35 Jahre - PARK LINKS DER WESER eV
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Neue Flachwasserzonen an der Grollander Ochtum<br />
hafens erhielt sie ein einfaches,<br />
für den Hochwasserabfluss ausreichendes<br />
Trapezprofil ohne<br />
Bepflanzung der Randbereiche.<br />
Für den weiteren Verlauf zwischen<br />
Grolland und Huchting konnte eine<br />
Planung vorrangig nach ökolo-<br />
gischen und landschaftsgestalterischen<br />
Gesichtspunkten verwirk-<br />
licht werden. Es entstand ein<br />
stark mäandrierender Flusslauf mit<br />
Seitenarmen und weit vom Ufer<br />
abgerückten Deichen. Teilweise<br />
wurden Uferbereiche abgetragen,<br />
so dass sich breite Flachwasser-<br />
zonen und Außendeichsflächen mit<br />
hohem Grundwasserstand entwickeln<br />
konnten. Vorhandene Bäume<br />
und Gehölzgruppen blieben soweit<br />
wie möglich erhalten.<br />
Stark aufgelöste Uferstrukturen<br />
schufen eine lange Grenzlinie als<br />
künftige Röhrichtzone mit besonders<br />
reichhaltigem Arteninventar.<br />
Dazu wurden 5000 m 2 Röhricht-<br />
pflanzen aus dem zu verfüllenden<br />
alten Ochtumbett am Flughafen<br />
umgesetzt und rund 17.000 Bäume<br />
auf den Inseln und im Uferbereich<br />
neu gepflanzt.<br />
Neben den umfangreichen Erd-<br />
arbeiten an der neuen Ochtum<br />
mussten auch neue Brücken für<br />
die Kladdinger Straße, die Bahnstrecke<br />
Bremen-Oldenburg, den<br />
Wardamm sowie für drei kreuzende<br />
Wirtschaftswege erstellt werden.<br />
Ein umfangreiches neues Wegenetz<br />
auf den Deichen mit den notwendigen<br />
Anbindungen zu den Ortsteilen<br />
Grolland und Huchting sowie<br />
zu der Siedlung Stuhr wurde zum<br />
Erleben von Natur und Landschaft<br />
angelegt. Ausgenommen war und<br />
ist jedoch der Bereich nördlich des<br />
Wardammes. Dieses Gebiet wurde<br />
nicht für die Naherholung erschlos-<br />
sen, sondern bleibt ausschließlich<br />
der störungsfreien, ökologischen<br />
Entwicklung vorbehalten.<br />
Die Verlegung der Ochtum erfor-<br />
derte auch eine Änderung der Beund<br />
Entwässerung der vorhandenen<br />
Wiesenlandschaft. Neue Siele<br />
und Schöpfwerke wurden in den<br />
Ochtumdeichen gebaut. Ein Ver-<br />
bindungsgraben vor der Schwäbisch-Hall<br />
Siedlung sorgt dafür,<br />
dass auch Frischwasser in den<br />
ehemaligen Flussabschnitt, in die<br />
Grollander Ochtum gelangt. Zwei<br />
neue große Stauanlagen am Ende<br />
der Verlegungsstrecke und in der<br />
Grollander Ochtum erfüllen die Forderung<br />
des Naturschutzes, weitgehend<br />
einen Wasserstand in der<br />
Ochtum von NN +2,40 m zu halten.<br />
Beide Stauanlagen sind mit einem<br />
Fischpass und einer Bootsgasse<br />
ausgerüstet.<br />
Eine gute Baustellenlogistik und<br />
der trockene Sommer 1989 machten<br />
es möglich, dass das neue<br />
Flussbett mit seinen Inseln und<br />
Seitenarmen am 1. Dezember 1989<br />
fertiggestellt war. Anschließend<br />
konnte der alte Ochtumabschnitt<br />
vor dem Flughafen verfüllt werden,<br />
als Voraussetzung für die Erweite-<br />
rung der Sicherheitszone. Mit den<br />
restlichen Pflanzarbeiten und der<br />
Räumung der Baustelle im Herbst<br />
1990 waren auch die letzten Arbeiten<br />
zur Verlegung der Ochtum abgeschlossen.<br />
Die neu geschaffene<br />
Wasserfläche der Ochtum hat eine<br />
Größe von 275 000 m 2 .<br />
Heinrich Welke<br />
Für die fachliche Beratung hinsichtlich des<br />
Textteils zur Ochtumverlegung danken wir<br />
Herrn Dipl.-Ing. Chtistian Fischer vom damaligen<br />
Wasserwirtschaftamt<br />
Es ist geschafft: Gleich zwei Bagger geben<br />
dem Wasser im neuen Flussbett freien Lauf<br />
Rund eine Million Kubikmeter Erde<br />
mussten bewegt werden<br />
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