Übungen zu Experimentalphysik III – Optik
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<strong>Übungen</strong> <strong>zu</strong> <strong>Experimentalphysik</strong> <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Optik</strong><br />
WS 2012/2013<br />
Übungsblatt 4<br />
Mathematisch wird ein Laserpuls als Überlagerung ebener Wellen mit der Frequenz !<br />
beschrieben werden:<br />
E(z; t) = R ^E(0; !) e i(!t¡k(!)z) d!<br />
Dabei bezeichnet k(!) = !n(!)<br />
c die Wellenzahl. Die spektrale Phase Á(z; !) = k(!)z bzw. die<br />
Wellenzahl k(!) können um die Zentralfrequenz !0 in eine Taylor-Reihe entwickelt werden:<br />
Á(z; !) = Á(!0) + @Á<br />
¯<br />
!0 ¢! + P1 º=2<br />
bzw.<br />
@!<br />
k(!) = k(!0) + @k<br />
¯<br />
!0 ¢! + P1 º=2<br />
@!<br />
(¢!) º<br />
º!<br />
(¢!) º<br />
º!<br />
@ º k<br />
@! º<br />
@ º Á<br />
@! º<br />
¯<br />
¯ !0<br />
Den Taylor-Koeffizienten können verschiedene Dispersionsordnungen <strong>zu</strong>geordnet werden.<br />
Der erste Term wird als Gruppenverzögerung (group delay) bezeichnet:<br />
GD = @Á<br />
@!<br />
= @k<br />
@! z = k1z = z<br />
vg<br />
mit der Gruppengeschwindigkeit vg = @!<br />
@k . Der zweite Term ist die Gruppengeschwindigkeitsdispersion<br />
(group delay dispersion)<br />
GDD = @2 Á<br />
@! 2 = @2 k<br />
@! 2 z = k2z<br />
und der dritte Term (third order dispersion) ist definiert als<br />
TOD = @3 Á<br />
@! 3 = @3 k<br />
@! 3 z = k3z<br />
Während die GD nur <strong>zu</strong> einer zeitlichen Verzögerung des Pulses als Ganzes führt, wird der<br />
Puls durch alle höheren Dispersionsordnungen verbreitert. Es lässt sich dabei zwischen<br />
normaler bzw. positiver (GDD > 0) und anomaler bzw. negativer Dispersion (GDD < 0)<br />
unterscheiden. Bei der normalen Dispersion propagieren die roten Spektralanteile schneller<br />
als die blauen, während bei der anomalen Dispersion die blauen Spektralanteile den roten<br />
vorauslaufen.<br />
¯<br />
¯ !0
Aufgabe 1<br />
Zeigen Sie, dass für die Pulsdauer eines Gauß-Pulses nach der Propagation durch ein Medium<br />
mit der Länge z und dem Dispersionskoeffizienten k2 die folgende Beziehung gilt:<br />
r<br />
¿FWHM(z) = ¿0;FWHM ¢ 1 + 16(ln 2)2 k2 2 z2<br />
¿ 4 0;FWHM<br />
Aufgabe 2<br />
Hinweise:<br />
Der Gauß-Puls im Zeitbereich wird durch A(t) = A0 exp ¡ ¡ 1<br />
2 ¡t2¢ beschrieben, wobei<br />
¡ = 1<br />
¿ 2 + ib0 = a0 + ib0 ist. Bei einem Fourier-limitierten Puls mit flacher Phase ist<br />
b0 = 0.<br />
Geben Sie <strong>zu</strong>nächst den Gauß-Puls ^ A(!) im Frequenzbereich an.<br />
Die Propagationsgleichung im Frequenzbereich ist ^ A(!; z) = ^ A(!; 0) exp ¡ ¡i k2<br />
2 !2 z ¢ .<br />
Bei ¿ handelt es sich nicht um die volle Halbwertsbreite, sondern um die 1=e-Breite.<br />
Zeigen Sie, dass die Dispersionskoeffizienten k2 und k3 bei Propagation durch ein Medium<br />
mit dem Brechungsindex n(¸) durch die folgenden Beziehungen gegeben sind:<br />
k2 = @2k @! 2 = ¸3<br />
2¼c2 @2n @¸2 k3 = @3k @! 3 = ¡ ¸4<br />
4¼2c3 ³<br />
3 @2n @¸2 + ¸ @3n @¸3 ´<br />
Aufgabe 3<br />
Die Abhängigkeit des Brechungsindex n eines Materials von der Wellenlänge ¸ lässt sich<br />
durch die Sellmeier-Gleichung beschreiben:<br />
n(¸) =<br />
q<br />
1 +<br />
B1¸2 ¸2 B2¸2 + ¡C1 ¸2 B3¸2 + ¡C2 ¸2 ¡C3<br />
Für das Borosilikatglas BK7 betragen die Sellmeier-Koeffizienten:<br />
B1 = 1:03961212 , B2 = 0:231792344 , B3 = 1:01046945<br />
C1 = 6:00069867 ¢ 10 ¡3 ¹m 2 , C2 = 2:00179144 ¢ 10 ¡2 ¹m 2 , C3 = 103:560653 ¹m 2<br />
Berechnen Sie @2 n<br />
@¸ 2 und k2 für die Wellenlänge ¸ = 800 nm.
Aufgabe 4<br />
Berechnen Sie nun mit Hilfe der Ergebnisse aus den Aufgaben 1 bis 3 die Pulsdauer eines<br />
Gauß-Pulses mit ¿0;FWHM = 100fs bzw. ¿0;FWHM = 5fs nach der Propagation durch 15 mm<br />
BK7 Glas.