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Die Neue Hochschule Heft 1/2023

Zeitschrift des hlb Hochschullehrerbund e.V. - Themenschwerpunkt: Das erste Semester nach dem Ruf

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DNH 1 | <strong>2023</strong><br />

ANKOMMEN AN DER HOCHSCHULE: DAS ERSTE SEMESTER NACH DEM RUF<br />

13<br />

„Das ‚Coaching für Wissenschaftspraxis‘<br />

adressiert Neuberufene der TH Köln<br />

als Scholars, die grundsätzlich Lehre,<br />

Forschung und Transfer als miteinander<br />

verschränkte Modi von Wissenschaftlichkeit<br />

sehen.“<br />

Foto: Thilo Schmülgen TH Köln<br />

PROF. DR. DIRK BURDINSKI<br />

Studiendekan und ehem. Teilnehmer<br />

Technische <strong>Hochschule</strong> Köln<br />

Campus Leverkusen<br />

Fakultät für Angewandte<br />

Naturwissenschaften<br />

Campusplatz 1 | 51379 Leverkusen<br />

dirk.burdinski@th-koeln.de<br />

hochschuldidaktischen Weiterbildung<br />

der HAW in NRW (www.hdw-nrw.de).<br />

Hierdurch setzten sie individuelle<br />

Schwerpunkte der eigenen Weiterbildung<br />

und konnten ein eigenes Profil<br />

als Lehrperson entwickeln (van Lankveld<br />

et al. 2016).<br />

Das Einzelcoaching im Gesamtumfang<br />

von bis zu 13 Stunden fand bisher<br />

entlang der individuellen lehrbezogenen<br />

Themen der Neuberufenen statt.<br />

Zeit, Ort, Inhalte und Modus wurden im<br />

individuellen Gespräch zwischen Coach<br />

und Coachee geklärt und im Laufe der<br />

Zeit angepasst. <strong>Die</strong> Coaches arbeiten<br />

im Auftrag der TH Köln und sind deren<br />

Leitlinien und Strategien verpflichtet.<br />

Ein solcher Dreieckskontrakt erfordert<br />

von den Coaches eine hohe Professionalität:<br />

Alle Coaches sind in Beratungsoder<br />

Coachingverfahren ausgebildet,<br />

verfügen über jahrelange Erfahrung<br />

in der Begleitung von Neuberufenen<br />

sowie in der Beratung von <strong>Hochschule</strong>n<br />

und prägen durch ihre Tätigkeiten<br />

auf vielfältige Weise den hochschuldidaktischen<br />

Diskurs. Das Coaching konnte<br />

bisher Lehrende bei der Konzeption<br />

ihrer Lehre und Prüfungen begleiten,<br />

Troubleshooting in heiklen Lernsituationen<br />

ermöglichen und Themen wie<br />

Kommunikation, Motivation, Leadership<br />

etc. einbeziehen. Auch das Lehrportfolio<br />

konnte Thema im Coaching<br />

sein. Insgesamt sind die Coaches Sparringspartner<br />

und Critical Friends,<br />

Begleitende und Kontaktpersonen im<br />

gesamten Onboarding.<br />

Das Lehrportfolio wurde von den<br />

Neuberufenen begleitend und/oder zum<br />

Abschluss des Programms geschrieben.<br />

Es führte bei vielen Lehrenden<br />

im Sinne des Scholarship of Teaching<br />

and Learning eine reflektierende und<br />

forschende Haltung zur eigenen Lehre<br />

herbei. Leitfragen für diese Lehrforschung<br />

entstanden häufig bereits im<br />

Auftaktgespräch, oftmals auch im Workshop<br />

Lehren-Lernen-Prüfen oder im<br />

Einzelcoaching. Eine niedrigschwellige<br />

hochschulweite Lehrportfolio-Challenge<br />

ermöglicht, mit Mikro-Inputs und<br />

einer Schreibphase Anlass, Gedanken<br />

und Beobachtungen zu Papier zu bringen.<br />

<strong>Die</strong> in den Portfolios bearbeiteten<br />

Fragestellungen wurden von den<br />

Lehrenden in den Jahren nach dem<br />

Programm oftmals weiterverfolgt und<br />

zu Publikationen fortentwickelt. Das<br />

ZLE begleitete oder registrierte in den<br />

letzten Jahren etwa 30 Publikationen<br />

pro Jahr zur Forschung über die eigene<br />

Lehre, die zu einem stetig wachsenden<br />

Teil von Teilnehmenden des Lehrenden-<br />

Coachings verfasst wurden (z. B. Lenz/<br />

Cremer 2022).<br />

<strong>Die</strong> Neuberufenen einer Gruppe<br />

bildeten Dreiergruppen, innerhalb<br />

derer sie sich zu gegenseitigen Lehrveranstaltungsbesuchen<br />

verabredeten.<br />

Solche kollegialen Hospitationen<br />

sind praktikabel und flexibel einsetzbar,<br />

um Prozesse zur Verbesserung der<br />

Lehrqualität anzustoßen. Peerbesuche<br />

ermöglichen Kompetenzerleben und<br />

sind damit motivationsförderlich (Linde<br />

2009; Bell 2018). Bei den an der TH<br />

Köln praktizierten Peer-Hospitationen<br />

handelte es sich um gerichtete Beobachtungen:<br />

In einem Vorgespräch benannte<br />

die Hospitantin oder der Hospitant<br />

die Punkte, zu denen sie oder er von<br />

den beiden Peers eine Rückmeldung<br />

wünschte. Optional konnten eine Videoaufzeichnung<br />

erstellt und Studierende<br />

Foto: privat<br />

Foto: privat<br />

Foto: privat<br />

PROF. DR. FRANK LINDE<br />

Moderator im Neuberufenenprogramm<br />

Technische <strong>Hochschule</strong> Köln<br />

Campus Südstadt<br />

Institut für Informationswissenschaft<br />

Claudiusstr. 1 | 50678 Köln<br />

frank.linde@th-koeln.de<br />

DR. BIRGIT SZCZYRBA<br />

Leiterin des Teams Hochschuldidaktik<br />

birgit.szczyrba@th-koeln.de<br />

DR. ANTONIA WUNDERLICH<br />

Leiterin des Neuberufenenprogramms<br />

antonia.wunderlich@th-koeln.de<br />

beide:<br />

Technische <strong>Hochschule</strong> Köln<br />

Zentrum für Lehrentwicklung<br />

Schanzenstraße 28 | 51063 Köln<br />

Permalink:<br />

https://doi.org/10.5281/zenodo.7533744

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