01.05.2023 Aufrufe

CHECK Magazin - Gesundheitsmagazin für Männer No.13

Menschen bestehen aus Fleisch und Blut und natürlich aus zahlreichen anderen Dingen. Obwohl wir aber so viele Gemeinsamkeiten haben, ist es bisher nicht gelungen, die sozialen, finanziellen und kulturellen Unterschiede zu überwinden. Im Gegenteil, wir leben zwar in einer Zeit, in der die Kunst der strategischen Problemlösung kultiviert wird, driften aber immer weiter auseinander. Daher schauen wir in dieser Ausgabe auf das, was wir alle brauchen, um überhaupt leben zu können: Blut.

Menschen bestehen aus Fleisch und Blut und natürlich aus zahlreichen anderen Dingen. Obwohl wir aber so viele Gemeinsamkeiten haben, ist es bisher nicht gelungen, die sozialen, finanziellen und kulturellen Unterschiede zu überwinden.
Im Gegenteil, wir leben zwar in einer Zeit, in der die Kunst der strategischen Problemlösung kultiviert wird, driften aber immer weiter auseinander.
Daher schauen wir in dieser Ausgabe auf das, was wir alle brauchen, um überhaupt leben zu können: Blut.

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DAA: Direct Acting Antivirals<br />

Mit den neuen direkt wirkenden antiviralen<br />

Medikamenten in Tablettenform gibt es aber seit<br />

einigen Jahren die Möglichkeit, HCV-Patienten<br />

sicher und hocheffizient zu behandeln – bei<br />

einfacherer Anwendung und deutlich weniger<br />

Nebenwirkungen – und das sogar bei dekompensierter<br />

Leberzirrhose (Komplikationen und<br />

Folgeerscheinungen der zunehmenden Leberinsuffizienz)<br />

oder dialysepflichtiger Niereninsuffizienz<br />

und selbst bei Kindern ab einem Alter von 3 Jahren.<br />

Die Behandlung mit den Medikamenten Interferon<br />

und Ribavirin war bis 2014 <strong>für</strong> die Erkrankten<br />

sehr belastend. Oft kehrte das Virus auch innerhalb<br />

weniger Wochen zurück. Heutzutage wird<br />

Interferon nicht mehr eingesetzt, Ribavirin nur<br />

noch in Ausnahmefällen! Grundsätzlich werden<br />

heute direkt antivirale Medikamente kombiniert,<br />

die eine hohe antivirale Wirksamkeit bei<br />

gleichzeitig hoher Resistenzbarriere aufweisen<br />

und sich in ihren viralen Angriffspunkten<br />

unterscheiden. Mit den neuen Wirkstoffen sind<br />

die Heilungschancen von über 95 % <strong>für</strong> alle<br />

Patient*innengruppen sehr hoch.<br />

Allerdings führt bei einer zugrundeliegenden HIV-<br />

Infektion die Behandlung der akuten Hepatitis-C<br />

seltener zum Erfolg und das Progressionsrisiko<br />

<strong>für</strong> Leberzirrhose, die häufig zur Entstehung eines<br />

Leberzellkarzinoms führt, ist bis achtmal so hoch.<br />

Interaktionen und<br />

Medikationsanalyse<br />

Gesundheit<br />

Zu beachten sind Medikamenteninteraktionen –<br />

auch im Fall einer Koinfektion mit HIV, bei<br />

der sich die antiviralen Therapiemöglichkeiten und<br />

Ansprechraten nicht wesentlich von der Therapie<br />

HCV-monoinfizierter Patient*innen unterscheiden.<br />

Speziell DAA- und HAART-Medikamente<br />

(hochaktive antiretrovirale Therapie) sollten im<br />

Vorfeld auf Wechselwirkungen überprüft werden.<br />

Darüber informiert der behandelnde Arzt/Ärztin<br />

und die Apotheke, die zusätzlich eine sogenannte<br />

Medikationsanalyse erstellen kann.<br />

Hierbei werden alle Medikamente, die<br />

Patient*innen (auch von verschiedenen Ärzten/<br />

Ärztinnen) verschrieben bekommen, sowie<br />

sogenannte freiverkäufliche Arzneimittel, die man<br />

ohne Rezept kaufen kann und einnimmt, aufgelistet<br />

und auf Interaktionen (Wechselwirkungen der<br />

Wirkstoffe untereinander) sowie Nebenwirkungen<br />

überprüft. Der/die Patient*in erhält dann eine<br />

Aufstellung mit entsprechenden Informationen.<br />

Bei Einnahme von mehr als fünf verschiedenen<br />

verschreibungspflichtigen Arzneimitteln übernehmen<br />

die Krankenkassen da<strong>für</strong> die Gebühr.<br />

Erkundigen Sie sich in Ihrer Apotheke (wir bieten<br />

diesen Service an!).<br />

→<br />

Foto: ©Henry & Co, @hnngstrm.<br />

LET’S TALK ABOUT SEX, BABY<br />

Eine sexuelle Übertragung von<br />

HCV ist grundsätzlich möglich,<br />

speziell bei bestimmten Sexualpraktiken<br />

und Personengruppen<br />

wie MSM. Betroffen sind hauptsächlich<br />

HIV-positive Personen,<br />

die ungeschützten Analverkehr<br />

und andere verletzungsträchtige<br />

Sexualpraktiken ausüben und<br />

damit eine Übertragung über die<br />

verletzte Mukosa (Schleimhaut)<br />

durchs Blut begünstigen.<br />

»ICH BIN’S NICHT GEWESEN«<br />

Gruppensex und Fisten sind ein idealer<br />

Verteiler <strong>für</strong> die langlebigen HC-Viren!<br />

Wenn der Virus mit Handschuh,<br />

Faust oder Penis zwischen mehreren<br />

passiven Partnern wechselt und der<br />

Handschuh bzw. das Kondom nicht<br />

gewechselt werden, muss der eigentliche<br />

Überträger des Hepatitis-C-Virus<br />

gar nicht selbst infiziert sein, um den<br />

Virus auf andere zu übertragen. Grundsätzlich<br />

besteht eine Ansteckungsfähigkeit,<br />

solange HCV-RNA im Blut<br />

nachweisbar ist!<br />

11 <strong>CHECK</strong> MAG #13

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