22.03.2023 Aufrufe

IWH Report 2014-2016

Der Jahresbericht des IWH für die Jahre 2014 bis 2016.

Der Jahresbericht des IWH für die Jahre 2014 bis 2016.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

22 23

Ulrich Milde:

Europa ächzt unter der Schuldenkrise, Großbritannien

will aus der EU austreten, es gibt viele geopolitische

Unsicherheiten. Das sind doch Top-Zeiten für

Wirtschaftswissenschaftler?

Reint E. Gropp:

Das stimmt. Wenn wir keine Probleme hätten, wäre

es nicht besonders spannend, dafür aber beruhigender.

Wir haben in der Tat so etwas wie das goldene Zeitalter

der Wirtschaftswissenschaften, weil wir seit über

zehn Jahren konstant im Krisenmodus sind.

UM: Macht Ihnen das Sorgen?

RG: Wir sollten uns schon Sorgen machen. Bis vor gut zehn Jahren hatte

ich das Gefühl, die Welt entwickelt sich in die richtige Richtung mit der

Deutschen Einheit, der europäischen Einigung und der Transformation

in Osteuropa.

UM: Und jetzt?

RG: Genau andersherum. Die EU desintegriert, der Euro wird infrage

gestellt, Russland und die Türkei werden von Politikern regiert, die,

gelinde gesagt, nicht unseren Vorstellungen von Demokratie

entsprechen, rechtsnationale Bewegungen haben

Zulauf, etwa die Front National in Frankreich, bei uns

die AfD. Jemand wie Donald Trump ist der Präsident

der USA …

UM: Woran liegt das?

RG: Es gibt unglaublich gute Gründe für die EU und

den Euro. Vor dem Hintergrund der europäischen Geschichte mit ihren

vielen Kriegen haben sich Frankreich und Deutschland verpflichtet

gefühlt, das zu ändern. Die EU ist das Ergebnis. Sie ist zugleich eine

Es gibt unglaublich gute Gründe

für die EU und den Euro.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!