Bad Blankenburg - KJS
Bad Blankenburg - KJS
Bad Blankenburg - KJS
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V. f r o g A f<br />
FESTAUSGABE<br />
der Gründungklassen<br />
zum<br />
der<br />
KINDER- UND JUGENDSPORTSCHULE<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong><br />
i
50 Jahre <strong>KJS</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong><br />
Liebe ehemalige Lehrer; Trainer, Erzieher und Mitarbeiter des Gründungsjahres und der<br />
Anfängerjahre unserer <strong>KJS</strong> des Bezirkes Gera in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> sehr verehrter Herr Direktor<br />
Erwin Schwär^<br />
Vor einem halben Jahrhundert - 1955 - haben wir als Gründer und Anfänger die besondere<br />
Chance bekommen, uns als Persönlichkeiten im und für den Sport zu entwickeln und zu<br />
profilieren. Als wir uns kennen gelernt haben, waren wir alle jung, sowohl unser Direktor<br />
Erwin Schwarz mit seiner lieben Frau Edith, der Lehrkörper und das gesamte Personal und<br />
natürlich die kleinen und großen Schüler der Gründungsklassen - 5. bis 9. Schuljahr -. Wir waren kleine<br />
und größere Anfänger mit einem gemeinsamen Ziel! Diese Zeit ab Mitte der 50er<br />
Jahre bis Beginn der 60er Jahre hat unser Leben verändert, hat es spannend,<br />
inhaltsreich und schön gemacht. Besonders für uns als Sportschüler der <strong>KJS</strong> <strong>Bad</strong><br />
<strong>Blankenburg</strong> waren die Zeiten in den Anfangsjahren ein ganz wertvoller Teil<br />
unseres Lebens, überraschend, wunderbar und prägend. Das Ziel, hohe<br />
sportliche Leistungen in Verbindung mit guten schulischen Ergebnissen zu<br />
erreichen, stand zwar immer im Mittelpunkt aller Anstrengungen unserer Trainer,<br />
Lehrer und Erzieher, doch nie ohne die Vermitdung der Werte der<br />
Gemeinschaft, des Familiensinns, der gegenseitigen Achtung und Unterstützung<br />
und der Zusammengehörigkeit beim Siegen als auch bei sogenannten<br />
Niederlagen. Die Kunst, eine große Spordcrfamilie zu schaffen und zusammen<br />
zu schweißen, ist unserem Direktor und seinem Kollektiv gelungen. Unser SOjähriges Jubiläum und die<br />
zahlreichen Begegnungen vorher, das heißt nach unserer unmittelbaren <strong>KJS</strong> -Zugehörigkeit beantworten<br />
die Frage danach, wie man eine große Familie zusammenhält: es sind vor allem Vorbild Wirkung,<br />
Einsatzbereitschaft, Arbeit, Achtung, Toleranz und Debe. Uns ehemaligen Schülern, die davon profitiert<br />
haben und die in den vergangenen 50 Jahren ihrer <strong>KJS</strong> beruflich, sportlich und privat Ehre bereiten<br />
konnten, ist auch die Tugend der Dankbarkeit eigen.<br />
Wir mochten unserem Erwin Schwarz und allen Mitstreitern symbolisch<br />
eine Rose für unsere tiefe, aufrichtige Verehrung und Bewunderung, für<br />
unsere Achtung und Liebe überreichen. Wir wünschen uns noch viele<br />
Begegnungen in unserer <strong>KJS</strong>-Pamilie!<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>-JA !<br />
Im Namen aller Schüler der Gründungsklassen.<br />
Dr. päd. habil. Brigitte Reinhardt geb. Kieschnick<br />
2
Willkommen in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>!<br />
Allen ehemaligen Schülern, den Lehrern und Hr^ehem der<br />
Gründungsklassen des Jahres 1955 ein herzliches Willkommen in<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>!<br />
D ie<br />
Volksbildung des Bezirkes Gera wurde im September 1954 beauftragt, die<br />
Eröffnung einer <strong>KJS</strong> mit Internat im Januar 1955 endlich auch in Thüringen zu<br />
realisieren.<br />
Das nicht mehr bewohnte Ledigenheim der Wismut in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> - Straße der Jugend 14 -<br />
wurde als Internat vorgesehen. Das Haus musste „von Grund a u f ren<br />
Schüler wohnlich eingerichtet werden. Das Internat wurde so für<br />
4, 6 oder gar 8 Jahre die zweite I leimat.<br />
Die vom Bezirk Gera Ende 1954 ausgewählten Schüler reisten am<br />
9. Januar 1955 in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> an. Am 10.01.1955 w'ar dann<br />
die Eröffnung, und es begann auch der Unterricht in den Räumen<br />
des Internats.<br />
Da wir kein eigenes Schulgebäude, keine Sporthallen und<br />
Sportplätze und keine Großküche besaßen, waren wir für etliche<br />
Jahre in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> überall „Gäste“.<br />
Als „jüngste“ und „kleinste“ <strong>KJS</strong> setzten wir uns das Ziel, im<br />
schnellen Anlauf die besten Kinder- und Jugendsportschulen zu<br />
erreichen. Das ist uns auch in kurzer Zeit gelungen, besonders<br />
natürlich im Sportbercich, aber auch im Schulbereich und im<br />
Internats- und Verwaltungsteil.<br />
Durch die Leistungen aller wurden wir Vorbild für viele Kinder<br />
Ihr könnt alle mit Stolz sagen: „ICH WAR DABEI!“<br />
Ich wünsche allen „Ehemaligen“ recht viel Freude.<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>-JA!<br />
Erwin Schwarz<br />
im März 2005<br />
Erwin Schwarz<br />
3
Q u ü rg<br />
Kinder* und Jugendsportschuie<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong><br />
Zeitungsartikel<br />
Volksmacht — Bezirk Gera 1954<br />
Im schönen Thüringer Wald in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> wird nun auch in unserem Bezirk die erste<br />
Kinder- und Jugendsportschule ihre Pforten öffnen. Mit<br />
Unterstützung des Rates des Bezirkes sind im ehemaligen<br />
Ledigenheim der Wismut in der Alfred-Sobik-Siediung<br />
alle Voraussetzungen geschaffen und die Schwierigkeiten<br />
überwunden worden.<br />
Am 10. Januar werden zunächst 94 Schüler -größtenteils<br />
Arbeiter- und Bauernkinder - der fünften, sechsten, siebenten<br />
und neunten Klasse intematsmäßig aufgenommen. Ihnen<br />
stehen Ein-, Zwei-, Drei- und Vierbettzimmer als Schlafräume<br />
zur Verfügung. Drei bis vier Schlafgemeinschaften haben ihren<br />
ständigen, gut ausgestatteten Tages- und Arbeitsraum. Für die<br />
AJfred-Sobik-Siedlung<br />
Zeitungsartikel Volkswacht<br />
ärztliche Betreuung sind<br />
Behandlungs- und ein Krankenzimmer,<br />
acht W annenbäder und<br />
zwölf Duschen vorhanden. Neben<br />
allen Lehr- und Unterrichtsmaterialien<br />
sind eine Bibliothek,<br />
Musikinstrumente, Spiele usw. in<br />
großer Zahl Garant für eine<br />
abwechslungsreiche Freizeitgestaltung.<br />
Die Jugendsportschule in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> gehört zu den bestausgestatteten unseres Bezirkes, und<br />
es ist der verständliche Wunsch vieler sportbegeisterter Jugendlicher, an ihr Aufnahme zu finden.<br />
Das beweisen auch die vielen Bewerbungen, die nicht alle berücksichtigt werden konnten. N ur in<br />
der neunten Klasse haben sich noch nicht genügend Schüler gemeldet. Das kann teilweise daran<br />
4
liegen, dass einige Direktoren der Oberschulen unseres Bezirkes der Werbung nicht genügend<br />
Aufmerksamkeit schenkten. Jugendlichen dieser Altersstufen ist die Möglichkeit gegeben, sich<br />
auch später noch zu melden und den Unterricht nach dem 10. fanuar aufzunehmen.<br />
Die Lehrer der Kinder- und Jugendsportschule <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> werden alle Kraft daran setzen,<br />
die jungen Menschen zu guten Sportlern zu erziehen.<br />
Ihnen danken die S ch ü ler<br />
Besonders dankbar sind die Schüler den Werktätigen<br />
des VEB Kautschuk in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>, der die<br />
Mittagsverpflegung der Schule übernommen hat.<br />
Sie werden diese großzügige Hilfe durch Kulturprogramme<br />
bei Betriebsfeiem usw. zu danken wissen. Für die sonstige<br />
Verpflegung sorgt das Internat der Schule.<br />
Die A u fgabe der S ch u le<br />
Kinder- und Jugendport-<br />
Grund- und Oberschulen (5.<br />
allgemeinbildendem<br />
einen normalen Abschluss<br />
und Oberschulen. Aufge-<br />
mit guten Allgemeinwissen,<br />
Begabung und einem guten<br />
der Unterricht im Fach<br />
Grundschüler um drei und<br />
Stunden erhöht wird, ohne<br />
gekürzt werden. A uf<br />
den jungen Menschen die<br />
sich zu jungen<br />
qualifizieren und nach<br />
Ausbildung zum Sportlehrer<br />
Institut für Körpererziehung<br />
Hochschule für Körpersetzen.<br />
Im Internat befinden sich auch die vier<br />
Untem'chtsräume.<br />
Das Mittagessen erhalten die Schüler in einem<br />
großen W erk der Stadt <strong>Blankenburg</strong>.<br />
Für die Morgen- und Abendverpfiegung hat<br />
das Internat Küchen im Haus.<br />
Nur unsere tatkräftigen Menschen, die<br />
aus Traum Wirklichkeit werden lassen,<br />
sahen schon in der damaligen Situation<br />
das nun heute wunderschön<br />
eingerichtete Internat.<br />
Bereits im Jahr 1952 wurden dank der Unterstützung der Regierung Jugendsportschulen<br />
eingerichtet, denen die Erfahrungen der Sowjetunion und der volksdemokratischen<br />
Länder auf diesem Gebiet zugrunde lagen. Damit wurde der Liebe der ]ugend zum Sport<br />
Rechnung getragen.<br />
schulen sind vereinigte<br />
bis 12. Schuljahr) mit<br />
Charakter. Sie gewähren<br />
der Lehrziele von G rundnommen<br />
werden Schüler<br />
besonderer sportlicher<br />
Gesundheitszustand, weil<br />
Körpererziehung für<br />
für Oberschüler um vier<br />
dass andere Fächer<br />
sportlichem Gebiet wird<br />
Möglichkeit gegeben,<br />
Leistungssportlern zu<br />
Abschluss der Schule die<br />
oder Trainer an einem<br />
oder der Deutschen<br />
kultur Leipzig fortzu-<br />
Diese Entwicklung zeigt, dass in der Deutschen Demokratischen Republik keine „Nursportler“<br />
erzogen, sondern junge Menschen herangebildet werden, die ein gutes Allgemeinwissen besitzen<br />
und große sportliche Leistungen zum Ruhm und zur Ehre ihrer Heimat vollbringen.
Wo und wie sind die Schüler untergebracht<br />
Die Brücke - Nummer 1 / Dezember 1954<br />
In einer landschaftlich wunderschönen Gegend liegt im Dreieck Rudolstadt-Saalfeld-<br />
Rottenbach der Kurort <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>. Von hier aus gelangen wir in das wohl vielen<br />
bekannte schöne Schwarzatal.<br />
Die Schüler sind in einem großen Gebäude in der neuerbauten Sobik-Siedlung<br />
internatsmäßig untergebracht. Die Sobik-Siedlung liegt nicht weit entfernt vom Bahnhof. Von<br />
<strong>Blankenburg</strong> aus hat man im allgemeinen eine günstige Zugverbindung in die einzelnen Gebiete<br />
unseres Bezirkes.<br />
Ziel der Kinder- und Jugendsportschule<br />
Die Brücke Nummer 1 / Dezember 1954<br />
• •<br />
Uber die Kinder- und Jugendsportschulen gibt es viele falsche Ansichten. Zahlreiche<br />
Eltern glauben, dass die übrigen Fächer dem Sport gegenüber zu kurz kommen.<br />
Das Ziel der Kinder- und Jugendsportschulen ist das gleiche wie das jeder anderen<br />
Grund- und Oberschule: Erfolgreicher Abschluss eines 8jährigen Grundschulbesuches<br />
und das Ablegen des Abiturs.<br />
Natürlich wird neben den anderen Schulfächern besonderer Wert auf die Körpererziehung gelegt,<br />
was ohne Frage dazu führen wird, dass der überwiegende Teil der mit dem Abitur ausscheidenden<br />
Schüler sportverwandte Berufe ergreift.<br />
Von besonderer Wichtigkeit ist, dass an den Kinder- und Jugendsportschulen auf der Grundlage<br />
der allgemeinen gültigen Lehrpläne unterrichtet wird. Zugunsten der körperlichen Erziehung wird<br />
keine andere Stunde vom Lehrplan gestrichen.<br />
Wie die allseitige Erziehung der Schüler ist der Unterricht in den Fächern Mathematik, Deutsch,<br />
Russisch, Zeichnen, Musik usw. genauso notwendig wie die körperliche Erziehung.<br />
Die Stundenzahl ist im Grundschulteil auf 5 Stunden und im Oberschulteil auf 6 Stunden erhöht.<br />
6
Für die schulärztliche Betreuung ist gesorgt. Im Internat<br />
befindet sich ein volleingerichtetes Arzt- und<br />
Krankenzimmer. Das Internat besitzt weiterhin 8<br />
Wannenbäder und 12 Duschen.<br />
Als Schlafräume stehen den Schülern Einzelzimmer,<br />
aber auch 2-, 3- und 4-Bettzimmer zur Verfügung. Die<br />
Schlafzimmer sind eingerichtet mit einem modischen<br />
Holzbett mit Stahlfeder- und Auflegematratzen.<br />
Leselampe, Nachtschränkchen und Kleiderschrank.<br />
Drei bis vier Schlafgemeinschaften haben einen nett Die drei bis vier Schlafgemeinschaften haben in ihrem<br />
eingerichteten Tagesraum mit hellen oder dunklen Bereich Toilette und Waschraum<br />
Möbeln, dazu die dementsprechenden Gardinen mit<br />
Stores und die dementsprechenden Lampen.
1. Elternbrief<br />
Rat des Bezirkes Gera<br />
Abtlg. Volksbildung<br />
Herrn<br />
Gera<br />
Sehr geehrte / r H err/Frau .<br />
Wir können Ihnen die erfreuliche Mitteilung<br />
geben, dass Ihr / e Sohn / T o c h ter.....................<br />
in die Kinder- und Jugendsportschule <strong>Bad</strong><br />
<strong>Blankenburg</strong> aufgenommen ist.<br />
In dieser Schule werden die besten und<br />
befähigtsten Jungen Pioniere und Schüler des<br />
Bezirkes Gera zusammengefasst und von<br />
qualifizierten Lehrkräften besonders auf dem<br />
Gebiet der Körpererziehung gefördert.<br />
Gera, den 7.12.54<br />
'♦* li-jn e die türn#aU *k» »tu J t: •<br />
. ■it.'. i f w r t M . i l i U ¡.ISlW.;. '<br />
p . i&iß a»ärBl*j*:-iarfÄ8 watsagxMi. •*i . .<br />
«' ’ '•-*•*/ i«*»»-'* **lA li iift J t t t « Bf«<br />
- u l f-n'j'Ai its Cer» 2W wrj3»ae*f*it uiiii r « • ja t i. iiiü s ; -<br />
-1.4. W-flcge** «Q.-* «ta Oklttto 4o/ ..<br />
54* D»l«elWun« l * i ¿w&*U» ia» ifc t 6ifc4 *»ß* M«ap4«s« ..<br />
* Jr *UÄset*4 I&rao \i) 3>>i» / foifctav «tca jrl6 lR rti'» ,6 • _<br />
•& U .-M r Schul«,<br />
/ ;yrl«au»d»f |<br />
s. CJrWWr.
i. Brief an die Schüler<br />
•er - A. er Pionier ’<br />
lChßL<br />
W*o-:h ■rev.irs ta; trrwro. w r v * ^.»o ■». ..<br />
Äoachtafaat u*ii Du '■& : tic ; ■•' . ■<br />
« k lo n ö#scfc»‘KV U.» .ia-- - ' .zza iv . * ..<br />
J v t e lla n . V ier 6a* •*. vu . •.*• *<br />
SFerhftlton / ir a t . «ich i,i* >t.’ ¡..-v r • / •:• .<br />
I Riud«r~usd -''V’cV^vjrtscJU-^ ¿u ~A<br />
Seine Alle«.’ahnr.v tifc* *X- u*
Eröffnungsfeier am 10. Januar 1955<br />
er lü. Januar 1955 war der Tag der Gründung. Die Lehrer marschierten mit ca. 90<br />
Schülern in schmucken, dunkelblauen Trainingsanzügen zur Eröffnungsfeier in den<br />
Transportgummi.<br />
An der Spitze marschierte mit<br />
der Fahne der Freien<br />
Deutschen Jugend Erwin<br />
Kaldarasch, der Schüler, der<br />
dann später auch als einer der<br />
ersten Schüler unserer <strong>KJS</strong> die<br />
Deutsche Demokradsche<br />
Republik im Ausland vertreten<br />
durfte.<br />
Die Genossen der<br />
Bezirksleitung<br />
Sozialistischen<br />
Deutschlands<br />
Genossen des<br />
Bezirkes Gera<br />
uns in dieser<br />
der<br />
Einheitspartei<br />
und die<br />
Rates des<br />
verpflichteten<br />
Veranstaltung,<br />
Foto der Eröffnungsveranstaltung<br />
moralisch einwandfreie, sozialistische Sportlerpersönlichkeiten zu erziehen, die mit hohen<br />
sportlichen Leistungen unsere<br />
einmal vertreten.<br />
Gruppenausscheid 1955<br />
10<br />
Gründungsklasse 5 zum 1. Mai
Embleme unserer Trainingsan2üge<br />
11<br />
1. Mai 1956
Persönliche Erinnerungen an die Anfangsreit<br />
50 Jahre <strong>KJS</strong> B.B.<br />
1955-2005<br />
An das B.B - Urgestein von 1955 - 1958 und ...<br />
Einst waren wir vereint unter einem Dach -<br />
ln B.B., von Kl. 5-9, ohne die 8.<br />
Jetzt sind wir (fast alle) Rentner, man nennt uns Senioren,<br />
haben uns aber nie ganz aus den Augen verloren.<br />
Vor über 50 Jahren haben wir die Schulbank gedrückt,<br />
auch damals wurde gepaukt, gepetzt und gespickt.<br />
Wir haben zusammen geheult und gelacht,<br />
wir wurden gelobt oder zur Schnecke gemacht.<br />
Natürlich hatten wil die besten Lehrer der Welt:<br />
Bei einer PISA-Studie hätten wir nicht gefehlt!<br />
Wir wuchsen ohne TV, Handy oder Computer auf,<br />
hatten an Phantasie und Einfallen aber mächtig viel drauf.<br />
Ja, Sports freunde, wir waren das B.B. - Urgestein:<br />
Ab 1955 zusammen, lasst uns stolz darauf sein!<br />
Wir waren die Gründer, die Ersten, die „Alten“-<br />
Und bis heute haben wir zusammengehalten.<br />
Wie sah unser Alltag aus in jenen Jahren?<br />
Das konnten wir erst im Vergleich später erfahren.<br />
Wo Gleichaltrige gingen ins Ballett, zum Chor oder drückten beim Malen auf die Tube,<br />
„jagte“ man uns an Geräte, über Bahnen, in die Hoch- oder Weitsprunggrube.<br />
Wir lernten zu verlieren und zu siegen,<br />
doch etwas für’s Leben ist uns geblieben;<br />
Der Sport hat uns bereichert, uns Werte beigebracht,<br />
heut' werden wir dafür belächelt, verlacht...<br />
Eine ärmliche, doch reiche Jugend, ja, die hatten wir -<br />
Uns zu erinnern, mal rückwärts zu schauen,<br />
auch deshalb sind wir heut' hier.<br />
Evi Müller (Hadlich) j /<br />
12<br />
Eveline Hadlich
Unsere Schule<br />
In memoriam - 10 Jahre <strong>KJS</strong><br />
Vor zehn Jahren war es, als es begann,<br />
wenige Schüler, klein fingen wir an.<br />
Wir waren als Sportler unbekannt, als Gegner neu,<br />
doch wir führen zum Wettkampf ohne Scheu.<br />
Verloren haben wir oft, doch wir haben’s geschafft:<br />
uns war der Sieg durch gemeinsame Kraft.<br />
Das Erbe der „Alten“, wir führen es fort,<br />
erkämpfen Siege an manchem O rt<br />
Ob Rostock, Berlin oder Halle,<br />
den Ruf „<strong>Blankenburg</strong> - ja!“ kennen sie alle.<br />
Groß ist der Kampfgeist, doch immer fair,<br />
die Siege erkämpften wir der Schule zur Ehr’.<br />
Wenn später wir Jahre getrennt dann schon sind,<br />
arbeiten, forschen, studieren,<br />
schützen die Heimat, Eltern und Kind,<br />
wir werden es niemals vergessen, dass wir<br />
„<strong>Blankenburg</strong>er“ gewesen.<br />
N . Oppel<br />
Erinnerungsgedanken<br />
Gisela Voigt und Uta Bradler- Brücke Nummer 191Januar 1959<br />
Im Januar 1955 eröffnete als einer der letzten Bezirke der Deutschen Demokratischen Republik<br />
der Bezirk Gera die Kinder- und Jugendsportschule in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>. Rund neunzig Schüler<br />
blickten hoffnungsvoll in die Zukunft, denn ein neuer Lebensabschnitt stand ihnen bevor. Der<br />
Elan zum Lernen war bei allen vorhanden, doch allzu große<br />
sportliche Leistungen zeigte noch keiner. Anfangs stellte sich<br />
auch das Heimweh bei diesem oder jenem ein. Doch inmitten<br />
der Kameraden fühlte sich bald jeder heimisch. Zu zweit, zu<br />
dritt oder zu viert bewohnte man ein nettes kleines Zimmer. In<br />
Aufenthaltsräumen wurde gegessen und die Schulaufgaben<br />
erledigt. Den Unterricht erhielten unsere vier Klassen im<br />
Internat. Im Gummi- und Textilwerk bekamen wir ein<br />
ausgezeichnetes Mittagessen, aber das rannten wir uns auf dem Rückweg wieder ab. Damals<br />
erhielten wir auch noch nicht so einen hohen Verpflegungssatz, und nicht selten klebten an der<br />
Tür des Wirtschaftsleiters nette kleine Zettel, die mit „Spitznase“ unterzeichnet waren. Eine<br />
besondere Freude war es immer, wenn in regelmäßigen Abständen eine Klasse ins Pößnecker<br />
Hallenbad fuhr. Die ersten Wettkämpfe für uns waren Bestenermitdungen der Kinder- und<br />
Jugendsportschulen. Für die Turner fanden diese in Forst statt und für die Leichtathleten in<br />
Zschopau. Wer erinnert sich nicht der Regenschlacht in Zschopau, wo wir unter den letzten<br />
„Siegern“ mit zu suchen waren. Trotzdem ließen wir die Köpfe nicht hängen, denn die Turner<br />
schnitten ja auch nicht besser ab. Wir waren eine junge und zahlenmäßig kleine <strong>KJS</strong> und gerade<br />
deshalb nahmen wir uns vor, noch besser und fleißiger zu trainieren, um auch einmal auf dem<br />
Siegerpodest zu stehen.<br />
13
Lehrer,<br />
Trainer, £<br />
Erzieher<br />
Lehrer, E rzieher und T ra in er<br />
Lehrer, Erzieher und Personal des Gründungsjahres 1955<br />
Rolf Kunze<br />
Lehrer<br />
Harry Pippardt<br />
Trainer<br />
Erwin Schwarz<br />
Direktor<br />
Theo Helft<br />
Lehrer<br />
Ingrid Kleppe<br />
Trainerin<br />
14<br />
Erika Kürschner<br />
Stellv. Direktorin<br />
Hermann Kleppe<br />
Trainer<br />
Edith Schwarz<br />
Personal
G ründungsklassen<br />
Antje T<br />
13 12 1943<br />
Jona<br />
Kann Vogel<br />
30 08 1 « 3<br />
Langend*<br />
Gudrun Kiitan<br />
28 07 1943<br />
Rudolstadt<br />
Befnhard Thteme<br />
14 03 1943<br />
Kahla<br />
Herbert Mann<br />
24 01 1944<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong><br />
Eleonore Büttner<br />
08 01 1944<br />
Ziegenrück<br />
Gudrun Schwarz<br />
14 05 1944<br />
Arnstadt<br />
Henricke Jauch<br />
30 09 1943<br />
Schwarza<br />
Horsl Bürgslem<br />
11 01 1944<br />
Rudolstadt<br />
Gemot Sinnig<br />
29 12 1943<br />
Saalfeld<br />
G ründungsklasse 5<br />
Ursel Pfeift<br />
14 06 1943<br />
Apotda<br />
s a p e - x *<br />
Ute Beckmann<br />
20 06 1943<br />
Rudolstadt<br />
Birgit Uppmarm<br />
18 08.1944<br />
Saatfeld<br />
Han« ZPltsdh<br />
28 08 1943<br />
Gera<br />
Annedore Kalwa<br />
16 04 1944<br />
Breslau<br />
Adelheid Trisch<br />
27.03.1944<br />
Stadtroda<br />
Manta Grün beck<br />
22 09.1943<br />
Jena<br />
Chnstiao Voigt<br />
20 12 1943<br />
Eisenberg<br />
Klaus-Peter Siegmund ln9 ° Rabethge<br />
28 12 1943 19 12 1943<br />
Ronneburg Ronneburg<br />
15<br />
Margit K/öber<br />
08 06 1943<br />
t'ieustadt<br />
Christ* Zöller<br />
07 12 1943<br />
Art er n<br />
Heinz Kalbrtz<br />
1009 1942<br />
Jena<br />
Peter Luft<br />
12 10 1942<br />
Rudolstadt<br />
Peler Tisdhner<br />
23 09 1943<br />
Ersen be rg<br />
Christin« Capelle<br />
20 12 1943<br />
Saatfeld<br />
Regir>e Firm<br />
21 06 1944<br />
Rudolstadt<br />
Wolf jang Wermig<br />
08 04 1944<br />
lobenstem<br />
Werner Kipper<br />
07 03 1944<br />
Königsee
Güdrun Buchier Roswrtha Leichsennng<br />
17 01 1943 07 011943<br />
Neustadt/Orta Q^g<br />
Gerfinde Wilsche*<br />
20 11.1942<br />
Stonschanau<br />
Adelheid Pietzsch<br />
04 06 1942<br />
Dresden<br />
Gründungsklasse 6<br />
Reiner Keltermann<br />
20 12 1942<br />
Schmölln<br />
Irene Eknde«'<br />
05 06 1942<br />
Jena<br />
16<br />
Gdrd Rüffler<br />
06 01 1942<br />
Bunslau<br />
Angelika bebau<br />
06 04 1943<br />
Saatfeld<br />
Renate Brettschneider<br />
20 02.1943<br />
Kaschen<br />
Elke Serbe<br />
14 10 1942<br />
Berlin<br />
Ursula Konhäusner<br />
22 01 1943<br />
Pößneck<br />
Jurgen Schmidt<br />
24 09 1942<br />
Kosma<br />
Reinhard Wollny<br />
04 02 1943<br />
Schweidnitz<br />
Uta Horn<br />
12 01 1943<br />
Ka
Wolfgang Puffe<br />
27 04 1942<br />
Gera<br />
Wulf Pollack<br />
12 06 1942<br />
Rudolstadt<br />
Ingrid Ludwig<br />
17 02 1942<br />
Greiz<br />
Ingrrtt Sanner<br />
12 03 1942<br />
Dresden<br />
Werner Seidel<br />
06 08 1941<br />
Gera<br />
Sieghard Walter<br />
11 07 1940<br />
Ranis<br />
Renate Dietz<br />
13 12 1941<br />
Jena<br />
Bngitte Kieschnick<br />
05 05 1942<br />
Jena<br />
Enka Dunkel<br />
19 03.1942<br />
Greiz<br />
Gründungsklasse 7<br />
Ursel Grosse<br />
22 01.1942<br />
Gera<br />
Gunter Kuhn<br />
19 02.1942<br />
Camburg<br />
Wilfried Jendrze<br />
14 09 1941<br />
Brieg<br />
Uta Bradler<br />
21 09 1941<br />
Berlin<br />
Karla Schoete<br />
15 09 1941<br />
Eiseoberg<br />
Siegnd Wagner<br />
24 02 1942<br />
Gretz<br />
Klaus Erdmann<br />
02 10 1 942<br />
Jena<br />
Klaus Fischer<br />
23 09.1941<br />
Gera<br />
Gunter Haake<br />
27 01 1942<br />
Jena<br />
Gerhard Fischer<br />
04 10 1 941<br />
Rudolstadt<br />
Gudrun Wadenbach Helga Musewald<br />
27 02 1942 19 07 1941<br />
Jena Saatfeld<br />
He>di Kokel<br />
08 11.1941<br />
Gera<br />
Roswitha Büttner<br />
07 02 1942<br />
Ranis<br />
He»di Käßmann<br />
30 04 1942<br />
Gera
Erste M eistersch aften und W ettkäm p fe<br />
Die Brücke Nummer 2 / August 1955<br />
In den letzen Märzwochen führten wir<br />
Schulmeisterschaften in Gymnastik und<br />
Turnen durch. Das Ergebnis unserer<br />
bisherigen schulischen und außerschulischen<br />
Arbeit wurde in Punkten<br />
ausgedrückt, die in einem 4-Kampf der Klasse B<br />
und einem 5-Kampf in der Klasse A zu erringen<br />
waren. Dieser W ettkampf beendete den ersten<br />
Abschnitt innerhalb unserer Sportarbeit in der<br />
Schule. Die 5 Stunden Körpererziehung in der<br />
Woche reichen nicht aus, um gewisse<br />
Wettkampfreife zu erreichen. Darum hat jede<br />
AlterskJasse auch noch an einem Nachmittag der<br />
Woche außerschulisches Turnen. Das ist den<br />
meisten Eltern sicher kein neuer Begriff.<br />
Helga Musewald Fred Ackermann<br />
Wie sehen diese Nachmittage aus? In 11/2 - 2 Stunden Training werden die Schüler an<br />
verschiedene Geräte geführt, nachdem eine lockernde Körperschule oder rhythmische Schulung<br />
vorausging. Es gilt eine gewisse Grundlage zu schaffen, einen Schatz an Übungsverbindungen zu<br />
sammeln, die allgemein der Kräftigung der Muskeln, der Stütz- und Spannkraft dienen.<br />
Gleichzeitig erlernten, verbesserten und feilten wir die Meisterschaftsübungen und setzten diese<br />
Arbeit fort bis zum Prüfungstag. Den Abschluss bilden immer einige Spiele und Staffeln.<br />
Aus den erworbenen Punkten bei den Schulmeisterschaften ergibt sich dann die erste Zensur im<br />
Fach Körpererziehung.<br />
Ursel Grosse Hannelore Meister Eveline Hadlich
:<br />
Unsere angespannte Arbeit fand schon in den ersten Wochen eine kleine Krönung. Beim<br />
Gruppenausscheid der Kindersportschulen in Nordhausen, wobei sich die Kinder- und<br />
Jugendsportschulen Hettstedt, Meiningen, Nordhausen und <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> gegenüberstanden,<br />
errangen wir für unsere Schule den Mannschaftssieg in den Klassen A Mädchen und Jungen und<br />
in Klasse B der weiblichen Jugend. Auch in der Einzelwertung waren unsere Schüler erfolgreich.<br />
Helga Musewald (1) und Fred Ackermann (2) wurden Gruppensieger in der Klasse A. Ursel<br />
Grosse (3) belegte den 2. Platz. In der weiblichen Jugend kamen Hannelore Meister (4) und<br />
Eveline Hadlich (5) gemeinsam auf den 2. Platz.<br />
Alexander Knoll Dieter Lehner Günter Unterdörfer<br />
Am 2. 3. 55 traten unsere Kleinen zu den Kreismeisterschaften in<br />
Rudolstadt an. Die Mädel- und die Jungenmannschaft wurden<br />
Kreismeister.<br />
Am 27. 3. 55 konnten wir bei den Tischtennis-Kreismeisterschaften 3<br />
Kreismeister stellen: Klaus Erdm ann, Veronika Müller und im Doppel<br />
Volker Mund — Kurt Kahle.<br />
Bei den Bezirks-Waldlaufmeisterschaften errang die Kinder- und<br />
Jugendsportschule den 2. Platz mit der Mannschaft Knoll (6) - Lehner<br />
(7) — Unterdörfer (8) — Kaldarasch. Eine klare Fehlentscheidung<br />
brachte uns um den Kreismeistertitel.<br />
Heidemarie Käßmann Etwas weiter zurück liegen die Bezirksmeisterschaften im W intersport,<br />
bei denen Heidemarie Käßmann (9) drei 1. Plätze heimbrachte. 14<br />
Tage nach der Eröffnung unserer Schule nahmen wir an den Kreismeisterschaften im W intersport<br />
in Barigau teil. Peter Hermann, G udrun Wadenbach, Heidi Pietsch und Trautei Stark brachten<br />
Kreismeistertitel mit nach Hause.<br />
21<br />
E. Kürschner, stellv. Direktor
Die Brücke Nummer 3 / Oktober 1955<br />
Kreismeisterschaften der Jungpioniere 1955/56<br />
Wenige Wochen, nachdem wir bei den Gruppenausscheiden der Kinder- und<br />
Jugendsportschulen in Nordhausen so erfolgreich abschneiden konnten, mussten wir<br />
nach Forst zu den Endausscheiden der Kinder- und Jugendsportschulen. Im Konzert<br />
der zwei und drei Jahre bestehenden Kinder- und Jugendsportschulen konnten wir natürlich keine<br />
1. Geige spielen. Unsere Mädel und Jungen haben sich aber auch hier recht achtbar geschlagen,<br />
und man wurde das erste Mal auf <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> aufmerksam.<br />
In der Leichtathletik trafen wir das erste Mal auf die Schüler anderer Kinder- und<br />
Jugendsportschulen bei den Gruppenausscheiden der Bezirke Suhl, Erfurt, Halle und Gera hier bei<br />
uns in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>. Die Organisation war eine vorbildliche, die Tage schön und herrlich.<br />
Wieder gewannen wir den Löwenanteil der zu vergebenden 1., 2. und 3. Plätze. Immer stand ein<br />
Einzelteilnehmer oder eine Staffel von uns auf dem Siegerpodest. Die Namen Knoll, Lehner,<br />
Voigt, Ackermann, Hauke und Zöltzsch wurden oftmals aufgerufen.<br />
Die Brücke Nummer 4 / Oktober 1955<br />
Bei den Endausscheiden der Kinder- und Jugendsportschulen in der Leichtathletik konnten<br />
wir uns naturgemäß wie ja auch bei den Endausscheiden in Gymnastik und Turnen noch<br />
nicht vorn platzieren. Wir aber haben Erfahrungen gesammelt und haben viel gelernt.<br />
Mit großem Erfolg für uns schlossen wir das Schuljahr 1954/55 ab. In dem Wettbewerb aller<br />
Kinder- und Jugendsportschulen der DDR errangen wir den 7. Platz. Und das ist ein ungeheurer<br />
Erfolg.<br />
22
Siegermannschaft weibliche Jugend Klasse B<br />
Im neuen Schuljahr 1955/56 errangen wir in einem Turnwettkampf gegen die Kinder- und<br />
Jugendsportschule Nordhausen, in den Schüler- und Jugendklassen einen Erfolg, wie wir ihn nie<br />
erwartet hatten. Nordhausen wurde in allen Klassen eindeutig und klar geschlagen. Den<br />
Schwimmwettkampf (Nordhausen besitzt ein Hallenbad) konnten die Nordhäuser nur ganz knapp<br />
für sich verbuchen. Auch das ist für uns ein gewaltiger Schritt nach vorn.<br />
Kürschner, stellv. Direktor<br />
Rangliste der Schulmeisterschaft in der Leichtathletik<br />
Jungen Klasse A Pkt. Mädel Klasse A Pkt.<br />
1. Ackermann<br />
272 1. D ietz .<br />
271<br />
2. Fischer<br />
269 2. M usem M<br />
269<br />
3. Fischer, G. 248 3. Adolph 262<br />
4. Jendrze ^ 2 3 5 s m 4. Voigt 260<br />
4. Rödiger 5. Wadenbach 257<br />
5. Stüllein 208 6. Trentzsch 255<br />
5. Erdmann 208 7. Käßmann 254<br />
6. Luft, Peter 197 8. Kamin 1 J 252<br />
7. Kühn 184 9. Grosse üf 241<br />
7. Puffe 184 10. Binder 240<br />
7. Rüßler 184 11. Quarg 230<br />
8. Kahle<br />
11. Kokel Ls 230<br />
9. PoUak<br />
152 12. Sanner<br />
226<br />
10. Kozarisczuk, G. 143 13. Kieschnick » . 221<br />
11. Dielforder 134 14. Pietzsch 212<br />
12. Kozarisczuk, R. 127 15. M üller 207<br />
15. Stum pf<br />
207<br />
16. Werberich<br />
172<br />
17. Sachse 146<br />
23
Bestenliste in der Leichtathletik<br />
Weibliche Jugend Klasse B<br />
100 m<br />
Weitsprung<br />
Hochsprung<br />
Kugelstoßen<br />
Speerwerfen<br />
)m kam pf<br />
Bezirksausscheid Leichtathletik der Sportschulen Hettstedt,<br />
Meiningen, Nordhausen und <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong><br />
24<br />
13,7 s H . M eister<br />
14,1 M B. D ollhiird<br />
14,2s I. H uschm ann<br />
4 J 0 m Ä U nger<br />
4^28 m E . H adlich<br />
4 ^ 0 m B. D ollhiird<br />
lJ O m K Grund<br />
l & m E . H adlich<br />
1^24 m R. L indner<br />
8,04 m L. M arkei<br />
7,86 m B. D ollhiird<br />
7,45 m R. L indner<br />
23,11m H . E yring<br />
20,60m U. H ein icke<br />
1 9J 5m W. K irsten<br />
2047Pkt. H . M eister<br />
1992Pkt. E . H udlich<br />
m O P k t. W. Kirsten<br />
1502Pkt. L. M arkei<br />
1435Pkt. H . M eister<br />
1372Pkt. E . H adlich
Leistungsspiegel 1955<br />
Auszüge<br />
D as<br />
erste Mal ist für die Kinder- und Jugendsportschule des Bezirkes Gera in <strong>Bad</strong><br />
<strong>Blankenburg</strong> ein Wettkampfjahr zu Ende gegangen. Die Bilanz des ersten Jahres soll<br />
gezogen werden. Sie zeigt viele Erfolge in der sportlichen Arbeit auf, sie kennzeichnet<br />
aber auch noch deutlich die Schwächen in einigen Sportarten. Der vorliegende Leistungsspieg<br />
soll Aufschluss über die sportliche Arbeit des vergangenen Jahres geben. Es soll aber darüb<br />
hinaus mit seinem Zahlenmaterial auch Erkenntnisse für die kommende Arbeit geben.<br />
■ Im OjiwuatfU *m4 T « h<br />
(*» * hH< ULtu<br />
Amm* Xi Ä> mh »Mt flii<br />
t J m ^ e o w n w I w « * *rr K J N N a rtk a H K n , M r ta lm « » , H<br />
•ml K*i inulrakurr I« llin nu llk u * Tum«<br />
*« II. >«4 It V ltn<br />
KL A) all » M hi.<br />
~ I»— « tl. «) A) «Ul u i r
Schulm eisterschaften im Tisch-Tennis<br />
im Februar 1955<br />
Schulmeister wurden<br />
Einzel Veronika Müller<br />
Volker Mundt<br />
Klaus Erdmann<br />
Doppel Volker Mundt -<br />
Kurt Kahle<br />
Klaus Erdmann -<br />
Klaus Fischer<br />
Mädchen Kl. B<br />
Jungen PCI. B<br />
Jungen Kl. A<br />
Jungen Kl. B<br />
Jungen KJ. A<br />
G ruppenausscheid der <strong>KJS</strong> N ordhausen, M einingen, M ettsted t u n d B a d<br />
B lankenburg in G ym nastik u n d Tumen<br />
am 12. u n d 13. 03. 1955<br />
Gruppensieger wurden<br />
Helga Musewald Mädchen Kl. A 46,20 Pkt.<br />
Fred Ackermann Jungen KJ. A 47,90 P kt.<br />
Edel traut Stark weibl. Jugend A 40,85 P kt.<br />
Die Mannschaft der <strong>KJS</strong> (Mädchen Klasse A) mit<br />
Helga Musewald<br />
Ursula Grosse<br />
Renate Dietz<br />
Brigitte Kieschnick<br />
Heidi Käßmann<br />
mit 179,95 Punkten.<br />
26<br />
Auszug Leistungsspiegel<br />
1955
Die Mannschaft der <strong>KJS</strong> (Jungen KJ. A) mit<br />
Fred Ackermann<br />
Wolfgang Puffe<br />
Klaus Fischer<br />
Klaus Erdmann<br />
mit 175,40 Punkten.<br />
Die Mannschaft der <strong>KJS</strong> (weibl. Jugend Kl. B) mit<br />
Evelin Hadlich<br />
Hannelore Meister<br />
Karin Grund<br />
Lieselotte Markei<br />
Elfriede Springer<br />
mit 147,70 Punkten.<br />
Die Schulmannschaft im Geräteturnen der Schüler Klasse A<br />
von links: Fred Ackermann, Klaus Erdmann, Dieter Rüdiger,<br />
Klaus Fischer. W olfqanq Puffe<br />
27<br />
Auszug Leistungsspiegel<br />
1955
Organisation des Unterrichts<br />
an der <strong>KJS</strong><br />
Die Brücke Nummer 9 / September 1957<br />
Auswahl der Schüler<br />
Unterricht<br />
1. Der Besuch der Kinder- und Jugendsportschule ist eine Auszeichnung und<br />
verpflichtet zu besonderen Leistungen und vorbildlichem Verhalten.<br />
2. Die Kinder- und Jugendsportschulen nehmen nur Schüler auf, die gute schulische<br />
Leistungen nachweisen und darüber hinaus besondere sportliche Leistungen zeigen.<br />
3. Der Besuch der Kindersportschule, Klasse 5 - 8 , berechtigt noch nicht ohne<br />
weiteres zum Besuch der Jugendsportschule, Klasse 9 -1 2 .<br />
Organisation des Unterrichts<br />
1. Für die Kindersportschule gilt die normale Stundentafel der Grundschule. Im Fach<br />
Körpererziehung erhalten die Schüler der Kindersportschule wöchentlich zusätzlich<br />
drei Stunden Unterricht, so dass die Gesamtstundenzahl im Fach Körpererziehung<br />
fünf beträgt.<br />
2. Die Absolventen der Jugendsportschulen legen die Reifeprüfung ab.<br />
3. In der Jugendsportschule ist der Unterricht im Fach Körpererziehung so zu<br />
organisieren, dass die Lehrkräfte in ihrer speziellen Sportart unterrichten, um den<br />
Leistungsstand der Schüler besser steigern zu können.<br />
4. Zur Erreichung des Unterrichtszieles im Wintersport haben die Schüler der Kinder-<br />
und Jugendsportschulen im Verlaufe von acht Jahren mindestens zwei<br />
Wintersportlehrgänge zu absolvieren.<br />
28<br />
Büchner<br />
Klassenlehrer der KJ. 9
So lerne ich richtig!<br />
Arbeitsweise im Unterricht<br />
1 .<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
Ix-ge vor Beginn des<br />
1 ’ntcrrichts alle benötigten<br />
Arbeitsmittel, aber nur 1 |<br />
diese, auf Deinem Platz J *“'• 1<br />
■ > ' w im ^<br />
I * t n — "<br />
S tre ic h t im I .c h rb u c h n u r J P ^ T n l i ^ f k i* l .W JS T *' -y<br />
das A llenvichtigste an! Trage<br />
K a n d b e m e rk u n u e n m s • P . J '- '- i -<br />
Lehrbuch<br />
Aufmerksamkeit im Unterricht ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Hausarbeit!<br />
Melde Dich, wenn Du antworten möchtest, aber auch, wenn Du etwas nicht<br />
verstanden hast!<br />
Arbeitsbedingungen<br />
1. Arbeite konzentriert, mit wenigen, kurzen Pausen!<br />
2. Arbeite möglichst am Nachmittag!<br />
3. Erledige die schwierigen Arbeiten zuerst!<br />
4. Vertrödele keine Zeit mit nutzloser Grübelei! Suche Dir geeignete Hilfen oder<br />
erfrische Dich!<br />
5. Lege vor Beginn der Arbeit alle benötigten Arbeitsmittel zurecht, räume<br />
Nebensächliches beiseite!<br />
Arbeitsweise bei der Anfertigung von Hausaufgaben<br />
1. Erledige Deine Hausaufgaben<br />
immer an demselben Tage, an<br />
dem Du sie aufbekommst!<br />
Überprüfe sie am Tage, bevor Du<br />
in dem betreffenden Fach<br />
Unterricht hast!<br />
2. Sorge dafür, dass vor Beginn<br />
Deiner Hausaufgabe Dein<br />
Arbeitsplatz ordentlich und sauber<br />
hergerichtet ist! Tischdecken aus<br />
Stoff behindern Dich bei der<br />
Arbeit, nimm sie vorher ab! Stelle<br />
den Tisch so, dass das Licht<br />
möglichst von links oder von vorn<br />
auf Deine Arbeit fällt!<br />
29<br />
M i
3. Solange Deine Kräfte frisch sind, ist Deine Leistungsfähigkeit am größten. Deshalb<br />
beginne stets mit den schwierigsten Aufgaben! Leichte Aufgaben z. B. einfache<br />
Skizzen, lasse Dir bis zum Schluss!<br />
4. Mündliche Aufgaben, besonders Literatur, kannst Du auch am Abend erledigen! Lies<br />
auch manchmal laut vor ! Durch diese Unterhaltung bereitest Du Dich auf die<br />
mündliche Kontrolle in der Stunde und auf die Abschlussprüfung vor.<br />
5. Bei mündlichen Aufgaben lies stets das Aufgegebene durch. Bei längeren Abschnitten<br />
teile die Aufgaben in Teilabschnitte ein! Überprüfe das Gelesene, indem Du das Ganze<br />
am Ende des Abschnittes mündlich nacherzählst und das Wesentlichste in wenigen<br />
Stichworten oder Merksätzen notierst!<br />
6. Präge Dir Gedichte, Prosatexte, Merksätze, Regeln, Vokabeln usw. abschnittsweise ein!<br />
Sprich laut, trage anderen vor, lass einen anderen abfragen, schreibe aus dem<br />
Gedächtnis nieder!<br />
7. Lies Deine Niederschriften aus dem Unterricht zu Hause nochmals aufmerksam<br />
durch. Berichtige, ergänze mit Hilfe des Lehrbuches, anderer Literatur oder älterer<br />
Aufzeichnungen! Leiste keine unnötige Schreibarbeit!<br />
8. Bei schriftlichen Arbeiten durchdenke Dir erst das Thema, lege in Sdchworten eine<br />
kurze Gliederung an! Lasse Dich bei der Arbeit nicht stören und ablenken! Denke stets<br />
daran, dass Deine schriftlichen Arbeiten einen sauberen und ordendichen Eindruck<br />
machen müssen. Schreibe deshalb ohne Eile und lies jede geschriebene Arbeit zum<br />
Schluss noch einmal durch!<br />
9. Verteile Wiederholungsaufgaben auf die zur Verfügung stehende Zeit! Arbeite<br />
nach Plan!<br />
Von den Sorgen der Lehrer und E rzieher<br />
Die Brücke Nummer 7 / September 1956<br />
Fach Zeichnen<br />
Seit dem neuen Schuljahr wird durch<br />
einen Fachlehrer regelmäßig<br />
Zeichenunterricht erteilt. Das bei den<br />
Schülern angetroffene Material und<br />
Werkzeug entspricht nicht immer den<br />
Erfordernissen. Vielleicht wäre es ein<br />
wertvolles Weihnachtsgeschenk für die<br />
Kinder, wenn sie einen Block guter<br />
Zeichenpapiere (nur<br />
Weißenbornblöcke) und einen guten<br />
Farbkasten (HO für 2,50 DM , weißer<br />
Kunststoffkasten mit runden<br />
auswechselbaren Farbnäpfen) bekämen.<br />
H e n n i g<br />
(Fachlehrer für Zeichnen)
Fach Musik<br />
Regelmäßiger Musikunterricht findet<br />
ebenfalls seit dem neuen Schuljahr statt.<br />
Die Schüler sollten die durchgeführte<br />
Arbeitsgemeinschaft in<br />
Gitarrenunterricht (in der Schule) für Anfänger<br />
und Fortgeschrittene, für Klavier und<br />
Schifferklavier (im Haus der Pioniere) noch<br />
stärker als bisher aufsuchen, um später in der<br />
entstehenden Schulmusikgruppe (Gitarren,<br />
Schifferklavier, Mandolinen) mitzuwirken.<br />
Die Brücke Nummer 5 / Mär% 1956<br />
Nadelwerkunterricht<br />
D<br />
er Nadelwerkunterricht in den Grundschulklassen macht im allgemeinen viel Freude.<br />
Die Schüler arbeiten fleißig mit und halten gute Disziplin. Eine Ausnahme bildet nur<br />
die Klasse 8. Der Lehrplan sieht in dieser Klasse Nähen vor. Als mich vor einiger Zeit<br />
einige Schülerinnen baten, ihnen doch im Hinblick O berhof beim Stricken von<br />
Söckchen, Mützen usw. behilflich zu sein, kam ich ihnen natürlich entgegen.<br />
Allerdings nutzen das einige Schülerinnen dahingehend aus, dass sie direkt verlangten, nun auch<br />
Sachen für ihre Puppen im Unterricht stricken zu dürfen. Sie gaben z. B. an, ihre Eltern hätten<br />
kein Geld, Material für die lehrplanmäßig anzufertigenden Sachen zu kaufen. D arunter leidet<br />
naturgemäß auch die Disziplin des Unterrichts, so dass ich in der Klasse 8 zur Zeit Schwierigkeiten<br />
habe.<br />
Ich bitte die betreffenden Eltern, ihren Töchtern das notwendige Material zur Verfügung zu<br />
stellen und sie auf die Notwendigkeit des Unterrichts im Nadelwerk hinzuweisen.<br />
Langeweile?<br />
Rosa Müller<br />
Lehrkraft für Nadelwerk<br />
Sind es böse Zungen, die davon reden, dass an der Kinder- und Jugendsportschule<br />
manchmal Langeweile herrscht? Urteilen Sie einmal, liebe Eltern! 24 Stunden hat unser<br />
Erdentag mit seiner Nacht (aber die ist ja bekanntlich zum Schlafen da). Addieren wir also:<br />
täglich 8-10 Stunden Schlaf und Mittagsruhe, 5 - 7 Stunden Unterricht im Schulgebäude,<br />
die Hausaufgabenzeit, auf alle Tage der Woche verteilt die Stunden der einzelnen Sportdiszipline<br />
der verschiedenartigsten Arbeitsgemeinschaften, Pionierveranstaltungen, Kinobesuche,<br />
W ettkämpfe, Zirkel der Gesellschaft für Sport und Technik... haben Sie zusammengezählt?<br />
Trotzdem! Wenn unsere Pioniere, FDJler und Schüler der Klassen 8, 9 und 10 es meinen, so<br />
können sie sich an einer „Veranstaltungsreihe“ mit folgenden Them en beteiligen: Vom Fernhören<br />
zum Fernsehen - Kleine Anstandslehre: Wir machen Bekanntschaften, wie benehme ich mich bei<br />
31
Tisch und im Freundeskreis? — eine Vorstadt der Zukunft — Verlängerung des Lebens und die<br />
Wiederbelebung der Toten — Doch du siehst nur die im Licht — Woraus besteht die Welt? —<br />
Warum widersprichst du? — Unsere <strong>Blankenburg</strong>er Umgebung — Keine Kohle mehr, was dann? —<br />
Raketenflug in den Weltraum — Wie wurde die Erde, das Leben und der Mensch? — Über das<br />
Verstehen junger Menschen - Kitsch und Kunst im täglichen Leben - Triebkräfte des Geschehens<br />
— Vom Aberglauben.<br />
Was meinen Sie dazu, liebe Eltern? Schreiben Sie uns Ihre Meinung! Handeln wir in Ihrem<br />
Interesse? Wir wollen uns jedenfalls nach Friedrich Hegel richten, der einmal sagte: „Es teilt sich<br />
die Schule mit der Familie in das Leben der Jugend. Durch das gemeinschaftliche und<br />
übereinstimmende Handeln der Lehrer und Eltern kann allein etwas Wirksames zustande<br />
kommen.“<br />
1 jebe Filtern!<br />
Weigel, Lehrer<br />
/ y \<br />
Ich erteile Ihren Kindern, die die Kinder- und Jug€nc}sportschule besuchen, den Unterricht in<br />
französischer Sprache.(...) j (<br />
Unsere Schüler sollen doch einmal die Repräsentanten unserer DDR auf den Sportplätzen<br />
des Auslandes sein. Dazu aber genügt es nicht:, nur Spprtkanone zu sein, dazu gehört auch<br />
eine gewisse Wendigkeit. Und dies sollen sich/ihre Kinder auf unserer Schule aneignen. Dieser<br />
Aufgabe dienst auch der fremdsprachliche Unterricht. (,..)<br />
Ich vermisse bei unseren Schülern dj^ rechte Freude an den Fremdsprachen und das rechte<br />
Bewusstsein. Sie wollen hartes Holz m c$t/bohren./ich habe mich immer wieder bemüht, ihnen<br />
kJarzumachen, dass die Schule ihr freigqwähltef Arbeitsplatz ist, und dass sie dort eben auch<br />
arbeiten müssen. Unsere Schüler glauben auch nur (noch allzu oft, dass sie für die Lehrer, für die<br />
Schule arbeiten müssten. Sie verstehen noch nichn dass sie für$ Leben, für sich und für ihre<br />
Mitmenschen lernen. j<br />
Unsere Schüler haben große Fertigkeiten\im Etfiflctn von Ausreden und in der Anferdgung von<br />
„Spickzetteln“. Wenn sie die Zeit,, die sie dazu benötigen, gebrauchen wätden, um zu lernen, so<br />
würden sie sich großen Arger und viel Unannehmlichkeiten ersparen und tut die Erweiterung ihres<br />
Wissens viel profideren.<br />
Liebe Eltern, helfen Sie uns bittq^ dabei^diese Schwierigkeiten^'zu überwinden. Wir arbeiten so<br />
gemeinsam zum Wohle und zum ¿lijckrünseKir Kinder.<br />
Hutschen re uter, Franz.-Lehrer<br />
Liebe Eltern!<br />
Ich möchte Ihnen in diesem Elternbrief einmal über einige Dinge berichten, die uns<br />
Lehrkräften (wenn wir Lehrer vom Dienst sind) und den Erzieherinnen täglich zu schaffen<br />
machen. Sie wissen, dass unser Tagesplan angefüllt ist mit vielen außerschulischen<br />
Veranstaltungen, so dass jede Minute am Nachmittag eigentlich ausgenutzt werden müsste.<br />
Bei den Oberschülern sind auch oft die Abende sehr ausgefüllt.<br />
Wie sieht es nun mit der Pünktlichkeit auf der einen, mit der Rücksichtnahme auf der anderen<br />
Seite aus? Das sind zwei Begriffe, die unsere Schüler nur aus dem W örterbuch kennen. Zu Ihrer<br />
Orientierung: der Nachmittag sieht im Winter etwas anders aus als im Sommer. Damit jeder<br />
Schüler bei Tageslicht kleine Besorgungen in der Stadt erledigen kann, liegt die Freizeit nach der<br />
Mittagsruhe von 14:45 - 16:00 Uhr. Um 16:00 Uhr gibt es Kaffee und anschließend folgt die<br />
32
Hausaufgabenzeit. Diese Zeiten verschieben sich dann, wenn eine Arbeitsgemeinschaft früher<br />
beginnt.<br />
In der Mittagsruhe müsste der Begriff Rücksichtnahme das erste Mal zur Anwendung kommen.<br />
Unsere Grundschüler sowie Oberschüler sind alle sehr eingespannt in den Nachmittagsbetrieb, so<br />
dass sie eigentlich die Ruhe sehr nötig haben. Da klingt ein Türenklappen durchs Haus, auf den<br />
Gängen wird gelärmt und selbst in den Zimmern herrscht nicht die Ruhe, die man zum<br />
Ausspannen der Nerven und des Körpers braucht.<br />
In der Freizeit geht es immer lebhafter zu, sie dient ja gleichfalls der Entspannung oder dem<br />
Kräftesammeln, die man für die kommende Arbeit benötigt. Leider haben aber wenig Kinder ein<br />
Maß dafür, bis hierher geht die Fröhlichkeit — ab hier beginnt unnützes Lärmen. Es gibt also auch<br />
in dieser Zeitspanne viele Dinge, hinter die eine Erzieherin oder der Lehrer vom Dienst kommen<br />
muss. Viel grober Unsinn wird noch verzapft von den Schülern, die noch nicht eine freie Zeit<br />
zweckmäßig - ihrem eigenen Bedürfnis entsprechend - auszufüllen verstehen. Hier wäre Zeit zum<br />
33<br />
E . Kürschner<br />
Stellv. Direktor
Die Brücke Nummer 6 / Oktober 1956<br />
W in terlag er O berhof 1956<br />
Der erste Tag aut Skiern<br />
Am zweiten Tage unseres Aufenthaltes in O berhof rüsteten wir uns zu einer<br />
Skiwanderung. Gleich nach der ersten Abfahrt machte uns ein steiler Anstieg große<br />
Schwierigkeiten. Schweißtriefend kamen wir beide oben an. Inzwischen hatten wir schon<br />
oftmals mit dem Schnee Bekanntschaft gemacht und dadurch den Anschluss an die<br />
Gruppe verloren. Nur der Trainer, Herr Spielmann, und Herr Kunze, der Klassenlehrer, waren<br />
unsere Begleiter. Sie gaben Anweisungen, doch es war nichts zu machen. Die Skier rutschten weg,<br />
und wir verschwanden in einer Schneewolke. Mit saurem Gesicht tauchten wir beide wieder auf.<br />
Pech! War das nass! Der Mut sank uns aber nicht. Bei der weiteren Fahrt verirrten wir uns und<br />
mussten einen anderen Weg wählen. Nach einer<br />
halben Stunde entdeckten wir unsere Gruppe auf<br />
der entgegengesetzten Seite. „Huuuu!“ riefen<br />
wir, und „Harry“ erklang die tiefe Stimme von<br />
Herrn Spielmann. Schnell waren sie bei uns, und<br />
nun stand allen eine entscheidende Abfahrt<br />
bevor. Wir sollten nämlich in Anfänger und<br />
Fortgeschrittene eingeteilt werden. Die ersten<br />
waren schon unten angelangt, und wir krakelten<br />
noch immer den Hang hinauf. Oben<br />
angekommen, stritten wir uns, denn keiner<br />
wollte zuerst fahren und dem anderen eine „Wanne“ bauen. Dann schließlich einigten wir uns,<br />
denn Ralf, der Pionierleiter, machte ein böses Gesicht. Eine kleine Tanne, die am Wege stand,<br />
wurde schon von einigen umarmt. Wir beide hatten diese besonders lieb. Mit Volldampf brausten<br />
wir auf sie zu und ein Gelächter erscholl. Weiß, wie die Schneemänner, erreichten wir die Gruppe.<br />
Natürlich zählte man uns zu den Anfängern. Es war schon spät, und wir traten den Heimweg an.<br />
Erschöpft und voll neuer Erfahrungen schlossen wir unseren ersten Tag auf Skiern mit einem<br />
kräftigen: „Ski Heil“!<br />
34<br />
Renate Dietz und<br />
Brigitte Kieschnick
Die Brücke Nummer 9 / Oktober 1956<br />
Z w e im a l S kilager Siegm undsburg<br />
Aus dem Tagebuch der Klasse 11<br />
Christa Thum berichtet:<br />
Schon lange haben wir uns auf diese Zeit gefreut und heute sil ir ^m Ziel<br />
angelangt. In der freundlichen Gaststätte Hiftenberg sinä wir ä tiegen. V or<br />
wurden wir in die Quartiere eingewiesen, die in der Ortschaft rstreut w£f?n. Zum<br />
Mittagessen, das 12:30 Uhr eingenommen wird, waren alle bünktli;<br />
ich macht so<br />
eine Omnibusfahrt mächtigen Hunger, der zur Zufriedenheit aller 2^ s^ f€ s illt wurde.<br />
Für den ersten Tag sah das Lehrprogramm eine Fahrt n ^ ^ je lä n d e vor. Anfangs gingen alle<br />
gemeinsam, doch dann trennten sich die Anfänger, darunter Liesel, Ameise, Anne, Karin, Hanne<br />
und ich, von den anderen „Skiläufern“ , die mit Herrn Schneider das Gelände unsicher machten.<br />
Herr Kleppe und Herr Fischer gingen mit uns. Nachdem wir die anderen hinter uns gelassen<br />
hatten, fuhren wir zurück zum Idiotenhügel.<br />
Die erste M utprobe war zu bestehen; denn ist ein Hügel nicht dazu da, um von oben nach unten<br />
zu gelangen? Wie? Das sollte bei uns vorläufig keine Rolle spielen. Die Hauptsache war, dass jeder<br />
unten war. Sogar Herr Fischer, den wir Anfänger liebevoll in unseren Kreis aufnahmen, wagte die<br />
„sausende, schwindelerregende Abfahrt“.<br />
Es war noch ziemlich früh,<br />
und wir folgten gern und<br />
fröhlich Herrn Kleppe, der<br />
uns ein bisschen in die<br />
Gegend führen wollte.<br />
Unser erster „Langlauf‘<br />
führte durch den Wald, um<br />
schließlich in einer<br />
Gastwirtschaft zu enden.<br />
Die Fahrt durch den Wald<br />
war ganz große Klasse.<br />
Welchem Skifahrer lacht<br />
~ O b crh o jf<br />
nicht das Herz, wenn es<br />
bergab geht? Ja - aber was<br />
machen, wenn sich plötzlich<br />
ein Wassergraben in den Weg legt? Eine riesengroße Aufgabe (der Schreck ist genauso groß) für<br />
uns kleine Anfänger!!! Anne, die vor mir fuhr, steuerte ganz einfach in ein Gebüsch und war<br />
meinen Blicken entschwunden. Wir anderen lösten die Aufgabe meisterhaft, indem wir die<br />
„Backenbremsen“ zogen.<br />
Bis dahin verlief unsere Skitour lustig und reibungsvoll. Der Heimweg dagegen sollte weniger<br />
lustig, aber um so reibungsloser werden, denn von Reibung konnte gar keine Rede sein: Zwei<br />
Schritte vorwärts und einen Schritt zurück, also recht langsam und erm üdend für uns. Herrn<br />
Fischer hatten wir an den Schluss beordert, und ihm die Rolle des Lumpensammlers erteilt. Wollte<br />
er an uns vorbeischleichen, und sich nach vorn pirschen, ging ein allgemeiner Proteststurm los.<br />
Seine Eile war ja verständlich, denn wie ihn zog auch uns der Hunger unserem Heim zu. D och es<br />
war nichts zu machen, denn „Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps“ bzw. Essen.<br />
35
Endlich — ein hörbarer Seufzer ging durch unsere Reihen — waren wir angelangt. Ein ausgiebiges<br />
Abendbrot befriedigte den Bärenhunger, den wir mitgebracht hatten.<br />
Mit schöner Musik und ein bisschen Tanz schloss unser erster Tag in Siegmundsburg.<br />
Die Brücke Nummer 9 / Oktober 1957<br />
„W ie der Storch im S a la t“!<br />
Waltraud Kirs t en und U r s el He in icke (Bild) berichten:<br />
Auch der fünfte Tag unseres Skilehrgangs sah als erstes das<br />
Frühstück vor. Mit neuem Mut und gut gewachsten Brettern<br />
führte uns der Weg gemeinsam mit Herrn Fischer auf den<br />
Idiotenhügel nach Limbach. Unser Tagesziel war: Größere Sicherheit<br />
auf den Brettern ohne Stöcke zu erreichen und Kurven zu erlernen.<br />
Schon beim Fahren auf einem Bein kamen unheimliche Figuren zustande. M eister auf diesem<br />
Gebiet war Evi, die wie ein Storch im Salat auf dem weißen Untergrund dahinglitt. Dann<br />
begannen wir mit dem „Torlauf*. Liesel und Elfriede rutschten am Anfang den ganzen Hang<br />
hinunter . Auch die übrigen kamen nicht ohne Stürze davon. Erst nach langem Fahren wurden<br />
alle Tore genommen. Ermüdet kamen wir zum Mittagessen an. Nach kurzem Unterricht über<br />
Skiausrüstungen wurde der Nachmittag allen Gruppen freigestellt.<br />
Die schönen Tage gehen zu Ende -<br />
Die W ettkäm p fe bilden den Höhepu<br />
Ans dem Tagebuch der Klasse 8<br />
Mittwoch, den 27.2.1957<br />
Auf den heutigen Tag waren wir alle sehr gespannt, denn für viele von uns war der<br />
geplante Abfahrtslauf nach Zeit der erste Wettkampf im Skilauf. Der Weg führte uns<br />
zum Limbacher Steilhang. D ort angekommen, übte die Anfängergruppe mit Herrn<br />
Geißler den Pflugbogen und das Kurvenfahren. Die Fortgeschrittenen übten Schwingen<br />
am Hang und Fahren durch gesteckte Tore. Um 11 Uhr begann unser Wettkampf. Nur wenige<br />
erreichten ohne Sturz in beiden Durchgängen das Ziel.<br />
Bei den Fortgeschrittenen wurden folgende Schüler Sieger:<br />
Mädchen:<br />
1. Edda Kamin<br />
2. Uta Horn<br />
3. Christel Seifarth<br />
36
Jungen:<br />
1. Jürgen Winzer<br />
2. Gerd Rüffler<br />
3. Dieter Rödiger<br />
Bei den Anfängern gab es folgende Platzierungen:<br />
1. Antje Friedrich<br />
2. Ursula Wackernagel<br />
3. Doris Schindler<br />
Am Nachmittag wurde dann noch fleißig am Hang geübt. Dabei gab es den ersten und einzigen<br />
Spitzensalat. Unter Schlachtrufen wurde Antje von den beiden Peters auf dem Schlitten nach<br />
Hause gefahren.<br />
Die Brücke Nummer 14 / Oktober 1958<br />
Das S kilager der K lasse 11 in Stützerbach<br />
Gerda Docter berichtet:<br />
N<br />
un<br />
herrlich<br />
sollte endlich auch einmal die Klasse 11 ins Winterlager fahren dürfen. Wir freuten<br />
uns alle mächtig, eine Woche fern der Schule, inmitten einer wunderbaren Umgebung<br />
im Thüringer Wald auf den Brettln zu verbringen. Unser Ziel war ein etwa 3 km vor<br />
Stützerbach gelegenes Ferienlager, das uns aufnehmen sollte. Dort oben war alles<br />
primitiv, wie es eben zu einem richtigen Skilager<br />
gehört. Unsere Jungen waren anfangs nicht sehr erbaut davon,<br />
für jede Mahlzeit etwa 10 Eimer Wasser aus der Quelle holen<br />
zu müssen; aber wir ..amüsier/eaBN uns dafür beim<br />
Kartoffelschälen.<br />
Täglich übtei^wir dann, die Jun<br />
Anleitung von Herrn<br />
Buff, die Mädchen, die zwar keine soldien Experten wie ihre<br />
Klassenkameraden waren,<br />
ileibe nicht an deren<br />
Massenproduktion von Kleinfiol2 ranreichten, unter der<br />
Obhut von Herrn G aßW Jrao üdqm wahrhaft idealen<br />
Hügelgelände Stützerbacjfs/Da gab' b\) manchen Sturz auf<br />
den stellenweise verb^pinten Hänge manchmal musste<br />
die von Rena erfuMRie Stock- ocj f die allgemein übliche<br />
Textilbremse zu Hilfe genomrrign w^j pfen, wenn es in rasender<br />
Fahrt auf einenKjpaum zuging,' mit unserer geringen<br />
Kurventechnik nie nifljt zu meistern warx^Auch zahlreiche kleine<br />
Bäche, die trüdötpsch unter einer \ hohen Schneedecke<br />
dahinplätschertenj4rollten manchem von üra zum Verhängnis<br />
werden.<br />
Kleine Geländefahrten, die uns zum Haus oder zur Unterkunft brachten, bereiteten uns großes<br />
Vergnügen. Es war einfach herrlich, durch den tiefverschneiten Wald, den Stützerbacher Grund<br />
oder auf Wegen zu fahren, die nur tagealte oder gar keine Spuren zeigten.<br />
37
Eine längere Wanderung führte uns am Gabelbachschen Schloss, Goethes Jagdhaus, vorbei zum<br />
Kickelhahn, wo uns ein ziemlicher Schneesturm mit Windstärke 6-7 erwartete. Am letzten Tage<br />
beschloss ein kleiner Wettkampf unser Lager, der auch noch einige Paar Skier daran glauben üeß,<br />
und nicht zuletzt unsere Hirschi, die sich den Fuß verstauchte. Bilanz des Lagers:<br />
14 x Spitzensalat, 2 Schwer- und viele Leichtverwundete und die Gewissheit, ein paar schöne Tage<br />
verlebt zu haben.<br />
Die Brücke Nummer 14 / Oktober 1958<br />
Prüfungen im Fach Körpererziehung<br />
Prüfung<br />
1. Gemäß den besonderen Möglichkeiten der Kinder- und Jugendsportschulen und der<br />
erhöhten Stundenzahl im Fach Körpererziehung werden an die Schüler dieser Schulen<br />
ab Schuljahr 1954/55 erhöhte Anforderungen bei den Prüfungen im Fach<br />
Körpererziehung gestellt.<br />
2. Für die Schüler der Kinder- und Jugendsportschulen werden in den Klassen 7-12<br />
besondere Zeugnisse für die Leistungen im Fach Körpererziehung gegeben. Diese<br />
Zeugnisse berücksichtigen die Leistungen in den einzelnen Sportarten, besondere<br />
Leistungen, sportliche Erfolge und die Sportarbeit außerhalb des Unterrichts.<br />
3. Die Festlegung der Gesamtnote im Fach Körpererziehung für die Schüler der 7. — 12.<br />
Klassen der Kinder- und Jugendsportschulen erfolgt nach einem Punktsystem, das<br />
Ausgleichsmöglichkeiten zwischen den einzelnen Sportarten gestattet. Dadurch wird<br />
unter Berücksichtigung der vielseitigen körperlichen Ausbildung das Streben nach<br />
besonderen Leistungen in einer oder mehreren Sportarten positiv be\y«rtet.
i<br />
Die Brücke Nummer 24 Oktober 1960<br />
M eilensteine der schulischen A rbeit<br />
> A b sch lu ssp rü fu n g der K lasse 8 -<br />
Mit recht ordentlichen Ergebnissen konnten diese Prüfungen in<br />
den Jahren 1956 bis 1958 abgeschlossen werden.<br />
> A bitur 1958<br />
Es war das erste Abitur unserer Schule.<br />
> A bitur 1959<br />
Die Leistungen waren mit gut zu bezeichnen.<br />
> F a h n en w eih e<br />
Ein Arbeitersporder weihte unsere Schulfahne.<br />
y N a m e n s g e b u n g<br />
Frau John verlieh unserer Schule den Namen „Werner John“<br />
39
Ju g e n d w e ih e<br />
Fast ausnahmslos nahmen bisher die Schüler der 8. Schuljahre an<br />
der Jugendweihe teil.<br />
40
^ Elternbeiratsw ahlen<br />
Eltern aus dem ganzen Bezirksgebiet arbeiten aktiv in diesem<br />
wichtigen Organ mit.<br />
V Frcundschaftsratsw ahlen — ZSG L-W ahlen -<br />
Das Jahr 1959 war der Auftakt zur bewussten gesellschaftlichen,<br />
parteilichen Arbeit der Jugendorganisation.<br />
41
Reifeprüfungen 1958 - 1964<br />
N on scolae, sed vitae discimus<br />
Zahl der Prädikat Prädikat<br />
Absolventen<br />
„sehr gut“ ”^Ut<br />
Schuljahr 1957/58<br />
D. Horn<br />
A. Knoll<br />
J. Klette<br />
D. Weber<br />
E. Kutza<br />
H. Meister<br />
Ch. Thum<br />
Zahl der Prädikat Prädikat<br />
Absolventen , .. »gut“<br />
„sehr gut“<br />
Schuljahr 1958/59<br />
Gerda Docter P. Blumert<br />
K. Kowalski<br />
H. Reißmann<br />
G. Schröter<br />
S. Graf<br />
R. Kühn<br />
A. Patzer<br />
42<br />
E. Kaldarasch<br />
H. Körner<br />
R. Schmidt<br />
E. Hadlich<br />
L. Markei<br />
E. Springer<br />
R. Unger<br />
K. Hoffmann<br />
K. Mocker<br />
R. Scheffel<br />
H. Steininger<br />
I. Hirschmann<br />
C. Nendel
Zahl der P r ä d ik a t Prädikat<br />
Absolventen , .. «eut“<br />
„sehr gut“<br />
28<br />
Zahl der<br />
Absolventen<br />
21<br />
Ursula Grosse<br />
Karla Schoele<br />
Uta Stahl<br />
Gudrun Wadenbach<br />
Rositha Büttner<br />
Heidi Kokel<br />
Horst Kipper<br />
Wulf Polack<br />
Ingrid Sanner<br />
Schuljahr 1959/60<br />
K. Erdmann<br />
B. Kieschnick<br />
W. Puffe<br />
S. Adolph<br />
E. Dünkel<br />
W. Jendrze<br />
G. Voigt<br />
R. Dietz<br />
I. Ludwig<br />
W. Seidel<br />
U. Bradler<br />
G. Haake<br />
H. Käßmann<br />
G. Fischer<br />
P r ä d ik a t Prädikat<br />
„sehr gut“ ”8U‘“<br />
Schuljahr 1960/61<br />
Gerd Rüffler U. Konhäusner R. Kellermann<br />
G. Büchler R. Leichsenring<br />
H. Pietzsch S. Just<br />
A. Liebau J. Krauß<br />
K. Oberländer D. Rödiger<br />
J. Schmidt V. Striegler<br />
R. Wollny<br />
Zeugnisübergabe<br />
43
Zahl der<br />
Absolventen<br />
P rädik at<br />
„sehr gut“<br />
Schuljahr 1961/62<br />
Prädikat<br />
»gut“<br />
28 Henrike Jauch A. Kalwa Ch. Voigt<br />
M. Grünbeck W. Kipper<br />
E. Büttner R. Finn<br />
M. Kröber A. Trisch<br />
K. Vogel B. Lippmann<br />
U. Preiß G. Schwarz<br />
I. Rabetge B. Thieme<br />
Übergabe der Abiturzeugnisse<br />
44
Die Brücke Nummer 14 / Oktober 1958<br />
K unstgeschichtlicher Höhepunkt im Schuljahr<br />
Kunststadt Dresden<br />
D ie<br />
beiden Abiturklassen unserer Schule hatten auch in diesem Jahr Gelegenheit, in der<br />
Zeit vom 12. bis zum 15. Februar 1960 in Dresden zu sein, um durch eifriges Studium<br />
an Originalen aus der Malerei, der Plastik und der Architektur die Kenntnisse und das<br />
Wissen zu erweitern und zu vertiefen. Der erste Besuch galt dem herrlichen Zwinger<br />
mit seiner umfangreichen Gemäldesammlung. ^ ,<br />
Als wir im Zwingerhof standen und die in f '<br />
mühsamer und kostspieliger Arbeit & 5 9 A w&bJtSR'i- V Wrestaurierten<br />
Bauwerke betrachteten,<br />
erinnerten wir uns alle an jenen ¿Se S V<br />
verhängnisvollen Tag, der genau vor 15 ^<br />
Jahren das blühende „Elbflorenz“ in wenigen a H Ü M i u w<br />
Stunden in Schutt und Asche sinken ließ, und<br />
erkannten Sinnlosigkeit<br />
Zerstörung amerikanische Flieger. Die<br />
Bildwerke der Gemäldegalerie, durch<br />
fachkundige Worte über Komposition, Perspektive, Anatomie und psychologischen Effekt<br />
erläutert und nahegebracht, hinterließen bei allen defe und bleibende Eindrücke. Im<br />
Wechselgespräch untereinander<br />
wurden Meinungen und<br />
geistvolle und fruchtbare<br />
auch dieser oder jener von uns<br />
zeigten doch die leuchtenden<br />
waren.<br />
Der Besuch des Hygienehoch<br />
interessant. Wir<br />
Fundgrube von<br />
Anschauungsmaterial,<br />
Reflexlehre über die<br />
„Gläsernen Kuh“ und der<br />
und ein Kinobesuch , der uns<br />
„Romeo und Julia“ zeigte,<br />
Eindrücke.<br />
45<br />
und mit Kunsdnteressenten<br />
Ansichten ausgetauscht, wurden<br />
Diskussionen geführt, und wenn<br />
noch passiver Lauscher blieb, so<br />
Augen, dass auch sie tief ergriffen<br />
Museums war ebenfalls für alle<br />
entdeckten hier eine wahre<br />
ausgezeichnetem<br />
angefangen von der Pawlowschen<br />
embryonale Entwicklung bis zur<br />
„Gläsernen Frau“. Ein Tanzabend<br />
den guten englischen Farbfilm<br />
bereicherten ebenfalls unsere<br />
M. H e n n ig , Fachlehrer
Die Brücke Nummer 18 / Dezember 1958<br />
Arbeitseinsätze der Schüler<br />
R a lf S c h e ffe l berichtet:<br />
Ich war als Schülcr der Jugendsportschule im Arbeitseinsatz<br />
ür einen guten Oberschüler genügt nicht allein ein ausgezeichnetes Wissen in Mathematik<br />
Foder Geographie, sondern er muss die sozialistische Produktion kennen gelernt haben, er<br />
muss es verstehen, mit den einfachsten Werkzeugen umzugehen und auch in der<br />
Landwirtschaft die wichtigsten Arbeiten ausführen können. In den diesjährigen<br />
Sommerfenen schickte fast jede Oberschule das erstemal geschlossen Schüler als Helfer in die<br />
Betnebe und aufs Land. Die Länge der Arbeitszeit war verschieden. Die meisten Oberschüler<br />
arbeiteten 14 Tage. Auch ich, ein Schüler der Jugendsportschule <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>, arbeitete 14<br />
Tage. Ein paar Tage, nachdem wir von den Bestenermitdungen der Kinder- und<br />
Jugendsportschulen in Karl-Marx-Stadt zurückgekehrt waren, begann unsere Arbeit. Es war am<br />
14. Juli. Unsere Arbeitsstelle war der VEB Bau (K) Rudolstadt. Wir fuhren mit dem Zug nach<br />
Rudolstadt. Im VEB Bau (K) wurden wir in einen Raum geführt, worin eine kurze<br />
Arbeitsbesprechung stattfand. Wir waren über 20 Jungen der Klassen 9 - 11.Die Mädchen<br />
arbeiteten im Forst. Die Abiturklasse war schon vor uns 14 Tage in der Produktion tätig.<br />
Nachdem alles Wichtige besprochen war, wurden die verschiedenen Arbeitsstellen bekannt<br />
gegeben. Mit weiteren drei Schülern unserer Klasse arbeitete ich in einer Brigade, die an der<br />
Sandgrube beschäftigt war. Wir deckten Mutterboden ab. Diese Arbeit beschäftigte uns 3 Tage.<br />
Wir haben unserer Schule keinen Schandfleck hinterlassen. In einem Telefongespräch zwischen<br />
dem VEB Bau (K) in Rudolstadt und der Schulleitung kam zum Ausdruck, dass man mit uns sehr<br />
zufrieden war. Die Arbeit war in diesen 3 Tagen durch sehr große Wärme erschwert. Den Rest der<br />
Woche machte uns die Sonne nicht so zu schaffen. Wir machten Aufräumungsarbeiten bei den<br />
neuerbauten Wohnblocks in Uhlstädt. Bald war auch diese Arbeit verrichtet und alle waren<br />
gespannt, wo nun unsere nächste Arbeitsstelle ist. Bald erfuhren wir es: MTS Großkochberg. Wir<br />
sollten V2 8 Uhr mit einem Bus abgeholt werden. Es klappte nicht so, wie es sollte. Der Bus kam<br />
später. Den ersten Tag begannen wir also mit Verspätung. Es war kein guter Anfang, doch das<br />
änderte sich sofort am nächsten Tag. Pünkdich Vi 8 fuhren wir, 18 Schüler der Jugendsportschule,<br />
zu unserer Arbeitsstelle und arbeiteten bis 17 Uhr. Das wird den meisten sehr lang Vorkommen,<br />
doch wir arbeiteten nur bis zum Freitag. Die Stunden für Sonnabend haben wir herausgearbeitet.<br />
Die Arbeit auf der MTS Großkochberg war die schwerste von den bisher verrichteten. A uf dem<br />
H of der MTS machten wir Ausschachtungsarbeiten und planierten den von uns freigelegten<br />
Boden. Die ausgeschachtete Erde fuhren wir mit Loren hinter das MTS-Gebäude, um auch dort<br />
zu planieren. Hier in Großkochberg arbeiteten wir 5 Tage und haben uns immer bemüht, mit<br />
unserer kollektiven Arbeit, in der wir die Jugendsportschule <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> vertraten, einen<br />
guten Eindruck zu hinterlassen.<br />
46
Arbeitseinsatz der Klasse 7<br />
(nicht %u verwechseln mit dem Unterrichtstag in der Produktion!)<br />
Am Dienstag, dem 30. September 1958, um 9:30 Uhr, gingen wir Mädchen der Klasse 7<br />
auf ein Maisfeld der MTS.<br />
Anfangs hatten wir nicht viel Lust, wir hätten lieber Kartoffeln gelesen. Doch unser<br />
Murren halft nichts; wir gingen trotzdem!<br />
Am Maisfeld angelangt, teilten wir uns in zwei Gruppen. Jede Gruppe bekam ein Feld zugewiesen.<br />
Die Arbeit begann. Jede Gruppe war bemüht, als erste fertig zu sein. So ging es schnell voran und<br />
bald lag kein Mais mehr auf dem Feld herum.<br />
Auf dem Weg ins Internat sagten wir zu Fräulein Kürschner, dass es uns doch gut gefallen hat.<br />
Wir sahen ein, dass unsere Arbeit sehr wichtig war, denn sonst wäre viel Futter verlorengegangen.<br />
Nach dem Mittagessen ruhten wir uns eine halbe Stunde aus, dann ging es wieder an die Arbeit. Es<br />
wurden Wildfrüchte gesammelt. Wir bildeten drei Gruppen. Jede Gruppe bekam den Auftrag,<br />
einen Campingbeutel voll Beeren zu sammeln. Zwei Gruppen erfüllten ihr Soll. Die dritte Gruppe<br />
hielt es für besser, auf Bäume zu klettern und Obst zu „ernten“. Sie füllten nur einen halben<br />
Beutel mit Beeren. Auch das Sammeln von Wildfrüchten ist sehr wichtig, denn sie werden zur<br />
Verarbeitung von Heilmitteln dringend benötigt. Mit unseren Arbeitseinsätzen beweisen wir, dass<br />
wir nicht nur gute Sportschüler sind, sondern auch überall dort mithelfen, wo wir gebraucht<br />
werden.<br />
S ig r id M e tz e<br />
Die Brücke Nummer 16 / September 1958<br />
S ig r id A d o lp h berichtet:<br />
Auch ich war im Arbeitseinsatz<br />
Seit der 8. Klasse arbeite ich alljährlich in den Ferien zu Hause in einem Volkseigenen<br />
Betrieb. Jedes Jahr kam ich an eine andere Arbeitsstelle, und stets gefiel mir meine neue<br />
Aufgabe. Am meisten freute ich mich aber, wenn ich an einer Maschine stand, an der nach<br />
Leistung gearbeitet werden musste. Dann strengte ich mich gleich von vornherein an, die<br />
festgesetzte N orm zu schaffen und noch mehr zu leisten. Ich hörte Arbeiter, die über schlechte<br />
Verhalten und mangelhafte Arbeit von manchen Oberschülern sprachen. Die Arbeiter, in deren<br />
Abteilung ich beschäftigt war, wussten, dass ich von der Sportschule war, und ich wollte ihnen<br />
beweisen, dass wir auch ordentlich arbeiten. Auf keinen Fall durfte ich hinter den gleichaltrigen<br />
Lehrlingen zurückstehen. Befriedigt ging ich am Nachmittag nach Hause, wrenn ich mein Ziel<br />
erreicht hatte. Am Ende der Arbeitszeit zeigte ich dann daheim allen freudig das selbstverdiente<br />
Geld, das ich mir im Stillen schon eingeteilt hatte. Während der Ferienzeit des vorigen Jahres<br />
verdiente ich etwas mehr Geld als im vorvergangenen Jahr. Ich nahm mir vor, in den nächsten<br />
Ferien (also diesmal) wieder dort zu arbeiten.<br />
Wie von allen Oberschulen unserer Republik, sollte auch von unserer Schule ein gemeinsamer<br />
Arbeitseinsatz durchgeführt werden. Nach den Bestenermittlungen begannen wir Mädchen der 9.,<br />
10. und 11. Klasse im Forst bei <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> zu arbeiten. W'ir hatten einen weiten Weg bis zu<br />
unserer Arbeitsstelle. Das Pflanzstreifenhacken war für uns ungewohnt und ging uns nur langsam<br />
von der Hand. Als dem Förster von allen Mädchen die Frage gestellt w'urde, ob wir etwas<br />
verdienen und dann wie viel, sagte er uns, dass man im Forst keinen Stundenlohn bekommt,<br />
sondern bestimmte Normen einhalten muss, um etwas zu verdienen. Wir rechneten aus, dass wir<br />
47
am Tag auf 3,- DM kommen würden, weil wir nicht so schnell vorankamen. Alle waren darüber<br />
ärgerlich, und ich vergaß, was Sinn und Zweck unseres Einsatzes ist. Ich dachte mir: „Zu Hause<br />
bekomme ich für gleiche Arbeit doch mehr, da arbeite ich lieber bei uns“, und fuhr am anderen<br />
Tag heim. Meine Mutti war überrascht, als ich ankam und auf ihre Fragen äußerte ich meinen Plan<br />
Es gab eine heftige Diskussion. Meine Mutti war schrecklich böse über mein Verhalten. Sie sagte-<br />
„Du bist dir ja gar nicht im klaren darüber, was ein gesellschaftlicher Einsatz ist, und warum er<br />
durchgeführt wird. Der Staat gibt soviel Geld für euch aus, und ihr wollt euch nicht ein bisschen<br />
dankbar erweisen. Ihr verdient das alles nicht. Du kriegst selbst Stipendium. Wenn ich euer<br />
Direktor wäre, würde ich dich von der Schule werfen. Dass euer Stipendium von den einfachen<br />
Arbeitern kommt, daran denkt ihr wohl nicht. Aber für das, was ihr jetzt mal macht, wollt ihr auch<br />
noch Geld.“ - „Du bist ein Egoist“, das sagte mir Mutti zum erstenmal und ich war entsetzt<br />
darüber. Warum hatte ich denn das alles gemacht? Warum wollte ich denn „mehr“ verdienen,<br />
doch nur, um ihr zu helfen. Ich wollte mir die notwendigen Sachen selbst kaufen, und sie in<br />
diesem Punkt entlasten. Denn, dass ich mit dem Verdienten keine Sonderwünsche befriedige, steht<br />
ja fest. Und jetzt werde ich ausgeschimpft, als wollte ich etwas Unrechtes. Ich konnte nicht mehr<br />
an mich halten. Das hatte ich ja nicht erwartet. Nachdem ich meinen Standpunkt erklärt hatte,<br />
sagte meine Mutti: „Der gesellschaftliche Einsatz geht vor. Was du notwendig brauchst,<br />
bekommst du auch. Es steht fest, dass du höchst unüberlegt gehandelt hast und hoffentlich siehst<br />
du es ein.“ Ich fuhr am gleichen Abend mit neuen Gedanken wieder zurück ins Internat und<br />
schämte mich entsetzlich vor Herrn Friedrich, als ich mich tags darauf entschuldigte. Ich arbeitete<br />
wieder mit und nahm die Sache voll Ernst. Denen, die sich noch immer so ums Geld kümmerten,<br />
erzählte ich, wie mich meine Mutti getadelt hatte. -<br />
Wir wechselten unseren Arbeitsplatz, wo es uns nun auch besser gefiel. Wir sahen am Nachmittag<br />
stets einen großen Fortschritt bei unserem Wegebau und das machte uns alle mutiger. Was hätte<br />
hier ein Einzelner erreicht? Es war ganz deutlich, dass nur eine Gruppe das Entscheidende schafft.<br />
In zwei Wochen hatten wir gemeinsam viel erreicht und freuten uns darüber. Doch ich habe mehr<br />
gelernt als „nur“ arbeiten.<br />
Die Brücke Nummer 16 / September 1958<br />
G erhard F isc h e r berichtet:<br />
Ein Ernteeinsatz der Klasse 11<br />
In unserer Schule erkannten viele die Notwendigkeit, den Bauern bei der Ernte zu helfen.<br />
Schon Tage vorher freuten wir uns auf einen Ernteeinsatz in einer LPG. Endlich war es<br />
soweit, und mit einem Omnibus wurden wir in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> abgeholt. Am Ausgang der<br />
Stadt stieg noch unser Klassenlehrer hinzu. Ab ging es. Unser Ziel war Cordobang, ein<br />
kleines Dorf bei Schwarzburg. Jungen und Mädchen wurden hier in zwei Gruppen geteilt. Die eine<br />
Gruppe, das waren die Mädchen, sollten Rinderoffenställe bauen und die übrigen beim Dreschen<br />
helfen. Der Druschplatz befand sich außerhalb des Dorfes auf einem freien Feld. Jedem wurde ein<br />
bestimmter Platz zugewiesen und ein Maschinist setzte die Dreschmaschine in Betrieb. Die Arbeit<br />
konnte beginnen. Die einen standen auf einem Haufen Getreide und schmissen die Garben auf die<br />
Dreschmaschine. Dort wurden sie von anderen gepackt und in die Öffnung geworfen. Das erste<br />
Getreide wurde gedroschen. Am hinteren Ende der Maschine presste eine Vorrichtung das leere<br />
Stroh zu Ballen und bündelte es. Einige Jungen schafften diese Bündel dann zu einem anderen<br />
Haufen und stapelten sie dort. So hatte jeder eine bestimmte Aufgabe. Ab und zu regnete es zwar<br />
etwas, aber das machte uns nicht viel aus. Nach kurzer Zeit tauchten plötzlich einige Mädchen von<br />
der anderen Gruppe bei uns auf. Sie wollten uns helfen, da sie aus irgend welchen Gründen keine<br />
Ställe bauen sollten. Die übrigen von ihnen schälten unterdessen im D orf Kartoffeln und brachten<br />
48
uns später das Frühstück heraus. Am schwersten war die Arbeit direkt an der Maschine. Dort<br />
bekam man die Garben zugeschmissen und musste sie dann auf die Maschine befördern. Dabei<br />
blies einem der Wind bei jeder Garbe die Spreu ins Gesicht und in die Augen. An diesem Platz<br />
lösten wir uns öfter ab. Wie im Flug verging die Zeit und bald war es Mittag. Im Dorf bekamen<br />
wir dann ein anständiges Essen vorgesetzt und als Nachtisch holten sich einige von uns Äpfel aus<br />
dem LPG-Garten. Nach der Mittagspause gingen wir wieder an die Arbeit. Die Haufen wurden<br />
immer kleiner, während sich die Säcke füllten. Um 15 Uhr kam dann der Bus und holte uns wieder<br />
ab. Verdreckt und müde kamen wir zu Hause an. Trotzdem war jeder guter Laune, denn unser<br />
Einsatz half den Menschen in Cordobang bei ihrer schweren Arbeit. Außerdem hatten wir Schüler<br />
abermals bewiesen, dass wir nicht nur verstehen zu lernen, sondern auch zu arbeiten, und dass wir<br />
mit den Arbeitern und Bauern in unserem Staat eng verbunden sind.<br />
<strong>KJS</strong> turnt, singt und tan zt - ö ffen tlich e<br />
A uftritte<br />
Die Brücke Nummer 8/1957<br />
Liebe Eltern!<br />
m letzten Schultag, dem 20. Dezember 1956, hatten wir unsere Weihnachtsfeier im<br />
RFT-Werk in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>.<br />
Eine Anzahl der Schüler hatten sich schon Wochen vorher bereit erklärt, an dieser<br />
Ausgestaltung des Nachmittags tatkräftig mitzuwirken. So konnte man in diesen Tagen,<br />
wenn man durchs Haus ging, einzelne Gruppen sehen,<br />
darunter unsere Instrumentalgruppe, die eifrig übten.<br />
Unter der Leitung vom Kollegen Hennig arbeitet unsere<br />
Instrumentalgruppe seit Beginn des neuen Schuljahres.<br />
Eine ganz besondere Überraschung hatte sich die Klasse<br />
8 ausgedacht, indem sie aus eigener Initiative heraus ein<br />
Märchenspiel einübte. Die Regie führte Doris Schindler.<br />
Der Kollege Hennig, der zur Weihnachtsfeier das<br />
Kulturprogramm leiten sollte, wurde von der Klasse erst<br />
herangezogen, als das Stück spielfertig war. Das<br />
Märchenspiel „Schneeweißchen und Rosenrot“ wurde<br />
angenommen.<br />
Am Tag der Feier kamen die Schüler in einen festlich<br />
geschmückten Raum, die Kaffeetafeln waren bereits<br />
gedeckt, auch fand jeder Schüler an seinem Platz einen<br />
reichlich gefüllten Teller vor. Der Leitung der SG<br />
Dynamo Dittrichshütte war es zu verdanken, dass unsere<br />
Waisen- und Halbwaisenkinder beschenkt werden<br />
konnten. Die SG Dynamo Dittrichshütte stellte der Schule für die Weihnachtsfeier einen Betrag<br />
von 600 DM zur Verfügung. Unsere Weihnachtsfeier wurde mit einem Lied eingeleitet. Nach der<br />
Ansprache des Direktors folgten einige Musikstücke und Rezitationen, im Anschluss das<br />
Märchenspiel „Schneeweißchen und Rosenrot“. Alle Mitspieler gaben sich große Mühe, jeder gab<br />
sein Bestes. Auch der Schneeflockentanz, von unseren Mädchen der Klasse 5 und 6 vorgeführt,<br />
fand sehr viel Beifall. Nach Ablauf des Kulturprogramms spielte die Kapelle der Grenzpolizei, die<br />
49
auch am Abend zum gemütlichen Beisammensein der Oberschüler mit den Lehrern und dem<br />
Personal unseres Internats mit flotten Weisen aufspielte.<br />
An dieser Stelle wollen wir gleichzeitig allen, ganz besonders dem Elternbeiratsmitglied Herrn<br />
Unterdörfer, unseren herzlichen Dank aussprechen, die zum guten Gelingen unserer<br />
Weihnachtsfeier beigetragen haben.<br />
Z in n , Erzieherin<br />
Die Brücke Nummer 12 / September 1958<br />
Kulturveranstaltungen der Kinder- und<br />
Bezirkes Gera in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong><br />
D urch<br />
unsere Kulturveranstaltungen wollen wir,<br />
die Kinder- und Jugendsportschule des<br />
Bezirkes Gera in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>, unsere<br />
Verbundenheit mit den Eltern und allen<br />
Werktätigen zeigen. Indem wir Ausschnitte aus der<br />
gesamten Arbeit der Schule bringen, aus der Arbeit des<br />
Singens, des Tanzens und des Turnens, wollen wir beweisen,<br />
dass wir uns nicht nur durch Worte, sondern auch durch<br />
Taten mit diesen Menschen verbunden fühlen. Wir sind nun<br />
schon des öfteren in den verschiedensten Orten aufgetreten,<br />
und unsere Gäste haben gesehen, dass die Schüler der<br />
Kinder- und Jugendsportschule nicht nur turnen, sondern<br />
dass sie auch singen und tanzen und vor allem recht lustig<br />
sein können. Wir sind zwar eine Kinder- und<br />
Jugendsportschule, haben aber im Unterricht die selben<br />
Fächer wie alle anderen Grund- und Oberschulen.<br />
H e in z K örn er:<br />
Bericht über die Kulturveranstaltungen unserer Schule<br />
Im letzten Schuljahr wurden von unserer Schule verschiedene Kulturveranstaltungen<br />
durchgeführt. An diesen Programmen beteiligten sich Schüler aus allen Klassen. Die erste<br />
Veranstaltung fand im Kulturhaus in Schwarza statt. Sie war gut besucht und wurde von<br />
der Blaskapelle aus Dittrichshütte umrahmt. Dieselbe Veranstaltung wurde auch im<br />
Kulturpalast in Unterwellenborn durchgeführt. Leider war hier der Besuch wegen des schlechten<br />
Wetters nicht gut, da das Programm auch am Nachmittag stattfand.<br />
50
In Rudolstadt, im „Ernst-Thälmann-Haus“, wurde unser Programm noch durch die Fraucnnegc<br />
des ASK Vorwärts Berlin bereichen. Besonders<br />
begeistert wurde unsere Veranstaltung in unserem<br />
Patenbetrieb, der Grenzpolizei in Dittrichshütte,<br />
aufgenommen. Diese Veranstaltung wurde auch auf<br />
Wunsch am Anfang dieses Schuljahres noch einmal<br />
wiederholt. Die letzte Veranstaltung des vorigen<br />
Schuljahres war in der Stadthalle in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>. Sic<br />
wurde von der Blaskapelle des Kreiskindcrheims<br />
umrahmt und war gut besucht. Auch diese Veranstaltung<br />
wurde in diesem Schuljahr noch einmal wiederholt. Sic<br />
wurde vom FDGB-Feriendienst veranstaltet, doch da<br />
von dieser Seite keine Vorbereitungen getroffen wurden,<br />
war sie sehr schlecht besucht.<br />
Die nächste Veranstaltung unserer Schule soll in Jena<br />
stattfinden und die letzte in Gera. Das Programm dieser<br />
Veranstaltungen wurde mit einigen Liedern unseres<br />
Chores und der Musikgruppe eröffnet. Diese IJeder<br />
studierte mit uns Herr Hennig ein. Danach folgten<br />
Langstabübungen der Klasse 6, eine Tanzgymnastik von<br />
den Mädchen der Klasse 9, 10 und 11, dann folgte<br />
Kastenspringen der Mädchen und Jungen der<br />
Grundschule, Bodenturnen der Jungen und Mädchen und der weiblichen und männlichen Jugend,<br />
Keulengymnastik, Schwebebalken, Stufenbarren und Reifengymnastik der weiblichen Jugend und<br />
Barren der männlichen Jugend. Dazwischen wurden zwei Volkstänze der 8. und 9. Klasse<br />
vorgeführt und ein Sketch der Fechtgruppe. Zwischen jedem einzelnen Programmpunkt traten<br />
zwei Sprecher auf. Den Abschluss bildete wieder der Chor und die Musikgruppe. Die<br />
Veranstaltungen verliefen im allgemeinen reibungslos bis auf einige Fehler, besonders bei den<br />
Geräteübungen. Beim Chor und bei der Musikgruppe waren oft die Ansätze nicht gut. Das war<br />
darauf zurückzuführen, dass die Stücke nicht oft genug geübt wurden und die Musikgruppe erst<br />
einige Wochen bestand. Bei der Musikgruppe war cs besonders schwer, weil Herr Hennig alle<br />
Mitglieder erst auf eine Ebene bringen musste und weil oft Übungsstunden ausfielen.<br />
Das Programm war fast bei allen Veranstaltungen das selbe. Bei den letzten sagte Karla Schoele<br />
zwischendurch noch einige Gedichte auf.<br />
51
Internatsleben<br />
[ il LU >11 i l l<br />
{ II Ul Hl d l<br />
k “ H J“ “<br />
- s?v .<br />
Internatsleben<br />
Die Brücke Nummer 19 1959<br />
Aller Anfang ist schwer<br />
Im Jahr 1955 wurde mit dem Aufbau der Kinder- und Jugendsportschule in <strong>Bad</strong><br />
<strong>Blankenburg</strong> begonnen. 97 Schüler zogen damals in das Internat ein, um für längere Zeit<br />
zu lernen und gute Schüler zu werden.<br />
Das schwierigste Problem war für das Internat die Küche. Hier war keine Möglichkeit, das<br />
Essen für alle Schüler zu kochen, da die Miniaturküche nur 12 qm hatte und nur ein kleiner<br />
Kochherd vorhanden war. Durch<br />
Abmachung mit dem hiesigen Gummi-<br />
und Textilwerk konnten unsere Kinder<br />
wenigstens ihr Mittagessen dort<br />
einnehmen. Später wurde ein<br />
Abkommen mit der FDGB-Sportschule<br />
getroffen, dass diese unser Essen<br />
mitkochte. Eine Abholung von dort<br />
erfolgte mit Handwagen, und die<br />
Essentöpfe mussten Sommer wie<br />
Winter wieder zurückgebracht werden.<br />
Heute haben wir eine Großküche<br />
gemeinsam mit der Mittelschule, <strong>Bad</strong><br />
<strong>Blankenburg</strong>. Sie ist modern<br />
eingerichtet mit zwei großen Kesseln<br />
(Gasfeuerung), Kipppfanne und sonstigen elektrischen Großgeräten. Es können täglich bis 500<br />
Mittagessen zubereitet werden.<br />
Unser Arbeiter- und Bauern-Staat stellt für die Ausbildung und Erziehung unserer Jugend sehr<br />
große Mittel zur Verfügung. Man kann das an folgendem Beispiel ermessen:<br />
Die Schüler haben einen Verpflegungssatz pro Tag von DM 3,30. Hiervon zahlen ca. 70 %<br />
unserer Schüler nur DM 1,40 pro Tag und die restlichen sogar nur DM 0,60. Ausgegeben werden<br />
pro Jahr ca. 128.000 DM für Verpflegung.<br />
Für alle im Internat und in der Schule beschäftigten technischen Kräfte werden jährlich insgesamt<br />
62.000 DM ausgegeben.<br />
In unseren Haushaltsplan finden wir einen Gesamtbetrag von rd. 250.000 DM jährlich.<br />
Stipendien an unsere Oberschüler werden allein in einem Jahr 24.000 DM ausgezahlt.<br />
H e e g , Wirtschaftsleiter<br />
52
Liebe Eltern,<br />
Seit einigen Wochen habe ich die Wirtschaftsleitung übernommen. Ich bin in meiner Arbeit jetzt<br />
so weit, dass ich glaube, auch auf dem wirtschaftlichen Gebiet unsere Kinder- und<br />
Jugendsportschule weiter vorantreiben zu können. Ich lege Ihnen heute den<br />
Speiseplan für die Woche vom 4. Februar bis 10. Februar 1957 vor:<br />
1. Frühstück<br />
Mo Kaffee<br />
Brot<br />
od. Semmel<br />
Butter (15 g)<br />
DI dasselbe<br />
Mi dasselbe<br />
Do dasselbe<br />
Fr dasselbe<br />
Sa dasselbe<br />
So dasselbe<br />
2. Frühstück<br />
1/ 2 1 Milch<br />
Oder<br />
Milchsuppe<br />
Semmel (100g)<br />
dasselbe<br />
dasselbe<br />
dasselbe<br />
dasselbe<br />
dasselbe<br />
dasselbe<br />
*) bzw. Fleischbrühe oder fertige Suppe<br />
Mittagessen<br />
Hefeklöße<br />
Mit<br />
Heidelbeeren<br />
Rouladen (75g<br />
Kartoffeln<br />
Soße<br />
Rotkohl<br />
Stachelbeeren<br />
Gulasch (75 g)<br />
Eiermakkaroni<br />
mit Tomatentunke<br />
\ P J<br />
Pökelkamm (75 g)<br />
Meerettig -Soße<br />
Vanille-Pudding<br />
mit Kirschsaft<br />
Kaffee<br />
Kaffee<br />
Brot oder<br />
Semmel*)<br />
dasselbe<br />
dasselbe<br />
Bratwurst (100 g) dasselbe<br />
Eierhörnchensuppe dasselbe<br />
mit Rindfleisch<br />
(50 g)<br />
Frischobst<br />
Schnitzel (100 g) dasselbe<br />
Blumenkohl<br />
Kartoffeln<br />
Soße<br />
Aprikosenkompott<br />
Am Abend gibt es noch zusätzlich Fischmarinaden, je nach Anlieferung.<br />
53<br />
Abendessen<br />
Jagdwurst<br />
Fischmarinaden<br />
Brot<br />
Tee oder Milch<br />
Butter (20g)<br />
Bierschinken<br />
Teewurst (75g)<br />
sonst wie oben<br />
Mettwurst, grob<br />
ß*Q)<br />
sonst wie oben<br />
Knackwurst<br />
(75 g)<br />
sonst wie oben<br />
Apfel<br />
Brühsalami<br />
Leberwurst<br />
(75 g)<br />
sonst wie oben<br />
Leberkäse<br />
Kochschinken<br />
(75 g)<br />
sonst wie oben<br />
Hackbraten<br />
Zerveltwurst<br />
Brot<br />
Tee oder Milch<br />
Fett<br />
H e e g , Wirtschaftsleiter
Gewichtiges<br />
G ewichtszunahm en unserer S chü ler<br />
Wichtig bei der erhöhten Zahl der Turnstunden unserer Schüler ist das Halten des Gewichts oder<br />
die Gewichtszunahme.<br />
Eyring<br />
Heinicke<br />
Hadlich<br />
Meister<br />
Markei<br />
Kürsten<br />
Springer<br />
Grund<br />
Kutza<br />
Thum<br />
Jarosch<br />
Sanner<br />
Grosse<br />
Käßmann<br />
Kieschnick<br />
Kokel<br />
Musewald<br />
0,9 kg<br />
4,5 kg<br />
2,6 kg<br />
1,0 kg<br />
Sachse<br />
Stumpf<br />
Schoele<br />
2,3 kg Binder<br />
1,1 kg Körner, Chr.<br />
9,0 kg Kamin<br />
Wadenbach<br />
54<br />
5,5 kg Lübker<br />
2,6 kg<br />
5,3 kg Herman Hermann, R.<br />
6.8 kg Haake<br />
3.8 kg Jendrze<br />
kg Kahle<br />
Schmidt<br />
4,1 kg Unterdörfer<br />
2,5 kg<br />
Weber<br />
0,1 kg Ruderich<br />
4,0 kg Kochert<br />
5,9 kg Fischer, Klaus<br />
7,6 kg Fischer, Gerh.<br />
kg Polack<br />
7.0 kg<br />
9.0 kg<br />
1.8 kg<br />
2.8 kg<br />
2.1 kg<br />
2.2 kg<br />
3,7 kg<br />
4.6 kg<br />
2.7 kg<br />
2.0 kg<br />
5.1 kg<br />
4.0 kg<br />
0,4 kg<br />
6,6 kg<br />
6.2 kg<br />
6.0 kg<br />
3.0 kg
3 y ( Xhl/ x Á¿. ¿ X c A o r r n iv c lv i<br />
& > a . Á t U / w a i / OH Qtn **Ál*ry.<br />
4¡6¿7<br />
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f r ■CcaJ^C ’ ÏUM. lUJuiitA<br />
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55<br />
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>
Küchenkommission<br />
s bestand für uns die Aufgabe, in wöchendichen<br />
E<br />
Zusammenkünften den Speiseplan für die folgende<br />
Woche aufzustellen. Es ist immer eine schwierige<br />
Aufgabe, allen Geschmäckern gerecht zu werden. Wir<br />
haben jedoch immer versucht, in Verbindung mit der<br />
Wirtschaftsleitung, der Köchin und Frau Fischer allen<br />
Ansprüchen gerecht zu werden. Mit der Erhöhung des<br />
Verpflegungssatzes auf 4,- DM pro Tag hat sich auch unser<br />
Speiseplan gewaltig verändert. In den letzten Wochen und<br />
Monaten gab es des öfteren Obst und Gemüse und Südfrüchte.<br />
Es ist unser Bestreben gewesen, das Essen abwechslungsreich zu<br />
gestalten.<br />
Die B rücke Nummer 10 / 1957<br />
Übereile Gewährung von Unterhaltsbeihilfen an Mittel- und<br />
Oberschulen<br />
Auszug<br />
1. Befähigte und gesellschaftlich aktive Schüler, bei denen der Besuch einer Mittel- oder<br />
Oberschule auf Grund der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse der<br />
Erziehungsberechtigten in Frage gestellt ist, können durch Unterhaltsbeihilfen<br />
unterstützt werden. Die Gewährung von Unterhaltsbeihilfen ist als ein wichtiges Mittel<br />
zur weiteren Entwicklung der Arbeiter- und Bauernkinder zu nutzen.<br />
2. Unterhaltsbeihilfen werden im Regelfall in Höhe von DM 20,— bis DM 60,— gewährt.<br />
Unterhaltsbeihilfe wird nur für die Dauer gewährt, in der die im Punkt 1. dieser<br />
Anordnung aufgezeigten Voraussetzungen vorliegen. Veränderungen der<br />
Einkommensverhältnisse der Erziehungsberechtigten sind ständig zu kontrollieren.<br />
Der Antrag auf Gewährung von Unterhaltsbeihilfe wird im Regelfall vor Beginn des<br />
Schuljahres oder zum Zeitpunkt, an dem die Unterstützung notwendig wird, gestellt<br />
58
Lehrer-Schüler-T urniere<br />
Traditionelle I.ehrer-Schüler-Turniere fanden vor allem im Fußball, Tischtennis und Schach statt<br />
Die Brücke Nummer 32 / 1961<br />
Schachturnier Lehrer — Schüler<br />
Ehrenanstoß von Frau Schwarz<br />
Am Sonntag, 27.11.1960, trafen sich I^ehrer und Schüler unserer Schule im Klubraum der<br />
DTSB-Sportschule zu einem Schachturnier. Zu der l^ehrerauswahl gehörten die<br />
Sportfreunde Hennig, Helff, Chamier, I^eutclt, Fischer und Schlotter, die in dieser<br />
Reihenfolge am ersten bis sechsten Brett spielten. Die Schülermannschaft war in<br />
vergangenen Spielen ermittelt worden und trat in stärkster Besetzung an mit Klaus Schäfer, G<br />
59
Rüffler Klaus Prösdorf Thomas Pfeiffer, Reinhard Wollny und Bernd Wolfram, ln der ersten<br />
Runde erreichten die Schüler ein beachtliches 3j_3 unentschieden.__________________________<br />
Vor der zweiten Runde wurden die<br />
Gegner ausgelost. Die Lehrer<br />
errangen hier einen klaren 5 . 1<br />
Erfolg. Den einzigen Punkt für die<br />
Schüler holte hier Klaus Schäfer<br />
gegen Sportfreund Leutelt, den er<br />
nach Damenabtausch zur Aufgabe<br />
zwang.<br />
Die Gegner der dritten Runde<br />
wurden wieder ausgelost. Auch hier<br />
kamen die Schüler um eine 2 : 4<br />
Niederlage nicht herum. Die Punkte<br />
für die Schüler holten hier Klaus<br />
Prösdorf und Bernd Wolfram.<br />
Prösdorf war mit insgesamt zwei gewonnenen Partien erfolgreichster<br />
Schüler.<br />
Hier die Einzelergebnisse:<br />
1. Runde<br />
1. Brett Hennig/Schäfer 1:0<br />
2. Brett Helff/Rüffler 0:1<br />
3. Brett Chamier/Prösdorf 0:1<br />
4. Brett Leutelt/Pfeifer 1:0<br />
5. Brett Fischer/Wollny 0:1<br />
6. Brett Schlotter/Wolfram 1:0<br />
2. Runde<br />
1. Brett Hennig/Wollny 1:0<br />
2. Brett Helff/Prösdorf 1:0<br />
3. Brett Chamier/ Rü ffler 1:0<br />
4. Brett Leutelt/Schäfer 0:1<br />
5. Brett Fischer/Pfeifer 1:0<br />
6. Brett Schlotter/Wolfram 1:0<br />
3. Runde<br />
1. Brett Hennig/Rüffler 1:0<br />
2. Brett Helff/Schäfer 0:1<br />
3. Brett Chamier/Prösdorf 0:1<br />
4. Brett Leutelt/Wollny 1:0<br />
5. Brett Fischer/Wolfram 0:1<br />
6. Brett Schlotter/Pfeifer 1:0<br />
Gesamtergebnis: von 18 ausgetragenen Partien gewannen die Lehrer 12, die Schüler also 6.<br />
nsgesamt kann man sagen, dass dieses Turnier, das übrigens unter Verwendung von Schachuhren<br />
ausgetragen wurde, bei allen Beteiligten großen Anklang fand. Es waren alle Sportfreunde der<br />
Meinung, dass man solche Vergleiche öfter organisieren müsste.<br />
60<br />
L e u t e 11
K ulturarbeit<br />
Die Brücke Nummer 27 / Mai 1960<br />
E<br />
inen breiten Rahmen in der Erziehungsarbeit<br />
müsste die Kulturarbeit einnehmen. I>eider,<br />
leider fehlt den Schülern oft die Zeit, sich<br />
mit vielen Dingen neben der Schularbeit und<br />
neben dem Training zu beschäftigen. Wie schön wäre<br />
es, wenn wir des öfteren Zusammenkommen könnten,<br />
um eine Vorlesung zu hören, um gemeinsam Lieder zu<br />
singen oder um uns bei fröhlichem Spiel die Zeit zu vertreiben. So muss sich die Arbeit der<br />
Kulturkommission auf die Schwerpunkte konzentrieren, wobei jeder einzelne trotz allem allerhand<br />
Arbeit zu erledigen hat.<br />
Uta Stahl\ Schülerin der 12. Klasse, gibt da%u den Bericht der<br />
Kulturkommission<br />
nsere Aufgabe war es im wesentlichen, kleine<br />
U<br />
Kulturveranstaltungen zu organisieren. Wir gestalteten<br />
deshalb für den 10. Jahrestag unserer Republik einen<br />
kleinen Tanzabend, der unseren Schülern, die ja täglich in<br />
Schule und Training viel leisten müssen, Entspannung und<br />
Ablenkung bringen sollte. Da er den meisten gut gefallen hat, ließen<br />
wir drei W'ochen später einen ähnlichen Tanzabend folgen. Unsere<br />
nächste Aufgabe war die Organisation des Faschingsabends. Die<br />
Vorbereitung dieser Veranstaltung bereitete uns viel Freude. W'ir<br />
sahen ein, dass sich die Arbeit der Kulturkommission nicht auf<br />
Tanzveranstaltungen beschränken kann. So organisierte Volkmar<br />
Striegler, Mitglied der Kulturkommission, einen Literaturabend.<br />
Die Lehrer und Erzieher unserer Schule unterstützten die Arbeit der Kulturkommission und<br />
gaben uns Anleitungen und Ratschläge. Im Augenblick ist für das Wochenende ein Frühlingsfest<br />
in Vorbereitung, bei dem auch eine Modenschau stattfinden soll.<br />
61
Die Brücke Kummer 27 /1960<br />
Vom lesenden zum schreibenden Schüler<br />
Vor einiger Zeit setzten sich literarisch interessierte Schüler eines Abends im Internat<br />
zwanglos zusammen, um sich mit dem Vortrag bekannter und unbekannter Poesie und<br />
Prosa gegenseitig zu erfreuen.<br />
Dieser erste Literaturabend war ein Versuch, ein festes Programm lag nicht vor. Er<br />
wurde ein voller Erfolg, denn es zeigte sich, dass wir außer lesenden auch schreibende Schüler<br />
haben.<br />
Angeregt durch das Tagesgeschehen, griffen unsere Schüler zur Feder und versuchten, ihre<br />
Gedanken zu gestalten.<br />
Ein Gedicht zu schreiben, ist nicht leicht, noch schwerer ist es wohl, alle Hemmungen beiseite zu<br />
schieben, um es vor einer kritischen jungen Zuhörerschar vorzutragen. Zunächst unternahmen<br />
zwei Schüler diesen Versuch, ein Mädel und ein Junge. Weitere werden folgen, denn das Interesse<br />
am Schreiben ist vorhanden.<br />
Mit aufmerksamen Blicken betrachten unsere Schüler ihre Umwelt. Sie erkennen die Probleme<br />
unserer Tage und setzten sich mit ihnen auseinander.<br />
\\ eihnach ts fei e rn<br />
Die Brücke Nummer 30 / De%ember1960<br />
Vorfreude, schönste Freude...<br />
Bald ist es wieder einmal soweit. Überall<br />
werden die Vorbereitungen für das Fest<br />
getroffen. Während Sie diese Zeilen<br />
lesen, liebe Eltern, merken wir auch in<br />
unserem Internat von den Freuden, die alle<br />
Menschen einmal im Jahr friedlich vereint. In<br />
den Zimmern wfird täglich ein neues Fensterchen<br />
im Adventskalender geöffnet, viele Schüler<br />
suchen ihre letzen Ersparnisse zusammen, um<br />
Ihnen zum Fest eine kleine Überraschung zu<br />
bereiten, manche sitzen zusammen und<br />
basteln Geschenke und viele andere Dinge<br />
mehr.<br />
62<br />
An manchen Abenden sitzen Mädchen der<br />
oberen Klassen bei unseren Kleinen am<br />
Bettrand und erzählen ihnen ein Märchen<br />
oder lesen ihnen eine andere Geschichte vor.<br />
Manche Schüler sieht man öfters als sonst in<br />
die Stadt gehen, um dann nachdenklich vor<br />
dem Schaufenster des Kunstgewerbe-<br />
geschäftes zu stehen. Ist nun das oder jenes
Z im m e rw e ttb e w e rb<br />
das Richtige? Ja, es erfüllt auch unsere Erzieher mit<br />
Freude, wenn Ihre Kinder uns fragen, was man Vati oder<br />
Mutti zu Weihnachten schenken könnte.<br />
Sicherlich haben Sie, liebe Eltern, die<br />
Weihnachtsgeschenke für Ihre Töchter und Söhne bereits<br />
zu Hause. Insofern haben Sie es ja besser, denn Sie<br />
brauchen diese Geschenke nicht heimlich zu verstecken.<br />
Es kann ja niemand an den Schrank gehen und dann<br />
etwas „rein zufällig finden“.<br />
Wir werden für unsere Schüler wieder eine schöne nette<br />
Weihnachtsfeier am 17. Dezember ausgcstalten.<br />
Sicherlich wird sie wieder allerhand Überraschungen für<br />
groß und klein bringen.<br />
Ihr Helmut N e u m 2 n n<br />
Um uns Sportschüler zu steter Sauberkeit und Ordnung zu erziehen, wurden im Internat<br />
jährlich 1 bis 2 Zimmerwettbewerbe durchgeführt. Hier wurden die tägliche Ordnung<br />
und Sauberkeit, aber auch die geschmackvolle Ausgestaltung der Zimmer bewertet Im<br />
Zusammenhang mit den Zimmerwettbewerben gab es gleichzeitig den Wettbewerb um<br />
das beste Flurgebiet. Unsere Erzieher verstanden es ausgezeichnet, uns durch diese W ettbe<br />
zu erziehen.<br />
Auszug<br />
Stubengang am 22. Septem ber 1959<br />
lurgebiet Ursula Grosse: Angenehmes - Unangenehmes. Die Zimmer 45 und 33 waren<br />
sehr ordentlich aufgeräumt. Dasselbe kann ich zum Zimmer 32 bemerken.<br />
Zum Zimmer 21 mit den Insassen Uhl, Spannaus,<br />
Pinske: Angebissene Äpfel in der Schale,<br />
vertrockneter Strauß auf dem Ofen, das Licht<br />
brannte um 7:00 Uhr noch (ist ja nicht euer<br />
Geld!). Der Schrank ist kein Lagerplatz für<br />
Kleiderbürsten, leere Blumentöpfe, altes<br />
Zeitungspapier und Dreck. A uf dem<br />
Fensterstock standen die kläglichen Reste von Ei<br />
in Remoulade, das 3. und 4. Fach von oben im<br />
Wäscheschrank muss ordentlicher aufgeräumt<br />
werden. Übrigens, habt Ihr kein Interesse, Euer<br />
63
Zim m er nach Eurem Geschmack auszugestalten.<br />
Zimmer 22 mit den Schülern Gerlich, Prager und Drögsler: Fühlt sich keiner verpflichtet die<br />
Stühle hinzustellen und die Tischdecke so hinzulegen, dass sie auch eine Zierde des Tisches' ist?<br />
Das linke Bett am Fenster ist nicht ordentlich gemacht.<br />
Das ist das schlechteste Zimmer des Internats!<br />
Hier wohnen die Schüler Klaus Erdmann und Günter Kühn<br />
Dr. päd. Klaus Erdmann wurde später Erziehungswissenschaftler an der Universität Jena<br />
und Günter Kühn Schuldirektor.<br />
64
Sportliche Erfolge und Auszeichnungen<br />
T eilchro n ik Turnen<br />
G<br />
eprägt hat die Arbeit der Trainer, Lehrer<br />
und Erzieher die Leidenschaft zum<br />
Sport und das Wollen, aus dem noch<br />
unbekannten <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> einen<br />
sportlich ernstzunehmenden, leistungsstarken<br />
Gegner für die „großen“ Sportschulen der<br />
ehemaligen DDR zu entwickeln. Ein arbeits- und<br />
ideenreicher Weg musste begangen werden, um dieses Ziel zu erreichen.<br />
B f c f c B Ä<br />
A ^ s ü i i r g m<br />
Unsere fachliche Arbeit wurde von Beginn an wirkungsvoll unterstützt und mitgetragen durch eine<br />
enge Verknüpfung der Sportlehrer mit Lehrern, Erziehern und dem Personal. - Kollegen aus dem<br />
Schulbereich wurden in den Prozess der Leitung der Fachgruppe Gerätturnen, der Vorbereitung<br />
und Durchführung von Wettkämpfen und der kulturefen Gestaltung des Abteilungslebens<br />
einbezogen und nahmen damit unmittelbar Einfluss aüf die sportliche Gesamtentwicklung unserer<br />
Turner und Turnerinneh/' ^ ''V \<br />
Stellvertretend seien genannt: I<br />
Herr Lothar Büchner, Herr Peter Chamier. Herr Theo Helff (■?),<br />
Herr Dr. Manfred” Hennig, Herr Manfred Leutelt u.v.a,<br />
l/l i SJ /-<br />
Diese betont ehrenamdiche Arbeit, das Miteinander Waren der Grundstock für die sich stetig<br />
entwickelnden turnerischen Leistungen in diesen Anfangsjahren.<br />
Es gehörte schon eine große Portion Idealismus dazu, um aus den völlig unzureichenden<br />
materiell-technischen Trainingsbedingungen Spitzensport zu produzieren.<br />
Die Schule verfügte anfangs über keine eigenen Sportstätten. Ein ehemaliger Speiseraum der<br />
Landessportschule Thüringen und die nicht heizbare Turnhalle der Stadthalle waren die ersten<br />
Trainingsstätten für unsere Schule. Die Rolle eines Gastes war auch nach dem Bau der Turnhalle<br />
an der POS „Fr. Fröbel (1957/58) nicht beendet. Nur im zähen Ringen wurde aus der<br />
Schulturnhalle (10 x 18 m) und der Aula auf kleinstem Raum - damaligen Vorstellungen<br />
entsprechend -, eine „echte“, moderne Trainingsstätte geschaffen.<br />
Nicht unerwähnt darf in diesem Zusammenhang der eigens hinter dem Schul-Internat geschaffene<br />
Turnplatz bleiben (1958). ln Eigenleistungen gebaut, entstand eine komplette Freizeit-<br />
Trainingsstätte mit einer Reck-Strohgrube als besonderen, sehenswerten Blickpunkt. Hier konnten<br />
Experimente gestartet und schwierige Reckabgänge und Übungsverbindungen in gezielt<br />
„spielerischer“ Form geübt bzw. vorbereitet werden.<br />
65
Kurz die einfachen aber wirkungsvollen äußeren Bedingungen in Turnhalle und Freigelände<br />
schufen eine 1 ern-Aonoshäre, in der sportliche Erfolge nicht ausbleiben konnten. Unser späterer<br />
Meisterturner Bernd Jäger gestaltete hier seine ersten I emschntte zur Eröttnung einer neuen<br />
Reck-Ära der Turnwelt mit der Kreation seines „Jäger-Saltos , der nunmehr in vielen Variationen<br />
im „Coud de Pointage“ E i n z u g gehalten hat.<br />
A r -w , Wecr snäterer Meisterschaften dürfen die ab 1955 jährlich durchgeführten „zentralen<br />
t \ t - 1er K1S“ Güstrow, Rostock, Halberstadt, Dresden, Magdeburg und Erfurt nicht<br />
'hnt bleiben Gerade hier haben sich viele unserer Schüler der Anfangsjahre ihre ersten<br />
^ ^ ^ ^ S i e n e n können und damit auch zur Auszeichnung der Schule als<br />
beigetragen.<br />
geboren.<br />
t o f ^ z<br />
„Beste Turnschule“<br />
u s o n d e r soortlicher Ehrgeiz und Zusammenhalt der Schüler mit ihren<br />
„<strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> -JA !“<br />
1956 DDR-Schüler-Mannschaftsmeister - M ädchen<br />
t -„-¡nnpn und Turnern der Gründerjahre, die durch ihre<br />
0 Irene Binder<br />
o Helga Musewald<br />
o Renate Dietz<br />
o Ursel Grosse<br />
o Brigitte Kieschnick<br />
1957 DDR-Schüler-Mannschaftsmeister - Mädchen<br />
o Irene Binder<br />
o Bärbel Trentsch<br />
o Annedore Kalwa<br />
o Ursel Wackernagel<br />
o Chrisdne Capelle<br />
1957DDR-Schüler-Mannschaftsmeister - Jungen<br />
o Peter Luft<br />
o Wolfgang Puffe<br />
o Dieter Rödiger<br />
0 Günter Kosariszczuk<br />
66<br />
u m V o r b i l d W U r d L ‘ n :
1958 DDR-Schüler-Mannschaftsmeister<br />
Weibliche Jugend<br />
o Sigrid Gräf<br />
o Irene Binder<br />
o Renate Dietz<br />
o Ingrid Hirschmann<br />
o Uta Stahl<br />
o Ursel Grosse<br />
1958 DDR-Schüler-Mannschaftsmeister<br />
Männliche Jugend<br />
o Ralf Scheffel<br />
o Horst Steininger<br />
o Werner Seidel<br />
o Peter Blumert<br />
o Klaus Dielforder<br />
o Dieter Horn<br />
1959 Deutsche Jugendm eister -<br />
Männliche Jugend<br />
o Ralf Scheffel<br />
o Werner Seidel<br />
o Horst Steininger<br />
o Rainer Kellermann<br />
o Peter Luft<br />
1960 Deutscher Jugendm eister Boden<br />
o Angelika Striegler<br />
1960 D eutscher Jugendm eister Stufenbarren<br />
o Annedore Kalwa<br />
67<br />
Annedore Kalwa
Übersicht der W ettkäm pfe<br />
im Turnen der LK I. und 11. in den Jahren 1956 - 59<br />
Männliche Jugend LK 11<br />
aufbewahrt für unsere Brücke von W ern er S e id e l<br />
68
M ännliche Jugend LK I<br />
69
1961 Deutscher Jugend mannschaftsmeister männlich<br />
und weiblich<br />
D eutscher Jugendm eister Sprung, Stufenbarren<br />
o Elke Meißner<br />
D eutscher Jugendm eister Schwebebalken, Boden<br />
Elke Meißner<br />
1962<br />
DeutscherJugendmehrkampfmeister<br />
o Elke Meißner<br />
o Helmut Otto<br />
ViiL'clik.i Sine;’]., r<br />
1963 Deutscher Jugendm eister<br />
Sprung<br />
o Joachim Hempel<br />
1963 DeutscherJugendmeister<br />
Pa uschenpferd<br />
o Lothar Müssig<br />
Angelika Striegler mit ihrer Trainerin,<br />
der „Verdienten Meisterin des Sports"<br />
Gertud Burgstein<br />
Lothar Müssig Dietmar Zapfe<br />
70
Wolfgang Thüne<br />
1965Jugend II Mehrkampfmeister, M eister Boden<br />
0 Wolfgang Thüne<br />
1966Jugend I Mehrkampfmeister, M eister Barren, Reck<br />
o Wolfgang Thüne<br />
1964 DDR-Bester männliche Jugend II<br />
o Wolfgang Thüne<br />
1964 Deutscher<br />
Jugendmehrkampfmeister<br />
o Lothar Müssig<br />
1965Jugend I Mehrkampfmeister,<br />
Meister Sprung, Reck<br />
o Lothar Müssig<br />
In den Gründerjahren sicherten zwei bis drei Spordehrer das gesamte<br />
Turntraining aller Leistungsklassen der Jungen und Mädchen. Als Vater des<br />
Turnens an der <strong>KJS</strong> und Gründer der Sekdon Turnen an dieser Einrichtung<br />
muss man Herrn Harry Pippardt nennen. Neben seinen sportlichen<br />
Ergebnissen, die er mit seinen Meisterschülern Wolfgang Thüne, Lothar Müssig,<br />
Helmut Otto, Gerd Diesler u.a. erreichen konnte, war er viele Jahre im zentralen<br />
Kampfrichterstab des DTV der ehemaligen DDR tätig und führte als<br />
Fachgruppenleiter und Sektionsleiter über viele Jahre eine leistungsstarke<br />
Turnsekdon.<br />
Harry<br />
Pippardt<br />
Auch zwei Thüringer Meisterturner und Deutsche Zwölfkampfmeister fanden nach Beendigung<br />
der aktiven Laufbahn den Weg an die <strong>KJS</strong> zur Entwicklung des turnerischen Nachwuchses.<br />
Es kamen:<br />
Wolfgang<br />
Gipser<br />
Wolfgang Gipser 1962, Deutscher Zwölfkampfmeister 1957<br />
und<br />
Fritz Böhm 1965, Deutscher Zwölfkampfmeister 1958.<br />
Mit Dieter Horn beginnt 1963 der erste ehemalige Schüler und<br />
Absolvent der <strong>KJS</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> seine Tätigkeit.<br />
71
Für den guten Start unserer Sektion in den Anfangsjahren hatten<br />
Frau Erika Kürschner/Kröplin<br />
und Herr Gerhard Geißler<br />
besonderen Anteil. Beide brachten ihre langjährigen Erfahrungen als Sportpädagogen und<br />
Turnexperten mit großem Erfolg in unsere Arbeit ein. Ihre engagierte Tätigkeit galt besonders der<br />
Bildung und Erziehung der Kinderklassen.<br />
zusam mengestellt von H a r r y P ip p a r d t<br />
Ehrentafel<br />
Teilnehmer an internationalen Wettkämpfen im Turnen<br />
o l t r e t t l a j v l<br />
Teilnehmer an internationalen Wettkämpfen im Turnen<br />
1961 N»eh% uchi*Linderk»m pf CSSK— D D H<br />
Elke Meißner<br />
1962 Junioreii-Ü iniferkam pf Jng o iltiw ie n — D D H in Skopje<br />
Helmut O tto, Gerd Diesler<br />
1962 N ichw u rh a -L in d e rktm p f Ungarn— D D H<br />
Doris Apelt, Angelika S trirg le r, Llki* .Meißner<br />
1962 N»chwuchi*l,««derkaiupl D D H — CSS!\<br />
D om A jiclt, U lte Mciüuer<br />
1962 Juaioren-Linderkum pi D D H — Jngoilaw ien<br />
Gen! D in ie r<br />
1965 IntemttVMUÜei Junioren turnter tu E rfu rt<br />
U th » r M uuijr<br />
1965 Jum ore*i'Länd#rknmpf U n lg irie n — D D H<br />
Luther Musug<br />
ly66 Internationales Junioretiturm er in Merlin<br />
Lothar M im ig , Wolfgaug Thftue<br />
1967 Internationale! T urnier der Meialerklniwe in Schwerin<br />
W o llp n g Tliüne<br />
72
Ehrentafel<br />
Die Deutschen Meister unserer Schule 1956 — 1964<br />
* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *<br />
£ / . r e n t a f e t<br />
D ir D n it w if n M rittrr « n w rrr Schuir 1 9 S 6 -1 9 6 7 im T u ra m<br />
l ) D ! l M flim 'ifl» M ftin *4< ‘ i ' i p r »Jrr kl,» **« V<br />
1057<br />
1057<br />
Ï Pw«* B in d e r , Ü fir ln 'l T rp fit*v *li« IV n it! i.r«»**»*, 11«-Ir» M u h o -<br />
« «M . Hrijntl*»<br />
Iren** H iiid er, D O H S rH n le e w u M ic r ért M fc trlirn K la « v A<br />
O D H *M ü fm M 'h n h fim fittrr
Leichtathletik an der <strong>KJS</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong><br />
von 1955 bis 1962<br />
Zu den ersten Schülern, die am 09.01.1955 in die neu gegründete Kinder- und<br />
Jugendsportschule nach <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> kamen, gehörten auch die späteren ersten<br />
erfolgreichen Leichtathleten. Leichtathletik war also ebenso wie Turnen die<br />
„Gründungssportart“, obwohl auch eine Reihe anderer Sportarten in den ersten Jahren<br />
dieser Einrichtung übungs- und wettkampfmäßig betrieben wurden. Anliegen dieser neuartigen<br />
Schulform war zu dieser Zeit die Ausbildung junger Menschen bis zum Abitur mit dem Ziel, dass<br />
sie später auch in sportverwandten Berufen tätig werden sollten. Die Gesamtverantwortung für die<br />
schulische und die sportliche Ausbildung lag beim Direktor der Schule.<br />
Der Sportunterricht wurde auf der Basis eine^s speziellen Lehrplanes des Ministeriums für<br />
Volksbildung, der /un/Wochenstunden vorsah, durchgeführt. Zu Beginn gab es noch keine festen<br />
Trainingsgruppen. Der Sportunterricht bzw. das J& ning fanden zunächst auf Klassenbasis und<br />
später nach Altersklassen statt. — ■ ' N<br />
Die sportliche Ausbildung war seht üflseitig, gJso ein Allroundtraining und ließ nur wenige<br />
Ansätze für eine später üblich? Spezialisierung erkennen. > \<br />
Am Ende des Schuljahres mussten alle Schüler eine sportliche Überprüfung absolvieren, die<br />
mehrere Sportarten umfasste, u.a. einen leichtathletischen Mehrkampf, aber auch Schwimmen<br />
nach Zeit und Wasserspringen. Die besten Noten erhielten folgerichtig die vielseitigsten Schüler.<br />
Neben den Sportlehrern Ingrid und Her rmaoQ Kleppe sowie Gundram Buff leiteten auch<br />
Direktor Erwin Schwarz und Internatsleiter Friedrich die sportlichen Übungen der Leichtathleten.<br />
Die Sportstunden wurden auf/ dem Gelände
M ännliche Jugend B<br />
M ädchen A<br />
Weitsprung<br />
6,40 m<br />
Kugelstoß<br />
13,45 m<br />
Diskuswurf<br />
38,88 m<br />
Alexander Knoll<br />
Dieter I,ehner<br />
Dieter Lehner<br />
Weitsprung Gisela Voigt<br />
4,77 m<br />
Besonders erwähnenswert ist der spannende<br />
Zweikampf, den sich Dieter Lchner 1957 in<br />
________ Güstrow im Sechskampf der MJA mit dem späteren<br />
populären Eishockey-Nationalspieler Joachim<br />
Ziesche (<strong>KJS</strong> Berlin) lieferte und knapp für sich entscheiden konnte.<br />
Erster DDR-Meister wurde Kurt Mocker im Stabhochsprung der<br />
MJB 1957 in Leipzig mit 3,25 m. Den Reigen einer Vielzahl von<br />
DDR-Rekorden eröffneten 1956 Alexander Knoll im Weitsprung mit<br />
6,40 m und Dieter Lehner im Fünfkampf mit 3844 Punkten (alte<br />
Wertung) der männlichen Jugend B. Die Leichtathletik an der <strong>KJS</strong><br />
<strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> erfuhr 1958 einen bemerkenswerten Aufschwung<br />
durch die Vergabe der DDR-Jugendmeisterschaften 1959 nach <strong>Bad</strong><br />
<strong>Blankenburg</strong>. Siege für Ursula Konhäusner über 80 m Hürden,<br />
Gisela Stapf im Hochsprung und Kurt Mocker im Stabhochsprung<br />
sowie weitere Podestplätze stellten der leichtathletischen Ausbildung<br />
ein sehr gutes Zeugnis aus.<br />
Die Fortsetzung folgte 1960, als die <strong>KJS</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> in Erfurt Kurt Mocker<br />
„Beste Kindersportschule der DDR“ wurde.<br />
Eine bedeutende Rolle in der sportlichen<br />
Ausbildung spielte auch die Beteiligung an<br />
verschiedenen Mannschaftswettbewerben des<br />
Verbandes und der Jugendorganisationen. Erfolge<br />
gab es beim Sieg der Schülermannschaften 1958 in<br />
Berlin, beim Sieg der weiblichen Jugend im FDJ-<br />
Pokal 1960 mit Konhäusner, Witschel, Stapf,<br />
Beckmann, Jauch und Grünbeck in Mittweida, mit<br />
drei Siegen im FDJ-Pokal 1964 in Zeitz durch die<br />
männliche Jugend A sowie die weibliche Jugend B<br />
und A. 1964 siegten die Mehrkampfmannschaften<br />
der männ-lichen A-Jugend mit Kirst, Böttcher und<br />
Löffler, sowie die weiblichen Jugend A mit<br />
Göttermann, Zetsche und Völker in Erfurt. Bei der<br />
Deutschen Jugend-Mannschafts-Meisterschaft<br />
75<br />
Ursula Konhäusner zählte von 1958 bis 1961<br />
zur den besten Hürdenläuferinnen der<br />
weiblichen Jugend
(DJMM) ging der 1. Platz 1963 in Eberswalde an die weibliche Jugend A und ein Jahr später in<br />
Wittenberg an die männliche Jugend A.<br />
In der ersten Hälfte der 60er Jahre<br />
entwickelt sich die sportliche<br />
Ausbildung immer stärker in<br />
Richtung auf den Leistungssport<br />
und damit mehr und mehr zu<br />
anderen Formen und Inhalten.<br />
Die Einteilung der Trainingsgruppen<br />
nach Schulklassen wird<br />
vom disziplinspezifischen Gruppentraining<br />
abgelöst. Noch aber<br />
wird die Vielseitigkeit der<br />
Ausbildung durch gemeinsame<br />
Einheiten im Turnen und Spielen<br />
betont.<br />
Zum ersten Mal gewann eine Mannschaft der<br />
Leichtathleten unserer Schule den FDJ-Pokal. Ursula<br />
Konhäusner, Henrike Jauch, Gisela Stapf, Ute<br />
Beckmann, Marita Grünbeck und Gerlinde Witschel<br />
blieben in Mittweida nach großem Kampf mit dem SC<br />
Chemie Halle siegreich.<br />
76
Gerade der Mannschaftsgedanke war es auch, der in den Jahren bis etwa 1965 durch die<br />
„wahlweise obligatorische* Ausbildung und Wettspielteilnahme im Hallenhandball entwickelt und<br />
gepflegt wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es praktisch keine Hallenwettkämpfe in der<br />
Leichtathletik. Handball bot also im Winterhalbjahr eine ideale Form der Ergänzung und<br />
Abwechslung zum Spezialtraining.<br />
und sehr erfolgreich. Zuvor hatte<br />
allerdings der wohl bekannteste Handballer aus den Reihen der <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>cr Schüler, Erwin<br />
Kaldarasch, als Spieler der DHfK Leipzig und der Nationalmannschaft der DDR bereits sein<br />
Studium in Leipzig abgeschlossen und wirkte dann erfolgreich als Trainer im In- und Ausland.<br />
In das Jahr 1964 fällt auch der erste Start eines Absolventen der<br />
<strong>KJS</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong> bei den Olympischen Spielen. Christian<br />
Voigt startete in Tokio über 110 m Hürden.<br />
zusammengestellt von Martin Scholz<br />
7 7<br />
Christian Voigt erhält sein<br />
Abiturzeugnis
Deutsche Jugend-M ehrkanipf-M eisterschaften Dresden 1958<br />
78
DDR-M cisterschaftserfolge in den Jahren 1957 bis 1965<br />
1957 Leipzig Stabhochsprung MJ B Kurt M ocker 3,25 m<br />
1959 <strong>Bad</strong> Stabhochsprung MJA Kurt M ocker 3,75 m<br />
<strong>Blankenburg</strong><br />
80 m 11 ürden WJB Ursula Konhäusner 12,4s<br />
Hochsprung WJB Gisela S tapf 1,49 m<br />
1961 Magdeburg 110 m Hürden WJA Christian Voigt 14,7s<br />
Hochsprung WJ A Gisela Stapf 1,59 m<br />
1962 Karl-Marx- Hoch Sprung MJB Joachim Kirst 1,81 m<br />
Stadt<br />
Speerwurf MJB Joachim Müller 66,42 m<br />
Kugelstoßen VC 3 B Ramona Göttermann 11,47 m<br />
1962 Eisenach 110 m Hürden Jun Christian Voigt 14,6s<br />
1963 Weimar Kugelstoßen MJA Joachim Kirst 15,90 m<br />
Speerwurf MJ A Joachim MüUer 59,17 m<br />
1963 <strong>Bad</strong> Achtkampf MJA Joachim Kirst 4.845<br />
<strong>Blankenburg</strong> Pkt.<br />
1964 Erfurt Zehnkampf MJA Joachim Kirst 6.273<br />
Pkt.<br />
Fünfkampf WJA Ramona Göttermann 4.138<br />
Pkt.<br />
1964 Rostock Hochsprung MJB Joachim Kirst 1,96 m<br />
Kugelstoßen MJA Joachim Kirst 14,95 m<br />
Kugelstoßen WJB Hannelore Friede1 12,66 m<br />
Speerwurf WJB Barbara Schubert 39,77 m<br />
1965 Dresden Kugelstoßen WJA Hannelore Friedei 13,59 m<br />
Diskuswurf WJA Hannelore Friedei 43,80 m<br />
100 m WJA Brigitte Geyer 12,2s<br />
Dreisprung MIB Bernd Steinhardt 13,97 m<br />
4x100 m WJ A Schrickel- Geyer-<br />
M eißner-Schmidt 48,4 s<br />
Hoch Sprung Jun Joachim Kirst 1,97 m<br />
79
Barbara Schubert<br />
Joachim Kirst hat sich zum besten<br />
Mehrkämpfer der männlichen Jugend in<br />
unserer Republik entwickelt. In seiner<br />
Lieblingsdisziplin, dem Hochsprung,<br />
brachte er es bisher auf die Rekordhöhe<br />
von 2,04 m.<br />
8 0<br />
Joachim Kirst nahm zum ersten Mal an der<br />
Jugendmeisterschaft teil.<br />
Im Hochsprung siegte er mit eine Höhe von<br />
1,81 m.
E h re n ta fe l<br />
D ie D e u tsch e n M eister unserer S ch u le 1957 - 1965<br />
^ W W V Vt«> W W<br />
//* J o l<br />
l>i»- D n itM -h fr» r iin *^ r r r I * , l**f»7<br />
il\ »l.-r I • • iih u i l ilr l ik<br />
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Joat htm K»r%»<br />
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IW i li< nt *< hf t M rt« |.f >M» III* TT» llilf'1 i-r*|M««f 1 uniniT ii<br />
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1 1 )»
Ehrentafel<br />
Teilnehmer an Leichtathletik-Länderkämpfen bis 1965<br />
L-)hrenl(ift'l<br />
lVilnehitirr an Lrirlitatliletik-UiHlerkänipffn<br />
l% I Iiiiiinri'ii• i nnlif(SMi IM)li<br />
Ilflm Iiüfrltii: ( hri*ii«n Voigt 3 Hui#<br />
HO m HuHki: I mil* f IMiii/<br />
ll«i< lupm«? Sinpf ;i PlaU<br />
I% i ,hinK*ffn‘liulfl*jkiin»|)| |)|>H Pnltü<br />
Ivo#* 1 Imiurii.i« I rin!,! ) !llat/<br />
J in Lauf Itjiinoin» liölterxitttmi >B<br />
Hofl^jnmi, Ifkitti»Mii K»r«t I PUt/<br />
\ lillfkMillpf lUltUMül I Plntz<br />
jlK^iu*)ltirrm/ /il/wani» 1 li«!/<br />
JOO-m-l jiul: Hiigtlie ZeU^hf -!- i'Ui/<br />
VM-rf« »! ImwIuii» Mull*» 2. I'iut/<br />
I*M»- hiim.njhl km\trk#iiil[>r DDR I<br />
Dj*klU*»tfvU II.iNiM'lurv [$\ri\t\ 1,1*1/»!/<br />
llorli*j»runu iiMttltjm hn*i ‘t 1*1^1 /<br />
hinionir rknni|>( i SS)i DDK<br />
MM) im I a*tfr Hi’iidlr \f«*ißw*r I Pliit/<br />
UUkkNMH'fiMt (I iiii*u*l*>ri4 I i j
W ettb ew erb der Kinder- und<br />
Jugendsportschulen<br />
Im Wettbewerb der Kinder- und Jugendsportschulen, ausgeschrieben vom Ministerium für<br />
Volksbildung, wurde die <strong>KJS</strong> „Werner John“ <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong><br />
❖ 1957 „Beste K indersportschule“<br />
❖ 1958 „B este K indersportschule“<br />
❖ 1960 „Beste Jugendsportschule“<br />
1961 erhielten wir als erste und bisher einzigste Kinder- und Jugendsportschule den<br />
„V aterländischen V erdienstorden“ in Bronze.<br />
Im Jahre 1961 erhielt unsere Schule dann den Auftrag unseres Staates, als Kollektiv für alle<br />
Kinder- und Jugendsportschulen der Republik zum IV. Deutschen Turn- und Sportfest eine<br />
Übung auszuarbeiten und für die Durchführung verantwortlich zu zeichnen.<br />
Wir haben diese Aufgabe mit wahrem Feuereifer angepackt und erstmalig neben den turnerischen<br />
Elementen als Ausdruck der Arbeit der Kinder- und<br />
Jugendsportschulen auch leichtathletische Elemente<br />
verarbeitet: Hürdenlauf, Hochspringen und<br />
Speerwerfen. Klnder u<br />
Zusammen mit den turnerischen Elementen, die einen > VVERN E R ^ O H ^ ^ 1*16<br />
sehr hohen Schwierigkeitsgrad aufwiesen, war die Bunkenburg<br />
83<br />
VATERLÄNDISCHEN<br />
VERDIENSTORDEN<br />
IN BRONZE<br />
Übung ein Höhepunkt des IV. Deutschen<br />
Turn- und Sportfestes in I^eipzig und wurde<br />
mit der Übung der Sportvereinigung<br />
„Vorwärts“ und der Deutschen Hochschule<br />
für Körperkultur in gleichem Atemzug<br />
genannt.
Wir alle strahlten<br />
m 2. Juni 1961 fand in Berlin der VI. Pädagogische Kongress statt. Wir Schüler der<br />
A<br />
Kinder- u n d Jugendsportschule waren sehr stolz darauf, dass zu der Delegation unseres<br />
Bezirkes zwei Lehrer, bzw. ein Lehrer und eine Lehrerin unserer Schule gehörten. Es<br />
waren dies unser Direktor, Herr Schwarz, und die Trainerin Frau Bürgstein. Auf einem<br />
Appell vor dem Kongress sprach Herr Schwarz schon einmal andeutungsweise davon, dass wir<br />
eine Auszeichnung oder ähnliches erhalten würden. Die Spannung war groß. Dann,Juni<br />
1961, wurde uns Schülern auf einem<br />
Festappell bekannt gegeben, dass wir als<br />
einzige und erste Sportschule der Republik<br />
den „Vaterländischen V erdienstorden<br />
in Bronze“ erhalten haben.<br />
Weiterhin erfuhren wir, dass Herr Schwang<br />
unser Direktor, mit dem Titel „Verdienter<br />
Lehrer des Volkes“ ausgezeichnet wurde.<br />
Die Leistungen von Frau bürgstein wurden mit<br />
der Auszeichnung „Verdienter Meister des<br />
Sports“ gewürdigt. Das war zuviel. Wir<br />
konnten das gar nicht so schnell fassen und<br />
manch einem ist die Bedeutung dieser hohen<br />
Auszeichnung erst bei der darauf folgenden<br />
regen Diskussion klar geworden. Wenn Herr<br />
Schwarz und Frau Bürgstein anwesend<br />
gewesen wären, wer weiß, was wir nicht alles<br />
angestellt hätten. -<br />
Am 5. Juni 1961 sollten dann unsere zwei<br />
Geehrten eintreffen. Um 15:00 Uhr standen alle Schüler<br />
„Pioniere und FDJler“ empfangsbereit vor dem Eingang<br />
unseres Internates. Das Auto sollte um 15:00 Uhr<br />
eintreffen. Wir warteten, es wurde 15:45 Uhr.<br />
Da meldeten die aufgestellten Posten, dass das Auto in<br />
Sicht sei. Köpfeverdrehen, Recken und Strecken, ja, und<br />
da war er, der schwarze Pkw. Es ging alles schnell. Das<br />
Auto hielt, Herr Schwarz stieg aus und schon erklang<br />
ganz unerwartet, doch vollkommen hierher passend,<br />
unser Schlachtruf: „<strong>Blankenburg</strong> — ja, <strong>Blankenburg</strong> - ja,<br />
<strong>Blankenburg</strong> — ja!“<br />
Herr Schwarz strahlte, Frau Bürgstein strahlte, wir<br />
strahlten alle. Zwei große Blumenkörbe und<br />
Blumensträuße standen bereit und wurden nun Frau<br />
Bürgstein und Herrn Schwarz überreicht.<br />
Ich hatte die große Ehre und durfte einen großen Blumenkorb Herrn Schwarz überreichen. Ich<br />
hatte mir vorher ausgedacht, was ich sagen wollte, doch dann kam alles ganz anders. Ich stand vor<br />
Herrn Schwarz, meine Rede war weg, doch ich habe auch so herzliche Begrüßungsworte und<br />
Glückwünsche gefunden.<br />
84
Und dann sprach Herr Schwarz. Es war sehr feierlich, als er uns alles schilderte und uns seine<br />
Eindrücke mitteilte. Danach wurde der Verdienstorden gebührend bestaunt und bewundert.<br />
Nachdem Herr Schwarz noch einige Abschlussworte<br />
gesprochen hatte, wurden von allen noch mal persönlich<br />
die herzlichsten Glückwünsche ausgesprochen.<br />
Wir alle waren sehr begeistert von dieser Auszeichnung,<br />
und wir werden uns auch anstrengen und mit Taten<br />
beweisen, dass wir diese Auszeichnung mit Recht<br />
erhalten haben.<br />
Bilanz<br />
Aussig aus „ 10 Jahre“ Kinder- und Jugendsportschule „Werner John“ Rad Hlankenburg<br />
nternationale Aufgaben für unsere Schüler ließen nicht lange auf sich warten, und die<br />
Berufungen in Mannschaften, die unseren Staat im Ausland vertraten, waren für uns alle<br />
I Freude und Ehre zugleich. So schrieben uns<br />
*1* Erw in Kaldarasch aus Marokko und aus Prag<br />
*1* Christian Voigt aus Malmö und aus Tokio<br />
••• Elke Meißner und Angelika Striegler aus Ungarn<br />
••• Gisela Stapf aus Polen<br />
••• Joachim Kirst aus Polen<br />
*1* Gerd Diesler und Helmut Otto aus Jugoslawien<br />
*1* Dietmar Zapfe und Lothar Müssig aus der CSSR.<br />
Von 1956 bis 1965 errangen unsere Turner und Turnerinnen über 25 Deutsche<br />
Mannschaftsmeister- und Einzelmeistertitel. Im gleichen Zeitraum errangen unsere Ixrichtathletcn<br />
und I^ichtathletinnen über 20 Deutsche Meister- und DDR-Beste-Titcl in Mannschaftswertungen<br />
und Einzcldisziplinen. Die Dcutschcn Rekorde und Deutschen Bestleistungen der Schüler und der<br />
männlichen und weiblichen Jugend unserer <strong>KJS</strong> hat die Zahl 30 erreicht.<br />
1958 verließen die ersten Schüler, die bei uns das Abitur abgelegt hatten, die Schule und da**<br />
Internat, das über 4 Jahre ihre Wohnstätte gewesen ist.<br />
1962 verließen Schüler unsere Schule und das Internat, die wir seit der 5. Klasse bei uns hatten<br />
Von 1958 an erreichten uns in unregelmäßigen Abstanden Karten und Bncfc von ehemaligen<br />
Schülern aus Leningrad, Wolgograd, Prag, Rostock, Berlin, Dresden, Magdeburg usw. Sie<br />
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schreiben- Wir werden Lehrer, wir werden Maschinenbauer, wir werden Arzt. Immer wieder klang<br />
in ihren Zeilen an- es war doch eine schöne Zeit in <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>, und das Internat war unsere<br />
Heimstätte, vertrauter Ort, an dem wir in vielen unzähligen Stunden m.tgebaut hatten, um es<br />
immer schöner zu gestalten.<br />
Die letzte Karte sandte uns vor wenigen Tagen aus Conakry unser ehemaliger Schüler Horst<br />
Steimnger, einer der veranlagtesten Nachwuchsturner der Republik, der aber leider durch eine<br />
Rückenverletzung nicht mehr aktiv sein kann.<br />
Von 1958 bis 1964 verließen über 160 Abiturienten unsere Schule. Wir hatten schwer um<br />
Anerkennung unserer Leistungen auf schulischem Gebiet zu kämpfen. Ca. 60 % der Abiturienten<br />
bestanden das Abitur mit „sehr gut“ und „gut“.<br />
Dank gilt hier unseren ehemaligen Schülern, die durch ihre Leistungen und ihre Gesamthaltung<br />
großen Anteil daran haben, dass unsere Schule einen guten Ruf hat.<br />
Besonders stolz macht uns, dass der überwiegendste Teil unserer Schüler, die die <strong>KJS</strong> verlassen<br />
haben, Spordehrer und Lehrer geworden sind oder Ärzte, die auf sportmedizinischem Gebiet tätig<br />
sein wollen. Sehr groß ist die Zahl von Schülern, die von unserer Schule zu den<br />
Sportschwerpunkten, der SV Dynamo Berlin und zu unserem Sportclub Motor Jena, delegiert<br />
wurden.<br />
Wiedersehen zum 40. Geburtstag -1 9 9 5<br />
in der Stadthalle <strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong><br />
86<br />
E rw in S c h w a rz , Direktor
Liebe Leser der Festzeitschrift der<br />
Gründungsklassen<br />
D ie<br />
dargestellten Inhalte und Bilder aus unserem schulischen, sportlichen und<br />
Internatsleben sind nur Auszüge bzw. Streiflichter. Wir konnten nicht jeden<br />
„Anfänger“, Lehrer, Trainer, Erzieher und Mitarbeiter würdigen.<br />
Es ging uns als Redaktionskollektiv darum, den Zeitgeist, die schwierigen Anfangsbedingungen<br />
sowie schöne und lustige Erlebnisse aufzuzeigen und natürlich die Erfolge des gesamten<br />
Kollektivs der „<strong>Bad</strong> <strong>Blankenburg</strong>er“ bis zum Beginn der 60er Jahre hervorzuheben.<br />
Wir bedanken uns bei allen, die uns Zuarbeit leisteten, besonders bei Erwin Schwarz, Harry<br />
Pippardt und Werner Klingebiel.<br />
Großer Dank gilt auch Anke Pillep, geb. Kleine, für die schreibtechnische Bearbeitung und<br />
graphische Gestaltung dieser Festschrift.<br />
Renate Klingebiel, geb. Dietz<br />
Dr. Brigitte Reinhardt, geb. Kieschnick<br />
Gisela Gründel, geb. Voigt<br />
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