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Pollenanalytische Untersuchungen eines Flachmoors

bei Stuben am Arlbergpass (ca. 1.470 m ü. M.) Vorarlberg, Österreich C. A. Burga Kleine Schriftenreihe des Museumsvereins Klostertal 27

bei Stuben am Arlbergpass (ca. 1.470 m ü. M.)
Vorarlberg, Österreich
C. A. Burga
Kleine Schriftenreihe des Museumsvereins Klostertal 27

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Zusammenfassung

Das Flachmoor an der Arlbergstrasse oberhalb Stuben a. A. besteht

hauptsächlich aus nacheiszeitlichen Torf-Ablagerungen der letzten

rund 11.000 Jahre. Die pollenanalytischen Untersuchungen von

Wandproben eines Aufschlusses liefern Angaben zur lokalen und regionalen

Floren- und Vegetationsgeschichte des Arlbergpasses und

hinteren Klostertals. Die nacheiszeitliche Einwanderung und Ausbreitung

der heute das Waldbild dominierenden Baumarten Wald-/

Bergföhre, Fichte, Lärche, Weisstanne, Grünerle und z.T. Laubhölzer

des Eichen- und Buchen-Laubmischwaldes werden im Pollendiagramm

1 aufgezeigt. Die derzeit dominante Fichte wanderte nach

Westen von den Tiroler Alpen das Inntal aufwärts, überquerte den

Arlbergpass und erreichte das innere Klostertal vor ca. 7.000 Jahren.

Die Grünerle wanderte zusammen mit der Fichte von Osten

nach Westen in die subalpine Stufe. Im Subboreal und Älteren Subatlantikum

(vor ca. 5.000-2.000 Jahren) erreichte die Grünerle an

der Baumgrenze ihre Massenausbreitung von den Ostalpen bis zu

den nordwestlichen Voralpen. Das Pollendiagramm 2 zeigt an der

Wende Jungneolithikum/Bronzezeit die frühesten prähistorischen

menschlichen Einflüsse auf die lokale Vegetation mit dem ersten

Auftreten von Getreidepollen von Spelzweizen sowie Blütenstaub

von Faserhanf, Wiesen- und Weidepflanzen (Gräser, Spitzwegerich

u.a. Kräuter). Später erfolgte in der Römerzeit die Einführung der

Edelkastanie. Seit dem Mittelalter zeichnen sich durch Alpweiderodungen

bedingte Waldgrenz-Senkungen und eine zunehmende

Grünerlen-Verbuschung ab.

Prof. Dr. Conradin A. Burga, Zürich

conradin.burga@bluewin.ch

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