MAGAZIN - Grüner Kreis

grünerkreisSport
Die sportlich-körperliche Ausbildung und
Betätigung im „Grünen Kreis“ stellt eine der
Säulen im System der Suchtbehandlung dar.
Als Vervollständigung und Ergänzung von
Psycho- bzw. Arbeitstherapie und medizinischer
Behandlung fügt sich der Sport im
Rahmen der aktiven Freizeitgestaltung in
das Tagesprogramm ein.
Im Rahmen der Therapie nehmen PatientInnen
auch immer wieder an Wettkämpfen, die sich
vorwiegend im läuferischen und fußballerischen
Kontext abspielen, teil. So genannte
Hofturniere sind vereinsinterne Fußballmeisterschaften
in der Halle und im Freien. Alle
Einrichtungen stellen Mannschaften und
spielen um den Sieg im Vergleichskampf. Das
alljährliche, internationale Turnier „Fußball
ohne Drogen-Cup“, das unter Einbeziehung
von Teams aus Suchtrehabilitationsinstitutionen
verschiedener europäischer Länder
stattfindet, ist einer der Höhepunkte im
Sportsektor.
Aus pädagogischer Sicht ist das soziale Lernen
im Rahmen von Mannschaftssportarten
besonders interessant. Der Umgang in einem
sozialen Gruppengefüge, in dem Interaktion
und Kommunikation im Fokus stehen, zeigt
das Potenzial von Sport im Zusammenhang
mit der Therapie. Der Umgang mit Emotionen
und die daraus hervorgehenden Strategien in
einem Rahmen gebenden Regelwerk stellt für
die TeilnehmerInnen eine der Herausforderungen
in der Entwicklung von „mentalem
Selbstmanagement“ dar.
20 sommer 2009
Der Wert der sportlichen Belastung im Überwinden
von körperlichen und psychischen
Hürden, wie z.B. Müdigkeit, Erschöpfung
oder Schmerzen, kann eine positive Übertragung
in den Alltag bedeuten. Für suchtkranke
Menschen stellt das Meistern von solchen
Schwierigkeiten eine Chance auf dem Weg zur
Rehabilitation dar. Die Bedeutung des Laufes
beispielsweise ist unter anderem in der Wechselwirkung
von Anspannung – Entspannung,
Anstrengung – Ruhe anzusiedeln. Das Lernen
über körperliche Belastung, Mechanismen der
psycho-physischen Regulation auszulösen, ist
eines der dominanten Merkmale des Sports und
des Laufsports im Besonderem. Das „Einschleifen“
und Speichern von Bewegungsabläufen
dient dem Organismus zur Programmierung
und darüber hinaus zur Automatisierung der
Stoffwechselprozesse bei sportlicher Aktivität.
Unterbrochene oder „umgeleitete“ Hormonausschüttungen
können durch solch ein Regulativ
wieder aktiviert werden. Sport erhält im Prozess
der Gesundung, und hier im Besonderen
in der Suchtbehandlung im „Grünen Kreis“,
ganz klar einen hohen Stellenwert.
Lernen
über
den
Körper
(Sport)Pädagogik in der
Suchtbehandlung
Fußball und Laufen:
Das Lernen über
körperliche Belastung ist
ein dominantes Merkmal
von Sport.
TEXT: MAG. FABRIZIO SOMMAVILLA, SPORTPäDAGOGE,
JUGENDHAUS WALDHEIMAT
FOTOS: FUSSBALLTEAM „GRüNER KREIS“, ARCHIV
„GRüNER KREIS“
„HOFFUSSBALLTURNIER 2009“
Das „Hoffußballturnier 2009“ fand am 18.
Februar in der Sporthalle in Krumbach
statt. Acht Mannschaften nahmen an
der internen Meisterschaft des „Grünen
Kreises“ teil: Marienhof, Meierhof, Ettlhof,
Treinthof, Villa, Johnsdorf I und II
und Waldheimat. Es war ein spannender
Wettkampf. In den Gruppenspielen – es
gab zwei Gruppen mit jeweils vier Mannschaften
– wurden die Spiele für die
verschiedenen Platzierungen ermittelt.
Die meisten Aufeinandertreffen waren
sehr ausgewogen und umkämpft. Einem
spannenden Finale, in dem Johnsdorf I
gegen den Marienhof gewann, folgte
eine stimmungsvolle Abschlussfeier mit
Pokalübergabe.