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WIR-ONLINE MAGAZIN 6. Februar 2023

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<strong>WIR</strong> <strong>ONLINE</strong> <strong>MAGAZIN</strong> |<strong>WIR</strong> aktuell<br />

Schöne<br />

neue<br />

Welt?<br />

Ein Supercomputer, der danach<br />

strebt, die Menschheit auszurotten.<br />

Androiden, die versuchen, die<br />

Weltherrschaft zu erlangen – an<br />

erschreckenden Zukunftsszenarien<br />

mangelt es wahrlich nicht: So<br />

sind etwa Stanley Kubricks Filmklassiker<br />

„2001: Odyssee im Weltraum“<br />

aus dem Jahr 1968 oder<br />

auch Ridley Scotts 1982 entstandener<br />

Science-Fiction-Thriller<br />

„Blade Runner“ nur zwei der<br />

bekanntesten cineastischen<br />

Werke zum Thema künstliche<br />

Intelligenz. Die Schaffung, der<br />

Nutzen, die Gefahren – kurz die<br />

Ambivalenz der künstlichen Intelligenz<br />

– sind ein kontrovers diskutiertes<br />

Thema.<br />

Wie war das Leben für unsere Vorfahren<br />

mühsam und gefährlich! Wie<br />

schön könnte alles für uns sein!<br />

Künstliche Intelligenz (KI) in Form<br />

intelligenter Roboter, denen verantwortungsvolle<br />

Aufgaben übertragen<br />

werden und die uns das Dasein<br />

erleichtern: All das ist längst keine<br />

Zukunftsmusik mehr. KI hat bereits,<br />

sei es bewusst oder unbewusst, den<br />

Weg in unsere Haushalte gefunden.<br />

Die Algorithmen der Suchmaschinen,<br />

Smart Home, Smart-TVs sowie Siri<br />

und Alexa sind fester Bestandteil<br />

unseres Alltags geworden, und<br />

manch einer kann sich ein Leben<br />

ohne sie gar nicht mehr vorstellen.<br />

Doch KI wird nicht allein dazu eingesetzt,<br />

um uns bei alltäglichen Verrichtungen<br />

zu helfen. In Wirtschaft, Forschung,<br />

Medizin und Politik greift<br />

man schon längst auf sie zurück. Es<br />

gibt mittlerweile Bild- und Gesichtserkennungsalgorithmen,<br />

die unter<br />

anderem in Smartphones oder auch<br />

in Überwachungstechnologien eingesetzt<br />

werden. Doch diese Entwicklung<br />

hat durchaus auch ihre Schattenseiten.<br />

So können geschickt<br />

programmierte Algorithmen beispielsweise<br />

politische Machtverhältnisse<br />

oder gar Wahlausgänge beeinflussen.<br />

Für die Forschung an Hirn-Computer-Schnittstellen<br />

tritt vor allem die<br />

Singularity-Bewegung ein. Unter<br />

dem „point of singularity“ versteht<br />

man dabei den Augenblick, in dem<br />

ein Computer intelligent genug ist,<br />

sich selbst zu verbessern. Dass es<br />

möglich ist, Nervensysteme von Tieren<br />

mit Maschinen zu koppeln, wurde<br />

bereits mehrfach gezeigt: So sorgte<br />

etwa im Jahr 1997 eine „ferngesteuerte“<br />

Küchenschabe für Furore. Dem<br />

japanischen Ingenieur Isao Shimoyama<br />

war es gelungen, die Nervenbahnen<br />

beider Antennen einer<br />

Schabe mit Elektroden zu verbinden.<br />

Durch Stromsignale gaukelte er ihr so<br />

Hindernisse vor und konnte so ihre<br />

Laufrichtung beeinflussen. 2015 präsentierten<br />

amerikanische Forscher<br />

der erstaunten Öffentlichkeit eine<br />

Cyborg-Ratte.<br />

Doch egal, ob man sie nun als<br />

Cyborgs, Androide oder Replikanten<br />

bezeichnet – Mischwesen aus lebendigem<br />

Organismus und Maschine<br />

werden wohl fürs erste Zukunftsmusik<br />

bleiben. Auch ein Supercomputer<br />

wie HAL aus „2001: Odyssee im<br />

Weltraum“, der danach trachtet,<br />

seine Schöpfer auszulöschen, wird<br />

so schnell nicht produziert werden.<br />

Denn noch immer sind es Menschen,<br />

die die Algorithmen steuern. Die<br />

Zukunft allerdings bleibt spannend,<br />

(scheinbar) alles ist möglich. Denn<br />

wer hätte sich vor 50 Jahren schon<br />

vorstellen können, dass eines Tages<br />

der Staubsauger die Arbeit allein<br />

macht oder man mit seinem Kühlschrank<br />

spricht?<br />

von Åkerman/DEIKE<br />

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