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Kostenlos - Tierschutz Euskirchen eV

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INHALT<br />

Seite<br />

Vorwort 3<br />

20 Jahre <strong>Tierschutz</strong> <strong>Euskirchen</strong> e.V. 5<br />

Statistik 6<br />

3 Zufälle an zwei Juni-Tagen 8<br />

Angebot für Kinder und Jugendliche 11<br />

Aktive Helfer 12<br />

Paco aus dem Rhabarber 15<br />

Aufnahmeantrag 18<br />

Nehmen wir mal an… 22<br />

Freie Ostern für alle 24<br />

Historie 26<br />

Naturheilkunde 28<br />

Auch Katzen sind Fundtiere… 30<br />

Familie Perschen und die Enten 33<br />

Tierärztinnen und Tierärzte 34<br />

20 auf einen Streich… 35<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: <strong>Tierschutz</strong> <strong>Euskirchen</strong> e.V., Johannesstr. 11<br />

53881 <strong>Euskirchen</strong>, Tel. 02251-61441<br />

Redaktion: Brigitte Uzarek, Pfarrer-Becker-Str. 1,<br />

53902 Bad Münstereifel, Tel.02253-4651<br />

Susanne Daniel, Kessenicher Str. 152,<br />

53879 <strong>Euskirchen</strong>, Tel. 02251-72790<br />

Druck: Gruna und Langer, Graph. Betrieb GmbH,<br />

53121 Bonn-Endenich, Tel. 0228-623522<br />

Bildmaterial: Dr. W. Buchmann, S. Daniel, N. Sassenscheidt<br />

S. Spiegel, B. Uzarek<br />

2


Vorwort<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

die wirtschaftliche Situation in unserem Land macht nicht nur uns<br />

Menschen das Leben schwerer, auch alle anderen Geschöpfe Gottes<br />

leiden darunter!<br />

Es muss an allen Ecken und Enden gespart werden, auch im<br />

<strong>Tierschutz</strong> <strong>Euskirchen</strong> e.V., leider!<br />

Wir brauchen Spenden!!!<br />

Seit April 2004 bin ich nun im Amt der 1. Vorsitzenden des<br />

<strong>Tierschutz</strong>vereins und musste in der kurzen Zeit schon viele<br />

Entscheidungen fällen und Änderungen einführen, die nicht immer<br />

auf Gegenliebe und Verständnis stießen. Sparmaßnahmen treffen<br />

meist nicht auf Sympathie!<br />

Ich habe mir zum Ziel gesetzt, möglichst vielen Tieren bestmöglich<br />

zu helfen. Das heißt, es müssen auch Kompromisse eingegangen<br />

werden. Kompromisse, die von allen Beteiligten oftmals sehr viel<br />

abverlangen.<br />

So waren einige Pflegestellen mit zeitweise bis zu 17 Pflegekatzen<br />

an ihre Belastungsgrenzen gelangt.<br />

Auch für die Katzen waren das Stresssituationen, die nicht jedes Tier<br />

so einfach wegstecken konnte. Bei einer derart hohen<br />

Populationsdichte steigt die Infektionsgefahr drastisch an, was auch<br />

die Kosten für die tierärztlichen Behandlungen erhöht.<br />

Wir brauchen Pflegestellen!!!<br />

3


Unsere Bemühungen, von der Stadt <strong>Euskirchen</strong> eine<br />

Kostenübernahme für die Versorgung von Fundkatzen zu erhalten,<br />

blieben bis heute erfolglos. Im Gegensatz zur Stadt <strong>Euskirchen</strong><br />

vertreten wir den Standpunkt, dass auch eine zahme Hauskatze, die<br />

jemand findet oder jemandem zugelaufen ist, zu den Fundtieren<br />

zählt, um die sich die Kommunen laut Gesetz kümmern müssen.<br />

Wir bleiben weiter dran!<br />

Wir brauchen mutige Mitstreiter!!!<br />

Immer wieder führen wir größere Kastrationsaktionen durch, die<br />

helfen, das Katzenelend nicht wie in Südeuropa ausufern zu lassen.<br />

Jährlich werden von uns in <strong>Euskirchen</strong> und Umgebung circa 70<br />

Katzen gefangen und kastriert. Leider stoßen wir auch hier immer<br />

wieder schnell auf unsere Grenzen.<br />

Wir brauchen Helfer!!!<br />

Machen Sie mit! Schauen Sie bitte nicht weg! Helfen Sie den Tieren<br />

in Ihrer Umgebung! Es gibt noch so viel zu tun! Wir freuen uns auf<br />

Sie!<br />

Bei allen aktiven und passiven Helfern, insbesondere bei unseren<br />

Pflegestellen, bedanke ich mich auch im Namen des Vorstandes des<br />

<strong>Tierschutz</strong>vereins ganz herzlich und wünsche allen viel Freude bei<br />

der Arbeit für und mit Tieren!<br />

Viele Grüße<br />

Ute Stemmer-Sassenscheidt<br />

4


Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren, liebe Tierfreunde,<br />

20 Jahre <strong>Tierschutz</strong> <strong>Euskirchen</strong> e.V.!<br />

Ja, unser <strong>Tierschutz</strong>verein feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges<br />

(Wieder)-Bestehen! Und wir wollen gemeinsam mit Ihnen feiern, um<br />

uns zu bedanken, um zu informieren, um neuen Helfern und<br />

Mitgliedern die <strong>Tierschutz</strong>-Arbeit ein Stück näher zu bringen und<br />

natürlich, um für die Unterstützung der <strong>Tierschutz</strong>arbeit zu werben.<br />

Geplant ist ein Fest am 3. September 2005 auf dem Sportplatz in<br />

Frauenberg.<br />

Genaueres und Aktuelles finden sie immer im Internet unter:<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

www.tierschutz-euskirchen.de<br />

Dieses Jubiläums-Heft soll Sie neugierig machen auf uns und die<br />

Arbeit für die Tiere. Wir möchten Ihnen einen Rückblick auf die<br />

vergangenen 20 Jahre <strong>Tierschutz</strong> bieten und Ihnen gleichzeitig<br />

zeigen, wo wir heute stehen, was wir tun und wer wir sind.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Schmökern im Jubiläums-Heft<br />

2005!<br />

Viele Grüße<br />

<strong>Tierschutz</strong> <strong>Euskirchen</strong> e.V.<br />

- Der Vorstand -<br />

5


Vom 01.01.2004 – 31.12.2004 versorgte<br />

bzw. gepflegte Tiere<br />

HAUSTIERE<br />

Katzen: 192<br />

Hunde: 5<br />

Kaninchen: 12<br />

Meerschweinchen: 10<br />

Vögel: 20<br />

Ziegen: 1<br />

Pferde: 2<br />

Gesamt: 242<br />

WILDTIERE<br />

Säugetiere: Igel (verletzte, verwaiste, untergewichtige) 103<br />

Fledermäuse (4 Zwergfledermäuse,<br />

2 Abendsegler) 6<br />

2 Eichhörnchen, 5 Feldhasen,1 Feldmaus 8<br />

1 Steinmarder, 1 Frettchen 2<br />

Vögel: 2 Turmfalken, 1 Sperber 3<br />

1 Schleiereule 1<br />

3 Rabenkrähen, 3 Elstern 6<br />

13 Ringeltauben, 3 Türkentauben 16<br />

Mauersegler 5<br />

6


5 Rauchschwalben, 4 Mehlschwalben 9<br />

Stockenten 4<br />

4 Buntspechte, 1 Grünspecht 5<br />

24 Amseln, 3 Singdrosseln, 1 Mistel-<br />

drossel 28<br />

3 Buchfinken, 1 Grünfink 4<br />

17 Haussperlinge, 1 Feldsperling 18<br />

3 Kohlmeisen, 3 Blaumeisen 6<br />

1 Bachstelze, 6 Gebirgsstelzen 7<br />

Hausrotschwänzchen 13<br />

Graue Fliegenschnäpper 4<br />

Feldlerche 1<br />

Wintergoldhähnchen 1<br />

Zaunkönige 2<br />

Stare 6<br />

Reptilien: Schnappschildkröte 1<br />

Spinnentiere: Mittelmeerskorpion 1<br />

Gesamt: 260<br />

Haus- und Wildtiere Gesamt: 504<br />

Statistiken: Dr. Wolfgang Buchmann<br />

Brigitte Uzarek<br />

7


3 Zufälle an zwei Juni-Tagen<br />

Ein Glück, dass es Tierfreunde gibt, die auch aktiv helfen! Zu ihnen<br />

gehört Herr Albrecht aus Kuchenheim, dessen Herz für verletzte<br />

Tauben schlägt. Gerne übernimmt er sie von uns, um sie gesund zu<br />

pflegen. Für uns ist das eine große Hilfe, weil wir die beiden<br />

Volieren dringend um diese Zeit für Kleinvögel benötigen.<br />

1. Zufall<br />

So geschah es, dass uns der Taubenfreund am 8. Juni dieses Jahres<br />

zutiefst traurig ein Foto seiner seit mehreren Tagen vermissten<br />

schneeweißen Taube zeigte, die nach ihrer Genesung erstmals<br />

„Ausgang“ hatte. Ich traute meinen Augen nicht: Das Tier war<br />

gestern bei uns abgegeben worden, nachdem es hilflos mit<br />

verstauchtem Flügel gefunden wurde. Hunde und Katzen hätten im<br />

wahrsten Sinne „leichtes Spiel“ mit ihr gehabt. Herr Albrecht war<br />

überglücklich, als er seine „Weiße“ wieder in Empfang nehmen<br />

durfte.<br />

2. Zufall<br />

Am 11. Juni 2003 hatte uns Frau Lambertz aus Bouderath 6<br />

Bachstelzennestlinge zur Aufzucht übergeben. Sie waren von<br />

Spatzen aus ihrem Nest in einer Efeu-Wand geworfen worden,<br />

nachdem das Spatzennest von Menschenhand aus dem Efeu entfernt<br />

worden war. Ob dieser Mensch wusste, dass auch der Haussperling<br />

schon in seiner Existenz gefährdet ist? Die Spatzen zogen daraufhin<br />

in das leere Bachstelzennest um. Genau 1 Jahr später, also am 11.<br />

Juni 2004, übernahmen meine Frau und ich von Frau Lambertz, die<br />

wir ein Jahr nicht gesehen hatten, 5 Hausrotschwanznestlinge, die<br />

ebenfalls aus der Efeuhecke geworfen wurden und glücklicherweise<br />

gesund in unsere Hände kamen.<br />

8


Hausrotschwänzchen<br />

3. Zufall<br />

Das „Ungeheuer von der Hardtburg“ war schon vor über 20 Jahren<br />

vom inzwischen verstorbenen ehemaligen Förster der Hardtburg,<br />

Herrn Driever, beim Sonnen am Burggrabenufer beobachtet worden.<br />

Seinem Nachfolger, Herrn Wittler, war die stattliche Schildkröte in<br />

den letzten Jahren ebenfalls wiederholt begegnet.<br />

Ich sah sie am 10. März 2004 an einer seichten Stelle im Graben, nur<br />

wenige Meter von mir entfernt, die wärmende Sonne genießend. Sie<br />

hatte die Beine weit ausgestreckt, der eckige große Kopf hing an dem<br />

langen Hals, der aus dem gewaltigen Rückenpanzer herausragte.<br />

Mein erster Gedanke war: „Das Tier ist verendet!“ Ein geworfenes<br />

Steinchen schaffte Klarheit: Wie ein Blitz war die Schildkröte im<br />

Wasser verschwunden, bis sie am Nachmittag des 5. Juni auf der<br />

Wiese vor der Hardtburg vom Förster „beim Grasen“ gesehen wurde.<br />

Am Mittag des 8. Juni rief mich Frau Büser aus Stotzheim per Handy<br />

an: „Hier, vor dem evangelischen Gemeindehaus, sitzt eine sehr<br />

große Schildkröte. Die will über die Hardtburger Straße. Soll ich sie<br />

festhalten? Ich setze sie in den Fahrradkorb!“ 10 Sekunden später:<br />

9


„Sie hat mich in den Unterarm gebissen! Ich bring sie Ihnen!“ Kurz<br />

danach waren die beiden bei mir. Die tapfere Frau hatte das 6 Kilo<br />

schwere, 25 cm lange und 21 cm breite Tier von vorne aufgehoben.<br />

Die Schildkröte biss mit Hilfe ihres langen Halses mehrmals mit<br />

ihren Hornkiefern auf die gleiche Stelle, die bald dunkle Flecken und<br />

Hautabschürfungen aufwies, welche der Arzt anschließend<br />

behandelte.<br />

Die Schnappschildkröte, das „Ungeheuer von der Hardtburg“<br />

Herr Wittler identifizierte sie eindeutig als „sein Tier“, das er auch<br />

wieder im Hartburggraben freiließ. Der Graben steht zwar wegen des<br />

Vorkommens der seltenen Geburtshelferkröten unter Naturschutz.<br />

Dennoch war die Rücksetzung sinnvoll, weil sich die Teichfrösche<br />

und Goldfische sehr stark vermehrt haben. In so großer Zahl können<br />

sie den Kaulquappen, aber auch den erwachsenen<br />

Geburtshelferkröten gefährlich werden. Diese Gefahr vermindert die<br />

Wasserschildkröte, welche Frösche und Fische erbeutet.<br />

Übrigens:<br />

Anhand von Fotos, die wir an der Universität für Tiermedizin zu<br />

Hannover vorlegten, konnte „das Ungeheuer von der Hardtburg“ als<br />

Schnappschildkröte identifiziert werden, die in den USA beheimatet<br />

ist.<br />

Dr. Wolfgang Buchmann<br />

10


Angebote für Kinder und Jugendliche<br />

im <strong>Tierschutz</strong> <strong>Euskirchen</strong> e.V.<br />

Immer wieder werden wir gefragt, ob wir auch eine Jugendgruppe im<br />

<strong>Tierschutz</strong>verein haben. Leider waren bisher weder die Zeit noch die<br />

Ideen dafür vorhanden. Wir haben daran gearbeitet und möchten das<br />

ändern.<br />

Besuch im Kleintiergehege<br />

Frau Hearne, unsere Pflegestelle für Kleintiere, möchte ihre Türen<br />

für Kindergarten- und Grundschulkinder öffnen. In ihrem großen<br />

Freigehege für Meerschweinchen und Kaninchen kann man jede<br />

Menge über artgerechte Kleintierhaltung erfahren. Wir sind dabei,<br />

ein kleines pädagogisches Konzept zu erarbeiten und werden über<br />

die örtliche Presse und auf der Homepage den Starttermin bekannt<br />

geben.<br />

Projekt Igelstation<br />

Alle Jahre wieder stehen wir vor dem Problem, dass Dutzende<br />

untergewichtiger und pflegebedürftiger Igel unsere Hilfe brauchen.<br />

Von Jahr zu Jahr werden es mehr Tiere, wobei die Anzahl der<br />

Pflegeplätze für diese Tiere nicht gleichzeitig mit ansteigt. Schön<br />

wäre es, wenn wir im Laufe des Jahres 2005 an einem geeigneten Ort<br />

eine Igelstation aufbauen könnten, um allen bedürftigen Tieren die<br />

Überwinterung zu ermöglichen. Für dieses Projekt suchen wir<br />

engagierte Jugendliche ab ca. 16 Jahren, die Lust, Ideen und Zeit<br />

haben, eine Igelstation aufzubauen und die Tiere über die<br />

Wintermonate zu betreuen.<br />

Bitte melden unter unserem <strong>Tierschutz</strong>telefon: 02251-61441<br />

oder per E-mail an: u.stemmer-s@tierschutz-euskirchen.de<br />

Ute Stemmer-Sassenscheidt<br />

11


Hier finden Sie die derzeit Aktiven im <strong>Tierschutz</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

e.V. mit ihren übernommenen Ämtern und Aufgaben!<br />

Fam. Abusharife Pflegestelle für Katzen, Hilfe für alle Fä(e)lle<br />

Herr Albrecht Pflegestelle für Haustauben<br />

Wildtierexperten, Pflegestelle für Wildtiere,<br />

Betreuung von Pflegestellen für Wildtiere,<br />

Fam. Buchmann<br />

Öffentlichkeitsarbeit für Wildtiere<br />

Patrick Bürger Kastrations-Aktionen, Basare, Mann für alle Fä(e)lle<br />

Rene Derks Pflegestelle für Katzen<br />

Frau Doppelfeld Pflegestelle für Kleintiere<br />

Herr Fehrmann Baut Katzenfallen<br />

Homepage-Gestaltung, <strong>Tierschutz</strong>heft,<br />

Jugendgruppe, Mann für alle Fä(e)lle, Vermittlungs-<br />

Harald Harnack<br />

Kontrollfahrten<br />

Monika Heindrichs Beisitzerin, Basare<br />

Marion Hennen Basare<br />

Pflegestellenversorgung, Basare, Mann für alle<br />

Hardi Honecker<br />

Fä(e)lle<br />

Beisitzerin, Pflegestelle für Katzen und Kleintiere,<br />

Basare, TS-Heft, Kastrations-Aktionen, Tierfotos,<br />

Vermittlungs-Kontrollfahrten, TS-Telefon,<br />

Pflegestellenbetreuung, Futtermitteleinkauf und<br />

-verteilung, Betreuung und Koordination der<br />

Silja Honecker<br />

Mitarbeiter des Projektes "Für Aktiv"<br />

Fam. Höller Pflegestelle für Igel<br />

Schriftführerin, <strong>Tierschutz</strong>-Telefon, Basare,<br />

Elke Katillus<br />

Kastrations-Aktionen<br />

Pflegestellenversorgung, Tierarztfahrten,<br />

Hr. Kirubananthan unterstützende Hilfe bei der Tierhilfe Nordeifel<br />

Diana + Thorsten Koke Pflegestelle für Katzen<br />

Fam. Kuntze Pflegestelle für Katzen<br />

Fam. Lehnert Pflegestelle für Katzen<br />

Stellvertretender Vorsitzender, Repräsentant in der<br />

Öffentlichkeit, Kastrations-Aktionen, Verwaltung<br />

Willi Lüsgen<br />

Katzenfallen, Basare<br />

Gisela Mahlberg Basare<br />

Fam. Müller Pflegestelle für Katzen<br />

Pflegestelle für Katzen, Basare, Redaktion<br />

Ute Neumann<br />

<strong>Tierschutz</strong>heft, Kastrations-Aktionen<br />

Fam. Perschen Pflegestelle für Wildenten und Singvögel<br />

Nina Sassenscheidt Pflegestelle für Katzen, Basare, Jugendgruppe<br />

Fam. Schäfer Pflegestelle für Katzen<br />

Fam. Schneiders Pflegestelle für Katzen


Ingrid Schliebeck Basare<br />

Pflegestelle für Katzen und Wildtiere,<br />

Pflegestellenversorgung, Tierarztfahrten,<br />

Notfalleinsätze, Kastrations-Aktionen,<br />

Vermittlungs-Kontrollfahrten, unterstützende Hilfe<br />

Petra van de Snepscheut bei der Tierhilfe Nordeifel<br />

Anzeigen im Wochenspiegel, Tierfotos, Steckbriefe<br />

unserer Tiere, <strong>Tierschutz</strong>-Telefon, Kastrations-<br />

Aktionen, Tiervermittlung, Pin-Boards,<br />

Simone Spiegel<br />

Vermittlungs-Kontrollfahrten<br />

Pflegestelle für Katzen, Homöopathische Beratung<br />

und Behandlung, Basare, <strong>Tierschutz</strong>heft,<br />

Monica Steinberger Kastrations-Aktionen<br />

Nicole Steinberger Pflegestelle für Katzen<br />

Ruth Stemmer Basare<br />

Sarah Stemmer Basare<br />

1. Vorsitzende, Pflegestelle für Katzen,<br />

Koordination sämtlicher Abläufe im Verein,<br />

Repräsentantin in der Öffentlichkeit, Bearbeitung<br />

von Internetanfragen, Vorbereitung und Leitung der<br />

Vorstandssitzungen, Pflegestelle,<br />

Ute Stemmer-<br />

Kastrationsaktionen, Redaktion <strong>Tierschutz</strong>heft,<br />

Sassenscheidt<br />

Basare<br />

Achim Topf Kassenwart<br />

Beisitzerin, Pflegestelle für Katzen, Basare,<br />

Redaktion <strong>Tierschutz</strong>heft, Kastrations-Aktionen,<br />

Tierfotos, Homepage-Gestaltung, Vermittlungs-<br />

Brigitte Uzarek<br />

Kontrollfahrten, Pflegestellenbetreuung<br />

Jan Weber Kastrations-Aktionen, Basare, Mann für alle Fä(e)lle<br />

Silke Zeyen Pflegestelle für Rabenvögel<br />

…auch Dank an alle, die wir hier leider vergessen haben!<br />

13


Paco aus dem Rhabarber<br />

Anfang Juni 2004 verhielt sich die Hündin meines Bruders recht<br />

auffällig. Desra, eine Dobermanndame, wollte nicht mehr fressen,<br />

war auch nachts unruhig und wollte ständig in den Garten.<br />

Am dritten Tag beschloss mein Bruder, mit ihr zum Tierarzt zu<br />

gehen. Ergebnis: Ohne Befund. Am nächsten Tag sollte sich die<br />

Lösung ergeben:<br />

Desra lief – wie in letzter Zeit üblich – wieder zu einer ganz<br />

bestimmten Stelle des Gartens. Dort, wo vor kurzem noch ein<br />

Schuppen stand, lagen jetzt ein paar Äste und Zweige aus dem<br />

Garten. Direkt vor dem Zaun zum Nachbarn hielt die Hündin inne<br />

und bellte. Mein Bruder ging hin und konnte zuerst nichts entdecken.<br />

Schließlich hörten beide ein leises schwaches Miauen. Mein Bruder<br />

ging also zum Nachbarn und bat diesen, ihn mal in dessen Rhabarber<br />

Ursachenforschung betreiben zu lassen. Schnell wurde der kleine<br />

Kater unter den Rhabarberblättern gefunden und gerettet. Er war<br />

schon sehr unterkühlt. Wahrscheinlich lag er dort bereits seit 4<br />

Tagen. Es war also Rettung in letzter Sekunde. In der Pflegestelle<br />

wurde Paco von Josefine Müller liebevoll aufgepäppelt und lebt<br />

heute glücklich und wohlgenährt auf dem Lande.<br />

Susanne Daniel „Paco“<br />

15


Anzeige Fressnapf<br />

16


Nehmen wir mal an,<br />

…ein Katzenpaar bekommt im Jahr zweimal Nachwuchs, und<br />

jeweils 3 Kätzchen pro Wurf überleben, dann ergibt das in 10 Jahren<br />

über 80 Millionen Katzen!<br />

80 Millionen Katzen – tagtäglich sehen wir das entstehende Elend<br />

aus der unkontrollierten Vermehrung der Katzen.<br />

Deshalb stellen Kastrationsaktionen einen Hauptbestandteil unserer<br />

Arbeit dar. Doch wie gehen wir nun an diese Problematik heran?<br />

Verwilderten ehemaligen Hauskatzen begegnen wir am ehesten an<br />

ihren Futterstellen. Nachdem der Katzenbestand erfasst wurde,<br />

kommen unsere Lebendfallen zum Einsatz. Alle aufgestellten Fallen<br />

werden von uns oder von uns beauftragten Personen in Sicht-, bzw.<br />

Hörweite überwacht.<br />

Diese Fallen gibt es in verschiedenen Ausführungen (sowohl als<br />

Draht- wie auch als Holzkasten). Alle Modelle sind so gearbeitet,<br />

dass sich kein Tier darin verletzen kann. Die Fallen werden gespannt,<br />

bevor die Tiere zur Fütterungszeit erscheinen. Mit speziellen<br />

Duftstoffen werden sie in die Fallen gelockt.<br />

Sobald ein „junger Wilder“ gefangen ist, decken wir ein Tuch über<br />

die Falle, was in der Regel hilft, um das verängstigte Tier etwas zu<br />

beruhigen.<br />

Die Falle mit der Katze muss danach umgehend zum Tierarzt<br />

gebracht werden, um dem Tier einen unnötig langen Aufenthalt in<br />

der Falle zu ersparen.<br />

22


Beim Tierarzt wird die Katze in Narkose gelegt, operiert, tätowiert,<br />

behandelt und anschließend in eine mit sauberen, saugfähigen<br />

Tüchern bestückte extra große Transportbox gelegt. Dort bleibt sie so<br />

lange, bis sie fit genug ist, um wieder in die Freiheit entlassen zu<br />

werden.<br />

Simone Spiegel<br />

An dieser Stelle bedanken wir uns ganz herzlich bei Herrn Ruhland,<br />

Werklehrer in der Sonderschule für Hörgeschädigte, und seinen<br />

Schülern für den Bau einer Katzenfalle und eines Katzenhauses.<br />

Spenden Sie an den<br />

<strong>Tierschutz</strong> <strong>Euskirchen</strong> e.V.<br />

Kreissparkasse <strong>Euskirchen</strong><br />

BLZ.: 382 501 10<br />

Kto-Nr.: 1006006<br />

Verwendungszweck: „Die jungen Wilden<br />

23


Freie Ostern für alle!<br />

von Mario Rausch<br />

Das Osterfest steht vor der Tür und in privaten Haushalten werden<br />

mehr Hühnereier als sonst gekauft, um sie gefärbt, versteckt und<br />

wieder gefunden zu genießen.<br />

Auch in diesem Jahr werden zahllose Hennen ihre Tage und Nächte<br />

in engen Käfigen und ohne Tageslicht verbringen und dort ihre Eier<br />

legen, um den Verbrauchern ein paar Cent zu sparen.<br />

Eine Gefangene: „Holt uns hier raus! Ihr Verbraucher seid unsere<br />

Richter!“<br />

24


Ab dem 1. Januar 2004 gelten EU-weit einheitliche Regelungen für<br />

die Kennzeichnung von Eiern. Alle Eier müssen mit einem<br />

Erzeugercode gekennzeichnet werden.<br />

So können Sie selbst entscheiden, welche Haltungsform Sie mit<br />

Ihrem Kauf fördern wollen.<br />

Das Ei mit der Drei am Anfang des Stempels stammt mit Sicherheit<br />

aus Käfighaltung. Tierfreunde kaufen solche Eier nicht.<br />

Statistisch gesehen sitzt für jeden Bürger ein Huhn im Käfig.<br />

Kaufen Sie keine Eier und Eiprodukte aus Käfighaltung, so sitzt auf<br />

längere Sicht ein Huhn weniger im Käfig.<br />

Wir kommen an solchen und anderen unbequemen Erkenntnissen<br />

nicht vorbei.<br />

<strong>Tierschutz</strong> fängt bei jedem Einzelnen an, und nicht zuletzt auch bei<br />

uns selbst.<br />

Der Eierstempel:<br />

Ei mit 3 – Quäler-Ei !!!<br />

Quellen: www.hennen-in-not.de; www.animalnetwork.de;<br />

www.tierlobby.de;<br />

25


Historie des <strong>Tierschutz</strong> <strong>Euskirchen</strong> e.V.<br />

Der <strong>Tierschutz</strong> <strong>Euskirchen</strong> e.V. feiert dieses Jahr sein 20-jähriges<br />

(Wieder)-Bestehen. Wir haben recherchiert, und es war nicht leicht,<br />

die Daten zusammenzutragen!<br />

Die erste Eintragung im Vereinsregister der Stadt <strong>Euskirchen</strong> des<br />

<strong>Tierschutz</strong>vereins stammt aus dem Jahr 1956. Der Verein war rund<br />

20 Jahre tätig. Leider fand der damalige 1. Vorsitzende, Florenz<br />

Grefen, keine Unterstützung mehr, so dass die <strong>Tierschutz</strong>arbeit im<br />

Jahre 1975 eingestellt werden musste. Der Verein selbst wurde<br />

jedoch nicht aufgelöst, auf dem Papier bestand er noch. Erst nach 10<br />

Jahren, am 11.12.1984, trafen sich von der Initiatorin, Frau Regina<br />

Menke-Meden, zusammengerufene interessierte und engagierte<br />

Bürger, um erneut die Arbeit für unsere Mitgeschöpfe aufzunehmen.<br />

Nach dieser ersten Zusammenkunft wurde dann am<br />

11. Januar 1985<br />

die erste Mitgliederversammlung mit Wahlen des Vorstandes<br />

durchgeführt.<br />

Damals wurden in den Vorstand gewählt:<br />

Regina Menke-Meden 1. Vorsitzende<br />

Wolfgang Michels Stellvertretender Vorsitzender<br />

Maria Dünker Schriftführerin<br />

Angelika Meier Kassiererin<br />

Dr. Wolfgang Buchmann Beisitzer<br />

Friedel Gassen Beisitzerin<br />

Inge Müller Beisitzerin<br />

Josef Wick Beisitzer<br />

Zu Beginn der Arbeit stand der Verein vor großen finanziellen<br />

Herausforderungen. Die Vorsitzende, Frau Menke-Meden, warb<br />

bereits in der ersten Sitzung um Geld- und Sachspenden – mit<br />

Erfolg! Im ersten Jahr unterstützte die Stadt <strong>Euskirchen</strong> den Verein<br />

mit 10.000 DM. Somit konnte die Arbeit richtig losgehen.<br />

26


Hunde wurden zunächst in der Tierpension Heinen in Kirchheim<br />

untergebracht. Katzen nahm Frau Menke-Meden bei sich zu Hause<br />

auf.<br />

Bis 1996 setzte sich Regina Menke-Meden für die Belange des<br />

Vereins als 1.Vorsitzende ein. Sie wurde dann von Silja Honecker<br />

(damals Schäfer) abgelöst, die den Verein bis 1999 leitete. Sehr<br />

dankbar sind wir auch Evelyn Zilz aus Bonn. Sie übernahm das Amt<br />

der 1. Vorsitzenden für nahezu 5 Jahre. Im April 2004 wurde Ute<br />

Stemmer-Sassenscheidt zur 1. Vorsitzenden des <strong>Tierschutz</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong> e.V. gewählt.<br />

Zwei Gründungsmitglieder sind hier im Besonderen zu erwähnen,<br />

nämlich Dr. Wolfgang Buchmann, der 15 Jahre als Beisitzer zu dem<br />

Fortbestand des <strong>Tierschutz</strong>vereins beigetragen hat und bis heute,<br />

zusammen mit seiner Frau, immer noch den Part „Wildtierpflege“<br />

übernimmt. Auch Friedel Gassen gebührt unser besonderer Dank.<br />

Viele Jahre hat sie den nervenaufreibenden „Fulltimejob“ der<br />

Tierwartin mit großem persönlichen Einsatz getragen. Leider musste<br />

sie aus gesundheitlichen Gründen im letzten Jahr von ihrem Amt<br />

zurücktreten.<br />

Jeder Verein lebt vom Engagement seiner Mitglieder, ganz besonders<br />

aber ein <strong>Tierschutz</strong>verein! Die stetig steigenden Mitgliederzahlen<br />

zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind (siehe unten). Allen<br />

Menschen, die in den vielen Jahren dabei waren, egal wie lange und<br />

wie oft, sagen wir hier nochmals „herzlichen Dank!“.<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Anzahl Mitglieder, Stand 1. Januar<br />

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

S. Honecker, W. Lüsgen, S. Spiegel, U. Stemmer-Sassenscheidt, B. Uzarek<br />

27


Liebe Tierschützer!<br />

Seit ca. fünf Jahren bin ich im <strong>Tierschutz</strong> <strong>Euskirchen</strong> e.V. als<br />

Pflegestelle tätig, befasse mich aber etliche Jahre länger mit der<br />

Homöopathie. Kurz dazu: Die Homöopathie basiert auf drei<br />

Grundregeln:<br />

1. Arzneimittelprüfung an Gesunden<br />

2. Erhebung des individuellen Krankheitsbildes<br />

3. Arzneimittelwahl nach dem Ähnlichkeitsprinzip<br />

Hier stelle ich Ihnen einige der gängigen Arzneimittel vor, die in der<br />

Katzenpflege öfters zum Einsatz kommen, wobei jeder guten<br />

Behandlung natürlich eine gründliche Diagnose und eine gute<br />

Beobachtungsgabe vorausgehen muss. Auch wenn die Homöopathie<br />

zur „sanften Medizin“ gehört, sollten die Arzneimittel nie leichtfertig<br />

angewandt werden.<br />

Bei Unsicherheit bitte nicht erst lange ausprobieren, sondern den<br />

Tierarzt oder den Tierheilpraktiker aufsuchen!<br />

Besonders Erkrankungen bei Baby- und Jungkatzen dulden<br />

keinen Aufschub!<br />

Arzneimittel Indikation<br />

Aconitum Plötzliches und heftiges Auftreten einer<br />

Erkrankung, besonders nach Kälte oder Schock<br />

Apis Schwellung nach Insektenstichen oder bei<br />

Entzündungen<br />

Arnica Trauma, beugt Blutergüssen vor, auch<br />

anzuwenden vor Kastration<br />

Belladonna Fieber, bei allgemeinen Infektionskrankheiten<br />

Euphrasia Augenmittel, tränende Augen, beginnende<br />

Konjunktivitis<br />

28


Hepar sulfuris Akute, eitrige Entzündungen<br />

Ledum Tierbisse, Stichverletzungen<br />

Myristica sebifera Homöopathisches Messer; kann Abszesse<br />

öffnen<br />

Nux vomica Durchfall, Erbrechen, Verstopfung<br />

Silicea Fördert das Abstoßen von Fremdkörpern aus<br />

dem Gewebe<br />

Staphisagria Schnittverletzungen (auch nach Operationen)<br />

Sulfur Hauterkrankungen<br />

Bei der Darreichungsform, gerade bei Katzen, halte ich die Globuli<br />

für die einfachste. Dies ist natürlich nur eine kleine Auswahl der sehr<br />

umfangreichen homöopathischen Apotheke, und die Indikationsliste<br />

ist allgemein gehalten.<br />

Falls Ihr Interesse geweckt wurde, kann ich folgende Bücher<br />

empfehlen:<br />

Unsere Katze – gesund durch Homöopathie/H.G. Wolff<br />

€ 19,95<br />

Monika Steinberger<br />

Naturheilkunde für Katzen/Dr. med. vet. Becvar<br />

€ 24,90<br />

29


Auch Katzen sind Fundtiere im Sinne des Fundrechts<br />

In Zeiten knapper Kassen suchen die Städte und Gemeinden nach<br />

jeder erdenklichen Möglichkeit, Geld einzusparen. …. Durch eine<br />

besonders eigenwillige Auslegung des Fundtierbegriffs wird<br />

versucht, insbesondere Katzen nicht mehr als Fundtiere zu werten.<br />

Die Kostenerstattung für entlaufene Katzen wird häufig mit der<br />

Bemerkung abgelehnt, es gäbe gar keine entlaufenen Katzen,<br />

sondern nur solche Katzen mit Freilauf, die nicht verloren seien, oder<br />

ausgesetzte Tiere, an denen das Eigentum aufgegeben worden sei<br />

oder wildlebende Katzen, die als herrenlose Tiere keinen Eigentümer<br />

hätten.<br />

Diese Argumentation ist allerdings nicht schlüssig. Sie widerspricht<br />

sowohl der allgemeinen Praxis als auch den bestehenden<br />

landesrechtlichen Regelungen zum Vollzug des Fundrechts.<br />

Da die Unterscheidung zwischen Fundtieren und herrenlosen Tieren<br />

bis auf wenige Ausnahmen in der Regel schwierig ist, hat sich in der<br />

Praxis die Vorgehensweise herausgebildet, dass im Zweifelsfall bis<br />

zum Nachweis des Gegenteils von einem Fundtier auszugehen ist.<br />

So ersetzen aufgrund landesrechtlicher Richtlinien oder<br />

Empfehlungen die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern,<br />

Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt,<br />

Schleswig-Holstein sowie Thüringen aufgrund der vorgenannten<br />

Vermutungsregel den Tierheimen Unterbringungskosten für<br />

Fundtiere für 28 Tage. Erst, wenn sich in diesen vier Wochen kein<br />

Eigentümer gemeldet hat, wird von einem herrenlosen Tier<br />

ausgegangen, weil der Eigentümer nach dieser Zeit nicht mehr damit<br />

rechnen kann, dass er sein Tier zurück erhält. Zunächst wird immer<br />

vermutet, dass es sich um ein Fundtier handelt. Der <strong>Tierschutz</strong>verein<br />

muss das nicht nachweisen.<br />

30


Die Kommunen gehen immer mehr dazu über, anhand von<br />

Spekulationen hinsichtlich des Fundortes und des äußerlichen<br />

Zustandes der betreffenden Katzen darauf zu schließen, dass es sich<br />

um herrenlose Tiere handelt. In einem uns bekannt gewordenen Fall<br />

ging die Gemeinde davon aus, dass Katzen nur dann als Fundtiere<br />

behandelt werden könnten, wenn diese erkennbar als Haustier<br />

gehalten werden, z.B. durch Tragen eines Halsbandes oder bei<br />

seltenen Rassekatzen. Folgende praktische Gesichtspunkte lassen die<br />

Kommunen dabei völlig außer Acht:<br />

Tatsächlich wild lebende Katzen sind so menschenscheu, dass sie<br />

üblicherweise dem Finder nicht zulaufen und sich auch nur unter<br />

erschwerten Bedingungen (z.B. zur Kastration) einfangen lassen.<br />

Allein aufgrund des Aussehens und des gesundheitlichen Zustandes<br />

kann somit nicht darauf geschlossen werden, dass es sich zwingend<br />

um eine wild lebende Katze handeln muss.<br />

Seltene Katzen oder Rassekatzen werden von ihren Besitzern i. d. R.<br />

nicht als Freigänger gehalten und können daher selten verloren<br />

gehen. Abgesehen davon dürfte sich der Besitzer eines solchen<br />

Tieres schon wegen dessen Zuchtwert umgehend bei den Tierheimen<br />

melden, weshalb diesbezüglich kaum Unterbringungskosten anfallen<br />

werden. Es ist nicht Intention des Gesetzgebers, den Fundtierbegriff<br />

auf diese Weise einzugrenzen.<br />

Das Tragen eines Halsbandes ist ebenfalls kein maßgebliches<br />

Erkennungsmerkmal, da Katzen schon aus Gründen der<br />

Verletzungsgefahr immer seltener ein Halsband tragen. Es kommt<br />

häufig vor, dass die Katzen beim Klettern an dem Halsband hängen<br />

bleiben und sich bei dem Versuch, sich aus dieser Zwangslage zu<br />

befreien, erheblich verletzen. Nicht ohne Grund hat die Industrie<br />

reagiert und statt der früher üblichen Flohhalsbänder entsprechende<br />

Medikamente entwickelt.<br />

Ignoriert wird von den Kommunen auch, dass es für die Frage, ob<br />

Fundtier oder herrenloses Tier, eines Nachweises bedarf. Bloße<br />

Spekulationen, wie sie jetzt von den Städten und Gemeinden<br />

vorgenommen werden, reichen hierfür nicht aus.<br />

31


Dies ist auch von der Rechtsprechung so gesehen worden. Nach<br />

einem Urteil des LG Zwickau (AZ: 51 T 233/97) darf die<br />

Eigentumsaufgabe an einem Tier erst nach sehr genauer Prüfung<br />

aller Umstände angenommen werden. Ein an einem Brückengeländer<br />

angebunden aufgefundener Hund ist daher noch nicht als herrenloses<br />

Tier einzustufen, auch wenn nach stundenlanger Suche kein<br />

Eigentümer des Tieres ausfindig gemacht werden kann.<br />

In der Praxis bedeutet dies, dass sich der <strong>Tierschutz</strong>verein der<br />

Gefahr des Vorwurfs der Unterschlagung aussetzt, wenn er<br />

vorschnell die Herrenlosigkeit eines Tieres annimmt. Gleichzeitig<br />

dürfen die als Fundtiere im Tierheim abgegebenen Tiere, bei denen<br />

nicht ohne weiteres erkennbar ist, dass es sich tatsächlich um wild<br />

lebende oder ausgesetzte Tiere handelt, nicht abgewiesen werden, da<br />

dann die Gefahr besteht, dass diese Tiere ausgesetzt werden, was<br />

nach § 3 Nr. 3 TierSchG verboten ist.<br />

Darüber hinaus weist die aktuelle Kommentierung zum Fundrecht<br />

(Kluge, <strong>Tierschutz</strong>gesetz Kommentar, 1. Aufl. 2002, Einleitung<br />

Randn. 138) explizit darauf hin, dass ausgesetzte Haustiere<br />

besonders schutzbedürftig sind. Unter dem Aspekt der öffentlichen<br />

Fürsorge und mit Blick auf den verfassungsrechtlich normierten<br />

<strong>Tierschutz</strong> gebiete es die Rechtssicherheit, dass für diese Tiere die<br />

Fundrechtsregeln des BGB analog anzuwenden sind, was eine<br />

Kostenerstattungspflicht der Gemeinde begründet.<br />

Quelle: Dt. <strong>Tierschutz</strong>bund e.V.<br />

<strong>Tierschutz</strong>telegramm Nr. 4/04<br />

Bild: Tomi Ungerer<br />

32


Familie Perschen und die Enten<br />

Genau einen Monat ist es her, dass sie ihre sieben Schützlinge nicht<br />

mehr gesehen hat. „Aber das ist gut so“, sagt Jutta Perschen. Die 46-<br />

Jährige kümmert sich mit ihrem Mann Heinz um verwaiste<br />

Entenküken. Stolz sind die Perschens, dass es ihre Enten geschafft<br />

haben. Als sie vor einem Jahr mit der Aufzucht verwaister Küken<br />

anfingen, hatten sie weniger Glück. Das Gelege war auf einer<br />

Baustelle mit Chemikalien in Berührung gekommen, Heinz<br />

Perschen, der als Chemiker dort arbeitete, hatte die Eier mitgebracht.<br />

Seine Frau baute Brut- und Wärmeschränke, außerdem verschiedene<br />

Gehege für das jeweilige Alter. Doch keines der Küken schlüpfte. Da<br />

nun alles schon vorhanden war und es kaum Pflegestellen gibt,<br />

machten die Perschens weiter.<br />

Mit Rat und Tat steht ihnen der Biologe Wolfgang Buchmann aus<br />

Stotzheim zur Seite. Auch ihr Schäferhund bietet echte Hilfe und<br />

schützt das junge Federvieh vor Katzen und Mardern. So ganz<br />

unerfahren sind die Perschens ohnehin nicht, erst kurz vorher hatten<br />

sie ihren Raben „Jakob“ aufgezogen, der wieder ausgewildert ist.<br />

Buchmann war es auch, der ihnen in diesem Jahr die sieben<br />

Entenküken vermittelte. Die Stotzheimer Feuerwehr hatte die Küken<br />

aufgegabelt, sie hatten zufällig mitbekommen, wie die Entenmutter<br />

überfahren worden war. Nur wenige Tage alt seien die Küken<br />

gewesen. Weil ihre Aufzucht so aufwändig ist, findet sich kaum<br />

jemand, der sie aufnehmen will.<br />

Wo sie ausgewildert werden, werde mit dem örtlichen<br />

Naturschutzbund (Nabu) abgesprochen, der ihnen ebenfalls Enten<br />

vermittelt.<br />

Quelle: General-Anzeiger vom 14.09.2004<br />

33


<strong>Tierschutz</strong> <strong>Euskirchen</strong> e.V. informiert über<br />

Tierärztinnen und Tierärzte<br />

<strong>Euskirchen</strong>:<br />

Claudia Lux Dr. G. Letzner u. Dr. D.L.-Lott<br />

Charleviller Platz 29 Billiger Str. 117a<br />

53879 <strong>Euskirchen</strong> 53879 <strong>Euskirchen</strong><br />

Tel. 02251-2902 Tel. 02251-80200<br />

Sprechstunden: Sprechstunden:<br />

Mo-Sa 10-11.30 Uhr, Mo-Sa 9-11 Uhr,<br />

Mo,Di,Do,Fr 16-18 Uhr Mo,Di,Do,Fr 16-18 Uhr<br />

Dr. K Meyer<br />

Hofpfad 34<br />

53879 <strong>Euskirchen</strong><br />

Tel. 02251-3360<br />

Sprechstunden:<br />

Mo,Di,Do,Fr 10-12 u.16-18<br />

Mi u. Sa 10-12 Uhr<br />

Zülpich: Bad Münstereifel:<br />

Dr. Gabriele Rüsing Stefan Minister<br />

Frankengraben 21 Kölner Straße 2<br />

53909 Zülpich 53902 Bad Münstereifel<br />

Tel. 02252-81955 Tel. 02253-542354<br />

Sprechstunden: Sprechstunden:<br />

Mo,Mi,Fr 10-12 Uhr Terminsprechstunden<br />

Mo,Di,Do,Fr 15.30-18 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

Dr. Dirk Sonntag<br />

Chlodwigstraße 23<br />

53909 Zülpich<br />

Tel. 02252-2328<br />

Sprechstunden:<br />

Mo-Sa 11-12 Uhr<br />

Mo,Di,Do,Fr 17-19 Uhr<br />

Den tierärztlichen Notdienst entnehmen Sie bitte aus dem<br />

<strong>Euskirchen</strong>er Wochenspiegel auf Seite 2.<br />

34


20 auf einen Streich… Vor einigen Wochen erhielten wir einen<br />

Anruf, dass ein paar junge Meerschweinchen abzugeben seien. Wir<br />

wollten bei der Vermittlung helfen und zuerst einmal die<br />

Geschlechterbestimmung durchführen, um eine weitere Vermehrung<br />

zu verhindern. Als wir dort ankamen, fanden wir in einem dunklen<br />

Keller EINEN einzigen Käfig mit sage & schreibe 20 (!!!)<br />

Meerschweinchen, darunter mehrere hoch tragende Tiere. Falsch<br />

verstandene Tierliebe…und hier kommt ein Teil der Rasselbande:<br />

.<br />

Pascha, ca. 13 Monate. Pascha ist<br />

der Verantwortliche für diese<br />

Schwemme. Er zahlt bis heute<br />

keinen Unterhalt, hat „Aiche“<br />

verlassen und lässt es sich nun gut<br />

gehen. Er ist ein recht ruhiger,<br />

wuchtiger Bock und scheint eine<br />

Art Aufseherposten ergattert zu<br />

haben – bei ihm spuren ALLE<br />

(auch die Fotografin).<br />

Simone Spiegel<br />

35<br />

Alf, ca. 3 Monate jung,<br />

männlich. Er heißt Alf, weil er<br />

ebenso wie der Außerirdische<br />

roooot ist und…futtert, futtert,<br />

futtert. Er ist ein neugieriger,<br />

aufgeweckter Bube, der<br />

konfliktfrei in seiner<br />

Böckchengruppe lebt.<br />

Toni, ca. 3 Wochen. Weshalb<br />

er TONI getauft wurde, kann<br />

niemand wirklich<br />

nachvollziehen… Unser Toni<br />

ist sehr flott auf den Beinen,<br />

vermeidet es, hoch genommen<br />

zu werden. Er ist noch jung<br />

und hat genug Zeit, zahmer zu<br />

werden.


<strong>Tierschutz</strong> <strong>Euskirchen</strong> e.V. Bankverbindung:<br />

Johannesstr. 11 Kreissparkasse <strong>Euskirchen</strong><br />

53881 <strong>Euskirchen</strong> BLZ 382 501 10<br />

Tel. 02251-61441 Konto-Nr. 1006006<br />

Email: tierschutz@tierschutz-euskirchen.de<br />

Home: www.tierschutz-tierschutz-euskirchen.de

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