Das STADTPALAIS am Rathausplatz in Lippstadt - reckerdesign
Das STADTPALAIS am Rathausplatz in Lippstadt - reckerdesign
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<strong>Das</strong> <strong>STADTPALAIS</strong> <strong>am</strong> <strong>Rathausplatz</strong> <strong>in</strong> <strong>Lippstadt</strong><br />
[ Haus Delhaes / Haus Epp<strong>in</strong>g ]<br />
E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die wechselvolle Geschichte<br />
des Hauses von 1788 – 2004<br />
Von Dr. Eva-Maria Dahlkötter<br />
1
<strong>Das</strong> Stadtpalais ist den Lippstädtern vertraut und hat se<strong>in</strong>en festen Platz im Leben<br />
der Stadt. Die Bürger betreten es, wenn sie zum Standes<strong>am</strong>t gehen, sie nehmen teil an den<br />
Trauungen im „Trauzimmer“, dem ehemaligen mit herrlichem Stuck geschmückten Sa-<br />
lon. An der Freitreppe begrüßen Freunde die jungen Paare mit e<strong>in</strong>em fröhlichen Um-<br />
trunk. Im Saal im 1. Stock f<strong>in</strong>den Empfänge der Stadt und Sitzungen statt. Wer abends<br />
über den <strong>Rathausplatz</strong> geht, erfreut sich an der täglichen festlichen Erleuchtung des Saa-<br />
les.<br />
<strong>Das</strong> Haus wurde um 1790 erbaut von Gilles Delhaes 1 (1758-1840), e<strong>in</strong>em Kauf-<br />
mann aus Eupen, der d<strong>am</strong>als erst wenige Jahre <strong>in</strong> der Stadt war. Er st<strong>am</strong>mte väterlicher-<br />
und mütterlicherseits aus Kaufmannsf<strong>am</strong>ilien, die Tuchhändler und Tuchfabrikanten <strong>in</strong><br />
der Gegend von Aachen und Eupen waren und ausgedehnte geschäftliche Beziehungen<br />
hatten. Gilles Delhaes erhielt nach dem frühen Tod des Vaters e<strong>in</strong>e gründliche kaufmän-<br />
nische Ausbildung im väterlichen Handelsgeschäft und bei Geschäftsfreunden. So ausge-<br />
bildet und mit Kapital ausgestattet suchte er sich im Rahmen der Geschäftsbeziehungen<br />
der Delhaes und Fremerey e<strong>in</strong>e aussichtsreiche Tätigkeit. Se<strong>in</strong> Weg war fast vorgezeich-<br />
net, denn se<strong>in</strong>e ältere Schwester Anna hatte 1777 den Kaufmann und Tuchhändler Died-<br />
rich He<strong>in</strong>rich Andreas Zurhelle <strong>in</strong> <strong>Lippstadt</strong> geheiratet.<br />
Gilles Delhaes verließ die wirtschaftlich und kulturell blühende Region <strong>am</strong> Nieder-<br />
rhe<strong>in</strong>, das Dreiländereck von Aachen, den österreichischen Niederlanden (heute Belgien)<br />
und Holland. Er war reformierten Bekenntnisses und d<strong>am</strong>it Glied e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Eupen nur<br />
geduldeten M<strong>in</strong>derheit. Er machte sich sesshaft <strong>in</strong> der kle<strong>in</strong>en westfälischen Ackerbürger-<br />
stadt <strong>Lippstadt</strong>, die jedoch e<strong>in</strong>e kaufmännische Oberschicht mit überregionalen Verb<strong>in</strong>-<br />
dungen hatte. Wie weit er mit Kapital <strong>in</strong> die Firma se<strong>in</strong>es Schwagers Zurhelle e<strong>in</strong>trat, ist<br />
2
nicht bekannt. Zus<strong>am</strong>men mit ihm eröffnete er 1806 e<strong>in</strong>e Tuchmanufaktur <strong>in</strong> Schloß<br />
Neuhaus bei Paderborn, dem ehemaligen Schloß der Fürstbischöfe. <strong>Das</strong> Unternehmen<br />
florierte nicht, daher wurde 1819 der Pachtvertrag zurückgegeben. Wie hoch die Verluste<br />
waren, läßt sich nicht mehr ermitteln, jedoch blieb Delhaes bis zu se<strong>in</strong>em Tode e<strong>in</strong>er der<br />
wohlhabendsten Kaufleute unserer Stadt.<br />
In allen Berichten wird er „Bürgermeister Delhaes“ genannt. Er bekleidete dies<br />
Amt, <strong>in</strong> das man nach der alten Lippstädter Ratsverfassung für jeweils zwei Jahre gewählt<br />
wurde, von 1794 – 1804 zus<strong>am</strong>men mit Johann Konrad Rose. Zur Erklärung für se<strong>in</strong>en<br />
schnellen Aufstieg <strong>in</strong> dieses Amt ist e<strong>in</strong>e Lippstädter politische Besonderheit heranzuzie-<br />
hen. Bis zur Aufhebung der alten Ratsverfassung hatten die Bürger lutherischen Bekennt-<br />
nisses im Rat und <strong>in</strong> den Zünften das Sagen, Katholiken waren dort kaum vertreten.<br />
Nach 1660 bildete sich e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e reformierte Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> der Stadt, die sich des Schut-<br />
zes und der Förderung durch den brandenburgischen (später preußischen) Landesherrn<br />
erfreute. Seit 1680 waren aus ihren Reihen bei jeder Wahl 1 Bürgermeister, 1 Amtmann<br />
und 3 Ratsherren zu entnehmen. Aus e<strong>in</strong>em M<strong>in</strong>derheitenschutz war hier e<strong>in</strong>e klare Privi-<br />
legierung geworden.<br />
Schon vor der Verleihung des Bürgerrechtes (1784) hatte Delhaes <strong>in</strong> die Lippstäd-<br />
ter Oberschicht e<strong>in</strong>geheiratet. Marianne Br<strong>in</strong>ckmann (1766-1855) war die älteste Tochter<br />
des Justizrates Jacob Diedrich Br<strong>in</strong>ckmann und se<strong>in</strong>er Ehefrau Bernhard<strong>in</strong>e Ostermann.<br />
3
Pläne für die zukünftige Wohnung des jungen Paares wurden gemacht. Ihr Vater<br />
besaß an der Ostseite des Marktes zwei Grundstücke. Br<strong>in</strong>ckmann und Delhaes ließen<br />
sich Pläne anfertigen von dem jungen Baumeister Clemens August von Vagedes, der<br />
schon durch repräsentative Bauten <strong>in</strong> Münster bekannt war. Justizrat Br<strong>in</strong>ckmann sollte<br />
die Realisierung des Hausbaus nicht mehr erleben. Während er als Deputierter <strong>am</strong> Land-<br />
tag <strong>in</strong> Detmold teilnahm, starb er 49-jährig <strong>am</strong> „Schlagfluß“. Se<strong>in</strong>e Witwe wohnte später<br />
bis zu ihrem Tode bei ihrer Tochter.<br />
<strong>Das</strong> Haus Lange Straße 15 <strong>am</strong> Markt (jetzt <strong>Rathausplatz</strong>) ist das erste Haus <strong>in</strong><br />
<strong>Lippstadt</strong>, das das neue Bauverständnis des Klassizismus erkennen lässt. Es überstrahlte<br />
die Häuser der Umgebung, die vorwiegend Fachwerkhäuser waren, zum Teil fachwerk-<br />
verputzt oder mit Schiefer verkleidet. Es gab dem Markt mit dem Rathaus (erbaut 1773)<br />
an der Südseite und der Marienkirche an der Westseite e<strong>in</strong>en weiteren architektonischen<br />
Höhepunkt.<br />
<strong>Das</strong> Stadtpalais ist „e<strong>in</strong> Putzbau, durch Lisenen gegliedert mit e<strong>in</strong>em 3- achsigen Mittel-<br />
risalit, der e<strong>in</strong> wenig vorgezogen und von e<strong>in</strong>em Dreiecksgiebel vor e<strong>in</strong>em Mansarddach gekrönt ist.<br />
In der Mittelachse mit dem von e<strong>in</strong>em Segmentbogen gekrönten überdeckten Portal führt e<strong>in</strong>e dün-<br />
ne Vorlage zu den Fenstern, über denen e<strong>in</strong> Gesims auf Konsolen ruht“ 2 . In der Fassade zeigt<br />
sich der ruhige Bezug verschiedener geometrischer Formen: e<strong>in</strong> liegendes Rechteck bildet<br />
die Fassade ohne Dach, stehende Rechtecke die Fenster und die Wandflächen, e<strong>in</strong> Drei-<br />
eck den Abschluss des Mittelrisalits. Segmentbögen f<strong>in</strong>den sich über dem Portal und den<br />
Dachgauben. Die zweiflügelige Freitreppe mit dem gusseisernen Geländer bildet e<strong>in</strong> Tra-<br />
pez. Diese Formen verleihen dem Gebäude e<strong>in</strong>e abwechslungsreiche Front mit der für die<br />
Zeit des Klassizismus so charakteristischen Klarheit der Gliederung. Die große Ähnlich-<br />
4
keit mit dem Haus Epp<strong>in</strong>g, Lange Straße 33 legt nahe, dass Vagedes auch hier die Pläne<br />
geliefert hat, allerd<strong>in</strong>gs nun für e<strong>in</strong>en schlichteren Bau, der nicht auf Repräsentation h<strong>in</strong><br />
konzipiert wurde, das Lebensgefühl e<strong>in</strong>er reichen Bürgerschicht jedoch gut erkennen ließ.<br />
Dies Haus wurde 1964 abgerissen, an se<strong>in</strong>er Stelle bef<strong>in</strong>det sich jetzt Woolworth.<br />
Die Restaurierung der Innenräume (1974) hat die Klarheit und Schönheit der pro-<br />
filierten Gesimse, der Stuckdekorationen und der orig<strong>in</strong>alen Farbgebung wiederherge-<br />
stellt. Der Raum im Erdgeschoß (Salon, jetzt Trauzimmer) hat gegliederte Wandflächen<br />
und Türen, die verziert s<strong>in</strong>d mit Stuckelementen wie Orn<strong>am</strong>entgehängen mit Blumen und<br />
Früchten, e<strong>in</strong>em Früchtekorb über der Tür und e<strong>in</strong>em Medaillon <strong>in</strong> der Deckenmitte. Die<br />
Farbgebung zeigt die Töne von zartem Grün, hellem Grau und gebrochenem Weiß, die<br />
hier und da durch Vergoldungen akzentuiert werden. Klassizistischer Stuck hat klare, vor-<br />
gegebene Formen, die sich wiederholen. Er ist nicht so <strong>in</strong>dividuell wie der Stuck des Ba-<br />
rock und des Rokoko 3.<br />
Der Saal im Obergeschoß (46,61 qm) ist e<strong>in</strong> repräsentativer Raum, der <strong>in</strong> Wandflä-<br />
chen, Türen, Gesimsen und Plafond reicht gegliedert ist. Die Farbgebung <strong>in</strong> rot, grün und<br />
unterschiedlichen Grautönen zeigt stärkere Akzente als der Salon. Die Wandflächen s<strong>in</strong>d<br />
<strong>in</strong> rechteckige Felder gegliedert, die Amphoren und Schmuckgehänge zeigen. Die beiden<br />
K<strong>am</strong><strong>in</strong>nischen haben e<strong>in</strong>e aufwendige Stuckbekrönung. Symbole der Künste wie Musik-<br />
5
<strong>in</strong>strumente, e<strong>in</strong> Buch, e<strong>in</strong>e Palette, e<strong>in</strong> Maßstab und e<strong>in</strong> Merkurstab f<strong>in</strong>den sich vorwie-<br />
gend <strong>in</strong> den Supraporten. E<strong>in</strong> kostbares Medaillon <strong>in</strong> Stuck ziert die Mitte des Plafond.<br />
In den Nischen stehen seit der Restaurierung die Büsten der preußischen Könige Fried-<br />
rich Wilhelm III. und Friedrich Wilhelm IV., die <strong>in</strong> diesem Haus abgestiegen waren. 4<br />
Die Ausstattung der Räume ist nicht erhalten. Der Enkel Alfons Delhaes (1822-<br />
1870) er<strong>in</strong>nert sich sehr viel später:<br />
„... das Haus <strong>am</strong> Markt <strong>in</strong> <strong>Lippstadt</strong>, e<strong>in</strong> Muster von Eleganz und Geschmack<br />
für die d<strong>am</strong>alige Zeit. Die Dachste<strong>in</strong>e waren alle glasiert, von holländischen Zie-<br />
gelstreichern angefertigt, italienische Künstler hatten die Stukkaturarbeiten und<br />
Vergoldungen angefertigt. Herrliche belgische Spiegel zierten die Wände, Pariser<br />
Teppiche und Kronleuchter, wertvolle Kupferstiche, mit Seide bezogene Sophas und<br />
Stühle schmückten das luxuriös ausgestattete Haus, und so wusste me<strong>in</strong> Großvater<br />
als Mann von gutem Geschmack und hohem Kunsts<strong>in</strong>n den reichen Kaufherrn und<br />
Bürgermeister von <strong>Lippstadt</strong> wohl zu repräsentieren.“<br />
<strong>Das</strong> Haus sollte bald Repräsentationszwecken des Magistrats der Stadt dienen, z.B. bei<br />
Besuchen der beiden Landesherren (König von Preußen und Fürst zur Lippe). Daran<br />
er<strong>in</strong>nert die Tafel rechts vom E<strong>in</strong>gang des Hauses.<br />
In diesem Hause wohnten König Friedrich Wilhelm III. und König<strong>in</strong> Luise 1799.<br />
Der König und Kronpr<strong>in</strong>z von Preußen 1825.<br />
Herzog Eugen von Württemberg, Kommandeur der 8. Husaren 1852- 1856.<br />
Über den königlichen Besuch <strong>am</strong> 3. und 7./8. Juni 1799 wird berichtet. 5<br />
„Der König erhielt Quartier im Delhaes’schen Hause <strong>am</strong> Markt, wo 13 Zimmer<br />
zur Verfügung standen. Die Begleitung des Königs wurde bei folgenden Lippstäd-<br />
6
ter F<strong>am</strong>ilien untergebracht: Frau Justizrät<strong>in</strong> Br<strong>in</strong>ckmann, Amtmann Tiedemann,<br />
Herr Schwarz, Engelbert, Hölle <strong>am</strong> Lippertor, Bürgermeister Curtius, Senator<br />
Br<strong>in</strong>ckmann, Friedrichs, Rocholl, Amtmann Claudius, C. Bürnheim, Senator<br />
Kruse, Amtmann Dannheim, Fr. Lenzen, Hoffbauer, Ww. Kruse, Peter Gallen-<br />
k<strong>am</strong>p, Hugo, Ww. Schwemann und C. Kromeyer.“ [Kronemeyer].<br />
Der <strong>in</strong> der Stadtgeschichte Bewanderte vermisst den N<strong>am</strong>en e<strong>in</strong>es<br />
der prom<strong>in</strong>entesten Bürger, Justizrat Rose. Bei den Vorbereitungen für den<br />
Besuch hatte Herr Rose sich e<strong>in</strong>geschaltet. Er wollte offensichtlich dem<br />
„Neubürger“ Delhaes die Ehre der Beherbergung des Königs nicht überlas-<br />
sen und hatte durch se<strong>in</strong>e Beziehungen zur Umgebung des Königs erreicht,<br />
dass dieser im Rose’schen Landhaus vor der Stadt [unweit des Postweges<br />
nach Bielefeld] Quartier nehmen sollte. Der erboste Bürgermeister Schmitz<br />
richtete e<strong>in</strong>en Brief an den Generaladjutanten des Königs, um ihm das Un-<br />
passende dieses Angebotes vor Augen zu führen:<br />
„...weil aber dieses Hauß seit e<strong>in</strong>igen Jahren dermaßen verfallen ist, dass<br />
es ke<strong>in</strong> festes Fenster und ke<strong>in</strong>e ordentlich schließenden Thüre hat, weil der Rauch<br />
aus der Küche sich auf alle Zimmer verbreitet, weil das Uebertünchen der Wände<br />
und Fenster, welches man jetzt <strong>in</strong> großer Eile dar<strong>in</strong> vornimmt, e<strong>in</strong>en der Gesund-<br />
heit nachtheiligen Geruch verursacht, weil es der hohen Suite an aller Bequemlich-<br />
keit mangelt ..., so glauben wir Ew. Hochwohlgeboren auf alles dieses aufmerks<strong>am</strong><br />
machen und gehors<strong>am</strong>st anheim geben zu müssen, ob nicht unter diesen Umstän-<br />
den das Quartier <strong>in</strong> der Stadt vorzuziehen sei ...“<br />
7
Er versichert, dass die Herren des Gefolges bei e<strong>in</strong>er vorherigen Inspektion die Überzeu-<br />
gung gew<strong>in</strong>nen würden,<br />
„daß S. Majestät auf der ganzen Reise nicht so schlecht wie <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>en Hauße<br />
und nicht anständiger und bequemer wie <strong>in</strong> dem anderen logiren werden.“ 6<br />
6. September 1825<br />
„Um zwei Uhr Nachmittags trafen Se. Majestät der König hier e<strong>in</strong>. Sei Majestät<br />
waren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em simplen Oberrock gekleidet und stiegen vor dem Haus des Bürger-<br />
meisters Delhaes ab ... und begaben sich <strong>in</strong> die für Allerhöchstdieselben e<strong>in</strong>gerichte-<br />
ten Gemächer ... Die Seiten der Hauptstraßen waren mit Maien geschmückt und<br />
Blumen- und Laubgew<strong>in</strong>de über die Straßen von e<strong>in</strong>em Hause zum anderen gege-<br />
nüberstehenden gezogen. Den Abend war die Stadt erleuchtet ... Wer das Wogen<br />
der ungeheuren Menschenmassen auf den Straßen erblickte, um die Beleuchtung zu<br />
schauen, der glaubte sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e der volkreichsten Residenzen versetzt. Schade,<br />
dass das Wetter nicht günstig war. Der heftige Regen verdunkelte bald die durch<br />
Lämpchen von außen erleuchteten Häuser und verdünnte die Menschen auf den<br />
Straßen, so dass gegen 10 Uhr nur noch e<strong>in</strong>zelne Häuser erleuchtet, und die Stra-<br />
ßen fast leer von Menschen waren.“ 7<br />
In den Jahren nach dem Tod von Gilles Delhaes (1840) wurde das Haus vermietet,<br />
z. B. für e<strong>in</strong>ige Jahre an den Kappenmacher (Kürschner) Friedrich Blankenburg.<br />
Für fünf Jahre wohnte im Delhaes’schen Haus der Regimentskommandeur des 8.<br />
Husarenregiments Herzog Eugen Erdmann von Württemberg mit se<strong>in</strong>er F<strong>am</strong>ilie. Er war<br />
bei den Lippstädtern wegen se<strong>in</strong>er leutseligen, großzügigen und freigebigen Art sehr be-<br />
8
liebt. Wenn er Abendgesellschaften gab, stand der Marktplatz voller Equipagen des hei-<br />
mischen Adels und hoher Offiziere. Dieses waren wohl die glanzvollsten Jahre des Del-<br />
haes’schen Hauses.<br />
Der Abschiedsbrief, mit dem der Herzog sich bei dem Magistrat und den Stadtverordne-<br />
ten für die Aufnahme <strong>in</strong> der Stadt bedankt, ist im Stadtarchiv erhalten:<br />
„...Sehr glücklich macht uns die Zusicherung, dass die Stadt <strong>in</strong> der wir fünf Jahre,<br />
an welche sich recht viel frohe und schöne Er<strong>in</strong>nerungen knüpfen, verlebt haben,<br />
uns auch ferner e<strong>in</strong> freundliches Angedenken bewahren will, und gewiß bedarf es<br />
unsererseits des Versprechens nicht, dass auch wir an den Ort, welchen wir so lieb<br />
gewonnen, und dessen Bewohner uns so mannigfache Beweise freundlicher Zunei-<br />
gung gegeben haben, nur mit Freuden und <strong>in</strong>niger Dankbarkeit zurückdenken<br />
werden. Wir scheiden mit wahrem und tiefem Schmerz aus Ihrer Aller Mitte, da-<br />
von s<strong>in</strong>d Sie gewiß überzeugt.“ 8<br />
Es folgen nun Angaben zu e<strong>in</strong>igen Mitgliedern der F<strong>am</strong>ilie Delhaes, die <strong>in</strong> enger Bezie-<br />
hung zu diesem Hause standen und zu den Heiraten zwischen den F<strong>am</strong>ilien Delhaes und<br />
J. D. Epp<strong>in</strong>g. 9<br />
Der frühe Tod von Carl Delhaes (1791 – 1831), dem ältesten Sohnes von Gilles<br />
und Marianne Delhaes, ist überliefert durch die Nachricht des lippischen Droste Carl Ro-<br />
se an se<strong>in</strong>en Sohn Arnold <strong>in</strong> Horn:<br />
„Seit De<strong>in</strong>er Abreise hat die hiesige Stadt den Verlust e<strong>in</strong>es braven Bürgers zu<br />
beklagen, <strong>in</strong>dem des Bürgermeisters Delhaes ältester Sohn, der hiesige Kaufmann<br />
und Spediteur Carl Delhaes <strong>am</strong> Nervenfieber <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kaum 40 jährigen Alter<br />
9
verstorben und die gantze F<strong>am</strong>ilie dadurch <strong>in</strong> tiefste Trauer versetzt ist. Er soll<br />
dem Verlauten nach <strong>in</strong> der kurzen Dauer se<strong>in</strong>es geführten Handelsgeschäftes sich<br />
e<strong>in</strong> Vermögen von 70.000 Reichsthalern erworben haben und wäre bei der Fort-<br />
dauer se<strong>in</strong>es geführten Handelsgeschäftes wohl e<strong>in</strong>er der reichsten E<strong>in</strong>wohner hiesi-<br />
ger Stadt geworden, wenn die Vorsehung nicht anders über ihn verfügt hätte.“ 10<br />
Friedrich August, der zweite Sohn, wurde Offizier und war vorwiegend <strong>in</strong> den öst-<br />
lichen Prov<strong>in</strong>zen Preußens stationiert. Wilhelm, der dritte Sohn, starb <strong>in</strong> frühen Jahren an<br />
Men<strong>in</strong>gitis, als er im Begriff war, <strong>in</strong> der Prov<strong>in</strong>z Posen e<strong>in</strong> Gut zu erwerben. Se<strong>in</strong>e Witwe,<br />
die Mutter von 6 K<strong>in</strong>dern, lebte bis zu ihrem Tod zurückgezogen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Haus an der<br />
Lippebrücke.<br />
Für die Lippstädter Stadtgeschichte ist von Interesse, dass die Tochter Lisette den<br />
Kreissekretär und späteren Bürgermeister Friedrich Bertr<strong>am</strong> (Amtszeit 1830 – 1850) hei-<br />
ratete. Se<strong>in</strong> Abbild steht auf dem Bürgerbrunnen vor dem Stadtpalais: der Herr im Geh-<br />
rock, e<strong>in</strong>e Lokomotive und e<strong>in</strong> Dokument <strong>in</strong> der Hand. Die Eisenbahn, deren Trasse ü-<br />
ber Erwitte hätte verlaufen müssen, wurde dank se<strong>in</strong>er beharrlichen E<strong>in</strong>gaben dann doch<br />
über <strong>Lippstadt</strong> geführt. Er kümmerte sich aktiv um soziale Belange und war der Gründer<br />
der Sparkasse.<br />
1860 wurde im Saale des Delhaes’schen Hauses die Hochzeit von Martha Delhaes<br />
und dem Kaufmann Johann Dietrich Epp<strong>in</strong>g gefeiert, dem ältesten Sohn des Kommer-<br />
zienrates Johann Diedrich Epp<strong>in</strong>g, Eigentümer des Handelskontors J.D. Epp<strong>in</strong>g, Lange<br />
Straße 33. Nach dem frühen Tod ihres Mannes zog Martha Epp<strong>in</strong>g nach H<strong>am</strong>burg, wo<br />
ihr Sohn Dietrich (1861 -1944) Teilhaber e<strong>in</strong>es Handelskontors für Kaffee-Import wurde.<br />
10
Als Kommerzienrat J. D. Epp<strong>in</strong>g (1794 – 1869)<br />
starb, zog se<strong>in</strong>e Witwe Charlotte geb. Koch (1804 – 1890)<br />
mit den unverheirateten Töchtern <strong>in</strong> das Delhaes’sche<br />
Haus, das nun bald Haus Epp<strong>in</strong>g genannt wurde. Nach<br />
dem Tode ihrer Mutter wurde Marie (1840 – 1936) die<br />
Eigentümer<strong>in</strong> des Hauses. <strong>Das</strong> Haus war e<strong>in</strong> Mittelpunkt<br />
für Generationen der F<strong>am</strong>ilien Epp<strong>in</strong>g, Delhaes, Kisker,<br />
Rhenius, Sterneborg, Overbeck und Zurhelle.<br />
Ida u. Anneliese Kisker<br />
v.l. Eva Dahlkötter, Godela P<strong>in</strong>kernelle,<br />
Gertrud Heck, Gunhild P<strong>in</strong>kernelle<br />
Zu den Feiern anlässlich des<br />
90. und 95. Geburtstags von<br />
Marie Epp<strong>in</strong>g vers<strong>am</strong>melte<br />
sich e<strong>in</strong>e große Schar von<br />
Verwandten im Saal. Die<br />
Jugend führte Tänze <strong>in</strong> Kos-<br />
tümen der Biedermeierzeit auf.<br />
Marie Epp<strong>in</strong>g war e<strong>in</strong>e sehr selbständige Frau, die nicht das müßige Leben e<strong>in</strong>er<br />
reichen Erb<strong>in</strong> führte. Als junges Mädchen hatte sie das Pensionat <strong>in</strong> Stuttgart besucht, <strong>in</strong><br />
dem Eduard Mörike den Literaturunterricht erteilte. Später machte sie Reisen <strong>in</strong> die<br />
Schweiz und nach Italien. Am Lago Maggiore dachte sie an den tragischen Tod ihrer<br />
Schwester M<strong>in</strong>na Kisker, die 1882 dort bei e<strong>in</strong>em Bootsunglück ums Leben gekommen<br />
war. In <strong>Lippstadt</strong> baute sie sich ihren eigenen Tätigkeitsbereich auf. Ihr Interesse und ihre<br />
Arbeit galt der Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>derschule, dem späteren K<strong>in</strong>dergarten. Dies war e<strong>in</strong>e private E<strong>in</strong>-<br />
richtung, die auf Initiative von Pfarrer Dreieichmann und Bürgermeister Bertr<strong>am</strong> <strong>in</strong>s Le-<br />
11
en gerufen worden war. Von Jahr zu Jahr weitete Marie Epp<strong>in</strong>g ihre ehren<strong>am</strong>tliche Tä-<br />
tigkeit aus: es galt e<strong>in</strong> passendes „Lokal“ anzumieten, e<strong>in</strong>e geeignete „Person“ für die<br />
Führung der Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>derschule zu f<strong>in</strong>den, ihr e<strong>in</strong> Zimmer, später e<strong>in</strong>e Wohnung zu be-<br />
sorgen, ihre Bezahlung sicherzustellen und das Budget der E<strong>in</strong>richtung zu verantworten.<br />
Gab es e<strong>in</strong> Defizit, so glich Marie Epp<strong>in</strong>g es aus ihrer eigenen Tasche aus. Es war immer<br />
Kirchengeme<strong>in</strong>de.<br />
besonders schwierig, e<strong>in</strong> geeignetes Lokal zu f<strong>in</strong>den. So bau-<br />
te sie (d<strong>am</strong>als 37 Jahre alt) auf dem ihr gehörenden Grund-<br />
stück Wilhelmstraße (später Woldemei) e<strong>in</strong> Haus für die<br />
Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>derschule (1877). Es hatte neben den Räumen für<br />
die K<strong>in</strong>dergruppen im 1. Stock zwei Wohnungen für die Lei-<br />
ter<strong>in</strong> der Schule und die Geme<strong>in</strong>deschwester. Zwanzig Jahre<br />
später schenkte sie Grundstück und Haus der evangelischen<br />
„Nachdem Sie me<strong>in</strong>e Mitteilung, wonach ich bereit b<strong>in</strong>, die so genannte Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>-<br />
derschule ... der evangelischen Kirchengeme<strong>in</strong>de unter der Bed<strong>in</strong>gung als Eigenthum<br />
zu überweisen, dass die Geme<strong>in</strong>de nach me<strong>in</strong>em dere<strong>in</strong>stigen Ableben oder vom<br />
dem Zeitpunkt an, wo es mir nicht mehr gefallen sollte, die Leitung der Schule wie<br />
bisher auszuüben... akzeptiert haben, so erkläre ich mich nunmehr bereit, das Ei-<br />
genthum an den besagten Realitäten für unsere Kirchengeme<strong>in</strong>de aufzulassen.“ 11<br />
<strong>Das</strong> Haus ist <strong>in</strong>zwischen verkauft und abgerissen, der Stiftungszweck blieb erhalten durch<br />
den Bau des neuen „Jakobik<strong>in</strong>dergartens“ an der Brüderstraße. E<strong>in</strong>es der Chorfenster der<br />
Marienkirche trägt den N<strong>am</strong>en von Marie Epp<strong>in</strong>g als Stifter<strong>in</strong> (1882).<br />
In den letzten Jahrzehnten war das Haus Epp<strong>in</strong>g e<strong>in</strong> stilles Haus. Marie Epp<strong>in</strong>g<br />
lebte sehr spars<strong>am</strong> <strong>in</strong> drei Zimmern im Erdgeschoss, versorgt von ihrer „Magd“ Charlot-<br />
12
te. Die Räume waren dunkel, das Mobiliar im wenig ansprechenden Stil des ausgehenden<br />
19. Jahrhunderts. Die F<strong>am</strong>ilien hielten noch zus<strong>am</strong>men, auch die Kle<strong>in</strong>sten besuchten<br />
regelmäßig die alte Tante, die ihnen wie aus fernen, fernen Zeiten vork<strong>am</strong>. Sie wurden<br />
belohnt mit e<strong>in</strong>em Plätzchen oder e<strong>in</strong>em Stück Kandiszucker. E<strong>in</strong>e Bemerkung der 93-<br />
jährigen wird er<strong>in</strong>nert: Der traditionelle Weihnachtsball im Alsensaal war e<strong>in</strong> wichtiges<br />
gesellschaftliches Ereignis <strong>in</strong> <strong>Lippstadt</strong>. Als Hitler 1933 alle Weihnachtsbälle verbieten<br />
ließ, sagte Marie Epp<strong>in</strong>g empört: „ Was maßt der sich alles an!!“<br />
Nach ihrem Tode wurde Marie Epp<strong>in</strong>g im Salon aufgebahrt. Ich überwand mich<br />
und trat mit e<strong>in</strong>em Gefühl der Beklemmung an den offenen Sarg. Als 12-jährige konnte<br />
ich nicht ermessen, dass nun die Zeit zu Ende gegangen war, <strong>in</strong> der dieses Haus e<strong>in</strong> Mit-<br />
telpunkt der zahlreichen Verwandtschaft gewesen war.<br />
Marie Epp<strong>in</strong>g hatte ke<strong>in</strong> Test<strong>am</strong>ent gemacht, d<strong>am</strong>it trat die gesetzliche Erbfolge<br />
e<strong>in</strong>, d. h. Erben waren die K<strong>in</strong>der und Enkel ihrer sieben Geschwister. Man wollte die<br />
Erbschaft schnell geregelt sehen. <strong>Das</strong> Haus wurde verkauft, die E<strong>in</strong>richtung taxiert und<br />
alles anteilig an die Schar der Erben ausgezahlt.<br />
Der Kreis <strong>Lippstadt</strong>, vertreten durch den Landrat Simon, kaufte <strong>am</strong> 15. Februar<br />
1937 für 51.000 RM („sofort zahlbar“) die zwei Grundstücke Lange Straße 15 und Brü-<br />
derstraße 2 und die aufstehenden Gebäude. 12 Sofort wurden Umbauten getätigt: im<br />
Mansardengeschoß wurden das Giebeldreieck abgerissen und zusätzliche Fenster gebro-<br />
chen, um e<strong>in</strong>e separate Dachwohnung zu bekommen. Die Ges<strong>am</strong>tnutzfläche betrug da-<br />
mit ca. 300 qm. Der Kreis hatte jedoch ke<strong>in</strong> eigenes Nutzungskonzept, zumal für se<strong>in</strong>e<br />
Bedürfnisse das große Kreishaus an der Spielplatzstraße völlig ausreichte. So verkaufte er<br />
13
<strong>am</strong> 25. 11. 1939 das Haus Epp<strong>in</strong>g an die Stadt <strong>Lippstadt</strong> zum Preis von 89.096,30 RM,<br />
„zahlbar auf dem Wege der Verrechnung“. 13<br />
Es ist nicht mehr möglich, die verschiedenen Nutzungen während des Krieges und<br />
der Nachkriegszeit genau zu benennen. Die Stadtverwaltung war bemüht, e<strong>in</strong>en anständi-<br />
gen Mietpreis zu erzielen und musste bei der Nutzung Rücksicht nehmen auf die große<br />
Wohnungsnot und die beengten f<strong>in</strong>anziellen Verhältnisse. So wurde das Haus mit wech-<br />
selnden Mietern und verschiedenen städtischen Dienststellen belegt. Im Dachgeschoß<br />
war Wohnraum für städtische Angestellte. Für e<strong>in</strong>e kurze Zeit war e<strong>in</strong>e Arztpraxis im<br />
Haus. 1953 wurde als Mieter die Handwerkere<strong>in</strong>kaufsgenossenschaft genannt, die im Gar-<br />
ten neben dem Luftschutzbunker e<strong>in</strong>en Schuppen errichtete. In den 60er Jahren war das<br />
ganze Haus vermietet an die Firma Paul Patzner („Pali“), e<strong>in</strong>en Textilgroßhandel, der Wa-<br />
ren (Bettwäsche, Tischwäsche, Unterwäsche) im großen Saal im 1. Stock präsentierte.<br />
Die Zeit von 1937 bis 1973 brachte Provisorien ohne Ende, die der Bausubstanz<br />
nicht zuträglich waren. Photographien aus der Restaurierungsphase zeigen, <strong>in</strong> welch deso-<br />
latem Zustand besonders der Saal war.<br />
Als die Restaurierung des Gebäudes mit Hilfe des Landeskonservators beschlossen<br />
war, zogen 1973 alle Mieter aus. Die Ges<strong>am</strong>tkosten für die Restaurierung und die Anpas-<br />
sung an die neuen Funktionen des Hauses beliefen sich auf mehr als 400.000 DM, von<br />
denen 95.000 DM staatliche Zuschüsse waren. Es ist erfreulich, dass durch die Initiative<br />
des Landeskonservators und den großen f<strong>in</strong>anziellen E<strong>in</strong>satz der Stadt dieses architekto-<br />
nisch bedeutende Gebäude – nun Stadtpalais genannt – nicht nur erhalten wurde sondern<br />
auch e<strong>in</strong>e für alle Bürger erfreuliche Nutzung erfährt.<br />
14
Noch zwei Bemerkungen:<br />
<strong>Das</strong> schmiedeeiserne Tor (1797) an der Brüderstraße st<strong>am</strong>mt vom Grundstück der F<strong>am</strong>i-<br />
lie August Kle<strong>in</strong>e an der Poststraße.<br />
1999 wurde die Dietherich-Zurhelle-Tür von der Cappelstraße 44 <strong>in</strong> das Nachbarhaus<br />
(Café Peters) e<strong>in</strong>gebaut. Der Auftraggeber (Initialen DZ) war mit Anna Delhaes, der<br />
Schwester von Gilles Delhaes verheiratet. Diese Tür st<strong>am</strong>mt aus der Spätzeit des Rokoko<br />
und zeigt schon klassizistische Elemente.<br />
Anmerkungen<br />
1 Delhaes – Dehnungs – e wie <strong>in</strong> Soest<br />
2 Theodor Rens<strong>in</strong>g: „Clemens August von Vagedes“ <strong>in</strong>: Zeitschrift Westfalen, 39. Bd. 1961, S. 143 – 178.<br />
W. Graulich u.a.: „Westfälische Bürgerhäuser des Klassizismus“, Bochum 1975, S. 33 – 43.<br />
A.H. Meyer: „Schönheit deutscher Klassik: <strong>Das</strong> Haus Epp<strong>in</strong>g <strong>in</strong> <strong>Lippstadt</strong>“ <strong>in</strong>: Heimatblätter, Beilage zum „Patriot“,<br />
1974, Seite 89 – 94; 97 – 102.<br />
Denkmal des Monats Juli 2001: „<strong>Das</strong> Stadtpalais <strong>in</strong> <strong>Lippstadt</strong>“ <strong>in</strong>: WDR 3 Lokalzeit Südwestfalen. <strong>Das</strong> Video im<br />
Stadtarchiv <strong>Lippstadt</strong> 8a.62.<br />
3 <strong>Lippstadt</strong> hat aus der voraus gegangenen Stilepoche des Rokoko zwei sehr wertvolle Stuckdekorationen im Saal des<br />
Hauses Köppelmann und den Räumen des Städtischen Heimatmuseums.<br />
4 Sie wurden auf Anregung des Baudezernten Hans-Georg Rieber vom Staatsarchiv Berl<strong>in</strong>/ DDR erworben.<br />
5 Carl Laumanns: „König Friedrich Wilhelm III. <strong>in</strong> <strong>Lippstadt</strong>“ <strong>in</strong>: Hbl. 1914, S. 45 f.<br />
Albrecht von Massow: „Besuch des Königs von Preußen <strong>in</strong> <strong>Lippstadt</strong>“ <strong>in</strong>: Hbl. 1947, S. 10; 28f.<br />
6 Siehe Fußnote 5<br />
7 Carl Laumanns: „Der König <strong>in</strong> <strong>Lippstadt</strong>“ <strong>in</strong>: Hbl. 1926, S. 6.<br />
8 Wolfr<strong>am</strong> Ib<strong>in</strong>g: „Die Garnison <strong>in</strong> <strong>Lippstadt</strong>“ <strong>in</strong>: „Lippstädter Spuren“ 7/1991, S. 68f.<br />
9 St<strong>am</strong>mtafel Delhaes (Auszüge)<br />
Gilles Delhaes (1724 –1767), Kaufmann <strong>in</strong> Eupen<br />
�� Maria Adelheid Fremerey (1727–1805)<br />
Die Tochter Anna Delhaes (1753–1832)<br />
�� 1777 Diedrich [He<strong>in</strong>rich] Andreas Zurhelle (1745–1821) <strong>Lippstadt</strong><br />
Der Sohn Gilles Delhaes (1758–1840)<br />
�� 1784 Maria Johanna (Marianne) Br<strong>in</strong>ckmann (1766–1855)<br />
K<strong>in</strong>der aus dieser Ehe:<br />
1.Carl (1791–1831), Kaufmann und Spediteur<br />
�� 1818 Charlotte Lisette Epp<strong>in</strong>g (1798–1858)<br />
2. Friedrich August (1795–1879), Offizier<br />
�� Julie Günther (1805–1879)<br />
3. Lisette Annette (1798–1878)<br />
�� 1820 Friedrich Bertr<strong>am</strong> (1787–1863), Kreissekretär, später Bürgermeister <strong>in</strong> <strong>Lippstadt</strong><br />
4. Wilhelm (1801–1843), Kaufmann<br />
�� 1829 Dorothea Cornelia Schmidt (1810–1892)<br />
5. Julie Sophie Adelheid Jacob<strong>in</strong>e (1806–)<br />
�� Fabrikbesitzer Weiß <strong>in</strong> Langensalza<br />
Von den sechs Nachkommen aus der Ehe Wilhelm Delhaes – Dorothea Schmidt werden hier aufgeführt:<br />
1.Martha Delhaes (1839–1893)<br />
�� 1860 Johann Dietrich Wilhelm Epp<strong>in</strong>g, Kaufmann (1828–1867); das junge Paar wohnt im Delhaes’schen<br />
Haus.<br />
2.Wilhelm Delhaes (1843–1912), Dr. med., Chirurg <strong>am</strong> Elisabeth-Krankenhaus, Berl<strong>in</strong> (Hausarzt von Theodor<br />
Fontane).<br />
�� 1873 Johanna Kisker (1849–1924), Enkel<strong>in</strong> von J. D. Epp<strong>in</strong>g und Charlotte Epp<strong>in</strong>g.<br />
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10 Wilfried Ehbrecht (Hrg): Beiträge zur Stadtgeschichte, <strong>Lippstadt</strong> 1985, S. 515. – Se<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger Sohn August Gilles<br />
Delhaes (1822 – 1877) verließ <strong>Lippstadt</strong> und erwarb e<strong>in</strong> Rittergut <strong>in</strong> der preußischen Prov<strong>in</strong>z Posen.<br />
11 Eva-Maria Dahlkötter: „Wie k<strong>am</strong> es zum ersten K<strong>in</strong>dergarten <strong>in</strong> <strong>Lippstadt</strong>?“ <strong>in</strong>: Hbl. 2000, S. 145 – 152.<br />
12 Staatsarchiv Münster: Grundakten des Amtsgerichts <strong>Lippstadt</strong>, Bd. 70, Bl. 20 76.<br />
13 Stadtarchiv <strong>Lippstadt</strong>: Urkundenregister der Stadt <strong>Lippstadt</strong>, Nr. 30/39.<br />
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Die Verfasser<strong>in</strong> überreicht Bürgermeister Wolfgang Schwade als Geschenk das Portrait ihrer Ur-<br />
Urgroßmutter Charlotte Epp<strong>in</strong>g, geb. Koch.<br />
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