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Facharbeit Ökologische Freilanduntersuchung ... - German Weber

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ausgeschlossen, da sie hier nicht die gewünschte Strömung bekommen und somit eine ausreichende<br />

Sauerstoffversorgung nicht möglich ist.<br />

b) Kanalisierung10<br />

der Gewässerwege<br />

Zusätzlich stellt die Kanalisierung der Flüsse und Bäche für viele bedrohte Fischarten ein großes<br />

Problem dar. Nach Einschätzung des Bund Naturschutzes zum Thema wasserundurchlässige<br />

Kanalwände „verlören tausende stark bedrohte Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum und müssten<br />

sterben . Für die weltweit nur hier lebenden Arten wäre es das endgültige Aus.“ 11 Eine weitere Folge<br />

des Kanalbaus ist die sinkende Wasserqualität und dadurch eine verringerte Sauerstoffversorgung<br />

des Gewässers. 12 Des Weiteren tritt bei einer Begradigung der Flussläufe eine Verlandung der<br />

Altwässer ein und schneidet sie so vom Muttergewässer ab. Dies hat die Zerstörung einer<br />

besonderen ökologischen Nische zur Folge, in der die an ihren Lebensraum perfekt angepassten<br />

Lebewesen aussterben. Doch sind nicht nur die ursprünglichen Altwässer betroffen, viel mehr wird<br />

auch die Entstehung neuer verhindert, da heute fast alle Flussbetten befestigt sind und Deiche die<br />

Überschwemmungen der Altwässer verhindern. 13 Mühlkoppen halten sich vorzugsweise zwar nicht<br />

in Altwässern auf, jedoch sind diese sehr wichtig für die Entwicklung der Jungfische, da dieser<br />

einzigartige Lebensraum eine Vielzahl von Kleinstlebewesen als Nahrung für die Nachkommen<br />

bietet. Die Strömung treibt die frischgeschlüpften Fischlarven nämlich im Besonderen in diese<br />

langsam fließenden Bereiche, wo sie im seichten Wasser auch eher vor Räubern geschützt sind. 14<br />

c) Natürliche Hindernisse<br />

Besonders für die Mühlkoppe stellen schon kleinere Hindernisse unüberwindbare Barrieren dar. Der<br />

schlechte Schwimmer scheitert schon an 15 cm hohen Stromschnellen und ist somit in seinem<br />

Lebensraum sehr eingeschränkt, da deshalb ein Aufsteigen in sauerstoffreichere Bachläufe oder<br />

Quellen verhindert wird. 15 Solche natürlichen Hindernisse gibt es auch am Schinderbach, der vor<br />

allem durch Biberdämme in seinem Lauf verändert wird. Auch konnte ich aus eigener Beobachtung<br />

feststellen, dass die Mühlkoppen nicht in der Lage waren, kleinere Wasserfälle oder Wehre<br />

hinaufzusteigen. Sie verblieben in den Bereichen, die von der Natur begrenzt waren.<br />

10 Kanalisierung bedeutet laut Geoinformatik-Service:<br />

Die Regulierung und der Ausbau von Wasserläufen, insbesondere zur Nutzbarmachung für die Schifffahrt und zum<br />

Schutz gegen Überschwemmungen. ( http://www.geoinformatik.uni-rostock.de/einzel.asp?ID=1700114576)<br />

Brockhaus Enzyklopädie definiert Kanalisierung als künstlich hergestellten Wasserlauf zur Wasserzu- und -ableitung<br />

sowie zur Schaffung von Wasserstraßen.<br />

Brockhaus. Die Enzyklopädie in 24 Bänden. Leipzig 2001. Band 11, Seite 431.<br />

11 http://www.bund-naturschutz.de/brennpunkte/donau/staustufen.html<br />

12 http://www.bund-naturschutz.de/brennpunkte/donau/staustufen.html<br />

13 http://www.cable-men.de/cms/index.php?id=390<br />

14 http://www.natur-lexikon.com/Texte/TP/001/00003-Groppe/TP00003-Groppe.html<br />

15 Gebhardt, Harald und Andreas Ness. BLV Naturführer Fische. München 1997, Seite 86.

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