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Ornithologische

Mitteilungen

Ornithologische Mitteilungen Jahrgang 73 • 2021 • Nr. 7-12: 175 – 186

Brutbestandsentwicklung der Greifvogel- und Eulenarten in

Deutschland von 1988 bis 2016

Ubbo Mammen und Ines Stark

Ubbo Mammen, Ines Stark, Förderverein für Ökologie und Monitoring von Greifvogel- und Eulenarten,

Buchenweg 14, D-06132 Halle (Saale); E-Mail: monitoring@greifvogelmonitoring.de

1. Einleitung

Seit 1988 werden im Rahmen des Projektes „Monitoring

Greifvögel und Eulen Europas“ (MEROS)

jährlich Daten zur Reproduktion und zum Bestand

der Greifvögel und Eulen zusammengetragen.

Die Ergebnisse werden regelmäßig publiziert

(zuletzt: MAMMEN et al. 2017a, b, MAMMEN &

STARK 2020a, b, MAMMEN & MINKOV 2021).

Das Projekt verfügt deutschlandweit über ein

Kontrollflächennetz. Den ausschließlich ehrenamtlich

im Projekt tätigen Mitarbeiterinnen und

Mitarbeitern bleibt freigestellt, ob sie auf ihrer

Fläche nur den Bestand oder zusätzlich die Reproduktion

kontrollieren. Auch entscheiden sie

selbst, welche Arten sie auf ihren Kontrollfläche

untersuchen. In der Folge ist das Kontrollflächennetz

für einige Arten sehr gut, für andere jedoch

noch ausbaufähig. Gleichwohl gibt es in Deutschland

für die Greifvögel und Eulen kein Monitoring,

das auch nur ansatzweise aussagekräftigere

Daten erhebt.

In dieser Arbeit werden die bundesweiten Brutbestandstrends

von 14 Greifvogel- und 7 Eulenarten

für die Jahre 1988 bis 2016 behandelt. Solche

Daten sind nicht nur für die Erarbeitung von

Roten Listen und für EU-Berichtspflichten (Nationaler

Vogelschutzbericht) von Bedeutung: In

letzter Zeit kommt auch der sachgerechten Beurteilung

von potenziellen Gefährdungen, z.B. durch

die Auswirkungen der Windkraft auf die Vogelwelt

(z.B. BELLEBAUM et al. 2013, SPRÖTGE et al. 2018,

KATZENBERGER & SUDFELDT 2019), eine große

Bedeutung zu.

2. Datengrundlage

Grundlage der vorliegenden Arbeit ist die Datenbank

des Forschungsprojektes MEROS (Monitoring

of European Raptors and Owls), welche auf

Kontrollflächenuntersuchungen basiert. Die Kontrollflächen

umfassen durchschnittlich 100 km².

Abb. 1 zeigt die Verteilung aller Kontrollflächen

in Deutschland.

Für die hier dargestellten Bestandstrends standen

von 21 Arten Angaben zu insgesamt 225.145 Brutpaaren

aus den Jahren 1988 bis 2016 zur Verfügung.

Vom Mäusebussard liegen mit 52.766 Brutpaaren

(BP) die meisten Angaben vor, gefolgt vom Steinkauz

(25.273 BP), dem Turmfalken (23.492 BP) und

der Schleiereule (22.739 BP). Die Schlusslichter

bilden der Schreiadler (1.261 BP), die Wiesenweihe

(1.700 BP), der Sperlingskauz (1.794 BP) und der

Wespenbussard (2.200 BP). Grafisch dargestellt

wird die Bestandsentwicklung für 19 der 21 hier

betrachteten Arten (Abb. 3 bis 21).

Die regelmäßig in Deutschland brütenden Arten

Steinadler Aquila chrysaetos, Kornweihe Circus

cyaneus und Sumpfohreule Asio flammeus

werden in dieser Arbeit nicht betrachtet, da die

uns vorliegenden Daten für eine Trendberechnung

nicht ausreichend sind. Aussagen sind im

Rahmen des Monitorings seltener Brutvögel

(MsB) des Dachverbands Deutscher Avifaunisten

möglich.

Berechnungen zur Brutbestandsentwicklung

wurden mit dem Programm TRIM, Version 3.5.3

(Trends and Indices for Monitoring Data, PAN-

NEKOEK & VAN STRIEN 2001) vorgenommen,

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