Liebe Leserinnen und Leser - Landkreis Kaiserslautern
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leisen nach, <strong>und</strong> endlich sank ich zusammen. Ich konnte beim besten Willen<br />
keinen Schritt mehr tun. Den Sack warf ich von mir, <strong>und</strong> als ich hinschaute sah<br />
ich einen großen H<strong>und</strong> mit feurigen Augen daraufsitzen. Ich nahm meinen Stock<br />
<strong>und</strong> schlug nach dem Tier so gut ich konnte. Da wurde es immer größer. Ich<br />
machte mich auf <strong>und</strong> lief was die Beine noch hergeben konnten. Wer das war?<br />
Das war bestimmt der Schlapphut!“<br />
- Schon viel zu lange dauerte das Verbot der Obrigkeit in den Wäldern Laub zu<br />
holen. Den Kindsbachern war die Streu ausgegangen <strong>und</strong> ihr Vieh stand auf<br />
blankem Boden. „Wenn die es nicht erlauben, dann holen wir ohne Erlaubnis!“<br />
meinte ein Arbeiterbauer zu dem anderen. Er hatte schon einen günstigen Platz<br />
ausgek<strong>und</strong>schaftet. Dort in der „Biedenbach“ lag das Laub kniehoch, so dass<br />
man es nur aufzufassen brauchte. Das Zusammenrechen konnte man sich<br />
sparen. Also die Laubtücher herbei <strong>und</strong> des Nachts Laub gemacht. Kaum<br />
begannen sie mit der Arbeit, als plötzlich ein Sturm losbrach. In den Lüften<br />
heulte es, als sei der wilde Jäger unterwegs. Das war den beiden nun doch<br />
nicht einerlei. Nicht einmal die Tücher <strong>und</strong> Rechen nahmen sie mit, so sehr<br />
hatte ihnen der Schreck Beine gemacht. Der Schlapphut war schuld daran.<br />
- So mancher nächtliche Wanderer, der sich der Ortschaft Hauptstuhl näherte,<br />
konnte von diesem schrecklichen Erlebnis berichten: Der Schlapphut sprang<br />
ihnen auf den Rücken <strong>und</strong> lies sich von ihnen ein stückweit tragen. So heimlich<br />
wie er gekommen war, so heimlich war er wieder verschw<strong>und</strong>en. Die<br />
Hauptstuhler wussten, dass diese Wanderer kein reines Gewissen hatten.<br />
Man könnte noch viele Geschichten vom Schlapphut <strong>und</strong> seinen Taten erzählen,<br />
hätte man sie nur aufgeschrieben. So aber sind sie vergessen wie die Menschen<br />
seiner Zeit.<br />
Aus dem westpfälzischen Heimatlesebuch – Überschlagen - von Klaus Bach<br />
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Seniorenbrief des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Kaiserslautern</strong> 2011-2012