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Konnys Greyhound

Konny Reimann baut sein Traummobil

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KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL

| WIE ALLES BEGANN...

Konny Reimann

baut sein


WIE ALLES BEGANN... | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL 33

Traum-Mobil

Wie alles begann...

Wer kennt sie nicht ? Selbst wer mit den Namen Konny und Manuela

Reimann auf Anhieb nichts anfangen kann, wird spätestens bei den

Stichwörtern „Hamburg“, „Auswandern nach Texas“ oder ”Moin, Moin“

hellhörig. Da war doch was. Sie sind bekannter als manch Prominenter,

und doch sind sie geblieben, wie sie immer waren. Konny aus Hamburg,

seine Frau Manu, die Kinder Janina und Jason – und, nicht zu vergessen,

Hund Phoebie und Papagei Erwin. Kurz, die Reimanns.

Warum sie so berühmt wurden, ist ihnen eigentlich selbst nicht so

richtig klar, und es wird ihnen immer dann unheimlich, wenn wieder

einmal ungeladene Gäste an ihrem Gartentor am Moss Lake rütteln.

Gerne würden sie mit jedem ausführlich klönen, aber es gibt viel zu tun.

Erstens mit den Gästehäusern, die am besagten See vermietet werden,

und zweitens mit dem Bau eines Wohnhauses – aber wir reden hier

von keinem normalen Haus. Der Mann heißt schließlich Konny Reimann

und der baut natürlich ein Haus mit Leuchtturm. Dass wir uns richtig

verstehen, keine Bretterbude mit kleinem Mini-Leuchtturm, wir reden

mal locker von 1.000 Quadratmetern Wohnfläche und einem Leuchtturm

in Originalgröße. Dass kein Mensch hier einen Leuchtturm braucht,

ist übrigens auch den Reimanns klar, aber sie hätten halt gerne einen.

Das muss als Grund reichen – und schon verschwindet der Hamburger

mit Cowboyhut und schraubt weiter. Dabei folgt er zwar keinem Bauplan

auf Papier, hat aber doch stets einen Plan im Kopf. Und das nicht nur

beim Hausbau, sondern auch sonst. Es gibt nämlich noch mehr Projekte !

Da wären etwa die gelben Schulbusse, mit denen er auch fährt.

Klar könnte Konny auch mit einem normalen Auto fahren.

Tut er aber nicht. Gefragt warum, bekommt man zur Antwort: Is’ so !

Und langsam wird einem klar, warum ihn und seine Familie so viele

mögen, wenn im Fernsehen mal wieder vom Moss Lake berichtet wird.

Die Reimanns machen, was ihnen in den Sinn kommt, und realisieren

Dinge, die vielleicht etwas schräg sind, aber Spaß machen.

Wie andere über ihre Ideen denken, ist ihnen übrigens ziemlich

egal.

Weder Manu noch Konny haben Zeit noch Muße, sich darüber Gedanken

zu machen, was der Rest der Menschheit über sie denkt. Is’ halt so !

Und wie es halt so ist, ist gerade ein neues Projekt am Start. Jetzt,

wo das Leuchtturmhaus bald fertig ist, haben die Reimanns neue Pläne.

Womit wir beim Thema wären: Reimanns neues Reisemobil.

Und natürlich handelt es sich auch hierbei nicht um ein normales Reise -

mobil, das wäre viel zu einfach! Es wird das Reimannsche Traum-Mobil,

und – wie immer – hat der Mann mit Hut schon bald einen genauen Plan

im Kopf – aber das soll er selbst erzählen...


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KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL

| WIE ALLES BEGANN...

Moin, Moin – jetzt geht’s man los !

Naja, nicht sofort, aber irgendwann im Frühjahr,

spätestens im Sommer soll unser neues

Reisemobil eigentlich mit uns an Bord gen

Westen rollen. Udo Lindenberg, ebenfalls ein

Hamburger wie ich, hatte mal einen Hit, in

dem er nach „Vegas reiten wollte, die Sonne

zu putzen“. Tja, lieber Udo, genau das werden

wir machen. Wir, die Reimanns, werden in Vegas

die Sonne putzen. Aber bis dahin ist es noch

ein längerer Weg. Wie lang, das muss sich erst

noch herausstellen.

Ihr müsst nämlich wissen, dass unser Traummobil

kein ganz alltägliches Gefährt ist. Es

handelt sich vielmehr um einen ausgemusterten

Grey houndbus, jene legendären Reisebusse, die

in den USA für Langstrecken verwendet werden.

Wenn ich ganz ehrlich bin, ist eigentlich

meine bessere Hälfte Manuela, kurz Manu,

schuld daran, dass es dieses Gefährt und kein

anderes wurde. „Wenn wir uns schon die ganze

Arbeit machen und ein Reisemobil selbst ausbauen,

dann aber eines mit Stil“, hat sie sich

gewünscht. Und so steht er nun vor meiner

Werkstatt. Viel Charakter hat er ja schon, aber

so ein Ausbau ist auch nicht unbedingt eine

kleine Baustelle. Jeder, der schon einmal ein

Reisemobil selbst ausgebaut hat, wird mir da

beipflichten. Aber ihr werdet schon noch er -

leben, wie unser Gefährt gen Westen rollt...

So’n Schiet – wo is’ denn bloß

die Tankanzeige?

Für den, den’s interessiert, erst einmal einige

technische Details und kleine Anekdoten aus

seinem bisherigen Leben: Das Licht der Welt

erblickte das Monstrum bei General Motors in

Michigan und transportierte dann über viele

Jahre Menschen von Dallas nach Atlanta und

von Ohio nach Michigan und weiß der Kuckuck

wohin überall. Oben am Bus ist eine Apparatur

zum Kurbeln angebracht. Darüber wurde angezeigt,

wo die nächste Station bzw. der Zielort

sein sollte. Jedenfalls ist er schon weit herumgekommen,

der olle Greyhoundbus. Ich hab

auch schon versucht herauszufinden, wie viele

Meilen auf dem Tacho sind. Was soll ich sagen,

nach 100.000 fängt er einfach von ganz vorne

wieder an. Wie oft er diese Schwelle wohl schon

übersprungen hat ?

Spielt aber eigentlich keine Rolle, technisch

ist der Motor okay, am Getriebe müssen wir

allerdings noch arbeiten. Momentan noch nicht

so ganz auf dem neuesten Stand der Technik,

aber das wird schon noch. Damit ihr aber überhaupt

mal ’ne kleine Vorstellung davon be -

kommt, auf welcher technischen Basis wir unser

Womo aufbauen, hier die Geschichte von der

Tankanzeige: Kennt ihr ein Fahrzeug ohne Tank -

anzeige ? Jetzt ja. Müsst ihr euch vorstellen!

Da will ich den ersten Ausflug machen mit meiner

Manu. Fragt sie doch glatt, ob der Sprit

noch reicht. Typisch Manu, aber irgendwie war

die Frage ja nicht ganz unberechtigt. Und wie

ich so die Armaturen durchgehe, ist doch glatt

keine Anzeige dabei, die auch nur entfernt einen

Tankinhalt wiedergeben könnte. „Mein Engel“,

sag’ ich zu Manu, „mach’s dir erst mal bequem“

– die Sitzbank hatte ich vorher aus

Chicago, Dallas, Memphis, Atlanta, und, und, und... – der olle Greyhound ist schon ganz schön rumgekommen !


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Wieviel ist denn nun noch im Tank ?

Messen wie die „alten Germanen“…

meinem Schulbus ausgebaut und „professorisch“

als Sitzgelegenheit angeschraubt. Mein erster

Gedanke war, dass einer die Tankanzeige ab -

montiert hätte. Aber warum ? Macht doch keinen

Sinn. Relativ schnell war klar, dass der Bus

wohl niemals eine hatte. Es war auch kein Tankgeber

im Tank zu finden. Tank is’ gut – der

Behälter erinnert mich mehr an unseren Heiz -

öltank in Schenefeld (unsere alte Heimat bei

Hamburg) als an einen Kraftstoffbehälter. Wie

dem auch sei, seitdem messe ich den Tank -

inhalt erst mal wie die „alten Germanen“: Kabelrest

rein, wieder rausholen und schauen ob

noch was im Tank ist und gut is’! Was willste

machen, hab ich mir gedacht...

Der „Greyhound“ –

ein Stück „American Dream“

Die Greyhound Lines in Dallas/Texas sind das

größte Bus-Unternehmen Nordamerikas. Die

Firma wurde 1914 von Carl Wickman gegründet.

Per Bus transportierte er Bergleute von

Hibbing nach Alice (Minnesota) und zurück –

für 15 Cent pro Strecke. Heute verfügt das

Unternehmen nach eigenen Angaben über

etwa 1.250 Busse und befördert jährlich rund

25 Millionen Fahrgäste an mehr als 2.300 Ziel -

orte innerhalb Nordamerikas.

Das Markenzeichen des Unternehmens, der

rennende Windhund (Greyhound) ist neben

„Coca-Cola“ wohl eines der bekanntesten Logos

in den USA. Während das Unternehmen heute

natürlich auf topmoderne und komfortable

Reisebusse mit allem möglichen Schnickschnack

setzt, haben vor allem die älteren, ausrangierten

„Greyhounds“ mit ihrem einmaligen

Design absoluten Kultstatus erreicht und sind

unter Sammlern heißbegehrt.

Übrigens: Die Stromlinienform aus profiliertem

Aluminium der Modelle zwischen 1947 bis

1960 wurde von einer Legende des US-Industrie -

designs entwicklet – Raymound Loewy, der

auch für eine ganze Reihe weiterer Symbole

des „American Way of Live“ verantwortlich zeich -

net – unter anderem hat er auch der Coca Cola-

Flasche ihre typische Form gegeben.

So’n Schiet – wo is’ denn bloß die Tankanzeige ?


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Manu meinte, dass mein Messverfahren nicht

die Patentlösung wäre, und diesmal waren wir

mal schneller als sonst einer Meinung. Für die

Vorbesitzer war das wohl weniger ein Problem

gewesen. Im Linienverkehr wurde einfach am

Abend der Tank im Depot wieder vollgefüllt und

weiter ging’s. Die Besitzer danach – eine Gospel -

gruppe ! – hatten dann wohl eher auf gött -

lichen Beistand gesetzt. Als Hamburger würde

ich sagen, das waren „Hafensänger“, solche,

die an jeder Straßenecke die Instrumente aus

dem Bus räumen und Halleluja gen Himmel

rufen. Der arme Bus ! Im Handschuhfach fanden

wir noch eine CD der Truppe – was es nicht

alles gibt ! Aber jetzt ist er ja in guten Händen.

Seine alten Tage sind gezählt und ein

neuer Lebensabschnitt beginnt. Übrigens auch

für uns. Die Kinder werden immer größer und

so rückt die Erkundung der Welt näher. Eben

dafür wird dieser Bus umgebaut. Und der wird

richtig gut, das garantiere ich euch.

Das große Rennen

Bevor es aber soweit sein sollte, forderte und

überredete mich mein Kumpel Robin zu einem

Duell. Meinte der doch glatt, er hätte den

schnellsten Bus in Texas. Alter Angeber, hab’

ich mir gedacht, und einige Wochen später fand

sich die ganze Familie sowie unser Greyhoundbus

auf einer Dragster-Rennstrecke wieder. Ich

als Pilot und Robin mit seinem Bus als Gegner.

Das erste von drei Rennen hat Robin leider

tatsächlich gewonnen – aber nur, weil ich das

Startsignal verpasst habe. Beim zweiten und

auch beim dritten Lauf hab ich ihn dann natürlich

gnadenlos versägt.

Jetzt geht’s los !

Zurück vom Rennen und nach er folgreich ab -

solvierter „TÜV“-Abnahme, konnten wir uns

endlich an die Planung unseres rollenden Zuhauses

machen. Ihr könnt euch vielleicht

vorstellen, dass uns jetzt zum ersten Mal so

richtig klar wurde, was für ein Projekt da vor

uns lag: Ein Riesenteil von Bus, auf fünfzehn

Metern nichts als Bodenplatte (die Sitze waren

eh schon komplett ausgebaut), die Seitenwände

nicht isoliert, darüber das gewölbte Dach.

Na Super ! „Aber immerhin hat der Wagen Charakter“,

würde Manu jetzt sagen – Halleluja !

Jedenfalls wurde es jetzt ernst. Vor großen

Projekten war mir noch nie bange, aber erst

mal musste ein grober Schlachtplan entworfen

werden. Der sah so aus, dass Manu und ich uns

mit zwei Tassen Kaffee in den Bus zurück zogen

und uns darüber Gedanken machten, wie er

denn nun aussehen sollte. Jeder, der ein solches

Projekt schon einmal in Angriff genommen

hat, wird mir zustimmen, dass das gar

nicht so einfach ist. Bei unseren früheren Ausbauten

waren die Fahrzeuge stets kleiner ge -

wesen, da stellte sich die Frage nicht, ob die

Duschwanne Badezimmermaße haben sollte und

die Toilette eine eigene Tür. Uns wurde schnell

klar, dass mehr Platz nicht bedeutete, weniger

Problem zu haben. Ganz im Gegenteil, es waren

nur andere. So wurde das jedenfalls nix, und

nach mehreren Stunden des Grübelns, Messens

und Verwerfens war uns lediglich klar, wie es

nicht werden sollte. Während es Manu wichtig

war, kein „Plüschmobil“ zu bekommen und dass

die Ausstattung nicht im „Gelsenkirchener Ba -

rock“ erstrahlen sollte, lag mein Schwerpunkt

eher im technischen Bereich...

Versägt ! – „Dicklippe“ Robin und sein „Coolbus“ hatten gegen Konny und seinen Greyhound letztendlich keine Chance. (Foto: © Manuela Reimann)


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Bevor wir in die genauere Planung unseres Mobile

Homes einsteigen konnten, musste das gute

Stück noch zur „technischen Abnahme“, eine

Art TÜV, der aber nix so richtig prüft. Immerhin

wird aber vor dem Aufkleben der Plakette

hinter die Windschutzscheibe das Funktionieren

von Licht, Hupe, Blinker und Scheibenwischer

getestet. Der sonstige technische Zustand interessiert

eher weniger, auch die Bremsen werden

nicht näher untersucht. Ganz nach dem Motto:

Irgendwie muss das Gefährt ja hier vor dem

Büro zum Stehen gekommen sein, also werden

die Bremsen ja wohl funktionieren !

Auch Manu soll es bequem haben – für die Fahrt zum TÜV wurde kurzerhand eine

Sitzbank aus dem Reimannschen Schulbus vorübergehend in den Greyhound montiert.

„TÜV “ auf amerikanisch:

Haupt sache, das Bremslicht funktioniert !

um rechtzeitig vor Ort zu sein. Soweit wurde

dann auch schnell alles durchgecheckt, und als

das Bremslicht an der Reihe war und der Ruf

nach vorne drang, doch bitte die Bremse zu

betätigen, habe ich kurzerhand das Kabelende

meines Improvisationskabels mit dem Sicherungskasten

verbunden. Es funktionierte einwandfrei.

Die Prüfdame – hinter dem Bus ste-

hend – war glücklich, ich auch – und kurze Zeit

später klebte die neue Plakette auf der Scheibe.

Aber ich musste Manu versprechen, das diese

Art der Bremslichtverdrahtung nur eine ganz kurz -

fristige Lösung sein durfte...

Auf alle Fälle war somit auch diese Hürde ge -

nommen und wir konnten endlich mit der

Planung für den Ausbau beginnen.

Was aber unbedingt funktionieren muss, um den

„Sticker“ zu bekommen, sind auf jeden Fall die

Bremsleuchten! Wir hatten unseren Prüftermin

gegen 10 Uhr, aber beim kurzen Vorcheck zu -

hause stellte Manu doch glatt fest, dass genau

diese nicht so richtig bzw. leider nicht immer

leuchteten. Jau, da musste ganz schnell noch

der Meister ran, und da natürlich kein Bremslichtschalter

zu finden war, musste ich notgedrungen

improvisieren: Zwanzig Meter Kabel

abwickeln, hinten mit den Bremslichtern, die ich

vorher abgeklemmt hatte, verbinden und ganz

durch den Bus bis zu meinem Fahrerpodest verlegen.

Und dann mussten wir auch schon los,

Alles easy – schon nach wenigen Minuten klebte

die neue „TÜV-Plakette“ hinter der Scheibe


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Die Reimanns – Camper aus Leidenschaft

1996: So ein Pickup ist schon praktisch – mit der

Wohnkabine huckepack gings auf große Fahrt.

1995: Der Beginn der großen Leidenschaft:

Zelten in Südfrankreich

1997: Happy Birthday ! – Janina feiert ihren

Geburtstag im Uraub in der Wohnkabine

2002: Unterwegs mit Pickup und großem Wohnwagen

– erster Familienurlaub in den USA

1998: Urlaub mit Hund Murphy und dem

„Airstream“ am Strand von Dänemark

Fotos: © Manuela Reimann

Der „Airstream“ sieht nicht nur von außen gut aus !


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Der Greyhound bietet viel Platz für eigene Ideen...

... aber wie soll man’s denn nun aufteilen ?

Eigentlich wollten wir nur mal schnell den Bus

planen, aber aus der Tasse Kaffee am Morgen

wurde dann doch ein Tagesprojekt, das bis in

die Nacht dauern sollte. Die Planung verlegten

wir im Lauf des Abends nach unten an den See.

(Das hatte ich, glaube ich, noch gar nicht

erwähnt: Wir wohnen nämlich an einem See,

dem Moss Lake. Der liegt in Texas, in der Nähe

von Gainesville. Warum wir gerade dort wohnen,

ist eine andere Geschichte – aber dem

ein oder anderen vielleicht bekannt, weil er

unsere Nasen schon öfter im Fernsehen ge -

sehen und unsere Geschichte verfolgt hat. Das

spielt jetzt aber auch keine so große Rolle,

letztlich geht’s ja um unser Wohnmobil, oder

sagen wir etwas vorsichtiger, um unser zukünftiges

„Rolling Home“.) Sehr weit waren wir an

diesem Tag jedenfalls nicht gekommen. Wir

wussten aber in etwa, was wir wollten: Hinten

ein abgetrenntes Schlafzimmer, dann Dusche

mit Toilette, weiter vorne Küche, übergehend

ins – nennen wir es einfach mal – Wohn zimmer

und irgendwo dazwischen die Kojen für un sere

beiden Kinder Janina und Jason.

Naja, das war doch immerhin schon etwas. Und

ob unseres ersten Planungserfolges wurde erst

mal der Grill angeworfen. Manu war glücklich,

und als ich uns das Bier des Tages aus der

Hafenkneipe holte – die hatte ich uns unten

am See gebaut –, werkelte ich in Gedanken

schon am technischen Konzept. Für heute war

aber genug geschafft und so ließen wir den

Tag mit einem Geistesblitz ausklingen: Am

nächsten Tag wollten wir uns Reisemobile

anschauen, um für das eigene Gefährt Ideen

zu klauen. Man muss das Rad ja nicht unbedingt

neu erfinden.

Gesagt getan. Aber Freunde, ich sage euch, die

Nacht war unruhig, jedenfalls für mich. Während

Manu im Schlaf schon den Highway entlangbretterte,

machte ich mir Gedanken, was noch

alles zu erledigen war, bevor die – naja, sagen

wir mal – schönen Arbeiten anstanden: Elektrische

Versorgung, Tanks und die ganze Infrastruktur,

die es eben so braucht, bevor man

sich Gedanken machen kann, ob die Vorhänge

längs- oder quergestreift besser aussehen. Wie

dem auch sei, das Projekt war auf dem Weg,

und wenn wir nachher Reisemobile inspizierten,

würde ich gleich mal checken, was alles

im Zubehörshop so zu bekommen war.


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Satz mit X, das wird hier nix !

Jau, wir also ab zum größten Reisemobil-Händler

der Gegend. Ich war bisher der Meinung

gewesen, nicht gerade das kleinste Mobil-Projekt

in Angriff zu nehmen, aber dem war wohl

nicht so. Da standen sie, die fetten Brummer.

Ellenlange RVs (Recreation Vehicles) – so heißen

Reisemobile hier – und fast alle mit seitlichen

Auszügen und hast-du-nicht-gesehen. Manus

spontaner Kommentar lautete: „Sind die hässlich!“

Ich hab mich erst mal zurückgehalten,

aber als wir dann diverse Fahrzeuge von innen

begutachtet hatten, war auch mir klar ge -

worden, dass es außer der Raumaufteilung hier

nix zu spionieren gab. Über geschmackvolle

Einrichtung kann man ja streiten, wenn die

Dinger wenigstens handwerklich auf der Höhe

der Zeit wären! In die Polster sanken wir ein

wie einst in den Citroen, Baujahr ’73, vom Design

fanden wir uns in die Zeiten unseres ersten

Hamburger Wohnwagens zurückversetzt – und

das ist gefühlte fünfzig Jahre her. Auch

klemmte wirklich jede zweite Schublade. Dass

wir uns richtig verstehen: Wir sind jetzt sechs

Jahre in Texas und finden es super hier, aber

objektiv betrachtet und vorsichtig ausgedrückt

sind manche Dinge doch etwas gewöhnungsbedürftig.

Und fast immer trifft es meine arme

Handwerkerseele !

Zum Beispiel Heizung: Müsst ihr euch vorstellen!

Da war nix mit gewünschte Temperatur

einstellen, die wurde automatisch für den

Innenraum geregelt – vielleicht noch mit Stufengebläse,

das variabel die Drehzahl regelt, je

wärmer es wurde ? Nix da. Es gab eine Schalterstellung

ON, dann lief eine Turbine an, die

mal schnell dazu führte, dass die Innen -

beleuchtung etwas dunkler wurde. Das war aber

keine Lichtautomatik, wie zuerst vermutet,

sondern die Batteriespannung fiel ob der vielen

Ampere des Lüfters in den Keller. Innerhalb

von fünfzehn Minuten war es zwar auch

mehr als warm, aber nach Abstellen in Schalterstellung

OFF wegen scheinbar mieser Isolierung

auch ruckzuck wieder mächtig kalt.

In der Zwischenzeit war der Häuptling des

Anwesens erschienen und riet uns, zusätzlich

einen kleinen Heizlüfter zu betreiben. Super

Tipp ! Bei einem umgerechneten Kaufpreis von

250.000 - 500.000 Euro muss ein kleiner Zu -

satzheizer aufgestellt werden, um nicht zu

erfrieren. Auf meinen Wunsch hin startete er

die Klimaanlagen. Doch dazu musste vorher erst

der Generator gestartet werden. Leute, ich sag

euch was, da ging’s richtig zur Sache. Während

dieses Monstrum vor sich hinballerte, blies

uns zeitgleich die Klimaanlage Kaltluft in den

Nacken. Wir jedenfalls waren gründlich bedient

und ernüchtert, wussten aber auch, dass unser

Greyhoundbus so keinesfalls werden sollte. Das

Problem, das könnt ihr euch sicher vorstellen,

war im Zubehörshop ein ähnliches. Da gab

Campingaxt, Angelhaken, Fliegenklatsche, Gaskartuschen und Unmengen an anderem Krimskram –

Produkte zum Ausbau eines Wohnmobils finden sich in diesem Zubehör-Shop allerdings keine!

es nichts anderes zu kaufen, als was in den

Reisemobilen verbaut war. Das war also nix, da

waren Manu und ich uns einig, und so machten

wir uns ohne neue Ideen wieder zurück auf

den Weg nach Hause.

Jetzt werden die ersten Leser womöglich denken,

was is’ der Konny bloß für ein Nörgler.

Muss er sich halt anpassen, der Konny, und sich

damit abfinden, was es so gibt vor Ort. Mach’

ich aber nicht. Ich bin vielleicht ein schräger

Vogel, aber Rumgemurkse und halbe Sachen

gibt es bei mir nicht. Ich bin Kälte- und Klima -

anlagenmonteur und habe einen ordentlichem

Gesellenbrief als Maschinenbauer und wenn,

dann soll etwas auch ordentlich funktionieren!

Im Reisemobil verbringe ich meinen Urlaub mit

meiner Familie, da will ich nicht improvisieren

oder mich darüber ärgern müssen, dass alles

nur halbwegs funktioniert. Ansonsten geh ich

lieber zelten...!

Also kurz zusammengefasst: Weder das Rad

noch Reisemobile wurden hier erfunden, das

war klar. Was aber waren die Alternativen ? Aufgeben

? Niemals. Der Bus wird gebaut und

zwar nach unseren Vorstellungen ! Tja, das sind

große Worte hier im Staate Texas, und das wird

jedem schlagartig klar, der hierzulande einen

Zubehörshop betritt oder einen Katalog eines

selbigen durchblättert. Wir überlegten hin und

her, recherchierten im Internet, um letztlich

einzusehen, dass es nur funktionieren konnte,

wenn wir uns die Teile aus unserer alten Heimat,

also aus Deutschland kommen ließen. So

lange war es ja noch nicht her, seit ich in „Good

Old Germany“ unseren Wohnwagen aufgerüstet

hatte, und frisch waren noch die guten Erinnerungen

an unseren Ausrüstungsshop in der

Nähe von Hamburg. Somit war eigentlich alles

klar. Kleinkram bekamen wir auch hier, aber

alles sonstige Zubehör mussten wir besorgen,

wenn wir irgendwann demnächst wieder in un -

sere alte Heimat kämen. Warten war also an -

gesagt.


WIE ALLES BEGANN... | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL 41

Das Reimann’sche Paradies am Moss Lake

Das Leuchtturmprojekt von Konny

Reimann steht kurz vor der Vollendung

Lauschige Abende am Moss Lake

verbringt man auf der Terrasse

der „Hafenkneipe“

Welcome to Hamburg, Texas


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Die Rettung: Das Bordbuch

Aber es sollte dann doch wieder anders kommen,

und wie es manchmal so läuft, hat der

Zufall nachgeholfen und wir sind über Das

Bordbuch gestolpert, die Ausgabe 2010.

Und genau da waren all die Bauteile und das

ganze Zubehör zu finden, das ich so gerne jetzt

schon gehabt hätte. Vor meinem geistigen Auge

formte sich der olle Greyhoundbus schon zu

meinem Traum-Mobil. Ich erklär euch mal, was

ich mir so ausgedacht habe:

Wasser und Abwasser

Das Bordbuch – da ist alles drin, was man zum Ausbau eines Wohnmobils

braucht – hochwertige Produkte und jede Menge Infos dazu...

Fangen wir bei der eigentlichen Grundversorgung

an. Hier ist das Thema Wasser/Abwasser

nicht weit. Mit Schrecken denke ich noch an

unser rollendes Heim in Hamburg zurück. Die

Tauchpumpe baumelte im Fünfundzwanzig-

Liter-Wasserkanister, dessen Inhalt immer zum

ungünstigsten Zeitpunkt zur Neige ging. Das

Schlimmste daran war, dass ich – und nur ich,

um das mal hier einfließen zu lassen – nicht

nur neues Wasser anbuckeln, sondern gleichzeitig

auch das Brauchwasser entsorgen musste.

Der Tank dafür war nämlich auch nicht größer

und logischerweise immer zeitgleich voll. Also

ist klar, ordentliche Tanks müssen her, mit

mächtig Füllmenge. Vorbei die Zeiten der

Katzenwäsche. Wir wollten duschen – und das

richtig. Wie zu Hause. Also ist klar, Tauchpumpe

ade. Hier muss eine ordentliche Druckpumpe

Dienst tun, mit nachgeschaltetem Druckausgleichstank,

damit nicht bei jedem Hände -

waschen die Pumpe anlaufen muss. Das nervt

genauso wie miese Armaturen. Kennt ihr

bestimmt auch. Diese Kunststoffteile, die nur

so tun, als wären sie ein Wasserhahn. Aber

glücklicherweise hat sich hier in den letzten

Jahren einiges getan, ebenso wie beim Thema

Versorgungsleitungen. Hier gibt’s ordentliche

Systeme mit dem Aufdruck „lebensmittelecht“

und so. Manu meint, die hätten wir schon früher

haben sollen, dann wären bei mir vielleicht

mehr Haare auf dem Kopf übrig geblieben und

ich müsste nicht immer mit Hut herumrennen.

Da sag ich mal lieber nix zu.

Widersprechen werde ich bestimmt auch

nicht beim Thema Toi lette. Da wir ja bekanntlich

eine große Fa milie sind und ich – sonst

macht’s ja keiner – nicht alle Nas’ lang mit

einer Cassette, sprich „dem Einschubteil unterhalb

der Schüssel“, zum Entsorgen rennen will,

werden wir uns wohl für einen Keramikthron

mit Zerhacker entscheiden. So kann alles ans

Ab wassersystem angeschlossen werden und ist

einfach zu entsorgen. An unserem amerika ni -

schen Wohnwagen hatten wir auch schon Abwassertanks

gehabt – und mit einem Schmunzeln

haben wir seinerzeit immer unsere Camping-Nachbarn

be obachtet, wie sie regelmäßig mit ihren

Klo-Cassetten zum Entsorgen gelaufen sind!

Fazit: Da wir mit unserem „Greyhound“ nun

„noch größer ins Geschäft“ einsteigen wollen,

soll es also besagtes Keramik-Modell mit An -

schluss an einen extragroßen Tank werden.

Strom für Föhn & Co.

Bleiben wir bei der Versorgung und machen

weiter mit dem Thema Energie. Übrigens eines

meiner Lieblingsthemen – und da kennt sich

Manu glücklicherweise nicht aus. Solange alles

funktioniert, mischt sie sich nicht ein. Ich habe

ihr versprochen, dass ich ihr unabhängig von

jeder Steckdose einen Föhn zum Pusten und

Haushaltsgeräte zum Laufen bringe. Habe ihr

aber verschwiegen, dass dazu ein Wechsel richter

vonnöten ist, um aus der Batteriespannung die

gewünschte Power zu erzeugent. Ich könnte

dazu natürlich auch immer den Generator starten,

aber das muss ja nicht sein. Es reicht, dass

der läuft, wenn die Klimaanlagen in Betrieb

sind. Ich freue mich schon auf ein laufruhiges

Modell aus Deutschland. Wie bereits erwähnt,

sind die Ballermänner, die hier ihr Dasein

fristen, eher etwas für Hörgeschädigt. Ordentlich

Isolierung müssen sie haben und genug

Leistung, um die beiden geplanten Klimaanlagen

zu betreiben, wenn wir fernab vom Landstrom

und ohne Menschen um uns herum die

Gegend unsicher machen. Ist ein Stromanschluss

verfügbar, muss alles von diesem aus versorgt

werden. Haben wir keinen, springt entweder

der Wechselrichter an oder der Generator, aber

immer werden gleichzeitig die Bordbatterien

aufgeladen. Und wenn sonst von nirgendwo

her eingespeist wird, kümmern sich die Solaran

lage oder die Brennstoffzelle um die Nachladung.

So langsam schwant mir, welch ein Projekt

da vor mir liegt. Alles irgendwie nicht so

einfach, aber ihr werdet sehen, das krieg ich

schon hin !


WIE ALLES BEGANN... | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL 43

Um das Thema Energie abzuschließen, noch

einmal zurück zu den Batterien und der vorhandenen

Bordspannung. Zum Starten sind

zwei – nicht gerade mickrige – Stromspeicher

bereits vorhanden. Diese haben die Hafen sänger

scheinbar mal ausgetauscht, jedenfalls sehen

sie recht neu aus und spenden 24 Volt für die

eigentliche Basisversorgung des Fahrgestells.

Meine Grundversorgung soll aber mit 12 Volt

arbeiten. Hierfür gibt es mehr Zubehör und

außerdem wird es günstiger angeboten. Vorne

24 Volt, versorgt von der Lichtmaschine, hinten

12 Volt Bordspannung. Ich bin mal ge spannt,

wie ich die Versorgungsbatterien wä rend der

Fahrt trotzdem aufgeladen be komme...

Und die Bordakkus müssen einiges an Strom

speichern können. Ich habe mir schon einen

Platz ausgeguckt, ich staple sie einfach über -

einander im ehemaligen Kofferabteil. Dort

komme ich zwar danach nicht mehr so gut ran,

aber da ich wahrscheinlich wartungsfreie Gelbatterien

einsetzen werde, wird das auch nicht

nötig sein. Im besagten Kofferabteil ist üb -

rigens unendlich viel Platz. Tanks, Generator,

Heizung, Klimageräte sowie die komplette Elektrik

– alles wird hier locker Platz finden. Vielleicht

reicht’s sogar noch für einen auszieh -

baren Kühlschrank. Davon hab ich im Bordbuch

ein Bild gesehen. Angekommen am

Stellplatz, klapp ich dann lässig die Seitenwand

auf und schwupps – zieh’ ich mir ein

Feierabendbierchen. Manu hab ich übrigens

erzählt, dass es große Vorteile hat, wenn wir

eine solche Kühlbox hätten. Sie müsste nicht

immer lange Wege zurücklegen, wenn wir

draußen Kaffeepause machen, sie könnte ihre

Milch einfach hier bunkern. Von meinem Bier-

Proviant habe ich aber mal vorsichtshalber nix

erzählt.

Gas – Flasche, Tank oder beides

Auch Gas muss noch an Bord. Herd, Kühlschrank,

Warmwasser und Heizung sind zu be -

treiben. Erst dachte ich an Flaschen. Die gibt

es an fast jeder Ecke – aber ich will ja nicht

an jeder halten. Also wäre ein Gastank die

perfekte Lösung. Es passt viel rein und er lässt

sich bequem befüllen – und alles ohne Schlepperei.

Vielleicht zur Sicherheit noch eine Gasflasche

als Reserve, mal sehen, ob ich das

irgendwie kombiniert bekomme.


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wand mit Tür. Auch was den Wohnbereich

betrifft, bin ich mir noch nicht ganz so sicher,

wie die Aufteilung werden soll. Dazu hat Manu

bestimmt eigene Ideen und ich werde mich da

nicht einmischen. Ich geb’s ja nicht gerne zu,

aber sie hat einen etwas anderen – sie würde

jetzt behaupten: besseren – Geschmack.

Vom Schlafgemach

Jetzt aber zum behaglichen Teil des Reise -

mobils. Naja, so behaglich ist er momentan

noch nicht, aber so stell ich mir die Ausstattung

vor: Fangen wir hinten im Schlafgemach

an. Das Bett steht schön mittig mit 1,80 Meter

mal 2 Meter. Jason und Janina meinten, dass

bei unserer Körpergröße 1,75 Meter Länge wohl

locker ausreichen dürften, aber so unquali -

fizierte Bemerkungen überhöre ich natürlich.

Da sind die Kinder groß und schon werden sie

frech!

ins Badezimmer

Also weiter. Nach dem Schlafbereich folgt, durch

eine Tür getrennt, das Bad. Durch den vielen

Platz, den wir haben, können wir uns den Luxus

erlauben, Toilette, Dusche und Waschbecken

getrennt voneinander anzuordnen – ein Traum!

Bei unseren bisherigen Ausbauten mussten wir

aus Platzmangel immer alles in einer Kajüte

unterbringen.

Wie genau wir letzten Endes alles in den einzelnen

Bereichen aufteilen werden, da leg ich

mich heute noch nicht fest. Ich stell’ einfach

die Trennwände zwischen Wohnbereich, Bad und

Schlafzimmer auf und dann sehen wir mal. Ins

Bad stell ich das Klo rein und schon ist klar,

wie viel Platz für die Dusche bleibt, basta. Für

einen Deutschen Ingenieur vielleicht schwer

nachvollziehbar, mach’ ich aber so. Zwischen

Bad- und Wohnbereich ist ebenfalls eine Trenn-

Foto: © Manuela Reimann

Hier kocht der Chef – auf Gas

Wo ich aber wieder mitrede, das ist die Küche.

Da wird nix improvisiert. Wen’s interessiert,

kochen kann ich gar nicht so schlecht und

gekocht wird natürlich auf Gas. Es gibt nix besseres

! Was mich nur nervt ist, dass man einen

Topf nicht einfach verschieben kann und nach

ge taner Arbeit immer die einzelnen Brenner

umständlich putzen muss. Die Lösung wäre

eigentlich ein Ceranfeld mit Gasbetrieb – hab

schon gehört, dass es so etwas geben soll, aber

da mach’ ich mir zu einem späteren Zeitpunkt

Gedanken. Genauso wie über einen Backofen,

aber eingeplant haben wir den auch schon. Mal

zwischendurch für meinen Engel Manu einen

Kuchen zu backen, ein gescheites „German Bread“

oder einen leckerer Hamburger Schellfisch-Auflauf,

das wär’ gar nicht so schlecht. Zeit haben

wir ja, wenn wir unterwegs sind. Der Kühlschrank

ist auch so ein Thema. Wie groß soll

er sein ? Gegenfrage: Gibt es einen zu großen

Kühlschrank ? Eigentlich sind doch alle Kühlschränke

immer zu klein, oder ? Also keine

Kompromisse, es wird ein großer mit einem

ordentlichen Gefrierfach. Und nicht zu ver -

gessen „Manus“ Schubladen-Außenkühlschrank

für die Milchtüten (und mein Bier). So soll es

sein, oder besser gesagt werden.

Probeschlafen im ausgeräumten Greyhound.

Hündin Phoebie fand’s auch gemütlich.


WIE ALLES BEGANN... | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL 45

Doppelt hält besser

Die Klimaanlage hatte ich schon erwähnt. Hier

werde ich – genau wie bei der Heizung – wohl

nicht darum herumkommen, zwei Kühlkisten zu

verbauen. Erstmal ist der Bus ja nicht gerade

klein, außerdem wäre es beim Kühlen – wie

auch beim Heizen – sinnvoll, die einzelnen

Bereiche auch getrennt voneinander zu befeuern

bzw. abzukühlen. Entscheiden werde ich

mich wohl für Staukasten-Klimageräte. Platz

haben wir genug und da die Dinger leise laufen

und mir die Kaltluft nicht auf den Hut bläst,

hat das für mich nur Vorteile.

Soviel also zur groben Planung. Klar gibt es

noch viel mehr zu bedenken, aber irgendwo

muss man ja mal anfangen. Und während ich

mir so Gedanken mache, wie ich alles organisieren

könnte, kommt mir ein weiterer Geis -

tesblitz. Der ist übrigens auch schuld daran,

dass ich hier die Reimannsche Ausbaustory

zum Besten gebe. Ich habe nämlich Kontakt

zu den Bordbuch-Herstellern aufgenommen

und um Tipps gebeten. Die und auch viele

Prospekte habe ich bekommen. Im Gegenzug

erklär ich euch dafür im Nachhinein, wie alles

geklappt hat, ob alles funktioniert und sonst

so Geschichten rund um unseren Greyhoundbus.

Die Reimanns

Das sind Manuela, Konny und die beiden Kinder

Janina und Jason. Gemeinsam sind sie

2004 von Hamburg nach Gainesville in Texas

ausgewandert. Sesshaft geworden sind sie

am Moss Lake, an dessen Ufer sie auch Ferienhäuser

an Gäste vermieten. Darüber hinaus

organisieren sie für ihre zumeist deutschen

Feriengäste Ausflüge zu den texanischen High -

lights. Mit dem original amerikanischen Schoolbus

geht’s zum Rodeo oder, wer will, kann auf

dem Pferderücken die Gegend unsicher machen.

Wer es ruhiger mag, für den liegt ein Kanu

bereit. Abgelegt wird direkt am Grundstück.

Ablegestelle: Konnys Hafenkneipe. Wer nicht

gerne selbst paddelt lässt sich mit dem Motorboot

fahren – die 320 PS reichen locker auch

für den Wasserskispaß.

Infos unter www.konny-island.com

In Planung sind übrigens auch Stellplätze für

Reisemobile. Hier gilt es sich aber noch etwas

zu gedulden. Wann es soweit ist erfahren na -

türlich hier im Bordbuch oder im Internet

unter www.das-bordbuch.de

Erfahren habe ich auch, dass Ende August in

Düsseldorf eine große Caravan-Messe ist. Das

könnt ihr euch schon mal im Kalender vor -

merken. Da komm ich auch und zwar am ersten

Wochenende. Da zeig’ ich euch Bilder von meinem

Ausbau und erzähle, wie es mir bisher so

ergangen ist. Ob Manu bereits ihre Milchtüte

in den Außenkühlschrank stellt und ob das Bett

doch nur Normalmaße hat. Ich würde mich freuen,

wenn ihr auch auf die Messe kommt. Für

den genauen Zeitpunkt geht einfach auf meine

Internetseite www.konny-island.com oder

auf www.das-bordbuch.de

So long – Grüße vom Meister !

Wir sehen uns.

Euer Konny


36

KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL

| ARBEIT OHNE ENDE!

Konny Reimann baut sein Traum-Mobil – Teil 2:

Arbeit ohne Ende !


ARBEIT OHNE ENDE! | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL 37

32 KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL | WIE ALLES BEGANN...

WIE ALLES BEGANN... | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL

33

Konny Reimann

baut sein Traum-Mobil

Wie alles begann...

Wer kennt sie nicht ? Selbst wer mit den Namen Konny und Manuela

Reimann auf Anhieb nichts anfangen kann, wird spätestens bei den

Stichwörtern „Hamburg“, „Auswandern nach Texas“ oder ”Moin, Moin“

hellhörig. Da war doch was. Sie sind bekannter als manch Prominenter,

und doch sind sie geblieben, wie sie immer waren. Konny aus Hamburg,

seine Frau Manu, die Kinder Janina und Jason – und, nicht zu vergessen,

Hund Phoebie und Papagei Erwin. Kurz, die Reimanns.

Warum sie so berühmt wurden, ist ihnen eigentlich selbst nicht so

richtig klar, und es wird ihnen immer dann unheimlich, wenn wieder

einmal ungeladene Gäste an ihrem Gartentor am Moss Lake rütteln.

Gerne würden sie mit jedem ausführlich klönen, aber es gibt viel zu tun.

Erstens mit den Gästehäusern, die am besagten See vermietet werden,

und zweitens mit dem Bau eines Wohnhauses – aber wir reden hier

von keinem normalen Haus. Der Mann heißt schließlich Konny Reimann

und der baut natürlich ein Haus mit Leuchtturm. Dass wir uns richtig

verstehen, keine Bretterbude mit kleinem Mini-Leuchtturm, wir reden

mal locker von 1.000 Quadratmetern Wohnfläche und einem Leuchtturm

in Originalgröße. Dass kein Mensch hier einen Leuchtturm braucht,

ist übrigens auch den Reimanns klar, aber sie hätten halt gerne einen.

Das muss als Grund reichen – und schon verschwindet der Hamburger

mit Cowboyhut und schraubt weiter. Dabei folgt er zwar keinem Bauplan

auf Papier, hat aber doch stets einen Plan im Kopf. Und das nicht nur

beim Hausbau, sondern auch sonst. Es gibt nämlich noch mehr Projekte !

Da wären etwa die gelben Schulbusse, mit denen er auch fährt.

Klar könnte Konny auch mit einem normalen Auto fahren.

Tut er aber nicht. Gefragt warum, bekommt man zur Antwort: Is’ so !

Und langsam wird einem klar, warum ihn und seine Familie so viele

mögen, wenn im Fernsehen mal wieder vom Moss Lake berichtet wird.

Die Reimanns machen, was ihnen in den Sinn kommt, und realisieren

Dinge, die vielleicht etwas schräg sind, aber Spaß machen.

Wie andere über ihre Ideen denken, ist ihnen übrigens ziemlich egal.

Weder Manu noch Konny haben Zeit noch Muße, sich darüber Gedanken

zu machen, was der Rest der Menschheit über sie denkt. Is’ halt so !

Und wie es halt so ist, ist gerade ein neues Projekt am Start. Jetzt,

wo das Leuchtturmhaus bald fertig ist, haben die Reimanns neue Pläne.

Womit wir beim Thema wären: Reimanns neues Reisemobil.

Und natürlich handelt es sich auch hierbei nicht um ein normales Reise -

mobil, das wäre viel zu einfach! Es wird das Reimannsche Traum-Mobil,

und – wie immer – hat der Mann mit Hut schon bald einen genauen Plan

im Kopf – aber das soll er selbst erzählen...

Vom Greyhound

zum Traum-Mobil...

Eigentlich sollte er ja schon fahren, der Greyhound-Bus der Reimanns !

Tut er auch – aber wie alle Selbstausbauer sind auch Manu und Konny

nicht ganz im Plan. Welche Reimanns ? Etwa die aus dem Fernsehen ?

Der schräge Typ mit Cowboyhut ? Mit seinem Engel Manu an der Seite und

den Kindern Janina und Jason sowie Plauder-Papagei Erwin und Hundedame

Phoebie ? Ja genau, die mit dem Leuchtturmhaus in Texas sind

gemeint ! Und wir vom Bordbuch begleiten die Reimanns bei ihrem

großen Projekt „Vom Greyhound zum Traum-Mobil“.

Eigentlich ist schon die Idee ziemlich verrückt. Wäre es nicht viel

vernünftiger gewesen ein neueres Modell auszuwählen und nicht gerade

einen betagten Überlandbus ? Aber diese Frage stellen sich die Reimanns

gar nicht: „Der Bus ist doch super !“ – und damit ist alles gesagt.

Denn technisch ist er, laut Konny, noch topfit. Und die Gebrauchsspuren

der letzten 35 Jahre sind das kleinste Problem. Überhaupt – wer Konny

näher kennt weiß: „Es gibt keine Probleme, es gibt nur Situationen.“

Und vor genau einer solchen stand Konny wieder einmal, als wir vom

Bordbuch-Team im letzten Jahr auf den Hof rollten: Konny hatte

eine Ledercouch besorgt, die nun in den Bus sollte. Allerdings war die

Sitzgelegenheit viel zu groß, um durch die Tür zu passen. Auf unsere klugen

Sprüche – „Hätte man vorher ja ausmessen können !“ – zuckte Konny

nur mit den Schultern. „Machen wir eben vorne einfach die Scheibe raus !

Wo ist das Problem ?“ Und so geht es ganz oft bei Konny: ungewöhnlich,

etwas schräg, aber immer lösungsorientiert – und vor allem schnell !

Wie schnell das mit dem Ausbau bisher voranging, davon konnten wir uns

schon öfter vor Ort selbst überzeugen. Wo wir gerade beim Thema sind.

Auf dem letzten Caravan-Salon haben viele Bordbuch-Leser gefragt:

Wie sieht es denn bei Dir auf Konny Island genau aus ? Deshalb soll

er erst mal erzählen, wie es so zugeht am Moss Lake im Herzen von Texas.

Und auf Seite 40 geht’s dann weiter mit der Ausbaugeschichte...


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KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL

| ARBEIT OHNE ENDE!

Arbeit gibt es auf Konny Island eigentlich immer – zum Beispiel das Großprojekt „Haus Hamburg“ – natürlich mit Leuchtturm! Nach gut drei Jahren

Bauzeit konnten die Reimanns im Herbst 2011 endlich in ihr fast 1.000 Quadratmeter großes Domizil ziehen – der Blick vom Leuchtturm über Konny

Island und den Moss Lake entschädigt zumindest ein bisschen für die unzähligen Stunden Plackerei.

Welcome to Konny Island

Bevor wir gleich mit den neuesten Ge schichten

rund um unser zukünftiges Reisegefährt starten,

lade ich Euch zu einem kurzen Rundgang

auf Konny Island ein. Der ein oder an dere hat

uns vielleicht schon im Fernsehen ge sehen und

weiß, dass wir hier, wenn auch die Kids mal

wieder zu Hause sind, mit der ganzen Familie

wohnen – daher müsste es ja eigentlich „Reimann

Island“ heißen. Aber wie hört sich das

denn an ? Also musste – wie schon bei „Konny

Island Nr. 1” in unserer alten Heimat Schenefeld

– wieder mein Spitzname zur Namens gebung

herhalten. Jedenfalls wohnen wir nun seit

Jahren glücklich und zufrieden hier am Moss

Lake – einem See, etwa 1,5 Stunden von Dallas

und ’ne gute halbe Stunde von der nächsten

Eisdiele entfernt. Also, so un gefähr wisst Ihr

jetzt, wo wir auf der Karte zu finden sind.

Wir, das sind meine Frau Manu, unsere Kinder

Janina und Jason sowie meine Wenigkeit.

Plaudertasche Erwin – seines Zeichens Grau -

papagei – sowie Phoebie – unser mehr oder

weniger Wachhund – haben hier ebenfalls ihre

neue Heimat gefunden. Und die ist jetzt auch

endlich – naja, so fast – fertig geworden, in

Form eines Leuchtturmhauses. Jetzt fragt bloß

nicht warum es gerade ein Leuchtturm sein

musste. Die Frage stellt sich ebenso wenig wie

die Frage, warum es ein oller Greyhound-Bus

als Wohnmobil sein muss.

Klar hätten es nicht unbedingt 1.000 Quadrat -

meter zum Wohnen sein müssen; aber wenn

man schon mal dabei ist kommt es auf ein

paar Zimmer mehr oder weniger ja auch nicht

an. Gebaut haben wir das Haus übrigens selbst.

Komplett aus Holz und anfangs noch mit

tatkräftiger Hilfe aller – aber als es dann in

höhere Regionen hinaus ging stellte sich heraus,

dass wohl nicht alle ganz schwindelfrei

waren. Hier oben auf dem Leuchtturm ist es

aber auch ganz schön luftig und für ängst liche

Gemüter nicht ganz ohne. Jedenfalls habe ich

von hier oben alles im Blick – und wenn ich

nicht selbst den Checker mache, leuchtet die

„Salatschüssel“. Ja, ihr habt richtig gelesen.

Das ist nämlich mein Positionslicht. Braucht

man eigentlich nicht hier am See, aber ohne

wär’s ja nun kein richtiger Leuchtturm ! Wollte

erst was mit ’nem drehbaren Spiegel basteln,

aber dann hat Manu bei IKEA für drei Dollar

eine verchromte Salatschüssel entdeckt, die für

unsere Zwecke perfekt geeignet war. Kurzerhand

ei ne Autobirne mittig verankert und nun

kreist die Schüssel, angetrieben von einem

Scheiben wischermotor, um die Lampe. Funktio -

niert besser als gedacht – und billiger war’s

allemal.

Willkommene Verschnaufpause von der Arbeit: Der neue Jet-Ski wird geliefert – und muss

natürlich gleich mal ausprobiert werden – is’ so ! Also nichts wie runter zum Moss Lake!


ARBEIT OHNE ENDE! | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL 39

Ein Leuchtturm ohne Leuchte ist

auch kein richtiger Leuchtturm!

No problem – aus einer chromblitzenden

Salatschüssel und einer

500 Watt-Birne ist schnell eine

zweckmäßige Apparatur gebastelt.

Dreht sich sogar – das muss so !

Hier oben vom Turm kann ich dann bis runter

zu unserer Hafenkneipe gucken. Das war ur -

sprünglich mal ein altes Bootshaus, das ich

kurzerhand umgebaut habe. Mit Schifferklavier

und allem, was sonst so noch dazu gehört. Und

wie es sich für eine echte Hafenkneipe gehört,

ist die vor drei Jahren auch schonmal abgesoffen.

Es hatte geschüttet wie aus Kübeln –

und da die Strategen wohl den Abfluss des Sees

falsch berechnet haben, war das Ende vom Lied,

dass unsere arme Bude bis unters Dach vollgelaufen

ist. War grade ein Gast da, der ganz

entsetzt fragte: „Konny, was machste denn

jetzt ?“ Hab erst die Frage nicht verstanden.

Na was soll ich wohl machen ? Warten, bis das

Wasser wieder weg is, was sonst ? Was willste

auch machen. Das Klavier war jedenfalls etwas

verzogen, und gespielt hat es auch nicht mehr

so richtig, aber was soll’s. Apropos Gäste.

Die haben wir natürlich auch, aber das ist

Manus Business. Wir teilen nämlich unser

Paradies mit denen, die es hier auch so schön

finden. Wie gesagt, Manu ist hier der Chef.

Ich hab’ nur was zu melden, wenn mal’ was

nicht klappt. Dann muss eben der Meister

ran (und das bin ich) !

Jetzt aber Spaß beiseite, muss erst noch

was klarstellen: Wenn ich in Deutschland bin

fragen mich viele, ob sie, wenn sie bei uns

buchen, auch mithelfen müssen. Was ’ne Frage –

Ihr habt doch Urlaub ! Bringt gute Stimmung

mit, genießt die Zeit am See und schaut zu

wie man richtig grillt, wenn ich für Euch meine

legendären Steaks brutzel. Aber haltet mich

bloß nicht mit guten Ratschlägen von der Arbeit

ab ! Ich hab nämlich kaum Zeit für Faxen. Wie

gesagt, der Leuchtturm ist fertig – so lala

wenigstens – aber der Bus wartet. Zum Frühjahr

muss ich wenigstens so einigermaßen

durch sein. Dann hat sich nämlich das Fernsehen

wieder angekündigt und will mit auf

die erste Tour. Das wird ganz schön knapp,

Freunde. Nur gut, dass unser Baumarkt hier

auch sonntags offen hat. Bin aber auch schon

relativ weit gekommen, ich zeig Euch mal

auf den nächsten Seiten was schon so alles

passiert ist.

Ich steig jetzt mal runter von meinem Turm.

Unten winkt schon Jason – den hatte ich vorhin

zum Baumarkt geschickt – Panele holen.

Ich werde den Bus innen nämlich schick vertäfeln.

Sieht dann aus wie in ’ner Schiffs -

kombüse. Könnt ihr Euch nicht vorstellen ?

Macht nix – mir gefällt’s, Manu auch – und

sonst muss ja keiner drin sitzen. Wie soll’s den

sonst aus sehen bei ’nem Hamburger wie mir.

Ihr könnt froh sein, dass kein Klavier mehr

reinpasst, das würd’ ich sonst auch noch reinbuckeln

– so, jetzt aber genug geschnackt !


40

KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL

| ARBEIT OHNE ENDE!

In den örtlichen Baumärkten sind die Reimanns mittlerweile gute Kunden: Nicht nur für den Bau von „Haus Hamburg“, sondern nun auch

für den Ausbau des Traum-Mobils karren Konny und Sohn Jason immer wieder ganze „Schulbusladungen“ an Material nach Konny Island

Die großzügigen Ladefächer des Greyhounds werden mit Riffelblech und Teppich ausgekleidet. Sie

bieten ausreichend Stauraum zur Unterbringung von Tanks, Generator, Regeltechnik, Bordbatterien,

Kühlbox und vielem mehr – Konny weiß schon ganz genau, was später wo hingehört...


ARBEIT OHNE ENDE! | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL 41

Die Arbeiten gehen gut voran: Die neuen Bodenplatten sind verlegt und die ersten Trennwände sind ge -

setzt. Manu jedenfalls ist hochzufrieden mit der Leistung ihrer Männer. Da gibt’s zur Belohnung auch mal

ein Tässchen Kaffee auf die Baustelle ! Und dann ist er da der große Tag. Plötzlich hupt es zweimal laut

und per FedEx wird die erste Palette voll mit Material aus „Good old Germany“ angeliefert.

Jetzt geht’s man los !

Jetzt muss ich mit Jason erstmal schnell die

Verkleidungsbretter in die Werkstatt buckeln.

Da ist jetzt zum Glück wieder Platz! Meine

Werkstatt ist zwar nicht gerade klein, aber in

den letzten Monaten kam ja ständig Ausbau -

material aus „Good old Germany“ angerollt, und

so musste allerhand Material gebunkert werden,

bevor wir es im Bus verbauen konnten.

Wir sind aber auch schon ganz schön weit ge -

kommen – find ich jedenfalls! Klar wollte ich

schon weiter sein – aber wir mussten ja auch

unser Wohnhaus fertig bekommen.

Am besten zeig’ ich Euch mal was im Bus

so alles passiert ist seit vergangenem Jahr.

Im letzten Bordbuch habe ich ja mal

rumgesponnen, wie ich mir den Ausbau so vorstellen

könnte. Jetzt, im Nachhinein betrachtet,

ist vieles auch genauso geworden – und

zu einigem neumodischen Kram hat mich das

Bordbuch-Team dann auch noch über -

reden kön nen. Bin schon gespannt wie das

unterwegs alles funktionieren wird.

Bis jetzt bin ich mal zufrieden: Die Stromversorgung

scheint zu klappen und auch sonst

zeigen die vielen grünen Kontrolllampen, dass

alles in Ordnung ist. Aber ihr kennt das ja,

erstmal muss man unterwegs sein, um beurteilen

zu können, was alles so taugt und ob

das ganze Gedöns einem wirklich das Leben

er leichtert. Ich werd’s Euch berichten, aber

jetzt machen wir erstmal einen Rundgang

durch den Bus.

Wie Ihr auf den Bildern erkennen könnt, habe

ich mir dann doch etwas Mühe gegeben den

Bus auch unten rum chic zu machen. Sieht ja

eigentlich keiner – und ob’s der Gastank und

die Batterien nett haben ist mir eigentlich

ziemlich wurscht. Aber wie’s halt so is. Das

erste Staufach wurde schön verkleidet, um die

Elektronik unterzubringen – und dann sieht man

eben den Unterschied. Kennt Ihr ja. Machste

das Wohnzimmer nett, sieht danach der Flur

plötzlich ganz schäbig aus. Und so wurden

kurzerhand alle Staufächer komplett verkleidet

und mit Alu-Riffelblech ausgelegt. Wo wir

schon mal unten sind, zeig ich Euch gleich

meine Energieversorgung. Die ist zum großen

Teil hier unten im Keller verteilt.


42

KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL

| ARBEIT OHNE ENDE!

Auch wenn nicht jedes Jahr so extrem ist, wie das vergangene (von August 2010 bis August 2011 hatte es

in manchen Gegenden keinen Tropfen geregnet): Über zu wenig Sonne kann man sich in Texas im Südosten

der USA nicht beklagen: Gleich zwei Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 430 Wp zapfen auf dem

Dach von Konnys Greyhound die kostenlose Energiequelle am Himmel an. Und falls dann doch mal die Welt

untergeht, ist zusätzlich noch eine Brennstoffzelle integriert, die sich automatisch zuschaltet, sollte die

Solarleistung nicht ausreichen, um die Batteriebänke über den Tag vollzuladen.

ENERGIEVERSORGUNG

Ohne Strom geht gar nix !

Los geht’s im Batteriefach – der Speicher zentrale

für den ganzen Strom. Da wir ja meistens in

der Pampa stehen wollen, müssen wir da schon

einiges unterbringen. An Batteriekapazität darf

man ja auch nicht sparen. Ist wie beim Motor.

Kennt Ihr den Spruch: „Hubraum ist durch

nichts zu ersetzen“. So ähnlich ist es auch bei

der Batteriekapazität. Ich hab mich letztlich

für vier Batterien à 143 Ah entschieden, komme

also auf eine Gesamtkapazität von 572 Ampere -

stunden Batterie-Power. Geschaltet übrigens

auf 12 Volt, obwohl der Bus eigentlich 24 Volt

hat – aber hierzu später mehr.

Untergebracht sind die Batterien überein -

ander in einem speziellen Regal. Sind die

Batterien erstmal verstaut, komm’ ich da nich’

mehr so leicht ran. Deshalb war klar, dass es

welche sein müssen die absolut wartungsfrei

sind. Sind ja auch nicht gerade leicht. Ich

war jedenfalls froh, als ich die verstaut hatte.

Gewichtsprobleme habe ich übrigens keine –

ich mein jetzt den Bus –, die Zuladung liegt

mal locker bei 12 Tonnen. Aber es macht ja keinen

Sinn nur schwere Batterien rumzu fahren,

die müssen ja auch nachgeladen werden.

Solarpower satt

Um Euch das zu zeigen müssen wir mal kurz

aufs Dach. Dort sind nämlich die Solarmo

dule montiert. Batteriekapazität hin oder

her, so ganz ohne Nachladung geht es ja doch

nicht und außerdem halten die Batterien

bekanntermaßen länger, wenn sie weniger tief

entladen werden. Hier auf dem Dach erledigen

deshalb vier Solarmodule ihre Arbeit.

Schon irgendwie super. Innen auf der An -

zeige kann man zugucken, wie der Strom aus

dem Nix entsteht – einfach so fällt er vom

Himmel. Fasziniert mich immer wieder. Wie

sich die Anlage unterwegs bewährt werden wir

sehen, aber hier hatte ich immerhin schonmal

einen Ladestrom von 20 Ampere.

Das funktioniert übrigens vollautomatisch. Ein

So larregler erkennt, ob den Batterien Strom

fehlt – und wenn die Solarzellen welchen produzieren,

wird dieser solange zu den Batterien

weitergeleitet bis diese voll geladen sind. Hier

auf’m Hof hat’s jedenfalls gut funktioniert.

Intelligente Kombination

Kombiniert ist die Anlage übrigens mit einer

Brennstoffzelle. Da guckt ihr, was ? Voll die

Hightech im Oldtimer-Bus ! Macht ja aber auch

Sinn. Es gibt schließlich auch hier in Texas

Tage mit richtigem Schietwetter. Oder der Bus

steht mal im Schatten, wo die Solaranlage

nicht ihre volle Leistung erreichen kann. Dann


ARBEIT OHNE ENDE! | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL 43

Die verbaute Technik auf einen Blick:

SOLARTECHNIK

Benzin rein und anschalten: Der leistungstärkste DOMETIC-Generator stellt zuverlässig eine Dauer -

leistung von 4,5 kW zur Verfügung – mehr als genug Power, um die Klimanlagen im Bus problemlos

zu betreiben: „Als ich die Klimanlagen zugeschaltet habe, hat der Generator nicht mal

gezuckt oder seine Drehzahl verändert !“, zeigt sich ein grinsender Konny vom Testlauf zufrieden.

Solaranlage mit zwei Modulen S 420 M 36 Ultra

(Gesamtleistung: 210 Wp / 840 Wh/Tag) und dem

Laderegler SR 340 CX mit Fernanzeige SR / CXM

...mehr von SOLARA auf Seite 15

Hybrid-Autark-System MT 220-2-H mit zwei

110 Watt-Power Line Modulen (Gesamtleistung

220 Wp (880 Wh/Tag) und Batterie-Computer

MT 3000-H zur Steuerung des Systems

...weitere Solaranlagen von BÜTTNER ELEKTRONIK

auf den Seiten 10 - 14

BRENNSTOFFZELLE

„Wenn die Sonne vom Himmel brutzelt, produzieren meine Solarpanele ordentlich Strom – aber der muss

ja irgendwohin zwischengespeichert werden, ich brauch den ja erst abends, wenn ich mit meiner Manu

gemütlich auf dem Sofa im Bus sitze und wir uns vielleicht mal die letzte Folge von den ,Auswan -

derern‘ angucken ! – Also habe ich ein schönes Batterieregal gebaut, da lagern nun die fast 200 Kilo

Gel batterien mit einer Gesamtkapazität von 572 Ah.

EFOY-Brennstoffzelle Comfort 210 mit 90 Watt

Nenn leistung (2.160 Wh/Tag) zur Einbindung in

das Hybrid-Autark-System MT 220-2-H

...mehr von EFOY auf den Seiten18 + 19

springt automatisch meine Brennstoffzelle an.

Die bringt auch einiges an Strom – bei völlig

schlechtem Wetter ganz alleine – bei mittelprächtiger

Witterung eben mit der Solaranlage

zusammen – und wenn die Sonne vom texanischen

Himmel strahlt, kann sie sich ausruhen.

Gesteuert wird alles voll elektronisch. An -

geblich kann die Elektronik erkennen wie gut

das Wetter ist. Na, da bin ich mal gespannt

wie sich das System in der Praxis bewähren

wird.

Generator-Power ohne Ende

Und wenn ich mal so richtig viel Strom be -

nötige, starte ich einfach meinen Generator.

Der hat richtig Power und treibt selbst bei

40 Grad im Schatten noch problemlos die beiden

Klimaanlagen im Bus an. Hab’ ich letzten

Sommer schon getestet, ist kein Thema.

Schließlich bringt der Strom erzeuger ja auch

eine Dauerleistung von 4.500 Watt – da geht

schon was !

Momentan bin ich dabei, noch eine spe -

zielle Schallschutzhaube zu basteln. Könnt ihr

Euch in Deutschland vielleicht nicht vor stellen,

aber hier in Texas und noch weiter im Süden

kühlt es nachts so gut wie überhaupt nicht ab.

Ohne Klima anlage gehst Du da echt ein. Dann

muss der Generator nachts eben durchlaufen,

was willste machen. Werde das Teil auch noch

auf einen Auszug stellen – so ganz fertig bin

ich damit aber noch nicht – da muss ich noch

das ein oder andere basteln.

GENERATOR

Kraftvoller Benzin-Generator T 5500H mit 4.500

Watt Dauerleistung (Max. 5.300 Watt)

...mehr Infos in Ihrem FRANKANA-FREIKO-Katalog

BATTERIEN

Vier EXIDE-Gelbatterien G 140 mit einer Kapa zi -

tät von jeweils 143 Ah

...mehr von EXIDE auf den Seiten 26 + 27


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KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL

| ARBEIT OHNE ENDE!

Klaro – die Küche ist der Mittelpunkt des Familienlebens. Das ist bei unserem Leuchtturm-Haus so (da erstreckt sich die Wohnküche auf rund 50 qm),

und das soll auch bei unserem Bus so sein. In die Mitte des Grey hounds – zwischen Wohnbereich und Bad – ist die Küche. Und da in Amerika alles ein biss -

chen größer ist, wird auch hier nicht gekleckert, sondern geklotzt. Zwei Kochfelder – vier Platten mit Gas und separat zwei Platten mit Strom (man weiß ja

nie) – zwei Kühlschränke und eine geräumige Spüle – denn wo viel gekocht wird, fällt natürlich auch einiges an Abwasch an – lassen kaum Wünsche offen.

K O C H E N – B A C K E N – K Ü H L E N

Essen und trinken muss der Mensch

Jetzt mal rein in die gute Stube. So sieht’s

bei uns aus ! Ganz schön groß, aber wie ihr

seht, hat sich auch hier schon einiges getan.

Könnt ihr Euch noch an die Bilder im letzten

Bordbuch erinnern? Ne Bodenplatte bis

hinten durch – und jetzt kann man schon er -

ahnen wie es mal aussehen wird. Hier vorne

haben wir die Küche mit Sitzgruppe und Ledercouch.

Das war vielleicht ein Akt die hier reinzubekommen,

ganz schön knifflige Situation.

Aber nun steht sie da. Da ruh’ ich mich immer

aus – wenn mal grad keiner guckt ! Sitzbank

ist auch schon zu erkennen, die Polster dafür

sind noch in Arbeit. Wird aber alles schnuckelig.

Die Küchenzeile steht jedenfalls schon.

Wegen der Spüle gab’s ne kurze Diskussion.

Ist doch immer so: Hast Du nur eine Möglichkeit,

ist alles gut. Hast Du aber zwei, gibt’s

auch zwei Meinungen. Hab mich dann aber überzeugen

lassen und das kleinere Modell ein -

gebaut. Viehtränke haben sie gesagt, die Ba -

nausen, die werden schon sehen zu was große

Becken gut sind. Naja, man muss ja auch mal

nachgeben können.

Daneben sind zwei Ceran-Kochfelder integriert.

Eigentlich wollte ich ja nur eins haben –

mit Gas. Aber bei der ersten Lieferung stellte

sich heraus, dass eins für 230 Volt geliefert

worden war – aber was soll’s. Da Platz keine

so große Rolle spielt hab’ ich’s kurzerhand

trotzdem eingebaut. Ich habe mir gedacht:

Einen Generator mit genug Power haste – und

wenn der eh läuft, kann ich zusätzlich auf zwei

Platten elektrisch kochen. Das Gas-Ceranfeld

kam dann etwas später – bin mal gespannt,

wie ich damit klarkomme. Wer hat schon einen

6-Platten-Herd ? Die Idee ist aber grundsätzlich

doch gar nicht dumm. Egal auf welchem

Feld wir gerade kochen, auf dem anderen

können wir die heißen Töpfe abstellen.

Dann ist da noch der Backofen. Manu meinte,

der wäre nicht allzu groß ausgefallen, aber sie

ist inzwischen wohl eher amerikanische Dimensionen

gewöhnt. Allgemeine Begeisterung löste

das drehbare Backblech aus. Damit dürfte das

Problem gelöst sein das wir vom Gas-Backofen

kennen. Hinten gebacken nach „Schwarzwälder-Art“,

aber vorne noch nicht richtig durch!

Und jetzt kommen wir zu den Kühlschränken:

Insgesamt haben wir drei – und davon

sind zwei im Küchenbereich integriert. Ein so -

genannter Absorber (der funktioniert wahl weise

mit Gas, 230 Volt oder, während der Fahrt, auf

12 Volt). Wir entschieden uns für das Modell

mit 190 Liter Inhalt und 35 Liter Frosterfach.

Hört sich viel an, ist aber bei den großen Verpackungen,

die es hier zu kaufen gibt, doch

schnell voll. Das ist auch mit der Grund, warum

gegenüber noch ein 90 Liter-Kompressor-Kühlschrank

vor sich hin werkelt. Ich bin auch schon

gespannt welcher die größeren Vorteile hat.

Und Ihr könnt gespannt sein auf meinen Kälte-

Vergleichstest unter texanischer Sonne !


ARBEIT OHNE ENDE! | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL 45

Die verbaute Technik auf einen Blick:

KÜHLSCHRÄNKE

Großvolumiger Absorber-Kühlschrank RMD 8551

Bruttoinhalt: 190 l, davon Frosterfach: 35 l.

...mehr zu den Kühlschränken

von DOMETIC auf Seite 73

Zentimetergenau werden die Elektrogeräte in die vorbereiteten Schrank- und Arbeitsplattenkonstruktionen

eingepasst. Im Handumdrehen ist alles eingebaut und angeschlossen – sieht doch schon aus wie

eine richtige Küche, oder ? Schnell mal testen, ob alles funktioniert und die extragroßen, amerika nischen

Milch- und Saft-Gallonen (1 gal. = 3,785 l) überhaupt in den Kühlschrank passen.

Der CoolMatic MDC 110 bietet exzellente Kühl -

ergebnisse mit bewährter Kompressortechnik.

Bruttoinhalt: 110 l, davon Frosterfach: 13 l.

GAS-KOCHFELD

...mehr zu den Kühlschränken

von WAECO DOMETIC auf Seite 73

Das Gas-Cerankochfeld CC11 bietet 4 Kochzonen

(2 Kochplatten + 2 Fortkochplatten), ist energie -

effizient, pflegeleicht und sieht dabei auch noch

superschick aus.

...mehr Infos in Ihrem FRANKANA-FREIKO-Katalog

BACKOFEN

Kuchen oder Pizza backen, ein Hähnchen grillen

oder Aufläufe gratinieren: Mit dem Einbauback -

ofen SMEV F0311GT gelingen auch auf Reisen die

feinsten Leckerbissen. Der Clou: Dank des zu -

schaltbaren Drehtellers werden beim Grillen die

Speisen gleichmäßig erwärmt.

...mehr Infos in Ihrem FRANKANA-FREIKO-Katalog


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KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL

| ARBEIT OHNE ENDE!

Vor dem Montieren wird erstmal genau Maß genommen. Schließlich müssen

sich später alle Schranktüren vollständig öffnen lassen.

Na klar, auch das muss sein: Probesitzen auf dem stillen Örtchen !

Vom Uniquick-Trinkwassersystem war Konny sofort begeistert: Rohre auf die

passende Länge schneiden, in die Fittings stecken – schon ist alles dicht.

Unten: Druckpumpe mit vorgeschaltetem Schmutzfilter, der die Pumpe vor

eventuellen Verunreinigungen schützt.

Auch der große Frischwassertank wurde bereits an das Wassersystem angeschlossen.

Neben der Füll-Öffnung wurde ein elektronischer Tankgeber

eingebaut, der den aktuellen Wasserstand zur Tankanzeige in der

Kommandozentrale meldet.


ARBEIT OHNE ENDE! | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL 47

WASSERVERSORGUNG

Auch in Bad & WC ist alles okay !

Von der Küche aus geht’s über in unseren Well -

nessbereich. Auf der einen Seite schlafen die

Kinder, wenn die denn mitfahren, in Stock -

betten und gegenüber sind Dusche und Bad.

Natürlich werden da noch Trennwände ein -

gezogen, aber soweit bin ich halt noch nicht.

Aber immerhin steht das Klo schon. Das ist üb -

rigens kein normaler Thron, sondern was ganz

mo dernes: ein Zerhackerklo. Hab mich davon

überzeugen lassen, dass es den Vorteil hat,

nicht direkt über dem Tank sitzen zu müssen.

So ist das ja bei den amerikanischen Toiletten.

Funktionieren nach dem System Plumpsklo:

Klappe auf und ab geht’s. Die Lösung fand ich

nicht so prickelnd – von daher kam mir dieses

Zerhackerdingens ganz recht. Sieht aus wie unser

Klo zuhause. Keramikschüssel mit unten Wasser

drin. Wenn Du nach getaner Arbeit auf den

Knopf drückst wird alles gequirlt und über eine

Pumpe zum Tank befördert, ganz einfach. Bei

dem System spielt es auch keine Rolle wo der

Tank sitzt. Bei mir ist der übrigens hinten im

unteren Staufach. Okay, anderes Thema. Würde

vorschlagen: Wasserversorgung.

Nix gammeln lassen

Der Frischwassertank sitzt hinten unterm Bett,

und der hat auch eine ganz ordentliche Kapazität.

Müsste man mal genau ausrechnen – aber

so 400 Liter dürften es schon sein. Von dort

wird jedenfalls das Wasser von einer Pumpe

angesaugt und zu den jeweiligen Verbraucher -

stellen befördert. Gut ist, dass die Schläuche

schwarz sind, damit die Algenbildung nicht

gefördert wird. An den tiefsten Stellen habe

ich übrigens Ablaufhähne montiert. Kann ja

leider nicht das ganze Jahr mit dem Bus rumfahren.

Wenn er mal einige Zeit steht, sollte

es daher schon die Möglichkeit geben, das

Wasser auch komplett abzulassen. Den Tank zu

entleeren schafft eigentlich jeder, aber sehr

oft werden die Leitungen vergessen, wo sich

in den hängenden Schläuchen dann das Wasser

sammelt und vor sich hin gammelt. Da nützt

Euch auch ein trinkwasserechter Schlauch nix

mehr. Also nicht vergessen: das komplette

Wasser muss raus aus Tank und Schlauch !

Die Schläuche habe ich mit einem Steck -

system verlegt. Das ging ratz-fatz und das

Ganze macht zudem einen recht durchdachten

Eindruck, da sich die Verbindungen auch schnell

wieder trennen lassen.

Immer unter Druck

Mit meinem Pumpsystem, da bin ich momentan

noch in der Testphase. In meinem alten

„Airstream“-Wohnwagen habe ich eine Pumpe

mit Druckausgleichstank. Das hat eigentlich

immer ganz gut funktioniert. Der Wasserfluss

war schön gleichmäßig. Zudem ist nicht jedes

Mal, wenn der Hahn nur kurz aufgemacht wurde,

die Pumpe angelaufen.

Momentan habe ich was ganz modernes

installiert – eine Druckpumpe mit variablem

Wasserdurchfluss. Wenn ich die Tage den Tank

befüllt habe, werde ich mal ausprobieren, wie

das Ganze funktioniert.

Alles unter Kontrolle

Den Tankinhalt check ich übrigens mit einem

elektrischen Füllstandsmesser. Im Frischwasser-,

Abwasser- sowie im Fäkaltank sitzt

jeweils ein Geber, der den genauen Füllstand

an ein Anzeigeinstrument weitergibt.

Die Geber waren einfach zu montieren. Sie

wurden auf die entsprechende Tanktiefe gekürzt

und danach zusammen mit dem Anzeige -

instrument einkalibriert. Das war’s schon.

Sollte funktionieren, momentan kann ich aber

auch dazu noch nix zu sagen, da die Tanks

ja noch leer sind. Wenn’s dann funktioniert,

sollte ich jedenfalls auf Knopfdruck den Füllstand

am Instrument ablesen können, das oben

in meiner Schaltzentrale integriert ist.

Die verbaute Technik auf einen Blick:

WASSERSYSTEM

WASSERPUMPE

TOILETTE

REICH

Das UniQuick-System der Firma REICH ist in den

Dimensionen 12 oder 14 mm erhältlich und besteht

aus Heiß- oder Kaltwasserrohren sowie einer großen

Anzahl unterschiedlicher Verbinder (Fittings), die

alle Verlegemöglichkeiten abdecken.

...mehr dazu auf den Seiten116 + 117

In der LILIE by SHURflo Smart Sensor überwacht

ein integrierter Sensor die angeforderte Wassermenge,

er mitteln daraus die benötigte Motordrehzahl

und passt dann die Förder leistung variabel an.

Dank dieser Technik läuft die Pumpe extrem leise

und fördert absolut präzise auch geringe Mengen

Wasser.

...mehr von LILIE BY SHURFLO auf den Seiten 118 + 119

Für sein rollendes Zuhause

wollte Konny unbedingt eine

luxuriöse Komplett-Keramik-

Lösung. Die Zerhacker-Toilette

Tecma Elegance kann

direkt an das Abwassersys tem

bzw. den Tank angeschlossen

werden und arbeitet

absolut geräuscharm. Zudem

erhöht eine automatische Spülung den Komfort.

...mehr von THETFORD auf den Seiten 126 + 127


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KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL

| ARBEIT OHNE ENDE!

KLIMA UND HEIZUNG

Prima Klima – jederzeit und überall

Hier bei uns in Texas klettert das Thermo meter

im Sommer locker in Richtung 50 Grad. Das

erste, was deshalb im letzten Jahr eingebaut

wurde, waren die Klimaanlagen. Ich gebe es

zu: Ich – als gelernter Klimafuzzi – war oberkritisch

und meine Hoffnung klein, dass selbst

zwei Klimakisten das Arbeiten im Bus erträglich

machen könnten. Aber ich war selbst

überrascht, wie gut die Sache funktioniert. Und

das noch unter erschwerten Bedingungen, da

der Bus zu jener Zeit noch nicht richtig bzw.

überhaupt nicht isoliert war. Die Sonne bretzelte

erbarmungslos aufs Blechdach, aber innen

war es doch ganz gut auszuhalten. Die Klimaanlagen

liefen von morgens bis abends und

haben somit den ersten Härtetest schonmal

bestanden. Später im Jahr hatte ich die An -

lagen auf Heizfunktion umgestellt. Ge rade in

der Übergangszeit funktioniert das ganz gut.

Eine Klimakiste ist zuständig für den Bereich

Küche, die andere für Bad und Schlafzimmer.

Die heizen einem ordentlich ein

Die Heizungen befeuern die gleichen Räumlichkeiten.

Auch hier waren bei der Größe un -

seres Fahrzeugs zwei vonnöten. Die Aufteilung

hat aber auch sonst große Vorteile. So können

wir das Schlafzimmer ganz bequem kühler

halten als vorne den eigentlichen Aufenthaltsbereich.

Mit der Heizung sind wir aber noch am

rumprobieren. Zwei Varianten stehen zur Ver -

fügung. Eine Ausführung mit knapp 4.000 Watt

und ein Modell mit satten 6.000 Watt.

Die 4 kW-Ausführung hat weniger Luftleis -

tung, arbeitet dafür mit höherer Ausgangs -

temperatur als das stärkere Modelle mit 6 kW.

Noch ein Vorteil der großen Ausführung ist,

dass damit auch Warmwasser produziert werden

kann. Momentan erledigt diese Aufgabe

eine Gastherme die ich in den Untiefen meiner

Werkstatt aufgetan habe. Das baue ich

später vielleicht nochmal um – aber erst wenn

der Bus soweit fertig ist.

Voll das Volumen

Wo wir schon beim Thema Gas sind. Meine erste

Idee war, einfach ein paar Gasbuddeln mitzuschleppen.

Wie in Deutschland auch, be -

kommt man die in fast jedem Baumarkt oder

beim nächsten Gashöker getauscht. Da so eine

Buddel bei uns in den Staaten aber nur 17 Kilo

hat, kann’s dann doch mal eng werden, wenn

man einige Tage autark unterwegs sein will.

Im Sommer hat man wohl weniger ein Problem,

aber wenn im Herbst oder Winter nachts

die Heizung durchläuft und viel Warmwasser

durch den Boiler rauscht, wird wahrscheinlich

doch einiges an Gas verbraucht.

Deshalb habe ich doch lieber einen großen

Gastank genommen. Da geht fast das 6-fache

an Gas rein – jedenfalls in meinen ! Und wenn

dann doch mal alle Stricke reißen, hat der Konny

doch immer noch eine zusätzliche Gasbuddel

mit an Bord !

Die verbaute Technik auf einen Blick:

KLIMAANLAGEN

HEIZUNG

GASVERSORGUNG

Trumatic E 4000

Truma Combi 6

Zwei DOMETIC-Staukasten-Klimaanlagen HB 2500

– eine für den Wohnbereich, eine im rückwärtigen

Schlafgemach – sorgen in Konnys Greyhound-Bus

für Abkühlung. Dank integrierter Wärmepumpen-

Technik kann Konny die Anlagen auch zum Heizen

nutzen. Die DOMETIC HB 2500 liefert 2.500 Watt

Kälte- bzw. 3.000 Watt Heizleistung.

...weitere Klimaanlagen von DOMETIC

auf den Seiten 94 + 95

Auch beim Thema Heizen konzipiert Konny zwei

Klimabereiche – im Schlafzimmer darf es durchaus

etwas kälter sein, aber im Wohnbereich wollen es

die Reimanns kuschelig warm haben.

Die Trumatic E 4000 bringt satte 3.700 W Heizleistung

und sorgt damit auch in großen Reisefahrzeugen

für wohlige Wärme

Die Truma Combi 6 verbindet eine leistungsfähige

Warmluftheizung (6.000 Watt) mit einem 10 Liter -

Edelstahl boiler für bis zu 60 °C heißes Wasser – für

den vollen Komfort im Caravan oder Reisemobil.

...weitere Truma-Heizungen auf den Seiten 100 + 101

Praktisch: Wer einen Gastank an Bord hat, kann –

unabhängig vom Füllstand – an jeder Autogas-Tankstelle

im In- und Ausland nachtanken. Je nach Land

benötigt man nur den entsprechenden Fülladapter.

Die Flüssiggastanks der Firma GUG gibt es standard -

mäßig von 21 bis 100 Liter Inhalt.

Auch in puncto Kleben und Abdichten bietet GUG

ein breites Sortiment an Profiprodukten für jede

Anwendung – und davon hat Konny während des

Ausbaus einige Kartuschen verbraucht !

...mehr von GUG auf den Seiten 103 + 105


ARBEIT OHNE ENDE! | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL 49

Erfrischungspause gefällig ? Während der Sommermonate steigen die Temperaturen in Texas zur Mittags -

zeit locker über die 45°C-Marke. Da gehörten die Klimaanlagen natürlich zu den allerersten Geräten,

die überhaupt eingebaut wurden.

Intelligent gelöst: Versteckt in einem Stau -

kasten unter einer Sitzbank im Wohnbereich

ist eine der zwei Klimaanlagen untergebracht.

Und unter der Sitzbank gegenüber versieht

die Heizung zu verlässig und angenehm leise

ihren Dienst. Die kombinierte Verbrennungsluft-

und Abgasführung erfolgt durch die Bordwand

nach außen.

Meiner ist so groß ! Aber in die Staufächer des Greyhounds hätte natürlich auch ein noch viel

größerer Flüssiggastank gepasst – no problem! Andererseits reichen natürlich die 100 Liter,

um eine ganze Zeit lang autark zu bleiben und den Herd sowie während des Wintercampings die

Heizungen zu betreiben.


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KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL

| ARBEIT OHNE ENDE!

1

2

1

4

3

High-Tech im Verborgenen: In einem der Staufächer, unten im Bus versteckt, versehen die Regelungen für die Solaranlagen 1 und das Hybrid-System 2 (Kom-

bi nation von Solar und Brennstoffzelle) ihren Dienst. Der jeweils erzeugte Strom wird über das Ladegerät 3 an die Bordbatterien sowie die Starterbatterie

weitergegeben. Der Wechselrichter 4 macht aus dem 12 V-Batteriestrom bei Bedarf 230 Volt Haushaltsstrom. Liegt Strom von außerhalb (Campingplatz) an,

schaltet der Wechselrichter den ankommenden Außenstrom auf die Steck dosen durch und sich selbst ab.

ELEKTRONIK

Alles gut geregelt !

Na, da guckst Du! Das ist Elektronik, wie sie

sein soll. Wenigstens hoffe ich, dass wir alles

bedacht haben. So ganz einfach war und ist

das Thema Bordelektronik nämlich nicht, aber

wem erzähl’ ich das. Viele Umschaltungen hin

und her und vor und zurück – überlegt mal:

Ich hab’ einen Stromeingang für amerikanische

115 Volt, und einen für 230 Volt. Dann wären

da der Generator mit 230 V-Ausgang und ein

Wechselrichter mit derselben Spannung – das

alles darf sich nicht ins Gehege kommen, und

trotzdem soll immer auf den gleichen Steckdosen

im Bus eine Spannung von 115 Volt rauskommen.

Ach ja, die beiden Klimaanlagen und

das Ceranfeld laufen ja ebenfalls mit 230 V –

die müssen natürlich funktionieren, wenn der

Generator läuft und / oder Landstrom – in welcher

Spannung auch immer – anliegt. Und wie

gesagt, alles funktionert ohne Umstecken oder

Merkzettel nach dem Motto „wenn Generator

läuft, dann Stecker in Dose Nr. 3“. Nix da, dank

Umschaltrelais und drei Up-Down-Transfor ma -

toren geht das vollautomatisch. Ihr könnt ja

mal einen Plan machen und den ans Bordbuch

schicken. Unter allen, die die Schaltung

richtig haben, verlos’ ich ein Glas meiner

leckeren Salsa-Soße – und dem Gewinner schüttel

ich höchstpersönlich die Kralle, wenn ich

das nächste Mal auf dem Caravan-Salon in

Düsseldorf bin. Viel Spaß beim Tüfteln, wir

haben auch ordentlich geschwitzt, warum soll

es Euch besser gehen?

Die falsche Spannung

Ich hatte es vorher schonmal irgendwo erwähnt.

Der Bus hat von Haus aus eine Bordspannung

von 24 Volt. Trotz Solarstrom, Brennstoffzelle

und Stromgenerator wäre es natürlich blöd,

während der Fahrt nicht zusätzlich die Bordbatterien

aufzuladen. Wenn die Kiste eh läuft,

kann ich mir das Methanol für die Brennstoffzelle

und den Sprit für den Generator doch

sparen. Deshalb habe ich mir einen Spannungswandler

geleistet, der aus den 24 Volt der

Lichtmaschine einen ordentlichen Ladestrom

von 35 Ampere in 12 Volt zu den Bordbat terien

schickt. Der fängt an zu arbeiten, sobald der

Motor läuft und die Startbatterien wieder gut

geladen sind. Besonders clever daran ist, dass

der Spannungswandler bei abgestelltem Motor

auch die 24 Volt-Startbatterie auflädt. Nach

dem gleichen Prinzip – nur eben umgekehrt.

Sind die Bordbatterien fast voll, wird der überschüssige

Strom auf 24 Volt transformiert und

damit die Startbatterie geladen – gerade bei

längeren Standzeiten wichtig.

Elektronik & Co.

Wenn keine Steckdose in der Nähe ist, sorgt

ein Wechselrichter für die Wechselstromversorgung

– und das wird fast immer der Fall

sein, so wie ich uns kenne. Der Wechselrichter

leistet 1,5 kW – das reicht für unsere Haushaltsgeräte,

wie Mixer oder Küchenmaschine,

die Ladegeräte für unsere Handys oder Manus

Föhn. Viel mehr haben wir eigentlich sowieso

nicht mit dabei. Wird mehr Power gebraucht,

starte ich einfach den Generator – der stellt

4,5 kW zur Verfügung. Den Generator habe ich

übrigens so geschaltet, dass über das vorhandene

Ladegerät zusätzlich die Bordbatterien

geladen werden. Wenn schon Sprit verballert

wird, dann muss man das Optimum rausholen.

Gangster, Gauner und Ganoven

Und damit bei uns keiner was rausholt, dafür

haben wir nun doch eine Alarmanlage vorge-


ARBEIT OHNE ENDE! | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL 51

SPANNUNGSWANDLER

In der Schalt- und Überwachungszentrale

laufen alle Kabelstränge zusammen

Der Truma DC-A 24/12 V 35 A

Spannungswandler wird zur

Batterieladung in zwei Gleichstomnetzen

mit unterschiedlicher

Spannung (Zum Beispiel

12 V-Borbatterien und 24 V-

Starterbatterie) verwendet.

...weitere Infos im FRANKANA-FREIKO-Katalog

LADER

Lichtmaschine und Starterbatterie des Greyhounds

sind auf 24 Volt ausgelegt – über einen Spannungswandler

werden sie ins Bordnetz integriert

Die MT Duo-Automatik-Ladege -

räte von BÜTTNER ELEK TRO NIK

garantieren durch modernste

IUoU-Ladekennlinien stets die

op timale Ladung für AGM-/Gel-/Säure-Batterien.

...die Ladegeräte von BÜTTNER ELEK TRO NIK

finden Sie auf Seite 32

sehen. Ich bin ja nicht so ein ängstlicher Zeitgenosse.

Die sollen nur mal kommen, die Banditen

– denen werde ich schon Beine machen.

Manu hat mich dann aber doch überzeugt. Wir

sind ja auch ab und an unterwegs, und der Bus

ist auf sich alleine angewiesen. Oder wenn

nachts einer an meinen vielen Außenklappen

rumfingert – die kann ich nämlich nicht ab -

sperren. Dazu muss ich mir nochmal Gedanken

machen, aber jetzt hab ich wenigstens schonmal

’ne Sirene die lostutet.

Elektrisch bin ich damit schon ziemlich

durch – und bisher hat noch kein Kurzer – Klopf

auf Holz ! – die Stimmung getrübt. Doch, einmal

hat’s kurz gequalmt ! Beim Aussägen der

Kühlschrankbelüftung hab ich ein Verbindungs -

kabel angesäbelt. Da haben die Bordbatterien

Per Funk wird die Alarmanlage scharf ge -

stellt – Bus und Staufächer sind gesichert.

mit ihren 560 Ah mal hurtig mein armes Sägeblatt

angeschmolzen. Aber sonst bin ich ohne

größere Katastrophen gut übers Jahr gekommen.

Alles unter Kontrolle

Wer über so viel Batteriestrom verfügt und

gleichzeitig davon abhängig ist wie wir, der

muss natürlich immer genau Bescheid wissen

was abgeht. Das wichtigste Instrument ist

meiner Meinung nach der sogenannte Batterie-

Computer. Der kann mir genau sagen, wie viel

Kapazität noch in der Batterie vorhanden ist.

Der rechnet alles aufs Ampere genau aus. Da

können wir sogar erkennen wann das Licht

schließlich ausgehen wird – und wir entweder

ins Bett gehen sollten, oder den Generator zu

Hilfe rufen müssen. Wenn ich es mir so richtig

überlege, könnte ich doch noch eine Schaltung

basteln, die mir den Generator auto matisch

anschmeißt, sobald die Kapazität zu tief ab -

sinkt. Wäre doch gar nicht so dumm, oder ?

Aber jetzt mach ich erstmal den Rest fertig,

bevor ich mir Spielereien ausdenke. Letztens

hat mich mal einer gefragt was ich mache, wenn

mal der ganze Kram ausfällt in meinem High -

tech-Bus. Was ’ne Frage – dann zünd’ ich eben

eine Kerze an, hol’ den Grill raus und denk’ mir:

„Lustig ist das Camperleben“.

WECHSELRICHTER

MT-Wechselrichter von BÜTTNER

ELEK TRO NIK erzeugen eine reine

Sinus-Wechselspannung. Somit

ist der uneingeschränkte Betrieb

auch empfindlicher Verbraucher an Bord möglich.

...die Wechselrichter von BÜTTNER ELEK TRO NIK

finden Sie auf Seite 35

ÜBERWACHUNGSANZEIGEN

Wie viel Strom bringt momentan die Solaranlage

und wie ist es um die Kapazität der Bordbat

terien bestellt ? Mit dem MT Anzeigen- und

Schalterprogramm von BÜTTNER ELEK TRO NIK

hat Konny stets alle relavanten Daten im Blick.

...mehr zum MT Anzeigen- und Schalterprogramm

von BÜTTNER ELEK TRO NIK auf Seite 13

ALARMANLAGE

Mit dem Funk-Alarmsystem WiPro „all in one“

lassen sich innerhalb kürzester Zeit die Türen,

Klappen und Fenster jedes Reisemobils sichern.

...mehr von THITRONIK auf den Seiten 180 + 181


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KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL

| ARBEIT OHNE ENDE!

RÜCKFAHRVIDEOSYSTEM

Rückblick und Ausblick

Innen sind wir also jetzt fast durch. Außen

gibt’s natürlich noch einiges zu tun, zumal

die letzten Jahrzehnte nicht gerade spurlos

an unserem Greyhound vorüber gegangen sind.

Hier und da ist ’ne Delle; und dass die Klappen

der Staufächer nicht genau gerade hängen

stört mich ja auch – aber da mach’ ich mich

erst dran, wenn ich innen wirklich komplett

fertig bin.

Vorne wissen, was hinten los ist

Wichtig war mir auch eine gute Rückfahr -

kamera. Da ich immer mal wieder mit dem

Bus ’ne Runde drehen werde, musste das sein.

Wenn Du bei so einem Riesenteil den Rückwärtsgang

einlegst, solltest Du immer wissen

was hinten abgeht. Ist Manu dabei, könnte

die natürlich nach hinten spurten und den

Winke mann machen. Aber wenn’s regnet, hält

sich die Freude in Grenzen – und wenn ich mal

alleine unterwegs bin, ist ganz Essig.

In meinem Bus ist ja viel Schnickschnack

verbaut, aber eine Rückfahrkamera ist echt kein

überflüssiger Luxus. Mit Augenmaß kannste auf

die Entfernung nichts mehr ausrichten – und

nach Gehör fahren klappt ja ab 50 auch nicht

mehr so richtig. Darüber sollte man eigentlich

keinen Spaß machen. Freunde, ihr könnt so viel

Blödsinn einbauen wie Ihr wollt in Eurem Mobil,

aber an so was wie einer Rückfahrkamera zu

sparen ist einfach fahrlässig. Ihr solltet darauf

achten, dass die Kamera beim Einlegen

des Rückwärtsgangs automatisch nach unten

schwenkt bzw. den Bildwinkel so verändert, das

die Stoßstange und deren Umfeld zu sehen ist.

Geht’s dann wieder nach vorne, kann der Sichtbereich

wieder nach oben schwenken und das

ganze als Rückspiegel dienen. Gute Sache, ich

hab nur noch zusätzlich einen Schalter eingebaut,

um bei Nacht die Kamera stromlos

machen zu können, falls mich das Bild allzu

sehr irritiert. Vielleicht brauch ich den aber

auch gar nicht, da es wohl eine Nachtfunk -

tion gibt. Muss ich eben alles erstmal in der

Praxis ausprobieren

Echte coole Sache !

Nicht mehr ausprobieren muss ich unseren dritten

Kühlschrank – seines Zeichen eine Kühlbox.

Das ist das Coolste überhaupt. Kofferklappe


ARBEIT OHNE ENDE! | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL 53

auf, reinsetzen, Kühlbox nach außen ziehen

und die Welt ist in Ordnung. Jetzt – während

der Um- und Ausbauarbeiten am Bus – lief das

Teil praktisch durch. Einmal auf 8 Grad ein -

gestellt, hielt der Kompressor selbst bei texanischer

Extremtemperatur die Getränke super

gekühlt. Theoretisch geht er sogar runter bis

- 20 Grad, aber dass wir ihn jemals als Kühltruhe

verwenden werden, glaube ich eigentlich

weniger.

Wenn wir im Sommer unterwegs sind nutzen

wir ihn als Außenkühlschrank, um nicht wegen

jeder Dose in den Innenraum hechten zu

müssen. Er hat ein Fassungsvermögen von fast

40 Litern. Hört sich im Vergleich zu unseren

anderen beiden Kühlschränken nach nicht all

zuviel an, aber da verschwindet doch einiges

an Dosen und Milchtüten. Als Kompressor läuft

er mit 12 Volt, 24 Volt, 110 V und 230 V. Tja und

alle diese vielen Spannungen haben wir an Bord.

Es gibt bestimmt nicht sehr viele Reisemobile

die da mithalten können. Unser Bus ist so -

zusagen ein richtiges Welt-Reise-Mobil. Das

kannste an jede Steckdose anklemmen, irgendwas

geht immer.

Das war es dann auch schon fast

So, das war’s mit meiner kleinen Vorführung.

Die bis hierhin durchgehalten haben sind hoffentlich

nicht enttäuscht. Klar, ich wollte schon

längst damit unterwegs sein, aber hier kann

eigentlich nur mitreden, wer ein solches Projekt

schonmal durchgezogen hat. Es ist sauviel

Arbeit und vor allem jede Menge Kleinkram,

der einen immer wieder aufhält. Egal wie,

bis März werde ich noch ordentlich reinhauen.

Ab da werden die ersten Reiseabenteuer gedreht

und wer ab und an auf unsere Internetseite

schaut, kann nachgucken, wann die jeweiligen

Sendungen im TV mit uns und unserem Reisemobil

laufen. Surft doch mal vorbei !

In der nächsten Bordbuch-Ausgabe werde

ich Euch dann zeigen können, wie der Bus aussieht,

wenn er komplett fertig ist. Das Feintuning

mit Vorhängen und Polstern, be quemen

Matratzen für die Betten und auch der Fern -

seher dürfen natürlich nicht fehlen.

Ausgepackt habe ich schon alles – und ich

glaube fest, dass der Bus rechtzeitig fertig

wird. Ich sag Euch, der wird richtig Bombe !

Davon berichte ich aber, wie schon gesagt,

im Bordbuch .

Jetzt muss ich mal weitermachen.

Grüße vom Meister, wir sehen uns !

Die verbaute Technik auf einen Blick:

RÜCKFAHRVIDEOSYSTEM

Das Rückfahrvideosystem RV-754 besteht aus ei -

nem 7“-LCD-Monitor sowie der schwenkbaren

Farbkamera CM-42, die während der Fahrt als

Rückspiegelersatz genutzt werden. Legt man den

Rückwärtsgang ein, schwenkt die Linse auto -

matisch nach unten und zeigt den Nahbereich

hinter dem Fahrzeugheck.

...mehr von CAMOS auf den Seiten 176+ 177

KÜHLBOX

Verschnaufpause: Ein Großteil der Arbeiten ist schon geschafft – Konny

lädt seine Manu auf einen kühlen Drink aus seiner neuen Kühlbox ein.

Schon bald geht’s auf große Fahrt – mehr dazu im nächsten Bordbuch !

Die CoolFreeze Tiefkühlboxen laufen mit 12 / 24

und 110 - 240 Volt und gewährleisten ex zellente

Kühlergebnisse selbst bei extremen Außentempe -

raturen wie in Texas. Mit 37 Litern Bruttoinhalt

bietet die CoolFreeze CF-40 viel Platz für eis kalte

Ge tränke und andere Erfrischungen.

...mehr zu den Kühlboxen von WAECO DOMETIC

auf Seite 73


26

KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL

| MANU UND KONNY IM DAUERSTRESS

Konny Reimann baut sein Traum-Mobil – Teil 3:

Manu und Konny

im Dauerstress


KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL | WIE ALLES BEGANN...

hellhörig. Da war doch was. Sie sind bekannter als manch Prominenter,

und doch sind sie geblieben, wie sie immer waren. Konny aus Hamburg,

seine Frau Manu, die Kinder Janina und Jason – und, nicht zu vergessen,

Hund Phoebie und Papagei Erwin. Kurz, die Reimanns.

Warum sie so berühmt wurden, ist ihnen eigentlich selbst nicht so

richtig klar, und es wird ihnen immer dann unheimlich, wenn wieder

einmal ungeladene Gäste an ihrem Gartentor am Moss Lake rütteln.

Gerne würden sie mit jedem ausführlich klönen, aber es gibt viel zu tun.

Erstens mit den Gästehäusern, die am besagten See vermietet werden,

und zweitens mit dem Bau eines Wohnhauses – aber wir reden hier

von keinem normalen Haus. Der Mann heißt schließlich Konny Reimann

und der baut natürlich ein Haus mit Leuchtturm. Dass wir uns richtig

verstehen, keine Bretterbude mit kleinem Mini-Leuchtturm, wir reden

mal locker von 1.000 Quadratmetern Wohnfläche und einem Leuchtturm

in Originalgröße. Dass kein Mensch hier einen Leuchtturm braucht,

ist übrigens auch den Reimanns klar, aber sie hätten halt gerne einen.

Das muss als Grund reichen – und schon verschwindet der Hamburger

mit Cowboyhut und schraubt weiter. Dabei folgt er zwar keinem Bauplan

auf Papier, hat aber doch stets einen Plan im Kopf. Und das nicht nur

beim Hausbau, sondern auch sonst. Es gibt nämlich noch mehr Projekte !

Da wären etwa die gelben Schulbusse, mit denen er auch fährt.

Klar könnte Konny auch mit einem normalen Auto fahren.

Tut er aber nicht. Gefragt warum, bekommt man zur Antwort: Is’ so !

Und langsam wird einem klar, warum ihn und seine Familie so viele

mögen, wenn im Fernsehen mal wieder vom Moss Lake berichtet wird.

Die Reimanns machen, was ihnen in den Sinn kommt, und realisieren

Dinge, die vielleicht etwas schräg sind, aber Spaß machen.

Wie andere über ihre Ideen denken, ist ihnen übrigens ziemlich egal.

Weder Manu noch Konny haben Zeit noch Muße, sich darüber Gedanken

zu machen, was der Rest der Menschheit über sie denkt. Is’ halt so !

Und wie es halt so ist, ist gerade ein neues Projekt am Start. Jetzt,

wo das Leuchtturmhaus bald fertig ist, haben die Reimanns neue Pläne.

Womit wir beim Thema wären: Reimanns neues Reisemobil.

Und natürlich handelt es sich auch hierbei nicht um ein normales Reise -

mobil, das wäre viel zu einfach! Es wird das Reimannsche Traum-Mobil,

und – wie immer – hat der Mann mit Hut schon bald einen genauen Plan

MANU UND KONNY IM DAUERSTRESS | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL 27

Spritztour nach Florida

Es gibt gute Neuigkeiten aus Texas. Das rollende Heim der Auswanderer-

Familie Reimann ist endlich „on the road“. Die Frage, ob das „Rolling Home“

aber nun fertig ist, kann dagegen nicht so einfach beantwortet werden.

Konny würde sagen: „Wir müssen noch Einiges optimieren“. Aber dieses

Problem kennt ja jeder, der sich dem Hobby „Reisemobil“ verschrieben hat.

Die erste große Fahrt haben die Reimanns jedenfalls schon hinter sich.

Und auf dieser Spritztour nach Florida konnte Konny seinen Selbstausbau

gründlich testen. Selbstkritisch, wie wir ihn kennen, hat er alles unter

die Lupe genommen und natürlich noch bis kurz vor Reisestart geschraubt

und gesägt. Aber – fertig oder nicht fertig – irgendwann mussten sie los,

denn in Florida würde schon bald das Kamerateam von RTL warten, um die

ersten Reisemobil-Abenteuer der „Reimanns auf Reisen“ filmen zu können.

Auf die Schnelle hatte Konny noch neue Reifen organisiert und den Heiz -

öltank im Bus volllaufen lassen. Kurzerhand war auch noch schnell die

Toilettentür unten um einige Zentimeter eingekürzt worden. Warum ?

Ganz einfach. Der Meister hatte festgestellt, dass deutlich mehr Platz

zur Verfügung steht, wenn man beim fröhlichen Verweilen auf der Toilette

die Füße unter der Tür nach draußen schieben kann. Das ist eine genauso

ungewöhnliche Lösung wie die Konzeption der Einbauschränke. Diese stehen

auf Stelzen wie die Wohnhäuser in Venedig. Warum das so sein muss,

soll Konny aber selbst erzählen und warum er wieder mal soviel Stress hat.

Konny Reimann

baut sein Traum-Mobil

WIE ALLES BEGANN... | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL

32 33

Wie alles begann...

Wer kennt sie nicht ? Selbst wer mit den Namen Konny und Manuela

Reimann auf Anhieb nichts anfangen kann, wird spätestens bei den

Stichwörtern „Hamburg“, „Auswandern nach Texas“ oder ”Moin, Moin“

im Kopf – aber das soll er selbst erzählen...

i

Sie haben Teil 1 und Teil 2

der Ausbau-Geschichte

um Konnys Traum-Mobil

verpasst ? Kein Problem,

lesen Sie online nach,

was bisher geschah – im

Internet unter:

www.das-bordbuch.de


28

KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL

| MANU UND KONNY IM DAUERSTRESS

„Wichtig ist, dass man überall genug Platz hat,

um gut da ranzukommen, wo man ran muss…“

„Mit dem Hammer oder mit dem Hämmerchen:

Was nicht passt, wird passend gemacht !“

Endlich „on the road“ !

Ich sag’s Euch: Das glaubt mir wieder keiner.

Wundert mich auch nicht. Wer unsere erste Tour

mit dem Bus nach Florida im Fernsehen ge -

sehen hat, der muss ja auch einen anderen

Eindruck gewonnen haben. „Ach, da fahren sie

ja, die Reimanns, mit ihrem neuen, ollen Ge -

fährt!“ Nur, was natürlich keiner mitbekommen

hat, war die ganze Arbeit, bevor es überhaupt

losgehen konnte. Mit dem Blaumann bin ich

praktisch in den Bus gesprungen, damit wir

rechtzeitig da wären, wo die Filmfuzzis vom

Fernsehen auf uns warten wollten. Von unserem

Gainesville hier in Texas sollte es nämlich zu -

allererst nach Gainesville/Florida gehen. Auf

der Landkarte sah es noch aus wie ’ne gemütliche

„Kaffeefahrt“. Einmal um die Ecke, und

schon sehen wir das Meer. Mit dem Maßstab

ist es aber so eine Sache hier in Amerika. Wenn

das ganze Land auf eine Karte passt, entsprechen

wenige Millimeter schnell mal über

1.000 Meilen. Also mussten wir jetzt Gas geben!

Man kennt das ja. Hier und da wird rumgebastelt,

und gerade die Kleinigkeiten zum Ende

hin, die halten so richtig auf. Wer die Bilder

und Geschichten vom letzten Bordbuch

„Jau, wird warm – da hat der Meister

mal alles richtig angeschlossen!“

kennt, der hat bestimmt noch die große Bus-

Baustelle vor Augen. Im Großen und Ganzen

war da ja schon zu erkennen, wie unser Bus

später mal aussehen wird. Viel Holz haben wir

dafür rangebuckelt. Täfelbretter und Lattenkonstruktionen

sind im heutigen Reisemobilbau

zwar nicht mehr so richtig angesagt.

Aber da uns ’ne Tonne an Gewicht mehr oder

weniger ziemlich egal ist, wurde es schön rustikal

– Fichte massiv, sozusagen! Wir finden es

jedenfalls urgemütlich – und ein angenehmes

Raumklima ist auch garantiert. So entstanden

die Trennwände, Küche, Schränke, Türen – alles

selbst gezimmert und eingebaut. Die Seitenwände

und das Dach wurden natürlich immer

ordentlich isoliert, ich will ja nicht in einer

rollenden Tropfsteinhöhle wohnen. Problem

waren und sind hierbei die großen Original-

Fenster. Die gibt’s halt nicht doppelt verglast,

aber mal sehen, ob das hier in unserem Klima

überhaupt so tragisch ist.

Die ganze Grundinstallation – sprich Elektrik,

Toilette, Wasser, Gasversorgung mit allen

Tanks – stand ganz am Anfang. Auch die Gerätschaften

wie Klimaanlage, Generator, Koch-

„Den hab’ ich auf dem Caravan Salon Düsseldorf

entdeckt und gleich mitgenommen. Großer

Bus. Großer Wasserhahn. Passt perfekt !“

feld, Heizung sowie Spüle usw. hatten wir im

letzten Jahr schon eingebaut. Das sind ja dann

auch die schönen Arbeiten. Wenn’s vorwärts

geht und Du am Ende des Tages siehst, was Du

geschafft hast ! Aber meterlang Leitungen verlegen

und Gasrohre biegen, da hat man das

Gefühl, nix getan zu haben, wenn die Sonne

untergeht. Irgendwann ist es dann aber soweit

und Du trägst die großen Brocken rein. Das

macht Spaß, da hat man das Gefühl, dass es mit

Riesenschritten vorangeht ! Da freut man sich

über jedes Teil, das funktioniert: übers Licht im

Kühlschrank, oder wenn sich der Drehteller im

Backofen dreht und die Herdplatte warm wird.

Leider geht diese Phase viel zu schnell vorbei

– und dann kommt wieder die Frickelarbeit.

Hier haste ’ne Leitung vergessen und dort fehlt

noch Licht im Schrank. Tja, und dann sind da

noch die kleinen Ausbau-Abenteuer. Da fällt

mir auch gleich ’ne Story ein. Hierzu muss man

wissen, dass ich das Dach erst ganz zum

Schluss isoliert und vertäfelt habe. Und da hab’

ich wohl beim Anschrauben der Verkleidungsbretter

ein 230 V-Kabel erwischt, das ich irgendwann

nachträglich einfach noch quer durchs

Dach gezogen hatte – war auch leider nicht zu

sehen, da es sich in einem Verbindungsholm

versteckt hatte ! Ein richtiger Kurzer war es


MANU UND KONNY IM DAUERSTRESS | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL 29

„110 Liter Inhalt – plus 35 Liter-Froster-Fach. Das sollte für ein paar Tage reichen.

Außerdem haben wir ja noch einen zweiten Kühlschrank – doppelt hält besser !

„Treffer – genau den Batteriepol getroffen – da glüht der

Daumen schneller als ihn der Meister wegziehen kann !“

eigentlich nicht, aber es hat gereicht, den

ganzen Bus unter Strom zu stellen. Hatte es

erst gar nicht gemerkt, erst am nächsten Tag,

als nämlich Sohnemann Jason 230 V Landstrom

eingesteckt hat. Blöd nur, dass ich zu der Zeit

unter dem Bus am Schrauben war – da hab’ ich

aber ganz ganz schnell gemerkt, dass hier

irgendwas nicht stimmt !

Aber was erzähl’ ich euch. Wer Bastler ist,

hat halt immer mal wieder so Sternstunden.

Und wenn an einem Tag mal der Wurm drin

ist, dann meistens richtig ! Am gleichen Tag

musste ich nämlich auch noch ein Kabel

für den Kühlschranklüfter nachziehen. Und der

kürzeste Weg zum Strom führte durch einen

kleinen Kabelkanal. Ich den Draht durchgeschoben

– und wo lande ich ? Direkt auf dem

Pluspol der Batterie ! Was soll ich sagen. Draht

anliegend an Karosserie – also Masse – und

diesen punktgenau auf den Batteriepol

platziert – das kann nicht gut gehen ! Glückwunsch

– ein Kurzschluss von 100% ! Probiert

es nicht aus ! Der Daumen glüht schneller als

ihr ihn wegziehen könnt. Der Meister hat’s

probiert. Aber von so Kleinigkeiten lass’ ich

mich natürlich nicht aus der Ruhe bringen.

KONNY HAT WIEDER WAS ERFUNDEN

KSFK –nie mehr

einen steifen Nacken!

Übrigens, was ich im letzten Jahr ganz

vergessen habe: meine neueste Erfindung:

Die KSFK. Die Abkürzung steht für „Konnys

Schrank - Fußbodenheizung mit Klimafunk -

tion“. Funktioniert genial gut – einfach alle

Schränke auf einen etwa zwei Zentimeter

hohen Sockel stellen und da wo die Luft rauskommen

soll, einfach Löcher reinbohren oder

die Abstandsleisten aussägen – nach vorne

oder zur Seite, mal mehr oder weniger lang.

Den Luftstrom könnt Ihr auch noch beeinflussen,

indem Ihr im Sockel einfach Leisten

setzt und so den Luftkanal festlegt. Die Luft

wird dann genau dahin geführt, wo Ihr sie

haben wollt und nach vorne flächig unter

den Schränken verteilt.

So wird im Winter von unten Warmluft eingeblasen

oder im Sommer von der Klima -

anlage kühle Luft. Gleicher Ausströmer für

beide Systeme. Ohne große Schlauchver -

legung haste da ’ne super Verteilung. Macht

im Winter warme Füße und im Sommer ist

’ne gute Kälteverteilung garantiert. Und Dir

bläst keine kalte Luft in den Nacken ! Gar

nicht so schlecht, oder ?


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KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL

| MANU UND KONNY IM DAUERSTRESS

Es gibt nichts, was nicht noch verbessert werden könnte ! „Optimierung“

heißt das Zauberwort ! Und so erhält der Generator eine maßgeschneiderte

Schallschutzhaube

Clever gelöst. Mit einem Auszug wird der Generator

einfach im Staukasten versenkt

„Selber schuld ! Ich wollte ja unbedingt einen richtig schön großen Lokus.

Und jetzt geht die Tür kaum mehr zu ! Aber kein Problem: Wird sie eben

unten ein Stück abgesägt. Immer noch besser als die Füße abzuhacken.“

Never ending Story

Ja, ja – der Innenausbau. Ganz fertig bin ich

natürlich bis zum heutigen Tage noch nicht.

Da wir aber einen fixen Abfahrtstermin hatten

– ich sach nur „Florida !“ – musste ich na -

türlich irgendwann Prioritäten setzen – soll

heißen: die überlebenswichtigen Dinge fertigmachen

! Eine der letzten großen Baustellen

war der Generator. Dafür hatte ich extra eine

Schallschutzkapsel gebaut – so richtig mit Profi-

Dämmung wie aus’m Tonstudio. Ich vermute,

dass es jetzt der leiseste Stromerzeuger der

Welt ist – und mörderschwer ist das Geschütz!

Der Generator an sich ist ja schon kein Leichtgewicht

und die Schallschutzhaube ist – mal

vorsichtig ausgedrückt – auch ziemlich erd -

bebensicher ausgeführt. Die Grundidee war,

den Generator auf eine Art „Schublade“ zu

stellen. Habe ich auch so gemacht und im

Prinzip auch nicht schlecht, aber ich glaube,

den Auszug nutze ich in Zukunft lieber als

ausziehbare Werkbank. Klappe auf, Werkbank

rausziehen – und alles ist griffbereit, und genug

Platz ist dann auch. Klar will ich eigentlich

Urlaub machen, aber an so einer alten Möhre

gibt’s ja immer irgendwas zu reparieren. Der

Generator wandert dann einfach eine Kofferklappe

noch hinten und wird fest eingebaut.

Platz genug habe ich ja.

Innen war auch noch einiges zu tun, bevor

es losgehen konnte. Manu meinte, es wäre

ganz nett, wenn die Toilette vielleicht eine Tür

und die Fenster Vorhänge hätten. Ein Wasser -

hahn für die Spüle würde sich nicht schlecht

machen und auch Matratzen und Sitzpolster

wären von Vorteil. Wir hatten uns so geeinigt:

Für die Vorhänge sollte sie zuständig sein

und ich durfte die Klotür zimmern. Wie immer:

Lattenkonstruktion mit Täfelbrettern. Die Sache

hatte nur einen Haken. Warum auch immer, die

fertige Tür war einfach zu nahe am Klo. Aber

das Problem habe ich ganz schnell gelöst und

unten die Tür einfach ein Stück abgesägt. Nicht

viel, aber genug, um die Schuhe unter der Tür

durchzuschieben, wenn man auf der Toilette

sitzt. Das hat natürlich noch einen Vorteil. Eine

Türverriegelung von innen wird nicht mehr

gebraucht. Siehste ja jetzt von außen, ob

besetzt ist. Die Tür zur Küche hab ich bis

zur Abfahrt nicht mehr geschafft, aber wie

schon gesagt. Irgendwann muss man Priori -

täten setzen. Aus dem Grund liegen momentan

die Matratzen auch alle noch direkt auf

dem Bettgestell auf. In meiner Werkstatt habe

ich aber schon eine Unterkonstruktion dafür.

Das sind einzelne Federteller, die den Schlafkomfort

steigern sollen. Das probier ich die

nächsten Wochen mal aus. Für die Florida-Tour

hab’ ich die Matratzen einfach so aufgelegt.

Das war so schon super bequem, wie übrigens

auch die Polster. Auf dem Caravan Salon hatte


MANU UND KONNY IM DAUERSTRESS | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL 31

„Tja, sieht schlecht aus, Konny. ich glaube,

die Matratze ist doch zu klein für uns beide!“

„Schau mal – unser Fernseher! Da können wir dann gemütlich

auf unserer Couch sitzen und ,Die Auswanderer’ gucken.“

Ein anstrengender Arbeitstag geht zu Ende – hinter

Konny Island versinkt die Sonne im Moss Lake.

Auf den nach Maß angefertigten Polstern

sitzt es sich sichtlich bequem.

„Cool – die Antenne richtet sich vollautomatisch

aus – mal sehen, ob ich das für

Amerika umbasteln kann...“

ich Stoffmuster dafür ausgesucht. Die hab’ ich

dann Manu gezeigt und sie entscheiden lassen.

Ihr kennt das ja, liebe Mitstreiter. Um Ärger zu

vermeiden, sollte man sich in manche Dinge

am besten gar nicht einmischen. Auf alle Fälle

hat Manu alles super ausgesucht: Die Farbe der

Polster und sogar die Vorhänge passen jedenfalls

optimal zum Holzinventar. Aus dem gleichen

Stoff will Manu irgendwann noch einen

Vorhang nähen für die Abtrennung von Fahrer -

kabine und Wohnküche. Momentan kann da von

vorne ja jeder reingucken. Ist nicht optimal

und deshalb wird da noch zugemacht. Für die

große Fensterfläche des Fahrerhauses habe ich

dieser Tage auch noch eine Thermo-Abdeckung

bekommen. Hab ich ebenfalls auf dem Caravan-

Salon entdeckt. Bei Euch in Deutschland ist

die haupsächlich fürs Wintercamping gedacht,

damit über die große Fensterfläche nicht so

viel Wärme verloren geht. Ich nutze die aber

andersrum, nämlich damit die Wärme draußen

bleibt. Ihr macht Euch da keine Vorstellung.

Hier in Texas wird es im Sommer so heiß, da

kannst Du die Hand nicht von innen ans Glas

legen. Auch auf dem Blech kann man Eier braten,

und deshalb ist die Isolierung dringend

nötig. Trotzdem bleiben die relativ vielen und

großen Fenster. Die sind auch mit ein Grund

dafür, warum eine unserer zwei Klimaanlagen

voll am Anschlag läuft. Wie ihr Euch vielleicht

erinnern könnt, ist eine Klimaanlage zuständig

für den hinteren Bereich, sprich Bad und Schlafzimmer

und die andere für Küche mit Wohnzimmer.

Die hintere schafft es ganz gut, aber

die für den vorderen Bereich läuft – wegen des

recht großen Raums und vor allem wegen der

texanischen Sonne – eigentlich immer auf Volllast.

Um diese etwas zu entlasten, werde ich

wohl noch eine nachrüsten müssen !

Aber das kommt später. Auch das mit den

Fernsehern dauert noch etwas. Ich hab die zwar

schon mal ausgepackt aber zum Aufhängen

reicht die Zeit nicht mehr. Kabel haben wir

schon soweit verlegt und auch zur Antenne auf

dem Dach eine Verbindung hergestellt. So ganz

gefällt mir die Sache mit der Antenne aber noch

nicht. Das ist so ein Teil hier aus dem Camping-Store.

So ein Modell von Anno-Dunnemal

mit Handkurbel. Drehste an der Kurbel stellt

sich die Antenne auf und, wenn Du Glück hast,

kommt sogar ein Sender rein. In Düsseldorf

habe ich da ’was viel eleganteres ge sehen und

gleich einen be quatscht. Der meinte, man könne

doch meine US-Empfangsantenne auf eine Dreh -

einheit „Made in Germany“ schrauben. Dann

könnte ich die Antenne nicht nur hochstellen,

sondern das Ganze auch noch in alle Rich -

tungen drehen. Mal sehen, ob’s klappt. Mach’

ich aber, wie gesagt, zusammen mit den Fernsehern

irgendwann die nächsten Monate.

Jetzt hab’ ich aber erstmal Hunger, werde

mal langsam den Grill anschmeißen und nachsehen,

was Manu noch leckeres gezaubert hat.

Dann Campingstühle raus und guten Appetit...


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KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL

| MANU UND KONNY IM DAUERSTRESS

„Herrlich – ich könnte den ganzen Tag hier liegen. Geht aber nicht, hab’ ja noch jede Menge zu tun !


MANU UND KONNY IM DAUERSTRESS | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL 33

Die „Hafenkneipe“ mit Blick über den Moss Lake

Immer ein Auge auf den Steaks,

damit nichts ankokelt.

Schlemmer-Pause

Wer viel arbeitet, muss auch ordentlich essen.

Sonst hält man die Maloche ja nicht lange aus.

Ich weiß, von was ich rede, habe schließlich

schon ein paar Lenze auf dem Buckel ! Und

ordentlich zu tun hatte ich auch immer. Oder

meint Ihr, Traum-Mobil und Leuchtturmhaus

haben sich von selbst gebaut ?

Aber wenn ich dann abends den großen Grill

anfeuere und mich mit meiner Liebsten auf

die Terrasse vor unserer privaten Hafenkneipe

zurückziehe, dann ist das Gebuckel schnell vergessen.

Gemeinsam genießen wir den Blick über

den Moss Lake und lassen uns dabei das ein

oder andere saftige Steak munden. Dann versinkt

die Sonne hinter dem See, die Grillen

fangen an zu zirpen und Manu holt den Nachtisch

aus dem Cooler. Manchmal ist Konny Island

wirklich ein kleines Paradies – Ihr könnte gerne

mal vorbeikommen und hier Urlaub machen,

dann könnt Ihr auch mitreden…

Vor allem, weil es hier so traumhaft schön ist,

schmeißen wir eigentlich ziemlich oft den Grill

an – außerdem gibt es doch kaum etwas besseres

als ein ordentliches Stück Fleisch. Ich

steh’ ja vor allem auf alle Sorten von Steaks:

T-Bone-Steak, Hüft-Steak, Rumpsteak – und am

liebsten ein schönes Rib-Eye-Steak. Das stammt

aus der Hochrippe des Rinds und ist schön mit

Fett durchwachsen. Das sorgt dafür, dass das

Fleisch wunderbar zart wird und Geschmack

hat – Fett ist nämlich nichts Böses, sondern

ein 1A-Ge schmacks träger, das wissen alle Kochprofis!

Und für Manu lege ich noch etwas Pute oder

Hühnchen auf den Rost, das mag nämlich mein

Engelchen am liebsten. Außerdem gerne noch

ein paar leckere Grill-Würstchen – im texa -

nischen Muenster ein paar Meilen entfernt,

gibt’s die bei dem deutschstämmigen Metz -

ger unseres Vertrauens in einer Superqualität,

wesentlich besser als in Good Old Germany –

oder ein paar typisch amerikanische Rippchen

mit ordentlich was dran.

Bevor die Leckereien auf den Rost können,

muss der Grill natürlich ordentlich glühen. Ich

grille mittlerweile am liebsten mit Holz, das

ergibt diesen tollen, aromatischen Rauchgeschmack.

„Smoken“ heißt das Zauberwort. Hier

in Amerika gibt es dazu extra gigantische „Smoker“-Grills

mit zwei Kammern. In der einen verbrennt

das Holz, der heiße Rauch wird durch

die zweite Kammer geleitet und gart das Grillgut

– unnötiger Schnickschnack, finde ich !

Ich habe das Verfahren daher vereinfacht und

nochmals optimiert. Das Ergebnis ist sozu -

sagen eine Kombination aus der klassisch deutschen

Art des direkten Grillens auf dem Feuer

und dem Räuchern durch den Holzrauch. So

habe ich ordentlich gegrillte Steaks mit würzigem

Raucharoma – herrlich.

Vielleicht habt Ihr ja Glück und ich grille

mal für Euch, wenn Ihr auf Konny Island Urlaub

macht.


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KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL

| MANU UND KONNY IM DAUERSTRESS

Coleslaw

Amerikanischer Krautsalat

Zutaten (für 4 Personen):

½ Weißkohl

¼ Rotkohl

2 Karotten

1 Zwiebel

65 g Zucker

1 Prise Salz

schwarzer Pfeffer

60 ml Milch

60 ml Buttermilch

120 g Mayonnaise

2 EL Weißweinessig

4 EL Zitronensaft

Zubereitung:

Die beiden Kohlsorten putzen, waschen und in

sehr feine Streifen schneiden. Die Karotte schälen

und raspeln. Die Zwiebel abziehen und hacken

Das Gemüse in einer großen Schüssel mit den

übrigen Zutaten mischen und im Kühlschrank

mindestens eine Stunde durchziehen lassen.

Den „4th of July“-Cake gibt’s auf Konny Island

jedes Jahr zum amerikanischen Nationalfeiertag.

(Rezept unter www.das-bordbuch.de)

Beim Grillen herrscht bei Manu und mir eine

klare Arbeitsteilung. Ich steh’ am Grill und kümmere

mich um die fleischlichen Genüsse und

Manu steuert Beilagen, Salate und den Nachtisch

bei. Ihr original amerikanischer Kraut -

salat (Coleslaw) oder ihre scharfen Chili-Brötchen

sind auf Konny Island inzwischen genauso

legendär wie meine Mega-Steaks.

Und in Sachen Nachtisch und Kuchen kann

ihr sowieso keiner das Wasser reichen. Zum

amerikanischen Nationalfeiertag am 4. Juli

gibt es zum Beispiel immer ihren berühmten

Zitronen-Limetten-Kuchen, zum Vernaschen

zwischendurch empfehle ich die knusprigen

Konny-Island-Cookies.

Aber was erzähle ich Euch das, Worte können

das eh nicht beschreiben, das müsst Ihr

einfach selbst probieren. Ein paar Rezepte haben

wir daher hier für Euch zusammengestellt. Viel

Spaß beim Nachkochen. Ob’s allerdings genauso

gut schmeckt wie bei meinem Engelchen,

möchte ich bezweifeln – aber Pech für Euch

Jungs, die Manu gibt’s nur einmal und die habe

ich schon weggeschnappt !

Mehr Rezepte unter www.das-bordbuch.de

Konnys Knobi-Sauce

Zutaten (für 4 Personen):

200 g saure Sahne

200 g Naturjoghurt

3 EL leichte Mayonnaise

7 Knoblauchzehen

1 EL Ketchup

Tabasco

Zubereitung:

Die saure Sahne mit dem Joghurt und der

Mayonnaise verrühren. Den Knoblauch abziehen,

durch die Presse drücken und mit der Sahne -

creme verrühren.

Die Sauce nach Belieben mit Ketchup und ei -

nigen Spritzern Tabasco ab schmecken.

In ein Schüsselchen füllen und etwas gehackten

Schnittlauch darüber streuen.

Die würzig-scharfe Sauce passt perfekt zu Folien -

kartoffeln, Gegrilltem, Gemüse-Sticks oder auf dem

Grill geröstetem Brot und vielem mehr…


MANU UND KONNY IM DAUERSTRESS | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL 35

Manus Kartoffelsalat

Zutaten (für 4 Personen):

1,5 kg festkochende Kartoffeln

500 g Äpfel (z. B. Boskop)

500 g Fleischtomaten

1 Gemüsezwiebel

350 g Gewürzgurken

500 ml leichte Mayonnaise

400 ml Buttermilch

2 EL Schnittlauchröllchen

Salz

Pfeffer

Zubereitung:

Die Kartoffeln in der Schale in etwa 20 Minuten

gar kochen, auskühlen lassen, pellen und in

Scheiben schneiden. Äpfel vierteln, entkernen und

würfeln. Zwiebeln abziehen, Tomaten waschen,

Gurken abtropfen lassen und alles wie die Äpfel

würfeln.

Die klein geschnittenen Zutaten mit der Ma -

yonnaise in einer großen Schüssel vermengen.

An schließend gerade so viel Buttermilch unter

den Salat rühren, dass die Mischung saftig, aber

nicht zu flüssig wird.

Den Salat mit Salz und Pfeffer würzen und für

mindestens zwei Stunden in den Kühlschrank

stellen. Anschließend den Salat nochmals ab -

schmecken und evtl. noch etwas Buttermilch

unter heben.

Konny-Island-Cookies

Schoko-Nuss-Kokos-Plätzchen

Zutaten (für etwa 20 Stück):

200 g Mehl

¾ TL Backpulver

½ TL Natron

½ TL Salz

175 g weiche Butter

165 g brauner Zucker

60 g weißer Zucker

1 Pck. Vanillezucker

2 Eier

300 g gehackte Vollmilchschokolade

200 g Kokosflocken

200 g gehackte Walnüsse

Zubereitung:

Den Backofen auf 190° C vorheizen. In einer

großen Schüssel Mehl, Backpulver, Natron und

Salz verrühren. In einer zweiten Schüssel die

Butter mit dem Zucker schaumig schlagen.

Nach und nach die Eier unterrühren. Dann die

Mehlmischung zusammen mit den Kokosflocken,

den Schoko-Stückchen und den Wal nüssen zur

Butter-Zucker-Creme geben und unter rühren.

Ein Backblech mit Backpapier auslegen und mit

Hilfe von zwei Teelöffeln kleine Teighäufchen im

Abstand von circa 5 cm auf das Blech setzen.

Das Blech in den Ofen schieben und etwa

11 Minuten backen. Die Oberfläche sollte leicht

gebräunt sein – dann sind sie fertig. Die Cookies

aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter

abkühlen lassen.


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KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL

| MANU UND KONNY IM DAUERSTRESS

Papagei Erwin hat sich ans Laptop gesetzt. Wahrscheinlich

lässt er sich schonmal die Route nach Florida berechnen.

Was tun, wenn am Greyhound mal wieder was kaputt ist ?

Im Technik-Handbuch sind alle Baugruppen genau beschrieben.

Zwischendrin blättert Konny immer wieder mal gerne im Bordbuch,

da gibt’s noch viele tolle Sachen für seinen Bus zu entdecken

Die Probefahrt vor der Probefahrt

Die Zeit bis zur Abfahrt hatte nun doch mehr

als gedrängt. Manu richtete – wäh rend ich

noch nach Kräften am Bus schraubte – parallel

bereits den Bus ein. Den halben Hausstand hat

sie eingeräumt, während ich noch damit

beschäftigt war, das Lenkgetriebe nachzustellen

und das Bremslicht zum Leuchten zu bringen.

Das Bremslicht war relativ schnell erledigt. Den

Original-Bremslichtschalter habe ich auf die

Schnelle zwar nicht gefunden. Da habe ich einfach

einen kleinen Kontaktschalter unten ans

Pedal gefrickelt.

Könnt ihr Euch noch erinnern. Ganz am Anfang

musste ich hier doch zur Fahrzeugabnahme –

und schon da hatte das Bremslicht nicht funktioniert.

Um bei der Abnahme keine Probleme

zu bekommen, hatte ich damals das Kabel, das

nach hinten zum Bremslicht führte, einfach per

Hand mit Strom versorgt. Als die Prüfer von

hinten gerufen haben „Konny, Bremse betätigen“

hab ich einmal aufs Pedal getreten und

parallel per Hand das Bremslicht mit Strom versorgt.

War natürlich Murks, und ich musste Manu

versprechen, dies ordentlich zu reparieren. Das

hab ich dann am Tag vor unserer Abfahrt auch

prompt erledigt, indem ich das Kabel mit

meinem Konny-Special-Tastschalter verbunden

habe. Funktioniert super. Das mit dem Lenkgetriebe

gefällt mir aber noch nicht so richtig.

Das hatte ich versucht nachzustellen. Wie’s geht,

ist ausführlich im Original-Werkstatt-Handbuch

beschrieben. Mein Englisch ist ja inzwischen

nicht so schlecht, aber wenn es um technische

Fachausdrücke geht, komm ich dann doch an

meine Grenzen. Um nix falsch zu machen, habe

ich am Lenkgetriebe lieber nichts manipuliert.

Ist mir zu gefährlich. Man kann ja viel Blödsinn

machen, aber beim Lenken und Bremsen

hört der Spaß dann doch auf. Und natürlich

auch bei der Bereifung. Die alten Schlappen

waren mir nicht geheuer. Das Profil war eigentlich

noch top, aber es war einfach nicht zu

erkennen wie alt die Reifen schon waren. Deshalb

hatten wir kurzerhand entschieden neue

aufzuziehen. Das war ’ne Arbeit noch kurz vor

der Abfahrt. Hinten sind gleich vier Reifen auf

der Achse und dann noch die beiden vorne.

Aber da hilft kein Jammern, auf ging’s nach

Gainesville zum nächsten Reifenhöcker, um die

neuen Schlappen abzuholen – eine kleine Tour

mit Hindernissen. Oder besser gesagt, mit einem

Hindernis in Form eines Strommasts. Ich bin

überzeugt, dass der vorher da noch nicht gestanden

hatte. Aber Manu meinte, der sähe schon

ziemlich alt aus. Wie dem auch sei, nachdem

ich die Kurve etwas zügig geschnitten hatte,

sah er nicht nur noch viel älter aus, sondern

war zusätzlich auch noch krumm. An unserem

Bus war nur ein bisschen Farbe ab – aber so

ein paar Gebrauchsspuren sind ja nicht so


MANU UND KONNY IM DAUERSTRESS | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL 37

Auch Phoebie freut sich schon auf den Urlaub. Gepackt und vollgetankt. Morgen früh kann’s losgehen !

schlimm. Der Bus hat aber auch monströse

Abmessungen, da muss man wohl besser etwas

üben. Gesagt, getan – und so wurde die erste

Probefahrt noch etwas ausgedehnt. Ängstliche

Gemüter würden vielleicht sagen, da hätt man

ja schon etwas früher eine Runde drehen sollen

und nicht erst kurz vor Abreise. Aber ihr

wisst doch, der Konny hat einfach weniger Zeit

als der Tag Stunden bereithält. Auf jeden Fall

machten wir jetzt einen Ausflug zu unserem

Kumpel Franz. Knapp zwei Stunden Fahrt sind

zwar für amerikanische Verhältnisse keine

richtige Entfernung, aber für uns als Testrunde

reichte es allemal. Manu war jedenfalls begeis -

tert und schnell war der kleine Schreck vom

Morgen vergessen. Schließlich neigte sich der

Tag dem Ende entgegen, wir waren erschöpft

aber abfahrbereit !

Die letzten Wochen und Monate hatten uns

dann doch geschafft. Wie wohl jeder Selbst-

Ausbauer, hatten auch wir uns ordentlich verschätzt.

Da ist es ganz gut, wenn es einen Termin

gibt, an dem es losgehen muss. Und der

war bei uns am nächsten Morgen! Ein letztes

Mal schlichen wir nochmals in Ruhe durch den

Bus. Wir nahmen auf den neuen Polstern Platz

und dachten nochmal darüber nach, wie aus

einem ollen Greyhound-Reisebus unser Wohnmobil

wurde. Zu meiner großen Überraschung

hatte Manu auch noch ein kleines Geschenk für

mich organsiert. Weiß der Geier, wo sie die

Mütze aufgetan hat – eine original Greyhound-

Fahrerkappe. Jetzt konnte ja gar nix mehr

schiefgehen ! Etwas unruhig geschlafen habe

ich dann aber doch in dieser Nacht.

Über 3.000 Meilen lagen vor uns – und die

Ungewissheit, ob alles gut gehen würde. Schon

früh am Morgen wollten wir starten, und ganz

selten bin ich vor dem Wecker wach, aber an

diesem Tag war es so. Ich schaute aus dem

Fenster und da stand er – stolz und abfahr -

bereit vor unserem Leuchtturmhaus. Klar, ganz

fertig bin ich bis zum heutigen Tage nicht, aber

vielleicht ist das auch gut so. So ein Reisemobil

ist ja ein Hobby, das Spaß macht und

glücklicherweise eins für die ganze Familie.

Logisch hatte ich damit die meiste Arbeit, aber

jetzt haben wir ja alle was davon. Wir machen

gemeinsam Urlaub und haben Spaß. Genau der

sollte heute beginnen und wenig später war es

dann soweit. Papagei Erwin ahnte am Frühstückstisch

noch nicht, dass er mal rauskommt

in die große weite Welt. Nur Wachhündin

Phoebie spürte, dass irgend etwas Größeres

anstand. Als endlich alle an Bord waren und

ihre Plätze eingenommen hatten, drückte ich

schließlich zum ersten Mal den Startknopf für

eine große Reise. Florida, wir kommen !

Reimanns auf Reisen

Verfolgen Sie die Abenteuer von Konny und Ma -

nuela Reimann im Fernsehen! Die Tour nach

Florida wurde bereits bei RTL gesendet. Wer den

Termin verpasst hat – kein Problem, erfahrungsgemäß

werden die Abenteuer immer wieder mal

wiederholt. Mehr von den Reimanns auch im

Internet unter www.das-bordbuch.de

und auf www.youtube.com/user/dasbordbuch


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KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL

| DIE VERBAUTE TECHNIK AUF EINEN BLICK

SPANNUNGSWANDLER

SOLARTECHNIK

Der Truma DC-A 24/12 V 35 A

Spannungswandler wird zur

Batterieladung in zwei Gleichstomnetzen

mit unterschied -

licher Spannung (Zum Beispiel

12 V-Borbatterien und 24 V-

Starterbatterie) verwendet.

LADER

...weitere Infos im FRANKANA-FREIKO-Katalog

Solaranlage mit zwei Modulen S 420 M 36 Ultra

(Gesamtleistung: 210 Wp / 840 Wh/Tag) und dem

Laderegler SR 340 CX mit Fernanzeige SR / CXM

KLIMAANLAGEN

...mehr von SOLARA auf Seite 189

Hybrid-Autark-System MT 220-2-H mit zwei

110 Watt-Power Line Modulen (Gesamtleistung

220 Wp (880 Wh/Tag) und Batterie-Computer

MT 3000-H zur Steuerung des Systems

...weitere Solaranlagen von BÜTTNER ELEKTRONIKauf

den Seiten 185 - 187 + 191

Die MT Duo-Automatik-Ladege -

räte von BÜTTNER ELEK TRO NIK

garantieren durch modernste

IUoU-Ladekennlinien stets die

op timale Ladung für AGM-/Gel-/Säure-Batterien.

...die Ladegeräte von BÜTTNER ELEK TRO NIK

finden Sie auf Seite 209

WECHSELRICHTER

MT-Wechs›ichter von BÜTTNER

ELEK TRO NIK erzeugen eine reine

Sinus - Wechselspannung. Somit

ist der uneingeschränkte Betrieb

auch empfindlicher Verbraucher an Bord möglich.

...die Wechselrichter von BÜTTNER ELEK TRO NIK

finden Sie auf Seite 211

ÜBERWACHUNGSANZEIGEN

Wie viel Strom bringt momentan die Solaranlage

und wie ist es um die Kapazität der Bordbat

terien bestellt ? Mit dem MT Anzeigen- und

Schalterprogramm von BÜTTNER ELEK TRO NIK hat

Konny stets alle relevanten Daten im Blick.

...mehr zum MT Anzeigen- und Schalterprogramm

von BÜTTNER ELEK TRO NIK auf Seite 190

ALARMANLAGE

Zwei DOMETIC-Staukasten-Klimaanlagen HB 2500

– eine für den Wohnbereich, eine im rückwärtigen

Schlafgemach – sorgen in Konnys Greyhound-Bus

für Abkühlung. Dank integrierter Wärmepumpen-

Technik kann Konny die Anlagen auch zum Heizen

nutzen. Die DOMETIC HB 2500 liefert 2.500 Watt

Kälte- bzw. 3.000 Watt Heizleistung.

...weitere Klimaanlagen von DOMETIC

auf den Seiten 52 + 53

HEIZUNG

Trumatic E 4000

Truma Combi 6

Auch beim Thema Heizen hält es Konny zweifach:

Die Trumatic E 4000 bringt satte 3.700 W Heiz -

leistung, die Truma Combi 6 verbindet eine leistungs -

fähige Warmluftheizung (6.000 Watt) mit einem

10 Liter- Boiler für bis zu 60 °C heißes Wasser.

...weitere Truma-Heizungen auf den Seiten 54 + 55

GASVERSORGUNG

BRENNSTOFFZELLE

In das Hybrid-Autark-System MT 220-2-H ist außerdem

eine Brennstoffzelle EFOY Comfort 210 mit

105 Watt Nenn leistung (2.520 Wh/Tag) eingebunden

...mehr von EFOY auf den Seiten194 + 195

KÜHLBOX

Mit dem Funk-Alarmsystem WiPro „all in one“ las -

sen sich innerhalb kürzester Zeit die Türen, Klappen

und Fenster jedes Reisemobils sichern.

...mehr von THITRONIK auf den Seiten 138 + 139

Wer einen Gastank hat, kann an jeder Autogas-Tank -

stelle im In- und Ausland nachtanken. Je nach Land

benötigt man nur den entsprechenden Fülladapter.

...mehr von GUG auf Seite 95

Die CoolFreeze Tiefkühlboxen laufen mit 12 / 24 und

110 - 240 Volt und gewährleisten ex zellente Kühlung

selbst bei extremen Außentempe raturen wie in Texas.

...mehr zu den WAECO-Kühlboxen auf Seite 47


DIE VERBAUTE TECHNIK AUF EINEN BLICK | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL 39

RÜCKFAHRVIDEOSYSTEM

THERMOMATTE

WASSERSYSTEM

Das Rückfahrvideosystem RV-754 besteht aus ei nem

7“-LCD-Monitor sowie der schwenkbaren Farbkamera

CM-42, die während der Fahrt als Rückspiegelersatz

genutzt werden kann. Legt man den Rückwärtsgang

ein, schwenkt die Linse auto matisch nach unten

und zeigt den Nahbereich hinter dem Fahrzeugheck.

...mehr von CAMOS auf den Seiten 142+ 143

Thermomatten isolieren nicht nur sehr gut gegen

Kälte im Winter, sondern schützen im Sommer ebenso

wirksam gegen Hitze.

NÜTZLICHE HELFER

...mehr von HINDERMANN auf den

Seiten 102, 103, 154 + 155

REICH

Das UniQuick-System der Firma REICH besteht aus

Heiß- oder Kaltwasserrohren sowie einer großen

Anzahl unterschiedlicher Verbinder (Fittings), die

alle Verlegemöglichkeiten abdecken.

...weitere Infos im FRANKANA-FREIKO-Katalog

Mit dem PeggyPeg StartKit hat Konny im Bedarfsfall

schnell ein paar der innovativen, glasfaserverstärkten

Universal-Schraubheringe zu Hand, falls

mal etwas abgespannt oder befestigt werden muss.

...mehr von PEGGY PEGG auf den

Seiten 108 + 109

WASSERPUMPE

In der LILIE by SHURflo Smart Sensor überwacht

ein integrierter Sensor die angeforderte Wassermenge,

er mitteln daraus die benötigte Motordrehzahl

und passt dann die Förder leistung variabel an.

...mehr von LILIE BY SHURFLO auf den Seiten 68 + 69

TOILETTE

Für sein rollendes Zuhause

wollte Konny unbedingt eine

luxuriöse Komplett-Keramik-

Lösung. Die Zerhacker-Toilette

Tecma Elegance kann

direkt an das Abwassersys tem

bzw. den Tank angeschlossen

werden und arbeitet

absolut geräuscharm. Zudem

erhöht eine automatische Spülung den Komfort.

...mehr von THETFORD auf den Seiten 62 + 63

BATTERIEN

GENERATOR

LASTENTRÄGER

Vier EXIDE-Gelbatterien G 140 mit einer Kapa zi tät

von jeweils 143 Ah versorgen den Bus mit Strom,

wenn mal keine Steckdose in der Nähe ist.

...mehr von EXIDE auf den Seiten 204 + 205

Der kraftvoller Generator T 5500H mit 4.500 Watt

Dauerleistung (Max. 5.300 Watt) versorgt auch die

Klimanlage oder starke Power-Tools problemlos.

...mehr Infos in Ihrem FRANKANA-FREIKO-Katalog

Ob Fahrrad- oder Lastenträger, Schwerlastauszug –

wie für Konnys Bus – oder Anhängekupplung – mit

schweren Lasten kennt man sich aus bei LINNEPE.

...mehr von LINNEPE auf den Seiten 178 + 179


40

KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL

| DIE VERBAUTE TECHNIK AUF EINEN BLICK

KÜHLSCHRÄNKE

FERNSEHER

KÜCHENARMATUR

Großvolumiger Absorber-Kühlschrank RMD 8551

Bruttoinhalt: 190 l, davon Frosterfach: 35 l.

...weitere Infos im FRANKANA-FREIKO-Katalog

Mit ihrem stromsparenden LED-Display im 16:9 -

Breitbildformat bietet die E-Linie höchste Perfektion

im ultraschlanken Design.

...weitere TV-Geräte von ALPHATRONICS ab Seite 22

REICH

Diese Armatur musste es unbedingt sein! Das

Designerstück hatte Konny bei seinem Rundgang

über den Caravan Salon Düsseldorf entdeckt und

sofort für die Küche in seinen Bus geordert.

...mehr zu den Armaturen von REICH

auf den Seiten 70 + 71

Der CoolMatic MDC 110 bietet exzellente Kühl -

ergebnisse mit bewährter Kompressortechnik.

Bruttoinhalt: 110 l, davon Frosterfach: 13 l.

...weitere Infos im FRANKANA-FREIKO-Katalog

GAS-KOCHFELD

Das Gas-Cerankochfeld CC11 bietet 4 Kochzonen

(2 Kochplatten + 2 Fortkochplatten), ist energie -

effizient, pflegeleicht und sieht dabei auch noch

superschick aus.

...mehr Infos in Ihrem FRANKANA-FREIKO-Katalog

BACKOFEN

SCHLAFSYSTEM

POLSTER

Kuchen oder Pizza backen, ein Hähnchen grillen

oder Aufläufe gratinieren: Mit dem Einbauback ofen

SMEV F0311GT gelingen auch auf Reisen die feinsten

Leckerbissen. Der Clou: Dank des zu schaltbaren

Drehtellers werden beim Grillen die Speisen gleichmäßig

erwärmt.

...mehr Infos in Ihrem FRANKANA-FREIKO-Katalog

Flexible Federelemente sorgen für eine gute Unter -

federung unter den komfortablen Matratzen, die

ebenfalls speziell für Freizeitfahrzeuge konzipiert

wurden.

...mehr zu den Schlafsystemen von FROLI auf Seite 58

Die Polster für die Sitzbänke in Konnys Traum-

Mobil wurden individuell nach Maß angefertigt.

Den Stoff für den Bezug hatten sich Manu und

Konny zuvor anhand von Mustern ausgesucht.

...mehr über DIE POLSTERMACHER auf den S. 60 + 61


BLICK HINTER DIE KULISSEN | KONNY REIMANN BAUT SEIN TRAUM-MOBIL 41

Wie alles begann...

Wir vom Bordbuch-Team wussten selbst

nicht, was da auf uns zukommen würde. Es war

Frühjahr 2009 und eigentlich ein ganz nor maler

Arbeitstag im Redaktionsbüro. Doch es sollte

ein ganz beson derer Tag werden – mit unbestimmten

Auswirkungen bis heute.

Wie wohl an jedem Arbeitsplatz war auch bei

uns das Thema des frühen Morgen: „Na, was

habt Ihr denn gestern noch so gemacht“. „Naja,

nicht mehr viel – ein bisschen fern gesehen.“

kam zur Antwort. Obwohl das TV-Programm am

Abend zuvor eher mäßig gewesen war – mit einer

Ausnahme. Auf einem Privatkanal war eine

Folge einer beliebten Auswandererserie ge laufen.

Das TV-Format, wo man zusehen kann, wie verschiedene

Menschen ihrer Heimat Deutschland

Goodbye sagen und ihr Glück – mit mehr oder

we niger Erfolg – in der Ferne suchten. Auch von

den Reimanns hatte es mal wieder Neues zu

berichten gegeben. Und wir waren uns einig:

„Das sind die coolsten.“ Auch wenn ein leichter

Zweifel blieb, ob eh nicht alles nur nach Script

in Szene gesetzt wäre, um Dramatik und Einschaltquoten

zu erhöhen. Sind da womöglich

nur Laienschauspieler am Werk, um der Sendung

ein zweifelhaftes Leben einzuhauchen? Wie auch

immer, der blauäugige Auswanderertraum der

Reimanns war auf jeden Fall sehr unterhaltsam.

Was uns aber in der Folge vom Vortag elek tri -

siert hatte, war eine ganz bestimmte, kurze Szene

gewesen. Eigentlich nur ein kurzer Schwenk der

Kamera auf einen ollen Greyhound-Reisebus, der

seine besten Jahre ganz offensichtlich bereits

hinter sich hatte. Davor baute sich Staatsoberhaupt

Konny Reimann auf und verkündete stolz:

„Das ist meine neue Baustelle – den bau’ ich

um, und zwar zum Reisemobil !“

Lange diskutiert wurde an diesem Morgen nicht

mehr. Wir waren uns schnell einig. Wenn wirklich

etwas an der Sache dran ist, dann wäre das eine

richtig gute Geschichte fürs Bordbuch.

„Sehen – erkennen – handeln“ – so lautet eine

unserer Standardfloskeln in der Redaktion, und

so entstand flugs ein knappes Anschreiben. Kurz

deshalb, weil ganz klar war, dass des Meisters

Zeit ja begrenzt ist. Anschreiben und ein

Bordbuch wurden in einen Umschlag

gesteckt und in die USA verschickt – an eine

Adresse am Moss Lake irgendwo im fernen Texas.

Die Tage vergingen und eigentlich wollte keiner

so richtig daran glauben, dass die Geschichte

vom ollen Reisebus, der zum Wohnmobil ausgebaut

werden sollte, tatsächlich den Weg ins Buch

finden würde. Doch zwei Wochen später klingelte

das Telefon und auf dem Display wurde

eine seltsame Nummer angezeigt: „Redaktion

Bordbuch, guten Tag.“ – und am anderen Ende

sagte einer: „Moin“.

Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt.

Vier Tage später saßen wir bereits an besagtem

Moss Lake und diskutierten über den Ausbau

des neuen Reisegefährten der Familie Reimann.

Wer auch die letzten zwei Ausgaben des Bordbuchs

aufmerksam gelesen hat, kennt ja

die ganze Geschichte des Ausbaus. Jedenfalls

die technische. Das ist aber nur die eine Seite.

Viele Male waren wir vom Bordbuch-Team

vor Ort auf Konny Island. Haben mit Konny im

Bus gewerkelt und Leitungen verlegt und einiges

hübscher gemacht als ihm lieb war. Oft

haben wir über den Meister geflucht, mit ihm

ge stritten und nicht selten stundenlang dis -

kutiert. Vor allem wurde aber viel

gearbeitet. Schichtbeginn war

morgens, 8 Uhr, von montags bis

sonntags. Abends – nach Feierabend

gegen 19 Uhr – konnte es

dann nochmal richtig gefährlich

werden, zumindest, wenn man

sich von Konny dazu überreden

ließ, mit ihm eine Runde auf dem

Jet ski zu drehen.

Wir haben ziemlich oft mit den

Reimanns texanische Riesensteaks

gegrillt und, als das

neue Leuchtturmhaus eingeweiht

wurde, auch fröhlich mitgefeiert.

Ein Richtfest für das Reise mobil

hat es noch nicht gegeben – aber

das kann ja noch kommen,

schließlich ist der Bus ja immer

noch nicht ganz fertig ! Die erste

Tour nach Florida wurde zwar schon abgedreht

und 2012 ausgestrahlt, aber dies war laut Konny

ja nur eine erste Probefahrt gewesen – unter

realen Be dingungen sozusagen.

Dass, wie er sagte, „noch einiges optimiert“

werden müsse, ist klar. Was noch nicht so ganz

klar ist, ist die neueste Idee des rührigen

Klimatechnikers und Tausendsassas aus Hamburg/Texas.

Aber die ist mal wieder ge nauso

schräg wie wir ihn bis jetzt kennengelernt haben.

Und wir sind gespannt, ob sich seine Ideen technisch

überhaupt ohne Weiteres um setzen lassen

werden. Aber Konny wäre nicht Konny, wenn er

es nicht wenigstens probieren würde – mehr

möchten wir aber noch nicht verraten...

Auf jeden Fall möchten wir uns auf diesem Wege

ganz herzlich bei den Reimanns für die schöne

Zeit, die wir bis jetzt ge meinsam verbracht haben,

bedanken. Und wir freuen uns schon auf das,

was noch kommen mag...

Das Bordbuch-Ausbauteam

Birgit Kräutner, Bernd Büttner,

Mathias Bachmann

und Thomas Himmelmann

Mehr von Konny Reimann auch

unter www.das-bordbuch.de


78

NEUIGKEITEN VON KONNY ISLAND

| DER MEISTER BAUT IMMER NOCH...

Neuigkeiten von Konny Island

Nur eines von vielen Konny Reimann-Projekten:

Auf Konny Island wir ein Campingplatz angelegt.


DER MEISTER BAUT IMMER NOCH... | NEUIGKEITEN VON KONNY ISLAND 79

Hier ist immer was los!

Im Frühjahr 2009 wurde die Idee geboren, einen ollen Greyhound zum

Reisemobil auszubauen. Vier Jahre später brettern die Reimanns damit über

die Highways Richtung Florida. Nach der Jungfernfahrt im letzten Jahr

stehen für 2014 weitere Touren auf dem TV-Programm. Viel mehr wollen

oder dürfen die Reimanns noch nicht verraten. Aber eines ist ganz sicher:

Das ein oder andere Abenteuer werden die beiden auch in Zukunft wieder

erleben – irgendwas passiert eben immer im Hause Reimann.

Mit Konny wird jede Fahrt zu einem Erlebnis – und wenn es nur die Spritztour

zur nächsten Kneipe ist, so wie beim letzten Mal, als wir in Texas

vor Ort waren: Gerade angekommen, präsentierte uns der Meister stolz seine

neueste Errungenschaft. Scheunentor auf und wir trauen unseren Augen

nicht – Konny hat sich eine Stretchlimousine gekauft ! Wer Konny kennt,

ahnt, dass die Kiste nicht viel gekostet haben kann. Und so war es auch.

Ein paar windige Mexikaner brauchten wohl dringend Geld und Konny hat

ihnen das Ding aus der Tasche geleiert. „Vielleicht ist die Limo nicht so ganz

zuverlässig“ meinte Konny noch, bevor wir uns auf den Weg zum Steakhaus

nach Gainesville machten. Konny chauffierte uns souverän über die Farmroad

1201 – dann kam es, wie es kommen musste und das Teil blieb einfach

stehen. Während Konny im Straßengraben versuchte, den Fehler zu finden,

losten wir schon mal aus, wer sich auf den Weg machen sollte, um die restlichen

10 Kilometer bis in die Stadt zu laufen und den Abschlepper zu holen.

Das ist aber nur eine von vielen Geschichten. Außerdem hat er damit begonnen,

einen Campingplatz auf Konny Island anzulegen, und auch rund um

sein Traum-Mobil gibt es natürlich wieder viel zu berichten. Das wird

nämlich gerade technisch auf den „neuesten“ Stand gebracht. Konny hat

sich in den Kopf gesetzt, den alten Dieselmotor gegen einen (genauso alten!)

Benziner zu tauschen. Aber das soll er lieber mal selbst erzählen...

i

Konny Reimann

baut sein Traum-Mobil

Die Geschichte vom Ausbau

des alten Greyhound-Busses

zum XXL-Wohnmobil können

Sie online im Internet

nachlesen unter :

www.das-bordbuch.de


80

NEUIGKEITEN VON KONNY ISLAND

| DER MEISTER BAUT IMMER NOCH...

Manu und Janina können es nicht fassen: Jetzt war der Bus endlich soweit, dass man

schön mit ihm zum Campen hätte fahren können – und nun das: Getriebeschaden!

„Und dann hat sich die Kardanwelle

in den Highway gebohrt…“

Jedes Mal, wenn ich wieder was fürs Bordbuch

schreiben soll, wird mir bewusst, wie schnell

doch die Zeit vergeht: Schon wieder ein Jahr

rum! Mal überlegen, was ich Euch noch nicht

berichtet habe. Passiert ja eigentlich ständig

was rund um Konny Island.

Den Bus bau ich auf jeden Fall um, basta!

Nein, nicht innen – da ist er ja fast fertig. Aber

der Motor wird getauscht. Diesel konnte ich

sowieso noch nie leiden. Ich hatte schon immer

Benziner mit mächtig Bums – und da kenn ich

mich einfach besser aus. Aber kein Einspritzer,

sondern so richtig einer mit Vergaser. Wenn ich

aufs Gas trete, soll es richtig zischen! Manu

meint, dass der vielleicht viel Sprit verbraucht,

aber ich hab mal vorsichtig abgewiegelt. Was

soll ich da auch zu sagen. Kennt ihr den ollen

Wittgenstein? Der war mal Philosoph, bevor er

dann gestorben ist. Der meinte: „Wovon man

nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen“.

Was willste da auch sagen. Ein Benziner

mit fast 7 Liter Hubraum wird natürlich ordentlich

Durst haben – aber ich frickel doch keine

mickrige Maschine in mein geliebtes Traummobil.

Nix da. Außerdem habe ich den Austauschmotor

ja schon – der steht bereits hier

auf dem Hof in Form eines alten Schulbusses.

Muss Euch aber erst einmal die Geschichte

er zählen, warum der Umbau überhaupt ansteht.

Das fing eigentlich ganz harmlos an. Die Sonne

über Texas ging auf und wir – also Manu und

ich – starteten zu einem Besuch bei Bekannten.

Für amerikanische Verhältnisse zwar nicht all -

zuweit weg – also nur wenige Stunden zu fahren

– aber warum sich Stress machen. Rein ins

Traum -Mobil und los – dann können wir auf der

Rückfahrt einfach abbiegen und einen schönen

Platz zum Übernachten in der Prärie suchen.

Gerade für solche Aktionen ist so ein Wohnmobil

ja das Beste, was es gibt.

Einen Platz haben wir dann auch ange -

steuert, aber weniger in schöner Umgebung,

sondern mehr in Form einer Haltebucht am

Straßenrand. Erst hat es nämlich mächtig

gestunken und dann war schnell klar, dass hier

die Fahrt erst einmal beendet ist. Die Kupplung

war dahin. Schon auf un serer Florida-Tour

im letzten Jahr hatte ich gemerkt, dass die

Kupplung auf der letzten Rille geht. Aber wie

es halt so ist – man kommt ja zu nix!

Das sieht nicht gut aus: Durch den Getriebeblock

geht ein dicker Riss.

Jedenfalls standen wir „in the middle of no -

where“, bis endlich ein passender Abschlepper

organisiert war. Ist ja nicht so einfach bei

über 15 Tonnen Leergewicht. Zwar kam der

Ab schlepp-Fuzzi immerhin noch auf die Idee,

die Kardanwelle zur Sicherheit vom Ge triebe zu

trennen, doch dann hat er besagte Welle leider

nur halblebig mit einem Gurt befestigt.

Könnt Euch vielleicht vorstellen, was passiert,

wenn sich so eine Kardanwelle bei voller Fahrt

gegen die Fahrtrichtung in den Highway bohrt.

Erst hat der Straßenbelag etwas gelitten, als

sich die 15 Tonnen Lebend gewicht dagegen ge -

stemmt haben, und irgendwann gab dann das

Getriebegehäuse klein bei. Das ist jetzt Schrott.

So fiel die Entscheidung leicht, den Motor

gleich mit umzubauen. Wie gesagt, Diesel war

noch nie so meins und auch zum Schalten hab

ich eigentlich keine Lust. Zum Glück hat der

olle Schulbus, der hier noch auf dem Gelände

steht, beides. Einen – wie die Amis sagen –

„big block“ – und das passende Automatik -

getriebe ist gleich mit dran. Das ein zige kleine

Problem ist, dass der Schulbus den Motor

vorne und mein Greyhound den selbigen hin-


DER MEISTER BAUT IMMER NOCH... | NEUIGKEITEN VON KONNY ISLAND 81

ten hat – da bekomme ich ein Drehrichtungsproblem.

Ich könnte praktisch rückwärts volle

Pulle fahren aber vorwärts nur im Rückwärtsgang.

Da muss ich noch was austüfteln. Vielleicht

bau ich die Achse vom Schulbus einfach

mit aus und dreh’ die dann um 180 Grad. Jetzt

entferne ich aber erst mal das kaputte Aggregat,

dann sehen wir weiter. Muss für den neuen

Motor sowieso erst auch noch ’nen passenden

Vergaser besorgen. Keine Ahnung, warum der

alte fehlt – mit dem, den ich noch in meiner

Werkstatt gefunden habe, lief die Maschine auf

jeden Fall nicht so richtig, war wohl zu klein.

Das Verrückte an amerikanischen Motoren ist

ja, dass die unterschiedlichsten Teile dranpassen

– ob nun ge eignet oder nicht. So war das

auch mit dem zu kleinen Vergaser. Aber immerhin

konnte ich damit den Schulbus im Leerlauf

auf meinen neuen Campingplatz rangieren.

Wenn das Getriebe eh raus muss, wird auch gleich

der Motor getauscht. Konny hätte sowieso lieber

einen Benziner „mit ordentlich Bums“...

Konnys Trickkiste

...dem Meister über die Schulter geschaut

„So, jetzt ist aber ma’ genug gesabbelt – jetzt wird wieder gearbeitet!“

Wer mit Konny Reimann etwas mehr zu tun hat, als sich nur eine Autogramm -

karte unterschreiben zu lassen, kennt diesen Spruch nur allzu gut – und

dabei hat der Mann doch so viel zu erzählen!

Doch Konny Reimann ist vor allem eins: ein Macher. Und wenn er macht, dann

macht er’s am liebsten selbst – denn: „Da bin ich penibel. Keiner macht

das so gut wie ich ! Wenn’s jemand anderes macht und es dann verbockt oder

am Ende klöterig aussieht – dann mache ich mir ewig Vorwürfe: ,Oh Mann – du

Spacken, warum bloß hast du das nicht selbst gemacht !’– is so !“

Mittlerweile hat der gelernte Klimaanlagenmonteur einiges Know-how sammeln

können. In der alten Heimat war er als Monteur und Schlosser tätig gewesen, die

ersten Jahre in den USA kümmerte er sich um die Installation und Wartung von

Kimaanlagen. Und nach dem Erwerb von Konny Island ging’s dann richtig los.

Hier schufen sich die Reimanns ihr kleines Imperium – mit mehreren Gästehäusern,

Hafenkneipe, Bootssteg und Leuchtturmhaus. Dazu kommen Projekte wir der

Ausbau des alten Greyhounds zum Traum-Mobil oder der neue Campingplatz – zu

tun gibt es also immer etwas – immer nach der Devise „Learning by doing“…

Wir haben dem Meister über die Schulter geschaut und während der Arbeit

natürlich den ein oder anderen praktischen Tipp oder hilfreichen Trick bekommen.

Wir wollen Ihnen Konnys Tricks natürlich nicht vorenthalten – achten Sie

einfach auf die entsprechenden Infokästen auf den folgenden Seiten und besuchen

Sie unser Konny-Special unter www.das-bordbuch.de


82

NEUIGKEITEN VON KONNY ISLAND

| DER MEISTER BAUT IMMER NOCH...

Mit dem großen Hydraulik-Erdbohrer sind die Pflanzlöcher ratz-fatz vorbereitet,...

...dann Bäume und Sträucher in die weiche Erde einbuddeln...

Welcome to Konny’s Camping Site

Ja da guckt ihr, was – wir bauen einen Campingplatz

auf Konny Island. Soweit ich mich

erinnern kann, hatte ich es bereits irgendwann,

irgendwo schomma erwähnt und jetzt ist es

soweit. Klar bin ich noch nicht ganz fertig,

aber ein Anfang ist schon gemacht. Habe bereits

eine schöne Wiese angelegt und Gesträuch zur

Ab grenzung der einzelnen Parkbuchten besorgt.

Ich sag Euch, der in der Gärtnerei ist fast vom

Glauben abgefallen, als ich bei dem auf den

Hof gefahren bin und verkündet habe, dass ich

tausend Sträucher und kleine Bäume brauche.

Der hat geguckt, wie wenn einer mit ’ner Latzhose

direkt vom Mars aus einem Raumschiff

ausgestiegen wäre. Okay, es baut ja auch nicht

jeder einen Campingplatz vor seine Hütte. Im

Moment bin ich kräftig am Buddeln und Pflanzen.

Hab dafür extra einen Trecker besorgt. Wer

mich kennt, der weiß, war ein echtes Schnäppchen!

Ohne den wäre ich aber auch aufgeschmissen.

Nicht nur die Pflanzen in den Boden

zu bringen ist ein Haufen Arbeit, ich will ja

auch noch einen Saloon bauen und einen Teich

ausheben. Mal sehen wie das klappt, es sind

doch ein paar mehr Steine im Boden als gedacht.

Vielleicht muss ich ein paar kleinere Sprengun -

gen vornehmen – davon hab ich Manu

sicherheitshalber aber nix gesagt.

Als wir noch in Hamburg wohnten, habe

ich Manu übrigens schon mal einen Pool

gebaut. Habe einfach das Hochdach eines

ausrangierten VW-LT umgekehrt in den Garten

eingebuddelt. War billig, gut und dicht.

Manu meinte zwar, dass die Poollänge nicht

so ganz optimal zum Schwimmen gewesen

wäre. Da hatte sie natürlich nicht ganz

unrecht, Olympiamaße hat so ein LT-Hochdach

ja nicht unbedingt – aber ihr wisst:

...und zum Schluss noch ordentlich Wasser drauf – das wird irgendwann

einmal ein schöner Campingplatz!

Für alles gibt es eine Lösung! Habe einfach

eine Industrie-Hochdruckpumpe be sorgt. Keine

Ahnung wo das Geschütz genau her war, vielleicht

von der Feuerwehr – weiß der Geier.

Jedenfalls habe ich daraus eine Gegenstrom -

anlage gebastelt. Hat auch super funktioniert,

vielleicht ein

Wie man aus einem VW-LT mit Hochdach einen Pool

baut? Ganz einfach: Dachwanne abmontieren, umgedreht

im Garten verbuddeln – und Wasser marsch !


DER MEISTER BAUT IMMER NOCH... | NEUIGKEITEN VON KONNY ISLAND 83

„Und da bau’ ich noch einen echt texanischen Saloon hin – da können

sich die Camper dann Feuerwasser, kühles Bier oder Eistee durch die durstigen

Kehlen rinnen lassen.“

bisschen zu super. Denn leider konnte man den

Durchfluss nicht regeln. Man musste also quasi

immer um sein Leben schwimmen und ist nach

kürzester Zeit dann trotzdem mit den Füßen

hinten angeschlagen.

Das jedenfalls soll bei dem Teich hier nicht

passieren. Hier haben wir ja genügend Platz

zur Verfügung und Wasser gibt es auch genug.

Hab mir nämlich kurzerhand einen Brunnen bohren

lassen. Auch wenn die Texaner an und für

sich vielleicht nicht gerade die hellsten sind,

mit dem Bohren kennen die sich aus – sonst

bohren sie hier zwar meistens nach Öl, aber

das mit dem Wasser haben sie auch gut hingekriegt.

Sind mit einem mobilen Bohrturm

angerückt und haben mal schnell über 200 Meter

in die Tiefe gebohrt und schon stand die Wasserversorgung

auf dem zukünftigen Campingplatz.

Jetzt bin ich aber irgendwie vom eigent -

lichen Thema abgekommen. Wollte doch noch

von dem Schulbus erzählen...

Konnys Tricks

Der Nagelhalter

Für alle Warmduscher, Angsthasen und die,

die keinen Hammer gerade halten können

bzw. nicht in der Krankenkasse sind, habe ich

einen ganz speziellen Tipp: Man nehme eine

Wäscheklammer, klemme damit den Nagel fest

und schon kann man loshammern, ohne

Angst haben zu müssen, sich aus Versehen

auf die Finger zu hauen !

Die größte Treffsicherheit hat man übrigens,

wenn man den Hammer ganz hinten

hält. Und mit den Augen immer schön

den Nagelkopf fixieren, nie auf den Hammer

glotzen!


84

NEUIGKEITEN VON KONNY ISLAND

| DER MEISTER BAUT IMMER NOCH...

Der kleine Schulbus für die kleinen täglichen Besorgungen und der große Greyhound für den großen Urlaub

Mit dem „Airstream“ waren die Reimanns

seinerzeit schon in „Good Old Europe“ unterwegs.

Damit vor lauter fahrbaren Untersätzen keine

Verwirrung entsteht, hier erst mal eine kurze

Übersicht über unseren Fuhrpark. Zum einen

gibt es da den Schulbus im Miniformat – mit

dem fahr ich auch in der Gegend rum. Ist auch

der einzige Schulbus, der läuft (habe nämlich

noch zwei weitere, die sind aber kaputt). Zum

Starten muss ich – wie ein Gangster in einem

dieser ganz miesen Holly woodstreifen – zwei

Kabel kurzschließen (das Zündschloss ist nämlich

hinüber), dann springt er an – meistens

jedenfalls. Hab mir überlegt, dass ich das auch

nicht repariere. Wenn einer die Kiste klauen

will, einsteigt (das ist auch kein Problem, Türschloss

ist nämlich ebenfalls kaputt) und meine

zwei Kabel sieht, sucht der doch sofort das

Weite, weil er davon ausgehen muss, dass mit

dem Gefährt bereits ein Kollege unterwegs ist!

Dann gibt es da noch den langen Schulbus,

wo ich besagten Motor ausbaue, und nochmal

„Küss die Hand, gnädige Frau – darf ich bitten...“ Mit der Stretchlimousine will Konny seine Angetraute

künftig ganz stilvoll durch die Gegend kutschieren – blöd nur, wenn der XXL-Lincoln dann

wieder plötzlich irgendwo stehen bleibt.

Vom Jet-Ski bis zum Greyhound-Mobil

das gleiche Monstrum – beide hab ich günstig

erstanden. Da die eh nicht mehr fahrbereit sind,

schweiß’ ich die demnächst zusammen, mach ’nen

Durchgang rein und bau’ die aus – so ähnlich

wie meinen großen Grey hound zum Traum-Mobil.

Konnys Tricks

Es werde Licht !

Scheinwerfer sind heutzutage ja nicht

mehr mit Glas, sondern fast immer mit

einer Kunststoffabdeckung versehen, die

nach einigen Jahren ziemlich blind daherkommt.

Alles, was ihr braucht, ist jetzt

ein sauberer Lappen und Zahncreme.

Kreis förmig auftragen und ihr werdet

sehen, dass die Abdeckung schon bald

wieder in altem Glanz erstrahlt und da

wieder richtig Licht rauskommt.

Ist dann ja praktisch ’ne Zwei-Zimmer-Wohnung.

Das Ungetüm stell ich dann als Miet-

Bungalow auf meinen Campingplatz.

Die jüngste Errungenschaft – natürlich auch

ein echtes Schnäppchen – ist ’ne Limo – eines


DER MEISTER BAUT IMMER NOCH... | NEUIGKEITEN VON KONNY ISLAND 85

Wenn der Motor draußen ist, wird der zum Wohnbus umgebaut

Mit dem Jet-Ski über den Moss Lake zu brettern, macht besonders Spaß !

Noch ein automobiles Schätzchen: Ein Cadillac Eldorada Cabrio

dieser ewig langen Geräte, wie sie auch zu hunderten

in Las Vegas rumkutschieren. Hinten

quasi mit ’ner Couch drin und so richtig plüschig.

Die Karre ist so schräg, dass sie schon

wieder gut ist. Hab ich jedenfalls zwei halb -

seidenen Mexikaner abgekummelt. Das waren

vielleicht zwei schräge Vögel. So ne Art Mafiabosse

für Arme, die es nie bis nach oben

geschafft haben. Die sind solange auf dem Teil

rumgeritten, bis es den Geist aufgegeben hat.

Ich hab das gute Stück nun notdürftig in die

Gänge bekommen, aber den eigentlichen Fehler

hab ich leider auch noch nicht gefunden.

Daher bleib’ ich mit dem Teil blöderweise immer

wieder mal stehen – ist total nervig! Letztens

war mein alter Herr zu Besuch und eigentlich

wollte ich den schön mit der Limo zum Flughafen

chauffieren. Sind dann aber schon morgens

auf dem Weg zur Eisbude liegen geblieben,

und dann schwand doch das Vertrauen in die

Zuverlässigkeit der Amikarre. Die von der Lufthansa

kenn ich mittlerweile zwar ganz gut, den

Flug werden die aber nicht extra verschieben,

bloß weil ich unterwegs was reparieren muss.

Kann mir am Flughafen in Dallas momentan eh

nichts mehr erlauben. Die kennen mich da

schon. Wollte Manu mal mit dem Schulbus ab -

holen, und als ich dann da so stand, um auf

sie zu warten, ist mir doch glatt der Kühl -

wasserschlauch geplatzt und ich hab die Abholspur

auf dem Dallas-Airport mit Kühlwasser

überschwemmt. Als es dann plötzlich zu qualmen

angefangen hat, sind auch noch Feuerwehr

und Polizei angerückt. War nicht gerade

einfach, die davon zu überzeugen, dass ich kein

Terrorist bin. Zum Glück hatte ich noch meinen

Blaumann an – wahrscheinlich hat mich

das ge rettet. Müsst ihr Euch mal vorstellen:

Kommt einer mit ’nem Schulbus zum Flughafen,

um seine Frau in ’ner blauen Latzhose ab -

zuholen – so sieht doch kein Attentäter aus!

Wie dem auch sei, hab’ dann den Bus ganz

schnell vor Ort repariert – den Blaumann hatte

ich ja, wie gesagt, noch an – dann kam auch

schon Manu und wir haben die Fliege ge -

macht…

Konnys Tricks

Nervende Wischer

Wenn der Scheibenwischer schmiert und

quitscht, kann dies an einem leichten

Schmutzfettfilm auf der Scheibe liegen.

Einfach eine rohe Kartoffel halbieren und

mit der Schnittfläche kräftig die Scheibe

sowie vorsichtig den Wischer abreiben –

wirkt echt Wunder !


86

NEUIGKEITEN VON KONNY ISLAND

| DER MEISTER BAUT IMMER NOCH...

Von wegen planlos ! Konny hat im Vorfeld immer alles genau durchdacht ...

...bis auf eine Kleinigkeit vielleicht. Fehlersuche bis spät in die Nacht.

Die ehemaligen Gepäckfächer des Greyhounds bieten Platz ohne Ende.

Das Problem: Keines der Fächer ist abschießbar. Im Bordbuch hat Konny

einen Mobil-Safe entdeckt – so sind wenigstens die Wertsachen sicher.

Wasserschaden und Mäuseinvasion

So, das waren mal wieder ein paar Anekdoten,

aber eigentlich wollte ich Euch noch von dem

Greyhound berichten. Wie gesagt, bau ich also

den Motor um. Hab schon gemessen – passen

tut natürlich nix. Habe das Schweißgerät schon

flott gemacht...

Innen bin ich ja soweit fertig, wie eben ein

Reisemobil, das 35 Jahre alt ist, fertig sein

kann. Einiges gilt es aber noch zu optimieren.

Zum Beispiel die Wasserversorgung: Mein System

hat sich nicht so ganz bewährt bzw. war nicht

ganz durchdacht. Hab die Wasserversorgung so

aufgebaut, dass ich am Campingplatz direkt an

Druckwasser anschließen kann. Dann muss nicht

immer die 12 V-Pumpe anlaufen. So weit so

gut, leider habe ich vergessen, ein Rückschlagventil

einzubauen. Das wäre ja noch nicht

so schlimm, wenn ich wenigstens die Tankent -

lüftung irgendwie nach draußen verlegt hätte.

Geplant hatte ich es eigentlich schon, aber wie

es halt so ist. Auf unserer Floridatour hab ich

jedenfalls den Wasseranschluss vom Campingplatz

am Bus angeschlossen, dann den Hahn

aufgedreht und bin mit Manu erstmal gemütlich

essen gegangen. Könnt Euch wahrscheinlich

vorstellen, was passiert ist. Irgendwann

hat mich jemand vom Campingplatz angerufen

und gefragt, ob es normal sei, dass unter der

Eingangstür Wasser rausläuft. Haben dann doch

etwas schneller gegessen, um das Malheur vor

Ort zu betrachten. Zum einen hat sich das Bett

um einen halben Meter angehoben weil der vormals

eckige Wassertank seine Bauform leicht

verändert hat – der war inzwischen rund und

hatte unter der Matratze einfach nicht mehr

genug Platz – und zum anderen ist über die

Entlüftung das Wasser nur so in den Bus gesprudelt

– und so nahm das Übel seinen Wasser-

Lauf. Aber das sind halt so die Abenteuer, wenn

Du so eine Mühle zum Reisemobil ausbaust. Du

glaubst, an alles gedacht zu haben, und dann

hast Du durch einen so blöden Fehler die Karre

unter Wasser gesetzt. Im Großen und Ganzen

hat bei unserer Jungfernfahrt aber doch fast

alles gut funktioniert.

Konnys Tricks

Sägen ohne Kratzer

Wer in seinem Reisemobil eine Dekor platte

oder ein anderes sichtbares Brett mit der

Stichsäge zuschneidet, sollte die Gleitfläche

der Stichsäge immer mit Isolierband

abkleben. Damit lassen sich Beschädigungen

und Kratzer auf der Oberfläche zu

vermeiden.


DER MEISTER BAUT IMMER NOCH... | NEUIGKEITEN VON KONNY ISLAND 87

Die Küche funtioniert zu 100 Prozent

Egal wie groß ein Wohnmobil ist –

der Stauraum ist immer zu klein !

Blick durch den Bus – Ausbaustufe: 98% fertig

„Komm Konny – einer geht noch rein !“

Momentan kämpfe ich aber noch mit einem

neuen Untermieter. Familie Maus hat es irgendwie

geschafft, sich irgendwo im Bus häuslich

einzurichten. Ihr glaubt ja nicht, wie viele Ecken

und Hohlräume in so einem Gefährt zu finden

sind. Jetzt ist es natürlich ein Nachteil, dass

ich die Schränke alle auf einen kleinen Sockel

gestellt habe. Wie soll ich da bloß ’ne Maus

fangen? Irgendwie muss ich die aber kriegen,

sonst knabbert die mir noch alles an und lädt

am Ende noch ihre Freunde und Kollegen ein.

Platz wäre ja genug!

So jetzt ist mal wieder genug gesabbelt. Wie

Ihr wisst, hab’ ich zu tun – sonst wird der Campingplatz

nie fertig und den Motor muss ich

auch noch umbauen. Im Laufe des Jahres haben

wir die nächsten Touren mit dem Bus geplant.

Das Fernsehen wird dabei sein und bestimmt

gibt es wieder einiges zu berichten.

Soweit ich es bis jetzt absehen kann, werde

ich in diesem Jahr auch wieder in Düsseldorf

auf der Caravan-Messe aufschlagen. Meinen Bus

bring’ ich zwar noch nicht mit, aber ihr könnt

Euch seelisch und moralisch schon mal darauf

vorbereiten, dass dies nicht mehr lange dauern

wird. Dann zeig ich euch höchstpersönlich

mein Meister-Werk. Wenn’s geht kommt Manu

auch mit. Die zeigt Euren Mädels dann, wie ein

richtiger Kleiderschrank auszusehen hat. Da

kannste dich drin verstecken – jedenfalls in

dem von ihr beanspruchten Teil. Mir reicht ja

Konnys Tricks

Der texanische

Kabel-Knoten

Wer jemals auf der Leiter stand und

sein – immer zu kurzes – Kabel der

Bohrmaschine in die Verlängerungsschnur

eingesteckt hat, kennt das

Problem. Kaum hat man angesetzt

und will loslegen, verabschiedet sich

der Stecker von der Kupplung. Deshalb

vorher einfach schnell eine Zugentlastung

hingefrickeln – und schon

ist das Problem gelöst.

eigentlich ein kleines Fach für ’nen Hut und

drei Latzhosen...

Aber jetzt muss ich echt los. Ich stell jetzt

erstmal an strategisch wichtigen Punkten ein

paar Mausefallen auf...


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N E U I G K E I T E N V O N K O N N Y I S L A N D | A L L E S Z U R Ü C K A U F A N F A N G !

Ein großer Schock: Der alte Bus ist irreparabel. Kurzerhand wird ein

Ersatz besorgt und der Ausbau beginnt von vorne. Übung hat Konny

ja jetzt, da sollte das Ganze doch schnell vonstatten gehen...


A L L E S Z U R Ü C K A U F A N F A N G ! | N E U I G K E I T E N V O N K O N N Y I S L A N D 33

Alles zurück auf Anfang!

Wir hatten es schon geahnt. Und einige aufmerksame Bordbuch-Leser

bestimmt auch. Das Reisemobil der Reimanns war nicht mehr zu retten.

Der „olle“ Greyhound-Bus, den Konny mit großem Einsatz zum rollenden

Wohnmobil aus- und umgebaut hatte, ist Geschichte. Der Anfang vom Ende

war ein missglückter Abschleppversuch. Bei der Aktion teilte sich das

Schaltgetriebe in zwei Einheiten und war beim besten Willen nicht mehr zu

retten. Konny war zuerst noch guter Hoffnung gewesen, einfach die

komplette Antriebseinheit austauschen zu können. Nicht nur Motor und

Getriebe, auch Differential und Achse sollten – der Einfachheit halber – gleich

mit gewechselt werden. Ein alter Schulbus, der als Ersatzteilträger herhalten

sollte, stand bereits auf dem Hof. Unsere Bedenken, ob das denn überhaupt

zusammen passe, konterte Konny gewohnt locker: „Das flex ich schon passend

und schweiß dann einfach alles fest zusammen!“ Dass auch die Drehrichtung

des Motors die falsche war, bereitete Konny ebenfalls kein großes Kopfzerbrechen.

„Da drehe ich einfach den Achsantrieb um 180 Grad, dann

stimmt es doch wieder ! Wo ist das Problem ?”

Nun ja, welche Probleme dann doch noch aufgetaucht sind und warum jetzt

alles ganz anders gekommen ist, soll er lieber selbst erzählen...

i

Konny Reimann

baut sein Traum-Mobil

Die Geschichte vom Ausbau

des alten Greyhound-Busses

zum XXL-Wohnmobil können

Sie online im Internet

nachlesen unter :

www.das-bordbuch.de


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N E U I G K E I T E N V O N K O N N Y I S L A N D | A L L E S Z U R Ü C K A U F A N F A N G !

Der Getriebeblock des alten Greyhound ist unreparierbar zerstört. Konny will die

gesamte Antriebseinheit tauschen – aber dann entscheidet er sich doch anders.

Der Greyhoud ist tot, es lebe der Greyhound! Konny hat sich einfach einen

anderen Bus gekauft. Der ist wesentlich jünger und viel besser in Schuss.

Blick in den Sicherungskasten – noch jede Menge zu optimieren!

Die Idee ist doch ganz einfach: Erst alles aus dem alten Bus ausbauen,

dann rüber in den neuen Bus tragen und dort wieder einbauen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt…

Dass mein schöner Bus das Zeitliche gesegnet

hat, wisst ihr ja schon aus dem letzten Bordbuch.

So viel Arbeit reingesteckt – und dann

das ! Zum Einstieg die Story nochmal in aller

Kürze: Die Kupplung hatte unterwegs den Geist

aufgegeben und uns blieb leider nichts an -

deres übrig, als einen Abschlepper zu rufen.

Über die zwei Spacken, die dann aufgetaucht

sind, könnte ich mich heute noch aufregen.

Breitbeinig kamen die anmarschiert, als ob sie

die coolsten Flaschen im Schrank wären. Haben

ganz wichtig die Kardanwelle an der einen Seite

abgeschraubt und diese dann wohl einfach

irgendwie, irgendwo halbherzig festgebunden.

Ich wollt’s ja noch kontrollieren, aber Manu

und ich waren nach der ganzen Warterei einfach

nur noch froh, den Platz im Nirgendwo

so schnell wie möglich verlassen zu können.

Ich hatte mir gedacht, die machen ja nichts

anderes als abschleppen. Werden es wohl hinbekommen,

mein Büsschen abzuschlepen. Naja,

das Ende vom Lied – bzw. vom Bus – kam dann

leider schneller, als gedacht. Die Kardanwelle

ist schon nach ein paar Meilen plötzlich runtergekracht

– war wohl doch nicht irgendwie,

irgendwo festgebunden, zumindest nicht

ordentlich – und hat sich entgegen der Fahrt -

rich tung in den Asphalt gebohrt – nicht so

gut, schließlich hing am anderen Ende ja noch

das Getriebe, das durch die Wucht mal locker

in zwei Teile gesprungen ist – kurz: Da hinten

war alles nur noch Schrott.

Wenn man aber auch nicht alles selber macht!

Erst recht hier in Amerika, Ihr glaubt es nicht.

Erst hatte ich mir noch überlegt, die beiden

Ab schlepp-Seppel anzuzeigen oder zumindest

nach Strich und Faden zu verklagen, aber es

war schnell klar, dass da außer noch mehr

Ärger, womöglich nix zu holen war. Ganz ab -

gesehen davon, dass ich auf solche Aktionen

eh keine große Lust habe, fehlt mir dazu vor

allem auch die Zeit.

Also frisch ans Werk: Zum Glück hatte ich

hinter meiner Werkstatt noch einen alten

Schulbus stehen – kann man schließlich immer

brauchen ! Habe mir also überlegt, aus dem

alles auszubauen und „einfach“ den Motor sowie

den kompletten Antriebsstrang mit Achse in

den Greyhound zu wuchten. Naja – einfach ist

relativ. So richtig gepasst hat da natürlich nix,

aber das hätte ich mir schon irgendwie zurecht


A L L E S Z U R Ü C K A U F A N F A N G ! | N E U I G K E I T E N V O N K O N N Y I S L A N D 35

Ein Greyhound mit Vergangenheit: Zuvor hatte er den „Original Drifters“ von Bill Pinkney als Tourbus gedient.

Pinkney hat als Bandmitglied der „Drifters“ in den 1950er Jahren mit mehreren Hits entscheidend die Entwicklung

der Soul-, R & B und Rock’n’Roll Musik mitgeprägt. 1958 feuerte Manager George Treadwell aber kurzerhand

alle Bandmitglieder und engagierte neue Sänger. Bill Pinkney gründete gemeinsam mit den Kernmitgliedern des

ersten „Drifter“-Line-ups daraufhin die Band „Original Drifters“, die zwar nicht mehr an die ersten großen Erfolge

anknüpfen konnte, aber über lange Zeit im Südosten der USA eine feste Größe war. Pinkney erhielt mehrere

Musikpreise, unter anderem den „Rhythm and Blues Foundation Pioneer Award“, und wurde in die „Vocal Group

Hall of Fame“ sowie die „Rock and Roll Hall of Fame“ aufgenommen. Er starb am 4. Juli 2007 in Daytona Beach/

Florida, wo er am Abend eigentlich bei den lokalen Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag auf der Bühne stehen

wollte. Die „Original Drifters“ sind übrigens immer noch auf Tour, nun aber wohl mit einem anderen Tourbus.

So viele Knöpfe und Anzeigen – Konny verschafft sich einen ersten Überblick im Cockpit.

gedengelt. Erschwerend kam hinzu, dass die

Drehrichtung des Antriebs die falsche war. Der

Schulbus hat nämlich den Motor vorne, der

Greyhound aber hinten. Nach dem Einbau hätte

ich also immer den Rückwärtsgang einlegen

müssen, um vorwärts zu fahren, hätte dafür

aber ganz viele Gänge zum Rückwärtsfahren

ge habt – mal was Neues, aber doch auch wieder

unpraktisch! Wieso aber nicht Differential

und Achse einfach um 180 Grad drehen? Seht

Ihr, man muss sich nur ein paar Gedanken

machen – irgendwie hätte ich das auf jeden

Fall hinbekommen!

Aber wie schon erwähnt, klemmt’s bei mir ja

immer mit der Zeit. Davon ist einfach immer

zu wenig da – und diese Aktion hätte auf jeden

Fall vieeeel Zeit gebraucht. Der nächste Trip

war bereits fest geplant und auch die Fernsehfritzen

hatten sich dazu schon fest angemeldet.

Die kann ich ja schlecht im Stich lassen!

Was also tun?

Wie so oft, hat der Zufall die Entscheidung

erleichtert. Nicht weit von hier, in Oklahoma,

stand doch glatt ein Bus zum Verkauf. Auch

ein Greyhound und – wie schon auf den Bildern

zu erkennen war – in einem sehr guten

Zustand. Ich also gleich hingefahren, und –

wie immer – wurde nicht lange gefackelt. Der

Bus ging in unseren Besitz über, und schon

während der Rückfahrt entwarf ich mir für den

Umbau einen genauen Schlachtplan. Gut war,

dass der neue Bus ganz genau so lang war wie

der alte. Eigentlich sollte also alles passen –

sprich: Wenn man im alten Bus irgendwo etwas

abschraubte, musste man es im neuen Bus nur

an der entsprechenden Stelle einfach wieder

anschrauben...

is so!

Latzhose

al forno

Kleine Anekdote am Rande: Ihr habt ja auf

den Bildern bestimmt schon gesehen, dass

ich meistens mit ’ner Latzhose rumdüse –

zumindest bei der Arbeit. Ist voll praktisch!

Für den Sommer habe ich übrigens extra

den Latz hosen-Shorti erfunden. Ihr braucht:

1. Latzhose. 2. Schere. 3. Latzhose nehmen

und mit der Schere untenrum abschneiden!

Aber darum geht’s jetzt gar nicht. Es hatte

vielmehr morgens geregnet, was mich aber

nicht vom Schrauben abgehalten hatte, und

so war meine geliebte Hose komplett durchnässt.

Ist normal kein Problem. Einfach die

Hose in der Mittagspause in die Mikro welle

legen und nach kurzer Zeit ist die wieder

trocken – eine effektive und schnelle Lösung.

Ich also die Apparatur eingeschaltet, schnell

noch was anderes erledigt und die Hose

dabei vergessen. Böderweise hatte ich auch

vergessen, meine Lesebrille aus der Latzhosentasche

zu nehmen. Irgendwann dachte

ich mir: Komisch – überall Nebel und

stinken tut’s auch. Von draußen haste echt

gedacht, die Hütte brennt ab !

Shit happens !


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N E U I G K E I T E N V O N K O N N Y I S L A N D | A L L E S Z U R Ü C K A U F A N F A N G !

Konny hat Déjà-vu-Erlebnisse: „So was hab’ ich doch schomma gemacht!“

Was nicht passt, wird passend gemacht. Mit Hydraulik und roher Gewalt.

Fichte rustikal – der Innenraum wird wieder mit Profilbrettern verkleidet.

Einfach umziehen

Der Plan war also: Einfach die gesamte alte

Einrichtung ausräubern und drüben im neuen

„Rolling Home“ wieder einbauen. Naja, wie Ihr

euch vorstellen könnt, war es dann doch nicht

ganz so easy. Die eigentliche Infrastruktur lässt

sich ja nicht so ohne weiteres von A nach

B beamen. Wasser, Gas und Elektroleitungen

musste ich beispielsweise komplett neu ver -

legen. Aber das hatte durchaus auch was Gutes:

Aus Erfahrung wird man ja bekanntlich klug.

Aus diesem Grund habe ich jetzt einiges anders

gemacht als beim ersten Ausbau. Vielleicht

könnt Ihr Euch erinnern, dass ich ganz stolz

auf meine unterlüfteten Schränke war. Eine

fast geniale Erfindung, wenn sich da nicht ir -

gend wann Mäuse eingenistet hätten. Die lassen

sich nämlich nie und nimmer eingefangen.

Und vermehren sich wahrscheinlich schneller,

als Du Mausefallen kaufen kannst. Den Schwarzfahrern

mit Gift zu Leibe zu rücken, schied aus.

Stellt Euch mal vor, die hätten ihr Leben ausgerechnet

irgendwo in meinen Luftkanälen ausgehaucht

– das wäre wohl vor allem im Heizbetrieb

nicht so richtig lustig gewesen.

Also nix mehr mit verschachtelter Kanalführung.

Zur Sicherheit habe ich noch einen

draufgesetzt – und zwar mit Beton. Da können

sich die Mäuse in Zukunft die Zähne aus-

Da werden sich die Mäuschen die Zähne ausbeißen:

An der Beton-Barriere kommt kein Nager mehr vorbei!

beißen. Ich habe sämtliche Öffnungen nach

draußen mit Beton ausgegossen. Bei uns richten

die keine Einliegerwohnung mehr ein! Ist

vielleicht nicht gerade die leichteste Variante

aber geht schnell, ist effektiv und billig.

Nicht ganz so flott ging leider der Einbau

der Versorgungstanks vonstatten. Für Abwasser-

und Fäkaltank hatte ich eigentlich einen

optimalen Platz ausgemacht. Ganz unten im

Staufach waren zwei Räumlichkeiten, die sonst

für nix gut waren – und genau da sollten sie

rein. Ich also gemessen und kurzerhand zwei

Tanks auf Maß bestellt, man will ja schließlich

keinen Platz verschenken. Problem war dann

aber, dass die Staufächer nach hinten hin blöderweise

etwas schmaler wurden – ich hatte

natürlich nur vorne gemessen, und nun passte


Zu zweit geht die Elektroinstallation flott von der Hand.

Manu ist skeptisch: Bis auch in der Küche wieder alles so

funktioniert, wie es soll, wird es wohl noch etwas dauern.

A L L E S Z U R Ü C K A U F A N F A N G ! | N E U I G K E I T E N V O N K O N N Y I S L A N D 37

Die zwei vom Schrottplatz

Zwischendurch muss ich Euch noch die Geschichte von den zwei Schrottis erzählen.

Während ich so in meinem Bus vor mich hingewerkelt habe und den Innenraum mit den

Täfelbrettern verkleidet habe, hatte ich ja viel Zeit, um über dies und das nachzudenken.

Und da habe ich den Entschluss gefasst, meinen Fuhrpark mal etwas zu lichten – da

hat sich ja über die Jahre doch einiges angesammelt. Ihr kennt das vielleicht: Man

kauft etwas und, kaum, dass man es hat, findet man etwas ähnliches – nur viel besser.

Das muss man dann natürlich auch noch haben. Aber ich will ja auch nicht, dass es

hier aussieht wie auf einem Schrottplatz und hab mit Manu sogleich entschieden, zwei

der alten Schulbusse zu verschrotten. Gesagt, getan und gleich beim Schrotthändler

angerufen, damit der die abholen kommt. Einer der Busse lief ja noch. Naja, zumindest

so einigermaßen – der andere aber eher nicht.

Kurz darauf kamen dann zwei Spezialisten vorbei. Die hatten dann die glorreiche

Idee, mit dem einen Ungetüm – das noch so halblebig fuhr – den anderen Bus ab -

zuschleppen. Ihr glaubt nicht, was für Blödmänner das waren. Ich frag sie noch, ob sie

denn auch ’ne Abschleppstange dabei hätten, und die zwei Blindschleichen zeigen mir

daraufhin eine Stahlkette, mit der sie die beiden Busse verbinden wollten. Daraufhin

hab ich mich schnell verabschiedet und mich wieder meinen Täfelbrettern gewidmet.

Ich hatte ja zu tun ! Mit ’ner Kette, wie soll das denn gehen? Naja, irgendwie haben

sie jedenfalls die Bremse aufgemacht und sind in Richtung Highway abgeeiert.

Eigentlich hatte ich die zwei Strategen schon lange vergessen jedenfalls bis zum

Abend, als ich mit Manu nach Gainesville unterwegs war – Kennt ihr den: „Ruft der

Lehrling von unterwegs an und sagt: ,Meister, der rechte Außenspiegel am Transporter

ist kaputt‘ – Meister: ,Und warum rufst Du dafür extra an? Fahr halt in der Werkstatt

vorbei und lass ihn reparieren!‘ – Lehrling: „Naja, Meister – das geht nicht, der Transporter

liegt drauf !“ – Ein ähnliches Bild bot sich hier: Da lagen meine beiden „ollen“

Schulbusse zerknautscht im Straßengraben. Die Abschlepperei scheint man in Amerika

wohl nicht so gut zu beherrschen!

es hinten nicht – damit rechnet doch kein

Mensch! Also musste ich mit der Flex und ’nem

Wagenheber die Amikiste ein bisschen in Form

biegen. Hat zwar etwas gedauert, aber am Ende

passten dann die Tanks – die konnte ich ja

schlecht zurückgeben, waren ja extra Maßanfertigungen.

Gas und Elektrik gingen dann wenigstens

ganz flott, nur der Innenausbau hat sich wieder

gezogen. Wollte es natürlich wieder genauso

gemütlich wie vorher und bin deshalb ab in

den Baumarkt, um wieder schöne Täfelbretter

zu besorgen. Bitte jetzt keine schlauen Kommentare,

meine Manu und ich finden den Ausbau

im Skihüttenstil immer noch super!

is so!

Erst hatte Konny ja überlegt, die alten Schulbusse

als Ferienappartements auszubauen – nur woher

die Zeit nehmen ? Jetzt hat er sie kurzerhand vom

Schrotthändler abholen lassen – eine Baustelle

weniger auf „Konny Island“.


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Toilette, Waschtisch und Duschgelegenheit – auch in Bad und WC ist bald wieder alles okay!

Lebendgewicht: 132kg – mit vereinten Kräften von Maschine und Mensch wird der Generator umgezogen.

Passt, sitzt, wackelt und hat Luft. Generator

mit Zusatzausstattung – der „Sound-Proof

Box“ Marke Eigenbau by Konny

Es gibt immer was zu optimieren!

Da der neue Bus, wie schon erwähnt, genauso

lang ist wie der alte, habe ich die bewährte

Auf teilung mit Sitzgruppe, Küchenzeile und

Schlaf zimmer einfach übernommen – nur die

Zwischenwände und die Vertäfelung musste ich

neu machen, da die Dachform komplett anders

war. Das meiste konnte ich dann einfach vom

alten Bus raus und rüber in den neuen buckeln.

Im Küchenbereich gab es eh nichts zu meckern.

Die Küchenzeile war mit drei Meter Länge op -

timal und das Gas-Ceran-Kochfeld hat sich auch

bewährt. Da muss man nicht nach jedem Kochen

umständlich Brenner und Edelstahl putzen. Wie

zuhause: einmal wischen – fertig! Dann hab

ich ja noch den kleinen Unterbaukühlschrank

mit Kompressor und den großen Absorber mit

Gas. Beim kleinen war ich mir sicher, dass es

der auch in der Wüste (unser nächstes Ziel!)

tun würde (war auch so !). Beim Absorber war

ich mir unsicher. Zur Sicherheit hatte ich zusätzlich

bereits einen Lüfter verbaut, damit sich

hinter dem Kühlschrank die Wärme nicht staut

und das Aggregat effektiver arbeiten kann. Und

bei unserer Floridatour im letzten Jahr hat

selbst das Tiefkühlfach nicht schlapp gemacht.

Beim neuen Bus hab ich die Kühlschrankbe -

lüftung aber nochmals optimiert und eine ausgeklügelte

Luftführung gebastelt – mit Entlüftung

übers Dach und Ansaugen der Frischluft

von unten. Wenn es also hinter dem Kühlschrank

zu warm wird, dann schaltet automatisch der

Lüfter zu. Dieser sitzt aber nicht – wie sonst

üblich – irgendwo unten und wirbelt ohne Sinn

und Verstand die Luft im Kreis herum, sondern

ist oben direkt in der Ablufthutze integriert.

Mit Bauschaum hab ich alles abgedichtet und

somit wird zwangsläufig kühle Luft von außen

angesaugt, über den Kondensator geleitet und

oben ausgeblasen – funktioniert super. Waren

mit dem Bus unlängst in Arizona, und da war’s

richtig warm. Tiefkühlfach lief auch hier ohne

Probleme. War erst unsicher, ob der Absorber

das wirklich schafft bei über 40 Grad – aber

jetzt bin ich beruhigt. Der Betrieb über Gas ist

ja auch praktisch. Gas habe ich ja genug. Zumindest

theoretisch, denn den riesigen Gastank

muss ich noch auf amerikanische Verhältnisse

umbauen. Bisher habe ich mir mit Flaschen be -

holfen, aber das ist mir auf Dauer zu umständlich.

Andererseits komme ich mit dem Ungetüm

ja bald nach Europa, und da ist der Gastank

super. Den bekomme ich dort überall befüllt,

dafür kann ich aber das mit den Flaschen vergessen.

Passt ja nix, im vereinten Europa.

Übrigens: mein IKEA-Sofa habe ich auch

umziehen können. Hatte erst befürchtet, ich

müsste wieder die Frontscheiben ausbauen, um

das Teil aus dem einen und dann in den an -

deren Bus zu wuchten, aber es ging dann doch

gerade so hochkant irgendwie durch die Tür.


A L L E S Z U R Ü C K A U F A N F A N G ! | N E U I G K E I T E N V O N K O N N Y I S L A N D 39

Lader, Wechselrichter, Spannungswandler, Batterien – auch die gesamte

Bordelektronik musste abgeklemmt, umgezogen und neu montiert werden.

Die Solarmodule wurden einfach vom alten Fahrzeug demontiert und

mit neuen Halteprofilen auf dem Dach des neuen Bus neu verklebt.

Eine Supersache: Die Kompressor-Kühlbox im Gepäckfach ist stets

gut gefüllt und bietet kühle Erfrischungen für zwischendurch.

Seit gut drei Jahren läuft sie ununterbrochen mit Strom aus

dem Bordnetz. Die Nachladung der Batterien erfolgt über die

Solaranlagen auf dem Dach.

Apropos Tür: Beim neuen Bus geht die ja jetzt

hydraulisch. Nix mehr mit Handkurbel und so.

Problem dabei ist nur, dass es keine Sicherheitsabschaltung

gibt, wenn zufällig einer da -

zwischen kommt. Wenn da die Mama mit dem

Kinderwagen einsteigt und die Tür zuballert,

dann stimmt an der Karre die Spur vorne und

auch hinten nicht mehr ! Jedenfalls beug’ ich

mich so von außen durch die offene Tür in den

Bus und probier an den vielen Schaltern und

Hebeln rum, bis plötzlich besagte Tür zugeht.

Ich fummel trotzdem noch ein bisschen rum,

wie man das Schließen wohl stoppen könnte,

und krieg dann doch glatt den Arm nicht mehr

schnell genug aus der Tür. Die Hydraulik hat

richtig Druck gemacht hat, ging weder rauszuziehn,

noch kam ich an die Schalter ran. Da

musste Manu erst mit der Brechstange anrücken

und die Tür aufhebeln. Ihr braucht gar nicht

zu lachen; wer will, kann das in Düsseldorf auf

dem Caravan Salon gerne mal selbst ausprobieren.

Sanitäter sind ja vor Ort. Und ja, Ihr

habt richtig gelesen, ich komme dieses Jahr

nach „Good Old Germany“! Und den Bus bringe

ich auch mit – und Manu ebenfalls!

Aber ich komme mal wieder vom Thema ab –

zurück zum Bus: Küche und Wohnbereich waren

jedenfalls relativ schnell umgebaut. Die Dusche

musste ich neu machen, was wieder Zeit gekos -

tet hat, dafür war jedoch mein Keramikthron

mit Zerhäckslertechnik flott umgebaut. Will gar

nicht näher darauf eingehen, wie der genau

funktioniert. Auf jeden Fall hat sich die Technik

bewährt, und deshalb durfte die Schüssel

mit umziehen. Im Schlafgemach – ganz hinten

im Bus – wurde auch nix groß verändert,

was mir ganz recht war, da schon bald wieder

ein Drehtermin vom Fernsehen ansteht.

Allerdings habe ich noch eine weitere Klima -

anlage nachgerüstet. Meine beiden Staukas -

tendinger funktionieren zwar prima, und die

Luft lässt sich wunderbar im Bus verteilen, aber

wenn die Sonne so richtig knallt, könnte es vielleicht

doch mal eng werden. Der Bus hat ja

auch viele Fenster und an doppelte Ver glasung

ist nicht zu denken. Da gibt’s nichts passendes.

Muss es also lösen wie alle hier: Es wird

nicht besser isoliert, sondern einfach mehr Kaltluft

produziert! Deshalb also die dritte Klima -

anlage; Platzproblme hab’ ich ja zum Glück keine.

Damit wir auch in Sachen Stromversorgung

keine Probleme kriegen, habe ich natürlich auch

die Solaranlage und den sonstigen Elektrokram

wie Batterien, Lader, Wechselrichter und Brennstoffzelle

um gezogen. Die Solartechnik funktioniert

übrigens richtig gut. Unten in der

Kofferklappe hatte ich ja eine ausziehbare

Kompressor-Kühlbox eingebaut. Einige gehässige

Leute meinten, die wäre nur dafür da, dass

ich keinen so weiten Weg zum Kühlschrank hätte,

wenn der Bus mal wieder stehen geblieben ist

und ich was reparieren müsste. Jedenfalls hab’

ich die vor drei Jahren direkt eingeschaltet,

nachdem sie eingebaut war – und seitdem läuft

die Box ununterbrochen – und zwar mit Solar-

Power. Kostet nix und funktioniert super. Habe

ge lesen, dass es 20 Jahre Leistungsgarantie auf

so eine Solarzelle gibt. Kann ich gar nicht glauben,

aber ich werde Euch dann berichten!


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N E U I G K E I T E N V O N K O N N Y I S L A N D | A L L E S Z U R Ü C K A U F A N F A N G !

Konny, das solltest Du nochmal überprüfen – hast wohl die Kamera falsch rum montiert.

Praktisch – die neue Kamera besitzt ein Mikrophon, das die Ge -

räusche von hinter dem Fahrzeug ins Cockpit überträgt. Falls

Manu als zusätzliche Sicherheit mal wieder den Einweiser beim

Rückwärtseinparken spielen soll, kann sie Konny somit ganz

bequem genaue Anweisungen geben, ohne dass Sie brüllen oder

Zeichensprache verwenden muss.

Na bitte, wer sagt’s denn – die Kamera funktioniert und liefert Bild und Ton.

Was man bei solch einem Ungetüm auf jeden

Fall braucht, ist eine gute Rückfahrkamera. Nur

auf Verdacht sollte da besser niemand rückwärts

fahren. Das System, das an meinem alten

Bus montiert war, war nicht schlecht – vor

allem konnte ich während der Fahrt umstellen

und mit der Kamera den Verkehr hinter mir

beobachten. Das hat sich bewährt – aber jetzt

habe ich noch einen draufgesetzt und mir eine

Kamera mit Mikrophon angeschafft. Wenn’s

früher brenzlig wurde und Manu zusätzlich hinten

zum Aufpassen stand, musste sie immer

schnell nach vorne rennen, um mir Infos zu

geben. Bei der Entfernung hörst Du ja nix,

wenn der andere ruft. Jetzt aber – dank

Mikro – schon, funktioniert sogar ganz gut. Da

hat einer mal ’ne richtig gute Idee gehabt.

Die groben Arbeiten am Bus sind jetzt also

größtenteils abgeschlossen. Naja, Ihr wisst ja

selbst, wie das so ist. So richtig fertig ist man

irgendwie nie – aber inzwischen funktioniert

wieder fast alles. Die erste Probefahrt haben

wir erfolgreich absolviert. Weil der Bus ja ei -

nige Jahre jünger ist als sein Vorgänger, fährt

er sich viel besser. Und es lässt sich sehr komfortabel

drin wohnen. Ist eben fast ein richtiges

Wohnmobil geworden – also nix wie los.

i

Die Reimanns im TV

Im März beginnt die nächste Staffel.

Genaue Sendedaten unter:

www.konny-island.com

Die erste große Fahrt machen wir zum

„Burning-Man“. Das ist ein total verrücktes

Festival in Nevada mit vielen abgedrehten

Leuten, die sich mitten im Nirgendwo in der

Wüste treffen. Da ist die Hölle los; und Wohnmobile

soweit das Auge reicht. Das Fernsehen

hat sich zu dem Event natürlich auch angekündigt

– die wollen unbedigt mit.

Danach geht’s über den großen Teich. Die Verschiffung

organisieren wir bereits – dauert ja

ein paar Tage. Wenn der Pott nicht untergeht,

schlagen wir dann pünktlich zu Beginn des

dies jährigen Caravan-Salons in Düsseldorf auf.

Die ersten Tage werden wir auf der Messe dann

unseren Bus präsentieren und anschließend

wollen wir ein bisschen durch die Gegend

zuckeln. Geplant ist eine kleine Rundreise zu

früheren Urlaubszielen quer durch Europa.

Wir sehen uns im Sommer in Düsseldorf !

i

BUS 4 SALE

Euer Konny

Neue Pläne im Hause Reimann – kurz vor

Drucklegung ruft Konny an: „Ich mach noch

die Europatour und wenn dann einer kommt,

der den Bus kaufen will. Bitteschön.

Schreibt das doch schonmal ins Bordbuch.

Interessenten sollen sich einfach melden!“


48

NEUIGKEITEN VON KONNY REIMANN | ALLES ANDERS ALS GEPLANT!

Endlich ist er da: Der Bus der Reimann’s ist auf dem Caravan Salon in Düsseldorf

angekommen. Bis es soweit war musste Konny einige Nachtschichten einlegen.


ALLES ANDERS ALS GEPLANT! | NEUIGKEITEN VON KONNY REIMANN 49

Alles anders als geplant!

Der aufmerksame Bordbuch-Leser kennt die Geschichte bereits. Die Reimann’s

wurden mobil. Was die wenigsten wissen, Manu und Konny Reimann sind seit

Urzeiten eingeschworene Camper. Wie es sich gehört hat Konny seine erste Aufsetzkabine

selbst zusammengeschraubt, und schon damals war alles etwas schwergewichtig.

Selbst der solide Ami-Pickup war – so sagt es Konny – leicht überladen. Alte Wegbegleiter

sind da etwas anderer Meinung und halten die Aussage für leicht untertrieben,

aber auch hier hat der Meister seine ganz eigene Ansichtsweise.

Wie unlängst, als wir wieder einmal vor Ort waren und ihn darauf hingewiesen hatten,

dass hier am Motor wohl etwas undicht sei. Laut Konny wäre das relativ. Eigentlich

ist nur etwas undicht wenn das Öl an besagter Stelle schneller rausfließt als man es oben

einfüllen kann. Alles andere ist nur „leicht undicht“ und zu vernachlässigen. Da er

die Umwelt aber nicht versauen will hat er dann doch abgedichtet, oder sagen wir mal

fast. Konny hat einfach kurzerhand eine kleine Auffangwanne gebastelt. „So kann

ich das rausgelaufene Öl einfach wieder oben einfüllen.“ Soviel also zum Thema Relativitätstheorie.

Laut Konny ist es jetzt jedenfalls „relativ dicht“.

Aber zurück zum Thema. Auch heute sind die Reisefahrzeuge der Reimann´s schwergewichtig,

auch wenn sich die Dimensionen etwas verändert haben. Die aktuelle

Gewichtsklasse liegt bei knapp 20 Tonnen und laut Konny kann unbedenklich zugeladen

werden. Das ist auch gut so, denn der rustikale Innenausbau hat nichts gemein mit

den Leichtbaumöbeln hiesiger Reisemobile. Das ist dem Schrauberkönig aus Texas aber

genauso egal wie der Spritverbrauch. Darauf angesprochen meinte er nur. „Bei meinem

alten Greyhound war keine Tankanzeige vorgesehen und an diesem ist sie kaputt,

aber soweit ich das einschätzen kann braucht der Bus „relativ“ viel. So genau weiß

ich das auch nicht, und wir glauben, dass es auch besser so ist.“

Wie dem auch sei. Im letzten Jahr hatten die Reimann´s angekündigt ihren Bus nach

„Good old Germany“ zu verschiffen, um von Hamburg aus zu einer Rundreise aufzubrechen.

Die Idee war den Caravan Salon in Düsseldorf am ersten Ausstellungswochenende

zu besuchen, um dort Besuchern und Fans den Bus zu präsentieren. Von dort aus sollte

es dann losgehen auf die große Tour. So war es dann auch, doch wie immer lief nicht

alles wie geplant, aber das soll Konny lieber selbst erzählen …

Es kann losgehen. Der Bus ist endlich fertig

und das Abenteuer Deutschland kann beginnen.

i

Konny Reimann

baut sein Traum-Mobil

Die Geschichte vom Ausbau

des alten Greyhound-Busses

zum XXL-Wohnmobil können

Sie online im Internet

nachlesen unter :

www.das-bordbuch.de/


50

NEUIGKEITEN VON KONNY REIMANN | ALLES ANDERS ALS GEPLANT!

Der ganze Kleinkram kostet am meisten Zeit.

Hier ’ne Klappe noch anschrauben …

Endlich geht’s los

Es ist kaum zu glauben, schon wieder ein

Jahr vorbei. Gefühlt viel schneller vergangen,

aber so ist es ja immer wenn viel passiert. Ich

hab mir grade die Bilder im letzten Bordbuch

nochmal angeschaut. Seither haben sich die

Ereignisse überschlagen und eigentlich ist alles

anders gekommen als geplant. Wir sind nämlich

nochmal ausgewandert. Nix mehr Texas, hab

mir jetzt ein Hawaiihemd gekauft. Der ein oder

andere hat’s vielleicht schon im TV gesehen.

Wie immer bei uns, fiel die Entscheidung

sozusagen über Nacht. Wir hatten schon öfter

mal drüber nachgedacht, und auch früher nicht

ausgeschlossen, unser Domizil auf eine Insel

zu verlegen. Wo das Wetter das ganze Jahr gut

ist und wo ich wieder mal richtig surfen kann.

Jetzt ist die Auswahl bei diesen Ansprüchen

nicht gerade groß. Sylt und Amrum kommen

da nicht in Frage und auch Mallorca war nicht

gerade unser Favorit. Letztendlich ist es Hawaii

geworden und ich glaube hier werden wir uns

richtig wohlfühlen. Aber bevor ich mich jetzt

festquatsche berichte ich erst einmal vom Bus.

Was bisher alles rund um unser Reisefahrzeug

passiert ist, von den letzten Vorbereitungen

bevor er auf große Reise geschickt wurde, und

wie wir ihn in Deutschland empfangen haben.

… und irgendwo ist elektrisch

immer noch der Wurm drin.

So richtig lustig war das nämlich nicht, aber

hierzu komme ich gleich noch.

Erst einmal zu den erfreulichen Ereignissen.

Hierzu zähle ich eigentlich auch den Ausbau

des neuen Reisegefährten. Kennt ihr bestimmt

auch. Da haste ein neues Spielzeug und dann

wird geplant und getüftelt wie es werden soll

und mit viel Elan geht’s dann auch los. Blöd

ist immer nur, dass einem komplett die Zeit

davonläuft. Es ist wie beim Hausbau. Egal wie

oft Du es machst, es dauert immer länger als

geplant und ist nie billiger als veranschlagt.

Ich habe mal die zehn Irrtümer aufgeschrieben

die für den Selbstausbauer zutreffen könnten.

• Bis zum Urlaub sind wir locker fertig

• Das mach ich mal schnell am Samstag

• Überladen ist der niemals

• Wenn ich damit fertig bin

ist es nicht mehr viel

• Das wird schon halten

• Da klappert nix

• Ich brauch so gut wie nix an Strom

• So komm ich locker durch den TÜV

• Das passt auf jeden Fall

• Ich mach die Hose nicht dreckig,

ich guck nur schnell was nach

Jedenfalls teilweise ging es mir so wie

befürchtet. Die Fernsehfutzis hatten sich

angekündigt und der Abfahrtstermin für das

Schiff, das den Bus nach Deutschland schippern

sollte, rückte bedrohlich näher. Die groben

Sachen waren fertig, aber grade die kleinen

Fummeleien halten immer richtig auf. Wenn

Du einen Schrank oder ne Sitzbank montierst,

dann sieht man am Abend wenigstens was.

Aber, hier noch ein Kabel reinfummeln, da den

Fehler suchen warum kein Licht brennt, das

kostet richtig Zeit. Hat dann aber mit einigen

Nachtschichten doch irgendwie geklappt, oder

sagen wir so, wir sind dann einfach losgefahren.

Und das alles bei molligen

40 Grad im Schatten


ALLES ANDERS ALS GEPLANT! | NEUIGKEITEN VON KONNY REIMANN 51

Die erste Bewährungsprobe

Bevor wir den Bus in Richtung Deutschland

verfrachten wollten, sollte er zuerst die Feuertaufe

bestehen. Gucken ob alles funktioniert

und wie er sich überhaupt so fährt unser

Ungetüm. Geplant war eine kleine Tour zum

„Burning Man“. Naja, klein für amerikanische

Verhältnisse. Einfach sind es etwa 1600 Meilen,

somit stehen mehr als 5000 Kilometer auf

dem Tacho bis wir wieder Zuhause ankommen.

Das sollte jedenfalls reichen um abzuchecken

ob alles funktioniert, oder ob ich noch was

optimieren muss für die Europatour. Hierzu

muss man wissen, dass der „Burning Man“

mitten in der Wüste von Nevada stattfindet.

Müsst ihr euch so vorstellen. Irgendwo im

Nirgendwo entsteht praktisch über Nacht ein

Festivalgelände mit kompletter Infrastruktur.

Krankenhaus, alles da, aber eben nur für gerade

mal 8 Tage. So lange dauert die Veranstaltung

und es kommen über 70.000 Besucher.

Eigentlich würden gerne noch mehr kommen,

aber die Karten sind begrenzt und da musste

Glück haben überhaupt kommen zu dürfen.

Karten hatten wir jedenfalls bekommen und

es konnte losgehen. Dass ich bis zur letzten

Sekunde geschraubt habe und sozusagen mit

der Latzhose losgefahren bin könnt ihr euch

bestimmt gut vorstellen. Aber die Tour hat

für den ganzen Arbeitsaufwand entschädigt.

Unterwegs ist dann all die Mühe vergessen

und dann merkst Du erst wieder warum Du das

überhaupt machst. Es ist einfach das Gefühl von

Wieder mal abgesoffen!

Es ist kaum zu glauben. Einige

Jahre hatten wir Ruhe aber in

diesem Jahr hat es uns gleich

zweimal erwischt. Unsere schöne

Hafenkneipe ist bis zum Stehkragen

vollgelaufen. Das geht

praktisch über Nacht. Am Abend

sitzt Du noch gemütlich am

Wasser und am nächsten Tag

schwimmt die Kühlbox auf dem

See. Und natürlich passiert das

immer dann wenn wir sowieso

keine Zeit haben.

Freiheit. Überall dort stehen bleiben zu können

wo es dir gefällt und das Abenteuer nicht zu

wissen was morgen kommt. Ob du mit einem

Ungetüm von Bus, oder mit einem kleinen

Caravan wie wir es früher gemacht haben, „on

tour“ bist, spielt eigentlich keine Rolle. Wichtig

ist, dass Du überhaupt unterwegs bist. Alles

andere kommt von selbst. Ganz interessant ist

auch, dass Du mit etwas Abstand von Zuhause

erst richtig abschalten kannst, und dann

drüber nachdenkst ob das, was Du in deinem

Alltagstrott machst noch das Richtige ist.

Uns ging das jedenfalls so.

Jetzt funktioniert alles und sieht

doch auch ganz ordentlich aus

Damit jeder weiß

mit wem er es zu tun hat.


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NEUIGKEITEN VON KONNY REIMANN | ALLES ANDERS ALS GEPLANT!

Endlich geht es los zur ersten Probefahrt. Auf zum

„Burning Man“. Da sind alle die etwas verrückt sind.

Da müssen wir auch hin. Sind ja nur 1600 Meilen.

Die Fahrt nach Nevada war eigentlich ziemlich

entspannt. Klar sind es 3 Tage gewesen

wo wir nur am Fahren waren aber in so einem

großen Bus ist das nicht ganz so anstrengend.

Motorgeräusche hast Du praktisch keine und

durch die großen Scheiben hast Du das Gefühl

ganz viel von der Landschaft mitzubekommen.

Wenn mich dann doch die Müdigkeit überfällt

halte ich einfach an, wir machen Kaffee, ich

leg mich mal kurz aufs Sofa und weiter geht´s.

Soweit hat am Bus auch alles funktioniert.

Klar gibt es immer was zu tun aber wenn man

bedenkt, dass alles komplett neu auf- und ausgebaut

wurde war ich zufrieden. Der Generator

hat mal gemuckt und dadurch sind kurzzeitig

die Klimaanlagen ausgestiegen und am Krümmer

hat sich auch was gelöst. Dadurch ist unser

Bus innen erstmal komplett zugeraucht. Ich

meine Grubenlampe ausgepackt und das Loch

abgedichtet. Wollt ich eigentlich später noch

ordentlich machen, aber hält bis zum heutigen

Tag. Ihr wisst ja „Nichts ist so haltbar wie das

Provisorium“. Den Generator musste ich aber

wechseln da war nix mit basteln. Problem war

halt auch, dass es in Richtung Wüste ging und

da war zu erwarten, dass es richtig mollig wird.

Erwin, das ist unser Papagei, durfte diesmal

mit verreisen und für den wäre es weniger

lustig gewesen. Also mussten wir den Generator

wechseln und weiter ging’s Richtung Nevada.

Dort angekommen trauten wir unseren Augen

nicht. Unzählige Reisemobile waren schon vor

uns angekommen in „Black Rock City“. So der

Name der temporären Ansiedlung. Insgesamt

geht das Event über 8 Tage und ihr glaubt es

nicht was da für Typen rumrennen. Die sind

alle komplett abgedreht. Es gibt Fahrzeuge mit

total verrückten Aufbauten und die Besitzer

sehen nicht weniger normal aus. Was noch

dazu kam war ein Sandsturm der die ganze

Ein Lebenszeichen vom „Burning Man“.

Die Richtung scheint zu stimmen

Für die Fortbewegung vor Ort wären

Fahrräder gar nicht so schlecht gewesen.

Der „Burning Man“ geht in Flammen auf. Die Party der

Selbstdarsteller und vielleicht größte Kunstausstellung

der Welt geht ihrem Ende entgegen.


ALLES ANDERS ALS GEPLANT! | NEUIGKEITEN VON KONNY REIMANN 53

Der „Burning Man“

erstrahlt im Neonlicht

Sonnenaufgang in der Wüste

Szenerie noch skurriler machte als sie eh schon

war. Wenn irgendwann die Welt untergeht und

grüne Männchen unseren Planeten bevölkern

dann wird es wohl so aussehen. Nicht dass

aber ein falscher Eindruck entsteht, das Ganze

war faszinierend anzusehen und der Höhepunkt

war dann als der 30 Meter hohe „The Man“

abgefackelt wurde. Danach wurden die Taucherbrillen

wieder verstaut – die nötig waren um

den Sandsturm zu überstehen – und es ging

wieder Richtung Texas. Die Probefahrt ging als

erfolgreiche Spritztour in unsere Geschichtsbücher

ein und wir waren uns sicher, dass der

Bus bereit ist für das Abenteuer Europa.

Alles war so schön geplant, aber wie es

manchmal im Leben ist kommt alles ganz

anders. Ich hatte es ja schon angedeutet.

Wenn Du etwas Abstand hast von Zuhause,

ein schöner Stellplatz gefunden ist und du das

Gefühl hast besser könnte es eigentlich nicht

sein, dann kommen die Gedanken. Ob es nicht

doch wieder einmal Zeit wäre für eine Veränderung.

Vielleicht doch ganz woanders hin.

Das alte Leben hinter sich lassen. Begonnen

hatte alles mit einer Tour nach Hawaii. Die

Fernsehfutzis wollten dort drehen und wir

sollten mit. Was soll ich sagen, es dauerte

nicht lange und die Insel hatte uns begeistert.

Endlich wieder surfen, das ganze Jahr tolles

Wetter und schön ist es dort allemal. Ganz so

easy wie es sich anhört war es dann aber doch

nicht, ein paar Überlegungen gab es schon.

Immerhin waren die Kinder kein Thema mehr.

Die leben ihr eigenes Leben und das ist auch

gut so, aber über die Jahre hat man ja doch

einiges angeschafft. Land gekauft, Haus mit

Leuchtturm in die Landschaft gespaxt und, wie

in unserem Fall, auch noch Gästehäuser an den

See gebaut. Aber letztendlich muss man sich

irgendwann entscheiden und das fiel uns dann

doch nicht so schwer wie gedacht.

Auf geht’s nach Hawaii!

Mit Muskelkraft über

den Wüstensand …

… oder elektrisch

So ganz alleine sind wir wohl doch nicht?

70000 Menschen feiern in der Salzwüste


54

NEUIGKEITEN VON KONNY REIMANN | ALLES ANDERS ALS GEPLANT!

Da kommt noch ein Schloss dran

sonst klauen die mir alles raus.

Die Vorbereitungen laufen

Joo, da stand ich jetzt mit meinem kurzen

Hemd. Die Werkstatt voll bis unters Dach mit

Material und großflächig verteilt noch einiges

an Fahrzeugen auf dem Gelände. Also nicht

lange schnacken und Ärmel hochgekrempelt.

Frei nach Mahatma Gandi „Besitz belastet“ wurden

alle Busse dem Schrotthändler übergeben

und was sonst noch unnötig rumstand gleich

mit. Die Werkstatt gleich mit ausgemistet und

von unnötigem Ballast befreit. Kaum zu glauben

was man so alles sammelt. Hab noch alte Lichtmaschinen

gefunden die hatte ich schon damals

in Schenefeld nie gebraucht. Ja, und dann ist da

Schweren Herzens

Ein Wohnmobil in Hawaii macht absolut

keinen Sinn. Egal wie langsam du fährst, an

einem Tag ist man einmal rundum. Also fiel

auch hier die Entscheidung für den Verkauf. So

ganz einfach sollte das aber nicht sein. Damit

meine ich nicht den eigentlichen Verkauf. Wie

schon erwähnt ist mir bei dem Gedanken das

Herz schwer geworden. Wenn Du soviel Energie

natürlich noch unser Leuchtturmhaus und die

vielen Gästehäuser. Irgendwann mussten wir

auch da eine Entscheidung treffen. Vermieten

kam nicht in Frage und da wir bereits in Hawaii

ein schönes Haus gefunden hatten fiel es uns

nicht so schwer den Makler anzurufen. Das war ja

soweit auch kein Problem, nur ganz schwer ums

Herz wurde es mir beim Bus. Zuerst war der Plan

in Hawaii wieder selbst ein Haus hinzuzimmern

und bis das fertig ist, einfach solange im Bus

wohnen. Da ich ja mindestens 123 Jahre alt werde

habe ich zeitlich ja noch Luft nach oben, aber

dann hat letztlich doch die Vernunft gesiegt.

und Zeit in so ein Projekt gesteckt hast und

eigentlich genau das die Art ist wie du Urlaub

machen willst, dann fällt es verdammt schwer

alles aufzugeben. Es ist aber auch keine Lösung

den treuen Kameraden im Vorgarten stehen zu

haben um dann doch nicht losfahren zu können.

Aber auch das hat sich dann ganz gut gelöst,

aber hierzu gleich mehr.

Teppich verlegen hält voll auf.

Recycling neu gedacht

Nach der Probefahrt war mal wieder was

undicht. Hab aber keine Zeit mehr. Da muss

eine schnelle und unkonventionelle Lösung

her. Da bieg ich mir einfach eine kleine

Ölwanne zurecht und hänge sie mit einer

Kette auf. Zum Patent wird’s nicht reichen

aber besser als die Landschaft versaut.

Außerdem kann ich das Öl so einfach wieder

oben einfüllen.


ALLES ANDERS ALS GEPLANT! | NEUIGKEITEN VON KONNY REIMANN 55

Deutschland wir kommen

Als nächstes stand nun erst einmal die Europatournee

auf dem Plan. Die Idee entstand vor

vielen Jahren in unserer Hafenkneipe. Lange

bevor es den Bus überhaupt gab mit dem nun

die Reise starten sollte. Dass es tatsächlich

klappen könnte hatten wir zwar gehofft, aber

dass es wirklich klappen sollte war natürlich

absolut genial. Zeitlich hatten wir es so

geplant, dass wir mit unserem Gefährt auf

dem Caravan Salon in Düsseldorf aufschlagen

und von dort aus dann gen Süden starten.

Die Idee war, noch einmal die alten Surfspots

abzugrasen und dort unser Lager aufschlagen

wo früher schon unser Zelt, oder später

das überladene Pickup-Wohnmobil, oder der

Airstream, unser amerikanischer Wohnwagen,

stand. Über Paris sollte es dann zurückgehen

um in Hamburg Zwischenstation zu machen.

Genau an meinem Geburtstag, und dazu noch

ein Runder. Mit Stolz auf die letzten 30 Jahre

zurück zu blicken und mal so ne richtige Fete

zu feiern. Wobei ich das mit der Fete selbst

so gar nicht geplant hatte. Das war Manu. Die

hat mir immer einen erzählt von „Da gehen

wir mal gemütlich essen und so“. Dabei hat

sie alle Kumpels und Weggefährten still und

leise nach Hamburg eingeladen. Das war ne

Überraschung und ein Fest das sag ich euch,

aber näher berichten werde ich hier an dieser

Stelle lieber nicht. Nur soviel, wer nicht dabei

war hat was verpasst.

Bevor es aber losgehen konnte musste der

Bus erst einmal aufs Schiff gewuchtet werden.

Das ist eigentlich kein so großes Problem, da

zwischen Bremen und der Ostküste der USA

ständig Schiffe unterwegs sind die ausschließlich

Fahrzeuge hin und her transportieren.

Als dann der Abfahrtstermin bedrohlich näher

rückte und ich meinen Bus kritisch begutachtete

wurde mir dann doch etwas mulmig. Ich

hatte ja versprochen unser Gefährt öffentlich

herzuzeigen. Soweit ich im Vorfeld wusste

sollte auf der Düsseldorfer Messe im Freigelände

abgesperrt werden und am ersten Wochenende

konnte jeder, der sich für unseren Bus interessierte,

alles aus nächster Nähe betrachten

und ich erzähl dann was dazu. Auch hatte

ich mir noch überlegt, dass wenn schon mal

einer extra kommt dann sollte der auch innen

gucken dürfen. Dazu musste ich aber den

Bus innen noch etwas aufhübschen. Also nix

wie zum Baumarkt und noch schnell ne dicke

Rolle Teppich gekauft und reingefrickelt. Das

ist auch wieder so ein Beispiel. Du glaubst,

das macht sich noch schnell vorm Mittag

und dann bist du 2 Tage beschäftigt. Sollte

ja aber auch gut aussehen. Insgeheim hatte

ich ja auch spekuliert den Bus in Deutschland

loszuschlagen und da ist immer besser wenn

die Braut etwas rausgeputzt ist. Durch das

Teppichprojekt wurde das Zeitfenster natürlich

noch knapper als es eh schon war.

Den Auspufftopf muss ich auch

noch ein wenig dicht machen.

Zweimal abgeschnitten

und immer noch zu kurz.

Hier schweiß ich mal

lieber noch was an.


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NEUIGKEITEN VON KONNY REIMANN | ALLES ANDERS ALS GEPLANT!

Die Zeit wird knapp

Die Uhr passt leider nur quer rein.

Muss man halt etwas mitdenken beim ablesen.

Nur noch ein Tag bis zur Abfahrt und die

Uhr sollte noch im Armaturenbrett eingebaut

werden, wie auch das „Konny-GPS“. Die Uhr

passte auf die schnelle leider nur quer in den

Ausschnitt was zur Folge hatte das 9 Uhr

oben war. Wenn der Käufer vom Bus da was

verwechselt ist er halt 3 Stunden früher da als

gedacht. Ist ja nicht ganz so schlimm. Dann

fehlte jetzt nur noch das Navigationsgerät. Mit

Satellitennavigation hat mein System aber nix

zu tun. Ich schwör auf Hanseatische Technik

und einem alten Seemann reicht ein Kompass.

Wenn die Richtung stimmt dann kann ja eigentlich

nicht viel passieren und wenn doch dann

frag ich halt einen Eingeborenen. Also noch

schnell einen Kasten um den ollen Kompass

gebaut, frei nach dem Leitspruch aller die in

Zeitnot sind: „Schaum und Silikon ersetzt die

Präzision“. Teppich drumrum und eingepasst

das gute Stück. Fertig. Es konnte losgehen.

Unser Bus sticht in See

Nun musste der Bus nur noch zum Hafen

gebracht werden. Von uns aus ist das an einem

Tag gut zu schaffen also kein Problem. Was

nicht so ganz optimal ist, dass irgendwelche

Hafenarbeiter dafür zuständig sind den Bus aufs

Schiff zu fahren. Da auch während der Überfahrt

der Zugang zum Fahrzeug gewährleistet

sein muss ist man somit auch verpflichtet den

Schlüssel beim Spediteur abzugeben. Dabei

hatte ich kein gutes Gefühl und das sollte sich

dann auch bestätigen. Es blieb aber nicht viel

Zeit sich Gedanken zu machen. Schnell noch

einen Zettel an die Scheibe geklebt wie das

Teil zu starten ist und wo es wieder ausgeht

und weg war unser Kamerad. Es sollten ganze 4

Wochen vergehen bis er in Bremen ankommen

sollte und dort wollten wir ihn auch persönlich

in Empfang nehmen.

Das ist übrigens mein Navi. Funktioniert

ohne Strom und braucht keinen Satellit.

Mit der alten Gurke ging’s vom Hotel zur Messe

Und dann war die Messe eröffnet.

Besucher begrüßen und ab geht die Post.

War ganz schön viel los,

aber jeder hat sein Autogramm erhalten.


ALLES ANDERS ALS GEPLANT! | NEUIGKEITEN VON KONNY REIMANN 57

Was für eine Überraschung

Uns wurde aber in der Zwischenzeit auch

nicht langweilig. Es fing ordentlich an zu regnen

und da es nicht aufhören wollte ist der See

etwas übergelaufen und unsere Hafenkneipe

abgesoffen. Das war nicht das erste Mal und so

waren wir relativ entspannt. Irgendwann geht

Die Reimanns im TV

Im Frühjahr beginnt die nächste Staffel.

Genaue Sendedaten unter:

www.konny-island.com

es ja wieder zurück das Wasser und außerdem

haben wir für diesen Fall ein Kanu. Damit

sammeln wir einfach unsere Utensilien wieder

ein. Haben auch alles wieder gefunden nur

unser Drehkicker ist nicht mehr aufgetaucht.

Der stand neben der Kneipe und jetzt ist er

weg. Das Klavier war aber noch da, spielte nur

etwas verstimmt. Bis dann alles soweit wieder

in Ordnung gebracht war ging es dann auch

schon los. Ab in den Flieger und dem Bus

hinterher nach „good old germany“.

Tja und was soll ich sagen. Ein mulmiges

Gefühl hatte ich ja schon und leider sollte sich

das bestätigen. Zur Sicherheit hatte ich bereits

die Kofferklappen abschließbar gemacht aber

mehr war nicht erlaubt. Jedenfalls waren wir

grade angekommen und schon gab’s Ärger. Der

Bus war ausgeräumt. Diebe und Stehler hatten

sich bedient. Das Ceranfeld war verschwunden,

ebenso wie die Rückfahrkamera und alles

was sonst nicht Niet- und Nagelfest war. Wir

waren richtig sauer. Es ist eigentlich weniger

der finanzielle Schaden als das unangenehme

Gefühl das irgendwelche schmierigen Gesellen

in deinen Sachen rumgewühlt haben. Aber was

sollten wir machen. Klar, Anzeige erstatten,

aber das da nicht viel dabei rauskommt war

fast abzusehen. Was unser Glück war, dass

eine der ersten Stationen auf unserer Tour der

Caravan Salon war. Hier gibt es ja alles was

wir verbaut hatten, und gleich am ersten Tag

wurden wir fündig. Alles wurde komplettiert

und nachdem wir auf unserem Standplatz im

Freigelände Position bezogen hatten konnte

es losgehen.

Kulisse wurde aufgefahren, das Wetter war

optimal und so war immer richtig viel los. Uns

hat es Spaß gemacht und wir hoffen denen die

dabei waren auch.

Was ich noch sagen wollte

Den Bus hab ich übrigens verkauft. Aber

das ist eine andere Geschichte. Hab jetzt

keine Zeit mehr. Muss packen für Hawaii.

Ihr könnt ja auch schon mal gucken im TV,

oder eben auf’s nächste Bordbuch warten.

Ich hab da nämlich wieder eine Idee. Ihr

wisst ja „Einmal Camper immer Camper“.

Macht’s gut

Euer Konny

Auch die ganz kleinen Fans …

… während die Eltern den Bus erkundet haben.


38

NEUIGKEITEN VON KONNY REIMANN | AM ENDE WIRD ALLES GUT!


AM ENDE WIRD ALLES GUT! | NEUIGKEITEN VON KONNY REIMANN 39

Am Ende wird alles gut!

Manchmal folgen im Leben die Dinge einem ganz natürlichen Lauf. Was vorher nicht geplant

war, ist im Nachhinein betrachtet eine logische Konsequenz. Die Reimanns sind

ausgewandert und Meister Konny hat in seiner Wahlheimat das gemacht, was auch schon in

Deutschland sein großes Hobby war. Er hat solange gebastelt, bis am Ende ein Reisemobil

rausgekommen ist. Wie befürchtet ging natürlich nicht alles ganz glatt. Der erste Überlandbus,

der ausgebaut wurde, hat bei einer missglückten Abschlepp-Aktion die Ohren angelegt und

wurde durch einen Nachfolger ersetzt. Konny hat aber auch hier das gemacht was er außer

basteln gut kann. Umziehen. Kurzerhand wurde einfach das verbaute Material vom einen

Greyhound im Nächsten verbaut. Da der genauso mächtig war wie sein Vorgänger, musste

wenigstens nur die Inneneinrichtung etwas an die neue Dachform angepasst werden. Wie

jeder Bastler hat sich natürlich auch Konny diesmal wieder zeitlich komplett verschätzt. Im

letzten Bordbuch hat er hierfür seine eigenen Irrtümer verfasst. Da wir diese so

treffend fanden möchten wir sie hier nochmal abdrucken.

• Bis zum Urlaub sind wir locker fertig

• Das mach ich mal schnell am Samstag

• Überladen ist der niemals

• Wenn ich damit fertig bin ist es nicht mehr viel

• Das wird schon halten

• Da klappert nix

• Ich brauch so gut wie nix an Strom

• So komm ich locker durch den TÜV

• Das passt auf jeden Fall

• Ich mach die Hose nicht dreckig, ich guck nur schnell was nach

Aber es hat dann ja doch noch einigermaßen rechtzeitig geklappt. Die Reimanns haben den

Bus zum nächsten Hafen gebracht, um ihn nach einigen Wochen in Bremerhaven wieder in

Empfang zu nehmen. Dass er ausgeräubert war hat Konny im letzten Bordbuch schon erzählt

und auch, dass er sein fehlendes Material mühsam auf dem Caravan-Salon in Düsseldorf

wieder zusammen gesammelt hat. Auf der einen Seite Pech, aber wie so oft hat ja irgendwie

doch alles sein Gutes. Als er am Stand von FrankanaFreiko das Campinggestühl abholte, lief

ihm zeitgleich Geschäftsführer Klaus Büttner über den Weg. Konny erzählte von seiner bevorstehenden

Europatour und nahm den „Klaus“ gleich mal mit um ihm seinen Reisegefährten

persönlich vorzuführen. Genaues wissen wir hier in der Redaktion auch nicht, aber das Reisefahrzeug

der Reimanns scheint einen größeren Eindruck hinterlassen zu haben und so nahm

die Geschichte eben ihren natürlichen Lauf, aber das soll Konny lieber selbst erzählen …

i

Konny Reimann

baut sein Traum-Mobil

Die Geschichte vom Ausbau

des alten Greyhound-Busses

zum XXL-Wohnmobil können

Sie online im Internet

nachlesen unter:

www.das-bordbuch.de


40

NEUIGKEITEN VON KONNY REIMANN | AM ENDE WIRD ALLES GUT!

Auf dem Caravan Salon in Düsseldorf war richtig was los

Wir sind angekommen

So, jetzt sind wir wieder zurück auf unserer

Insel und ich kann Euch berichten was alles

passiert ist im letzten Jahr. Wer aufmerksam

im letzten Bordbuch gelesen hat oder auf dem

Caravan Salon in Düsseldorf war, der kennt

ja schon mal einen Teil der Geschichte. Hier

waren wir nämlich mit der ganzen Familie und

hatten am ersten Wochenende bei schönstem

Wetter unseren Bus hergezeigt. Jeder der

wollte, durfte auch mal reinschauen und wer

noch etwas länger geblieben ist, hat auch

erfahren was bei der Anreise passiert ist und,

dass wir mit unserem Ungetüm, direkt hier

von Düsseldorf aus, unsere Europatour starten.

Für alle die nicht da waren, hier nochmal die

Kurzfassung der – na sagen wir mal – turbulenten

Anreise. Bin da ja jetzt wieder

etwas entspannter, aber als wir den Bus in

Bremerhaven abgeholt hatten war ich alles

andere als entspannt. Der Bus war ausgeräubert

worden und so war die Stimmung erstmal

etwas getrübt. Klar habe ich mich geärgert.

Da bauste dir mit viel Mühe nen ollen Reisebus

um, bringst den zum Hafen und wenn du

ihn auf der anderen Ozeanseite abholst fehlt

die Hälfte. Ich frag euch, was macht jemand

mit einem Bildschirm für ne Rückfahrkamera?

Wenn die Schlaumeier hinten auch die Kamera

dazu abmontiert hätten, dann hätte das Ganze

ja noch wenigstens etwas Sinn gemacht, aber

so? Vermute mal, die Schwachköpfe haben

gedacht es handelt sich um einen TV-Monitor

oder ein Navi. Wenn die genau geschaut

hätten wäre ihnen aufgefallen, dass ich nur

nach Kompass fahre. Meinen alten Seemannskompass

hatte ich nämlich mittig auf’s Armaturenbrett

geschraubt. Den haben die Landratten

aber glücklicherweise nicht haben wollen.

Wahrscheinlich sieht der nicht modern genug

aus.

Ihr merkt schon, so ganz bin

ich doch noch nicht drüber weg.

Vor der Abreise habe ich noch alles

schön gemacht, ordentlich vermessen …

… und den Teppich reingelegt.

Meinen Navi und die Klimanlage

wollte keiner haben


AM ENDE WIRD ALLES GUT! | NEUIGKEITEN VON KONNY REIMANN 41

Anreise mit Hindernissen

Das Ganze ging aber glücklicherweise doch

noch gut aus und vielleicht war das auch mit

der Grund, warum ich den Bus verkaufen konnte.

Aber dazu kommen wir gleich noch. Man

hört ja auch immer wieder, dass grade beim

Verschiffen immer was fehlt. Bei einer Überfahrt

im Mittelmeer ist das kein Problem. Da fährst

du deinen Reisegefährten einfach aufs Schiff,

schließt ab und bei Ankunft geht’s wieder

runter vom Boot und gut is. Beim Transport

in einen anderen Kontinent ist das aber nicht

ganz so einfach. Da musst du alle Schlüssel

im Hafen abgeben und offiziell dürfen auch

keine persönlichen Gegenstände im Fahrzeug

verbleiben. Wobei, ich glaube letzteres ist

eher eine Sicherheitsmaßnahme der Reederei.

Die wissen ganz genau, dass immer mal

wieder was fehlt und um dem späteren Ärger

aus dem Weg zu gehen, darfste halt offiziell

gar nix mitnehmen. Wie schon erwähnt, wenn

du da am Hafenbüro ankommst ist nix mehr

mit Kontrolle. Es ist nicht mal erlaubt das

Fahrzeug selbst ins Schiff zu fahren und offiziell

darf auch nicht viel Sprit im Tank sein.

Das ist bei mir aber kein Problem gewesen.

Da die Tankanzeige sowieso noch nie funktioniert

hat, steht die praktisch immer auf

weniger als Null. Zur Sicherheit habe ich aber

mal einen großen Zettel an die Scheibe geklebt

wie der Bus zu starten ist und auch beschrieben

Langweilig kann jeder

Die Dschungelbar

ist eröffnet

Im letzten Bordbuch hatte ich Euch berichtet,

dass uns die Hafenkneipe kurz vor der Abreise

nach „good old Germany“ mal wieder abgesoffen

ist. Hat mich echt genervt. Das Problem

war, dass der Wasserpegel an unserem

ehemaligen See auch schlagartig – praktisch

über Nacht – steigen konnte. Es musste nur

irgendwo weiter weg regnen und schon lief

der See über. Da guckte ich morgens bei

strahlendem Sonnenschein von meinem

Leuchtturm runter auf den See und entdeckte

unseren dahin treibenden Kühlschrank. Da

wusste ich zum einen, dass der Wasserspiegel

bis zum Dach der Kneipe reicht und zum anderen,

dass ich gestern Abend vergessen hatte

die Tür zur Hafenkneipe zuzumachen. Durch

die hat’s dann nämlich den Kühlschrank in

die Freiheit getrieben. Also mal wieder das

Kanu flottmachen und Material einsammeln.

Aber das ist ja alles Geschichte. Nach unserem

Umzug nach Hawaii war mir jedenfalls ganz

schnell klar, dass ich uns wieder was in die

Landschaft zimmern muss. Eine Hafenkneipe

macht ja aber nur Sinn, wenn auch irgendwie

Wasser zu sehen ist. Wasser is aber nich und

so wurde die neue Versammlungsstätte zur

„Dschungelbar“ erklärt. Optisch aber schon

angelehnt an den berühmten Vorgänger.

Hab auch die ollen Schilder und allen Krimskrams

abgeschraubt, den mir die Leute über

die Jahre mitgebracht oder geschickt hatten

und hier wieder ordentlich montiert. Hatte

aber leider auch wieder ein kleines Problem

bei meiner Konstruktion. Wie fast immer

war mal wieder Zeitdruck angesagt.

Unsere Tochter wollte heiraten und so

blieben nur knappe 6 Wochen um die

Dschungelbar zu bauen. Jedenfalls, im

Eifer des Gefechtes hatte ich die fette

Unterkonstruktion mit einer müden Spax

Schraube kurz vor Feierabend mal so

provisorisch zusammen geschraubt. Dass ich

die restlichen Schrauben am nächsten

Tag vergessen hatte, merkte ich dann

aber leider erst, als der Aufbau immer

schwerer wurde und sich die komplette

Dschungelbar in Richtung Tal geneigt hat.

Jetzt ist aber alles gut. Wäre ja auch

langweilig, wenn alles klappt wie geplant.


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NEUIGKEITEN VON KONNY REIMANN | AM ENDE WIRD ALLES GUT!

wie die Möhre wieder zum Stillstand gebracht

wird. Original ist an meinem System nämlich

nix mehr. Da der Bus beim Kauf zwar zu starten

war, aber der Motor nicht mehr zum Stillstand

gebracht werden konnte, musste ich ein klein

wenig basteln. Um Kosten zu sparen hab ich

dann einfach vorhandene Schalter verwendet.

Während der Startknopf noch relativ einfach zu

finden ist, geht die Kiste aber nur aus wenn der

Schalter fürs Fernlicht betätigt wird. Eigentlich

ganz einfach, muss man nur wissen. Welch

Wunder, das haben die Strategen ja irgendwie

hinbekommen. Wenn auch nicht ganz komplett,

aber immerhin stand er nach unserer Ankunft

in Bremerhaven wieder auf festem Boden.

Auf der Fahrt zum Hafen war noch alles super und komplett

Damit alle durchblicken hab ich mal lieber einen Zettel an die Scheibe geklebt

Dein Freund und Helfer

Wie dem auch sei, die erste Fahrt ging dann

jedenfalls nicht wie geplant gen Düsseldorf zur

Messe, sondern erst einmal zur Schadensaufnahme.

Als Hamburger habe ich kurzerhand beschlossen

einen kleinen Umweg zu machen und

meiner alten Heimatstadt einen Besuch abzustatten.

Vielleicht war es aber keine ganz so gute

Idee die Davidwache auf dem Kiez anzusteuern

um dort mein Leid zu klagen. Das Problem

ist, in den USA fällt es gar nicht auf wie

riesig so ein Überlandbus eigentlich ist. Selbst

in Städten hast du keine Probleme damit rumzufahren.

Da gibt es sogar Parkplätze für so

ganz große Brummer. Was immer geht ist beim

Wal-Mart parken. Den gibt’s überall und – mal

ein Tipp am Rande – hier kannst du für lau

und ganz offiziell eine Nacht stehenbleiben.

Zugegeben, das ist jetzt nicht so unser Ding,

aber wenn’s mal spät wird und es nicht anders

geht, muss man nicht lange nach einem Stellplatz

suchen. Was ich aber eigentlich sagen

will, vor der Davidwache in Hamburg ist nicht

ganz soviel Platz. Was noch erschwerend hinzu

kam – aber das hatte ich vorher auch nicht so

ganz genau überlegt – war die Aufschrift auf

unserem Gefährt. Ursprünglich war das ja mal

ein Überlandbus und danach Tourbus von Bill

Pinkney. Die alten Haudegen unter uns kennen

Mein Glücksbringer hat versagt

seine alte Truppe „The Drifters“ und das hatten

die dann großspurig auch auf ihren Bus gemalt.

Diese Typen kennt in USA fast jeder und bevor

ich an jeder Ecke für einen Jodelbruder

Autogramme geben muss, habe ich kurzerhand

„The Reimann’s“ drüber gepinselt. Problem

dabei, den Pinkney kennen in Hamburg nur

die ganz alten Zeitgenossen, aber wir hatten

dagegen unterschätzt wieviel Leute uns hier

in Deutschland in der Zwischenzeit kennen.

Jedenfalls war erstmal die Davidwache zugeparkt

und musste absperrt werden und wer

uns nicht sofort erkannte musste eigentlich

nur lesen können.

Unter uns gesagt,

da war auf der Reeperbahn mal

wieder ganz schön was los.


AM ENDE WIRD ALLES GUT! | NEUIGKEITEN VON KONNY REIMANN 43

Ist halt doch ziemlich lang unser Bus

Vorher …

Endlich geht’s los

Irgendwann sind wir dann aber doch in

Richtung Düsseldorf aufgebrochen. Auf der

Fahrt gen Süden hat’s dann erstmal ordentlich

geschifft. Da es in Texas so gut wie nie regnet

bzw. wir scheinbar nie unterwegs gewesen sind

wenn welcher war, wusste ich auch nicht, dass

die Scheibenwischer nicht ganz so prächtig

funktionieren. Während der Fahrt gingen die

mit Luftdruck angetrieben Motoren zwar noch,

aber je geringer die Drehzahl umso kleiner

wurde deren Schlagzahl. Mit dem traurigen Er-

gebnis, dass im Leerlauf die Wischer komplett

stehen geblieben sind. Das war aber gar nicht

so schlimm, da vermutlich nie einer die Original-Wischergummis

von 1979 (in dem Jahr wurde

das Fahrzeug gebaut) ausgetauscht hat und

diese Hartgummiteile auch bei Volllast eigentlich

gar kein Wasser verdrängt haben.

Wir kamen jedenfalls im Blindflug bei strömendem

Regen auf dem Messegelände an und alle

dachten, dass die Präsentation unseres Wohnmobils

eine ziemlich feuchte Angelegenheit wird.

… und Nachher

Dem war aber dann doch nicht so und nachdem

wir noch am Abend im strömenden Regen die

Deko drapiert und den Bus im Freigelände in

Position gestellt hatten, wurden wir am ganzen

Wochenende mit Sonne belohnt. Jetzt konnten

wir auch endlich den Bus herzeigen, der bisher

immer nur im Bordbuch zu sehen war. Mich hat’s

dann aber doch gewundert, wieviel Besucher

sich für einen solchen Trümmer interessieren.

Wir haben dann ja auch was dazu erzählt,

aber die Schlange vorm Bus war schon mehr

als beachtlich.

Mich hat’s gefreut, war ja

auch verdammt viel Arbeit.

Ganz schön eng auf dem Messegelände

oder vielleicht ist der Bus etwas zu sperrig?


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NEUIGKEITEN VON KONNY REIMANN | AM ENDE WIRD ALLES GUT!

Ein Treffen mit Folgen

Apropos Arbeit. Noch bevor am Morgen die

Messe anging, musste ich ja erstmal das entwendete

Material wieder neu beschaffen. Sieht

ja auch blöd aus, wenn in der Arbeitsplatte

nur ein Loch und nix zum Kochen ist. Das hat

dann auch ganz gut geklappt und bei meiner

Suche lief mir zufällig der Geschäftsführer

von FrankanaFreiko, Klaus Büttner, über den

Weg. Den kannte ich schon von der CMT in

Stuttgart, wo ich für’s Bordbuch interviewt

wurde und danach an deren Stand Autogramme

gegeben hatte. Jedenfalls hab ich dem erstmal

mein Leid geklagt, wieviel miese Gestalten es

auf der Welt gibt. Dann habe ich ihm noch einen

Campingtisch mit 4 passenden Stühlen abgeschwatzt.

Da er mir geholfen hat die fette

Beute auch noch zum Bus zu buckeln, hab ich

ihm dann bei der Gelegenheit gleich mal den

Bus vorgeführt. Ich hab keine Ahnung, ob er

sich dabei schon Gedanken gemacht hat den

Bus zu kaufen, aber ich hatte den Eindruck,

dass er doch ziemlich beeindruckt war. Ist ja

aber auch ein Blickfang mit seinen verchromten

Stoßstangen und der rundum Alubeplankung.

Dieses Treffen bleibt

nicht ohne Folgen

Der Bus wird besichtigt

Konny will es sich noch überlegen, aber wenn, dann

will Klaus Büttner den Bus für FrankanaFreiko haben

Nicht nur der geliebte Bus, auch

Haus und Hof werden verkauft

Auch unsere Tiere müssen in

gute Hände abgegeben werden

Das war nicht einfach für mich

Hier in Deutschland wirkt der Bus auch

nochmal viel mächtiger als in den USA, wo

schonmal grundsätzlich alle Fahrzeuge etwas

größer ausfallen. Egal, ich hab jedenfalls dem

Klaus erzählt, dass ich mich wohl schweren

Herzens von meinem Baby trennen muss. Wer

im letzten Jahr die Sendung zufällig im TV

gesehen hat, wie wir auf der Messe waren und

anschließend dann auf unsrer Europatour, der

konnte mitverfolgen wie schwer es mir fiel

mein Reisemobil verkaufen zu müssen. Es war

auch wirklich so. Nachdem die Entscheidung

gefallen war Texas zu verlassen und in Hawaii

heimisch zu werden war klar, dass nicht nur

Haus und Hof verkauft werden müssen, sondern

auch der Bus. Obwohl ich letztendlich in das

Aber der muss natürlich

mit nach Hawaii

Leuchtturmprojekt mit unsrem Wohnhaus weitaus

mehr Zeit und Energie reingesteckt hatte,

fiel es mir leichter mich davon zu trennen. Ich

hab während der Tour hin und her überlegt,

wie es gehen könnte den Bus weiterhin zu

nutzen. Ich hatte es im letzten Bordbuch aber

bereits erwähnt.

Hawaii damit zu umrunden macht

absolut keinen Sinn, da du abends einmal

rum und wieder zuhause bist.


AM ENDE WIRD ALLES GUT! | NEUIGKEITEN VON KONNY REIMANN 45

1996: So ein Pickup ist schon praktisch – mit der

Wohnkabine huckepack gings auf große Fahrt.

1995: Der Beginn der großen Leidenschaft:

Zelten in Südfrankreich

1997: Happy Birthday ! – Janina feiert ihren

Geburtstag im Uraub in der Wohnkabine

2002: Unterwegs mit Pickup und großem Wohnwagen

– erster Familienurlaub in den USA

1998: Urlaub mit Hund Murphy und dem

„Airstream“ am Strand von Dänemark

Fotos: © Manuela Reimann

Der „Airstream“ sieht nicht nur von außen gut aus !

Ein kleiner Rückblick

Aber es standen ja auch erstmal das Messe-

Wochenende und die dann beginnende Tour an.

Darauf hatten wir uns alle besonders gefreut.

Abgesehen von unserm Hund „Phoebie“ war die

ganze Familie mitgekommen. Etwas wehmütig

war uns aber schon, denn es war allen klar, dass

es in dieser Konstellation die wahrscheinlich

letzte gemeinsame Reise im Camper sein wird.

In einer früheren Ausgabe vom Bordbuch (Anm.

der Redaktion: Bordbuch 2011) hab ich euch

Bilder gezeigt und berichtet wie alles begann. In

den frühen 90er Jahren mit Pickup und Zelt,

dann hab ich für das Fahrzeug eine Aufsetzkabine

gezimmert und so ging es weiter mit Wohnwagen

und dann noch der Airstream, bis die Auswanderpläne

umgesetzt wurden. Aber wie es halt

so ist. Wer einmal den Campervirus hat, der

bleibt auch dabei.

Gib mir das schönste Hotel,

ich wohn lieber irgendwo draußen in

der Pampa und werf den Grill an.


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NEUIGKEITEN VON KONNY REIMANN | AM ENDE WIRD ALLES GUT!

Jungs kommt rein – euer Bus ist da!

Das haben wir natürlich auf unserer Tour

durch Europa dann auch gemacht. Gegrillt, alte

Kumpels besucht und die ollen Kamellen von

alten Zeiten wieder hervor geholt. War auch

diesmal wieder klasse so unterwegs zu sein.

Mal sehen wie es weitergeht. Ideen habe ich ja

noch genug, zur Zeit aber leider keinen treuen

Reisekameraden mehr. Irgendwo unterwegs

haben wir dann doch die finale Entscheidung

getroffen den Bus abzugeben. Schweren Herzens

fiel die Entscheidung mehr aus Vernunft

Eine letzte Runde im geliebten Bus

Irgendwas geht immer

– was nicht so meine Stärke ist – als aus Überzeugung.

Ich wollte aber auch nicht, dass der

mit viel Aufwand ausgebaute Überlandbus an

irgendeinen Höcker geht, der meine schönen

Täfelbretter mit Folie überklebt und auf dem

Jahrmarkt Bratwürste daraus verkauft. Also rief

ich kurzerhand den Klaus von FrankanaFreiko

an, um ihm mitzuteilen, dass er ab jetzt stolzer

Besitzer eines ziemlich großen Reisemobils ist.

Er hatte mir auf der Messe in Düsseldorf schon

gesagt, dass, wenn ich den Bus abgeben sollte,

er Interesse hätte diesen so zu belassen wie

er ist, um ihn – praktisch im Originalzustand

– seinen Kunden zu zeigen. Ich glaube er hat

damit zwar nicht gerade das neueste Fahrzeug

auf seinem Firmengelände stehen, aber die

verbaute Technik ist absolut auf dem neuesten

Stand. Wer mal in der Nähe von Marktbreit ist,

der kann auch mal vorbeifahren und mit etwas

Glück mein Machwerk begutachten.

Aber immer schön beim

Reingehen die Schuhe ausziehen

und nix abschrauben.

Sonst gibt’s Ärger mit dem Meister.

Endlich geht’s los – Die erste Fahrt

Immer locker bleiben Jungs


AM ENDE WIRD ALLES GUT! | NEUIGKEITEN VON KONNY REIMANN 47

Ende gut – Alles gut

Der Abschied fällt schwer – aber der Bus ist in guten Händen

Die Reimanns im TV

Im Frühjahr beginnt die nächste Staffel.

Genaue Sendedaten unter:

www.konny-island.com

Der von Konny ausgebaute Bus wird an

FrankanaFreiko übergeben.

Eigentlich hätten sie ihn lieber behalten

und je näher der Tag der Übergabe kam, umso

schwieriger fiel den Reimann’s der Abschied.

Man sah es den beiden an, dass es nicht einfach

war den treuen Kameraden so im Stich

zu lassen. Klaus Büttner, Geschäftsführer von

FrankanaFreiko versicherte zwar, dass das

Fahrzeug bei ihnen in guten Händen sei, aber

das tröstete den Meister nicht allzu sehr. War

halt schon ein Haufen Arbeit – betonte er

im Interview – und eigentlich ist er genauso

geworden wie ich mir mein Reisemobil immer

vorgestellt habe! Aber pragmatisch wie wir

ihn kennen meinte er auch „Bringt ja nix.

Mitnehmen nach Hawaii um Geranien drumrum

zu pflanzen kann’s ja auch nicht sein“.

Und wo er recht hat, hat er recht. Einige

Abenteuer haben die Reimann´s mit ihrem Bus

erlebt und viele Meilen in USA und zusätzliche

Kilometer in Europa auf ihrer letzten Reise

abgespult. Und jetzt war es soweit. Der Bus mit

dem Meister persönlich am Steuerrad bog auf

das Firmengelände von FrankanaFreiko, den

Hauptsitz der Firma im fränkischen Gollhofen,

ein. Eigentlich ist die Einfahrt nicht gerade

klein, aber es gab sogleich kritische Stimmen

die beschworen, dass der nicht rumkommt.

Aber punktgenau und leichtfüßig zirkelte

Konny seinen Gefährten auf das Firmengelände.

Wir glauben, in diesem Moment wurde vielen

erst klar wie lang 12 Meter sind. Wir vom

Bordbuch kennen den Bus seit langem und waren

immer wieder in Texas und haben die ganzen

Ausbauschritte mit verfolgt. Uns war klar, in

Deutschland kommt der auf fast keinen Campingplatz

und dies realisierten in diesem Moment auch

die neuen Eigentümer. Große Urlaubsreisen sind

aber auch gar nicht geplant. FrankanaFreiko

will den Bus seinen Kunden zeigen. Zum einen,

weil darin fast alles verbaut ist was technisch

geht und zum anderen, weil es eben der Konny-

Bus ist. Ungewöhnlich wie der Meister selbst.

Überzeugen Sie sich doch einmal selbst! Auf

der Seite 213 finden Sie die Adressen, der diesjährigen

Konnybus-Tour, oder besuchen Sie den

Greyhound in seinem Heimathafen Marktbreit!

Was ich noch sagen wollte

Schon im letzten Jahr habe ich angekündigt,

dass es weitergeht mit dem Reisen

auf Achse. Die Idee steht, aber leider

kann bzw. darf ich noch nix verraten. Die

Fernsehfuzzis reagieren da ziemlich allergisch.

Aber ihr könnt sicher sein. So schnell

werdet ihr mich nicht los.

Euer Konny

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