duden fizik cevaplar
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Lehrermaterial
Physik
Gymnasiale Oberstufe
Herausgeber
Prof. Dr. Lothar Meyer
Dr. Gerd-Dietrich Schmidt
Autoren
Prof. Detlef Hoche
Dr. Josef Küblbeck
Prof. Dr. Lothar Meyer
Prof. Dr. Oliver Schwarz
Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der
vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.
Hinweis zu § 52 a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in
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Das Wort Duden ist für den Verlag Bibliographisches Institut GmbH als Marke geschützt.
1. Auflage, 2011
© 2011 Duden Paetec GmbH, Berlin
Internet www.duden-schulbuch.de
Redaktion Prof. Dr. Lothar Meyer
Gestaltungskonzept Britta Scharffenberg
Layout Claudia Kilian
Grafik Claudia Kilian, Jens Prockat, Walther-Maria Scheidt, Sybille Storch
Titelfoto Fotolia/Schiller Renato
ISBN 978-3-8355-3312-7
Inhaltsverzeichnis
1
Inhaltsverzeichnis
1
Hinweise zur Arbeit mit dem Lehrermaterial .......................... 2
2
Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung ............... 3
2.1 Denk- und Arbeitsweisen in der Physik ......................... 3
2.2 Mechanik ................................................. 9
2.3 Thermodynamik ........................................... 63
2.4 Elektrizitätslehre und Magnetismus ........................... 74
2.5 Optik .................................................... 110
2.6 Quantenphysik ............................................ 116
2.7 Atom- und Kernphysik ...................................... 124
2.8 Spezielle Relativitätstheorie ................................. 143
2.9 Astrophysik ............................................... 148
3
Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs ............................... 158
3.1 Denk- und Arbeitsweisen in der Physik ......................... 158
3.2 Mechanik ................................................. 158
3.3 Thermodynamik ........................................... 195
3.4 Elektrizitätslehre und Magnetismus. ........................... 209
3.5 Optik .................................................... 243
3.6 Quantenphysik. ............................................ 257
3.7 Atom- und Kernphysik ...................................... 265
3.8 Spezielle Relativitätstheorie .................................. 279
3.9 Astrophysik ............................................... 283
3.10 Komplexe Aufgaben ........................................ 292
Bildquellenverzeichnis
Corel Photos Inc.: 33/1, 38/1, 38/2, 38/3, 45/2; Deutsche Bahn AG: 15/1; Günter Liesenberg, Berlin: 45/1, 58/1;
Meyer, L., Potsdam 122/1; Christiane Mitzkus, Berlin: 145/1; Mountain High Maps: 50/1, 50/2; Photo Disc, Inc.: 15/2, 34/1,
58/2, 58/3; Phywe Systeme GmbH & Co. KG, Göttingen: 8/1; Oliver Schwarz, Eisenach: 105/1; Toyota: 145, 2;
Volkswagen AG: 26/1, 28/1.
© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-schulbuch.de
02
Hinweise zur Arbeit mit dem Lehrermaterial
1
Hinweise zur Arbeit mit dem Lehrermaterial
Die folgenden Empfehlungen und Materialien für den Physikunterricht der gymnasialen Oberstufe sollen dem Lehrer
Anregungen für seinen Unterricht geben und ihm eine rationelle Unterrichtsvorbereitung und -durchführung ermöglichen.
Dabei wird keine Vollständigkeit angestrebt, sondern es werden Anregungen zu Schwerpunkten des Unterrichts
gegeben.
Die Empfehlungen und Materialien sind abgestimmt mit dem Lehrbuch Physik, Gymnasiale Oberstufe,
Duden Schulbuchverlag 2011
ISBN 978-3-8355-3311-0
Damit werden weitgehend alle die Inhaltsbereiche abgedeckt, die in den Jahrgangsstufen 11–12 bzw. 10–12 in den
Grundkursen Physik oder in den für alle Schüler verbindlichen Kursen behandelt werden. Besonderheiten der Lehrpläne
einzelner Bundesländer können nur bedingt berücksichtigt werden. Wir orientieren uns vielmehr vorrangig an den EPA
Physik in der Fassung vom 12.03.2004.
Als Nachschlagewerke für die Hand des Schülers sind zu empfehlen:
− Basiswissen Schule Physik Abitur (mit DVD)
Duden Schulbuchverlag
ISBN 978-3-89818-077-1
Die Inhalte der DVD können auch über das Internetportal www.schuelerlexikon.de abgerufen werden.
−
−
Formelsammlung bis zum Abitur: Formeln, Tabellen, Daten (mit CD-ROM)
Duden Schulbuchverlag
ISBN 978-3-89818-700-8
Formeln und Werte bis zum Abitur
Duden Schulbuchverlag
ISBN 978-3-8355-9040-3
Über das gesamte Angebot des Duden Schulbuchverlags können Sie sich im Internet unter folgender Adresse
informieren:
www.duden-schulbuch.de
Die Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs sind auch zu finden unter:
www. lern-code.de
Das vorliegende Material enthält:
− konkrete Unterrichtsmaterialien (Tafelbilder, Kopiervorlagen, Arbeitsblätter, Experimente, Projekte),
− Hinweise zu den Experimenten des Lehrbuchs,
− die ausführlichen Lösungen aller Aufgaben des Lehrbuchs.
Für Anregungen, Vorschläge für konkrete Unterrichtsmaterialien, Kritiken und Hinweise ist der Duden Schulbuchverlags
immer dankbar.
Duden Schulbuchverlag
Redaktion Physik
Bouchéstraße 12, Haus 8
12435 Berlin
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Denk- und Arbeitsweisen in der Physik
3
2
Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
Die nachfolgenden Empfehlungen und Materialien
zur Unterrichtsgestaltung orientieren sich zum einen
am Lehrbuch Physik. Gymnasiale Oberstufe des Duden
Schulbuchverlags, Berlin und Mannheim 2011. Zum anderen
dienen uns die EPA Physik als wichtige Orientierung.
In den EPA sind die fachlichen und methodischen
Kompetenzen festgelegt, die die Schüler bis zum Abitur
erwerben sollen. Festgeschrieben sind dort vier Kompetenzbereiche:
− Kompetenzbereich Fachkenntnisse, in dem die Schüler
physikalisches Wissen erwerben, wiedergeben und
nutzen sollen.
−
−
−
Kompetenzbereich Fachmethoden, bei dem es um die
Beschreibung und bewusste Nutzung von Erkenntnismethoden
der Physik sowie typischen Methoden des
Faches geht.
Kompetenzbereich Kommunikation, in dem die Schüler
befähigt werden, in der Physik und über Physik zu
kommunizieren.
Kompetenzbereich Reflexion, bei dem es darum geht,
Bezüge zwischen Physik und anderen Bereichen herzustellen,
Sachverhalte zu bewerten, historische und
gesellschaftliche Zusammenhänge zu reflektieren.
Im „Zusammenspiel“ der Kompetenzen sollen die Schüler
bis zum Abitur eine solche naturwissenschaftliche (physikalische)
Grundbildung erwerben, die sie in die Lage
versetzt, ein Hochschulstudium oder eine qualifizierte
berufliche Ausbildung zu absolvieren. Die Zusammenhänge
sind unten dargestellt. Wir betonen: Es geht um
die Vermittlung solider Grundlagen in allen Kompetenz-
bereichen, um die Vorbereitung auf eine weitere Ausbildungsphase.
Für die Entwicklung bzw. weitere Ausprägung der genannten
Kompetenzen gibt es verschiedene methodische
Möglichkeiten. Einzelne fachliche Inhalte bieten unterschiedliche
Ansatzpunkte. Es ist die ureigenste Aufgabe
des Lehrers zu entscheiden, an welchen Inhalten welche
Kompetenzen in den Vordergrund gestellt werden und
welche Unterrichtsformen dabei zweckmäßig sind. Wir
beschränken uns darauf, Anregungen zu geben und Materialien
bereitzustellen, die der Lehrer in seinen Unterricht
einbeziehen kann.
Länderspezifische Besonderheiten können dabei in der
Regel nicht berücksichtigt werden.
2.1 Denk- und Arbeitsweisen in
der Physik
Ein wichtiger Kompetenzbereich sind die Fachmethoden,
die die Schüler kennen und anwenden sollen. Im Lehrbuch
Physik, Gymnasiale Oberstufe des Duden Schulbuchverlags
sind sie im einführenden Kapitel „Denk- und
Arbeitsweisen in der Physik“ zusammengefasst.
Die dort dargestellten Inhalte sollten im Laufe des Oberstufenunterrichts
an die Schüler herangetragen werden.
Aus didaktisch-methodischer Sicht bieten sich für das
Herangehen drei Varianten an:
− Zu Beginn des Oberstufenunterrichts wird als eine
neue Qualität eine an wissenschaftlichen Methoden
orientierte Arbeitsweise postuliert. Dann bietet es
Kompetenzbereich
Fachkenntnisse
Kompetenzbereich
Fachmethoden
Naturwissenschaftliche
(physikalische) Grundbildung
bis zum Abitur
Kompetenzbereich
Kommunikation
Kompetenzbereich
Reflexion
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4 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
−
−
sich an, in ein oder zwei Unterrichtsstunden an Beispielen
auf Modelle sowie auf die induktive, deduktive
und experimentelle Methode einzugehen. Aufmerksam
machen kann man an dieser Stelle auch auf
einige besonders tragfähige physikalische Konzepte
wie zum Beispiel die Nutzung von Erhaltungssätzen,
die Betrachtung von Wechselwirkungen, die Beschreibung
des Verhaltens von Systemen.
Im Laufe des Unterrichts wird an geeigneten Beispielen
die eine oder andere Methode aufgegriffen und
damit die Methodenkompetenz der Schüler gefestigt
bzw. weiterentwickelt.
Die Fachmethoden werden an Beispielen im Laufe des
Unterrichts ausführlich besprochen und angewendet.
Dazu kann Kapitel 1 des Lehrbuchs als Materialgrundlage
genutzt werden.
Eine Reihe von Inhalten können sich die Schüler auch
selbstständig aus dem Lehrbuch erschließen. Dazu gehören
insbesondere die Lehrbuchabschnitte
− Begriffe in der Physik (S. 8 f.),
− Größen in der Physik (S. 10 f.),
− Physikalische Gesetze (S. 12 f.),
− Messunsicherheiten und Fehlerbetrachtungen
(S. 24 ff.).
Auf zwei Probleme sei nachfolgend aufmerksam gemacht:
Nicht selten hört man die Meinung, dass Begriffe
der Alltagssprache häufig unklar und nicht eindeutig
sind, physikalische Begriffe dagegen klar und eindeutig.
Beide Teilaussagen sind problematisch. Bei Begriffen der
Alltagssprache wird durch den Zusammenhang, in dem
sie gebraucht werden, zumeist eine relativ große Klarheit
und Eindeutigkeit erreicht. Und die in der Physik bzw. im
Physikunterricht verwendete Terminologie ist mitunter
gar nicht so eindeutig und klar, wie manche Physiker und
Physiklehrer glauben.
Allein ein Blick in die Lehrpläne verschiedener Bundesländer
zeigt, dass es die eindeutige und klare Terminologie
in der Physik nicht gibt. So findet man z. B. in einem
Lehrplan von 2010 den Hinweis: „Die Kraftflussdichte B
sollte als magnetische Feldstärke eingeführt werden“.
Ein Blick in ein Fachbuch dürfte für Schüler das Durcheinander
komplett machen.
Auch Begriffe wie Teilchen oder Strahlung sind relativ
diffus.
Ein besonderes Problem stellen die Synonyme dar. Dazu
nachfolgend einige Beispiele aus Lehrplänen:
Begriff
Wärme
Potenzielle Energie
Radialkraft
Newtonsches Grundgesetz
Synonyme
Wärmemenge
Wärmeenergie
Entropie
Lageenergie
Höhenenergie
Energie der Lage
Zentripetalkraft
Zentralkraft
2. newtonsches Gesetz
2. newtonsches Axiom
Grundgesetz der Mechanik
Die Schüler sollten auf unterschiedliche Begriffe aufmerksam
gemacht werden, im Unterricht selbst ist ein
Begriff zu bevorzugen.
Ein zweites Problem sind die Tätigkeiten (b Lehrbuch
S. 30 f.), die von den Schülern insbesondere durch Aufgaben
abgefordert werden. Den Schülern sollte an Beispielen
verdeutlicht werden, was von ihnen erwartet wird,
wenn sie beschreiben, erklären, interpretieren … sollen.
Typische Mängel in Aufgabenstellungen wie z. B.
− Erklären Sie den Begriff ...
− Beschreiben Sie die Wirkungsweise …
− das Verwechseln von Begründen und Erklären oder
von Erklären und Erläutern
sollten vermieden werden.
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Denk- und Arbeitsweisen in der Physik
5
Die induktiver Methode
FOLIE
Bei der induktiven Methode wird von Erfahrungen, Beobachtungen
und begründeten Vermutungen (Hypothesen) ausgegangen. Durch
experimentelle Untersuchungen und Verallgemeinerung der Ergebnisse
gelangt man zu einem Gesetz.
Erfahrungen, Beobachtungen, begründete Vermutungen
Experimentelle Untersuchungen
Auswerten und Zusammenfassen der Ergebnisse,
erste Verallgemeinerung
Ableiten von Voraussagen
Weitere experimentelle
Untersuchungen
Formulieren des Gesetzes
Anwenden in der Praxis
Beispiele:
− Zusammenhang zwischen Weg und Zeit bei einer geradlinigen,
gleichmäßig beschleunigten Bewegung
− Gewinnung einer Gleichung für die Radialkraft bei gleichförmiger
Kreisbewegung
− Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Stromstärke und
Spannung bei metallischen Leitern
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6 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Die deduktive Methode
Bei der deduktiven Methode wird von bekannten Zusammenhängen
und Gesetzen ausgegangen.
Unter Nutzung mathematischer Methoden und logischer Schlüsse wird
daraus ein neues Gesetz hergeleitet.
Problem- oder Zielstellung
Zusammenstellen von gesicherten Erkenntnissen
(Gesetze, Modelle) einschließlich
der Gültigkeitsbedingungen
bzw. der Grenzen der Anwendbarkeit
Deduktives Ableiten unter Anwendung
mathematischer Methoden und logischer Schlüsse
Formulieren des Gesetzes
Ableiten von Voraussagen
Experimentelles Prüfen
der Voraussagen
Anwenden in der Praxis
Beispiele:
− Gewinnung einer Gleichung für die Radialkraft
− Ableitung des Gesetzes für die Widerstände in einem verzweigten
Stromkreis
− Ableitung des Trägheitsgesetzes aus dem newtonschen Grundgesetz
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Denk- und Arbeitsweisen in der Physik
7
Experiment und experimentelle (galileische) Methode
FOLIE
Ein Experiment ist eine „Frage an die Natur“. Es kann dazu dienen,
− Zusammenhänge zwischen physikalischen Größen zu untersuchen,
− den Wahrheitswert von begründeten Vermutungen (Hypothesen)
und Voraussagen (Prognosen) zu prüfen,
− Stoff- und Naturkonstanten zu bestimmen.
Experimentelle oder galileische Methode
Erfahrungen und
Beobachtungen
Theorien und Modelle
Aufstellen einer Hypothese
Ableiten experimentell
prüfbarer Folgerungen
(Voraussagen)
Aufstellen einer
neuen Hypothese
Prüfen der Folgerungen
im Experiment
Widerlegen der Hypothese
Bestätigen der Hypothese
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+
+
–
+
8 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Modelle und ihre Nutzung
Ein Modell ist ein vom Menschen geschaffenes Ersatzobjekt für ein
reales Objekt. Es ist eine Vereinfachung des realen Objekts.
Modelle
Materielle Modelle
liegen in gegenständlicher Form
vor.
− Modell eines Motors
− Modell einer Turbine
− Teilchenmodell aus Kugeln
Ideelle Modelle
liegen als System von Aussagen
oder als zeichnerische Darstellung
vor.
− Modell Massepunkt
− Modell Feldlinienbild
− Teilchenmodell als System von
Aussagen
–
–
+
–
–
Ein Modell wird immer für einen bestimmten Zweck geschaffen.
Deshalb gilt:
− Ein Modell ist für den jeweiligen Zweck brauchbar oder nicht. Es ist
nicht wahr oder falsch.
− Ein Modell ist dann brauchbar, wenn es plausible Erklärungen und
experimentell prüfbarer Voraussagen ermöglicht.
− Ein Modell ist nur innerhalb bestimmter Grenzen anwendbar.
Modelle können auch genutzt werden, um
− den Aufbau oder die Struktur von realen Objekten zu
veranschaulichen,
− die Wirkungsweise technischer Geräte zu verdeutlichen,
− Experimente (Modellexperimente) durchzuführen.
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Mechanik 9
2.2 Mechanik
Die Kenntnis und Anwendbarkeit grundlegender Gesetze
der Kinematik und der Dynamik ist eine notwendige
Voraussetzung für das Verständnis vieler Sachverhalte
in anderen Inhaltsbereichen. Als Beispiele seien die Bewegungen
von geladenen Teilchen in elektrischen und
magnetischen Feldern oder Stoßvorgänge bei Elementarteilchen
genannt.
Es ist deshalb bei vielen Oberstufenlehrgängen üblich,
ein Kapitel voranzustellen, in dem die in Sekundarstufe 1
vermittelten Grundlagen aus der Mechanik vertieft,
systematisiert und partiell auch erweitert werden.
Wir folgen der Darstellung im Lehrbuch Physik, Gymnasiale
Oberstufe, in dem diese Grundlagen bewusst relativ
ausführlich dargestellt sind. Das ermöglicht auch ein
selbstständiges Arbeiten der Schüler mit dem Lehrbuch.
Bewegungen in Natur und Technik
Inhaltliche Schwerpunkte bei der Behandlung von gleichförmigen
und gleichmäßig beschleunigten Bewegungen
sind
− die Einteilung von Bewegungen aus Natur und Technik
nach der Bahnform und der Bewegungsart,
− die Wiederholung, Vertiefung bzw. Einführung der
Größen Weg, Geschwindigkeit und Beschleunigung
als vektorielle Größen,
− die Gesetze für gleichförmige und gleichmäßig beschleunigte
Bewegungen einschließlich des freien
Falls.
Dabei lassen sich zahlreiche Bezüge zur Erfahrungswelt
der Schüler und auch zu anderen Fächern herstellen. Damit
bieten sich zugleich günstige Möglichkeiten zur Weckung
und Aufrechterhaltung des Interesses der Schüler,
von dem der Unterrichtserfolg wesentlich abhängt.
Zum Einstieg ist es zweckmäßig, mit den Schülern einige
Grundlagen zu klären, die im nachfolgenden Unterricht
immer wieder eine Rolle spielen:
− Ruhe und Bewegung als Zustände von Körpern, die
nur bei Angabe eines Bezugssystems eindeutig sind,
wobei ein Bezugssystem ein Körper und ein damit
verbundenes Koordinatensystem ist.
− An Beispielen sollte dabei deutlich werden, dass sich
ein Körper je nach dem gewählten Bezugssystem sowohl
in Ruhe als auch in Bewegung befinden kann.
− Es sollte auch herausgearbeitet werden, dass man bei
der Bearbeitung von Problemen prüfen muss, welches
Bezugssystem zweckmäßig ist. Wenn man z. B. die Bewegung
einer Person auf einem fahrenden Schiff beschreibt,
ist sicher ein mit der Erdoberfläche verbundenes
Koordinatensystem nicht besonders günstig.
Bei der Beschreibung der Bahnkurve einer Last, die
von einem Flugzeug abgeworfen wird, ist dagegen
die Beschreibung gerade in einem solchen Bezugssystem
sinnvoll.
Im Zusammenhang mit der Relativität von Ruhe und
Bewegung können auch historische Betrachtungen erfolgen,
u. a. zu der Auffassung von ARISTOTELES und zum
historisch bedeutsamen Streit darüber, ob die Erde oder
die Sonne im Zentrum unseres Planetensystems stehen.
Ruhe und Bewegung
Ein Bezugssystem ist ein Bezugskörper und ein damit verbundenes Koordinatensystem.
TAFELBILD
Lage gegenüber einem Bezugssystem
ändert sich nicht
ändert sich
Ruhe
(z. B. Gebäude bez. Erdoberfläche)
Bewegung
(z. B. rollender Ball bez. Erdoberfläche)
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10 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
ARBEITSBLATT
Bezugssysteme
1. Was versteht man in der Physik unter einem Bezugssystem?
2. Beschreiben Sie die folgenden Bewegungen in zwei unterschiedlichen Bezugssystemen. Wählen
Sie das zweite Bezugssystem selbst.
Vorgang Bezugssystem Erdoberfläche anderes Bezugssystem
(jeweils angeben)
Person auf Rolltreppe
Nach oben anfahrender
Fahrstuhl
Laufende Person im
fahrenden Zug
Bewegung
des Monds
3. Welches Bezugssystem würden Sie zur Beschreibung der folgenden Bewegungen wählen?
Begründen Sie.
a) Bewegung der Erde um die
Sonne
b) Bewegung eines geostationären
Nachrichtensatelliten
c) Laufende Person auf einem
flussabwärts fahrenden
Schiff
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Mechanik 11
Bewegungen
Ein Körper ist in Bewegung, wenn er seine Lage gegenüber einem Bezugssystem ändert. Meist wird
ein mit der Erdoberfläche verbundenes Koordinatensystem gewählt.
TAFELBILD
Körper können sich bewegen
auf unterschiedlichen Bahnen
mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
geradlinige
Bewegung
krummlinige
Bewegung
gleichförmige
Bewegung
ungleichförmige
Bewegung
fallender Stein Auto in Kurve herabschwebender
Fallschirmspringer
anfahrender Zug
Anhand einiger Körper (rollender Wagen, rollende Kugel)
sollte den Schülern demonstriert werden, dass sich
ein Körper bzw. Teile davon auf sehr unterschiedlichen
Bahnen bewegen können oder sich auch bewegen können,
ohne als Ganzes ihre Lage im Raum zu verändern
(z. B. rotierende Scheibe).
Den Schülern sollte deutlich werden, dass es neben der
(reinen ) Translation und der (reinen ) Rotation auch die
Kombination aus beiden gibt, im Unterricht aber eine
Beschränkung auf eine reine Translation oder Rotation
erfolgt. Bei der Beschreibung solcher Bewegungen ist es
sinnvoll, unterschiedliche Modelle zu nutzen. Für translatorische
Bewegungen wird das Modell Massepunkt genutzt,
für die Beschreibung der Rotation von Körpern das
Modell starrer Körper. Allgemeine Hinweise zum Modellbegriff
sind im LB S. 14 f. zu finden.
Den Schülern muss bewusst sein: Alle nachfolgend formulierten
Gesetze gelten für Massepunkte. Sie können
auch dann angewendet werden, wenn Körper näherungsweise
mit dem Modell Massepunkt beschrieben
werden können, wobei dieser Massepunkt häufig mit
dem Körperschwerpunkt identisch ist, bei starren Körpern
aber auch ein anderer Punkt als Bezugspunkt gewählt
werden kann.
Die Klassifizierung von Bewegungen nach Bewegungsarten
und Bahnformen kann in unterschiedlicher Weise
erfolgen. Im LB S. 46 ist eine Variante angegeben, es ist
aber nicht die einzig mögliche. So kann man z. B. bei den
Bewegungsarten auch Bewegungen mit konstantem
Betrag der Geschwindigkeit von solchen mit nicht konstantem
Betrag unterscheiden.
Unterschieden werden könnte auch zwischen unbeschleunigten
und beschleunigten Bewegungen.
Auf jeden Fall ist es sinnvoll, wenn sich der Lehrer auf
eine Klassifizierung festlegt. Erfahrungsgemäß bedarf
der historische Begriff „gleichförmige Kreisbewegung“
einer Erläuterung, da für diese Bewegung längs einer
Kreisbahn zwar alle Gesetze einer gleichförmigen Bewegung
gelten, die Bewegung aber beschleunigt ist. Den
Schülern sollte bewusst werden, dass in diesem speziellen
Fall die Beschleunigung in Richtung Mittelpunkt der
Kreisbewegung erfolgt, die Bewegung längs der Bahn
aber gleichförmig ist (v = konstant).
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12 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
ARBEITSBLATT
Bahnformen und Bewegungsarten (1)
1. Bewegungen kann man klassifizieren nach der Bahn, auf der sie sich bewegen. Ergänzen Sie
Beispiele aus Natur, Technik und Alltag.
Bahnformen
Geradlinige Bewegung
Krummlinige Bewegung
(Spezialfall: Kreisbewegung)
2. Bewegungen kann man klassifizieren nach der Art, wie sie sich längs einer Bahn bewegen.
Ergänzen Sie Beispiele aus Natur, Technik und Alltag.
Bewegungsart
Unbeschleunigte Bewegung
(v = konstant, a = 0)
Beschleunigte Bewegung
(v ≠ konstant, a ≠ 0)
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Mechanik
13
Bahnformen und Bewegungsarten (2)
1. Analysieren Sie selbst gewählte Bewegungen aus Natur, Technik und Alltag hinsichtlich der
Bahnform und der Bewegungsart.
Beispiel für Bewegung Bahnform Bewegungsart
(mit Begründung)
ARBEITSBLATT
2. Geben Sie an, welche Bewegungsarten den folgenden t-s-Diagrammen zugeordnet werden
können. Begründen Sie.
a) b) c)
s
s
s
t
t
t
3. Beschreiben Sie mit einer Skizze und in Worten die Bahnform und die Bewegungsart für einen
Punkt des Reifens eines rollenden Fahrrads. Wählen Sie ein zweckmäßiges Bezugssystem.
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14 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
Lineal (Messstrecke)
Umlenkrolle
Motor
Uhr
Die gleichförmige Bewegung wurde bereits in den Klassen
6 und 9 in elementarer Form behandelt. Daran kann
man anknüpfen. Will man gleichförmige Bewegungen
nochmals demonstrieren oder Weg-Zeit-Messungen
durchführen, so bieten sich folgende Experimentieranordnungen
an:
− Luftkissenbahn,
− Wagen auf Schienen,
− Endloses Band,
− Faden mittels Experimentiermotor aufwickeln,
− Luftblase in einem wassergefüllten Glasrohr.
Die Skizze oben zeigt eine mögliche Experimentieranordnung.
Genutzt werden kann auch das beiliegende
Arbeitsblatt.
Bei der Darstellung in Diagrammen sollte beachtet werden,
dass die Graphen in Zeit-Weg-Diagrammen immer
einen positiven Anstieg haben oder parallel zur t-Achse
verlaufen.
Mitunter findet man auch Darstellungen folgender Art:
s
t
Das sind Zeit-Ort-Diagramme. Damit es bei den Schülern
nicht zu Missverständnissen kommt, sollte man mit ihnen
vereinbaren: s kann der Weg oder der Ort sein. Eine andere
Möglichkeit ist die, stets klar zwischen dem Weg s
und dem Ort x zu unterscheiden. Nutzen die Schüler verschiedene
Literatur, so werden sie auf eine dieser beiden
Varianten stoßen.
s
t
Die Wiederholung und Vertiefung der Gesetze der
gleichmäßig beschleunigten Bewegung sollte ebenfalls
mit Experimenten verbunden werden. Als Experimentieranordnungen
eignen sich
− Reifenapparat,
− Luftkissenbahn,
− Fallrinne,
− Schienenwagen,
− atwoodsche Fallmaschine,
− computergestützte Messungen.
Genutzt werden können die Experimente vor allem
− zur Demonstration von Zusammenhängen zwischen
zwei Größen,
− zur Aufnahme von Messwerten, die die Schüler grafisch
und analytisch auswerten.
Bei diesen gut überschaubaren Messungen bietet es sich
an, auf Messfehler sowie auf die Berücksichtigung von
Messfehlern bei grafischen Darstellungen einzugehen.
Hinweise dazu sind im Lehrbuch S. 24 ff. gegeben.
Aus inhaltlicher Sicht sollten zwei Aspekte beachtet werden:
− Erst die inhaltliche Interpretation der Gesetze zeigt,
ob die Schüler die Zusammenhänge tatsächlich erfasst
haben. Prüfen kann man das durch einfache Aufgaben
der Art: Wie verändert sich der zurückgelegte
Weg, wenn die Zeit halb so groß oder doppelt so groß
ist?
− Bewegungen mit Anfangsweg bzw. Anfangsgeschwindigkeit
kann man bei geschickter Wahl des Bezugssystems
auf solche ohne Anfangsweg bzw. ohne
Anfangsgeschwindigkeit zurückführen. Das sollte an
einfachen Beispielen, z. B. bei Überholvorgängen, demonstriert
werden.
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Mechanik
15
Gleichförmige Bewegungen
1. Für einen ICE werden Wege und Zeiten gemessen. Die Messwerte sind im Diagramm dargestellt.
s in km
ARBEITSBLATT
20
15
10
5
0
0
1 2 3 4 5 6
t in min
a) Interpretieren Sie das Diagramm.
b) Berechnen Sie aus verschiedenen Wertepaaren die Geschwindigkeit des ICE. Zeichnen Sie das
Zeit-Geschwindigkeit-Diagramm.
v in
m/s
80
60
40
20
0
0
1 2 3 4 5 6
t in min
2. Ein Passagierflugzeug fliegt mit einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von 850 km/h.
a) Ergänzen Sie die folgende Tabelle.
t in min 0 2 4 6 10 30 60
s in km
b) Zeichnen Sie den Graphen mit anderer Farbe in das
t-s-Diagramm von Aufgabe 1 ein.
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16 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Gleichförmige und gleichmäßig beschleunigte Bewegung
Für die gleichförmige und die gleichmäßig beschleunigte Bewegung
gelten folgende Gesetze:
Gleichförmige Bewegung
bei Bewegung aus dem Stillstand
(bei t = 0 ist s 0 = 0 und v 0 = 0)
Bahnbeschleunigung
a = 0
a
Gleichmäßig beschleunigte Bewegung
bei Bewegung aus dem
Stillstand
(bei t = 0 ist s 0 = 0 und v 0 = 0)
Bahnbeschleunigung
a = konstant ≠ 0
a
v = a · t
t
t
v = konstant ≠ 0
v = s } t
v
v = }
Δs
Δt
v ≠ konstant
v = a · t
v
Δt
Δv
s = v · t
s = v · t } 2
a = Δv } Δt
t
t
s = v · t s = }
a 2 · t 2 s = }
v · t
2
s
s
Δs
Δt
v = Δs } Δt
s ~ t
s ~ t 2
t
t
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Mechanik
17
Bewegungen in Diagrammen (1)
Die Bewegungen von vier Körpern sind durch ihre Zeit-Weg-Diagramme gegeben.
1 2 3 4
s
s
s
s
ARBEITSBLATT
t
t
t
t
Welche der folgenden Zeit-Geschwindigkeit-Diagramme A– D bzw. der Zeit-Beschleunigung-Diagramme
I–IV gehören zu den Diagrammen 1– 4? Begründen Sie Ihre Entscheidung.
Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Zeit
v
A B C D
v
v
v
t
t
t
t
Beschleunigung in Abhängigkeit von der Zeit
a
I II III IV
a
a
a
t
t
t
t
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18 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
ARBEITSBLATT
Bewegungen in Diagrammen (2)
1. Die Bewegungen von Körpern werden durch die nachfolgenden Zeit-Geschwindigkeit-Diagramme
wiedergegeben. Beschreiben Sie jeweils die Bewegung des Körpers. Nutzen Sie dazu die
Rückseite des Arbeitsblatts.
A B C
v
v
v
t
t
t
D E F
v
v
v
t
t
t
2. Die Bewegung eines Körpers wird durch folgendes t-v-Diagramm beschrieben:
30
v in m/s
25
20
15
II
III
IV
V
10
5
I
0
0
2 4 6 8
10 12 14
t in min
a) Beschreiben Sie mit Worten die Bewegung des Körpers.
b) Zeichnen Sie das t-a-Diagramm. Berechnen Sie dazu die Beschleunigungen.
c) Welchen Weg legt der Körper insgesamt zurück?
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Mechanik
19
Bewegung eines Förderkorbs
Experimentell untersucht wurde die Bewegung eines Förderkorbes, wie er von Bergleuten beim
Einfahren in einen Schacht genutzt wird. Beim Anfahren ergeben sich folgende Messwerte:
t in s 0 0,20 0,40 0,60 0,80 1,0 1,2
ARBEITSBLATT
s in m 0 0,10 0,37 0,81 1,49 2,32 3,30
a) Untersuchen Sie, welche Bewegungsart vorliegt. Prüfen Sie dazu, ob s ~ t oder s ~ t 2 gilt.
b) Wie groß ist die Beschleunigung a? Berechnen Sie die Beschleunigung aus mehreren Messwertepaaren
und bilden Sie den Mittelwert.
c) Berechnen Sie die Geschwindigkeiten nach den angegeben Zeiten.
t in s 0 0,20 0,40 0,60 0,80 1,0 1,2
v in m } s
d) Zeichnen Sie das t-s-Diagramm und das t-v-Diagramm!
s
v
t
t
e) Interpretieren Sie das t-v-Diagramm.
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20 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
ARBEITSBLATT
Bewegungen mit konstanter Beschleunigung
Für Bewegungen mit konstanter Beschleunigung lassen sich eine Reihe von Fällen unterscheiden.
Zeichnen Sie für jeden Fall das t-v-Diagramm und das t-s-Diagramm.
Fall t-a-Diagramm t-v-Diagramm t-s-Diagramm
a
a > 0
v > 0
t
a
a = 0
v > 0
t
a
a < 0
v > 0
t
a
a < 0
v < 0
t
a
a = 0
v < 0
t
a > 0
v < 0
a
t
a = 0
v = 0
a
t
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Mechanik 21
Bei den zusammengesetzten Bewegungen orientieren
sich die Lehrpläne auf die senkrechten Würfe, den waagerechten
und den schrägen Wurf.
Ausgangspunkt für die Betrachtungen zu zusammengesetzten
Bewegungen sollten Beispiele sein, die die Schüler
aus ihrem Erfahrungsbereich kennen, z. B.:
− Ein Boot bewegt sich in unterschiedlichen Richtungen
auf einem Fluss.
− Ein Schwimmer überquert einen Fluss.
− sportliche Disziplinen (Kugelstoßen, Speerwurf, Weitsprung
u. a.).
− Bewegungen von Personen in Zügen oder auf Dampfern.
− Bewegung eines Flugzeuges bei unterschiedlichen
Windrichtungen.
Dabei kann in der Diskussion die Aufmerksamkeit der
Schüler auf die Teilbewegungen und damit auf eine Einteilung
der zusammengesetzten Bewegungen gelenkt
werden. Wichtig ist hierbei, dass die Schüler erfassen: Es
erfolgen (zwei) Teilbewegungen, die im Zusammenwirken
eine (resultierende) Bewegung ergeben.
Das Thema bietet auch gute Möglichkeiten für ein projektartigen
Herangehen, z. B. in folgender Form:
Längerfristig vorbereitet werden Videoaufnahmen von
verschiedenen Bewegungen (z. B. Weitsprung, Hochsprung,
Abschlag von Bällen unter verschiedenen Winkeln).
Im Unterricht erfolgt dann eine Analyse ausgewählter
Bewegungen unter verschiedenen Gesichtspunkten.
Als Systematik bietet es sich an, zunächst die Überlagerung
zweier gleichförmiger Bewegungen und anschließend
die Überlagerung von gleichförmiger und gleichmäßig
beschleunigter Bewegung zu behandeln. Wie weit
man im letztgenannten Fall in der quantitativen Erfassung
der Bewegung geht, sollte in Abhängigkeit von der
Klassensituation und den Lehrplananforderungen entschieden
werden.
Unabhängig davon sollten im Mittelpunkt des Unterrichts
nicht in erster Linie formale Berechnungen stehen,
sondern die Beschreibung und die Analyse von realen zusammengesetzten
Bewegungen. Dabei ist zu beachten,
dass die behandelten Gesetze für Massepunkte und unter
der Bedingung gelten, dass der Luftwiderstand null
ist. Von daher ist aus physikalischer Sicht stets zu analysieren,
ob eine bestimmte reale Bewegung näherungsweise
mit den behandelten Gesetzen beschrieben werden
kann oder nicht.
Darüber hinaus bietet es sich bei der Anwendung von
Gesetzen an, mit den Schülern zu diskutieren, wie sich
der Luftwiderstand in der Realität z. B. auf Wurfhöhen,
Fallzeiten, Wurfweiten oder Bahnformen auswirkt. Während
z. B. die maximale Wurfweite in der Theorie bei 45°
erreicht wird, beträgt der Abwurfwinkel bei Würfen im
Sport (Speerwurf, Diskuswurf, Weitsprung) meist 30°– 40°
und liegt damit als Erfahrungswert deutlich unter dem
theoretischen Wert. Werden Videoaufnahmen von realen
Bewegungen einbezogen, so ist ein Vergleich von
realer und theoretischer Bahn und eine Diskussion zu Ursachen
für die Abweichungen sehr zu empfehlen.
Zusammengesetzte Bewegungen
Zwei Teilbewegungen können sich zu einer zusammengesetzten Bewegung überlagern.
Die meisten Bewegungen lassen sich folgenden Fällen zuordnen:
TAFELBILD
Die Teilbewegungen erfolgen
in gleicher
Richtung
in entgegengesetzter
Richtung
senkrecht
zueinander
in beliebiger
anderer Richtung
Die Teilbewegungen können gleichförmig oder gleichmäßig beschleunigt verlaufen.
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22 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Überlagerung einer gleichförmigen geradlinigen und einer
gleichmäßig beschleunigten geradlinigen Bewegung
Art der Überlagerung Beispiel Resultierende Geschwindigkeit
Senkrechter Wurf nach unten
v 0
v F = g ∙ t
Ein Stein wird
senkrecht nach
unten geworfen.
v = v 0 + g · t
Senkrechter Wurf nach oben
Ein Ball wird
senkrecht nach
oben geworfen.
v 0
v = v 0 – g · t
v F = g ∙ t
Waagerechter Wurf
v F = g ∙ t
v 0
Wurfparabel
Ein Skispringer
springt näherungsweise
waagerecht vom
Schanzentisch
ab.
v = √ }} v 2 + (g ∙ t)2
0
Schräger Wurf
v F = g ∙ t
v 0
Wurfparabel
Wurfweite
Ein Speer wird
geschleudert.
Die resultierende
Geschwindigkeit
ergibt sich aus der
Abwurfgeschwindigkeit
und der
Geschwindigkeit
beim freien Fall.
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Mechanik
23
Skispringen
Die Skizze zeigt das Profil einer Schanze mit dem Absprungpunkt (AP). Die durchschnittliche
Absprunggeschwindigkeit beträgt bei dieser Schanze 25 m/s. Der Absprungtisch ist etwas nach
unten geneigt. Da sich aber der Springer abstößt, kann von einem horizontalen Absprung
ausgegangen werden.
ARBEITSBLATT
AP
Schanzenturm
Aufsprunghang
a) Zeichnen Sie in die Skizze maßstäblich den nach jeweils 0,4 s in horizontaler und vertikaler
Richtung zurückgelegten Weg sowie die Bahnkurve ein. Ein Weg von 10 m entspricht in der
Skizze 2 cm.
b) Ermitteln Sie aus der Skizze die ungefähre Flugzeit des Skispringers.
c) Schätzen Sie die Sprungweite ab. Der Absprunghang hat einen Radius von 170 m.
d) Wie groß ist theoretisch die Geschwindigkeit des Springers in m/s und km/h im Aufsetzpunkt
nach einer Flugzeit von 2,4 s? Ist seine tatsächliche Geschwindigkeit größer oder kleiner als die
berechnete?
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24 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
Kräfte, Energie, Arbeit, Leistung
In dem in der Überschrift genannten Inhaltsbereich geht
es in der Oberstufe vor allem darum, Grundlagen aus
dem bisherigen Physikunterricht zu wiederholen und zu
vertiefen.
Bei der Behandlung von Kräfte und ihre Wirkungen
sollten die Aspekte in den Vordergrund gestellt werden,
die man für den nachfolgenden Unterricht benötigt. Das
sind vor allem
− die Kennzeichnung der Kraft als vektorielle Größe,
− die Zusammensetzung von zwei Kräften und die Zerlegung
einer Kraft in zwei Komponenten,
− ausgewählte Arten von Kräften,
− die newtonschen Gesetze,
− den Inhaltsbereich "Kräfte und Bewegungen", in
dem auch etwas komplexere Beispiele mit den Schülern
diskutiert werden können.
Einige Materialien, die im Unterricht genutzt werden
können, sind hier und auf den folgenden Seiten ausgewiesen.
Trotz mehrfacher Behandlung im bisherigen Physikunterricht
ist eine fundierte Wiederholung der Grundlagen
dringend zu empfehlen. Dabei kann der zeitliche Aufwand
für eine Wiederholung der Gesetze knapp bemessen
werden, der Zeitaufwand für die Lösung von Problemen
und Aufgaben sollte entsprechend hoch sein.
An Beispielen, insbesondere auch an solchen aus dem Erfahrungsbereich
der Schüler, sollen sie erfassen: Ob und
wie sich ein Körper bewegt, hängt von der Summe aller
auf ihn wirkenden Kräfte ab.
Betrachtet man z. B. einen auf ebener Strecke fahrenden
Radfahrer, dann könnte man neben den Antriebskräften
und den Reibungskräften auch noch die Gewichtskraft
und die nach oben wirkende gleich große Gegenkraft
einbeziehen. Da sich aber diese beiden Kräfte aufheben,
kann man auf das Einbeziehen sollte Kräftepaare
verzichten, wenn man die Zusammenhänge den Schülern
einmal exemplarisch verdeutlicht hat.
Bei der Frage nach der resultierenden Kraft auf einen
Körper ergibt sich fast zwangsläufig die Notwendigkeit,
die Zusammensetzung von zwei Kräften zu einer Resultierenden
und die Zerlegung einer Kraft in zwei Komponenten
zu wiederholen.
Erörtert werden sollten mit den Schülern auch Beispiele
für ein Kräftegleichgewicht und der damit verbundene
Bewegungszustand eines Körpers.
FOLIE
Luftwiderstandskraft
F L = }
1 2 c W · A · ρ · v 2 Auftriebskraft
Gewichtskraft
F G = m · g
Reibungskraft
F R = μ · F N
Kräfte in
Natur und Technik
F A = ρ · V · g
Druckkraft
F = p · A
Federspannkraft
F E = D · s
Radialkraft
F r = m · v }
F r = m ·
r
4π
2
r
}
·
T
2
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Mechanik 25
Ob und wie sich ein Körper bewegt, hängt von
der Summe der auf ihn einwirkenden Kräfte ab.
Ein Körper bewegt sich in Richtung der auf ihn
wirkenden resultierenden Kraft.
Kräfte und Bewegungen
F R
F gegen
F Antrieb
F G
F gesamt
TAFELBILD
F gesamt = 0 F gesamt = konstant ≠ 0
Körper ist in Ruhe oder in gleichförmiger
geradliniger Bewegung.
Körper bewegt sich gleichmäßig beschleunigt.
Beispiele:
Handy auf der Tischplatte
Pkw mit v = konstant
Beispiele:
anfahrender Pkw
abbremsender Pkw
Bei der Wiederholung und Vertiefung der newtonschen
Gesetze sollte auf den Erfahrungsbereich der Schüler und
auf einfache Experimente zurückgegriffen werden.
Bei der Wiederholung des Wechselwirkungsgesetzes
bieten sich ebenfalls einfache Experimente an.
Ausgangspunkt für die Behandlung des Trägheitsgesetzes
kann der Erfahrungsbereich der Schüler sein (anfahrende,
bremsende Fahrzeuge).
Beim newtonschen Grundgesetz kann man sich auf
einfache Experimente beschränken, mit denen man
Tendenz aussagen in folgender Form erhält:
− Je größer die Kraft F, desto größer die Beschleunigung
a,
− Je größer die Masse m, desto kleiner die Beschleunigung
a.
Zusammenhang zwischen Kraft und
Beschleunigung
(m = konstant)
Das newtonsche Grundgesetz
Zusammenhang zwischen Masse und
Beschleunigung
(F = konstant)
TAFELBILD
a
a
a ~ F
a ~ 1 } m
Je größer die wirkende Kraft, desto größer die
Beschleunigung.
F
Je größer die Masse des Körpers, desto kleiner
die Beschleunigung.
m
Allgemein gilt: F = m · a
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26 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
ARBEITSBLATT
Kräfte und Bewegung
1. Ein Fallschirmspringer bewegt sich nach dem Absprung aus einem
Flugzeug zunächst beschleunigt. Bei geöffnetem Fallschirm stellt
sich nach einiger Zeit eine konstante Sinkgeschwindigkeit von etwa
6 m/s ein.
a) Zeichnen Sie in die Skizze die Kräfte ein, die dann wirken.
Beschreiben Sie, welche Kräfte das sind.
Welche Aussage kann man über die Beträge der Kräfte machen?
b) Beschreiben Sie die Wechselwirkungen, die bei einem Fallschirmspringer auftreten.
2. Auf einen Körper, der auf einem Tisch liegt, oder auf ein mit konstanter Geschwindigkeit fahrendes
Auto wirken verschiedene Kräfte. Benennen Sie diese Kräfte. Welche Aussagen kann man
über die Beträge der Kräfte und über die auf den Körper wirkende Gesamtkraft machen?
a)
b)
F M
F R
F G F T
3. Das Foto zeigt den Crashtest eines Autos.
a) Zeichnen Sie die Kräfte ein, die bei einem solchen
Crashtest auf die beteiligten Körper wirken.
b) Welches Gesetz ist wirksam, wenn zwei Körper
aufeinander einwirken?
Wie lautet es?
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Mechanik
27
1. Ein Wagen wird durch unterschiedliche
Kräfte beschleunigt. Die Beschleunigung des
Wagens wird mit einem Beschleunigungsmesser
gemessen. Es ergeben sich folgende
Messwerte:
Newtonsches Grundgesetz
m
ARBEITSBLATT
F
F in N 0 0,40 0,80 1,2 1,6 2,0
a in m }
s 2 0 0,32 0,59 0,94 1,16 1,45
a) Stellen Sie die Messwerte grafisch dar.
b) Interpretieren Sie das Diagramm.
2. Ein Jumbo-Jet vom Typ Boeing 747 hat vier Triebwerke. In Versuchen wurde ermittelt, wie sich
die Beschleunigung des Flugzeugs ändert, wenn es unterschiedlich beladen bzw. betankt wird.
Die Ergebnisse der Messungen sind in der Tabelle dargestellt. Die Messwerte wurden jeweils bei
maximaler Schubkraft ermittelt.
m in t 320 300 280 260 240 220 200
a in m }
s 2 2,75 2,83 2,95 3,10 3,38 3,64 4,18
a) Stellen Sie die Messwerte grafisch dar.
Beachten Sie dabei, dass der Ursprung des
Koordinatensystems nicht bei (0;0) liegt.
b) Interpretieren Sie das Diagramm.
350
300
m in t
250
200
150
2,5
3,0 3,5 4,0 4,5 a in m/s 2
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28 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
ARBEITSBLATT
Sicherheitsgurt und Airbag
1. Das Bild zeigt den zeitlichen Ablauf der Bewegung eines Pkw-Fahrers bei einem Auffahrunfall.
Der Fahrer hat den Sicherheitsgurt angelegt. Das Auto verfügt über einen Airbag.
a) Welche Funktion haben Sicherheitsgurt und Airbag?
b) Der Fahrer wird in ca. 100 ms abgebremst. Wie groß ist die durchschnittlich auf ihn wirkende
Kraft, wenn die Geschwindigkeit 50 km/h betrug, der Fahrer eine Masse von 75 kg hat und er
beim Auftreffen des Autos auf einen Baum auf einer Strecke von 0,70 m abgebremst wird?
Vergleichen Sie das Ergebnis mit der Gewichtskraft des Fahrers. Bewerten Sie das Ergebnis.
2. Ergänzen Sie die nachfolgende Tabelle durch Berechnen und Eintragen der jeweiligen Größe.
Situation/Vorgang Kraft Masse Beschleunigung
Bremsen eines Pkw 1200 kg 6,5 m/s 2
Körper liegt auf dem Tisch 18,7 N 9,81 N/kg
Abbremsen eines Fahrrads 160 N 75 kg
Starten einer Rakete 300 t 7,5 m/s 2
Anfahren eines Zuges 500 t 0,5 m/s 2
Sonde auf dem Mars 6700 N 1800 kg
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Mechanik 29
Im Lernbereich „Erhaltung der Energie“ bestehen die allgemeinen
Schwerpunkte
− in der sauberen Verwendung der Fachsprache, vor
allem in Abgrenzung zum technischen und umgangssprachlichen
Bereich,
− in der Befähigung der Schüler, Aufgaben und Probleme
analytisch und mit zweckmäßigen Lösungsstrategien
zu bearbeiten,
− darin, mit Größen und Einheiten sicher umzugehen
und Größen mit sinnvoller Genauigkeit anzugeben.
Für den Einstieg in den Lernbereich gibt es verschiedene
Herangehensweisen, die partiell miteinander kombiniert
werden können.
a) Es erfolgt eine Orientierung an der Fachsystematik,
ausgehend vom Begriff der Energie, den Energieformen,
den Transport- und Speicherformen bis
hin zu Energieumwandlungen und -flüssen bei ausgewählten
Anlagen und Maschinen und zum allgemeinen
Energieerhaltungssatz.
b) Es erfolgt eine stärker projektorientierte Arbeit, bei
der grundlegende Zusammenhänge am Beispiel erarbeitet
und gefestigt werden.
Mögliche Themen sind bei einem solchen Herangehen
z. B.:
− Energie und Energieumwandlungen im Haushalt
− Transport von Energie in Natur und Technik
− Speicherung von Energie in Natur und Technik
− Energie für Lebensprozesse
− Energie auf dem Weg zum Verbraucher
In der Wiederholung und Systematisierung sollten auch
einfach zu überschauende Experimente und Beispiele
aus dem Alltagsbereich oder aus anderen Naturwissenschaften
einbezogen werden, zum Beispiel bei den Begriffen
Energie und Energieumwandlung:
− Ein Lineal wird als Modell eines Schleuderbretts für
Artisten benutzt.
− Eine Glühlampe wird an eine Batterie angeschlossen
und leuchtet.
− Wir führen unserem Körper Nahrung zu. Es entsteht
Wärme (Körperwärme) und wir können Arbeit verrichten.
− Wenn Licht auf eine Solarzelle fällt, kann damit ein
kleiner Motor betrieben werden.
− Mit einem Dynamo wird eine Glühlampe zum Leuchten
gebracht.
Ausgangspunkt für die Wiederholung des Energieerhaltungssatzes
kann eine Diskussion der Energieumwandlungen
bei Geräten und Anlagen aus dem Erfahrungsbereich
der Schüler sein. Dabei spielt immer die zugeführte
(aufgenommene) und die genutzte (abgegebene) Energie
eine Rolle. Ausgehend von einfachen Beispielen (Pkw,
Heizung im Haus, Leuchtstofflampe, Taschenlampe) kann
der Energieerhaltungssatz plausibel gemacht werden.
Nach Wiederholung des Energieerhaltungssatzes und
des Wirkungsgrades empfiehlt es sich, noch einige ausgewählte
Schwerpunkte in den Mittelpunkt zu stellen,
bei deren Behandlung das Wissen über Energie gefestigt
wird. Der Lehrer kann z. B. aus folgenden Schwerpunkten
auswählen:
− Energieumwandlungen beim Menschen
− Rationelle Nutzung von Energie – Welche Konsequenzen
ergeben sich daraus für uns?
− Nicht erneuerbare und erneuerbare Energien
− Energieerhaltung und Energieentwertung
Energie
Energie ist eine physikalische Größe. Mit ihr können Körper bewegt, verformt, erwärmt oder zur
Aussendung von Strahlung gebracht werden.
TAFELBILD
kann in verschiedenen
Energieformen vorliegen.
kann bei Energieumwandlungen
entwertet werden.
kann von einer Energieform in
andere umgewandelt werden.
Energie
ist in Energieträgern (Heizund
Brennstoffe, bewegte und
verformte Körper, Batterien)
gespeichert.
kann weder erzeugt noch
vernichtet werden.
kann transportiert und von
einem Körper auf andere
übertragen werden.
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30 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Energie, Energieformen, Energieträger
Energie ist die Fähigkeit eines Körpers, mechanische Arbeit zu verrichten
oder Wärme abzugeben oder Strahlung auszusenden.
Energieform Beispiele Energieträger
Potenzielle Energie
E pot
angestautes Wasser
gehobene Körper
Kinetische Energie
E kin
fahrendes Auto
strömendes Wasser
strömende Luft
Thermische Energie
E therm
heißer Ofen
heißes Wasser
Flamme einer Kerze
Chemische Energie
E chem
Elektrische Energie
E el
Steinkohle, Braunkohle,
Erdgas, Propan
Benzin, Dieselkraftstoff,
Heizöl
Nahrungsmittel
elektrischer Strom
Kernenergie
Sonne Wasserstoff, Uran,
E kern Plutonium
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Mechanik
31
Energien in Natur und Technik (in Joule)
FOLIE
Energie eines Elektrons, das mit 1 V
beschleunigt wurde
1,6 · 10 –19
Bindungsenergie eines Atomkerns von Uran 3 · 10 –10
Erwärmung von 1 g Wasser um 1 K 4,2
Energie zum Heben eines Körpers
von 1 kg um 10 m
Kinetische Energie eines mit 100 km/h
fahrenden Pkw (1 000 kg)
10 2
4 · 10 5
Tägliche Energieaufnahme des Menschen 10 7
Heizwert von 1 kg Steinkohle (Steinkohleeinheit,
SKE)
2,93 · 10 7
Jumbo-Jet (320 t) beim Abheben (310 km/h) 1,2 · 10 9
Energie, die bei der Explosion einer Atombombe
frei wird
Täglicher Energiebedarf in der Bundes republik
Deutschland (Primärenergieverbrauch)
≈10 14
4 · 10 16
Täglicher Energieweltbedarf (2010) 1,6 · 10 18
Energie, die bei einem schweren Erdbeben
freigesetzt wird
Kinetische Energie der Erde auf ihrer Bahn um
die Sonne
≈10 20
5 · 10 31
Energievorrat der Sonne ≈10 45
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32 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
TAFELBILD
Mechanische Energie
ist die Energie, die Körper aufgrund ihrer Lage oder ihrer Bewegung haben.
Formen mechanischer Energie
Lageenergie
(potenzielle Energie)
hat ein gehobener Körper.
Bewegungsenergie
(kinetische Energie)
hat ein bewegter Körper.
Spannenergie
hat eine gespannte Feder.
E pot = F G · h
E pot = m · g · h
E kin = 1 } 2 m · v 2 E Sp = 1 } 2 D · s 2
Gehen in einem abgeschlossenen System nur rein mechanische Vorgänge vor sich, dann gilt:
Die mechanische Energie eines Systems bleibt gleich.
E pot + E kin + E Sp = konstant
Ein spezieller Unterrichtsabschnitt sollte der Wiederholung
der Formen mechanischer Energie gewidmet werden.
Der inhaltliche Schwerpunkt sollte dabei allerdings nicht
vorrangig auf der Wiederholung von Formeln liegen,
sondern auf mehr oder weniger komplexen Anwendungen.
Beispiele dafür sind:
− Energieumwandlungen bei freien Fall
− Energieumwandlungen bei mechanische Schwingungen
− Energieumwandlungen bei der Bewegung auf einer
geneigten Ebene
In den Unterricht können auch weitere Beispiele aus Natur,
Technik und Alltag einbezogen werden. Geeignet
sind z. B.
− die Fahrt auf einer Achterbahn (s. beiliegendes Arbeitsblatt),
− eine startende Rakete (s. beiliegendes Arbeitsblatt),
− die Bewegung eines Skaters oder eines Snowboardfahrers
in einer Halfpipe,
− die Würfe von Bällen.
Den Schülern sollte an diesen oder anderen Beispielen
bewusst werden:
− Bei fast allen Vorgängen in Natur und Technik spielen
nicht nur mechanische Energieformen eine Rolle.
Insbesondere durch die Reibung verringert sich in der
Regel die mechanische Energie eines Systems. Damit
hat der Energieerhaltungssatz der Mechanik nur einen
relativ geringen Gültigkeitsbereich.
−
Rein mechanische Vorgänge können qualitativ und
quantitativ mit den behandelten Energieformen der
Mechanik beschrieben werden.
Ob der Energieerhaltungssatz der Mechanik für einen
gegebenen Fall anwendbar ist oder nicht, kann den Schülern
an Beispielen verdeutlicht werden. Ein solches Beispiel
ist der Fall verschiedener Körper:
− Fall eines Steins aus 2 m Höhe: Energieerhaltungssatz
ist gut anwendbar, da die Reibung vernachlässigbar
klein ist.
− Fall eines Papiertrichters aus der gleichen Höhe:
Energieerhaltungssatz nicht mehr anwendbar, da die
Reibung die Bewegung des Körpers entscheidend beeinflusst.
− Diskussionsmöglichkeit: Ist auf einen aus 100 m Höhe
fallenden Regentropfen mit 5 mm Durchmesser der
Energieerhaltungssatz der Mechanik noch sinnvoll
anwendbar? Die Antwort lautet: nein. Die Diskussion
kann sehr unterschiedlich angelegt werden. Man
könnte z. B. die Geschwindigkeit des Regentropfens
ohne Luftwiderstand berechnen und käme auf ein
Ergebnis von etwa 44 m/s = 160 km/h. Regentropfen
erreichen aber am Erdboden maximal etwa 40 km/h.
Das bedeutet. Der Luftwiderstand beeinflusst den Fall
von Regentropfen erheblich. Der Energieerhaltungssatz
der Mechanik ist in diesem Fall nicht anwendbar.
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Mechanik
33
Eine Achterbahn
Bei der Fahrt einer Achterbahn gehen verschiedene Energieumwandlungen vor sich.
a) Beschreiben Sie die Energieumwandlungen
vom Start bis zum Ziel.
ARBEITSBLATT
b) Vom Start aus werden die Wagen (Gesamtmasse 800 kg) auf eine Höhe von 15 m gezogen.
Wie groß ist die Änderung der potenziellen Energie?
c) Beim Herunterfahren von diesem höchsten Punkt der Bahn erreichen die Wagen eine maximale
Geschwindigkeit von 16 m/s. Wie groß ist dann die kinetische Energie der Wagen?
d) Gilt für eine solche Achterbahn der Energieerhaltungssatz der Mechanik? Vergleichen Sie dazu
die Ergebnisse von b) und c) miteinander.
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34 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
ARBEITSBLATT
Eine startende Rakete
Die amerikanischen Raumfähren (Space Shuttle) werden mit einer Rakete in eine Erdumlaufbahn
gebracht. Die Startmasse beträgt ca. 2 000 t, die Raumfähre selbst hat eine Masse von ca. 100 t.
a) Beschreiben Sie die Energieumwandlungen,
die bei einer startenden Rakete vor sich gehen.
b) Die Raumfähre erreicht nach etwa 2 Minuten eine Höhe von 50 km. Wie groß ist in dieser Zeit
die Änderung ihrer potenziellen Energie?
c) In einer Umlaufbahn in 280 km Höhe über der Erdoberfläche bewegt sich die Raumfähre mit einer
Geschwindigkeit von ca. 28 000 km/h. Vergleichen Sie potenzielle und kinetische Energie der
Raumfähre in dieser Höhe.
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Mechanik 35
Die mechanische Arbeit
Mechanische Arbeit wird verrichtet, wenn ein Körper durch eine Kraft bewegt oder verformt wird.
TAFELBILD
F
s
s
F
Wenn die Kraft F konstant ist und in Richtung des Wegs wirkt, dann gilt:
mechanische Arbeit = wirkende Kraft · zurückgelegter Weg
W = F · s
Einheiten: 1 Newtonmeter (1 Nm)
1 Joule (1 J)
1 Nm = 1 J
Da der Begriff der Arbeit den Schülern aus dem Alltagsleben
und meist auch aus dem bisherigen Physikunterricht
bekannt ist, drängt es sich geradezu auf, zunächst
einmal mit den Schülern zu sammeln, in welchen Zusammenhängen
und Bedeutungen der Begriff Arbeit verwendet
wird, ehe man zum physikalischen Begriff der
mechanischen Arbeit übergeht.
Es bieten sich einfache Experimente an, die jeweils kommentiert
werden:
1. Ein Körper (Wägestück, Buch) wird gehoben.
Kommentar: Auf den Körper wirkt eine Kraft. Der
Körper wird dadurch bewegt. Es wird mechanische
Arbeit verrichtet.
2. Ein Lineal, eine Blattfeder oder ein Holzstab wird gebogen.
3. Ein Körper wird in der Hand gehalten.
4. Ein Körper (Ball, Stein) fällt nach unten.
5. Ein Holzklotz wird mit konstanter Geschwindigkeit
über den Experimentiertisch gezogen.
6. Ein Experimentierwagen wird beschleunigt.
7. Ein Stück Knete wird verformt.
An einfachen Beispielen (z. B. Ziehen verschieden
schwerer Körper über eine bestimmte Strecke, Ziehen
eines Körpers eine kurze und eine längere Strecke, Dehnen
eines Expanders mit einer Feder bzw. mit zwei Federn
um eine bestimmte Strecke, unterschiedlich weites
Ausziehen einer Feder) kann den Schülern plausibel gemacht
werden, dass die mechanische Arbeit von Kraft
und Weg abhängt, es also sinnvoll ist, die mechanische
Arbeit als Produkt aus Kraft und Weg zu definieren.
Die verschiedenen Arten mechanischer Arbeit können
anhand einfacher Experimente unter Einbeziehung der
Übersicht im LB an die Schüler herangetragen werden.
Außerdem sei auf folgende Aspekte aufmerksam gemacht:
− Für die Schüler ist es einprägsamer, wenn sie Arbeiten
ermitteln, die in ihrem Erfahrungsbereich eine Rolle
spielen, z. B.:
– Welche Arbeit verrichte ich, wenn ich 10 Treppenstufen
hochsteige?
– Welche Arbeit verrichte ich, wenn ich einen Stein
in eine bestimmte Höhe hebe?
– Welche Arbeit verrichte ich, wenn ich einen Höhenunterschied
von 100 m zurücklege?
− Einbezogen werden sollten in die Diskussion auch
Fälle, bei denen die Schüler erfahrungsgemäß Schwierigkeiten
haben zu erkennen, ob Arbeit verrichtet
wird oder nicht. Dazu gehört z. B. die gleichförmige
Fahrt eines Autos oder eines Radfahrers auf ebener
Strecke, wo die Reibungsarbeit genauso groß ist wie
die vom Motor bzw. vom Fahrer verrichtete Arbeit.
− Für Schüler ist es immer wieder schwer verständlich,
dass es zwar anstrengend ist, eine schwere Tasche in
der Hand zu halten, dies aber keine Arbeit im physikalischen
Sinn sein soll.
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36 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
TAFELBILD
Arten mechanischer Arbeit
Hubarbeit Spannarbeit Beschleunigungsarbeit
Reibungsarbeit
wird beim Heben des
Körpers verrichtet.
wird beim Verformen
eines Körpers
verrichtet.
wird beim Beschleunigen
eines Körpers
verrichtet.
wird immer verrichtet,
wenn Reibung
auftritt.
Die nutzbringende Arbeit ist fast immer kleiner als die aufzuwendende Arbeit.
nutzbringend:
− Arbeit zum Heben des Körpers K
1
aufzuwenden:
− Arbeit zum Heben des Körpers K
− Arbeit zum Heben der Rolle 1 und des Seils
− Reibungsarbeit
K
−
Hier ist zu klären: Nicht betrachtet werden in der
Physik die mikroskopischen Vorgänge in den Muskeln.
In ihnen erfolgen ständig Anspannungen und
Entspannungen, verbunden mit mikroskopischen
Bewegungen. Dazu ist Energie erforderlich. Die Anstrengung
beim Halten einer Tasche ist nicht nur eine
subjektive Empfindung. Wir verrichten dabei physiologische
Arbeit. Diese wird aber in der Physik nicht
betrachtet. Auf diese Aspekthaftigkeit der Physik
sollte man Schüler aufmerksam machen.
Nicht selten wird das Gehen auf ebener Strecke als
Beispiel dafür genommen, dass trotz Zurücklegen
eines Wegs keine Arbeit verrichtet wird, da Kraft
und Weg senkrecht zueinander sind. Eine etwas genauere
Analyse des Bewegungsablaufes beim Gehen
zeigt allerdings, das wir dabei unseren Körper ständig
heben und senken, also beim Gehen Hubarbeit
verrichtet wird. Setzt man den Energieaufwand beim
Gehen mit 100% an, so werden allein für die Hubarbeit
im Durchschnitt 60% bis 70% der Energie benötigt.
Hinzu kommt Beschleunigungsarbeit (Beschleunigung
von Beinen und Armen).
Zur Verdeutlichung des Zusammenhangs zwischen Arbeit
und Energieänderung ist es sinnvoll, eine Analogiebetrachtung
durchzuführen und diese mit einer Wiederholung
grundlegender physikalischer Zusammenhänge
zu verbinden: In der Sekundarstufe 1 sind die thermische
oder die innere Energie und die Wärme eingeführt worden.
Die Wärme wurde dabei als übertragene thermische
Energie gekennzeichnet: Q = ΔE therm .
In analoger Weise kann die Arbeit als durch Kraft übertragene
Energie aufgefasst werden. Die entsprechende
Beziehung lautet dann: W = ΔE.
Im Tafelbild auf der nächsten Seite ist diese Analogie
nochmal verdeutlicht.
Die Zusammenhänge zwischen den speziellen Arten
mechanische Arbeit und den jeweiligen Energieformen
können so an die Schüler herangetragen werden, wie es
im LB dargestellt ist. Ein Beispiel für eine unterrichtliche
Zusammenfassung ist auf der nächsten Seite unten angegeben.
Dabei sind Varianten möglich. Die Gleichungen lassen
sich plausibel herleiten. Man kann sie auch geben und
den Schwerpunkt auf die Interpretation und Anwendung
der Gleichungen legen.
Bei komplexen Anwendungen sollte am Beispiel verdeutlicht
werden, dass sich eine Reihe von Aufgaben bzw.
Problemen mit einem energetischen Ansatz viel einfacher
lösen lässt, als mit einem kinematischen Ansatz.
Beispiele dafür sind die Berechnung von Endgeschwindigkeiten
beim freien Fall oder beim Wurf, die Ermittlung
der Steighöhe beim senkrechten Wurf nach oben
oder die Berechnung der maximalen Geschwindigkeit
eines Pendels.
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Mechanik 37
Energie, Arbeit, Wärme
TAFELBILD
Durch Wärme verändert sich die thermische
Energie eines Körpers.
E th
Wärme Q
Q = ΔE
E th
Durch Arbeit verändert sich die mechanische
Energie eines Körpers.
Arbeit W
v = 0 v > 0
W = ΔE
Arbeit und potenzielle Energie
Wird ein Körper gehoben oder elastisch verformt, so verändert sich seine potenzielle Energie.
TAFELBILD
E pot,2 = m · g · h
E pot,1 = 0
1
h W = m · g · h
W
s
F = } 2
F E · s
– F G
F E
E pot,1 = 0
E pot,2 =
1
} 2
F E · s
Die Änderung der potenziellen Energie eines Körpers ist gleich der an ihm verrichteten Arbeit.
ΔE = W
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38 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
ARBEITSBLATT
Mechanische Arbeit und Energie
1. Welche Arten von Arbeit werden bei den dargestellten Vorgängen verrichtet?
Welche Energieumwandlungen gehen dabei vor sich?
a) b) c)
2. Vergleichen Sie die mechanischen Arbeiten und Energieänderungen bei den dargestellten Vorgängen.
Geben Sie die jeweilige Leistung an, wenn der Vorgang 5,0 s dauert.
a) b) c)
m = 50 kg
2 m
m = 60 kg
m = 70 kg
3. Von verschiedenen Körpern sind einige Angaben bekannt. Ergänzen Sie in der Tabelle die
fehlenden Werte.
Masse m Geschwindigkeit v Höhe h E pot E kin
a) 20 kg 2,0 m
b) 200 t 1000 m
c) 70 kg 6,5 kg
d) 2,5 kg 2,5 m 125 J
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Mechanik
39
Arbeit und Energie
FOLIE
Arbeit W
wird verrichtet, wenn ein Körper
durch eine Kraft bewegt oder
verformt wird.
Energie E
ist die Fähigkeit eines Körpers,
mechanische Arbeit zu verrichten
oder Wärme abzugeben oder
Strahlung auszusenden.
W = ΔE
Verrichtete Arbeit Ergebnis Änderung der mechanischen
Energie
Hubarbeit
W H = F G · h
W H = m · g · h
führt zur Änderung
der potenziellen
Energie
ΔE pot = m · g · Δh
Verformungsarbeit führt zur Änderung
(Federspannarbeit) der potenziellen
W F = }
1 2 F E · s
Energie
W F = }
1 2 D · s 2
ΔE pot = 1 }
2 (F E · s E – F A · s A )
Beschleunigungsarbeit
W B = F · s
W B = m · a · s
führt zur Änderung
der kinetischen
Energie
ΔE kin = 1 }
2 m · (v E 2 – v A 2 )
Reibungsarbeit
W R = F R · s
W R = μ · F N · s
führt zu einer
Verringerung der
mechanischen
Energie
ΔE mech = E E – E A
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40 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Der Stabhochsprung
Beim Stabhochsprung erfolgen zahlreiche Energieumwandlungen.
a) b) c)
1. Welche Energieformen hat das System „Springer-Stab“ in den drei
Abbildungen?
2. Formulieren Sie den Energieerhaltungssatz mit den Größen v a , h a
und v c , h c . h bedeutet die Höhe des Schwerpunktes über dem Erdboden.
Es wird angenommen, dass das System „Springer-Stab“ ein
abgeschlossenes mechanisches System ist.
3. Welche Höhe kann der 70 kg schwere Springer erreichen, wenn
seine Geschwindigkeit vor dem Absprung 9,0 m/s beträgt und sich
sein Schwerpunkt 1,2 m über dem Erdboden befindet?
4. Diskutieren Sie folgende Probleme:
a) Inwieweit sind die für die Rechnung angenommenen Voraussetzungen
realistisch?
b) Wie wirken sich andere Voraussetzungen auf die erreichbare
Sprunghöhe aus?
c) Hängt die Sprunghöhe nur von der kinetischen Energie in der
Anlaufphase ab? Durch welche Faktoren wird sie eventuell noch
beeinflusst?
d) Ist die Aussage „Die Sprunghöhe beträgt 6,00 m.“ identisch mit
der Aussage „Der Körperschwerpunkt erreicht eine Höhe von
6,00 m“?
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Mechanik
41
Bewegungen und Kräfte
FOLIE
1. Die geradlinigen Bewegungen verschiedener Körper werden durch
die nachfolgenden Zeit-Geschwindigkeit-Diagramme wiedergegeben.
Beschreiben Sie qualitativ die Bewegungen dieser Körper.
A B C
v
v
v
t
t
t
D E F
v
v
v
t
t
t
2. a) Der Bewegungsablauf eines Omnibusses ist in dem folgenden
Diagramm dargestellt. Deuten Sie den Bewegungsablauf und
geben Sie für jede der drei Fahretappen die Bewegungsart an.
b) Der Fahrer des Omnibusses muss diesen scharf abbremsen. Dabei
bewegen sich die Fahrgäste nach vorn. Erklären Sie diese Erscheinung
mithilfe eines physikalischen Gesetzes.
c) Der Omnibus hat eine Masse von 9,0 t und bewegt sich auf
geraden Strecke mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h. Wie
groß muss die Bremskraft sein, damit der Bus nach 25 m zum
Stehen kommt?
v
2
1
3
t
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42 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Fall und Wurf
1. Entwerfen Sie eine Versuchsanleitung, um in einem Experiment Ihre
Höhe auf einer Brücke über einem Fluss annähernd ermitteln zu können.
Gehen Sie dabei entsprechend folgender Gliederung vor:
− Versuchsprinzip
− physikalische Grundlagen
− Versuchsdurchführung
2. Jemand beschleunigt (mit konstanter Beschleunigung) mit der Hand
0,20 s lang einen Stein der Masse 200 g auf der senkrechten Strecke
A–B. Beim Loslassen in Punkt B hat der Stein die Geschwindigkeit
15 m/s nach oben.
B
B
A
A
50 cm
t 0 = 0 s
t 1 = 0,20 s
Beginn der Beschleunigung
Moment des Loslassens
a) Wie groß ist die Kraft, die den Stein nach oben beschleunigt?
b) Wie lange dauert es (vom Moment des Loslassens ab gerechnet),
bis der Stein seinen höchsten Flugpunkt erreicht hat?
c) Zeichnen Sie ein t-v-Diagramm von der Bewegung des Steins von
t 0 = 0 s bis zu dem Moment, in dem der Stein seinen höchsten
Flugpunkt erreicht.
d) Welche größte Steighöhe erreicht der Stein relativ zum Erdboden?
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Mechanik 43
Impuls und Drehimpuls
Mit der Einführung der physikalischen Größe Impuls und
der Behandlung von Stößen lernen die Schüler eine Beschreibungsmöglichkeit
für Vorgänge kennen, die es in
vielen Bereichen des Alltags und der Technik gibt. Im
Interesse der Motivierung der Schülerist es sinnvoll, zunächst
einmal solche Vorgänge zu „sammeln“, bei denen
Kräfte auf Körper wirken und Bewegungs- bzw. Richtungsänderungen
hervorrufen.
Beispiele dafür sind:
− die Wirkung von Kräften auf Bälle;
− Auffahrunfälle bei Autos;
− das Ankoppeln von Waggons;
− das Andocken einer Raumfähre an eine Weltraumstation;
− die Bewegung von Flugzeugen/Raketen durch Strahltriebwerke/Raketentriebwerke;
− das Eindringen eines Geschosses in ein Hindernis.
Unterstützt werden können diese Beispiele durch Modellexperimente,
z. B. mithilfe von Schienenwagen oder
mithilfe einer Luftkissenbahn und den entsprechenden
Wagen.
Ehe Größen eingeführt werden, sollten die Schüler durch
die Diskussion von Beispielen (b oben) folgende qualitativen
Zusammenhänge erfassen:
− Körper können in unterschiedlicher Weise miteinander
wechselwirken. Dabei treten Bewegungs- oder
Formänderungen auf.
− Welche Wirkung ein Körper auf einen anderen hat, ist
nicht nur von seiner Geschwindigkeit, sondern auch
von seiner Masse und der Zeitdauer der Einwirkung
abhängig.
Davon ausgehend kann für den darauffolgenden Unterrichtsgang
gemeinsam mit den Schülern eine Art Fragekatalog
entwickelt werden, der dann „abgearbeitet“
wird.
Solche Fragen könnten sein:
− Wie kann man den Bewegungszustand eines Körpers
genauer kennzeichnen?
− Welche Zusammenhänge bestehen zwischen der
Krafteinwirkung auf einen Körper, der Dauer dieser
Einwirkung und der Bewegungsänderung?
− Wie kann man die Wechselwirkungen zwischen Körpern
einteilen? Welche Gesetze gelten dabei?
− Wo spielen die betrachteten physikalischen Zusammenhänge
in der Praxis eine Rolle? Welche Vorgänge
kann man damit erklären, welche nicht?
Erst nach diesen qualitativen Betrachtungen sollten die
physikalische Größen Impuls und Kraftstoß eingeführt
werden, wobei diese Begriffe natürlich auch vorher im
umgangssprachlichen Sinn verwendet werden können.
Bei der Einführung von Impuls und Kraftstoß sollte deutlich
auf den unterschiedlichen Charakter (Zustandsgröße,
Prozessgröße) aufmerksam gemacht werden. Durch Einbeziehung
weiterer, den Schüler bereits bekannter Größen
(z. B. Arbeit, Energie, Druck, Temperatur) kann die
Zweckmäßigkeit einer Unterscheidung zwischen Zustands-
und Prozessgrößen verdeutlicht werden.
Der Zusammenhang zwischen Kraftstoß und Impuls kann
theoretisch abgeleitet werden oder den Schülern gegeben
und interpretiert werden. In jedem Falle empfiehlt
es sich, die Zusammenhänge experimentell zu verdeutlichen.
Gut geeignet sind dafür Experimente mit Wagen (Schienenbahn,
Luftkissenbahn).
Sehr deutlich müssen die Schüler auf den vektoriellen
Charakter und damit auf die vektorielle Addition der
Größen aufmerksam gemacht werden. Das gilt auch für
Bewegungen längs einer Geraden, wo dem Vorzeichen
eine physikalische Bedeutung zukommt. Das spielt dann
vor allem bei der Interpretationen der Lösungen zu den
Aufgaben beim Stoß eine Rolle.
Wie die Vorzeichen festgelegt werden, ist willkürlich.
Wichtig ist nur, dass eine Bewegungsrichtung eindeutig
festgelegt wird. Das ist schon beim Ansatz der Aufgaben
zu beachten.
In welcher Ausführlichkeit auf den Drehimpuls und seine
Erhaltung eingegangen wird, hängt von den jeweiligen
Lehrplanforderungen ab. Notwendig ist dabei auf jeden
Fall die Einführung der beiden Größen Trägheitsmoment
und Winkelgeschwindigkeit als analoge Größen zu Masse
und Geschwindigkeit bei der Translation.
Eine Analogiebetrachtung (b Folie S. 47) ist gut zu Systematisierung
und zugleich zur Strukturierung des Wissens
der Schüler geeignet.
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44 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
TAFELBILD
Bewegungszustand und Wechselwirkung von Körpern
Der Bewegungszustand eines Körpers ist durch seine Geschwindigkeit und durch seine Masse
gekennzeichnet.
Bei der Wechselwirkung zweier Körper können unterschiedliche Wirkungen auftreten:
Wechselwirkung bewirkt
Formänderung
(plastisch, elastisch)
Bewegungsänderung
Form- und
Bewegungsänderung
Beispiel:
Verformen eines
Werkstücks
Beispiel:
Abwerfen eines Balls
Beispiel:
Auffahrunfall
zweier Autos
TAFELBILD
Der Impuls p
kennzeichnet die Wucht, die ein Körper besitzt.
Impuls und Kraftstoß
Der Kraftstoß F · Δt
kennzeichnet die zeitliche Einwirkung einer
Kraft auf einen Körper.
m
v
F
m
v 1
v 2
p = m · v
Kraftstoß F · Δt
bewirkt eine Änderung des Impulses.
Für den Zusammenhang zwischen Kraftstoß und Impuls gilt:
F · Δt = Δ p
Der Kraftstoß auf einen Körper ist genauso groß wie die Änderung seines Impulses.
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Mechanik
45
Impuls und Kraftstoß
1. Ein Pkw (m = 1,2 t) fährt auf einer geraden Straße mit 50 km/h.
a) Wie groß ist sein Impuls?
ARBEITSBLATT
b) Wie ändert sich der Impuls, wenn sich die Geschwindigkeit
verdoppelt halbiert auf null verringert wird
2. Ein Astronaut (m = 80 kg) bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 0,10 m/s in der Nähe eines
Raumfahrzeugs. Mithilfe einer Rückstoßpistole ändert er seinen Bewegungszustand. Dabei wirkt
jeweils 4,0 s lang eine Kraft von 1,0 N. Ergänzen Sie die Skizzen und ermitteln Sie jeweils den
neuen Impuls.
a)
p 1
b) c)
p 1
p 1
p 2 = p 2 = p 2 =
3. Ein ankommender Tennisball wird zurückgeschlagen. Beschreiben Sie diesen Vorgang mit der
physikalischen Größe Impuls.
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46 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
TAFELBILD
vor dem Stoß
Der Impulserhaltungssatz
nach dem Stoß
v 1
m 1
v 2
m 2
u 1
m 1
m 2
m 1 · v 1 + m 2 · v 2
u 2
m 1 · v 1 + m 2 · v 2
Für ein abgeschlossenes System mit zwei beteiligten Körpern gilt:
m 1 · v 1 + m 2 · v 2 = m 1 · u 1 + m 2 · u 2
p vor = p nach
Für ein beliebiges abgeschlossenes System gilt:
Der Gesamtimpuls eines abgeschlossenes Systems ist eine Erhaltungsgröße.
p = Σ p i = konstant
Beim Impulserhaltungssatz ist im Hinblick auf Anwendungen
vor allem eine klare Formulierung der Gültigkeitsbedingungen
von Bedeutung. Dabei gibt es unterschiedliche
Möglichkeiten der Formulierung. Man kann
den Begriff „abgeschlossenes System“ in den Vordergrund
stellen und meint damit einen Raumbereich, der
kräftemäßig abgeschlossen ist, in dem also nur innere
Kräfte wirken. Energetisch braucht ein solches System
nicht abgeschlossen sein. Von daher ist zu überlegen, ob
man nicht von vornherein den Begriff „kräftemäßig abgeschlossenes
System“ einführt.
Als Anwendungen empfehlen sich der Raketenantrieb,
der Rückstoß bei Waffen oder die Bestimmung der Geschossgeschwindigkeit.
Die beiden erstgenannten Anwendungen
sind im Lehrbuch ausführlich dargestellt.
Die Stöße können als Anwendungen des Impulserhaltungssatzes
und des Energieerhaltungssatzes behandelt
werden. Das Lehrbuch enthält dazu einige Aufgaben.
Der Schwerpunkt sollte hier im Unterricht nicht auf den
Herleitungen der Gleichungen liegen, sondern auf vielfältigen
Anwendungen.
Auf zwei Probleme sollten die Schüler deutlich aufmerksam
gemacht werden:
− Wegen des vektoriellen Charakters der Geschwindigkeit
muss bei Berechnungen die Richtung der Bewegung
beachtet werden. Bei der Bewegung längs einer
Geraden ist die Festlegung einer positiven Bewegungsrichtung
notwendig. Sie kann aber willkürlich
festgelegt werden.
− Bei Körpern mit näherungsweise gleicher Masse sind
Impulsänderungen meist gut beobachtbar. Hat einer
der beteiligten Körper eine sehr große Masse, dann
sind Impulsänderungen bei Wechselwirkungen häufig
nur bei einem der Körper beobachtbar (Beispiel:
Ball – Wand, fallender Stein – Erde). Das ändert nichts
an der Gültigkeit des Impulserhaltungssatzes.
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Mechanik
47
Impuls und Drehimpuls
FOLIE
Impuls und Drehimpuls sind zwei physikalische Größen, für die jeweils
ein Erhaltungssatz gilt.
Impuls p
Der Impuls eines Körpers kennzeichnet
die Wucht, die dieser
Körper bei seiner Bewegung
längs einer Bahn hat.
Die Bewegung des Körpers wird
mit dem Modell Massepunkt
beschrieben.
Der Impuls eines Körpers ist umso
größer,
− je größer die Masse m des
Körpers ist und
− je größer seine Geschwindigkeit
v ist.
Drehimpuls L
Der Drehimpuls eines Körpers
kennzeichnet den Schwung, den
dieser Körper bei seiner Bewegung
um eine Drehachse hat.
Die Bewegung des Körpers wird
mit dem Modell starrer Körper
beschrieben.
Der Drehimpuls eines Körpers ist
umso größer,
− je größer das Trägheitsmoment
J des Körpers ist und
− je größer seine Winkelgeschwindigkeit
ω Ist.
Masse m
v
Trägheitsmoment
J
ω
L
p
p = m · v L = J · ω
}›
Impuls kann von einem Körper
auf andere Körper übertragen
werden.
Beispiel: Stoß zweier Körper
Impulserhaltungssatz:
In einem kräftemäßig abgeschlossenen
System bleibt der gesamte
Impuls erhalten.
p = p 1 + p 2 + … + p n = konstant
Drehimpuls kann von einem
Körper auf andere Körper übertragen
werden.
Beispiel: Kupplung bei einem
Pkw-Motor
Drehimpulserhaltungssatz:
In einem kräftemäßig abgeschlossenen
System bleibt der gesamte
Drehimpuls erhalten.
L = L 1 + L 2 + … + L n = konstant
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48 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
Gravitationsgesetz und Gravitationsfelder
In diesem Lernbereich sind die Spezifika der einzelnen
Lehrpläne besonders zu beachten. In manchen Bundesländern
werden das Gravitationsgesetz und die keplerschen
Gesetze bereits in der Sekundarstufe 1 behandelt.
Dann ist dieser Teil als systematisierende Wiederholung
anzulegen.
Für Schüler anderer Bundesländer geht es um eine Neuvermittlung.
Dabei kann in unterschiedlicher Weise vorgegangen
werden:
− Es erfolgt ein historischer Einstieg unter Einbeziehung
der keplerschen Gesetze. Über die newtonsche
Mondrechnung kommt man zum Gravitationsgesetz.
Das ist der Weg, der im Lehrbuch dargestellt ist.
− Es wird sofort das Gravitationsgesetz in den Vordergrund
gestellt, ausführlich interpretiert und dann
angewendet. Die keplerschen Gesetze werden in den
Abschnitt „Astrophysik“ verlagert, so der Lehrplan einen
solchen Schwerpunkt vorsieht.
Unabhängig vom eingeschlagenen Weg sollten die Schüler
zwei wesentliche Erkenntnisse gewinnen:
− Gravitationskräfte wirken zwischen allen massebehafteten
Körpern. Der einzelne Körper unterliegt
vielfältigen Gravitationswechselwirkungen.
− Die Gravitationskräfte zwischen Körpern aus unserem
Erfahrungsbereich sind meist so klein, dass sie vernachlässigbar
sind. Lediglich die Gravitationskräfte,
die die Erde auf Körper auf ihrer Oberfläche oder in
ihrer Nähe ausübt, spielen für uns in vielen Bereichen
eine Rolle.
Beispiele dafür sollten mit den Schülern diskutiert werden
(z. B. vom Baum fallender Apfel, Bewegung eines
weggeworfenen Steins, Wirkung der Gravitationskraft
auf die Atmosphäre, Veränderung der Gravitationskraft
auf eine Person im Flugzeug am Erdboden und in 10 km
Höhe, Veränderung der Gravitationskraft beim Einfahren
in einen tiefen Schacht).
Neu sind für die Schüler das Gravitationsfeld und seine
Beschreibung durch Feldgrößen. Die Lehrkraft sollte bei
der Einführung der Schüler in diesen Inhaltsbereich die
Vorkenntnisse aus der Sekundarstufe 1 nutzen. In der
Regel kennen die Schüler magnetische und elektrische
Felder sowie deren Beschreibung mit Feldlinienbildern.
Daran kann angeknüpft und das Gravitationsfeld in analoger
Weise als Raum um einen massebehafteten Körper
gekennzeichnet werden, in dem auf andere Körper
Kräfte ausgeübt werden.
Bei dem Feldgrößen Potenzial und potenzielle Energie
sollten die Schüler deutlich darauf aufmerksam gemacht
werden, dass man das Bezugsniveau, das man null setzt,
unterschiedlich wählen kann. In Abhängigkeit davon erhält
man verschiedene Werte für diese Größen.
Die Gleichung für die Arbeit im Gravitationsfeld muss
den Schülern aufgrund fehlender mathematischer Vorkenntnisse
meist gegeben werden. Wichtig ist bei der
Interpretation: Für die Höhen über der Erdoberfläche, in
denen wir uns normalerweise bewegen, kann die vereinfachte
Gleichung W = m ∙ g ∙ h angesetzt werden.
FOLIE
Das Gravitationsgesetz
Zwischen beliebigen Körpern
wirken aufgrund ihrer Massen
anziehende Kräfte.
Der Betrag dieser Kräfte ist umso
größer.
− je größer die Massen der Körper
sind und
− je kleiner ihr Abstand voneinander
ist.
Es gilt:
F
F = G ·}
m · M
r 2
Gravitationskräfte wirken auch zwischen der Erde und auf ihr befindlichen
Körpern und zwischen Himmelskörpern (z. B. Sonne – Erde,
Erde – Erdsatellit).
m
r
–F
M
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Mechanik
49
Gravitation
1. Um die Sonne bewegen sich acht große Planeten und eine Vielzahl von Planetoiden.
a) Benennen Sie in der Skizze die acht großen Planeten.
ARBEITSBLATT
b) Die maximale Entfernung der Erde von der Sonne beträgt 152,1 Millionen Kilometer, ihre
minimale Entfernung 147,1 Millionen Kilometer.
Berechnen Sie jeweils die Gravitationskraft zwischen Erde und Sonne.
2. Für Raketen oder Satelliten ändert sich
der Betrag der Gravitationskraft mit der
Entfernung von der Erdoberfläche.
a) Stellen Sie den Zusammenhang dar.
r E ist der Erdradius. Die Gravitationskraft
auf den Körper beträgt an der
Erdoberfläche 1 000 N.
b) Entnehmen Sie dem Diagramm, in
welcher Höhe über der Erdoberfläche
die Gravitationskraft halb so groß ist
wie auf der Erdoberfläche?
1000
800
600
400
200
F in N
0
r E
2r E
3r E
4r E
3. Bei den amerikanischen Mondlandeunternehmen
(Apollo-Mission), die 1969 –1972 stattfanden und
bei denen Astronauten mehrmals auf dem Mond
landeten, erfolgte der Flug auf der in der Skizze
dargestellten Bahn.
a) Zeichnen Sie die Kräfte auf das Raumschiff in
den Punkten 1, 2 und 3 ein.
b) Wie veränderten sich die Gravitationskräfte mit
Annäherung an den Mond?
Erde 1
2
3
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50 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Das Gravitationsfeld der Erde
Flächen gleichen Potenzials
(Äquipotenzialflächen)
verlaufen senkrecht zu den
Feldlinien.
Das Gravitationsfeld der
Erde ist ein Radialfeld. Es
kann mit einem Feldlinienbild
veranschaulicht werden.
Gravitationsfeldstärke
Arbeit im Gravitationsfeld
und potenzielle Energie
g = }
F m
W = G · m · M ( }
1 – }
1 r 1
g = G · }
M r 2 W = ΔE pot
r 2
)
Potenzial im
Gravitationsfeld
V = E pot
} m
V = – G · M }
r
Wird E pot,∞ = 0 gesetzt, so erhält man für einen Körper der Masse
m = 1,0 kg folgenden Potenzialverlauf:
E pot
0
R 3 R 5 R 7 R 9 R r
–0,7 · 10 7 J
–1,3 · 10 7 J
–2,1 · 10 7 J
E pot
= –G · m ·M } r
–6,3 · 10 7 J
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Mechanik 51
Mechanische Schwingungen und Wellen
In den verschiedenen Bundesländern wird dieser Inhaltsbereich
teilweise in der Sekundarstufe 1 und teilweise
in der Sekundarstufe 2 behandelt. Die Akzente können
deshalb in der Oberstufe recht unterschiedlich sein. Das
betrifft auch die Einordnung dieses Inhaltsbereichs. Er
wird entweder als Teilbereich der Mechanik oder als Teil
eines Abschnitts "Schwingungen und Wellen" unter Einbeziehung
von elektromagnetischen Schwingungen und
Wellen behandelt.
Im Abschnitt Schwingungen bestehen die Schwerpunkte
darin, dass die Schüler
− eine elementare Einführung in die Schwingungslehre
anhand mechanischer Schwingungen erhalten,
− mechanische Schwingungen mithilfe physikalischer
Größen (Auslenkung, Amplitude, Schwingungsdauer,
Frequenz) beschreiben können,
− Schwingungen nach unterschiedlichen Gesichtspunkten
(harmonisch, nicht harmonisch, ungedämpft, gedämpft)
einteilen können,
− erfassen, dass Schwingungen in vielen Bereichen der
Natur und der Technik auftreten, in einer Reihe von
Fällen genutzt werden, in anderen Fällen aber unerwünscht
sind und verhindert oder gedämpft werden
müssen.
Bei der Einführung des Begriffs Schwingung ist es ist sinnvoll,
periodische Vorgänge von den spezielleren Schwingungen
zu unterscheiden. Geeignet sind dafür die im LB
genannten Beispiele, wobei den Schülern deutlich werden
sollte: Jede Schwingung ist ein periodischer Vorgang,
aber nicht jeder periodischer Vorgang ist eine Schwingung.
Will man zunächst nur einen auf die Mechanik beschränkten
Schwingungsbegriff einführen, dann reicht
eine Formulierung wie z. B.: Eine mechanische Schwingung
ist eine zeitlich periodische Bewegung eines Körpers
um eine Gleichgewichtslage. Um zu einer solchen
Formulierung zu kommen, empfiehlt es sich, zunächst
verschiedene Schwinger zu betrachten und anhand der
unterschiedlichen Schwinger das Gemeinsame – die periodische
Bewegung um eine Gleichgewichtslage – herauszuarbeiten.
Geeignet dafür sind z. B. Federpendel,
Fadenpendel, schwingende Blattfedern, große Stimmgabeln
oder auch einfach schwingende Plastiklineale oder
eine schwingende Lampe.
An ausgewählten Beispielen kann den Schülern auch
verdeutlicht werden, unter welchen Bedingungen überhaupt
eine mechanische Schwingung zustande kommt.
Vorhanden sein müssen
− ein schwingungsfähiger Körper,
− eine auslenkende Kraft und
− eine zur Ruhelage rücktreibende Kraft.
Unabhängig von der Art der Einführung sollte im Interesse
der Praxisverbundenheit mit den Schülern diskutiert
werden, wo in Natur und Technik Schwingungen auftreten,
wo sie genutzt werden und wo sie auftreten, aber
unerwünscht sind. Die wichtigsten Unterrichtsergebnisse
sind im TB zusammengefasst.
Bei der Einführung von Größen zur Beschreibung mechanischer
Schwingungen bietet sich eine enge Verknüpfung
zwischen einem realen Schwinger und dem t-y-
Diagramm an. Besonders eignet sich dazu ein langsam
schwingendes vertikales Federpendel, weil in diesem Fall
die Schwingungsrichtung mit der Darstellung im t-y-Diagramm
übereinstimmt.
Eine mechanische Schwingung
ist eine zeitlich periodische Bewegung
eines Körpers um eine
Gleichgewichtslage.
Mechanische Schwingungen
TAFELBILD
Mechanische Schwingungen
können erwünscht oder unerwünscht
sein.
Erwünschte Schwingungen
Pendel einer Uhr
Schaukel
Unruh einer Uhr
Stimmgabel
Unerwünschte Schwingungen
Schwingungen eines Autos
Klirren von Fensterscheiben
Mitschwingen des Fundaments einer Maschine
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52 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Beschreibung mechanischer Schwingungen
Mechanische Schwingungen
können durch t-y-Diagramme
beschrieben werden.
Auslenkung y
y max
Größen zur Beschreibung von
Schwingungen sind:
– die Auslenkung y (jeweiliger
Abstand von der Gleichgewichtslage)
y max
Schwingungsdauer T
Zeit t
– die Amplitude y max (maximaler Abstand von der Gleichgewichtslage)
– die Schwingungsdauer T (Dauer einer vollständigen Hin- und
Herbewegung)
– die Frequenz f (Anzahl der Schwingungen je Sekunde)
y = y max · sin ( 2 π }
T · t ) = y max · sin (ω · t)
Geeignete Experimente zur Demonstration von Schwingungsbildern
sind:
− Schwingungen einer angeschlagenen Stimmgabel:
Eine Stimmgabel mit Schreibspitze wird über eine
berußte Glasplatte gezogen. Damit dieses für alle
Schüler sichtbar ist, legt man die Glasplatte auf den
Tageslichtprojektor.
− Schallschwingungen unterschiedlicher Art: Mithilfe
von Mikrofon und Oszillograf lassen sich unterschiedliche
Schwingungen sichtbar machen.
− Schwingungen eines Sandpendels: Ein bifilar aufgehängtes,
mit Sand gefülltes Pendel wird genutzt, um
ein Schwingungsbild zu erzeugen.
−
Pendelkörper
mit Sand gefüllt
Unterlage
Schwingungen eines Fadenpendels mit Schreibspitze:
Der Aufbau ist analog dem des Sandpendels. Als
Pendelkörper wird ein Körper großer Masse verwendet.
Mit ihm verbunden ist ein vertikal beweglicher
Schreibstift. Als Unterlage wird Papier verwendet.
Zur Festigung kann das beiliegende Arbeitsblatt genutzt
werden. Bei der Erarbeitung der Gleichung für die
Schwingungsdauer eines Fadenpendels können die Akzente
z. B. sehr unterschiedlich gesetzt werden:
− Es wird beim Fadenpendel der Zusammenhang T ~ √ } l
untersucht.
Das Ergebnis dieser Untersuchung wird in der Regel
sein, dass man feststellt: Beide Größen sind nicht
proportional zueinander. Nicht ableitbar aus der üblichen
grafischen Darstellung ist die oben genannte
Beziehung. Will man vom Experiment her zu dieser
Beziehung kommen, so sind mindestens folgende zusätzliche
Schritte erforderlich:
− Es müssen Vermutungen über den Zusammenhang
entwickelt werden.
− Diese Vermutungen müssen durch Rechnung (z. B.
T: √ } l = konstant) oder durch spezielle grafische
Darstellungen erhärtet werden. Das bedeutet ein
Abtragen von T und √ } l auf den Achsen. Dann ergibt
sich in der grafischen Darstellung eine Gerade.
Ein solches Herangehen scheint nur in leistungsstarken
Klassen sinnvoll.
− Die Gleichung für die Schwingungsdauer wird vorgegeben
und einzelne Zusammenhänge werden im SE
bestätigt.
− Es wird auf der Grundlage von Vermutungen experimentell
untersucht, wovon die Schwingungsdauer
noch abhängig sein könnte. Das wären z. B. die maximale
Auslenkung und die Masse des Pendelkörpers.
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Mechanik
53
Arten von Schwingungen
FOLIE
Schwingungen können nach ihrer Form unterschieden werden.
harmonische (sinusförmige)
Schwingungen
nicht harmonische Schwingungen
y
y
t
t
Beispiel:
Fadenpendel
Federpendel
Beispiel:
klirrende Fensterscheibe
Schwingungen können nach der Art des Schwingungsverlaufs
unterschieden werden.
ungedämpfte Schwingungen
y
gedämpfte Schwingungen
y
t
y max = konst.
y max wird kleiner
t
Die Amplitude bleibt konstant.
Die Amplitude geht gegen null.
E pot
E zu
E kin
E therm
E pot E kin
E therm
Beispiel:
Pendel einer Pendeluhr
Beispiel:
einmal angeschlagene Stimmgabel
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54 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
ARBEITSBLATT
Mechanische Schwingungen
1. Welche Größen ändern sich bei den skizzierten Schwingern zeitlich periodisch?
a) b) c)
2. Die Skizzen zeigen die Schwingungen eines Federpendels.
a) Markieren Sie die Gleichgewichtslage und die maximale Auslenkung. Zeichnen Sie jeweils die
resultierende Kraft ein.
b) Wie groß ist die Schwingungsdauer, wenn der zeitliche Abstand zwischen zwei Bildern 0,2 s
beträgt?
3. Bestimmen Sie aus dem t-y-Diagramm Amplitude,
Schwingungsdauer und Frequenz.
y in cm
y max =
20
T =
10
f =
0
1 2 3 4
t in s
–10
Schwingungsgleichung:
–20
–30
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Mechanik 55
Im Abschnitt Wellen bestehen die Schwerpunkte darin,
dass die Schüler
− wissen, was man unter einer Welle versteht,
− Größen zur Beschreibung mechanischer Wellen kennen
und Wellen damit beschreiben können,
− wesentliche Eigenschaften von Wellen (Reflexion,
Brechung, Beugung, Interferenz) kennen und erfassen,
welche Bedeutung diese Eigenschaften in der
Praxis haben.
Ähnlich wie bei den Schwingungen ist es zunächst zu
empfehlen, den Schülern verschiedene mechanische Wellen
zu demonstrieren. Dazu eignen sich u. a. folgende
Anordnungen:
− Mit einem an der Wand befestigten Seil können Seilwellen
demonstriert werden.
− Anhand von gekoppelten Federschwingern oder gekoppelten
Fadenpendeln kann man die Ausbreitung
in Schwingungen im Raum zeigen.
− Mithilfe einer Spiralfeder kann man – analog zu den
Seilwellen – sowohl Längswellen als auch Querwellen
demonstrieren.
− Eingesetzt werden können auch die unterschiedlichen
Arten von Wellenmaschinen.
Im Ergebnis dieser Betrachtungen soll den Schülern das
Wesen mechanischer Wellen deutlich werden: Breitet sich
eine mechanische Schwingung im Raum aus, so spricht
man von einer mechanischen Welle.
Im Experiment werden Wellen erzeugt und unter zwei
Aspekten betrachtet:
a) Betrachtet man einen beliebig ausgewählten Schwinger
über eine Zeit lang hinweg, so gilt für den einzelnen
Schwinger: Er bewegt sich zeitlich periodisch um
eine Gleichgewichtslage.
b) Betrachtet man eine „Momentaufnahme“ aller
Schwinger, also die Schwinger zu einem bestimmten
Zeitpunkt, so gilt: Zu beobachten ist eine räumlich periodische
Bewegung um die Gleichgewichtslage.
Erst nach diesen Betrachtungen sollte zu der gängigen
Formulierung „Eine Welle ist eine zeitlich und räumlich
periodische Änderung einer physikalischen Größe“ übergegangen
werden. Die Schüler sollten auf folgende Voraussetzungen
für das Entstehen mechanischer Wellen
aufmerksam gemacht werden:
− Es müssen schwingungsfähige Körper vorhanden sein.
− Die schwingungsfähigen Körper müssen kräftemäßig
gekoppelt sein.
− Es muss ein Erreger vorhanden sein, damit es überhaupt
zu einer Welle kommt.
Gerade im Hinblick auf den Vergleich zu den elektromagnetischen
Wellen ist es sinnvoll, am Beispiel der mechanischen
Wellen den Unterschied zwischen Längs- und
Querwellen zu thematisieren.
Mechanische Wellen
FOLIE
Beispiele für mechanische Wellen sind Wasserwellen, Schallwellen, Erdbebenwellen,
Seilwellen.
Eine mechanische Welle ist die Ausbreitung einer mechanischen Schwingung
im Raum.
Nach der Beziehung zwischen Ausbreitungsrichtung und Schwingungsrichtung
unterscheidet man Querwellen und Längswellen.
Mit Wellen wird Energie, aber kein Stoff transportiert.
Querwellen
Schwingungsrichtung
Längswellen
Schwingungsrichtung
Ausbreitungsrichtung
Beispiel: Wasserwellen
Ausbreitungsrichtung
Beispiel: Schallwellen
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56 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Beschreibung mechanischer Wellen
Bewegung eines Schwingers an
einem bestimmten Ort x
(x = konstant)
y
Bewegung der Schwinger zu
einen bestimmten Zeitpunkt t
(t = konstant)
y
y max
t
y max
x
Schwingungsdauer T
Wellenlänge λ
Die Wellenlänge λ gibt den Abstand zweier benachbarter Wellenberge
bzw. Wellentäler an.
Die Ausbreitungsgeschwindigkeit v gibt an, wie schnell sich z. B. ein
Wellenberg ausbreitet.
v = λ · f y = y max · sin 32 π ( }
t T – }
x λ) 4
Es sei darauf aufmerksam gemacht, dass bei der Beschreibung
von Wellen mit Diagrammen und Gleichungen unterschiedliche
Bezeichnungen möglich sind:
− Für die Ausbreitungsgeschwindigkeit wird mitunter
c gesetzt. Da c aber üblicherweise für die Lichtgeschwindigkeit
genutzt wird, sollte man bei mechanischen
Wellen v bevorzugen.
− Für den Ort wird s oder x verwendet. Wenn man in
Diagrammen für den Ort s nutzt, sollte auch die Wellengleichung
entsprechend angepasst werden.
Einige Unterrichtsergebnisse sind auf den Folien zusammengefasst.
Bei der Darstellung von Wellen im Diagramm
und bei der Behandlung von Größen zur Beschreibung
mechanischer Wellen kann unmittelbar an die Behandlung
der Schwingungen angeknüpft werden. Besonders
deutlich werden die Zusammenhänge für die Schüler,
wenn man ein reales Experiment mit den entsprechenden
grafischen Darstellungen in Beziehung setzt, so
wie das im LB gemacht ist. Zur Festigung bietet das LB ein
breites Angebot an Aufgaben und Experimenten an. Genutzt
werden können auch die beiliegenden Folien und
Arbeitsblätter.
Wichtige Eigenschaften mechanischer Wellen sind im
LB in einer Übersicht zusammengefasst. Sie können gut
am Beispiel von Wasserwellen oder von Schallwellen demonstriert
werden.
Die Reflexion lässt sich überzeugend mit Schallwellen
zeigen. Anwendungen dazu sind z. B. das Stethoskop,
das Sprachrohr oder das Echo.
Die Demonstration der Brechung mit Wasserwellen erfordert
experimentelles Geschick und eine hinreichende
Erprobung, wenn der Effekt für die Schüler überzeugend
sein soll.
Beugung und Interferenz können gut mit Wasserwellen
oder Schallwellen demonstriert werden.
Im Internet gibt es auch verschiedene Simulationen, auf
die man die Schüler aufmerksam machen sollte und die
im Unterricht genutzt werden können. Zu empfehlen
ist das Portal www.schulphysik.de, bei dem zahlreiche
Simulationen zu allen Bereichen der Physik angeboten
werden.
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Mechanik
57
Arten mechanischer Wellen
FOLIE
Art Transversalwelle Longitudinalwelle
Oberflächenwelle
Merkmal
Schwingungsund
Ausbreitungsrichtung
stehen senkrecht
aufeinander.
Schwingungsund
Ausbreitungsrichtung
fallen
zusammen.
Schwinger bewegen
sich auf
Kreisbahnen,
deren Ebenen
parallel zur Ausbreitungsrichtung
liegen.
x x x
Beispiel Seilwellen Schallwellen Wasserwellen
Art lineare Welle Oberflächenwelle
räumliche Welle
Merkmal
eindimensionale
Ausbreitung
längs einer
Geraden
zweidimensionale
Ausbreitung auf
der Oberfläche
eines Körpers
dreidimensionale
Ausbreitung im
Raum
y
z
x
x
x
y
Beispiel
Wellen auf
Stäben oder
Schienen
Wasserwellen,
Erdbebenwellen
Schallwellen,
Erdbebenwellen
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58 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
ARBEITSBLATT
Mechanische Wellen
1. In den Abbildungen sind Erscheinungen dargestellt. Notieren Sie jeweils, ob es sich um eine
mechanische Welle handelt. Begründen Sie Ihre Aussage.
2. Die folgenden Diagramme beschreiben eine Schallwelle, die von einer Stimmgabel ausgeht.
y in mm
y in mm
2
1
0
–1
0,0025 0,005
t
2
1
0
–1
43 86 129
x in cm
–2
–2
Ermitteln Sie aus den Diagrammen bzw. durch Berechnung die folgenden Kenngrößen der Welle:
y max = λ =
T = f =
3. Eine Welle hat eine Amplitude von 2 cm, ihre Frequenz beträgt 5 Hz und ihre Wellenlänge 1,0 m.
Stellen Sie die Welle in einem t-y-Diagramm und in einem x-y-Diagramm dar.
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Mechanik 59
Beugung und Interferenz können gut mithilfe eines Wasserwellengeräts
demonstriert werden. Besonders überzeugend
ist die Interferenz von Wellen für die Schüler
auch, wenn man 2 Lautsprecher im Abstand von ca. 1,5 m
auf einen drehbaren Tisch bringt, beide mit einem Tongenerator
verbindet und den Tisch dann langsam dreht.
Für die Schüler sind dann deutlich Gebiete der Verstärkung
und der Abschwächung wahrnehmbar.
Um die Eigenschaften von Wellen zu erklären, benötigt
man das huygenssche Prinzip. Zu seiner Einführung eignen
sich Simulationen wie etwa die von Fendt, zu finden
unter www.schulphysik.de. Damit wird für die Schüler
verständlich, wie Beugung zustande kommt. Auf die
meist geringe Intensität der gebeugten Wellen sollten
die Schüler aufmerksam gemacht werden.
Zur Demonstration der Überlagerung von Wellen mithilfe
eines Tageslichtprojektors eignen sich zwei Wellenzüge,
die auf eine durchsichtige Folie kopiert werden (Vorlage
b unten). Dieses Modell ist gut geeignet, um die Entstehung
von Verstärkung, Abschwächung und Auslöschung
zweier Wellen zu verdeutlichen. Ebenfalls demonstriert
werden kann damit die Entstehung stehender Wellen.
Beugung und Interferenz
FOLIE
Unter Beugung von Wellen versteht
man die Eigenschaft, sich
hinter Öffnungen und Hindernissen
in den Schattenraum hinein
auszubreiten.
Die ungestörte Überlagerung von
Wellen gleicher Wellenlänge, gleicher
Ausbreitungs geschwindigkeit
und gleicher Schwingungs richtung
bezeichnet man als Interferenz.
Hindernis
Die Intensität ist im Bereich des
Schattenraums gering.
Es bilden sich Bereiche der Verstärkung
und der Abschwächung
(Auslöschung) heraus.
FOLIE
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60 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
ARBEITSBLATT
Konstruktion eines Interferenzbildes
Von zwei Erregern gehen Wellen aus. Die Wellenberge sind als durchgehende Linien gezeichnet, die
Wellentäler als gestrichelte Linien.
a) Ergänzen Sie die vom zweiten Erreger ausgehenden Wellen. Sie haben die gleiche Wellenlänge
und die gleiche Amplitude wie die vom ersten Erreger ausgehenden Wellen.
b) Markieren Sie farbig Gebiete der Verstärkung und der Auslöschung.
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Mechanik
61
Entstehung eines Interferenzmusters
FOLIE
Kopieren Sie die Vorlage zweimal auf durchsichtige Folie. Mit zwei dieser
Folien kann man die Entstehung von Interferenzmustern mit dem
Tageslichtprojektor demonstrieren.
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62 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
Zum Thema „Anwendungen mechanischer Wellen“ gibt
es zahlreiche Möglichkeiten, längerfristig Schülerreferate
vorbereiten zu lassen. Damit kann die in vielen Lehrplänen
enthaltene Forderung erfüllt werden: Im Rahmen
von Referaten und Unterrichtsprojekten erarbeiten die
Schüler selbstständig neue Inhalte aus den angegebenen
Themenbereichen. Dabei erweitern sie ihre Fähigkeiten,
Probleme allein oder im Team eigenverantwortlich zu
behandeln und dabei auch wissenschaftliche Arbeitsmethoden
zu benutzen. Vorschläge für Themen sind unten
angegeben.
Ein mögliches Projekt könnte lauten: „Lärm und Lärmschutz.“
Dabei sollte man auf einige Eigenschaften von
Schall, die beim Lärmschutz von Bedeutung sind, eingehen:
− Wenn Schall auf Körper trifft, wird er zum Teil absorbiert
(aufgenommen). Wie viel Schall absorbiert wird,
hängt von dem betreffenden Stoff ab. Experimentell
lässt sich dies leicht demonstrieren, wenn man zwischen
eine Schallquelle (an Tongenerator angeschlossener
Lautsprecher) und die Schüler verschiedene
Stoffe bringt (z. B. Glasplatte, Pappe, dünnen Stoff,
dicke Stoffmatte).
− Wenn Schall auf Körper trifft, wird er zum Teil reflektiert.
− Wenn Schall auf Körper trifft, dann geht er teilweise
um diese Körper herum (wird gebeugt). Jeder Schüler
weiß aus der Erfahrung, das man z. B. ein heranfahrendes
Auto auch hört, wenn man hinter einer Hausecke
steht.
Aus fachlicher Sicht ist zu beachten: Lautstärke oder
Lautstärkepegel ist eine physiologische Größe, gemessen
in Phon (phon). Die entsprechende physikalische Größe
ist der Schallpegel in Dezibel (dB). Für 1 000 Hz stimmen
die Zahlenwerke überein, sodass heute meist nur Werte
in dB angegeben werden.
Bei der Erörterung von Problemen der Lärmvermeidung
und der Lärmbekämpfung sollten die örtlichen Gegebenheiten
in den Vordergrund gestellt werden.
Die Schüler sind eindringlich darauf aufmerksam zu machen,
dass auch „normaler“ Lärm zu erheblichen längerfristigen
gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen
kann.
Aktuelle Informationen zum Thema findet die Lehrkraft
in der Broschüre „Lärmschutz im Verkehr“ des Bundesministerium
für Verkehr, Bau und Stadtentwickelung.
FOLIE
Themen für Schülerreferate
1. Raumakustik
2. Schalldämpfer bei Kraftfahrzeugen: Aufbau, Wirkungsweise
3. Echolot
4. Ultraschalldiagnose in der Medizin
Ultraschalldiagnose bei der Werkstattprüfung
Ultraschall zum Bohren und Schneiden von harten Werkstoffen
5. Doppler-Effekt, Überschallknall (Machscher Kegel)
6. Leben und Werk des niederländischen Physikers Christiaan Huygens
(1629–1695)
7. Wellenkraftwerke
8. Historische Entwicklung der Vorstellungen von Schall
9. Orientierung und Verständigung bei Tieren mithilfe von Ultraschall
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Thermodynamik
63
2.3 Thermodynamik
Die Behandlung von Elementen der Thermodynamik in
der Oberstufe ist in den verschiedenen Bundesländern
extrem unterschiedlich. In einigen Bundesländern wird
Thermodynamik ausschließlich in der Sekundarstufe 1
und dort meist in den Anfangsklassen (Kl. 6 – 8) behandelt.
Andere Bundesländer haben Elemente der Thermodynamik
in die Lehrpläne der Oberstufe aufgenommen,
wobei es in der Regel um folgende inhaltlichen Schwerpunkte
geht:
− Grundaussagen der kinetischen Gastheorie,
− Gasgesetze und Zustandsänderungen,
− Hauptsätze der Thermodynamik und Kreisprozesse.
Im Lehrbuch Physik, Gymnasiale Oberstufe, sind darüber
hinaus die Grundlagen der Thermodynamik dargestellt,
die in der Sekundarstufe 1 Inhalt des Unterrichts sind. Es
handelt sich dabei vor allem um
− die Temperatur,
− die Übertragung von Energie in Form von Wärme,
− Aggregatzustände und ihre Änderungen,
− die Volumen- und Längenänderung von Körpern bei
Temperaturänderung.
Die Schüler haben damit die Möglichkeit, Grundlagen
der Thermodynamik selbstständig zu wiederholen.
Nachfolgend sind einige Materialien zusammengestellt,
die für eine Wiederholung von Grundlagen genutzt werden
können. Darüber hinaus sind Materialien vorhanden,
die auf Inhalte zielen, die nur in der Oberstufe behandelt
werden.
Wichtig ist insgesamt eine klare und eindeutige Terminologie.
Das gilt insbesondere für die Begriffe innere Energie
und Wärme.
Die innere Energie wird mitunter auch als thermische
Energie bezeichnet.
Beim Begriff Wärme gibt es nicht selten bei den Schülern
Unklarheiten. Deshalb sollte der Begriff Wärme deutlich
von den Begriffen Temperatur und Energie abgegrenzt
werden. Dazu gibt es unterschiedliche Möglichkeiten:
1. Es wird bewusst an die Umgangssprache angeknüpft
und anhand einfacher Beispiele (Erwärmung von
Wasser in einem Teich durch die Sonnenstrahlung,
Abkühlung heißen Wassers usw.) mit den Schülern
diskutiert, wie man Vorgänge mit den Begriffen
Energie und Wärme beschreiben kann.
2. Die Schüler werden aufgefordert, Beispiele für die
Verwendung des Wortes Wärme bzw. warm zu nennen.
Dabei sollte beachtet werden, dass der Begriff
Wärme mit sehr unterschiedlichen Inhalten verwendet
wird:
Temperatur, innere Energie, Wärme
FOLIE
Temperatur T
gibt an,
wie kalt oder warm
ein Körper ist.
innere Energie E i
gibt an,
welche Energie ein
Körper aufgrund seiner
Temperatur hat.
Wärme Q
gibt an,
wie viel thermische
Energie von einem
Körper auf einen
anderen übertragen
wird.
hohe Temperatur
niedrigeTemperatur
E i
Körper 1 Wärme Q = ΔE i
Körper 2
E i
Temperatur sinkt
Temperatur steigt
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64 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
a) Wärme als Zustand im Sinne von Energie (Wasser
ist ein Wärmespeicher).
b) Wärme als Zustand im Sinne von Temperatur ( „Mir
ist warm“, „Morgen soll es 25 °C warm werden,“)
c) Wärme als etwas, was von einem Körper auf einen
anderen Körper übergeht. (Der Ofen strahlt
Wärme ab).
Inwieweit genauer auf einzelne Schwerpunkte eingegangen
wird, hängt von den Lehrplanforderungen in
den einzelnen Bundesländern ab. Nachfolgend sind dazu
einige Materialien angeboten. Diese Materialien können
im Rahmen einer systematisierenden Wiederholung, zur
Festigung oder als Zusammenfassung genutzt werden.
Interessant ist eine Diskussion der Frage, was eigentlich
mit einem Körper geschehen kann, wenn ihm Wärme
zugeführt wird oder wenn vom Körper Wärme an die
Umgebung abgegeben wird. Das Ergebnis der Diskussion
könnte eine Zusammenstellung sein, so wie sie unten auf
der Folie dargestellt ist.
FOLIE
Körper bei Wärmezufuhr oder Wärmeabgabe
Wird einem Körper Wärme zugeführt oder von ihm Wärme
abgegeben, so kann das verschiedene Auswirkungen haben.
Die Temperatur des
Körpers ändert sich.
ΔT = Q }
c · m
Q = c · m · ΔT
Bei der Umwandlungstemperatur
ändert sich
der Aggregatzustand.
Q s = m · q s
Q v = m · q v
Wärmezufuhr
oder
Wärmeabgabe
Volumen bzw. Länge
des Körpers ändert sich.
ΔV = γ · V 0 · ΔT
Δl = α · l 0 · ΔT ΔE i = W + Q
Die innere Energie des
Körpers ändert sich. Es
wird Wärme ausgetauscht
oder Arbeit verrichtet.
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Thermodynamik
65
Energieübertragung durch Wärme
FOLIE
erfolgt durch wärmeleitende
Stoffe hindurch.
erfolgt mit strömenden
Stoffen.
erfolgt ohne Stoff.
Wärmeleitung Wärmeströmung Wärmestrahlung
gute Wärmeleiter
alle Metalle (z. B.Silber,
Kupfer, Gold)
schlechte Wärmeleiter
Gase und Flüssigkeiten,
Nichtmetalle,
Holz, Kunststoffe
erfolgt in der Erdatmosphäre
mit Luft,
in Gewässern und
Rohren mit Wasser.
kann durchsichtige
Stoffe durchdringen.
Sie wird von Körpern
teilweise reflektiert,
teilweise absorbiert.
Die Art der Wärmeübertragung ist unerwünscht
z. B. zwischen Zimmer
und Umgebung
z. B. zwischen einem
kalten und einem
warmen Raum
z. B. bei einer Glühlampe
Die Art der Wärmeübertragung wird genutzt oder tritt auf
z. B. bei Kochtöpfen,
beim Lötkolben
z. B. in Räumen, in der
Atmosphäre, beim
Golfstrom
z. B. bei der Sonnenstrahlung,
bei Infrarotstrahlern
Die Wärmeübertragung kann verringert werden
durch Verwendung
schlechter Wärmeleiter
durch die Beseitigung
strömender Stoffe
(Vakuum) oder Verringerung
der Strömung
durch Verwendung
reflektierender Stoffe
(helle und glatte
Oberflächen)
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66 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Aggregatzustände und ihre Änderung
gasförmig
(z. B. Wasserdampf)
Sieden
Kondensieren
Sublimieren
flüssig
(z. B. Wasser)
Resublimieren
Wärmezufuhr
Wärmeabgabe
Schmelzen
Erstarren
fest
(z. B. Eis)
Die Übersichten auf dieser Seite dienen der rationellen
Wiederholung. Ein Problem, das mit den Schülern diskutiert
werden könnte, ist der Unterschied zwischen Sieden
und Verdunsten. Dieser Unterschied ist erfahrungsgemäß
bei Weitem nicht allen Schülern klar. Interessant ist
auch eine Diskussion der Frage, wo Verdunsten eine Rolle
spielt, wo und zu welchem Zweck es genutzt wird und wo
es als unerwünschter Effekt vermieden werden sollte. Als
Stichworte seien die Verdunstungskälte, das Kalthalten
von Getränken in porösen Gefäßen oder das Verdunsten
von Wasser mit anschließender Wolkenbildung genannt.
FOLIE
Sieden und Kondensieren
Es wird Wärme zugeführt (Verdampfungswärme).
Sieden
flüssiger Aggregatzustand
gasförmiger Aggregatzustand
Kondensieren
Es wird Wärme abgegeben (Kondensationswärme).
Sieden und Kondensieren erfolgt bei einer bestimmten Temperatur, der
Siedetemperatur. Während des Siedens und Kondensierens ändert sich
die Temperatur nicht. Verdampfungswärme und Kondensationswärme
sind gleich groß.
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Thermodynamik
67
Die Gasgesetze
FOLIE
Für das Modell ideales Gas gilt folgender Zusammenhang zwischen
Druck p, Volumen V und Temperatur T einer abgeschlossenen Gasmenge:
p · V
}
T = konstant p 1 · V
} 1
= p 2 · V
T
} 2
1
T 2
Bei der Konstanz einer Größe ergeben sich folgende Spezialfälle:
Isobare Zustandsänderung
(p = konst.)
V
}
T = konst.
V
} 1
= V 2
T
}
1
T 2
(Gesetz von
GAY-LUSSAC)
Isochore Zustandsänderung
(V = konst.)
p
}
T = konst.
p
} 1
= p 2
T
}
1
T 2
(Gesetz von
AMONTONS)
Isotherme Zustandsänderung
(T = konst.)
p · V = konst.
p 1 · V 1 = p 2 · V 2
(Gesetz von BOYLE und
MARIOTTE)
V
p
p
V 2
p
p 2
V
p 2
T
V 1
p 1
p 1
T 1
T 2
T
T 1
T 2
T
V 2
V 1
V
p
p
T 1
V 1
T 2
V 2
V
p
p 2
p 1
T 1
T 2
V
V
p
p 2
p 1
V 1
V 2
T
V
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68 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
In der kinetischen Gastheorie geht es darum, die Beschreibung
thermodynamischen Systeme mit Teilchengrößen
vorzunehmen und damit auch das Verständnis
für Begriffe zu vertiefen, die die Schüler teilweise schon
aus dem Unterricht der Sekundarstufe 1 kennen. Es handelt
sich dabei z. B. um Begriffe wie Temperatur, Druck,
kinetische und innere Energie.
Die räumliche Verteilung von Teilchen lässt sich gut mit
einem Luftkissentisch demonstrieren: Unabhängig von
der Ausgangslage erhält man nach hinreichender Zeit
stets eine Art Gleichverteilung der schwebenden Teilchen.
Ein solches Modellexperiment ist zugleich ein guter
Ansatzpunkt, um die Schüler auf folgenden Sachverhalt
aufmerksam zu machen: Bei Experimenten oder in Zeichnungen
hat man es immer mit relativ wenigen Teilchen
zu tun. Bei thermodynamischen Systemen geht es dagegen
immer um große Teilchenzahlen und damit um statistische
Betrachtungen.
Die Geschwindigkeitsverteilung lässt sich ebenfalls gut
experimentell zeigen (b LB S. 197, Aufg. 2). Die theoretischen
Betrachtungen dazu können in unterschiedlicher
Tiefe durchgeführt werden.
Wichtig ist, dass die Schüler erkennen: Größen wie Druck
oder Temperatur, die wir messen können, lassen sich
auch mikrophysikalisch über Teilchengrößen deuten. Für
einige Größen ist das zusammenfassend in der Übersicht
unten dargestellt.
FOLIE
Kinetische Gastheorie
Die Grundgleichung der kinetischen Gastheorie lautet:
p · V = 2 }
3 N · } E kin
Zustandsgröße
Druck p
Temperatur T
Mittlere kinetische
Energie } E kin
Innere Energie E i
Kinetische-statistische Deutung
Der Druck kommt durch elastische Stöße einer
Vielzahl von Teilchen zustande.
p ~ N }
V
p ~ } E kin
Die Temperatur ist ein Maß für die mittlere
kinetische Energie der Teilchen.
T~ } E kin T~ }
v 2
Die mittlere kinetische Energie der Teilchen
hängt von der Temperatur des Gases ab.
}
E kin ~ T
Die innere Energie eines Gases ist gleich der
Summe der mittleren kinetischen Energie
aller Teilchen.
E i = N · } E kin
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Thermodynamik 69
Innere Energie und ihre Änderung
FOLIE
Innere Energie ist die insgesamt in eine Körper enthaltene Energie.
Änderung der inneren
Energie eines Körpers
durch Verrichten von Arbeit
W = ΔE i
durch Zufuhr oder Abgabe von Wärme
Q = ΔE i
W W Q Q
ΔE i wird größer ΔE i wird kleiner ΔE i wird größer ΔE i wird kleiner
Das Verrichteten von Arbeit und das Austauschen von Wärme kann
auch gleichzeitig erfolgen. Es gilt:
Δ E i = W + Q
FOLIE
Kreisprozesse
FOLIE
Bei allen kontinuierlich arbeitenden Wärmekraftmaschinen erfolgen
Kreisprozesse.
Ein Kreisprozess ist eine Abfolge von Zustandsänderungen, mit denen
der Ausgangszustand wieder erreicht wird.
Beispiel:
Heißluftmotor (Stirling-Motor)
1. Isotherme Expansion
p
4
1
2. Isochore Abkühlung
3. Isotherme Kompression
4. Isochore Erwärmung
W T 1
2
3 T 2
V 1 V 2
V
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70 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
Der Begriff Entropie gehört zu den schwierigsten physikalischen
Begriffen überhaupt. Seine Vielschichtigkeit
– insbesondere sein hohes Abstraktionsniveau – kann
von den Schülern wohl kaum vollständig erfasst werden.
Daher ist es sinnvoll, sich auf einige grundlegende
Aspekte des Begiffs zu beschränken und die unterrichtliche
Behandlung so anzulegen, dass bei Bedarf zu einem
späteren Zeitpunkt sinnvolle Ergänzungen und Erweiterungen
eingeführt werden können.
Die didaktisch-methodischen Auffassungen zu Einführung
und Nutzung des Begriffs Entropie sind recht unterschiedlich.
Wir empfehlen – so wie im Lehrbuch dargestellt
– die Entropie sowohl phänomenologisch als auch
kinetisch-statistisch einzuführen.
Dies ist didaktisch durch zwei unterschiedliche – leider
aber auch kaum zu vereinbarende – Vorteile eines jeden
Verfahrens motiviert. Die statistische Deutung der Entropie
bietet dem Schüler in gewissen Grenzen die Möglichkeit,
sich unter dem Begriff der Entropie und den damit
verbundenen irreversiblen Prozessen anschaulich etwas
vorstellen zu können (die Unwahrscheinlichkeit, dass
viele Teilchen von allein in ihre Ausgangslage zurüchkehren).
Die phänomenologische Sicht eröffnet in Verbindung
mit der Definition ΔS = }
Q die Möglichkeit zu praktischen
Berechnungen und zur Messung der
T
Entropie.
Die Einführung der Entropie wird hauptsächlich über
die Notwendigkeit zur Kennzeichnung irreversibler und
reversibler Prozesse begründet. Tatsächlich ist diese Motivation
aus physikalischer Sicht nicht ausreichend. Allerdings
entspricht dieses Konzept nährungsweise dem
historischen Verlauf der Ereignisse im 19. Jahrhundert.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass man damals hauptsächlich
reversib le und irreversible Vorgänge an Wärmekraftmaschinen
untersucht hat.
Ein wenig Unterrichtszeit sollte man einplanen, um den
Schülern einen interessanten Aspekt der modernen Physik
zu verdeutlichen – die Verknüpfung von Entropie und
Zeit.
Wir benutzen zur Zeitmessung möglichst streng periodische
Vorgänge, z. B. die Schwingungen von Quarzkristallen,
Atomgittern und Pendeln oder die Rotation der
Erde. Solche streng periodischen Vorgänge sind stets reversibel.
Anhand reversibler Vorgänge kann man nicht
erkennen, dass die Zeit in einer bestimmten Richtung
abläuft. Sie eignen sich aber zur Zeitmessung. Um die
Richtung der Zeit wahrzunehmen, um zwischen Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft zu unterscheiden, bedarf
es solcher Vorgänge , die nur in einer bestimmten
Richtung ablaufen können. Dies sind irreverversible Vorgänge,
die ganz wesentlich durch die Entropiezunahme
beschrieben werden.
FOLIE
Die Entropie
Die Entropie ist eine physikalische Größe, die 1865 von dem deutschen
Physiker ROBERT CLAUSIUS (1822–1888) eingeführt wurde.
Die Entropie ist eine physikalische Größe, mit deren Hilfe man die
Irreversibilität eines Vorganges beschreiben kann.
Für ihre Definition und Veranschaulichung gibt es unterschiedliche,
physikalische gleichwertige Formulierungen:
− Die Entropie ist das Maß für die Wahrscheinlichkeit des Zustandes in
einem System.
ΔS = k · In W
− Die Entropie ist ein Maß für die bei einer bestimmten Temperatur
ausgetauschte Wärme.
ΔS = Q }
T
− Die Entropie ist ein Maß für den Wert von Energie in einem System.
Mit der Erzeugung von Entropie ist eine Verringerung des Wertes
von Energie verbunden.
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Thermodynamik
71
Die Gasgesetze
FOLIE
Reversible Vorgänge
sind Vorgänge, die von einem
Ausgangszustand aus von allein
wieder zu diesem Zustand
führen.
Irreversible Vorgänge
sind Vorgänge, die von einem
Ausgangszustand aus nicht von
allein wieder zu diesem Zustand
führen.
− Bewegung der Erde
− Fadenpendel und Federschwinger
(kurzzeitig näherungsweise)
− Lösung von Zucker in Tee
− Abbremsen eines Autos
Für ein abgeschlossenes System
gilt:
Die Entropie ändert sich nicht.
ΔS = 0
ΔE mech = 0
Für ein abgeschlossenes System
gilt:
Die Entropie nimmt zu.
ΔS = S E – S A > 0
ΔE mech = E E – E A < 0
Bei einfachen thermodynamischen Systemen sind irreversible Vorgänge
durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
− Wärme wird an die Umgebung abgegeben und zerstreut sich dort.
− Das System gelangt in den Zustand einer größeren Unordnung.
− Die Energie und die Teilchen des Systems nehmen eine wahrscheinlichere
Verteilung an.
Durch reversible Vörgänge lässt sich ein Zeitmaß festlegen. Irreversible
Vorgänge verdeutlichen die Richtung des zeitlichen Verlaufs.
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72 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
Der Inhaltsbereich „Strahlungsgleichgewicht und Strahlungsgesetze“
ist nicht nur im Hinblick auf die Astrophysik
von Interesse. Hochaktuell sind Themen wie
− die Energiebilanz der Erde,
− der Treibhauseffekt oder
− moderne Lichtquellen und deren Spektren.
Welche Schwerpunkte für den Unterricht gewählt werden,
muss der Lehrer in Absprache mit seinen Schülern
entscheiden.
Bei der Energiebilanz der Erde empfiehlt sich eine pauschale
Energiebilanz unter dem Aspekt des thermodynamischen
Gleichgewichts (b LB S. 221). Betrachtungen
zum Treibhauseffekt und mögliche Auswirkungen dieses
Effektes sind nur anhand relativ einfacher Modelle zu
empfehlen.
Dabei ist zu beachten: Die Emission und Absorption von
Strahlung durch die Erde und ihre Atmossphäre ist ein
komplizierter und komplexer Prozess, der auch heute bei
weitem noch nicht in allen Einzelheiten erforscht ist.
FOLIE
Hauptbereiche und Eigenschaften
von Temperaturstrahlung
Temperaturstrahlung der Sonne
Infrarotes Licht Sichtbares Licht Ultraviolettes
Licht
Sonstige
Strahlung
38 % 48 % 7 % 7 %
Temperaturstrahlung
wird an Körpern
reflektiert.
wird von Körpern
absorbiert.
wird von Körpern
hindurchgelassen.
Nach dem Energieerhaltungssatz
gilt für die Intensität der
Strahlung:
I = I r + I a + I d
Energiestrom
Strahlung I
Strahlung
wird reflektiert
Strahlung
wird absorbiert
I a bzw. gestreut
I d
I r
durchlässiger
Körper
Strahlung
geht hindurch
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Thermodynamik
73
Die Strahlungsgesetze
FOLIE
Strahlungsgesetz von
G. R. KIRCHHOFF
(1859)
macht eine Ausage über die von
einem Körper ausgehende Strahlungsleistung:
P = P S · a
P S Strahlungsleistung eines
schwarzen Strahlers
a Absorptionsgrad
Strahlungsgesetz von
STEFAN und BOLTZMANN
(um 1880)
gibt an, wovon die Strahlungsleistung
P eines Körpers abhängig ist:
P = σ · A · T 4
σ
A
T
Stefan-Boltzmann-Konstante
strahlende Fläche
Temperatur
Strahlungsgesetz von WIEN
(1896)
trifft eine Aussage über das Strahlungsmaximum:
λ max = }
k T
k wiensche Konstante
T Temperatur
Strahlungsgesetz von PLANCK
(1900)
beschreibt die Strahlungsintensität in
Abhängigkeit von der Wellenlänge
I
9 000 K
6 000 K
5 000 K
4 000 K
3 000 K
λ
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74 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
2.4 Elektrizitätslehre und
Magnetismus
Elektrische und magnetische Felder
−
−
das Feld einer punktförmigen Ladung mit Feldstärke
und coulombschem Gesetz,
ausgewählte Anwendungen aus Natur und Technik
insbesondere zur Bewegung geladener Teilchen im
elektrischen Feldern.
Die inhaltlichen Schwerpunkte für die Oberstufe sind
− das statisches elektrisches Feld,
− das statisches magnetisches Feld,
− die Bewegung von geladenen Teilchen in homogenen
Feldern,
− die elektromagnetische Induktion und
− die elektromagnetischen Schwingungen und Wellen
Dabei kann vielfach an Kenntnisse der Schüler angeknüpft
werden, die sie im vorhergehenden Physikunterricht
erworben haben. Kennzeichnend für die Oberstufe
ist die verstärkte mathematische Durchdringung. Im Vordergrund
sollten dabei allerdings nicht formale Berechnungen
stehen, sondern die Vertiefung des inhaltlichen
Verständnisses für die betrachteten physikalischen Sachverhalte.
Die Schüler haben bereits in den vorhergehenden Klassenstufen
einige Kenntnisse über elektrische Felder gewonnen.
Das höhere Niveau in der Oberstufe besteht vor
allem darin, dass die bisherige qualitative Betrachtung
nun durch quantitative Beschreibungen vertieft wird. Im
Mittelpunkt stehen dabei:
− die Beschreibung elektrischer Felder durch die elektrische
Feldstärke,
− das homogene elektrische Feld mit dem Potenzial
und energetische Betrachtungen zur Energie geladener
Teilchen im Feld,
− der Plattenkondensator als Ladungs- und Energiespeicher,
Im Interesse der Festigung von Grundlagen und zugleich
als eine Voraussetzung für die fundierte Behandlung des
statischen elektrischen Felds sowie von Anwendungen ist
es zweckmäßig, ausgewählte Grundlagen aus vorhergehenden
Jahrgangsstufen zu wiederholen.
Im Lehrbuch sind dazu auf den Seiten 230 –234 in kurzer
und übersichtlicher Form die Inhalte dargestellt, die
bis zum Ende der Jahrgangsstufe 10 im Physikunterricht
behandelt worden sind. Dem schließt sich auf den Seiten
235 –237 ein entsprechendes Aufgabenangebot an.
Für das methodische Herangehen bieten sich unterschiedliche
Varianten an:
(a) Eine komplexe Wiederholung wird an den Anfang
des Unterrichts in Jahrgangsstufe 11 gestellt. Die
Schüler wiederholen anhand des Lehrbuchs weitgehend
selbstständig die Inhalte. Im Mittelpunkt des
Unterrichts steht die Lösung ausgewählter Aufgaben,
bei denen sich zeigt, inwieweit die Schüler die
Grundlagen tatsächlich beherrschen.
(b) Es werden jeweils nur die ausgewählten Inhalte wiederholt,
die für ein erfolgreiches inhaltliches Voranschreiten
erforderlich sind. Auf eine komplexe Wiederholung
wird verzichtet.
Für eine Wiederholung können neben dem Lehrbuch
auch die beiliegenden Arbeitsblätter und Folien mit genutzt
werden.
TAFELBILD
Das statische elektrische Feld
Ein elektrisches Feld ist der Zustand des Raums
um elektrisch geladene Körper.
+
Elektrische Felder, die sich zeitlich nicht ändern,
werden als statische elektrische Felder
bezeichnet.
–
Die Beschreibung eines elektrischen Felds kann
durch ein Feldlinienbild erfolgen.
Ein Feldlinienbild ist ein Modell für ein real
existierendes elektrisches Feld, für das wir kein
Sinnesorgan haben.
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
75
Größen in elektrischen Stromkreisen
FOLIE
Die elektrische Ladung Q eines
Körpers gibt an, wie groß sein
Elektronenüberschuss oder sein
Elektronenmangel ist.
Einheit: ein Coulomb (1 C)
Messgerät: Elektrometer
neutral
+
– –
+
+ –
positiv
geladen
+
–
+
+
negativ
geladen
+ –
– – +
+ –
–
Die Stromstärke I Die Spannung U Der Widerstand R
gibt an, wie viele
Ladungsträger sich
pro Zeiteinheit durch
den Querschnitt eines
Leiters bewegen.
I = Q }
t
Einheit:
ein Ampere (1 A)
Benannt ist die Einheit
nach dem französischen
Forscher
ANDRÉ MARIE AMPÈRE
(1775 –1836).
Messgerät:
Amperemeter
U
gibt an, wie stark
der Antrieb des elektrischen
Stroms ist.
U = I · R
Einheit:
ein Volt (1 V)
Benannt ist die Einheit
nach dem italienischen
Forscher
ALESSANDRO VOLTA
(1745–1827).
Messgerät:
Voltmeter
U
gibt an, wie stark der
Strom im Stromkreis
behindert wird.
R = U }
I
Einheit:
ein Ohm (1 Ω)
R = ρ · l }
A
Benannt ist die
Einheit nach dem
deutschen Forscher
GEORG SIMON OHM
(1789–1854).
Messgerät:
Ohm meter
R
I
A
V
U
Ω
R
Ein Amperemeter
wird immer in Reihe
zu dem Bauelement
geschaltet, für das die
Stromstärke gemessen
werden soll.
Ein Voltmeter wird
immer parallel zu
dem Bauelement
geschaltet, für das die
Spannung gemessen
werden soll.
Ein Ohmmeter mit
interner elektrischer
Quelle wird an das
betreffende Bauelement
angeschlossen.
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76 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Gesetze in Stromkreisen
I
U
A
Es fließt ein Strom, wenn
R
− der Stromkreis geschlossen ist
und
V
− eine elektrische Quelle vorhanden
ist.
Unverzweigter Stromkreis
(Reihenschaltung)
Verzweigter Stromkreis
(Parallelschaltung)
I
U
I
U
R 1
U 1
R 2
U 2
I 1 R 1
I 2 R 2
U = U 1 + U 2 U = U 1 = U 2
I = I 1 = I 2 I = I 1 + I 2
R = R 1 + R 2
Der Gesamtwiderstand ist immer
größer als der größte Teilwiderstand.
Es gilt die Spannungsteilerregel:
U
} 1
= R 1
U
}
2
R 2
1
}
R = }
1 +
R
}
1
1 R 2
Der Gesamtwiderstand ist immer
kleiner als der kleinste Teilwiderstand.
Es gilt die Stromteilerregel:
I
} 1
= R 2
}
I 2
R 1
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
77
Elektrische Energie und Leistung
FOLIE
Die elektrische Energie ist die Fähigkeit des elektrischen Stroms,
mechanische Arbeit zu verrichten, Wärme abzugeben oder Licht
auszusenden.
t
U
Die umgewandelte elektrische
Energie E ist umso größer,
I
A
Gerät
V
U
− je größer die am Gerät anliegende
Spannung U ist,
− je größer die Stromstärke I
durch das Gerät ist und
− je länger die Zeit ist, die sich das
Gerät in Betrieb befindet.
Einheiten:
E = U · I · t
1 Ws, 1 kWh
E = P · t
1 kWh = 3 600 000 Ws
Die elektrische Leistung eines Geräts gibt an, wie viel elektrische
Energie je Zeiteinheit in andere Energieformen (innere Energie,
Strahlungsenergie, mechanische Energie) umgewandelt wird.
U
Die elektrische Leistung P ist umso
größer,
I
A
Gerät
V
U
− je größer die am Gerät anliegende
Spannung U ist,
− je größer die Stromstärke I
durch das Gerät ist.
Einheiten:
P = E }
t
1 W, 1 kW, 1 MW
P = U · I
1 MW = 10 3 kW = 10 6 W
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78 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
ARBEITSBLATT
Stromstärke, Spannung, Widerstand
1. Die Xenonlampe eines Pkw hat die Kenndaten 24 V/50 W. Sie ist 30 min lang in Betrieb. Wie groß
ist die Stromstärke durch die Lampe? Welche Ladung fließt in 30 Minuten durch einen Leiterquerschnitt?
Wie viele Elektronen sind das in jeder Sekunde?
2. Für ein Bauelement wurde die im Diagramm dargestellte
Kennlinie aufgenommen.
a) Interpretieren Sie diese Kennlinie.
120
80
I in mA
40
0
0 1 2 3
U in V
b) Wie groß ist der elektrische Widerstand des Bauelements unterhalb von 0,7 V und bei
Spannungen darüber?
3. Nachfolgend sind einige Schaltungen gegeben. Berechnen Sie jeweils die angegebenen
fehlenden Größen.
a) I 20 V
b)
230 V c) 120 Ω
40 Ω
6 V/2,4 W
R
I 1
R
R = 44 Ω
R
6,0 V
U 2
20 Ω
2 R
R
I 2
2 R
I 2R
I gesamt
A
60 Ω
I =
I 1 =
I 2 =
R =
R gesamt =
R gesamt =
I gesamt =
I 2R =
U R =
P gesamt =
R gesamt =
I gesamt =
U 1 =
U 2 =
U 3 =
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Elektrizitätslehre und Magnetismus 79
Die Beschreibung elektrischer Felder durch Feldlinienbilder
ist den Schülern bereits bekannt. Der Schwerpunkt
des Unterrichts sollte folglich auf einer zusammenfassenden
Wiederholung mit folgenden Schwerpunkten
liegen:
− Feldlinienbilder verschiedener Felder,
− homogene und inhomogene Felder,
− Feldlinienbild als Modell des real existierenden elektrischen
Felds.
−
−
Für einen bestimmten Ort in einem elektrostatischen
Feld ist die Kraft auf einen Probekörper proportional
seiner Ladung:
F ~ q oder } q F = konstant
In einem inhomogenen Feld, z. B. im Feld einer geladenen
Kugel, verringert sich die Kraft F auf den Probekörper
mit der Entfernung vom geladenen Körper,
d. h., der Quotient } q F verkleinert sich mit der Stärke
des Felds.
Die wichtigsten Kenntnisse sind im Tafelbild unten zusammengefasst.
Zur Kennzeichnung und Interpretation
von Feldern kann auch die beiliegende Folie genutzt
werden.
Ausgangspunkt für die Einführung der elektrischen
Feldstärke ist die Frage, wie man ein elektrisches Feld
quantitativ charakterisieren kann. Es ist für Schüler gut
nachvollziehbar, dass es dafür zweckmäßig ist, die Kraft
auf einen Probekörper zu untersuchen, der sich in einem
statischen elektrischen Feld befindet. Bei Verwendung
eines elektronischen Kraftmessers kann die Kraft auf einen
Probekörper direkt gemessen werden. Ausreichend
sind halbquantitative Betrachtungen. Die experimentellen
Untersuchungen ergeben:
Das bedeutet physikalisch: Der Quotient } q F ist gut geeignet,
die Stärke eines elektrischen Felds zu kennzeichnen.
Er wird als elektrische Feldstärke definiert.
Wichtig ist dabei, dass die Schüler die in der Physik üblichen
Festlegungen erfassen:
− Die Feldstärke ist definiert als Quotient aus der Kraft
auf einen positiv geladenen Probekörper und der Ladung
dieses Körpers. Daraus folgt: Feldstärkevektor
und Richtung der Feldlinien stimmen überein.
− Bei einem negativ geladenen Probekörper sind demzufolge
die Richtung der Kraft und die Richtung des
Feldstärkevektors entgegengesetzt.
Beschreibung elektrischer Felder durch Feldlinienbilder
Ein Feldlinienbild ist ein Modell für ein elektrisches Feld. Es ermöglicht Aussagen über die Struktur
des Felds und über Kräfte auf geladene Körper im Feld.
TAFELBILD
Homogenes Feld
Inhomogenes Feld
+
_
+
_
+ –
+
–
Die Feldlinien verlaufen parallel und in
gleichem Abstand voneinander.
Der Abstand der Feldlinien voneinander ist
in verschiedenen Bereichen des Felds unterschiedlich.
Allgemein gilt für das elektrische Feld:
− Die Feldlinien verlaufen von + nach –.
− Die Feldlinien beginnen und enden an Ladungen. Es sind keine geschlossenen Linien.
− Die Dichte der Feldlinien ist ein Maß für die (relative) Stärke des elektrischen Felds.
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80 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Das elektrische Feld
Ein elektrisches Feld existiert im Raum um elektrisch geladene Körper,
in dem auf andere elektrisch geladene Körper Kräfte ausgeübt werden.
Elektrisches Feld um positiv bzw.
negativ geladene Kugeln
(Radialfeld)
+
–
Elektrisches Feld zwischen unterschiedlich
geladenen Kugeln
+ –
Elektrisches Feld zwischen unterschiedlich
geladenen Platten +
+
_
_
+
–
Elektrisches Feld zwischen einer
geladenen Platte und einer
geladenen Spitze
+
+
+
+
+
– –
– – –
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Elektrizitätslehre und Magnetismus 81
Die elektrische Feldstärke E ist in einem Punkt
des Raums umso größer, je größer dort die
Kraft F auf eine Probeladung q ist:
E = } q F Einheit: 1 } m
V
Die elektrische Feldstärke
Q
q
+
+
F
+
F
TAFELBILD
Die Richtung der Feldstärke stimmt mit der
Richtung der Kraft auf eine positive Probeladung
und damit mit der Richtung der Feldlinien
überein.
F
F
q
+
F
Feldlinienbilder und Feldstärkevektoren können die
Schüler im Internet selbst erkunden. Interaktive Darstellungen
sind zu finden unter:
− http://www.schulphysik.de/java/physlet/applets/
efeld0.html
− http://www.schulphysik.de/java/physlet/applets/
efeld1.html
− http://www.schulphysik.de/java/physlet/applets/
elektfeld2.html
− http://www.schulphysik.de/java/physlet/applets/
efeld2.html
− http://www.schulphysik.de/java/physlet/applets/
efeld3.html
Dabei können die Bedingungen in vielfältiger Weise variiert
werden. Die Lehrkraft kann bestimmte Bedingungen
vorgeben. Es sollte allerdings auch hinreichend Spielraum
für die Schüler eingeräumt werden.
Die Einführung des Potenzials erfolgt zweckmäßiger
Weise in einem homogenen Feld (b Tafelbild unten). Dabei
sollte den Schülern bewusst werden, dass man, ähnlich
wie bei der potenziellen Energie in der Mechanik, ein
Nullniveau festlegen muss. Meist wird dazu die potenzielle
Energie in Bezug auf die negativ geladene felderzeugende
Ladung null gesetzt. Der Vorteil dieser Festlegung
ist, dass dann der Betrag der Arbeit im Feld positiv
ist und damit auch das Potenzial einen positiven Wert
hat. Beim Radialfeld einer einzelnen felderzeugenden
Ladung wird als Bezugspunkt für das Nullpotenzial analog
zum Gravitationsfeld ein Punkt im Unendlichen gewählt.
Damit die Schüler sinnvoll Größenvorstellungen zur elektrischen
Feldstärke bekommen, ist es zweckmäßig, ihnen
in Natur und Technik auftretende Feldstärken zu geben
oder von den Schülern erkunden lassen. Einige Werte
sind auf der nachfolgenden Folie genannt.
Zum Verschieben einer Ladung q im homogenen
Feld der Stärke E ist Arbeit erforderlich:
W = F · s
Feldstärke, Potenzial und Spannung
+
φ 2 > 0
φ 1 = 0
TAFELBILD
W = q · E · s = E pot
Das elektrische Potenzial wird definiert als:
+
+
+
+
s
+
φ = E pot
} q = E · s
+
Die Spannung zwischen zwei beliebigen Punkten eines elektrischen Felds ist gleich der Potenzialdifferenz
zwischen diesen Punkten:
U = Δ φ
U = E · s
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82 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Elektrische Feldstärken in Natur und Technik
Feldstärken in der Natur:
Elektrisches Feld der Erde
am Erdboden:
Feldstärke bei Gewittern:
ca. 130 V/m
bis 20000 V/m
Feldstärken bei elektrischen Geräten in 30 cm Abstand:
Elektrischer Boiler
Bügeleisen
Toaster
Föhn
Elektroherd
Glühlampe
260 V/m
120 V/m
80 V/m
80 V/m
8 V/m
5 V/m
Für Freileitungen und Kabel gilt:
380-kV-Leitung:
110-kV-Leitung:
Erdkabel (bis 380 kV):
6 000 V/m
2 000 V/m
0 V/m
(in 1 m Höhe über
dem Erdboden)
(in 1 m Höhe über
dem Erdboden)
(am Erdboden)
Für hochfrequente elektromagnetische Strahlung gelten für die
elektrische Feldstärke folgende Grenzwerte:
UKW-Sender
Fernsehsender
Mobilfunk-Basisstation
Radarstationen (Flugüberwachung,
Wetterradar)
27,5 V/m
41 V/m
bis 61 V/m
bis 61 V/m
(1,5 km Abstand)
(1,5 km Abstand)
(50 m Abstand)
Grenzwert für Dauerbelastung: 5000 V/m (für statische Felder,
bei 50 Hz)
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
83
Analogien zwischen Gravitationsfeld und elektrischem Feld
FOLIE
Gravitationsfeld
Um einen massebehafteten Körper
existiert ein Gravitationsfeld.
Auf einen Körper im Feld wird
eine Gravitationskraft ausgeübt.
m
F G
Erdoberfläche
F G = m · g
Beim Wegbewegen des Körpers
von der Erdoberfläche wird Arbeit
verrichtet. Im oberflächennahen
Bereich gilt:
W = F · s = m · g · s
Nimmt man die Erdoberfläche
als Nullniveau, dann gilt für die
potenzielle Energie:
E pot = W = m · g · h
Elektrisches Feld
Um einen geladenen Körper
exis tiert ein elektrisches Feld.
Auf einen geladenen Körper im
Feld wird eine elektrische Kraft
ausgeübt.
q +
F E
negativ geladene Platte
F E = q · E
Beim Wegbewegen der Ladung
von der geladenen Platte wird
Arbeit verrichtet. Im homogenen
Feld gilt:
W = F · s = q · E · s
Nimmt man die negativ geladene
Platte als Nullniveau, dann
gilt für die potenzielle Energie:
E pot = W = q · E · s
Der Quotient aus potenzieller Der Quotient aus potenzieller
Energie und Masse wird als Energie und Ladung wird als
Potenzial definiert:
Potenzial definiert:
V = }
m · g · h
m = g · h φ = }
q · E · s
q = E · s
Potenzialverlauf bei einer Masse
V
Potenzialverlauf bei einer
Ladung
φ
V ~ 1 } r
φ ~ 1 } r
Masse m
r
Ladung q
r
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84 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
ARBEITSBLATT
Das coulombsche Gesetz
1. Bei der experimentellen Untersuchung der Kraft zwischen zwei geladenen Kugeln, von denen
jede die Ladung Q trägt, erhält man die folgenden Ergebnisse:
Q in nC
F in mN
F in mN
200 24,6
150 14,2
20
100 6,0
10
50 1,7
25 0,38
0
0 50 100 150 200
Q in nC
Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Kraft F und der Ladung Q einer Kugel? Wie kann
man diesen Zusammenhang nachweisen?
2. Bei der Untersuchung der Kraft zwischen zwei geladenen Kugeln in Abhängigkeit von ihrer Entfernung
voneinander erhält man die folgenden Ergebnisse:
r in cm
F in mN
F in mN
10 8,9
15 3,9
10
20 2,3
5
25 1,4
30 0,95
0
0 10 20 30 40
r in cm
a) Interpretieren Sie das Diagramm.
b) Welcher Zusammenhang besteht? Wie kann man das nachweisen?
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–
+
Elektrizitätslehre und Magnetismus
85
Feldstärke und Potenzial
1. Die Skizzen zeigen das Feldlinienbild einer Punktladung und das Feldlinienbild zwischen zwei
ungleichnamig geladenen Kugeln mit gleichem Betrag der Ladung.
ARBEITSBLATT
+ + –
a) Ergänzen Sie in den Skizzen Äquipotenziallinien.
b) Ein elektrisches Feld lässt sich durch ein Feldlinienbild oder durch ein Bild mit Äquipotenziallinien
beschreiben. Worin bestehen die Gemeinsamkeiten, worin die Unterschiede?
2. Eine einzelne, elektrisch geladene Kugel
hat ein radialsymmetrisches Feld, die
Überlagerung zweier solcher Felder ergibt
das typische Feldlinienbild zwischen zwei
ungleichnamig geladenen Kugeln.
Zeichnen Sie für die fünf markierten
Punkte die Feldstärkevektoren jeder
Ladung sowie den resultierenden Feldstärkevektor
ein.
Welcher Zusammenhang besteht zwischen
dem resultierenden Feldstärkevektor und
der Richtung der Feldlinie im jeweiligen
Punkt?
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86 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
TAFELBILD
Bewegung geladener Teilchen in elektrischen Feldern
In homogenen elektrischen Feldern wirkt auf geladene Teilchen eine konstante Kraft längs der Feldlinien:
F = Q ∙ E
Bewegung längs der Feldlinien
(Längsfeld)
Bewegung senkrecht zu den Feldlinien
(Querfeld)
–
+
+
+
–
–
–
Geladene Teilchen werden beschleunigt oder
abgebremst.
Geladene Teilchen werden abgelenkt.
Bei der Behandlung der Bewegung geladener Teilchen
in elektrischen Feldern liegt der Schwerpunkt auf den
unterschiedlichen Arten von Bewegungen. Dabei sollte
bewusst an die Inhalte aus der Mechanik (newtonsche
Gesetze, Bewegungsgesetze, zusammengesetzte Bewegungen)
angeknüpft werden.
Der Schwerpunkt sollte zunächst auf der Art der Bewegung
liegen. Dabei bieten sich beim Querfeld Vergleiche
mit dem waagerechten Wurf an, der vorher behandelt
worden ist. Auch bei Aufgaben sollten formale Berechnungen
eher im Hintergrund stehen.
Trotzdem wird man natürlich die eine oder andere Berechnung
durchführen lassen. Für die meisten Schüler
ist es beeindruckend, welche Geschwindigkeiten Elektronen
bereits bei relativ kleinen Beschleunigungsspannungen
erreichen. Das ist auch die geeignete Stelle, um
die Schüler auf die Grenzen klassischer Betrachtungsweisen
aufmerksam zu machen. Die Schüler sollten erfassen:
Die Masse eines Körpers ist geschwindigkeitsabhängig.
Sie sollen auch erkennen: Bei den Geschwindigkeiten,
mit denen wir es in unserem Alltag zu tun haben, spielt
die Masseänderung eines Körpers keine Rolle. Das kann
man gut verdeutlichen, wenn man z. B. die Masse eines
1,000 000 kg schweren Körpers bei einer Geschwindigkeit
von 100 km/h oder von 1 000 km/h berechnet lässt.
Bei Elektronen, die sich mit mehr als 10 % der Lichtgeschwindigkeit
bewegen, ist diese Masseänderung aber
nicht mehr vernachlässigbar, insbesondere nicht bei technischen
Anwendungen.
Welche Anwendung in den Vordergrund gestellt wird,
sollte der Lehrer in Absprache mit seinen Schülern entscheiden.
Naheliegend ist die Elektronenstrahlröhre mit
elektrostatischer Ablenkung, die im Lehrbuch ausführlich
dargestellt ist.
Bei der Behandlung von Magnetfeldern sind die Schwerpunkte:
− Dauermagnete mit ihrem Aufbau, ihren Eigenschaften
und ihren Wirkungen,
− das Feldlinienbild als Modell des Magnetfelds,
− die quantitative Beschreibung des Magnetfelds mit
der magnetischen Flussdichte und
− die Bewegung von geladenen Teilchen im Magnetfeld.
Durch einfache Experimente (Demonstration von Anziehung
und Abstoßung zwischen Magneten, Demonstration
der Kräfte auf Körper aus ferromagnetischen
Stoffen, Fehlen dieser Kräfte bei Körpern aus anderen
Stoffen) ergeben sich zwei grundlegende Aussagen, die
auch für viele Anwendungen von Bedeutung sind:
− Zwischen Magneten wirken anziehende bzw. abstoßende
Kräfte.
− Magnete ziehen Körper aus Eisen, Nickel oder Cobalt
(Körper aus ferromagnetischen Stoffen) an, Körper
aus anderen Stoffen aber nicht.
Ein grundlegender Unterschied zum elektrischen Feld ist
folgender: Im elektrischen Feld wirkt eine Kraft auf einen
geladenen Körper, im magnetischen Feld wirkt häufig
ein Kräftepaar auf einen Körper, das zur Ausrichtung
längs der Feldlinien führt.
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+
+
Elektrizitätslehre und Magnetismus
87
Statische Felder
FOLIE
Statische elektrische Felder
existieren um elektrisch geladene
Körper.
können mithilfe von Feldlinienbildern
beschrieben werden.
Statische magnetische Felder
existieren um Dauermagnete und
stromdurchflossene Leiter bzw.
Spulen.
können mithilfe von Feldlinienbildern
beschrieben werden.
–
– +
+
–
+ – –
+
N
S
–
Ein Feldlinienbild ist ein Modell
des real existierenden Felds.
Die Feldlinien verlaufen von +
nach –. Sie beginnen und enden
an Ladungen.
Die Dichte der Feldlinien ist ein
Maß für die Stärke des Felds.
Auf positiv geladene Körper
oder Teilchen im Feld wirkt die
Feldkraft immer in Richtung der
Feldlinien, auf negativ geladene
Körper oder Teilchen entgegengesetzt
dazu.
Ein Feldlinienbild ist ein Modell
des real existierenden Felds.
Die Feldlinien verlaufen im Außenraum
vom Nordpol zum Südpol.
Es sind geschlossene Linien.
Die Dichte der Feldlinien ist ein
Maß für die Stärke des Felds.
Magnetnadeln richten sich im
Feld so aus, dass sie längs der
Feldlinien liegen. Der Nordpol
der Magnetnadel zeigt in Richtung
der Feldlinien.
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88 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Quantitative Beschreibung statischer Felder
Statische elektrische Felder
Die Stärke des elektrischen Felds
hängt von der Ladung der felderzeugenden
Körper ab.
Auf eine Ladung q im elektrischen
Feld wird eine Kraft
(Feldkraft) ausgeübt.
+
+
+
q
+
F
–
–
–
Statische magnetische Felder
Die Stärke des magnetischen
Felds hängt vom Aufbau des
Magneten und bei Leitern auch
von der Stromstärke ab.
Auf einen stromdurchflossenen
Leiter im Magnetfeld wird eine
Kraft (Feldkraft) ausgeübt.
l
F
A
+
–
+
–
Für die elektrische Feldstärke
gilt:
E = } q F Einheit: 1 } m
V
Die Richtung der Feldstärke ist
gleich der Richtung der Kraft auf
einen positiv geladenen Körper.
Für das homogene Feld eines
Plattenkondensators gilt:
E = }
U d
Die Feldstärke kann mit einem
Feldstärkemesser ermittelt
werden.
Auf Ladungsträger im elektrischen
Feld wirkt eine Kraft
parallel oder antiparallel zur
Richtung der Feldlinien.
F = q · E
Für die magnetische Flussdichte
gilt:
B = F }
I · l
Einheit: 1 N }
Am = 1T
Flussdichte B, Stromstärke I (Bewegungsrichtung
positiv geladener
Teilchen) und Kraft F stehen
senkrecht zueinander.
Für das homogene Feld im Innern
einer langen, luftgefüllten Spule
gilt:
B = μ 0 · μ r ·}
I · N
l
Die Flussdichte kann mit einem
Feldstärkemesser (einer Hall-
Sonde) ermittelt werden.
Auf bewegte Ladungsträger
wirkt im Magnetfeld eine Kraft
(Lorentzkraft) senkrecht zur Bewegungsrichtung
und senkrecht
zur Richtung des Magnetfelds
(UVW-Regel).
F = B · q · v
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
89
Magnetische Flussdichten in Natur und Technik
FOLIE
Magnetische Flussdichte in der Natur:
Magnetfeld der Erde am Äquator:
Magnetfeld der Erde in Mitteleuropa:
Magnetfeld der Erde in Polnähe:
ca. 30 μT
ca. 50 μT
ca. 60 μT
Magnetische Flussdichte bei Haushaltsgeräten:
Gerät
Abstände
3 cm 30 cm 100 cm
Föhn 2 – 2000 μT 0,01 – 7 μT < 0,3 μT
Rasierapparat 15 – 1500 μT 0,08 – 9 μT –
Mikrowelle 73 – 100 μT 4 – 8 μT < 0,6 μT
Computer 0,5 – 30 μT < 0,01 μT –
elektrischer Herd 1 – 50 μT 0,15 – 3 μT < 0,15 μT
Für Freileitungen und Kabel gilt:
unter Fahrdrähten der Deutschen Bahn:
380-kV-Leitung
110-kV-Leitung
Erdkabel (10 – 380 kV)
kurzzeitig bis 75 μT
38 μT
(in 1 m Höhe über dem
Erdboden)
19 μT
(in 1 m Höhe über dem
Erdboden)
100 μT
(bei 1000 A in jedem Leiter)
Grenzwert für Dauerbelastung:
100 μT
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90 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
Bei der Behandlung von geladenen Teilchen in magnetischen
Feldern ist zu beachten, dass die UVW-Regel
(Rechte-Hand-Regel) und die Lorentzkraft möglicherweise
bereits Inhalt des Unterricht in Sekundarstufe 1
waren, wobei dort keine Gleichung für die Lorentzkraft
behandelt worden ist.
Ähnlich wie bei der Bewegung von geladenen Teilchen in
elektrischen Feldern sollte den Schülern zunächst am Beispiel
einer Elektronenstrahlröhre demonstriert werden,
dass man einen Elektronenstrahl mit einem Magnetfeld
ablenken kann.
Bei der quantitativen Behandlung der Bewegung von
geladenen Teilchen sollte eine Beschränkung auf den
einfachsten Fall erfolgen: Bewegungsrichtung der geladenen
Teilchen und Richtung der Feldlinien des Magnetfelds
verlaufen senkrecht zueinander. Dann wirkt in
einem homogenen Magnetfeld die Lorentzkraft immer
als konstante Radialkraft.
Ein Hinweis auf schräg in ein Magnetfeld eintretende
Teilchen sollte nicht fehlen, insbesondere dann nicht,
wenn man im Unterricht die Entstehung von Polarlichtern
mit einbeziehen will. Der Fall des schrägen Eintritts
mit den dabei entstehenden spiralförmigen Bahnen
sollte bewusst auf den oben genannten einfachsten Fall
zurückgeführt werden.
Die Anwendung der Rechte-Hand-Regel fällt vielen Schülern
schwer, weil es immer wieder zu Verwechslungen bei
der Stromrichtung (= Richtung positiv geladene Teilchen)
kommt. Es kann auch die Linke-Hand-Regel genutzt werden.
Der zu behandelnde Hall-Effekt spielt aus messtechnischen
Gründen eine wichtige Rolle: Er ist die physikalische
Grundlage für Hall-Sonden, die eine direkte Messung
der magnetischen Flussdichte ermöglichen.
Moderne Hall-Sonden werden heute aus dünnen Halbleiterplättchen
hergestellt und sind häufig in Schaltkreise
integriert, in denen gleich auch eine Signalverstärkung
erfolgt. Es ist eine schöne Erkundungsaufgabe für Schüler
herauszufinden, in welchen Bereichen heute Hall-
Sonden angewendet werden. Die Magnetfeldmessung
ist nur eine Möglichkeit ihrer Nutzung. Hall-Sonden können
auch für Metalldetektoren, als berührungs- und kontaktlose
Signalgeber oder in Schichtdickenmessgeräten
genutzt werden.
Als Anwendungen für die Bewegung geladener Teilchen
in magnetischen Feldern sind in den Lehrplänen der Massenspektrograf,
das Zyklotron und die Anwendung von
Teilchenbeschleunigern ausgewiesen. Dazu sind im Lehrbuch
Informationen zu finden. Ergänzend können die
beiliegenden Arbeitsblätter und Folien genutzt.
TAFELBILD
Bewegung geladener Teilchen in magnetischen Feldern
In homogenen magnetischen Feldern wird auf bewegte geladene Teilchen eine Kraft
ausgeübt. Bewegen sich die Teilchen senkrecht zu den Feldlinien, dann gilt:
F = Q ∙ v ∙ B (Lorentzkraft)
Für die geladenen Teilchen gilt
die Rechte-Hand-Regel:
Magnetfeld zeigt in die
Blattebene hinein.
Magnetfeld zeigt aus der
Blattebene heraus.
I bzw. v
B
–
–
F
Die Lorentzkraft wirkt bei v ⊥ B immer als Radialkraft. Damit gilt:
Q ∙ v ∙ B = m ∙ v 2
} r
r = m ∙ v } Q ∙ B
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–
–
Elektrizitätslehre und Magnetismus
91
Geladenen Teilchen in Feldern
FOLIE
In einem homogenen elektrischen Feld wirkt auf geladene Teilchen
eine konstante Feldkraft F = q · E in Richtung der Feldlinien oder entgegengesetzt
zu ihnen. Im elektrischen Längsfeld (links) erfolgt ein
Beschleunigen oder Abbremsen, im Querfeld (rechts) eine Ablenkung.
+
q
+
F
F
–
q
v
–
d
+
Positiv und negativ geladene Teilchen
werden beschleunigt. in Feldrichtung (nach oben), ne-
Positiv geladene Teilchen werden
gativ geladene Teilchen entgegen
q · U = }
1 2 m · v 2 der Feldrichtung (nach unten) beschleunigt
und damit abgelenkt.
In einem homogenen magnetischen Feld wirkt auf bewegte geladene
Teilchen eine Kraft senkrecht zur Bewegungsrichtung und senkrecht
zur Richtung des Magnetfelds. Die Richtung der Ablenkung hängt auch
von der Art der Ladung ab
–
q
v
F L
F L
F L
Magnetfeld
in Blattebene
hinein
F L
F
F L
v – L
q
Magnetfeld
aus Blattebene
heraus
Der Betrag der Lorentzkraft kann
mit folgender Gleichung berechnet
werden:
F L = q · v · B
Die Richtung der Lorentzkraft ergibt
sich mit der Rechte-Hand-Regel oder
der Linke-Hand-Regel.
B
I bzw. v
F
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92 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
ARBEITSBLATT
Geladene Teilchen in homogen elektrischen Feldern
1. Skizzieren Sie die Bewegung von geladenen Teilchen in einem homogenen elektrischen Feld.
a) b) c)
+
+
+
v 0 v v 0 0
+
–
–
–
–
–
2. Bei technischen Anwendungen ist der Ablenkwinkel α eines Elektronenstrahls eine wichtige
Größe. Daraus ergibt sich bei gegebenen geometrischen Abmessungen einer Elektronenstrahlröhre
der Auftreffpunkt des Elektronenstrahls auf dem Leuchtschirm.
a) Ergänzen Sie die Geschwindigkeiten in vertikaler
Richtung und die resultierende Geschwin-
+
digkeit.
α
v
b) Leiten Sie allgemein eine Gleichung für die
0
v0
–
Berechnung des Ablenkwinkels α her. Interpretieren
Sie diese Gleichung. Nutzen Sie dazu die
Rückseite des Blatts.
–
l
3. Die Skizze zeigt den prinzipiellen Aufbau einer braunschen Röhre. Benennen Sie die wichtigsten
Teile und kennzeichnen Sie deren Funktion.
+
+ –
–
+
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
93
Der Massenspektrograf
1. Ionen treten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten in einen Plattenkondensator ein. Im
Bereich des Plattenkondensators befindet sich ein Magnetfeld (b Skizze). Nach dem Passieren
einer Blende treten die Ionen in ein zweites Magnetfeld und werden so abgelenkt, wie es die
Skizze zeigt.
a) Wie muss das elektrische Feld des Plattenkondensators
gerichtet sein? Zeichnen
Sie dieses Feld ein. Tragen die Ionen eine
positive oder eine negative Ladung?
Plattenkondensator
Blende
ARBEITSBLATT
Ionenstrahl
b) Begründen Sie, weshalb nur Ionen mit einer bestimmten Geschwindigkeit das gekreuzte elektrische
und magnetische Feld geradlinig durchlaufen.
2. Erläutern Sie anhand der Skizze die Wirkungsweise eines einfachen Massenspektrografen.
m 3
m 2
m 1
Fotoplatte
Quelle von
Ionen
B 1
B 2
+
E
gekreuztes elektrisches
und magnetisches Feld
–
magnetisches Feld
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94 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
Elektromagnetische Induktion
Schwerpunkte bei der Behandlung der elektromagnetischen
Induktion sind
− die quantitative Formulierung des Induktionsgesetzes,
− die Behandlung von Anwendungen dazu und
− energetische Betrachtungen zur Induktion und zum
Magnetfeld, Letzteres als Voraussetzung für die Behandlung
elektromagnetischer Schwingungen und
Wellen.
Vorkenntnisse der Schüler zur elektromagnetischen Induktion
gibt es bereits. In Sekundarstufe 1 erfolgt neben
einer qualitativen Behandlung des Induktionsgesetzes
die Vermittlung von Kenntnissen über
− die Richtung des Induktionstroms (lenzsches Regel),
− Wirbelströme und deren Nutzung sowie
− den Wechselstromgenerator (qualitativ) und den
Transformator.
Bei der Behandlung der Induktion in einem Leiter hat sich
ein Vorgehen bewährt, dass im Tafelbild unten skizziert
ist: Ausgangspunkt ist das den Schülern bereits bekannte
elektromotorische Prinzip. Das lässt sich auch experimentell
gut demonstrieren. Die Frage nach der Umkehrung
führt unmittelbar zur elektromagnetischen Induktion.
Damit wird in stark vereinfachter Form der historische
Weg der Erkenntnisgewinnung nachvollzogen.
Die Ableitung der Gleichung für die Induktionsspannung
kann so erfolgen, wie es im Lehrbuch auf S. 321 dargestellt
ist. Die Meinungen dazu, ob man hier schon ein
Vorzeichen (Minuszeichen) einführt, sind unterschiedlich.
Die Bedingungen für das Entstehen einer Induktionsspannung
sollten in Verbindung mit Experimenten gründlich
wiederholt werden. Dabei sollte bei allen Experimenten
beachtet werden, dass die Schüler möglichst alle für
praktische Anwendungen wesentlichen Fälle erfassen.
Dies lässt sich durch entsprechende Teilexperimente realisieren:
−
Verschiedene Dauermagnete werden gegenüber Spulen
bewegt. Die Art der Bewegung wird variiert, die
Veränderungen mithilfe von Skizzen mit eingezeichneten
Feldlinienbildern verdeutlicht, z. B. in folgender
Weise:
a)
b)
V
V
Dabei sind auch Bewegungen einzubeziehen, bei
denen sich das Magnetfeld nicht ändert (z. B. Drehung
eines zylinderförmigen Stabmagneten um seine
Längsachse. Bewegung von Spule und Magnet, ohne
dass sich die Lage beider zueinander ändert).
Ergebnis:
Es wird nur dann eine Spannung induziert, wenn sich
das von der Spule umfasste Magnetfeld ändert.
TAFELBILD
Elektromotorisches Prinzip
Induktion in einem Leiter
Generatorprinzip
l
F
+
–
l
v
U i
U Bewegte Ladungsträger (Strom)
V Magnetfeld
W Kraft auf den Leiter
U Kraft auf den Leiter (Bewegung)
V Magnetfeld
W Induktionsstrom
F = B · l · I
U i = B · l · v
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Elektrizitätslehre und Magnetismus 95
Bedingungen für das Entstehen einer Induktionsspannung
FOLIE
Zeitlich konstantes Magnetfeld
Zeitlich veränderliches
Magnetfeld
+ – U i
Bewegung
Änderung der Stromstärke
+ – U i
Alle Experimente zeigen:
In einer Spule wird eine Spannung induziert, solange sich das von ihr
umfasste Magnetfeld ändert.
−
−
−
Es werden Spulen gegenüber Dauermagneten bewegt.
Ergebnis:
Ob eine Spannung induziert wird oder nicht, hängt
von der Relativbewegung zwischen Spule und Magnet
ab.
Der Dauermagnet wird durch einen Elektromagneten
ersetzt. Spule und Elektromagnet werden relativ zueinander
bewegt.
Ergebnis:
Eine Spannung wird unabhängig davon induziert, ob
ein Dauermagnet oder ein Elektromagnet verwendet
wird.
Spule und Elektromagnet sind zueinander in Ruhe.
Es wird die Stärke des Magnetfelds des Elektromagneten
verändert.
Ergebnis:
Für das Entstehen einer Induktionsspannung ist offensichtlich
nicht die Bewegung, sondern die Änderung
des von der Spule umfassten Magnetfelds das
Entscheidende.
Nachdem das Induktionsgesetz erarbeitet und ausreichend
gefestigt wurde, ist die Frage zu stellen, wovon
der Betrag der Induktionsspannung abhängig ist.
Vor der experimentellen Untersuchung können Vermutungen
formuliert werden.
Zur experimentellen Untersuchung sowie zur Festigung
sind im LB Aufgabenstellungen enthalten. Die wichtigsten
Ergebnisse sind im TB zusammengefasst.
Zur Einführung des lenzschen Gesetzes eignen sich Überraschungsexperimente,
z. B. eines der folgenden:
−
Ein geschlossener Aluminiumring wird beim Schließen
des Schalters nach oben geschleudert (Induktionskanone).
Eisenkern
Ring
Erst auf einer solch breiten empirischen Basis sollte als
Verallgemeinerung formuliert werden, unter welchen
Bedingungen eine Induktionsspannung entsteht.
Anschließend sollte die Frage in den Mittelpunkt gestellt
werden, wovon der Betrag der Induktionsspannung abhängt.
Das Herangehen kann dabei so erfolgen, wie es
im Lehrbuch auf den Seiten 322 ff. dargestellt ist.
−
Spule
Bei einem geöffneten Ring aus Aluminium und gleicher
Versuchsdurchführung passiert nichts.
U
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96 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
TAFELBILD
Selbstinduktion beim Ein- und Ausschalten
Experiment 1 Experiment 2
L1
L2
L1 leuchtet später als L 2 auf.
Erklärung:
Beim Einschalten tritt in der Spule eine Induktionsspannung
auf, die einen Strom bewirkt.
Dieser hemmt den ursprünglichen Strom.
Beim Öffnen des Schalters
leuchtet die Glimmlampe auf.
Erklärung:
Beim Öffnen des Schalters wird in der Spule
eine Spannung induziert. Aufgrund der schnellen
Änderung des Magnetfelds liegt diese
Induktionsspannung über der Zündspannung
der Glimmlampe.
−
Ein Permanentmagnet wird gegenüber einem Aluminiumring
bewegt. Der Ring kann geschlossen bzw.
geöffnet sein. Beachte: Die Aufhängung muss hinreichend
lang sein. Sie sollte bifilar erfolgen.
Die Schüler sollten deutlich darauf aufmerksam gemacht
werden, dass das lenzsche Gesetz ein spezieller Fall des
Energieerhaltungssatzes ist. Das lässt sich besonders gut
am Beispiel der Wirbelstrombremse erläutern.
−
S
Es wird die Wirkungsweise einer Wirbelstrombremse
gezeigt, zunächst mit einer geschlitzten Scheibe,
dann mit einer nicht geschlitzten Scheibe.
Erklärungen sollten erst nach der Durchführung der
vergleichenden Experimente gegeben werden. Bei den
Experimenten liegt der Schwerpunkt beim genauen Beobachten
und beim Vergleichen der jeweiligen Bedingungen,
also bei den Phänomenen und darauf, wie sie
zustande kommen.
N
Auch bei der Selbstinduktion bietet sich ein experimentelles
Herangehen an. Die Experimentieranordnungen
sind im TB skizziert. Sie sind so gewählt, dass die Schüler
wichtige Effekte erfassen können, die beim Einschalten
bzw. beim Ausschalten auftreten. Für das Experiment
zum Einschaltvorgang sollten beide Lampen eine Betriebsspannung
von 4 Volt haben. Die Lampe 2 wird mit
einem regelbaren Widerstand (etwa 10 –20 Ohm) und
Lampe 1 mit einer Spule (einige hundert Windungen) mit
geschlossenem Eisenkern in Reihe geschaltet. Der Widerstand
wird so eingeregelt, dass beide Lampen gleich hell
leuchten.
Der typische Verlauf von Spannung und Stromstärke
sollte den Schülern gegeben und erläutert werden
(b beiliegende Folie).
Auf den nachfolgenden Seiten sind einige Arbeitsblätter
und Kopiervorlagen (Folien) zu finden, die teilweise im
Unterricht und teilweise auch für die häusliche Arbeit
genutzt werden können. Dabei sind bewusst wiederholende
Aspekte mit aufgenommen worden.
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
97
Induktion in einem Leiter
1. Ein Leiter der Länge l wird senkrecht zu den Feldlinien
eines homogenen Magnetfelds bewegt. Während
der Bewegung kann man eine Induktionsspannung U i
registrieren.
a) Zeichnen Sie in die Skizze die Richtung des
Induktionsstroms ein.
b) Um den Leiter zu bewegen, muss Energie aufgewendet
werden. Was geschieht mit dieser Energie?
l
v
B
U i
ARBEITSBLATT
c) Der 10 cm lange Leiter wird mit der Geschwindigkeit 75 cm/s gleichförmig im Magnetfeld
bewegt. Dessen Flussdichte beträgt 4,3 mT. Wie groß ist die entstehende Induktionsspannung?
d) An die beiden Anschlüsse (b Skizze oben) wird nun eine Spannung angelegt. Der Pluspol
befindet sich oben. Was geschieht mit dem beweglichen Leiterstück? Begründen Sie.
2. Eine Leiterschleife wird senkrecht zu den Feldlinien eines
homogenen Magnetfelds bewegt (b Skizze).
a) Markieren Sie den Teil der Leiterschleife, der für das
Entstehen einer Induktionsspannung zwischen den
Anschlüssen von Bedeutung ist. Begründen Sie.
U i
v
b) Die Leiterschleife (b Skizze) fällt frei in das Magnetfeld hinein. Wird sie dann zusätzlich beschleunigt
oder abgebremst? Begründen Sie.
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98 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
ARBEITSBLATT
Die elektromagnetische Induktion (1)
1. Ein kleiner Stabmagnet wird nacheinander jeweils gleich schnell in verschiedene Spulen hineinbewegt,
so wie es in der Skizze dargestellt ist.
a) Begründen Sie die Art der Schaltung.
125 1 000 500
b) Vergleichen Sie die entstehenden Induktionsspannungen. Begründen Sie.
V
Spule 1 Spule 2 Spule 3
2. Ein Magnet wird gegenüber der Spule in unterschiedliche Weise bewegt. In welchem Falle entsteht
eine Induktionsspannung, in welchem nicht? Begründen Sie.
a) b) c)
V V V
3. Jeweils gleiche Spulen werden verschieden schnell vollständig aus einem Magnetfeld herausbewegt.
Vergleichen Sie die entstehenden Induktionsspannungen. Begründen Sie.
a) b) c)
N
S
N
S
N
S
V
2 s
V
1 s
V
5 s
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
99
Die elektromagnetische Induktion (2)
1. Ein Magnet wird in unterschiedlicher Weise bewegt. Skizzieren Sie das jeweilige Feldlinienbild.
Begründen Sie, ob in der Spule eine Spannung induziert wird oder nicht.
a) b) c)
ARBEITSBLATT
S
N
S
N
S
N
V
V
V
2. Eine Spule wird in unterschiedlicher Weise bewegt. Begründen Sie, ob in der Spule eine
Spannung induziert wird oder nicht.
a) b) c)
N
S
N
S
N
V
V
S
V
V
V
V
3. Zwei Spulen befinden sich auf einem gemeinsamen Eisenkern. Geben Sie mindestens drei
Möglichkeiten an, wie man in der rechten Spule eine Spannung induzieren kann.
+ –
V
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100 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Ein- und Ausschaltvorgang bei einer Spule
I
Einschalten I = konstant
Ausschalten t
U
U i = 0
t
FOLIE
Induktion einer Wechselspannung
homogenes Magnetfeld
U i
U i = U max · sin ( 2 π }
T · t ) = U max · sin (ω · t)
T
} 4 T } 2
3 } T
4
t
In Spulen, die in einem homogenen magnetischen Feld gleichförmig
rotieren, wird eine sinusförmige Wechselspannung induziert.
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
101
Das Induktionsgesetz und seine Anwendungen
Ergänzen Sie die folgende Übersicht zum Induktionsgesetz und zu technisch wichtigen
Anwendungen.
Induktion im zeitlich konstanten Magnetfeld
(B = konstant)
Induktion im zeitlich veränderlichen Magnetfeld
(A = konstant)
ARBEITSBLATT
Zwischen Induktionsspule und Magnetfeld
erfolgt eine Relativbewegung.
U i
U i
Bewegung
B
Für die Induktionsspannung gilt:
Für die Induktionsspannung gilt:
Anwendung: Generator
Anwendung: Transformator
Stator
Primärspule
Sekundärspule
N
S
N 1 N 2
U 1 ~ ~ U 2
Rotor
Wirkungsweise:
U i
geschlossener Eisenkern aus Dynamoblechen
Wirkungsweise:
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102 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
Elektromagnetische Schwingungen und
Wellen
Die inhaltlichen Schwerpunkte bei der Behandlung elektromagnetischer
Schwingungen und Wellen sind:
− die Entstehung und Beschreibung elektromagnetischer
Schwingungen,
− die Erzeugung und Ausbreitung elektromagnetischer
Wechselfelder,
− wichtige Eigenschaften elektromagnetischer Wellen,
− Licht als elektromagnetische Welle und
− Beispiele für die Anwendung der behandelten Phänomene
in Natur, Technik und Wissenschaft.
Vom methodischen Herangehen her ist es sinnvoll, Analogiebetrachtungen
zwischen mechanischen und elektromagnetischen
Schwingungen und Wellen in den
Vordergrund zu stellen. Damit werden zugleich Inhalte
wiederholt und gefestigt, die sich die Schüler im vorhergehenden
Unterricht angeeignet haben. Das betrifft insbesondere
− die Entstehung und Beschreibung mechanischer
Schwingungen,
− die Charakterisierung und Beschreibung harmonischer
Schwingungen mit der Gleichung
y (t) = y max · sin (}
2 π
T · t ) = y max · sin (ω · t),
− die Entstehung und die Arten von Wellen,
− die Ausbreitung und die Eigenschaften von mechanischen
Wellen.
Ausgangspunkt der Behandlung von elektromagnetischen
Schwingungen sollte eine Wiederholung der
Kenntnisse über mechanische Schwingungen sein. Dabei
sollte auch der Begriff Schwingung wiederholt werden
(b Tafelbild). Zur Wiederholung kann das beiliegende Arbeitsblatt
und die Kopiervorlage (Folie) genutzt werden.
Die Erzeugung elektromagnetischer Schwingungen sollte
zunächst experimentell demonstriert werden (Schwingkreis,
Oszilloskop). Schon von den Schwingungsformen
her sind die Analogien für Schüler überzeugend.
Das Niveau, auf dem eine Erklärung für das Zustandekommen
einer elektromagnetischen Schwingung gegeben
wird, kann unterschiedlich gewählt werden.
Es bieten sich aufgrund der Vorkenntnisse der Schüler
zwei Varianten an:
a) Es wird der periodische Energiefluss zwischen Spule
(magnetisches Feld) und Kondensator (elektrisches
Feld) in den Vordergrund gestellt.
b) Ausgehend vom geladenen Kondensator werden
unter Einbeziehung von Induktionsgesetz und lenzschem
Gesetz die Vorgänge analysiert, die insbesondere
an der Spule vor sich gehen.
TAFELBILD
l
Fadenpendel
Mechanische Schwingungen
Eine mechanische Schwingung ist
eine zeitlich periodische Bewegung
eines Körpers um eine Gleichgewichtslage.
Bedingungen für das Zustandekommen:
− schwingungsfähiger Körper
− auslenkende Kraft
− zur Gleichgewichtslage rücktreibende
Kraft
Federschwinger
D
m
T = 2 π √ } l
g T = 2 π √ m
}
Ist die rücktreibende Kraft proportional zur Auslenkung (F ~ y), so verläuft die Schwingung
harmonisch (sinusförmig).
Es gilt:
y (t) = y max · sin ( 2 π } T · t ) = y max · sin (ω · t)
D
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
103
Analogien zwischen mechanischen und
elektromagnetischen Schwingungen
FOLIE
Mechanische Schwingungen
Eine mechanische Schwingung
ist eine zeitlich periodische Bewegung
eines Körpers um eine
Gleichgewichtslage.
Beispiel: Federschwinger
Elektromagnetische
Schwingungen
Eine elektromagnetische Schwingung
ist eine zeitlich periodische
Änderung der Stärke des elektrischen
bzw. magnetischen Felds.
Beispiel: Schwingkreis
++
N
F
|y| maximal
v = 0
y
|y| = 0
v maximal
F
|y| maximal
v = 0
U
|U| maximal
I = 0
S
|U| = 0
I maximal
++
|U| maximal
I = 0
t
t
Es wird potenzielle Energie in
kinetische Energie umgewandelt
und umgekehrt.
Ohne Energiezufuhr verläuft die
Schwingung gedämpft.
Es wird Energie des elektrischen
Felds in Energie des magnetischen
Felds umgewandelt und umgekehrt.
Ohne Energiezufuhr verläuft die
Schwingung gedämpft.
y
U
t
t
Ursache: Durch Reibung wird
mechanische Energie in innere
Energie umgewandelt.
Ursache: Durch den ohmschen
Widerstand wird elektrische
Energie in innere Energie umgewandelt.
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104 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
Die Vorgänge im Schwingkreis lassen sich mithilfe statischer
Bilder recht gut darstellen. Günstiger sind aber
Simulationen, etwa das betreffende Java-Applet von
Fendt, dass unter www.walter-fendt.de zu finden ist.
Die thomsonsche Schwingungsgleichung kann durch
halbquantitative Versuche plausibel gemacht werden, so
wie das im Lehrbuch auf Seite 339 dargestellt ist.
Liegt die Schwingungsdauer einer elektromagnetischen
Schwingung in der Größenordnung von einer Sekunde,
dann kann man eine solche Schwingung mithilfe eines
Amperemeters sichtbar machen, das man in den Schwingkreis
schaltet. Ein Arbeitsblatt dazu ist auf der nächsten
Seite zu finden.
Es ist sinnvoll, durch Experimente und geeignete Visualisierungen
plausibel zu machen, wie sich von einem Dipol
elektrische und magnetische Wechselfelder ausbreiten.
Dabei sind allerdings mehrere Probleme zu beachten:
1. Statische Bilder schaffen erfahrungsgemäß nur eine
unzureichende Vorstellung von den Vorgängen um
einen Dipol. Zu bevorzugen sind Simulationen, die
man in verschiedenen Varianten im Internet findet.
Dazu könnte eine Erkundungsaufgabe für die Schüler
formuliert werden. Zu empfehlen ist ein Verweis auf
die Internetadresse www.schulphysik.de.
Leider wird in den Simulationen meist nur die Ausbreitung
des elektrischen Anteils dargestellt, nicht
aber die Verkettung mit dem magnetischen Feld.
2. Genau bei dieser Verkettung tritt ein weiteres Problem
auf. Unmittelbar um den Dipol (beim Nahfeld)
sind die Felder gegeneinander verschoben. Beim Fernfeld
dagegen ist das nicht der Fall. Die Skizzen unten
zeigen eine mögliche Variante. Dabei wird allerdings
die Verkettung der Felder, die sich wechselseitig erzeugen
(b Lehrbuch S. 345 f.), nicht so recht deutlich.
Die Ausbreitung und die Eigenschaften elektromagnetischer
Wellen lassen sich gut am Beispiel von Mikrowellen
experimentell zeigen. Analogiebetrachtungen helfen
bei der Strukturierung und der Systematisierung des
Wissens. Dabei können auch die beiliegenden Folien mit
genutzt werden.
FOLIE
Abstrahlung von einem Dipol
+
–
–
+
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
105
Mit der rechts abgebildeten Schaltung lassen
sich elektromagnetische Schwingungen, bei
denen die Schwingungsdauer in der Größenordnung
von einer Sekunde liegt, veranschaulichen.
Bestandteile der Schaltung sind eine Spannungsquelle,
ein Schwingkreis und ein Amperemeter.
Elektromagnetische Schwingungen
ARBEITSBLATT
a) Wie groß ist die Schwingungsdauer eines Schwingkreises, der aus einem Kondensator der
Kapazität 40 μF und einer Spule der Induktivität 500 H besteht?
b) Zeichnen Sie die Schaltskizze der oben
angegebenen Schaltung. Geben Sie an, wo
man das Amperemeter einbauen muss, um
die Stromschwankungen zu messen.
c) Wie würden Sie die Spule (L = 500 H) herstellen, damit dieses Bauteile noch einigermaßen
handlich ist? Unterbreiten Sie einen praktikablen Vorschlag.
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106 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Eigenschaften elektromagnetischer Wellen
An metallischen Leitern werden die
Wellen reflektiert.
Es gilt das Reflexionsgesetz α = α‘.
Metallplatte
α
α'
Beim Übergang von einem Isolator
in einen anderen können elektromagnetische
Wellen ihre Ausbreitungsrichtung
ändern. Sie werden
gebrochen.
Es gilt das Brechungsgesetz.
An Hindernissen können die Wellen
gebeugt werden und sich so auch in
Schattenräume hinein ausbreiten.
Sender
Sender
Empfänger
Isolator
Empfänger
Hindernis
Sender
Empfänger
Elektromagnetische Wellen können
sich überlagern, sodass eine resultierende
Welle als Addition der Ausgangswellen
entsteht (Interferenz).
Dabei kommt es zu typischen Interferenzerscheinungen
wie Verstärkung
und Abschwächung.
Sender
Doppelspalt
Empfänger
Elektromagnetische Wellen können
polarisiert werden, z. B. durch ein
engmaschiges Netz aus Metalldrähten.
Die Feldvektoren schwingen
dann hinter dem Gitter nur in einer
Richtung.
Sender
Gitter
Empfänger
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
107
Sendung und Empfang hertzscher Wellen
FOLIE
Blockschaltbild eines Senders
NF-Schwingung
modulierte HF-Schwingung
modulierte
HF-Wellen
Mikrofon
Mischkreis
HF-Generator
Verstärker
HF-Schwingung
Schwingkreis
Antenne
Blockschaltbild eines Empfängers
ankommende
modulierte
HF-Wellen
HF-Schwingung
NF-Schwingung
verstärkte
NF-Schwingung
Demodulator
Verstärker
Abstimmkreis
Antenne
Lautsprecher
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108 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
ARBEITSBLATT
TOP-Download und Verschwörungstheorien
Zu den häufigsten Downloads der Raumfahrtgeschichte gehört der berühmte Mitschnitt des
Gespräches, das der US-Präsident NIXON nach der Landung der amerikanischen Astronauten
NEIL ARMSTRONG und EDWIN ALDRIN auf dem Mond im Juli 1969 führte. Nachfolgend ist die
Gesprächsmitschrift angegeben.
McCandless: ...We‘d like to get both of you in the field-of-view of the camera for a minute.
Neil and Buzz, the President of the United States is in his office now and would like
to say a few words to you. Over.
Armstrong: That would be an honor.
McCandless: All right. Go ahead, Mr. President. This is Houston. Out.
Nixon: Hello, Neil and Buzz. I‘m talking to you by telephone from the Oval Room at the
White House, and this certainly has to be the most historic telephone call ever made. I just
can‘t tell you how proud we all are of what you (garbled). For every American, this has to
be the proudest day of our lives. And for people all over the world, I am sure they, too,
join with Americans in recognizing what an immense feat this is. Because of what you
have done, the heavens have become a part of man‘s world. And as you talk to us from
the Sea of Tranquility, it inspires us to redouble our efforts to bring peace and tranquility
to Earth. For one priceless moment in the whole history of man, all the people on this
Earth are truly one; one in their pride in what you have done, and one in our prayers that
you will return safely to Earth.
Armstrong: Thank you, Mr. President. It‘s a great honor and privilege for us to be here
representing not only the United States but men of peace of all nations, and with interests
and the curiosity and with the vision for the future. It‘s an honor for us to be able to participate
here today.
Nixon: And thank you very much and I look forward...All of us look forward to seeing you
on the Hornet on Thursday.
Aldrin: I look forward to that very much, sir.
Von der Homepage der NASA kann man sich die Original Sound-Dateien und die Mitschrift des
Funkverkehrs zwischen der Erde und dem Mond herunterladen (Quelle: http://science.ksc.nasa.
gov/history/apollo/apollo-11). Während des „kalten Krieges“ kam die Verschwörungstheorie
auf, die Amerikaner wären gar nicht auf dem Mond gewesen, sondern hätten alles nur vorgetäuscht.
Hört man das Gespräch jedoch sorgfältig an, dann kommt man zu dem Schluss, dass hier
tatsächlich zwei Personen sehr weit weg von der Erde waren ...
1. Hören Sie sich das Gespräch mehrfach an!
2. Aus den Pausen im Gespräch kann man die Entfernung zum Erdmond abschätzen.
Dazu muss man sich aber unbedingt tiefer in den Text einlesen und einhören, auch, um sich
nicht von Hintergrundgeräuschen irritieren zu lassen.
a) Erläutern Sie kurz den Inhalt des Telefongespräches! Welche Personen sind daran beteiligt
und wo befinden sie sich?
b) Ermitteln Sie die Länge der Gesprächspausen! Welcher Astronaut reagiert am schnellsten
auf die Worte des Präsidenten?
c) Schätzen Sie unter Nutzung der Daten aus dem Gespräch die Entfernung des Monds von
der Erde!
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
109
Die Lösungen zum Arbeitsblatt
Die Lösungen zum Arbeitsblatt sind nicht elementar.
Teilaufgabe 2a) ist noch relativ einfach:
MCCANDLESS und NIXON befinden sich, wie auch das
Aufzeichnungsgerät, auf der Erde, ARMSTRONG
und ALDRIN auf dem Mond.
Die ermittelten Zeiten der Gesprächspausen
sind:
McCandless–Armstrong: 7 s
McCandless–Nixon: < 1 s
Nixon–Armstrong: 8 s
Armstrong–Nixon: ca.1 s
Nixon–Aldrin: ca. 3– 4 s
ARBEITSBLATT
Bei Teilaufgabe 2b) ergibt sich:
MCCANDLESS bereitet ARMSTRONG auf das Gespräch
mit dem Präsidenten vor, ARMSTRONG
antwortet, wie auch im Laufe der übrigen Unterhaltung,
überlegt und bedächtig. Er benötigt
immer 7–8 Sekunden für die Antwort. Die
Funkwellen sollten zum Mond und wieder zurück
mehr als 2 aber weniger als 3 Sekunden
benötigen. ARMSTRONG hat also zusätzlich einige
Sekunden für die gedankliche Formulierung der
Antwort gebraucht. NIXON reagiert mit einer
für Gespräche üblichen Reaktionsverzögerung
von ca. 1 Sekunde auf die einlaufenden Worte
ARMSTRONGS, eine Verzögerung durch die Signallaufzeit
entfällt (das Tonbandgerät, das die Unterhaltung
aufzeichnet, steht natürlich auf der
Erde). ALDRINS Gesprächspart ist nur sehr kurz, so
dass er nicht erst lange nachdenken muss. Wir
merken das an seiner deutlich kürzeren Antwortzeit
im Vergleich zu ARMSTRONG.
Für Teilaufgabe 2c gilt:
Geht man davon aus, dass bei ALDRIN die Reaktionszeit
zum Formulieren der Antwort in der
Größenordnung von NIXONS Reaktionszeit liegt,
also ca. 1 Sekunde beträgt, dann kann man die
Entfernung zum Mond aus der bekannten Lichtgeschwindigkeit
abschätzen. Mit den oben ermittelten
3– 4 Sekunden Gesprächspause findet
man für die reine Lichtlaufzeit 2– 3 Sekunden,
also für die Monddistanz:
r = 1 } 2 c · t
Mit den oben genannten Daten erhält man für
r einen Wert zwischen 300 000 und 450 000 km.
Tatsächlich ist der Mond im Mittel rund
380 000 km von der Erde entfernt.
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110 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
2.5 Optik
Inhalte der Optik, insbesondere die gesamte Strahlenoptik
und meist auch einige Aspekte der Wellenoptik,
werden in allen Bundesländern in der Sekundarstufe 1
behandelt. Schwerpunkte in der Oberstufe sind, unabhängig
von der Einordnung in den Gesamtlehrgang,
− das Modell Lichtwelle sowie das huygenssche Prinzip
mit ausgewählten Anwendungen,
− die Interferenz von Licht und Anwendungen dazu
(Bestimmung der Wellenlänge von Licht, Interferenz
an dünnen Schichten, Interferometer),
− die Polarisation von Licht als weiteres Merkmal für
den Wellencharakter.
Als Einstieg scheint es sehr sinnvoll zu sein, zunächst die
grundlegenden Eigenschaften von Licht und wichtige
Phänomene wie Ausbreitung, Reflexion, Brechung, Beugung,
Streuung und Absorption zu wiederholen. Das
kann z. B. in Form einer Diskussion mit den Schülern erfolgen.
Dabei wird zusammengetragen, was die Schüler
zum Licht noch wissen (b Tafelbild unten). Der Lehrer erhält
damit zugleich eine wichtige Rückkopplung über das
Ausgangsniveau der Schüler.
Inwieweit auf einzelne Aspekte genauer eingegangen
wird, hängt von der Klassensituation und von den Intentionen
des Lehrers ab.
Es sollte dann zunächst die Reflexion und die Brechung in
den Vordergrund gestellt werden. Die Beschreibung von
Reflexion und Brechung ist mit dem Modell Lichtstrahl
problemlos möglich. Den Schülern sollte aber verdeutlicht
werden, dass damit noch keine Erklärung für die Phänomene
Reflexion und Brechung gegeben ist.
Eine nachvollziehbare Erklärung bildet erst das Wellenmodell
in Verbindung mit dem huygensschen Prinzip. Ein
mögliches Herangehen ist im LB skizziert. Dabei sollten
– auch mit Blick auf typischen Anwendungen – zwei Fälle
unterschieden werden.
a) Es liegen lineare Wellen vor. Da jeder Punkt einer
Wellenfront Ausgangspunkt von Elementarwellen ist
und sich alle Elementarwellen in einem Medium
gleich schnell ausbreiten, entstehen immer neue lineare
Wellenfronten.
Wellenfront
Wellennormale
neue Wellenfront
Damit können Reflexion und Brechung erklärt werden.
b) Es liegen kreisförmige Wellen vor, die von einem
punktförmigen Erregerzentrum ausgehen. Damit
kann die Beugung an einem schmalen Spalt, einer
Kante oder einem kleinen Hindernis erklärt werden.
Statische Bilder zum huygensschen Prinzip sind erfahrungsgemäß
für Schüler schwer verständlich. Es sollten
deshalb Simulationen genutzt werden. Sie sind z. B. unter
www.schulphysik.de zu finden.
TAFELBILD
Ausbreitung mit
großer Geschwindigkeit
(300 000 km/s)
Was ist Licht?
Absorption
Beugung
geradlinige
Ausbreitung
Licht und seine Eigenschaften
Streuung
Reflexion
Wellenlänge
Brechung
Frequenz
Farbe
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Optik 111
Auf die Streuung und die Absorption von Licht sollte
etwa auf dem Niveau eingegangen werden, wie es im
Lehrbuch auf S. 371 dargestellt ist. Dabei sollten die Schüler
vor allem auch auf die energetischen Aspekte aufmerksam
gemacht werden:
− Streuung von Licht bedeutet energetisch die Aufspaltung
des ursprünglichen Energiestroms in die unterschiedlichen
Richtungen. Das wird mitunter mit dem
Begriff Dissipation belegt.
− Absorption von Licht bedeutet energetisch, dass die
mit dem Licht transportierte Energie auf den betreffenden
Körper übertragen wird und es zu einer Erhöhung
der Temperatur des Körpers kommt, da sich
seine thermische Energie vergrößert.
Ausgangspunkt für die Behandlung der Welleneigenschaften
von Licht ist eine bei mechanischen Wellen
herausgearbeitete Erkenntnis, die etwa folgendermaßen
formuliert werden kann:
Mechanische Wellen, z. B. Wasserwellen oder Schallwellen,
breiten sich hinter Spalten, Kanten oder Hindernissen
in den gesamten Raum hinein aus.
Bei Licht lassen sich Beugung an schmalen Spalten und
Hindernissen sowie Interferenz am Doppelspalt bzw.
Gitter in einem gut abgedunkelten Raum problemlos
experimentell nachweisen.
Die Frage, warum Inter ferenz nicht überall in unserer
Umgebung zu beobachten ist, führt unmittelbar zum
Problem des kohärenten bzw. des inkohärenten Lichts.
Die Tiefe der Behandlung dieses Problems sollte vom
Leistungsvermögen der Schüler abhängig gemacht
werden.
Die Zusammenhänge zwischen den Modellen Lichtstrahl
und Lichtwelle können an einigen Beispielen gut verdeutlicht
werden.
Die beiliegende Übersicht kann dabei als Kopiervorlage
genutzt werden.
Eigenschaften von Licht
FOLIE
An schmalen Spalten und Hindernissen
wird Licht gebeugt.
Hinter einem Doppelspalt überlagert
sich das gebeugte Licht.
Es tritt Interferenz auf.
Schirm
Die Intensität des gebeugten
Lichts ist gering.
Auf einem Schirm sind Bereiche
der Verstärkung (helle Streifen,
Aufhellung) und der Abschwächung
(dunkle Bereiche) zu beobachten.
Aus dem Auftreten der Welleneigenschaften
Beugung und Interferenz bei Licht kann gefolgert werden:
Licht hat Welleneigenschaften.
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112 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Lichtstrahl und Lichtwelle
In der Physik werden Modelle genutzt, um physikalische Erscheinungen
beschreiben, erklären und voraussagen zu können. Für ein Modell gilt:
− Es stimmt in einigen Merkmalen oder Eigenschaften mit dem
Original überein, in anderen nicht.
− Es ist nur innerhalb bestimmter Grenzen gültig und sinnvoll anwendbar.
− Es ist weder richtig noch falsch, sondern zweckmäßig und geeignet
oder unzweckmäßig und nicht geeignet.
Für ein und dasselbe Original können verschiedene Modelle genutzt
werden.
Licht
kann beschrieben werden mit den Modellen
Lichtstrahl
Ein Lichtstrahl veranschaulicht den
Weg des Lichts.
Das Modell eignet sich gut zur
Beschreibung
− der geradlinigen Lichtausbreitung,
− der Schattenausbildung,
− der Reflexion und der Brechung.
Lichtwelle
Eine Lichtwelle veranschaulicht
den Charakter von Licht als elektromagnetische
Welle.
Das Modell eignet sich gut zur Beschreibung
und Erklärung
− der Beugung,
− der Interferenz,
− der Polarisation.
Zwischen den beiden Modellen für das Licht
gibt es auch Zusammenhänge:
L
Die Lichtstrahlen stehen senkrecht auf den Wellenfronten.
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Optik 113
Konstruktive Interferenz
Es tritt maximale Verstärkung auf.
Interferenz von Licht
Destruktive Interferenz
Es tritt maximale Abschwächung
(Auslöschung) auf.
TAFELBILD
Δs = 2k ∙ λ } 2
(k = 0, 1, 2, …)
Δs = (2k – 1) ∙ λ } 2
(k = 1, 2, …)
Die Herleitung der Gleichung für Interferenzmaxima
kann so erfolgen, wie es im LB dargestellt ist. Ob dabei
die Begriffe konstruktive und destruktive Interferenz
eingeführt werden, bleibt der Lehrkraft überlassen. Entscheidend
ist eine solide Interpretation der Gleichung.
Die Schüler sollen erfassen:
− Bei einer bestimmten Wellenlänge ergeben sich eindeutige
Maxima, die auch messtechnisch gut erfasst
werden können.
− Da die Lage der Maxima von der Wellenlänge abhängig
ist, ergibt sich bei Verwendung von weißem Licht
ein kontinuierliches Spektrum.
Gibt man die Energieverteilung auf einem Bildschirm
an, dann wird klar, weshalb z. B. bei der Bestimmung der
Wellenlänge von Licht Messungen an Maxima günstiger
als Messungen an Minima sind.
Neben Simulationen kann man zur Demonstration der
Überlagerung von Wellen zwei Wellenzüge nutzen, die
auf eine durchsichtige Folie kopiert werden (Vorlage unten).
Dieses Modell ist gut geeignet, um mithilfe eines
Tageslichtprojektors die Entstehung von Verstärkung,
Abschwächung und Auslöschung zweier Wellen zu verdeutlichen.
Auch die Notwendigkeit der Nutzung kohärenter
Wellen kann verdeutlicht werden.
FOLIE
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114 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
ARBEITSBLATT
Interferenz am Doppelspalt
1. Unter welchen Bedingungen treten bei Licht zeitlich stabile Bereiche der Verstärkung bzw. der
Auslöschung auf?
2. Zeichnen Sie für Licht einer Wellenlänge die von zwei Spalten (Doppelspalt) ausgehenden Wellen.
Markieren Sie im Bereich der Überlagerung der Wellen und auf dem Schirm die Bereiche der
maximalen Verstärkung und der Auslöschung. Wählen Sie als Abstand der Wellenfronten 1 cm.
3. Wie verändert sich die Lage der hellen Streifen auf dem Schirm, wenn man die Wellenlänge
größer wählt? Begründen Sie.
Schirm
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Optik
115
Wellen im Vergleich
FOLIE
Mechanische Wellen, hertzsche Wellen und Licht haben ähnliche Eigenschaften,
die in analoger Weise beschrieben werden können.
Eigenschaft Mechanische Wellen Hertzsche Wellen Licht
Reflexion
Hindernis
leitende Schicht
Spiegel
α
α'
α
α'
α
α'
Bei der Reflexion von Wellen gilt das Reflexionsgesetz:
α = α'
Brechung
α
Wasser
tief
Wasser
flach
β
α
Luft
Isolator
β
Glas,
n 1 α Wasser
Luft β
n 2
Bei der Brechung von Wellen gilt das Brechungsgesetz:
sin α
}
sin β = n 2
}
n 1
Interferenz
Doppelspalt
Doppelspalt
Doppelspalt
Sender
Sender
(Lautsprecher)
(Mikrowellensender)
Sender
(Leuchte)
Polarisation
Wellen können sich überlagern (interferieren). Wo Verstärkung
und Abschwächung auftreten, hängt von den jeweiligen Bedingungen
ab.
Spalt
Gitter
Polarisationsfilter
Seilwellen können
durch einen Spalt
polarisiert werden.
Sender
Hertzsche Wellen
können durch ein
Drahtgitter polarisiert
werden.
Sender
Empfänger
Empfänger
Licht kann durch ein
Polarisationsfilter
polarisiert werden.
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116 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
2.6 Quantenphysik
Schwerpunkte in diesem Lernbereich sind:
− der äußere lichtelektrische Effekt, seine Beschreibung
und seine quantenphysikalische Deutung sowie
− das Gewinnen eines Einblicks in die Eigenschaften
von Quantenobjekten, die wesentlich anders sind als
die von makroskopischen Objekten.
Die Behandlung des Fotoeffektes sollte zunächst auf
phänomenologischer Ebene erfolgen. Dabei ist es sinnvoll,
den traditionellen Weg zu gehen, der auch im Lehrbuch
dargestellt ist:
− Es erfolgt eine experimentelle Untersuchung des
Fotoeffekts und seine Deutung. Dazu kann das beiliegende
Arbeitsblatt genutzt werden.
− Es werden energetische Betrachtungen zu den drei
Fällen E > W A , E = W A und E < W A durchgeführt.
Anschließend erfolgen quantitative Betrachtungen anhand
der Einstein-Geraden bzw. der einsteinschen Gleichung
für den Fotoeffekt. Der Schwerpunkt sollte dabei
auf der Interpretation der Einstein-Geraden bzw. der einsteinschen
Gleichung liegen, nicht auf formalen Berechnungen.
−
−
−
−
Elektronen teilweise wie Teilchen und teilweise wie
Wellen verhalten;
Elektronen, Photonen und Masseteilchen (z. B. Atome,
Moleküle) Quantenobjekte sind, die sich anders verhalten
als makroskopische Körper;
für einzelne Ereignisse bei Quantenobjekten keine
Vorhersagen getroffen werden können, wohl aber
für eine hinrechend große Anzahl von Quantenobjekten;
Erkenntnisse der Quantenphysik in der modernen
Technik nutzen lassen.
Für das Herangehen empfehlen wir den im LB skizzierten
Weg.
Die entscheidende Folgerung aus den Betrachtungen ist:
Wie sich einzelne Quantenobjekte verhalten, ist nicht
vorhersagbar. Bei einer großen Anzahl von Quantenobjekten
sind Wahrscheinlichkeitsaussagen möglich.
Den Schülern sollte auch deutlich werden: Quanteneffekte
treten bei beliebigen Objekten auf. Sie sind allerdings
bei makroskopischen Objekten so klein, dass sie
weit unter jeder Messbarkeitsgrenze liegen. In der beiliegenden
Kopiervorlage ist dazu ein Beispiel angegeben.
Im nachfolgenden Unterrichtsabschnitt sollten die Schüler
erfassen, dass sich
FOLIE
Verschiedene Modelle für das Licht
Modell Lichtstrahl Modell Welle Modell Photon
eignet sich zur
Beschreibung des
Wegs, den Licht
zurücklegt.
Keine Aussage zur
Natur des Lichts
eignet sich zur
Erklärung von
Beugung und Interferenz.
Licht hat Wellencharakter.
eignet sich zur
Erklärung des Fotoeffekts.
Licht hat Teilchencharakter.
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Quantenphysik
117
Der äußere lichtelektrische Effekt
FOLIE
Die Erscheinung, dass aus der Oberfläche eines Körpers bei Bestrahlung
mit Licht Elektronen austreten können, wird als äußerer lichtelektrischer
Effekt bezeichnet.
2
E kin = e · U
in eV
1
E kin = h · f – W A
ΔE
ΔE
}
Δf = h
0
–1
W A
1 2 3 4 5 6
Grenzfrequenz f G
Δf
Frequenz f
in 10 14 Hz
–2
− Der Anstieg des Graphen ist das plancksche Wirkungsquantum h.
− Der Schnittpunkt des Graphen mit der Abszissenachse ist die Grenzfrequenz
f G .
− Der Schnittpunkt des Graphen mit der Ordinatenachse ergibt den
Betrag der Ablösearbeit W A .
Die Energiebilanz beim äußeren lichtelektrischen Effekt lautet:
h · f = W A + E kin
h plancksches Wirkungsquantum (h = 6,626 · 10 –34 J · s)
f Frequenz des eingestrahlten Lichts
W A Austrittsarbeit (Materialkonstante)
kinetische Energie der herausgelösten Elektronen
E kin
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118 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
ARBEITSBLATT
Die Elektronenbeugungsröhre
1. Die Skizze zeigt eine Elektronenbeugungsröhre. Beschriften Sie diese Skizze.
U
U H
2. Auf dem Schirm kann man Ringe erkennen. Ergänzen Sie die nachfolgenden Sätze.
−
−
Das Muster wird von den Elektronen erzeugt. Dafür sprechen die
folgenden Ergebnisse bei der Durchführung des Experiments:
Erhöht man die Beschleunigungsspannung, so werden die Durchmesser
der Kreise .
Bringt man einen Magneten in die Nähe des Beugungsmusters, so
wird die Ringstruktur .
3. Im Ergebnis der Untersuchungen kann man formulieren:
Elektronen besitzen auch
. Elektronen kann eine
zugeordnet werden, die von der
und damit
von der
abhängt.
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Quantenphysik
119
Lichtmikroskop und Elektronenmikroskop
FOLIE
Lichtmikroskop
Elektronenmikroskop
Lichtquelle
Kondensor
Objekt
Objektiv
Zwischenbild
Okular
Auge
Elektronenquelle
Kondensorspulen
(Magnetlinse)
Objekt
Objektspulen
(Magnetlinse)
Zwischenbild
Projektionsspulen
(Magnetlinse)
Auge
Leuchtschirm
mit Bild, Fotoplatte
Das Objekt wird mit Licht durchstrahlt.
Die Abbildung erfolgt durch
optische Linsen
(Nutzung der Brechung von
Licht).
Es entsteht ein vergrößertes Bild
des Objekts, das mit den Augen
betrachtet oder fotografiert
werden kann.
Meist wird mit 20-facher bis
1000-facher Vergrößerung
gearbeitet.
Das Auflösungsvermögen ist
durch die Wellenlänge des Lichts
begrenzt
(bei blauem Licht: 0,4 μm).
Das Objekt wird mit schnell bewegten
Elektronen durchstrahlt.
Die Abbildung erfolgt durch
Magnetlinsen
(Nutzung der Ablenkung von
Elektronen in Magnetfeldern).
Es entsteht ein vergrößertes Bild
des Objekts, das mit den Augen
betrachtet oder fotografiert
werden kann.
Die Vergrößerung ist etwa um
den Faktor 10 3 größer als bei
einem Lichtmikroskop.
Das Auflösungsvermögen ist
durch die Beschleunigungsspannung
begrenzt
(bei 100 kV : 0,3 nm).
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120 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Interferenz von Licht und von einzelnen Photonen
Doppelspalt
Schirm
Auf dem Schirm ergeben
sich zwei Häufungsbereiche.
Lichtquelle
Doppelspalt
Schirm
Es entsteht ein Interferenzmuster
mit Bereichen
der Verstärkung
und der Abschwächung.
Quelle für
einzelne
Photonen
Doppelspalt
CCD-Array
Bei wenigen Photonen
ergibt sich ein Muster,
aus dem man keinen gesetzmäßigen
Zusammenhang
erkennen kann.
Quelle für
einzelne
Photonen
Doppelspalt
CCD-Array
Bei einer größeren Anzahl
von Photonen ergibt
sich ein typisches
Interferenzmuster, vergleichbar
mit dem von
Licht.
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Quantenphysik
121
Makroskopische Objekte und Quantenobjekte
FOLIE
Quantenobjekte sind die Objekte, mit denen sich die Quantenphysik beschäftigt.
Zu ihnen gehören Elektronen, Photonen, Neutronen, Protonen, Atome und Moleküle.
Sie unterscheiden sich in ihrem Verhalten grundsätzlich von makroskopischen
Objekten.
Makroskopische Objekte
Quantenobjekte
z. B. Ball, Ziegelstein, Murmel z. B. Elektronen, Photonen, Atome
Makroskopische Objekte bewegen
sich auf Bahnen.
Für ein makroskopisches Objekt kann
man Ort und Impuls im Rahmen der
Grenzen der Messgenauigkeit angeben.
Schickt man ein makroskopisches
Objekt mehrfach durch einen Doppelspalt,
so geht es stets entweder durch
den einen oder durch den anderen
Spalt.
Quantenobjekte bewegen sich nicht
auf Bahnen.
Je bestimmter der Ort eines Quantenobjekts
ist, desto unbestimmter ist
sein Impuls und umgekehrt.
Schickt man ein Quantenobjekt in großer
Anzahl durch einen Doppelspalt,
so bildet sich auf einem Schirm ein
typisches Interferenzmuster heraus.
Elektronenquelle
Ein makroskopisches Objekt geht stets
durch genau einen Spalt hindurch.
Man kann vorhersagen, durch welchen
Spalt es geht.
Eine große Anzahl von makroskopischen
Objekten ändert nichts an der
Vorhersagbarkeit des Ergebnisses.
Für makroskopische Objekte sind
keine Quanteneffekte beobachtbar.
m = 1,0 kg, Ortsunschärfe: 1 Atomdurchmesser
(10 –10 m)
Die Unbestimmtheit der Geschwindigkeit
beträgt: Δv ≥ 5,3 · 10 –25 m } s
Für ein einzelnes Quantenobjekt ist
nicht vorhersagbar, durch welchen
Spalt es geht.
Bei einer großen Anzahl von Quantenobjekten
sind Wahrscheinlichkeitsaussagen
möglich.
Für Quantenobjekte spielen Quanteneffekte
eine entscheidende Rolle.
Elektron: Bei einer Ortsunschärfe von
Δx = 0,0529 nm (bohrscher Radius)
beträgt die Unbestimmtheit der
Geschwindigkeit Δv ≥ 1 000 km } s .
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122 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Eigenschaften von Quantenobjekten
Zu den Quantenobjekten, mit denen sich die Quantenphysik
beschäftigt, gehören Elektronen, Photonen, Neutronen und Protonen,
aber auch Atome und Moleküle.
Im Unterschied zu den uns umgebenden makroskopischen Körpern gilt
für die Quantenobjekte:
− Quantenobjekte bewegen sich nicht auf Bahnen.
− Quantenobjekte sind keine kleinen Kügelchen.
− Bei Quantenobjekten treten Teilchen- und Welleneigenschaften auf.
haben etwas Welliges, was ihre Ausbreitung
bestimmt und z. B. auch Interferenz bewirkt.
Quantenobjekte
haben etwas Körniges oder Teilchenhaftes,
was sich z. B. bei einer Ortsmessung zeigt.
haben etwas Stochastisches, was keine Aussage
über das Verhalten eines einzelnen
Quantenobjekts erlaubt, wohl aber Wahrscheinlichkeitsaussagen
für eine große Anzahl
von Quantenobjekten.
Das
Elektron
ist als klassisches Teilchen beschreibbar.
m = 9,1 · 10 –31 kg
e = 1,6 · 10 –19 C
Es besitzt eine bestimmte Geschwindigkeit
und damit kinetische Energie.
zeigt auch Welleneigenschaften.
Es treten Beugung
und Inter ferenz auf.
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Quantenphysik 123
Grundlegende Prinzipien der klassischen Physik
FOLIE
1. Kausalitätsprinzip: Jede Wirkung beruht auf einer Ursache.
2. Determinismus: Alles Geschehen auf der Welt ist durch kausale
Zusammenhänge in seinem Verlauf unabänderlich bestimmt.
3. Objektivierbarkeit: Der beobachtete Naturvorgang läuft unab hängig
und unbeeinflusst von dem Beobachter ab. Das Naturgeschehen ist
objektivierbar. Es lässt sich unabhängig vom Beobachter objektiv beschreiben.
Das Verhalten von Quantenobjekten unterscheidet sich
deutlich von dem makroskopischer Objekte und damit
von unserem Erfahrungsbereich. Um diese Unterschiede
herauszuarbeiten, ist es zweckmäßig die Prinzipien der
klassischen Physik zunächst noch einmal zu verdeutlichen
(b Folie oben).
Laplace formulierte die Grundpositionen der klassischen
Physik so:
Wir müssen den jetzigen Zustand des Weltalls als Wirkung
eines früheren und als Ursache des folgenden betrachten.
Ein Dämon möge alle Kräfte der Natur sowie
die Lage und die Geschwindigkeit aller Teilchen, aus denen
die Natur besteht, in einem bestimmten Augenblick
kennen. Könnte er zudem all diese Daten einer Rech-
nung zugrunde legen, so wäre er fähig, die Bewegung
der größten Körper des Weltalls und der kleinsten Atome
vorherzusagen. Für ihn wäre nichts unbestimmt, Zukunft
und Vergangenheit lägen offen vor ihm.
Die Quantenphysik stellt die Kausalität und die Objektiv
ierbarkeit infrage. Für eine große Anzahl von Quantenobjekten
lassen sich Wahrscheinlichkeitsaussagen treffen.
Damit ist auch die Kausalität wieder hergestellt.
Überzeugend lassen sich die Zusammenhänge am Beispiel
der Interferenz von Licht und von einzelnen Photonen
darstellen (b beiliegende Folie). Eine Gegenüberstellung
von makroskopischen Objekten und Quantenobjekten
(b Folie) ist ebenfalls sehr hilfreich für das Verständnis.
Eigenschaften von Quantenobjekten
FOLIE
Quantenobjekte verhalten sich anders als die makroskopischen
Objekte, mit denen wir es in unserem Erfahrungsbereich zu tun haben:
− Für einzelne Quantenobjekte können Messergebnisse nicht vorhergesagt
werden.
− Für eine große Anzahl von Quantenobjekten kann man Wahrscheinlichkeitsaussagen
treffen und Gesetze formulieren.
− Quantenobjekte können durch den Messprozess gravierend beeinflusst
werden.
− Je bestimmter der Ort x eines Quantenobjekts ist, umso unbestimmter
ist sein Impuls (seine Geschwindigkeit) und umgekehrt. Für
Quantenobjekte gilt die heisenbergsche Unbestimmtheitsrelation:
Δx ∙ Δp ≥ h }
4π
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124 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
2.7 Atom- und Kernphysik
In den Lehrplänen sind für diesen Lernbereich meist die
folgenden inhaltlichen Schwerpunkte ausgewiesen:
− Modelle für die Atomhülle,
− Emission und Absorption von Licht,
− Atomkerne, Kernumwandlungen und Radioaktivität,
− Kernspaltung und Kernfusion,
− Grundbausteine der Materie und das Standardmodell.
Eine Reihe von Inhalten wurde bereits in der Sekundarstufe
1 behandelt. Neu ist vor allem, dass verstärkt quantitative
Betrachtungen erfolgen, etwa zum Wasserstoffspektrum,
zum Massendefekt sowie zum Zerfallsgesetz
und zur Aktivität.
Ein erster Schwerpunkt besteht darin, den Schülern einen
Überblick über die Entwicklungsgeschichte der Vorstellungen
vom Atombau zu geben. Es ist sicher im Unterricht
nicht möglich und auch nicht sinnvoll, die komplizierten
und teilweise widersprüchlichen Entwicklungen
in den wissenschaftlichen Auffassungen nachvollziehen
zu wollen. Einige wichtige Aspekte und Fakten sollten
den Schülern aber bewusst werden:
− Bis etwa 1860 spielten in der physikalischen Forschung
Fragen des Atombaus keine Rolle.
− Mit der Entwicklung der Elektrizitätslehre, insbesondere
der Untersuchung von Gasentladungen, wurden
Erscheinungen registriert, die mit den bekannten Modellen
nicht zu erklären waren. Diese Situation verschärfte
sich mit der Entdeckung und Untersuchung
−
verschiedener Arten von Strahlungen (Katodenstrahlen
und ihr Durchgang durch dünne Folien, Röntgenstrahlung
(1895), ionisierende Strahlung (BECQUEREL
1896).
Auf der Grundlage experimenteller Erkenntnisse versuchte
man solche Modelle zu finden, mit denen man
experimentell ermittelten Fakten erklären konnte.
Das führte zu unterschiedlichen Modellen.
Einen Überblick über einige Etappen der Entwicklung der
Vorstellungen vom Atom gibt die beiliegende Kopiervorlage.
In Abhänigkeit vom Lehrplan steht entweder das bohrsche
oder das quantenphysikalische Atommodell im Vordergrund.
Während das bohrsche Atommodell nur für
Wasserstoff brauchbare Ergebnisse liefert, ist das quantenphysikalische
Atommodell auch auf andere Elemente
anwendbar. Allerdings erfolgt auch dort in der Schule
aus Gründen der Verständlichkeit für Schüler einer Beschränkung
auf die Beschreibung des Wasserstoffatoms.
Unabhängig vom behandelten Modell für die Atomhülle
sollten Energieniveauschemas in den Vordergrund gestellt
werden.
Mithilfe einer solchen grafischen Darstellung lassen sich
Emission und Absorption von Licht (allgemeiner: von
Strahlung) zeitgemäß beschreiben und erklären. Dabei
können die beiliegenden Folien mit einbezogen werden.
TAFELBILD
Aufbau des Atoms
Ein Atom besteht aus
–
+
Atomhülle
Atomkern
−
−
einem positiv geladenen Atomkern
(r ≈ 10 –15 m) mit Protonen und Neutronen,
einer negativ geladenen Atomhülle
(r ≈ 10 –10 m) mit Elektronen.
Seine Masse beträgt 10 –27 – 10 –24 kg.
Bei einem neutralen Atom gilt: Anzahl der Protonen = Anzahl der Elektronen
Für die Massen der Elementarteilchen gilt: m p ≈ m n m e ≈ 1
} 1840 m p (m e vernachlässigbar)
Massenzahl = Protonenzahl (Ordnungszahl) + Neutronenzahl
A = Z + N
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Atom- und Kernphysik
125
Entwicklung der Vorstellungen vom Atom
FOLIE
1860 bis 1900
Untersuchung von Katodenstrahlen
(EUGEN GOLDSTEIN, PHILIPP LENARD,
J. J. THOMSON)
Katodenstrahlen sind schnell bewegte
Elektronen. Mit den Elektronen
wurde das erste Elementarteilchen
gefunden.
1902
Atommodell von J. J. THOMSON
Positiv geladene „Flüssigkeit“ mit
eingebetteten Elektronen
(Rosinenkuchen-Modell)
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
1911
Atommodell von ERNEST RUTHERFORD
(Planetenmodell) –
+
–
–
–
1913
Atommodell von NIELS BOHR
(Schalenmodell)
–
+
– –
–
–
–
–
ab 1925
Quantenmechanisches Atommodell
WERNER HEISENBERG
ERWIN SCHRÖDINGER
MAX BORN
Dieses Atommodell ist nur mit
mathematischen Mitteln beschreibbar.
Die Elektronen sind
keine Teilchen und bewegen sich
nicht auf Bahnen.
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126 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Quantenhafte Emission und Absorption von Licht
Im bohrschen Atommodell bedeutet die Emission bzw. die Absorption
von Licht den Übergang eines Elektrons von einer Bahn auf eine andere.
Emission eines Photons
Ein Elektron „springt“ von einer
kernferneren auf eine kernnähere
Bahn.
n 2
Absorption eines Photons
Ein Elektron wird von einer kernnäheren
auf eine kernfernere
Bahn „gehoben“.
n 2
n 1
n 1
h · f = ΔE
+ – +
–
E 2 E 2
E 1
E 1
h · f = ΔE
Dabei wird Energie ausgesendet
(emittiert).
Dabei wird Energie aufgenommen
(absorbiert).
Im quantenmechanischen Atommodell wird von Energieniveaus ausgegangen,
die für die Elektronen in der Atomhülle existieren. Emission
bzw. Absorption bedeutet den Übergang eines Elektrons von einem
Energieniveau auf ein anderes.
Emission von Photonen
Absorption von Photonen
E
–
–
–
–
E 4
ΔE 02
Photon
E 3
E 2
E 1
E
–
E 4
E 3
E 2
E 1
ΔE 20
–
Photon
E 0
E 0
–
–
Es wird mit Photonen Energie
abgegeben.
Es wird mit Photonen Energie
aufgenommen.
Die Energie entspricht einer bestimmten Frequenz f und mit c = λ · f
einer bestimmten Wellenlänge.
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Atom- und Kernphysik
127
Das Energieniveauschema des Wasserstoffs
FOLIE
13,6
12,8
12,1
E in eV
Paschen-Serie
n = ∞
n = 4
n = 3
10,2
Balmer-Serie
n = 2
+10,2 eV
+13,6 eV
0
Lyman-Serie
n = 1
(Grundzustand)
− Für ein Wasserstoffatom im Grundzustand (n = 1) beträgt die Ionisierungsenergie
13,6 eV.
− Die möglichen Übergänge auf ein bestimmtes Niveau sind nach Physikern
benannt (Lyman, Balmer, Paschen, Brackett, Pfund).
− Sichtbares Licht hat Energien zwischen 1,5 eV (langwelliges, rotes
Licht) und 3,3 eV (kurzwelliges, violettes Licht). Das bedeutet:
• Nur einige Spektrallinien der Balmer-Serie liegen im sichtbaren
Bereich.
• Die Linien der Lyman-Serie liegen im ultravioletten Bereich, die der
anderen Serien im infraroten Bereich.
Ausgewählte Energieniveaus der Balmer-Serie
12,8
E in eV
n = ∞
n = 5
n = 4
12,1
n = 3
H α
(rot)
H β
(grün)
H γ
(blau)
H δ
(violett)
10,2
n = 2
H α : λ = 656,28 nm
H β : λ = 486,13 nm
Hγ: λ = 434,05 nm
H δ : λ = 410,17 nm
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128 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Spontane und induzierte Emission
Spontane Emission
Induzierte Emission
E
E
E 2
E 1
E 1
ΔE
ΔE
E 0
Angeregter Zustand besteht nur
ca. 10 –8 s. Die Emission erfolgt
ohne äußere Einwirkung.
Beispiel: glühender Wolframdraht
E 0
Angeregter Zustand besteht
mehr als 10 –2 s. Die Emission wird
durch Photonen stimuliert.
Beispiel: Laser
Spiegel
Aufbau eines Lasers
Energiespeicher (Lasermedium)
teildurchlässiger Spiegel
Laserlicht
Energiequelle
Laserlicht unterscheidet sich vom Licht der meisten anderen
Lichtquellen:
− Laserlicht ist nahezu paralleles Licht.
− Laserlicht ist Licht einer Frequenz bzw. einer Wellenlänge (monochromatisches
Licht).
− Die Frequenz (Wellenlänge, Farbe) hängt vom Lasermedium ab.
− Laserlicht kann eine hohe Leistungsdichte von bis zu einigen Megawatt
je Quadratzentimeter haben.
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Atom- und Kernphysik 129
Mit dem Energieniveauschema verfügen die Schüler über
eine anschauliche Deutung der energetischen Verhältnisse
in der Atomhülle. Wie diese Energieniveaus zustande
kommen, bleibt allerdings offen. Den Ansatz dafür
bietet die Schrödingergleichung, deren Lösungen für
ein Elektron im Potenzialtopf anschaulich verdeutlicht
werden. Dabei sollte immer wieder klargestellt werden:
Bei dem Potenzialtopf handelt es sich um ein stark vereinfachtes
Modell, mit dem man das Vorhandensein diskreter
Energieniveaus erklären kann. Bei Berechnungen
erhält man Ergebnisse, die mit der Realität nicht übereinstimmen.
Für das methodische Herangehen bieten sich unterschiedliche
Varianten an:
− Es wird von Analogienexperimenten ausgegangen,
bei denen sich Objekte in stabilen Zuständen befinden.
Das sind zum Beispiel lineare stehende Wellen
(Experimente mit Saiten) oder zweidimensionale stehende
Wellen (chladnische Klangfiguren). Anschließend
wird ein Modell mitgeteilt, mit dem man stationäre
Zustände von Elektronen in der Atomhülle
beschreiben kann.
− Es wird von der Schrödingergleichung ausgegangen
und die Lösungen diese Gleichung für den Potenzialtopf
erläutert. Die Lösungen ergeben stabile Zustände,
die als stehende Wellen oder als Aufenthaltswahrscheinlichkeiten
(Orbitale) gedeutet werden
können. Analogieexperimente (schwingende Saiten,
chladnische Klangfiguren) bieten eine gewisse Veranschaulichung
für das eingeführte Modell.
Egal, welchen Weg man geht. Den Schülern sollten drei
Sachverhalte immer wieder bewusst gemacht werden:
− Es wird mit Modellen gearbeitet, die nicht identisch
sind mit der Realität. Potenzialtöpfe oder Orbitale
sind Vorstellungen über die Atomhülle.
− Die mathematische Beschreibung von Atomen mithilfe
der Schrödingergleichung ist so genau, dass sie
mit der Realität gut übereinstimmt und vielfältige
Anwendungen ermöglicht.
− Das Modell linearer Potenzialtopf eignet sich gut, um
die diskreten Energieniveaus für das Elektron in der
Atomhülle zu erklären. Man beachte aber: Die tatsächlichen
Energiewerte werden von dem Modell nur
schlecht beschrieben.
Mitunter helfen Analogien, um die relativ unanschaulichen
Sachverhalte der Quantenphysik zu verdeutlichen.
Eine solche Analogie ist bei der Folie unten genutzt – der
Vergleich des newtonschen Grundgesetzes mit der Schrödingergleichung.
Die Schrödingergleichung
FOLIE
Die Schrödingergleichung ist die Grundgleichung der Quantenphysik,
ähnlich wie das newtonsche Grundgesetz F = m ∙ a Grundgleichung der
klassischen Mechanik ist.
Klassische Mechanik
Grundgleichung:
Newtonsches Grundgesetz
F = m ∙ a
Das Verhalten eines Körpers wird
durch die Summe der auf ihn
wirkenden Kräfte bestimmt.
Als Lösung ergibt sich eine Bahnkurve,
die im einfachsten Fall in
x-Richtung verläuft.
Quantenphysik
Grundgleichung:
Schrödingergleichung
(allgemeine Form)
Das Verhalten eines Elektrons
der Atomhülle wird durch das
Potenzial bestimmt, in dem sich
das Elektron befindet.
Als Lösung ergibt sich eine Eigenfunktion
Ψ n (x), die im einfachsten
Fall des linearen Potenzialtopfs
die stationären Zustände
eines Elektrons verdeutlicht.
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130 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Lösungen der Schrödingergleichung für ein Elektron im
linearen Potenzialtopf mit unendlich hohen Wänden
Die Lösungen der Schrödingergleichung sind Eigenfunktionen Ψ n (x).
Sie beschreiben die stationären Zustände des Elektrons.
Ψ 1 (x) ~ sin ( x · π }
L )
Ψ 2 (x) ~ sin ( x · 2 π }
L ) Ψ 3 (x) ~ sin (}
x · 3 π
L )
0 L
x
0 L
x
0 L
x
Das Quadrat der jeweiligen Eigenfunktion 3Ψ n (x)4 2 ist ein Maß für die
Wahrscheinlichkeit (Aufenthaltswahrscheinlichkeit), ein Elektron im betreffenden
Raumbereich nachzuweisen.
[Ψ 1 (x)] 2 ~ 3sin (}
x · π
L ) 4 2
[Ψ 2 (x)] 2 ~ 3sin ( x · 2 π }
L ) 4 2 [Ψ 3 (x)] 2 ~ 3sin (}
x · 3 π
L ) 4 2
0 L 0 L 0 L
Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit lässt sich auch mithilfe von
„Wolken“ unterschiedlicher Dichte darstellen.
Je größer ihre Dichte an einem Ort ist, desto größer ist die Aufenthaltswahrscheinlichkeit
des Elektrons an diesem Ort.
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Atom- und Kernphysik 131
Das Modell linearer Potenzialtopf liefert eine Erklärung
für die diskreten Energieniveaus des Elektrons eines Wasserstoffatoms.
Die Lösungen der Schrödingergleichung
für diesen Fall haben die gleiche Form wie stehende
Wellen bei maximaler Auslenkung. Das legt die Analogie
zwischen den Eigenschwingungen einer Saite und den
Eigenfunktionen im linearen Potenzialtopf nahe, so wie
es auf der Folie unten dargestellt ist. Dabei ist aber zu
beachten, dass diese Analogie Grenzen hat: Eine Saite
schwingt zwischen den Knotenpunkten hin und her. Dagegen
sind die Elektronenzustände stationär.
Nun sind allerdings Atome dreidimensionale Gebilde.
Daraus ergibt sich die Frage, wie man sich die Atomhülle
räumlich vorstellen kann.
Auch hier können Analogiebetrachtungen nützlich sein,
indem man von den bisher betrachteten eindimensionalen
Bewegungen zu zweidimensionalen Bewegungen
übergeht. Das Analogon sind schwingende Platten, bei
denen die Bereiche, die nicht mit schwingen, als Linien
sichtbar werden, wenn man die schwingende Platte vorher
mit feinem Sand gestreut hat. Diese chladnischen
Klangfiguren sind zweidimensionale stehende Wellen.
Das Analogon dazu in der Quantenphysik sind strukturierte
Oberflächen, die von der Form her chladnischen
Klangfiguren ähneln.
Für den dreidimensionalen Potenzialtopf gibt es kein
einfaches mechanisches Analogon. Eine Vorstellung erhält
man mit den Orbitalen, die beim Wasserstoff im einfachsten
Fall kugelförmig beziehungsweise hantelförmig
sind (b LB S. 454).
Diese beiden Varianten lassen sich gut mit einem Luftballon
veranschaulichen: Der Grundzustand ist der kugelförmige
Luftballon, der angeregte Zustand der zu einer
Hantel umgeformte Luftballon, der bei etwas Geschick
nach kurzer Zeit von selbst wieder in den Grundzustand
„zurückspringt“.
Eigenschwingungen einer Saite und Eigenfunktionen
im Potenzialtopf
FOLIE
Eigenschwingungen
einer Saite
λ 1 = 2 L ; f 1 = 100 Hz
λ 2 = L ; f 2 = 200 Hz
2 2
Eigenfunktionen
im Potenzialtopf
λ 1 = 2 L
Ψ 1
(x)
E 1 =
h
}
2
8 m · L 2 x
0 L
λ 2 = L
Ψ 2
(x)
E 2 =
h
}
2
· 4 8 m L 2 x
0 L
λ 3 = }
2 L
3 ; f 3 = 300 Hz λ 3 = }
2 L
3
Ψ 3
(x)
E 3 =
h 2
}
8 m · L 2 · 9 x
0 L
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132 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Zustände der Atomhülle und Quantenzahlen
Die Energieniveaus in der Atomhülle hängen von einer Zahl n mit
n = 1, 2, 3, ... ab. Für das Wasserstoffatom gilt:
E n = –13,6 eV · }
1 E n 2 n = – R H · h · c · }
1 n 2
Für n = 1 ergibt sich der Grundzustand, für n = 2 der erste angeregte
Zustand usw.
Für die verschiedenen energetischen Zustände erhält man unterschiedliche
Orbitale.
Orbitale für n = 1 Orbitale für n = 2
x
x
x
x
Knotenfläche
z
y
z
y
Knotenfläche
z
y
Knotenfläche
z
y
Die geometrischen Eigenschaften der Orbitale lassen sich durch Zahlen
charakterisieren, die man Quantenzahlen nennt.
Quantenzahl Bedeutung mögliche Werte
Hauptquantenzahl
n
Nebenquantenzahl
l
(Bahndrehimpulsquantenzahl)
Magnetquantenzahl
m
Spinquantenzahl
s
kennzeichnet das
jeweilige Energieniveau
des Elektrons der Hülle.
kennzeichnet die Anzahl
der Knotenflächen im
Orbital.
kennzeichnet Orbitale mit
gleichem n und l nach der
Orientierung im Raum.
beschreibt die Richtung
der Eigenrotation des
Elektrons, hat aber keinen
Einfluss auf die Form des
Orbitals.
n = 1, 2, 3, ...
l = 0, 1, 2, ..., n – 1
(s, p, d, f )
m = – l, ..., –1, 0, 1, ..., + l
s = + }
1 2 , – }
1 2
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Atom- und Kernphysik 133
Bei der Behandlung des Atomkerns stehen folgende inhaltlichen
Schwerpunkte im Zentrum:
− der Atomkern und seine Bestandteile (im Wesentlichen
eine Wiederholung),
− das Potenzialtopfmodell als einfaches Modell für den
Atomkern,
− Kernumwandlungen und Radioaktivität,
− Energiefreisetzung durch Kernspaltung und Kernfusion.
Ein Schwerpunkt dieses Inhaltsbereichs ist die Behandlung
eines einfachen Modells für den Atomkern. Dabei
ist zu beachten, dass es unterschiedliche Kernmodelle
gibt, die genutzt werden, um verschiedene Phänomene
zu beschreiben bzw. zu erklären.
So ist das Tröpfchenmodell gut geeignet, Kernspaltung
oder Kernfusion anschaulich zu beschreiben.
Beim Potenzialtopfmodell des Atomkerns (b Folie unten)
geht es vorrangig um die Beschreibung der diskreten
Ener gieniveaus von Protonen und Neutronen im Atomkern
sowie um die Erklärung des Zustandekommens von
α-, β- und γ-Strahlung. Eine zusammenfassende Darstellung
ist auf der Folie S. 134 zu finden.
Diskutiert wird immer wieder, wie man diese Strahlungen
bezeichnet. Der historische Begriff "radioaktive Strahlung"
ist weitverbreitet und auch nicht missverständlich,
wie mitunter behauptet wird. Ein sinnvoller Oberbegriff
ist "Kernstrahlung", weil die Quelle aller drei Strahlungsarten
der Atomkern ist. Der Begriff "ionisierende Strahlung"
umfasst dagegen neben der Kernstrahlung auch
die Röntgenstrahlung und die UV-Strahlung.
In welchem Umfang auf Eigenschaften und Anwendungen
der Kernstrahlung eingegangen wird, hängt von
dem jeweiligen Lehrplan ab.
Das Potenzialtopfmodell des Atomkerns
FOLIE
Mit dem Potenzialtopfmodell lassen sich die energetischen Zustände
von Protonen und Neutronen im Atomkern darstellen.
Potenzialwall
E(r)
E pot ~ 1 }r
r
Neutronen
Protonen
R-Kernradius
2 R
Der Potenzialtopf für Neutronen
ist tiefer als der für Protonen.
Für Neutronen gibt es keinen
Potenzialwall.
Es gibt je Energieniveau maximal
2 Neutronen.
Der Potenzialtopf für Protonen
ist aufgrund der coulombschen
Kräfte nicht so tief wie der für
Neutronen.
Auf Protonen wirkt die coulombsche
Kraft auch außerhalb des
Kerns noch abstoßend. Das führt
zu einem Potenzialwall.
Es gibt je Energieniveau maximal
2 Protonen.
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134 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Strahlung aus dem Atomkern
Art der
Strahlung
Darstellung im
Potenzialtopfmodell
Beispiel, Energien,
Kernumwandlungen
α-Strahlung
E(r)
226
222
Ra g Rn + 4 α
88 86 2
r
β-Strahlung
Neutronen
Protonen
Zwei Protonen und zwei
Neutronen bilden ein
α-Teilchen, das unter
Nutzung des Tunneleffekts
den Kern verlässt.
E(r) ν β – r
Ein Neutron kann sich unter
Energieabgabe in ein
Proton, ein Elektron und ein
Antineutrino umwandeln.
Energie
diskrete Energiewerte,
2 – 5 MeV
Es erfolgt eine Kernumwandlung.
214
214
Pb g Bi + 0 e + } ν
82 83 –1
Energie
Kontinuierliches
Energiespektrum bis
etwa 1 MeV
Es erfolgt eine Kernumwandlung.
γ-Strahlung
E(r)
Fermienergie
208
208
Pb* g Pb + γ
82 82
Ein Proton kann unter
Energieabgabe in einen
niedrigeren energetischen
Zustand übergehen.
Energie
diskrete Energiewerte,
um 1 MeV
Es erfolgt keine Kernumwandlung.
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Atom- und Kernphysik
135
Mittlere Strahlenbelastung in Deutschland
FOLIE
Art der Strahlung
Dosis in mSv pro Jahr
Natürliche Strahlung
kosmische Strahlung
− auf Meereshöhe
− auf 1 500 m Höhe
terrestrische Strahlung
− bei Aufenthalt im Freien
− bei Aufenthalt in Gebäuden
„innere“ Strahlung beim
Menschen durch
− Einatmen von Radon
− durch Nahrung, Trinkwasser
0,25
0,50
0,06 … 2,2
0,09 … 2,4
1,4
0,3
Mittelwert: 2,4
Zivilisatorische Strahlung
Anwendung radioaktiver Stoffe
und ionisierender Strahlung
− bei medizinischen Untersuchungen
und Behandlungen
− in Technik, Forschung und Alltag
(hochfrequente Strahlung
bei PC, Fernseher)
− Kernwaffenversuche, Reaktorunfälle
1,5
0,02
< 0,02
Mittlere Strahlenbelastung 4,0
Mittelwert: 1,6
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136 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
Bei Strahlenbelastungen ist zu beachten, dass dazu alle
Arten ionisierender Strahlung einen Beitrag leisten. Dazu
gehören nicht nur die beim Kernzerfall auftretenden
Strahlungen (Alpha-, Beta- und Gammastrahlung), sondern
auch Röntgenstrahlung, kurzwelliges UV-Licht und
Höhenstrahlung. Erfasst werden die biologischen Wirkungen
ionisierender Strahlung durch die Äquivalentdosis
H, wobei gilt:
H = D · q
Dabei sind D die Energiedosis und q der Qualitätsfaktor.
Die Internationale Strahlenschutzkommission (ICRP) hat
1991 anstelle dieses Qualitätsfaktors den sogenannten
Strahlungs-Wichtungsfaktor w R eingeführt. Für eine
bestimmte Strahlungsart R gilt dann: Das Produkt aus
der von einem Organ oder Gewebe T aufgenommenen
Energiedosis D T,R und dem betreffenden Strahlungs-
Wichtungsfaktor ergibt die Organdosis H T :
H T = D T,R · w R
Sie wird in Millisievert (mSv) gemessen. Erfolgt die Bestrahlung
durch mehrere Strahlungsarten, so werden die
einzelnen Beiträge summiert und man erhält:
H T = S D T,R · w R
R
Für die Strahlungs-Wichtungsfaktoren gilt:
Strahlungsart und
Energiebereich
Strahlungs-Wichtungsfaktor
Die Organdosis besagt nur wenig darüber, wie groß das
strahlenbedingte Risiko für Schädigungen tatsächlich ist,
da die Strahlenempfindlichkeit der einzelnen Organe
sehr unterschiedlich ist. Maß für das gesamte Strahlenrisiko
ist die effektive Dosis E. Die effektive Dosis E für
eine Strahlungsart und ein Organ oder Gewebe T ist die
mit dem Gewebe- Wichtungsfaktor multiplizierte Organdosis:
E = w T · H T
Sind mehrere Strahlungsarten und verschiedene Organe
beteiligt, so ergibt sich die effektive Dosis als Summe aller
Anteile zu:
E = S w T · H T
R
Gemessen wird die effektive Dosis ebenfalls in Millisievert
(mSv). Auf die Zeit bezogen wird sie effektive Dosisleistung
genannt. Diese auf den menschlichen Körper
bezogene effektive Dosisleistung liegt in Deutschland im
Mittel bei etwa 4 mSv/Jahr.
Wegen der sehr unterschiedlichen Individualität der Menschen
geht man bei wissenschaftlichen Berechnungen
von einem Standardmenschen aus. Dieser Standardmensch
hat ein Alter von 20 bis 30 Jahren, eine Gesamtlebensdauer
von 70 Jahren, ein Körpergewicht von 70 kg,
eine Körperoberfläche von 1,8 Quadratmetern und eine
Körpergröße von 170 cm. Auch die Zusammensetzung
des Körpers dieses Standardmenschen ist festgelegt.
Einige Gewebe-Wichtungsfaktoren sind in der nachfolgenden
Tabelle angegeben.
Photonen beliebiger Energie 1
Gewebe oder Organ
Gewebe-Wichtungsfaktor
Elektronen beliebiger
Energie
Neutronen
< 10 keV
10 keV bis 100 keV
100 keV bis 2 MeV
2 MeV bis 20 MeV
> 20 MeV
1
5
10
20
10
5
Protonen 5
Alphateilchen, Spaltfragmente,
schwere Kerne
20
Keimdrüsen 0,20
Dickdarm 0,12
Knochenmark (rot) 0,12
Lunge 0,12
Magen 0,12
Blase 0,05
Brust 0,05
Leber 0,05
Schilddrüse 0,05
Speiseröhre 0,15
Haut 0,01
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Atom- und Kernphysik
137
Wirkung ionisierender Strahlung auf den Menschen
FOLIE
Absorption von Strahlungsenergie
Zeitdauer
Physikalische Prozesse
(Ionisation, Anregung)
10 –16 s
Molekulare Veränderungen
(an Proteinen, Enzymen, Nukleinsäuren)
10 –6 s
Sekunden
bis Stunden
Veränderungen in den Zellen
Körperzellen
Keimzellen
Schäden beim bestrahlten
Individuum (einschl. Fötus)
Schäden bei
den Nachkommen
Akute oder
Frühschäden
Spätschäden
(kein Krebs)
Leukämie,
Krebs
Genetische
Schäden
Stunden
bis Jahre
Sicher eintretende Schäden
Zufällige Schäden
Die Wirkung ionisierender Strahlung auf Menschen ist abhängig von
− der Art und Energie der Strahlung,
− der Dosis der Strahlung,
− der räumlichen und zeitlichen Verteilung der Strahlung,
− den Milieufaktoren.
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138 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
Bei den energetischen Betrachtungen von Kernprozessen
geht es um zwei grundlegende physikalische Sachverhalte:
− Die Schüler sollen das Wesen der Bindungsenergie
bei Atomkernen erfassen, auch die Abhängigkeit der
Bindungsenergie je Nukleon von der Massenzahl.
Das lässt sich überzeugend anhand des üblichen Diagramms
(LB S. 492) erläutern.
− Die Schüler sollen den Zusammenhang zwischen Massendefekt
und Energie E = Δm · c 2 auf kernphysikalische
Prozesse anwenden.
Für das Gesamtthema bietet sich ein historischer Einstieg
an: die Entdeckung der Kernspaltung durch HAHN und
STRASSMANN.
Bezüglich der Kernkraftwerke ist es sinnvoll, den Schülern
u. a. einen Überblick über deren räumliche Verteilung
in Deutschland und dem benachbarten Ausland und
über deren Bedeutung für die Elektroenergieerzeugung
heute zu geben.
Bezüglich der Sicherheit von Kernkraftwerken und der
Entsorgung radioaktiver Abfälle sollte u. a. auf Folgendes
aufmerksam gemacht werden:
− Kernkraftwerke sind nach heutigen Sicherheitsstandards
gebaut. Wie bei jeder technischen Anlage kann
es auch in Kernkraftwerken Defekte und Havarien
geben.
− Aus physikalischen Gründen kann ein Kernkraftwerk
nicht wie eine Atombombe explodieren. Gefährlich
könnte der Austritt größerer Mengen radioaktiver
Stoffe sein, so wie es 1986 im ukrainischen Tschernobyl
und 2011 im japanischen Fukushima passiert ist.
− Der radioaktive Abfall (85 % niedrig radioaktiv, 5 %
hoch radioaktiv) ist bei richtiger Lagerung ungefährlich.
Das Problem besteht hier darin, dass wegen der
teilweise sehr langen Halbwertszeit eine sichere Lagerung
über viele Jahrzehnte erfolgen muss.
Bei der Behandlung der Kernfusion bietet es sich an, auf
die Prozesse im Innern der Sonne einzugehen. Dazu sind
im Lehrbuch einige Informationen gegeben. Ergänzend
dazu sei auf folgende Aspekte aufmerksam gemacht.
Dass die Temperatur im Innern der Sonne trotz der niedrigen
Umsatzrate so hoch ist, liegt daran, dass die Sonne
so groß ist. Sie isoliert sich praktisch selbst von innen nach
außen. Die Temperatur in der Sonne stieg solange an, bis
das Temperaturgefälle so groß war, dass gerade die je
Zeiteinheit im Innern erzeugte Energie zum Sonnenäußeren
transportiert wird. Zwischen dem Innern der Sonne
und ihrem Äußeren herrscht ein Temperaturdifferenz
von mehreren Millionen Grad. Dieser große Temperaturunterschied
verteilt sich aber auf mehrere hunderttausend
Kilometer. Je Meter hat die Sonne im Durchschnitt
nur einen Temperaturabfall von etwa 0,1 °C.
Wieso explodiert die Sonne nicht?
Je höher die Temperatur bei der Kernfusion ist, umso
schneller läuft sie ab. Eine kleine Temperaturerhöhung
im Sonneninnern müsste demnach zu einer verstärkten
Kernfusionsrate und dadurch zu noch mehr Temperaturanstieg
führen. Man wird also erwarten, dass die Sonne
nach kurzer Zeit explodieren müsste wie ein riesiger
Treibstofftank. Die Sonne explodiert jedoch nicht, weil
sie Gasball ist. Gas dehnt sich – sofern Platz dafür ist –
bei Temperaturerhöhung aus. Diese Ausdehnung gegen
ihre eigene Schwerkraft führt dazu, dass die Temperatur
des Gases sogar sinkt. Damit sinken auch die Temperatur
und die Umsatzrate der Kernfusion. Die Temperatur
stabilisiert sich.
TAFELBILD
Energie aus dem Atom
Bei einer Reihe von Kernumwandlungen wird Energie freigesetzt. Von praktischer Bedeutung sind
zwei Prozesse.
Kernspaltung
Ein schwerer Atomkern (z. B. Urankern) wird in
zwei mittelschwere Kerne aufgespalten.
Dabei wird Energie freigesetzt.
Beispiele:
− Kernkraftwerk,
− Atombombe
Kernfusion
Leichte Atomkerne (z. B. Wasserstoffkerne)
verschmelzen zu einem schwereren Atomkern
(z. B. zu einem Heliumkern).
Dabei wird Energie freigesetzt.
Beispiele:
− Energiefreisetzung in der Sonne,
− Wasserstoffbombe
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Atom- und Kernphysik
139
Kernfusion im Innern der Sonne
FOLIE
Im Innern der Sonne verschmelzen in jeder Sekunde 567,0 Millionen
Tonnen Wasserstoff zu 562,7 Millionen Tonnen Helium. Der Vorgang
wird als Heliumsynthese oder als Proton-Proton-Zyklus bezeichnet.
1
1
H
1
1
H
1
1
H
H
1
1
2
1H
E 2 1H
E
1
1
H
3
2
He
E
E
3
2
He
H
1 1
4
2
He
E
1
1
H
1
1
H
Durch Reaktionsgleichungen lässt sich der Gesamtprozess so
beschreiben:
1
H + 1
H g 2 H + 1 1 1 e+ + ν + 1,19 MeV
2
H + 1
H g 3 He + γ + 5,49 MeV
1 1 2
3
He + 3
He g 4 He + 1 H + 1 H + 12,85 MeV
2 2 2 1 1
Der Massendefekt beträgt in jeder Sekunde Δm = 4,3 · 10 6 Tonnen.
Nach E = Δm · c 2 entspricht das einer Energie von 3,85 · 10 26 J, die in jeder
Sekunde von der Sonne in den Weltraum abgestrahlt wird.
Ein Teil dieser Energie erreicht die Erdoberfläche.
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140 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Streuexperimente zur Untersuchung
der Struktur der Materie
Eine grundlegende Methode zur Gewinnung von Erkenntnissen über
den Aufbau der Materie sind Streuexperimente.
Bekannte Teilchen (z. B. Protonen) werden gegeneinander oder auf
Targets (zu untersuchende Objekte) geschossen. Die Ergebnisse der
Wechselwirkungen werden registriert und daraus Folgerungen über
Strukturen und Eigenschaften von Teilchen abgeleitet.
Ein historisch bedeutsames Streuexperiment (E. RUTHERFORD, um 1910)
Strahl von
α-Teilchen
abgelenkte
α-Teilchen
Goldfolie
Atomkern
Leuchtschirm
Lichtblitz
Erkenntnisse aus diesem Experiment:
− Die Atomhülle ist weitgehend leer.
− Im Atom gibt es ein sehr kleines, massives Objekt, von dem
α-Teilchen unterschiedlich abgelenkt werden. Es wird als Atomkern
bezeichnet.
− Der Atomkern ist positiv geladen.
Insgesamt gilt für Streuexperimente:
− Effekte sind nur erzielbar, wenn streuendes und gestreutes Objekt
die gleiche Größenordnung haben und damit tatsächlich Wechselwirkungen
auftreten.
− Die Erforschung immer kleinerer Strukturen erfordert immer größere
Geschwindigkeiten und Energien der Streupartner
(Beispiel: LHC Genf).
Experimente und theoretische Überlegungen führen zu neuen
Erkenntnissen über die Struktur der Materie und ihrer Grundbausteine.
Die gegenwärtigen Erkenntnisse sind im Standardmodell zusammengefasst.
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Atom- und Kernphysik
141
Elementare Bausteine der Materie
FOLIE
Teilchen werden aus Gründen der Übersichtlichkeit in Familien zusammengefasst.
Teilchenfamilien
Leptonen
Hadronen
Elektron e
Myon μ
Elektron-Neutrino ν e
Myon-Neutrino ν μ
Tauon τ Tauon-Neutrino ν τ
Pion π +
Mesonen
Baryonen
Kaon K 0
Proton p
Neutron n
Hyperonen
Alle Hadronen sind aus Quarks zusammengesetzt. Damit sind nach
heutigem Erkenntnisstand Quarks und Leptonen die Grundbausteine
für alle anderen massebehafteten Teilchen.
Familie 1 2 3
Quarks
u up c charm t top
d down s strange b bottom
Leptonen
ν e
Elektron-
Neutrino
ν μ
Myon-
Neutrino
ν τ
Tauon-
Neutrino
e Elektron μ Myon τ Tauon
− Die vier Teilchen der 1. Familie bilden die stabile Materie.
Alle anderen Teilchen sind heute nur künstlich herstellbar.
− Zu jedem der 12 Elementarteilchen gibt es jeweils ein Antiteilchen.
Sie haben die gleiche Masse wie das jeweilige Teilchen, jedoch
die entgegengesetzten Ladungen (Farbladung, schwache Ladung,
elektrische Ladung).
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142 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Fundamentale Wechselwirkungen
Es existieren zwischen Teilchen vier fundamentale Wechselwirkungen
bzw. Kräfte. Eine Kraft zwischen Teilchen wirkt aber nur, wenn sie eine
ganz bestimmte Eigenschaft besitzen.
Wechselwirkung
bzw. Kraft
wirkt
zwischen
wirkt auf
die Eigenschaft
Austauschteilchen
Reichweite
relative
Stärke
starke
Kraft
Farbladung
Quarks,
Protonen,
Neutronen
Gluon 10 –15 m 1
elektromagnetische
Kraft
elektrische
Ladung
elektrisch
geladene
Teilchen
Photon
∞
F ~ 1 }
r 2 10 –2
schwache
Kraft
schwache
Ladung
allen
Teilchen
W- und
Z-Boson
10 –17 m 10 –13
Gravitationskraft
Masse
allen
Teilchen
Graviton
(?)
∞
F ~ 1 }
r 2 10 – 40
− Die starke Kraft bewirkt, dass Protonen, Neutronen und Atomkerne
als stabile Teilchen existieren.
− Die elektromagnetische Kraft bewirkt, dass um einen positiv
geladenen Atomkern eine negativ geladene Atomhülle existiert,
also stabile Atome vorhanden sind.
− Gravitationskräfte spielen im Bereich von Teilchen eine untergeordnete
Rolle und können dort – im Unterschied zur
Makrophysik – häufig vernachlässigt werden.
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Spezielle Relativitätstheorie 143
2.8 Spezielle Relativitätstheorie
Für die Behandlung von Elementen der Relativitätstheorie
stehen in der Regel nur wenige Unterrichtsstunden
zur Verfügung. Es geht um die Vermittlung ausgewählter
Grundlagen, insbesondere um
− die erkenntnistheoretisch wichtigen Erkenntnisse
über Raum und Zeit,
− relativistische Effekte wie die Längenkontraktion,
die Zeitdilatation und die Addition von Geschwindigkeiten,
− die Abhängigkeit der Masse von der Geschwindigkeit
und
− die Äquivalenz von Energie und Masse.
Insbesondere sollte beim Einstieg in die SRT folgender
Fakt beachtet werden: Eine Reihe von Aussagen der
SRT widerspricht dem „gesunden Menschenverstand“,
das heißt in diesem Fall, der Erfahrungswelt der Schüler.
Darum ist es zweckmäßig, vom Begriffssystem und den
erkenntnistheoretischen Grundlagen der klassischen Mechanik
(der Erfahrungswelt der Schüler) auszugehen und
die Ansätze für die von EINSTEIN eingeführte neuartige Betrachtung
klar herauszuarbeiten. Vor allem ist die uneingeschränkte
Akzeptanz der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit
für die Schüler schwer zu verinnerlichen.
Daraus resultieren häufig Verständnisprobleme bei den
Schlussfolgerungen aus den einsteinschen Postulaten.
Daher ist es angebracht, immer wieder zu zeigen, dass die
bekannten Aussagen der klassischen Mechanik (z. B. der
Addition der Geschwindigkeiten) weiterhin als Grenzfall
(v << c) ihre Gültigkeit haben.
Als Ausgangspunkt für alle Betrachtungen kann die
klassische mathematische Beschreibung der Bewegung
eines Massepunkts gewählt werden. Wesentliches Ziel ist
hierbei neben einer Wiederholung bereits vermittelter
Grundlagen die erstmalige systematische Analyse der
newtonschen Vorstellungen von Raum und Zeit.
Dazu ist festzustellen: Lange bevor die Physik als Fachwissenschaft
begründet wurde, gab es schon aus naturphilosophischer
Sicht Diskussionen über die Begriffe
Raum und Zeit. Exemplarisch sollten ARISTOTELES und GALILEI
genannt werden, deren Auffassungen Eckpunkte für die
newtonschen Raum-Zeit-Vorstellungen waren. Letztendlich
sind NEWTONS Vorstellungen historisch gewachsen. Er
entwickelte seine „Mechanik“, indem er von einer bestimmten
Auffassung von Raum und Zeit ausging. In einer
modernen Fassung könnte man die newtonsche Vorstellung
von Raum und Zeit so formulieren: Raum und
Zeit existieren losgelöst von den physikalischen Körpern,
die sich im Raum bewegen.
Auffassungen von Raum und Zeit
FOLIE
Klassische Vorstellungen
(I. NEWTON, um 1700)
Raum und Zeit existieren objektiv.
Sie sind unabhängig vom Bewegungszustand
eines Körpers.
Raum und Zeit beeinflussen sich
gegenseitig nicht.
Der Raum ist unendlich. Alle
Punkte und Richtungen sind
gleichberechtigt (absoluter
Raum).
Die Zeit vergeht gleichförmig und
ohne Beziehung zu irgendeinem
äußeren Gegenstand (absolute
Zeit).
Relativistische Vorstellungen
(A. EINSTEIN, 1905)
Raum und Zeit sind nicht unabhängig
voneinander. Insbesondere
sind sie nicht unabhängig
vom Bewegungszustand eines
Körpers.
Einen absoluten Raum gibt es
nicht.
Die Zeit ist eine relative Größe.
Die gemessene Zeitdauer eines
Vorgangs hängt vom Bezugssystem
ab.
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144 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
Das Relativitätsprinzip der klassischen Mechanik kann,
ausgehend von der Beschreibung der Bewegung eines
Körpers von verschiedenen Bezugssystemen (Inertialsystemen)
aus, zunächst anschaulich formuliert werden:
Die Beschreibung der Bewegung eines Körpers ist für
beide Bezugssysteme gleich (Struktur und physikalischer
Inhalt der Gleichungen). Kein Bezugssystem ist bevorzugt.
Daran anschließend wird der Begriff Inertialsystem
mithilfe des Trägheitsgesetzes definiert und das Relativitätsprinzip
entsprechend formuliert.
Im Unterrichtsgespräch ergibt sich sofort die Frage nach
den „Transformationsregeln“.
Folgende Aufgabenstellung kann als Ausgangspunkt für
die Erarbeitung der Galilei-Transformationsgleichungen
dienen:
− Ort und Geschwindigkeit eines Körpers sind im Inertialsystem
S gegeben.
Wie werden Ort und Geschwindigkeit berechnet,
wenn sich der Beobachter im Inertialsystem S’ befindet
(S’ bewegt sich bezüglich S mit der Geschwindigkeit
v)?
− Welcher Zusammenhang besteht zwischen den verschiedenen
Orts- und Geschwindigkeitsmessungen?
− Die Zeitmessung erfolgt auf der Grundlage der newtonschen
Vorstellungen, d. h., es ist t = t’.
Für den Schüler ist ein konkretes Beispiel vorteilhaft,
z. B. die Bezugssysteme Bahndamm (S) und Zug (S’) oder
Baum (S) und fahrendes Auto (S’).
Die Lorentz-Transformation basiert auf der Annahme,
dass die Lichtgeschwindigkeit für jeden Beobachter, der
sich in einem Inertialsystem befindet, den gleichen Wert
haben muss. Als historisches Experiment dazu kann das
Michelson-Experiment einbezogen werden.
Das Postulat von der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit
sollte an dieser Stelle durch die Behandlung von weiteren
(neueren) Experimenten gestützt werden. So ist z. B. die
weltweite Synchronisation von Atomuhren mithilfe von
Radiosignalen unabhängig von der Bewegung der Erde
relativ zum Signal ein weiterer experimenteller Beleg für
die Konstanz von c.
Aus der Behandlung der Gleichzeitigkeit zweier räumlich
getrennter Ereignisse ergibt sich im Unterrichtsgespräch
die Frage nach der Zeitdauer eines Ereignisses an einem
Punkt im System S’ von beiden Systemen aus betrachtet
(kann auch als Zeitintervall zwischen zwei Ereignissen an
einem Ort aufgefasst werden).
Das im Lehrbuch (b S. 29) vorgeschlagene Gedankenexperiment
für die Zeitdilatation eignet sich für die
selbstständige Erarbeitung durch den Schüler.
Als Übung können die Schüler mit Zahlenwerten die Zeitdilatation
für eine Lichtuhr berechnen. Hierfür bietet sich
die konkrete Arbeit in der Darstellung im Lehrbuch auf
S. 29 an.
FOLIE
Die Konstanz der Vakuumlichtgeschwindigkeit
1
c =
√ } = 299792 }
km ε 0 · 0
s
Klassische Geschwindigkeit
u' = 3 }
km h
Relativistische Geschwindigkeit
u' = 299 711 }
km s
v = 60 }
km h
Beobachter A
Beobachter B
Beobachter A
v = 60 }
km h Beobachter B
u = u' + v
u = 63 km }
h
v = 0,0170 } km s
u = }
v + u'
1 + }
v · u'
c 2
u = 299 711 km }
h
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Spezielle Relativitätstheorie
145
Die klassische Vorstellung über Bewegungen
1. Ein Auto bewegt sich geradlinig und gleichförmig auf einer Landstraße mit der Geschwindigkeit
v. Seine Bewegung soll in zwei verschiedenen Bezugssystemen beschrieben werden.
Mit dem Baum
verbundenes Bezugssystem S (x, y, z)
Mit dem fahrenden Auto
verbundenes Bezugssystem S’ (x’, y’, z’)
ARBEITSBLATT
z'
z
y
v
y'
x
M
x'
v
a) Beschreiben Sie in Worten von jedem der beiden Bezugssysteme aus die Bewegung des Baums
und die des Autos!
b) Die Zeit vergeht in beiden Bezugssystemen gleich schnell. Es gilt also t = t ’. Die Relativbewegung
erfolgt nur in x-Richtung. Welche Aussage lässt sich dann über die Koordinaten in
y und y ’ bzw. z und z ’ treffen?
c) Bezüglich der x-Richtung lässt sich die Bewegung im jeweils anderen Bezugssystem beschreiben,
wenn die Größen in einem Bezugssystem gegeben sind. Ergänzen Sie die Übersicht!
Größe in S gegeben und in S’ gesucht
(Transformation S g S’)
Größe in S’ gegeben und in S gesucht
(Transformation S’ g S)
2. Die oben beschriebene Transformation von einem Bezugssystem in ein anderes wird in der Physik
als Galilei-Transformation bezeichnet. Zeigen Sie mithilfe der Galilei-Transformation:
Die Relativgeschwindigkeit zweier Körper K 1 und K 2 , die sich im System S mit den Geschwindigkeiten
v 1 und v 2 in Richtung der positiven x-Achse bewegen, ändert sich nicht, wenn man die
Geschwindigkeiten der Körper von S’ aus betrachtet (S’ bewegt sich mit v gegenüber S).
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146 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Zeitdilatation und Längenkontraktion
Zeitdilatation
1. Fall
An einer Stelle im System S’ findet
der physikalische Vorgang in
der Zeit Δt’ statt.
Der Beobachter in S bestimmt
die Zeit Δt.
Zusammenhang zwischen Δt und
Δt’:
Δt’
Δt =
√ } 1 – }
v 2
c 2
bzw. Δt > Δt’
2. Fall
An einer Stelle im System S
findet der physikalische Vorgang
in der Zeit Δt statt.
Der Beobachter in S’ bestimmt
die Zeit Δt’.
Zusammenhang zwischen Δt und
Δt’:
Δt
Δt’ =
√ } 1 – }
v 2
c 2
bzw. Δt < Δt’
Längenkontraktion
1. Fall
Der Maßstab ruht im System
S’ und hat dort die Länge l’.
Der Beobachter in S bestimmt
zu einem festen Zeitpunkt die
Länge l.
Zusammenhang zwischen l und
l’:
l = l’ · √ } 1 – v 2
} bzw. l < l’
2
c
2. Fall
Der Maßstab ruht im System S
und hat dort die Länge l.
Der Beobachter in S’ bestimmt
zu einem festen Zeitpunkt die
Länge l’.
Zusammenhang zwischen l und
l’:
l’ = l · √ } 1 – v 2
}
c 2
bzw. l’ < l
In einer zusammenfassenden Betrachtung können die
Zusammenhänge bei verschiedenen Bedingungen dargestellt
werden (b Übersicht oben).
Damit lässt sich das inhaltliche Verständnis für die Relativität
von Zeit- und Längenmessungen vertiefen.
In einer Verallgemeinerung kann folgende Aussage getroffen
werden:
Mit Δt 0 als Zeitdauer des Vorgangs bzw. l 0 als Länge des
Maßstabes im jeweiligen Ruhesystem folgt:
Δt
Δt =
0
√ } 1 – }
v 2
= Δt 0 · k bzw. l = l 0 · √ } 1 – }
v 2
c 2
= }
l0 c 2 k
Die Beispiele aus dem Lehrbuch runden diese Sequenz
ab. Auch eine Besprechung des Zwillingsparadoxons
kann das Verständnis für die physikalischen Vorgänge
vertiefen.
Das Zwillingsparadoxon wird gern als Beispiel gewählt,
da gerade semantische Unbestimmtheiten der Voraussetzung
des Gedankenexperiments eine scheinbar paradoxe
Situation bei der Analyse – hier können die Schritte
durchaus logisch fehlerfrei sein – ergeben.
Die Zeitdauer beider Uhren (Lebensalter der Zwillinge)
ist, da die beiden Uhren auf unterschiedlichen Wegen
zum Ausgangspunkt zurückkehren, nicht symmetrisch.
Dann ist auch die Zeit, welche die beiden Uhren anzeigen,
unterschiedlich.
Eine anschauliche Deutung einiger relativistischer Effekte
ist mithilfe von Minkowski-Diagrammen möglich. Die
Lehrpläne fordern ihre Behandlung in der Regel nicht. Im
Lehrbuch sind auf den Seiten 524 –525 einige Beispiele
für Minkowski-Diagramme dargestellt. Sie können in den
Unterricht einbezogen oder von interessierten Schülern
selbstständig erschlossen werden.
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Spezielle Relativitätstheorie
147
Grundlegende Aussagen der speziellen Relativitätstheorie
(ALBERT EINSTEIN, 1905)
FOLIE
Die zwei einsteinschen Postulate sind:
1. Relativitätsprinzip: Alle Inertialsysteme sind bezüglich physikalischer
Gesetze gleichberechtigt. Die fundamentalen Naturgesetze gelten in
jedem Inertialsystem in gleicher Weise.
2. Prinzip von der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit: Die Vakuumlichtgeschwindigkeit
ist in allen Inertialsystemen stets gleich groß.
Sie ist unabhängig vom Bewegungszustand der Lichtquelle und des
Beobachters bei der Messung.
Aus diesen Postulaten ergeben sich wichtige Folgerungen:
1. Raum und Zeit sind nicht unabhängig voneinander und
nicht absolut.
2. Zwei Ereignisse, die in einem Inertialsystem S gleichzeitig stattfinden,
erfolgen in einem dazu bewegten Inertialsystem S’ nicht gleichzeitig
(Relativität der Gleichzeitigkeit).
3. In seinem Ruhesystem S dauert ein physikalischer Vorgang am kürzesten
(Eigenzeit). Von einem dazu bewegten System S’ aus wird die
Zeitdauer größer gemessen.
Δt’ =
Δt
√ } = Δt · k (Zeitdilatation)
1 – }
v 2
c 2
4. In seinem Ruhesystem S hat ein Körper seine größte Länge (Eigenlänge).
In einem dazu bewegten System S’ ist die Länge geringer.
l’ = l · √ } 1 – }
v 2
= }
l c 2 k
5. Die Masse eines Körpers
hängt von seiner
Geschwindigkeit ab.
Es gilt:
m 0
(Längenkontraktion)
m
}
m 0
4
3
}
v c
m =
√ } = m 0 · k
1 – }
v 2
c 2 2
6. Masse und Energie
1
sind zueinander
äquivalent:
E = m · c 2 0
0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0
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148 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
2.9 Astrophysik
Die Astronomie gehört als eine der ältesten Naturwissenschaften
zu den festen Bestandteilen der Kultur der
Menschheit. Sie hat stets das Weltbild der Menschen
entscheidend geprägt, hat aber auch von jeher praktische
Bedeutung gehabt. Grundlegendes Wissen über
die Entwicklung der Astronomie und des Weltbilds, über
die Stellung der Erde im Weltall, über die Natur der Himmelskörper
sowie die im Kosmos wirkenden Gesetze und
Entwicklungsprozesse sind wesentlicher Bestandteil einer
fundierten naturwissenschaftlichen und humanistischen
Bildung.
Für die Astrophysik im Rahmen eines Physiklehrgangs
stehen in der Regel nur relativ wenige Unterrichtsstunden
zur Verfügung. Das erfordert die Beschränkung auf
ausgewählte Inhaltsbereiche, die ihrerseits auch nur exemplarisch
behandelt werden können. Als inhaltliche
Schwerpunkte, die auch im Lehrbuch ausgewiesen sind,
bieten sich an:
− ein Einblick in die grundlegenden Forschungsmethoden
und die genutzten Beobachtungsinstrumente,
− ein Überblick über das Sonnensystem und die zu ihm
gehörenden Himmelskörper,
− die Behandlung der Sonne als ein typischer Hauptreihenstern,
− ein Überblick über Sterne und deren Entwicklung,
− eine Übersicht über große Strukturen im Weltall sowie
Einblicke in einige Probleme der Kosmologie.
Dementsprechend ist dieses Kapitels auch für Kurse mit
Schwerpunkt Quantenphysik relevant, wenn auch nicht
alle Aspekte in der vollen Breite unterrichtet werden
müssen. Insbesondere fordert der Lehrplan die Vermittlung
des aktuellen astrophysikalischen Weltbilds sowie
der speziellen Relativitätstheorie.
Um Aussagen über Himmelkörper und ihre Entwicklung
zu machen, sind Beobachtungen in allen Wellenlängenbereichen
erforderlich. Die Astronomen verfügen heute
über die entsprechenden technischen Mittel.
Durch Kombination der Aussagen aus den einzelnen
Wellenlängenbereichen können zunehmend genauere
Aussagen über Himmelkörper und ihre Entwicklung gewonnen
werden.
Bei den optischen astronomischen Instrumenten sollte
zunächst auf den Refraktor eingegangen werden. In
welchem Umfang das geschieht, hängt von den physikalischen
Vorkenntnissen der Schüler und der Auffassung
dazu ab, ob man die Instrumente lediglich als Hilfsmittel
zur Gewinnung von Beobachtungsdaten auffassen will
oder die Schüler auch genauere Vorstellungen über die
Wirkungsweise dieser Geräte erhalten sollen.
−
−
−
Linsen weisen eine Reihe von Abbildungsfehlern auf.
Diese lassen sich – wenn auch mit teilweise hohem
Aufwand – weitgehend korrigieren.
Die Helligkeit eines Bildes wird weitgehend durch
den Linsen- oder Spiegeldurchmesser bestimmt. Linsen
können aber nicht beliebig groß im Durchmesser
gefertigt werden, da sie sich verformen würden.
Sie können nur am Rand zur Erhöhung der Stabilität
durch eine Metallfassung unterstützt werden. Damit
ergeben sich für Linsenfernrohre deutliche Grenzen.
Hohlspiegel können in wesentlich größeren Durchmessern
gefertigt werden. Diese Hohlspiegel werden
in Spiegelfassungen am Rand und an der Rückseite
unterstützt, behalten somit in allen beliebigen Lagen
ihre Form bei und gewähren damit eine exakte optische
Abbildungsgüte.
Heutzutage ist es sogar möglich, durch in die Spiegelfassung
integrierte Elemente den Spiegel für eine exakte
Abbildung gezielt zu beeinflussen (adaptive Optik). Es
sind verschiedene optische Anordnungen im Gebrauch,
wobei die großen Teleskope meist auf verschiedene
Strahlengänge umrüstbar sind.
Dabei ist zu beachten:
− Beim Einsatz der Teleskope von der Erdoberfläche aus
verschlechtert die Erdatmosphäre die Abbildungsgüte
der Objektive. Insbesondere sind dies Ort s-
schwankungen (seeing) in Bereichen von 0,5‘‘ bis zu
einigen Bogensekunden. Dieser Nachteil kann durch
Beobachtungen von einer Erdumlaufbahn aus ausgeglichen
werden (b Hubble-Space-Telescope). Die
dabei anfallenden hohen Kosten setzen eine Grenze
beim Einsatz größerer Spiegel. Durch die Entwicklung
der adaptiven Optiken – über eine kontinuierliche
Messung des seeing wird der Spiegel durch Druckelemente
in der Spiegelfassung gezielt verformt – können
Nachteile der erdgebundenen Beobachtung in
Grenzen eliminiert werden. So werden jetzt schon
beim 8-Meter-Spiegel Auflösungen von 0,00015‘‘ erreicht.
Dies entspricht auf dem Mond einer Auflösung
von 2 m! Der „Mann im Mond“ wird beobachtbar!
Damit führt die adaptive Optik von einer seeingbegrenzten
Auflösung zu einer nur noch beugungsbegrenzten
Auflösung. Vom Erdboden aus können die
gleichen Auflösungen wie bei einem Raumteleskop
erreicht werden, und dies mit größeren Spiegeldurchmessern
und damit einer größeren Reichweite.
− Wichtig für die Arbeit mit Fernrohren ist, dass eine
Montierung das Teleskop sicher und erschütterungsfrei
in jeder beliebigen Lage hält und dass es sich auf jeden
Punkt an der Himmelskugel richten lässt.
Unabhängig davon sollten aber die Schüler auf einige
wichtige Aspekte aufmerksam gemacht werden.
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Astrophysik
149
Analyse und Registrierung des Lichts von Sternen
FOLIE
Licht als Informationsträger
Richtung, aus der
das Licht kommt
Intensität
des Lichtes
Zusammensetzung
des Lichtes
ermöglicht Aussagen
über den Ort und
die Bewegung der
Lichtquelle
ermöglicht Aussagen
über die Leuchtkraft,
die Entfernung und
die Größe der
Lichtquelle
ermöglicht Aussagen
über den physikalischen
Zustand
und die chemische
Zusammensetzung
der Lichtquelle
Registrierung von Licht
Auge
fotografische
Schicht
Lichtempfindliche
Halbleiterschicht
in CCD-Kameras
Fotometer
geringe Empfindlichkeit
und
Auflösungsvermögen,
hohe Empfindlichkeit
und hohes
Auflösungsvermögen,
höchste Empfindlichkeit
und
Auflösungsvermögen,
objektive
Bewertung der
Lichtintensität
keine Speicherungsmöglichkeit,
längere Belichtungszeiten
erforderlich
geringer zeitlicher
Aufwand
keine objektive
Bewertung
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150 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Arten von Spiegelteleskopen
Newton-Teleskop
Fokus liegt seitlich außerhalb
des Tubus, das wird durch
45°-Planspiegel vor dem
Primärfokus erreicht.
Cassegrain-Teleskop
Konvexhyperbolischer
Sekundärspiegel vor dem
Primärfokus gibt eine
Brennweitenverlängerung.
FOLIE
Spektroskopische Bestimmung der Sterntemperatur
Untersuchung der Absorption aus einem angeregten Zustand
zu niedrig
günstig
Temperatur
zu hoch
Elektronen werden
nicht angeregt.
Elektronen
werden angeregt.
Atom wird ionisiert.
Absorptionslinie
wird nicht
beobachtet.
Absorptionslinie
E 2 – E 1 = h · f
wird beobachtet.
Absorptionslinie
wird nicht
beobachtet.
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Astrophysik 151
Die Sternparallaxe
FOLIE
scheinbare Position
des Sterns
Erde
Erdbahn
Sonne
wahre Position
des Sterns
scheinbare Position
des Sterns
Position des Sterns im Fixsternbild
aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln
Gravitationslinse
FOLIE
Bild A
Licht und andere
elektromagnetische Strahlung
Erde
ferner
Quasar
Gravitationslinse
Bild B
Große Massenansammlungen im Universum können das Licht deutlich
ablenken und ähnlich wie Glaslinsen wirken.
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152 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Die Planeten unseres Sonnensystems
Erdähnliche Planeten
Merkur
Venus
Erde
Mars
Jupiterähnliche Planeten
Jupiter
Saturn
Uranus
Neptun
Physikalische Eigenschaften
Eigenschaft Erdähnliche Planeten Jupiterähnliche Planeten
Aufbau Erde Jupiter
D
D
C
B
A
0 2 000 4 000 6 000
r in km
C
B
A
0 20 000 40 000 60 000
r in km
A … fester Kern
B … flüssiger Kern
C … plastischer Mantel
D … feste Kruste
A … fester Kern
B … metallischer Wasserstoff
C … flüssiger Wasserstoff
D … Atmosphäre
Radius 2 440 … 6 378 km 24 800 … 71 825 km
Masse 0,34 · 10 24 … 5,97 · 10 24 kg 87 · 10 24 … 1 900 · 10 24 kg
Dichte 3,93 … 5,52 g · cm –3 0,69 … 1,65 g · cm –3
Oberfläche fest gasförmig
Stofflicher
Aufbau
Monde
und Ringsysteme
Eisen, schwere Oxide,
Silikate
maximal 2 Monde,
kein Ringsystem
Wasserstoff, Helium
größere Anzahl von
Monden,
Ringsysteme vorhanden
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Astrophysik
153
Aufbau der Sonne
FOLIE
Chromosphäre
Korona
Fotosphäre:
sichtbare Oberfläche
der Sonne
300 – 500 km dick
körnige Struktur
(Granulation)
Chromosphäre:
10 000 km dick
Fotosphäre
Korona:
Übergang in den
interplanetaren
Raum
Die Sonnenstrahlung
Art der
Wellen bzw.
Teilchen
Zeit bis zur
Erde
Ausbreitung
Einfallende
Strahlung
Geschwindigkeit
Auswirkungen
Elektromagnetische Wellen
Gammastrahlung
Röntgenstrahlung
UV-Strahlung
sichtbares Licht
Wärmestrahlung
Radiowellen
300 000 km }
s
(Lichtgeschwindigkeit)
Strahlungsleistung
steigt
Teilchen
Protonen
Elektronen
Heliumkerne
300 – 600 km }
s
t = 8,3 min t = 5,8 d (bei 300 km }
s )
Erdatmosphäre absorbiert
außer Licht und Radio wellen
die Strahlung.
Teilchen werden vom
Magnetfeld der Erde
abgelenkt.
Die im Abstand Erde –Sonne senkrecht pro m 2
einfallende Strahlungsleistung heißt Solarkonstante
(S = 1,37 kW }
m 2 )
Licht und Wärme zum Leben
Magnetische Stürme
Polarlicht
Störung des Funkverkehrs
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154 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
Mit dem inhaltlichen Schwerpunkt Zustandsgrößen von
Sternen lernen die Schüler ausgewählte Zustandsgrößen
und Zusammenhänge zwischen ihnen kennen. Damit
werden zugleich notwendige Voraussetzungen für das
Verständnis der Sternentstehung und Sternentwicklung
geschaffen.
Die im Unterricht zu behandelnden Zustandsgrößen
Masse, Leuchtkraft, Oberflächentemperatur, mittlere
Dichte, Spektralklasse und Radius stellen nur eine kleine
Auswahl an Zustandsgrößen dar. Als weitere wichtige
sind zu nennen: Mittlere Energieerzeugungsrate, mittlere
Molekularmasse, Schwerebeschleunigung an der
Oberfläche, Rotationsperiode, Magnetfeld.
Die Beschäftigung mit den Zustandsgrößen der Sterne
gehört zu den zentralen Aufgaben der Astrophysik, wobei
zwei Schwerpunkte hervorzuheben sind:
− Erarbeitung und Verbesserung von Methoden der Ermittlung
von Zustandsgrößen aus der Beobachtung,
− Untersuchung von Zusammenhängen zwischen Zustandsgrößen.
Mit Ausnahme der Sonne sind Zustandsgrößen an Sternen
nicht ohne weiteres komplett aus der Beobachtung
zu entnehmen. Man kann stets nur einige wenige Zustandsgrößen
direkt ermitteln und muss weitere indirekt
bestimmen. Dazu ist man auf die Kenntnis der Zusammenhänge
zwischen diesen Größen angewiesen.
Im Unterricht sollten folgende Zusammenhänge vermittelt
werden:
− Masse-Radius-mittlere Dichte eines Sterns
− Masse-Leuchtkraft-Beziehung für Hauptreihensterne
− Hertzsprung-Russel-Diagramm als Ausdruck der Zusammenhänge
zwischen Oberflächentemperatur
(Spektralklasse) und Leuchtkraft der Sterne
− Farbe des Sternlichts-Spektralklasse-Oberflächentemperatur.
Anknüpfend an die bisher erworbenen Kenntnisse der
Schüler über Zustandsgrößen der Sonne kann zunächst
ein Überblick über die durch Beobachtung ermittelbaren
Zustandsgrößen gegeben werden (b Tafelbild unten).
Im weiteren Unterrichtsverlauf sollten exemplarisch einzelne
Methoden genauer erläutert werden. Nachfolgend
ist dazu ein Angebot gemacht.
Die Bestimmung der Sternmasse kann bei Kenntnis des
Gravitationsgesetzes und der keplerschen Gesetze an
einem vereinfachten Modellsystem (ein Stern großer
Masse wird von einem Begleiter geringer Masse umkreist)
erläutert werden.
Die Ermittlung des Sternradius kann am Beispiel von
Bedeckungsveränderlichen erläutert werden. Zur Erläuterung
des Zusammenhangs zwischen dem Verlauf der
Lichtkurve und dem Radius der Sterne im System eignet
sich eine einfache Demonstration.
An der Tafel wird der Hauptstern des Bedeckungsveränderlichen
mit Kreide eingezeichnet und an äquidistanten
Punkten die von diesem Stern zum Beobachter
verlaufenden Lichtstrahlen (mithilfe von Spaltleuchten)
markiert. Aus Pappe schneidet man zwei „bedeckende
Sterne“mit unterschiedlichen Radien aus, die mit einem
Haftmagneten versehen werden. Mit den Schülern
wird vereinbart, dass diese beiden Sterne mit gleicher
Geschwindigkeit um den Hauptstern kreisen sollen. Die
Anzahl derjenigen Lichtstrahlen, die am bedeckenden
Stern vorbei zum Beobachter gelangen, ist ein Maß für
die auf der Erde registrierte Helligkeit beim Bedeckungsvorgang.
Das Ergebnis der Betrachtungen wird in einer
vereinfachten Skizze dargestellt.
Es sei darauf hingewiesen, dass Sternbedeckungen formal
nichts anderes als „Sonnenfinsternisse“ sind, wobei
der bedeckende Körper ebenfalls leuchtet.
TAFELBILD
Zustandsgröße
Ermittlung von Zustandsgrößen durch Beobachtung (Auswahl)
Möglichkeit zur Bestimmung
Masse
Radius
Leuchtkraft (absolute Helligkeit)
Oberflächentemperatur
Spektralklassen O .... M
Beobachtung von Doppelsternen
Beobachtung von Bedeckungsveränderlichen,
Interferometerbeobachtungen
aus der Entfernung und scheinbare Helligkeit,
aus dem Spektrum
aus der Beobachtung des Spektrums/Farbe des
Sternenlichts
Beobachtung des Sternenspektrums
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Astrophysik 155
Radien von Sternen
FOLIE
Riesen
Hauptreihensterne
Weiße Zwerge
Neutronensterne
R bis 10 9 km
R ≈ 10 5 km …
10 6 km
R ≈ 10 3 km
R ≈ 10 km
in den größten
Sternen findet die
Erdbahn Platz
der Sonne
vergleichbar
der Erde
vergleichbar
der Ausdehnung
von Berlin vergleichbar
Stern
Erde
Berlin
Weißer
Zwerg
Erdbahn
Sonne
Neutronenstern
Zur Veranschaulichung von Sternradien eignet sich eine
Übersicht, wie sie oben dargestellt ist.
Aus Masse und Radius eines Sterns lässt sich seine mittlere
Dichte berechnen. Um diese sehr unterschiedlichen
Dichten zu veranschaulichen, bieten sich z. B. Vergleiche
mit Wasser (ρ = 1 g · cm –3 ) an.
Das Thema Ermittlung der Oberflächentemperatur eines
Sterns sollte durch einen zeitlich vorangehenden Beobachtungsabend
bereits vorbereitet werden. Neben der
subjektiven Beobachtung ausgewählter Sterne kann man
mithilfe eines Fotoapparates Sternspuraufnahmen anfertigen,
bei denen die unterschiedliche Färbung des Sternlichtes
gut zu erkennen ist. Diese Fotos können dann im
Unterricht genutzt werden. Vergleiche mit Glühfarben
sind eine gute Möglichkeit, den Zusammenhang zwischen
Oberflächentemperatur und Farbe des ausgesandten
Lichts zu verdeutlichen: Die einfachste Möglichkeit
besteht im Betreiben einer Glühlampe über einen regelbaren
Vorwiderstand.
Für die Glühfarben gilt etwa folgender Zusammenhang:
beginnende Rotglut 500 °C
Hellrotglut 850 °C
Gelbglut 1 100 °C
Weißglut 1 500 °C
Die Oberflächentemperaturen der Sterne lassen sich naturgemäß
in Schuldemonstrationsexperimenten nicht
darstellen.
Gewarnt werden muss aber vor einem Fehlschluss: Der
subjektive Farbeindruck ist nicht gleichbedeutend mit
der Feststellung, dass das Licht, dessen Farbe wahrgenommen
wird (etwa blau), auch am intensivsten vom
Stern (Lichtquelle) ausgesandt wird. Tatsächlich ist bei einer
Temperatur von 10 000 K das Intensitätsmaximum der
Strahlung bereits im ultravioletten Bereich des elektromagnetischen
Spektrums, während bei Verwendung von
Glühlampen das Intensitätsmaximum noch im infraroten
Spektralbereich liegt (schwarzer Strahler).
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156 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung
FOLIE
Entstehung und Entwicklung von Sternen
Infolge der Gravitation
kommt es zur Kontraktion
der interstellaren Wolke.
Potenzielle Energie wandelt
sich um in thermische Energie
(Erhöhung der Temperatur)
und elektromagnetische
Strahlung.
Bei ca. 5 00 000 K im Innern der
Gaskugel: Kernfusion setzt ein.
Stern ist stabil, wenn die im
Innern erzeugte Energie gleich
der abgestrahlten Energie ist.
Bei Erschöpfung der Vorräte
an Kernbrennstoff g
Kontraktion in den
zentralen Gebieten; Hülle
nur locker gebunden.
langsame
Kontraktion
plötzliche
Kontraktion
weißer
Zwerg
Supernova
schwarzes
Loch
Neutronenstern
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Astrophysik 157
Eine viele Schüler interessierende Frage ist die nach der
Entwicklung und der Struktur des Kosmos als Ganzes, ist
es doch eine Frage, die eng mit weltanschaulichen Aspekten
verknüpft ist.
Wesentliche Grundlage für die gegenwärtig diskutierten
Weltmodelle sind die einsteinschen Gravitationsgleichungen
der allgemeinen Relativitätstheorie. In dieser
Theorie wird die Gravitation geometrisiert, den Ort jedes
Massepunkts beschreibt man durch drei Raum- und eine
Zeitkoordinate. Physikalische Vorgänge spielen sich in
einer kontinuierlichen Mannigfaltigkeit dieser vier Koordinaten
ab, wobei sich durch die Bewegung von Massen
die geometrischen Eigenschaften dieser Mannigfaltigkeit,
des Raum-Zeit-Kontinuums, stetig verändern.
Den Schülern wird man diese Überlegung nicht mitteilen.
Es ist aber sinnvoll, zuvor mit ihnen ausführlich den
Begriff des physikalischen Modells zu wiederholen, der
durch eine Vielzahl von Beispielen aus dem bisherigen
Physik- und Astronomieunterricht bekannt ist, um zu verdeutlichen,
dass physikalische Modelle stets nur einige
Aspekte der Realität abbilden können.
Für die Entwicklung des Weltalls gibt es unterschiedliche
Modelle (friedmannsche Weltmodelle). Wie sich die
künftige Entwicklung vollzieht, hängt im Wesentlichen
von der mittleren Dichte im Weltall ab.
Sollte sich das Universum weiter ausdehnen, dann vergrößert
sich auch zukünftig der mittlere Abstand zwischen
den Galaxien. Sollte es hingegen zu einem späteren Zeitpunkt
zu kontrahieren beginnen, dann fällt die Materie
in einem dem Urknall analogen Punkt zusammen.
Wichtig ist, dass die Schüler die im kosmologischen Prinzip
verallgemeinerten Erfahrungen und Erkenntnisse in
einer der folgenden gleichberechtigten Formulierungen
erfassen:
Urknall
−
−
−
−
Zeit
b
a
Zeit
Zeit
Zeit
Es existiert im Universum kein besonders ausgezeichneter
Punkt.
Alle Orte im Universum sind gleichberechtigt.
Das Universum bietet unabhängig vom Standort eines
Beobachters stets den gleichen Anblick.
Für die physikalische Beschreibung des Universums
darf man jeden beliebigen Punkt des Alls als Mittelpunkt
eines Koordinatensystems wählen.
a
b
Zeit
a
b
Zeit
Das Standardmodell des Urknalls
Urknall
vor ca. 13,7 Mrd. Jahren
n Neutronen
– Elektronen
+ Protonen
elektromagnetische
Strahlung
+ –
n –
+ +
– –
n n
Expansion und
Abkühlung
Expansion und Abkühlung
Atome bilden sich
Bildung der Atome
+
Atom (H)
–
+ n –
n + –
Atom (He)
+ –
+ –
FOLIE
Zeit
+ n –
n + –
+ n –
n + –
+ –
Vergrößerung der Wellenlänge
der elektromagnetischen
Strahlung, die heute als
Hintergrundstrahlung
beobachtet wird
+ –
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158 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 67 – 71)
3
Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs
3.1 Denk- und Arbeitsweisen in
der Physik
Keine Aufgaben vorhanden
3.2 Mechanik
Bewegungen in Natur und Technik
(LB S. 67 – 71)
1. 416 754 Ort und Weg
Betrachtet wird zum Beispiel die Bewegung eines Radfahrers,
der von einem bestimmten Ort (Ausgangsort)
losfährt, eine bestimmte Strecke fährt, dann umkehrt
und wieder zurückfährt. Er befindet sich nach einer bestimmten
Zeit wieder am Ausgangsort. Der Weg, den er
zurücklegt, wird dagegen mit der Zeit immer größer.
Hinweis: Gut geeignet für die Erläuterung des Unterschieds
sind periodische Bewegungen (Kreisbewegung,
Schwingung).
2. 418 394 Ort-Zeit-Diagramm
a) A gleichförmige Bewegung
B in Ruhe
C gleichförmige Bewegung mit größerer Geschwindigkeit
als bei A
D gleichförmige Bewegung in entgegengesetzter
Richtung zu A und C
E in Ruhe
b) Abschnitt A:
v = }
Δ s
Δ t = }
60 m
10 s = 6 }
m s = 21,6 }
km h
Abschnitt B: v = 0
Abschnitt C: v = }
Δ s
Δ t = }
60 m
5 s
3. 418 294 Zwei Fahrzeuge
= 12 }
m s = 43,2 }
km h
a) Im Ausgangszustand sind die Fahrzeuge A und B
400 m voneinander entfernt. Während B zunächst
steht, fährt A gleichförmig in Richtung B. Während
A immer gleichförmig in der gleichen Richtung weiterfährt,
beginnt B bei t = 50 s gleichförmig in der
entgegengesetzten Richtung zu fahren. Beide Fahrzeuge
sind nach etwa 57 s am gleichen Ort. Dann
entfernen Sie sich wieder voneinander.
b) Der Schnittpunkt der Graphen gibt den Ort und die
Zeit an, wo sich beide Fahrzeuge treffen. Das ist
etwa bei x = – 50 m und t = 57 s der Fall.
4. 416 484 Begegnungen
Relativgeschwindigkeit bezüglich des Radfahrers:
Fußgänger: 15 }
km h + 5 }
km h = 20 }
km h
Auto: 50 }
km h – 15 }
km h = 35 }
km h
Relativgeschwindigkeit bezüglich des Fußgängers:
Auto: 50 }
km h + 5 }
km h = 55 }
km h
Radfahrer: 15 }
km h + 5 }
km h = 20 }
km h
5. 417 314 Verschiedene Bewegungsarten
a) I und II: Der Graph im Diagramm ist eine Gerade.
Daher liegt eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung
vor.
III: Der Graph im Diagramm ist gekrümmt. Daher
liegt eine ungleichmäßig beschleunigte Bewegung
vor. Die Beschleunigung nimmt im dargestellten
Zeitraum zu.
IV: Die Geschwindigkeit nimmt gleichmäßig ab.
Es handelt sich um eine gleichförmig beschleunigte
Bewegung mit negativer Beschleunigung. Dies wird
als Bremsvorgang bezeichnet.
b) Wenn sich bei einem bestimmten Wert für die Zeit t
zwei Graphen schneiden, dann haben die entsprechenden
Körper zu diesem Zeitpunkt dieselbe
Geschwindigkeit.
6. 417 134 Durchschnittsgeschwindigkeit
a) Die Durchschnittsgeschwindigkeit ergibt sich aus
Weg und Zeit.
15 km + 30 km
v = }} 0,33 h
v = 135 }
km h
25 km + 25 km
b) v = }}
1000 s + 500 s
v = 120 }
km h
Die Durchschnittsgeschwindigkeiten sind unterschiedlich,
da sich im ersten Fall die Geschwindigkeit
auf gleiche Zeiten und im zweiten Fall auf gleiche
Wege bezieht.
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Mechanik
159
7. 419 904 Schneller bedeutet kürzer
Δt = s 1
} v – s 2
1
} v 2
Δt = 240 km
} – 240 km
}
100 }
km 130 }
km h
h
Δt = 0,55 h = 33 min
8. 419 534 Bewegungsdiagramme
a)
s in km
10. 416 994 Wege und Geschwindigkeiten
a) Es gilt s 1 + s 2 = 2 s 1 mit s 1 = v 1 · t 1
s = 2 v 1 · t 1
s = 2 · 22,2 m } s · 840 s
s = 37 296 m ≈ 37,3 km
b) v } = s
} t 1 + t 2
}
v = 37300 m
} = 25,9 m 1440 s } s = 93,2 }
km h
25
20
15
10
5
11. 416 044 Ein Überholvorgang
a) Als Dauer des Überholvorganges wird der Zeitraum
zwischen dem Wechsel auf die Überholspur bis zum
Einordnen angesehen. Neben der Relativgeschwindigkeit
ist auch die Länge der Fahrzeuge zu beachten.
40 m
30 m
0
0 2 4 6 8 10
t in min
Das Fahrzeug bewegt sich gleichförmig.
Begründung: Der Graph ist eine Ursprungsgerade.
Es gilt demzufolge s ~ t. Das ist für gleichförmige
Bewegungen der Fall.
b) v = }
s t
v =
135
27 km
}
12 min
v in km } h
2,25 km
= } = 135 }
km min
h
0
0 2 4 6 8 10 t in min
9. 418 184 Reaktionszeit eines Torwarts
a) t = } v s 11 m · s · 3,6
t = }
95 m = 0,42 s
b) Beim Elfmeter ist der Abschusspunkt des Balls festgelegt.
Eine Position vor der Torlinie würde zwar
die möglichen Winkel geringfügig einschränken,
zugleich aber die Reaktionszeit verkürzen. Sie würde
z. B. bei einer Position von 2 m vor der Torlinie nur
noch 0,34 s betragen. Eine Position deutlich vor der
Torlinie ist deshalb nicht zweckmäßig.
Bezieht man die Bewegung des Pkw auf den Lkw,
dann gilt:
− Die Relativgeschwindigkeit beträgt
90 }
km h – 72 }
km h = 18 }
km h oder 5 }
m s .
− Der Gesamtweg des Pkw beim Überholen beträgt
40 m + 20 m + 30 m + 5 m = 95 m.
− Die erforderliche Zeit ist dann:
t = s } v
b) s = v Pkw · t
t = 95 m · s } 5 m = 19 s
s = 25 }
m · 19 s = 475 m
s
20 m
c) Einige dieser Bedingungen sind:
− Relativgeschwindigkeit sollte möglichst groß sein.
Dann verkürzt sich die Überholzeit.
− Die Gesamtstrecke muss einsehbar sein. Dabei ist
zu beachten, dass die Relativgeschwindigkeit zum
Gegenverkehr sehr groß sein kann. Bewegt er sich
mit etwa gleicher Geschwindigkeit, dann sollte die
einsehbare Strecke etwa 2 s = 1 000 m lang sein.
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160 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 67 – 71)
12. 414 884 Ein schneller 100-m-Lauf
13. 419 234 Komplexe Bewegungen
0
0
v 1 = a · t
2 4 6 8 10 12 t in s
a) Die Bewegung erfolgt in den ersten vier Sekunden
beschleunigt, dann bis zum Ziel näherungsweise
gleichförmig (b Diagramm).
a) Das Auto bewegt sich zunächst mit 2 m/s 2 gleichmäßig
beschleunigt, fährt dann gleichförmig weiter
(a = 0), beschleunigt dann mit a = 4 m/s 2 und verzögert
anschließend mit –2 m/s 2 .
s in m
80
b) Es wird davon ausgegangen, dass zum Zeitpunkt
t = 0 gilt: s 0 = 0, v 0 = 0
60
Dann kann man die für das Zeichnen der Diagramme
40
erforderlichen Werte berechnen:
v-t-Diagramm:
20
v 1 = 2 }
m s 2 } s
b) Die Berechnung der Beschleunigung erfolgt unter
der Annahme, dass die Bewegung des Läufers zum
Zeitpunkt t = 0 beginnt. Das ist aber in der Realität
nicht der Fall, weil bis zum Beginn der Bewegung
eine bestimmte Reaktionszeit erforderlich ist. Damit
ist die tatsächliche mittlere Beschleunigung größer
als die berechnete. Darüber hinaus gehen wir von
einer gleichmäßig beschleunigten Bewegung aus.
Aus s = }
a 2 · t 2 erhält man durch Umstellung:
a = }
2s
t 2
a = }
2 · 20 m = 2,9 }
m (3,70 s) 2 s 2
Die durchschnittliche Beschleunigung beträgt auf
den ersten 20 m etwa 2,9 }
m . s 2
c) } v = }
s t
} v = 100 m
} 10,27 s
v 2 = 30 m }
s
v 3 = v 2 + 4 }
m · 10 s = 70 m s 2 } s
v 4 = v 3 – 2 }
m · 10 s = 50 m s 2 }
s
s-t-Diagramm:
s = }
a 2 · t 2
m
}
s
s 1 = 2 }
2
2 ·(15 s)2 = 225 m
(nach 45 s)
s 2 = s 1 + v 1 · t = 225 m + 30 }
m · 10 s = 525 m
s
s 3 = s 2 + v 2 · t = }
a 2 · t 2
s 3 = 525 m + 30 }
m
m }
s · 10 s + 4 s
}
2
· (10 s)2
2
s 3 = 525 m + 300 m + 200 m
} v = 9,7 m } s = 35 km }
h
d) Für die Augenblicksgeschwindigkeit gilt v = }
Δs
Δt bei
kleinem Δt.
Eine Möglichkeit der Messung wäre die folgende:
Zwei Lichtschranken, die mit einer elektronischen
Uhr gekoppelt sind, werden in kurzer Entfernung
voneinander (z. B. Δs = 1 m) angebracht. Beim
Auslösen der 1. Lichtschranke beginnt die Uhr zu
laufen, beim Auslösen der 2. Lichtschranke wird sie
gestoppt. Dabei muss beachtet werden, dass die
Lichtschranken durch einen Körperteil ausgelöst werden,
der sich nicht stark unterschiedlich bewegt (wie
das z. B. bei Beinen und Armen der Fall ist).
Bei der gleichzeitigen Messung für mehrere Läufer
ist z. B. die Variante denkbar, dass die Lichtschranken
senkrecht zur jeweiligen Bahn angeordnet werden.
s 3 = 1 025 m
s 4 = s 3 + v 3 · t – a }
2 · t 2
s 4 = 1025 m + 70 }
m
m }
s · 10 s – 2 s
}
2
·(10 s)2
2
s 4 = 1 025 m + 600 m – 100 m
s 4 = 1 625 m
Damit ergeben sich folgende Diagramme:
e) Erkundungsaufgabe
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Mechanik
161
v in m } s
14. 419 074 Startphase eines Bobs
60
50
40
Es liegt eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung vor.
Damit können die betreffenden Bewegungsgesetze
genutzt werden.
30
20
10
a) v = a · t
v = 1,8 m }
s 2 · 5,0 s
0
0 5 10
15 20 25 30 35 40 45
t in s
v = 9 m } s
s in m
b) s = a } 2 · t 2
s = 1,8 }
m s
}
2
·(5 s) 2
2
1 400
s = 22,5 m
1 200
1 000
800
c) v } = }
s t
}v = }
22,5 m
5,0 s
}v = }
4,5 m = 16 km s } h
600
15. 417 834 Abbremsen eines Mopeds
400
200
a) Im Diagramm ist der Zusammenhang zwischen
Geschwindigkeit und Zeit dargestellt. Die Geschwindigkeit,
die anfangs 12,5 m/s betrug, verringert sich
innerhalb von 4 Sekunden gleichmäßig auf null.
0
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45
c) Aus den Betrachtungen zu den Diagrammen (siehe
Teilaufgabe b) ergibt sich:
s = s 3 + v 3 · t – }
a 2 · t 2
s = 1025 m + 60 }
m
s · 5 s – 2 }
m s
}
2
·(5 s)2
2
s = 1 025 m + 300 m – 25 m
t in s
b) a = }
Δv
Δt
a = – 12,5 m s
} 4 s
c) s = v 0 · t – a } 2 · t 2
s = 25 m
= – 3,1 m }
s 2
16. 416 744 Bewegung eines Pkw
s = 1 300 m
In 40 s wird ein Weg von 1300 m zurückgelegt.
a)
50
v in km/h
40
d) Die Höchstgeschwindigkeit wird nach 35 s erreicht.
Sie beträgt 70 }
m (siehe b).
s
30
e) a = konst. = 2 }
m s 2
v = a · t
20
10
s = a } 2 · t 2
Mit t = } a v erhält man: s = }
a 2 · }
v 2
= }
v 2
a 2 2 a
Die Umstellung nach v ergibt: v = v (s) = √ } 2 a s
0
0
5
10 15 20 25
t in s
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162 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 67 – 71)
b) Für das t-s-Diagramm muss man die zurückgelegten
Wege berechnen:
s 1 = }
a 2 · t 2 = 13,9 m s
1
} 2 · 7 s ·(7 s)2 = 49 m
s 2 = s 1 + v · t 2 = 258 m
s 3 = s 2 + v · t 3 – }
a 2 · t 2
3
s 3 = 286 m
Damit erhält man die dargestellten Diagramme.
300
s in m
s 4 = v 2 · t 4 – a } 2 · t 4 2
s 4 = 9 }
m s · 120 s – 6 m s
}·(120 s)2
120 s · 2
s 4 = 1 080 m – 360 m = 720 m
s 5 = v 3 · t 5
s 5 = 3 }
m · 120 s = 360 m
s
s = s 1 + s 2 + s 3 + s 4 + s 5
s = 540 m + 1 080 m + 450 m + 720 m+ 360 m
s = 3 150 m
200
100
18. 415 084 Geschwindigkeitsmessung
0
0
2
1
0
–1
–2
–3
a in m }
s 2
5
5
10 15 20 25
10 15 20 25
t in s
t in s
Es soll näherungsweise die Augenblicksgeschwindigkeit
des letzten Waggons am Bahnsteigende bestimmt
werden.
Für die Augenblicksgeschwindigkeit gilt: v = }
Δs
Δt bei
kleinem Δt.
Geht man davon aus, dass die Zeit mit einer Stoppuhr
gemessen werden soll und unbedingt auch ein Sicherheitsabstand
zum fahrenden Zug eingehalten werden
muss, dann könnte man z. B. folgendes Verfahren
wählen:
− Das Bahnsteigende dient als Markierung für die
Zeitmessung.
− Es wird die Zeit gemessen, die der letzte Waggon
zum Passieren dieser Markierung braucht.
− Aus der Länge des Waggons und der Zeit ergibt sich
ein Näherungswert für die Geschwindigkeit.
19. 417 924 Perfekter Flugzeugstart
17. 417 084 Weg eines Radfahrers
Die Gesamtstrecke ergibt sich aus den fünf Teilstrecken.
Als Gesamtzeit wird 10 min angenommen.
Berechnet werden jeweils die Einzelwege s 1 bis s 5 .
s 1 = v 0 · t 1 + }
a 2 · t 1 2 mit a = }
Δv
Δt
s 1 = 3 }
m s · 120 s + 3 m s
}·(120 s)2
120 s · 2
s 1 = 360 m + 180 m = 540 m
s 2 = v 1 · t 2
s 2 = 6 }
m · 180 s = 1080 m
s
s 3 = v 1 · t 3 + }
a 2 · t 3 2
s 3 = 6 }
m s · 60 s + 3 m s
}·(60 s)2
60 s · 2
a) Aus s = }
a 2 · t 2 und v = a · t erhält man:
s = }
v 2
2 a
s = ((290 : 3,6) }
m s ) 2
}}
2 · 2,8 }
m = 1160 m
s 2
b)
v in m } s
80
60
40
20
0
0 5 10 15 20 25 30
t in s
s 3 = 360 m + 90 m = 450 m
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Mechanik
163
s in m
1 000
800
600
400
200
0
0 5 10 15 20 25 30
t in s
b) Der Anhalteweg ergibt sich aus der gleichförmigen
Bewegung während der Reaktionszeit und dem
Weg, der während des Bremsens zurückgelegt wird
(Bremsweg).
s = v · t 1 + a } 2 · t 2 2
Mit t 2 = } a v erhält man: s = v · t 1 + }
v 2
2 a
Damit ergibt sich für die verschiedenen Geschwindigkeiten:
20. 416 074 Geschwindigkeit und Bremsweg
Nimmt man eine gleichmäßig verzögerte Bewegung bis
zum Stillstand an, dann gilt:
s = v · t – a } 2 t 2 (1)
v = a · t (2)
Die Umstellung von (2) nach t ergibt t = } a v . Eingesetzt in
(1) erhält man:
s = }
v 2
a – }
a · v 2
2 a 2
s = }
v 2
2 a
Das bedeutet: Der Bremsweg ist von der ursprünglichen
Geschwindigkeit und von der Beschleunigung abhängig.
Eine doppelt so große Geschwindigkeit bedeutet bei
bestimmten Straßenverhältnissen (a = konstant) den
vierfachen Bremsweg. Eine Verdopplung der Bremsbeschleunigung
führt zu einer Halbierung des Bremswegs
(bei v = konstant), wobei allerdings zu beachten ist, dass
es für den Wert der Bremsbeschleunigung Grenzen gibt.
Das Maximum liegt bei etwa 8,5 – 9 m/s 2 .
21. 419 024 Eine Vollbremsung
a) v = √ } 2 · a · s
v =
√ }}
2 · 6,8 }
m · 26 m s 2
v = 18,8 m } s = 67,7 km }
h
b) Die Geschwindigkeit lag erheblich über der innerhalb
geschlossener Ortschaften erlaubten Geschwindigkeit.
22. 418 774 Bremsweg und Anhalteweg
a) Der Bremsweg ist derjenige Weg, der vom Beginn
des Bremsens bis zum Stillstand zurückgelegt wird.
Der Anhalteweg berücksichtigt die „Schrecksekunde“,
die bis zum Beginn des Bremsens vergeht.
Er ist also länger als der Bremsweg.
v = 30 km }
h :
v = 50 km }
h :
v = 70 km }
h :
s = 14 m
s = 30 m
s = 52 m
v = 100 km }
h : s = 96 m
c) Der Anhalteweg vergrößert sich mit steigender
Geschwindigkeit überproportional. Damit wird bei
höheren Geschwindigkeiten ein Anhalten vor plötzlichen
Hindernissen kaum noch möglich.
Hinweis: Bei den für Pkw angegebenen Bremswegen
(meist von 100 km/h auf null), die bei etwa 35– 40 m
liegen, handelt es sich um die reinen Bremswege bei
optimalen Bedingungen und ohne Berücksichtigung
der in der Praxis stets vorhandenen Reaktionszeit.
23. 417 824 Verschiedene Bremsverzögerung
Für die Berechnung der Bremswege kann die Gleichung
s = }
v 2
2 a
genutzt werden.
a) s Rad = (10 m s ) 2
2 · 2,5 }
m = 20 m
s 2
s Pkw = (10 m s ) 2
2 · 7 }
m = 7,1 m
s 2
b) Der Anhalteweg setzt sich aus dem Bremsweg und
dem Weg zusammen, der während der Reaktionszeit
zurückgelegt wird. Dieser Weg beträgt:
s Rad = v · t
s Rad = 10 }
m · 0,80 s = 8,0 m
s
Für den Pkw ist dieser Weg genauso lang.
Damit erhält man als Anhaltewege:
s Rad = 20 m + 8,0 m = 28 m
s Pkw = 7,1 m + 8,0 m = 15 m
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164 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 67 – 71)
24. 415 794 Faustregeln
Weitere Faustregeln lauten:
a) Bei Nebel gilt: Sichtweite = Sicherheitsabstand.
Aus s = v 0 · t – v 2
0
} · t 2 ergibt sich mit v
4 s 0 = 750 }
m H s und
s H = 5,0 cm:
s = 750 }
m s · t – (750 m s ) 2
} 4 · 0,05 m · t 2
t in ms 0,03 0,06 0,09 0,12
b) Der Sicherheitsabstand sollte 2–3 Sekunden Fahrstrecke
betragen (bei 50 km/h bedeutet das etwa
30 m Abstand als Minimum).
c) Bei Nebel gilt: Sichtweite in Metern = Tempo in
Kilometern pro Stunde.
Die Bewertung kann im Vergleich zu der in der Aufgabe
genannten Faustregel erfolgen.
8
6
4
v in m } s
s in cm
2,0 3,5 4,47 4,95
25. 417 724 Abgebremstes Geschoss
2
a) Für eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung mit
Anfangsgeschwindigkeit gilt:
0
0 0,02 0,04 0,06 0,08 0,10
t in ms
s = v 0 · t – a } 2 · t 2 (1)
v = v 0 – a · t (2)
Um zu den Gleichungen s = s (t) und v = v (t) zu gelangen,
muss a eliminiert werden. Durch Umstellen
von (1) nach a unter Nutzung derAbbremszeit t = v 0
} a
erhält man:
a = v 2
0
} (3)
2 s H
Durch Einsetzen von (3) in (1) und (2) erhält man die
gesuchten Gleichungen:
s (t) = v 0 · t – v 2
0
}· t 2
4 s H
v (t) = v 0 – v 2
0
} 2 s H
· t
b) Aus v = v 0 – v 2
0
} · t ergibt sich mit v
2 s 0 = 750 }
m H s und
s H = 5,0 cm:
v = 750 }
m s – (750 m s ) 2
} 2 · 0,05 m · t
t in ms 0,03 0,06 0,09 0,12
v in m } s
581 413 244 75
c) Die Verzögerung (Beschleunigung) ergibt sich aus
dem Zeit-Weg- und dem Zeit-Geschwindigkeit-Gesetz:
a = v 2
0
} 2 s H
a = (750 m s ) 2
} 2 · 0,05 m
a = 5,6 · 10 6 m }
s 2
Die Verzögerung des Geschosses im Holz beträgt
5,6 · 10 6 }
m . s 2
d) Es werden die in Teilaufgabe a abgeleiteten Gleichungen
für s (t) und v (t) miteinander verknüpft:
Aus v = v 0 – v 2
0
} · t erhält man
2 s H
t = (v 0 – v) 2 s H
} (1)
v 2
0
Einsetzen von t in die Gleichung für den Weg ergibt
nach Umformung und Vereinfachung:
v = v (s) = v 0 √ }s H – s
}
s H
800
v in m/s
Damit kann man eine Wertetabelle berechnen:
s in cm 0 1 2 3 4 5
600
v in m } s
750 671 581 474 335 0
400
Damit erhält man das folgende Diagramm.
200
0
0 0,02 0,04 0,06 0,08 0,10
t in ms
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Mechanik
165
800
600
400
v in m/s
28. 414 444 Schnelle Regentropfen
a) Aus s = g } 2 · t 2 und v = g · t ergibt sich:
v = √ } 2 · g · s
v =
√ }}
2 · 500 m · 9,81 }
m = 99 m s 2 } s = 356 }
km h
200
0
0 1 2 3 4 5
e) Aus dem Diagramm ist ablesbar: Die halbe Auftreffgeschwindigkeit
hat das Geschoss in etwa 3,7 cm
Eindringtiefe.
Hinweis: Der exakte Wert ist 3,75 cm.
26. 417 454 Ein freier Fall
Aus s = }
g 2 · t 2 und v = g · t ergibt sich:
s = }
v 2
2 g
s = (13,89 m s ) 2
2 · 9,81 }
m (50 }
km h ≈ 13,89 }
m s )
s 2
s = 9,83 m ≈ 10 m
27. 412 484 Geschwindigkeit eines Steins
a) Die Höhe (Weg) kann aus dem Weg-Zeit-Gesetz
ermittelt werden.
s in cm
b) Die Auftreffgeschwindigkeit von Regentropfen beträgt
bis zu 30 }
km h .
Der Unterschied kommt zustande, weil auf die Regentropfen
die Luftwiderstandskraft wirkt und ihre
Bewegung erheblich beeinflusst. Im Fall von Regentropfen
kann deshalb nicht als freier Fall angesehen
werden.
29. 418 054 Analyse eines Fallschirmsprungs
a) Die Geschwindigkeit des Fallschirmspringers nimmt
zunächst stark zu und erreicht nach etwa 8 Sekunden
freien Falls eine maximale Geschwindigkeit von
50 }
m . Mit dieser konstanten Geschwindigkeit bewegt
s
sich der Fallschirmspringer weiter. Beim Öffnen des
Fallschirms bei etwa 12 s wird die Bewegung stark
abgebremst und erreicht schließlich eine konstante
Geschwindigkeit von etwa 6 }
m s = 22 }
km s .
b) Als freien Fall kann man die Bewegung eines Körpers
dann ansehen, wenn der Einfluss des Luftwiderstandes
vernachlässigbar ist. Das ist bei vielen Körpern
der Fall, wenn die Fallstrecke und damit auch die
Fallzeit/Fallhöhe klein ist. Es ist auch bei schweren,
kleinen Körpern eher der Fall als bei leichten, größeren
Körpern.
s = g }
2 · t2
s 1 = }
9,81 m ·(1 s) 2 = 4,9 m
2 s 2
s 2 = }
9,81 m ·(2 s) 2 = 19,6 m
2 s 2
Der Körper befindet sich damit nach 1 s in 30,1 m
Höhe und nach 2 s in 15,4 m Höhe.
b) Aus s = g }
2 · t 2 ergibt sich t = √ } 2 s
} g
t =
√ } 2 · 35 m
9,81 }
m s 2
t = 2,7 s
v = g · t
v = 9,81 }
m · 2,7 s s 2
v = 26 }
m s = 94 }
km h
30. 418 894 Abschätzung der Höhe
a) Bei dem gegebenen Sachverhalt kann man von
einem freien Fall ausgehen.
s = }
g 2 · t 2
s = }
9,81m ·(4,0 s)2
2
2 s
s = 78,5 m
Das Felsplateau liegt ca. 79 m über der Wasseroberfläche.
b) v = g · t
v = 9,81 }
m · 4,0 s s 2
v = 39 }
m s = 140 }
km h
Die Auftreffgeschwindigkeit beträgt etwa 39 m }
s
(140 km }
h ) .
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166 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 67 – 71)
c) Zur beobachteten Fallzeit von 4,0 s kommt die Zeit
hinzu, die Schall braucht, um vom Auftreffpunkt bis
zum Felsplateau zu gelangen. Für den Schall gelten
die Gesetze der gleichförmigen Bewegung.
Aus v = }
s t folgt t = }
s v .
t = 78,5 m
340 }
m s
t = 0,23 s
Folglich hört man den Aufschlag des Steines nach
einer Zeit von 4,0 s + 0,23 s = 4,23 s.
a = (46,5 }
m s ) 2
} 2 · 4 m = 270 }
m s 2
Die Verzögerung beträgt 270 }
m . Das ist etwa das
2
s
27-Fache der normalen Fallbeschleunigung.
32. 414 794 Surfer in Aktion
Die gegebenen Größen sind in der nicht maßstäblichen
Skizze dargestellt.
v 1 = 5
m
} s
31. 415 254 Fallturm Bremen
a) Solche Experimente könnte man im Weltraum oder
während des Parabelflugs eines Flugzeugs realisieren.
45°
v 2 = 1,6
m
} s
v
b) Anzuwenden sind bei der Lösung die Gesetze des
freien Falls.
Aus s = g }
t =
√ } 2 · 110 m
2 · t 2 ergibt sich t = √ 2 s
} g
9,81 }
m = 4,7 s
s 2
Die maximale Dauer eines Experiments unter den
Bedingungen der Schwerelosigkeit beträgt 4,7 s.
c) s = g } 2 · t 2
s = 9,81 m }
2 s 2 (9,4 s)2 = 433 m
Wollte man die Zeit verdoppeln, so müsste der Weg
etwa viermal so groß sein.
Beachte: Die Abweichungen kommen durch Rundung
der Werte zustande.
d) Aus s = }
g 2 · t 2 folgt mit t = } g v :
s = v 2
} 2 g
und damit v = √
} 2 g · s
v =
√ }}
2 · 9,81 }
m · 110 m
s 2
v = 46,5 }
m s = 167 }
km h
Die maximale Geschwindigkeit der Fallkapsel beträgt
46,5 }
m s .
Beachte: Man kann auch die Gleichung v = g · t
anwenden. Der Wert für t ist dann schon ein Näherungswert.
e) Es liegt eine gleichmäßig verzögerte Bewegung bis
zum Stillstand vor.
Aus v = v 0 – a · t folgt mit v = 0: t = v 0
} a
Eingesetzt in s = v 0 · t – }
a 2 t 2 erhält man:
s = v 2 0
} a – v 2 0
} 2 a = v 2 0
} 2 a
und damit: a = v 2 0
} 2 s
Betrag und Richtung der resultierenden Geschwindigkeit
können grafisch oder rechnerisch ermittelt werden.
v = √ }}}
v 2 1 + v 2 2 + 2 v 1 · v 2 · cos α
v = √ }}}}
( 5,0 }
m s ) 2 + ( 1,6 }
m s ) 2 + 2 · 5,0 }
m s · 1,6 }
m · cos 45°
s
v = √ }}}
25 }
m 2
+ 2,56 }
m 2
+ 11,31 }
m 2
= s 2 s 2 s √ } 38,87 }
m 2
2 s 2
v = 6,2 }
m s = 22 }
km h
Der Surfer bewegt sich mit 6,2 }
m in Richtung Ostsüdost.
s
Genauer: Der Winkel zwischen v 1 und v beträgt 10,5°.
33. 414 864 Abwurfgeschwindigkeit gefragt
Es geht um einen senkrechten Wurf nach oben, wobei
die Wurfhöhe gegeben ist. Dabei ist die Abwurfhöhe zu
beachten.
Aus v = v 0 – g · t ergibt sich mit v = 0:
v 0 = g · t = 0 oder t = v 0
}
g
Für den Weg gilt: s = v 0 · t – }
g 2 · t 2
(1) eingesetzt ergibt: s = v 2 0 – v 0
}
2
2 g = v 0
}
2
2 g
Durch Umstellung nach v 0 erhält man:
v 0 = √ } 2 g · s
v 0 =
√ }}
2· 9,81 }
m · 5,5 m s 2
v 0 = 10,4 m } s
Das Kind wirft den Ball mit etwa 10 }
m senkrecht nach
s
oben.
(1)
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Mechanik
167
34. 414 954 Wurf nach unten
a) Für den freien Fall bzw. den Wurf nach unten gelten
folgende Gesetze:
v = g · t
v = v 0 + g · t
s = }
g 2 · t 2 s = v 0 · t + }
g 2 · t 2
Für den Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit
und Zeit ergibt sich damit:
200
150
100
50
s in m
freier Fall
t in s 0 1 2 3 4 5
0
0 1 2 3 4 5
t in s
v in m }
s
Wurf nach unten
0 9,81 19,6 29,4 39,2 49,1
t in s 0 1 2 3 4 5
v in m } s
10 19,8 29,6 39,4 49,2 59,1
b) Beim waagerechten Wurf gilt für die Geschwindigkeit:
v = √ }}
v 0 2 + (g · t) 2
Demzufolge erhält man:
t in s 0 1 2 3 4 5
Damit erhält man folgendes v-t-Diagramm:
v in m }
s
10 14,0 22,0 31,1 40,4 50,1
80
60
40
20
v in m } s
Für den Weg in x- und y-Richtung gilt:
x = v 0 · t y = }
g 2 · t 2
Daraus ergibt sich die Bahnkurve, die man zeichnen
und näherungsweise ausmessen könnte.
Die Graphen sind in die Diagramme unter Teilaufgabe
a gestrichelt mit eingezeichnet.
0
0 1 2 3 4 5
Für den Zusammenhang zwischen Weg und Zeit
erhält man:
freier Fall
t in s 0 1 2 3 4 5
s in m 0 4,9 19,6 44,1 78,4 122,6
Wurf nach unten
t in s 0 1 2 3 4 5
s in m 10 14,9 39,6 74,1 128,4 172,6
Damit erhält man folgendes s-t-Diagramm:
t in s
35. 416 514 Bahn eines Geschosses
a) Berechnung der Flugzeit:
t = 100 m
550 }
m = 0,18 s
s
In dieser Zeit fällt das Geschoss die Strecke:
s = }
g 2 · t 2 = 9,81 }
m s
}
2
·(0,18 s) 2
2
s = 0,159 m = 15,9 cm
b) Man muss ca. 16 cm oberhalb des Mittelpunkts der
Zielscheibe zielen.
Hinweis: Tatsächlich ist der Sachverhalt komplizierter,
weil in dem genannten Fall der Luftwiderstand die
Bewegung merklich beeinflusst. Davon wurde bei den
Berechnungen abgesehen.
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168 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 67 – 71)
36. 415 564 Skispringer in Aktion
a) Für x und y ergeben sich aus den Daten folgende
Werte:
t in s x in m y in m
0 0 0
0,2 5 – 0,2
0,4 10 – 0,78
0,6 15 – 1,8
0,8 20 – 3,1
1,0 25 – 4,9
1,2 30 – 7,1
1,4 35 – 9,6
1,6 40 – 12,6
1,8 45 – 15,9
37. 417 974 Ein Ballwurf
Es wird davon ausgegangen, dass Abwurf- und Auftreffpunkt
in einer Ebene liegen. Für die Wurfweite gilt:
s w = v 0 2 · sin 2 α
} g
und damit v 0 = √ }s w · g
}
sin 2 α
Die maximale Wurfweite wird (theoretisch) bei α = 45°
erzielt. Folglich ist sin 2 α = sin 90° = 1 und damit
v 0 = √ } s w · g
v 0 = 20 m }
s
Die Mindestgeschwindigkeit beim Abwurf beträgt 20 m } s .
38. 416 084 Abwurf aus dem Flugzeug
Abwurfpunkt
2,0 50 – 19,6
2,2 55 – 23,7
200 m
2,4 60 – 28,3
0 10 20 30 40 50 60
0
–5
–10
–15
–20
x in m
Die Fallzeit beträgt: t = √ } 2 h
} g
In dieser Zeit bewegt sich das Paket mit 180 }
km h = 50 }
m s
horizontal weiter. Die Strecke beträgt:
s = v 0 · t = v 0 · √ } 2 h
} g
s = 50 m }
s = 320 m
s · √ } 2 · 200 m · s
}
2
9,81 m
Auftreffpunkt
–25
Das Abwerfen muss etwa 300 m vor dem vorgesehenen
Auftreffpunkt erfolgen.
–30
y in m
39. 416 204 Bogenschießen
b) Für die Geschwindigkeit v gilt:
v = √ } v 0 2 + v F 2
Mit v 0 = 90 }
km h = 25 }
m s
und
v F = g · t = 9,81 }
m · 2,4 s = 23,5 m s 2 } s
erhält man:
v =
√ }}
25 }
m + 23,5 m s 2 }
s 2
v = 34,3 }
m s = 124 }
km h
v F
v 0
v
a) Mit Muskelkraft wird der Bogen gespannt. Dabei
wird chemische Energie in potenzielle Energie umgewandelt.
Beim Abschuss wird die potenzielle Energie des
gespannten Bogens in kinetische Energie des Pfeils
umgewandelt. Diese kinetische Energie wird durch
die Reibung teilweise in thermische Energie umgewandelt.
Der Rest wird beim Auftreffen des Pfeils
in thermische Energie und Verformungs energie
umgewandelt.
b) E = 1 } 2 m · v 2
E = }
1 2 m · 0,025 kg · ( 100 }
m s ) 2
E = 125 J
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Mechanik
169
c) Bei einer Fallhöhe von 1,70 m beträgt die Fallzeit:
t = √ } 2 h
} g
t =
√ } 2 · 1,70 m
9,81 }
m = 0,59 s
s 2
In dieser Zeit legt er folgende waagerechte Strecke
zurück:
s = v · t
s = 100 }
m s · 0,59 s = 59 m
d) bei 70 m: t = 0,7 s
s = }
g 2 · t 2
bei 90 m:
s = 9,81 }
m s
}
2
·(0,7 s) 2 = 2,4 m
2
t = 0,9 s
s =
9,81 m }
s 2
}
2 · (0,9 s) 2 = 4,0 m
b) Genutzt wird die bei Teilaufgabe a) abgeleitete
Gleichung:
x 1,2 = v 0 2 · cos 2 α · tan α
}} ±
g √ }}}
v 4 0 · cos 4 α · tan 2 α
}} – 2 v 0 2 · cos 2 α · y
}}
g
Für die verschiedenen Winkel α erhält man mit
v 0 = 8,0 }
m s , g = 9,81 }
m und y = –1 m folgende Werte:
s 2
α in Grad 20 30 40 50 60
x in m 6,09 7,03 7,45 7,17 6,17
Damit erhält man folgende grafische Darstellung:
8
6
4
x in m
g 2
40. 416 294 Weitsprung optimal
a) Allgemein gilt für die Wurfparabel beim schrägen
Wurf:
g
y = tan α · x –}
· x 2 (1)
2 v 2 0 · cos 2 α
Die Sprungweite x lässt sich allgemein ermitteln,
wenn man Gleichung (1) nach x umstellt:
g
} · x 2 – tan α · x + y = 0
2 v 2 0 · cos 2 α
oder
2
0
0 20 40 60 80
α in Grad
x 2 – 2 v 2· 0 cos 2 α · tan α
}} g · x + 2 v 0 2 · cos 2 α · y
}} g = 0
Als Lösung dieser quadratischen Gleichung erhält
man:
x 1,2 = v 0 2 · cos 2 α · tan α
}} g ± √ }}}
v 4 0 · cos 4 α · tan 2 α
}} – 2 v
g 2
0 2 · cos 2 α · y
}
g
Mit v 0 = 8,0 }
m s , g = 9,81 }
m , α = 20 ° und y = –1 m er-
s 2
hält man:
x 1,2 = 2,1 m ± √ }}
(2,1 m) 2 + 11,5 m 2
x 1,2 = 2,1 m ± 4,0 m
x 1 = 6,1 m
Für einen Winkel von 45 ° erhält man:
x 1,2 = 3,26 m ± √ }}
(3,26 m) 2 + 6,52 m 2
x 1,2 = 3,26 m ± 4,14 m
x 1 = 7,40 m
Hinweis: Eine negative Sprungweite macht physikalisch
gesehen keinen Sinn.
Kräfte und ihre Wirkungen
(LB S. 91 – 93)
1. 417 944 Kräftezusammensetzung
Die resultierende Kraft kann man zeichnerisch oder
rechnerisch ermitteln.
Es gilt: F = √ }}}
F 1 2 + F 2 2 + 2 F 1 · F 2 · cos α
Damit erhält man folgende Resultierende:
a) F = 86 N
b) F = 185 N
c) F = 114 N
d) F = 60 N
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170 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 91 – 93)
2. 417 994 Kräftezerlegung
a) Je nach Aufhängung wirken die Kräfte als Zug- oder
Druckkräfte.
(I)
3. 418 044 Belastung von Seilen
Die Resultierende aus den beiden Teilkräften ist gleich
der Gesamtkraft, die auf die Aufhängung wirkt. Die
Kräfte auf die Seile können grafisch oder rechnerisch
ermittelt werden.
60°
F 1
F 2
F 2 F 1
F
F
(II)
F 1
F 2
F
Unter Nutzung der in der Skizze angegebenen waagerechten
Hilfslinie erhält man:
F
2
F
cos 30° = } und damit F 2 = } 2 · cos 30° = m · g
} 2 · cos 30°
F 2
F 2 = 600 kg · 9,81 }
m s
}}
2
2 · cos 30°
F 2 = 3 400 N
Aus den Skizzen ist die Richtung der Kräfte zu entnehmen.
Aus Symmetriegründen hat F 1 den gleichen Betrag.
b) Die Beträge der Teilkräfte können grafisch (maßstäbliche
Skizze) oder rechnerisch ermittelt werden.
Fall (I):
sin 30° = F }
F 2
F 2 =
F 1 =
F
} sin 30° = 2 F = 50 N
tan 30° = F }
F 1
F
} = 1,73 F = 44 N
tan 30°
4. 418 094 Eine geneigte Ebene
a)
F H
F G
F N
Fall (II):
Analog zu Fall (I) erhält man:
F 2 =
F 1 =
F
} sin 30° = 2 F = 50 N
F
} = 1,73 F = 44 N
tan 30°
c) Für eine solche Variante müsste sin α = tan α sein.
Das ist näherungsweise für kleine Winkel α der Fall.
Dann werden die Kräfte jedoch sehr groß.
α
b) F N = F G · cos α mit F G = m · g
F N = 90 kg · 9,81 }
m · cos 12°
s 2
F N = 864 N
F H = F G · sin α
F H = 90 kg · 9,81 }
m · sin 12°
s 2
F H = 184 N
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Mechanik
171
c) Bei konstanter beschleunigender Kraft gilt mit dem
newtonschen Grundgesetz:
a = F }
m
Mit F = F H erhält man:
a = }
m · g · sin α = g · sin α
m
a = 9,81 }
m · sin 12°
s 2
a = 2,0 }
m s 2
d) 8 % Gefälle bedeutet: Auf 100 m beträgt der Höhenunterschied
8 m.
Damit erhält man für den Neigungswinkel:
tan α = 8 m } 100 m
α = 4,6°
Damit betragen die Kräfte:
F N = m · g · cos α
F N = 90 kg · 9,81 }
m · cos 4,6°
s 2
F N = 880 N
F H = m · g · sin α
F H = 90 kg · 9,81 }
m · sin 4,6°
2
s
F H = 71 N
5. 418 084 Masse und Gewichtskraft
Die Masse ist an den verschiedenen Orten konstant, die
Gewichtskraft kann mit der Gleichung
F G = m · g
berechnet werden.
Für den Ortsfaktor gilt:
g Mond = 1,62 }
m = 1,62 N s 2 }
kg
g Mars = 3,71 }
m = 3,71 N s 2 } kg
z. B.: m = 60 kg
Schulort: F G = 588,6 N
Nordpol: F G = 589,8 N
α
100 m
8 m
Äquator: F G = 587,4 N
Mond: F G = 97,2 N
Mars: F G = 222,6 N
6. 418 194 Menschen auf dem Mond
a) Die Gewichtskraft kann mit der Gleichung
F G = m · g berechnet werden.
F G, Erde = 9,81 }
m · 14700 kg = 144 kN
2
s
F G, Mond = 1,62 }
m · 14700 kg = 23,8 kN
s 2
b) Die Gewichtskraft der Raumstation auf der Erde ist
etwa 12-mal so groß wie die eines Pkw.
Auf dem Mond ist sie etwa doppelt so groß wie die
Gewichtskraft eines Pkw auf der Erde.
7. 418 264 Trägheit von Körpern
Aufgrund der Trägheit wirken beim schnellen Anheben
(große Beschleunigung) große Kräfte (Trägheitskräfte),
beim langsamen Anheben aber nur (näherungsweise)
die Gewichtskraft bzw. die Gegenkraft dazu.
8. 418 354 Sicherheit im Auto
Sicherheitsgurte: Beim schnellen Abbremsen (Auffahrunfall)
wirken erhebliche Trägheitskräfte in Fahrtrichtung.
Durch den Sicherheitsgurt wird ein Aufschlagen
des Körpers auf Lenkrad/Armaturenbrett vermieden.
Der Körper nimmt an der durch die Knautschzone verringerten
Beschleunigung des Fahrzeugs teil (s. u.).
Airbag: Airbags, die sich bei großen Beschleunigungen
automatisch aufblasen, dienen als „Abfederung“ für
den Körper und verhindern ein Aufschlagen auf harte
Kanten.
Kopfstütze: Eine Kopfstütze verhindert das Zurückschlagen
des Kopfes vor allem in zwei Gefahrensituationen:
− Auffahrunfall von hinten,
− Aufprall auf Hindernis, bei dem nach einer Vorwärtsbewegung
des Körpers in der Regel eine Bewegung
des Oberkörpers und Kopfes nach hinten erfolgt.
Knautschzone: Durch eine Knautschzone vorn und
hinten wird bei Unfällen der Brems- und Beschleunigungsweg
vergrößert und damit die Beschleunigung
verringert. Eine Verkleinerung der Beschleunigung, die
ein Vielfaches der Fallbeschleunigung auf der Erde betragen
kann, bedeutet eine Verkleinerung der Trägheitskräfte,
durch die die Unfallfolgen wesentlich beeinflusst
werden.
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172 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 91 – 93)
11. 418 444 Bremskräfte
9. 419 064 Radialkräfte
a)
a in m F = 1100 kg · ( 18 m s ) 2
}
}
2 · 55 m
s 2 kg ·m
F = 3240 }
s
12
a) Die Gleichungen lauten: F = m · a
Geht man von einem gleichmäßigen Abbremsen aus,
F = m · }
v 2
so können neben dem newtonschen Grundgesetz die
r
Gesetze der gleichmäßig beschleunigten Bewegung
Der Vergleich zeigt: Der Term }
v 2
r ist eine Beschleunigung,
die als Radialbeschleunigung bezeichnet wird
und die senkrecht zur Geschwindigkeit gerichtet ist.
angewendet werden.
F = m · a (1)
Die Beschleunigung lässt sich folgendermaßen ausdrücken:
b) Mit T = 27,3 d, r = 384400 km und m = 7,35 · 10 22 kg
erhält man:
Aus v = a · t folgt t = }
v . Eingesetzt in
a
F = m · 4 π2 · r
}
T 2
s = }
a 2 · t 2 erhält man s = }
v 2
2 a
F = 2,0 ·10 20 N
und damit a = }
v 2
2 s
(2)
Einsetzen von (2) in (1) ergibt:
10. 418 374 Kraft und Beschleunigung
F = m ·}
v 2
2 s
10
Die erforderliche (durchschnittliche) Bremskraft beträgt
etwa 3 200 N.
8
6
4
2
0
0 1 2 3 4 5
b) Die grafische Darstellung zeigt den Zusammenhang
zwischen der wirkenden Kraft F und der Beschleunigung
a bei einem Körper mit bestimmter Masse.
Zwischen Kraft und Beschleunigung besteht direkte
Proportionalität. Das bedeutet: Je größer die Kraft
auf einen beweglichen Körper ist, desto größer ist
auch seine Beschleunigung.
c) Man kann entweder von der grafischen Darstellung
ausgehen (ein sinnvolles Wertepaar für die Gerade)
oder aus den gegebenen Wertepaaren den Mittelwert
bilden.
Aus den Wertepaaren ergibt sich mit
m = }
F a :
m 1 = 3,33 kg, m 2 = 3,39 kg,
m 3 = 3,30 kg, m 4 = 3,33 kg
und damit als Mittelwert:
m = 3,34 kg
F in N
12. 418 484 Eine Vollbremsung
a) F = m · a
F = 1 200 kg · 6,6 m }
s 2
F = 7 900 N
b) s = }
v 2
2 a
s = ( 13,9 m s ) 2
}
2 · 6,6 m · s 2
s = 14,6 m
c) Zum Bremsweg kommt der Weg während der Schrecksekunde.
Bei t = 0,8 s sind das:
s = 13,9 }
m · 0,8 s = 11 m
s
Der Weg bis zum Stillstand beträgt dann:
s = 14,6 m + 11 m = 25,6 m
13. 418 644 Ein gefährlicher Atlas
F = m · a
F = 1,4 kg · 50 · 9,81 }
m s 2
F = 690 N
Das ist die Größenordnung der Gewichtskraft eines
Menschen.
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Mechanik
173
14. 418 734 Anfahren eines Pkw
a) a = Δv } Δt
b) F = m · a
a = 40 km h
} 4,5 s = 2,5 }
m
s 2
F = 1 350 kg · 2,5 m }
s 2
F = 3 380 N
c) Sie sind z. B für die Kompensation der Reibungskräfte
(Rollreibung, Luftwiderstand) erforderlich.
15. 418 794 Die Fahrt eines ICE
a) Es wird von einer gleichmäßig beschleunigten Bewegung
ausgegangen. Folglich können zur Lösung
neben dem newtonschen Grundgesetz die betreffenden
Bewegungsgesetze genutzt werden.
a = F }
m
a =
270 000 N
} 500 000 kg
a = 0,54 }
m s 2
Die maximale Beschleunigung eines ICE beträgt etwa
0,5 }
m . s 2
b) Aus v = a · t folgt t = v }
a
t = 27,8 m s
}
0,54 m }
s 2
t = 51,5 s
Für den Weg aus dem Stillstand gilt:
s = }
a 2 · t 2
s = 0,54 }
m ·(51,5 s) 2
2
s
}}
2
s = 716 m
Bei konstanter Beschleunigung erreicht der Zug nach
ca. 50 s eine Geschwindigkeit von 100 km/h. Dabei
wird ein Weg von etwa 700 m zurückgelegt.
Für Pkw kann man eine durchschnittliche Zeit von
etwa 10 s bis zum Erreichen von 100 km/h annehmen.
Die Beschleunigung ist bei einem Pkw also
wesentlich größer als bei einem ICE.
c) Aus v = v 0 – a · t folgt mit v = 0: t = v 0
} a
Das Weg-Zeit-Gesetz lautet:
(1)
s = v 0 · t – }
a 2 · t 2 (2)
Setzt man (1) in (2) ein, so erhält man:
s = v 0
}
2
a – v 0
}
2
2 a = v 0
}
2
2 a
s = (55,6 }
m s ) 2
2 · 0,6 }
m s 2
s = 2576 m
Für die Bremskraft gilt:
F = m · a
F = 500 000 kg · 0,6 m }
s 2
F = 300 000 N
Der Zug kommt nach etwa 2 600 m zum Stehen. Die
Bremskraft beträgt ca. 300 kN.
d) Es liegt eine gleichmäßig verzögerte Bewegung bis
zum Stillstand vor, für die folgendes Weg-Zeit-Gesetz
gilt:
s = v 0 · t – }
a 2 · t 2
Mit v 0 = 200 }
km h und a = 0,6 }
m erhält man:
2
s
t in s 0 20 40 60 80 90
s in m 0 991 1 742 2 253 2 524 2 570
s in m
2 500
2 000
1 500
1 000
500
0
0 20 40 60 80
16. 414 784 Ein Auffahrunfall
a) F = m · a = m ·}
Δv
Δt
8,3 m/s
F = 65 kg ·}
0,09 s = 6000 N
8,3 m/s
b) F = 0,65 kg ·}
0,09 s = 60 N
c) Schon allein die Kraft auf den Fahrer (Lösung Teilaufgabe
a) zeigt, dass auch ein Auffahrunfall mit
30 km/h gefährlich sein kann (s. auch Ergebnis der
Teilaufgabe d).
d) s = }
v 2
2g
(8,3 m/s)2
s = }
2 · 9,81 m/s 2
s = 3,5 m
t in s
Ein Auffahrunfall mit 30 km/h ist vergleichbar mit
einem Sprung aus etwa 3,5 m Höhe.
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174 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 91 – 93)
e) ABS bewirkt, dass auch beim starken Abbremsen die
Lenkbarkeit des Pkw erhalten bleibt. Der Bremsweg
verkürzt sich durch ABS nicht. Eher verlängert er sich.
Das bedeutet:
− Beim geradlinigen Auffahren spielt ABS keine
Rolle.
− ABS ermöglicht unter Umständen ein Ausweichen
und damit ein Vermeiden des Auffahrens.
17. 419 444 Geschwindigkeit der Erde
v = 2π ·
r
}
T
Die Geschwindigkeit der Erde um die Sonne beträgt
v = 2π · 149,6 · 106 km
}} = 29,8 km 31 536 000 s } s .
Die Geschwindigkeit des Monds um die Erde beträgt
2π · 384 400 km
v = }} = 1,02 km 2 360 059 s } s .
Die Bahngeschwindigkeit, mit der sich die Erde um die
Sonne bewegt, ist also etwa 30-mal so groß wie die
Bahngeschwindigkeit des Monds um die Erde.
18. 417 914 Nachrichtensatelliten
v = 2 · π · r }
T
v = 2 · π ·
v = 3,1 km } s
42 000 km
}
86 400 s
19. 417 774 Kurvenfahrt eines Pkw
a) Die Radialkraft ist gleich der Haftreibungskraft. Daraus
ergibt sich die maximale Geschwindigkeit.
m · v
}
2
= μ · m · g oder v = √ } μ · g · r
r
v =
√ }}
0,55 · 9,81 }
m · 30 m s 2
v = 12,7 }
m s
v = 45,8 }
km h
Der Pkw kann die Kurve mit einer maximalen Geschwindigkeit
von etwa 45 km } h .
b) Bei schnellerer Fahrt wird der Pkw aus der Kurve
getragen.
c) Das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) bremst
einzelne Räder gezielt ab, wenn das Fahrzeug droht,
ins Schleudern zu geraten. Drängt beispielsweise in
einer Kurve das Heck nach außen, wird das kurvenäußere
Vorderrad verzögert.
Bei Durchfahren einer Kurve mit zu großer Geschwindigkeit
hat dies zwei Effekte:
− Die Geschwindigkeit wird verringert.
− Der Kurvenradius wird größer.
20. 419 504 Das Kettenkarussell
a) Die Gondel bewegt sich tangential weiter.
b) Für die Geschwindigkeit bei einer Kreisbewegung
gilt:
v = }
2π · r
T
Damit erhält man:
2π · 9,0 m
v = } 6,3 s
= 9,0 }
m s = 32 }
km h
21. 419 864 Beschleunigung gefragt
a = v 2
} r
a = (8,3 m
} 40 m = 1,7 }
m s 2
Die auf den Motorradfahrer wirkende Radialbeschleunigung
beträgt 1,7 }
m . s 2
s ) 2
22. 414 584 Schnell durch die Kurven
Um die Kurve zu durchfahren, muss die Radialkraft
F = }
m · v 2
r durch die Haftreibung aufgebracht
werden.
m · v
}
2
= 4500 N
r
v = √ } 4500 N · r
} m
v = √ }}
4500 N · 40 m
}
1500 kg
v = 11 }
m s = 40 }
km h
Die Kurve kann mit maximal 40 km } h
23. 415 074 Eine sichere Fahrt
durchfahren werden.
Die Kurve kann sicher durchfahren werden, wenn die
Reibungskraft (Haftreibung) größer ist als die notwendige
Gegenkraft zur Radialkraft.
Die Bedingung für den Grenzfall lautet:
F r = F R
m · v 2
} r = μ · m · g
v 2 = μ · g · r
v = √ } μ · g · r
Theoretisch sicher ist eine Kurvenfahrt mit v < √ } μ · g · r .
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Mechanik
175
24. 415 644 Schneiden von Kurven
a) Der Kurvenradius vergrößert sich.
b) Damit die zum sicheren Durchfahren erforderliche
Radialkraft noch vorhanden ist, muss bei einer bestimmten
Geschwindigkeit der Kurvenradius größer
sein.
c) Es besteht die Gefahr schwerster Unfälle.
25. 415 104 Hammerwerfen
Der Hammerwerfer muss die Gegenkraft zur Radialkraft
aufbringen.
F = m · }
v 2
r = 7,0 kg · (100 km h ) 2
} 2,5 m
F = 2 160 N
26. 416 394 Gefährliche Fahrt
a) Die der Radialkraft F r entgegengesetzt gleich große
Zentrifugalkraft (Fliehkraft) muss im obersten Punkt
des Loopings größer sein als die Gewichtskraft F G des
Motoradfahrers.
b) Aus der Bedingung F r ≥ F G folgt mit
F G = m · g und F r = }
m · v 2
r
für die gesuchte Geschwindigkeit
v ≥ √ } g · r =
√ }}
9,81 }
m · 3,8 m = 6,1 m s 2 }
s .
2. 415 854 Potenzielle Energie
Man beachte: Die potenzielle Energie ist davon abhängig,
welches Bezugsniveau man annimmt. Es sind
deshalb unterschiedliche Lösungen möglich.
a) Bezugsniveau Erdboden:
E pot = m · g · h = 1 kg · 9,81 }
m · 1 m s 2
E pot ≈ 10 J
Beachte: Die Höhe von 1 m müsste der Abstand
zwischen Bezugsebene und Schwerpunkt der Flasche
sein.
b) E pot = 1,3 kg · 9,81 }
m · 7 m s 2
E pot = 89 J
c) E pot = 120000 kg · 9,81 }
m · 8000 m
s 2
E pot = 9418000000 J
E pot = 9,4 GJ
3. 418 654 Kinetische Energie
Auch die kinetische Energie ist abhängig vom Bezugssystem.
Es muss gegebenenfalls mit angegeben werden.
a) E kin = 1 }
2 m · v 2
E kin = }
1 2 · 75 kg · ( 10 }
m s ) 2
E kin = 3,75 kJ
Energie, Arbeit und Leistung
(LB S. 107 – 109)
1. 416 854 Bedeutende Physiker
Ausführliche Informationen zu J. R. MAYER, J. P. JOULE und
H. VON HELMHOLTZ sind im Internet zu finden.
Bei J. R. MAYER sollte darauf eingegangen werden, dass
er als Arzt wichtige Zusammenhänge entdeckte, aber
aufgrund seiner in der Physik unüblichen sprachlichen
Darstellungen seine physikalischen Fähigkeiten selbst
von bedeutenden Physikern angezweifelt wurden.
J. P. JOULE untersuchte vor allem den Zusammenhang
zwischen Arbeit und Wärme (mechanisches Wärmeäquivalent)
und kam von daher zum Energieerhaltungssatz.
H. VON HELMHOLTZ war ein bemerkenswert vielseitiger Naturwissenschaftler.
Er formulierte in seinem Werk „Über
die Erhaltung der Kraft“ (1847) den Energieerhaltungssatz
in der damals üblichen physikalischen Terminologie.
b) E kin = }
1 2 · 0,0075 kg · ( 800 }
m s ) 2
E kin = 2,4 kJ
c) E kin = }
1 2 · 1 300 kg · (}
130 m
3,6 } s ) 2
E kin = 848 kJ
4. 417 524 Energie eines Hubschraubers
a) E pot = m · g · h
E pot = = 5600 kg · 9,81 }
m · 250 m
s 2
E pot = 13,7 MJ
E kin = 1 } 2 m · v 2
E kin = }
1 2 m · 5600 kg · ( 50 }
m s ) 2
E kin = 7,0 MJ
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176 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 107 – 109)
Unter den gegebenen Bedingungen ist die potenzielle
Energie des Hubschraubers etwa doppelt so
groß wie seine kinetische Energie.
b) Man kann entweder eine sinnvolle Höhe oder eine
sinnvolle Geschwindigkeit vorgeben und dann
jeweils die andere Größe berechnen, die allerdings
auch einen sinnvollen Wert haben sollte.
Es gilt:
E pot = E kin
m · g · h = 1 }
2 m · v 2
und damit
h = }
v 2
2 g oder v = √ } 2 g · h
Beispiele: v = 70 m } s
h = 400 m
h = 250 m v = 89 }
m s
Wie man leicht feststellt, gibt es für größere Höhen
keine sinnvolle Lösung, weil der Hubschrauber
dann Geschwindigkeiten fliegen müsste, die er nicht
erreicht. Die Maximalgeschwindigkeit liegt bei Hubschraubern
in der Größenordnung von etwa 300 }
km h ,
die maximale Höhe bei etwa 4500 m.
7. 416 354 Tal- und Bergfahrt
a) E kin = E pot
1
}
2 m · v 2 = m · g · h
h = }
v 2
2g
h = (30 }
km h ) 2
2 · 9,81 }
m s 2
h ≈ 3,5 m
Hinweis: Der errechnete Wert ist ein theoretischer
Wert. In der Praxis wird dieser Wert aufgrund der
Reibung nicht erreicht.
b) Da E pot ~ h ist, bedeutet eine Verringerung der
mechanischen Energie um 20 %: Der Radfahrer
erreicht nur noch 80 % der Höhe ohne Reibung, also
h = 2,8 m.
8. 416 654 Verschiedene Standpunkte
Lisa und Jannik wählen unterschiedliche Bezugsebenen
für die Betrachtung der Höhe des gehobenen Bechers.
Jannik hat die potenzielle Energie des Bechers in Bezug
auf den Fußboden und Lisa in Bezug auf die Tischplatte
angegeben.
5. 415 294 Eine Ramme für Pfähle
a) Beim Rammbär wird potenzielle in kinetische
Energie umgewandelt. Beim Auftreffen auf einen
Pfahl erfolgt die Umwandlung von kinetischer Energie
des Rammbärs in kinetische Energie des Pfahls.
Es wird Verformungsarbeit verrichtet.
b) Nach dem Energieerhaltungssatz der Mechanik gilt:
m · g · h = }
1 2 m · v 2 und damit v = √ } 2 g · h
v =
√ }}
2 · 9,81 }
m · 3,5 m s 2
v = 8,3 }
m s = 30 }
km h
Der Rammbär trifft mit einer Geschwindigkeit von
ca. 30 }
km auf den Pfahl.
h
Beachte: Die Geschwindigkeit ist unabhängig von
der Masse. Praktisch wichtig ist der große Impuls, die
Wucht.
9. 419 254 Energie ist relativ
a) E pot = m · g · h
E pot = 80 kg · 10 }
m · 8848 m = 7,1 MJ
s2 b) E pot = m · g · h
E pot = 80 kg · 10 }
m ·(8848 m – 6850 m) = 1,6 MJ
s2 c) E pot = m · g · h
E pot = 80 kg · 10 m }
s 2 · (8 848 m – h Heimatort )
10. 419 434 Energie eines ICE
a) E kin = 1 } 2 m · v 2 = 1 } 2 · 380 t · ( 100 km }
h ) 2 = 147 MJ
b) Die Energie vervierfacht sich: E kin = 586 MJ
6. 416 824 Lkw und Pkw
a) Bei gleicher Geschwindigkeit ist E kin ~ m. Die kinetischen
Energien verhalten sich also wie 32 : 1.
b) Die möglichen Unfallfolgen wären bei einem Pkw
wesentlich problematischer.
c) v = 100 }
km h · 1,414 = 140 }
km h
d) Bei mechanischen Bremsen wird die kinetische
Energie in thermische Energie umgewandelt und an
die Umgebung abgegeben. Bei elektrischen Bremsen
kann ein erheblicher Teil der kinetischen Energie
durch elektromagnetische Induktion in elektrische
Energie umgewandelt und in Akkus gepeichert
werden.
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Mechanik
177
14. 418 314 Energie beim Fall
11. 416 444 Artisten in Aktion
m · g · h = }
1 2 m · v 2
Geschwindigkeit.
h = v 2
E kin = }
1 2 m · v2
} 2 g
h = ( 30 km h ) 2
2 · 10 m E kin = }
1 2 m · 950 kg · ( 19,4 }
m s ) 2
}
s 2
a) Die potenzielle Energie des Springers wird in kinetische
Energie des Springers und diese schließlich in
Spannenergie des Schleuderbretts umgewandelt.
a) Richtig, denn wegen h‘ = 2 h folgt:
E pot‘ = m · g · h‘ = m · g · 2h‘ = 2 · m · g · h = 2 · E h
Diese wandelt sich in kinetische Energie der Partnerin
um. Am höchsten Punkt der Bewegung hat sich
die kinetische Energie der Springerin dann vollständig
in potenzielle Energie umgewandelt.
b) Richtig, denn wegen h‘ = 4 h folgt:
E kin‘ = E pot‘ = 4 · E pot = 4 · E kin
und damit
b) E pot, Artist = E pot, Partnerin
v‘ 2 = 4 · v 2 = (2v) 2
m 1 · g · h 1 = m 2 · g · h 2
h 2 = m 1 · h } 1 70 kg · 2 m
c) Falsch, denn die Endgeschwindigkeit hängt nur von
m =
2
} = 2,5 m
55 kg
der Fallhöhe ab.
Die Partnerin würde höchstens 2,5 m hoch geschleudert
werden.
15. 418 554 Mechanische Arbeit
12. 419 614 Energie eines Balls
Anzuwenden ist die Gleichung W = F · s · cos α. Damit
erhält man folgende Ergebnisse:
a) Abwurf: kinetische Energie
Aufstieg: Abnahme der kinetischen und Zunahme a) W = 120 Nm
der potenziellen Energie
Umkehrpunkt: potenzielle Energie
b) W = 85 Nm
Abstieg: Abnahme der potenziellen Energie und
Zunahme der kinetischen Energie
c) W = 60 Nm
Ausgangspunkt: kinetische Energie
Die auftretende Luftreibung kann vernachlässigt d) W = 0
werden.
e) W = – 60 Nm
b) E pot = 60 J (bei g = 10 }
m s 2 f) Das Ergebnis bedeutet: Kraft und Weg haben die
c) Es gibt verschiedene Lösungsmöglichkeiten (kinetische,
energetische). Besonders einfach: Vom höchsten
Punkt seiner Bewegung (v = 0) fällt der Körper
2,0 m. Dann gilt:
entgegengesetze Richtung. Das Vorzeichen spielt
aber nur dann eine Rolle, wenn man Betrachtungen
an einem System durchführt und weitere Wechselwirkungen
(z. B. der Austausch von Wärme) zu
m ∙ g ∙ s = }
1 2 m ∙ v 2 beachten sind.
oder
v = √ } 2 g ∙ s
16. 416 414 Beschleunigungsarbeit
v =
√ }}
2 ∙ 9,81 }
m s 2 a) Die Beschleunigungsarbeit ist gleich der Änderung
v = 6,3 }
m s
Aus Symmetriegründen ist die Geschwindigkeit bei
der Aufwärtbewegung und bei der Abwärtsbewegung
in 10 m Höhe gleich groß.
der kinetischen Energie:
W = ΔE kin
W = }
1 2 m · v 2 2 – }
1 2 m · v 2 1 = }
1 2 m · ( v 2 2 – v 2 1 )
13. 417 434 Crash und freier Fall
W = }
1 2 · 950 kg 3 ( 19,4 }
m s ) 2 – ( 13,9 }
m s ) 2 4
W = 87000 Nm
E pot = E kin
Die kinetische Energie ergibt sich aus Masse und
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178 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 107 – 109)
E kin = 179 kJ
Zum Beschleunigen des Autos ist eine Arbeit von
87 000 Nm erforderlich. Seine kinetische Energie
beträgt dann 179 kJ.
b) Die Beschleunigungsarbeit W ist gleich der Änderung
der kinetischen Energie:
W = ΔE kin
W = 1 } 2 m ( v 2 – v 1 2 ) mit v 1 = 0
W = 1 } 2 m · v 2
Die Umstellung nach v ergibt:
v = √ } 2 W } m
v = √ }}
2 · 87 000 Nm
}
950 kg
v = 13,5 }
m s = 48,6 }
km h
Mit der berechneten Beschleunigungsarbeit würde
das Auto aus dem Stillstand eine Geschwindigkeit
von knapp 50 }
km h
erreichen.
17. 417 414 Spannarbeit und Energie
Feder 1: W = }
1 2 F E · s = }
1 · 3 N · 4 cm = 6 N · cm
2
Feder 2: W ≈ 4,5 N · cm
Dehnung von 4 auf 8 cm:
Feder 1: W = }
1 2 F E · s 2 2 – }
1 2 F E 1 · s 1
2
W = 24 N · cm – 6 N · cm
W = 18 N · cm
Feder 2: W ≈ 19 N · cm
20. 419 214 Stauchung einer Feder
Bei der Lösung ist zu beachten, dass die Feder noch zusammengedrückt
wird. Damit lautet der Ansatz:
m · g (h + s) = }
1 2 D · s 2
Die Umformung ergibt als Lösung der quadratischen
Gleichung:
s = 1 } D ( m · g ± √ }}
m · g (m · g + 2 D · h) )
m
s = } 4000 N ( 12 kg · 9,81 }
N kg ±
( 12 kg · 9,81 N } kg) · ( 12 kg · 9,81 N } kg + 2 · 4000 }
N
s = 0,24 cm
√ }}}}}
m · 0,7 cm ) )
E spann = 1 }
2 D · s 2 = 1 }
2 · 40 N }
m · (0,20 m)2 = 0,80 J
In der Feder steckt nun eine Spannenergie von
0,80 Joule.
18. 414 374 Dehnung einer Feder
Die Dehnung s verdreifacht sich. Wegen E ~ s 2 verneunfacht
sich die Spannenergie der Feder.
19. 413 224 Aussagekräftiges Diagramm
a) Während bei Feder 1 ein linearer Zusammenhang
zwischen wirkender Kraft und Ausdehnung besteht,
ist bei Feder 2 ein nichtlinearer Zusammenhang erkennbar:
Mit zunehmender Ausdehnung wächst die
Kraft überproportional.
Der Anstieg ΔF/Δs ist gleich der Federkonstanten D
an der betreffenden Stelle.
Die Fläche unter dem Graphen ist gleich der Arbeit,
die zum Dehnen der Feder erforderlich ist. Sie ist
zugleich gleich der potenziellen Energie, die dann in
der Feder gespeichert ist.
b) Für Feder 1 können die Arbeiten berechnet, für Feder
2 aus dem Diagramm abgeschätzt werden.
Dehnung von 0 auf 4 cm:
21. 414 774 Ein Federschussgerät
E Sp = E pot
1
}
2 D · s 2 = m · g · h
h = }
D · s 2
2 m · g
h = 1,5 }
N ·(4 cm) 2
cm
}}
2 · 50 g · 10 }
m s 2
h = 24 cm
22. 417 114 Hochspringerin in Aktion
a) ΔE pot = m · g · Δh
ΔE pot = 56 kg · 9,81 N } kg · 1,11 m
ΔE pot = 610 Nm
b) E kin = 1 } 2 m · v 2 = ΔE pot
v = √ } 2 · ΔE pot
} m
v = √ } 2 · 610 Nm
} 56 kg
v = 4,7 m }
s
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Mechanik
179
23. 418 714 Stabhochsprung
a) Beim Anlaufen wird chemische Energie in kinetische
Energie umgewandelt.
Diese kinetische Energie wird in Spannenergie des
Stabs und in potenzielle Energie umgewandelt.
Darüber hinaus wird im Laufe des Sprungs auch die
Spannenergie in potenzielle Energie umgewandelt.
Hinzu kommt eine Umwandlung von chemischer
Energie in potenzielle Energie (Abstoßen vom Stab).
Vom höchsten Punkt der Bahnkurve an wird potenzielle
in kinetische Energie umgewandelt.
Hinweis: Interessant ist in diesem Zusammenhang
eine Diskussion zur Bewegung des Körperschwerpunktes.
Bei guten Springern bewegt sich der Körperschwerpunkt
unter der Latte hinweg.
b) E kin = 1 } 2 m · v 2
E kin = }
1 2 · 77 kg · ( 9,8 }
m s ) 2
E kin = 3 700 J
Hinweis: Die anderen Angaben sind für die Lösung
der Teilaufgabe nicht erforderlich.
c) E kin = E pot = m · g · h
h = E kin
}
m · g
3 700 J
h =
77 kg · 9,81 }
m s 2
h = 4,9 m
Es wäre eine Höhe von 4,9 m + 1,05 m ≈ 6,0 m
erreichbar.
d) Die tatsächlich erreichte Höhe liegt unter der
theoretisch ermittelten Höhe. Die Berechnung erfolgt
unter der Annahme, dass sämtliche kinetische
Energie in potenzielle Energie umgewandelt wird.
Das ist in der Praxis nicht der Fall. Es erfolgen z. B.
auch Umwandlungen in thermische Energie. Es wird
auch nicht die gesamte Spannenergie des Stabs in
potenzielle Energie umgewandelt. Zu beachten ist
auch, dass der Schwerpunkt des Stabs sich ebenfalls
ändert (Hubarbeit).
24. 415 834 Arbeit, Energie, Leistung
a) Die Reibungsarbeit ergibt sich aus der bewegungshemmenden
Reibungskraft und dem Weg:
W R = F R · s
Mit F R = μ · F N = μ · m · g · cos α erhält man:
W R = μ · m · g · cos α · s
W R = 0,05 · 1100 kg · 9,81 }
m · cos 5,7° · 500 m
2
s
W R ≈ 268000 Nm
b) Die Änderung der potenziellen Energie ergibt sich
aus dem Höhenunterschied. Bei einer Strecke von
500 m beträgt er:
sin α = x
} und damit x = 500 m · sin α = 49,7 m
500 m
Damit ergibt sich für die Änderung der potenziellen
Energie:
ΔE pot = m · g · Δh
ΔE pot = 1 100 kg · 9,81 · 49,7 m
ΔE pot = 536 kJ
c) Bei einer gleichförmigen Fahrt besteht Kräftegleichgewicht,
d. h. die Antriebskraft muss genauso groß
sein wie die Summe aus der Reibungskraft und der
Hangabtriebskraft. Für diesen Fall kann man die
Leistung folgendermaßen berechnen:
P = }
W t = }
F · s
t
Die Kraft F ergibt sich betragsgemäß aus Hangabtriebskraft
und Reibungskraft:
F = m · g · sin α + μ · m · g · cos α
Damit erhält man für die Leistung:
m · g · s (sin α + μ · cos α)
P = }}
t
Setzt man die gegebenen bzw. berechneten Größen
ein, so ergibt sich:
P = 1100 kg · 9,8 }
m · 500 m (sin 5,7° + 0,05 · cos 5,7°)
2
s
}}}}
t
P =
α
804,3 kJ
} 30 s
P = 26,8 kW
100 m
d) Kinetische Energie des Pkw wird in potenzielle Energie
und Reibungsarbeit umgewandelt. Demzufolge
gilt:
1
} 2 m · v 2 = m · g · h + μ · m · g · cos α · s
Mit h = s · sin α und Kürzen durch m erhält man:
F G
1
} 2 v 2 = g · s · sin α + μ · g · s · cos α
1
} 2 v 2 = s (g· sin α + μ · g · cos α)
und damit
10 m
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180 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 107 – 109)
s = v 2
}}
2 g (sin α + μ · cos α)
( 13,9 }
m s ) 2
s = }}}
2 · 9,8 }
m (sin 5,7° + 0,05 · cos 5,7°)
2
s
s = (13,9 }
m s ) 2
2,92 }
m s 2
s = 66 m
25. 417 844 Spuren eines Unfalls
Die zunächst vorhandene kinetische Energie wird durch
die Reibungsarbeit „aufgezehrt“. Demzufolge gilt:
1
} 2 m · v 2 = μ · m · g · s
Die Umstellung nach v ergibt:
v = √ } 2 μ · g · s
v =
√ }}
2 · 0,45 · 9,81 }
m · 8,6 m
s 2
v = 8,7 m } s
v = 31 km } h
26. 416 864 Bremswege
a) E kin = 1 }
2 m · v 2
b) s = v · t
E kin = }
1 2 · 1700 kg · (}
130 m
3,6 s ) 2
E kin = 1,1 MJ
s = 130 km }
h · 0,80 s
s = 28,9 m
c) Es wird eine Reibungszahl von μ = 0,9 angenommen.
Für den Bremsweg ergibt sich:
1
} 2 m · v 2 = μ · m · g · s
und damit:
s = }
v 2
2 μ · g
m2
(130 : 3,6)2 }
s
s = }}
2
2 · 0,9 · 9,81 }
m s 2
s = 73,8 m ≈ 74 m
Hinweis: Bei einer anderen Annahme für die Reibungszahl
ändert sich der Weg entsprechend.
d) 5 % Steigung beziehungsweise Gefälle bedeutet:
Auf 100 m steigt oder fällt die Straße um 5 m.
α
Damit ergibt sich für den Winkel: α = 2,9°
Für die Steigung gilt:
1
} 2 m · v 2 = μ · m · g · cos α · s + m · g · h
mit h = s · sin α.
Einsetzen und Vereinfachen ergibt:
v
}
2
= ( μ · g · cos α + g · sin α) · s
2
und damit:
s = v
}}
2
2 g (μ· cos α + sin α)
(130 : 3,6) 2 }
m2
s
s = }}}
2
2 · 9,81 }
m (0,9· cos 2,9° + sin 2,9°)
s2 s = 70 m
Für das Gefälle gilt:
1
} 2 m · v 2 + m · g · h = μ · m · g · cos α · s
Einsetzen von h = s · sin α und Umformen ergibt:
v
}
2
+ g · s · sin α = μ · g · cos α · s
2
s · g ( μ · cos α – sin α) = }
v 2
2
s = v
}}
2
2 g (μ· cos α – sin α)
(130 : 3,6) 2 }
m2
s
s = }}}
2
2 · 9,81 }
m (0,9· cos 2,9° – sin 2,9°)
2
s
s = 78 m
27. 417 214 Leistung eines Autos
Es gilt:
P = }
W t = F · s
s
}
v
= F · v ⇒ F = P }
v
28. 418 334 Wirkungsgrad
a) η = η 1 ∙ η 2 ∙ …
100 m
η = 0,45 ∙ 0,9 ∙ 0,2 = 0,08
5 m
30 kW
= 36,1 }
m ≈ 831 N
s
Der Gesamtwirkungsgrad beträgt lediglich 8 %.
b) Der Gesamtwirkungsgrad einer Energieübertragungskette
hängt vom Wirkungsgrad jedes einzelnen
Glieds ab. Bereits ein geringer Wirkungsgrad
reicht aus, um einen niedrigen Gesamtwirkungsgrad
zu erzielen.
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Mechanik
181
c) Solarzellen: 15 %
Zuleitungen: 95 %
Glühlampe: 5 %
LED: 50 %
Damit erhält man einen Gesamtwirkungsgrad
zwischen 0,7 und 7 %.
4. 418 724 Strahltriebwerke
Strahltriebwerke dienen dem Antrieb von Flugzeugen.
Sie sind so aufgebaut, dass komprimierte Luft und Verbrennungsgase
mit hoher Geschwindigkeit ausgestoßen
werden. Der Impuls beträgt m Gase · v Gase .
Nach dem Impulserhaltungssatz wirkt in der entgegengesetzter
Richtung ein gleich großer Impuls m F · v F , der
eine Bewegung des Flugzeugs bewirkt.
5. 419 454 Fallender Dachziegel
Impuls und Drehimpuls von Körpern
(LB S. 123 – 125)
1. 419 194 Impuls im Vergleich
Fußgänger: p = 65 kg ·}
5,0 m
3,6 s = 90 kg · }
m s
Geschoss: p = 0,012 kg · 750 }
m s = 9,0 kg · }
m s
Der Impuls des Fußgängers ist etwa 10-mal so groß wie
der Impuls des Geschosses.
Betrachtet wird das System Erde – Ziegelstein in drei
Zuständen:
− Ziegelstein ist in Ruhe: Der Gesamtimpuls ist null.
− Ziegelstein fällt herunter: Während des Fallens wird
der Stein von der Erde angezogen und zieht seinerseits
mit der gleichen Kraft die Erde an. Der Kraftstoß
F · Δ t und damit auch die Impulsänderung
beider Körper ist gleich groß, aber entgegengesetzt
gerichtet. Der Gesamtimpuls bleibt null.
− Ziegelstein liegt auf dem Erdboden: Der Gesamtimpuls
ist gleich null.
2. 419 204 Impulsänderung
F G
a) vergrößert sich
b) verkleinert sich, ist im Umkehrpunkt null und
vergrößert sich dann wieder
Erde
c) nimmt zu, da die Geschwindigkeit senkrecht zur
Flugbahn durch das Fallen zunimmt (Impulsparallelogramm!).
–F G
d) wird null, da er auf dem Boden liegen bleibt.
Hinweis: Es wird hier kein System, sondern jeweils ein
isolierter Körper betrachtet.
3. 419 394 Impuls beim Rudern
a) Für den gegebenen Fall lautet der Impulserhaltungssatz:
Der Gesamtimpuls des Systems Ruderer – Boot – Wasser
ist konstant. Wird durch die Ruder das Wasser in
der einen Richtung bewegt, so bewegt sich das Boot
in die entgegengesetzte Richtung. Geht man vom
Gesamtimpuls null aus, so ist jeweils die Impulsänderung
des Wassers gleich der Impulsänderung des
Boots.
b) Die Geschwindigkeit des Boots ist umso größer,
− je mehr Wasser durch die Ruder bewegt wird
− und je schneller es bewegt wird.
6. 419 474 Rückstoß beim Gewehr
m 1 · v 1 = m 2 · v 2
v 2 = m 1 · v 1
} v 2
v 2 = 0,012 kg · 750 }
m s
}}
5,2 kg
v 2 = 1,7 m }
s
7. 419 524 Impuls bei Spielzeug
Es wird das Rückstoßprinzip genutzt. Die Luft aus dem
Ballon strömt in der einen Richtung, das Fahrzeug
bewegt sich aufgrund des Impulserhaltungssatzes in die
entgegengesetzte Richtung.
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182 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 123 – 125)
8. 419 544 Elfmeterschießen
a) p = m · v
p = 0,45 kg · 26,7 m }
s
p = 12 kg · m } s
b) v = }
p m
v = 12 kg · m s
} 72 kg
c) p = F · Δt
v = 0,17 m } s
F = }
p Δt
F = 12 kg · m s
} 0,1 s
F = 120 N
ΔE = ( m 1
} 2 · v 1 2 + m 2
}
2 · v 2 2 ) – ( m 1 + m } 2
2
ΔE = 15,43 kJ – 12,60 kJ = 2,83 kJ
11. 419 374 Stöße von Wagen
· u 2 )
a) Aufgrund der Impulserhaltung müssen sich die nach
dem Stoß verbundenen Wagen nach rechts bewegen.
Nach dem Impulserhaltungssatz gilt für die
Geschwindigkeit:
m · v 1 = 4 · m · u ⇔ u = 1 } 4 v 1
Der Wagen bewegt sich also mit }
1 der Geschwindigkeit,
die der Wagen vor dem Stoß hatte, nach
4
rechts.
b) Es ist v 1 = – v 2 . Aufgrund der Impulserhaltung
müssen sich die nach dem Stoß verbundenen Wagen
nach links bewegen.
Nach dem Impulserhaltungssatz gilt für die Geschwindigkeit:
m · v 1 + 2 · m · v 2 = 3 · m · u
9. 419 714 Ein Raketenstart
Die Präsentation kann am Beispiel einer Ariane-Rakete
erfolgen. Die Fakten lassen sich schnell im Internet
recherchieren.
Beschrieben und physikalisch erklärt werden sollten
folgende Aspekte:
− Geringe Anfangsbeschleunigung
− Hohes Gesamtgewicht im Vergleich zur Nutzlast
− Die Rakete besteht aus mehreren Stufen
Eine Beispielrechnung soll zeigen, welche Masse an
Treibgasen pro Sekunde ausgestoßen werden muss, um
bei gegebener Austrittsgeschwindigkeit ( 3 000 m } s ) die
Gewichtskraft der Rakete auszugleichen.
10. 419 924 Stöße von Güterwagen
a) m 1 · v 1 + m 2 · v 2 = (m 1 + m 2 ) u
u = m 1 · v 1 + m 2 · v 2
}}
m 1 + m 2
u = 25 t · 4,0 km h
}
25 t + 5,0 t
u = 3,3 km }
h
b) Die Impulsbilanz lautet:
m1 · v1 + m2 · v2 = (m1 + m2) u
28000 kg · }
m s = 28000 kg · }
m s
Die Energiebilanz lautet:
⇔
m · v 1 – 2 · m · v 1 = 3 · m · u ⇔ u = – 1 }
3 v 1
Der Wagen bewegt sich also mit }
1 der Geschwindigkeit,
die Wagen 1 vor dem Stoß hatte, nach
3
rechts.
c) Beim elastischen Stoß zweier Wagen gleicher Masse,
von denen einer ruht, übernimmt der ruhende
Wagen den kompletten Impuls des anderen Wagens.
Wagen 1 steht also nach dem Zusammenstoß, während
sich Wagen 2 mit v 1 nach rechts bewegt.
v 1 = 0
v 2 = v 1
12. 419 934 Impulsübertragung
Erläuterung eines selbst gewählten Beispiels, etwa:
− Auffahrunfall,
− Stoß zweier Billardkugeln,
− Auftreffen eines Geschosses auf einen Körper,
− Fußball beim Schuss auf den Torwart,
− Münze, die gegen eine andere gestoßen wird.
13. 419 974 Rückstoß bei Tieren
Beispiele könnten die Fortbewegung von Quallen,
Kraken oder von Tintenfischen sein.
Die Tiere saugen Wasser aus der Umgebung in ihren
Hohlkörper. Das zuströmende Wasser kommt dabei aus
vielen Richtungen:
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Mechanik
183
16. 418 634 Pkw und Lkw
Anschließend stoßen sie das Wasser nach hinten aus:
Aufgrund seiner großen Masse besitzt der Lkw bei
bestimmter Geschwindigkeit einen wesentlich größeren
Impuls als der Pkw. Das bedeutet bei einem unelastischen
Zusammenstoß:
Die Geschwindigkeitsänderung und damit auch die Beschleunigung
ist beim Lkw wesentlich geringer als beim
Pkw. Auf die Insassen des Pkw wirken aufgrund der
größeren (negativen) Beschleunigung erheblich größere
Kräfte (Trägheitskräfte) als auf die Insassen des Lkw.
17. 417 274 Geschossgeschwindigkeit
Für den unelastischen Stoß gilt:
m 1 · v 1 = (m 1 + m 2 ) · u
Dabei bekommt das ausströmende Wasser einen nach
hinten gerichteten Impuls. Aufgrund der Impulserhaltung
bewegt sich das Tier nach vorn.
14. 418 804 Der erste Astronaut
m · v = F · Δt
m = }
F ·Δt
v
m = 5 · 106 N · 1 s
2 500 }
m s
m = 2000 kg = 2 t
Pro Sekunde werden jeweils 2 t Treibstoff ausgestoßen.
15. 414 894 Rückstoßpistole
a) F · Δt = m · v
F = }
m · v
Δt
F = 0,04 kg · 120 }
m s
}} 1 s
F = 4,8 N
und damit
u
v 1 = (m 1 + m 2 )·}
m 1
Die Geschwindigkeit u erhält man aus:
1
} 2 (m 1 + m 2 ) ·u 2 = μ · F N · s
u = √ } 2 μ · F N · s
}
( m 1 + m 2 )
Damit ergibt sich für v 1 :
v 1 = ( m 1 + m 2 )· √ } 2 · F N · s
}
( m 1 + m 2 )
}}
oder
m 1
v 1 = √ }}
( m 1 + m 2 )· 2 · F N · s
}}
m 1
v 1 = √ }}}
0,61 kg · 2 · 0,4 · 6,1 kg · }
m s
}}}
· 5,5 m
2
v 1 = 405 m } s
0,01 kg
Hinweis: Bei einem unelastischen Stoß (Eindringen des
Geschosses in den Holzklotz) wird mechanische Energie
in thermische Energie umgewandelt. Die Methode ist
nur sinnvoll anwendbar, wenn diese in thermische Energie
umgewandelte mechanische Energie relativ klein ist.
b) a = } m
F a = }
4,8 N
83 kg
c) v = a · t
a = 0,058 m }
s 2
v = 0,058 }
m · 3 s s 2
v = 0,17 }
m s
18. 417 334 Ballistisches Pendel
a) Beträgt die Masse des Holzklotzes M und die Höhe,
in die er gehoben wird, h, so ergibt sich mit dem
Impulserhaltungssatz:
m · v = (m + M) · u und damit v = }
m + M
m · u
Die Geschwindigkeit u ergibt sich aus dem Energieerhaltungssatz:
(m + M) · u 2 = (m + M) g · h
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184 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 123 – 125)
Nach dem elastischen Stoß bewegen sich beide Kugeln
v 1 v 2
u = √ } 2 g · h
a) m 1 m 2
21. 419 684 Eine Pirouette
in der gleichen Richtung, genauer: In der
Damit erhält man für die Geschossgeschwindigkeit v: ursprünglichen Bewegungsrichtung der schwereren
v = }
m + M
m · √ }
Kugel. Ihre Geschwindigkeiten betragen 8,95 }
m 2 g · h
s bzw.
4,45 }
m s .
b) Die Massen m und M können mit einer Waage ermittelt,
g einem Tabellenwerk entnommen werden. Die
Höhe h lässt sich in unterschiedlicher Weise bestimmen,
20. 415 484 Der Kugelstoßapparat
z. B.
− Messen der Höhe mit einem Lineal (während der
1. und 2. Schwingung)
− Messen der horizontalen Auslenkung. Aus der
Die Erklärung für die Erscheinung liefern Energieerhaltungssatz
der Mechanik und Impulserhaltungssatz. Nach
dem Energieerhaltungssatz wäre es z. B. möglich, dass
zwei Kugeln mit der Geschwindigkeit v stoßen:
Länge des Pendels und dieser Auslenkung kann
man h ermitteln.
c) Einsetzen in die Gleichung aus a) liefert:
E kin = 2 · }
1 2 m · v 2
Eine gestoßene Kugel hätte dann die gleiche kinetische
v = }
m + M
m · √ }
Energie:
2 g · h
3,81 kg
v = } 0,01 kg · √ }}
2 · 9,81 }
m s 2 E kin = m · v 2
v = 399 }
m Bezieht man den Impulserhaltungssatz mit ein, so ist
s
diese Variante nicht möglich, da nach dem Impulserhaltungssatz
die gestoßene Kugel die doppelte Geschwin-
Die Geschossgeschwindigkeit beträgt etwa 400 }
m s .
digkeit haben müsste. Bei Beachtung beider Erhaltungssätze
ist nur die beschriebene Variante möglich.
19. 419 304 Stoßende Kugeln
Für ein abgeschlossenes System, das hier nur aus einem
Körper besteht, gilt:
L = J ∙ ω = konstant
Aus m 1 · v 1 – m 2 · v 2 = (m 1 + m 2 ) · u folgt:
u = m 1 · v 1 – m 2 · v 2
}}
m 1 + m 2
u = 0,15 kg · 7,8 }
m s – 0,25 kg · 5,6 }
m s
}}}
0,15 kg + 0,25 kg
u = – 0,58 }
m s
Die Kugeln bewegen sich mit etwa 0,6 }
m s
der Kugel mit der größeren Masse.
in Richtung
b) Es sind die unterschiedlichen Richtungen der Bewegung
zu beachten.
u 1 = 2 m 2 · v 2 + ( m 1 – m 2 ) · v 1
}}
m 1 + m 2
u 1 = – 2 · 0,25 kg · 5,6 }
m s + (–10 kg) · 7,8 }
m s
}}}
0,4 kg
u 1 = – 8,95 m } s
u 2 = 2 m 1 · v 1 + ( m 2 – m 1 ) · v 2
}}
m 1 + m 2
u 2 = 2 · 0,15 kg · 7,8 }
m s – (10 kg) · 5,6 }
m s
}}}
0,4 kg
u 2 = 4,45 m } s
Bei konstantem Drehimpuls lässt sich die Winkelgeschwindigkeit
nur durch Verkleinerung des Trägheitsmoments
vergrößern. Das erreicht die Eiskunstläuferin,
indem sie alle Körperteile, insbesondere die Beine und
Arme, möglichst nah an die Drehachse bringt.
22. 419 674 Schnelle Zylinder
a) Das Trägheitsmoment des Hohlzylinders ist größer als
das des Vollzylinders. Demzufolge ist die Beschleunigung
des Vollzylinders größer. Er kommt eher unten
an.
b) Aus der Verknüpfung von s = }
a 2 · t 2 und v = a · t ergibt
sich:
a = }
v 2
(1)
2 s
Die Geschwindigkeit ergibt sich aus energetischer
Betrachtung. Für den Vollzylinder gilt:
m · g · h = 1 } 2 m · r 2 + 1 } 2 J · ω2 mit
J = 1 } 2 m · r 2 und ω = v }
r
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Mechanik
185
Damit erhält man:
m · g · h = }
1 2 m · v 2 + }
1 4 m · v 2
v 2 = 4 } 3 g · h
Eingesetzt in (1) ergibt: a VZ = 4 g · h } 6 s
= 2 g · h } 3 s
Analog ergibt sich für den Hohlzylinder mit sehr
dünner Wandung:
v 2 = g · h und a HZ = }
g · h
2 s
Für einen reibungsfrei hinabgleitenden Körper gilt:
m · g · h = 1 } 2 m · v 2 und damit:
v 2 = 2 g · h und a = }
g · h
s
Ein Vergleich der Beschleunigungen für die drei
Körper ergibt: Die Beschleunigung des reibungsfrei
hinabgleitenden Körpers ist am größten, die des
Hohlzylinders am kleinsten.
23. 417 804 Rollende Kugeln
a) Zweckmäßig ist ein energetischer Ansatz:
m · g · h = }
1 2 m · v 2 + }
1 2 J · ω 2
Mit J = }
2 5 m · r 2 und ω = }
v erhält man:
r
m · g · h = }
1 2 m · v 2 + }
1 2 · }
2 5 m · v 2
g · h = }
7 10 v 2
v = √ } 10
} 7 g · h
v =
√ }}
10
}
7 · 9,81 }
m · 0,70 m
s 2
v = 3,1 }
m s
Die Kugel erreicht eine maximale Geschwindigkeit
von 3,1 }
m s .
b) Die Schleifenbahn wird sicher durchlaufen, wenn im
oberen Punkt der Bahn die Zentrifugalkraft mindestens
gleich der Gewichtskraft ist.
Wir betrachten den Grenzfall: m · g ≤ m ·}
R – r
Damit ergibt sich für die Geschwindigkeit:
v ≥ √ } g (R – r)
v ≥
√ }}}
9,81 }
m ·(0,2 m – 0,1 m)
2
s
v ≥ 0,99 }
m s
Die schleifenförmige Bahn wird sicher durchlaufen,
weil die erforderliche Mindestgeschwindigkeit kleiner
als die tatsächlich vorhandene ist.
c) Aus g · h = 7 }
10 v 2 (siehe Teilaufgabe a) erhält man:
v 2
h = 7 v 2
} 10 g
h = 7 · ( 0,99 }
m s ) 2
10 · 9,81 }
m = 7,0 cm
2
s
Die Höhe des Schwerpunkts über dem untersten
Punkt der Schleifenbahn beträgt demzufolge
7,0 cm + R = 27 cm.
d) Oberer Punkt: F 1 = 0
Unterer Punkt: Die Kraft setzt sich aus Gewichtskraft
und Zentrifugalkraft zusammen.
v 2
F 2 = m · g + m ·}
R – r
F 2 = 2,0 kg · 9,81 }
m + 2,0 kg · (1,95 m
}
s 2 0,1 m
F 2 = 96 N
Gravitationsfelder (LB S. 141 – 142)
1. 418 564 Gravitationskräfte
a) F = G ∙ }
m ∙ M
r 2
F Erde – Mond = 6,673 ∙ }
1 m3
1011 }
F Erde – Mond = 1,98 ∙ 10 20 N
b) F Erde – Sonne = 6,673 ∙ }
1 m3
1011 }
F Erde– Sonne = 3,54 ∙ 10 22 N
2. 415 314 Kraft auf Satelliten
Gewichtskraft:
F G = m ∙ g
F G = 2400 kg ∙ 9,81 }
m = 23500 N
s2 Gravitationskraft:
F = G ∙ }
m ∙ M
r 2
6,673 m3
F = } ∙ 2400 kg ∙ 5,97 ∙ 1024 kg
}}
10 11 kg ∙ s 2 (6371 km + 320 km) 2
F = 21400 N
s ) 2
∙ 5,97 ∙ 1024 kg ∙ 7,35 ∙ 10 22 kg
}}
kg ∙ s 2 3,844 2 ∙ 10 16 m 2
∙ 5,97 ∙ 1024 kg ∙ 1,99∙ 10 30 kg
}}
kg ∙ s 2 1,496 2 ∙ 10 22 m 2
Die Gravitationskraft in 350 km Höhe beträgt etwa 90 %
der Gewichtskraft auf der Erde.
3. 419 594 Die Gewichtskraft
a) Aufgrund der Rotation der Erde um ihre Achse wirkt
auf jeden Körper auf ihr auch eine Zentrifugalkraft,
die sich mit der Gravitationskraft zu einer Resultierenden
zusammensetzt. Das, was wir z. B. an einem
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186 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 141 – 142)
Kraftmesser ablesen, wenn ein Körper ruht, ist eine
resultierende Kraft, die etwas kleiner als die Gravitationskraft
ist.
b) Bei Vernachlässigung der Zentrifugalkraft gilt:
F G = m ∙ g = G ∙ }
m ∙ M
r 2
Damit ergibt sich für Höhen h über der Erdoberfläche:
h in km 0 500 1 000 1 500 2 000 2 500
F G in N 981 843 733 643 568 506
1000
800
600
400
200
4. 415 774 Ebbe und Flut
Präsentation zu Ebbe und Flut. Dabei sollte insbesondere
auf folgende Aspekte eingegangen werden:
− Bewegung von Erde und Mond um einen
gemeinsamen Schwerpunkt,
− Einfluss der Gravitationskraft des Monds auf die
Wassermassen der Weltmeere,
− Einfluss der Fliehkraft infolge der Bewegung von
Erde und Mond um den gemeinsamen Schwerpunkt,
− Resultierende Kräfte und Entstehung von zwei Flutbergen,
− Einfluss der Sonne bei Springfluten und Nippfluten.
5. 416 424 Gravitationskonstante
a) b LB S. 128
b) Aus m ∙ g = G ∙ }
m ∙ M folgt g = G ∙ }
M oder G = }
g ∙ r 2
r 2 r 2 M
Mit M = ρ ∙ V und V = }
4 3 π ∙ r 3 erhält man:
G = g ∙ r 2 ∙ 3
} = }
3 g
ρ ∙ 4 π ∙ r 3 4 π ∙ r ∙ }
1 ρ
0
0 500 1000 1500 2000 2500
h in km
6. 414 624 Wettersatelliten
c)
1
}
2 m ∙ g = G ∙ }
m ∙ M
r 2
r = √ } G ∙ M ∙ 2
}
g
r = √ }}}
6,673 m 3 ∙ 5,97 ∙ 10 24 kg ∙ 2 ∙ s
}}}
2
10 11 kg ∙ s 2 ∙ 9,81 m
r = 9 012 km
In einer Höhe von 9 012 km – 6 371 km = 2 641 km
über der Erdoberfläche verringert sich die Gewichtskraft
eines Körper im Vergleich zu der auf der Erdoberfläche
auf die Hälfte.
d) Wie man auch durch Berechnung zeigen kann, wird
die Gewichtskraft praktisch nicht beeinflusst.
Beispiel: Bergsteiger mit einer Masse von 80 kg
720 m über NN: F G = 785,00 N
a) E pot = – G ∙ m ∙ M }
r
E pot = – 6,673 ∙ 10 –11 }
m3 ∙ 2 ∙ 103 kg ∙ 5,97 ∙ 10 24 kg
}}
kg ∙ s 2 42171 km
E pot = – 1,89 ∙ 10 10 J
b) W = – G ∙ m ∙ M ( 1 } r 1
– 1 } r 2
)
W = 1,03 ∙ 10 11 Nm
c) E kin = }
1 2 m ∙ v 2 = }
1 2 m ∙ (ω ∙ r)2 = }
1 2 m (}
2 π
T ∙ r ) 2
E kin = }
1 2 ∙ 2 ∙ 103 kg ∙ (
2 π
}
86400 s ∙ 3,58 ∙ 107 m ) 2
E kin = 6,78 ∙ 10 9 J
2 962 m über NN: F G = 784,45 N
e) Das Erklärungsmuster hängt vom gewählten Bezugssystem
ab. In einem mitbewegten (beschleunigten)
Bezugssystem ist die Erdanziehungskraft genau so
groß wie die entgegengesetzt gerichtete Zentrifugalkraft.
Die Resultierende beider Kräfte ist null.
7. 419 774 Eine astronomische Einheit
T 2
} E = r 3
SE
T 2
}
M (r SE + r EM ) 3
Aus dieser Gleichung wird die 3. Wurzel gezogen und
die Gleichung nach r SE umgestellt.
Dann erhält man:
3√ } T M
2
r EM
r SE = }
} – 1 T 2
E
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Mechanik
187
3√ } (1,88 a) 2
r SE = 78,4 ∙ 106 km
}
} – 1
(1 a) 2
r SE = 149,8 ∙ 10 6 km
Aus den angegebenen Daten ergibt sich eine Entfernung
von 149,8 Mio. Kilometern zwischen Sonne und
Erde. Der (festgelegte) Wert für diese Entfernung beträgt
149,6 ∙ 10 6 km = 1 AE.
Betrachtet man die Kräfte auf einen Körper, dann
gilt für den gesuchten Punkt:
F G, Erde = F G, Mond
G ∙ m ∙ M E
} = G ∙ m ∙ M M
r 2
}
E r 2
M
Mit r M = r – r E erhält man:
M } E
= M
r 2 } M
E (r – r E ) 2
(r – r E ) 2 M E = r E
2 ∙ M M
8. 417 694 Die Sonnenmasse
Für die Erde ist die Gravitationskraft zwischen Sonne
und Erde die Radialkraft. Demzufolge kann man setzen:
m · 4 π2 · r
} = G ∙ }
m ∙ M
T 2 r 2
Die Umstellung nach M ergibt:
M = 4 π2 · r
}
3
G ∙ T 2
Einsetzen der betreffenden Werte ergibt:
4 π
M =
2 · (149,6 · 10 9 m) 3 · kg · s
}}}
2
6,673 · 10 –11 m 3 · (365,2 · 86 400 s) 2
M = 1,99 · 10 30 kg
r 2
E – 2 r ∙ M E
} r
M E – M E + M E ∙ r
}
2
= 0
M M E – M M
r E =
r ∙ M E }
( r ∙ M E
±
M E – M M √ }}
} M E – M M
) 2 – M E ∙ r
}
2
M E – M M
Mit r = 384 400 km, M E = 5,97 · 10 24 kg und
M M = 7,35 · 10 22 kg erhält man:
r E = 3,89 · 10 5 km ± √ }}
0,18 · 10 10 km
r E = 3,89 · 10 5 km ± 0,42 · 10 5 km
r E, 1 = 431 000 km
r E, 2 = 347 000 km
(von der Erde aus gesehen
hinter dem Mond)
9. 418 404 Erste Mondlandung
a) Für die Bewegung eines
Satelliten um einen
Zentralkörper auf einer
Kreisbahn gilt:
b)
F r = F G
m ∙ v
}
2
r E + h = G ∙ m ∙ M
}
(r E + h) 2
Mit v = 2 π ∙ (r E
}
+ h) erhält
T
man:
4 π 2 ∙ (r E + h)
}
2
(r E + h) = G ∙ M
}
T 2 (r E + h) 2
T = 2 π √ } (r E + h) 3
} G ∙ M
Da G, M und r E für die Erde bestimmte Werte haben,
gilt: Die Umlaufzeit eines Satelliten um einen Zentralkörper
ist, eine kreisförmige Bahn vorausgesetzt,
nur von der Höhe des Satelliten über der Oberfläche
des Zentralkörpers abhängig. Je größer diese
Höhe ist, umso größer ist auch die Umlaufzeit des
Satelliten.
Erde
X
r E
h
Erde mit der
Masse M
Satellitenbahn
Mond
Es existieren zwei Punkte, an denen die Gravitationskraft
von Erde und Mond gleich groß ist.
Der Punkt zwischen Erde und Mond befindet sich
etwa 347 000 km – 6 371 km = 341 000 km von der
Erdoberfläche entfernt.
c) Für eine Kreisbahn gilt:
m ∙ }
v 2
r = G ∙ }
m ∙ M oder v =
r √ } G ∙ M
}
2 r
–11 m3
Mit G = 6,67 ∙ 10 } , M = 7,35 ∙ kg ∙ s 2 1022 kg und
r = 85 km + 1738 km = 1823 km erhält man:
v = √ }}}
6,67 m 3 ∙ 7,35 ∙ 10 22 kg
}}}
10 –11 kg ∙ s 2 ∙ 1823 km ∙ 10 6 m
v = 1640 }
m s = 1,64 }
km s
Die Kreisbahngeschwindigkeit im Mondorbit beträgt
etwa 1,6 km } s .
d) Für die Arbeit im Gravitationsfeld gilt:
W = G ∙ m ∙ M ( }
1 –
r }
1 1 r 2
)
W = 614 ∙ 10 6 J = 614 MJ
Um den Aufstiegsteil der Mondfähre auf eine Höhe
von 85 km zu heben, wäre eine Arbeit von 614 MJ
erforderlich.
r E
X
r M
e) Erkundungsaufgabe: Aktuelle Informationen sind im
Internet zu finden.
r
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188 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 141 – 142)
10. 415 264 Ein Nachrichtensatellit
a) Für einen geostationären Satelliten gilt:
Er befindet sich ständig über einem bestimmten
Punkt der Erdoberfläche. Das ist nur unter folgenden
zwei Bedingungen möglich:
− Der Satellit bewegt sich mit der gleichen Winkelgeschwindigkeit
wie die Erde. Dann gilt für ihn:
m ∙ ω 2 ∙ r = G ∙ }
m ∙ M
r 2
Da m, M, ω und G Konstanten sind, ist damit
der Radius der geostationären Bahn eindeutig
bestimmt.
r = 3 √ } G ∙ M
}
ω 2
− Der Satellit bewegt sich in der Äquatorebene. Nur
dann fallen die Rotationsachse der Erde und die
Drehachse des Satelliten zusammen. Bei der Bewegung
in jeder anderen Ebene würde der Satellit
über einem Punkt der Erdoberfläche pendeln.
b) Setzt man in der bei Teilaufgabe a genannten Gleichung
r = r E + h 2 und ω = }
2 π , so erhält man als Gleichung
für die Höhe h eines geostationären Satelliten
T
über der Erdoberfläche:
h = 3 √ } G ∙ M ∙ T 2
}
4 π 2 – r E
mit M = 5,97 · 10 24 kg (Erdmasse), T = 86 400 s und
r E = 6 371 km (h = 35 856 km).
11. 416 524 Raumflug zum Mars
a) m ∙ g = G ∙ m ∙ M }
r 2
g = G ∙ M }
r 2
g = 6,673 ∙ 10 –11 }
m3 ∙ 6,4 ∙ 10 23 kg
}}
kg ∙ s 2 (3,394 ∙ 10 6 m) 2
g = 3,7 }
m s 2
b) Für eine Kreisbahn um einen Zentralkörper gilt:
m ∙ }
v 2
r = G ∙ }
m ∙ M
r 2
v = v (r) = √ } G ∙ M
} r
c) v = √ }}
6,673 m 3 ∙ 6,4 ∙ 10 23 kg
}}
10 11 kg ∙ s 2 ∙ 3,494 ∙ 10 6 m
v = 3,50 km } s
d) Die Schubkraft wäre gleich der Gewichtskraft.
F G = m ∙ g
e) Die Schubkraft ergibt sich aus der Gewichtskraft und
der beschleunigenden Kraft:
F = F G + m ∙ a
F = 6500 kg ∙ 3,7 }
m + 6500 kg ∙ 7 }
m s 2 s 2
F = 69,6 kN
12. 416 334 Voyager-Sonden
Die 1977 gestarteten amerikanischen Sonden Voyager 1
und Voyager 2 haben viele neue Erkenntnisse gebracht.
Ausführliche Informationen zu diesen beiden Sonden
sind im Internet zu finden. Bei der Präsentation sollte
insbesondere auf folgende Aspekte eingegangen werden:
− Ziele der Missionen,
− Startdaten und Flugverlauf,
− Geräte an Bord (Auswahl treffen),
− ausgewählte wissenschaftliche Ergebnisse (Bilder von
Planeten).
13. 419 994 Neues aus der Raumfahrt
Bei der NASA (www.nasa.gov) findet man unter dem
Button „Missions“ ausführliche Informationen zu
zurückliegenden, laufenden und geplanten Missionen.
Aufgrund der Vielzahl von solchen Missionen muss eine
Auswahl getroffen werden. Zu empfehlen ist die Konzentration
auf ein laufendes Projekt, bei dem dargestellt
wird:
− Ziele der Mission,
− Beginn der Mission,
− Stand der Mission (Ergebnisse, Probleme, geplanter
Verlauf)
14. 416 264 ISS aktuell
Bezüglich der Geschichte sollte eingegangen werden
auf
− Hinweise zu Raumstationen vor der ISS (russische
Saljut und Mir, amerikanische Skylab),
− Planung und Beginn des Aufbaus der ISS,
− beteiligte Länder,
− Stand des Ausbaus (Eingehen auf einige wichtige
Module),
− gegenwärtige Besatzung und aktuelle Forschungsvorhaben.
Aktuelle Informationen findet man auf der Internetseite
der NASA unter www.nasa.gov, Button „Missions“.
F = 14000 kg ∙ 3,7 }
m s 2
F = 51,8 kN
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Mechanik
189
Mechanische Schwingungen und Wellen
(LB S. 170 – 172)
1. 415 844 Der Pulsschlag
a) Experiment (typischer Wert: 12,4 Hz)
b) Da sich die Pulsfrequenz in Abhängigkeit von der
Belastung stark ändert, ist sie für Zeitmessungen
ungeeignet.
c) Solche periodischen Vorgänge sind z. B.:
− Schwingungen eines Pendels – Pendeluhr
− Drehschwingungen einer Unruh – mechanische
Uhren
− Schwingungen eines Schwingquarzes – Quarzuhr
− Schwingungen im atomaren Bereich – Atomuhr
2. 410 274 Eine Stimmgabel
a) y max = 2 mm, T = 2 ms = 0,002 s,
f = }
1 T = 1
} = 500 Hz
0,002 s
b) Allgemein lautet die Schwingungsgleichung:
y = y max · sin (ω t + φ 0 )
Mit φ 0 = 0 und ω = }
2 π
T
Werten erhält man:
y = 2 mm · sin ( 2 π }
0,002 s · t )
3. 412 034 Eine harmonische Schwingung
sowie mit den obigen
a) Aus der Schwingungsgleichung ergibt sich:
y max = 0,2 m; T = 0,8 s
Für die Beschleunigung gilt:
a = }
dv
dt = – y max · ω 2· sin (ω · t)
und damit
a max = – y max · ω 2 = – y max ·}
4 π 2
T 2
a max = – 0,2 ·}
4 π 2
T 2
a max = –12,3 }
m s 2
Die maximale Geschwindigkeit der Schwinger beträgt
1,6 }
m s , die maximale Beschleunigung 12,3 }
m . s 2
4. 417 024 Ein Fadenpendel
a) T = 2 π √ } l
g
T = 2 π
√ } 0,56 m
9,81 }
m s 2
T = 1,50 s
b) Aus T ~ √ } l ergibt sich:
halbe Pendellänge:
T verkürzt sich auf das 1 √ } -Fache (0,707-Fache)
2
doppelte Pendellänge:
T verlängert sich auf das √ } 2 - Fache (1,414-Fache).
vierfache Pendellänge:
T verlängert sich auf das Doppelte.
c) Da sich mit zunehmender Höhe der Ortsfaktor g verkleinert,
vergrößert sich die Schwingungsdauer.
d) Nur für kleine Auslenkwinkel (α < 10°) ist die rücktreibende
Kraft näherungsweise proportional der
Auslenkung, damit die Schwingung näherungsweise
harmonisch. Die Gleichung für die Schwingungsdauer
gilt exakt nur für harmonische Schwingungen.
Damit erhält man folgendes Diagramm:
20
10
0
–10
–20
y in cm
1,6 3,2
b) Für die Geschwindigkeit gilt:
v = }
dy
dt = y max · ω · cos (ω· t)
und damit
v max = y max · ω = y max · }
2π T
v max = 0,2 m ·}
2π 0,8 s
v max = 1,6 }
m s
t in s
5. 415 574 Das foucaultsche Pendel
a) Ein Pendel behält seine Schwingungsebene bei. Wegen
der Rotation der Erde ändert sich die Lage des
Fußbodens bezüglich der Schwingungsebene.
b) Gesucht: T
Gegeben: l = 67 m
g = 9,81 m }
s 2
Lösung: T = 2 π √ } l } g
T = 2 π
√ } 67 m
T = 16,4 s
9,81 }
m s 2
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190 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 170 – 172)
f) E = 6. 418 134 Verschiedene Fadenschwinger
}
1 2 D · s 2
a = – 3,7 }
m s 2
a) Allgemein gilt für die Schwingungsdauer eines
E = }
1 2 ∙ 4,8 }
N ·(0,050 m)2
m
Federschwingers:
E = 0,006 J
T = 2 π √ }m } D
Die Schwingungsdauer beträgt:
Für die „Reihenschaltung“ von Federn gilt
T = 2 π √ }m }
1
} D = }
1 + 1 D
D } und
1 D 2
T = 2 π
für die „Parallelschaltung“ D = D 1 + D 2 .
√ } 0,100 kg · m
} = 0,91 s
4,8 N
Demzufolge erhält man:
Die kinetische Energie ändert sich mit der Geschwindigkeit
sinusförmig. Man erhält folgendes
(1) T = 2 π √ }m } D
Diagramm:
(2) T = 2 π √ } 2 m D
(3) T = 2 π √ }m }
2 D
E kin
b) F = 4,8 }
N m · 0,078 m
F = 0,37 N
W = }
1 2 D · s 2
W = }
1 2 · 4,8 }
N ·(0,078 m)2
m
0 0,91 s t
W = 0,015 Nm
7. 411 124 Zerspringendes Glas
Genutzt wird die Resonanz: Durch Singen des Tons wird
c) Ein Körper führt eine harmonische (sinusförmige)
Schwingung aus, wenn das lineare Kraftgesetz gilt:
Für eine elastische Feder ist bei
das Glas in seiner Eigenfrequenz angeregt. Das kann zu
einer „Resonanzkatastrophe“ (Zerspringen des Glases)
führen.
D = konstant und F ~ s
somit die notwendige Bedingung für eine harmonische
8. 416 134 Schwingende Flüssigkeit
Schwingung erfüllt.
a) Eine harmonische Schwingung liegt vor, wenn ein
d) Für die Geschwindigkeit gilt:
v = y max · ω · cos (ω t )
lineares Kraftgesetz gilt, also die rücktreibende Kraft
proportional der Auslenkung ist.
Im gegebenen Fall gilt für die rücktreibende Kraft:
und damit für die maximale Geschwindigkeit:
F = – p · A
v = y max · ω = y max ·}
2 π mit T = 2 π
T
√ }m }
D
Mit p = ρ · g · 2 h und A = π · ·r 2 erhält man:
v = y max · √ }m } D
F = (–2 ρ · g · π · r 2 )· h = – D · h
v = 0,078 m · √ } 4,8 N
Für eine bestimmte Flüssigkeit ist ρ = konstant, für
}
0,1 kg ·m
ein gegebenes U-Rohr ist r = konstant. g kann ebenfalls
als konstant angenommen werden.
v = 0,54 }
m s
Demzufolge gilt: F ~ h
Die Flüssigkeitssäule führt also eine harmonische
e) Die größte Beschleunigung tritt in den Umkehrpunkten
auf. Für die maximale Beschleunigung gilt:
Schwingung gilt allgemein: T = 2 π √ }m } D
Schwingung aus. Für eine solche harmonische
a = – y max · ω 2
Mit m = ρ · V = ρ · π · r 2 · l
Mit ω 2 = }
4 π2 = 4 π 2 · }
m erhält man:
T 2 D
und D = 2ρ · g · π · r 2 erhält man:
a = – y max · }
D m
T = 2π
4,8 N
√ } ρ · π · r 2 · l
}
2 ρ · g · π · r 2
a = – 0,078 m ·}
0,1 kg · m
T = 2π
√ l
} 2 g
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Mechanik
191
b) Die Schwingungsdauer einer Flüssigkeitssäule in einem
U-Rohr hängt nur von der Länge dieser Flüssigkeitssäule
sowie vom Ortsfaktor ab. Sie ist unabhängig
davon, welche Flüssigkeit schwingt und welchen
Durchmesser das Rohr hat.
c) Für ein Fadenpendel gilt: T = 2π √ } l }
g
Ein Fadenpendel müsste demzufolge halb so lang
(l = 20 cm) sein, damit es die gleiche Schwingungsdauer
wie eine 40 cm lange Wassersäule hat.
9. 417 064 Arten von Wellen
a) Bild A: Eine Frau spricht in ein Telefon. Die Töne
breiten sich als Schall aus und werden so
übertragen. Diese Ausbreitung erfolgt räumlich
und es wird kein Stoff übertragen.
Es handelt sich somit um eine Welle.
Bild B: Auf dem Wasser sind Wellen zu sehen.
Es handelt sich um eine mechanische Welle,
speziell um eine Kreiswelle.
b) Bei den Schallwellen von Bild A handelt es sich um
Längswellen, da die Druckschwankungen in Ausbreitungsrichtung
erfolgen.
Bei den Wasserwellen im Bild B handelt es sich um
Querwellen. Die Schwingungsrichtung ist senkrecht
zur Ausbreitungsrichtung.
c) Bei den Schallwellen in Bild A ändert sich der Luftdruck.
Bei den Wasserwellen in Bild B ändert sich die Auslenkung.
Schwinger schwingen senkrecht zu der Richtung, in der
die Reihe der Schwinger aufgebaut ist, also quer zur der
Ausbreitungsrichtung.
11. 416 054 Schallwellen einer Stimmgabel
T = }
1 f
T = 1
} 523 Hz = 0,0019 s
Mit v = 344 }
m erhält man:
s
λ = c }
f
λ = 344 m s
} 523 Hz = 0,66 m
Bei Verringerung der Temperatur verkleinert sich die
Ausbreitungsgeschwindigkeit. Die Wellenlänge wird
demzufolge kleiner. Die Frequenz ändert sich nicht.
12. 412 374 Wasserwellen
a) Die Ausbreitungsgeschwindigkeit lässt sich über den
Zusammenhang c = λ · f bestimmen.
Dazu kann man in einer Wellenwanne mit bestimmter
Frequenz f Wellen erzeugen und diese fotografieren.
Am besten hat man einen Maßstab (Zollstock)
mit fotografiert. Dann kann man in dem Foto die
Wellenlänge bestimmen und über obigen Zusammenhang
die Ausbreitungsgeschwindigkeit berechnen.
Andere Möglichkeit: Ermittlung der Ausbreitungsgeschwindigkeit
eines Wellenbergs an einem
Teich durch Weg- und Zeitmessung.
b) Experiment
10. 418 974 Gekoppelte Schwinger
Longitudinalwellen
Der erste Schwinger wird in der Ebene, in der die gekoppelten
Fadenpendel hängen, zur Seite ausgelenkt
und losgelassen. Er beginnt zu den anderen Schwingern
hin und wieder weg zu schwingen. Durch die Kopplung
wird diese Bewegung auf den zweiten Schwinger übertragen,
der sich dieser Bewegung anschließt. Von hier
aus wird die Schwingung in dieser Ebene auf den dritten
Schwinger übertragen usw. Die Schwinger schwingen
in der Richtung, in der die Reihe der Schwinger aufgebaut
ist, also längs dieser Richtung und somit längs der
Ausbreitungsrichtung.
Transversalwellen
Der erste Schwinger wird senkrecht zur Ebene, in der die
gekoppelten Fadenpendel hängen, zur Seite ausgelenkt
und losgelassen. Er beginnt seitlich zu schwingen. Durch
die Kopplung wird diese Bewegung auf den zweiten
Schwinger übertragen, das sich dieser Bewegung
anschließt. Von hier aus wird die Schwingung in dieser
Ebene auf den dritten Schwinger übertragen usw. Die
13. 414 514 Stimmgabel mit 400Hz
Aus den gegebenen Daten können Schwingungsdauer
und Wellenlänge berechnet werden:
2
1
0
–1
–2
T = }
1 f
T = 1
} 400 Hz = 0,0025 s
λ = }
v f
λ = 344 m s
} 400 Hz = 0,86 m
y in mm
0,0005 0,001 0,0015 0,002 0,0025
t in s
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192 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 170 – 172)
2
1
0
–1
y in mm
0,15 0,3 0,45 0,6 0,75 0,9
x in m
t 1 = T }
2 = 1 s:
1 cm
y
–2
4 cm
8 cm
12 cm
x
14. 416 624 Schwinger und Wellengleichung
a) Aus der Schwingungsgleichung lässt sich ablesen:
y max = 3 cm und T = 3 s.
Die Frequenz erhält man aus f = }
1 zu 0,33 Hz.
T
Für die Wellenlänge gilt:
λ = }
c f = 5,0 m s
} 0,33 Hz
λ = 15 m
t 2 = 3 }
4 T = 6 s:
1 cm
y
4 cm
8 cm
12 cm
x
b)
+3
y in cm
t 3 = T = 4 s:
y
0
3
t in s
1 cm
–3
4 cm
8 cm
12 cm
x
+3
y in cm
t 4 = T } 8 + T = 9 s:
0
15
x in m
1 cm
y
–3
4 cm
8 cm
12 cm
x
c) Allgemein lautet die Wellengleichung:
y = y max · sin 32 π ( t }
T – x } λ) 4
Damit erhält man im gegebenen Fall:
y = 3 cm · sin 32 π (}
t 3 s – x
} 15 m) 4
t 5 = }
T + T = 10 s:
4
1 cm
y
15. 411 784 Harmonische Welle
4 cm
8 cm
12 cm
x
y
t 6 = }
3 T + T = 11 s:
8
1 cm
y
1 cm
2 s
t
4 cm
8 cm
12 cm
x
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Mechanik
193
16. 417 154 Eine Schallwelle
a) y max = 1,0 mm
T = 0,002 s
λ = 0,6 m
f = }
1 = 500 Hz
T
v = λ · f
v = 0,6 m · 500 Hz
v = 300 }
m s
b) y = y max · sin 32 π ( t }
T – x } λ) 4
y = 1,0 mm · sin 32 π (
t
} 0,002 s – x
}
c) Für x = 40 cm erhält man:
y = 1,0 mm · sin 32 π (
t
}
0,6 m) 4
0,002 s – 0,67 ) 4
17. 419 664 Hörbereich und Stimmumfang
a) Hörbereich
Frequenzbereich, in dem ein Mensch Schall mit den
Ohren wahrnimmt.
Stimmumfang
Frequenzbereich, in dem ein Mensch Schall selbst
hervorruft, z. B. beim Sprechen oder beim Singen.
b) Bei 20 °C (v = 344 m/s) ergibt sich:
λ 1 = 344 m s
} 16 Hz = 21,5 m
344 m s
λ 2 = } 20 000 Hz = 0,017 m
λ 3 = 344 m s
} 85 Hz = 4,05 m
λ 4 = 344 m s
} 1 100 Hz = 0,31 m
Bei 20 °C umfasst der Hörbereich Wellenlängen zwischen
1,7 cm und 21,5 m. Der Stimmumfang umfasst
Wellenlängen zwischen 31 cm und 4,05 m.
c) Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Schallwellen
verringert sich mit Verringerung der Temperatur.
Damit ändern sich die genannten Intervalle.
Hinweis: Die Frequenz ist nicht temperaturabhängig.
Sie hängt nur von der Schallquelle ab.
18. 418 704 Erdbeben
a) Kontinentalplatten sind an ihren Stoßstellen ineinander
verhakt. Kommt es zu Verschiebungen, dann
kann das mit der Entstehung von mechanischen
Wellen (Erdbebenwellen) verbunden sein. Dabei
können Längswellen und Querwellen entstehen, die
sich teilweise an der Erdoberfläche und teilweise im
Erdmantel ausbreiten.
Längswellen breiten sich als Druckwellen aus. Die
Energie pendelt zwischen Spannenergie (Kompression
des Gesteins) und kinetischer Energie (Längsbewegung)
hin und her.
Querwellen breiten sich als Verformungswellen aus.
Die Energie pendelt zwischen Spannenergie (Querverformung
des Gesteins) und kinetischer Energie
(Querbewegung) hin und her.
b) Auch wenn die Amplitude der Erdbebenwellen mit
wenigen Zentimetern relativ klein erscheinen mag,
ist aufgrund der großen Massen, die sich bewegen,
viel kinetische Energie in ihnen enthalten.
Ebenso kann man mit der Spannenergie argumentieren:
Die Kompressibilität von Gestein ist gering,
entsprechend groß ist die „Federkonstante“. So entspricht
eine Kompression von wenigen Zentimetern
bereits gewaltigen Energiemengen.
Innerhalb der Erde wird die Energie elastisch weitergegeben.
Die Gebäude an der Erdoberfläche jedoch
können die Energie nicht weitergeben. Sie erfahren
einen Kraftstoß, der sie zerstört.
19. 414 614 Interferenz bei Schall
a) Der Schall, der von beiden Lautsprechern ausgeht,
überlagert sich. Man würde mit dem Mikrofon
Stellen größerer Lautstärke (Interferenzmaxima)
und Stellen geringer Lautstärke (Interferenzminima)
registrieren.
b) Das erste Minimum wird registriert, wenn der
Gangunterschied gerade λ } 2 beträgt.
L 1
s = 70 cm
L 2
Der Weg von L 2 zum Mikrofon beträgt nach dem
Satz von Pythagoras:
a = √ } x 2 +s 2
x = 1,40 m
a = √ }}
(1,4 m) 2 + (0,7 m) 2 = 1,57 m
Demzufolge gilt: a – x = }
λ und damit λ = 34 cm.
2
Die Frequenz des Schalls ergibt sich dann zu:
a
Mikrofon
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194 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 170 – 172)
f = }
c f
f = 340 m s
} 0,34 m
f = 1 000 Hz
Der Schall, der von den Lautsprechern abgegeben
wird, hat eine Frequenz von 1000 Hz.
c) Es wird von der Anordnung der Geräte ausgegangen,
so wie sie bei Teilaufgabe b angegeben ist.
Ein Lautstärkemaximum wird registriert, wenn der
Gangunterschied λ oder ein Vielfaches davon
beträgt. Für den Gangunterschied Δs gilt:
Δs = a – x = √ } x 2 + s 2 – x
Stellt man diese Gleichung nach x um, so erhält man:
Δs + x = √ } x 2 + s 2
(Δs + x) 2 = x 2 + s 2
(Δs) 2 + 2 · Δs · x + x 2 = x 2 + s 2
x = s 2 – (Δs)
}
2
2 · Δs
Damit erhält man:
für Δs = λ: x = (0,70 m)2 – (0,34 m)
}}
2
= 0,55 m
2 ∙ 0,34 m
Das erste Maximum wird erreicht, wenn das Mikrofon
55 cm von der Schallquelle L 1 entfernt ist.
d) Erhöhung der Frequenz bedeutet Verkleinerung der
Wellenlänge, denn bei v = konstant gilt:
λ ~ }
1 f bzw. f ~ }
1 λ
Der Wegunterschied Δs bleibt aber gleich, wenn
sich die Lage der Geräte zueinander nicht ändert.
Er beträgt also bei Verkleinerung der Wellenlänge
nicht mehr λ, bei doppelter Wellenlänge aber 2 λ.
Das bedeutet: Die Lautstärke verringert sich zunächst
und erreicht bei doppelter Frequenz wieder ein Maximum.
Zugleich wird der Ton mit Vergrößerung der
Frequenz höher.
20. 419 054 Kausalität
21. 414 754 Chaotisch oder nicht
Experimentelle Untersuchung: Der kritische Öffnungswinkel
hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Wird der Öffnungswinkel bei einem Papiertrichter
variiert, so müssen zwangsläufig auch andere Größen
verändert werden:
− Entweder sein Querschnitt, wenn der erzeugende
Kreissektor mal mehr und mal weniger überlappt
wird,
− oder seine Masse, wenn bei gleichen Querschnitt jedesmal
ein neuer Kreisektor (mit einem veränderten
Radius) benutzt wird.
Je nachdem, welche dieser Varianten und welche Papiersorte
gewählt wird, erhält man etwas andere Werte
für den kritischen Öffnungswinkel, bei dem der Kegel
beim Herunterfallen stark trudelt, umkippt und von der
senkrechten Bahn stark abweicht. Bei der Verwendung
eines Kegels mit einem Querschnitt von 15 cm und einer
Papiersorte mit der spezifischen Masse von 80 g/m 3
erhält man als kritischen Winkel etwa 160°.
Begründung des Verhaltens
Der Schwerpunkt des Kegels befindet sich über der
Kegelspitze. Durch kleine Störungen (z. B. die Unsymmetrie
des Klebefalzes, das nicht ganz exakte Loslassen)
beginnt der Kegel zu kippen. Dem wird jedoch durch
starke Kräfte, die die vorbeiströmende Luft in unterschiedlich
starker Weise auf die verschieden geneigten
Kegelseiten ausübt, entgegengewirkt. Der Kegel kippt
wieder in die Gleichgewichtslage.
Schon bei relativ kleinen Fallgeschwindigkeiten kommt
es zu einer turbulenten Umströmung des Kegels und
damit zu chaotischem Verhalten.
22. 417 344 Übergang zum Chaos
Erläuterung am selbst gewählten Beispiel. Geeignet sind
z. B.:
− Magnetpendel,
− Doppelmulde,
− Doppelpendel,
− Fall von Körpern (Blatt Papier in verschiedener
Form).
Starke Kausalität
Ähnliche Ursachen haben ähnliche Wirkungen.
Beispiele: Werfen eines Balls, Schießen oder Werfen auf
eine Zielscheibe, Betätigen eines Schalters, …
Schwache Kausalität
Ähnliche Ursachen können zu sehr unterschiedlichen
Wirkungen führen.
Beispiele: Herabfallen eines Blattes, viele Glücks- und
Geschicklichkeitsspiele, Billard, Wetterentwicklung, Würfeln,
…
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Thermodynamik
195
3.3 Thermodynamik
Thermisches Verhalten von Körpern
und Stoffen (LB S. 187 – 188)
1. 414 984 Temperaturmessung
Temperaturmessung
Flüssigkeitsthermometer
Physikalisches Prinzip
Das Volumen einer Flüssigkeit ändert
sich mit der Temperatur.
3. 419 014 Wärmeübertragung
Wärmeleitung: Es wird Energie durch einen Stoff hindurch
übertragen. Beispiel: Ein Lötkolben wird elektrisch
erhitzt. Die Spitze des Lötkolbens erhitzt sich durch
Wärmeleitung.
Wärmeströmung: Es wird Energie mit einem Stoff transportiert.
Beispiel: Warme Luft wird mit einer südlichen
Luftströmung zu uns transportiert.
Wärmestrahlung: Es wird Energie durch elektromagnetische
Wellen übertragen. Beispiel: Sonnenenergie wird
von der Sonne auf die Erde übertragen.
Gasthermometer
Bimetallthermometer
Elektrisches Thermometer
Messung mit
Thermofarben
Glühfarben
Das Volumen eines Gases ändert
sich mit der Temperatur.
Die Krümmung eines Bimetallstreifens
ändert sich mit der Temperatur.
Der elektrische Widerstand eines
Sensors ändert sich mit der Temperatur.
Nutzung von Stoffen, die mit der
Temperaturänderung ihre Farbe
ändern.
Nutzung von Stoffen, die mit der
Temperaturänderung ihre Farbe
ändern.
4. 418 024 Längenänderung
a)
Δl in mm
8
6
4
2
Seger-Kegel
Galilei-Thermometer
2. 418 454 Temperatur und Wärme
Die Form eines glühenden Körpers
ändert sich mit der Temperatur.
Die Dichte von Stoffen ändert sich
mit der Temperatur.
Die Temperatur ist eine Zustandsgröße, die kennzeichnet,
wie warm oder kalt ein Körper ist. Die Wärme
dagegen ist eine Prozessgröße. Sie ist ein Maß dafür,
wie viel Energie von einem Körper (System) übertragen
wird.
Die innere Energie kennzeichnet die gesamte Energie,
die in einem Körper (System) vorhanden ist. Für
einen bestimmten Körper (System) gilt dabei: Je höher
die Temperatur ist, desto größer ist auch seine innere
Energie.
Das Wärmeempfinden ist im Unterschied zu den genannten
physikalischen Größen ein subjektives Empfinden,
das individuell sehr verschieden sein kann.
Die gefühlte Temperatur ist die Lufttemperatur, die
vom Einzelnen wahrgenommen wird. Um sie überhaupt
angeben zu können, wird von einem Modell-Menschen
ausgegangen und es werden Bedingungen festgelegt,
auf deren Grundlage eine gefühlte Temperatur angegeben
wird. Genauere Hinweise dazu sind unter den
genannten Internet-Adressen zu finden.
0
0 20 40 60 80 100
Im Diagramm ist der Zusammenhang zwischen der
Längenänderung und der Temperatur dargestellt. Je
höher die Temperatur ist, desto größer ist die Änderung
der Länge. Zwischen Temperaturänderung und
Längenänderung besteht direkte Proportionalität.
b) Für die Längenänderung gilt: Δl = α ∙ l 0 ∙ ΔT und
Δl
damit α = } l 0 ∙ ΔT .
Damit könnte man für verschiedene Wertepaare (Δl,
ΔT ) den Wert berechnen und dann den Mittelwert
bilden. Man kann auch von der grafischen Darstellung
ausgehen und ein sinnvolles Wertepaar auswählen,
z. B. Δl = 8 mm und ΔT = 100 K.
α = }
0,008 m
5 m ∙ 100 K
α = 0,000016 1 } K
t in °C
Das Metall hat einen linearen Ausdehnungskoeffizienten
von 1,6 ∙ 10 –5 K –1 . Es könnte sich um Kupfer
handeln.
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196 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 187 – 188)
5. 416 954 Volumenänderung
Der Winkel α ändert sich nicht. Das hängt damit zusammen,
dass sich die Metallscheibe nicht nur in einer
Richtung, sondern im Raum ausdehnt, wenn sie erwärmt
wird. Dabei gilt für den Radius Δr ~ r · ΔT und für ein
Kreissegment Δl ~ l 0 · ΔT bzw. Δl ~ r · ΔT, da l 0 = 2 π · r
ist. Radius und Länge des Kreissegments verändern sich
proportional zu r und ΔT.
6. 418 154 Temperatur und Länge
a) Es treten bei Temperaturänderung deutliche Längenänderungen
auf, die man durch Ausdehnungsschleifen
abfangen kann.
V 0 = 1 kg }
ρ
und mit den Tabellenwerten für die Dichte bei 20 °C:
1000 g ∙ cm3
für Kupfer: V = } = 111,6 cm 3
8,96 g
1000 g ∙ cm3
für Zink: V = } = 140,3 cm 3
7,13 g
Damit erhält man für Kupfer:
θ in °C 20 40 60 80 100
ρ in g ∙ cm –3 8,96 8,94 8,93 8,93 8,92
Für Zink ergibt sich:
θ in °C 20 40 60 80 100
ρ in g ∙ cm –3 7,13 7,11 7,10 7,08 7,07
b) Gesucht: Δl
Gegeben: l 0 = 55m
θ 1 = 245 °C
θ 1 = 18 °C
ΔT = 227 K
α = 1,2 ∙ 10 –5 K –1
9
8
ρ in g · cm –3
Kupfer
Lösung:
Δl = α ∙ l 0 ∙ ΔT
7
Zink
Δl = 1,2 ∙ 10 –5 K –1 ∙ 55 m ∙ 227 K
Δl = 15 cm
0
0 20 40 60 80 100
θ in °C
Bei einer Temperaturänderung von 227 K beträgt
die Längenänderung einer 55 m langen Stahlleitung
etwa 15 cm.
c) Die Längenänderungen werden bei Brücken durch
eine Lagerung auf Rollen in Verbindung mit Dehnungsfugen
berücksichtigt. Bei langen Geländern
baut man bewegliche Elemente ein.
7. 419 914 Temperatur und Dichte
a) Die Dichte eines Stoffes ergibt sich allgemein zu:
ρ = }
m V
Während die Masse konstant ist, ändert sich das
Volumen mit der Temperatur: Für die Volumenänderung
bei Temperaturänderung gilt: ΔV = γ ∙ V 0 ∙ ΔT.
Damit ist: V = V 0 + ΔV = V 0 + γ ∙ V 0 ∙ ΔT = V 0 (1 + γ ∙ ΔT ).
Damit erhält man für die Dichte:
ρ = ρ (T) = m
}
V 0 (1 + γ ∙ ΔT )
b) Für die Volumenausdehnungskoeffizenten gilt γ ≈ 3 α
und damit:
γ Kupfer = 4,8 ∙ 10 –5 K –1 γ Zink = 10,8 ∙ 10 –5 K –1
Geht man z. B. von jeweils 1 kg aus, dann beträgt das
Volumen
c) Die Temperaturabhängigkeit der Dichte scheint gering
(b Diagramm), spielt aber in Natur und Technik
eine durchaus bedeutsame Rolle:
− Die temperaturveränderliche Dichte von Wasser
führt zu charakteristischen Temperaturschichtungen
in Gewässern, die besonders im Sommer und
im Winter ausgeprägt sind.
− Die temperaturveränderliche Dichte wird beim galileischen
Thermometer zur Temperaturmessung
genutzt.
− Die temperaturveränderliche Dichte von Luft führt
zu Luftströmungen.
8. 415 864 Stoffkonstanten
a) Durch die Wärmezufuhr steigt die Temperatur des
festen Körpers auf 5 °C. Bei weiterer Wärmezufuhr
bleibt die Temperatur konstant, d. h., der Körper
schmilzt. Nach dem vollständigen Schmelzen erhöht
sich die Temperatur gleichmäßig auf 80 °C und bleibt
dann konstant. Das bedeutet: Bei dieser Temperatur
siedet der Körper.
b) q S = Q S
} m
q S =
12,9 kJ
} = 129 kJ ∙ kg–1
0,1 kg
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Thermodynamik
197
c) Aus Q = c ∙ m ∙ ΔT ergibt sich:
Q
c = } m ∙ ΔT
c =
12,9 kg
}
0,1 kg ∙ 75 K
kJ
c = 1,72 }
kg ∙ K
Die spezifische Schmelzwärme des Stoffs beträgt
129 kJ ∙ kg –1 , seine spezifische Wärmekapazität
1,72 kJ ∙ kg –1 ∙ K –1 .
Hinweis: Es könnte sich um Benzol (Benzen) handeln.
9. 416 704 Mischungstemperatur
a) Es entsteht Wasser mit einer Mischungstemperatur,
die man so berechnen kann:
θ M = m 1 ∙ θ 1 + m 2 ∙ θ 2
}}
m 1 + m 2
θ M =
1 kg ∙ 0 °C + 1 kg ∙ 100 °C
}}
2 kg
θ M = 50 °C
b) Das Eis schmilzt. Anschließend erwärmt sich das kalte
Wasser. Für die Wärmebilanz gilt:
vom heißen
Wasser abgegebene
Wärme
= Schmelzwärme
+
vom kalten
Wasser aufgenommene
Wärme
c ∙ m (100 °C – θ M ) = m ∙ q S + c ∙ m (θ M – 0 °C)
θ M = 10,1 °C
Es entstehen 2 Liter Wasser mit einer Temperatur von
etwa 10 °C.
Hinweis: Bei dieser Lösungsvariante könnten den
Schülern die Einheiten Probleme bereiten.
Es gilt: 1 K = 1 °C.
c) Für die Wärmebilanz gilt:
c ∙ m (100 °C – θ M ) =
c Eis ∙ m ∙ 20 K + m ∙ q S + c ∙ m (θ M – 0 °C)
θ M = 5,2 °C
Es entstehen 2 Liter Wasser mit einer Temperatur von
etwa 5 °C.
10. 417 094 Theorie und Praxis
Bei der schwarz eingezeichneten Kurve geht man davon
aus, dass keinerlei Wärmeaustausch mit der Umgebung
erfolgt. Es ist eine idealisierte Kurve.
Nimmt man die Kurve experimentell auf, so wird ein Teil
der zugeführten Wärme an die Umgebung abgegeben.
Deshalb ist bei gleichmäßiger Wärmezufuhr die tatsächlich
erreichte Temperatur geringer als bei der idealisierten
Kurve. Die Wärmeabgabe an die Umgebung
ist umso größer, je höher die Temperatur ist. Darüber
hinaus treten Messfehler auf, die beim Zeichnen
des Graphen zu beachten sind.
11. 417 734 Wasserdampf zum Erwärmen
a) Der Effekt kommt zustande, weil beim Kondensieren
von Wasser eine relativ große Verdampfungswärme
(2256 kJ ∙ K –1 ) frei wird.
b) Ein formales Herangehen liefert folgendes Ergebnis:
Der Wasserdampf kondensiert und kühlt sich dann
weiter ab. Das übrige Wasser erwärmt sich. Damit
ergibt sich folgende Energiebilanz:
m 1 ∙ q V + c ∙ m 1 (T 1 – T M ) = c ∙ m 2 (T M – T 2 )
Die Umstellung nach T M und Einsetzen ergibt:
T M = 4,19 kJ
} kg ∙ K (2 kg ∙ 293 K + 0,5 kg ∙ 373 K) + 0,5 kg ∙ 2256 kJ
} kg
}}}}}
kJ
4,19 } (0,5 kg + 2 K)
kg ∙ K
T M = 416,7 K
Das ist eine Temperatur von über 100 °C und damit
praktisch nicht möglich. Eine genauere Analyse zeigt:
Beim Kondensieren des Dampfes wird folgende
Wärme frei:
kJ
Q V = m 1 ∙ q V = 0,5 kg ∙ 2256
} = 1128 kJ
kg
Zum Erwärmen des Wassers von 20 °C auf 100 °C ist
folgende Wärme erforderlich:
kJ
Q = m 2 ∙ c ∙ ΔT = 2 kg ∙ 4,19 } ∙ 80 K = 670 kJ
kg ∙ K
Das bedeutet: Das Wasser wird auf 100 °C erhitzt.
Dazu ist nur ein Teil des Wasserdampfes erforderlich.
Es stellt sich somit eine Temperatur von 100 °C ein.
c) Bezeichnet man die Masse des Wasserdampfes mit
m D und die des zu erwärmenden Wassers mit m W ,
dann gilt wie bei Teilaufgabe b) für die Energiebilanz:
m D ∙ q V + c ∙ m D (T 100 – T M ) = c ∙ m W (T M – T 15 )
Mit m W = m – m D und den eingesetzten Temperaturdifferenzen
erhält man:
m D ∙ q V + c ∙ m D ∙ 20 K = c ∙ m W (m – m D ) ∙ 65 K
Die Umstellung nach der Masse des Dampfes ergibt:
m D =
m ∙ c ∙ 65 K
}}
q V + c ∙ 20 K + c ∙ 65 K
0,06 kg ∙ 4,19 }
kJ
kg ∙K
m D = }}}}
∙65 K
kJ
2256
}
kg + 4,19 kJ
}
kg ∙ K ∙ 20 K + 4,19 kJ
}
kg ∙ K ∙ 65 K
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198 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 187 – 188)
m D = 0,0063 kg = 6,3 g
Eine mögliche Variante wäre damit: Man leitet 6,3 ml
Wasserdampf von 100 °C in 60 ml – 6,3 ml = 53,7 ml
Wasser von 15 °C.
d) Ein Teil der Wärme wird an die kühlere Umgebung
und die Tasse übertragen. Dadurch hat der Espresso
eine niedrigere Temperatur als berechnet.
p 2 = 3,13 bar
Der Reifendruck würde sich von 2,8 bar auf 3,1 bar
erhöhen.
b) In diesem Falle ergäbe sich:
55 °C
p 2 = 2,8 bar ∙ } = 7,7 bar,
20 °C
also fast der dreifache Wert für den Reifendruck.
12. 417 984 Eis und Wasserdampf
In allen Fällen gilt: Vom Wasserdampf wird Wärme
abgegeben, er kondensiert. Vom Eis wird Wärme
aufgenommen, es schmilzt. Dann gilt allgemein für die
Energiebilanz:
m D ∙ q V + c ∙ m D (T D – T M ) = m E ∙ q S + c ∙ m E (T M – T S )
Die Umstellung nach der Mischungstemperatur ergibt:
T M = m D ∙ q V – m E ∙ q s + c (m D ∙ T D – m E ∙ T s )
}}}
c (m D + m E )
Das Einsetzen der Werte ergibt:
a) T M = 384 K
Die Temperatur ist größer als 100 °C. Es liegt folglich
ein unvollständiger Kondensationsvorgang vor. Im
Kalorimeter befindet sich eine Mischung aus Dampf
und Wasser. Die Rechnung liefert für die kondensierte
Dampfmenge
m D ∙ q V = m E ∙ q s + m E ∙ c W ∙ ΔT
m D = m E ∙ q S + m E ∙ c W ∙ ΔT }}
q V
m D = 3,3 g
Dies bedeutet eine Mischung aus 13,3 g Wasser und
6,7 g Dampf von 100 °C.
b) T M = 278 K
Es befinden sich 85 g Wasser von 4,7 °C im Kalorimeter.
c) T M = 258 K
Es liegt ein unvollständiger Schmelzvorgang vor. Eine
dem Fall a) analoge Rechnung liefert eine Mischung
aus 80 g Eis und 30 g Wasser von 0 °C.
13. 414 874 Druck im Reifen
a) Es wird davon ausgegangen, dass das Volumen des
Reifens konstant bleibt. Dann gilt das Gesetz von
AMONTONS.
Aus p 1
} = p 2
T } folgt:
1 T 2
p 2 = p 1 ∙ T 2
} T 1
p 2 = 2,80 bar ∙ }
328 K
293 K
14. 417 574 Masse von Luft
Luft wird als ideales Gas betrachtet. Damit lassen sich
die betreffenden Gesetze anwenden.
Aus p ∙ V = m ∙ R S ∙ T erhält man durch Umstellen nach m:
m = }
p ∙ V
R S ∙ T
m = 101,6 ∙ 103 N ∙ 5,7 m ∙ 4,2 m ∙ 2,8 m ∙ kg ∙ K
}}}
m 2 ∙ 287 J ∙ 295 K
m = 80,4 kg
Der Raum enthält 80,4 kg Luft.
15. 419 414 Heizen eines Zimmers
a) Genutzt werden kann die Gleichung zur Berechnung
der Wärme.
Q = c p · m · Δθ mit m = ρ · V und ρ = 1,29 kg · m –3
kJ
Q = 1,01 } kg · K · 1,29 }
kg · 90 m3· 14 K
m 3
Q = 1,64 MJ
Um die Luft im Wohnraum von 8 °C auf 22 °C zu
erwärmen, ist eine Wärme von 1,64 MJ erforderlich.
1,64 MJ
b) x = } · 1 kg = 0,082 kg = 82 g
20 kg
Die dafür notwendige Wärme entsteht, wenn man
82 g Kohle vollständig verbrennt.
c) Bei einem Wirkungsgrad von 35 % erhöht sich die
Menge des Brennstoffs:
Aus η = E nutz
} E zu
folgt: E zu = E nutz
} η
Die zugeführte Energie erhöht sich um den Faktor }
1 η ,
damit auch der erforderliche Heizstoff:
x = }
82 g
0,35 = 234 g
d) Die zugeführte Wärme bewirkt nicht nur eine Erhöhung
der Lufttemperatur, sondern auch der Temperatur
der Wände, der Decke und aller Einrichtungsgegenstände.
Alle diese Körper nehmen Wärme
auf. Die Luft erwärmt sich demzufolge weniger als
berechnet.
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Thermodynamik
199
16. 415 784 Unbekanntes Gas
Die Art des Gases könnte sich aus der spezifischen Gaskonstanten
ergeben.
Aus p ∙ V = m ∙ R S ∙ T ergibt sich:
R S = }
p ∙ V
m ∙ T
R S = 202 ∙ 103 Pa ∙ 8,2 ∙ 10 –3 m
}}
3
0,02 kg ∙ 320 K
R S = 259 J ∙ kg –1 ∙ K –1
Es könnte sich bei dem Gas um Sauerstoff handeln.
Hinweis: Die Gasart kann auch über die molare Masse M
mit der Gleichung p ∙ V = }
m M ∙ R ∙ T bestimmt werden.
Die kinetische Gastheorie
(LB S. 197 – 198)
1. 415 054 Brownsche Bewegung
a) Unter der brownschen Bewegung versteht man die
mit einem Mikroskop beobachtbare unregelmäßige
Bewegung von Teilchen (Blütenstaub, Zigarettenrauch).
b) Ursache für die brownsche Bewegung sind Stöße
nicht sichtbarer Teilchen (Atome, Moleküle) mit den
mikroskopisch sichtbaren Teilchen. Durch diese vielfältigen
Stöße führen die mikroskopisch sichtbaren
Teilchen unregelmäßige Bewegungen aus.
2. 414 704 Geschwindigkeitsverteilung
Es gibt für die Unterschiede zwischen dem experimentellen
Ergebnis und dem theoretischen Kurvenverlauf
unterschiedliche Gründe:
− Beim Experiment ist die Anzahl der Teilchen relativ
klein. Die theoretische Verteilung gilt für große
Teilchenzahlen.
− Mit der Experimentieranordnung werden nur die
Teilchen erfasst, die sich in einer bestimmten Höhe
näherungsweise waagerecht nach rechts bewegen.
Diese durch die Experimentieranordnung hervorgerufene
Auswahl ist nur bedingt repräsentativ.
3. 417 244 Diffusion
a) Aufnahme (1) wurde später als Aufnahme (2) gemacht.
Aufgrund der thermischen Bewegung der
Teilchen verteilt sich die Tinte allmählich im Wasser.
Es wird gleichmäßig gefärbt.
b) Unter Diffusion versteht man einen physikalischen
Vorgang, bei dem die Teilchen eines Stoffs sich mit
den Teilchen eines anderen Stoffs aufgrund ihrer
thermischen Bewegung mischen. Bei Gasen und Flüssigkeiten
kann das zu einer vollständigen Durchmischung
zweier oder mehrerer Stoffe führen.
Beispiele:
− Ausbreitung von Zigarettenrauch in Luft
− Ausbreitung von Parfüm in Luft
4. 416 874 Teilchenzahlen
a) Die Teilchenanzahl kann mit der allgemeinen
Zustandsgleichung des idealen Gases in der Form
p ∙ V = N ∙ k ∙ T berechnet werden. Aus p ∙ V = N ∙ k ∙ T
ergibt sich:
N = }
p ∙ V
k ∙ T
N = 1,3 ∙ 10–9 Pa ∙ 4 ∙ 10 – 4 m
}}
3
1,38 ∙ 10 –23 J ∙ K –1 ∙ 293 K
N = 1,29 ∙ 10 8
b) Als Druck ist p = 101,325 kPa einzusetzen. Damit
erhält man:
N = 101325 Pa ∙ 4 ∙ 10– 4 m
}}
3
1,38 ∙ 10 –23 J ∙ K –1 ∙ 293 K
N = 1,00 ∙ 10 22
Die Anzahl der Gasmoleküle beträgt bei dem Restdruck
1,29 ∙ 10 8 , bei normalem Luftdruck 11,00 ∙ 10 22 .
5. 416 234 Die Grundgleichung
a) Eine Form der Grundgleichung der kinetischen Gastheorie
lautet:
p ∙ V = }
2 3 N ∙ E } kin
Dabei bedeuten p der Druck im Gas, V das Volumen,
N die Teilchenanzahl und E } kin die mittlere kinetische
Energie der Teilchen. Die Gleichung gilt für das
ideale Gas.
Wichtige Zusammenhänge werden deutlich, wenn
man z. B. die Gleichung nach jeweils einer Größe
umstellt:
(I) p = 2 N ∙ E }
}
kin
3 V
Bei konstanter Teilchenanzahl und konstantem
Volumen ist der Druck im Gas der mittleren kinetischen
Energie der Teilchen proportional.
Bei konstantem Volumen und bestimmter kinetischer
Energie der Teilchen ist der Druck proportional
der Teilchenanzahl.
Bei konstanter Teilchenanzahl und konstanter
kinetischer Energie der Teilchen sind Druck und
Volumen umgekehrt proportional zueinander.
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200 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 197 – 198)
(II) } E kin = 3 p ∙ V } 2 N
Bei konstantem Druck und Volumen ist die mittlere
kinetische Energie der Teilchen umso kleiner,
je größer die Teilchenanzahl ist.
usw.
b) b Lehrbuch S. 193
c) } v = √ } 3 p
}
ρ
} v = √ }}
3 ∙ 101 325 Pa ∙ m
}}
3
1,25 kg
} v = 493
m }
s
Die mittlere Geschwindigkeit von Stickstoffmolekülen
beträgt bei Normbedingungen 493 m }
s .
6. 418 284 Teilchengrößen
a) Zur Lösung genutzt werden kann die Grundgleichung
der kinetischen Gastheorie.
Aus p ∙ V = }
2 3 N · E } kin folgt:
}
E kin = }
3 p ∙ V
2 N
}
E kin = 3 ∙ 1,1 ∙ 106 Pa ∙ m
}}
3
2 ∙ 10 26
}
E kin = 1,65 ∙ 10 –20 J
Die mittlere Energie der Argonatome beträgt
1,65 ∙ 10 –20 J.
b) Aus p ∙ V = N ∙ k ∙ T folgt:
T = }
p ∙ V
N ∙ k
T = 1,1 ∙ 106 Pa ∙ m 3 ∙ 10 –23 ∙ K
}}
10 26 ∙ 1,38 J
T = 797 K oder θ = 524 °C
In dem Gas herrscht eine Temperatur von 524 °C.
7. 415 554 Eine Verteilung
a) Nach einem längeren Zeitraum ist eine Durchmischung
der roten und blauen Teilchen zu erwarten.
Aufgrund der relativ kleinen Teilchenzahl ist
aber eine Gleichverteilung eher unwahrscheinlich.
b) Bei der Erläuterung sollte vor allem das betrachtete
thermodynamische System klar festgelegt sein.
Einige mögliche Beispiele:
− Tasse mit heißem Tee + Umgebung
− Mischung von zwei Wassermengen in einem
Gefäß
− Speise bei Zimmertemperatur + Kühlraum eines
Kühlschranks
8. 415 434 Temperatur und Geschwindigkeit
Für den Zusammenhang zwischen Temperatur und Geschwindigkeit
gilt:
T ~ }
v 2 oder √ } T ~ √ }
v 2
a) Eine Vervierfachung der Temperatur T führt zu
einer Verdopplung des mittleren Geschwindigkeitsquadrats.
b) Ein Viertel der Temperatur T führt zu einer
Halbierung des mittleren Geschwindigkeits quadrats.
9. 419 264 Stickstoff der Luft
a) Luft wird als ideales Gas angesehen. Dann kann die
Zustandsgleichung in der Form p ∙ V = N ∙ k ∙ T angewendet
werden. Die Umformung ergibt:
N = }
p ∙ V
k ∙ T
N = 1013 ∙ 102 Pa ∙ 10 – 3 m
}}
3
1,381 ∙ 10 –23 }
J K ∙ 293 K
N = 2,69 ∙ 10 22
b) Für die Abschätzung der mittleren Geschwindigkeit
gilt:
} v ≈ √ } 3 p
}
ρ
Geht man vom normalen Luftdruck aus und betrachtet
man Luft mit seinen Bestandteilen als ideales Gas,
dann erhält man:
} v Stickstoff =
√ }}
3 ∙ 101300 }
N
m 2
} = 493 }
m
1,25 }
kg s
m 3
} v Sauerstoff =
√ }}
3 ∙ 101300 }
N
m 2
} = 461 }
m
1,43 }
kg s
m 3
10. 415 454 Geschwindigkeit von Teilchen
Für die Geschwindigkeiten gilt:
v W : } v : √ }
v 2 = 1 : 1,13 : 1,22
Mit v W = 485 }
m erhält man:
s
} v = 1,13 ∙ vW = 548 }
m s
√ }
v 2 = 1,22 ∙ v W = 592 }
m s
11. 414 594 Energie eines Gases
a) E kin = 1 }
2 m ∙ v 2
E kin = }
1 2 ∙ 2,66 ∙ 10–26 kg ∙ ( 480 }
m s ) 2
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Thermodynamik
201
E kin = 3,06 ∙ 10 –21 J
b) In 1 mol Sauerstoff befinden sich 6,022 ∙ 10 23 Teilchen
(Avogadro-Konstante). Damit ergibt sich für die
Energie:
E kin = 6,022 ∙ 10 23 ∙ 3,06 ∙ 10 –21 J
E kin = 1,84 ∙ 10 3 J = 1,84 kJ
12. 418 884 Innere Energie
Ein wesentlicher Unterschied zwischen dem Modell
ideales Gas und einem realen Gas ist: Beim Modell
ideales Gas wird von elastischen Wechselwirkungen und
damit vom Erhalt der mechanischen Energie ausgegangen.
Bei realen Gasen spielen dagegen zwei Faktoren
eine Rolle:
− Gasteilchen haben ein Eigenvolumen. Das führt
dazu, dass unter ansonsten gleichen Bedingungen
das Volumen eines realen Gases größer ist als das des
idealen Gases.
− Es treten zwischenmolekulare Wechselwirkungen
auf. Dadurch ist der Druck im realen Gas unter ansonsten
gleichen Bedingungen kleiner als im idealen
Gas.
Für die Energie spielen bei realen Gasen vor allem die
zwischenmolekularen Wechselwirkungen eine Rolle, die
beim idealen Gas nicht betrachtet werden.
13. 416 724 Energie eines Teilchens
Für die mittlere kinetische Energie eines Teilchens gilt:
}
E kin = }
3 2 k ∙ T (Boltzman-Konstante)
Damit erhält man:
T in K 100 200 300 400
E kin in 10 –21 J 2,07 4,14 6,21 8,29
Damit erhält man folgendes Diagramm:
E kin in 10 –21 J
Aus dem Diagramm (und auch aus der Gleichung) ist
erkennbar:
− Die kinetische Energie eines Teilchens ist der absoluten
Temperatur direkt proportional.
− Für T = 0 K ist die kinetische Energie eines Teilchens
null.
14. 416 924 Zusammenhang zwischen T und v
a) Mit T = }
v 2 erhält man das folgende Diagramm:
T
b) Die Geschwindigkeit der Teilchen kann nicht beliebig
groß werden. Demzufolge gibt es eine obere Grenze
für die Temperatur T.
15. 418 604 Simulationen
Aufsuchen, Testen und Präsentieren von Simulationen
zur kinetischen Gastheorie
16. 419 704 Präsentation
√ }
v 2
Anfertigen einer Präsentation: Es ist sinnvoll, bei einer
Darstellung der kinetisch-statistischen Betrachtungsweise
auf die zweite Betrachtungsmöglichkeit, die
phänomenologische Betrachtungsweise, zumindest
hinzuweisen. Ansonsten sollte man sich auf die in der
Aufgabe genannten Schwerpunkte beschränken.
8
6
4
2
0
0 100 200 300 400
T in K
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202 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 218 – 220)
Hauptsätze der Thermodynamik und
Kreisprozesse (LB S. 218 – 220)
1. 416 664 Energieumwandlung
Natur: Meteorite dringen mit hoher Geschwindigkeit in
die Lufthülle der Erde ein und verdampfen. Dabei wird
mechanische Energie teilweise in innere Energie umgewandelt.
Beim Reiben der Hände aneinander erfolgt
ebenfalls eine Umwandlung mechanischer Energie in
innere Energie.
Technik: Sägen und Feilen sind Beispiele für Vorgänge,
bei denen sich mechanische Energie teilweise in innere
Energie umwandelt.
2. 418 224 Innere Energie
a) Zufuhr von Wärme von der Heizplatte, Zufuhr von
Wärme durch Sonnenstrahlung, Verrichten von Reibungsarbeit
am Topf, Mischen mit Wasser höherer
Temperatur.
b) Die Temperatur von Wasser erhöht sich, da sich die
innere Energie des Körpers vergrößert.
f) Q = 0: ΔE i = W
5. 415 754 Mechanische Arbeit
Der 1. Hauptsatz der Thermodynamik lautet:
ΔE i = W + Q.
isotherm: W = – Q
isobar: W = ΔE i – Q
adiabatisch: W = ΔE i
6. 418 864 Isothermer Prozess
a) Für eine isotherme Zustandsänderung gilt das Gesetz
von BOYLE und MARIOTTE: p 1 · V 1 = p 2 · V 2
Damit kann man die erforderlichen Werte berechnen.
3
p 2 = p 1 · V 1
5000
160
} V 2
4000
200
V in cm p in kPa
p 1 = 100 kPa
8000
7000
100
114
V 1 = 8000 cm 3
6000
133
3000
2000
267
400
3. 415 924 Energieumwandlung
Präsentation: Die meisten Vorschläge für ein Perpetuum
mobile widersprechen dem Energieerhaltungssatz. Das
ist allerdings in manchen Fällen nicht ohne Weiteres zu
erkennen.
400
300
p in kPa
4. 414 714 Energiebilanzen
Der 1. Hauptsatz der Thermodynamik lautet:
200
100
ΔE i = W + Q.
Es ergeben sich folgende Energiebilanzen:
0
0 2 000 4 000 6 000 8 000
V in cm 3
a) p = konst.: ΔE i = W + Q mit ΔE i = m ∙ c v ∙ ΔT
Q = m ∙ c p ∙ ΔT
W = – p ∙ ΔV
b) V = konst.: W = 0
ΔE i = Q mit Q = m ∙ c v ∙ ΔT
c) T = konst.: ΔE i = 0
Q = – W oder W = – Q
d) siehe c)
e) V = konst.: W = 0
ΔE i = Q
b) Beim Auszählen der Fläche unter dem Graphen sind
die Einheiten zu beachten:
1 kPa · cm 3 = 10 3 Pa · 10 –6 m 3 = 10 –3· }
N · m 2 m3 =
10 –3 N · m
Die Auszählung ergibt: W ≈ 1 100 Nm
7. 416 064 Ein Kreisprozess
a) Vom Ausgangszustand A ausgehend lassen sich die
Größen für die weiteren Zustände berechnen:
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Thermodynamik
203
Zustand B: T B = T A = 293 K
p B = 2 p A = 480 kPa
V B = p A · V A
} p = 1 B
} 2 V A = 1,2 dm3
Zustand C: V C = 1,2 dm 3
T C = 453 K
p C = T C · p B
} = 742 kPa
T B
Zustand D: T D = 453 K
8. 419 554 Größen beim Kreisprozess
a) Die fehlenden Größen können, ausgehend vom Ausgangszustand,
berechnet werden.
Zustand A: p A = 450 kPa
V A = 500 l
T A = 600 k
Zustand B: T B = 600 k
V B = 2 000 l
p B = p A · V } A
= 112,5 kPa
V B
p D = 240 kPa
V D = p C · V } C
p = 3,7 dm 3
D
b) Damit ergibt sich folgendes V-p-Diagramm:
800
p in kPa
C
Zustand D: V D = 500 l
p D = 150 kPa
T D = p D · T A
} p = 200 K
A
Zustand C: V C = 2000 l
T C = 200 K
p C = T C · p B
} = 37,5 kPa
T B
600
400
200
B
A
D
b) η = T H – T K
}
T H
η =
600 K – 200 K
}} = 0,67
600 K
Der thermische Wirkungsgrad für diesen Prozess
beträgt 67 %.
0
0 1 2
c) Die Gesamtbilanz ergibt sich aus den energetischen
Betrachtungen zu den Teilprozessen.
Q AB = –W = p A · V A · ln V B
} = –399 J
V A
Q BC = ΔE i = m · c V · ΔT = p B · V B
} ·
T }
cV (T
B R C – T B )
S
Mit }
cV c
= V}
R S
c P – c = 1
V
} c P – c } V
= 1
} erhält man:
κ – 1
c V
Q BC = p B · V B
} · 1
T }
B κ – 1 (T C – T B ) = 786 J
Q CD = W = p C · V C · ln V D
} = 1003 J
V C
Q DA = ΔE i + p · ΔV = m · c V (T A – T D ) + p D (V D – V A )
Q DA = p D · V D
} · 1
T }
D κ – 1 (T A – T D ) + p D (V D – V A )
Q DA = – 472 J
3 4 5
Damit ergibt sich folgende Gesamtbilanz:
Q = Q AB + Q BC + Q CD + Q DA = 918 J > 0
Es muss demzufolge Wärme zugeführt werden.
V in dm 3
9. 414 574 Heißluftmotor
a) Für den Kreisprozess gilt: η = 1 – TK } TW
Die Umstellung nach T W ergibt:
T W = T K
} 1 – η
T W = }
280 K
1 – 0,3
T W = 400 K
Das heiße Reservoir muss eine Temperatur von 400 K
haben, damit der Wirkungsgrad 0,3 beträgt.
b) Vortrag: Hinweise sind im Lehrbuch auf Seite 206 zu
finden. Informationen und Simulationen zum Heißluftmotor
findet man auch im Internet.
10. 426 824 Viertaktmotor
a) Die vier Takte sind im LB S. 207 erläutert.
b) Die Interpretation des Diagramms ist im LB S. 207 zu
finden. Die Idealisierungen beziehen sich insbesondere
auf den gleichmäßigen Verlauf der Graphen bei
den verschiedenen Prozessen.
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204 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 218 – 220)
c) Die rot markierte Fläche ist ein Maß für die Energie,
die „verbraucht“ wird. Die grün markierte Fläche ist
ein Maß für die Energie, die vom Motor abgegeben
wird und die z. B. den Antrieb des Fahrzeugs bewirkt.
11. 417 304 Motoren für Pkw
Präsentation: Die Schwerpunkte für die Darstellung
eines der zwei Verbrennungsmotoren sind in der Aufgabenstellung
genannt. Hingewiesen werden sollte
auch auf Hybridantriebe (Kopplung eines Verbrennungsmotors
mit einem Elektromotor) und auf reine Elektroantriebe.
In der Präsentation sollte hier als Ausblick auf
den aktuellen Entwicklungsstand eingegangen werden.
12. 415 944 Motorkühlung
Der Motor muss gekühlt werden, um die Ausgangsbedingungen
wieder zu erreichen. Nur bei einer Temperaturdifferenz
kann Wärme abgegeben werden. Je
größer diese Differenz ist, desto wirkungsvoller arbeiten
Wärmekraftmaschinen. Kühlmittel sind Wasser und Luft.
13. 415 374 Unterschiedliche Motoren
Der Dieselmotor arbeitet effizienter. Bei beiden Motortypen
erfolgt die Wärmeabgabe an die Fahrzeugumgebung
(und daher mit nahezu gleich niedriger Temperatur).
Beim Dieselmotor ist aber die Betriebstemperatur
höher. Da die maximale zu gewinnende mechanische
Arbeit bei einer Wärmekraftmaschine durch die
Differenz aus Betriebstemperatur und Wärmeabgabetemperatur
bestimmt wird, kann ein Dieselmotor bei
sonst gleichen Bedingungen mehr mechanische Arbeit
als ein Benzinmotor erbringen.
14. 416 174 Wärmekraftmaschinen
a) Die grundsätzliche Wirkungsweise einer Wärmekraftmaschine
besteht darin, dass eine Umwandlung
von Wärme und Arbeit ineinander erfolgt und damit
durch Zufuhr von Wärme mechanische Arbeit verrichtet
werden kann (Bei Kältemaschinen und Wärmepumpen
wird mechanische Energie zugeführt.).
Im dargestellten Fall wird Wärme Q 1 zugeführt. In
der Wärmekraftmaschine erfolgt eine Umwandlung
in mechanische Energie, mit der Nutzarbeit (z. B. der
Antrieb eines Fahrzeugs) verrichtet werden kann.
Ein Teil der zugeführten Wärme wird als Abwärme
an die Umgebung abgegeben. Für die Energiebilanz
gilt:
Q 1 = W + Q 2
Eine Wärmekraftmaschine funktioniert nur, wenn ein
Temperaturunterschied zwischen dem Bereich der
Wärmezufuhr und dem der Wärmeabgabe vorhanden
ist.
b) Darstellung an einem selbst gewählten Beispiel.
15. 417 634 Verschiedene Vorgänge
Näherungsweise reversibel sind rein mechanische
Vorgänge in Natur und Technik, an denen eine relativ
geringe Anzahl von Körpern beteiligt ist.
Beispiel: Pendelbewegung
Dazugehörige Energieumwandlungen: potenzielle Energie
– kinetische Energie – potenzielle Energie.
Als reversibel können auch solche Vorgänge wie die Bewegung
der Planeten um die Sonne angesehen werden.
Da der Lichtweg stets umkehrbar ist, handelt es sich bei
der Ausbreitung von Licht unter Idealbedingungen um
einen reversiblen Vorgang – er könnte auch rückwärts
ablaufen. Meist erfolgen dabei keine unmittelbaren
Energieumwandlungen, d. h., die elektromagnetische
Energie der Lichtwellen bleibt erhalten (z. B. vollständige
Reflexion).
Irreversible Vorgänge laufen unter Beteiligung vieler
Körper/Teilchen ab und sind oft mit der Abgabe von
Wärme an die Umgebung verbunden.
Verbrennen von Holz oder Kohle zu Heizzwecken
Dazugehörige Energieumwandlung: chemische Energie
– innere Energie
Zusammenstürzen eines Sandhaufens
Energieumwandlung: potenzielle Energie – kinetische
Energie – Reibungswärme zwischen den Sandkörnern.
16. 416 184 Irreversibilität
Irreversible Prozesse gehen oft unter Beteiligung großer
Teilchenzahlen und Wärmeabgabe an die Umgebung
vonstatten. Außerdem nimmt bei ihnen der Ordnungszustand
in einem System ab. Diese Merkmale können
– müssen aber nicht gleichzeitig – erfüllt sein, damit ein
irreversibler Vorgang vorliegt.
Beim Zerstampfen von großen Salzkristallen in kleinere
Kristalle nimmt der Ordnungszustand ab und die
Teilchenzahl wird extrem vergrößert. Beim Bremsen
in einem Fahrzeug entweicht Reibungswärme in die
Umgebung, der Ordnungzustand des Systems Fahrzeug
bleibt aber enthalten. Dennoch sind beide Prozesse irreversibel,
da jeweils einige Merkmale der Irreversibilität
auf sie zutreffen.
17. 417 164 Reversibel oder nicht
a) Kurzzeitig kann die Erdrotation als reversibel angesehen
werden. Tatsächlich verringert sich durch
die Gezeitenreibung die Winkelgeschwindigkeit der
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Thermodynamik
205
Erde, sodass man langfristig die Erdrotation als irreversibel
ansehen kann.
b) Reversibler Vorgang. Es wird periodisch Energie
zugeführt.
c) Irreversibler Vorgang: Der umgekehrte Vorgang ist
nie beobachtet worden.
d) Reversibler Vorgang: Durch Wärmeabgabe an die
Umgebung verringert sich die Temperatur des Wassers
wieder bis zum Anfangszustand.
18. 416 464 Entropieänderungen
a) Entropie nimmt ab.
b) Entropie nimmt zu.
c) Entropie nimmt ab.
d) Entropie nimmt zu.
Die Begründung kann jeweils mithilfe des veränderten
Ordnungszustandes der Teilchen bei Änderung des
Aggregatzustandes gegeben werden. Die Entropie ist
dabei ein Maß für die Unordnung der Teilchen.
b) Erläuterung an einem selbst gewählten Beispiel.
21. 416 114 Temperaturausgleich
a) Es erfolgt zwischen Körper 1 und Körper 2 ein Temperaturausgleich.
Dabei sinkt die Temperatur von
Körper 1, die von Körper 2 steigt. Es geht Wärme von
Körper 1 auf Körper 2 über. Die innere Energie von
Körper 1 sinkt, die von Körper 2 steigt. Die Gesamtenergie
bleibt gleich.
Im Endzustand liegt ein System aus zwei Körpern
gleicher Temperatur vor.
b) Ein unbeeinflusstes System strebt immer dem
wahrscheinlichsten Zustand zu. Ein System gleicher
Temperatur ist der wahrscheinlichste Zustand.
c) Für die Entropie gilt allgemein: ΔS = Q }
T
Körper 1 gibt die Wärme Q 1 bei der Temperatur T 1
ab. Körper 2 nimmt die Wärme Q 2 (Q 1 = Q 2 ) bei
der Temperatur T 2 auf. Damit erhält man für die
gesamte Entropieänderung:
ΔS = Q } T 2
– Q } T 1
Da T 1 > T 2 ist, erhält man einen positiven Wert für
die Entropieänderung. Das bedeutet: Es erfolgt eine
Zunahme der Entropie.
19. 417 684 Betrag der Entropie
Allgemein gilt für die Entropieänderung ΔS = Q } T . Die
Gleichung ist auf die drei genannten Fälle anzuwenden.
a) ΔS = q S
}
∙ m =
T
b) ΔS = q V ∙ m
} T
c) ΔS = q S ∙ m
} =
T
59 }
kJ ∙ 0,3 kg
kg
} 505 K
= 2 256 kJ
} ∙ 0,2 kg
kg
}} 373 K
270 }
kJ ∙ 700 kg
kg
}}
1 773 K
= 0,035 kJ } K
= 1,21 kJ } K
= 107 kJ }
K
Während sich bei a) und b) die Entropie vergrößert,
wird sie bei c) kleiner. Das kann man auch durch Vorzeichen
verdeutlichen.
22. 417 054 Verschiedene Stoffe
Die Verdampfungswärme von Gold ist wesentlich kleiner
als die von Zinn.
q V, Gold = 1 578 kJ }
kg
23. 418 914 Entropie und Wärme
Q = ΔS · T
Q = 2 }
kJ
kg · 310 K
Q = 620 kJ
q V, Zinn = 2 386 kJ }
kg
20. 415 214 Zunahme von Entropie
a) Natur: Schmelzen von Eis, Verdunsten von Wasser,
Temperaturausgleich innerhalb von kleinen
Bereichen der Atmosphäre, Verfaulen von
Holz.
Technik: Heizen eines Zimmers (Verteilung der
Wärme im Raum), Thermodiffusion, Verbrennen
von Kraftstoff.
Alltag: Lösen von Zucker im Tee oder Kaffee, Mischen
von kaltem und heißem Wasser.
24. 415 714 Entropieexport
Die Betrachtungen werden auf 1 s bezogen.
ΔS
} 1 s = 1017 W
} 5800 K – 1017 W
} 260 K
ΔS = 1017 Ws
} 5800 K – 1017 Ws
} 260 K
ΔS = –3,7 · 10 14 J }
K
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206 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 228)
25. 416 274 Entropie und Mensch
a) b LB S. 216
b) Die Abgabe von Entropie an die Umgebung ist
lebensnotwendig. Geht man davon aus, dass sich ein
Mensch in der Regel in einem Gleichgewichtszustand
befindet, so muss die bei Verdauungs- und Entwicklungsprozessen
produzierte Entropie an die Umgebung
abgegeben werden. Wäre das nicht der Fall,
so befände sich der menschliche Körper schnell weit
weg von einem Gleichgewichtszustand. Der Mensch
würde sterben.
26. 418 424 Wärmetod
Kurzreferat: Dabei sollte herausgearbeitet werden, dass
es um die Betrachtung eines Systems geht. Wenn das
Universum ein abgeschlossenes System ist, dann nimmt
in ihm die Entropie ständig zu. Irgendwann müsste das
Universum und damit auch die Erde einen Zustand erreichen,
bei dem ein vollständiger Temperaturausgleich
zwischen allen Objekten eingetreten ist. Das gesamte
Universum wäre dann ein System mit sehr niedriger
Temperatur. Es würden keinerlei Veränderungen mehr
im System vor sich gehen. Leben wäre damit nicht mehr
möglich. Dieser Zustand wird als Wärmetod bezeichnet.
Strahlungsgleichgewicht und Strahlungsgesetze
(LB S. 228)
1. 418 934 Strahlungsgleichgewicht
Nicht im Strahlungsgleichgewicht zu sein würde bedeuten:
Die Erde gibt entweder mehr Energie ab, als sie
aufnimmt, oder weniger. Im ersten Fall würde sich die
Energie der Erde verringern und damit eine Abkühlung
erfolgen. Im zweiten Fall würde sich die Energie der
Erde vergrößern und damit eine Erwärmung erfolgen.
2. 416 534 Sternfarben
a) Von der Oberflächentemperatur eines Sterns ist es
abhängig, in welchem Bereich des Spektrums das
Strahlungsmaximum liegt und welcher Farbeindruck
demzufolge hervorgerufen wird. Ähnlich wie bei
glühenden Körpern gilt:
rot: relativ niedrige Temperatur (≈ 4000 K)
gelb: höhere Temperatur (≈ 6000 K)
bläulich: sehr hohe Temperatur (≈ 15 000 K)
In der Astronomie werden die Sterne nach ihrer
Farbe in Spektralklassen eingeteilt. Jeder der Spektralklassen
(Farben) kann ein Temperaturbereich
zugeordnet werden.
b) Da bei hohen Temperaturen das Strahlungsmaximum
außerhalb des sichtbaren Bereichs liegt, kann es trotz
unterschiedlicher Oberflächentemperaturen zu ähnlichen
Farbeindrücken kommen.
3. 413 874 Die Sonne
Das Gesetz von STEFAN und BOLTZMANN lautet:
P = σ ∙ A ∙ T 4
Mit σ = 5,67 ∙ 10 –8 W
} , einem mittleren Sonnenradius
m 2 ∙ K4 von 696 000 km und einer Oberflächentemperatur von
5 780 K erhält man:
P = 5,67 ∙ 10 –8
P = 3,85 ∙ 10 26 W
W
}
m 2 ∙ K 4 ∙ 4 π ∙ (6,96 ∙ 108 m) 2 ∙ (5 780 K) 4
Dieser Wert entspricht dem Tabellenwert.
4. 417 934 Hell oder dunkel
Das Problem kann mithilfe der Strahlungsgesetze gelöst
werden, wobei man mit Modellen arbeiten muss, wenn
man die Strahlungsgesetze anwenden will.
Das Ergebnis lautet: Stehen die beiden Autos so lange
an einem Ort, dass sich ein Strahlungsgleichgewicht mit
der Umgebung herausbilden kann, dann erhitzen sie
sich wegen des kirchhoffchen Gesetzes näherungsweise
auf die gleiche Innentemperatur. Allerdings bildet sich
dieser Gleichgewichtszustand für das schwarze Auto
schneller heraus, da es während des Erwärmungsvorgangs
pro Zeiteinheit mehr Strahlungsenergie aus der
Umgebung aufnimmt (Absorptionsgrad a = 1).
Die fachliche Begründung könnte man folgendermaßen
geben: Vereinfachend betrachten wir das schwarze
Auto als schwarzen Körper, das weiße Auto als beliebigen
Körper mit dem Emissionsgrad e. Die Temperatur
im Auto kann sich nicht mehr ändern, wenn die pro
Zeiteinheit vom erhitzten Auto emittierte Strahlung
gleich derjenigen Strahlung ist, die das Auto pro Zeiteinheit
von seiner Umgebung erhält. Wir bezeichnen
die Temperatur des Autos mit T A und die Temperatur
der Umgebung mit T U . Dabei ist zu beachten, dass T U
nicht allein die Sonnentemperatur und auch nicht allein
die Lufttemperatur ist, sondern ein gemittelter Wert,
der sich aus der Oberflächentemperatur aller Körper in
der Umgebung des Autos, der Lufttemperatur und der
Sonnenstrahlungstemperatur zusammensetzt.
Das schwarze Auto strahlt mit der Strahlungsleistung
P = σ ∙ A ∙ T A 4 (1)
und empfängt aus der Umgebung die Strahlungsleistung
P = σ ∙ A ∙ T U 4 (2)
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Thermodynamik
207
Daraus folgt für den Gleichgewichtszustand
(1) = (2) : T A = T U .
Das weiße Auto emittiert als realer Körper mit dem
Emissionsgrad e:
P = e ∙ σ ∙ A ∙ T A 4 (3)
Die Umgebung, die man immer als schwarzen Körper
ansehen darf, emittiert dem Auto folgende Strahlungsleistung
zu:
P = A ∙ σ ∙ T U 4 (4)
Unter der Annahme, dass die absorbierende Fläche
nur ein Viertel der abstrahlenden Fläche beträgt,
gilt:
P e = e ∙ A e ∙ σ ∙ (T K 4 – T U 4 )
T K = 4 √ }}}}
84 W
}}} + (293
0,7 ∙ 4 ∙ 0,15 m 2 ∙ 5,67 ∙ 10 –8 }
W K)4
m 2 ∙ K 4
T K = 323 K
θ K = 50 °C.
Allerdings absorbiert das Auto davon nur den Anteil a,
entsprechend dem Absorptionsgrad a seiner Oberfläche:
P = a ∙ A ∙ σ ∙ T U 4 (5)
Im Gleichgewicht gilt somit:
e ∙ A ∙ σ ∙ T 4 A = a ∙ A ∙ σ ∙ T 4
U
Wegen des kirchhoffchen Strahlungsgesetzes ist aber
immer e = a und deshalb auch für das weiße Auto
T A = T U .
6. 416 984 Treibhauseffekt
a) b siehe LB S. 224, Abb.1
b) Vortrag zum Treibhauseffekt: Genutzt werden kann
auch die Darstellung im Lehrbuch, S. 224–225. Die
in der ersten Auflage des Lehrbuchs auf Seite 225 in
Abb. 3 dargestellte Gesamtbilanz ist schwierig zu interpretieren.
Einfacher überschaubar ist die folgende
Darstellung:
100 % 30 %
10 % 60 %
5. 417 654 Sonnenstrahlung
a) 0,7 ∙ S = P } A
P = A ∙ 0,7 ∙ S
20 %
P = 0,15 m 2 ∙ 0,7 ∙ 0,8 kW }
m 2
P = 84 W = 84 J }
s
50 %
b) Q = m ∙ c ∙ Δθ
Δθ = }
Q m ∙ c
Δθ = 84 J
}}
J
2 kg ∙ 4 190 }
kg ∙ K
Δθ = 0,01 K (Temperaturanstieg pro Sekunde)
θ E = θ A + 0,01 }
K s ∙ t
θ E = 20 °C + 0,01 }
K s ∙ 3 ∙ 3600s
θ E = 128 °C
Diese Endtemperatur ist nicht möglich, da das Wasser
vorher verdampfen würde. Dieses nummerische
Ergebnis kommt deshalb zustande, weil die Temperaturstrahlung
des Wassers vernachlässigt wurde.
Hinweis: Nachfolgend wird eine Modellrechnung
angegeben, die mit den Schülern besprochen werden
könnte. Es wird die Frage untersucht, welche
Temperatur sich mit Berücksichtigung der Temperaturstrahlung
einstellen würde.
7. 417 444 Globale Erwärmung
a) Aktuelle Informationen findet man im Internet unter
solchen Suchwörtern wie „Globale Erwärmung“,
„Klimawandel“ oder „Treibhauseffekt“. Es sollte
auch darauf verwiesen werden, dass einige Thesen
zur globalen Erwärmung kontrovers diskutiert
werden und angegebene Temperaturwerte und
mögliche Auswirkungen einer globalen Erwärmung
Prognosen sind, die auf der Grundlage von Modellen
gewonnen wurden. Sie spiegeln unseren jetzigen
Erkenntnisstand wider.
b) Präsentation zur globalen Erwärmung
c) Diskussion zum Klimaschutz: Es ist sinnvoll, den Akzent
darauf zu legen, welchen Beitrag jeder Einzelne
zum Klimaschutz leisten kann.
P a = P e = 84 W
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208 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 228)
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
209
3.4 Elektrizitätslehre und
Magnetismus
Der Gleichstrom – Grundlagen
(LB S. 235 – 237)
6. 410 194 Spannungsteiler
a)
R 1
R 2
1. 410 294 Ohmsches Gesetz
I = U }
R
2. 418 684 Länge eines Drahts
Für einen metallischen Leiter gilt das Widerstandsgesetz
R = }
ρ · l
A .
Dabei ist ρ der spezifische elektrische Widerstand des
Materials und beträgt für Kupfer 0,017 Ω · mm 2 · m –1 .
l = }
R · A
ρ
2) 2
l = R · π ( d
}
ρ
b) Bei Reihenschaltung gilt:
R } 1
= U 1
R }
2 U 2
U 2 = U 1 · R 2
}
R 1
U 2 = 12 V ·}
100 Ω
50 Ω = 24 V
c) z. B. zur Anpassung des Messbereichs eines
Messgeräts.
7. 419 364 Voltmeter
Vor das Messwerk wird ein Widerstand R geschaltet.
R
72 Ω · π · (0,2 mm)2
l = }}
0,017 Ω · mm 2 · m –1
l = 532 m
3. 410 024 Parallelschaltung
Es gilt:
U = U 1 = U 2 und I = I 1 + I 2
Der Widerstand muss so gewählt werden, dass 1 V am
Messwerk und 9 V am Widerstand abfallen.
8. 410 124 Gesamtwiderstand
U
Daraus folgt:
I
}
U = }
I1 U + }
I2 U = I 1
} + I 2
U };
1 U 2
4. 410 364 Reihenschaltung
1
}
R = 1 }
R 1
+ 1 }
R 2
Für die Berechnung des Gesamtwiderstands zwischen
den Punkten A und B zeichnet man das Schaltbild in
einer übersichtlicheren Form und vereinfacht es durch
Ersatzschaltungen, z. B.:
3 Ω
Es gilt U = U 1 + U 2 und I = I 1 = I 2
Daraus folgt:
U
} I
= }
U1
I
+ }
U2
I
= U 1
}
+ U 2
I };
1 I 2
A
2 Ω
B
R = R 1 + R 2
R 4
5. 410 554 Zwei Widerstände
Gesamtwiderstand: R = R 1 · R 2 50 Ω · 100 Ω
} =
R 1 + R } = 33 Ω
2 50 Ω
Gesamstromstärke: I = }
U R = }
12 V
33 Ω = 0,36 A
Teilstromstärke: I 1 = 0,24 A
I 2 = 0,12 A
Die Spannung ist an den beiden Widerständen gleich
groß.
1
2
1 Ω
R 2 1 Ω
1 Ω R 3
R 1
3
2
R 12 = } Ω
R 123 = } Ω
1 Ω
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210 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 235 – 237)
3 Ω
(3) R ges = R 2 + R 1/3
R 1
R ges = R 2 + R 1 · R } 3
R 1 + R 3
A
B
R 2
R 3
R ges = 20 Ω +
10 Ω · 30 Ω
}
10 Ω + 30 Ω
6
2 Ω
R' 1 Ω
2
3
} Ω
2
R' 3
R' 1
6
R' 12 = } Ω
R 123 = 1 }
7
Ω R
7 ges = 1 Ω
34
5 }
R ges = 27,5 Ω
(4) R ges = R 3 + R 1/2
R 3
R 1
R 2
R ges = R 3 + R 1 · R 2
} R 1 + R 2
R ges = 30 Ω +
R ges = 36,7 Ω
10 Ω · 20 Ω
}
10 Ω + 20 Ω
9. 410 014 Spannungsmessung
A
R 3
U
R 2 R 1
V
(5) 1 }
R ges
= 1 }
R 1
+ 1 }
R 2
+ 1 }
R 3
R 1
R 2
R 3
1 1
} = }
R ges 10 Ω + 1
}
20 Ω + 1
}
30 Ω
1
} =
R
}
11
ges 60 Ω–1
R ges = 5,5 Ω
oder
(6) 1 } R = 1 } R 1/2
+ 1 } R 3
U
R 3
R 2 R 1
A
V
R 1
R 3
R 2
1
}
R = 1
} R 1 + R + }
1 2 R 3
R = (
1
} + }
1 R 1 + R 2 R 3
) –1
R = (
1
}
10 Ω + 20 Ω + 1
} 30 Ω) –1
R = 15 Ω
10. 410 174 Widerstände kombiniert
a) Mit den drei zur Verfügung stehenden Widerständen
lassen sich verschiedene Gesamtwiderstände realisieren.
(7) R = (
1
} +
R 1 + R }
1 3 R 2
) –1
R = (
1
}
10 Ω + 30 Ω + 1
} 20 Ω) –1
R 1 R 3
R = 13,3 Ω
R 2
(1) R ges = R 1 + R 2 + R 3
R 1 R 2 R 3
R ges = 10 Ω + 20 Ω + 30 Ω
R ges = 60 Ω
(8) R = (
1
} +
R 2 + R }
1 3 R 1
) –1
R R = (
1
}
20 Ω + 30 Ω + 1
} 10 Ω) –1
3
R 2
R 1
(2) R ges = R 1 + R 2/3
R = 8,3 Ω
R 1
R 2
R 3
R ges = R 1 + R 2 · R 3
}
R 2 + R 3
R ges = 10 Ω +
R ges = 22 Ω
20 Ω · 30 Ω
}
20 Ω + 30 Ω
b) Die Stromstärke besitzt an jedem Punkt der Reihenschaltung
den gleichen Betrag. Für ihn gilt:
I = }
U R ges
I = }
100 V
60 Ω = 1,67 A
Folgende Teilspannungen fallen an der Widerständen
ab: U i = R i · I
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
211
U 1 = 10 Ω · 1,67 A = 16,7 V
13. 410 424 Potenziometerschaltung
U R U
U
U 2 = 20 Ω · 1,67 A = 33,4 V
a) Es gilt: I = } und U
R 1 + R L = R 2 · I
2
U 3 = 30 Ω · 1,67 A = 50,1 V
U
R 2 R 1
c) Sind die Widerstände parallel geschaltet, so fällt an
jedem die Spannung U ab. Für die Teilströme gilt
dann:
I i = }
U R i
U L
Eliminieren der Stromstärke liefert die Beziehung
I 1 = }
100 V
10 Ω = 10 A
für die Spannung U L , im Falle eines unbelasteten
Potenziometers:
I 2 = }
100 V
20 Ω = 5 A
R
U L = U · } 2
R 1 + R 2
I 3 = }
100 V
30 Ω = 3,3 A
b)
U
d) Reihenschaltung Parallelschaltung
R 2 R 1
P = (U 1 + U 2 + U 3 )· I P = (I 1 + I 2 + I 3 )· U
P = 100 V · 1,67 A
P = 18,3 A · 100 V
R L ,U L
P = 167 W
P = 1830 W
Da R 2 und R L parallel geschaltet sind, errechnet sich
ihr Gesamtwiderstand R 2L zu:
11. 410 324 Passende Widerstände bilden
R 2L = R 2 · R } L
R 2 + R L
R = (230 V – 12 V )·}
12 V
50 W = 52 Ω 10 Ω
Ersetzen des Widerstandes R 2 in der Gleichung für
5 Ω
den unbelasteten Fall durch den Widerstand
10 Ω
R 2L liefert die gesuchte Abhängigkeit.
50 Ω
R
U
35 Ω
10 Ω
L = U · } 2L
R 1 + R 2L
50 Ω
R
U L = U ·
2 · R }}
L
(R
10 Ω
2 + R L )· ( R 1 + R 2 · R } L
R 2 + R L
)
105 Ω 50 Ω 50 Ω
R
10 Ω
U L = U · }} 2
R 1 + R 2 + R 1 · R } 2
R L
12. 418 384 Anschlussmöglichkeiten
c) Mit R = R 1 + R 2 folgt:
R
U
Zur Inbetriebnahme der Lampe kann entweder ein
L = U · } 2
R + (R – R 2) · R } 2
R L
Transformator oder ein Vorwiderstand verwendet
werden.
Beim Transformator muss das Verhältnis der Windungszahlen
Einsetzen der gegebenen Zahlenwerte ergibt die
Gleichungen der darzustellenden Graphen.
dem Verhältnis der Spannungen entsprechen.
R
U 0
Bei Verwendung eines Vorwiderstands gilt:
R = U 0
}
– U und mit I = P I
} U : R = (U 0 – U )· }
U P
Für den gegebenen Fall erhält man:
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212 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 235 – 237)
30,0
25,0
U
U L in V
U L (R L = 25 Ω)
U L (R L = 110 Ω)
U L (R L ∞)
15. 410 234 Autoscheinwerfer
a) Halogenlampe H 4: I = }
P U = }
60 W
12 V = 5,0 A
Xenonlampe: I = }
35 W
12 V = 2,9 A
I = 50 W }
24 V = 2,1 A
15.0
Energiesparlampe:
I = 20 W }
230 V = 0,09 A
10.0
5.0
Glühlampe:
I = }
100 W
230 V = 0,44 A
Die Stromstärke ist bei Pkw-Lampen erheblich größer
als bei Energiesparlampen (oder Glühlampen) im
Haushalt.
0,0
0 20 40 60 80 R
R 2 in Ω
b) Für die Pkw-Lampen ergibt sich folgende Lichtausbeute
(Lichtstrom/Watt):
U L (R L = 110 Ω) = 20 V · }}
100 Ω + (100 Ω – R 2) · R }} 2
110 Ω
R
U L (R L = 25 Ω) = 20 V · }}
2
100 Ω + (100 Ω – R 2 ) · R 2
}}
25 Ω
U L (R L ⇒ ∞) = 20 V · R 2
}
100 Ω
d) Die Kurve U L geht unabhängig von dem Widerstand
R L durch die Punkte (0/0) und (R/U). Bei unbelastetem
Potenziometer (R L → ∞) ergibt sich eine Gerade, die
bei Belastung umso mehr „durchhängt“, je kleiner
der Widerstand R L ist, d. h. je mehr das Potenziometer
vom Verbraucher belastet wird.
14. 410 484 Schaltkreis
Es gilt: I =
A
U
} R 1 + R 2
und U L = R 2 · I
Die Punkte A und B sind leitend (Widerstand 0 Ω)
miteinander verbunden, daher beträgt die Spannung
zwischen ihnen 0 V. Folglich sind die Spannungen an
den 25-Ω-, 4-Ω- und 10-Ω-Widerständen alle null. Die
Spannung von 12 V liegt am 100-Ω-Widerstand an.
I = U } R = 0,12 A
Die Stromstärke durch den 25-Ω-Widerstand ist 0 A.
A
B
R 2
Halogenlampe: 15 –20 lm } W
Xenonlampe: 80 –100 }
lm W
Das bedeutet für die drei Lampen:
60 W: 900 –1200 lm
35 W: 2800 – 3500 lm
50 W: 4000 – 5000 lm
16. 410 214 Wasserkocher
a) P = U · I
I = }
P U
I = }
800 W
230 V = 3,5 W
b) Die erforderliche Energie kann mithilfe der Leistungsdefinition
berechnet werden.
P = }
E t
t = }
E P
t = }
c · m · ΔT
P
t = 4,19 · 103 }
J · 0,5 kg ·57 K
kg · K
}}
800 W
t = 2,5 min
c) t ‚ = }
c · m · ΔT
P ‚
t ‚ = }
t 0,8
t ‚ =
2,5 min
} 0,8
t ‚ = 3,1 min
(P ‚ = 0,8 P)
Durch die Heizspirale fließt ein Strom von ca. 3,5 A.
Sieht man von Energieverlusten ab, so erreicht das
Wasser nach etwa 2,5 min die Temperatur θ 2 . Liegt
der durchschnittliche Wirkungsgrad η = 0,8 vor, so
dauert der Erwärmungsvorgang ungefähr 3,1 min.
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
213
17. 410 104 Verzweigter Stromkreis
Es gilt P = U · I.
Da U = konst = in beiden Verzweigungsarmen gleich,
teilt sich E proportional zu I auf.
20. 414 804 Innenwiderstand
Spannungsquelle
– +
R i
U i
U i
18. 410 284 Bedeutung der Stromversorgung
a) Argumente, die für diese Aussage sprechen, sind
z. B.:
− Fast alle Haushaltsgeräte werden mit elektrischer
Energie betrieben.
− Moderne Elektronik, die heute in allen Bereichen
des täglichen Lebens, der Technik und der Industrie
umfangreich genutzt wird, funktioniert nur
mit elektrischer Energie.
− Elektrische Energie kann aus verschiedenen
Energieformen gewonnen und leicht in viele
Energieformen umgewandelt werden.
− Elektrische Energie lässt sich gut über größere
Entfernungen transportieren und verteilen.
Gegenargumente sind:
− Die starke Abhängigkeit von elektrischer Energie
kann bei Ausfall der Energiezufuhr zu erheblichen
Komplikationen bis hin zu Katastrophen führen.
− Der größte Anteil der im Haushalt genutzten
Energie wird für die Heizung verwendet. Hier sind
Öl und Gas die entscheidenden Energieträger. Der
zweitgrößte Anteil betrifft den Kraftfahrzeugverkehr.
Hier sind Benzin und Diesel die entscheidenden
Energieträger.
b) Erkundungsaufgabe: Im Internet sind z. B. unter dem
Suchwort „Stromausfall“ Beispiele zu finden.
c) Präsentation:
Hier können die Schüler ihrer Fantasie freien Lauf
lassen. Es sollte deutlich werden, was alles ohne
Strom nicht funktioniert und wie abhängig wir von
dieser Energieform sind.
19. 410 344 Alltagssprachliche Bedeutung
Beispiele für Formulierungen aus der Umgangssprache
sind neben dem in der Aufgabe genannten Beispiel:
− Er ist geladen.
− Er hat einen geladen.
− Sie führt eine spannungsreiche Diskussion.
− Sie steht unter Hochspannung.
− Er setzt dieser Position Widerstand entgegen.
Subtrahieren der am Innenwiderstand R i abfallenden
Spannung U i von der Leerlaufspannung U 0 ergibt die
Klemmspannung U k .
U k = U 0 – R i · I
Einsetzen der gegebenen Zahlenwerte führt auf ein
eindeutig lösbares Gleichungssystem:
I) 24,6 V = U 0 – 12 mA · R i
II) 24,3 V = U 0 – 25 mA · R i
Der innere Widerstand R i der Spannungsquelle errechnet
sich zu 23 Ω, die Leerlaufspannung U 0 beträgt ca.
24,9 V.
21. 410 444 Lebensgefahr
a) Der Widerstand zwischen beiden Händen beträgt
1200 Ω. Mit dem Grenzwert von 20 mA = 0,020 A
erhält man:
U = I · R
U = 0,020 A · 1 200 Ω = 24 V
Bei 25 V bleibt man in der Regel weit unter dem
Grenzwert, da an den Händen noch ein Übergangswiderstand
besteht, der aber bei feuchten Händen
sehr klein sein kann.
b) Bei Netzspannung (U = 230 V) und einem Widerstand
von 1 200 Ω ergibt sich für die Stromstärke:
I = }
U R
I = }
230 V
1200 Ω
I = 0,19 A = 190 mA
Dieser Wert liegt weit über dem Grenzwert und
kann insbesondere durch die Beeinflussung der Herztätigkeit
lebensgefährlich sein.
c) I = }
Q t
I = 0,01 · 10–3 As
} 0,1 s
U K
I = 0,1 mA
Diese Stromstärke ist ungefährlich. Sie liegt weit
unter dem Grenzwert von 20 mA.
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214 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 235 – 237)
d) Die Gefahr besteht vor allem darin, dass es durch 23. 420 164 Akku eines Handys
N = 9 · 10 22 Durch den einzelnen Widerstand bei R 2 fließt demzufolge
jeweils ein Drittel der Stromstärke.
den (ungefährlichen) elektrischen Schlag zu einer
Schreckreaktion kommt und man sich dadurch erheblich
verletzen kann.
Aus E = U · I · t folgt: I = }
E U · t
Zu ergänzen sind innerhalb von 30 min = 30 · 60 s die
fehlenden 90 % der maximal möglichen Energie von
22. 410 474 Akkumulatoren
5,6 Wh oder 5,6 · 3600 Ws:
5,6 · 3600 Ws
I = }}
3,7 V · 30 · 60 s · }
9
10
a) Angegeben sind maximale Spannung und gespeicherte
Ladung. Die Angabe 70 Ah bedeutet, dass
I = 2,7 A
die Autobatterie 70 h lang eine Stromstärke von 1 A
hervorrufen kann. Die Spannung zwischen den Polen
beträgt 12 V.
24. 424 914 Knotensatz
Der abgebildete Nickel-Metall-Hybrid-Akkumulator
kann bei 1,2 V über eine Zeit von 1 800 Stunden eine
Stromstärke von 1 mA liefern.
b) Wir gehen davon aus, dass die Batterie beim Abstellen
Die Summe der zufließenden Ströme ist gleich der
Summe der abfließenden Ströme:
I 1 + I 2 = I 3 + I 4 + I 5
des Pkw voll geladen ist und die Kenn daten
12 V/70 Ah hat. Es leuchten insgesamt vier Glühlampen
mit den Kenndaten 12 V/5 W. Sie leuchten 25. 410 394 Maschensatz
insgesamt 9,5 Stunden.
Durch eine Glühlampe fließt bei U = konstant = 12 V U 1 + U 2 + U 3 = 0
eine Stromstärke von:
I = }
P U = }
5 W 12 V = 0,42 A
26. 419 824 Eine Ersatzschaltung
Da die Glühlampen parallel geschaltet sind, fließt
eine Gesamtstromstärke von:
a) Die Ersatzschaltung sollte schrittweise entwickelt
I = 4 ·}
5 W 12 V = 1,67 A
werden:
In 9,5 Stunden beträgt demzufolge die abgeflossene
Ladung:
R 1
Q = I · t
R 2 R 3
Q = 1,67 · 9,5 h = 15,9 Ah ≈ 16 Ah.
30 % der Batteriekapazität sind 21 Ah, vorhanden
sind demzufolge noch 70 Ah – 16 Ah = 54 Ah. Ein
Kaltstart müsste sicher möglich sein.
R 1 ,R 2 ,R 3
c) Durch eine Glühlampe fließt eine Ladung von:
Q = }
P U · t
b) Für R 2 erhält man:
Q = }
5 W 1
· 9,5 h ~ 4,0 Ah
} = }
1
12 V R 2 R + }
1 R + }
1 R
Die Anzahl der Elektronen ergibt sich über einen
einfachen Ansatz:
1 e = 1,6 · 10 –19 As
N · e = 4,0 · 3600 As
Daraus folgt:
R 2 = }
R 3
Der Gesamtwiderstand beträgt somit:
R gesamt = R + }
R 3 + R = }
7 3 R
R gesamt = }
7 ∙ 25 Ω = 46,7 Ω
3
c) Die Stromstärke durch R 1 und R 2 ist gleich groß.
d) Für die Stromstärke gilt: I = }
U R
I = }
12 V
46,7 Ω = 0,26 A
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
215
27. 410 544 Wasserkraftwerke
a) Lageenergie des Wassers, Bewegungsenergie des
Wassers. Bewegungsenergie der Rotoren im Generator,
elektrische Energie.
b) 84 m 3 haben eine Gewichtskraft von 840000 N und
eine Lageenergie von 168 MJ.
Bei einer Abgabe von 124 MW ergibt sich ein Wirkungsgrad
von }
124
168 = 74 %
28. 410 064 Energiesparen
Heizung:
sinnvolles Lüften, geringe Zimmertemperatur ...
Beleuchtung:
Energiesparlampen einsetzen, nicht unnötig Licht brennen
lassen, Beleuchtung der Situation anpassen, ...
Kühlschrank:
entsprechend der Temperaturzonen bestücken, Tür nur
selten und kurz öffnen, im Winter Balkon als Kühlschrank
nutzen, ...
Elektrische Leitungsvorgänge
(LB S. 261 – 263)
1. 418 494 Verschiedene Modelle
a) Teilchenmodell: In einem metallischen Leiter befinden
sich Metallionen und freie Elektronen. Diese
bewegen sich aufgrund der Temperatur regellos.
Bändermodell: Das Bändermodell charakterisiert die
Energiezustände von Elektronen in einem Metall. Infolge
der Wechselwirkungen zwischen den Atomen
sind die energetischen Zustände von Elektronen
nicht durch diskrete Werte, sondern durch Energiebereiche
(Bänder) gekennzeichnet.
b) Teilchenmodell: Liegt an einem Leiter keine Spannung
an, so bewegen sich die freien Ladungsträger
regellos. Nach Anlegen einer Spannung bewegen
sich die ungebundenen Elektronen in eine Vorzugsrichtung,
es fließt ein elektrischer Strom. Behindert
wird diese gerichtete Bewegung durch Zusammenstöße
der freien Ladungsträger mit den Metallionen.
Bändermodell: Bei Metallen überschneiden sich ab
einer bestimmten Höhe die Potenzialtrichter, weshalb
manche Energiebänder durchgehend werden.
Befindet sich eine Ladung in einem solchen Band,
dem Leitungsband, dann ist sie nicht an einen Gitterpunkt
gebunden, sondern kann sich durch das gesamte
Metallgitter bewegen. Es fließt beim Anlegen
einer Spannung ein Strom.
2. 417 744 Unbekanntes Bauelement
a) Dargestellt ist der Zusammenhang zwischen der
angelegten Spannung U und der dann fließenden
Stromstärke I. Je größer die Spannung ist, desto größer
ist auch die Stromstärke. Es besteht aber keine
direkte Proportionalität.
Bei gleichmäßiger Zunahme der Spannung wächst
die Stromstärke überproportional.
b) Der Widerstand in einem Punkt ergibt sich aus dem
Anstieg der Tangente in diesem Punkt. Aus Spannungsänderung
und Stromstärkeänderung erhält
man:
bei 15 V: 580 Ω
bei 30 V: 380 Ω
Das bedeutet: Mit zunehmender Spannung verringert
sich der Widerstand.
Hinweis: Berechnet man den Widerstand aus Spannung
und Stromstärke, dann erhält man
bei 15 V: R = }
15 V
20 mA = 750 Ω
bei 30 V: R = 30 V }
50 mA = 600 Ω
c) Nein. Bei einem metallischen Leiter vergrößert sich
der Widerstand mit der Temperatur, die sich ihrerseits
mit der Stromstärke vergrößert.
3. 418 764 Metallfadenlampe
Im Diagramm ist der Zusammenhang zwischen Spannung
und Stromstärke dargestellt.
Je größer die Spannung ist, desto größer ist die Stromstärke.
Mit zunehmender Spannung wird der Anstieg
der Stromstärke immer geringer.
Zwischen Spannung und Widerstand besteht folgender
prinzipielle Zusammenhang:
R
U
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216 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 261 – 263)
4. 418 174 Widerstandsthermometer
a)
Messwiderstand
A
U
Feldes zur Katode, die negativ geladenen Cl – -Ionen
(Anionen) gelangen zur Anode. Somit fließt durch
die Flüssigkeit ein elektrischer Strom.
Der entscheidende Unterschied zur Leitung in Metallen
ist, dass bei der Flüssigkeitsleitung nicht nur
Elementarladungen, sondern auch Stoff transportiert
wird.
b) Wirkungsweise: Unterschiedliche Temperatur am
Messfühler (Messwiderstand) bewirkt unterschiedlichen
elektrischen Widerstand des Messwiderstands
und damit unterschiedliche elektrische Stromstärke
(U = konstant). Wird eine Eichung des Strommessers
vorgenommen, zeigt er direkt die Temperatur an.
c) Bei einem Heißleiter nimmt bei U = konstant die
Stromstärke mit der Temperatur zu, bei einem Kaltleiter
nimmt sie ab. Damit sind grundsätzlich beide
Bauelemente als Sensoren geeignet. Vorzuziehen ist
aber ein Kaltleiter, weil bei den meisten Kaltleitern
ein Bereich existiert, in dem sich die Stromstärke
gleichmäßig mit der Temperatur ändert.
5. 416 694 Supraleiter
Vortrag zu Supraleiter: Es sollte auch oft wichtige Entwicklungsetappen
eingegangen werden, etwa
− auf die Entdeckung der Supraleitung durch den
niederländischen Physiker HEIKE KAMERLINGH ONNES bei
Quecksilber im Jahr 1911,
− auf die Entdeckung der Hochtemperatur-Supraleitung
durch G. BEDNORZ und K. A. MÜLLER (1986).
Als Anwendungen bieten sich an:
− supraleitende Kabel,
− Magnete in Teilchenbeschleunigern (LHC Genf) oder
in der Medizin (bei Computertomografen).
6. 418 074 Leitung in Flüssigkeiten
a) Für die gesuchten Dissoziationen gelten die folgenden
Reaktionsgleichungen:
NaCl g Na + + Cl –
H 2 SO 4 g 2 H + + SO 4
2–
HNO 3 g H + + NO 3
–
CuSO 4 g Cu 2+ + SO 4
2–
MgCl 2 g Mg 2+ + 2 Cl –
b) Beim Lösen des Kochsalzes dissoziieren die NaCl-
Moleküle zu Na + - und Cl – -Ionen. Legt man an den so
entstehenden Elektrolyten eine elektrische Spannung
an, dann wandern die positiv geladenen Na + -
Ionen (Kationen) unter der Wirkung des elektrischen
c) Genutzt werden die Leitungsvorgänge in Flüssigkeiten
z. B. bei der Verkupferung von Metallen, bei der
Elektrolackierung oder auch bei der Metallgewinnung.
Eine Möglichkeit, um metallische Körper zu galvanisieren,
also mit einer dünnen Metallschicht zu
überziehen, stellt die Verkupferung dar. In Wasser
gelöstes Kupfersulfat (CuSO 4 ) dissoziiert in Cu 2+ - und
SO 2–
4
-Ionen. Der zu verkupfernde, in die Lösung getauchte
Gegenstand wird an die Katode einer Spannungsquelle
angeschlossen, worauf die Kupferionen
von ihm angezogen werden. Die Schmelzflusselektrolyse
ist ein besonderes Verfahren der Metallgewinnung,
das ebenfalls auf der Leitung in Flüssigkeiten
beruht. Bei der Elektrolackierung lagern sich die
negativ geladenen Wasser-Lack-Teilchen an der auf
positivem Potenzial liegenden Karosserie ab.
Unerwünscht sind die Leitungsvorgänge in Flüssigkeiten
z. B. bei nass gewordenen Elektrogeräten oder
Zuleitungen. Die elektrische Leitung im Wasser kann
einen Kurzschluss hervorrufen oder im schlimmsten
Fall sogar tödlich sein. Dies ist der Fall, wenn der
Strom beim Anfassen des Geräts oder des Kabels
nicht über den Nullleiter, sondern über den menschlichen
Körper abfließt.
7. 419 274 Leitende Luft
Damit Luft leitend wird, muss eine Ionisierung der Luft
erfolgen. Das kann in unterschiedlicher Weise geschehen:
− Die Luft wird stark erhitzt.
− Die Luft wird durch Strahlung ionisiert.
− Es liegt zwischen zwei Körpern eine solch hohe Spannung
an, das die Luft zwischen ihnen durch elektrische
Vorgänge ionisiert wird.
Letzteres ist z. B. bei Funkenüberschlägen oder
Blitzen der Fall. Durch Vorentladungen bildet sich
infolge Stoßionisation ein Blitzkanal aus, durch den
die Hauptentladung erfolgt.
8. 418 474 Energiesparlampen
Kurzvortrag zu Aufbau und Wirkungsweise: Energiesparlampen
sind Leuchtstofflampen. Der Aufbau kann
anhand einer Skizze beschrieben werden.
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
217
Drosselspule
230 V b)
Lichtschalter
S1 S2 L1 L2
zu auf X –
auf zu – X
zu zu X X
Starter
c) Experiment
Bei der Wirkungsweise sollte insbesondere auf die Rolle
des Leuchtstoffs, mit dem die Lampen innen beschichtet
sind, eingegangen werden. Durch diesen Leuchtstoff
wird ein Großteil der in der Röhre entstehenden ultravioletten
Strahlung in sichtbares Licht umgewandelt.
Gleichzeitig wird durch ihn die Farbe des Lichts bestimmt.
9. 415 614 Metalle und Halbleiter
Gemeinsamkeiten: Wird eine Spannung angelegt, so
bewegen sich sowohl im Drahtwiderstand als auch im
Halbleiter Ladungen gerichtet durch einen Leiterquerschnitt.
Unterschiede: Bei einem Drahtwiderstand sind die
Ladungsträger Elektronen, bei einem Halbleiter Elektronen
oder Löcher.
12. 415 124 Gleichrichterschaltung
Jede Gleichrichterschaltung besitzt den gleichen grundsätzlichen
Aufbau. An der Primärseite eines Transformators
liegt eine Wechselspannung an, die nach Passieren
der Gleichrichtereinheit als Gleichspannung abgegriffen
werden kann.
Je nachdem, ob die gleichrichterseitige Wicklung der
Transformatoreinheit in eine oder in zwei Richtungen
vom Strom durchflossen wird, spricht man von einer
Einweg- oder einer Zweiweggleichrichterschaltung.
a) Die Einweg-Einpuls-Gleichrichterschaltung stellt den
einfachsten Einweggleichrichter dar. Im Sekundärkreis
der Transformatoreinheit sind ein Lastwiderstand
R L und eine Diode in Reihe geschaltet.
+
10. 418 614 Heißleiter
230 V ~
R L
a) Bei Temperaturerhöhung vergrößert sich der Widerstand
des Drahtwiderstands, der des Heißleiters
verringert sich.
b) Da sich beide Widerstände zum Gesamtwiderstand
addieren, können je nach der Stärke der Widerstandsänderung
folgende drei Fälle auftreten:
− Gesamtwiderstand wird größer (Einfluss des
Drahtwiderstands überwiegt).
− Gesamtwiderstand bleibt gleich (Einfluss beider
Widerstände heben sich auf).
− Gesamtwiderstand wird kleiner (Einfluss des Heißleiters
überwiegt)
Da diese eine Durchlass- und eine Sperrrichtung
besitzt, kann nur eine Hälfte des ursprünglichen
Wechselstroms die Gleichrichtereinheit durchfließen.
Am Widerstand R L fällt dadurch eine pulsierende
Gleichspannung ab.
b) Die Weit verbreitetste Zweiweggleichrichterschaltung
ist die nach ihrem Erfinder benannte Graetz-
Schaltung. Ihre Gleichrichtereinheit ist aus vier
Dioden aufgebaut, die so angeordnet sind, dass
unabhängig von der Polung der gleichrichterseitigen
Spule der Lastwiderstand stets in gleicher Richtung
vom Strom durchflossen wird.
–
11. 419 654 Schaltung mit Dioden
A
F
a)
S1 S2 L1 L2
zu auf – X
230 V ~
E
–
+
D
auf zu – X
R L
zu zu – X
B
C
Liegt der Punkt A bei der ersten Halbschwingung der
Wechselspannung auf positivem Potenzial, so fließt
der Strom über D, E, C nach B. Ist bei der zweiten
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218 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 261 – 263)
Halbschwingung B positiv, so fließt der Strom über
D, E, F nach A. Zu der am Widerstand abfallenden
Gleichspannung tragen dadurch beide Halbschwingungen
der Wechselspannung bei.
13. 418 214 Eine Konstantspannungsquelle
a) Der Grund für den konstanten Spannungsabfall geht
aus dem typischen Verlauf der Kennlinie einer Diode
hervor. Da das Diffusionsfeld dem äußeren Feld entgegenwirkt,
fließt bis zum Erreichen der Schwellenspannung
U s auch in Durchlassrichtung kein Strom.
Nach Überschreiten der Spannung U s überwiegt
das äußere Feld, infolgedessen die Ladungsträger
nahezu ungehindert den pn-Übergang passieren. Daher
verläuft die Kennlinie sehr steil und somit liegt
trotz unterschiedlicher Belastung nahezu der gleiche
Spannungsabfall vor.
Für eine Siliciumdiode beträgt die Schwellenspannung
0,7 V, die an zwei in Reihe geschalteten Siliciumdioden
abfallende Spannung somit 1,4 V.
b) Bei Verwendung von Dioden unterschiedlicher
Schwellenspannung können sehr verschiedene
Spannungswerte erreicht werden. So stellt z. B.
die Hintereinanderschaltung einer Siliciumdiode
(U s = 0,7 V) mit einer Germaniumdiode (U s = 0,35 V)
eine Konstantspannungsquelle von 1,05 V dar.
14. 419 384 Automatische Steuerung
Wird der Fotowiderstand beleuchtet, dann ist sein elektrischer
Widerstand sehr gering und der gesamte Strom
fließt am Transistor vorbei (rote Linie).
Behindert z. B. eine Person die Lichtausbreitung zum
Fotowiderstand, dann nimmt der elektrische Widerstand
und damit auch die Potenzialdifferenz zwischen
Basis und Emitter zu. Die Folge ist ein Basisstrom, der
den Kollektorstrom und so den Motor einschaltet. Der
Vorwiderstand R V schützt die Basis vor zu großen Stromstärken.
15. 417 234 Transistor als Schalter
a) Ein Schalter ist durch die Zustände „Ein“ und „Aus“
gekennzeichnet. Diese Zustände können beim
Transistor durch Veränderung der Basis-Emitter-Spannung
erreicht werden:
U BE < 0,7 V: Es fließt kein Kollektorstrom.
U BE > 0,7 V: Es fließt ein Kollektorstrom.
b) Transistoren schalten kontaktfrei, benötigen geringe
Steuerspannungen, ermöglichen eine hohe Schaltgeschwindigkeit.
Mit einer einfachen Transistorschaltung
ist es allerdings nicht möglich, einen Stromkreis
zu schalten, in dem große Stromstärken fließen.
16. 418 144 Eine spezielle Sicherung
Bei intaktem Aluminiumstreifen ist die Basis-Emitter-
Spannung sehr gering, der gesamte Strom fließt an der
Lampe bzw. der Klingel vorbei.
Wird der Sicherungsstreifen beschädigt, dann nimmt
die Potenzialdifferenz zwischen Emitter und Basis zu.
Die Folge ist ein Basisstrom, der den Kollektorstrom und
dadurch die Alarmanlage einschaltet.
17. 414 684 Ein Mikrofonverstärker
An der Basis eines npn-Transistors ist ein Mikrofon, am
Kollektor ein Lautsprecher angeschlossen. Die an der
Basis und dem Emitter anliegende Spannung wird durch
die beiden Widerstände bestimmt und kann am Regelwiderstand
R 1 variiert werden.
Die Basis-Emitter-Spannung wird so eingestellt, dass ein
mittlerer Kollektorstrom fließt. Die Membran des Lautsprechers
befindet sich zunächst in Ruhe. Fällt nun Schall
auf das Mikrofon, so ändert sich dessen elektrischer
Widerstand und dadurch die Basisstromstärke. Da eine
kleine Änderung des Basisstroms eine große Änderung
der Kollektorstromstärke bewirkt, wird das ursprüngliche
akustische Signal durch den Transistor verstärkt
und am Lautsprecher wieder in Schall umgewandelt.
18. 419 354 Solarzellen
a) Kurzvortrag zu Aufbau und Wirkungsweise einer
Solarzelle: Es sollte herausgearbeitet werden, dass
eine Solarzelle eine großflächige Ausführung einer
Fotodiode ist. Bei Lichteinfall entsteht zwischen p-
und n-Schicht eine Spannung.
b) Der Wirkungsgrad von Solarzellen auf Silicium-Basis
liegt bei etwa 15 %. Er verringert sich mit Verunreinigung
der Oberfläche und hängt auch vom Einstrahlwinkel
ab.
c) Vorteile: Mit der Sonnenstrahlung wird erneuerbare
Energie genutzt.
Nachteile: Die gewonnene Elektroenergie ist abhängig
von der Sonneneinstrahlung. Nachts wird keine
Elektroenergie gewonnen.
d) Die Solarzellen sind mit Akkumulatoren gekoppelt.
Durch diese Akkumulatoren wird der Betrieb der
Geräte auch dann gewährleistet, wenn in den Zellen
keine Elektroenergie gewonnen wird.
19. 419 174 Leuchtdioden
Vortrag zu Leuchtdioden
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
219
20. 417 044 Lichterketten
Zu jeder Lampe wird ein Heißleiter parallel geschaltet.
Ist die Lampe in Ordnung, so fließt aufgrund des großen
Widerstands durch den Heißleiter nur ein kleiner Strom.
Ist die Lampe kaputt, fließt durch den Heißleiter ein
größerer Strom. Sein Widerstand wird damit deutlich
kleiner.
21. 418 624 Integrierter Schaltkreis
Referat zur Entwicklung der Halbleiterelektronik.
Informationen dazu sind im Internet zu finden.
Elektrische Felder (LB S. 294 – 297)
1. 411 504 Ladungstrennung
Beispiele für Ladungstrennung
− Eine Ladungstrennung erfolgt z. B. innerhalb einer
Gewitterwolke. Der zugrundeliegende Mechanismus
ist bis heute zwar noch nicht vollständig verstanden,
man geht jedoch davon aus, dass das Zusammenspiel
unterschiedlicher Vorgänge die Ursache der Ladungstrennung
darstellt.
− Aufgrund der einfallenden UV-Strahlung, der radioaktiven
sowie der kosmischen Strahlung erfolgt eine
teilweise Ionisation der Luftmoleküle in der oberen
Atmosphäre. Es entsteht so eine leitende Schicht,
welche in einer Höhe von 60 km beginnt, positiv
geladen ist und Ionosphäre genannt wird. Infolge
der Influenz trägt die Erdoberfläche eine negative
Ladung.
− Eine Ladungstrennung kann z. B. mit einem Bandgenerator
erreicht werden. Das Funktionsprinzip
beruht auf der Reibungselektrizität, die auf seiner
großen Kugel eine positive Ladung hervorruft.
− Bei galvanischen Elementen erfolgt durch elektrochemische
Vorgänge an den Elektroden eine
Ladungstrennung. Auf diesem Prinzip beruht die
Wirkungsweise von Monozellen, von Batterien und
auch von Brennstoffzellen.
− Häufig bekommt man beim Anfassen der Autotür
einen elektrischen Schlag. Der Grund dafür ist die Ladungstrennung
infolge des Kontakts und insbesondere
der Reibung zwischen Kleidung und Autositz.
− Beim Kämmen der Haare werden diese manchmal
vom Kamm angezogen. Auch diese Beobachtung
geht auf die Reibungselektrizität zurück. Sie führt zu
einer entgegengesetzten Aufladung von Kamm und
Haar und dadurch zur beschriebenen Anziehung.
Verbundene Effekte:
− Ladungstrennung durch Influenz
− Ladungstrennung durch Kontakt und Reibung
− Ladungstrennung durch dielektrische Polarisation
(Ladungsverschiebung bei Nichtmetallen)
− Ladungstrennung durch Dissoziation
− Ladungstrennung durch elektrochemische Vorgänge
− Ladungstrennung durch elektromagnetische
Induktion
2. 418 844 Eine haarige Sache
a) Mit der stark aufgeladenen Kugel besteht durch das
Anfassen eine leitende Verbindung. Damit lädt sich
auch der gesamte menschliche Körper einschließlich
der Haare auf. Die abstoßenden Kräfte zwischen
gleichnamigen Ladungen führen zu dem abgebildeten
Effekt.
b) Es sollten 20 mA nicht überschritten werden. Das ist
selbst bei starker Aufladung wegen der insgesamt
kleinen Ladung gewährleistet.
3. 410 224 Das Feldlinienbild
Ein elektrisches Feld existiert in der Wirklichkeit. Ein
Feldlinienbild ist ein Modell des real existierenden Felds.
4. 411 474 Das Feld geladener Kugeln
a) Zwischen gleichnamig geladenen Kugeln wirken abstoßende
Kräfte, zwischen ungleichnamig geladenen
Kugeln anziehende Kräfte.
b) Eine Deutung könnte so erfolgen, dass man sich die
Feldlinien wie eine Art Gummischnüre vorstellt (faradaysche
Vorstellung).
5. 410 434 Das Feld einer Nadelspitze
a) Die Skizze zeigt das Feldlinienbild zwischen einer
positiv geladenen leitenden Spitze und einer negativ
geladenen leitenden Platte.
Eine positive Probeladung erfährt eine Kraft tangential
zu den Feldlinien. Die Feldlinien treten senkrecht
in die Oberflächen von Nadel und Platte ein.
b) Aus dem unterschiedlichen Abstand der Feldlinien
ergibt sich: Das Feld ist in der Nähe der Spitze am
stärksten und auch stärker als in der Nähe der Platte.
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220 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 294 – 297)
6. 412 564 Grieskörnchen
Hinweis: Nachfolgend ist eine bestimmte Ladungsverteilung
angenommen. Bei Veränderung der Art der
Ladung ändert sich lediglich die Richtung der Feldlinien.
+
a)
+
– Es liegt ein radialsymmetrisches
Feld vor. Das Feld ist
inhomogen.
+
+
b)
c)
+
+
+
_
_
–
+ –
Zwischen den Platten ist das
Feld weitgehend homogen,
in den beiden Randbereichen
inhomogen.
Um die beiden ungleichnamig
geladenen Platten
(Kugeln) besteht ein inhomogenes
Feld.
9. 411 634 Das Feld an der Oberfläche
Die Richtung einer Feldlinie ist
immer gleich der Richtung, in
F
die im Feld eine Kraft auf eine
Ladung wirkt.
Würde eine Feldlinie nicht
senkrecht zur Leiteroberfläche
stehen (b Skizze), dann würde
Feldlinie
–
das bedeuten: Auf die Ladungsträger
in der Leiteroberfläche
Oberfläche
würde eine Kraft F wirken.
Da die Ladungsträger auf der
Leiteroberfläche beweglich sind, würde die senkrechte
Komponente der Kraft F solange eine Verschiebung bewirken,
bis F senkrecht zur Oberfläche steht. Damit steht
auch die Feldlinie senkrecht zu Oberfläche.
d)
+
7. 418 594 Feldlinienbilder
+
Um die beiden gleichnamig
geladenen Platten (Kugeln)
besteht ein inhomogenes
Feld.
10. 410 774 Kugel im Kasten
Die Feldlinien stehen senkrecht auf den Oberflächen
von Kugel und Kasten.
Die Äquipotenziallinien verlaufen in der Nähe der Oberflächen
parallel zu den Oberflächen.
Die Äquipotenzialflächen und die Feldlinien stehen
senkrecht aufeinander.
Erkundung im Internet, Präsentation
8. 411 984 Feldlinien
Die Feldlinien stehen senkrecht auf der Oberfläche des
Hufeisens, das Innere des Hufeisens ist feldfrei. In großer
Entfernung gleicht das Feld dem einer geladenen Kugel.
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–
Elektrizitätslehre und Magnetismus
221
11. 411 594 Kugel im Feld
Nach dem Einbringen der ungeladenen Kugel zwischen
die unterschiedlich geladenen Platten kommt es zu
einer Ladungstrennung durch Influenz.
13. 411 604 Geladene Pendel
Die Rückstellkraft F R eines ausgelenkten Pendels muss
im Gleichgewicht sein mit der Coulombkraft F C , die zwischen
den beiden Ladungen wirkt. Bei einem mathematischen
Pendel beträgt die Rückstellkraft
F R = }
FG · y
l
+
– ––
+
+
+
Gesucht: Q, Q‘
Gegeben: F G = 0,3 N
l = 80 cm = 0,8 m
d = 8 cm = 0,08 m
r = 12 cm = 0,12 m
r‘ = 3 cm = 0,03 m
Lösung:
a)
Der positiv geladene Teil der Kugel wird von der
negativen Platte angezogen, die negativ geladene
Kugelhälfte von der positiv geladenen Platte. Da die
resultierende Kraft dadurch null ist, kann keine Auslenkung
beobachtet werden. Bringt man eine ungeladene
Kugel in die Nähe eines geladenen Körpers, so erfolgt
ebenfalls durch Influenz eine Ladungsverschiebung, was
eine anziehende Kraft zur Folge hat. Nun ist nämlich die
resultierende Kraft in Richtung des geladenen Körpers
gerichtet.
y
l
F R = }
FG Q
· y =
2
l } = F 4 π · ε 0 · r 2 C
d
r
l
+
– ––
+
+
+
Q = √ } 4 π · ε 0 · F G · y
} · r
l
Q = √ }}}
4 π · 8,854 · 10 –12· }
As · 0,3 N · 0,02 m
V · m
}}} · 0,12 m
0,8 m
Q = 1,1 · 10 –7 C
b)
d
12. 410 054 Nah- und Fernwirkung
l
r
l
In der Fernwirkungstheorie wirkt die Kraft zwischen
geladenen Körpern ohne Verzögerung über beliebige
Ent fernungen.
In der Nahwirkungstheorie gehen alle Kraftwirkungen
auf lokale Wechselwirkungen zwischen geladenen
Körpern und Feldern zurück.
y
F R = }
FG Q‘
· y‘ =
2
l } = F 4 π · ε 0 · r‘ 2 C
Erst die Nahwirkungstheorie führt in ihrer von MAXWELL
entwickelten Form auf die endliche Ausbreitungsgeschwindigkeit
der elektromagnetischen Wechselwirkungen
und der elektromagnetischen Wellen.
Q‘ = √ } 4 π · ε 0 · F G · y‘
} · r‘
l
Q‘ = √ }}}
4 π · 8,854 · 10 –12· }
As · 0,3 N · 0,025 m
V · m
}}} · 0,03 m
0,8 m
Q‘ = 3,1 · 10 – 8 C
Die gesuchten Werte der Ladungen betragen
Q = 1,1 · 10 –7 C und Q‘ = 3,1 · 10 – 8 C.
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222 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 294 – 297)
14. 416 564 Feldstärke im Kondensator
17. 415 624 Geladenes Fadenpendel
a) E = }
U d
E = }
55 V
0,20 m = 275 }
V m
b) W = ΔE
a)
l
l
W = F · s = q · E · s
W = 3,2 · 10 – 8 C · 275
V
}
m · 0,10 m
E
y
F G
F el
W = 8,8 · 10 –7 J
Die potenzielle Energie vergrößert sich um
8,8 · 10 –7 J.
c) Für das Potenzial gilt: φ = E pot
}
q
Mit E pot = 2 · 8,8 · 10 –7 J und q = 3,2 · 10 –8 C erhält
man:
φ = 2 · 8,8 · 10–7 V · A · s
}} = 55 V
3,2 · 10 –8 A · s
d) v = √ } 2 U · q m
v = √ }}
3,2 · 10 –8 C
v = 4,2 m } s
2 · 55 V ·}
0,2 · 10 –6 kg
b) Die elektrische Feldkraft F el , die auf die geladene
Kugel wirkt, ist im Gleichgewicht mit der Rückstellkraft
F R des Pendels. Bei den vorliegenden Abmessungen
ist die elektrische Feldkraft in guter Näherung
antiparallel zur Rückstellkraft.
F el = }
m · g · y
l
F el = 0,5 · 10–3 kg · 9,81 m · s
}}
–2
· 0,05 m
1,5 m
F el = 0,16 · 10 –3 N
Die auf die Kugel wirkende elektrische Feldkraft
beträgt etwa 0,16 · 10 –3 N.
18. 411 614 Zwei Kugeln
15. 413 104 Probeladung im Kondensator
F = q · E = q · }
U d
F = 20 C · 1,5 · 103 V
}} = 937,5 · 10 – 6 N
10 9 · 0,032 m
F = 9,4 · 10 – 4 N
16. 413 174 Geerdete Schaltung
a) Für den Gesamtwiderstand erhält man:
R = 84 Ω
Damit beträgt die Gesamtstromstärke:
I = }
U R
I = }
50 V
84 Ω = 0,60 A
b) Die Potenzialdifferenzen ergeben sich aus den Spannungsabfällen
an den Widerständen:
C – A: 38 V
C – B: 30 V
C – D: 34 V
a) sin α = }
y l
α = arc sin (}
2l)
r
α = arc sin ( 0,1 m } 2 · 1 m)
α = 2,9°
Die abstoßende Kraft entspricht
der Rückstellkraft eines
Pendels.
Es gilt also:
F C = }
m · g · y
l
F C = 1 · 10 –3 kg · 9,81 m · s
}}
–2
· 0,05 m
1 m
F C = 4,9 · 10 – 4 N
1 Q
F C = } 4π · ε }
2
0 r 2
Q = √ } 4π · ε 0 · F C · r
Q = √ }}}
–12 As
4π · 8,84 · 10
Q = 2,3 · 10 – 8 C
}
V · m · 4,9 · 10 – 4 N · 0,1 m
r
y = r }
2
α
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
223
b)
19. 410 304 Gravitation und elektrische Kraft
a) Gewichtskraft F G :
F G = m · g
+ +
Q 1 Q 2
F G = 9,8 · 10 –31 N
kg · 9,81 }
kg = 9,6 · 10 –31 N
Kraft im elektrischen Feld:
F = q · E = q · }
U d
F = 1,6 · 10 –19 1 V
C ·}
0,1 m = 1,6 · 10 –18 N
c) Für die elektrische Feldstärke eines Radialfelds gilt:
1
E = }· 4π · ε }
Q 0
r 2
1
E = }}} · 2,3 · 10 – 8
4π · 8,854 · 10 –12 As · V –1 · m –1 }
(0,1 m) 2
E = 20,7 · 10 3 V · m –1
b) Beide Kräfte wirken in entgegengesetzter Richtung.
Da die Feldkraft wesentlich größer als die Gewichtskraft
ist, bewegt sich das Elektron nach oben.
20. 410 254 Schwebende Watte
a)
–
–
–
–
–
–
–
d) F R = F C
e)
1,60
1,40
1,20
1,00
0,80
0,60
0,40
0.20
0,00
m · g
}· }
r l 2 = 1
} ·}
Q2
4π · ε 0 r 2
r = (
l · Q
}
2
1 } 3
2π · ε 0 · m · g)
1
r (}
Q 2 ) = (}
1 2) 2 }
3
· r
1
r (}
Q 2 ) = (}
1 2) 2 } 3
· 0,1 m = 0,06 m
r (2Q) = 2 2 1 } 3
· r
r (2Q) = 2 2 1 }
3
· 0,1 m = 0,16 m
r in m
0 20 40 60 80
Q in 10 –8 C
Der Abstand r der Kugel vergrößert sich mit zunehmender
Ladung Q.
+
b) Beim Schweben müssen Gewichtskraft F G und Feldkraft
F E gleich groß sein:
F G = F E
+
m · g = E · q
m · g = U } d · q
Damit erhält man für die Spannung:
U = }
m · g · d
q
+
U = 0,15 · 10 –3 kg · 9,81 }
m s
}}}
· 0,05 m
2
5 · 10 –9 C
U = 1,5 · 10 4 V
+
+
Bei Vergrößerung der Spannung vergrößert sich die
Feldstärke und damit die Feldkraft. Die Gewichtskraft
bleibt gleich. Damit bewegt sich der Wattebausch
nach oben.
F E
F G
+
+
+
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224 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 294 – 297)
21. 413 654 Kapazität
a) Kondensatoren einzeln: U = U 1 = U 2 = 10 V
b)
140
120
I in μA
Q 1 = C 1 · U
100
Q 1 = 4 · 10 – 6 F · 10 V
Q 1 = 4 · 10 –5 C
80
60
40
Q 2 = C 2 · U
Q 2 = 10 · 10 – 6 F · 10 V
20
0
0 2 4 6 8 10 12 15
t in s
Q 2 = 1 · 10 – 4 C
b) Kondensatoren in Reihe: U = U 1 + U 2
U = Q } C 1
+ Q } C 2
U = Q · C 1 + C } 2
C 1 · C 2
Q = C 1 · C 2
}· U
C 1 + C 2
Q = 4 · 10 – 6 F · 10 · 10 – 6 F
}}
4 · 10 – 6 F + 10 · 10 – 6 F · 10 V = 2,86 · 10 –5 C
U 1 = }
Q C 1
U 1 = 2,86 · 10 –5 C
}
4 · 10 – 6 F
U 1 = 7,15 V
U 2 = }
Q C 1
U 2 = 2,86 · 10 –5 C
}
10 · 10 – 6 F
U 2 = 2,86 V
c) Kondensator parallel: Die an den Kondensatoren
abfallenden Spannungen U 1 , U 2 entsprechen der
anliegenden Spannung U.
U 1 = U 2 = U = 10 V
Die Ladungen Q 1 und Q 2 ergeben sich, analog zum
Aufgabenteil a), zu
Q 1 = 4 · 10 –5 C und Q 2 = 1 · 10 – 4 C
22. 413 974 Kondensatorentladung
Beim Entladen eines Kondensators über einen Widerstand
nimmt die Entladestromstärke exponentiell ab.
c) Nach 6,4 s ist die Stromstärke auf die Hälfte ihres
Anfangswertes zurückgegangen. Ein Viertel der
Anfangsstromstärke liegt nach 12,8 s vor.
d) Nach der Definition der Stromstärke I = }
dQ erhält
dt
man die gesuchte Ladung durch Integration.
Für eine Abschätzung kann der Entladestrom in den
angegebenen Intervallen als konstant angenommen
werden. Es gilt:
Q ≈ (130 μA + 91 μA + 68 μA + 51 μA + 35 μA) · 3 s
Q ≈ 1,1 · 10 –3 C
Die Fläche unter dem Graphen kann auch ausgezählt
werden. Die ursprüngliche Ladung des Kondensators
betrug ca. 1,1 · 10 –3 C.
23. 414 464 Offener Kondensator
Für einen Plattenkondensator gilt:
E = }
U d , C = }
Q U , C = ε 0 · }
A d
Die Ladung der Platten wird als konstant angenommen.
a) Die Spannung ist halb so groß, die Feldstärke bleibt
gleich.
b) Die Spannung ist doppelt so groß, die Feldstärke
bleibt gleich.
c) Der Abstand der Platten beträgt dann }
1 · d. Die
10
Spannung beträgt ein Zehntel, die Feldstärke bleibt
gleich.
a)
+
–
A
d) Der Abstand der Platten beträgt dann 1,3 d. Damit
verringert sich C auf das 0,77-Fache. Die Spannung
steigt auf das 1,3-Fache, die Feldstärke bleibt gleich.
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
225
24. 414 414 Energievermehrung
Um den Plattenabstand zu vergrößern, benötigt man
Energie, da man eine Kraft gegen die Anziehung der
Platten längs eines Weges ausüben muss. Diese Energie
wird dem Feld zugeführt.
Δ E Feld = F · s
27. 413 424 Potenzial im Kondensator
a) U = d · E
U = 0,012 m · 7,0 · 10 4 }
V m
U = 840 V
b) Bezüglich der negativ geladenen Platte:
φ = 280 V
25. 415 884 Energie in zwei Kondensatoren
Bei der Reihenschaltung von Kondensatoren gilt:
Q = Q 1 = Q 2 .
Werden die Kondensatoren parallel geschaltet, so bleibt
die gesamte Ladung erhalten. Sie verteilt sich aber jetzt
so, dass an beiden Kondensatoren die gleiche Spannung
liegt.
Für die Energie gilt:
E = }
1 2 · C · U 2
Mit Veränderung der Schaltung ändert sich nicht nur
die Gesamtkapazität, sondern auch die Spannung und
damit die Energie.
Für die Reihenschaltung gilt:
E R = }
1 2 C · U 2 mit U = }
Q C
E R = }
1 2 · C 1 · C } 2
· Q2 (C 1 + C 2 )
}
2
= }
1 C 1 + C 2 (C 1 · C 2 ) 2 2 · C 1 + C 2
}· Q 2
C 1 · C 2
Für die Parallelschaltung erhält man:
E P = }
1 2 (C Q
1+ C 2 )·}
2
= 1 (C 1 + C 2 ) 2 } 2 · Q
}
2
C 1 + C 2
Der Vergleich ergibt: E P < E R
Mit der Parallelschaltung verringert sich die in den Kondensatoren
gespeicherte Energie.
26. 412 984 Plattenkondensator
a) W = F · s = q · E · s = q · }
U d · s
Mit d = s erhält man:
W = q · U
Bezüglich der positiv geladenen Platte:
φ = – 560 V
c) E = 1 }
2 C · U 2
C = ε 0 · A } d = 18 · 10 –12 F = 18 pF
E = 1 }
2 · 18 pF · 840 V = 7,6 · 10 – 9 J
d) E pot = F · d = E · e · d
= 7 · 10 4 V }
m · 1,6 · 10–19 C · 0,012 m
= 1,3 · 10 –16 J
28. 415 304 Energie im Kondensator
a) E = 1 } 2 C · U 2
E = 1 } 2 · 2,4 · 10 – 6 F · (120 V) 2
E = 0,017 Ws
b) E = m · g · h
E
h = }
m · g
0,17 Nm · kg
h = }} = 17 cm
0,010 kg · 9,81 N
c) E = 1 } 2 m · v 2
v = √ } 2E
}
m
v = √ } 2 · 0,017 Nm
} 0,010 kg = 1,8 }
m s
W = 6,5 C · 1,5 · 103 V
}}
10 6
W = 9,75 · 10 –3 J
b) Die Potenzialdifferenz beträgt 750 V.
Für das Potenzial gilt φ = E · s. Bei konstanter Feldstärke
E ist φ ~ s, nimmt also von der negativ geladenen
Platte (φ = 0) in Richtung positiv geladener
Platte gleichmäßig bis φ = 1,5 kV zu.
29. 412 804 Feldstärkemessung
Wir betrachten die beiden Platten als Kondensator. Es
werden solange Ladungen getrennt, bis die Feldstärke
im kleinen Kondensator gleich groß ist, wie die Feldstärke
im großen Kondensator. Dies ist der Fall, wenn
E = U } d = Q } C · d =
Q
= ε 0 · }
A d · d
Q
}
ε 0 · π · r 2
ist.
Damit erhält man für die Feldstärke E:
Q
E = }
ε 0 · π · r 2
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226 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 294 – 297)
2,7 · 10
E =
–10 C
}}}
8,854 · 10 –12 As · V –1· m –1 · π · (0,02 m) 2
E = 24,3 kV · m –1
30. 412 644 Felder in der Umgebung
a) Die in Natur und Technik auftretenden Feldstärken
sind sehr unterschiedlich.
Beispiele:
− Elektrisches Feld der Erde am Erdboden: 130 } m
V
− Bügeleisen: 120 } m V (in 30 cm Entfernung)
− Föhn: 80 V } m
(in 30 cm Entfernung)
(in 50 m Entfer-
− Mobilfunk-Basisstation: bis 61 } m V
nung)
− 380-V-Freileitung: 6000 } m V (in 1 m Höhe über dem
Erdboden im Bereich der größten Durchhängung
der Leitungen)
Der Grenzwert für Dauerbelastung bei statischen
Feldern und bei Feldern mit einer Frequenz von 50
Hz (Netzfrequenz) beträgt 5 000 } m V .
Gesundheitliche Gefährdungen werden zwar
teilweise behauptet, sind aber bei Einhaltung der
Grenzwerte nicht belegt.
b) Befinden sich Körper in einem elektrischen Feld,
so kommt es zur Influenz (bei Leitern) bzw. zur
dielektrischen Polarisation (bei Nichtleitern).
Beide Effekte können zum Nachweis eines elektrischen
Felds genutzt werden, z. B. beim Elektrofeldmeter.
Hinweis: Unter diesem Suchwort findet man im
Internet ausführliche Informationen zu Aufbau und
Wirkungsweise.
32. 418 164 Protonen im Längsfeld
a) a = }
F m = }
q · E
m
a =
= q · U }
m · d
1,6 · 10 –19 C · 800 V
}}
1,672 · 10 –27 kg · 0,040 m
a = 1,9 · 10 12 m }
s 2
b) Die Geschwindigkeit kann mit der Beschleunigung
oder mit der Beschleunigungsspannung berechnet
werden:
v = √ } 2 a · s v = √ } 2 U · q } m
v = √ }}}
2 · 1,9 · 10 12 }
m s · 0,040 m
v = 3,9 · 10 5 m } s
Mit der Beschleunigungsspannung erhält man das
gleiche Ergebnis.
33. 414 824 Ablenkung im Feld
a) Die Bahnkurve des Elektrons innerhalb des homogenen
elektrischen Felds ist Teil einer Parabel.
y
+ + + + + + + +
F el
d y 1
v 0
x
31. 416 004 Miniaturisierung
Aus den gegebenen Werten lässt sich berechnen:
Ein Luft-Kondensator, der mit einer Spannung von 5 V
geladen werden soll, darf keinen Plattenabstand kleiner
als 2,5 μm haben.
Für einen Mikrochip bedeutet dies auch: Elektrische Leitungen,
die einen Potenzialunterschied von 5 V haben,
dürfen sich nicht näher als 2,5 μm kommen, sonst kann
es zu einem Durchschlag der isolierenden Luftschicht
kommen.
Der Leitungsabstand aktueller Computerprozessoren
ist allerdings wesentlich kleiner (z. B. 135 nm). Dies ist
möglich, da die Durchschlagfestigkeit der isolierenden
Schichten (Siliziumdioxid) wesentlich höher ist, als die
von Luft.
– – – – – – – –
I
Nach dem Superpositionsprinzip überlagert sich
die Bewegung in x-Richtung ungestört mit der in
y-Richtung. Es gilt:
x = v 0 · t g t = } v x und y = 1 0
} 2 · a · t 2
Die konstante Feldkraft führt zu einer gleichmäßig
beschleunigten Bewegung in y-Richtung mit der
Beschleunigung:
a = } m F = }
e m
· E
Einsetzen in den Ausdruck für y führt zu:
y = }
1 e · E
2 } m · t 2 bzw. zu y = }
1 2 · }
U d · } m e · }
1 · x 2
v 2
0
b) Die Geschwindigkeit des Elektrons nach Durchlaufen
des elektrischen Längsfelds kann mit folgender Gleichung
berechnet werden:
v 0 = √ } 2U B · e } m
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
227
v 0 = √ }}}
2 · 600 V · 1,759 · 10 11 C · kg –1
v 0 = 14,5 · 10 6 m · s –1
c) Einsetzen von v 0 in die Gleichung von y (x) aus Teilaufgabe
a) mit x = 5 cm ergibt:
Magnetische Felder (LB S. 316 – 319)
1. 410 584 Eisenfeilspäne
a)
y = 0,02 cm
Das Elektron trifft nicht auf eine der Platten sondern
verlässt das elektrische Querfeld auf der rechten
Seite (Skizze).
34. 419 574 Gegenfeldmethode
Die Elektronen bewegen sich durch eine Öffnung in
einer Katode auf eine Anode zu. Die an der Anode
auftreffenden Elektronen werden als Strom nachgewiesen.
Erhöht man die (positive) Spannung der Anode
gegenüber der Katode, werden die Elektronen auf
ihrem Weg zwischen der Katode und der Anode abgebremst.
Übersteigt der Wert e · U die kinetische Energie
der Elektronen, erreichen sie die Anode nicht und kein
Strom kann mehr nachgewiesen werden. Aus dem Wert
der Gegenspannung, bei dem gerade eben kein Strom
mehr nachgewiesen werden kann, lässt sich die kinetische
Energie der Elektronen berechnen: E kin = e · U
b)
Gitterelektrode
Auffangelektrode
geladene
Teilchen
mit v > 0
–
F
–
v 2
V
U
+ –
I
A
Informationsgehalt eines Feldlinienbilds:
− Die magnetischen Feldlinien sind geschlossen,
d. h., das magnetische Feld ist ein quellenfreies
Wirbelfeld.
− Je dichter die Feldlinien an einem Ort des Felds
zusammenliegen, desto größer ist die dort wirkende
Kraft auf einen Probekörper.
− Die Richtung der Feldlinien entspricht der Richtung
der wirkenden Kraft auf einen Probe körper.
Grenzen des Modells:
− Ein Feldlinienbild suggeriert ein zweidimensionales
Feld. Das magnetische Feld wirkt jedoch im
ganzen Raum, ist also ein dreidimensionales Feld.
− Ein Magnet ist umgeben von einem den gesamten
Raum ausfüllenden Magnetfeld. Auch dort, wo
ein Punkt des Feldlinienbilds nicht von einer Feldlinie
durchsetzt wird, wirkt eine Kraft auf einen
Probekörper.
2. 412 574 Erdmagnetfeld
a) Folgende Elemente sollten enthalten sein:
− Das Magnetfeld der Erde ist ein magnetisches Dipolfeld,
das in der nahen Erdumgebung mit dem
Feld eines Stabmagneten verglichen werden kann.
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228 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 316 – 319)
− Die mittlere magnetische Flussdichte des Felds
beträgt zwischen 60 μT (in Polnähe) und 20 μT (im
Äquatorbereich). Es ist also ein relativ schwaches
Feld.
− Zu unterscheiden sind die Vertikal- und die
Horizontalkomponente des Erdmagnetfelds.
− Die Erdachse und die magnetische Achse des Felds
sind um ca. 11,4° gegeneinander geneigt. Magnetischer
Nord- und Südpol des Felds fallen mit den
geografischen Polen also nicht zusammen.
− Der magnetische Nordpol liegt in der Nähe des
geografischen Südpols, der magnetische Südpol
liegt in der Nähe des geografischen Nordpols.
− Das Erdmagnetfeld unterliegt zeitlichen und
räumlichen Schwankungen, die verbunden sind
mit eruptiven Prozessen der Sonne (z. B. Flares).
− Die Entstehung des Erdmagnetfelds beruht auf
dem Prinzip des selbsterregenden Dynamos.
− Mit Magnetosphäre bezeichnet man das gesamte,
die Erde umgebende Magnetfeld.
− Die Form der Magnetosphäre wird vom Sonnenwind
beeinflusst.
− Das Erdmagnetfeld schützt uns vor dem Einfall
energiereicher Teilchen und macht dadurch
menschliches Leben auf der Erde erst möglich.
b) Auch andere Planeten und Monde haben Magnetfelder,
die durch unterschiedliche Ursachen
zustande kommen (Jupiter – selbst erregter Strömungsdynamo,
Mars – Felder durch dauermagnetisierte
Stoffe, Jupitermond Io – fremdinduziertes
Magnetfeld).
3. 412 594 Leiter im Magnetfeld
In dem skizzierten Fall wirkt die Kraft auf den Betrachter
zu gerichtet.
Die neben der skizzierten Variante weiteren möglichen
Fälle ergeben sich
− durch Umpolen der Spannungsquelle bzw.
− durch Umdrehen des Magneten.
Die Kraft kehrt sich jeweils beim Umpolen der
Spannungsquelle bzw. beim Umdrehen des Magneten in
die entgegengesetzte Richtung.
4. 414 554 Simulation von Magnetfeldern
a) Unter der genannten Internetadresse ist eine Simulation
zu finden, mit der sich die Schüler zunächst
beschäftigen sollten.
B
c) Bei gleicher Stromrichtung „umschlingen“ die
meisten Feldlinien beide Leiter. Zwischen den Leitern
wirken anziehende Kräfte. Bei unterschiedlicher
Stromrichtung „verdrängen“ sich die näherungsweise
kreisförmigen Feldlinien um die beiden Leiter.
Zwischen den Leitern wirken abstoßende Kräfte.
5. 412 754 Nachweis von Magnetfeldern
Magnetfelder beeinflussen Magnetnadeln bzw. die
Bewegung von Ladungsträgern in dünnen Schichten
(Hall-Effekt). Beides kann zum Nachweis eines Magnetfelds
genutzt werden:
− Einbringen einer Magnetnadel in den Raum,
− Magnetfeldmesser (Hall-Sonde).
6. 412 764 Abschirmung von Magnetfeldern
a) Körper aus ferromagnetischen Stoffen werden nicht
durchdrungen, solche aus Isolatoren werden durchdrungen.
Diamagnetische und paramagnetische Stoffe beeinflussen
Magnetfelder nur wenig.
b) Besonders geeignet zur magnetischen Abschirmung
sind weichmagnetische Stoffe.
Der betreffende Raum könnte mit Blechen aus
weichmagnetischem Eisen umschlossen werden.
7. 410 764 Drehspulmesswerk
Die drehbare Spule befindet sich in einem Magnetfeld.
Wird sie von einem Strom durchflossen, so wirkt
aufgrund der Lorentzkraft ein Kräftepaar, das zu einer
Drehung der Spule führt.
r
b) Für die magnetische Flussdichte um einen geraden,
stromdurchflossenen Leiter gilt:
B ~ }
1 r
Damit erhält man folgenden prinzipiellen Zusam
menhang:
F
F
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
229
Eine Rückstellfeder sorgt dafür, dass nur ein bestimmter
Ausschlag erreicht wird. Je größer die Stromstärke durch
die Spule ist, desto größer ist die Kraft und desto größer
ist demzufolge auch der Ausschlag.
c)
10
F in mN
8. 416 494 Verschiedene Stoffe
Die betreffenden Stoffe unterscheiden sich vor allem dadurch,
dass sie Magnetfelder in unterschiedlicher Weise
beeinflussen. Das kommt in den verschiedenen Werten
für die Permeabilitätszahl zum Ausdruck:
ferromagnetische Stoffe: μ r @ 1 (Eisen, Nickel, Cobalt)
paramagnetische Stoffe: μ r > 1 (Luft, Aluminium)
diamagnetische Stoffe: μ r < 1 (Wasser, Kupfer)
9. 416 364 Kraft auf Leiterschleife
5
α in º
0
30 90 150 210 270
–5
–10
Aus dem Verlauf des Graphen kann man ableiten:
F ~ sin α
a)
–
+
11. 411 294 Spule im Magnetfeld
b) B = }
F I · l
B = 12 · 10 –3 N
} = 24 mT
2,5 A · 0,2 m
c) Die Kräfte auf den linken und rechten Teil der Leiterschleife
sind gleich groß, aber entgegengesetzt
gerichtet. Ihre Summe ist null.
10. 412 694 Leiterschleife im Feld
F
a) Auf die Teile, die parallel zu den Feldlinien liegen,
wirkt keine Kraft, da I und B parallel zueinander
sind. Eine Kraft wirkt auf die Teile der Spule, bei
denen die Wicklungen senkrecht zum Magnetfeld
verlaufen. Das ist oben und unten der Fall. Die Richtung
der Stromstärke ist allerdings oben und unten
entgegengesetzt, damit auch die wirkenden Kräfte.
Vereinfacht lässt sich das für eine Leiterschleife so
darstellen:
F 2
I
I
F 1
a) B = }
F I · l
B = 11,6 · 10 –3 N
} = 29 mT
10 A · 0,04 m
b) Vorzeichenwechsel bedeutet eine Änderung der
Kraftrichtung.
Beide Kräfte sind gleich groß und entgegengesetzt
gerichtet. Für den Betrag einer Kraft erhält man:
F = l · I · B
F = 500 · 0,06 m · 2,6 A · 40 · 10 –3 T
F = 3,1 N
Die Kräfte bewirken eine Drehung der Spule.
b) Es wirkt nur noch eine Kraft auf den unteren Teil der
Spule. Die Kräfte bewirken eine Verschiebung der
Spule in Längsrichtung.
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230 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 316 – 319)
12. 418 234 Ströme und Kräfte
14. 416 784 Flussdichte in einer Spule
a)
West
I
Nord (magnetischer Südpol)
Ost
a) B = μ 0 · μ r ·}
N · I
l
Mit μ r = 1 und I = }
U erhält man:
R
B = μ 0 · }
N · U
l · R
B = 1,257 · 10 –6 Vs
}
Am · 1000 · 4,0 V
}}
0,080 m · 16 Ω
Süd (magnetischer Nordpol)
B = 3,9 · 10 –3 T = 3,9 mT
Die Kraft wirkt auf den Leiter nach oben.
b) F = l · I · B
F = 25 · 10 – 6 T · 120 m · 500 A
F = 1,5 N
13. 419 154 Magnetfelder um uns
a) Die Stärke des Erdmagnetfelds hängt von der geografischen
Breite ab und beträgt im Bereich des
Äquators etwa 30 μT und im Bereich der magnetischen
Pole etwa 60 μT. In Mittel Europa sind es etwa
50 μT.
Hinweis: Die angegebenen Werte sind Mittelwerte.
Es gibt erhebliche Magnetfeldanomalien.
b) Mit Eisenkern vergrößert sich die Flussdichte um den
Faktor 750:
B = 750 · 3,9 · 10 –3 T = 2,9 T
15. 418 964 Untersuchungen an Spulen
a) Genutzt werden könnte eine Hall-Sonde. Möglich ist
auch die Verwendung eines kleinen, stromdurchflossenen
Leiterstücks in Verbindung mit einem Kraftsensor
(Stromwaage).
Geändert werden die Stromstärke durch die Feldspule,
die Länge der Feldspule und ihre Windungszahl.
b)
b) Für technische Geräte und Anlagen findet man zum
Beispiel folgende Werte:
Gerät
Abstände
3 cm 30 cm 100 cm
Föhn 2 – 2000 μT 0,01 – 7 μT < 0,3 μT
Rasierapparat 15 – 1500 μT 0,08 – 9 μT –
Mikrowelle 73 – 100 μT 4 – 8 μT < 0,6 μT
Computer 0,5 – 30 μT < 0,01 –
Elektrischer
Herd
1 – 50 μT 0,15 – 3 μT < 0,15 μT
380-kV-Leitung:
38 μT (in 1 m Höhe über dem Erdboden im
Bereich der größten Durchhängung)
Grenzwert für Dauerbelastung:
100 μT
c) Beachten Sie: Gesundheitliche Auswirkungen durch
Magnetfelder mit Stärken unterhalb der Grenzwerte
sind nicht belegt.
c) Aus der grafischen Darstellung oder durch Rechnung
erhält man:
B ~ I
d) Für das Magnetfeld im Innern einer langen Spule
gilt:
B = μ 0 ·}
N · I
l
Die Umstellung der Gleichung ergibt:
I = }
B · l
μ 0 · N
e)
I = 3,5 T · 0,15 m · 107 Am
}}
10 3 · 4π · Vs · 30
I = 14 A
l in cm 15 20 25 30 35 40
B in mT 4,98 3,97 3,11 2,62 2,32 2,05
l · B in cm · mT 74,7 79,4 77,8 78,6 81,2 82,0
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
231
5,0
4,0
3,0
B in mT
B ~ 1 } l
17. 417 264 Gerade Leiter
a) B(r) = }
2A 2π · μ 0 · }
1 r
B(r) =
2A · 4π · 10 –7
}
2π
Vs
}
Am · }
1 r
= 4 · 10 –7 Vs
}
Am · }
1 r
Damit erhält man z. B. die folgenden Werte:
2,0
1,0
0
0 10 20 30 40
f) B = μ 0 · N · I } l
l in cm
liefert Werte von etwa 1,9 · 10 –6 }
V · s
A · m .
r in cm 2,0 4,0 6,0 8,0 10
B in μT 20 10 6,7 5,0 4,0
Damit erhält man das folgende Diagramm:
B in T
20
16
16. 416 404 Selbst gewickelte Spule
12
a) Für die magnetische Flussdichte im Innern einer langen
stromdurchflossenen Zylinderspule gilt:
B = μ 0 · μ r ·}
N · I
l
B = μ 0 N · I } l ( N = l }
d )
B = μ 0 · }
l d · }
I l
B = 1,25 · 10 –6 Vs · A –1 · m –1 · 40 mm
} 0,1 mm · }
50 mA
40 mm
B = 0,63 mT
b)
8
4
0
0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0
r in cm
b) U = I · R
Mit R = ρ · l } A
erhält man: U = I · ρ · l } A
Die Drahtlänge l ergibt sich aus der Windungszahl
und dem Umfang der Spule:
l = N · π · d = 400 · π · 8 mm
l = 10 053 mm = 10,1 m
Die Querschnittsfläche ergibt sich aus dem Drahtdurchmesser:
A = }
π · d2
4
(0,1 mm)2
= π ·}
= 0,0079 mm 2
4
Damit erhält man für die Spannung:
U = 0,05 A · 0,017 Ω · mm2 · 10,1 m
}}}
m · 0,0079 mm 2
U = 1,1 V
c) F = B · I · l
F = μ 0
}
2π · r · I 2· l
F = 4π Vs ·(1 A)2 · 1 m
}}
10 7 Am · 2π · 1 m
F = 2 · 10 –7 N
18. 411 424 Teilchenbahnen
Die Richtung der Kraft auf die geladenen Teilchen ergibt
sich jeweils mithilfe der Rechte-Hand-Regel.
a)
–
+
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232 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 316 – 319)
b)
c)
–
+
b) Bewegt sich ein geladenes Teilchen in einem homogenen
Magnetfeld auf einer Kreisbahn, dann wirkt
die Lorentzkraft als Radialkraft. Daraus folgt:
m · v
}
2
r = Q · v · B
r = m · v } Q · B
Das gesuchte Verhältnis der Radien errechnet sich
somit zu:
r p
} r = m p
e
} m = 1836
e
Für die Frequenz f gilt: f = }
ω 2π = }
1 2π = }
v r
d) keine Ablenkung
19. 415 814 Elektronen im Feld
a) Die Spannung ergibt sich aus der Energie von 500 eV.
Sie beträgt 500 V.
b) m e
}
· v 2
r = e · v · B
B = m e
}
· v
r · e
Mit v = √ } 2E
} m e
erhält man:
B = } r 1 · e √ } 2 m e · E
Einsetzen der Werte ergibt: B = 3 mT
20. 413 184 Teilchenbeschleunigung
a) Die Geschwindigkeit v in Abhängigkeit der Beschleunigungsspannung
U und der spezifischen Ladung } m
Q
beträgt:
v = √ } 2U · Q } m
–
Da Elektronen und Protonen auf die gleiche Geschwindigkeit
gebracht werden sollen, gilt:
v = √ } 2U e · e }
m =
e √ 2U p · }
e
m p
Auflösen nach dem Verhältnis U p
} führt zu
U e
U p
} = m p
U }
e
m = 1836
e
+
Nach Einsetzen der Beziehung für den Radius erhält
man:
f = }
1 e · B
2π } m und somit f e} = m p
}
f p
m = 1836
e
Um unterschiedliche Ladungsträger auf die gleiche
Geschwindigkeit zu bringen, muss das Verhältnis
der Beschleunigungsspannungen dem vorliegenden
Massenverhältnis entsprechen. Die Beschleunigungsspannung
der Protonen ist 1 836-mal größer als
die der Elektronen. Bewegen sich Elektronen und
Protonen im gleichen homogenen magnetischen
Feld auf Kreisbahnen, dann verhalten sich die Radien
ebenfalls wie die Massen. Im Gegensatz dazu verhalten
sich die Umlauffrequenzen umgekehrt zu den
Teilchenmassen.
21. 417 464 ß-Strahlung im Magnetfeld
a) Die Lorentzkraft F L zwingt die β – -Teilchen auf eine
Kreisbahn, wobei sie als Radialkraft F R wirkt.
Es gilt also: m · v
}
2
r = Q · v · B
Auflösen nach v ergibt: v = }
Q · m
B · r
Nach Einsetzen des Ausdrucks für die Geschwindigkeit
v in die Beziehung der kinetischen Energie
erhält man:
E kin = Q 2 · B 2 · r
}
2
2 m
Da es sich bei der β – -Strahlung um negativ geladene
Elektronen handelt, kann die Ladung Q durch die
Elementarladung e und die Masse m durch die Elektronenmasse
m e ersetzt werden.
b) E kin = e 2 · B 2 · r
}
2
2 m e
E kin = (1,602· 10–19 C · 0,01 T · 0,12 m)
}}}
2
2 · 9,109 · 10 –31 kg
E kin = 2,09 · 10 –14 J = 0,13 MeV
Die kinetische Energie der β – -Teilchen beträgt etwa
0,13 MeV.
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
233
22. 418 904 Gekreuzte Felder
a) Bewegt sich ein geladenes Teilchen in der beschriebenen
Anordnung, so wird es infolge des vorhandenen
magnetischen und elektrischen Felds abgelenkt.
Nur für den Fall, dass die beiden Feldkräfte gleich
groß sind und in entgegengesetzter Richtung wirken,
kann die Ladung die gekreuzten Felder geradlinig
durchlaufen.
Es gilt dann: F el = Q · E = Q · v · B = F L
Auflösen nach der Geschwindigkeit ergibt: v = }
E B
Lediglich die Teilchen mit dieser Geschwindigkeit
durchlaufen die Anordnung geradlinig.
b) Mögliche sinnvolle Kombinationen sind z. B.:
E = 250 · 10 3 V · m –1 ; B = 0,1 T
E = 750 · 10 3 V · m –1 ; B = 0,3 T
E = 1,25 · 10 6 V · m –1 ; B = 0,5 T
23. 419 004 Die Hall-Spannung
U H = R H ·}
I · B
d
U H = 0,00040 }
m3 0,30 A · 0,850 T
·}}
C 0,001 m
U H = 0,1 V
24. 417 514 Hall-Sonden
Präsentation. Hinweise zur Nutzung von Hall-Sonden
sind im Internet zu finden.
e) m = 2,2 · 10 –25 kg
Angegeben in u erhält man: m = 132 u
Es könnte sich demzufolge um Xenon handeln.
26. 419 784 Massenspektrograf
a) Positiv geladene Ionen werden durch das elektrische
Feld nach unten abgelenkt, der Einfluss des Magnetfelds
bewirkt eine Ablenkung nach links in Richtung
der z-Achse. Die Ablenkung in y-Richtung ist abhängig
von der Länge des elektrischen Felds d, von
dessen Feldstärke E, von der Ladung Q, Masse m und
Geschwindigkeit v des Teilchens. In z-Richtung wird
die Ablenkung beeinflusst von der Länge d des magnetischen
Felds, von dessen magnetischer Flussdichte
B, von der Ladung Q, Masse m sowie Geschwindigkeit
v des Ions.
b) Ein Massenspektrograf wird benutzt, um unterschiedliche
Isotope eines Elements zu trennen. Auf
die von einer Ionenquelle emittierten Teilchen wirkt
die elektrische Feldkraft in y-Richtung sowie die
Lorentzkraft in z-Richtung. Das Zusammenwirken der
Kräfte hat zur Folge, dass die auf dem Schirm auftreffenden
Teilchen gleicher Ladung und Masse auf
einer Parabel liegen. Auf welchem Punkt der Kurve
ein Teilchen auftrifft, hängt von dessen Anfangsgeschwindigkeit
ab. Da die Ablenkung der Ladungsträger
auch von deren Massen beeinflusst werden,
liegen die Teilchen unterschiedlicher Isotope auf
verschiedenen Parabeln, was die Isotopentrennung
ermöglicht.
25. 419 804 Ionen im Magnetfeld
a) Die Ionen sind positiv geladen, wie man aus der
Ablenkung im Magnetfeld ableiten kann. Sie müssen
demzufolge durch das elektrische Feld nach unten
abgelenkt werden. Das elektrische Feld ist demzufolge
von oben nach unten gerichtet.
b) Es gilt v = }
E und damit E = v · B.
B
E = 4,0 · 10 4 }
m s · 1,2 T
E = 4,8 · 10 4 V } m
c) Für die Bewegung von Ionen mit bestimmter Geschwindigkeit
wirkt im Magnetfeld die dann konstante
Lorentzkraft als Radialkraft.
d) m · }
v 2
r = e · v · B
e
} m = }
v r · B
e
} m = 4,0 · 104 m s
}
0,045 · 1,2 T
e
}
m = 7,4 · 105 }
C kg
Elektromagnetische Induktion
(LB S. 335 – 337)
1. 413 204 Bewegter Magnet
Es wird immer dann eine Spannung induziert, solange
sich das von der Spule umfasste Magnetfeld ändert. Das
ist bei vier der fünf Bewegungen der Fall.
Ausnahme: Drehung des Dauermagneten um seine
Längsachse (Drehung 5).
2. 411 484 Bewegte Spule
a) Induktionsspannung: (2), (4)
keine Induktionsspannung: (1), (3)
Begründung: Es wird eine Spannung induziert,
solange sich das von der Induktionsspule umfasste
Magnetfeld ändert.
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234 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 335 – 337)
b) Induktionsspannung: Spule (Beispiel 4) rotiert um
eine Achse, die senkrecht zur Blattebene steht.
keine Induktionsspannung: Spule befindet sich außerhalb
des Magnetfelds und wird dort bewegt.
3. 413 354 Spule im Feld
a) Rotation um die y-Achse, Rotation um die z-Achse,
Verschieben der Spule, sodass sie das Magnetfeld
verlässt.
Die angegebenen Bewegungen sind verbunden mit
einer Änderung der wirksamen Spulen fläche bzw.
einer Änderung der die Spule durchsetzenden magnetischen
Flussdichte.
Beides führt zu einer Induktionsspannung, deren
Betrag von der Schnelligkeit der Bewegung abhängt.
b) Rotation um die x-Achse, Verschieben der Spule in x-,
y- oder z-Richtung, jedoch nicht bis in den feldfreien
Raum hinein Da die magnetische Flussdichte keiner
zeitlichen Änderung unterliegt und nun auch die
wirksame Spulenfläche konstant bleibt, wird keine
Spannung induziert.
5. 411 494 Leiterstück
U i = B · l ·v
U i = 2,6 ·10 – 3 T · 0,15 m ·0,80 m } s
U i = 0,31 mV
6. 413 364 Freier Fall im Feld
a) Es wird der freie Fall des Leiters angenommen.
v = √ } 2 g · s
v =
√ }}
2 · 9,81 }
m · 0,50 m
s 2
v = 3,1 m } s
b) Die Elektronen bewegen sich nach links.
c) U i = B · l ·v
U i = 4,8 · 10 – 3 T · 0,10 m · 3,1 }
m s
U i = 1,5 mV
y
z
d) Mit der Vergrößerung der Geschwindigkeit (v = g · t)
vergrößert sich die Induktionsspannung zwischen
den Enden des Leiters.
B
x
7. 417 364 Induktionsspannung
4. 416 674 Induktion
V
a) Ein typisches Beispiel für die Induktion ohne Relativbewegungen
ist der Transformator. Hier führt die
Veränderung des Primärstroms zu einem veränderten
Magnetfeld und dieses zu einem induzierten
Sekundärstrom.
b) Ein typisches Beispiel für die Induktion durch Bewegungen
ist der Generator. Hier führt die Rotation
der Induktionsspule im konstanten Magnetfeld zur
Induktion in der Spule.
c) In einer Spule wird eine Spannung induziert, wenn
sich das von der Spule umfasste Magnetfeld ändert.
Die Ursache dafür kann entweder eine Änderung der
wirksamen Spulenfläche oder ein zeitlich veränderliches
Magnetfeld sein.
a) – Schließen oder Öffnen des Schalters
− Veränderung des regelbaren Widerstands
− Herausziehen des Eisenkerns aus Spule 2
b) Dazu muss sich das von Spule 2 umfasste Magnetfeld
möglichst schnell und möglichst stark ändern. Eine
Variante wäre:
− große Spannung an Spule 1, damit große Stromstärke
durch die Spule und
− schnelle Änderung des Magnetfelds durch Öffnen
des Schalters.
c) Spule 2 wird entlang des Eisenkerns verschoben oder
sie wird um den Eisenkern gedreht.
8. 411 574 Induktionsschleife
a) Der durch die Induktionsschleife fließende elektrische
Strom ist von einem Magnetfeld umgeben.
Durch das auf die Schleife fahrende Auto wird dieses
Feld beeinflusst, d. h., es unterliegt einer zeitlichen
Änderung, was nach dem Induktionsgesetz eine
Spannung hervorruft. Diese kann registriert werden
und so eine Ampel oder z. B. eine Schranke ansteuern.
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
235
b) Ja! Bei einer stromlosen Induktionsschleife nutzt
man die Tatsache, dass die meisten Autos selbst
von einem schwachen Magnetfeld umgeben sind.
Dieses vorwiegend von der Lichtmaschine des Autos
erzeugte Magnetfeld induziert beim Überfahren
der Schleife eine Spannung, welche wiederum zum
Ansteuern von Geräten genutzt werden kann. Bei
dieser Variante muss die Stromstärkemessung jedoch
sehr empfindlich sein.
c) Mithilfe zweier in die Straße eingelassenen Induktionsschleifen
kann die Geschwindigkeit von Fahrzeugen
ermittelt werden. Beide Leiterschleifen rufen
beim Überfahren der Anordnung eine Induktionsspannung
hervor. Eine elektronische Uhr ermöglicht
die Messung der Zeitdifferenz zwischen den beiden
Magnetfeldänderungen. Der Schleifenabstand, dividiert
durch die gemessene Zeit, ergibt die Geschwindigkeit
des Fahrzeugs.
d) v = }
Δ s
Δ t
v = }
5,2 m
0,28 s
v = 19 }
m s = 67 }
km h
9. 412 044 Anwendungen
a) Die Wirkungsweise eines Transformators beruht
auf einem Induktionsstrom infolge der zeitlichen
Änderung der magnetischen Flussdichte, ein Generator
erzeugt eine Induktionsspannung aufgrund der
Änderung der wirksamen Fläche.
b) Beschreibung des Aufbaus und der Wirkungsweise
von Transformator und Generator ist im Lehrbuch
angegeben.
10. 414 064 Präsentation Transformator
Der Vortrag sollte
− einen Zusammenhang herstellen zwischen dem
Induktionsgesetz und dem typischen Aufbau eines
Transformators: Zweck des Eisenkerns, Verlauf der
Feldlinien, Zahl der Windungen, unterschiedliche
Drahtstärke in Primär- und Sekundärspule, Wirbelströme
− Möglichkeiten und Auswirkungen der Nutzung von
Transformatoren aufzeigen: Wechselstrom, Netzspannung,
Hochspannungsnetze, Kleinspannung,
Stand-by-Verbrauch, Elektrosmog
11. 414 184 Transformator Wirkungsgrad
Für den Wirkungsgrad gilt:
η = P ab
} P zu
P zu =
und damit P zu = P ab
} η
15 MW
}
0,98
P zu = 15,3 MW
Die Stromstärke im Primärkreis ergibt sich aus der aufgenommenen
Leistung:
P = U · I
I = P }
U
I =
15,3 MW
}
220 kV
I = 70 A
12. 412 494 Bewegte Leiterschleife
a) Φ = B · A
Φ = 4,5 · 10 – 3 T · 3,6 · 10 – 3 m 2
Φ = 1,6 · 10 –5 Wb
bei φ = 45°: 1,1 · 10 –5 Wb
bei φ = 90°: 0
b) Es wird keine Spannung induziert, da sich der magnetische
Fluss durch die Leiterschleife nicht ändert.
c) U i = – B ·}
Δ A
Δ t
U i = – 4,5 · 10 – 3 T · – 3,6 · 10– 3 m
}}
2
0,50 s
U i = 3,2 · 10 – 5 V
U i = 0,032 mV
13. 411 994 Veränderliches Magnetfeld
Zwischen der induzierten Spannung U i und dem magnetischen
Fluss Φ besteht der Zusammenhang
U i = – N }
dΦ dt .
In den Abschnitten I, III und V ist die Steigung des Graphen
und somit auch die Induktionsspannung null.
Im Bereich II ist die Änderung des magnetischen Flusses
positiv, was aufgrund des negativen Vorzeichens im
Induktionsgesetz (Lenzsche Regel) eine negative Induktionsspannung
zur Folge hat.
Zwischen t 3 und t 4 liegt eine negative Steigung vor, weshalb
in diesem Bereich eine positive Spannung induziert
wird.
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236 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 335 – 337)
Der Betrag der induzierten Spannung im Abschnitt II ist
um das 1,5-Fache größer als der im Bereich IV.
14. 414 494 Selbstinduktion
U i = – L · }
ΔI
Δt
U i = – μ 0 · N 2 · A
} · ΔI
l } Δt
U i = – μ 0 · π ( d 2) 2 · N 2
}· ΔI
l }
Δt
U i = – 3,3 · 10 –3 Vs
}
A · }
ΔI
Δt
Abschnitt I: U i = 0, da }
ΔI
Δt = 0
Abschnitt II: Δ I = 250 mA , Δt = 10 ms
U i = – 3,3 · 10 – 3 }
Vs 250 mA ·}
A 10 ms
U i = 82,5 mV
Da die Stromstärke abnimmt, hat die Induktionsspannung
einen positiven Betrag.
Abschnitt III:
Abschnitt IV:
U i = 0, da ΔI }
Δt = 0
Δ I = 200 mA , Δt = 5 ms
U –3 Vs 200 mA
i = – 3,3 · 10 }·}
A 5 ms
U i = – 132 mV
Da nun die Steigung des Graphen positiv ist, liegt im
Bereich IV eine negative Induktionsspannung vor.
Abschnitt V:
150
100
50
0
–50
–100
–150
U i in mV
U i = 0, da ΔI }
Δt = 0
0 10 20 30 40 50
15. 415 024 Energie in der Spule
a) E = 1 } 2 L ·I 2
Mit L = 0 · N 2· A
} erhält man:
l
E = 0 · N 2 · A ·I
}
2
2 l (A = }
π ·d 2
4 )
E = 1,257 Vs · (500)2· 2,46 m 2 · (3,0 A)
}}}
2
10 6 Am · 10 3 · 2 · 0,15 m
E = 23 mJ
t in ms
Es gilt: E ~ I 2
Halbe Stromstärke bedeutet ein Viertel der Energie,
doppelte Stromstärke bedeutet die vierfache
Energie.
b) E = 1 }
2 C · U 2
U = √ } 2 E
} C
U = √ } 2 · 23 ·10 – 3 J
}
6,2 · 10 – 6 F
U = 86 V
c) U i = – L ·}
Δ I
Δ t
U i = 1,257 Vs ·(500)2 · 2,46 m
}}
2
· 3,0 A
}
10 6 Am · 10 3 · 0,15 m 0,020 s
U i = 0,77 V
Hierbei handelt es sich um eine näherungsweise
Lösung, bei der der Ausschaltvorgang durch eine
lineare Abnahme des Stroms beschrieben wird.
16. 419 874 Spule mit Eisenkern
a) E = }
1 2 L ·I 2
E = 0 · r · N 2 · A ·I
}}
2
2 l
E = 1,257 Vs · 480 ·(1500)2 · 85 m 2 ·(4,2 A)
}}}}
2
10 6 Am · 10 4· 2 ·0,25 m
E = 410 J
b) E = m ·g· h
E
h = }
m · g
h = 410 J
}}
0,1 kg · 9,81 }
m = 420 m
s 2
c) Wegen E ~ r verringert sich beim Entfernen
des Eisenkerns die Energie des Magnetfelds um das
480-Fache.
17. 413 384 Kondensator und Spule
a) E = 1 } 2 C · U 2
E = 1 }
2 · 2,4 · 10 – 6 F · (120 V) 2 = 17 mJ
E = 1 } 2 L ·I 2
E = 1 }
2 ·1,2 H · (2,5 A)2 = 3,75 J
Die im magnetischen Feld der Spule gespeicherte
Energie ist wesentlich größer als die im elektrischen
Feld des Kondensators gespeicherte Energie.
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
237
b) Es müsste gelten:
1
} 2 C · U 2 = 1 } 2 L · I 2 oder C · U 2 = L · I 2
Es sind verschiedene Lösungen möglich. Geht man
z. B. von U = 100 V und I = 1 A aus, dann würde sich
ergeben (ohne Einheiten):
C · 10 4 = L oder
L
} C = 104
Das wäre z. B. erfüllt mit L = 1 H und C = 100 μF.
c) m · g · h = }
1 2 m ·v 2
Bei einer Höhe von 10 m würde man eine Geschwindigkeit
von 14 }
m s erhalten. Es sind natürlich auch
viele andere Kombinationen möglich.
20. 414 484 FI-Schalter
Der geschlossene Eisenkern ist so gewickelt, dass sich die
Magnetfelder von Null- und Außenleiter bei störungsfreiem
Betrieb gerade gegenseitig kompensieren. Fließt
der Strom jedoch fehlerhaft nicht über den Nullleiter,
sondern z. B. über einen menschlichen Körper ab, so
unterscheiden sich die Stromstärken in Hin- und Rückleitung
und somit auch deren Magnetfelder. Diese heben
sich nun nicht mehr gegenseitig auf, was eine Magnetfeldänderung
und somit einen Induktionsstrom in
der linken Spule hervorruft. Er betätigt einen Schalter,
wodurch der Stromkreis unterbrochen wird.
18. 418 954 Energieerhaltung
a) E = 1 }
2 L · I 2
E = }
1 2 0 · r · N 2· A
} · I 2
l
E = 1,257 Vs · 320 · (250)2 · 15 m 2· (4,3 A)
}}}
2
2 · 10 6 Am · 10 4 · 0,20 m
E = 1,7 J
b) Wenn der Schalter geöffnet wird, bricht das Feld
zusammen. Feldenergie wird in elektrische Energie
(Stromfluss) umgewandelt. Der Strom bewirkt eine
Erwärmung des Leiters. Die innere Energie wird in
Form von Wärme an die Umgebung abgegeben.
19. 412 584 Induktionsherd
a) Unter einer glaskeramischen Platte sind Spulen
verschiedener Induktivität installiert. Beim Fließen
eines Wechselstromes wird um diese Spulen ein magnetisches
Feld aufgebaut. Das Feld durchdringt die
Keramikkochfläche. Werden Metallgegenstände in
das Kochfeld gebracht, induzieren die magnetischen
Felder Wirbelströme, die das Material stark erhitzen.
21. 414 734 Magnet im freien Fall
Den Stabmagnet umgibt ein inhomogenes Magnetfeld.
Dadurch ändert sich das Magnetfeld in der umgebenden
Röhre bei der Bewegung des Magneten. Es werden
eine Spannung und daraus resultierend Wirbelströme
induziert. Je schneller der Magnet fällt, desto größer ist
die Spannung und desto stärker sind die Wirbelströme.
Die Wirbelströme rufen nach dem lenzschen Gesetz
eine bremsende Kraft hervor, die umso größer ist, je
stärker die Wirbelströme sind. Deshalb beschleunigt der
Magnet seinen Fall nur solange, bis die bremsende Kraft
gleich groß wie seine Gewichtskraft ist. Dann fällt er mit
konstanter Geschwindigkeit.
22. 414 844 Wechselstromwiderstand
Bei Wechselspannung wird in der Spule ständig eine
Spannung und ein Strom induziert, der nach dem
lenzschen Gesetz dem ursprünglichen Strom entgegen
gerichtet ist und diesen schwächt. Die Spule wirkt
demzufolge wie ein zusätzlicher Widerstand (induktiver
Widerstand).
b) Nur in Metallen (Kupfer, Aluminium, Stahl. u. Ä.)
können Wirbelströme entstehen.
c) Geringe elektrische Arbeit im Leerlauf, dadurch
Energieeinsparung, geringe Erwärmung im Leerlauf,
geringe Gefahr für Verbrennungen, rasche Abkühlung
nach der Benutzung, geringe Energieverluste,
da es keine Heizplatte gibt, von der Wärme an die
Umgebung abgestrahlt wird.
Schnelle Reaktionszeit, da keine wärmespeichernde
Heizplatte erhitzt wird.
Hinweis: Die Wärmeentwicklung beim Ummagnetisieren
ferroelektrischer Materialien überwiegt die
Wärmeentwicklung durch die induzierten Wechselströme.
Daher funktioniert ein Induktionsherd nur
mit magnetischem Kochgeschirr optimal.
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238 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 357 – 358)
Elektromagnetische Schwingungen und
Wellen (LB S. 357 – 358)
1. 414 834 Schwingkreis
a) Bei der Entladung des Kondensators über eine Spule
wird in der Spule ein Magnetfeld aufgebaut.
Diese Magnetfeldänderung ruft eine Induktionsspannung
hervor, die mit einem Induktionsstrom
verbunden ist. Nach dem lenzschen Gesetz ist dieser
Induktionsstrom seiner Ursache entgegengerichtet.
Aufgrund dieses Induktionsstromes wird die Entladung
des Kondensators verlangsamt. Wenn das Feld
im Kondensator abgebaut ist, nimmt die Entladestromstärke
ab, wodurch wiederum in der Spule eine
Spannung induziert wird. Diese Induktionsspannung
ist mit einem Induktionsstrom verbunden, der nach
dem lenzschen Gesetz seiner Ursache entgegengerichtet
ist. Dieser Induktionsstrom bewirkt eine
entgegengesetzte Aufladung am Kondensator. Die
im magnetischen Feld der Spule gespeicherte Energie
wird somit wieder in die Feldenergie des Kondensators
umgewandelt. Wenn in der Spule keine magnetische
Energie mehr gespeichert ist und kein Strom
mehr fließt, beginnt der Vorgang von Neuem.
Wenn der ohmsche Widerstand zu vernachlässigen
ist, wird in jeder Periode wieder die ursprüngliche
Kondensatorspannung erreicht.
Mit dem ohmschen Widerstand geht in jeder Periode
ein Teil der Energie in thermische Energie über. Die
Spannung nimmt von Periode zu Periode ab.
b) T = 2 π √ } L · C = 5,6 ms
f = }
1 = 178 Hz
T
Bei Abnahme der Stromstärke bewirkt der Induktionsstrom
ein Weiterfließen des Stromes und damit
ein Aufladen des Kondensators im Schwingkreis in
umgekehrter Richtung. Dieser Vorgang wiederholt
sich ständig.
3. 415 334 Vergleich der Schwingungen
Merkmal
a) sich periodisch
ändernde
Größen
b) Voraussetzung
für die Entstehung
c) Energieübertragungen
d) Ursache für die
Dämpfung
Mechanische
Schwingungen
y, v, a, p, r,
E pot , E kin
Elektromagnetische
Schwingungen
U, I, E el , E mag
− Schwingungsfähiger Körper bzw.
Schwingkreis
− eine einmalige Energiezufuhr
oder
− eine periodische Energiezufuhr
E pot a E kin
Reibung
E mech g E i
E el a E mag
− Stromfluss in
Leitern und Spule
führt zu ihrer
Erwärmung
− Im Eisenkern
der Spule wird
eine Spannung
induziert, die zu
Wirbelströmen
im Kern führt,
dadurch erwärmt
sich der Kern
− E feld g E i
2. 415 244 Verlauf der Schwingung
a)
I in mA
100
50
0
–50
0,02
–100
t in s
4. 415 964 Kondensator und Spule
a) f = 1
2 π · √ } L · C
Induktivität und Kapazität ergeben sich aus
L = μ 0 · N 2· A
}
l
bzw. C = ε 0 · A }
d .
Mit L = 9,4 mH und C = 18 pF erhält man:
f = 1
2 π
√ } 9,4 H · 18 F
}
10 3· 10 12
f = 3,9 · 10 5 Hz = 0,39 MHz
b) An der Spule liegt eine Wechselspannung an.
Dadurch ändert sich ständig das von der Spule
umschlossene Magnetfeld. Dabei sind verschiedene
Phasen zu unterscheiden:
Bei Zunahme der Stromstärke verändert sich das von
der Spule umfasst Magnetfeld. Der damit verbundene
Induktionsstrom wirkt seiner Ursache entgegen,
bewirkt also ein langsameres Ansteigen der
Stromstärke.
b) Mit Einführen eines Eisenkerns vergrößert sich die
Induktivität der Spule. Demzufolge verkleinert sich
die Eigenfrequenz, da f ~ 1 √ } .
L
5. 414 934 Frequenz des Schwingkreises
f = 1
2 π √ } L · C
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
239
Es werden entweder sinnvolle Werte für C vorgegeben
und L berechnet oder man gibt Werte für L vor und
berechnet C. Wir wählen als Beispiel die erste Variante.
Die Umstellung nach L ergibt:
L = 1
}
4 π 2 · f 2 · C
Für C = 10 pF erhält man:
L = 1
}}}
4 π 2 · (433 ·10 6 Hz) · 10 · 10 –12 F
L = 1,35 · 10 – 8 H
Weitere Werte können nach dem gleichen Verfahren
berechnet werden.
6. 410 094 Schwingkreis mit Rückkopplung
a) Um eine ungedämpfte Schwingung zu erhalten,
muss dem Schwingkreis ständig so viel Energie
zugeführt werden, wie in innere Energie umgewandelt
wird. Dies muss im Takt der Eigenfrequenz des
Schwingkreises und in der richtigen Phase erfolgen.
b) Die Induktivität des Schwingkreises bildet die Primärspule
eines Transformators, dessen Sekundärseite im
Basis-Emitterkreis eines Transistors liegt.
Fließt durch die Spule des Schwingkreises ein elektrischer
Strom, so wird nach dem Induktionsgesetz auf
der Sekundärseite ein Basisstrom induziert. Dieser ist
verbunden mit einer Änderung des Kollektorstroms,
der im Takt der Eigenfrequenz des Schwingkreises
diesem seine Verlustenergie zuführt. Infolgedessen
bleibt die Amplitude der elektromagnetischen
Schwingung konstant, es liegt eine ungedämpfte
Schwingung vor.
c) Die Resonanzfrequenz f eines Dipols errechnet sich
für seine Grundschwingung zu:
f = c } 2 l
f = λ · f } 2 l
l = 3,4 m }
2
l = 1,7 m
d) Bei vielen modernen Empfängern wird die Frequenz
des jeweiligen Senders angezeigt. Die Erläuterung
der Informationsübertragung kann sich an der Lehrbuchdarstellung
orientieren. Statt des dort dargestellten
analogen Verfahrens werden heute Informationen
meist digital übertragen.
9. 412 854 Im Schatten des Hauses
a) Rundfunk:
Die Wellenlänge beträgt 0,1 bis 10 4 m
Sichtbares Licht:
Die Wellenlänge beträgt 3,9 · 10 – 7 bis 7,8 · 10 – 7 m
(390 –780 nm)
Wärmestrahlung:
Die Wellenlänge beträgt 3 · 10 – 5 bis 7,8 · 10 – 7 m
b) Für Radiowellen stellt das Haus ein Hindernis im
Bereich der Wellenlänge dar. Hinter dem Hindernis
breiten sich die Wellen durch Beugung aus.
7. 412 654 Energieübertragung
Bei den genannten Bedingungen befinden sich die
Dipole in Resonanz, d. h., im Empfangsdipol fließt im
Bereich der Lampe eine maximale Stromstärke (Schwingungsbauch).
8. 412 794 Radioempfang
a) Es handelt sich um einen UKW-Sender, d. h., er ist im
VHF-Band zu empfangen.
b) c = λ · f
λ = c } f
λ =
3 · 10 8 m } s
}
88,8 · 10 6 Hz
c) Das Modell Lichtstrahl beschreibt den Schatten eines
Gebäudes für sichtbares Licht und Wärmestrahlung.
Dieses Modell ist sinnvoll für Hindernisse, die groß
sind gegenüber der Wellenlänge
Das Modell Welle beschreibt, wie die Radiowellen
auch hinter einem Gebäude zu empfangen sind, dieses
Modell ist sinnvoll für Hindernisse, deren Größe
im Bereich der Wellenlänge liegt.
λ = 3,4 m
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240 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 357 – 358)
10. 413 554 Wellen im Vergleich
Merkmal
Mechanische
Wellen
Elektromagnetische
Wellen
c) t = } v s t = 2 · 384400 km · s
}}
300000 km
t = 2,26 s
a) sich periodisch
ändernde Größen
b) Voraussetzung
für die Entstehung
c) Eigenschaften
11. 414 094 Radar
y, v, a, p, r, E pot ,
E kin
− mechanische
Schwingungen
− schwingungsfähige
Teilchen/Körper,
die miteinander
gekoppelt
sind
− Brechung
− Beugung
− Interferenz
− können Stoffe
durchdringen,
werden dabei
gedämpft bzw.
absorbiert
u, i, E el , E mag
− elektromagnetische
Schwingungen
− Antenne
− breiten sich
im Vakuum
geradlinig mit
Lichtgeschwindigkeit
aus
− durchdringen
Isolatoren
Präsentation:
Radar ist die Abkürzung für „Radio Detection and Ranging“
(„Funkortung und -abstandsmessung“). Das Prinzip
besteht im Aussenden eines Funkimpulses und der
Detektion seines Echos, wenn der Funkimpuls an einem
Körper gestreut wurde. Aus der Zeitdifferenz zwischen
Aussenden und Empfangen des Pulses lässt sich der
Abstand des streuenden Körpers ermitteln. Wenn man
diese Messtechnik rotierend in alle Himmelsrichtungen
ausführt, bekommt man ein Bild von den Hindernissen
(oder Flugzeugen) in seiner Umgebung. (Das sind die
rotierenden Antennen auf den Masten von Schiffen und
auf den Türmen am Flughafen.)
Die Präsentation sollte neben der prinzipiellen Funktionsweise
auf die historische technische Entwicklung
sowie auf eine aktuelle Anwendung eingehen.
12. 413 664 Interplanetarisches Radar
a) s = v · t
s = 300000 }
km s · 742,5 s
s = 2,2275 m · 10 8 km
b) Die Entfernung Erde – Mars entspricht bei der
beschriebenen Stellung etwa dem 1,5-Fachen der
Entfernung Erde – Sonne.
13. 410 614 Stehende Mikrowellen
a) Bei der Wand muss es sich um einen Leiter handeln.
b) Mit f = 9,4 GHz ergibt sich eine Welle mit einer
Wellenlänge von:
λ = }
c f
λ = 3 · 108 m s
} = 3,2 cm
9,4 · 10 9 Hz
Da der Abstand zweier Schwingungsknoten }
λ 2 ist,
erhält man auf 17 cm zehn Schwingungsknoten
(10· 1,6 cm).
14. 413 464 Mobilfunk
Referat zum Mobilfunknetz:
Der Vortrag sollte eingehen auf die Bedeutung der
Funkzellen, deren Größe und gegenseitige Überschneidung,
Strahlungsleistung und Reichweite der Sender für
die Netze bei unterschiedlichen Frequenzen.
Vorschläge für Fragestellungen, die spezielle Themen
hervorheben:
a) Katastrophenschutz: was passiert, wenn alle gleichzeitig
telefonieren wollen?
b) Wie können alle Mobiltelefone durcheinandersenden,
ohne sich gegenseitig zu stören?
15. 413 684 Antenne am Kofferradio
Die Stabantenne am Kofferradio dient dem Empfang
der UKW- Sender im Bereich von 100 bis 200 MHz.
Nach der Formel für einen Sendedipol
l = }
λ 2
ergibt sich danach eine Länge von 37,5 bis 75 cm.
Das stimmt nicht mit der Beobachtung überein, dass das
Kofferradio typischerweise eine Teleskopantenne hat,
die sich bis auf maximal 40 cm ausziehen lässt.
Tatsächlich sind die Antennen des Radioempfängers
meistens als }
λ -Antennen ausgeführt. Damit erreicht man
4
ein Maximum für die Spannung am offenen Ende der
Antenne und ein Maximum für den Strom am anderen
Ende der Antenne. Hier muss eine geeignete Schaltung
der Empfangselektronik einen Stromfluss ermöglichen.
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Elektrizitätslehre und Magnetismus
241
16. 413 694 Radio im Tunnel
Am Tunneleingang ist der Empfang des Radiosenders
noch gegeben. Im Tunnel werden die hertzschen Wellen
abgeschirmt. Dies passiert, wenn Stahlbeton oder Stahlträger
als Baumaterialien verwendet wurden oder das
Erdreich sehr mineralhaltig ist. Die hertzschen Wellen
werden dann reflektiert und können nicht in den Tunnel
eindringen.
b) Für die Handystrahlung stimmt die genaue Abstimmung
der Geräteöffnungen nicht exakt für die Wellenlänge
der Strahlung. Daher kann die Strahlung
durch Beugung das Gehäuse passieren.
Handys stellen ihre Sendeleistung auf die gegebene
Situation ein. Das Handy in der Mikrowelle erhöht
also seine Sendeleistung, bis sie zu Kommunikation
mit der Basisstation ausreicht.
17. 410 874 Rundfunkempfänger
Ein einfacher Rundfunkempfänger besteht aus einem
Abstimmkreis, einem Demodulationskreis, einem Verstärker
und einem Lautsprecher.
Mithilfe des Drehkondensators wird die Eigenfrequenz
des Abstimmkreises auf die Frequenz der Trägerschwingung
abgestimmt. Liegt Resonanz vor, so empfängt der
Empfänger die hertzschen Wellen des Radiosenders, auf
denen die eigentliche Information (Sprache, Musik usw.)
aufmoduliert wurde.
Im Demodulationskreis erfolgt die Trennung vom Träger-
und niederfrequenten Informationssignal. Dabei
stellt eine Halbleiterdiode, sie wirkt als Gleichrichter, das
wichtigste Bauteil dar. Sie trennt den negativen Schwingungsanteil
ab und sorgt so für einen pulsierenden
Gleichstrom, der den Kondensator periodisch auflädt.
Durch geeignete Wahl eines parallel zum Kondensator
geschalteten Widerstandes verliert die hochfrequente
Trägerschwingung ihren Einfluss auf den Auf- und
Entladevorgang. Nach erfolgreicher Trennung vom
Trägersignal wird die eigentliche Information mithilfe
eines Transistors verstärkt und abschließend von einem
Lautsprecher oder Kopfhörer in Schall umgewandelt.
19. 418 584 Elektrosmog
Unter Elektrosmog versteht man die in unserer Umwelt
vorhandenen, durch technische Anordnungen hervorgerufenen
elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen
Felder.
Für elektrische, magnetische und elektromagnetische
Felder gibt es Grenzwerte, die nicht überschritten werden
sollten. Teilweise werden auch Vorsorgewerte angegeben,
die unter den Grenzwerten liegen. Angaben
dazu sind im Internet zu finden.
Für Mobiltelefone und andere Geräte werden SAR-
Werte (spezifische Absorptionsrate) angegeben. Der
SAR-Wert ist ein Maß für die Absorption elektromagnetischer
Strahlung in biologischem Gewebe. Bei Handys
liegt dieser Wert zwischen 0,10 und 2,0 W/kg.
Ob Elektrosmog für den Menschen gesundheitsschädlich
ist, kann bisher nicht eindeutig belegt werden. Die
bisherigen Erfahrungen und Forschungen zeigen: Bei
Einhaltung der Grenzwerte ist keine gesundheitliche
Beeinträchtigung zu erwarten.
18. 413 194 Mikrowellenstrahlung
a) Ein faradayscher Käfig, das heißt, eine vollständige
elektrisch leitende Hülle, sollte die Strahlung abhalten
können. Damit jedoch keine Strahlung durch
Beugung an den notwendigen Öffnungen des Geräts
(Lüftungsöffnungen, Türspalt) austreten kann, müssen
diese sehr klein gegenüber der Wellenlänge sein.
Tatsächlich stimmen jedoch die Hersteller der Geräte
die Öffnungen genau auf die verwendete Wellenlänge
ab, sodass durch destruktive Überlagerung
(Wellenberg überlagert sich mit Wellental) keine
Strahlung aus dem Gerät austreten kann.
Daher ist es gefährlich, Gegenstände in den Türspalt
des Mikrowellengeräts zu schieben oder ein Mikrowellengerät
in Betrieb zu nehmen, bei dem die Tür
verbogen ist, auch wenn der Spalt dadurch kleiner
geworden ist.
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242 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 357 – 358)
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Optik
243
3.5 Optik
40
β in Grad
Luft–Glas
Ausbreitung von Licht und Wechselwirkung
mit Stoffen (LB S. 373 – 374)
30
20
10
Luft–Diamant
1. 415 414 Die Lichtgeschwindigkeit
0
0 10 20 30 40 50 60 70 80
α in Grad
Es kann eine der im Lehrbuch dargestellten Möglichkeiten
ausgewählt werden.
2. 418 524 Spiegelbilder
Die geschilderte Beobachtung an den Wänden des
Aquariums entsteht durch Totalreflexion. Da man sein
Spiegelbild nur sehen kann, wenn man senkrecht in den
Spiegel schaut, wird hier keine Totalreflexion auftreten.
Da der Fisch jedoch ausgedehnt ist, könnte für das Licht,
das von der Schwanzflosse ins Auge fällt der Grenzwinkel
überschritten werden, sodass der Fisch immerhin
einen Teil seines Körpers in Totalreflexion sieht. Außerdem
findet immer auch Reflexion zusätzlich zur Brechung
statt. Dies hängt stark von der Beleuchtung ab.
Da Aquarien häufig beleuchtet sind und es deshalb im
Inneren deutlich heller als außen ist, dürfte der reflektierte
Anteil des Lichts nicht unerheblich sein. Also wird
der Fisch sein Spiegelbild beobachten können.
3. 414 104 Brechung an Oberflächen
Die Grenzwinkel für die Totalreflexion betragen
beim Übergang von Glas in Luft 41,8° und beim
Übergang von Diamant in Luft 24,6°.
c) Dieser Zusammenhang tritt auf, wenn die optische
Dichte beider Stoffe gleich groß ist. Das ist z. B.
bei Kanadabalsam (n = 1,54) oder Zedernholzöl
(n = 1,505) und bestimmten Glassorten der Fall.
4. 415 744 Totalreflexion und Brechzahl
Für den Grenzwinkel der Totalreflexion gilt:
sin α G = c 1
} c oder sin α
2 G = }
1 n
n
α G
1,2 56,4°
1,4 45,6°
1,6 36,7°
1,8 33,7°
2,0 30,0°
a) Je größer der Einfallswinkel α ist, desto größer ist
der Brechungswinkel β. Der Zusammenhang ist nicht
linear. Mit zunehmendem Einfallswinkel vergrößert
sich der Brechungswinkel immer weniger.
b) Luft – Glas Luft – Diamant
α β α β
20° 13,2° 20° 8,2°
40° 25,4° 40° 15,5°
60° 35,5° 60° 21,2°
80
60
40
20
α G in °
80° 41,0° 80° 24,2°
90° 41,8° 90° 24,6°
0
0 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0
n
Damit ergibt sich folgendes Diagramm:
Mit Verkleinerung der (relativen) Brechzahl wird der
Grenzwinkel der Totalreflexion immer größer und strebt
schließlich gegen 90°.
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244 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 373 – 374)
5. 418 754 Glasfaserkabel
a) Für die Grenzwinkel der Totalreflexion gilt: sin α G = 1 }
n
Damit erhält man:
sin α G =
1
} 1,60
α G = 38,7°
1
sin α G = } α
1,55 G = 40,2°
Für den Übergang zwischen den beiden Stoffen gilt:
sin α G = }
1,55 α
1,60 G = 75,6°
b) Unter dem maximal möglichen Einstrahlwinkel
versteht man den Winkel, der vorhanden sein muss,
damit das einfallende Licht im Kern fortgeleitet wird.
Aus geometrischen
Betrachtungen folgt:
α = 2 (90° – α G )
α = 28,8°
α
Strahl 2:
Der Brechungswinkel
ist bei Strahl 1 berechnet.
Im Weiteren verläuft
der Lichtstrahl symmetrisch.
Strahlen 3 und 4:
(3) Bei 45° tritt Totalreflexion auf, da der Grenzwinkel
folgenden Wert hat:
sin α G = }
1 n = }
1 1,6 ; α G ≈ 39°
(4) α 1 = 45°
sin α } 1
= sin 45°
} = 1,6; β
sin β 1 sin β 1 ≈ 26°
1
α 2 = 19°
30°
18°
sin β } 2 sin β
=
sin α } 2
2 sin 18,8° ; β 2 ≈ 31°
60°
78°
60°
18°
30°
6. 414 654 Rechtwinkliges Prisma
In der Skizze ist der prinzipielle Strahlenverlauf
angegeben.
(3)
45°
45°
45°
β 2
α 2
β 1
α 1
(4)
β 1
β
α 4 2 '
α 4
α 1
α 2
α 3
45° α 3 ' 45°
Mit α 1 = 45° und n = 1,5 ergibt sich:
sin β 1 = sin α 1
} n = 0,4714 β 1 ≈ 28,1°
α 2 = 90° – β 1 = 67,9° = α 2 ‘
α 3 = α 2 – 45° = 16,9°
α 4 = 45° – α 3 = 28,1° = β 1
β 4 = α 1 bzw. sin β 4 = n · sin α 4
7. 418 364 Verschiedene Prismen
Angegeben sind die Strahlenverläufe und die Winkel für
eine Brechzahl des Glases von n = 1,6.
Strahl 1:
sin α } 1
= sin 30°
} = 1,6; β
sin β 1 sin β 1 ≈ 18°
1
sin α G = }
1 n = }
1 1,6 ; α G ≈ 39°
Totalreflexion bei α 2 = 42°
sin β } 3
= sin β 3
}
sin α 3 sin 180° = 1,6; β 1 ≈ 30°
α 1 = 30
β 1 = 18
60°
60°
α 3 = 18
α 2 = 42
60°
β 3 = 30
8. 414 994 Planparallele Glasplatte
Der Abstand x kann
allgemein berechnet
werden. Damit erhält
man eine Gleichung mit
den Parametern α, n
und d.
Aus sin(α – β) = }
x c
folgt:
x = c · sin(α – β)
Mit c =
d
} cos β
45°
erhält man:
d · sin(α – β)
x = } (1)
cos β
Mit cos β = √ } 1 – sin 2 β und sin β = }
sin α ergibt sich:
n
α
d
β
c
x
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Optik
245
cos β = √ } 1 – sin2 α
} . n 2
In (1) eingesetzt erhält man:
d · sin(α – β)
x = √ } 1 – sin2 α
}
n 2 .
Lichtquelle
weißes
Licht
farbiges
Licht
Mit sin(α – β) = sin α · cos β – cos α · sin β ergibt sich:
d (sin α · cos β – cos α · sin β)
x = }}
√ } 1 – sin2 α
}
oder umgeformt:
d · n · cos α · sin β
x = d · sin α –}}
√ } n 2 – sin 2 α
n 2
Mit sin β = }
sin α erhält man nach Umformung:
n
x = d · sin α
( 1 – cos α
√ } n 2 – sin 2 α ) .
Prisma
11. 415 044 Reflexion an einem Spiegel
Zeichnet man die Elementarwellen in den Auftreffpunkten
auf dem Spiegel zu dem Zeitpunkt, bei dem die
äußerste Wellenfront den Spiegel trifft, dann ergibt sich
als Einhüllende dieser Wellen gerade die von der gespiegelten
Wellenfront ausgehende Welle.
Die Interpretation ergibt:
a) Mit Vergrößerung des Einfallswinkels vergrößert sich
bei d = konst. und n = konst. der Abstand x.
b) Mit Vergrößerung der Brechzahl vergrößert sich bei
α = konst. und d = konst. der Abstand x.
c) Mit Vergrößerung der Dicke vergrößert sich bei
α = konst. und n = konst. der Abstand x.
L
L'
Spiegel
9. 414 334 Lichtgeschwindigkeit in Glas
Auf die Rückseite eines quaderförmigen Glasblocks
klebt man einen Maßstab. Die Vorderseite klebt man bis
auf einen schmalen Spalt ab.
Nun lässt man zunächst Licht senkrecht durch den
Spalt fallen und liest an dem Maßstab die Position des
Lichtflecks ab. Dann kippt man den Quader um einen
definierten Winkel α. Und liest erneut die Position auf
dem Maßstab ab.
Aus den abgelesenen Positionen und der Dicke des
Quaders kann man den Brechungswinkel bestimmen.
Zusammen mit dem Kippwinkel kann man unter Verwendung
des Brechungsgesetzes den Brechungsindex
n bestimmen. Dieser liefert als Quotient zur Lichtgeschwindigkeit
im Vakuum dann die Lichtgeschwindigkeit
in Glas.
12. 414 814 Totalreflexion
Totalreflexion kann nur beim Übergang von einem
optisch dichteren in ein optisch dünneres Medium
auftreten, hier also beim Übergang von Glas in Luft. Der
Einfallswinkel ist in diesem Fall gleich dem Brechungswinkel
beim Übergang Luft – Glas:
sin β = sin α ∙ }
cG c L
Bei α = 90° (sin α = 1) würde das einfallende Licht gerade
den Grenzwinkel der Totalreflexion erreichen. Es erfolgt
also bei allen Winkeln α < 90° keine Totalreflexion. Das
entspricht den Alltagserfahrungen.
Hinweis: Die zu beobachtenden Reflexionen an Glasscheiben
sind nicht auf Totalreflexion zurückzuführen,
sondern auf eine partielle Reflexion des einfallenden
Lichts.
10. 414 354 Spektralfarben
Fällt weißes Licht auf ein Prisma, so entsteht hinter dem
Prisma ein Farbband (Spektrum). Die Ursache hierfür ist
die Dispersion, das heißt, die unterschiedliche Brechung
an der Grenzfläche für unterschiedliche Wellenlängen.
13. 423 904 Fata Morgana
Heißere Luft hat eine geringere Dichte als kalte Luft.
Aus diesem Grunde ist auch der Brechungsindex geringer.
An Luftschichten unterschiedlicher Temperatur kann
das Licht daher, wie in der Skizze gezeigt, eine Kurve
beschreiben.
Auf heißem Asphalt sind die wärmeren Schichten unten.
Folglich sieht man den Himmel, wenn man seinen Blick
nach unten richtet.
In der Wüste wird dieser sich am Boden spiegelnde Himmel
leicht fälschlicherweise für eine ferne Küste gehal-
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246 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 373 – 374)
ten. Gelegentlich kommt es in der Wüste aufgrund der
starken Temperaturschwankungen zwischen Tag und
Nacht auch zu einer umgekehrten Luftschichtung. Diese
führt dazu, dass man quasi um die Erdkrümmung herum
sehen kann. Eine sehr weit entfernte Stadt scheint dann
in erreichbarer Entfernung zu sein.
15. 414 674 Wege und Zeiten
a) Für die Rettung sollte die Zeit, die der Rettungsschwimmer
von A nach B braucht, ein Minimum sein.
Das dürfte bei Weg 3 der Fall sein, denn der Rettungsschwimmer
bewegt sich auf Land wesentlich
schneller als im Wasser und es gilt t ~ 1 }
v .
b)
A
50 m
C
x
E
s 1
s 2
B
80 m – x
D
30 m
14. 419 094 Die Drehspiegelmethode
Der prinzipielle Versuchsaufbau ist in der Skizze dargestellt.
Durch eine Blende fällt Licht im Punkt C auf einen
drehbar gelagerten Spiegel. Dieser Spiegel reflektiert
das Licht auf den Hohlspiegel H, dessen Krümmungsmittelpunkt
in C liegt. Licht, das auf den Hohlspiegel trifft,
wird von ihm in Richtung C reflektiert.
Solange der Spiegel S seine Lage nicht ändert, würde
das Bild des Spalts genau im Bereich der Blendenöffnung
entstehen.
Rotiert der Spiegel S, so trifft das vom Hohlspiegel H
reflektierte Licht den Spiegel nach der Reflexion in einer
etwas anderen Stellung. Hat sich der Spiegel um den
Winkel α gedreht, so ist das Bild des Spalts gegenüber
der ursprünglichen Reflexionsrichtung um 2 α abgelenkt.
Aus dem Winkel und der Drehzahl des Spiegels kann
man die Zeit berechnen, in der das Licht die Strecke
durchläuft. Die Lichtgeschwindigkeit ergibt sich dann
zu:
c = 2 . } CH
}
t
1862 gab FOUCAULT einen experimentell ermittelten Wert
von 298000 km/s an.
Die Bedeutung des Verfahrens von FOUCAULT besteht
neben der hohen Messgenauigkeit vor allem darin, dass
zwischen Spiegel und Hohlspiegel auch andere Stoffe
eingebracht werden konnten. So wies FOUCAULT nach,
dass die Lichtgeschwindigkeit in Wasser und Glas wesentlich
kleiner als die in Luft ist.
Die Zeit t ergibt sich mit t = }
s aus den Teilwegen und
v
den entsprechenden Geschwindigkeiten:
t(x) = t 1 + t 2
t(x) = √ }}
(50 m) 2 + x
}}
2
8 }
m s
+ √ }}
(30 m) 2 + (80 m – x)
}}
2
4 }
m s
c) Das Minimum der Zeit lässt sich aus dem Graphen
der unter b) genannten Funktion ablesen. Diesen
Graphen erhält man aus berechneten Wertepaaren.
Einfacher ist die Eingabe der Funktion in einen Funktionsplotter
(stehen im Internet zur Verfügung) bzw.
einen GTR. Das Minimum liegt bei etwa 67 m.
Hinweis: Das Bilden der ersten Ableitung und das Berechnen
des Extremwerts übersteigt die schulischen
Möglichkeiten.
Aus dem Brechungsgesetz ergibt sich:
sin α
}
sin β = c 1
} = 8 m s
c 2 4 }
m = 2,0
s
Mit x = 67 m erhält man für s 1 = } AE = 83,6 m und
sin α = }
67 m
83,6 m .
Entsprechend ergibt sich für s 2 = } EB = 32,7 m und
sin β = }
13 m
32,7 m .
Damit erhält man:
sin α
} sin β
=
67 m ∙ 32,7 m
}
83,6 m ∙ 13 m = 2,01
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Optik
247
Spiegel, Linsen und optische Geräte
(LB S. 389 – 390)
1. 419 814 Größe eines Spiegels
Abstand dieses Punkts von der Linse ist die Brennweite.
b) Aus der Linsengleichung folgt, dass f = g }
2 ist.
Bei an der Wand senkrecht aufgehängten Spiegeln beobachtet
man, dass sich der Ausschnitt, den man sehen
kann, mit dem Abstand des Betrachters vom Spiegel verändert,
jedoch der Ausschnitt, den der Betrachter von
sich selbst sieht, nahezu unverändert bleibt. Der Spiegel
muss so aufgehängt werden, dass die obere Kante des
Spiegels auf Höhe der Mitte zwischen den Augen und
dem oberen Rand der Person ist. Er muss genau halb so
groß wie die Person sein. Entsprechend muss er genau
halb so breit wie die Person sein. Der Betrachter kann
sich dann in jeder Entfernung vom Spiegel vollständig
sehen, wenn er sich mittig zum Spiegel stellt.
Man kann jedoch auch mit einem kleineren Spiegel auskommen,
wenn man ihn z. B. schräg an die Decke hängt.
2. 417 124 Zerstreuungslinse
c)
G
Es gilt: }
1 f = }
1 + }
1 = }
1 + }
1 oder f = g 1 b 1
} = g 2 b 2
};
g 1 b 1 g 2 b 2 g 1 + b 1 g 2 + b 2
Für z und d ergibt sich:
I
g 1
b 1
z
d
II
B
a)
z = g 1 + b 1
d = b 1 – g 1
G
F
B
F
Beide Gleichungen kann man miteinander
verbinden:
(z + d)
z + d = 2 b 1 gb 1 = } 2
(z – d)
z – d = 2 g 1 gg 1 = } 2
z 2 – d
}
2
=
4 z
(z + d) (z – d)
} =
4 z
4 b 1 g } 1
4 (g 1 + b 1 ) = f
b) Man erhält ein virtuelles Bild.
c) Das Bild ist immer verkleinert, aufrecht und seitenrichtig.
d) Aus der Skizze oben ergibt sich nach dem Strahlensatz:
B
}
G = }
b g = }
f – b
f
Die Umformung ergibt:
b
} g = 1 – }
b f
Durch weitere Umformungen erhält man:
1
}– f = }
1 g + }
1 – b
Der Vergleich mit der Abbildungsgleichung zeigt: Für
eine Zerstreuungslinse gilt die Abbildungsgleichung.
Man muss aber f und b negativ ansetzen.
3. 416 284 Brennweite einer Linse
a) Man bewegt die Linse solange senkrecht zum Schirm,
bis sich die Lichtstrahlen in einem Punkt treffen. Der
d) Experimentelle Bestimmung der Brennweite
4. 419 514 Die Abbildungsgleichung
a) Die Abbildungsgleichung lautet: }
1 f = }
1 g + }
1 . Die Umstellung
nach der Bildweite b ergibt:
b
b(g) = }
f · b
b – f = f
}
( 1 – }
f
g)
Die Bildweite ist von der Brennweite der Linse und
von der Gegenstandsweite abhängig. Bei konstanter
Brennweite f gilt:
− Bei g > f ist der Term ( 1 – }
f < 1, damit die Bildweite
größer als die Brennweite.
− Bei g g f geht der Term ( 1 – }
f gegen null, die
Bildweite damit gegen unendlich.
− Bei g < f ist der Term ( 1 – }
f < 0, die Bildweite
damit negativ. Das Bild liegt auf der gleichen Seite
der Linse wie der Gegenstand (virtuelles Bild).
b) Als Brennweite wird ein beliebiger Wert, z. B.
f = 10 cm, angenommen. Dann erhält man folgende
Wertetabelle:
g)
g)
g)
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248 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 389 – 390)
g in cm 10 20 30 40 50
b in cm ∞ 20 15 13,3 12,5
b)
Film als Schirm
g in cm 60 70 80 90 100
b in cm 12 11,7 11,4 11,3 11,1
Bild
20
b in cm
Gegenstand
Linse
10
0
–10
f 20 40 60 80 100 g in cm
c)
Umlenkspiegel
Schirm
–20
Bild
Geht die Gegenstandsweite gegen die Brennweite,
so geht die Bildweite gegen unendlich.
Bei ständiger Vergrößerung der Gegenstandsweite
nähert sich die Bildweite der Brennweite.
Bei g < f nähert sich bei Verringerung der Gegenstandsweite
die Bildweite null.
Objektiv
Gegenstand
Kondensor
5. 415 384 Verschiedene Bilder
Lichtquelle
Hohlspiegel
Bildkonstruktion und Berechnungen. Man erhält mit
den angegebenen Daten folgende Werte:
a) Sammellinse
g = 1 cm b = – 1,5 cm B = 2,6 cm (virtuell)
g = 4,5 cm b = 5,6 cm B = 2,1 cm (reell)
b) Zerstreuungslinse
g = 1 cm b = – 0,7 cm B = 0,7 cm (virtuell)
g = 4,5 cm b = – 1,6 cm B = 1,6 cm (virtuell)
c) Hohlspiegel
g = 1 cm b = – 1,5 cm B = 2,5 cm (virtuell)
g = 4,5 cm b = 5,0 cm B = 1,7 cm (reell)
d) Wölbspiegel
g = 1 cm b = – 0,7 cm B = 1,1 cm (virtuell)
g = 4,5 cm b = – 1,5 cm B = 0,5 cm (virtuell)
6. 416 454 Verschiedene Geräte
a)
Hohlspiegel
Kondensor
Objektiv
Schirm
7. 419 184 Sehfehler
Bei Nacht ist die Pupille geweitet. Deshalb sind die
Scheibchen auf der Netzhaut größer und man sieht
unschärfer.
8. 418 254 Ein spezielles Fernrohr
Ein Mikroskop ist so konstruiert, dass man kleine Gegenstände
in der Brennebene des Objektivs vergrößert
beobachten kann. Ein Fernrohr dagegen soll weit entfernte
Gegenstände unter einem größeren Sehwinkel
und nicht wirklich vergrößert anzeigen. Dazu wählt man
beim Objektiv des Mikroskops eine kleine Brennweite
und beobachtet mit dem Okular das reelle Zwischenbild,
das das Objektiv in vielen Brennweiten Entfernung im
Tubus erzeugt. Würde man dieses Mikroskop auf einen
weit entfernten Gegenstand richten, so würde es ein
verkleinertes Bild nahe am Objektiv im Tubus erzeugen.
Dies wäre weit außerhalb der Brennweite des Okulars,
sodass dieses nicht als Lupe wirken würde, sondern ein
noch mal verkleinertes reelles Bild erzeugen würde.
Deshalb kann das Mikroskop nicht als Fernrohr benutzt
werden. Außerdem ist die Helligkeit des Bildes von der
Objektivöffnung abhängig. Diese wäre beim Mikroskop
viel zu klein.
Lampe
Dia
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Optik
249
9. 419 084 Brennpunkt gefragt
Man zeichnet einen beliebigen Gegenstand ein und
von einem Punkt den Mittelpunktstrahl. Dieser schneidet
den gegebenen Strahl im Bildpunkt. Durch diesen
wiederum muss der Parallelstrahl gehen, der aus dem
Brennpunktstrahl durch Brechung an der Linse wird.
Er schneidet die optische Achse im Brennpunkt. Den
2. Brennpunkt erhält man durch Spiegelung an der
Linsenebene.
L
F
12. 416 154 Pkw-Spiegel
a) Ebene Spiegel haben den Vorteil, dass andere Fahrzeuge,
Personen oder Gegenstände in der Größe erscheinen,
die sie haben. Der Blickwinkel ist allerdings
relativ stark eingeschränkt.
Bei einem Wölbspiegel ist der Blickwinkel größer. Gegenstand
und Bild haben allerdings unterschiedliche
Größe. Das kann von Nachteil sein.
b) Das ist bei einem ebenen Spiegel der Fall.
Begründung: Bei einem ebenen Spiegel sieht man
den Gegenstand so, wie man ihn auch ohne Spiegel
sehen würde. Das Spiegelbild entspricht den Sehgewohnheiten.
Damit sind auch Relativgeschwindigkeiten
besser abschätzbar als bei einem Wölbspiegel,
bei dem die Bildgröße nicht gleich der Größe ist, die
man ohne Spiegel wahrnehmen würde. Darüber hinaus
verändert sich die Bildgröße mit der Entfernung,
was eine Geschwindigkeitseinschätzung schwieriger
macht.
10. 417 624 Brille als Feuerzeug
Man kann mit einer Sammellinse ein Feuer anzünden,
indem man brennbares Material in den Brennpunkt der
Sammellinse bringt und von der anderen Seite der Linse
Sonnenlicht parallel zur optischen Achse einfallen lässt.
Nicht jede Brille besteht aus einer Sammellinse, deshalb
muss es eine Brille für Weitsichtige (Lesebrille) sein. Eine
Gleitfocusbrille ist für den genannten Zweck ungeeignet.
11. 419 404 Ein scharfes Bild
Die Bildweite ergibt sich aus }
1 f = }
1 g + }
1 b zu:
1
}
b = }
1 f – }
1 oder b = }
f · g
g
g – f
0,3 m ∙ 50 m
b = }
50 m – 0,3 m = 0,302 m
Für die unterschiedlichen Bildweiten kann man die Gegenstandsweiten
(Bereich der Tiefenschärfe) berechnen:
g = }
f · b
b – f
g 1 =
0,3 m ∙ 0,304 m
}}
0,304 m – 0,3 m = 22,8 m
0,3 m ∙ 0,300 m
g 2 = }}
0,300 m – 0,3 m g ∞
Es werden Gegenstände scharf abgebildet, die sich in
etwa 23 m Entfernung oder weiter vom Fotoapparat
entfernt befinden.
Hinweis: In diesem Zusammenhang kann der Einfluss
der Blende auf die Tiefenschärfe ausführlicher diskutiert
werden.
13. 417 294 Brennweite eines Objektivs
Nach der besselschen Methode ergibt sich die Brennweite
zu:
f = z 2 – d
}
2
4 z
f = (100 cm)2 – (13 cm)
}}
2
4 ∙ 100 cm
f = 24,6 cm = 246 mm
Es gäbe folgende weiteren Möglichkeiten: Es wird paralleles
Licht durch das Objektiv geschickt, der Brennpunkt
ermittelt und daraus die Brennweite bestimmt. Dabei
entsteht allerdings bei einem realem Objektiv das kaum
zu lösende Problem der Bezugsebene für die Brennweite
(Linsenebene).
Das Gleiche gilt für die Bestimmung der Brennweite aus
Gegenstandsweite und Bildweite.
G
(I)
d = 13cm
z = 100 cm
14. 416 244 Strahlengang umgekehrt
a) Wenn ich z. B. die Augen einer Person im Spiegel
sehe, dann sieht die Person meine Augen ebenfalls.
(II)
S
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250 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 410 – 412)
b) Wenn man b und g vertauscht, dann erhält man
dieselbe Gleichung.
c) Man erhält einen Fotoapparat.
Beugung, Interferenz, Polarisation,
Spektren (LB S. 410 – 412)
1. 418 244 Interessante Phänomene
15. 418 504 Fernrohre
Recherche-Aufgabe: Ein wesentlicher Unterschied besteht
darin, dass beim keplerschen Fernrohr ein umgekehrtes,
seitenvertauschtes Bild und beim galileischen
Fernrohr ein aufrechtes, seitenrichtiges Bild entsteht. Ein
umgekehrtes Bild kann im Hinblick auf Anwendungen
von Nachteil sein.
Zu beobachten sind typische Interferenzerscheinungen.
Feines Gewebe oder Vogelfedern wirken wie ein optisches
Gitter.
Hinweis: Bei Gewebe handelt es sich um ein Kreuzgitter,
auf das im Unterricht in der Regel nicht näher eingegangen
wird.
2. 410 664 Doppelspalt
16. 413 804 Ein Beamer
Die optische Bauweise eines Beamers entspricht der
eines Bildwerfers (b Lern-Code 416 454 ).
17. 419 794 Digitalkameras
Recherche-Aufgabe: Bei modernen Digitalkameras gibt
es recht viele verschiedene Varianten. Typische Beispiele
sind:
Porträtaufnahmen: Kurze Verschlusszeit, große Blende,
Zusatzbeleuchtung zur Vermeidung des Rote-Augen-
Effekts.
Landschaftsaufnahmen: Längere Verschlusszeit, kleine
Blende zur Erhöhung der Tiefenschärfe
Sportaufnahmen: Kurze Verschlusszeit, große Blende,
damit auch bei schnellen Bewegungen ein scharfes Bild
entsteht.
Beleuchtet man zwei eng benachbarte Spalte mit kohärentem,
monochromatischem und parallelem Licht, dann
können die beiden Spalte als Zentren von huygensschen
Elementarwellen betrachtet werden. Die beiden
Wellensysteme überlagern sich und ergeben auf einem
Bildschirm ein stabiles Interferenzmuster mit Bereichen
der Verstärkung und Bereichen der Abschwächung bzw.
Auslöschung, so wie das in der Skizze dargestellt ist.
Die Verschlusszeiten werden automatisch so gewählt,
dass die Verwacklungsgefahr gering ist. Um eine Verwacklung
zu vermeiden, werden auch Bildstabilisatoren
genutzt.
18. 416 884 Brille als Linse
Man benötigt die Brille eines weitsichtigen Menschen,
denn diese Brille hat als Brillengläser Sammellinsen.
Hinweis: Eine Gleitsichtbrille ist ungeeignet.
19. 416 094 Trick mit Loch
Bei einem kurzsichtigen Menschen entsteht auf der
Netzhaut des Auges von einem Gegenstandspunkt kein
scharfer Bildpunkt, sondern ein mehr oder weniger
großer Lichtfleck. Dadurch erscheint das Bild des Gegenstands
insgesamt unscharf. Durch eine Blende wird
die Größe des Lichtflecks reduziert. Das Bild des Gegenstands
ist schärfer.
3. 410 684 Konstruktive Interferenz
Es gilt nach dem Satz des PYTHAGORAS:
y
2
1 = (x + b }
2) 2 + e 2 und y 2
2 = (x – b }
2) 2 + e 2
Subtrahiert man die beiden Gleichungen voneinander,
dann ergibt sich:
2
y – y 2 = 1 2 (x + }
b 2) 2 – (x – }
b 2) 2 =
x 2 + b · x + }
b 2
4 – x 2 + b · x – }
b 2
4 = 2 b · x oder
(y 1 – y 2 ) · (y 1 + y 2 ) = 2 b · x.
Nun ist Δy = y 1 – y 2 und y 1 + y 2 ≈ 2a.
Damit ergibt sich
Δy = }
2 b · x
2 e = }
b e · x,
also ist für das 1. Maximum λ = }
b e · x.
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Optik
251
4. 410 704 Unbekanntes Gitter
Für die Maxima beim Gitter gilt allgemein:
sin α k = }
k · λ
b
Die Umstellung nach b ergibt:
b = }
k · λ
sin α k
Mit k = 1 und α 1 = 30° erhält man:
b =
500 nm
} = 1000 nm
sin 30°
5. 416 194 Interferenz am Doppelspalt
a)
b) Für die Beugungsmaxima 2. Ordnung ist k = 2 und
der Abstand zur Schirmmitte x = }
2,1
2 cm.
Damit gilt:
λ = x · b }
e · k
= 1,05 · 0,4 mm } 3 m · 2
= }
1,2 · 10–6 m2
= 700 nm
6 m
c) Betrachtet man die Formel für die Maxima α = }
k · λ
b
mit k = 0, ±1, ±2, …, so ist der Winkel, unter dem
Maxima für k ≠ 0 beobachtet werden, von der
Wellenlänge abhängig. Licht mit größerer Wellenlänge
wird stärker gebeugt. Für k = 0 ist der Winkel
aber immer 0°, deshalb treffen im 0. Maximum
alle Farben zusammen und man beobachtet weißes
Licht.
d) Das Maximum 1. Ordnung ist vom Maximum 2. Ordnung
scharf zu trennen, wenn die am weitesten abgelenkte
Farbe des Maximums 1. Ordnung weniger
abgelenkt wird als die am wenigsten abgelenkte
Farbe des Maximums 2. Ordnung.
b
α
α
1 · λ } 1
b < 2 · λ 2
}
b .
Dies ist erfüllt, weil 780 nm < 2 · 400 nm.
Δs
Für einen relativ weit entfernten Schirm können wir
die Strahlen aus den beiden Spalten, die zum gleichen
Schirmpunkt gehen, als parallel annehmen.
Der Winkel α, den sie zum Lot auf den Schirm einnehmen,
tritt dann auch in dem kleinen Dreieck auf,
das den Gangunterschied der Strahlen enthält. In
diesem Dreieck gilt:
sin α = }
Δs
b
Für Maxima muss der Gangunterschied ein ganzzahliges
Vielfaches von λ sein, für Minima ein ungeradzahliges
Vielfaches von }
λ 2 .
Maxima: sin α = }
k · λ , k = 0, ±1, ±2, …
b
(2 k+ 1) · λ
Minima: sin α = }, k = 0, ±1, ±2, …
2 b
6. 410 724 Anzahl der Maxima
Für die Maxima beim Gitter gilt:
sin α = }
k · λ k = 0, ±1, ±2, …
b
Die rechte Seite dieser Gleichung wächst monoton mit
zunehmendem k. Die Sinus-Funktion kann aber nur
Werte zwischen –1 und 1 annehmen. Es muss also für k
die Bedingung | }
k · λ
b | ≤ 1 erfüllt sein.
Daraus ergibt sich für positive k:
k ≤ }
b λ = 2 · 10 – 6 m
} ≈ 2,6.
0,78 · 10 – 6 m
Es können also nur Maxima bis zur 2. Ordnung beobachtet
werden. Das sind auf jeder Seite 2 und
das 0. Maximum, also insgesamt 5 Maxima.
7. 410 744 Messung der Wellenlänge
x
α
e
x
}
2
Im Dreieck, das der Strahl mit dem Lot auf den
Schirm bildet, gilt:
tan α = } a x .
Da für kleine Winkel tan α ≈ sin α ist, kann man
die beiden Gleichungen gleichsetzen:
x
} e = }
k · λ
b
α
e
Um die Wellenlänge messen zu können, muss mindestens
ein weiteres Maximum auf dem Schirm beobachtet
werden. Der Rand des Schirms ist mit der Mitte des
Schirms vom Gitter unter einem Winkel α zu sehen, für
den gilt:
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252 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 410 – 412)
tan α = }
x 2 e = }
1 m 2 · 2 m = }
1 4
und damit ergibt sich
k > 1 } 2
α = 14°.
Für das Maximum 1. Ordnung beim Gitter gilt:
sin α = λ }
b
mit b = 1 mm } 200 , also
λ = b · sin α = 1 mm } 200 · sin 14° = 1,21 · 10–6 m.
8. 418 994 Interferenz am Gitter
a) Für die Maxima beim Gitter gilt:
sin α k = }
k · λ
b = }
sk e (für s k >> e).
b) Aus }
k · λ
b = }
sk e
mit k = 1:
λ = b · sk } e
2,3 cm
λ = 0,01 mm ·}
50 cm
ergibt sich durch Umstellung nach λ
λ = 0,00 046 mm = 460 nm
c) f = }
c λ
f = 300 000 km s
} 460 nm = 3 ∙ 10 8 m s
}
4,6 ∙ 10 –7 m
f = 6,5 ∙ 10 14 Hz
Es überlappen sich also schon das 1. und das 2. Maximum.
b) Das Spektrum 2. Ordnung beginnt mit λ 2 (blau). Sei λ
die Wellenlänge 1. Ordnung, die auf den Beginn des
Spektrums 2. Ordnung fällt, dann gilt:
λ 2 · (2 · 2 + 1) = λ ·(2· 1 + 1)
λ = }
5 3 λ 2 = 667 nm
c) Alle Farben von 400 nm bis 666 nm (blau bis hellrot)
im Spektrum 1. Ordnung sind also Spektralfarben, da
erst bei 667 nm die Überlappung mit dem Spektrum
2. Ordnung beginnt.
d) Damit eine Überlappung beobachtet werden kann,
muss man das Blau der 2. Ordnung noch beobachten,
also muss gelten:
sin α blau, 2. Ordnung = 5 λ 2
}
2 b < 1
b > 2,5 λ 2 = 1 μm
e) Damit die Randfarben der Spektren m-ter und n-ter
Ordnung aufeinander fallen, muss gelten:
(2 n + 1) · λ 2 }
2 b
= (2 m + 1) · λ 2 }
2 b
(2 n + 1) · 400 nm = (2 m + 1) · 800nm
2 n + 1 = 4 m + 2
9. 410 814 Weißes Licht am Doppelspalt
a) Überlappung tritt auf, wenn die am weitesten gebeugte
Farbe des Spektrums weiter abgelenkt wird
als die am wenigsten gebeugte Farbe des Spektrums
nächsthöherer Ordnung. Es gilt:
λ 1 = c }
f 1
=
und
λ 2 = c }
f 2
=
3 · 10 8 m s
}
3,75 · 10 14 }
1
3 · 10 8 m s
}
7,50 · 10 14 }
1
s
= 800 nm
= 400 nm
s
Für Überlappung muss gelten:
n = 2 m + 0,5
Ist m ganzzahlig, dann ist n nicht ganzzahlig, also
können die Randfarben nicht aufeinander fallen.
10. 410 824 Biprisma von Fresnel
Das von der Lichtquelle L ausgehende Licht wird an
den beiden Prismen gebrochen. Durch die Brechung am
Biprisma entstehen die beiden virtuellen Bilder L 1 und
L 2 der Lichtquelle L, also Stellen, von denen das Licht
herzukommen scheint. Durch die Gangunterschiede
entstehen typische Interferenzmuster.
α n + 1 < α n
sin α n + 1 < sin α n
32 (k + 1) +14 λ 2 }}
2b
< (2k + 1) λ 1 }
2b
(2k + 3) · 400 nm < (2k + 1) · 800 nm
2k + 3 < 4k + 2
1 < 2k
11. 410 944 Grünes Licht am Doppelspalt
Aus sin α k = }
Δs
b
b = Δs
}
sin α k
erhält man:
b = 2 · 4,93 · 10–4 mm
}}
sin 30°
b = 1,97 · 10 –3 mm = 2 μm
Der Spaltabstand (Gitterkonstante) beträgt 2 μm.
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Optik
253
12. 415 984 Drei Farben am Gitter
a) Die Wellenlänge in Wasser ist kleiner als die Wellenlänge
in Luft. Es gilt:
λ W} =
λ }
c W
L
c = 1 L
} n = }
3 4
Für die Maxima beim Gitter gilt:
sin α = }
k · λ mit k = 0, ± 1, ± 2 …
b
Da Licht mit größerer Wellenlänge stärker gebeugt
wird, muss man, um vollständige Spektren zu beobachten,
die gelbe Linie mit 578 nm untersuchen.
Da die Sinusfunktion nur Werte zwischen –1 und 1
annehmen kann, muss für positive k
k · λ
}
b
≤ 1 sein. Also k ≤ b
} =
λ gelb
1 750 nm
} 578 nm = 3,03.
Man kann also Spektren bis zur 3. Ordnung in Luft
beobachten. Unter Wasser beobachtet man dann bis
zur 4. Ordnung, weil sich die Wellenlängen wie 3 : 4
verhalten.
b) Für die Abstände auf dem Schirm gilt:
tan α = } e
x und sin α = 1 · λ
}
b .
Setzt man die Werte ein, erhält man folgende Ergebnisse:
Farbe blau grün gelb
x Luft in cm 2,0 2,6 2,7
14. 415 464 Fernrohre
Je größer der Objektivdurchmesser ist, desto mehr Licht
kann „eingesammelt“ werden. Das ist erforderlich, um
auch lichtschwache Objekte beobachten zu können.
Das Auflösungsvermögen vergrößert sich mit Vergrößerung
des Objektivdurchmessers.
15. 417 544 Mikroskope
Aus der genannten Gleichung ist ablesbar:
Das Auflösungsvermögen ist umso größer,
− je kleiner die Wellenlänge des verwendeten Lichts
ist,
− je kleiner die Brennweite des Objektivs ist und
− je größer der Durchmesser des Objektivs ist.
16. 410 894 Seifenhaut
a) An der Grenzschicht Luft–Seifenhaut wird ein Teil
des Lichts reflektiert. Dabei tritt ein Phasensprung
von }
λ auf. Der andere Teil des Lichts wird gebrochen.
2
An der Grenzschicht Seifenhaut– Luft wird wiederum
ein Teil reflektiert und ein Teil gebrochen. Der
reflektierte Teil trifft auf die obere Grenzschicht
Seifenhaut– Luft und wird dort teilweise gebrochen
und teilweise reflektiert.
x Wasser in cm 1,5 1,9 2,0
13. 417 474 Unbekannte Gitterkonstante
Möglichkeit 1:
Mit Licht bekannter Wellenlänge wird ein Interferenzmuster
erzeugt. Aus der Wellenlänge, dem Abstand e
zwischen Gitter und Schirm und dem halben Abstand
der beiden Maxima 1. Ordnung s kann man die Gitterkonstante
folgendermaßen berechnen:
b = λ · e }
s
(e >> s)
Möglichkeit 2:
Wenn die genannte Bedingung nicht erfüllt ist, dann
kann man die Beziehung sin α = }
λ und damit b = λ · sin α
b
nutzen.
Möglichkeit 3:
Es wird mit einer Sammellinse bekannter Brennweite
ein stark vergrößertes Bild des (Transmissions-) Gitters
erzeugt und die Gitterkonstante mithilfe der Abbildungsgleichung
1
} f = }
1 g + }
1 b
und damit b = f · g } f – g
bestimmt.
Möglichkeit 4:
Das Gitter wird mit einem Komparator ausgemessen.
b) Wir gehen von dem skizzierten Fall aus, dass das
Licht in der Seifenhaut näherungsweise den Weg d
bzw. 2d zurücklegt. Dann gilt für das Maximum beim
reflektierten Licht:
2d = }
2k n + 1 · }
λ 2
Damit ergibt sich für die Wellenlänge:
λ = }
4d · n
2k + 1 .
Damit erhält man:
k = 0
k = 1
d
λ = }
4d · n = 1820 nm
1
λ = }
4d · n = 607 nm
3
Seifenhaut
n = 1,3
k = 2 λ = }
4d · n = 364 nm
5
Es wird oranges Licht verstärkt.
Für das Maximum beim durchgehenden Licht gilt:
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254 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 410 – 412)
d = k } n · λ } 2
Damit erhält man:
k = 1
k = 2
und damit λ = 2d · n }
k
λ = }
2d · n = 910 nm
1
λ = }
2d · n = 455 nm
2
k = 3 λ = }
2d · n = 303 nm
3
Es wird blaues Licht verstärkt.
Damit tritt für eine bestimmte Schichtdicke und
Farbe (Wellenlänge) Dunkelheit auf, wenn gilt:
2 d = (2k + 1) · }
λ 2
Die Mitte ist hell.
mit k = 0, 1, 2, …
b) Ist R der Krümmungsradius der Linse und r der Radius
einer Linse, dann gilt nach dem Höhensatz:
r 2 = d (2 R – d ) = 2 R · d – d 2
17. 410 974 Newtonsche Ringe
a) Entscheidend für das Zustandekommen der newtonschen
Ringe ist die dünne Luftschicht zwischen Linse
und Glasplatte.
Reflektiertes Licht:
Das Licht soll fast senkrecht auffallen, sodass der im
Luftspalt zurückgelegte Weg mit 2 d angenommen
werden kann. Es kommt zu einer Überlagerung
des an der Rückseite der Linse und an der Vorderseite
der Glasplatte reflektierten Lichts, wobei an
der Grenzfläche Luft – Glas ein Phasensprung von }
λ 2
auftritt.
1 2
Glasplatte
2R
r
d
d
Glas
Luft
Glas
Es kommt zur Auslöschung, wenn der Gangunterschied
bei den Strahlen 1 und 2 ein ungeradzahliges
Vielfaches der halben Wellenlänge ist, also wenn gilt:
2 d = 2k · }
λ (k = 1, 2, 3, …)
2
Aus Symmetriegründen ist diese Bedingung bei
d = konst. für einen Kreis erfüllt. Bei monochromatischem
Licht ist dieser Kreis dunkel. Durch die
unterschiedliche Dicke erscheint eine größere Anzahl
von Ringen. Die Mitte ist dunkel.
Durchgehendes Licht:
Auch im durchgehenden Licht sieht man helle und
dunkle Ringe. Es kommt zu einer Überlagerung
der Strahlen 1 und 2. Strahl 2 wird zweimal an der
Grenzschicht Luft – Glas reflektiert, der Phasensprung
beträgt damit
Da R sehr groß gegen d ist, kann man auch schreiben:
r 2 = 2 R · d (1)
Für den k-ten hellen Ring im reflektierten Licht gilt:
2 d = (2k + 1)· }
λ 2
In (1) eingesetzt erhält man:
r 2 = R ·(2k + 1)· }
λ 2
und damit
2 r
R = }
2
(2k + 1) · λ
Für den gegebenen Fall ergibt sich:
2 ·(4,5 mm)2
R = }}
7 · 600 · 10 6 mm
R = 9 643 mm ≈ 9,64 m
Der Krümmungsradius der Linse beträgt 9,64 m.
18. 410 924 Oberflächenvergütung
2 · λ } 2 = λ.
d
Glas
Luft
Glas
a) Mit Licht wird Energie transportiert. Reflexion von
Licht bedeutet auch die Umlenkung von Energie.
Verringert man die Reflexion, so geht mehr Licht und
damit mehr Energie in die Linse über. Auch für Licht
gilt der Energieerhaltungssatz.
1 2
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Optik
255
b) Bedingung für die Auslöschung ist: 2d = λ } 2n
Für Magnesiumfluorid (n = 1,38) erhält man:
d = λ } 4n
= 600 nm
} 4 · 1,38
d = 109 nm
Bei einer Schichtdicke von 109 nm wird bei einer Entspiegelungsschicht
aus Magnesiumfluorid Licht der
Wellenlänge 600 nm ausgelöscht. Licht benachbarter
Wellenlänge wird partiell ausgelöscht.
c) Die Empfehlung ist sinnvoll. Insbesondere bei
ungünstigen Lichtverhältnissen gelangt mehr Licht
durch die Brillengläser in die Augen.
Außerdem werden auch störende Reflexe von
Lichtquellen unterdrückt, die sich schräg hinter dem
Brillenträger befinden.
Hinweis: Die Verminderung von Reflexionen aus der
Sicht anderer Personen sind ein eher nebensächlicher
Effekt.
19. 416 014 LCD-Anzeige
a) Das Licht der LCD-Anzeige ist linear polarisiert.
Deshalb gelangt bei einer bestimmten Stellung eines
Polarisationsfilters kein Licht mehr hindurch.
b) Aufbau und Wirkungsweise einer LCD-Anzeige sind
im Lehrbuch für die gymnasiale Oberstufe auf S. 403
dargestellt.
20. 416 024 Frequenz und Wellenlänge
a) Beim Übergang von einem Stoff in einen anderen
ändert sich die Frequenz nicht. Sie beträgt in Luft
ebenfalls 5,5 · 10 14 Hz.
b) λ = }
c f
λ = 3 · 106 mm · s
}
5,5 · 10 14 s
λ = 545 nm
b) Wegen c Glas < c Luft und λ ~ c gilt für f = konstant:
Beim Übertritt von Licht aus Luft in Glas wird die
Wellenlänge kleiner.
c) Im menschlichen Auge sind für die Farbwahrnehmung
drei Arten von Zapfen verantwortlich:
L-Zapfen nehmen vorrangig größere Wellenlängen
wahr. Das Absorptionsmaximum liegt bei etwa
560 nm (grüngelber Bereich).
M-Zapfen nehmen Wellenlängen etwas kleinerer
Wellenlänge wahr. Das Absorptionsmaximum liegt
bei etwa 530 nm (gelber Bereich).
S-Zapfen nehmen kleine Wellenlängen wahr. Das
Absorptionsmaximum liegt bei etwa 420 nm (blauer
Bereich).
22. 419 854 Arten von Spektren
a) Will man ein Spektrum erzeugen, so muss man das
Licht in seine Bestandteile (Wellenlängen) zerlegen.
Möglichkeit 1: Das Licht wird durch ein Prisma geschickt.
Aufgrund der Dispersion wird Licht unterschiedlicher
Wellenlänge verschieden stark gebrochen
(Dispersionsspektrum).
Möglichkeit 2: Das Licht wird auf ein Gitter gelenkt.
Aufgrund der wellenlängenabhängigen Beugung
und Interferenz kommt es zu einer Aufspaltung des
Lichts (Gitterspektrum).
b) Ein kontinuierliches Spektrum entsteht bei glühenden
festen Körpern und glühenden Gasen unter
hohem Druck. Ein Linienspektrum entsteht bei
glühenden Gasen unter geringem Druck.
23. 415 524 Spektrometer
Bei einem Spektrometer wird genutzt, das Licht unterschiedlicher
Wellenlänge unterschiedlich stark gebrochen
wird.
Rot
Das Licht hat eine Wellenlänge von 545 nm. Es handelt
sich also um grünes Licht.
21. 417 504 Farbiges Licht
Licht einer
Lichtquelle
Prisma
Violett
a) λ = }
c f
λ = 3 ∙ 108 m ∙ s
}
4 ∙ 10 14 s
λ = 750 nm
Die Wellenlänge des Lichtes beträgt 750 nm.
24. 414 854 Spektralanalyse
Es erfolgt eine spektralanalytische Untersuchung des
Sternenlichts und ein Vergleich mit den Spektrallinien
bekannter Stoffe. Aus diesem Vergleich kann man folgern,
welche Stoffe an der Oberfläche eines Sterns bzw.
in seiner Atmosphäre vorhanden sind.
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256 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 410 – 412)
25. 419 634 Dunkle Linien
Von der Sonnenoberfläche wird ein kontinuierliches
Spektrum abgestrahlt. Auf seinem Weg durchläuft das
Licht die kühleren äußeren Schichten der Sonnenatmosphäre
(Korona). Dabei werden durch Absorption genau
diejenigen Frequenzen herausgefiltert, die die dort
vorhandenen Stoffe selbst aussenden würden. Dadurch
sind im kontinuierlichen Spektrum eine Vielzahl dunkler
Linien zu beobachten, die nach ihrem Entdecker
J. v. FRAUNHOFER benannt sind.
26. 417 184 Unterschiedliche Farben
Licht einer Mischfarbe besteht aus unterschiedlichen
Wellenlängen, Licht einer Spektralfarben hat eine bestimmte
Wellenlänge. Das bedeutet: Schickt man Licht
auf ein Prisma oder auf ein optisches Gitter und wird
dieses Licht in verschiedene Anteile (Farben) zulegt, so
liegt eine Mischfarbe vor. Im anderen Fall handelt es sich
um eine Spektralfarbe.
Hinweis: Durch einfache Beobachtung mit den Augen
lässt sich eine Mischfarbe nicht von einer Spektralfarbe
unterscheiden.
27. 419 584 Spektren von Lampen
Recherche, Vortrag: Glühlampen und Halogenlampen
senden ein kontinuierliches Spektrum aus, LED- und
Energiesparlampen (Leuchtstoffröhren) ein Linienspektrum.
Bei Vor- und Nachteilen von Glühlampen sollte vergleichend
eingegangen werden auf
− den Wirkungsgrad und
− die Wahrnehmung des abgestrahlten Lichts.
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Quantenphysik
257
3.6 Quantenphysik
Photonen und Elektronen als Quantenobjekte
(LB S. 428 – 429)
EINSTEIN:
Licht ist weder Welle noch Teilchen,
sondern etwas, was teilweise
Welleneigenschaften und teilweise
Teilcheneigenschaften zeigt. Licht
besteht aus Lichtquanten (Photonen).
1. 416 104 Modelle für das Licht
a) Ein Modell ist ein Ersatzobjekt für ein Original. Es
stimmt in einigen Eigenschaften mit dem Original
überein, in anderen nicht. Ein solches Modell kann
ideell (in Form eines Aussagesystems) oder materiell
(gegenständlich) sein.
Die Funktion eines Modells kann sehr unterschiedlich
sein, z. B.:
− Mithilfe eines Modells kann man Sachverhalte
mathematisch erfassen.
− Mithilfe eines Modells kann man Sachverhalte
erklären oder voraussagen.
− Mithilfe eines Modells kann man experimentieren,
z. B. bestimmte Zusammenhänge untersuchen
(Modellexperimente).
− Mithilfe von Modellen kann man Sachverhalte
veranschaulichen.
b) Strahlenmodell: Zweckmäßig bei der Erklärung der
Schattenbildung oder der Entstehung einer Sonnenfinsternis.
Wellenmodell: Zweckmäßig bei der Erklärung der
Beugung von Licht.
Teilchenmodell: Zweckmäßig bei der Erklärung des
äußeren lichtelektrischen Effekts.
c) Reflexion oder Brechung von Licht kann man gut mit
dem Strahlenmodell beschreiben. Beide Phänomene
können aber auch mit dem Wellenmodell beschrieben
werden.
d) Im Wellenmodell kann man nicht erklären, dass bei
Licht bestimmter Wellenlänge unabhängig von der
Intensität der Strahlung keine Fotoemission auftritt,
obwohl die Zunahme der Wellenamplitude eine Vergrößerung
der Energie bedeutet, die von der Welle
transportiert wird.
2. 417 814 Was ist Licht?
a) NEWTON: Licht ist ein Strom von kleinstenTeilchen
(Korpuskulartheorie).
HUYGENS: Licht besitzt Wellencharakter
(Wellentheorie des Lichts).
YOUNG, FRESNEL: Versuche zur Beugung und Interferenz
belegen den Wellencharakter
von Licht.
b) Die Schwerpunkte für eine Präsentation können unterschiedlich
gesetzt werden. Sinnvoll erscheint eine
Orientierung am sehr widersprüchlichen historischen
Erkenntnisgang, der sich an bei Teil aufgabe a) genannten
Namen orientieren kann.
3. 411 734 Licht auf Fotokatode
a) Mit Erhöhung der Intensität des Lichts werden mehr
Elektronen emittiert, ihre Energie verändert sich
aber nicht.
b) Mit Erhöhung der Frequenz vergrößert sich wegen
E ~ f die kinetische Energie der Fotoelektronen, nicht
aber ihre Anzahl.
4. 414 944 Austrittsarbeit
a) Genutzt werden zur Berechnung kann die einsteinsche
Gleichung für den lichtelektrischen Effekt.
Aus h · f = W A + E kin ergibt sich mit f = }
c und bei Umstellung
nach W A
λ
:
W A = h · c }
λ – E kin
W A = 6,626 · 10–34 J · s · 3 · 10 8 }
m s
}} –1,8· 1,6 · 10 –19 J
400 · 10 –9 m
W A = 4,97 · 10 –19 J – 2,88 · 10 –19 J = 2,1 · 10 –19 J
Die Ablösearbeit beträgt 2,1 · 10 –19 J = 1,3 eV.
Für die Grenzfrequenz gilt:
f G = W A
}
h
f G =
2,1 · 10 –19 J
}}
6,626 · 10 –34 J · s = 3,17 · 1014 Hz
Die Grenzfrequenz hat einen Wert von etwa
3,2 · 10 14 Hz. Diese Frequenz liegt im Bereich des
infraroten Lichts.
b) Im Wellenbild ist die transportierte Energie mit der
Amplitude verknüpft. Eine Vergrößerung der transportierten
Energie würde man dann z. B. erreichen,
wenn man die Intensität des Lichts vergrößert.
Experimente zeigen aber: Liegt die Frequenz des
Lichts unterhalb der Grenzfrequenz, so werden auch
bei beliebiger Intensität des Lichts keine Photonen
emittiert. Eine Deutung der Grenzfrequenz mit dem
Wellenmodell ist deshalb nicht möglich.
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258 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 428 – 429)
5. 411 744 Fotoeffekt
a) Äußerer lichtelektrischer Effekt: Durch Bestrahlung
mit Licht werden aus Oberflächen Elektronen abgelöst.
Innerer lichtelektrischer Effekt: Im Inneren von Stoffen
(Halbleitern) werden durch Licht Elektronen aus
der Bindung herausgelöst und stehen dann im Stoff
als wanderungsfähige Ladungsträger zur Verfügung.
b) Nachweis des äußeren Lichtelektrischen Effekts:
wird und der in der nachfolgenden grafischen Darstellung
für die Alkalimetalle Natrium und Caesium
dargestellt ist.
2
1
W A
–1
e · U = E kin in eV
Caesium auf Wolfram
Natrium
ΔE
Δf
1 2 3 4 5 6 f in 10 14 Hz
W A
–2
Grenzfrequenz f G
Der Anstieg der Geraden ergibt sich als Quotient
ΔE : Δf. Er ist für alle Materialien gleich und wird als
plancksches Wirkungsquantum bezeichnet: h = }
ΔE
Δf .
Wenn man eine negativ geladene Zinkplatte mit
ultraviolettem Licht (UV-Licht) bestrahlt, dann wird
die Platte entladen.
Verwendet man statt UV-Licht sichtbares Licht, so
wird die negativ geladene Zink-Platte praktisch nicht
entladen, selbst wenn man die Lichtintensität sehr
hoch wählt.
Bestrahlt man eine positiv geladene Platte mit beliebigem
Licht, so tritt kein Effekt auf.
Erklärung:
Licht kann nur die beweglichen Elektronen aus der
Platte herauslösen, die positiven Atomrümpfe jedoch
nicht.
Zur Ablösung der Elektronen aus einem Festkörper
ist eine bestimmte Energie erforderlich, die
als Ablöseenergie E ab oder auch als Austrittsarbeit
bezeichnet wird.
c) Mithilfe einer Vakuum-Fotozelle kann man quantitativ
untersuchen, wie die kinetische Energie der
Elektronen von der Frequenz des verwendeten Lichts
abhängt. Licht fällt auf eine Katode aus Alkalimetall.
Die austretenden Elektronen besitzen eine
bestimmte maximale kinetische Energie E kin . Es fließt
ein Strom. Vergrößert man die Gegenspannung zwischen
Katode und Anode, so werden die Elektronen
in dem Gegenfeld abgebremst. Wenn die kinetische
Energie der Elektronen nicht mehr ausreicht, um das
Gegenfeld zu überwinden, ist die Stromstärke null.
Für diesen Grenzfall gilt: e · U = E kin = 1 } 2 m · v 2
Dabei ist U die Spannung zwischen Anode und Katode
bei I = 0 und damit e · U gleich der Arbeit
gegen das elektrische Feld. Bestrahlt man die Katode
der Fotozelle mit Licht verschiedener Frequenz, dann
erhält man einen Zusammenhang zwischen Energie
und Frequenz, der als Einstein-Gerade bezeichnet
6. 411 814 Vakuumkatode
a) Aus der Wellenlänge des Lichts kann man mit der
Gleichung f = }
c die betreffende Frequenz berechnen.
λ
Die Bewegungsenergie E kin ergibt sich aus der
jeweiligen Gegenspannung: E kin = e · U G .
Damit erhält man folgende Werte:
f in 10 14 Hz 7,50 6,67 6,00 5,45 5,00
E kin in eV 1,25 0,90 0,62 0,40 0,17
Damit erhält man folgendes Diagramm:
1,5
1
0,5
0
E kin in eV
0 1 2 3 4 5 6 7 8
Je höher die Frequenz des Lichts ist, mit dem die
Katode einer Vakuumfotozelle beleuchtet wird,
desto größer ist die kinetische Energie der Fotoelektronen.
Es gilt E kin ~ f .
b) Für das plancksche Wirkungsquantum gilt:
h = ΔE kin
}
Δf
Aus dem Diagramm sollten zwei sinnvolle Werte
ausgewählt werden, z. B.:
h =
1,25 eV
}
4 · 10 14 Hz
f in 10 14 Hz
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Quantenphysik
259
h = 1,25 · 1,6 · 10–19 Ws
}}
4 · 10 14 Hz
h ≈ 5 · 10 –34 J · s
Die Grenzfrequenz ist der Schnittpunkt der Einstein-
Geraden mit der f-Achse, also ergibt sich:
f G ≈ 4,5 · 10 14 Hz
Die Austrittsarbeit erhält man, wenn man die Einstein-Gerade
bis zur negativen E kin -Achse verlängert.
Es ergibt sich ein Wert von etwa 1,8 eV.
Die Berechnung ergibt:
W A = h · f G
W A = 6,6 · 10 –34 J · s · 4,5 · 10 14 Hz
W A ≈ 3 · 10 –19 J = 1,9 eV
b) Die Strahlungsleistung für 1 cm 2 beträgt 2 · 10 – 4 W,
die Anzahl N der Photonen demzufolge:
N = P · t }
E
N = 2 · 10– 4 W · 1 s
}
6,6 · 10 –19 J
N = 3 · 10 14
c) Mit W A = 2 eV und E = 4,1 eV erhält man:
E kin = h · f – W A
E kin = 4,1 eV – 2 eV = 2,1 eV
Die kinetische Energie der Elektronen beträgt 2,1 eV
oder 3,4 · 10 –19 J.
c) Die Geschwindigkeit der schnellsten Fotoelektronen
ergeben sich nach der Beziehung
e · U = E kin = 1 }
2 m · v 2 zu v = √ 2 U · } m
e
Damit erhält man unter Nutzung der angegebenen
Gegenspannungen:
v 1 = √ }}}
2 · 1,25 V · 1,759 · 10 11 }
C kg = 6,6 · 105 }
m s
v 2 = 5,6 · 10 5 m } s
v 3 = 4,7 · 10 5 m } s
v 4 = 3,8 · 10 5 m } s
v 5 = 2,4 · 10 5 m }
s
d) Bei einer kinetischen Energie von 2,1 eV beträgt die
maximale Gegenspannung, die ein Elektron überwinden
könnte, gerade 2,1 V.
9. 419 734 Geschwindigkeit von Elektronen
a) Aus h · f = W A + }
1 2 m · v 2 erhält man mit f = }
c λ durch
Umstellen nach v:
v = √ } 2 ( h · c λ – W A)
} m
v = √ }}}
2
( 6,626 · 10–34 J ·s · 3 · 10 8 }
m s
}}
444 · 10 –31 kg ) – 1,9 · 10–19 J
}}}
9,109 · 10 –31 kg
v = 0,75 · 10 6 m } s
7. 411 824 Photonenimpuls
Der Impuls des Lichtblitzes beträgt 20 kg · }
m s .
Den gleichen Impuls hat ein Auto mit 1000 kg und
p = 20 m s
} 1 000 = 0,02 }
m s .
(Also nicht einmal 0,1 }
km h .)
b) Experimentell könnte man die Geschwindigkeit mit
der Gegenfeldmethode bestimmen.
Diese Methode ist unter dem Lern-Code 419 574
dargestellt.
Für den Grenzfall I = 0 gilt:
e · U = 1 }
2 m · v 2 und damit: v = √ 2 U · } m
e
e
} m kann einem Tabellenwerk entnommen, die
Gegenspannung U direkt gemessen werden.
8. 415 904 Energie beim Fotoeffekt
a) Die Energie eines Lichtquants ergibt sich aus der
Wellenlänge und der Lichtgeschwindigkeit:
E = h · f = h · }
c λ
E = 6,626 · 10 –34 3 · 10 8 m s
J · s ·}
300 · 10 –9 m
E = 6,6 · 10 –19 J ≈ 4,1 eV
10. 411 384 Schnelle Elektronen
a) Kinetische Energie E kin = 1,5 keV
v = √ } 2 · E } kin
m = 2,3 · 10 7 m e
} s
b) de-Broglie-Wellenlänge
λ = h } m · v = 3,2 · 10 –11 m = 32 pm (Picometer)
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260 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 428 – 429)
c)
Gitter
Δs = λ
528 Spalte/mm ⇒ Spaltabstand b = 1,9 · 10 –6 m.
Erstes Maximum:
sin α = }
λ ⇒ α = 9,7 · 10 – 4 Grad
b
Ort auf dem Schirm s:
s = }
10 m · λ = 1,7 · 10 – 4 m
b
Abstand der hellen Streifen:
2 s = 3,4 · 10 –4 m = 0,34 mm
11. 419 744 Gelbes Licht
a) Für die Energie eines Photons gilt:
E = h · f
Mit f = }
c erhält man:
λ
E = h · }
c λ
E = 6,626 · 10 –34 3 · 10 8 m s
J · s ·}
589 · 10 –9 m
E = 3,4 ·10 –19 J = 2,1 eV
b) Wenn ein Photon eine Energie von 3,4 · 10 –19 J besitzt
und die Strahlenleistung 75 mW beträgt, dann gilt:
N · 3,4 · 10 –19 J
}} = 75 mW
s
oder
N = 75 · 10–3 W · s
}
3,4 · 10 –19 J
N = 2,2 · 10 17
c) Geht man von einer
punktförmigen Lichtquelle
aus und breitet sich
das Licht gleichmäßig im
gesamten Raum aus, dann
kann man die Bezugsfläche
1 cm 2 als Teil einer
Kugelfläche ansehen.
Auf die gesamte Kugel fläche treffen in jeder Sekunde
N = 2,2 ∙ 10 17 Photonen. Auf 1 cm 2 entfallen
Interferenzmuster
demzufolge:
x = 2,2 · 1017 · 1 cm
}}
2
4 π ·(100 cm) 2
x = 1,75 · 10 12
d) Auf die gesamte Kugelfläche von 4π · r 2 fällt eine
Leistung von 75 mW. Auf 1 cm 2 sollen 5 · 10 –12 W
fallen. Dann gilt:
75 · 10 –3 W · 1 cm
}}
2
= 4 π · r 2
5 · 10 –12 W
oder
r = √ }}
75 · 10 –3 W ·1 cm
}}
2
5 · 10 –12 W · 4 π
r = 3,45 · 10 4 cm = 345 m
12. 416 574 Anzahl der Photonen
Die Energie von Photonen muss in Beziehung gesetzt
werden zu der gegebenen Lichtleistung.
N · E = P · t
Mit E = h · f und f = }
c erhält man:
λ
N · h · }
c λ = P · t oder N = }
P · t · λ
h · c
N = 1,7 · 10–18 W · 1 s · 550 · 10 –9 m
}}}
6,626 · 10 –34 J · s · 3 · 10 8 }
m s
N = 4,7
13. 416 214 Wellenlänge gefragt
a) Zwischen Beschleunigungsspannung und Geschwindigkeit
besteht die folgende Beziehung:
e · U = }
1 2 m · v 2 und damit U = }
1 2 · }
m e · v 2
U = }
1 2 · kg
} · (2,65· 10 7
1,758 · 10 11 }
m C
s ) 2
U = 1,99 · 10 3 V ≈ 2 kV
b) Es gilt:
h · f = W A + }
1 2 m · v 2 und mit f = }
c λ
h · }
c λ = W A + }
1 2 m · v 2
Die Umstellung nach der Wellenlänge ergibt:
1 cm 2 λ = h · c
}
r
W A + }
1 2 m · v 2
Vernachlässigt man die Austrittsarbeit, so erhält
man:
λ = 2 h · c }
m · v 2
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Quantenphysik
261
pm λ = 2 · 6,626 · 10–34 J · s · 3 · 10 8 }
m s
}}}
9,109 · 10 –31 kg · (2,62 · 10 7 }
m Für den Zusammenhang zwischen Beschleunigungsspannung
und Geschwindigkeit gilt:
2
s
v = }
h oder v 2 = h
m · λ }
2
m 2 · λ 2 (1)
λ = 0,62 · 10 –9 m
v 2 = 2 U · } m e (2)
Diese Wellenlänge würde im Bereich der Röntgenstrahlung
liegen. Bei Berücksichtigung der Austrittsarbeit
müsste die Wellenlänge noch kleiner sein.
Durch Gleichsetzen von (1) und (2) erhält man:
2 U · } m e h
}
2
m 2 · λ 2
14. 412 614 Protonenwellenlänge
λ = h
√ } 2 m · U · e
Damit erhält man folgende Werte:
a) Geht man von ursprünglich ruhenden Protonen aus,
U in kV 2 4 6 8 10
dann beträgt die kinetische Energie:
λ in pm 87 61 50 43 39
E = e · U
E = 1,6 · 10 –19 C · 200 · 10 3 V
E = 3,2 · 10 –14 J = 2 · 10 5 eV
100 λ in
80
b) Für die de-Broglie-Wellenlänge von Quantenobjekten
gilt:
λ = }
h m · v
60
Mit E = }
1 2 m · v 2 40
erhält man:
v = √ } 2 E
} m
und damit:
20
λ = h
m · √ = h
2 E
} √ }
0
2 E · m
0
m
2 4 6 8 10 U in kV
6,626 · 10
λ =
J ·s
√ }}}
Zwischen der Beschleunigungsspannung und der
2 · 3,2 · 10 –14 J · 1,673 · 10 –27 kg
Wellenlänge besteht ein nichtlinearer Zusammenhang:
Je größer die Beschleunigungsspannung ist,
λ = 6,4 · 10 –14 m
desto kleiner ist die Wellenlänge.
Im Vergleich zu grünem Licht ist die Wellenlänge
etwa um den Faktor 1,3 · 10 –7 kleiner.
Eine Wellenlänge bis herunter zu 10 –11 m erreicht
man mit relativ moderaten Spannungen im
kV-Bereich.
15. 411 374 Elektroneninterferenz
a) In diesem Experiment tritt der Wellencharakter von
Quantenteilchen zutage.
Man erhält ein Interferenzmuster. Folglich gibt es für
die Elektronen zwei mögliche Wege und es existiert
keine vollständige „Welcher-Weg-Information“.
Folglich überdeckt die Wahrscheinlichkeitswolke der
Elektronen beide Spalte des Doppelspalts.
Ferner haben die Elektronen alle dieselbe Wellenlänge
und damit dieselbe kinetische Energie.
b) λ = } m h · v = 4,3 · 10 – 12 m v = }
h m · λ = 1,7 · 108 }
m s
Kinetische Energie: E = }
m · v 2
= 1,3 · 10 –14 J = 82 keV
2
c) Aus der de-Broglie-Wellenlänge λ = }
h ergibt sich:
m · v
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262 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 441 – 442)
Eigenschaften von einzelnen Quantenobjekten
(LB S. 441 – 442)
1. 412 604 Klassische Physik am Ende
Interferenzexperimente mit Elektronen oder Atomen
können nicht klassisch erklärt werden.
Beispiele sind die Elektronenbeugung und das Atominterferometer.
ren nachgewiesen werden. Also z. B. kann Detektor
A alle 4 nachweisen, oder Detektor B alle 4, oder
Detektor B eines und Detektor C drei, usw.
b) Bei 4 000 Photonen ist es sehr unwahrscheinlich, dass
ein Detektor alle 4 000 nachweist. Mit großer Wahrscheinlichkeit
wird etwa die Hälfte der Photonen von
Detektor B nachgewiesen, etwa ein Viertel von A
und ein Viertel von C.
Widerspruch:
Quantenobjekte sollten nach klassischer Sicht im Interferometer
an jedem Strahlteiler entweder durchgelassen
oder reflektiert werden. Dann müssten aber an den Detektoren
50 % der Quanten objekte an Detektor A und
50 % an Detektor B nach gewiesen werden.
4. 411 284 Modell für Quantenobjekte
a)
A
Strahlteiler Spiegel 1
B
C
Quelle für
einzelne
Quantenobjkete
A
A
Spiegel 2
B
Strahlteiler
B
C
oder
Erklärung mit der Quantenphysik:
Jedes Quantenobjekt teilt sich an jedem Strahlteiler, die
Teilwolken überlagern sich und bilden Verdichtungen
und Verdünnungen.
Dementsprechend wird das Quantenobjekt stets nur an
Detektor A nachgewiesen.
B
C
A
B
C
A
2. 411 244 Zufall
oder
Münzwurf: im Prinzip determiniert (Mechanik)
A
A
Junge oder Mädchen: im Prinzip determiniert (Mechanik
und Genetik)
Blitzschlag: im Prinzip determiniert (E-Lehre)
B
C
B
C
Heirat:
Ungeklärt (Gibt es einen freien Willen? Hängen Entscheidungen
von quantenphysikalischen Prozessen ab?)
3. 411 314 Ergebnis bei der Messung
b) Die Hälfte der Wolke läuft auf Detektor B zu: Nachweiswahrscheinlichkeit
50 %
Die andere Hälfte teilt sich noch einmal, jede der
Teilwolken läuft auf die
Detektoren A und C zu: Nachweiswahrscheinlichkeit
jeweils 25 %.
a) Jedes der 4 Photonen kann (unabhängig von den
anderen drei Photonen) an jedem der drei Detekto-
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Quantenphysik
263
5. 411 334 Interferometer
6. 411 324 Polarisation
a)
b)
Quelle für
einzelne
Photonen
1
Strahlteiler
A
2
Spiegel
a) Grundprinzip:
„In der Quantenphysik kann der Zustand eines Quantenobjekts
durch eine Messung schlagartig und stark
geändert werden.“
Wenn das Photon auf das 45°-Filter fällt und durchgelassen
wird, dann ist sein Zustand nachher verändert:
Es geht nun mit 100 % Wahrscheinlichkeit
durch ein weiteres 45°-Filter und mit P 2 = 50 %
Wahrscheinlichkeit durch das Filter mit senkrechter
Vorzugsrichtung.
b) Die Wahrscheinlichkeit für ein waagerecht polarisiertes
Photon, durch ein 45°-Filter zu kommen,
beträgt P 1 = 50 %. Damit ist die Wahrscheinlichkeit
für P = P 1 · P 2 = 25 %.
7. 411 394 Ein reales Experiment
3
A
4
A
a) Für die Maxima gilt:
sin α K = }
k · λ
b
Mit k = 1 und sin α 1 ≈ tan α 1 = }
s1 e
λ = s 1 · b
} e
erhält man:
30 μm · 100 nm
λ = }}
1,25 · 10 9 nm
λ = 2,4 · 10 –12 nm
A
A
c) 1. Möglichkeit: Man kann einen der beiden Spiegel
etwas verschieben, sodass die Laufzeit leicht unterschiedlich
wird.
2. Möglichkeit: Man kann ein Interferenzmuster bekommen,
wenn man den Detektor A in horizontaler
Richtung verschiebt.
Begründung jeweils: Dadurch haben die beiden
Wege unterschiedliche Weglängen.
d) Durch Einbringen von Polfiltern mit zueinander
orthogonaler Vorzugsrichtung in die beiden „Arme“
des Interferometers kann man die Wege markieren.
Das Interferenzmuster kann dann nicht mehr
beobachtet werden.
A
Die Masse ergibt sich aus der de-Broglie-Beziehung:
λ = h }
m · v
und damit
m = h } λ · v
6,626 · 10
m =
–34 J · s
}}
2,4 · 10 –12 m · 200 }
m s
m = 1,4 · 10 –24 kg
b) Da die Breite eines Spalts halb so groß ist wie die
Gitterkonstante, ist der Abstand des ersten Einzelspaltminimums
doppelt so groß wie der Abstand des
ersten Gittermaximums. Mit anderen Worten: Das
erste Einzelspaltminimum unterdrückt das zweite
Gittermaximum.
c) Bei einem Gitter treten neben einem ausgeprägten
Maximum 0-ter Ordnung weitere Maxima auf, deren
Intensität nach Art einer Glockenkurve abnimmt.
Die Maxima sind scharf ausgeprägt, wenn Licht einer
Wellenlänge oder Quantenobjekte einer Geschwindigkeit
verwendet werden.
Bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten und damit
auch unterschiedlichen de-Broglie-Wellenlängen der
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264 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 441 – 442)
Fullerene ist bereits das Maximum 0-ter Ordnung
nicht mehr so stark ausgeprägt, das Maximum 1.
Ordnung ist bereits „verschmiert“. Entscheidend für
das entstehende Interferenzbild ist also die Geschwindigkeitsverteilung
der Moleküle.
Quantenobjekten transportierten Informationen beim
Abhören verändert und damit unkenntlich gemacht
werden.
Mittlerweile ist es gelungen, Informationen mit einzelnen
Photonen über größere Strecken zu übertragen.
8. 411 254 Nachweiswahrscheinlichkeit
a)
11. 411 354 Atominterferenz
a) Licht mit 532 nm Wellenlänge ist grün.
Die stehende Lichtwelle hat eine Gitterkonstante von
266 nm (halbe Wellenlänge).
b) Kleine-Winkel-Näherung:
λ = g · x } a
= 266 nm · 20
} = 10,6 · 10 –12 m.
500000
b) An den Orten, wo das Bild der Lichtquelle ist,
werden besonders viele Photonen nachgewiesen.
c) λ = } m h · v ; also ist
m = }
h v · λ = 6,63 · 10 – 34 Js
}} = 6,7 · 10 – 27 kg.
9,3 · 10 3 }
m s · 10,6 · 10 –12 m
Das ist ein Atomgewicht von etwa 4 u. Es handelt
sich also um Heliumatome.
12. 419 244 Unbestimmtheitsrelation
a) Die heisenbergsche Unbestimmtheitsrelation besagt:
Je bestimmter der Ort eines Quantenobjektes ist,
umso unbestimmter ist sein Impuls und umgekehrt.
Diese Unbestimmtheit ist nie kleiner als h } 4 π .
9. 411 344 Interferenz mit Fulleren
Rechercheaufgabe
Die Fullerene werden erhitzt, wodurch sie verdampfen.
Entsprechend ihrer Temperatur ist ihre Geschwindigkeit
verteilt. Sie durchqueren mit einer mittleren Geschwindigkeit
von 220 }
m s im Hochvakuum eine Strecke von
etwa 2 Metern. Dabei passieren sie ein Gitter aus einer
freitragenden Siliziumnitrid-Struktur. Im Detektor werden
sie von einem 25-Watt-Laser, der auf 4 μm fokussiert
ist, schlagartig thermisch ionisiert und danach elektrisch
auf eine Fotokatode beschleunigt. Die aus der Katode
herausgeschlagenen Elektronen zeigen das Auftreffen
des Fulleren-Moleküls als zählbaren Puls an. Die „Detektorposition“
ist durch den Fokus des Lasers bestimmt.
Dieser kann nach links und rechts verschoben werden.
b) Es gilt dann:
Δ x · Δ p = h }
4 π
oder Δ x =
h
}
4π · Δ p
Damit sinnvolle Werte entstehen, sollte Δ x · Δ p in der
Größenordnung von h liegen.
Δ p in kg · m } s
Δ x in m Δ p in
kg · m
} s
Δ x in m
10 – 4 5 · 10 –31 10 –16 5 · 10 –19
10 – 8 5 · 10 –27 10 –20 5 · 10 –15
10 –12 5 · 10 –23 10 –24 5 · 10 –11
Damit erhält man folgendes Diagramm:
10 –10 Δx in m
10 –20
10 –30
Δp in kg · m
10. 416 164 Verschlüsselung
Kurzvortrag Quantenverschlüsselung: Die Quantenverschlüsselung
oder Quantenkryptografie ist eine
Methode, Informationen abhörsicher zu übermitteln.
Das Grundprinzip besteht darin, dass die mit einzelnen
10 –40
10 –24 10 –20 10 –16 10 –12 10 –8 10 –4
} s
Aus diesem Diagramm ist ablesbar: Je größer die
Unschärfe des Impulses ist, desto kleiner ist die Unschärfe
des Ortes und umgekehrt.
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Atom- und Kernphysik
265
c) Mit m = 500 g = 0,500 kg und Δ v = ±1 }
mm
s
erhält man für Δ p = 10 – 3 }
kg · m .
s
Als Größenordnung für die Ortsunschärfe erhält
man:
h
Δ x = } 4 π · Δ p
Δ x = 6,626 J · s · 103 · s
}}
10 34 · 4 π · kg · m
Δ x = 5,3 ·10 –32 m
Ein solcher Wert liegt unterhalb jeder Messmöglichkeit.
3.7 Atom- und Kernphysik
Physik der Atomhülle (LB S. 468 – 470)
1. 411 864 Ölfleckversuch
Schülervortrag.
Material siehe 410 085
2. 411 874 Atommodelle
a) Ein Modell ist ein ideelles (gedankliches) oder
materielles (gegenständliches) Objekt, das als Ersatzobjekt
für ein Original genutzt wird. Es ist eine
Vereinfachung des Originals.
(1) Thomsonsches Atommodell
b) Nach THOMSON besteht ein Atom aus einer neutralen
Substanz, in die positive Ladungen (Protonen) und
negative Ladungen (Elektronen) eingebettet sind.
Die Protonen und Elektronen sind dabei unregelmäßig
verteilt wie Rosinen in einem Kuchen. Das
Modell beschreibt die Körnigkeit der Materie und
elektrische Neutralität der Atome.
c) Das Modell beschreibt nicht die Zerlegung von
Atomen in Protonen und Elektronen. Das Modell
kann den Streuversuch von RUTHERFORD nicht erklären.
(2) Rutherfordsches Atommodell
b) Elektronen kreisen auf elliptischen Bahnen um den
Atomkern (Planetenmodell).
Es beschreibt richtig die Massen- und Ladungsverhältnisse
im Atom.
c) Es kann die Stabilität von Atomen und die Entstehung
von Spektrallinien nicht erklären.
(3) Bohrsches Atommodell
b) Es existieren stabile Bahnen, auf denen sich Elektronen
strahlungsfrei bewegen.
Es ermöglicht die Abschätzung des Atomradius und
die Berechnung des Wasserstoffspektrums. Es führt
Erkenntnisse der Quantenphysik in die Atomphysik
ein.
c) Es geht im Widerspruch zur Quantenphysik von
Bahnen aus und führt nur bei Wasserstoff zu richtigen
Ergebnissen.
(4) Quantenmechanisches Atommodell
b) Die Elektronen halten sich mit bestimmter Wahrscheinlichkeit
in einem Raumbereich auf.
Es steht im Einklang mit dem Wellencharakter der
Elektronen. Es erklärt das Periodensystem der Elemente.
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266 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 468 – 470)
c) Es ist ein mathematisches Modell und nur sehr bedingt
anschaulich zu deuten.
3. 411 884 Atome messen
Recherche-Aufgabe
Die Masse von Atomen lässt sich mithilfe eines Massespektrografen
bestimmen.
Der Radius von Atomen kann z. B. aus einmolekularen
Schichten (Ölfleckversuch siehe 410 085 ) oder aus
Strukturmodellen (dicht gepackte Atome) abgeschätzt
werden.
4. 411 904 Gravitation im Atom
Anzuwenden sind das Gravitationsgesetz und das coulombsche
Gesetz.
Als Abstand zwischen Atomkern und Elektron wird der
bohrsche Radius (r = 0,53 · 10 –10 m) angesetzt.
F 1 = G · m 1 · m 2
}
r 2
F 1 = 6,673 · 10 –11· m
}
3
· 1,673 · 10–27 kg · 9,109 · 10 –31 kg
}}}
kg · s 2 (0,53 · 10 –10 m) 2
F 1 = 3,6 · 10 – 47 N
F 2 = 1
}· Q 1 · Q
4 π · ε } 2
0
r 2
F 2 = 1
}}· (1,602 · 10–19 C) 2
4 π · 8,854 · 10 –12 }
A · s }}
(0,53 · 10 –10 m) 2
F 2 = 8,2 · 10 – 8 N
V · m
Die Gravitationskraft zwischen Atomkern und Elektron
ist um viele Größenordnungen geringer als die elektromagnetische
Kraft zwischen positiv geladenem Kern
und negativ geladenem Elektron.
Die Kräfte zwischen Ladungen spielen offensichtlich für
den Zusammenhalt eines Atoms eine wesentlich größere
Rolle als Gravitationskräfte.
5. 427 944 Gewichtskraft des Elektrons
Die Gewichtskraft des Elektrons im Schwerefeld der Erde
beträgt g · m e = 9,1 · 10 –30 N.
Die elektrostatische Anziehung beträgt 8,2 · 10 – 8 N.
Somit ist die Gewichtskraft des Elektrons für die Eigenschaften
der Atomhülle nicht relevant.
6. 412 254 Energie im Potenzialtopf
Die möglichen Energiewerte in einem linearen
Potenzialtopf mit unendlich hohen Wänden sind
abhängig
− vom planckschen Wirkungsquantum h,
− von der Masse eines Elektrons m e ,
− von der Breite des Potenzialtopfs L und
− von der Zahl n mit n = 1, 2, 3, ...
Da h und m e Konstanten sind, ergibt sich, dass für die
möglichen Energiewerte E n gilt:
E n ~ 1 }
L 2 und E n ~ n2
7. 412 224 Elektronen im Potenzialtopf
Übergang 3. angeregter Zustand ⇒ 2. angeregter Zustand:
Δ E 43 = E 4 – E 3 = 16 h
}
2
– 9 h
8 m · L }
2
= 7 h
2 8 m · L }
2
2 8 m · L 2
Übergang 2. angeregter Zustand ⇒ Grundzustand:
Δ E 31 = E 3 – E 1 = 9 h
}
2
– 1 h
8 m · L }
2
= 8 h
2 8 m · L }
2
.
2 8 m · L 2
Der Energieunterschied ist beim Übergang vom 2. angeregten
Zustand in den Grundzustand größer als vom
3. angeregten Zustand in den 2. angeregten Zustand,
also ist die zugehörige Wellenlänge kleiner.
8. 428 824 Ein Lithiumatom
E = h
}
2
· 8 m e · L 2 n2
(6,626· 10
E =
–34 Js)
}}}
2
8 · 9,109 · 10 –31 kg (3,5· 10 –10 m) = 2,15 · 2 10–19 J
E = 3,07 eV
Der Unterschied zum realen Wert kommt zustande, weil
mit einem stark vereinfachten Modell gearbeitet wurde.
9. 412 394 Tunneleffekt
In der klassischen Physik kann ein System seinen Zustand
nur verändern, wenn es ausreichend Energie für jeden
der kontinuierlich durchlaufenen Zwischenzustände
besitzt. So kann eine Kugel auf einer Kugelbahn nur
Hochpunkte der Bahn überwinden, wenn ihre kinetische
Energie vorher mindestens so groß war, wie die potenzielle
Energie am höchsten Punkt.
In der Quantenmechanik kann die Aufenthaltswahrscheinlichkeit
eines Quantenobjekts auch an solchen
Orten gegeben sein, die vom Ursprungsort durch eine
klassisch unüberwindliche Barriere getrennt sind. Voraussetzung
ist allerdings, dass jeweils die Gesamtenergie
des Ausgangszustands und des Endzustands gleich sind.
Das klassisch nicht zulässige Überwinden einer solchen
Barriere wird als „Tunneleffekt“ bezeichnet.
Übertragen auf klassische Objekte würde das zum Beispiel
bedeuten, dass von den Erbsen in einer geschlossenen
Konservendose plötzlich eine Erbse neben der Dose
liegt. Derartiges ist noch nie beobachtet worden.
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Atom- und Kernphysik
267
Theoretisch besteht eine Aufenthaltswahrscheinlichkeit
für jedes Quantenobjekt, aus dem die Erbse besteht,
auch 1 cm neben dem ursprünglichen Ort der Erbse. (Die
Wahrscheinlichkeitswolke hat keinen scharfen Rand,
sondern erstreckt sich bis ins Unendliche.) Doch müssten
alle Atome der Erbse gleichzeitig um den gleichen
Betrag verschoben auftauchen, um wieder dieselben
Moleküle zu bilden. Nur in demselben Bindungszustand
würde die Gesamtenergie der Erbse wieder der des
Ursprungszustands entsprechen.
Um die Wahrscheinlichkeit für das Tunneln eines
klassischen Objekts zu berechnen, müsste man die
Wahrscheinlichkeiten des gleichzeitigen Tunnelns aller
beteiligten Quantenobjekte multiplizieren. Dies führt
bei Erbsen zu praktisch unendlich kleinen Wahrscheinlichkeiten.
10. 412 274 Wellenfunktion
a)
Damit erhält man für den Übergang von n = 4 nach
n = 3:
2,7 eV
f = }
h
f = 6,5 · 10 14 Hz
= 2,7 · 1,602 · 10–19 J
}}
6,626 · 10 –34 J · s
c) Experimentell ergibt sich eine Energie von 0,65 eV
und damit eine kleinere Frequenz von 1,6 ∙ 10 14 Hz.
Die Unterschiede sind mit der Nutzung des stark
vereinfachten Modells Potenzialtopf erklärbar.
12. 412 634 Orbitaldarstellung
Ein Orbital veranschaulicht die Aufenthaltswahrscheinlichkeit
von Elektronen in der Atomhülle. Im gegebenen
Fall handelt es sich um das Modell eines angeregten
Wasserstoffatoms (n = 2, l = 1). Das Elektron befindet
sich mit über 90 %-iger Wahrscheinlichkeit im farbig
markierten Bereich.
E 4
x
b)
0 L
0 L
E 3
E 2
E 1
x
E 4
E 3
E 2
E 1
13. 427 794 Energieniveaus
a) Für folgende Übergänge der Balmer-Serie liegen die
Spektrallinien im sichtbaren Bereich:
n = 4 g n = 2 (2,55 eV)
n = 3 g n = 2 (1,90 eV)
b) Für den Übergang von n = 3 zu n = 2 (E = 1,90 eV)
ergibt sich als Wellenlänge:
λ = }
h · c
E
λ = 6,626 · 10 –34 Js · 3,0 · 10 8 }
m s
}} = 654 nm
3,04 · 10 –19 J
Als Frequenz erhält man:
f = E }
h
oder f = c }
λ
f = 1,9 · 1,602 · 10 –19 J
}}
6,626 · 10 –34 J · s
f = 4,6 · 10 14 Hz
11. 412 284 Wasserstoffatom
a) E = h 2
}
8 m e · L 2 · n2
(6,626 · 10
E 1 =
–34 Js)
}}
2
8 · 9,109 · 10 –31 kg (10 –9 m) = 0,60 · 2 10–19 J
E 1 = 0,38 eV
E 2 = E 1 · 4 = 1,5 eV
E 3 = E 1 · 9 = 3,4 eV
E 4 = E 1 · 16 = 6,1 eV
b) Für den Zusammenhang zwischen Energie und Frequenz
gilt:
E = h · f oder f = E }
h
14. 412 054 Blaues Licht
a) Aus E = h · f und c = λ · f folgt:
E = }
h · c
λ
E = 6,626 · 10 –34 J · s · 3,0 · 10 8 }
m s
}}
434,05 · 10 –9 m
E = 4,58 · 10 –19 J = 2,9 eV
b) Dem Energieniveau n = 5 kann eine Energie von
– 0,50 eV zugeordnet werden.
c) Die Energiedifferenz zwischen dem Grundzustand
(n = 1) und dem Energieniveau n = 5 beträgt 13,1 eV.
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268 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 468 – 470)
Ein Elektron müsste demzufolge mit 13,1 V beschleunigt
werden, damit es diese Energie besitzt.
15. 411 964 Lichtemission
a) Sichtbar sind die Spektrallinien mit den Wellenlängen
700 nm und 500 nm.
b) Mit E = h ∙ f = h ∙ }
c kann jeder Wellenlänge eine
λ
Energie zugeordnet werden. Man erhält:
für λ = 700 nm: E = 1,77 eV
für λ = 500 nm: E = 2,48 eV
für λ = 292 nm: E = 4,25 eV
Der Ausschnitt aus dem Energieniveauschema
könnte dann z. B. so aussehen:
–1,0
–2,77
–5,25
E in eV
1,77
2,48
4,25
E 3
E 2
E 1
λ 2,3 = 6,626 · 10 –34 J · s · 3,0 · 10 8 }
m s
}} = 776 nm
1,6 · 1,602 · 10 –19 J
Eine Energie von 4,9 eV hat ein Photon mit einer
Wellenlänge von 253 nm. Das ist Licht im ultravioletten
Bereich.
Eine Energie von 1,6 eV hat ein Photon mit einer
Wellenlänge von 776 nm. Das ist Licht im Grenzbereich
zum Infra rot.
18. 412 204 Rubinlaser
Entscheidend für das Laserlicht ist der Übergang von E 1
in den Grundzustand.
Aus Δ E = h · f mit f = }
c λ
folgt
Δ E = h · }
c λ
und damit
λ = }
h · c
Δ E
λ = 6,626 · 10 –34 J · s · 3,0 · 10 8 }
m s
}}
2,863 · 10 –19 J
λ = 6,94 · 10 –7 m = 694 nm
–9,25
4,25
E 0
Die Wellenlänge von 694 nm entspricht der von rotem
Licht.
Hier würde es für die Linie mit einer Wellenlänge
von 292 nm zwei Möglichkeiten geben.
16. 412 084 Spektralapparat
Die diskreten Änderungen der Energie in der Atomhülle
führen zur Emission von Strahlung, wobei jeder Energie
eine bestimmte Frequenz bzw. Wellenlänge entspricht:
E = h ∙ f = h ∙ }
c λ
Bei einem Spektralapparat wird das auffallende Licht
in seine spektralen Anteile zerlegt. Das kann durch ein
Prisma oder durch ein Gitter realisiert werden. Die Spektrallinien
können ausgemessen und mit den Spektrallinien
bekannter Stoffe verglichen werden.
17. 411 974 Quecksilberlampe
a) Eine Ionisierungsenergie von 10,4 eV bedeutet: Bei
Zufuhr dieser Energie zu einem Atom kann ein Elektron
aus dem Grundzustand die Atomhülle verlassen.
Aus dem Atom wird dann ein positiv geladenes Ion.
b) Mit ΔE 1,2 = 4,9 eV und ΔE 2,3 = 1,6 eV
ergibt sich:
λ = }
h · c
E
λ 1,2 = = 6,626 · 10 –34 J · s · 3,0 · 10 8 }
m s
}} = 253 nm
4,9 · 1,602 · 10 –19 J
19. 412 194 Übergänge im Laser
Dieser scheinbare Widerspruch löst sich, wenn man
„strahlungslos“ richtig interpretiert. Es bedeutet, dass
die Energiedifferenz nicht als Photon emittiert oder
absorbiert wird, sondern z. B. eine Erwärmung des Stoffs
bewirkt. Der Energieerhaltungssatz ist uneingeschränkt
gültig.
20. 412 234 Gefahr durch Laser
Laserlicht ist insbesondere wegen seiner hohen
Energiedichte für das menschliche Auge gefährlich.
So erreicht bereits ein zulässiger Laserpointer mehr als
1 mW/mm 2 . Das ist wesentlich mehr, als eine 100-W-
Glühlampe aus 1 cm Entfernung.
Es kann leicht zu Verbrennungen auf der Netzhaut und
damit zu irreparablen Augenschäden führen.
Hinweis: In der Augenheilkunde wird Laserlicht genutzt,
um z. B. sich ablösende Netzhaut an den Augenhintergrund
„anzuschweißen“.
21. 412 244 Laser in der Medizin
Recherche unter den Stichworten:
− Lasermedizin
− Laserskalpell
− LASEK
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Atom- und Kernphysik
269
− Tatooentfernung
und Präsentation
22. 412 664 Spontane Emission
1 Mol Wasserstoff bedeutet: Es liegen 6 ∙ 10 23 (genauer:
6,022 ∙ 10 23 ) Teilchen vor. Wenn 10 % angeregt sind,
handelt es sich um 6 ∙ 10 22 Teilchen, von denen innerhalb
von 1,6 ∙ 10 –9 s die Hälfte in den Grundzustand zurückfällt
und dabei Photonen emittiert. Die zeitliche Abhängigkeit
zeigt die folgende Übersicht:
Zeit in t
0 6 ∙ 10 22
1,6 ∙ 10 –9 s 3 ∙ 10 22
3,2 ∙ 10 –9 s 1,5 ∙ 10 22
4,8 ∙ 10 –9 s 0,75 ∙ 10 22
23. 420 354 Franck-Hertz-Röhre
Anzahl der angeregten Teilchen
a) Von einer Glühkatode werden Elektronen emittiert
und durch eine regulierbare Spannung zwischen Katode
und Gitter beschleunigt. Durch Regulieren der
Beschleunigungsspannung lässt sich die Geschwindigkeit
und damit die kinetische Energie der Elektronen
verändern.
Nach Passieren des Gitters durchlaufen die Elektronen
ein Gegenfeld. Nur solche Elektronen, die ein
gewisses Mindestmaß an Bewegungsenergie besitzen,
gelangen bis zur Anode. In welchem Umfang
Elektronen zur Anode gelangen, wird anhand des
Stroms ermittelt, der zwischen der Katode und der
Anode fließt.
Die Beschleunigungsspannung wird dann langsam
erhöht und die Stromstärke wird gemessen. Dabei
zeigt sich: Zunächst vergrößert sich die Stromstärke
durch die Röhre. Bei einer bestimmten Spannung
sinkt die Stromstärke deutlich ab. Nun erreichen nur
noch wenige Elektronen die Anode. Erhöht man
die Beschleunigungsspannung weiter, so steigt die
Stromstärke wieder an und sinkt nach Erreichen
eines erneuten Maximums wieder ab.
b)
30
20
10
I in mA
4,9 V 4,9 V 4,9 V
Auf ihrem Weg zur Anode stoßen die Elektronen
mit Quecksilberatomen zusammen. Bei niedriger
Beschleunigungsspannung erfolgen diese Stöße elastisch.
Die Elektronen geben dabei keine kinetische
Energie an die Atome ab und sind deshalb in der
Lage, das Gegenfeld vor der Anode zu überwinden.
Erreicht die kinetische Energie der Elektronen
einen bestimmten Wert, dann kommt es zu unelastischen
Stößen zwischen Elektronen und Atomen.
Die Quecksilberatome nehmen dabei Energie von
den Elektronen auf. Diese gelangen aufgrund ihrer
geringeren Energie nicht mehr bis zur Anode. Die
Stromstärke sinkt. Wird die Beschleunigungsspannung
weiter erhöht, vergrößert sich die Energie der
Elektronen wieder, der Strom steigt erneut an. Bei
einer stetigen Steigerung der Spannung erreichen
die Elektronen auch wieder diejenige Energie, bei
der unelastische Stöße erfolgen.
Auf diese Weise können die Elektronen auf ihrem
Weg zur Anode gleich zwei- oder mehrmals ihre
Energie an Quecksilberatome abgeben. So erklärt
sich das Auftreten mehrerer Maxima bzw. Minima in
der Spannungs-Stromstärke-Kurve.
Bei Quecksilber unterscheiden sich die Maxima jeweils
um die Spannung 4,9 V.
Geht man von diskreten Energieniveaus in der Hülle
des Quecksilberatoms aus, dann zeigt dieser Versuch:
Nur wenn die kinetische Energie eines Elektrons
mindestens der Differenz zweier atomarer Energieniveaus
entspricht, kann sie durch das Quecksilberatom
aufgenommen werden.
24. 428 614 Licht vom Quecksilber
a) Aus der Energiedifferenz ΔE = 4,9 eV ergibt sich:
Δ E = h · f = h · c }
λ
λ = 6,626 · 10 –34 J · s · 3,0 · 10 8 }
m s
}}
4,9 · 1,602 · 10 –19 J
λ = 253 nm
und damit λ = h · c } Δ E
b) Strahlung dieser Wellenlänge liegt im ultravioletten
Bereich. Solche Strahlung lässt sich mithilfe von
Leuchtschirmen (z. B. mit Zinksulfid) oder durch
spezielle Detektoren nachweisen.
25. 424 204 Natriumdampf
a) Die Energie der emittierten Elektronen beträgt
2,12 eV.
b) Für die Wellenlänge ergibt sich:
λ = }
h · c
Δ E
0
0 5 10
15
U in V
λ = 6,626 · 10 –34 Js · 3 · 10 8 m } s
}}
2,12 · 1,602 · 10 –19 J
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270 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 497 – 500)
Physik des Atomkerns (LB S. 497 – 500)
λ = 585 nm
v = 1,24 · 10 8 m · s –1 100-mal stärker als die Coulombkraft ist, überwiegt
Es handelt sich um Licht im gelben Spektral bereich.
1. 423 874 Dichte des Atomkerns
26. 429 554 Eine Röntgenröhre
m = ρ ∙ V
Diese Aufgabe sollte bei der angegebenen Beschleunigungsspannung
von 50 kV relativistisch gelöst werden.
Vermutlich wird aber ein Teil der Schüler eine klassische
Lösung angeben. Es sind deshalb nachfolgend beide
Lösungsvarianten dargestellt.
m = 1,8 ∙ 10 14 }
g cm 3 cm3
m = 1,8 ∙ 10 14 g = 1,8 ∙ 10 11 kg =1,8 ∙ 10 8 t
1 cm 3 Wasser hat eine Masse von 1 g. Demzufolge wiegt
1 cm 3 Kernmaterie das 1,8 ∙ 10 14 -Fache.
a) Für die Energie der Elektronen ergibt sich klassisch:
E = e · U
2. 425 324 Kernradius
E = 50 keV = 8,0 · 10 –15 J
Als Gesamtenergie (relativistisch) ergibt sich:
E ges = E kin, rel + E 0
Für den Kernradius gilt allgemein:
r = 1,4 ∙ 10 –15 ∙ 3 √ } A
Mit E 0 = m e, 0 · c 2 = 8,2 · 10 –14 J = 5,11 · 10 5 eV
Damit erhält man:
√ }
Kohlenstoff: r = 1,4 ∙ 10 m ∙ 12 –15 = 3,2 ∙ 10 m
ergibt sich als maximale Gesamtenergie:
Eisen: r = 1,4 ∙ 10 –15 m ∙ 3 √ } 56 = 5,4 ∙ 10 –15 m
E ges = 9,0 · 10 –14 J = 5,6 · 10 5 eV
Blei: r = 1,4 ∙ 10 –15 m ∙ 3 √ } 208 = 8,3 ∙ 10 –15 m
Uran: r = 1,4 ∙ 10 –15 m ∙ 3 √ } 238 = 8,7 ∙ 10 –15 m
b) Klassisch erhält man:
v = √ 2 e · U
} m
3. 427 904 Kräfte im Atomkern
v =
√ }}}
2 · 5 · 10 4 V · 1,759 · 10 11 }
c kg
a) Als Gravitationskraft ergibt sich:
v = 1,33 · 10 8 }
m s
F G = G · m 1 · m } 2
r 2
Das sind ca. 43 % der Vakuumlichtgeschwindigkeit.
F G = 6,673 · 10 –11 }
m3 kg)
}}
2
kg · s
Relativistisch ergibt sich:
(10 –15 m) 2
Mit E ges = m · c 2 = E kin, rel + E 0 und
F 1 = 1,9 · 10 – 34 N
m
m =
0
√ } E
folgt:
0
1 – }
v 2
c √ } Als abstoßende Kraft zwischen den Ladungen ergibt
= E kin, rel + E 0
1 – }
v 2
sich:
2
c 2
Sinnvoll ist jetzt ein Umstellen der Gleichung nach }
v c ,
F E = 1
}· 1 · Q
4 π · ε } 2
0 r 2
da daraus erkennbar ist, in welcher Relation sich v
F E = 1 · Vm
}}
zur Lichtgeschwindigkeit c verhält. Die Umstellung
C)
}}
2
4 π · 8,854 · 10 –12 As (10 –15 m) 2
ergibt:
v
} c = √ }}
F E = 2,3 · 10 2 N
(E
1 – 0 )
}}
2
(E kin, rel + E 0 ) 2 b) Die Ergebnisse von a) zeigen:
Die Geschwindigkeit des Elektrons beträgt etwa
41 % der Lichtgeschwindigkeit. Daraus ergibt sich
ein Wert von:
Die Gravitationskraft spielt eine untergeordnete
Rolle. Die Coulombkraft ist wesentlich größer. Da
aber die anziehende starke Wechselwirkung etwa
sie und hält die Bestandteile des Atomkerns (Protonen,
Neutronen) zusammen.
4. 413 134 Tröpfchenmodell
a) Zwischen den Teilchen des Wassers wirken zwischenmolekulare
(coulombsche) Kräfte, die im Idealfall
einen kugelförmigen Wassertropfen bewirken.
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Atom- und Kernphysik
271
Infolge seiner Gewichtskraft hat ein auf ebener
Fläche liegender Wassertropfen eine linsenförmige
Form.
b)
250
Impulse je Minute
b) Das Tröpfchenmodell lässt sich so kennzeichnen:
200
Atomkern
Analogie
Wassertröpfchen
150
Ein Atomkern ist ein kompaktes
Gebilde, bestehend
aus Nukleonen.
Entscheidend für die
Stabilität eines Atomkerns
sind die starken Kräfte
zwischen den Nukleonen.
Ein Atomkern kann in
Teile zerfallen. Dazu ist
meist eine Anregung
erforderlich.
Zwei Atomkerne können
sich zu einem neuen
Atomkern zusammenschließen.
Dazu ist eine
Anregung erforderlich.
Ein Wassertropfen ist ein
Gebilde, bestehend aus
vielen kleinen Wassertröpfchen
Entscheidend für die Stabilität
eines Wassertropfens
sind die zwischenmolekularen
Kräfte, die die vielen
kleinen Wassertröpfen
zusammenhalten.
Ein Wassertropfen kann in
kleinere Tröpfen zer legt
werden. Dazu ist eine
Anregung erforderlich.
Aus zwei Wassertröpfchen
kann sich ein neuer
Wassertropfen bilden.
Dazu ist eine Anregung
erforderlich.
100
50
0
0 5 10 15 20 25
r in cm
Das Diagramm bestätigt die unter a) genannte Vermutung:
Mit zunehmendem Abstand verringert sich
die Intensität der Strahlung. Daraus ergibt sich für
den Strahlenschutz: Ein möglichst großer Abstand
von Quellen radioaktiver Strahlung ist eine Möglichkeit,
sich vor solcher Strahlung zu schützen.
c) Die Strahlung, die dann registriert wird, kommt nicht
in erster Linie von der Strahlungsquelle, sondern ist
Folge der natürlichen Radioaktivität in unserer Umgebung
(Nulleffekt).
c) Nach außen ist ein Wassertropfen elektrisch neutral.
Daher wirkt zwischen zwei eng benachbarten Wassertropfen
nur die überaus geringe Gravitationskraft.
5. 426 634 Kernkraft
Die Kernkraft spielt außerhalb des Atomkerns keine
Rolle, weil ihre Reichweite mit etwa 10 –15 m sehr klein
ist.
6. 428 444 Kernumwandlungen
14
N + 4 α g 17 7 2 8 O + 1 p 1
9
Be + 4 α g 12 4 2 6 C + 1 n 0
8. 429 394 Nachweis von Kernstrahlung
Präsentation: Der Schwerpunkt kann entweder auf die
genauere Erläuterung eines Nachweisgeräts oder auf
einen Überblick gelegt werden. Anregungen dazu sind
im Lehrbuch zu finden.
9. 428 014 Nebelkammer in Aktion
a) Kurzreferat zu Aufbau und Wirkungsweise einer
Nebelkammer.
b) (1) ist Alphastrahlung, die stets eine bestimmte,
diskrete Energie besitzt.
(2) ist Betastrahlung mit einem kontinuierlichen
Spektrum.
7. 422 324 Das Abstandsgesetz
10. 424 634 Ablenkung in Feldern
a) Da sich die radioaktive Strahlung im Raum ausbreitet
und sich die Oberfläche einer Kugel mit dem
Radius (Abstand) quadratisch vergrößert, nimmt
wahrscheinlich die Intensität der Strahlung mit dem
Quadrat des Abstandes ab.
a)
+
α-Teilchen
Positronen
–
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272 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 497 – 500)
b) Vorausgesetzt wird ein homogenes elektrisches Feld,
in das die Teilchen senkrecht zu den Feldlinien eintreten
(b Skizze). Dann erfolgt in vertikaler Richtung
eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung:
s = }
a 2 t 2 mit a = } m
F und F = q ∙ E
Damit gilt für die Ablenkung s:
s ~ }
q m
Für ein α-Teilchen ist die spezifische Ladung:
q
} m = 3,2 ∙ 10 –19 C
}} = 4,8 ∙ 6,644 ∙ 10 –27 kg 107 }
C kg
Für ein Positron gilt:
q
} m = 1,759 ∙ 1011 }
C kg
Das bedeutet: Bei ansonsten gleichen Bedingungen
ist die Ablenkung von Positronen größer als die von
Alphateilchen.
11. 427 024 Radium zerfällt
a) Es muss zunächst die Anzahl der Kerne (Atome)
bestimmt werden. Dann lässt sich mithilfe der Halbwertszeit
ermitteln, wie viele dieser Atomkerne in
einer Sekunde zerfallen.
Für den Anfangszustand gilt:
m
N 0 = N A ·}
m mol
N 0 = 6 · 10 23· 1
}
mol · 1 g
226 }
g mol
N 0 = 2,7 · 10 21
Für die Aktivität einer radioaktiven Substanz gilt:
A 0 = }
Δ N
Δ t
Setzt man für N das Zerfallsgesetz ein, so kann man
für kleine Zeitintervalle schreiben:
Δ N
}
Δ t = –λ · N 0 · e–λ · t
Mit t = 0 (Anfangszustand) erhält man:
Δ N
}
Δ t = –λ · N 0
Mit λ = In 2 } T 1/2
Δ N
}
Δ t = – N 0
}
· In 2
T 1/2
erhält man:
Δ N
} Δ t = – 2,7 · 1021· In 2
} 1 600 a
Δ N
}
Δ t = –3,7· 1010 }
1 s
Geht man vom Anfangszustand aus, so zerfallen in
einer Sekunde 3,7 · 10 10 Kerne des Radium-Nuk lids.
b) Für die Masse gilt analog zur Teilchenzahl:
m = m 0 · e –λ· t
Bei den gegebenen Werten erhält man:
m = 1 g · e – In 2 } T 1/2 · 100 a
m = 1 g · e – 0,043
m = 0,96 g
Nach 100 Jahren sind noch 0,96 g des Radium-Nuklids
nicht zerfallen.
c) Es gilt das Zerfallsgesetz N = N 0 · e –λ· t .
Mit N = 0,1 · N 0 erhält man:
0,1 N 0 = N 0 · e –λ· t oder 0,1 = e –λ· t
Logarithmieren liefert:
ln 0,1 = –λ · t
In 0,1
t = –}
λ
In 0,1
t = –}
1,4 · 10 –11 }
1 s
t = 1,6 · 10 11 s ≈ 5070 a
Die Aktivität einer bestimmten Menge Radium-226
hat in etwa 5 100 Jahren (das ist das 3,2-fache der
Halbwertszeit) auf 10 % abgenommen.
12. 428 164 Aktivität von Quellen
a) Da Holmium doppelt so schnell wie Phosphor zerfällt,
liegt bei der gleichen Anzahl von Kernen bei
Holmium die doppelte Aktivität vor.
b) Für die gleiche Aktivität ist vom halb so schnell
zerfallenden Phosphor die doppelte Anzahl Kerne
erforderlich.
13. 422 974 Aktuelle Aktivität
a) 19 Jahre sind mehr als 3 Halbwertszeiten. Somit ist
die Aktivität kleiner als ein Achtel der Anfangsaktivität
und damit kleiner als 50 kBq. Sie liegt also unter
der Freigrenze.
b) Aus dem Gesetz für die Aktivität
A = A 0 · e –λ· t
erhält man nach Umstellung und Logarithmieren:
ln A 0
} = λ · t und damit
A
t = In 370 kBq
(}
50 kBq )
}}
· 5,26 a
In 2
t = 15,2 a
Die Aktivität des Cobalt-60-Strahlers ist nach 15,2 a
auf unter 50 kBq abgesunken.
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Atom- und Kernphysik
273
14. 423 374 Unbekannte Strahlung
a) Nach der UVW-Regel ist die Ladung der Strahlung
negativ. Es handelt sich um Betastrahlung. Die Zerfallsgleichung
lautet:
215
83 Bi g 0
–1 e + 215
84 Po
b) A = 215 + 5 ∙ 4 = 235
Z = 83 + 2 ∙ 5 – 1 = 92
Das Ausgangselement ist demzufolge 235 U (Uran-
92
Actinium-Reihe).
c) 64 Minuten sind 8 Halbwertszeiten. Damit gilt:
N = N 0
} = 0,0039 N 2 8 0
15. 423 644 Strahlenbelastung
Präsentation zur natürlichen Strahlenbelastung :
Aktuelle Informationen findet man unter dem Suchwort
„Strahlenbelastung“ im Internet.
Bei der Bewertung ist zu beachten: Menschen sind
ständig einer natürlichen Strahlenbelastung ausgesetzt.
Dann beträgt der Massendefekt:
Δ m = Δ A · u
Δ m = 0,563 7 · 1,66 · 10 –27 kg = 9,36 · 10 –28 kg
Als Bindungsenergie je Nukleon erhält man:
E = }
Δ m · c 2
A
E = 9,36 · 10–28 kg · ( 3 · 108 }
m s ) 2
}}
60
E = 1,4 · 10 –12 J ≈ 8,8 MeV
18. 427 594 Bindungsenergie
Die Bindungsenergie eines Atomkerns ergibt sich zu
E B = m K ∙ c 2 mit m K ≈ Z ∙ m p + N ∙ m m und N + Z = A.
Demnach erhält man als Zusammenhang:
E B
16. 423 984 Altersbestimmung
a) 14 7 N + 1 0 n g 14 6 C + 1 1 p
b) Wenn der Anteil noch 25 % beträgt, dann sind zwei
Halbwertszeiten vergangen. Die Mumie ist also
2 · 5 730 Jahre = 11 460 Jahre alt.
0
0
Zwischen der Massenzahl A und der Bindungsenergie
des Atomkerns besteht näherungsweise direkte
Proportionalität.
A
17. 425 594 Eine charakteristische Kurve
a) E B ist die Kernbindungsenergie je Nukleon. Es ist
die Energie, die man aufwenden muss, um den
Atomkern in Nukleonen zu zerlegen. Es ist zugleich
die Energie, die frei wird, wenn sich der Kern aus
Protonen und Neutronen zusammensetzt. A ist die
Massenzahl, also die Anzahl der Nukleonen. Die
Grafik zeigt: Die Bindungsenergie je Nukleon ist bei
leichten Kernen gering, erreicht bei mittelschweren
Kernen ein Maximum und fällt dann wieder ab. Daraus
ergeben sich zwei grundsätzliche Möglichkeiten
der Energiefreisetzung:
− Aufspaltung eines schweren Kerns in zwei mittelschwere
Kerne (Kernspaltung),
− Fusion zweier leichter Kerne (Kernfusion).
b) Es gilt:
Δ A = 27 · A p + 33 · A n – A Co
Δ A = 27 · 1,007 83 + 33 · 1,008 67 – 59,933 81
Δ A = 0,563 7
19. 421 554 Massendefekt bei Helium
Die Atommasse von Helium beträgt 4,001 506 u. Der
Atomkern besteht aus 2 Protonen und 2 Neutronen.
Dann gilt für einen Atomkern:
E = Δ m · c 2
Δ m = (2 · 1,007 276 + 2 · 1,008 665) · u – 4,001 506 u
Δ m = 0,030 376 u
Mit u · c 2 = 931,49 MeV ergibt sich:
ΔE = 0,030 376 ∙ 931,49 MeV
ΔE = 28,3 MeV
20. 422 044 Massendefekt bei Eisen
Für den Massendefekt erhält man:
Δ m = 0,514187 u
Daraus ergibt sich als Bindungsenergie des Atomkerns:
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274 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 497 – 500)
E B = Δ m · c 2
Mit u · c 2 = 931,49 MeV ergibt sich:
E B = 0,514 187 ∙ 931,49 MeV = 478,96 MeV
Die Bindungsenergie je Nukleon beträgt dann:
E B } A
478,96 MeV
= } = 8,55 MeV
56
21. 414 534 Potenzialtopfmodell
Die Kernkräfte haben eine sehr kurze Reichweite und
wirken nur zwischen unmittelbar benachbarten Protonen
und Neutronen. Daher ist die potenzielle Energie an
allen Positionen im Innern des Kerns praktisch identisch.
Daher wird das Potenzial durch einen kasten- oder topfförmigen
Verlauf beschrieben.
r
Neutronen
2 R
Da die coulombsche Kraft auf die Protonen im Kern der
Anziehung durch die Kernkraft entgegenwirkt, ist der
Potenzialtopf für die Protonen nicht so tief wie für die
Neutronen. Das ist in der Abbildung auf der rechten
Seite dargestellt. Außerdem wirkt die coulombsche
Kraft auch außerhalb des Kerns noch abstoßend auf die
Protonen, was zu einem Potenzialwall für die Protonen
führt.
In einem solchen Kastenpotenzial können die Kernbausteine
nur bestimmte Energiezustände einnehmen.
22. 413 144 γ-Spektrum
Potenzialwall
E(r) E pot ~ 1 }
r
Protonen
R-Kernradius
Protonen im Atomkern befinden sich in bestimmten
energetischen Zuständen, die für ein gegebenes Nuklid
festliegen. Beim Übergang von einem höheren auf ein
niedrigeres Niveau wird eine bestimmte Energie freigesetzt.
Dem betreffenden Gammaquant kann deshalb
auch eine bestimmte Wellenlänge zugeordnet werden.
Damit entsteht stets ein Linienspektrum.
r
Als Energiebilanz ergibt sich dann:
ΔE = 4,3 MeV = ER
b) Nach dem Impulserhaltungssatz haben α-Teilchen
und Thorium-Kern den gleichen Impuls, allerdings
mit entgegengesetzter Richtung (Gesamtimpuls
null).
Für die kinetische Energie E kin = }
1 2 m · v 2 kann man
mit p = m · v auch schreiben:
E kin = }
p 2
2 m
Damit erhält man für den gegebenen Fall:
E R = E kin, α + E kin, Th = }
p 2 p
+
2 m }
2
α 2 m Th
= }
p 2
2 m α ( 1 + m α
}
m Th )
E R
= E kin, α ( 1 + m α
}
m Th )
Für die kinetische Energie des α-Teilchens erhält man
somit:
E
E kin, α =
R
( 1 + m α
} m Th )
E kin, α = }
4,3MeV
1 + }
4 234
E kin, α ≈ 4,23 MeV
Wegen der wesentlich kleineren Masse des
α-Teilchens gegenüber der Masse des Rückstoßkerns
wird fast die gesamte Reaktionsenergie auf das
α-Teilchen übertragen.
24. 416 554 Energieniveauschema
Das Energieniveauschema zeigt: Ein Cäsium-137-Kern
kann sich in verschiedener Weise verändern:
− Cs-137 zerfällt unter Abgabe von β-Strahlung in
Ba-137, wobei die Energie der β-Strahlung 1,39 MeV
beträgt.
− Cs-137 gibt β-Strahlung mit einer Energie von
0,51 MeV ab. Es entsteht Ba*-137 in einem angeregten
Zustand. Beim Übergang in den Grundzustand
wird Gammastrahlung mit einer Energie von
0,66 MeV abgegeben.
Die Reaktionsgleichungen lauten:
137
137
Cs g Ba + 0 e
55 56 –1
137
137
Cs g
55 56 Ba* + 0 e –1
137
56 Ba* g 137
56 Ba + γ
23. 413 284 α-Zerfall
a) Für den α-Zerfall von U-238 gilt:
238
92 U g 4 2 α + 234
90 Th
25. 429 314 Tritium und Helium
a) Ein Tritiumkern besteht aus einem Proton und zwei
Neutronen.
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Atom- und Kernphysik
275
Die Bewertung des Sachverhalts durch einzelne Schüler
Δ m = (1· 1,007276 u + 2 · 1,008665 u) – 3,016049 u
208
82 Pb Kontra
kann sehr unterschiedlich sein.
Δ m = 0,008557 u
E B = 7,971 MeV
29. 426 884 Kernreaktoren
Ein Helium-3-Kern besteht aus zwei Protonen und
einem Neutron.
Δ m = (2· 1,007276 u + 1 · 1,008665 u) – 3,016029 u
Δ m = 0,007188 u
a) Präsentation zu Druckwasserreaktor und zu Siedewasserreaktor:
Entscheidender Unterschied ist die
Anlage der Wasserkreisläufe.
b) Eine mögliche Lösung wäre:
E B = 6,696 MeV
Wiederaufarbeitung
Pro
Endlagerung
Pro
b) Der Unterschied ergibt sich aus der unterschiedlichen
Zusammensetzung des Kerns. Beim Helium-3-Kern
mit zwei Protonen spielt die elektromag netische
− Der hoch aktive Abfall
enthält nur noch geringe
Mengen an Uran und
− Geringeres Weiterverbreitungs-Risiko
für die
nächste Zukunft.
Plutonium.
− Wiederaufarbeitungsanlagen
fallen weg –
Wechselwirkung eine größere Rolle.
− Der Abfall enthält keine
flüchtigen radioaktive höhere Akzeptanz bei
26. 427 524 Eine Kernreaktion
Stoffe.
der Bevölkerung.
− Die Wärmeentwicklung
nimmt schnell ab.
a) 212 84 2 α + 208 82 − Das Plutonium kann
keine unerwünschte
b)
212
84 Po
Kettenreaktion auslösen.
− Plutonium wird der Energieerzeugung
zurückgeführt.
α
7 MeV
− Andere Stoffe (Tc, Xe,
Pd u. a.) werden nutzbar
gemacht.
− Weiterverbreitungsrisiko
durch die Plutoniumgewinnung.
27. 413 214 Uranspaltung
− Es entstehen mittel- und
E = m · c 2
leichtradioaktive Abfälle.
− Störfälle in der Anlage
belasten eventuell die
Umgebung stärker mit
Strahlung.
E = 0,223 55 · 1,66 · 10 –27 kg · (3 · 10 8 }
m s ) 2
E = 3,34 · 10 –11 J ≈ 209 MeV
28. 413 244 Kernenergie
Es bietet sich an, zu diesem Thema eine vorbereitete
Diskussion zu führen, in der Vor- und Nachteile der
Nutzung von Kernenergie gegenübergestellt werden.
Aus physikalisch-technischer Sicht erscheint wesentlich,
folgende zwei Positionen deutlich zu machen:
−
−
Die gesteuerte Kernspaltung ist heute gut beherrschbar.
Bei beliebigen technischen Prozessen (nicht nur bei
der Nutzung von Kernenergie!) gibt es ein Restrisiko,
dass mit der Wahrscheinlichkeit des Versagens
einzelner Komponenten eines technischen Systems
zusammenhängt. Dieses Restrisiko lässt sich minimieren.
Die Wahrscheinlichkeit des Versagens eines komplexen
technischen Systems beträgt aber nie null.
Kontra
− Der gesamte radioaktive
Abfall muss gelagert
werden: Endlager nimmt
viel mehr Aktivität auf.
− Erst nach Millionen von
Jahren gleicht das gelagerte
Gefährdungspotential
dem des natürlichen
Uranerzes
− Wärmeentwicklung ist
sehr hoch und klingt nur
sehr langsam ab.
− Unkontrollierte Freisetzung
von flüchtigen
radioaktiven Zerfallsprodukten
ist nicht auszuschließen.
− Die Abfälle werden nicht
genutzt.
− Es muss mehr Uran abgebaut
werden.
− Das Endlager enthält
hohe Mengen vom hochgiftigen
Plutonium, was
langfristig wieder das
Problem der Weiterverbreitung
(Proliferation)
verstärkt.
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276 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 497 – 500)
30. 413 154 Wasserstofffusion
a) Δ m = (1,007 276 u + 1,008 665 u) – 2,013 553 u
Δ m = 0,002 387 8 u
E B = 2,22 MeV
b) Der Prozess lautet:
1
H + 1 H g 2 1 1 1 D + 0 e + ν + E
1
Vernachlässigt man das Neutrino geringer Energie
und das Positron, dann erhält man für den Massendefekt:
Δ m = 2 ∙ 1,007 276 u – 2,013 553 u
Δ m = 0,000 998 8 u
E = 0,93 MeV
31. 421 334 Eine Kernfusion
a) E = [(2,014 102 u + 3,016 049 u) – (4,002 603 u +
1,008 665 u)] 931,5 }
MeV
u = 17,6 Mev
b) E = 6,02 · 1026 u
}· 17,6 MeV = 2,65 · 10 27 MeV
4,00 u
= 1,18 · 10 8 kWh
c) Ein Kraftwerk mit P = 1 000 MW liefert in 24 Stunden
eine Energie von
P = 10 6 kW · 24 h = 2,4 · 10 7 kWh.
Der Vergleich mit b) zeigt: Die Energie, die bei der
Fusion von 1,00 kg Helium frei wird, ist etwa 5-mal
so groß wie die Energie, die ein großes Kraftwerk an
einem Tag zur Verfügung stellt.
− Gehen später die Heliumvorräte zur Neige, löst
ein erneuter Kontraktionsvorgang und die damit
verbundene Temperaturerhöhung die Fusion von
Elementen mit noch höherer Ordnungszahl aus
(b Skizze).
H
In diesem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium
gleicht der Stern einer Zwiebel, in der die verschiedenen
Brennzonen übereinander geschichtet
sind.
b) Die Kernfusion stellt nur bis zum Element Eisen eine
Möglichkeit dar, um Kernbindungsenergie freizusetzen.
Jenseits des Eisens wird die Energiebilanz negativ
(siehe Kernbindungsenergie je Nukleon in Abhängigkeit
von der Massenzahl). Bei der Eisenfusion
wird der Umgebung Energie entzogen. Es entsteht
ein Eisenkern. Die Temperatur im Zentrum des Sterns
sinkt sehr schnell und er stürzt in sich zusammen. Der
Stern leuchtet als Supernova extrem hell auf.
33. 420 904 Stand der Fusionsforschung
H
He
C
N
O
Si
Es sollte der aktuelle Forschungsstand verdeutlicht werden,
so wie er aktuellen Informationsquellen (Internet)
zu entnehmen ist. Als Stichworte seien genannt:
− Forschungsreaktor Iter (internationales Projekt),
− Fusionsreaktor Wendelstein (Greifswald).
He
C,O
N,Mg
O,Mg
Si
Fe
Fe
32. 423 784 Schalenbrennen bei Sternen
a) Bei massereichen Sternen kann das sogenannte Schalenbrennen
auftreten. Das bedeutet:
− Zunächst erfolgt – wie bei allen Sternen – eine
Fusion von Wasserstoff zu Helium im Zentrum des
Sterns.
− Sind die Wasserstoffvorräte aufgebraucht, so kann
es im Innern des Sterns zur Fusion von Helium
kommen. Die erforderliche Temperatur von ca.
10 8 K kommt zustande, weil in kernnahen Regionen
Gravitationsenergie durch Kontraktion in
innere Energie umgewandelt wird. Die Fusion
von Wasserstoff kommt dabei nicht zum Erliegen,
verlagert sich aber in kernfernere Bereiche des
Sterns, in denen noch ausreichend Wasserstoff
vorhanden ist.
34. 428 414 Nuklearmedizin
Bei der Präsentation sollte auf die Nutzung der Nuklearmedizin
in der Diagnostik und der Therapie eingegangen
werden. Als Stichworte seien genannt:
− Szintigrafie (Schilddrüsen, Niere, Skelett),
− Behandlung von Karzinomen.
Sinnvoll ist die Konzentration auf jeweils ein diagnostisches
und therapeutisches Verfahren.
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Atom- und Kernphysik
277
Grundbausteine der Materie (LB S. 510)
1. 413 164 Streuversuche von Rutherford
Zu den ersten Wissenschaftlern, die Streuexperimente
durchführten, zählt der britische Physiker ERNEST
RUTHERFORD (1871–1937). RUTHERFORD nutzte bereits zu
Beginn des 20. Jahrhunderts α-Teilchen als Geschosse.
Diese Teilchen sind rund 7 000-mal schwerer als ein Elektron
und zweifach positiv geladen. RUTHERFORD lenkte
α-Teilchen auf sehr dünne, nur etwa 100 Atomschichten
starke Goldfolien. Die Registrierung der Teilchen erfolgte
auf einem Leuchtschirm. Dabei beobachtete man:
Die weitaus meisten dieser Teilchen passierten die Folie
ungehindert, bzw. wurden nur geringfügig abgelenkt.
Nur in wenigen Fällen werden die α-Teilchen um nahezu
180° umgelenkt.
Erklärung: Die stark umgelenkten α-Teilchen sind auf
ein massives Hindernis gestoßen, den Atomkern. Da die
meisten α-Teilchen praktisch ungehindert die Folie passieren,
muss die Ausdehnung des Atomkerns bedeutend
kleiner sein als das Atom. Den prinzipiellen Versuchsaufbau
von Rutherford zeigt die Skizze unten. Die Deutung
der Ergebnisse ist darunter dargestellt.
Strahl von
α-Teilchen
abgelenkte
α-Teilchen
v = q · B · r } m (1)
Aus Geschwindigkeit und Masse lässt sich über
E = }
1 2 m · v 2
die kinetische Energie der Teilchen berechnen:
E = q 2 · B 2· r
}
2
2 m
Da Positron und Elektron den gleichen Betrag der
Ladung und die gleiche Masse haben, kann gefolgert
werden:
Aufgrund des kleineren Radius ist die Energie des
Positrons kleiner als die des Elektrons.
3. 413 314 Paarvernichtung
E = 2 · m · c 2
E = 2 · 1,673 · 10 –27 kg · (3 · 10 8 }
m s ) 2
E = 3,0 · 10 –10 J = 1,87 GeV
4. 428 354 Streuexperimente
a) Die Objekte, an denen gestreut wird, müssen in der
gleichen Größenordnung sein wie die Objekte, die
gestreut werden sollen.
Goldfolie
b) Den Elektronen und anderen Teilchen muss eine
Wellenlänge in der Größenordnung 10 –15 m zugeordnet
werden können. Daraus ergibt sich für die
Energie der Teilchen:
E = }
1 2 m · v 2
Leuchtschirm
Lichtblitz
Die Geschwindigkeit ergibt sich aus λ = }
h m · v
v = }
h m · λ
Damit erhält man: E = h
}
2
2 m · λ 2
E =
6,626 · 10 –34 J · s
}}}
2 · 9,109 · 10 –31 kg · (10 –15 m) 2
zu
Atomkern
E = 2,41 · 10 –7 J = 1,5 · 10 12 eV
5. 413 254 Bahnradius
2. 413 274 Paarerzeugung
a) Spur 1 stammt von einem Elektron, Spur 2 von einem
Positron (UVW-Regel).
b) Für den Zusammenhang zwischen E, B und r gilt:
q · v · B = m · }
v 2
r oder q · B = m · }
v r
Die Umstellung nach v ergibt:
a) Bewegen sich die geladenen Teilchen im homogenen
Magnetfeld der Stärke B senkrecht zu den Feldlinien
mit der Geschwindigkeit v, dann wirkt auf sie die
Lorentzkraft
F = q · B · v.
Die Lorentzkraft wirkt als Zentripetalkraft. Demzufolge
gilt:
Lorentzkraft = Zentripetalkraft
q · B · v = m · v 2
} r
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278 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 510)
Daraus ergibt sich:
r = }
m · v 2
q · v · B = }
m · v
q · B
Das bedeutet: Der Radius der Kreisbahn eines geladenen
Teilchens, das sich senkrecht zu den Feldlinien
eines homogenen Magnetfelds bewegt, ist umso
größer,
− je größer die Geschwindigkeit v des geladenen
Teilchens ist,
− je kleiner seine spezifische Ladung }
q m ist und
− je kleiner die magnetische Flussdichte B ist.
b) Bei Verdopplung der Geschwindigkeit (Vergrößerung
auf 200 %) verdoppelt sich der Bahnradius.
6. 413 334 Auflösung von Mikrostrukturen
Grundsätzlich gilt: Die Strukturen, die man auflösen
kann, müssen in der gleichen Größenordnung liegen
wie die Wellenlängen, die man den entsprechenden
Teilchen zuordnen kann. Es gilt:
E
} c = }
h c · f = }
h λ
λ = }
h · c
Δ E
und damit
Eine Abschätzung ergibt:
λ = 6,626 · 10 –34 Js · 3,0 · 10 8 m } s
}}
10 · 10 9· 1,602 · 10 –19 J
λ = 1,2 · 10 –16 m
Die Abschätzung zeigt: Zur Auflösung von Mikrostrukturen
muss die Wellenlänge der verwendeten
Teilchen so klein wie die Struktur selbst sein.
7. 413 404 Large Hadron Collider
a) Kurzreferat: Informationen zu den aktuellen Forschungen
sind im Internet zu finden.
b) E = m · g · h
h = E
} m · g
h = 7 · 10 12 · 1,602 · 10 –19 J
}}
10 – 6 kg · 9,81 m }
s 2
h = 0,114 m
9. 413 594 Fundamentale Kräfte
Elektromagnetische Kraft:
Wirkung: Wirkt auf elektrisch geladene Teilchen und
Körper. Gleichnamige Ladungen stoßen sich ab, ungleichnamige
Ladungen ziehen sich an. Bewegte
Ladungen werden im Magnetfeld abgelenkt, bewegte
Ladungen erzeugen ein Magnetfeld. Die Wirkung
nimmt mit }
1 ab. r
Beispiele:
2
Zusammenhalt des Atoms, Funktion von Elektromotor
und Dynamo
Starke Kraft:
Wirkung: Wirkt auf Quarks: Jeweils drei Quarks ziehen
sich gegenseitig an und bilden zum Beispiel ein Proton
oder ein Neutron, sodass die „Farbladung“ ausgeglichen
ist. In unmittelbarer Nähe des Neutrons aber ist
die Farbladung nicht vollständig ausgeglichen, da der
Abstand zu den Quarks unterschiedlich ist. In dieser
Entfernung wirkt die starke Kraft anziehend zwischen
Kernteilchen. Die Reichweite beträgt zwischen Kernteilchen
10 –15 m.
Beispiele:
Zusammenhalt von Protonen und Neutronen, Bildung
von Atomkernen
Schwache Kraft:
Wirkung: Die schwache Kraft wirkt auf die Eigenschaften
der Quarks und kann daher eine Umwandlung der
verschiedenen Quarks ineinander bewirken. Sie wirkt
daher auf alle Teilchen, allerdings mit einer extrem geringen
Reichweite von 10 –17 m.
Beispiele:
Beta-Zerfall. Die schwache Kraft ist die einzige Wechselwirkung
für Neutrinos. Daher sind sie kaum nachzuweisen.
Gravitationskraft:
Wirkung: Wirkt auf alle Teilchen anziehend. Sie ist die
einzige Kraft, die im kosmischen Maßstab nicht durch
einen „Ladungsausgleich“ aufgehoben ist. Daher dominiert
sie das Geschehen in großen Maßstäben, obwohl
sie die schwächste der fundamentalen Kräfte ist. Die
Wirkung nimmt mit }
1 ab. r
Beispiele:
2
Zusammenhalt des Planetensystems
8. 413 444 Kollisionsexperimente
Neutronen sind in einem Beschleuniger aufgrund der
nicht vorhandenen Ladung grundsätzlich nicht nutzbar.
Protonen bzw. Bleiionen werden gegenüber Elektronen
bevorzugt, weil sie aufgrund ihrer wesentlich größeren
Masse eine erheblich größere Energie erreichen können.
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Spezielle Relativitätstheorie
279
3.8 Spezielle Relativitätstheorie
Spezielle Relativitätstheorie
(LB S. 533 – 534)
1. 412 974 Galilei-Transformation
Im Bahnabteil ist es ein freier Fall auf einer geraden
Flugbahn Richtung Erdmittelpunkt. Vom Bahndamm aus
betrachtet erfolgt diese Bewegung als Wurfparabel, die
dem waagerechten Wurf entspricht.
2. 412 994 Albert Einstein
Ausführliche Informationen zu ALBERT EINSTEIN und zur
speziellen Relativitätstheorie sind unter www.schuelerlexikon.de
zu finden.
Einem Zeitunterschied von 10 – 6 s entspricht ein
Entfernungsunterschied von 300 m.
Hinweis: Für ein gutes Navigationssystem wäre ein
solcher Unterschied nicht akzeptabel.
c) Kurzvortrag zum europäischen Satellitennavigationssystem
GALILEO: Aktuelle Informationen zu diesem Satellitennavigationssystem
sind in Internet zu finden.
5. 411 204 Geschwindigkeitsaddition
Für die relativistische Addition von Geschwindigkeiten
gilt:
v = v 1 + v 2
}
1 + v 1 ∙ v } 2
c 2
Demzufolge erhält man:
v =
0,8 c + 0,7 c
}
1 + 0,8 · 0,7
v = 0,96 c
3. 413 004 Funkuhren
a) Das Signal breitet sich mit konstanter Geschwindigkeit
aus. Für 2 000 km beträgt die Laufzeit des
Signals:
t = } c s = 2 · 106 m
} ≈ 6,7 · 10 –3 s
3 · 10 8 }
m s
b) Im täglichen Leben spielt diese Zeitdifferenz keine
Rolle. Bei vielen technischen Experimenten und Messungen
kann diese Differenz jedoch nicht vernachlässigt
werden. Hier muss gegebenenfalls die Laufzeit
der Signale berücksichtigt werden.
c) Eine Funkuhr, die synchronisiert werden soll, erhält
von einer anderen Funkuhr ein Signal, das beim
Eintreffen sofort zurückgesendet wird. Aus der
Kon stanz der Lichtgeschwindigkeit ergibt sich der
genaue Zeitpunkt des Eintreffens des Signals aus der
halben Gesamtlaufzeit.
Hinweis: Unter Einbeziehung von GPS-Satelliten und
dem Vergleich verschiedener Standorte kann die Genauigkeit
bis auf 1 Nanosekunde (10 – 9 s) gesteigert
werden.
6. 424 364 Länge einer Rakete
l = l’ √ } 1 – v 2
}
c 2
l = 550 m
7. 429 664 Längenkontraktion
l = l’ √ } 1 – }
v 2
c 2
Für die drei Geschwindigkeiten erhält man:
l 100 = 4,56 m √ }}
1 – (}
0,028
300000) 2 = 4,56 m
l 1000 = 4,56 m √ }}
l 0,1 C = 4,56 m √ } 1 – (}
0,1 c
c ) 2
1 – (}
0,28
300000) 2 = 4,56 m
8. 427 924 Eine schnelle Rakete
folgt 1
l’ =
c 2 √ } 1 – }
v 2
c
l’ = 809 m
2
Mit l = l’ √ } 1 – v 2
}
= 4,54 m
und somit
4. 423 864 Satellitennavigation
a) t = } c s 20 200 km · s
t = }
300 000 km = 0,07 s
Die Laufzeit eines Signals zwischen GPS-Satellit und
Erdoberfläche beträgt mindestens 0,07 Sekunden.
b) s = Δt · c
s = 10 – 6 s · 3 · 10 8 m }
s = 300 m
9. 411 164 Weltraumreise
a) Δ t = Δ s } v = 9 Jahre
b) Δ s‘ = Δ s · √ } 1 – v 2
Δ t‘ = }
Δ v s‘ = 7,8 Jahre
} = 3,9 Lichtjahre
c 2
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280 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 533 – 534)
13. 426 784 Masse eines Menschen
10. 413 064 Zeitdilatation
0
v
0 0,2 0,4 0,6 0,8
}
b) Mit E = m · c 2 ist m = }
E . Gibt man die Energie in
c 2
c
MeV an, dann erhält man die genannte Einheit.
Bei Δt
} Δt‘ = 1,5 ergibt sich mit c = 3 · 105 }
km s aus dem Üblich ist die Verwendung dieser Einheit bei Elementarteilchen.
Mit Δt‘ als Zeitdauer des physikalischen Vorgangs in
seinem Ruhesystem (S‘) und Δt als Zeitdauer des physikalischen
Vorgangs vom Inertialsystem S aus gemessen gilt:
In seinem Ruhesystem (Rakete) ändert sich die Masse
nicht. Er bestimmt auf der Waage seine Ruhemasse von
75 kg. Für einen Erdbeobachter ergibt sich die Masse zu
Δt = Δt‘
√ } m
1 – }
v 2
m =
0
c 2
√ } 1 – }
v 2
c 2
und damit
75 kg
Δt
} Δt‘ = m =
1
√ } √ } 1 – 0,64
1 – }
v 2
c 2
m = 125 kg
Damit erhält man z. B. folgende Wertepaare:
Dies bedeutet, dass der Mensch, vom Erdbeobachter aus
v
} c
0 0,1 0,2 0,3 0,4 betrachtet, eine wesentlich größere Trägheit besitzt, die
Δt
sich aus der Masse von 125 kg ergibt.
} 1,000 1,005 1,021 1,048 1,091
Δt'
Allgemein gilt: Mit Vergrößerung der Geschwindigkeit
v
}
c
0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 vergrößert sich die Masse eines Körpers.
Δt
}
Δt'
1,155 1,250 1,400 1,667 2,294
14. 421 364 Ruheenergie
Δt
}
Δt'
a) Für den Zusammenhang zwischen Masse und Energie
3
gilt die einsteinsche Beziehung:
E = m · c 2
2
Mit m = 9,109 · 10 –31 kg ergibt sich:
E = 8,198 · 10 –14 kg · m 2· s –2 = 8,198 · 10 –14 J
1
E = 5,12 MeV
Diagramm }
v c zwischen 0,74 und 0,75.
Bei }
v c = 0,74 ergibt sich v = 222 000 }
km s .
Bei }
v c = 0,75 ergibt sich v = 225 000 }
km s .
15. 425 414 Elektron wird schwerer
11. 413 044 Verzerrte Erde
a) Mit l = l‘ · √ } 1 – v 2
} ergibt sich l = 2,18 m.
c 2
Der Beobachter E misst l‘ = 5 m.
Der Beobachter P misst l = 2,18 m.
b) Für E ist die Versuchsanordnung ebenfalls nur 2,18 m
lang, für den Beobachter P in der Rakete natürlich
5 m.
c) t = 5 Minuten · 1
√ } = 11,47 Minuten
1 – }
v 2
c 2
12. 411 274 Massenzuwachs
Die bewegte Masse unterscheidet sich von der ruhenden
um 10 – 5 %.
m 0
Mit m =
√ } 1 – }
v 2
c 2
m } 0
ergibt sich:
m = 0,9901 = √ } 1 – }
v 2
c 2
Durch Quadrieren erhält man:
0,9803 = 1 – }
v 2
oder v 2 = (1 – 0,9803) c 2
c 2
v = 4,21 · 10 7 }
m s
Mit c = 3 · 10 8 }
m ergibt sich, dass die Geschwindigkeit
s
etwa 14 % der Lichtgeschwindigkeit entspricht.
16. 411 774 Energieverdopplung
Die Masse muss sich verdoppelt haben. Aus dieser Erkenntnis
und der Formel für die Massenveränderlichkeit
folgt:
2 m 0 = k · m 0
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Spezielle Relativitätstheorie
281
Das bedeutet:
1
√ } = 2
1 – }
v 2
c 2
Umstellen liefert:
v = c · √ } 1 – 1 } 4 = 0,866 c
17. 424 874 Wachsende Masse
Die effektiv bestrahlte Fläche ergibt sich aus dem mittleren
Radius der Erde (r = 6 371 km).
Mit A = π · r 2 erhält man:
A eff = 1,28 · 10 14 m 2
Mit E = P · t folgt:
E = 1,4 · 10 3 W · 1,28 · 10 14 · 24 · 3600 s
E = 1,55 · 10 22 Ws
Aus E = m · c 2 folgt:
m = }
E c 2
m = 1,73 · 10 5 kg
18. 411 704 Leider noch keine Enterprise
a) E kin = (m – m 0 ) · c 2
= m 0 · c 2· 1
√ } 1 – }
v 2
Mit m 0 = 5 · 10 5 kg, v = 0,9 c ergibt sich
E kin = 5,8 · 10 22 Ws
b) Das Kraftwerk produziert in einem Jahr
43,5 · 10 15 Ws, es müsste also 1,33 Mio. Jahre
arbeiten.
19. 429 084 LHC bei Genf
a) Es gilt (relativistisch)
E = m · c 2 = k · m 0 · c 2 mit k =
Aus der obigen Gleichung folgt:
k =
Mit E = 7 · 10 12 eV (aus der Tabelle),
m 0 = 1,672 · 10 –27 kg und c = 3 · 10 8 }
m s
ergibt sich:
k =
· 103 7 · 10 12· 1,602 · 10 –19 J
}}}
1,672 · 10 –27 kg · 9 · 10 16 m 2· ≈ 7,45 s –2 Die Masse der Protonen ist bei dieser Beschleuni-
1
b) Aus k =
√ } v
folgt }
1 – v 2
c = √ } 1 – 1 }
k √ } 1
1 –}
2 5,5 · 10 7
c 2
und damit: v = 0,999999991 c
20. 426 144 Elektronen im Beschleuniger
E 0 = m 0 · c 2
E 0 = 9,109 · 10 –31 kg · 9 · 10 16 m 2 · s –2
E 0 = 8,198 · 10 –14 J = 5,12 MeV
Aus E = E 0 + E kin folgt:
E kin = 44,9 MeV
Für das Verhältnis der Massen gilt:
m
Aus m =
0
√ } folgt m · c 2 = m 0 ·c 2
1 – }
v 2
c √ } 1 – 2 }
v 2
c 2
Mit E = m · c 2 und E 0 = m 0 · c 2 ergibt sich:
E 1
} =
E 0
√ } 1 – }
v 2
c 2
(
– 1)
c 2 E 50 MeV
} = }
E 0 5,12 MeV = 9,766
Variante 1:
E 1
Mit } =
E 0
√ } 1 – }
v 2
nach der Geschwindigkeit v:
v = 1,32 · 10 8 m · s –1
Die Geschwindigkeit des Elektrons beträgt
1
√ } v = 1,32 · 10 8 }
m .
s
1 – }
v 2
digkeit.
c 2 Variante 2:
E
}
m 0 · c 2
1
Mit E kin = m 0 · c 2 · 3√ – 1
1 – } 4 = E 1
v 2 0 3
c √ } – 1 folgt:
1 – v 2
2 } 4
c 2
E 1
} =
E 0
3√ – 1
1 – } 4
v 2
c 2
gungsenergie etwa das 7450-Fache der Ruhemasse.
Der Anteil der kinetischen Energie an der Gesamtenergie
ergibt sich aus der gegebenen Gesamtenergie
und der Ruheenergie. Diese kann man folgendermaßen
berechnen:
Das Verhältnis der Gesamtmasse des Elektrons zu seiner
Ruhemasse beträgt etwa 9,8.
Die Geschwindigkeit kann in unterschiedlicher Weise
berechnet werden.
c 2 = 9,766 ergibt sich durch Umstellung
. Das sind etwa 44 % der Lichtgeschwin-
Es ergibt sich der gleiche Wert für die Geschwindigkeit.
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282 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 533 – 534)
21. 413 394 Beschleunigung von α-Teilchen
a) Allgemein gilt: q · U = 1 } 2 m · v 2
und damit: v = √ } 2q · U
}
m
b) Die Ruhemasse eines α -Teilchens beträgt
6,645 · 10 –27 kg. Für die Abhängigkeit der Masse von
der Geschwindigkeit gilt:
m
m =
0
√ } = k · m 0
1 – }
v 2
c 2
Damit erhält man:
22. 424 894 Masseverlust der Sonne
Der Masseverlust der Sonne pro Sekunde beträgt:
Δm = }
ΔE = 4,3 · c 2 109 kg
Demzufolge verliert die Sonne pro Jahr etwa:
4,3 · 10 9 kg · 365 · 86 400 = 1,4 · 10 17 kg
Daraus ergibt sich eine theoretische „Lebensdauer“ der
Sonne von 1,4 · 10 13 Jahren. Dies sind weit über 10 Billionen
Jahre.
Hinweis: Als tatsächliche Lebensdauer der Sonne werden
in der Astronomie Werte von etwa 5 Milliarden
Jahren angegeben.
k 1,021 1,091 1,25 1,667
v 0,2 c 0,4 c 0,6 c 0,8 c
m in 10 –27 kg 6,78 7,24 8,30 11,1
11
10
9
8
7
6
m in 10 –27 kg
0,2 0,4 0,6 0,8 1
v in c
c) Die Geschwindigkeit bei Verdreifachung der Masse
ergibt sich aus:
m 0
m =
√ } 1 – }
v 2
c 2
Mit m = 3 m 0 erhält man:
m 0
3 m 0 =
√ } 1 – }
v 2
c 2
v = c · √ } 8 } 9 = 0,94 c
oder vereinfacht:
Bei nichtrelativistischer Betrachtung würde man für
die Beschleunigungsspannung erhalten:
U = m 0
}
· v 2
2Q
U = 6,645 · 10 –27 kg · ( 0,94 · 3 · 108 }
m s ) 2
}}}
2 · 1,602 · 10 –19 C
U = 1,7 · 10 9 V
Da sich aber die Masse auf das Dreifache vergrößert,
muss sich auch die Beschleunigungsspannung auf
den dreifachen Wert vergrößern.
Hinweis zu c): Bei einer Verdopplung der Masse
gelten die analogen Betrachtungen. Die Ergebnisse
lauten dann:
v = 0,87 c
U = 1,4 · 10 9 V
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Astrophysik
283
3.9 Astrophysik
Forschungsmethoden der Astrophysik
(LB S. 544 – 545)
1. 428 244 Fernrohre und Teleskope
a) In der historischen Entwicklung wurden zunächst
vor allem Linsenfernrohre (Refraktoren) verwendet,
ehe sich Spiegelteleskope durchsetzten. Das hängt
unmittelbar mit den jeweiligen technischen Möglichkeiten
zusammen. Nachfolgend sind einige Aspekte
genannt und verglichen.
Vorteile
Lichtstärke und Auflösungsvermögen
deutlich größer als
bei Refraktoren und
(bis 10 m Spiegeldurchmesser)
Nachteile
Refraktor
Mit mäßigem Aufwand
herstellbar
Relativ einfache
Montierung durch
„starre Struktur“
Lichtstärke und Auflösungsvermögen
durch Linsendurchmesser
begrenzt
(Linsendurchmesser
bis zu 1 m)
Spiegelteleskop
Herstellung sehr
aufwendig.
Lagerung und
Justierung der großen
Spiegelflächen
problematisch.
b) Präsentation zum VLT: Ausführliche Informationen
und zahlreiche interessante Bilder sind im Internet
unter www.eso.org zu finden.
2. 416 124 Immer größere Teleskope
Die Spiegelflächen A verhalten sich wie die empfangenen
Lichtmengen I, denn die Empfangsfläche der Strahlung
ist die Oberfläche des jeweiligen Spiegels.
A
Damit gilt: } 1
=
A }
I1
2 I 2
bzw., da die Flächen vom Quadrat des Spiegeldurchmesser
d abhängen:
d 2
} 1 = d 2
}
I1 =
I }
25
2 2 1 .
Der größere Spiegel empfängt 25-mal mehr Licht.
3. 426 414 Der Schattenstab
Kurzvortrag zum Schattenstab: Er ist einer der ältesten
astronomischen Beobachtungsinstrumente. Die Skizze
zeigt seinen Aufbau.
Mit einem solchen Schattenstab kann man bestimmen:
− die Nord-Süd-Richtung,
− den Zeitpunkt des wahren Mittags an einem Ort.
4. 413 764 Sternfarben
a) Aus der Erfahrung ist bekannt, dass es einen Zusammenhang
zwischen der Glühfarbe eines erhitzten
Körpers und seiner Leuchtfarbe gibt:
− dunkelrötlich glühend (Temperatur relativ niedrig),
− bläulich-weißlich glühend (Temperatur relativ
hoch).
Dieser Zusammenhang wird durch das planckschen
Strahlungsgesetz beschrieben.
b) Temperaturfolge: 3, 1, 4, 2.
5. 414 164 “Punkte“ und „Scheiben“ im All
a) Die Lösung erfolgt mithilfe der unten angegebenen
Zeichnung. Dieser Zeichnung entnimmt man die
Zusammenhänge:
tan }
α 2 = }
R r
Papier mit
konzentrischen
Kreisen
R Mondradius,
senkrechter
Stab
bzw. tan
α‘
}
2 = R }
r‘ ,
Grundplatte
für sehr kleine Winkel darf man den Tangens weglassen
(man kann aber natürlich auch damit rechnen!)
und erhält durch Umstellen nach R den Zusammenhang:
α‘ · r‘ = α · r oder
r‘ = }
α · r = 384000 km · 31 = 11904000 km
α‘
r
R
α
} 2
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284 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 544 – 545)
b) Es sind zwei Varianten möglich:
Variante 1:
Aus der Aufgabenstellung entnimmt man, dass von
der Erde aus auch für die Sonne für den scheinbaren
Winkeldurchmesser gilt:
α ≈ 31‘.
Anhand der Lösung der Teilaufgabe a) ist dann
für die 30-fach größere Entfernung zu Neptun zu
folgern:
α‘ = }
α 30 ≈ 1‘.
Antwort: Auf Neptun würde die Sonne noch gerade
(an der Auflösungsgrenze) für das menschliche Auge
als sehr kleines flächenhaftes Objekt erscheinen.
Variante 2:
Man nutzt den (in der Aufgabe nicht gegebenen)
Abstand Erde – Sonne 1 AE = 149,6 Mio. km), und
rechnet:
8. 413 724 Sterntemperaturen „messen“
Eine Absorptionslinie entsteht, wenn durch Photonenabsorption
in der Atomhülle ein Elektron von einem
niedrigeren auf ein höheres Energieniveau gelangt.
Von besonderem Interesse für die astrophysikalische
Bestimmung der Sterntemperatur sind solche Elektronenübergänge,
bei denen bereits das Ausgangsniveau
ein angeregtes Elektronenniveau ist.
In dieses Ausgangsniveau gelangen Elektronen z. B.
durch Stoßanregung. Die Energie dieser Stoßanregung
hängt dabei von der Temperatur des Sterngases ab.
Beobachtet man also eine bestimmte Spektrallinie, die
durch Elektronenübergang aus einem bereits angeregten
Niveau entstanden ist, dann muss die Temperatur
etwa so groß sein, dass die betreffende Stoßanregung
in einer nennenswert großen Anzahl von Atomen in der
Gashülle des Sterns erfolgen kann. Durch eine Analyse
vieler Absorptionslinien kann man die Temperatur auf
wenige 10 K genau eingrenzen.
Entfernung Neptun – Sonne:
r = 30 · 149,6 · 10 6 km = 4,488 · 10 9 km.
Der Sehwinkel von Neptun zur Sonne ist dann:
tan }
α = R · r, α = 0,0179° = 1,07‘.
2
6. 413 714 Lichtzerlegung
Hauptbestandteile: Spalt, Gitter oder Prisma, System für
eine optische Abbildung auf einem Schirm (im einfachsten
Fall eine Sammellinse), Projektionsschirm für das
Spektrum.
Der Spalt erzeugt auf dem Schirm eine Linie, durch das
Prisma (oder Gitter) wird das eintretende Licht in seine
farblichen Bestandteile zerlegt (der Wellenlänge nach
„sortiert“) und mithilfe der Abbildungslinse entsteht
eine scharfe Abbildung des Spektrums auf dem Schirm.
9. 414 054 Spuren lesen im Spektrum
a) richtig
Begründung: Das Licht, das wir von einem Stern
registrieren, wird von dessen Oberfläche abgestrahlt.
Die Zusammensetzung dieses Lichts hängt im
Wesentlichen von seiner Oberflächentemperatur ab.
b) falsch
Begründung: Die jeweilige Sternatmosphäre beeinflusst
die im Sternspektrum feststellbaren Absorptionslinien,
nicht aber das von der Sternoberfläche
abgestrahlte Emissionsspektrum.
10. 414 234 Sternstunde
r = } p 1 = 1
} = 3,2 pc
0,31“
7. 413 844 Absorptionslinien
Eine Absorptionslinie entsteht, wenn durch Photonenabsorption
in der Atomhülle ein Elektron von einem
niedrigeren auf ein höheres Energieniveau gelangt.
Der Spalt erzeugt auf dem Schirm letztlich die (Spektral)
linie. Durch das Prisma (oder Gitter) wird das eintretende
Licht in seine farblichen Bestandteile zerlegt
(der Wellenlänge nach „sortiert“) und mithilfe der
Abbildungslinse entsteht eine scharfe Abbildung des
Spektrum auf dem Schirm. Das kontinuierliche Spektrum
besteht im Grunde aus den sortierten und nebeneinander
auf dem Schirm abgebildeten Spaltbildern in jeder
Wellenlänge. Dort aber, wo Photonen mit bestimmten
Wellenlängen durch atomare Prozesse absorbiert wurden,
befindet sich eine dunkle Linie – die betreffende
Absorptionslinie.
11. 414 254 Sternentfernung
p = 1 } r = 0,39“
12. 413 774 Lichtreise
Zur Lösung benötigt man die Umrechnung von Parsec in
Lichtjahre: 1 pc = 3,26 Lichtjahre.
Dann folgt: 11 pc = 35,86 Lichtjahre. Das Licht benötigt
nahezu 36 Jahre.
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Astrophysik
285
13. 414 144 Kleine Winkel
a) Der Radius der Erdbahn ist mehr als 20 000-fach
größer als der Erdradius. Um genau diesen Faktor
würden sich die Sternparallaxen verkleinern, wenn
man den Erdradius als Basis der Winkelmessung
verwenden würde.
b) Exakt: 3,27 · 10 – 5 “ also im Bereich von Mikrobogensekunden.
Auch wenn man derartige Messgenauigkeiten
zukünftig erreichen wird, würde man Entfernungsmessungen
von Sternen nur extrem ungenau
und nur für die allernächsten Sterne rea lisieren
können.
Wolken verdeckt. Mehr Glück hatten seine Kollegen in
Sobral, wo der Himmel wolkenfrei war.
Die beiden Gruppen ließen sich Zeit mit der Auswertung.
Erst am 6. November waren sie bereit, gemeinsam
an die Öffentlichkeit zu treten. An einer gemeinsamen
Sitzung der Royal Society und der Royal Astronomical
Society wurde das Ergebnis der beiden Expeditionen bekanntgegeben.
EDDINGTONs Gruppe hatte einen Wert von
1,61 Bogensekunden gefunden, die Gruppe aus Sobral
einen Wert von 1,98 Bogensekunden. Die Fehlergrenzen
waren zwar groß, sie schlossen aber den von der
newtonschen Gravitationstheorie favorisierten Wert von
0,88 Bogensekunden aus. Damit hatte die allgemeine
Relativitätstheorie eine glänzende Bestätigung erfahren.
14. 428 364 Forschungssatelliten
Recherche-Aufgabe: Aktuelle Informationen sind im
Internet zu finden, vor allem auf den Seiten
www.nasa.gov und www.esa.int/esaCP/Germany.html.
15. 414 404 Lichtablenkung
Lichtteilchen fallen in einem Gravitationsfeld (wie alles
andere) schon wegen der Krümmung der Raumzeit in
Richtung des Massenzentrums. Da dieses Fallen unabhängig
ist von der Masse des fallenden Teilchens,
konnte man diesen Effekt bereits berechnen, bevor man
wusste, welche träge Masse die Lichtteilchen haben. Der
27-jährige JOHAN SOLDNER hat 1803 einen Aufsatz vorgelegt,
in welchem er aufgrund von NEWTONs Theorie die
Ablenkung eines Lichtstrahls berechnete, der knapp am
Sonnenrand vorbei läuft. Das Ergebnis seiner Rechnung
war ein Winkel von 0,875 Bogensekunden. Genau
diesen Wert erhielt EINSTEIN auch, als er 1911 seine noch
etwas unausgegorene neue Theorie testete.
1916 lieferte die „fertige“ Allgemeine Relativitätstheorie
aber eine Prognose von 1,75 Bogensekunden, also
den doppelten Wert. Die Beobachtung dieser winzigen
Abweichung konnte nur bei einer totalen Sonnenfinsternis
gelingen. Denn nur wenn das Licht der Sonne vollständig
vom Mond abgeschirmt wird, treten die Sterne
in ihrem unmittelbaren Umfeld zum Vorschein.
Zur experimentellen Überprüfung unternahm EDDINGTON
eine Expedition nach Westafrika, um am 29. Mai des
Jahres 1919 von der im Golf von Guinea gelegenen
Vulkaninsel Principe die Sonnenfinsternis zu beobachten.
Zur Absicherung wurde eine zweite Expedition mit
dem gleichen Zweck nach Sobral in Brasilien organisiert.
Die benötigte Messgenauigkeit lag an der Grenze dessen,
was damals erreichbar war. Insbesondere Temperaturunterschiede
innerhalb der Atmosphäre führten
zu Lichtablenkungen und damit zu Messfehlern. Hinzu
kam, dass auch die Wetterbedingungen nicht optimal
waren. Von den 16 Platten, die EDDINGTON in Principe belichtete,
waren nur wenige brauchbar. Auf den anderen
waren die im Umfeld der Sonne gelegenen Sterne durch
16. 428 214 Vergleich der Sterne
Die Intensität der beobachteten Sternstrahlung ist proportional
zur tatsächlichen Strahlungsintensität (bzw.
zur Leuchtkraft) des Sterns und indirekt proportional
zum Abstandsquadrat zu diesem Stern (lambertsches
Gesetz):
I ~ L }
r 2 .
Haben zwei Sterne gleiche Radien und gleiche Oberflächentemperaturen,
dann sind ihre Leuchtkräfte auch
gleich groß. Aus der oben formulierten Proportionalität
ergibt sich dann für zwei Sterne 1 und 2:
I 1} = r 2
I }
2
.
2 r 2
1
Das Intensitätsverhältnis beträgt 1 : 10, also ist der lichtschwächere
Sterne √ } 10 -fach weiter als der hellere Stern
von der Erde entfernt (3,16-fach).
17. 421 584 Hubble-Weltraumteleskop
Recherche und Präsentation zum Hubble-Weltraumteleskop.
Ausführliche Informationen dazu sind im
Internet zu finden.
Das Sonnensystem (LB S. 555 – 556)
1. 423 304 Planetensystem als Modell
Wenn 1 AE einem Meter entspricht, dann haben die
Planeten den folgenden mittleren Abstand zur Sonne:
Abstand
zur Sonne
in m
Me Ve Er Ma Ju Sa Ur Ne
0,38 0,72 1,00 1,52 5,2 9,53 19,20 30,50
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286 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 555 – 556)
M =
2. 427 454 Die galileische Methode
4 π 2 ∙ (2,279 ∙ 10 11 m) 3 ∙ kg ∙ s
}}}
2
6,673 ∙ 10 –11 m 3 ∙ (1,88 ∙ 365 ∙ 86400 s) 3
M = 4 π 2 ∙ r 3
R = 0,696 ∙ 10 6 km
}
G ∙ T 2
a) Ja. Setzt man die Tabellenwerte in die Form
M = 1,99 ∙ 10 30 kg
T 2 : a 3 = konstant ein, erhält man:
Io: 4,1687 · 10 –8 , Europa: 4,1714 · 10 –8 ,
Ganymed: 4,1732 · 10 –8 , Kallisto: 4,17821 · 10 –8 .
8. 426 324 Sternatmosphären
b) KEPLER hat mit seinen Planetengesetzen die Bewegungen
der Jupitermonde erklärt, bevor diese Himmelskörper
überhaupt entdeckt wurden bzw. ihre
Existenz bekannt war.
3. 429 304 Erde und Mars
v = }
2 π ∙ R
T
v Erde = 2 π ∙ 149,6 ∙ 106 km
}} = 29,79 km ∙ s–1
365,2422 ∙ 86 400 s
2 π ∙ 227,9 ∙ 10
v Mars =
km
}} = 24,12 km ∙ s–1
1,88 ∙ 365,2422 ∙ 86 400 s
3 kT
}
m
< }
2 GM
R ,
4. 427 464 Massenanziehung
Setzt man die entsprechenden Werte für Sonnenmasse,
Erdmasse und Abstand Erde –Sonne in das Gravitationsgesetz
ein, so erhält man eine Kraft von 3,54 · 10 22 N. 9. 421 564 Fluchtgeschwindigkeit
v F = √ } 2 G ∙ m
} r
5. 429 784 Ein Zwergplanet
T 2
} 1 1 3
T 2
} 2 a 3 2 =
2
√ } v F = 630 }
km s
a 3
2 ∙ T 2
} 1
a 3
1
T 2 = 252,03 Jahre
10. 424 844 Dichte-Radius-Diagramm
Dichte aus R und M berechnen:
kg
Io: 3,6 ∙ 103 }
6. 424 104 Der Planetoid Eros
m3
Aus T 1
}
2
1 3
kg
T 2
} Europa: 3,0 ∙ 103 } m3
2 a 3
2
a 2 = a 1 ∙ 3 √ } kg
Ganymed: 1,9 ∙ 103 }
T 2
m3
} 2
T 2
1 kg
Kallisto: 1,8 ∙ 103 } m3
Mit a 1 = 1 AE und T 1 = 1 a (Erde als Bezug) erhält man:
a2 = 1 AE ∙ 3 √ } (1,76)2
a 2 = 1,46 AE
11. 423 054 Größe der Sonne
7. 427 084 Sonnenmasse
G ∙ }
m ∙ M ∙ r
}
r 2 T 2
Die Umformung nach M ergibt:
R = 149,6 ∙ 10 6 km ∙ sin 0,26655°
Ursache bildet die geringe Entfernung des Merkur von
der Sonne, damit ist er unmittelbar den Einflüssen der
Sonnenstrahlung und der Sonnenaktivität ausgesetzt.
Infolge der energiereichen Strahlung der Sonne können
eventuell vorhandene Gasmoleküle das Schwerefeld des
Planeten relativ leicht verlassen.
Bei einer physikalischen Betrachtung setzt man die von
der Gastemperatur T und der Teilchenmasse m abhängige
Bewegungsenergie der (idealen) Gasteilchen zur
Gravitationswirkung des Planeten in Relation. Es gilt
dabei
d. h. ist die Teilchengeschwindigkeit größer als die
Fluchtgeschwindigkeit, können Teilchen aus dem Anziehungsbereich
des Himmelskörpers herausdriften.
Damit folgt nach Eintragung in das Radius-Dichte-
Diagramm: Io – erdartig, Europa – erdartig, Ganymed –
eisartig, Kallisto – eisartig.
R = r ∙ sin α
α ist dabei der halbe Winkel, unter dem man die Sonne
sieht. Damit erhält man:
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Astrophysik
287
12. 427 864 Masse der Sonne
G ∙ }
m ∙ M = m ∙ 4 π 2 ∙ r
}
r 2 T 2
Die Umstellung nach der Sonnenmasse ergibt:
M = 4 π 2 ∙ r
}
3
G ∙ T 2
Mit r = 149,6 ∙ 10 6 km und T = 365 d erhält man:
M = 1,99 ∙ 10 30 kg
Das entspricht annähernd dem Tabellenwert.
13. 413 944 Mittlere Dichte
Mittlere Dichte = Sonnenmasse
}}
Volumen der Sonnenkugel = }
1,4 g , cm 3
also etwas mehr als die Dichte von Wasser.
14. 413 734 Sonnenenergie
a) s = 1 368 W }
m 2
(Der in Joule gegebene Wert pro Quadratmeter
und Sekunde, man nennt diesen Wert auch Solarkonstante)
wird mit der Querschnittsfläche der Erde
multipliziert (R: Erdradius):
m Masse des Wassers,
c Wärmekapazität von Wasser
ΔT Temperaturunterschied
Hinweis: Es handelt sich natürlich nur um eine grobe Abschätzung,
die viele Faktoren (Erdatmosphäre, Wärmeverluste
im Gefäß, etc.) unberücksichtigt lässt.
16. 413 564 Merkur‘s Solarkonstante
S = 1,7 · 10 17 W
s = S
}
(π· R 2 )
Die Solarkonstante für Merkur ist: s = 9146 }
W . m 2
17. 425 404 Sonnenbeobachtung
Die Projektionsmethode ist die für den Beobachter
ungefährlichste Art der Sonnenbeobachtung. Darin und
in der Möglichkeit, das Bild durch mehrere Personen
gleichzeitig betrachten zu lassen, besteht ihr wesentlicher
Vorteil.
Die Filtermethode ist, vor allem bei Anwendung eines
Objektivfilters, als direkte Art der Sonnenbeobachtung
für einen einzelnen Beobachter zu empfehlen, der relativ
leicht die Nachführung des Fernrohrs betätigen kann.
S = s · π · R 2 = 1,7 · 10 17 W.
b) Die von der Sonne je Sekunde ankommende Strahlungsenergie
übertrifft den gegenwärtigen Leistungsbedarf
der Menschheit um das 10 000-fache.
Könnte man die Sonnenstrahlung auf einer vergleichsweise
kleinen Teilfläche der Erdoberfläche
„aufsammeln“, dann wären die Energieprobleme der
Menschheit gelöst.
c) Lösungsidee: Man legt gedanklich eine Kugel mit
Erdbahnradius r um die Sonne und multipliziert die
Solarkonstante s mit der Fläche dieser Kugel:
L = s · 4 π · r 2 = 3,8 · 10 26 W
15. 413 524 Strahlungsleistung
Stellt man fest, wie lange die Sonnenstrahlung benötigt,
um eine bestimmte Menge Wasser durch senkrechten
Strahlungseinfall zu erwärmen, dann kann man die
Strahlungsleistung je Quadratmeter ausrechnen. Ist Q
die in das Wasser übergegangene Wärme und t die dafür
benötigte Zeit, so ist P = }
Q die Strahlungsleistung
t
auf der Fläche des Erlenmeyerkolbens. Für Q gilt:
Q = m · c ·ΔT
18. 422 844 Sonnenaktivitäten
a) Zu den Sonnenaktivitäten gehören Sonnenflecken,
Sonnenfackeln, Protuberanzen, Filamente als spezielle
Protuberanzen, Eruptionen. Diese verschiedenen
Sonnenaktivitäten lassen sich genauer charakterisieren.
Informationen findet man in Astronomiebüchern
und im Internet.
b) Präsentation zu Sonnenaktivitäten. Es kann dabei
auch auf das Weltraumwetter eingegangen werden.
19. 424 474 Sonnenflecken
a) Sonnenflecken sind dunkle Gebilde in der Fotosphäre,
die eine niedrigere Temperatur als ihre Umgebung
aufweisen und die deshalb als dunkle Flecke
sichtbar sind. Für ihre Entstehung gibt es bis heute
keine alle Einzelheiten aufklärende Theorie. Wahrscheinlich
sind zwei Effekte entscheidend:
− Durch die differenzielle Rotation der Sonne (die
äquatornahen Bereiche rotieren schneller als die
polnahen Bereiche) nehmen die Feldlinien des
Magnetfelds, die in das elektrisch leitfähige heiße
Gas der Sonnenoberfläche „eingefroren“ sind, an
dieser ungleichförmigen Rotation teil und werden
so allmählich „aufgewickelt“. Dadurch verringert
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288 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 567 – 568)
sich der Abstand zwischen den Feldlinien und es
bilden sich unter der Sonnenoberfläche Flussröhren.
− Hinzu kommt die Konvektion in der Konvektionszone.
Riesige Plasmablasen steigen innerhalb der
Konvektionszone auf und wirbeln die Flussröhren
durcheinander, sodass verflochtene Strukturen
entstehen. Dadurch steigt der Druck im Innern der
Röhre an. Gas wird nach oben gepresst und die
Röhren werden leichter als ihre Umgebung, sodass
sie aufsteigen und die Fotosphäre durchstoßen.
Ein Fleckenpaar entsteht.
b) Der Durchmesser des Sonnenflecks beträgt auf dem
Foto 1 mm = 10 –3 m. Die Sonne hat auf dem Foto
einen Durchmesser von 4,2 cm = 4,2 ∙ 10 –2 m. Der
Durchmesser der Sonne beträgt 1,392 ∙ 10 9 m. Damit
erhält man für den Durchmesser des Sonnenflecks:
x = 1,392 ∙ 109 m ∙ 10 –3 m
}}
4,2 ∙ 10 –2 m
Sterne und ihre Entwicklung
(LB S. 567 – 568)
1. 423 504 Helle Sterne
Stern
Scheinbare Helligkeit
in mag
Sternbild
Sirius A –1,5 Großer Hund
Canopus –0,7 Kiel des Schiffes
Arktur –0,05 Bärenhüter
Wega +0,03 Leier
Rigel +0,12 Orion
2. 427 334 Nahe Sterne
x = 33 000 km
Stern
Entfernung in pc
Hinweis: In der Regel beträgt der Fleckendurchmesser
zwischen 1 000 und 10 000 km. Es wurden auch
schon Flecken mit einem Durchmesser von mehr als
100 000 km beobachtet.
20. 422 104 Größe einer Protuberanz
Der Durchmesser der Sonne beträgt 1,392 ∙ 10 9 m.
Auf dem Foto hat sie einen Durchmesser von
5,2 cm = 5,2 ∙ 10 –2 m. Die Höhe der Protuberanz über
der Sonnenoberfläche beträgt 1,5 cm = 1,5 ∙ 10 –2 m, ihre
Breite etwa 2,3 cm = 2,3 ∙ 10 –2 m.
Mit diesen Werten erhält man:
h = 1,392 ∙ 109 m ∙ 1,5 ∙ 10 –2 m
}}
5,2 ∙ 10 –2 m
h = 4,0 ∙ 10 8 m = 400000 km
b = 1,392 ∙ 109 m ∙ 2,3 ∙ 10 –2 m
}}
5,2 ∙ 10 –2 m
b = 6,2 ∙ 10 8 m = 620000 km
Proxima Centauri 1,30
α Centauri A 1,33
α Centauri B 1,33
Barnards Stern 1,83
Lalande 21185 2,53
3. 426 684 Sternspuren
a) Die scheinbare Bewegung der Sterne kommt durch
die tägliche Rotation der Erde um ihre Achse zustande.
b) In 24 h beschreibt ein Stern eine kreisförmige Bahn
um den jeweiligen Himmelspol. Das entspricht einem
Winkel von 360°. Auf dem Foto ergibt sich ein Winkel
der Sternspuren von etwa 30°. Mit diesem Wert
erhält man:
24 h ∙ 30°
x = }
360°
x = 2 h
Die Belichtungszeit betrug bei der Aufnahme etwa
2 Stunden.
4. 416 374 Energieerhaltung
Die Sterne sind selbstleuchtende Gaskugeln. Die von
ihnen je Sekunde freigesetzte und in das Weltall abgegebene
Energie müssen durch Energieumwandlung aus
anderen Energieformen stammen, die im Stern gespeichert
sind. Jedenfalls kann die Sternenergie auf Grund
des Energieerhaltungssatzes nicht einfach im Inneren
der Sterne „entstehen“.
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Astrophysik
289
Wie auch immer die konkrete Energieumwandlung im
Stern funktioniert, sie kann nicht ewig ablaufen, da
jeder Energieträger (chemische Energie, Kernspaltungsoder
Kernfusionsenergie von Atomen) irgendwann zur
Neige geht. Deshalb müssen sich Sterne im Laufe der
Zeit verändern – sie entstehen und sie verlöschen.
astronomischen Einheiten und die Zeit in Jahren angegeben.
Damit erhält man:
M =
(170 AE)3
}
(400 a) 2
M = 30,7 M Sonne
5. 413 624 Sternenleben
Auf Grund des Energieerhaltungssatzes kann die
Sternenergie nicht einfach im Inneren der Sterne
„entstehen“.
Wie auch immer die konkrete Energieumwandlung im
Stern funktioniert, sie kann nicht ewig ablaufen, da
jeder Energieträger irgendwann zur Neige geht.
Wenn es das Weltall seit unendlicher Zeit gäbe, dann
wären bereits alle Sterne erloschen – es wäre im All
„dunkel“. Da dies ganz offenbar nicht der Fall ist, muss
das Weltall in der Vergangenheit zu einem Zeitpunkt
entstanden sein, der es ermöglichte, dass auch heute
noch die Energievorräte der Sterne (hauptsächlich Wasserstoff
für die Kernfusion zu Helium) nicht verbraucht
sind. Auch wenn gegenwärtig noch neue Sterne im All
entstehen, ändert dies nichts Grundsätzliches an diesem
Argument.
9. 428 174 Dichte von Sternen
Riesenstern:
m = 15 · 1,99 · 10 30 kg ≈ 3 · 10 34 g
r = 227,9 · 10 6 km ≈ 2 · 10 13 cm
} ρ =
m }
V ≈ 3 · 1034 g/(4 π/3 · 8 · 10 39 cm 3)
} ρ ≈ 10 –6 g · cm –3
Weißer Zwerg:
m = 1,99 · 10 30 kg ≈ 2 · 10 33 g
r = 6378 km ≈ 6 · 10 8 cm
} ρ =
m }
V ≈ 2 · 1033 g/(4 π/3 · 216 · 10 24 cm 3 )
} ρ ≈ 2 · 10 6 g · cm –3
6. 428 694 Zustandsgrößen
Die Oberflächentemperatur ergibt sich aus der spektralen
Energieverteilung.
Die Masse von Sternen lässt sich aus Untersuchungen an
Doppelsternen ermitteln.
Der Radius von Sternen kann aus Untersuchungen an
Bedeckungsveränderlichen oder durch interferometrische
Untersuchungen bestimmt werden.
Die mittlere Dichte von Sternen ergibt sich aus Masse
und Radius.
7. 429 804 Oberflächentemperatur
Zwischen der Oberflächentemperatur eines Sterns und
der Farbe des Lichts, dass wir von ihm wahrnehmen, besteht
ein enger Zusammenhang: Rot leuchtende Sterne
haben eine niedrigere Temperatur als gelb leuchtende
Sterne und gelb leuchtende Sterne eine niedrigere Temperatur
als bläulich leuchtende Sterne. Einer bestimmten
Spektralklasse (Farbe) entspricht ein bestimmter
Temperaturbereich.
8. 429 494 Masse eines Sterns
10. 423 514 Arbeiten im HRD
a) Stern 1: Hauptreihenstern
Stern 2: Riese
Stern 3: Hauptreihenstern
Stern 4: Riese
Stern 5: weißer Zwerg
b) Es handelt sich um einen Riesen.
11. 421 274 HRD-Hauptreihe
a) Oberflächentemperatur steigt, Leuchtkraft wird größer,
Masse und Radius werden größer.
b) Oberflächentemperatur sinkt, Leuchtkraft wird kleiner,
Masse und Radius werden kleiner.
c) Senkrecht: Bei konstanter Oberflächentemperatur
wird die Leuchtkraft größer, Masse und Radius ebenfalls.
Waagerecht: Bei konstanter Leuchtkraft verringert
sich die Temperatur. Masse und Radius werden
größer.
Für die Masse eines Sterns gilt vereinfacht die Beziehung
M = }
a 3
(vereinfachte Kepler-Gleichung). Dabei wird die
2
T
Masse in Vielfachen der Sonnenmasse, der Abstand in
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290 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 567 – 568)
12. 413 934 Leuchtkräfte
Die folgenden Angaben sind in Vielfachen der Sonnenleuchtkraft
gegeben:
1 – L = 0,1 L 3
2 – L = 0,95 L 3
3 – L = 10 000 L 3
4 – L = 3 L 3
13. 413 914 Anderer Stern
Zur Lösung wird das Stefan-Boltzmann-Gesetz benötigt.
Für die Leuchtkraft L gilt:
L = 4 π · R 2 · σ · T 4
Variante 1:
Für zwei Sterne 1 und 2 folgt der Zusammenhang:
L } 1
= L
R 2
1 · T 4 } 2
1 R 2
2 · T 4
2
Mit der bekannten Sonnentemperatur T = 5770 K und
der Angabe, dass die Leuchtkraft des Sterns 1000-fach
höher als die der Sonne sein soll, folgt unmittelbar die
Lösung in Vielfachen des Sonnenradius.
R = 77 R 3 .
Variante 2:
Man verwendet die Sonnenleuchtkraft L = 3,8 · 10 26 W
und die Sonnentemperatur und stellt das Stefan-Boltzmann-Gesetz
nach R um.
R = 77 R 3 .
14. 414 424 Masse-Leuchtkraft-Beziehung
Stern mit fünffacher Sonnenmasse: L = 125 L 3
Stern mit halber Sonnenmasse: L = 0,125 L 3 = 1 } 8 L 3
15. 413 924 Zukunft der Sonne
Die Dichte der Sonne beträgt dann ρ = 8,1 · 10 –7 }
g . cm 3
Auf der Erde kann man diesen geringen Wert in hinreichender
Näherung als „Vakuum“ ansehen.
16. 420 064 Doppelsterne
Genutzt werden kann die Kepler-Gleichung in der Form
M 1 + M 2 = }
4 π 2
G · }
a 3
T 2
oder vereinfacht in folgender Form:
M 1 + M 2 = }
a 3
T 2
Dabei sind die Sternmassen in Vielfachen der Sonnenmasse,
T in Jahren und a in astronomischen Einheiten
anzugeben. Für Sirius A und B erhält man:
a = 3 √ }}
T 2 (M 1 + M 2 )
a = 3 √ }}
(50 a) 2 (2,3 + 1,1)
a = 20,4 AE
Der Abstand zum gemeinsamen Schwerpunkt ergibt sich
aus dem Schwerpunktsatz:
M
} 1
= a 1
M } = a – a 2
2 a }
2 a 2
a 2 = a
}
( M 1
} + 1
M 2 )
20,4 AE
a 2 = }
2,3
} 1,1 + 1
a 2 = 6,6 AE
a 1 = 20,4 AE – 6,6 AE = 13,8 AE
17. 413 894 Rotierende Neutronensterne
Aus dem in der Aufgabe gegebenen Hinweis folgt im
Grenzfall:
v = c = 2 π · f · R
Umstellen nach f ergibt die Lösung:
f = c
} = 4775 Hz
2 π · R
Die kurzperiodischsten Neutronensterne drehen sich
nicht so schnell, man kennt aber durchaus sogenannte
Millisekundenpulsare.
18. 428 974 Ein Planetensystem entsteht
Ähnlich wie ein Stern entsteht auch ein Planetensystem
aus Gas und Staubwolken.
(1) Infolge der Gravitation kommt es zu einer Verklumpung,
wobei sich im Zentrum dieses Bereichs der
künftige Stern befindet.
(2) Die Verklumpung setzt sich fort. Der Gesamtimpuls
des Systems bleibt dabei erhalten. Alle Teilchen
bewegen sich in einer Drehrichtung. Aufgrund der
Kräfte bei Kreisbewegungen in Kombination mit
Gravitationskräften bildet sich eine Art Scheibe
heraus.
(3) Durch Inhomogenitäten bilden sich Bereiche mit
besonders großen Massekonzentrationen heraus.
Das sind die Bereiche, in denen sich ein Stern bzw.
Planeten entwickeln.
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Astrophysik
291
(4) Es entsteht ein Planetensystem mit
− einem Stern,
− Planeten als Massekonzentration,
− einer Vielzahl von Kleinkörper.
Das Alter unseres Sonnensystems wird auf etwa
4,6 Milliarden Jahre geschätzt.
Beachten Sie dabei: Unser Sonnensystem entwickelt sich
wie auch das gesamte Universum weiter.
Wurde nun Licht in einem Stern zum Beispiel bei einem
bestimmten Übergang eines Wasserstoffatoms ausgesendet,
so entsprach die Übergangsenergie zum Zeitpunkt
des Aussendens einer bestimmten Wellenlänge
entsprechend der Beziehung:
λ = }
h · c
E
Je länger das Licht unterwegs ist, bis es uns heute erreicht,
d. h., je weiter der Stern entfernt ist, auf dem das
Licht entstanden ist, desto größer ist die Wellenlänge
in der Zwischenzeit durch die Ausdehnung des Raums
geworden. Diese Verschiebung der Wellenlänge hin zu
größeren Werten wird als Rotverschiebung bezeichnet.
19. 413 964 Ferne Planetensysteme
Es gibt offenbar Planetensysteme, bei denen massereiche
Planeten sehr dicht an ihrer Sonne stehen. Diese
Planeten umkreisen ihr Zentralgestirn auf Bahnen,
die teilweise näher als die Bahn Merkurs an der Sonne
verlaufen.
Anhand der Abbildung meint man zu erkennen, dass
es bei anderen Planetensystemen keine erdähnlichen
Planeten gibt, doch dies ist ein Trugschluss: Die Messgenauigkeit
reicht bislang nur in einigen Ausnahmefällen
aus, um Planeten mit relativ geringen Massen
nachzuweisen.
Große Strukturen im Universum
(LB S. 576)
1. 428 474 Die Milchstraße
Die Milchstraße verläuft u. a. durch folgende Sternbilder:
Einhorn, Fuhrmann, Casseopeia, Cepheus,
Schwan, Adler.
2. 414 394 Massenschätzung
Es gilt der in der Aufgabenstellung beschriebene Ansatz:
M · v 2
} r
= G · M · M Galaxis
}}
r 2
M Sonnenmasse
r Entfernung Sonne-Zentrum der Galaxis
M Galaxis = }
r · v 2
G
= 2,2 · 1041 kg (ca. 10 11 Sonnenmassen)
3. 414 454 Rotverschiebung
Seit dem sogenannten Urknall dehnt sich der Raum des
Universums aus. Dies hat zur Folge, dass die Wellenlänge
von Licht im Laufe der Zeit größer wird.
4. 414 504 Unendlich weit weg?
Diese Hoffnung kann nicht erfüllt werden. Da das Universum
erst seit einer endlichen Zeit existiert, können
wir nicht beliebig weit in das All hinein blicken, sondern
nur so weit, wie die Strecke reicht, die das Licht seit Entstehung
unserer Welt bereits durchlaufen konnte.
5. 425 344 Galaxienflucht
Nach dem Gesetz von Hubble gilt v = H ∙ r und damit:
r = }
v H
Mit v = 0,13 c = 39000 }
km s
r = 39000 }
km s
}}
∙ s ∙ Mpc
75 km
r = 520 Mpc = 5,20 ∙ 10 8 pc
6. 424 484 Lokale Gruppe
erhält man:
Zur lokalen Gruppe gehören u. a. folgende Galaxien:
Milchstraßensystem, kleine und große magellansche
Wolke, Leo I und Leo II, der Andromedanebel (M 31),
NGC 185, NGC 147, NGC 205, … . Bekannt sind über
50 Galaxien, die zur lokalen Gruppe gehören. Alle
diese Objekte befinden sich in einem Umkreis von bis
zu 7 Millionen Lichtjahren. Die Mitglieder der lokalen
Gruppe sind durch Gravitationskräfte aneinander gebunden.
7. 426 934 Außerirdisches Leben
Präsentation zum Thema „Außerirdisches Leben“. Dabei
ist der Aspekt zu beachten, dass Leben in vielfältigen
Formen existieren kann und nicht auf intelligentes
Leben beschränkt werden sollte.
8. 414 434 Zivilisationen im All
Die relativen Häufigkeiten f i , f Z , T sind frei wählbar
– man sollte aber auf eine vernünftige Begründung
achten.
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292 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 578 – 590)
Dies könnte so aussehen:
Höheres Leben gibt es auf der Erde seit ca. 500 Mio.
Jahren, der Mensch entwickelte sich vor ca. 1. Mio. Jahren.
Man könnte aus diesen beiden Zahlen entnehmen,
dass es auf jedem 500-ten Planeten mit Leben eventuell
intelligentes Leben gibt:
f i = 0,002.
Intelligentes Leben gibt es auf der Erde seit ca. 1 Mio.
Jahre, eine technische Zivilisation haben wir seit
ca. 100 Jahren, also:
f Z = 0,0001.
Als Pessimist würde man angesichts der globalen Probleme
eventuell schätzen, dass wir die Lebensspanne
unserer technischen Zivilisation nahezu erreicht haben:
T = 200 a.
(Hinweis: Die Einheit Jahr ist wichtig, damit sich die
Einheiten insgesamt herauskürzen und eine Zahl als
Ergebnis herauskommt!).
Lösung:
N = 2 · 10 –7 .
Das wäre eine extrem pessimistische Schätzung, die vor
allem dadurch zustande kommt, dass in diesem Beispiel
die Lebensdauer einer technischen Zivilisation nur als
sehr kurz angenommen wurde.
3.10 Komplexe Aufgaben
Komplexe Aufgaben (LB S. 578 – 590)
1. 417 074 Sicherheit im Straßenverkehr
a) Zu erläutern und zu begründen sind die drei nachfolgenden
genannten Sicherheitskomponenten.
Knautschzone: Die Knautschzone verlängert bei
einem Crash den „Bremsweg“ der Personen. Längerer
Bremsweg bedeutet kleinere Beschleunigung
und damit nach F = m · a auch eine kleinere Kraft, die
auf die Person wirkt. Darüber hinaus wird durch die
Verformung des Pkw Energie absorbiert.
Sicherheitsgurt mit Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer:
Beim plötzlichen Abbremsen bewegt sich
eine Person aufgrund Ihrer Trägheit weiter in Fahrtrichtung,
wenn keine Gegenkraft wirkt. Sicherheitsgurt
und Gurtstraffer sorgen dafür, dass eine Person
sofort abgebremst wird. Zu große abbremsende
Kräfte, die nur im Bereich des Gurts wirken, können
erhebliche Verletzungen bewirken. Deshalb werden
diese Kräfte durch einen Gurtkraftbegrenzer auf
einen bestimmten Wert begrenzt.
Airbag: Airbags sollen vor allem verhindern, dass
Körperteile auf harte Fahrzeugteile (Armaturenbrett,
Türverkleidung) aufschlagen. Durch Airbags werden
Körperteile, z. B. der Kopf, zusätzlich „weich“ abgebremst.
b) Für den Weg s gilt s = }
a 2 (Δt)2 , für die Beschleunigung
a = }
Δv . Einsetzen von a und Umstellen nach Δt
Δt
ergibt:
s = }
Δv
2 · Δt ·(Δt)2
und damit
Δt = }
2 s
Δv
Δt = }
2 · 0,70 m
50 }
km h
Δt = 0,10 s
Für die Beschleunigung ergibt sich damit:
a = }
Δv
Δt = 50 km h
} 0,1 s
a = 140 }
m s 2
Das bedeutet: Der Airbag wird aktiviert.
2. 419 334 Waagerechter Wurf
a) In x-Richtung gilt: x = v 0 · t (1)
In y-Richtung gilt: y = h 1 – }
g 2 t 2 (2)
Umstellen von (1) nach t und Einsetzen in (2) ergibt:
y = h 1 –
g
}
2 v 0
2 · x 2 (3)
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Komplexe Aufgaben
293
b) Die Wurfweite beträgt 0,90 m.
Die Abwurfhöhe lässt sich aus Gleichung (3) berechnen,
wenn man Wertepaare aus der gegebenen
Wertetabelle einsetzt (2 Gleichungen mit 2 Unbekannten).
Es ergibt sich: h 1 = 0,25 m.
Die Abwurfgeschwindigkeit kann man z. B. so berechnen:
− Aus der Fallhöhe von 0,20 m ergibt sich aus
s = }
g 2 · t 2 die Fallzeit (t = 0,20 s).
− Aus x = 0,8 m und t = 0,20 s erhält man:
v = }
x t = 4,0 }
m s
c) h 2 = h 1 = 25 cm
Die Auftreffgeschwindigkeit des senkrecht nach
unten fallenden Körpers beträgt:
v = g · t
Mit t = √ 2 s
} g
v = g · √ 2 s
} g = √ } 2 s · g
erhält man:
v =
√ }}
2 · 0,25 m · 9,81 m }
s 2
v = 2,2 }
m s
Für die Geschwindigkeit des waagerecht geworfenen
Bauteils erhält man:
v = √ } v x
2 + v y
2
v = √ }}
(4,0 }
m s ) 2 + (2,2 }
m s ) 2
c) Ein Körper bewegt sich gleichförmig und geradlinig,
wenn die Summe der auf den Körper wirkenden
Kräfte null ist. Das ist genau dann der Fall, wenn die
resultierende Kraft in Bewegungsrichtung und die
bewegungshemmenden Reibungskräfte gleich groß
sind.
Mit F = 0 ist nach F = m · a auch a = 0.
4. 415 594 Bewegungen von Pkws
a) a = 3 }
m s 2
v = 50 }
km h = 13,9 }
m s
Damit erhält man als Zeit für die Beschleunigungsphase:
t = v } a
t = 13,9 m s
3,0 }
m s 2
t = 4,6 s
Für den Weg erhält man:
s = }
a 2 t 2
s = 3,0 }
m s
}
2
· (4,6 s) 2
2
s = 32 m
v = 4,6 m } s
Die Geschwindigkeit des waagerecht geworfenen
Bauteils ist wesentlich größer, weil sich bei ihm die
Geschwindigkeit in x-Richtung und die in y-Richtung
vektoriell zusammensetzen.
b) s
Pkw 2
Pkw 1
3. 417 964 Kräfte und mechanische Arbeit
a) Maßstäbliche Skizze.
Rechnerisch ergibt sich:
F = √ }}}
F 1
2 + F 2
2 + 2 F 1 · F 2 · cos α
F = 30,7 MN
b) Bei der Berechnung kann man von der resultierenden
Kraft ausgehen oder die Arbeit für jeden der
Schlepper einzeln berechnen.
W = F · s
W = 30,7 MN · 800 m
W = 24,5 · 10 9 J
50 km }
h
t 2
Pkw 2
c) Pkw 1 liegt bis zum Erreichen von 50 }
km h
folgenden
Weg zurück:
s = }
a 2 t 2
Mit t = } a v erhält man:
s = }
a 2 · }
v 2
= }
v 2
a 2 2 a
t 1
Pkw 1
t
t
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294 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 578 – 590)
s = ( 13,9 m s ) 2
2 · 2,0 }
m s 2
s = 48,3 m
Die Zeit dafür beträgt:
t = }
v a = 13,9 m s
2 }
m = 6,95 s
s 2
Pkw 2 legte in dieser Zeit folgenden Weg zurück:
s 1 = 32 m in 4,6 s (b Aufg. a)
s 2 = 13,9 }
m s ·(6,95 s – 4,6 s) = 32,7 m
Der Gesamtweg in 6,95 Sekunden beträgt damit
64,7 m. Damit entsteht folgende Situation:
Der Abstand der beiden Pkw beträgt mehr als 10 m,
genauer: etwa 12 m.
5. 418 574 Elektrische Feldstrukturen
a)
1
Es gilt:
r = 10 cm
Pkw 1 Pkw 2
48,3 m 60,7 m 64,7 m
r
Q 1 = 3,2 ∙ 10 –9 As |Q 2 | = Q 1
} 2
Q
E 1 = } 1
E 4 π ε 0 r 2 2 = Q } 2
4 π ε 0 r 2
Die Feldstärken sind beide nach rechts gerichtet.
Demzufolge ergibt sich:
E = E 1 + E 2 = 4,3 kV } m
12,4 m
A
E 2
E 1
2
c) Aus sehr großer Entfernung sieht das Feld wie das
einer einzelnen, positiven Punktladung mit Q 1/2 aus.
d) Gewitterentstehung:
Durch vertikale Luftströmungen von Wassertröpfchen
und leichten Eis oder Staubpartikeln kommt es
zur Ladungstrennung innerhalb einer Wolke, z. B.
oben positiv und unten negativ. Die Erdoberfläche
wird durch Influenz entgegengesetzt zur Wolkenunterseite
geladen. Durch die hohe Feldstärke kommt
es zu Entladungen in Form von Blitzen. Dabei weitet
sich ein anfangs sehr dünner Entladungskanal von
oben und unten her zu einem Plasmakanal mit sehr
hoher Stromstärke.
Xerografie:
Eine Metalltrommel ist mit einem Halbleiter beschichtet,
der bei Beleuchtung leitend wird.
1. Schritt: Die Beschichtung wird im Dunkeln über
Sprühentladung bei hoher Spannung geladen.
2. Schritt: Die Trommel wird über eine Optik je nach
Schwärzung der Vorlage belichtet und dabei werden
die hellen Teile entladen.
3. Schritt: Geladene Tonerteilchen werden von den
geladenen Trommelteilen angezogen.
4. Schritt: Das aufgedrückte Papier nimmt den Toner
auf.
Piezoelektrischer Effekt:
Phänomen: Wenn ein Kristall (z. B. ein Quarz) zusammengedrückt
wird, entsteht zwischen den Druckflächen
eine Spannung, die umso größer ist, je stärker
die Kontraktion ist.
Erklärung: Der Kristall ist aus unterschiedlichen Ionen
aufgebaut, die unterschiedlich geladen sind. Bei der
Verformung werden die Ionen gegenüber ihrer elektrischen
Gleichgewichtslage verschoben. Dadurch
entsteht in der Grenzschicht eine Raumladung.
b)
6. 415 424 Ein Plattenkondensator
B
C
a) Für die Berechnung der Kapazität gilt:
C = ε r · ε 0 · }
A d
Mit den Werten ergibt sich:
C = 1,00 · 8,85 · 10 –12 }
F m · }}
0,12 m · 0,12 m
0,008 m
1
A
2
C = 1,6 · 10 –11 F = 16 pF
Die Ladung lässt sich so berechnen.
Aus C = }
Q ergibt die Umformung:
U
Q = C · U
Mit den Werten ergibt sich:
Q = 1,6 · 10 –11 F · 230 V
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Komplexe Aufgaben
295
Q = 3,7 · 10 – 9 As
b) Für einen Plattenkondensator gilt:
E = U } d
E = }
230 V
0,008 m = 2,9 · 104 }
V m .
Für die im Feld gespeicherte Energie gilt:
E = }
1 2 C · U 2
E = }
1 16 pF ·(230 V)2
2
E = 4,2 · 10 –7 F · V 2
E = 4,2 · 10 –7 J
c) Die angeschlossene Spannung ändert sich nicht.
Befindet sich zwischen den Platten ein Dielektrikum
mit ε r = 3,5 ,so erhöht sich die Kapazität auf
den 3,5-fachen Wert. Entsprechend verändert sich
auch die Ladung auf den Platten des Kondensators
auf den 3,5-fachen Wert. Die elektrische Feldstärke
ändert sich nicht, da Spannung und Abstand der
Platten gleich bleiben.
Die gespeicherte Energie ist wegen E = }
1 2 C · U 2
3,5-mal größer. Ab abgetrennter Spannungsquelle
gilt: Da keine Ladungen ab- oder zufließen, ist die
elektrische Ladung konstant. Die Kapazität erhöht
sich bei ε r = 3,5 um den Faktor 3,5.
Aus C = }
Q U bzw. U = }
Q folgt:
C
Die Spannung verringert sich um den Faktor }
1 3,5 .
Entsprechendes gilt wegen E = }
U für die Feldstärke
d
und wegen E = }
1 2 C · U 2 auch für die im Kondensator
gespeicherte Energie.
c) Hängt man ein mit der Probeladung q geladenes
Kügelchen in den Kondensator, wird es durch die
Feldkraft ausgelenkt. Dabei zeigt die Resultierende
aus elektrischer Kraft und Gewichtskraft in die gleiche
Richtung wie der gespannte Faden.
Es gilt:
tan φ = }
F sowie sin φ =
F }
x G l
Für die elektrische Feldstärke E gilt:
E = }
F (1)
q
Wegen der kleinen Winkel kann man sin α = tan α
setzen. Damit gilt:
F
} F G
= x }
l
φ
oder F = x · F G
} l
Einsetzen in (1) ergibt:
x
l
F G
φ
E = x · F G
} q · l
Alle rechts stehenden Größen können bestimmt und
damit kann die Feldstärke ermittelt werden.
F
(2)
7. 426 164 Experiment mit einem Kondensator
a) Für die Kapazität des Kondensators gilt:
C = ε 0 · ε r · A }
d
C = 8,85 · 10 –12 · 1 ·}
π · 0,122
0,020 F
C = 20 pF
b) Beim Auseinanderziehen der Kondensatorplatten
gelten die Formeln:
σ = }
Q A sowie σ = ε 0 · E .
Darin ist σ die Flächenladungsdichte. Wenn die
Kondensatorplatten auseinander gezogen werden,
nachdem die Spannungsquelle abgetrennt wurde,
bleibt die Ladung Q erhalten.
Die Flächenladungsdichte ändert sich nicht. Deshalb
bleibt auch die elektrische Feldstärke konstant.
8. 415 544 Zusammenhang zwischen Q und U
a) An den Messkurven erkennt man den linearen Zusammenhang
zwischen Plattenladung Q und Spannung
U:
Q = C · U
Wegen C = ε 0 · ε r · }
A gehört d
d
1 zum Kondensator
mit dem kleineren Plattenabstand, also der größeren
Kapazität und der steileren Geraden A.
b) Wenn die elektrische Feldstärke E einen zu großen
Wert erreicht, wird die Luft leitend. Es kommt zu
einer elektrischen Entladung im Kondensator. Wegen
E ~ U kann ein Kondensator nur bis zu einer maximalen
Spannung aufgeladen werden. Bei diesem Wert
endet der Graph.
c) Für die in einem Kondensator gespeicherte Energie
gilt:
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296 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 578 – 590)
E = 1 }
2 C · U 2
Der Energieinhalt des Kondensators sinkt von anfangs
E 1 = }
1 2 C · U 1 2 = }
1 2 · 1,0 · 3,02 J = 4,5 J
bis die LED erlischt auf
Diagramm 4:
Der Graph ist keine Gerade, d. h. der Anstieg
(Beschleunigung) ist hier nicht konstant.
Diagramm 4 ist nicht geeignet.
10. 416 594 Die magnetische Flussdichte
E 2 = }
1 2 C · U 2 2 = }
1 2 · 1,0 · 1,52 J = 1,125 J.
Wegen Δ E = P · Δ t gilt für die mittlere
Leistung P = 0,02 W.
Δ t = Δ E } P
= }
3,375 J = 169 s.
0,02 W
Die Diode leuchtet somit etwa 2 Minuten und
50 Sekunden.
9. 417 864 Eine Ladung im Feld
a) Berechnung der Geschwindigkeit:
Nach dem Energieerhaltungssatz gilt:
Q ∙ U = }
1 2 m · v 2
Daraus folgt:
v = √ } 2 Q · U
} m
v = √ }}
2 · 5 · 10 –9 As · 10 4 V
}}
3 · 10 – 6 kg
≈ 5,8 m } s
a)
40
35
30
25
20
15
10
5
Die Kraft F ist näherungsweise proportional zur
Stromstärke I. Die Steigung der eingezeichneten
Geraden beträgt:
F
}
I
F in mN
0
0 1 2 3 4 5
= 7,00 mN }
A
I in A
Für die magnetische Flussdichte gilt bei der gegebenen
Leiterlänge l = 8,0 cm:
b) Da das elektrische Feld innerhalb des Plattenkondensators
konstant ist, wirkt auch eine konstante
Kraft auf das Kügelchen. Es bewegt sich demzufolge
gleichmäßig beschleunigt.
Trifft es auf die rechte Platte, gibt es seine Ladung
ab, wird neu (mit anderer Polung) aufgeladen und
dadurch mit einer betragsmäßig gleichgroßen und
konstanten Kraft nach links beschleunigt. Da die
Kugel ohne Energieverluste an der rechten Platte
reflektiert wird, bleibt der Betrag der Geschwindigkeit
erhalten und die Kugel wird konstant weiter
beschleunigt.
Diagramm 1:
Nach der Reflexion wird die Geschwindigkeit (betragsmäßig)
größer und nicht wie im Diagramm
dargestellt kleiner. Diagramm 1 ist nicht geeignet.
b)
B = }
F I · l = }
F I · }
1 l
B = 7,00 }
mN
A · 1
}
0,080 m
B = 87,5 mT
N
U
Diagramm 2:
Richtungswechsel der Geschwindigkeit stimmt, aber
die Beschleunigung ist auf dem Rückweg kleiner (Betrag
des Anstiegs). Diagramm 2 ist nicht geeignet.
Diagramm 3:
Der Vorzeichenwechsel der Geschwindigkeit ist
richtig dargestellt und der Betrag des Anstiegs (Beschleunigung)
in beiden Phasen ist gleich. Die physikalischen
Verhältnisse werden richtig dargestellt.
S
Eine stromdurchflossene Leiterschaukel hängt mit
ihrer Unterkante im senkrecht verlaufenden Magnetfeld
eines Hufeisenmagneten. Sie erfährt unter dem
Einfluss der Lorentzkraft F L und der Gewichtskraft
F G eine Auslenkung. Dabei zeigt die Resultierende
aus beiden Kräften in die gleiche Richtung wie die
seitlichen Schnüre der Schaukel. Es gilt:
tan φ = F L
} sowie sin φ =
F }
x G l
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Komplexe Aufgaben
297
φ
l
b) Ein Leiterstück wird so in das Magnetfeld gebracht,
dass es sich senkrecht zu den magnetischen Feldlinien
befindet. Fließt durch das Leiterstück der Länge
l ein Strom bestimmter Stromstärke I, dann wirkt auf
das Leiterstück eine Kraft F, die mit einem Kraftmesser
gemessen werden kann. Es gilt:
x
F G
Leiter
φ
F L
F = l · I · B
Daraus ergibt sich:
B = }
F l · I
Alle rechts stehenden Größen können gemessen
werden.
Für kleine Auslenkungen gilt sin φ = tan φ und
damit:
x
} l = F L
} bzw. F
F L = F G · }
x G l .
Die Größen rechts sowie die Stromstärke I können
gemessen werden.
c) Ein Magnetfeld durchdringt senkrecht ein Halbleiterplättchen
oder einen Metallstreifen. Wird dieser
Leiter von einem Strom durchflossen, so kann an den
seitlichen Anschlüssen 1 und 2 des Leiters eine Spannung
gemessen werden.
I
B
v
+
–
1
2
–
U H
12. 417 484 Spannung am geraden Leiter
a) Für die induzierte Spannung gilt U ind = B · l · v.
Da die Spannung mit einem hochohmigen Messgerät
gemessen wird, fließt kein Strom und keine bremsende
Lorentzkraft wirkt auf den Stab. Daher steigt
die Geschwindigkeit v linear an.
Die beiden Diagramme (1) und (3) kommen deshalb
nicht infrage.
Diagramm (2) ist dann richtig, wenn der Leiter zum
Zeitpunkt 0 aus der Ruhe startet. Diagramm (4) ist
dann richtig, wenn der Leiter zum Zeitpunkt 0 bereits
eine Anfangsgeschwindigkeit hat.
b) Jetzt kommt es zu einem Induktionsstrom, der nach
der lenzschen Gesetz seiner Ursache entgegenwirkt
und den Stab abbremst. Je schneller der Stab wird,
desto größer wird die bremsende Kraft, bis beide
Kräfte im Gleichgewicht sind und der Stab mit konstanter
Geschwindigkeit weiter gleitet.
Damit ergibt sich folgendes t-I-Diagramm:
I
Die Elektronen mit der Geschwindigkeit v werden
im magnetischen Querfeld der Flussdichte B von der
Lorentzkraft F L = B · e · v abgelenkt.
Durch die Ladung baut sich ein elektrisches Feld E
auf, bis die elektrische Feldkraft F el und die Lorentzkraft
F L den gleichen Betrag haben.
t
11. 414 964 Zeitlich konstantes magnetisches Feld
a) Das Feldlinienbild eines Hufeisenmagneten sieht
etwa so aus:
N
13. 417 784 Elektronen im magnetischen Feld
a) Die Gleichung ergibt sich aus folgender Überlegung:
Bei der Bewegung von geladenen Teilchen in einem
homogenen Magnetfeld wirkt die Lorentzkraft als
Radialkraft. Es gilt also:
Radialkraft = Lorentzkraft
S
m · v
}
2
= Q · v · B
r
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298 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 578 – 590)
Die Vereinfachung und Umformung der Gleichung
ergibt:
m · v
} = Q · B
r
oder
Q
} m = }
v B · r
Für ein Elektron ist Q = e und damit:
e
} m = }
v B · r
Mit den gegebenen Werten erhält man:
e
}
m = 1,7 · 10 7 }
m s
}}
1,4 · 10 –3 T · 0,074 m
e
} m = 1,64 · 1011 }
C kg
Der Tabellenwert beträgt 1,76 · 10 11 C }
kg .
b) Im gegebenen Falle wirkt auf die Elektronen eine
konstante Kraft (Lorentzkraft) stets senkrecht zur
Bewegungsrichtung. Die Lorentzkraft wirkt demzufolge
als Radialkraft. Damit ist die Bahn kreisförmig.
c) Protonen haben den gleichen Betrag der Ladung
wie Elektronen, ihre Masse ist aber etwa 1800-mal so
groß. Das bedeutet:
− Der Betrag der Lorentzkraft verändert sich nicht.
− Wegen der größeren Masse ist aber der Radius der
Kreisbahn bei ansonsten gleichen Bedingungen
größer als bei Elektronen.
14. 417 674 Induktion in einer Leiterschleife
a) Diagramm (4) ist die richtige Darstellung.
b) Die induzierte Spannung wird mit der Formel
U ind = B · l ·v berechnet. Der Drahtrahmen bewegt
sich mit konstanter Geschwindigkeit. Folglich sind
die induzierten Spannungen konstant bzw. null und
nicht an- oder absteigend wie in den Diagrammen
(2) und (3).
Was unterscheidet die Diagramme (1) und (4)?
In Diagramm (4) sind alle Zeitabschnitte gleich lang,
während in Diagramm (1) die Zeit, in der keine Spannung
gemessen werden kann (also die Zeit, in der
sich der Drahtrahmen ganz im Magnetfeld befindet)
kürzer als die Zeiten ist, in denen eine Spannung
gemessen werden kann (Ein- bzw. Austrittsphase des
Drahtrahmens).
Die Geschwindigkeit beträgt v = 16 }
cm s , der
Rahmen ist zu Beginn 8,0 cm vom Magnetfeld
entfernt. Nach 0,5 s wird das Magnetfeld erreicht
und eine Spannung induziert. Da der Rahmen eine
Seitenlänge von ebenfalls 8,0 cm hat, dauert auch
die Eintrittsphase 0,5 s. Für die restlichen 8,0 cm im
Magnetfeld werden nochmals 0,5 s benötigt, die
Austrittsphase dauert schließlich ebenfalls 0,5 s. Diagramm
(4) ist damit die richtige Lösung.
c) | U ind | = B · l · v = 0,5 T · 0,080 m · 0,16 m · s –1
= 6,4 mV.
Diese Spannung wird beim Eintritt und beim Austritt
induziert, die Polarität ist verschieden, da zuerst
rechts und dann links die Spannung induziert wird.
Befindet sich im Stromkreis ein Widerstand von 5 Ω,
so misst man die Stromstärke:
I in mA
I = U ind
} R
1,3
0
–1,3
± 6,4 mV
= } = ± 1,3 mA
5,0 Ω
d) Die Kraft auf einen stromdurchflossenen Leiter der
Länge l wird mit der Formel F L = B · I · l berechnet:
F L = 0,5 T · 1,28 mA · 0,080 m
F L = 0,051 mN = 51 μN
Wegen des lenzschen Gesetzes ist die Kraft immer
der Ursache entgegengesetzt, d. h. dass die Kraft im
Gegensatz zur Spannung bzw. Stromstärke immer
das gleiche Vorzeichen hat.
F in μN
51
0
15. 415 674 Rotation einer Leiterschleife
1
t in s
a) Bei der Rotation des Drahtrahmens wird in den
beiden achsenparallelen Leiterstücken der Länge
l = 8,0 cm eine Spannung induziert, da hier Elektronen
längs des Leiters verschoben werden können.
Bewegt sich die obere Kante des Drahtrahmens nach
unten, so erfahren die Elektronen wegen der UVW-
Regel eine Kraft nach links.
Entsprechend erfahren die Elektronen der unteren
Kante eine Kraft nach rechts. Die beiden anderen
Seiten tragen nichts zur Induktionsspannung bei,
da hier die Elektronen quer zum Leiter verschoben
werden. Der Maximalwert der Spannung wird mit
der Formel U = 2 · B ·l · v berechnet.
2
1 2
t in s
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Komplexe Aufgaben
299
Der Faktor 2 folgt aus der Tatsache, dass die Spannungen
in der oberen und der unteren Hälfte des
Drahtrahmens addiert werden; v ist der Betrag der
Umdrehungsgeschwindigkeit, für den gilt:
v = }
2 π · r = 2 π ·r · f
T
v = 2 π · 0,040 · 20 m } s
den halben Wert. Außerdem wird die Periodendauer
verdoppelt.
0,4
0,2
U in V
v = 5,03 m } s
Beim Radius ist zu beachten, dass man nur die Hälfte
der Seitenlänge einsetzt.
0
0,2
0,02 0,04
0,06 0,08 0,1
t in s
0,4
v i
α
α
v ù
v
B
16. 415 514 Selbstinduktion und Transformator
a) I = }
U R
I = }
12 V
50 Ω = 0,24 A
U = I · R
Wegen der Anfangsbedingung ist der Winkel α zum
Zeitpunkt t = 0 s null. Die Geschwindigkeitsfunktion
lautet deshalb (b Abb.):
v (t) = v · sin (2 π · f · t )
Für die Spannungsfunktion folgt:
U (t) = 2 · B · l · v (t) = 2 ·B · l · v ·sin(2 π · f · t )
U (t) = 2 · 0,5 · 0,080 · 5,03 V · sin (2 π · 20 s –1· t)
U (t) = 0,40 V · sin (40 π · s –1 · t )
v ù = v · sin α
b) Es entsteht eine sinusförmige Wechselspannung mit
dem Scheitelwert 0,40 V.
0,4
0,2
0
0,2
0,4
U in V
0,02 0,04
0,06 0,08 0,1
t in s
c) Wird die Frequenz halbiert, so sinkt der Betrag
der Geschwindigkeit auf die Hälfte und wegen
U = 2 · B · l · v sinkt der Scheitelwert der Spannung auf
U = 0,24 A · 1 = 0,24 V
b) Mit Veränderung der Stromstärke ändert sich die
Stärke des Magnetfelds der Spule. Nach dem Induktionsgesetz
entsteht dadurch zwischen den Enden der
Spule eine Induktionsspannung, die in der Physik als
Selbstinduktionsspannung bezeichnet wird.
Für die Selbstinduktion gilt:
U i = – L · ΔI }
Δt = 0 · r · N 2 · A
} l
· ΔI }
Δt
Soll U i kleiner sein, so muss man zum Beispiel die
Länge l der Spule vergrößern.
c) Aufbau: siehe Skizze
Wirkungsweise:
An die Primärspule
wird eine Wechselspannung
angelegt.
Dadurch entsteht
um die Primärspule
U 1 N 1 N 2 U 2
und damit im Eisenkern ein sich ständig änderndes
Magnetfeld, das auch die Sekundärspule durchsetzt.
Dadurch wird nach dem Induktionsgesetz in der
Sekundärspule eine Spannung induziert.
d) Es gilt:
Eisenkern
U } 1
= N 1
U }
2 N 2
Wenn die Sekundärspannung U 2 10-mal so groß wie
U 1 sein soll, dann muss auch die Sekundärwindungszahl
10-mal so groß wie die Primärwindungszahl
sein.
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300 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 578 – 590)
17. 417 884 CD als Beugungsgitter
a) Auf dem Schirm ergibt sich ein Interferenzmuster, so
wie man es bei der Nutzung eines optischen Gitters
beobachten kann.
b) Für die Wellenlänge erhält man:
k · λ
} b = }
sK a
λ = }
sK a · b
λ = 0,086 m · 1,6 · 10– 6 m
}}
0,20 m
λ = 688 nm
Bei genauerer Betrachtung der geometrischen
Verhältnisse am Gitter findet man für ein Maximum
die Beziehung:
b
sin α k = Δ s k
}
b .
α k
Δs
Mit der Bedingung Δ s = k · λ folgt die Gleichung
sin α k = }
k · λ , mit der sich die Wellenlänge
b
bestimmen lässt.
c) Grüner statt roter Laser: Da die Wellenlänge von
grünem Licht kleiner ist als die von rotem Licht, sind
die Maxima näher zusammen. Bei Verwendung einer
DVD ist die Gitterkonstante kleiner, der Abstand der
Maxima demzufolge größer als bei einer CD.
19. 414 634 Wellenlänge von Licht
a) Die Experimentieranordnung könnte so gestaltet
sein:
Spalt
Gitter
Schirm
18. 416 794 Interferenz am Gitter
a)
Die Sekundärstromstärke beträgt dann nur etwa ein
Zehntel der Primärstromstärke (Energieerhaltungssatz).
Quecksilberdampflampe
Kondensor
Spalt
Linse
großer
Gitter
Abstand
Schirm
1
2
3
1
2
3
P
Hauptmaximum k-ter Ordnung
Hauptmaximum 0-ter Ordnung
b) Folgende Größen sind direkt messbar:
e – Abstand Schirm – Gitter
s k – Abstand der 0-ten Ordnung zur k-ten
Ordnung der Spektrallinie auf dem
Schirm.
Es gilt tan α = }
sk e .
b
Gitter
α k
e
e
Schirm
s k
s K
Lichtquelle
Abbildungslinse
Durch die Lichtquelle wird ein Spalt ausgeleuchtet.
Dieser Spalt wird mit einer Sammellinse (Abbildungslinse)
auf dem Schirm scharf abgebildet. Anschließend
wird hinter die Linse ein Gitter gesetzt. Auf
dem Schirm ist ein Interferenzmuster zu sehen.
b) Beim Maximum 0. Ordnung besteht zwischen den
von verschiedenen Spalten ausgehenden Wellen kein
wellenlängenabhängiger Gangunterschied.
Für die Maxima 1. Ordnung und für die höherer
Ordnung gilt:
sin α K = }
k · λ
b
Das bedeutet: Der Winkel k , unter dem ein Maximum
auftritt, ist abhängig von der Wellenlänge λ.
Bei rotem Licht (große Wellenlänge) ist der Winkel
größer als bei blauem Licht (kleine Wellenlänge).
Bei Verwendung von weißem Licht entsteht in jeder
Ordnung (außer in der nullten Ordnung) ein kontinuierliches
Spektrum.
c) Es gilt allgemein:
k · λ
} b = }
sK e
Für die 1. Ordnung erhält man:
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Komplexe Aufgaben
301
λ
}
b = }
s1 e
oder
v = 4,7 · 10 5 m Vergrößert man die Frequenz des Lichts, so erhöht
} s
sich die notwendige Gegenspannung für I = 0.
21. 428 744 Betrachtungen zum Fotoeffekt
λ = b · }
s1 e
a) Wegen des äußeren lichtelektrischen Effekts werden
durch die Photonen Elektronen aus dem Katodenmaterial
λ = 8,00 · 10–5 m · 6,25 · 10 –3 m
}}
0,650 m
λ = 769 nm
herausgelöst. Es gilt folgende Energiebilanz:
E Photon = W Ablöse + E kin, Elektron
20. 418 324 Der fotoelektrische Effekt
Damit Elektronen herausgelöst werden können,
muss die Energie des Photons E Photon ≥ W Ablöse
sein. Bei der entsprechenden Energie der Photonen
erhalten die Elektronen die Energiedifferenz
a) Aus h ∙ f G = W A folgt:
E Photon – W Ablöse = E kin, Elektron als kinetische
f G = W A
Energie.
}
h
f G = 4,27 ∙ 1,602 ∙ 10–19 J
}} = 1,03 ∙ 10 15 Die austretenden Elektronen besitzen demzufolge
Hz
6,626 ∙ 10 –34 Js
eine bestimmte maximale kinetische Energie. Es
Damit erhält man als Grenzwellenlänge:
fließt ein Strom, der durch die angelegte Gegenspannung
beeinflusst wird. Vergrößert man die Gegen-
λ = }
c f
spannung zwischen Katode und Anode, so werden
λ = 3,00 ∙ 108 m s
die Elektronen durch das Gegenfeld stärker abgebremst.
Wenn die kinetische Energie der Elektronen
} = 291 nm
1,03 ∙ 10 15 Hz
Licht mit einer Wellenlänge von 800 nm hat eine
Energie von:
nicht mehr ausreicht, um das Gegenfeld zu überwinden,
ist die Stromstärke null. Für den Grenzfall
E = }
h∙ c
(maximale Energie) gilt:
λ
e · U = W
E = 6,626 ∙ 10–34 Js ∙ 3 ∙ 10 8 }
m kin, Elektron
s
}}
800 ∙ 10 –9 m
E = 2,48 ∙ 10 –19 Hz = 1,55 eV
b) Es gilt:
E Photon = h · f = W Ablöse + E kin, Elektron
Die Energie bei λ = 400 nm ist doppelt so groß, also
3,1 eV. Beide Werte liegen deutlich unter dem Wert Zunächst kann man aus c = λ · f die Frequenz des
für die Austrittsarbeit (bei Zink: 4,27 eV). Damit kann Lichts berechnen. Es ergibt sich:
bei Verwendung von sichtbarem Licht bei Zink kein
Fotoeffekt auftreten.
f = }
c λ = 3 · 10 8 m s
} 2,5 · 10 –7 m 1015 Hz
Daraus erhält man:
b) Bei λ = 254 nm beträgt die Energie der Photonen:
E Photon = h · f = 6,63 · 10 – 34 Js · 1,2 · 10 15 s –1
E = }
h∙ c
λ
E
E = 6,626 ∙ 10–34 Js ∙ 3 ∙ 10 8 }
m Photon = 7,96 · 10 –19 J = 4,96 eV
s
}}
254 ∙ 10 –9 m
Mit der gegebenen kinetischen Energie der Elektronen
E = 4,89 eV
Damit beträgt die kinetische Energie des herausgelösten
ergibt sich die Ablösearbeit zu:
W Ablöse = 3,2 eV
Elektrons:
E kin = 4,89 eV – 4,27 eV = 0,62 eV
Daraus kann man die Geschwindigkeit des Elektrons
berechnen:
c) Durch die Intensitätserhöhung wird der gemessene
Fotostrom größer, d. h. es werden mehr Elektronen
herausgelöst.
Diese Erhöhung der Intensität bewirkt aber keine
E kin = }
1 2 m ·v 2
Veränderung der maximalen Energie der herausgelösten
Elektronen des Lichts; die Gegenspannung
Die Umstellung nach v ergibt:
v = √ } für I = 0 bleibt gleich.
2 E } kin
Schlussfolgerung: Die (maximale) kinetische Energie
m
der herausgelösten Elektronen hängt nicht von der
v = √ }}
2 · 0,62 · 1,602 · 10 –19 J
Intensität des Lichts ab.
}}
9,109 · 10 –31 kg
Schlussfolgerung: Die maximale kinetische Energie
des Fotoelektronen steigt an.
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302 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 578 – 590)
d) Nach dem Wellenmodell der klassischen Physik
entspricht eine Intensitätserhöhung des Lichts einer
größeren Energie der Welle. Demzufolge müssten
im Experiment durch eine Intensitätserhöhung
auch die kinetische Energie der herausgelösten
Elektronen und die notwendige Gegenspannung
für I = 0 größer werden. Dies ist nicht der Fall.
e)
2
1
0
–1
–2
E kin in eV
Aus dem Diagramm ist ablesbar:
− Die Austrittsarbeit beträgt etwa 2,0 eV.
− Das plancksche Wirkungsquantum (Anstieg) hat
einen Wert von etwa
h = Δ E kin
}
Δ f
= 2,0 · 1,602 · 10–19 J
}} = 6,7 · 10 –34 J · s
4,7 · 10 14 Hz
Das liegt nahe am Tabellenwert von 6,626 · 10 –34 J · s.
Hinweis: Die Berechnung kann auch mithilfe der
gegebenen Werte erfolgen.
22. 416 474 Neutronen als Quantenobjekte
a) 4 2 He + 9 4 Be g 12 6 C + 1 0 n
b) ΔE B = Δm · c 2
ΔE B = ( m He + m Be – m C – m n) · c 2
ΔE B = (4,002603 + 9,012182 – 12,00000
– 1,008665) u · c 2
ΔE B = 5,70 MeV > 0
Die Reaktion kann also ablaufen. Es wird Energie
freigesetzt.
c) Die α-Teilchen benötigen eine ausreichend hohe
kinetische Energie, um die Coulombabstoßung zu
überwinden.
d) Aus E = }
p 2
2 m und p = }
h λ
2 4 6
f in 10 14 Hz
folgt: E = h 2
}
2 m ∙ λ 2
e) Aus E = h
}
2
folgt:
2 m ∙ λ 2
λ = h
√ } 2 E ∙ m
6,626 · 10
λ =
–34 Js
√ }}}}
4,5 · 10 6 · 1,602 · 10 –19 J · 1,674 · 10 –27 kg
λ = 1,3 · 10 –14 m ! 10 –10 m (bei E = 4,5 MeV)
Damit sind diese Neutronen zu energiereich, um
Strukturen von Atomgröße untersuchen zu können.
f) Bei Stoßprozessen mit Stoßpartnern etwa gleicher
Masse findet maximaler Impuls- und damit maximaler
Energieübertrag statt. Daher geben die
Neutronen bereits bei wenigen Stößen mit den im
Wasser zahlreich vorhandenen Wasserstoffkernen
ihre Energie ab. Bei Blei tritt aufgrund der hohen
Kernmassen nur eine vergleichsweise geringe Wirkung
auf. Ein Magnetfeld hat keinen Einfluss auf die
Energie der Neutronen. eine zweckmäßige Variante
wäre: Abbremsen der Neutronen durch eine (dünne)
Wasserschicht.
g) Aus p = m ∙ v = }
h λ
v = }
h λ ∙ m
v =
folgt:
6,626 ∙ 10 –34 Js
}}}
0,1 ∙ 10 –9 m ∙ 1,675 ∙ 10 –27 kg
v = 4,0 ∙ 10 3 m } s
Das bedeutet: Für einen Weg von 250 m benötigen
die Neutronen weniger als eine Zehntelsekunde.
Demzufolge spielt die Halbwertszeit von 11,7 Minuten
keine nennenswerte Rolle. Der Anteil der zerfallenden
Neutronen ist vernachlässigbar.
23. 410 354 Elektronen als Quantenobjekte
a) Bei Quantenobjekten gilt für die Wellenlänge
λ = }
h p
und für den Impuls
p = m e · v
Aufgrund der Energieerhaltung beim Beschleunigungsvorgang
gilt:
1
} 2 m e · v e 2 = e · U
Damit erhält man für die Geschwindigkeit:
v =
√ } 2 · e · U
} m e
Mit den Werten folgt:
v = √ }}
2 · 1,6 · 10 –19 As · 5 · 10 4 V
}} ≈ 1,33 · 10 8 }
m 9,11 · 10 –31 kg
s .
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Komplexe AufgabenKomplexe Aufgaben
303
Daraus ergibt sich für den Impuls:
p = m · v
p = 1,21 · 10
–22 kg · m
} .
s
Mit diesen Werten erhält man die de-Broglie-
Wellenlänge der Elektronen zu:
6,63 · 10
λ =
–34 Js
}} = 5,5 pm .
1,21 · 10 –22 kg · m
} s
b) Da die Entfernung zwischen Doppelspalt und Schirm
wesentlich größer ist als der Abstand benachbarter
Interferenzstreifen, gelten die bekannten geometrischen
Beziehungen am Doppelspalt.
Mit b = 100 nm, e = 5 cm und dem Abstand
zweier benachbarter Maxima s = 2,75 μm folgt
λ
aus } b = }
s die Wellenlänge λ = s · b
e
} zu 5,5 pm.
e
Das Experiment steht im Einklang mit der Theorie.
Die frei werdende Energie beträgt dann:
E = Δ m · c 2
E = 0,3275 · 10 –27 kg · (3· 10 8 }
m s ) 2
E = 2,9 · 10 –11 J = 180 · 10 6 eV = 180 MeV
d) Abschirmung: Durch die Abschirmung wird Kernstrahlung
absorbiert.
Kontrollierte Ableitung radioaktiver Stoffe: Es dürfen
nur bestimmte Mengen unter Einhaltung von
vorgegebenen Grenzwerten abgeleitet werden.
25. 416 224 Kernstrahlung
a) 212 Bi g 4 α + 208 Tl
83 2 81
212
Bi g 0 e + 212 Po
83 –1 84
c) Elektronen zeigen hier deutliche Eigenschaften von
Quantenobjekten. Das Verhalten einzelner Quantenobjekte
(Auftreffpunkt auf dem Schirm) kann
in der Regel nicht vorhergesagt werden. Es können
aber Wahrscheinlichkeitsaussagen über die Auftreffpunkte
getroffen werden. Wenn mehr Elektronen
betrachtet werden, überlagern sich die Wahrscheinlichkeiten
und es entstehen die typischen Intensitätsverteilungsmuster
(Interferenzstreifen).
b) Nachfolgend sind einige mögliche Vergleichs aspekte
genannt:
Alphastrahlung
besteht aus doppelt positiv
geladenen Heliumkernen.
wird schon durch Papier
absorbiert (geringes
Durchdringungs vermögen).
Betastrahlung
besteht aus Elektronen.
hat ein etwas größeres
Durchdringungsvermögen
als Alphastrahlung.
24. 415 734 Kernumwandlungen des radioaktiven
Isotops U-235
a) Beschrieben werden können Filmdosimeter oder
Zählrohr.
kann in elektrischen und
magnetischen Feldern
abgelenkt werden.
hat eine große biologische
Wirksamkeit
(Q = 20).
kann in elektrischen und
magnetischen Feldern
abgelenkt werden.
hat eine geringe biologische
Wirksamkeit
(Q = 1).
b) 235
92 U g 4 2 α + 231
90 Th
c) Die Reaktionsgleichung lautet:
1
n + 235 U g 144 89
Ba + Kr + 3 1 n
0 92 56 36 0
Es wird zunächst der Massendefekt bestimmt:
Links:
Rechts:
1,674 928 6 · 10 –27 kg
+ 390,216 09 · 10 –27 kg
391,891 018 6 · 10 –27 kg
3 · 1,674 928 6 · 10 –27 kg
+ 238,938 37 · 10 –27 kg
+ 147,600 37 · 10 –27 kg
391,563 525 8 · 10 –27 kg
Der Massendefekt beträgt demzufolge:
Δm = 0,327 492 8 · 10 –27 kg
c) Die Aufgabe kann in unterschiedlicher Weise gelöst
werden:
Variante a: Die angegebene Zeit ist das Vierfache der
Halbwertszeit. Also sind noch nicht zerfallen:
− nach T 1/2 : 50 %
− nach 2 T 1/2 : 25 %
− nach 3 T 1/2 : 12,5 %
− nach 4 T 1/2 : 6,25 %
Demzufolge sind 100 % – 6,25 % = 93,75 % der ursprünglich
vorhandenen Atomkerne zerfallen.
Variante b: Man kann bei der Lösung auch vom Zerfallsgesetz
ausgehen:
N = N 0 · e – }
ln 2 · t
T 1/2
N = N 0 · e
– ln 2 · 242,4 min }}
60,6 min
N = N 0 · 0,0625
N
} = 0,0625 oder 6,25 %
N 0
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304 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs (LB S. 578 – 590)
d) Für die Energie gilt:
E = }
1 2 m · v 2
Daraus ergibt sich:
v = √ } 2 E
} m
v = √ }}
2 · 6,08 · 10 6 · 1,602 · 10 –19 J
}}
6,644 781 · 10 –27 J
v = 1,71 · 10 7 m } s
b)
E 1 = –13,6 eV
E 2 = –3,40 eV
E 3 = –1,51 eV
E 4 = –0,85 eV
E 5 = –0,54 eV
0 eV
– 0,54 eV
– 0,85 eV
–1,51 eV
–3,4 eV
E in eV
Übergänge (1d)
e) Die α-Teilchen bewegen sich auf einer kreisförmigen
Bahn. Die Richtung der Ablenkung ergibt sich aus
der UVW-Regel.
E Ion = 13,6 eV
f) Für den Bahnradius gilt die Gleichung:
r = }
m · v
Q · B
Bei gleichem v und B spielen Masse und Ladung eine
Rolle. Die Ladung eines Elektrons ist halb so groß wie
die eines Alphateilchens. Seine Masse ist aber mit
9,1 · 10 –31 kg um einige Größenordnungen kleiner
als die eines Alphateilchens. Demzufolge ist bei den
gegebenen Bedingungen der Bahnradius bei Elektronen
kleiner als bei Alphateilchen.
Hinweis: Die Begründung kann auch mit den spezifischen
Ladungen } m Q erfolgen.
26. 414 694 Spektrum und Energieniveaus
a) Es kann ein Spektralapparat (Zerlegung des Lichts
mit Prisma oder Gitter) genutzt werden. Die Ausmessung
von Spektral linien im sichtbaren Bereich kann
mit einem Spektrometer erfolgen.
–13,6 eV
c) Bild links n = 3, Bild Mitte n = 2, Bild rechts n = 1
Begründung: Wenn die Aufenthaltswahrscheinlichkeit
des Elektrons auch in großem Abstand vom Kern
noch relativ groß ist, gehört es zu einem Zustand
hoher Energie.
Oder:
Das Niveau ohne Knotenfläche gehört zu n = 1.
Das Niveau mit einer Knotenfläche gehört zu n = 2.
Das Niveau mit zwei Knotenflächen gehört zu n = 3.
d) Das Atom befindet sich im ersten angeregten Zustand,
also n = 2.
Die Übergänge nach n = 3 und nach n = 4 sind energetisch
möglich.
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