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gemeint und sich nur in der Lagebestimmung<br />

mächtig vertan? Doch diese beiden<br />

Berge sind so ganz anders als die von Ptolemäus<br />

beschriebenen Mondberge, zudem<br />

münden die dort entspringenden Flussläufe<br />

in den Indischen Ozean und nicht ins Mittelmeer.<br />

1888 zieht Henry Morton Stanley mit einer<br />

riesigen Erkundungsexpedition am Fuß von<br />

lang gezogenen Abhängen vorbei, ohne auch<br />

nur zu ahnen, dass sich hinter einer nie verschwindenden<br />

Wolkenbank und einem Wall<br />

aus undurchdringbarer tropischer Vegetation<br />

geheimnisvolle Gletscher und Eisgipfel<br />

verbergen. Doch am 24. Mai dieses Jahres<br />

hat die Natur Erbarmen mit den ziellos<br />

Suchenden, der Vorhang hebt sich – für<br />

wenige Minuten. Stanley blickt aus etwa 20<br />

Kilometern Entfernung auf unglaublich hohe<br />

Felsberge, von denen riesige Gletscher in die<br />

Tiefe stürzen, eine Eiswelt mitten am Äquator.<br />

Es ist keine Fata Morgana, auch die anderen<br />

haben diese Wunderwelt gesehen, ehe schon<br />

nach wenigen Minuten ihre Schönheiten<br />

hinter dem Wolkenschleier verschwinden.<br />

Schnell werden die dort lebenden Afrikaner<br />

befragt, sie wissen seit Menschengedenken<br />

um diese geheimnisvolle Bergwelt hinter den<br />

Wolken, auch wenn niemand von ihnen bis<br />

in ihr Zentrum vorgedrungen ist. Die legendären<br />

Mondberge des Ptolemäus, die von<br />

den Einheimischen Ruwenzori, das heißt<br />

Regenmacher, genannt werden, sind dem<br />

Dornröschenschlaf entrissen. Die Kunde von<br />

ihrer Entdeckung verbreitet sich schnell in<br />

ganz Europa. Aus allen Ecken der „zivilisierten<br />

Welt“ brechen Abenteurer und Forscher<br />

ins Innere von Afrika auf, um dieses so lange<br />

verborgen gebliebene Naturjuwel zu erschließen.<br />

Jedem von ihnen gelingt es, ein Stückchen<br />

weiter in diese Bergwelt vorzudringen<br />

als sein Vorgänger, doch die in den Himmel<br />

ragenden Gletschergipfel bleiben unerreichbar.<br />

Erst 1906 gelingt es dem Herzog der<br />

Abruzzen, Luigi Amadeo von Savoyen, dem<br />

größten Abenteurer seiner Zeit, mit einem<br />

riesigen Team von europäischen Bergführern<br />

und Forschern sowie mit Hilfe hunderter Einheimischer,<br />

die höchsten Gipfel im Zentrum<br />

dieser bizarren Bergwelt zu besteigen.<br />

REISEBERICHT <strong>Diabetes</strong><strong>Aktiv</strong>_2/12 7<br />

Erst vor drei Tagen sind Stefan und ich aus<br />

der weiten Ebene um den riesigen Victoria-<br />

See aufgebrochen, sind über eine unfassbar<br />

schlechte Rumpelpiste bis hinauf in das Dorf<br />

Ibanda am Fuße der Mondberge gelangt,<br />

ein endlos langes Straßendorf mit winzigen<br />

Hütten, einem farbenprächtigen Markt und<br />

einer Unzahl auf der Piste spielender Kinder,<br />

die bei der Ankunft wohl jedes Fremden in<br />

großes Gejohle ausbrechen. Die dort ansässigen<br />

Bakonjo leben vom Ackerbau, von dem,<br />

was ihnen der fruchtbare Boden abwirft, und<br />

sie leben vom Ruwenzori. Fünfhundert und<br />

mehr Touristen kommen jährlich hierher, um<br />

auf den Spuren des Herzogs der Abruzzen<br />

durch die faszinierende Dschungelwelt zu<br />

wandern und, wenn möglich, auch auf ihre<br />

höchsten Gipfel zu steigen.<br />

Das Abenteuer hat seine Krallen verloren.<br />

Hier sind alle auf die Ankunft der Fremden<br />

vorbereitet, die anfallende Arbeit wird vom<br />

Nationalpark-Büro nach einem halbwegs<br />

gerechten Rotationsprinzip auf möglichst<br />

viele Männer des Dorfes verteilt. Ohne einheimische<br />

Begleitmannschaft darf kein

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