erdmann<br />

B. Kieschnick<br />

W. Puffe<br />

S. Adolph<br />

E. Dünkel<br />

W. Jendrze<br />

G. Voigt<br />

R. Dietz<br />

I. Ludwig<br />

W. Seidel<br />

U. Bradler<br />

G. Haake<br />

H. Käßmann<br />

G. Fischer<br />

P r ä d ik a t Prädikat<br />

„sehr gut“ ”8U‘“<br />

Schuljahr 1960/61<br />

Gerd Rüffler U. Konhäusner R. Kellermann<br />

G. Büchler R. Leichsenring<br />

H. Pietzsch S. Just<br />

A. Liebau J. Krauß<br />

K. Oberländer D. Rödiger<br />

J. Schmidt V. Striegler<br />

R. Wollny<br />

Zeugnisübergabe<br />

43


Zahl der<br />

Absolventen<br />

P rädik at<br />

„sehr gut“<br />

Schuljahr 1961/62<br />

Prädikat<br />

»gut“<br />

28 Henrike Jauch A. Kalwa Ch. Voigt<br />

M. Grünbeck W. Kipper<br />

E. Büttner R. Finn<br />

M. Kröber A. Trisch<br />

K. Vogel B. Lippmann<br />

U. Preiß G. Schwarz<br />

I. Rabetge B. Thieme<br />

Übergabe der Abiturzeugnisse<br />

44


Die Brücke Nummer 14 / Oktober 1958<br />

K unstgeschichtlicher Höhepunkt im Schuljahr<br />

Kunststadt Dresden<br />

D ie<br />

beiden Abiturklassen unserer Schule hatten auch in diesem Jahr Gelegenheit, in der<br />

Zeit vom 12. bis zum 15. Februar 1960 in Dresden zu sein, um durch eifriges Studium<br />

an Originalen aus der Malerei, der Plastik und der Architektur die Kenntnisse und das<br />

Wissen zu erweitern und zu vertiefen. Der erste Besuch galt dem herrlichen Zwinger<br />

mit seiner umfangreichen Gemäldesammlung. ^ ,<br />

Als wir im Zwingerhof standen und die in f '<br />

mühsamer und kostspieliger Arbeit & 5 9 A w&bJtSR'i- V Wrestaurierten<br />

Bauwerke betrachteten,<br />

erinnerten wir uns alle an jenen ¿Se S V<br />

verhängnisvollen Tag, der genau vor 15 ^<br />

Jahren das blühende „Elbflorenz“ in wenigen a H Ü M i u w<br />

Stunden in Schutt und Asche sinken ließ, und<br />

erkannten Sinnlosigkeit<br />

Zerstörung amerikanische Flieger. Die<br />

Bildwerke der Gemäldegalerie, durch<br />

fachkundige Worte über Komposition, Perspektive, Anatomie und psychologischen Effekt<br />

erläutert und nahegebracht, hinterließen bei allen defe und bleibende Eindrücke. Im<br />

Wechselgespräch untereinander<br />

wurden Meinungen und<br />

geistvolle und fruchtbare<br />

auch dieser oder jener von uns<br />

zeigten doch die leuchtenden<br />

waren.<br />

Der Besuch des Hygienehoch<br />

interessant. Wir<br />

Fundgrube von<br />

Anschauungsmaterial,<br />

Reflexlehre über die<br />

„Gläsernen Kuh“ und der<br />

und ein Kinobesuch , der uns<br />

„Romeo und Julia“ zeigte,<br />

Eindrücke.<br />

45<br />

und mit Kunsdnteressenten<br />

Ansichten ausgetauscht, wurden<br />

Diskussionen geführt, und wenn<br />

noch passiver Lauscher blieb, so<br />

Augen, dass auch sie tief ergriffen<br />

Museums war ebenfalls für alle<br />

entdeckten hier eine wahre<br />

ausgezeichnetem<br />

angefangen von der Pawlowschen<br />

embryonale Entwicklung bis zur<br />

„Gläsernen Frau“. Ein Tanzabend<br />

den guten englischen Farbfilm<br />

bereicherten ebenfalls unsere<br />

M. H e n n ig , Fachlehrer


Die Brücke Nummer 18 / Dezember 1958<br />

Arbeitseinsätze der Schüler<br />

R a lf S c h e ffe l berichtet:<br />

Ich war als Schülcr der Jugendsportschule im Arbeitseinsatz<br />

ür einen guten Oberschüler genügt nicht allein ein ausgezeichnetes Wissen in Mathematik<br />

Foder Geographie, sondern er muss die sozialistische Produktion kennen gelernt haben, er<br />

muss es verstehen, mit den einfachsten Werkzeugen umzugehen und auch in der<br />

Landwirtschaft die wichtigsten Arbeiten ausführen können. In den diesjährigen<br />

Sommerfenen schickte fast jede Oberschule das erstemal geschlossen Schüler als Helfer in die<br />

Betnebe und aufs Land. Die Länge der Arbeitszeit war verschieden. Die meisten Oberschüler<br />

arbeiteten 14 Tage. Auch ich, ein Schüler der Jugendsportschule <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>, arbeitete 14<br />

Tage. Ein paar Tage, nachdem wir von den Bestenermitdungen der Kinder- und<br />

Jugendsportschulen in Karl-Marx-Stadt zurückgekehrt waren, begann unsere Arbeit. Es war am<br />

14. Juli. Unsere Arbeitsstelle war der VEB Bau (K) Rudolstadt. Wir fuhren mit dem Zug nach<br />

Rudolstadt. Im VEB Bau (K) wurden wir in einen Raum geführt, worin eine kurze<br />

Arbeitsbesprechung stattfand. Wir waren über 20 Jungen der Klassen 9 - 11.Die Mädchen<br />

arbeiteten im Forst. Die Abiturklasse war schon vor uns 14 Tage in der Produktion tätig.<br />

Nachdem alles Wichtige besprochen war, wurden die verschiedenen Arbeitsstellen bekannt<br />

gegeben. Mit weiteren drei Schülern unserer Klasse arbeitete ich in einer Brigade, die an der<br />

Sandgrube beschäftigt war. Wir deckten Mutterboden ab. Diese Arbeit beschäftigte uns 3 Tage.<br />

Wir haben unserer Schule keinen Schandfleck hinterlassen. In einem Telefongespräch zwischen<br />

dem VEB Bau (K) in Rudolstadt und der Schulleitung kam zum Ausdruck, dass man mit uns sehr<br />

zufrieden war. Die Arbeit war in diesen 3 Tagen durch sehr große Wärme erschwert. Den Rest der<br />

Woche machte uns die Sonne nicht so zu schaffen. Wir machten Aufräumungsarbeiten bei den<br />

neuerbauten Wohnblocks in Uhlstädt. Bald war auch diese Arbeit verrichtet und alle waren<br />

gespannt, wo nun unsere nächste Arbeitsstelle ist. Bald erfuhren wir es: MTS Großkochberg. Wir<br />

sollten V2 8 Uhr mit einem Bus abgeholt werden. Es klappte nicht so, wie es sollte. Der Bus kam<br />

später. Den ersten Tag begannen wir also mit Verspätung. Es war kein guter Anfang, doch das<br />

änderte sich sofort am nächsten Tag. Pünkdich Vi 8 fuhren wir, 18 Schüler der Jugendsportschule,<br />

zu unserer Arbeitsstelle und arbeiteten bis 17 Uhr. Das wird den meisten sehr lang Vorkommen,<br />

doch wir arbeiteten nur bis zum Freitag. Die Stunden für Sonnabend haben wir herausgearbeitet.<br />

Die Arbeit auf der MTS Großkochberg war die schwerste von den bisher verrichteten. A uf dem<br />

H of der MTS machten wir Ausschachtungsarbeiten und planierten den von uns freigelegten<br />

Boden. Die ausgeschachtete Erde fuhren wir mit Loren hinter das MTS-Gebäude, um auch dort<br />

zu planieren. Hier in Großkochberg arbeiteten wir 5 Tage und haben uns immer bemüht, mit<br />

unserer kollektiven Arbeit, in der wir die Jugendsportschule <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> vertraten, einen<br />

guten Eindruck zu hinterlassen.<br />

46


Arbeitseinsatz der Klasse 7<br />

(nicht %u verwechseln mit dem Unterrichtstag in der Produktion!)<br />

Am Dienstag, dem 30. September 1958, um 9:30 Uhr, gingen wir Mädchen der Klasse 7<br />

auf ein Maisfeld der MTS.<br />

Anfangs hatten wir nicht viel Lust, wir hätten lieber Kartoffeln gelesen. Doch unser<br />

Murren halft nichts; wir gingen trotzdem!<br />

Am Maisfeld angelangt, teilten wir uns in zwei Gruppen. Jede Gruppe bekam ein Feld zugewiesen.<br />

Die Arbeit begann. Jede Gruppe war bemüht, als erste fertig zu sein. So ging es schnell voran und<br />

bald lag kein Mais mehr auf dem Feld herum.<br />

Auf dem Weg ins Internat sagten wir zu Fräulein Kürschner, dass es uns doch gut gefallen hat.<br />

Wir sahen ein, dass unsere Arbeit sehr wichtig war, denn sonst wäre viel Futter verlorengegangen.<br />

Nach dem Mittagessen ruhten wir uns eine halbe Stunde aus, dann ging es wieder an die Arbeit. Es<br />

wurden Wildfrüchte gesammelt. Wir bildeten drei Gruppen. Jede Gruppe bekam den Auftrag,<br />

einen Campingbeutel voll Beeren zu sammeln. Zwei Gruppen erfüllten ihr Soll. Die dritte Gruppe<br />

hielt es für besser, auf Bäume zu klettern und Obst zu „ernten“. Sie füllten nur einen halben<br />

Beutel mit Beeren. Auch das Sammeln von Wildfrüchten ist sehr wichtig, denn sie werden zur<br />

Verarbeitung von Heilmitteln dringend benötigt. Mit unseren Arbeitseinsätzen beweisen wir, dass<br />

wir nicht nur gute Sportschüler sind, sondern auch überall dort mithelfen, wo wir gebraucht<br />

werden.<br />

S ig r id M e tz e<br />

Die Brücke Nummer 16 / September 1958<br />

S ig r id A d o lp h berichtet:<br />

Auch ich war im Arbeitseinsatz<br />

Seit der 8. Klasse arbeite ich alljährlich in den Ferien zu Hause in einem Volkseigenen<br />

Betrieb. Jedes Jahr kam ich an eine andere Arbeitsstelle, und stets gefiel mir meine neue<br />

Aufgabe. Am meisten freute ich mich aber, wenn ich an einer Maschine stand, an der nach<br />

Leistung gearbeitet werden musste. Dann strengte ich mich gleich von vornherein an, die<br />

festgesetzte N orm zu schaffen und noch mehr zu leisten. Ich hörte Arbeiter, die über schlechte<br />

Verhalten und mangelhafte Arbeit von manchen Oberschülern sprachen. Die Arbeiter, in deren<br />

Abteilung ich beschäftigt war, wussten, dass ich von der Sportschule war, und ich wollte ihnen<br />

beweisen, dass wir auch ordentlich arbeiten. Auf keinen Fall durfte ich hinter den gleichaltrigen<br />

Lehrlingen zurückstehen. Befriedigt ging ich am Nachmittag nach Hause, wrenn ich mein Ziel<br />

erreicht hatte. Am Ende der Arbeitszeit zeigte ich dann daheim allen freudig das selbstverdiente<br />

Geld, das ich mir im Stillen schon eingeteilt hatte. Während der Ferienzeit des vorigen Jahres<br />

verdiente ich etwas mehr Geld als im vorvergangenen Jahr. Ich nahm mir vor, in den nächsten<br />

Ferien (also diesmal) wieder dort zu arbeiten.<br />

Wie von allen Oberschulen unserer Republik, sollte auch von unserer Schule ein gemeinsamer<br />

Arbeitseinsatz durchgeführt werden. Nach den Bestenermittlungen begannen wir Mädchen der 9.,<br />

10. und 11. Klasse im Forst bei <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> zu arbeiten. W'ir hatten einen weiten Weg bis zu<br />

unserer Arbeitsstelle. Das Pflanzstreifenhacken war für uns ungewohnt und ging uns nur langsam<br />

von der Hand. Als dem Förster von allen Mädchen die Frage gestellt w'urde, ob wir etwas<br />

verdienen und dann wie viel, sagte er uns, dass man im Forst keinen Stundenlohn bekommt,<br />

sondern bestimmte Normen einhalten muss, um etwas zu verdienen. Wir rechneten aus, dass wir<br />

47


am Tag auf 3,- DM kommen würden, weil wir nicht so schnell vorankamen. Alle waren darüber<br />

ärgerlich, und ich vergaß, was Sinn und Zweck unseres Einsatzes ist. Ich dachte mir: „Zu Hause<br />

bekomme ich für gleiche Arbeit doch mehr, da arbeite ich lieber bei uns“, und fuhr am anderen<br />

Tag heim. Meine Mutti war überrascht, als ich ankam und auf ihre Fragen äußerte ich meinen Plan<br />

Es gab eine heftige Diskussion. Meine Mutti war schrecklich böse über mein Verhalten. Sie sagte-<br />

„Du bist dir ja gar nicht im klaren darüber, was ein gesellschaftlicher Einsatz ist, und warum er<br />

durchgeführt wird. Der Staat gibt soviel Geld für euch aus, und ihr wollt euch nicht ein bisschen<br />

dankbar erweisen. Ihr verdient das alles nicht. Du kriegst selbst Stipendium. Wenn ich euer<br />

Direktor wäre, würde ich dich von der Schule werfen. Dass euer Stipendium von den einfachen<br />

Arbeitern kommt, daran denkt ihr wohl nicht. Aber für das, was ihr jetzt mal macht, wollt ihr auch<br />

noch Geld.“ - „Du bist ein Egoist“, das sagte mir Mutti zum erstenmal und ich war entsetzt<br />

darüber. Warum hatte ich denn das alles gemacht? Warum wollte ich denn „mehr“ verdienen,<br />

doch nur, um ihr zu helfen. Ich wollte mir die notwendigen Sachen selbst kaufen, und sie in<br />

diesem Punkt entlasten. Denn, dass ich mit dem Verdienten keine Sonderwünsche befriedige, steht<br />

ja fest. Und jetzt werde ich ausgeschimpft, als wollte ich etwas Unrechtes. Ich konnte nicht mehr<br />

an mich halten. Das hatte ich ja nicht erwartet. Nachdem ich meinen Standpunkt erklärt hatte,<br />

sagte meine Mutti: „Der gesellschaftliche Einsatz geht vor. Was du notwendig brauchst,<br />

bekommst du auch. Es steht fest, dass du höchst unüberlegt gehandelt hast und hoffentlich siehst<br />

du es ein.“ Ich fuhr am gleichen Abend mit neuen Gedanken wieder zurück ins Internat und<br />

schämte mich entsetzlich vor Herrn Friedrich, als ich mich tags darauf entschuldigte. Ich arbeitete<br />

wieder mit und nahm die Sache voll Ernst. Denen, die sich noch immer so ums Geld kümmerten,<br />

erzählte ich, wie mich meine Mutti getadelt hatte. -<br />

Wir wechselten unseren Arbeitsplatz, wo es uns nun auch besser gefiel. Wir sahen am Nachmittag<br />

stets einen großen Fortschritt bei unserem Wegebau und das machte uns alle mutiger. Was hätte<br />

hier ein Einzelner erreicht? Es war ganz deutlich, dass nur eine Gruppe das Entscheidende schafft.<br />

In zwei Wochen hatten wir gemeinsam viel erreicht und freuten uns darüber. Doch ich habe mehr<br />

gelernt als „nur“ arbeiten.<br />

Die Brücke Nummer 16 / September 1958<br />

G erhard F isc h e r berichtet:<br />

Ein Ernteeinsatz der Klasse 11<br />

In unserer Schule erkannten viele die Notwendigkeit, den Bauern bei der Ernte zu helfen.<br />

Schon Tage vorher freuten wir uns auf einen Ernteeinsatz in einer LPG. Endlich war es<br />

soweit, und mit einem Omnibus wurden wir in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> abgeholt. Am Ausgang der<br />

Stadt stieg noch unser Klassenlehrer hinzu. Ab ging es. Unser Ziel war Cordobang, ein<br />

kleines Dorf bei Schwarzburg. Jungen und Mädchen wurden hier in zwei Gruppen geteilt. Die eine<br />

Gruppe, das waren die Mädchen, sollten Rinderoffenställe bauen und die übrigen beim Dreschen<br />

helfen. Der Druschplatz befand sich außerhalb des Dorfes auf einem freien Feld. Jedem wurde ein<br />

bestimmter Platz zugewiesen und ein Maschinist setzte die Dreschmaschine in Betrieb. Die Arbeit<br />

konnte beginnen. Die einen standen auf einem Haufen Getreide und schmissen die Garben auf die<br />

Dreschmaschine. Dort wurden sie von anderen gepackt und in die Öffnung geworfen. Das erste<br />

Getreide wurde gedroschen. Am hinteren Ende der Maschine presste eine Vorrichtung das leere<br />

Stroh zu Ballen und bündelte es. Einige Jungen schafften diese Bündel dann zu einem anderen<br />

Haufen und stapelten sie dort. So hatte jeder eine bestimmte Aufgabe. Ab und zu regnete es zwar<br />

etwas, aber das machte uns nicht viel aus. Nach kurzer Zeit tauchten plötzlich einige Mädchen von<br />

der anderen Gruppe bei uns auf. Sie wollten uns helfen, da sie aus irgend welchen Gründen keine<br />

Ställe bauen sollten. Die übrigen von ihnen schälten unterdessen im D orf Kartoffeln und brachten<br />

48


uns später das Frühstück heraus. Am schwersten war die Arbeit direkt an der Maschine. Dort<br />

bekam man die Garben zugeschmissen und musste sie dann auf die Maschine befördern. Dabei<br />

blies einem der Wind bei jeder Garbe die Spreu ins Gesicht und in die Augen. An diesem Platz<br />

lösten wir uns öfter ab. Wie im Flug verging die Zeit und bald war es Mittag. Im Dorf bekamen<br />

wir dann ein anständiges Essen vorgesetzt und als Nachtisch holten sich einige von uns Äpfel aus<br />

dem LPG-Garten. Nach der Mittagspause gingen wir wieder an die Arbeit. Die Haufen wurden<br />

immer kleiner, während sich die Säcke füllten. Um 15 Uhr kam dann der Bus und holte uns wieder<br />

ab. Verdreckt und müde kamen wir zu Hause an. Trotzdem war jeder guter Laune, denn unser<br />

Einsatz half den Menschen in Cordobang bei ihrer schweren Arbeit. Außerdem hatten wir Schüler<br />

abermals bewiesen, dass wir nicht nur verstehen zu lernen, sondern auch zu arbeiten, und dass wir<br />

mit den Arbeitern und Bauern in unserem Staat eng verbunden sind.<br />

<strong>KJS</strong> turnt, singt und tan zt - ö ffen tlich e<br />

A uftritte<br />

Die Brücke Nummer 8/1957<br />

Liebe Eltern!<br />

m letzten Schultag, dem 20. Dezember 1956, hatten wir unsere Weihnachtsfeier im<br />

RFT-Werk in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>.<br />

Eine Anzahl der Schüler hatten sich schon Wochen vorher bereit erklärt, an dieser<br />

Ausgestaltung des Nachmittags tatkräftig mitzuwirken. So konnte man in diesen Tagen,<br />

wenn man durchs Haus ging, einzelne Gruppen sehen,<br />

darunter unsere Instrumentalgruppe, die eifrig übten.<br />

Unter der Leitung vom Kollegen Hennig arbeitet unsere<br />

Instrumentalgruppe seit Beginn des neuen Schuljahres.<br />

Eine ganz besondere Überraschung hatte sich die Klasse<br />

8 ausgedacht, indem sie aus eigener Initiative heraus ein<br />

Märchenspiel einübte. Die Regie führte Doris Schindler.<br />

Der Kollege Hennig, der zur Weihnachtsfeier das<br />

Kulturprogramm leiten sollte, wurde von der Klasse erst<br />

herangezogen, als das Stück spielfertig war. Das<br />

Märchenspiel „Schneeweißchen und Rosenrot“ wurde<br />

angenommen.<br />

Am Tag der Feier kamen die Schüler in einen festlich<br />

geschmückten Raum, die Kaffeetafeln waren bereits<br />

gedeckt, auch fand jeder Schüler an seinem Platz einen<br />

reichlich gefüllten Teller vor. Der Leitung der SG<br />

Dynamo Dittrichshütte war es zu verdanken, dass unsere<br />

Waisen- und Halbwaisenkinder beschenkt werden<br />

konnten. Die SG Dynamo Dittrichshütte stellte der Schule für die Weihnachtsfeier einen Betrag<br />

von 600 DM zur Verfügung. Unsere Weihnachtsfeier wurde mit einem Lied eingeleitet. Nach der<br />

Ansprache des Direktors folgten einige Musikstücke und Rezitationen, im Anschluss das<br />

Märchenspiel „Schneeweißchen und Rosenrot“. Alle Mitspieler gaben sich große Mühe, jeder gab<br />

sein Bestes. Auch der Schneeflockentanz, von unseren Mädchen der Klasse 5 und 6 vorgeführt,<br />

fand sehr viel Beifall. Nach Ablauf des Kulturprogramms spielte die Kapelle der Grenzpolizei, die<br />

49


auch am Abend zum gemütlichen Beisammensein der Oberschüler mit den Lehrern und dem<br />

Personal unseres Internats mit flotten Weisen aufspielte.<br />

An dieser Stelle wollen wir gleichzeitig allen, ganz besonders dem Elternbeiratsmitglied Herrn<br />

Unterdörfer, unseren herzlichen Dank aussprechen, die zum guten Gelingen unserer<br />

Weihnachtsfeier beigetragen haben.<br />

Z in n , Erzieherin<br />

Die Brücke Nummer 12 / September 1958<br />

Kulturveranstaltungen der Kinder- und<br />

Bezirkes Gera in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong><br />

D urch<br />

unsere Kulturveranstaltungen wollen wir,<br />

die Kinder- und Jugendsportschule des<br />

Bezirkes Gera in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>, unsere<br />

Verbundenheit mit den Eltern und allen<br />

Werktätigen zeigen. Indem wir Ausschnitte aus der<br />

gesamten Arbeit der Schule bringen, aus der Arbeit des<br />

Singens, des Tanzens und des Turnens, wollen wir beweisen,<br />

dass wir uns nicht nur durch Worte, sondern auch durch<br />

Taten mit diesen Menschen verbunden fühlen. Wir sind nun<br />

schon des öfteren in den verschiedensten Orten aufgetreten,<br />

und unsere Gäste haben gesehen, dass die Schüler der<br />

Kinder- und Jugendsportschule nicht nur turnen, sondern<br />

dass sie auch singen und tanzen und vor allem recht lustig<br />

sein können. Wir sind zwar eine Kinder- und<br />

Jugendsportschule, haben aber im Unterricht die selben<br />

Fächer wie alle anderen Grund- und Oberschulen.<br />

H e in z K örn er:<br />

Bericht über die Kulturveranstaltungen unserer Schule<br />

Im letzten Schuljahr wurden von unserer Schule verschiedene Kulturveranstaltungen<br />

durchgeführt. An diesen Programmen beteiligten sich Schüler aus allen Klassen. Die erste<br />

Veranstaltung fand im Kulturhaus in Schwarza statt. Sie war gut besucht und wurde von<br />

der Blaskapelle aus Dittrichshütte umrahmt. Dieselbe Veranstaltung wurde auch im<br />

Kulturpalast in Unterwellenborn durchgeführt. Leider war hier der Besuch wegen des schlechten<br />

Wetters nicht gut, da das Programm auch am Nachmittag stattfand.<br />

50


In Rudolstadt, im „Ernst-Thälmann-Haus“, wurde unser Programm noch durch die Fraucnnegc<br />

des ASK Vorwärts Berlin bereichen. Besonders<br />

begeistert wurde unsere Veranstaltung in unserem<br />

Patenbetrieb, der Grenzpolizei in Dittrichshütte,<br />

aufgenommen. Diese Veranstaltung wurde auch auf<br />

Wunsch am Anfang dieses Schuljahres noch einmal<br />

wiederholt. Die letzte Veranstaltung des vorigen<br />

Schuljahres war in der Stadthalle in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>. Sic<br />

wurde von der Blaskapelle des Kreiskindcrheims<br />

umrahmt und war gut besucht. Auch diese Veranstaltung<br />

wurde in diesem Schuljahr noch einmal wiederholt. Sic<br />

wurde vom FDGB-Feriendienst veranstaltet, doch da<br />

von dieser Seite keine Vorbereitungen getroffen wurden,<br />

war sie sehr schlecht besucht.<br />

Die nächste Veranstaltung unserer Schule soll in Jena<br />

stattfinden und die letzte in Gera. Das Programm dieser<br />

Veranstaltungen wurde mit einigen Liedern unseres<br />

Chores und der Musikgruppe eröffnet. Diese IJeder<br />

studierte mit uns Herr Hennig ein. Danach folgten<br />

Langstabübungen der Klasse 6, eine Tanzgymnastik von<br />

den Mädchen der Klasse 9, 10 und 11, dann folgte<br />

Kastenspringen der Mädchen und Jungen der<br />

Grundschule, Bodenturnen der Jungen und Mädchen und der weiblichen und männlichen Jugend,<br />

Keulengymnastik, Schwebebalken, Stufenbarren und Reifengymnastik der weiblichen Jugend und<br />

Barren der männlichen Jugend. Dazwischen wurden zwei Volkstänze der 8. und 9. Klasse<br />

vorgeführt und ein Sketch der Fechtgruppe. Zwischen jedem einzelnen Programmpunkt traten<br />

zwei Sprecher auf. Den Abschluss bildete wieder der Chor und die Musikgruppe. Die<br />

Veranstaltungen verliefen im allgemeinen reibungslos bis auf einige Fehler, besonders bei den<br />

Geräteübungen. Beim Chor und bei der Musikgruppe waren oft die Ansätze nicht gut. Das war<br />

darauf zurückzuführen, dass die Stücke nicht oft genug geübt wurden und die Musikgruppe erst<br />

einige Wochen bestand. Bei der Musikgruppe war cs besonders schwer, weil Herr Hennig alle<br />

Mitglieder erst auf eine Ebene bringen musste und weil oft Übungsstunden ausfielen.<br />

Das Programm war fast bei allen Veranstaltungen das selbe. Bei den letzten sagte Karla Schoele<br />

zwischendurch noch einige Gedichte auf.<br />

51


Internatsleben<br />

[ il LU >11 i l l<br />

{ II Ul Hl d l<br />

k “ H J“ “<br />

- s?v .<br />

Internatsleben<br />

Die Brücke Nummer 19 1959<br />

Aller Anfang ist schwer<br />

Im Jahr 1955 wurde mit dem Aufbau der Kinder- und Jugendsportschule in <strong>Bad</strong><br />

<strong>Blankenburg</strong> begonnen. 97 Schüler zogen damals in das Internat ein, um für längere Zeit<br />

zu lernen und gute Schüler zu werden.<br />

Das schwierigste Problem war für das Internat die Küche. Hier war keine Möglichkeit, das<br />

Essen für alle Schüler zu kochen, da die Miniaturküche nur 12 qm hatte und nur ein kleiner<br />

Kochherd vorhanden war. Durch<br />

Abmachung mit dem hiesigen Gummi-<br />

und Textilwerk konnten unsere Kinder<br />

wenigstens ihr Mittagessen dort<br />

einnehmen. Später wurde ein<br />

Abkommen mit der FDGB-Sportschule<br />

getroffen, dass diese unser Essen<br />

mitkochte. Eine Abholung von dort<br />

erfolgte mit Handwagen, und die<br />

Essentöpfe mussten Sommer wie<br />

Winter wieder zurückgebracht werden.<br />

Heute haben wir eine Großküche<br />

gemeinsam mit der Mittelschule, <strong>Bad</strong><br />

<strong>Blankenburg</strong>. Sie ist modern<br />

eingerichtet mit zwei großen Kesseln<br />

(Gasfeuerung), Kipppfanne und sonstigen elektrischen Großgeräten. Es können täglich bis 500<br />

Mittagessen zubereitet werden.<br />

Unser Arbeiter- und Bauern-Staat stellt für die Ausbildung und Erziehung unserer Jugend sehr<br />

große Mittel zur Verfügung. Man kann das an folgendem Beispiel ermessen:<br />

Die Schüler haben einen Verpflegungssatz pro Tag von DM 3,30. Hiervon zahlen ca. 70 %<br />

unserer Schüler nur DM 1,40 pro Tag und die restlichen sogar nur DM 0,60. Ausgegeben werden<br />

pro Jahr ca. 128.000 DM für Verpflegung.<br />

Für alle im Internat und in der Schule beschäftigten technischen Kräfte werden jährlich insgesamt<br />

62.000 DM ausgegeben.<br />

In unseren Haushaltsplan finden wir einen Gesamtbetrag von rd. 250.000 DM jährlich.<br />

Stipendien an unsere Oberschüler werden allein in einem Jahr 24.000 DM ausgezahlt.<br />

H e e g , Wirtschaftsleiter<br />

52


Liebe Eltern,<br />

Seit einigen Wochen habe ich die Wirtschaftsleitung übernommen. Ich bin in meiner Arbeit jetzt<br />

so weit, dass ich glaube, auch auf dem wirtschaftlichen Gebiet unsere Kinder- und<br />

Jugendsportschule weiter vorantreiben zu können. Ich lege Ihnen heute den<br />

Speiseplan für die Woche vom 4. Februar bis 10. Februar 1957 vor:<br />

1. Frühstück<br />

Mo Kaffee<br />

Brot<br />

od. Semmel<br />

Butter (15 g)<br />

DI dasselbe<br />

Mi dasselbe<br />

Do dasselbe<br />

Fr dasselbe<br />

Sa dasselbe<br />

So dasselbe<br />

2. Frühstück<br />

1/ 2 1 Milch<br />

Oder<br />

Milchsuppe<br />

Semmel (100g)<br />

dasselbe<br />

dasselbe<br />

dasselbe<br />

dasselbe<br />

dasselbe<br />

dasselbe<br />

*) bzw. Fleischbrühe oder fertige Suppe<br />

Mittagessen<br />

Hefeklöße<br />

Mit<br />

Heidelbeeren<br />

Rouladen (75g<br />

Kartoffeln<br />

Soße<br />

Rotkohl<br />

Stachelbeeren<br />

Gulasch (75 g)<br />

Eiermakkaroni<br />

mit Tomatentunke<br />

\ P J<br />

Pökelkamm (75 g)<br />

Meerettig -Soße<br />

Vanille-Pudding<br />

mit Kirschsaft<br />

Kaffee<br />

Kaffee<br />

Brot oder<br />

Semmel*)<br />

dasselbe<br />

dasselbe<br />

Bratwurst (100 g) dasselbe<br />

Eierhörnchensuppe dasselbe<br />

mit Rindfleisch<br />

(50 g)<br />

Frischobst<br />

Schnitzel (100 g) dasselbe<br />

Blumenkohl<br />

Kartoffeln<br />

Soße<br />

Aprikosenkompott<br />

Am Abend gibt es noch zusätzlich Fischmarinaden, je nach Anlieferung.<br />

53<br />

Abendessen<br />

Jagdwurst<br />

Fischmarinaden<br />

Brot<br />

Tee oder Milch<br />

Butter (20g)<br />

Bierschinken<br />

Teewurst (75g)<br />

sonst wie oben<br />

Mettwurst, grob<br />

ß*Q)<br />

sonst wie oben<br />

Knackwurst<br />

(75 g)<br />

sonst wie oben<br />

Apfel<br />

Brühsalami<br />

Leberwurst<br />

(75 g)<br />

sonst wie oben<br />

Leberkäse<br />

Kochschinken<br />

(75 g)<br />

sonst wie oben<br />

Hackbraten<br />

Zerveltwurst<br />

Brot<br />

Tee oder Milch<br />

Fett<br />

H e e g , Wirtschaftsleiter


Gewichtiges<br />

G ewichtszunahm en unserer S chü ler<br />

Wichtig bei der erhöhten Zahl der Turnstunden unserer Schüler ist das Halten des Gewichts oder<br />

die Gewichtszunahme.<br />

Eyring<br />

Heinicke<br />

Hadlich<br />

Meister<br />

Markei<br />

Kürsten<br />

Springer<br />

Grund<br />

Kutza<br />

Thum<br />

Jarosch<br />

Sanner<br />

Grosse<br />

Käßmann<br />

Kieschnick<br />

Kokel<br />

Musewald<br />

0,9 kg<br />

4,5 kg<br />

2,6 kg<br />

1,0 kg<br />

Sachse<br />

Stumpf<br />

Schoele<br />

2,3 kg Binder<br />

1,1 kg Körner, Chr.<br />

9,0 kg Kamin<br />

Wadenbach<br />

54<br />

5,5 kg Lübker<br />

2,6 kg<br />

5,3 kg Herman Hermann, R.<br />

6.8 kg Haake<br />

3.8 kg Jendrze<br />

kg Kahle<br />

Schmidt<br />

4,1 kg Unterdörfer<br />

2,5 kg<br />

Weber<br />

0,1 kg Ruderich<br />

4,0 kg Kochert<br />

5,9 kg Fischer, Klaus<br />

7,6 kg Fischer, Gerh.<br />

kg Polack<br />

7.0 kg<br />

9.0 kg<br />

1.8 kg<br />

2.8 kg<br />

2.1 kg<br />

2.2 kg<br />

3,7 kg<br />

4.6 kg<br />

2.7 kg<br />

2.0 kg<br />

5.1 kg<br />

4.0 kg<br />

0,4 kg<br />

6,6 kg<br />

6.2 kg<br />

6.0 kg<br />

3.0 kg


3 y ( Xhl/ x Á¿. ¿ X c A o r r n iv c lv i<br />

& > a . Á t U / w a i / OH Qtn **Ál*ry.<br />

4¡6¿7<br />

9 ¿ c n y 2 /<br />

f r ■CcaJ^C ’ ÏUM. lUJuiitA<br />

^ M T U ^<br />

55<br />

)<br />

d t t S t J jb u U U !<br />

4-Uta*<br />

Qj j u m ju u a o Ll id s , X )u<br />

mXJu IuUm ajüuM


j-1 J<br />

1 J J * 3 1 *«J* 1 l i * i <<br />

u . i \ m vth.<br />

JiiP'íijíí<br />

i'.'H \* 1<br />

* i - y 4 IJ 4<br />

'Ílí'ii l i l i<br />

>


Küchenkommission<br />

s bestand für uns die Aufgabe, in wöchendichen<br />

E<br />

Zusammenkünften den Speiseplan für die folgende<br />

Woche aufzustellen. Es ist immer eine schwierige<br />

Aufgabe, allen Geschmäckern gerecht zu werden. Wir<br />

haben jedoch immer versucht, in Verbindung mit der<br />

Wirtschaftsleitung, der Köchin und Frau Fischer allen<br />

Ansprüchen gerecht zu werden. Mit der Erhöhung des<br />

Verpflegungssatzes auf 4,- DM pro Tag hat sich auch unser<br />

Speiseplan gewaltig verändert. In den letzten Wochen und<br />

Monaten gab es des öfteren Obst und Gemüse und Südfrüchte.<br />

Es ist unser Bestreben gewesen, das Essen abwechslungsreich zu<br />

gestalten.<br />

Die B rücke Nummer 10 / 1957<br />

Übereile Gewährung von Unterhaltsbeihilfen an Mittel- und<br />

Oberschulen<br />

Auszug<br />

1. Befähigte und gesellschaftlich aktive Schüler, bei denen der Besuch einer Mittel- oder<br />

Oberschule auf Grund der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse der<br />

Erziehungsberechtigten in Frage gestellt ist, können durch Unterhaltsbeihilfen<br />

unterstützt werden. Die Gewährung von Unterhaltsbeihilfen ist als ein wichtiges Mittel<br />

zur weiteren Entwicklung der Arbeiter- und Bauernkinder zu nutzen.<br />

2. Unterhaltsbeihilfen werden im Regelfall in Höhe von DM 20,— bis DM 60,— gewährt.<br />

Unterhaltsbeihilfe wird nur für die Dauer gewährt, in der die im Punkt 1. dieser<br />

Anordnung aufgezeigten Voraussetzungen vorliegen. Veränderungen der<br />

Einkommensverhältnisse der Erziehungsberechtigten sind ständig zu kontrollieren.<br />

Der Antrag auf Gewährung von Unterhaltsbeihilfe wird im Regelfall vor Beginn des<br />

Schuljahres oder zum Zeitpunkt, an dem die Unterstützung notwendig wird, gestellt<br />

58


Lehrer-Schüler-T urniere<br />

Traditionelle I.ehrer-Schüler-Turniere fanden vor allem im Fußball, Tischtennis und Schach statt<br />

Die Brücke Nummer 32 / 1961<br />

Schachturnier Lehrer — Schüler<br />

Ehrenanstoß von Frau Schwarz<br />

Am Sonntag, 27.11.1960, trafen sich I^ehrer und Schüler unserer Schule im Klubraum der<br />

DTSB-Sportschule zu einem Schachturnier. Zu der l^ehrerauswahl gehörten die<br />

Sportfreunde Hennig, Helff, Chamier, I^eutclt, Fischer und Schlotter, die in dieser<br />

Reihenfolge am ersten bis sechsten Brett spielten. Die Schülermannschaft war in<br />

vergangenen Spielen ermittelt worden und trat in stärkster Besetzung an mit Klaus Schäfer, G<br />

59


Rüffler Klaus Prösdorf Thomas Pfeiffer, Reinhard Wollny und Bernd Wolfram, ln der ersten<br />

Runde erreichten die Schüler ein beachtliches 3j_3 unentschieden.__________________________<br />

Vor der zweiten Runde wurden die<br />

Gegner ausgelost. Die Lehrer<br />

errangen hier einen klaren 5 . 1<br />

Erfolg. Den einzigen Punkt für die<br />

Schüler holte hier Klaus Schäfer<br />

gegen Sportfreund Leutelt, den er<br />

nach Damenabtausch zur Aufgabe<br />

zwang.<br />

Die Gegner der dritten Runde<br />

wurden wieder ausgelost. Auch hier<br />

kamen die Schüler um eine 2 : 4<br />

Niederlage nicht herum. Die Punkte<br />

für die Schüler holten hier Klaus<br />

Prösdorf und Bernd Wolfram.<br />

Prösdorf war mit insgesamt zwei gewonnenen Partien erfolgreichster<br />

Schüler.<br />

Hier die Einzelergebnisse:<br />

1. Runde<br />

1. Brett Hennig/Schäfer 1:0<br />

2. Brett Helff/Rüffler 0:1<br />

3. Brett Chamier/Prösdorf 0:1<br />

4. Brett Leutelt/Pfeifer 1:0<br />

5. Brett Fischer/Wollny 0:1<br />

6. Brett Schlotter/Wolfram 1:0<br />

2. Runde<br />

1. Brett Hennig/Wollny 1:0<br />

2. Brett Helff/Prösdorf 1:0<br />

3. Brett Chamier/ Rü ffler 1:0<br />

4. Brett Leutelt/Schäfer 0:1<br />

5. Brett Fischer/Pfeifer 1:0<br />

6. Brett Schlotter/Wolfram 1:0<br />

3. Runde<br />

1. Brett Hennig/Rüffler 1:0<br />

2. Brett Helff/Schäfer 0:1<br />

3. Brett Chamier/Prösdorf 0:1<br />

4. Brett Leutelt/Wollny 1:0<br />

5. Brett Fischer/Wolfram 0:1<br />

6. Brett Schlotter/Pfeifer 1:0<br />

Gesamtergebnis: von 18 ausgetragenen Partien gewannen die Lehrer 12, die Schüler also 6.<br />

nsgesamt kann man sagen, dass dieses Turnier, das übrigens unter Verwendung von Schachuhren<br />

ausgetragen wurde, bei allen Beteiligten großen Anklang fand. Es waren alle Sportfreunde der<br />

Meinung, dass man solche Vergleiche öfter organisieren müsste.<br />

60<br />

L e u t e 11


K ulturarbeit<br />

Die Brücke Nummer 27 / Mai 1960<br />

E<br />

inen breiten Rahmen in der Erziehungsarbeit<br />

müsste die Kulturarbeit einnehmen. I>eider,<br />

leider fehlt den Schülern oft die Zeit, sich<br />

mit vielen Dingen neben der Schularbeit und<br />

neben dem Training zu beschäftigen. Wie schön wäre<br />

es, wenn wir des öfteren Zusammenkommen könnten,<br />

um eine Vorlesung zu hören, um gemeinsam Lieder zu<br />

singen oder um uns bei fröhlichem Spiel die Zeit zu vertreiben. So muss sich die Arbeit der<br />

Kulturkommission auf die Schwerpunkte konzentrieren, wobei jeder einzelne trotz allem allerhand<br />

Arbeit zu erledigen hat.<br />

Uta Stahl\ Schülerin der 12. Klasse, gibt da%u den Bericht der<br />

Kulturkommission<br />

nsere Aufgabe war es im wesentlichen, kleine<br />

U<br />

Kulturveranstaltungen zu organisieren. Wir gestalteten<br />

deshalb für den 10. Jahrestag unserer Republik einen<br />

kleinen Tanzabend, der unseren Schülern, die ja täglich in<br />

Schule und Training viel leisten müssen, Entspannung und<br />

Ablenkung bringen sollte. Da er den meisten gut gefallen hat, ließen<br />

wir drei W'ochen später einen ähnlichen Tanzabend folgen. Unsere<br />

nächste Aufgabe war die Organisation des Faschingsabends. Die<br />

Vorbereitung dieser Veranstaltung bereitete uns viel Freude. W'ir<br />

sahen ein, dass sich die Arbeit der Kulturkommission nicht auf<br />

Tanzveranstaltungen beschränken kann. So organisierte Volkmar<br />

Striegler, Mitglied der Kulturkommission, einen Literaturabend.<br />

Die Lehrer und Erzieher unserer Schule unterstützten die Arbeit der Kulturkommission und<br />

gaben uns Anleitungen und Ratschläge. Im Augenblick ist für das Wochenende ein Frühlingsfest<br />

in Vorbereitung, bei dem auch eine Modenschau stattfinden soll.<br />

61


Die Brücke Kummer 27 /1960<br />

Vom lesenden zum schreibenden Schüler<br />

Vor einiger Zeit setzten sich literarisch interessierte Schüler eines Abends im Internat<br />

zwanglos zusammen, um sich mit dem Vortrag bekannter und unbekannter Poesie und<br />

Prosa gegenseitig zu erfreuen.<br />

Dieser erste Literaturabend war ein Versuch, ein festes Programm lag nicht vor. Er<br />

wurde ein voller Erfolg, denn es zeigte sich, dass wir außer lesenden auch schreibende Schüler<br />

haben.<br />

Angeregt durch das Tagesgeschehen, griffen unsere Schüler zur Feder und versuchten, ihre<br />

Gedanken zu gestalten.<br />

Ein Gedicht zu schreiben, ist nicht leicht, noch schwerer ist es wohl, alle Hemmungen beiseite zu<br />

schieben, um es vor einer kritischen jungen Zuhörerschar vorzutragen. Zunächst unternahmen<br />

zwei Schüler diesen Versuch, ein Mädel und ein Junge. Weitere werden folgen, denn das Interesse<br />

am Schreiben ist vorhanden.<br />

Mit aufmerksamen Blicken betrachten unsere Schüler ihre Umwelt. Sie erkennen die Probleme<br />

unserer Tage und setzten sich mit ihnen auseinander.<br />

\\ eihnach ts fei e rn<br />

Die Brücke Nummer 30 / De%ember1960<br />

Vorfreude, schönste Freude...<br />

Bald ist es wieder einmal soweit. Überall<br />

werden die Vorbereitungen für das Fest<br />

getroffen. Während Sie diese Zeilen<br />

lesen, liebe Eltern, merken wir auch in<br />

unserem Internat von den Freuden, die alle<br />

Menschen einmal im Jahr friedlich vereint. In<br />

den Zimmern wfird täglich ein neues Fensterchen<br />

im Adventskalender geöffnet, viele Schüler<br />

suchen ihre letzen Ersparnisse zusammen, um<br />

Ihnen zum Fest eine kleine Überraschung zu<br />

bereiten, manche sitzen zusammen und<br />

basteln Geschenke und viele andere Dinge<br />

mehr.<br />

62<br />

An manchen Abenden sitzen Mädchen der<br />

oberen Klassen bei unseren Kleinen am<br />

Bettrand und erzählen ihnen ein Märchen<br />

oder lesen ihnen eine andere Geschichte vor.<br />

Manche Schüler sieht man öfters als sonst in<br />

die Stadt gehen, um dann nachdenklich vor<br />

dem Schaufenster des Kunstgewerbe-<br />

geschäftes zu stehen. Ist nun das oder jenes


Z im m e rw e ttb e w e rb<br />

das Richtige? Ja, es erfüllt auch unsere Erzieher mit<br />

Freude, wenn Ihre Kinder uns fragen, was man Vati oder<br />

Mutti zu Weihnachten schenken könnte.<br />

Sicherlich haben Sie, liebe Eltern, die<br />

Weihnachtsgeschenke für Ihre Töchter und Söhne bereits<br />

zu Hause. Insofern haben Sie es ja besser, denn Sie<br />

brauchen diese Geschenke nicht heimlich zu verstecken.<br />

Es kann ja niemand an den Schrank gehen und dann<br />

etwas „rein zufällig finden“.<br />

Wir werden für unsere Schüler wieder eine schöne nette<br />

Weihnachtsfeier am 17. Dezember ausgcstalten.<br />

Sicherlich wird sie wieder allerhand Überraschungen für<br />

groß und klein bringen.<br />

Ihr Helmut N e u m 2 n n<br />

Um uns Sportschüler zu steter Sauberkeit und Ordnung zu erziehen, wurden im Internat<br />

jährlich 1 bis 2 Zimmerwettbewerbe durchgeführt. Hier wurden die tägliche Ordnung<br />

und Sauberkeit, aber auch die geschmackvolle Ausgestaltung der Zimmer bewertet Im<br />

Zusammenhang mit den Zimmerwettbewerben gab es gleichzeitig den Wettbewerb um<br />

das beste Flurgebiet. Unsere Erzieher verstanden es ausgezeichnet, uns durch diese W ettbe<br />

zu erziehen.<br />

Auszug<br />

Stubengang am 22. Septem ber 1959<br />

lurgebiet Ursula Grosse: Angenehmes - Unangenehmes. Die Zimmer 45 und 33 waren<br />

sehr ordentlich aufgeräumt. Dasselbe kann ich zum Zimmer 32 bemerken.<br />

Zum Zimmer 21 mit den Insassen Uhl, Spannaus,<br />

Pinske: Angebissene Äpfel in der Schale,<br />

vertrockneter Strauß auf dem Ofen, das Licht<br />

brannte um 7:00 Uhr noch (ist ja nicht euer<br />

Geld!). Der Schrank ist kein Lagerplatz für<br />

Kleiderbürsten, leere Blumentöpfe, altes<br />

Zeitungspapier und Dreck. A uf dem<br />

Fensterstock standen die kläglichen Reste von Ei<br />

in Remoulade, das 3. und 4. Fach von oben im<br />

Wäscheschrank muss ordentlicher aufgeräumt<br />

werden. Übrigens, habt Ihr kein Interesse, Euer<br />

63


Zim m er nach Eurem Geschmack auszugestalten.<br />

Zimmer 22 mit den Schülern Gerlich, Prager und Drögsler: Fühlt sich keiner verpflichtet die<br />

Stühle hinzustellen und die Tischdecke so hinzulegen, dass sie auch eine Zierde des Tisches' ist?<br />

Das linke Bett am Fenster ist nicht ordentlich gemacht.<br />

Das ist das schlechteste Zimmer des Internats!<br />

Hier wohnen die Schüler Klaus Erdmann und Günter Kühn<br />

Dr. päd. Klaus Erdmann wurde später Erziehungswissenschaftler an der Universität Jena<br />

und Günter Kühn Schuldirektor.<br />

64


Sportliche Erfolge und Auszeichnungen<br />

T eilchro n ik Turnen<br />

G<br />

eprägt hat die Arbeit der Trainer, Lehrer<br />

und Erzieher die Leidenschaft zum<br />

Sport und das Wollen, aus dem noch<br />

unbekannten <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> einen<br />

sportlich ernstzunehmenden, leistungsstarken<br />

Gegner für die „großen“ Sportschulen der<br />

ehemaligen DDR zu entwickeln. Ein arbeits- und<br />

ideenreicher Weg musste begangen werden, um dieses Ziel zu erreichen.<br />

B f c f c B Ä<br />

A ^ s ü i i r g m<br />

Unsere fachliche Arbeit wurde von Beginn an wirkungsvoll unterstützt und mitgetragen durch eine<br />

enge Verknüpfung der Sportlehrer mit Lehrern, Erziehern und dem Personal. - Kollegen aus dem<br />

Schulbereich wurden in den Prozess der Leitung der Fachgruppe Gerätturnen, der Vorbereitung<br />

und Durchführung von Wettkämpfen und der kulturefen Gestaltung des Abteilungslebens<br />

einbezogen und nahmen damit unmittelbar Einfluss aüf die sportliche Gesamtentwicklung unserer<br />

Turner und Turnerinneh/' ^ ''V \<br />

Stellvertretend seien genannt: I<br />

Herr Lothar Büchner, Herr Peter Chamier. Herr Theo Helff (■?),<br />

Herr Dr. Manfred” Hennig, Herr Manfred Leutelt u.v.a,<br />

l/l i SJ /-<br />

Diese betont ehrenamdiche Arbeit, das Miteinander Waren der Grundstock für die sich stetig<br />

entwickelnden turnerischen Leistungen in diesen Anfangsjahren.<br />

Es gehörte schon eine große Portion Idealismus dazu, um aus den völlig unzureichenden<br />

materiell-technischen Trainingsbedingungen Spitzensport zu produzieren.<br />

Die Schule verfügte anfangs über keine eigenen Sportstätten. Ein ehemaliger Speiseraum der<br />

Landessportschule Thüringen und die nicht heizbare Turnhalle der Stadthalle waren die ersten<br />

Trainingsstätten für unsere Schule. Die Rolle eines Gastes war auch nach dem Bau der Turnhalle<br />

an der POS „Fr. Fröbel (1957/58) nicht beendet. Nur im zähen Ringen wurde aus der<br />

Schulturnhalle (10 x 18 m) und der Aula auf kleinstem Raum - damaligen Vorstellungen<br />

entsprechend -, eine „echte“, moderne Trainingsstätte geschaffen.<br />

Nicht unerwähnt darf in diesem Zusammenhang der eigens hinter dem Schul-Internat geschaffene<br />

Turnplatz bleiben (1958). ln Eigenleistungen gebaut, entstand eine komplette Freizeit-<br />

Trainingsstätte mit einer Reck-Strohgrube als besonderen, sehenswerten Blickpunkt. Hier konnten<br />

Experimente gestartet und schwierige Reckabgänge und Übungsverbindungen in gezielt<br />

„spielerischer“ Form geübt bzw. vorbereitet werden.<br />

65


Kurz die einfachen aber wirkungsvollen äußeren Bedingungen in Turnhalle und Freigelände<br />

schufen eine 1 ern-Aonoshäre, in der sportliche Erfolge nicht ausbleiben konnten. Unser späterer<br />

Meisterturner Bernd Jäger gestaltete hier seine ersten I emschntte zur Eröttnung einer neuen<br />

Reck-Ära der Turnwelt mit der Kreation seines „Jäger-Saltos , der nunmehr in vielen Variationen<br />

im „Coud de Pointage“ E i n z u g gehalten hat.<br />

A r -w , Wecr snäterer Meisterschaften dürfen die ab 1955 jährlich durchgeführten „zentralen<br />

t \ t - 1er K1S“ Güstrow, Rostock, Halberstadt, Dresden, Magdeburg und Erfurt nicht<br />

'hnt bleiben Gerade hier haben sich viele unserer Schüler der Anfangsjahre ihre ersten<br />

^ ^ ^ ^ S i e n e n können und damit auch zur Auszeichnung der Schule als<br />

beigetragen.<br />

geboren.<br />

t o f ^ z<br />

„Beste Turnschule“<br />

u s o n d e r soortlicher Ehrgeiz und Zusammenhalt der Schüler mit ihren<br />

„<strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> -JA !“<br />

1956 DDR-Schüler-Mannschaftsmeister - M ädchen<br />

t -„-¡nnpn und Turnern der Gründerjahre, die durch ihre<br />

0 Irene Binder<br />

o Helga Musewald<br />

o Renate Dietz<br />

o Ursel Grosse<br />

o Brigitte Kieschnick<br />

1957 DDR-Schüler-Mannschaftsmeister - Mädchen<br />

o Irene Binder<br />

o Bärbel Trentsch<br />

o Annedore Kalwa<br />

o Ursel Wackernagel<br />

o Chrisdne Capelle<br />

1957DDR-Schüler-Mannschaftsmeister - Jungen<br />

o Peter Luft<br />

o Wolfgang Puffe<br />

o Dieter Rödiger<br />

0 Günter Kosariszczuk<br />

66<br />

u m V o r b i l d W U r d L ‘ n :


1958 DDR-Schüler-Mannschaftsmeister<br />

Weibliche Jugend<br />

o Sigrid Gräf<br />

o Irene Binder<br />

o Renate Dietz<br />

o Ingrid Hirschmann<br />

o Uta Stahl<br />

o Ursel Grosse<br />

1958 DDR-Schüler-Mannschaftsmeister<br />

Männliche Jugend<br />

o Ralf Scheffel<br />

o Horst Steininger<br />

o Werner Seidel<br />

o Peter Blumert<br />

o Klaus Dielforder<br />

o Dieter Horn<br />

1959 Deutsche Jugendm eister -<br />

Männliche Jugend<br />

o Ralf Scheffel<br />

o Werner Seidel<br />

o Horst Steininger<br />

o Rainer Kellermann<br />

o Peter Luft<br />

1960 Deutscher Jugendm eister Boden<br />

o Angelika Striegler<br />

1960 D eutscher Jugendm eister Stufenbarren<br />

o Annedore Kalwa<br />

67<br />

Annedore Kalwa


Übersicht der W ettkäm pfe<br />

im Turnen der LK I. und 11. in den Jahren 1956 - 59<br />

Männliche Jugend LK 11<br />

aufbewahrt für unsere Brücke von W ern er S e id e l<br />

68


M ännliche Jugend LK I<br />

69


1961 Deutscher Jugend mannschaftsmeister männlich<br />

und weiblich<br />

D eutscher Jugendm eister Sprung, Stufenbarren<br />

o Elke Meißner<br />

D eutscher Jugendm eister Schwebebalken, Boden<br />

Elke Meißner<br />

1962<br />

DeutscherJugendmehrkampfmeister<br />

o Elke Meißner<br />

o Helmut Otto<br />

ViiL'clik.i Sine;’]., r<br />

1963 Deutscher Jugendm eister<br />

Sprung<br />

o Joachim Hempel<br />

1963 DeutscherJugendmeister<br />

Pa uschenpferd<br />

o Lothar Müssig<br />

Angelika Striegler mit ihrer Trainerin,<br />

der „Verdienten Meisterin des Sports"<br />

Gertud Burgstein<br />

Lothar Müssig Dietmar Zapfe<br />

70


Wolfgang Thüne<br />

1965Jugend II Mehrkampfmeister, M eister Boden<br />

0 Wolfgang Thüne<br />

1966Jugend I Mehrkampfmeister, M eister Barren, Reck<br />

o Wolfgang Thüne<br />

1964 DDR-Bester männliche Jugend II<br />

o Wolfgang Thüne<br />

1964 Deutscher<br />

Jugendmehrkampfmeister<br />

o Lothar Müssig<br />

1965Jugend I Mehrkampfmeister,<br />

Meister Sprung, Reck<br />

o Lothar Müssig<br />

In den Gründerjahren sicherten zwei bis drei Spordehrer das gesamte<br />

Turntraining aller Leistungsklassen der Jungen und Mädchen. Als Vater des<br />

Turnens an der <strong>KJS</strong> und Gründer der Sekdon Turnen an dieser Einrichtung<br />

muss man Herrn Harry Pippardt nennen. Neben seinen sportlichen<br />

Ergebnissen, die er mit seinen Meisterschülern Wolfgang Thüne, Lothar Müssig,<br />

Helmut Otto, Gerd Diesler u.a. erreichen konnte, war er viele Jahre im zentralen<br />

Kampfrichterstab des DTV der ehemaligen DDR tätig und führte als<br />

Fachgruppenleiter und Sektionsleiter über viele Jahre eine leistungsstarke<br />

Turnsekdon.<br />

Harry<br />

Pippardt<br />

Auch zwei Thüringer Meisterturner und Deutsche Zwölfkampfmeister fanden nach Beendigung<br />

der aktiven Laufbahn den Weg an die <strong>KJS</strong> zur Entwicklung des turnerischen Nachwuchses.<br />

Es kamen:<br />

Wolfgang<br />

Gipser<br />

Wolfgang Gipser 1962, Deutscher Zwölfkampfmeister 1957<br />

und<br />

Fritz Böhm 1965, Deutscher Zwölfkampfmeister 1958.<br />

Mit Dieter Horn beginnt 1963 der erste ehemalige Schüler und<br />

Absolvent der <strong>KJS</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> seine Tätigkeit.<br />

71


Für den guten Start unserer Sektion in den Anfangsjahren hatten<br />

Frau Erika Kürschner/Kröplin<br />

und Herr Gerhard Geißler<br />

besonderen Anteil. Beide brachten ihre langjährigen Erfahrungen als Sportpädagogen und<br />

Turnexperten mit großem Erfolg in unsere Arbeit ein. Ihre engagierte Tätigkeit galt besonders der<br />

Bildung und Erziehung der Kinderklassen.<br />

zusam mengestellt von H a r r y P ip p a r d t<br />

Ehrentafel<br />

Teilnehmer an internationalen Wettkämpfen im Turnen<br />

o l t r e t t l a j v l<br />

Teilnehmer an internationalen Wettkämpfen im Turnen<br />

1961 N»eh% uchi*Linderk»m pf CSSK— D D H<br />

Elke Meißner<br />

1962 Junioreii-Ü iniferkam pf Jng o iltiw ie n — D D H in Skopje<br />

Helmut O tto, Gerd Diesler<br />

1962 N ichw u rh a -L in d e rktm p f Ungarn— D D H<br />

Doris Apelt, Angelika S trirg le r, Llki* .Meißner<br />

1962 N»chwuchi*l,««derkaiupl D D H — CSS!\<br />

D om A jiclt, U lte Mciüuer<br />

1962 Juaioren-Linderkum pi D D H — Jngoilaw ien<br />

Gen! D in ie r<br />

1965 IntemttVMUÜei Junioren turnter tu E rfu rt<br />

U th » r M uuijr<br />

1965 Jum ore*i'Länd#rknmpf U n lg irie n — D D H<br />

Luther Musug<br />

ly66 Internationales Junioretiturm er in Merlin<br />

Lothar M im ig , Wolfgaug Thftue<br />

1967 Internationale! T urnier der Meialerklniwe in Schwerin<br />

W o llp n g Tliüne<br />

72


Ehrentafel<br />

Die Deutschen Meister unserer Schule 1956 — 1964<br />

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *<br />

£ / . r e n t a f e t<br />

D ir D n it w if n M rittrr « n w rrr Schuir 1 9 S 6 -1 9 6 7 im T u ra m<br />

l ) D ! l M flim 'ifl» M ftin *4< ‘ i ' i p r »Jrr kl,» **« V<br />

1057<br />

1057<br />

Ï Pw«* B in d e r , Ü fir ln 'l T rp fit*v *li« IV n it! i.r«»**»*, 11«-Ir» M u h o -<br />

« «M . Hrijntl*»<br />

Iren** H iiid er, D O H S rH n le e w u M ic r ért M fc trlirn K la « v A<br />

O D H *M ü fm M 'h n h fim fittrr


Leichtathletik an der <strong>KJS</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong><br />

von 1955 bis 1962<br />

Zu den ersten Schülern, die am 09.01.1955 in die neu gegründete Kinder- und<br />

Jugendsportschule nach <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> kamen, gehörten auch die späteren ersten<br />

erfolgreichen Leichtathleten. Leichtathletik war also ebenso wie Turnen die<br />

„Gründungssportart“, obwohl auch eine Reihe anderer Sportarten in den ersten Jahren<br />

dieser Einrichtung übungs- und wettkampfmäßig betrieben wurden. Anliegen dieser neuartigen<br />

Schulform war zu dieser Zeit die Ausbildung junger Menschen bis zum Abitur mit dem Ziel, dass<br />

sie später auch in sportverwandten Berufen tätig werden sollten. Die Gesamtverantwortung für die<br />

schulische und die sportliche Ausbildung lag beim Direktor der Schule.<br />

Der Sportunterricht wurde auf der Basis eine^s speziellen Lehrplanes des Ministeriums für<br />

Volksbildung, der /un/Wochenstunden vorsah, durchgeführt. Zu Beginn gab es noch keine festen<br />

Trainingsgruppen. Der Sportunterricht bzw. das J& ning fanden zunächst auf Klassenbasis und<br />

später nach Altersklassen statt. — ■ ' N<br />

Die sportliche Ausbildung war seht üflseitig, gJso ein Allroundtraining und ließ nur wenige<br />

Ansätze für eine später üblich? Spezialisierung erkennen. > \<br />

Am Ende des Schuljahres mussten alle Schüler eine sportliche Überprüfung absolvieren, die<br />

mehrere Sportarten umfasste, u.a. einen leichtathletischen Mehrkampf, aber auch Schwimmen<br />

nach Zeit und Wasserspringen. Die besten Noten erhielten folgerichtig die vielseitigsten Schüler.<br />

Neben den Sportlehrern Ingrid und Her rmaoQ Kleppe sowie Gundram Buff leiteten auch<br />

Direktor Erwin Schwarz und Internatsleiter Friedrich die sportlichen Übungen der Leichtathleten.<br />

Die Sportstunden wurden auf/ dem Gelände


M ännliche Jugend B<br />

M ädchen A<br />

Weitsprung<br />

6,40 m<br />

Kugelstoß<br />

13,45 m<br />

Diskuswurf<br />

38,88 m<br />

Alexander Knoll<br />

Dieter I,ehner<br />

Dieter Lehner<br />

Weitsprung Gisela Voigt<br />

4,77 m<br />

Besonders erwähnenswert ist der spannende<br />

Zweikampf, den sich Dieter Lchner 1957 in<br />

________ Güstrow im Sechskampf der MJA mit dem späteren<br />

populären Eishockey-Nationalspieler Joachim<br />

Ziesche (<strong>KJS</strong> Berlin) lieferte und knapp für sich entscheiden konnte.<br />

Erster DDR-Meister wurde Kurt Mocker im Stabhochsprung der<br />

MJB 1957 in Leipzig mit 3,25 m. Den Reigen einer Vielzahl von<br />

DDR-Rekorden eröffneten 1956 Alexander Knoll im Weitsprung mit<br />

6,40 m und Dieter Lehner im Fünfkampf mit 3844 Punkten (alte<br />

Wertung) der männlichen Jugend B. Die Leichtathletik an der <strong>KJS</strong><br />

<strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> erfuhr 1958 einen bemerkenswerten Aufschwung<br />

durch die Vergabe der DDR-Jugendmeisterschaften 1959 nach <strong>Bad</strong><br />

<strong>Blankenburg</strong>. Siege für Ursula Konhäusner über 80 m Hürden,<br />

Gisela Stapf im Hochsprung und Kurt Mocker im Stabhochsprung<br />

sowie weitere Podestplätze stellten der leichtathletischen Ausbildung<br />

ein sehr gutes Zeugnis aus.<br />

Die Fortsetzung folgte 1960, als die <strong>KJS</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> in Erfurt Kurt Mocker<br />

„Beste Kindersportschule der DDR“ wurde.<br />

Eine bedeutende Rolle in der sportlichen<br />

Ausbildung spielte auch die Beteiligung an<br />

verschiedenen Mannschaftswettbewerben des<br />

Verbandes und der Jugendorganisationen. Erfolge<br />

gab es beim Sieg der Schülermannschaften 1958 in<br />

Berlin, beim Sieg der weiblichen Jugend im FDJ-<br />

Pokal 1960 mit Konhäusner, Witschel, Stapf,<br />

Beckmann, Jauch und Grünbeck in Mittweida, mit<br />

drei Siegen im FDJ-Pokal 1964 in Zeitz durch die<br />

männliche Jugend A sowie die weibliche Jugend B<br />

und A. 1964 siegten die Mehrkampfmannschaften<br />

der männ-lichen A-Jugend mit Kirst, Böttcher und<br />

Löffler, sowie die weiblichen Jugend A mit<br />

Göttermann, Zetsche und Völker in Erfurt. Bei der<br />

Deutschen Jugend-Mannschafts-Meisterschaft<br />

75<br />

Ursula Konhäusner zählte von 1958 bis 1961<br />

zur den besten Hürdenläuferinnen der<br />

weiblichen Jugend


(DJMM) ging der 1. Platz 1963 in Eberswalde an die weibliche Jugend A und ein Jahr später in<br />

Wittenberg an die männliche Jugend A.<br />

In der ersten Hälfte der 60er Jahre<br />

entwickelt sich die sportliche<br />

Ausbildung immer stärker in<br />

Richtung auf den Leistungssport<br />

und damit mehr und mehr zu<br />

anderen Formen und Inhalten.<br />

Die Einteilung der Trainingsgruppen<br />

nach Schulklassen wird<br />

vom disziplinspezifischen Gruppentraining<br />

abgelöst. Noch aber<br />

wird die Vielseitigkeit der<br />

Ausbildung durch gemeinsame<br />

Einheiten im Turnen und Spielen<br />

betont.<br />

Zum ersten Mal gewann eine Mannschaft der<br />

Leichtathleten unserer Schule den FDJ-Pokal. Ursula<br />

Konhäusner, Henrike Jauch, Gisela Stapf, Ute<br />

Beckmann, Marita Grünbeck und Gerlinde Witschel<br />

blieben in Mittweida nach großem Kampf mit dem SC<br />

Chemie Halle siegreich.<br />

76


Gerade der Mannschaftsgedanke war es auch, der in den Jahren bis etwa 1965 durch die<br />

„wahlweise obligatorische* Ausbildung und Wettspielteilnahme im Hallenhandball entwickelt und<br />

gepflegt wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es praktisch keine Hallenwettkämpfe in der<br />

Leichtathletik. Handball bot also im Winterhalbjahr eine ideale Form der Ergänzung und<br />

Abwechslung zum Spezialtraining.<br />

und sehr erfolgreich. Zuvor hatte<br />

allerdings der wohl bekannteste Handballer aus den Reihen der <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>cr Schüler, Erwin<br />

Kaldarasch, als Spieler der DHfK Leipzig und der Nationalmannschaft der DDR bereits sein<br />

Studium in Leipzig abgeschlossen und wirkte dann erfolgreich als Trainer im In- und Ausland.<br />

In das Jahr 1964 fällt auch der erste Start eines Absolventen der<br />

<strong>KJS</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> bei den Olympischen Spielen. Christian<br />

Voigt startete in Tokio über 110 m Hürden.<br />

zusammengestellt von Martin Scholz<br />

7 7<br />

Christian Voigt erhält sein<br />

Abiturzeugnis


Deutsche Jugend-M ehrkanipf-M eisterschaften Dresden 1958<br />

78


DDR-M cisterschaftserfolge in den Jahren 1957 bis 1965<br />

1957 Leipzig Stabhochsprung MJ B Kurt M ocker 3,25 m<br />

1959 <strong>Bad</strong> Stabhochsprung MJA Kurt M ocker 3,75 m<br />

<strong>Blankenburg</strong><br />

80 m 11 ürden WJB Ursula Konhäusner 12,4s<br />

Hochsprung WJB Gisela S tapf 1,49 m<br />

1961 Magdeburg 110 m Hürden WJA Christian Voigt 14,7s<br />

Hochsprung WJ A Gisela Stapf 1,59 m<br />

1962 Karl-Marx- Hoch Sprung MJB Joachim Kirst 1,81 m<br />

Stadt<br />

Speerwurf MJB Joachim Müller 66,42 m<br />

Kugelstoßen VC 3 B Ramona Göttermann 11,47 m<br />

1962 Eisenach 110 m Hürden Jun Christian Voigt 14,6s<br />

1963 Weimar Kugelstoßen MJA Joachim Kirst 15,90 m<br />

Speerwurf MJ A Joachim MüUer 59,17 m<br />

1963 <strong>Bad</strong> Achtkampf MJA Joachim Kirst 4.845<br />

<strong>Blankenburg</strong> Pkt.<br />

1964 Erfurt Zehnkampf MJA Joachim Kirst 6.273<br />

Pkt.<br />

Fünfkampf WJA Ramona Göttermann 4.138<br />

Pkt.<br />

1964 Rostock Hochsprung MJB Joachim Kirst 1,96 m<br />

Kugelstoßen MJA Joachim Kirst 14,95 m<br />

Kugelstoßen WJB Hannelore Friede1 12,66 m<br />

Speerwurf WJB Barbara Schubert 39,77 m<br />

1965 Dresden Kugelstoßen WJA Hannelore Friedei 13,59 m<br />

Diskuswurf WJA Hannelore Friedei 43,80 m<br />

100 m WJA Brigitte Geyer 12,2s<br />

Dreisprung MIB Bernd Steinhardt 13,97 m<br />

4x100 m WJ A Schrickel- Geyer-<br />

M eißner-Schmidt 48,4 s<br />

Hoch Sprung Jun Joachim Kirst 1,97 m<br />

79


Barbara Schubert<br />

Joachim Kirst hat sich zum besten<br />

Mehrkämpfer der männlichen Jugend in<br />

unserer Republik entwickelt. In seiner<br />

Lieblingsdisziplin, dem Hochsprung,<br />

brachte er es bisher auf die Rekordhöhe<br />

von 2,04 m.<br />

8 0<br />

Joachim Kirst nahm zum ersten Mal an der<br />

Jugendmeisterschaft teil.<br />

Im Hochsprung siegte er mit eine Höhe von<br />

1,81 m.


E h re n ta fe l<br />

D ie D e u tsch e n M eister unserer S ch u le 1957 - 1965<br />

^ W W V Vt«> W W<br />

//* J o l<br />

l>i»- D n itM -h fr» r iin *^ r r r I * , l**f»7<br />

il\ »l.-r I • • iih u i l ilr l ik<br />

!!»&? t !>-n(>i lk*»f \|.-«ti< t • IM M«.M> VI 1 11<br />

K mH V|«*i fcer<br />

|MS*I | 1. M H » | V|# »•»* i im 'Mi*\.h «»« (••iMiittr VI 1 s<br />

K t n \ M *» k»**<br />

t*.Y» 1V«'II* ** (irl S1«-»%* . r im »m- 11 u r«l« mU ni Vv III<br />

1 K«>a K .»»•«"* t<br />

i«i .*» t l r s l i Ihmi M rU lrr im I I m* ». \\ III<br />

i *,.r<br />

1 1 K'UIm (u lr Mi-.nttf im 1 hi n hUiu f VI 1 \<br />

N Mt'/1<br />

l'M ! 1 *» nt -i H«-r • m tl« h VN » \<br />

, y \<br />

lim 2 t *«< Mt *« ii -r r im II. M 1 11<br />

Joat htm K»r%»<br />

•‘W.J fl« u» *< h< r Mm * i > r M»1 "•»(«•r» **« 1« i« V| 111<br />

. r i ii« K »fci* I.IMÖ.M V\ 111<br />

f\«m«n * < ,«>» 1 < fru.iiii!<br />

IW i li< nt *< hf t M rt« |.f >M» III* TT» llilf'1 i-r*|M««f 1 uniniT ii<br />

1 hm lM D S i'iy l<br />

1 1 )»


Ehrentafel<br />

Teilnehmer an Leichtathletik-Länderkämpfen bis 1965<br />

L-)hrenl(ift'l<br />

lVilnehitirr an Lrirlitatliletik-UiHlerkänipffn<br />

l% I Iiiiiinri'ii• i nnlif(SMi IM)li<br />

Ilflm Iiüfrltii: ( hri*ii«n Voigt 3 Hui#<br />

HO m HuHki: I mil* f IMiii/<br />

ll«i< lupm«? Sinpf ;i PlaU<br />

I% i ,hinK*ffn‘liulfl*jkiin»|)| |)|>H Pnltü<br />

Ivo#* 1 Imiurii.i« I rin!,! ) !llat/<br />

J in Lauf Itjiinoin» liölterxitttmi >B<br />

Hofl^jnmi, Ifkitti»Mii K»r«t I PUt/<br />

\ lillfkMillpf lUltUMül I Plntz<br />

jlK^iu*)ltirrm/ /il/wani» 1 li«!/<br />

JOO-m-l jiul: Hiigtlie ZeU^hf -!- i'Ui/<br />

VM-rf« »! ImwIuii» Mull*» 2. I'iut/<br />

I*M»- hiim.njhl km\trk#iiil[>r DDR I<br />

Dj*klU*»tfvU II.iNiM'lurv [$\ri\t\ 1,1*1/»!/<br />

llorli*j»runu iiMttltjm hn*i ‘t 1*1^1 /<br />

hinionir rknni|>( i SS)i DDK<br />

MM) im I a*tfr Hi’iidlr \f«*ißw*r I Pliit/<br />

UUkkNMH'fiMt (I iiii*u*l*>ri4 I i j


W ettb ew erb der Kinder- und<br />

Jugendsportschulen<br />

Im Wettbewerb der Kinder- und Jugendsportschulen, ausgeschrieben vom Ministerium für<br />

Volksbildung, wurde die <strong>KJS</strong> „Werner John“ <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong><br />

❖ 1957 „Beste K indersportschule“<br />

❖ 1958 „B este K indersportschule“<br />

❖ 1960 „Beste Jugendsportschule“<br />

1961 erhielten wir als erste und bisher einzigste Kinder- und Jugendsportschule den<br />

„V aterländischen V erdienstorden“ in Bronze.<br />

Im Jahre 1961 erhielt unsere Schule dann den Auftrag unseres Staates, als Kollektiv für alle<br />

Kinder- und Jugendsportschulen der Republik zum IV. Deutschen Turn- und Sportfest eine<br />

Übung auszuarbeiten und für die Durchführung verantwortlich zu zeichnen.<br />

Wir haben diese Aufgabe mit wahrem Feuereifer angepackt und erstmalig neben den turnerischen<br />

Elementen als Ausdruck der Arbeit der Kinder- und<br />

Jugendsportschulen auch leichtathletische Elemente<br />

verarbeitet: Hürdenlauf, Hochspringen und<br />

Speerwerfen. Klnder u<br />

Zusammen mit den turnerischen Elementen, die einen > VVERN E R ^ O H ^ ^ 1*16<br />

sehr hohen Schwierigkeitsgrad aufwiesen, war die Bunkenburg<br />

83<br />

VATERLÄNDISCHEN<br />

VERDIENSTORDEN<br />

IN BRONZE<br />

Übung ein Höhepunkt des IV. Deutschen<br />

Turn- und Sportfestes in I^eipzig und wurde<br />

mit der Übung der Sportvereinigung<br />

„Vorwärts“ und der Deutschen Hochschule<br />

für Körperkultur in gleichem Atemzug<br />

genannt.


Wir alle strahlten<br />

m 2. Juni 1961 fand in Berlin der VI. Pädagogische Kongress statt. Wir Schüler der<br />

A<br />

Kinder- u n d Jugendsportschule waren sehr stolz darauf, dass zu der Delegation unseres<br />

Bezirkes zwei Lehrer, bzw. ein Lehrer und eine Lehrerin unserer Schule gehörten. Es<br />

waren dies unser Direktor, Herr Schwarz, und die Trainerin Frau Bürgstein. Auf einem<br />

Appell vor dem Kongress sprach Herr Schwarz schon einmal andeutungsweise davon, dass wir<br />

eine Auszeichnung oder ähnliches erhalten würden. Die Spannung war groß. Dann,Juni<br />

1961, wurde uns Schülern auf einem<br />

Festappell bekannt gegeben, dass wir als<br />

einzige und erste Sportschule der Republik<br />

den „Vaterländischen V erdienstorden<br />

in Bronze“ erhalten haben.<br />

Weiterhin erfuhren wir, dass Herr Schwang<br />

unser Direktor, mit dem Titel „Verdienter<br />

Lehrer des Volkes“ ausgezeichnet wurde.<br />

Die Leistungen von Frau bürgstein wurden mit<br />

der Auszeichnung „Verdienter Meister des<br />

Sports“ gewürdigt. Das war zuviel. Wir<br />

konnten das gar nicht so schnell fassen und<br />

manch einem ist die Bedeutung dieser hohen<br />

Auszeichnung erst bei der darauf folgenden<br />

regen Diskussion klar geworden. Wenn Herr<br />

Schwarz und Frau Bürgstein anwesend<br />

gewesen wären, wer weiß, was wir nicht alles<br />

angestellt hätten. -<br />

Am 5. Juni 1961 sollten dann unsere zwei<br />

Geehrten eintreffen. Um 15:00 Uhr standen alle Schüler<br />

„Pioniere und FDJler“ empfangsbereit vor dem Eingang<br />

unseres Internates. Das Auto sollte um 15:00 Uhr<br />

eintreffen. Wir warteten, es wurde 15:45 Uhr.<br />

Da meldeten die aufgestellten Posten, dass das Auto in<br />

Sicht sei. Köpfeverdrehen, Recken und Strecken, ja, und<br />

da war er, der schwarze Pkw. Es ging alles schnell. Das<br />

Auto hielt, Herr Schwarz stieg aus und schon erklang<br />

ganz unerwartet, doch vollkommen hierher passend,<br />

unser Schlachtruf: „<strong>Blankenburg</strong> — ja, <strong>Blankenburg</strong> - ja,<br />

<strong>Blankenburg</strong> — ja!“<br />

Herr Schwarz strahlte, Frau Bürgstein strahlte, wir<br />

strahlten alle. Zwei große Blumenkörbe und<br />

Blumensträuße standen bereit und wurden nun Frau<br />

Bürgstein und Herrn Schwarz überreicht.<br />

Ich hatte die große Ehre und durfte einen großen Blumenkorb Herrn Schwarz überreichen. Ich<br />

hatte mir vorher ausgedacht, was ich sagen wollte, doch dann kam alles ganz anders. Ich stand vor<br />

Herrn Schwarz, meine Rede war weg, doch ich habe auch so herzliche Begrüßungsworte und<br />

Glückwünsche gefunden.<br />

84


Und dann sprach Herr Schwarz. Es war sehr feierlich, als er uns alles schilderte und uns seine<br />

Eindrücke mitteilte. Danach wurde der Verdienstorden gebührend bestaunt und bewundert.<br />

Nachdem Herr Schwarz noch einige Abschlussworte<br />

gesprochen hatte, wurden von allen noch mal persönlich<br />

die herzlichsten Glückwünsche ausgesprochen.<br />

Wir alle waren sehr begeistert von dieser Auszeichnung,<br />

und wir werden uns auch anstrengen und mit Taten<br />

beweisen, dass wir diese Auszeichnung mit Recht<br />

erhalten haben.<br />

Bilanz<br />

Aussig aus „ 10 Jahre“ Kinder- und Jugendsportschule „Werner John“ Rad Hlankenburg<br />

nternationale Aufgaben für unsere Schüler ließen nicht lange auf sich warten, und die<br />

Berufungen in Mannschaften, die unseren Staat im Ausland vertraten, waren für uns alle<br />

I Freude und Ehre zugleich. So schrieben uns<br />

*1* Erw in Kaldarasch aus Marokko und aus Prag<br />

*1* Christian Voigt aus Malmö und aus Tokio<br />

••• Elke Meißner und Angelika Striegler aus Ungarn<br />

••• Gisela Stapf aus Polen<br />

••• Joachim Kirst aus Polen<br />

*1* Gerd Diesler und Helmut Otto aus Jugoslawien<br />

*1* Dietmar Zapfe und Lothar Müssig aus der CSSR.<br />

Von 1956 bis 1965 errangen unsere Turner und Turnerinnen über 25 Deutsche<br />

Mannschaftsmeister- und Einzelmeistertitel. Im gleichen Zeitraum errangen unsere Ixrichtathletcn<br />

und I^ichtathletinnen über 20 Deutsche Meister- und DDR-Beste-Titcl in Mannschaftswertungen<br />

und Einzcldisziplinen. Die Dcutschcn Rekorde und Deutschen Bestleistungen der Schüler und der<br />

männlichen und weiblichen Jugend unserer <strong>KJS</strong> hat die Zahl 30 erreicht.<br />

1958 verließen die ersten Schüler, die bei uns das Abitur abgelegt hatten, die Schule und da**<br />

Internat, das über 4 Jahre ihre Wohnstätte gewesen ist.<br />

1962 verließen Schüler unsere Schule und das Internat, die wir seit der 5. Klasse bei uns hatten<br />

Von 1958 an erreichten uns in unregelmäßigen Abstanden Karten und Bncfc von ehemaligen<br />

Schülern aus Leningrad, Wolgograd, Prag, Rostock, Berlin, Dresden, Magdeburg usw. Sie<br />

85


schreiben- Wir werden Lehrer, wir werden Maschinenbauer, wir werden Arzt. Immer wieder klang<br />

in ihren Zeilen an- es war doch eine schöne Zeit in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>, und das Internat war unsere<br />

Heimstätte, vertrauter Ort, an dem wir in vielen unzähligen Stunden m.tgebaut hatten, um es<br />

immer schöner zu gestalten.<br />

Die letzte Karte sandte uns vor wenigen Tagen aus Conakry unser ehemaliger Schüler Horst<br />

Steimnger, einer der veranlagtesten Nachwuchsturner der Republik, der aber leider durch eine<br />

Rückenverletzung nicht mehr aktiv sein kann.<br />

Von 1958 bis 1964 verließen über 160 Abiturienten unsere Schule. Wir hatten schwer um<br />

Anerkennung unserer Leistungen auf schulischem Gebiet zu kämpfen. Ca. 60 % der Abiturienten<br />

bestanden das Abitur mit „sehr gut“ und „gut“.<br />

Dank gilt hier unseren ehemaligen Schülern, die durch ihre Leistungen und ihre Gesamthaltung<br />

großen Anteil daran haben, dass unsere Schule einen guten Ruf hat.<br />

Besonders stolz macht uns, dass der überwiegendste Teil unserer Schüler, die die <strong>KJS</strong> verlassen<br />

haben, Spordehrer und Lehrer geworden sind oder Ärzte, die auf sportmedizinischem Gebiet tätig<br />

sein wollen. Sehr groß ist die Zahl von Schülern, die von unserer Schule zu den<br />

Sportschwerpunkten, der SV Dynamo Berlin und zu unserem Sportclub Motor Jena, delegiert<br />

wurden.<br />

Wiedersehen zum 40. Geburtstag -1 9 9 5<br />

in der Stadthalle <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong><br />

86<br />

E rw in S c h w a rz , Direktor


Liebe Leser der Festzeitschrift der<br />

Gründungsklassen<br />

D ie<br />

dargestellten Inhalte und Bilder aus unserem schulischen, sportlichen und<br />

Internatsleben sind nur Auszüge bzw. Streiflichter. Wir konnten nicht jeden<br />

„Anfänger“, Lehrer, Trainer, Erzieher und Mitarbeiter würdigen.<br />

Es ging uns als Redaktionskollektiv darum, den Zeitgeist, die schwierigen Anfangsbedingungen<br />

sowie schöne und lustige Erlebnisse aufzuzeigen und natürlich die Erfolge des gesamten<br />

Kollektivs der „<strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>er“ bis zum Beginn der 60er Jahre hervorzuheben.<br />

Wir bedanken uns bei allen, die uns Zuarbeit leisteten, besonders bei Erwin Schwarz, Harry<br />

Pippardt und Werner Klingebiel.<br />

Großer Dank gilt auch Anke Pillep, geb. Kleine, für die schreibtechnische Bearbeitung und<br />

graphische Gestaltung dieser Festschrift.<br />

Renate Klingebiel, geb. Dietz<br />

Dr. Brigitte Reinhardt, geb. Kieschnick<br />

Gisela Gründel, geb. Voigt<br />

87

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!