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Neuvermessung des Höhlenbaches Nord der Hermannshöhle 1998

Neuvermessung des Höhlenbaches Nord der Hermannshöhle 1998

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<strong>Neuvermessung</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Höhlenbaches</strong> <strong>Nord</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Hermannshöhle</strong><br />

<strong>1998</strong> – 2006<br />

(21.11.2006)


Titelbild:<br />

Holger Dietze bei <strong>der</strong> Längenmessung mittels Bandmaß<br />

Fotograf: Jörg Berbig<br />

kurz über uns – HFG Leipzig<br />

Die Höhlenforschergruppe Leipzig ist eine Gruppe von momentan 13 Mitglie<strong>der</strong>n<br />

unterschiedlichster Berufsrichtungen, die die Höhlenforschung als ihr Hobby betreiben.<br />

Unsere Gruppe besteht seit nunmehr fast 30 Jahren mit annähernd gleicher Mitglie<strong>der</strong>zahl.<br />

Da es in Leipzig keine Höhlen gibt sind wir auf die Höhlenforschung in an<strong>der</strong>en Gebieten<br />

angewiesen. Unsere Hauptforschungsgebiete sind <strong>der</strong> Harz (Rübeland) und Thüringen.<br />

So sind wir z.B. Mitglied im Thüringer Höhlenverein und dort für die Katasterarbeit<br />

zuständig. In Rübeland ist unser Verein bereits seit Jahrzehnten tätig.<br />

Neben den Höhlen in Thüringen und im Harz werden von unseren Mitglie<strong>der</strong>n auch<br />

an<strong>der</strong>e Höhlengebiete befahren.<br />

Weitere Informationen und Ansprechpartner unter www.hfg-leipzig.de<br />

Download:<br />

Dieses Dokument können Sie auf unserer Homepage unter <strong>der</strong> Rubrik<br />

"Berichte" downloaden o<strong>der</strong> direkt unter<br />

http://home.arcor.de/thv/hfg/berichte/villabaerenfels.htm<br />

www.hfg-leipzig.de<br />

2


Inhaltsverzeichnis<br />

Allgemeines<br />

1. Kurze Erläuterungen zur Geologie 5<br />

2. Entstehung von Höhlen 6<br />

Entdeckung<br />

3. Die Entdeckungsgeschichte <strong>der</strong> <strong>Hermannshöhle</strong> 7<br />

Vermessung<br />

4. Die <strong>Neuvermessung</strong> <strong>des</strong> <strong>Höhlenbaches</strong> <strong>Nord</strong> ab <strong>1998</strong> 8<br />

4.1. Beschreibung <strong>des</strong> <strong>Höhlenbaches</strong> <strong>Nord</strong> 9<br />

4.2. Tauchaktion (03/2001) 13<br />

4.3. Entdeckung Andrés Welt (09/2001) 14<br />

4.4. Versteckter Saal (09/2003) 16<br />

4.5. Vermessung Kluftgang (02/2004) 18<br />

4.6. Optimistentunnel (07/2005) 18<br />

4.7. Novemberhalle und weitere „kleine“ Neuentdeckungen 19<br />

Daten und Fakten<br />

5. Daten und Fakten <strong>der</strong> Vermessung 20<br />

Ende<br />

6. Ausblicke 21<br />

7. Quellennachweis 21<br />

8. Danksagung 21<br />

3<br />

Allgemeines<br />

Entdeckung<br />

Vermessung<br />

Daten und Fakten<br />

Ende


1. Kurze Erläuterungen zur Geologie<br />

Rübeland liegt am südöstlichen Rand<br />

<strong>des</strong> Elbingerö<strong>der</strong> Riffkalkkomplexes.<br />

Dieses Korallenriff bildete sich im mittleren<br />

bis oberen Devon an den Flanken<br />

eines unterseeischen Vulkans. Die<br />

Riffbildung fand zu jener Zeit in <strong>der</strong><br />

Nähe <strong>des</strong> Äquators statt.<br />

Durch tektonische Bewegungen und die<br />

Gebirgsbildung Ende <strong>der</strong> Kreidezeit<br />

kam es zu Rissbildungen, die als<br />

Grundlage <strong>der</strong> heutigen Höhlen angesehen<br />

werden können.<br />

- momentane Ausdehnung <strong>des</strong><br />

Riffkalk-Komplexes ca. 13 x 3,5 km<br />

- Alter ca. 370 Mio. Jahre<br />

- Kalziumkarbonat (CaCO3)<br />

Rübelän<strong>der</strong> Riffkalk mit Einlagerungen von<br />

Korallen, Dirk Sasse, 2006<br />

Im Gebiet um Rübeland kam es im<br />

Laufe <strong>der</strong> Jahrtausende zur Bildung<br />

einer größeren Anzahl von Höhlen.<br />

Davon die vier bedeutendsten:<br />

* <strong>Hermannshöhle</strong><br />

* Baumannshöhle<br />

* Bielshöhlen-System<br />

* Kameruner Höhle<br />

Rübeland verfügt damit über 4 <strong>der</strong><br />

etwa 100 längsten Höhlen Deutschlands.<br />

5<br />

(ca.) Mio. Ereignis<br />

Jahre<br />

Quartär - 1,5 Froststeppe<br />

Eiszeit ca. Höhlenbär<br />

8.000 Jahre 300.000 - 8.000 Jahre<br />

Tertiär 65 Vulkanismus, Waldsümpfe,<br />

Braunkohle<br />

Kreidezeit 130 Hebung <strong>der</strong> Bruchschollen,<br />

vereinzelt<br />

wie<strong>der</strong> durchgehende<br />

Meereslandschaften<br />

Jura 190 Bruchfaltung, vereinzelt<br />

Meerlandschaften<br />

Trias 230 vereinzelt durchgehendeMeerlandschaften,<br />

Muschelkalk<br />

Perm 280 vereinzelt Meereslandschaften,Steinund<br />

Kalisalz<br />

Karbon 350 teilw. Gebirgsbildung<br />

und Hebung, Wattenmeere,<br />

Steinkohle<br />

Devon 400 Meeresbedeckung,<br />

Vulkanismus, Riffe<br />

Silur 440 durchgehende<br />

Meeresbedeckung<br />

... ... ...<br />

4,6 Mrd. erste Krustenbildung<br />

Von diesen vier Höhlen sind heute<br />

die beiden erstgenannten Höhlen<br />

(Hermanns- und Baumannshöhle)<br />

als Schauhöhlen zugänglich. Die<br />

Bielshöhle war ebenfalls lange Zeit<br />

eine bekannte Schauhöhle. Sie ist<br />

jedoch seit weit über 100 Jahren<br />

verschlossen.<br />

Die Hauptentstehungszeit <strong>der</strong><br />

Baumannshöhle kann man <strong>der</strong><br />

1. Warmzeit (ca. 500.000 Jahre)<br />

zuordnen, die <strong>Hermannshöhle</strong><br />

entstand zur 2. Warmzeit<br />

(350.000 Jahre).<br />

Allgemeines<br />

Entdeckung<br />

Vermessung<br />

Daten und Fakten<br />

Ende


2. Entstehung von Höhlen<br />

Es gibt unterschiedliche Arten von Höhlen. Ebenso unterschiedlich wie die<br />

höhlenbildenden Gesteine sind auch die chemisch- physikalischen Prozesse,<br />

die dabei ablaufen. Zahlreiche <strong>der</strong> weltweiten Höhlen liegen jedoch in<br />

Gesteinsarten, die durch Lösungsvorgänge Höhlen bilden. Diese Gesteinsarten<br />

sind z.B. Kalkstein (CaCO3), Gips (CaSO4-2H2O) und Dolomit<br />

(CaMg(CO3)2).<br />

So befinden sich auch die Rübelän<strong>der</strong> Höhlen im Kalkstein (Riffkalk).<br />

Höhlenentstehung im Kalkstein:<br />

Oberflächenwässer (Regen, Bäche) können auf ihren Wegen an <strong>der</strong> Luft<br />

geringe Mengen von Kohlendioxid (CO2) aufnehmen. Es entsteht ein<br />

Gleichgewicht mit dem Luft-CO2-Gehalt. Erst beim Durchfließen von Humusschichten<br />

kann weiteres CO2 aufgenommen werden. Humusschichten<br />

enthalten im Verhältnis zur Luft einen wesentlichen höheren CO2-Gehalt.<br />

Hier entsteht ein neues CO2-Gleichgewicht mit dem CO2-Gehalt <strong>der</strong> Humusschicht.<br />

In Oberflächennähe wird das CO2 <strong>des</strong> Wassers leicht wie<strong>der</strong><br />

abgegeben. Dringt solches Wasser jedoch durch feine Risse und Spalten in<br />

den Kalkstein ein, so kann das CO2 nicht aus dem Wasser entweichen. Das<br />

CO2 bleibt im Wasser gebunden und reagiert sauer (Säure). Dieses leicht<br />

saure Wasser ist nun in <strong>der</strong> Lage, den Kalkstein zu lösen und transportiert<br />

den gelösten Kalk ab. Es entstehen größere Hohlräume im Kalkstein.<br />

Trifft dieses kalkhaltige Wasser<br />

nun z.B. auf einen vorhanden<br />

wasserlosen Hohlraum bzw. tritt<br />

es aus dem Fels aus, so entspannt<br />

es sich. Das CO2 stellt wie<strong>der</strong><br />

sein Gleichgewicht mit <strong>der</strong> Umgebungsluft<br />

her, indem das überschüssige<br />

CO2 entweicht. Damit<br />

verringert sich jedoch auch das<br />

Lösungsvermögen <strong>des</strong> Wassers.<br />

Sinterformation im Gang in Richtung Berggeisthalle<br />

(H.Dietze)<br />

Der Kalk, <strong>der</strong> nun nicht mehr im Wasser gelöst bleiben kann, fällt aus und<br />

bildet so die Tropfsteine (Spaghetti, Stalagtiten, Stalagmiten, Stalagnate),<br />

Sinterfahnen, Sinterbecken und Travertinbänke.<br />

Än<strong>der</strong>t sich die Hydrologie <strong>der</strong> Höhle so kann die Höhle ganz o<strong>der</strong> teilweise<br />

trocken fallen. Nun ist die „neu“ entstandene Höhle begehbar (das ganze<br />

ist ein Zeitraum von Jahrtausenden!). Es fehlen also nur noch die Höhlenforscher,<br />

die diese Höhle finden, erforschen und vermessen!<br />

6


3. Die Entdeckungsgeschichte <strong>der</strong> <strong>Hermannshöhle</strong><br />

Am 28.6.1866 entdeckte <strong>der</strong> Wegeaufseher Wilhelm Angerstein (genannt<br />

Sechserding) bei Straßenbauarbeiten von Rübeland nach Hasselfelde den<br />

Einstieg zur unteren Schwemmhöhle. Nach einer kurzen Befahrung wurde<br />

die Höhle ("Sechserdinghöhle") jedoch sofort wie<strong>der</strong> verschlossen, um ein<br />

Ausräubern <strong>der</strong> Tropfsteine zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

Ab Ende 1868 wurde die Höhle durch Hermann Grothian untersucht und<br />

erstmals vermessen. 1877 wurde die Höhle in "<strong>Hermannshöhle</strong>" umbenannt.<br />

Ende 1887 wurden weitere Arbeiten durch Dr.<br />

Kloos, Oberförster Nehring und Höhlenführer<br />

Hase durchgeführt. Dabei wurde u.a. im hinteren<br />

Bereich <strong>der</strong> unteren Schwemmhöhle ein<br />

12 m Lehmschacht nach oben geöffnet. Man<br />

grub sich dabei durch einen 8 m mächtigen, mit<br />

tausenden Bärenknochen durchsetzten Bereich.<br />

Oben angelangt, öffnete sich vor Ihnen ein großer<br />

Hohlraum. Um die Höhle als Schauhöhle<br />

gangbar zu machen, wurde 1888 ein neuer<br />

Ausgangsstollen geschaffen und weitere Arbeiten durchgeführt. Dabei<br />

wurde <strong>der</strong> wohl schönste Teil <strong>der</strong> Höhle - die Kristallkammer - entdeckt.<br />

Am 1.Mai 1890 wurde die Schauhöhle eröffnet.<br />

"Die <strong>Hermannshöhle</strong> bei Rübeland“, 1889 (Dr. J.H. Kloos, Dr. M. Müller)<br />

Ab 1924 begann die 2. Forschungsperiode in <strong>der</strong> <strong>Hermannshöhle</strong> durch Dr.<br />

Ing. Friedrich Stolberg und die <strong>Nord</strong>häuser Höhlenforscher. Es wurden<br />

weitere neue Höhlenbereiche im Osten entdeckt, dabei u.a. <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>e Bereich<br />

<strong>des</strong> <strong>Höhlenbaches</strong> <strong>Nord</strong>, <strong>der</strong> Labyrinthgang, das Ende <strong>der</strong> Welt, die<br />

Berggeisthalle, die Olympiahalle. 1938 wurde durch Emil Mundt die Fle<strong>der</strong>mausschlucht<br />

entdeckt, die aufgrund ihrer Schönheit mit in den Führungsweg<br />

eingebaut werden sollte.<br />

7<br />

"Die <strong>Hermannshöhle</strong> bei Rübeland“<br />

1889 von Dr. J.H. Kloos, Dr. M. Müller<br />

Allgemeines<br />

Entdeckung<br />

Vermessung<br />

Daten und Fakten<br />

Ende


Plan von Dr. Ing. Friedrich Stolberg, 1927<br />

Aus diesem Grund wurde bis 1942 ein neuer Stollen gegraben, <strong>der</strong> jedoch<br />

(kriegsbedingt) erst 1949 in den Führungsweg eingebunden wurde.<br />

Zu diesem Zeitpunkt betrug die vermessene Höhlenlänge ca. 1750 m.<br />

Davon waren über 1000 m Führungsweg.<br />

weitere Ergänzungen <strong>des</strong> Stolberg-Planes u.a. von Graf, um 1940<br />

1970 wurde durch Rübelän<strong>der</strong> Höhlenforscher (u.a. G.Volmer) die letzte<br />

große Entdeckung gemacht => die Entdeckung <strong>des</strong> <strong>Höhlenbaches</strong> <strong>Nord</strong><br />

(hinter Trümmerhalle). Eine erste grobe Vermessung <strong>des</strong> <strong>Höhlenbaches</strong><br />

<strong>Nord</strong> wurde durchgeführt.<br />

4. Die <strong>Neuvermessung</strong> <strong>des</strong> <strong>Höhlenbaches</strong> <strong>Nord</strong> ab <strong>1998</strong><br />

Im Dezember <strong>1998</strong> übernahmen wir die <strong>Neuvermessung</strong> <strong>des</strong> <strong>Höhlenbaches</strong><br />

<strong>Nord</strong>. Dieser Höhlenbereich wurde zwar bereits 1970 entdeckt – bei <strong>der</strong><br />

Entdeckung wurde jedoch nur die Hauptstrecke grob vermessen. Aus diesem<br />

Grund wurde eine <strong>Neuvermessung</strong> <strong>der</strong> Haupt- und Nebengänge notwendig.<br />

Wir hatten diesen Höhlenbereich schon <strong>des</strong> Öfteren befahren. Daher wussten<br />

wir, dass dieser Höhlenbereich schwer zu erreichen ist und einige<br />

Engstellen aufweist. Dass das keine leichte Aufgabe wird, war uns <strong>des</strong>halb<br />

bereits klar. Wir veranschlagten <strong>des</strong>halb von vorn herein ca. 3 Jahre für die<br />

Vermessung. Die Rübelän<strong>der</strong> Höhlenforscher (G.Volmer), die uns „netterweise“<br />

diese Arbeit überließen, gingen von 5 Jahren aus. Mittlerweile ist<br />

das 8 Jahre her ...<br />

8


Durch die Rübelän<strong>der</strong> Höhlenforscher<br />

wurde <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>e Bereich<br />

<strong>des</strong> <strong>Höhlenbaches</strong> (bis<br />

Trümmerhalle) bereits eingemessen<br />

und ein genauer Meßpunkt<br />

vom oberen Schauteil in den<br />

Höhlenbach gelegt (Punkt 6023).<br />

Ab diesem Punkt begannen wir<br />

unsere Arbeit im Dezember<br />

<strong>1998</strong>. Die bekannten Höhlenteile<br />

<strong>des</strong> <strong>Höhlenbaches</strong> <strong>Nord</strong> waren<br />

im Sommer 2001 vermessen.<br />

(HB-<strong>Nord</strong>: Gesamtlänge Bachlauf ohne Nebengänge: 202,5 m)<br />

„Ende eines Vermessungseinsatzes“ Paul (Rübeland),<br />

Jörg, Wolfram und Dirk (D.Sasse)<br />

rechts: Aufstieg in <strong>der</strong> Trümmerhalle über eine 10 m<br />

Stahlseilleiter (H.Dietze)<br />

4.1 Beschreibung <strong>des</strong> <strong>Höhlenbaches</strong> <strong>Nord</strong><br />

Zu Erreichen ist <strong>der</strong> Höhlenbach<br />

<strong>Nord</strong> auf 3 unterschiedlichen<br />

Wegen, die jedoch alle am hintersten<br />

Teil <strong>des</strong> Führungsweges<br />

beginnen. Der Weg über die<br />

Berggeisthalle/Labyrinthgang ist<br />

jedoch sehr weit und beschwerlich.<br />

Aus diesem Grunde ist nur<br />

<strong>der</strong> Weg über die Trümmerhalle<br />

(Abseilstelle) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Weg über<br />

das Kirchendach üblich.<br />

„Jens nach Punkt 6023“<br />

(H.Dietze)<br />

Jörg im Kirchendach (H.Dietze)<br />

9<br />

Allgemeines<br />

Entdeckung<br />

Vermessung<br />

Daten und Fakten<br />

Ende


Im Abstieg sind die verschiedenen Wege durchaus gut machbar. Jedoch<br />

erschöpft und mit schwerem Gepäck ist das Ganze im Aufstieg um einiges<br />

anstrengen<strong>der</strong>.<br />

schöne Gangform (kluftgebunden) und Fließfacetten<br />

im Höhlenbach in Richtung Labyrinthgang<br />

(H.Dietze)<br />

Bild rechts: Henning im rechten (nördlichen)<br />

Zulauf <strong>der</strong> Teilungshalle (H.Dietze)<br />

Gelangt man über das Kirchendach in<br />

den Höhlenbach <strong>Nord</strong>, so wendet man<br />

sich nach links. Dieser Gang führt,<br />

vorbei am Einstieg zum Versteckten<br />

Saal und am Abzweig <strong>des</strong> Labyrinthganges<br />

bis zum Verbruch unterhalb<br />

<strong>der</strong> Trümmerhalle. Hier wird es zum<br />

ersten Mal richtig eng, wenn man den<br />

unteren Durchstieg wählt. Nachdem<br />

wir diese Engstelle passiert haben<br />

kommen wir noch am Einstieg zur<br />

Nehringhalle vorbei. Kurz darauf gelangen<br />

wir zur Teilungshalle. Wir haben<br />

jetzt seit dem Abstieg vom Kirchendach<br />

ca. 130 m zurückgelegt.<br />

Teilungshalle:<br />

Der Name ist eigentlich etwas irreführend. Er wurde jedoch einmal so festgelegt.<br />

Sicherlich <strong>des</strong>halb, da sich beim Befahren <strong>der</strong> Höhle <strong>der</strong> Höhlenbach<br />

an dieser Stelle scheinbar teilt. In Wirklichkeit jedoch sind es zwei<br />

Zuflüsse, die an dieser Stelle zusammenfließen und ab hier gemeinsam den<br />

Höhlenbach <strong>Nord</strong> bilden.<br />

Der rechte Zulauf ist ein etwa<br />

1,3 m breiter und 40 cm hoher<br />

Schluf von 20 m Länge. Hat man<br />

diesen durchquert, so gelangt<br />

man in einen 20 m langen, im<br />

hinteren Bereich schräg ansteigenden<br />

Verbruchraum. Hier wurden<br />

am Boden u.a. größere Holz-<br />

„Weg“ im nördlichen Zufluss <strong>der</strong> Teilungshalle<br />

(H.Dietze)<br />

10<br />

stücke gesichtet, die von außen<br />

eingespült wurden.


Auszug aus dem Höhlenplan, Bereich Teilungshalle/Andrés Welt (Rasterabstand 10m)<br />

gezeichnet in CAD für Höhlen (H.Harzer)<br />

Der wesentlich längere Höhlenteil befindet sich jedoch hinter dem linken<br />

Zulauf <strong>der</strong> Teilungshalle. Hier gelangt man wie<strong>der</strong>um an einigen Felsflächen<br />

mit sehr schönen Fließfacetten vorbei zu einer Stelle, an <strong>der</strong> aus dem<br />

Nirgendwo plötzlich ein Seil aus <strong>der</strong> Decke zu uns herunterreicht. Dies ist<br />

einer <strong>der</strong> mittlerweile 3 Abstiege aus dem 2001 neu entdeckten Bereich<br />

"Andrés Welt".<br />

Rechterhand <strong>des</strong> <strong>Höhlenbaches</strong> ist in ca. 3 m Höhe <strong>der</strong> Zugang zum<br />

"Wurmfortsatz" zu erahnen. 3 m sind unter "normalen Bedingungen" nicht<br />

zu übersehen. Hier jedoch, wo man<br />

sich meist kriechend o<strong>der</strong> gebückt<br />

fortbewegt, dazu noch im Halbdunkel,<br />

ist <strong>der</strong> Zugang fast so etwas wie die<br />

berühmte Nadel im Heuhaufen. Nur<br />

selten schaut jemand hier hoch …<br />

Aufstieg zum erst 2005 neu entdeckten Bereich<br />

"Optimistentunnel" (H.Dietze)<br />

Holger auf dem Weg zum Siphon (D.Weiss)<br />

11<br />

Allgemeines<br />

Entdeckung<br />

Vermessung<br />

Daten und Fakten<br />

Ende


Pegelmesser im Siphon (H.Dietze)<br />

Kurz nach dieser Höhlenpassage liegen<br />

auf <strong>der</strong> linken Gangseite mehrere<br />

Steine, die das Ergebnis einer Gangsuche<br />

in <strong>der</strong> Firste sind, <strong>der</strong> jedoch<br />

auch "nur" in Andrés Welt endet …<br />

Nach einer weiteren Kurve im Höhlenbach,<br />

die einen kleinen Lehmfall<br />

von oben beherbergt, sind wir auf<br />

einem längeren Gangstück. In diesem<br />

Höhlenbereich nun gehen mehrere<br />

Nebengänge ab. Einmal die bekannten<br />

3 Wege zum Siphon, <strong>der</strong> Aufstieg<br />

zu Andrés Welt, <strong>der</strong> Aufstieg zum<br />

Optimistentunnel und, ganz am Ende,<br />

<strong>der</strong> (sehr enge) Durchstieg zur Novemberhalle.<br />

Hier hinten sind wir nun am Ende unserer Befahrung angelangt und kehren<br />

wie<strong>der</strong> um. Auf dem Rückweg zum Kirchendach gelangt man wie<strong>der</strong>um<br />

zur Teilungshalle und weiter zum Aufstieg zur Nehringhalle.<br />

Hier verlassen wir den Höhlenbach und klettern an dem gelegten Seil die<br />

kurze 3 m - Schräge hoch und schieben uns über einen Stein - um im Anschluss<br />

im sehr unübersichtlichen Hauptraum <strong>der</strong> Nehringhalle zu stehen.<br />

Hier zweigen wie<strong>der</strong>um mehrere Seitengänge ab, u.a. <strong>der</strong> erst 1981 entdeckte,<br />

ca. 43 m lange Kluftgang.<br />

Von hier geht es durch einen engen Durchstieg zur Trümmerhalle. Diese<br />

beiden Hallen sind nur durch einen schmalen Verbruchgürtel voneinan<strong>der</strong><br />

getrennt. Nach diesem Durchstieg stehen wir in <strong>der</strong> ca. 15 x 10 x 10 m großen<br />

Trümmerhalle. Von dieser gelangen wir, gesichert an einem Seil, über<br />

die Stahlseilleiter wie<strong>der</strong> in den Führungsteil <strong>der</strong> Höhle und beenden damit<br />

die Befahrung <strong>des</strong> <strong>Höhlenbaches</strong> <strong>Nord</strong>.<br />

12


Auszug aus dem Höhlenplan, Bereich Trümmerhalle / Nehringhalle<br />

gezeichnet in CAD für Höhlen (H.Harzer)<br />

4.2. Tauchaktion (03/2001)<br />

Tauchaktion 2001 im Siphon <strong>des</strong> <strong>Höhlenbaches</strong> <strong>Nord</strong><br />

– 2 Taucher und 11 Träger (D.Weiss)<br />

13<br />

Am 07.03.2001 konnten wir<br />

mit 2 befreundeten Höhlentauchern<br />

einen Termin vereinbaren,<br />

damit auch <strong>der</strong> für<br />

uns nicht zugängliche Siphon<br />

erforscht wird. Dabei<br />

sollte an diesem Tag nur eine<br />

erste Sondierung erfolgen.<br />

Zum Transportieren <strong>der</strong><br />

gesamten Ausrüstung für die<br />

beiden Taucher konnten wir<br />

insgesamt 13 Höhlenfreunde<br />

"begeistern".<br />

Ralf Brand (Naumburg/Weißenfels) und Bertram Ellrich (Suhl) als Taucher<br />

sowie 11 „Mulis“ aus Dresden, Naumburg/Weißenfels, Leipzig und Suhl.<br />

Lei<strong>der</strong> ergab die Tauchaktion keine wesentlichen Neuigkeiten. Nach einigen<br />

Metern teilte sich <strong>der</strong> Siphon auf, wobei die beiden Gänge eng wurden.<br />

Die Taucher brachen diesen ersten (Sondierungs)-Tauchgang ab.<br />

Hintergrund <strong>der</strong> gesamten Tauchaktion war die Vermutung, dass <strong>der</strong><br />

Siphon im Höhlenbach <strong>Nord</strong> in unmittelbarem Zusammenhang mit dem<br />

Siphon unterm Tropfsteinboden steht. Eine spätere Vermessung im Februar<br />

2005 ergab eine Entfernung <strong>der</strong> beiden Siphons von weniger als 5 m.<br />

Ungeklärt ist jedoch weiterhin <strong>der</strong> genaue Wasser(zu)lauf zwischen bzw.<br />

zu den Siphonen.<br />

Die 3 Zugänge zum Siphon ergeben zusammen eine Länge von 55 m.<br />

Allgemeines<br />

Entdeckung<br />

Vermessung<br />

Daten und Fakten<br />

Ende


4.3. Entdeckung Andrés Welt (09/2001)<br />

André Hörchner (†) (rechts unten im<br />

Bild) bei einer Grabungsaktion in<br />

Thüringen<br />

André Hörchner war ein befreundeter<br />

Höhlenforscher und Höhlentaucher und<br />

eines <strong>der</strong> aktivsten Mitglie<strong>der</strong> <strong>des</strong> Thüringer<br />

Höhlenvereins. Lei<strong>der</strong> verstarb er<br />

kurz vor <strong>der</strong> Entdeckung bei einem tragischen<br />

Tauchunfall. Ihm zu Ehren wurden<br />

die neu entdeckten Bereiche "Andrés<br />

Welt" genannt.<br />

Bild rechts: Holger und Dirk bei einer Grabungspause<br />

vor dem Aufstieg (Seil) zum Knochengang<br />

Bei einer gemeinsamen Vermessungsaktion<br />

mit Berliner Höhlenforschern legten Jens<br />

Leonhardt und Torsten Kohn den Zugang<br />

zu Andrés Welt frei.<br />

Dieser Hohlraum befindet sich in einer Höhe<br />

zwischen dem aktiven Höhlenbach und<br />

dem Führungsbereich.<br />

In Höhe von Andrés Welt befinden sich weitere bekannte und vermessene<br />

größere Höhlenbereiche (z.B. Nehringhalle und Trümmerhalle) und auch<br />

einige befahrbare Gänge, die jedoch im Verbruch o<strong>der</strong> im Lehm enden.<br />

Sehr wahrscheinlich war diese Höhlenetage einmal komplett durchgängig.<br />

Momentan sind die einzelnen Räume jedoch immer nur von an<strong>der</strong>en Höhlenbereichen<br />

aus zu erreichen, ohne dass bisher eine Direktverbindung zwischen<br />

den Räumen dieser Höhlenetage gefunden wurde.<br />

In den folgen Einsätzen wurde vorwiegend Andrés Welt untersucht und<br />

vermessen. Dabei waren wie<strong>der</strong> erstaunlich viele Höhlenforscher beteiligt!<br />

Aber schließlich werden nur selten Neuentdeckungen gemacht. Eine Neuentdeckung<br />

ist für jeden Höhlenforscher etwas Beson<strong>der</strong>es. Wir ahnten ja<br />

nicht, dass uns das in den Folgejahren immer wie<strong>der</strong> passieren würde ...<br />

14


Mit abgerundeten Steinen zugerollter Gang (Knochengang).<br />

Als Größenvergleich <strong>der</strong> Arbeitshandschuh.<br />

(H.Harzer)<br />

15<br />

Nachdem die "normalen" Höhlenteile<br />

in Andrés Welt erforscht<br />

und vermessen waren lachte uns<br />

noch ein sehr schöner Gang aus<br />

ca. 7 m Höhe entgegen. Henning<br />

spittete sich hoch und hängte ein<br />

Seil für den leichteren späteren<br />

Zutritt ein. Hier oben war eine<br />

Verbindung zum oberen Führungsweg<br />

zu vermuten. Trotz intensiver<br />

Grabungen in diesem<br />

Gang, Rauch-Tracer-Versuchen<br />

und Suchgrabungen von oben<br />

konnte keine Verbindung mit dem oberen Schauteil hergestellt werden.<br />

Bei diesen Grabungsaktionen wurden jedoch in dem Gang mehrer Knochenfunde<br />

gemacht, darunter auch Bärenschädel. Daher erhielt dieser Gang<br />

den Namen „Knochengang“.<br />

Am 14.02.2004 konnte beim<br />

Vermessen <strong>des</strong> letzten Raumes<br />

<strong>des</strong> Knochengangs durch<br />

eine Rufverbindung die lange<br />

gesuchte Verbindung zum<br />

Führungsweg (Hoher Punkt)<br />

gefunden werden. Lei<strong>der</strong> ist<br />

dieser Zugang zum Höhlenbach<br />

etwas verbruchgefährdet.<br />

Aus diesem Grund mussten<br />

die Höhlenforscher an diesem<br />

Tag wie<strong>der</strong> den langen<br />

Rückweg über den Höhlenbach<br />

antreten (ca. 1 h Weg!).<br />

gefundene Bärenschädel am Ende <strong>des</strong><br />

Knochenganges (H.Harzer, D.Sasse)<br />

Bild links: Ecki Göbel beim Vermessen<br />

im letzten Raum (H.Dietze)<br />

Allgemeines<br />

Entdeckung<br />

Vermessung<br />

Daten und Fakten<br />

Ende


Bild rechts: Henning beim Vermessen <strong>des</strong><br />

Einstieges zum Knochengang.<br />

(H.Dietze)<br />

Die gesamte vermessene Länge<br />

von Andrés Welt (incl. Knochengang)<br />

beträgt 165 m.<br />

4.4. Versteckter Saal (09/2003)<br />

Bild oben: Henning vor dem Zugang zum<br />

Versteckten Saal. Der Weg ist noch durch<br />

Steine versperrt … (H.Dietze)<br />

16<br />

Bild links: Ansicht <strong>der</strong> Durchbruch-<br />

stelle vor dem Beräumen (H.Dietze)<br />

Am nächsten Tag haben wir<br />

dann den verbruchgefährdeten<br />

Weg von oben beräumt und<br />

sind zum ersten Mal direkt zu<br />

Andrés Welt abgestiegen.<br />

Damit war auch <strong>der</strong> 4. Zugang<br />

zum Höhlenbach <strong>Nord</strong> geschaffen<br />

…<br />

Im September 2003 sollte noch ein kleiner<br />

Nebengang (Zwergenland, 20 m) „erspittet“<br />

und vermessen werden. Dabei entdeckte<br />

Wolfram einen neuen Gang mit einigen losen<br />

Steinen am Ende. Er konnte seitlich an diesen<br />

Steinen vorbeischauen und sah mehrere Meter<br />

ins "Nichts". Dies erweckte seine (und Hennings)<br />

Neugier und nach einer Stunde harter<br />

Arbeit waren die Steine weg und <strong>der</strong> Weg<br />

frei. Es öffnete sich <strong>der</strong> Weg zu einem bisher<br />

unbekannten, großen Saal.<br />

gesamte vermessene Ganglänge Versteckter Saal: 56 m


Bil<strong>der</strong> unten: Aufnahmen beim Vermessen<br />

<strong>des</strong> Zwergenlan<strong>des</strong> (H.Dietze)<br />

17<br />

Bild links: Versteckter Saal, Blick nach<br />

oben (H.Dietze)<br />

Bild unten: Eingesinterter Bären-<br />

Unterkiefer am Eingang zum Versteckten<br />

Saal (E.Schuhose)<br />

Allgemeines<br />

Entdeckung<br />

Vermessung<br />

Daten und Fakten<br />

Ende


4.5. Vermessung Kluftgang (02/2004)<br />

Im Februar 2004 haben wir den 1981 durch Rübelän<strong>der</strong> Höhlenforscher<br />

entdeckten Kluftgang vermessen. Dieser zweigt aus <strong>der</strong> Nehringhalle ab<br />

und verläuft oberhalb <strong>des</strong> <strong>Höhlenbaches</strong> in Richtung Teilungshalle.<br />

4.6. Optimistentunnel (07/2005)<br />

Juni 2005: Die letzte Stelle <strong>des</strong> <strong>Höhlenbaches</strong>,<br />

die für uns potentielles Neuland<br />

hinter sich birgt, wird untersucht. Dabei<br />

müssen einige größere Steine (von unten)<br />

beseitigt werden. Keine schöne Aufgabe<br />

für Henning!<br />

Dafür: Treffer! 140 m Neuland!<br />

Kluftgang (H.Dietze)<br />

Länge: ca. 43 m<br />

18<br />

beide Bil<strong>der</strong>: Aufnahmen bei Buddel-<br />

bzw. bei Vermessungsaktionen im<br />

Optimistentunnel (H.Dietze)


Der Optimistentunnel ist ein größerer Hohlraum, <strong>der</strong> stark verzweigt.<br />

In einem <strong>der</strong> Nebengänge ist eine größere Ansammlung von Fle<strong>der</strong>mausknochen.<br />

Mehrere Grabungsaktionen in den einzelnen Tunneln brachten<br />

bisher lei<strong>der</strong> keine Ergebnisse. Lediglich eine Verbindung zu Andrés Welt<br />

konnte freigelegt werden<br />

4.7. Novemberhalle und weitere „kleine“ Neuentdeckungen<br />

Neben den größeren Neuentdeckungen wurden eine Vielzahl kleinerer Nebengänge<br />

entdeckt und vermessen. Dabei kommt <strong>der</strong> "Novemberhalle" eine<br />

beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu, da sie den bekannten Höhlenbach in Richtung<br />

Zufluss (Bode) verlängert.<br />

Hier die "kleineren" Nebengänge in Stichpunkten:<br />

• Verbindungskluft in Trümmerhalle (15 m)<br />

• Entdeckung Novemberhalle (25 m)<br />

(nur 2-maliges Betreten, sonst zu viel Wasser (sehr eng!)<br />

• Wurmfortsatz (20 m)<br />

• neue Gänge in an<strong>der</strong>en Höhlenteilen<br />

z.B. hinter Olmensee (20 m) und im Bärensaal<br />

• Erstbegehung und Vermessung „Knistergang“ (02/2005) (10 m)<br />

• Erstvermessung Geheimgang (Nähe Hoher Punkt) (20 m)<br />

19<br />

Bild links:<br />

Vermessung in <strong>der</strong> Novemberhalle<br />

(H.Dietze)<br />

Bild unten:<br />

Nach <strong>der</strong> Vermessung <strong>des</strong><br />

"Knisterganges" (H.Dietze)<br />

Allgemeines<br />

Entdeckung<br />

Vermessung<br />

Daten und Fakten<br />

Ende


5. Daten und Fakten:<br />

Höhlenteil Ganglänge<br />

berechnet nach<br />

Trimmel (m)<br />

20<br />

Entdeckung<br />

am<br />

Nur Höhlenbach <strong>Nord</strong> 202,5 29.12.1970<br />

Abzweig Siphon 55,0 29.12.1970<br />

Rechter Zulauf 32,0 29.12.1970<br />

Trümmerhalle über Abseile<br />

zum Führungsweg<br />

102,5 altbekannt<br />

Labyrinthgang - in Arbeit - altbekannt<br />

Andrés Welt 165,0 10 / 2001<br />

Nehringhalle<br />

160,0 29.12.1970<br />

mit Kluftgang<br />

1981<br />

Novemberhalle 25,0 18.11.2000<br />

Versteckter Saal 56,0 08.09.2003<br />

Zwergenland 20,0 08.09.2003<br />

Verbindungskluft Trümmerhalle-Höhlenbach<br />

<strong>Nord</strong><br />

15,0<br />

Wurmfortsatz 20,0<br />

Geheimgang etwa 20,0<br />

Teile hinter Olmensee etwa 20,0<br />

Knistergang etwa 10,0<br />

Optimistentunnel 140,0 06 / 2005<br />

bereits vorhandene Messun-<br />

392,0<br />

gen verifiziert<br />

Neuentdeckungen etwa 461,0<br />

bereits bekannte Höhlenbe-<br />

190,0<br />

reiche erstvermessen<br />

Gesamtvermessung 1043,0<br />

Zusammenstellung <strong>der</strong> vermessenen Höhlenteile (nach H.Harzer und H.Dietze)<br />

Die <strong>Hermannshöhle</strong> Rübeland wird momentan in <strong>der</strong> Liste <strong>der</strong> längsten<br />

Höhlen Deutschlands mit 2733 m an Position 29 geführt (Stand 02/2006).<br />

Durch unsere Vermessungen verlängert sich die bekannte Höhle auf ca.<br />

3384 m. Das entspricht Position 20 <strong>der</strong> Liste.


6. Ausblicke<br />

Mit unserer Vermessung, die wir seit nunmehr 8 Jahren durchführen, sind<br />

unsere Arbeiten - aber auch die Arbeiten an<strong>der</strong>er Höhlenforscher - noch<br />

lange nicht erledigt. So sind uns noch weitere Höhlenteile <strong>der</strong> <strong>Hermannshöhle</strong><br />

bekannt, die befahrbar, aber noch nicht vermessen sind. Ebenso gibt<br />

es zahlreiche Gänge, die nach <strong>der</strong> Beräumung noch einige Geheimnisse<br />

und Neuentdeckungen hinter sich birgen können.<br />

Wir können gespannt sein, was die nächsten Jahre noch an Neuigkeiten<br />

bringen werden. Das betrifft nicht nur die <strong>Hermannshöhle</strong>, son<strong>der</strong> auch alle<br />

an<strong>der</strong>en (bekannten und bisher unbekannten) Höhlen im Elbingerö<strong>der</strong> Riffkalkkomplex.<br />

So z.B. den gesamten nördlichen Teil <strong>des</strong> Gebietes, an dem<br />

zur Zeit die Magdeburger Höhlenforscher arbeiten.<br />

7. Quellennachweis<br />

Ganz herzlich bedanke ich mich für die überlassenen Fotografien,<br />

Daten und Informationen bei:<br />

• Dietze, Holger<br />

• Fohlert, Rainer<br />

• Harzer, Henning<br />

• Leonhardt, Jens<br />

• Schuhose, Ernst<br />

• Volmer, Günter<br />

weitere Quellen:<br />

• „Die <strong>Hermannshöhle</strong> bei Rübeland“, 1889<br />

(Dr. J.H. Kloos, Dr. M. Müller)<br />

• Tourist-Wan<strong>der</strong>heft 122 <strong>der</strong> DDR, „Rübelän<strong>der</strong> Tropfsteinhöhlen“,<br />

1977<br />

(H. Wiese, Pläne aus „Brockhaus Reisehandbuch / Der Harz“)<br />

• Naturpark Harz „Die Rübelän<strong>der</strong> Tropfsteinhöhlen“, 1.Aufl. 1999<br />

ISBN 3-928728-42-3 (U. Fricke, F. Knolle, V. Schadach)<br />

8. Danksagung<br />

Bei den Vermessungs- und Grabungsarbeiten haben uns sehr viele Höhlenforscher<br />

bzw. höhleninteressierte Freunde aus Rübeland, Leipzig, Dresden,<br />

Suhl, Berlin (und noch vielen an<strong>der</strong>en Orten) geholfen. Ebenso möchten<br />

wir uns bedanken bei <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde Harz e.V.<br />

(argekh.net) für die bereitgestellten Vermessungsdaten und Höhlenpläne.<br />

Dafür nochmals vielen Dank an alle.<br />

Bil<strong>der</strong> Rückseite: Holger Dietze und Dirk Sasse<br />

21<br />

Allgemeines<br />

Entdeckung<br />

Vermessung<br />

Daten und Fakten<br />

Ende

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