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MUSIKVEREIN CHRISTKINDL
VEREINSZEITUNG
Oktober 2022
„Wir haben in Christkindl
enormes Potenzial“
Unsere neuen Kapellmeisterinnen im großen Interview über ihre Pläne und Ziele
mit unserem Orchester und die fordernde Kapellmeister-Ausbildung. Seiten 4 und 5
Vereinszeitung Musikverein Christkindl Oktober 2022
WORT DER OBFRAU
Liebe Freunde des Musikvereins Christkindl,
„Wir haben enorm viel Potential“ – wenn man so ein Lob von den Kapellmeistern bekommt, gibt das jede
Menge Kraft und Energie für kommende musikalische Projekte!
Ja, wir haben schon Glück, dass wir jetzt gleich zwei neue Kapellmeisterinnen haben, und das aus den
eigenen Reihen. Die Proben vergehen fast wie im Flug, abwechslungsreich, auch weil wir uns auf zwei relativ
unterschiedliche Führungsstile einstellen dürfen.
Ich möchte an dieser Stelle nochmal ganz herzlich unserem Raphael Nöhammer danken, er hat uns mit Geduld
und Wertschätzung begleitet und wir freuen uns, dass er uns immer wieder als Klarinettist aushilft.
Und ganz speziell abwechslungsreich ist es gerade jetzt, in der Vorbereitung auf das Herbstkonzert, am
Sonntag den 6. November 2022. Denn da werden uns nicht nur unsere zwei Kapellmeisterinnen dirigieren,
sondern auch vier weitere frischgebackene Dirigenten, die zusammen mit Helene ihren praktischen Abschluss
des Kapellmeisterkurses absolvieren. Das fordert uns natürlich musikalisch wie menschlich und fördert unsere
Flexibilität.
Mit dem Herbstkonzert wagen wir uns auch räumlich in andere Sphären, wir werden im Stadttheater spielen,
das heißt mehr Platz für die Musiker und für unser Publikum. Also nehmt diesmal auch sämtliche Verwandte,
Arbeitskollegen, Nachbarn mit, wir haben genug Platz!
Rückblickend möchte ich mich bei Nadine und Guggi bedanken, wir durften Teil ihres rauschenden
Hochzeitsfestes sein. Musihochzeiten sind schon immer etwas Besonderes und ich darf euch verraten, es wird
auch nächstes Jahr eine geben! Mehr dazu in den nächsten Ausgaben der Vereinszeitung.
Aktuell freuen wir uns auf‘s kommende Wochenende, an dem wir in Bad Goisern proben werden.
Bleibt‘s g‘sund und uns treu und besucht unsere Veranstaltungen!
Eure
Susanne Auer-Nußbaumer
Obfrau des Musikvereins Christkindl
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Vereinszeitung Musikverein Christkindl Oktober 2022
ÜBERGABE
Beim Schlosskonzert im Juli übergab Raphael Nöhammer
den Dirigentenstab an Katharina Hager und Helene Mayr.
Raphael übernahm im Herbst 2018 die musikalische
Leitung in Christkindl, er wurde nun Kapellmeister seines
Stammvereins, der Marktmusikkapelle Garsten.
kommt aus Christkindl und machte die Kapellmeisterausbildung
bei Andreas Simbeni. Helene Mayr ist 28
Jahre alt, Posaunistin, kommt aus Pergern und lernte das
Kapellmeister-Handwerk bei Thomas Doss. Beide spielen
schon viele Jahre in unserem Verein.
Ein ausführliches Interview mit Kathi und Helene lesen
Sie auf den Seiten 4 und 5.
FOTORÜCKBLICK
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Vereinszeitung Musikverein Christkindl Oktober 2022
Helene Mayr und Katharina Hager haben im Sommer die musikalische Leitung unseres Vereins übernommen.
„Wollen wieder mehr für Christkindl machen“
Wie waren für euch die ersten
Wochen als Kapellmeisterin?
H: Schon eine Umstellung. Ganz
anders ist die Vorbereitungszeit für
die Probe. Ich muss die Partitur im
Kopf haben, ich muss wissen, was
ich haben möchte. Jetzt brauche
ich mindestens eine Stunde, dass
ich alles in die Partitur hinein
schreibe, was ich haben will.
K: Eine Stunde ist die Basis, dass
man irgendwas beisammen hat.
Weil, wenn du selbst keinen Plan
hast, was soll dann in der Probe
passieren?
Wann hattet ihr erstmals die Idee,
ihr könntet Kapellmeisterin
werden?
K: Ich erst ganz kurz bevor der
Kurs begonnen hat. Das ist schon
eine schwierige Entscheidung.
Ich wollte am Anfang auch nicht,
dass es irgendwer weiß, damit ich
nicht in diesen Zugzwang komme,
Kapellmeisterin in Christkindl
werde.
Helene, du hast die Christkindler
Hast du dir damals gedacht, du
könntest eines Tages die Großen
leiten?
H: Nein. Ich hab mit dem Kurs
angefangen, weil ich mich
in der Probenarbeit mit dem
Jugendorchester weiterentwickeln
wollte. Während dem Kurs ist
dann die Idee entstanden, dass es
cool wäre, mal mit Erwachsenen
zu arbeiten.
Also wars kein Kindheitstraum?
H: Ich wär nie vorne gestanden,
wenn nicht Robert Schlader
gesagt hätte „He, probier beim
Jugendorchester doch mal was.“
K: Ich wär auch nicht auf die
Idee gekommen. Ich war bei den
Lehrproben beim Sepp Pristner
dabei. Der Ausbildner hat mich
damals gefragt, ob das nicht auch
was für mich wäre.
H: Und da muss ich das Gendern
einbringen, auch wenn das
so verteufelt wird. Frauen am
Dirigentenpult sind selten, aber
sie sind auch sprachlich nicht
vertreten. Es ist immer die Rede
von „Kapellmeistern“. Auch
wenns eh selbstverständlich ist,
hätte ich nie dran gedacht, dass ich
das mal werden kann.
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Vereinszeitung Musikverein Christkindl Oktober 2022
Das ist eine interessante Aussage.
H: Meine Mama sagt, das ist
falsch, was ich da sage (lacht).
K: Ein Großteil sind auch Männer,
auch wenn sich das jetzt ändert.
Inzwischen kenne ich schon ein
paar, die Kapellmeisterin werden.
Es ist aber nach wie vor eine sehr
männliche Rolle.
Der Kurs ist ja lang und sehr
fordernd. Ihr macht das neben
dem Beruf. Wie fordernd waren
die letzten vier Jahre?
K: Einmal im Monat hab ich gesagt,
ich hör auf, ich lass das jetzt. Ich
hab mir schon oft gedacht, das
ist echt ein Wahnsinn, warum tu
ich mir das an? Ich hab nebenbei
das Masterstudium gemacht,
aber anspruchsvoller war der
Kapellmeisterkurs. Nämlich auch
persönlich sehr fordernd – was von
der Persönlichkeit erwartet wird.
Man ist immer sehr exponiert vor
den Orchestern. Das Handwerk
kann man lernen, aber das vorne
stehen ist schon sehr fordernd.
War‘s für dich ähnlich, Helene?
H: Wenn ich nach Ansfelden
zum Kurs gefahren bin, hab ich
mir vorher schon öfter gedacht,
eigentlich freuts mich nicht. Aber
wenn wir dann im Kurs ein neues
Stück gemacht haben, und der
Thomas Doss hat schon in den
ersten Takten gesagt, was da alles
drin ist, hat mir das sehr getaugt.
Kathi, du bist als Lehrerin
gewohnt, eine Gruppe zu
leiten. Gibt‘s Gemeinsamkeiten
zwischen Freitagvormittag und
Freitagabend?
K: Ja (lacht). Aber es ist schon ein
Unterschied, ob ich vor Kindern
stehe oder vor Erwachsenen. Was
gleich ist, du musst da und dort top
vorbereitet sein.
Wie sieht bei euch ein typischer
Freitag aus?
K: Vormittag arbeiten bis über
Mittag, dann Mittagessen und
ein Powernap. Im Normalfall
schau ich dann nochmal, was ich
in der Probe machen will. Dann
ist eh schon die Probe und das
Nette danach. Also der Freitag ist
meistens lang.
H: Ich arbeite am Freitag immer
bis 16 Uhr. Um 17:30 Uhr ist
Jugendorchester-Probe und da
spiele ich auch mit. Und dann
noch die Großen. Aber die
Entschädigung ist der gemütliche
Teil danach.
Wie ist bei euch die
Aufgabenverteilung?
H: Eigentlich ziemlich spontan.
Zum Beispiel zum Erntedank
haben wir gesagt, ich mach die
Kirche, Kathi den Schoppen. Kathi
ist in allem strukturierter, das sieht
man an der Kapellmeisterlade.
K: Wir haben vor der Probensaison
ein abwechslungsreiches Konzertprogramm
zusammengestellt und
untereinander aufgeteilt.
Hättet ihr euch auch vorstellen
können, alleine Kapellmeisterin
zu werden?
H: Ich hätt‘s vielleicht alleine
gemacht, bin jetzt aber
sehr froh, dass Kathi und
ich das zu zweit machen.
K: Und das Gute ist, dass ich
zumindest das halbe Programm
noch auf der Flöte spielen kann.
Wohin soll die musikalische
Reise in Christkindl gehen?
K: Wir wollen wieder mehr für
Christkindl machen, uns neue
Formate und Veranstaltungen
überlegen. Der Stadtteil
Christkindl wächst stark, aber das
merkt man bei uns noch nicht so.
Ich glaub, dass viele noch nicht
so den Bezug haben, weil sie
zugezogen sind. Und musikalisch
wollen wir uns sowieso immer
weiterentwickeln.
H: Wir haben in Christkindl
ein enormes Potenzial an guten
Musikerinnen und Musikern. Die
gehören auch gefordert.
Wenn man bei uns mitspielen
möchte, was soll man mitbringen
und was bekommt man dafür?
K: Die Gemeinschaft ist schon
sehr viel wert. Gerade nach einer
anstrengenden Woche sitzt man
beisammen und hat eine Gaudi.
Und man hat die Möglichkeit,
sich gemeinsam mit anderen
musikalisch weiterzuentwickeln.
H: Die Gemeinschaft war auch
mein erster Gedanke – das ist
interessant, wir haben ja beide die
musikalische Leitung über. Wir
haben auch beim Feedbackkonzert
als Orchester die Rückmeldung
bekommen, dass wir Christkindler
Musiker uns gern haben.
K: Auch für Musikerinnen und
Musiker, die im Erwachsenenalter
mitspielen, haben wir sehr gute
Möglichkeiten. Wir haben auch
im großen Orchester Platz für alle
Leistungsstufen.
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Vereinszeitung Musikverein Christkindl Oktober 2022
TRAUUNG
Guntram und Nadine Preßmair haben
sich in der Filialkirche St. Michael in St.
Marien das Ja-Wort gegeben. Wir durften
die Hochzeitsfeier unseres Baritonisten
und Tenorhornisten musikalisch
begleiten.
PROBENWOCHENENDE
Unser Orchester bereitet sich von 21. bis 23. Oktober auf das Herbstkonzert und
das Weihnachtskonzert vor. Erstmals findet das Probenwochenende in Bad Goisern
statt.
WIR SUCHEN DICH
Du bist Musikerin/Musiker?
Wir freuen uns jederzeit über neue Musikerkolleginnen und -kollegen.
Du spielst ein Blasinstrument oder Schlagzeug? Du möchtest gern
gemeinsam musizieren und an unserer Gemeinschaft teilhaben? Alle
Instrumente eines Blasmusikorchesters sind herzlich willkommen!
Melde dich bei uns, etwa bei Kapellmeisterin Katharina Hager
(Tel.: 0650 4545508).
Du bist Jungmusikerin/Jungmusiker?
Du bist jung, möchstest ein Instrument erlernen oder bist bereits in
Ausbildung? Unser Jugendorchester, die Christkindler Notenflitzer freut
sich jederzeit über Nachwuchs auf allen Instrumenten! Du kannst auch
einfach mal bei einer Probe vorbeischauen – ein Einstieg ist jederzeit
möglich. Melde dich bei unserer Jugendreferentin Andrea Waldhauser
(Tel.: 0680 3247533).
Du willst unseren Verein unterstützen?
Dir liegt Blasmusik aus Christkindl am Herzen und du möchtest unseren
Verein nachhaltig unterstützen? Deinen Beitrag verwenden wir etwa für
die Anschaffung und Erhaltung von vereinseigenen Instrumenten und für
unsere Nachwuchsarbeit. Melde dich dazu einfach bei uns Musiker:innen.
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Vereinszeitung Musikverein Christkindl Oktober 2022
TERMINE IM ÜBERBLICK
Friedhofsgang zu Allerheiligen, am Dienstag,
1. November um 14:00 Uhr in Christkindl
Herbstkonzert, am Sonntag, 6. November um
18:00 Uhr im Stadttheater Steyr
Nikolaus-Ballonstart, am Sonntag,
27. November um 11:00 Uhr in Christkindl
Punschstand mit musikalischer Umrahmung,
am Samstag, 10. Dezember und Sonntag,
11. Dezember, jeweils von 9:00 bis 17:00 Uhr,
in Christkindl
Weihnachtskonzert, am Samstag, 17. Dezember
um 17:30 Uhr in der Wallfahrtskirche Christkindl
HERBSTKONZERT
Es wird das erste Konzert unserer beiden neuen
Kapellmeisterinnen nach der Übergabe, mit dabei
Leitung von Andrea Waldhauser. Im zweiten Teil
erwartet die Besucher eine weitere Besonderheit.
Helene Mayr und vier weitere Absolventen des
Kapellmeisterkurses von Thomas Doss dirigieren
je ein Stück und schließen damit ihre Ausbildung
feierlich ab. Und noch eine Premiere gibt’s. Erstmals
im Stadttheater Steyr
statt. Am Sonntag, 6. November um 18:00 Uhr.
Der Eintritt ist frei.
WEIHNACHTSKONZERT
Auch unser traditionelles Weihnachtskonzert ist
nach pandemiebedingen Absagen wieder geplant.
Kapellmeisterinnen sind Katharina Hager und
Helene Mayr. Es erwartet Sie eine besinnliche
Stunde in der Wallfahrtskirche Christkindl,
am Samstag, 17. Dezember um 17:30 Uhr. Der
Eintritt ist frei.
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Absender:
Musikverein Christkindl
mv.christkindl@aon.at
www.mvchristkindl.at
4400 Steyr, Saaßstraße 5
Vereinszeitung Musikverein Christkindl
Impressum
Herausgeber: Musikverein Christkindl
Redaktion und Gestaltung: Martin Pötz