Facharbeit Ökologische Freilanduntersuchung ... - German Weber

c) Auswertung der Untersuchungsergebnisse 39
- 16 -
45 Groppe
40
35
30
25
20
15
10
5
0
Diagramm: Fangergenisse in Stückzahlen der Kleinfische (y) und das
dazugehörige Fanggebiet (x)
1. Die Elritze ist die dominierende Art im Schinderbach; ihre Populationsdichte nimmt jedoch
stetig vom Oberlauf in Richtung Mündung ab. Dies ist auf den hohen Bestand ihres natürlichen
Feindes, der Bachforelle, im Unterlauf und Mündungsbereich zurückzuführen.
2. Die Bachforelle schwimmt von der Mündung bis zum Unterlauf des Baches, um dort auf
Nahrungssuche zu gehen. In den Oberlauf gelangt sie jedoch nur selten, weil an einigen Stellen
der Wasserstand zu niedrig für sie ist und so ein Verfolgen der Beute unmöglich wäre.
3. Die Bachschmerle hält sich im Unterlauf des Schinderbachs auf, da hier die Strömung nicht zu
stark und die Anzahl der Feinde noch nicht so hoch ist wie an der Mündung. Des Weiteren gibt
es hier die von ihr bevorzugten Sandbänke zum Gründeln.
4. Der Döbel ist eigentlich ein Bewohner langsam fließender bzw. stehender Gewässer und war
nur zufällig vom Mündungsbereich in den Schinderbach geschwommen.
5. Der Stichling nutzt die Vielzahl an Unterständen im Unterlauf für die Jagd auf Insektenlarven.
6. Der Groppenpopulation ist es noch nicht gelungen, in den Unterlauf bzw. in den Oberlauf des
Baches vorzudringen, da zum einen unüberwindbare Hindernisse für den Bodenfisch auf dem
Weg Richtung Quelle liegen (Stromschnellen von ca. 30 cm, Biberdämme von ca. 50 cm Höhe)
als auch die Nahrungskonkurrenz durch die Elritzen gegeben ist. Im Mündungsbereich ist sie
öfter anzutreffen, da ein Zusammenleben von älteren und größeren Exemplaren mit
Bachforellen möglich erscheint.
Oberlauf Unterlauf Mündung
39 Die Ergebnisse stützen sich auf empirische Freilanduntersuchungen am Schinderbach.
Elritze
Bachforelle
Bachschmerle
Stichling
Döbel