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TOOLS & TIPPS
Für öffentliche Kultureinrichtungen
Atelier Kehl
Wege in die Zukunft
Workbook
erstellt von Studierenden
der Hochschule Kehl
im Rahmen des Fachprojekt 33
„Kommunales Kulturmanagement“
WS 2022 _ SS 2023
In enger Kooperation mit
Impressum
Herausgeber Hochschule Kehl im Rahmen des Fachprojektes „Kommunales Kulturmanagement“ im WS 2022
und SS 2023 Konzept & Redaktion Team FP 33 Projektleitung & Layout Dr. Simon Moser Fotos Team FP 33
Texte Team FP 33
Editorial
Hallo, schön, dass ihr
reinschaut!
Wir sind elf Studierende der Hochschule Kehl. Als wir unser Fachprojekt
(FP 33) „Kommunales Kulturmanagement“ gerade vorbereiten, erreicht
uns die Anfrage von Michael Witte, Leiter der Kunstschule Offenburg und
des Atelier Kehl, ob wir nicht Lust hätten, ein Entwicklungskonzept für das
neu eröffnete Atelier Kehl zu erstellen, dessen Start durch die Corona-
Pandemie bis heute enorm gebremst wurde.
Klingt nach echter Herausforderung. Wir beraten uns mit unserem Teamleiter
Dr. Simon Moser. Unsere Idee: Es müsste einen gemeinsamen
Prozess in engem Austausch mit dem Atelier geben, aus dem sich etwas
Praktisches zur Umsetzung herauskristalisiert. Kein staubtrockenes Skript
also, mit endloser „Bleiwüste“, das in der Schublade landet, sondern ein
buntes Arbeitsbuch, das mit Denkmodellen anregt und herausfordert,
selbst nachzudenken. Dabei sollen auch erste konkrete Maßnahmen aufblitzen,
die wir aus unserer Sicht empfehlen würden.
In ersten Interviews mit Michael Witte und Kristina Köpp checken wir die
Situation, Hoffnungen und Bedürfnisse. Wir lernen in einem Workshop
mit Almut von Koenen mehr über kreatives Arbeiten und Kunstvermittlung
kennen. Es folgen verschiedene Workshops, in denen wir uns mit
verschiedenen Analyse- und Gedankentools beschäftigen und wir treffen
uns mit Julia Dumay vom Atelier mobil. Von ihr erfahren von dem Kultur-
und Kreativwirtschaftsprojekt Kaleidoscoop in Strasbourg, zu dessen
Eröffnung wir im Mai 2023 eingeladen sind.
Unser Projektbüro dürfen wir direkt im Atelier bzw. im Kulturhaus aufschlagen,
quasi mittendrin. Im Herbst 2022 haben wir losgelegt und jetzt
ist dieses E-Flipbook entstanden, crossmedial mit einer Projekt-Website
vernetzt, so dass ein knapper Guide entsteht, den ihr via Handy immer in
der Hosentasche dabei haben könnt. Im April 2023 präsentieren wir unsere
Ergebnisse auf dem Hochschultag, im Mai in einem öffentlichen Info-
Abend. Der enge Austausch mit den Atelier-Verantwortlichen ermöglicht,
dass bereits einige unserer Idee umgesetzt wurden oder noch werden.
* Hi, wir sind das Team FP 33:
Luca Bukowski, Anna-Maria Duttle,
Juliane Herr, Eileen Klein, Saskia Kugel,
Julia Lauer, Madlen Mayer, Selina
Ranzenberger, Sari Schröder, Tom
Stumpf, Maya Felicitas Wanger
Unser Workbook ist also nix zum Zurücklehnen, sondern zum Machen.
Auf unserer Website (siehe QR-Code) könnt Ihr darüber hinaus noch einiges
mehr erfahren. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und Blättern.
Euer Team FP 33*
3
Impuls
Farbe im kommunalen Schrift-Alltag
Gedankenmodelle
Wir wenden unterschiedliche Business-Tools an, um unseren Überlegungen Struktur und Vergleichbarkeit zu
geben. Dabei haben wir die Fragestellung vor Augen: „Wie kann man das Atelier Kehl bekannter, öffentlich
präsenter machen, um mehr künstlerische und vermittelnde Angebote anbieten und verkaufen zu können?“
Die Tools stammen alle aus dem Bereich der Wirtschafts- und Unternehmensanalyse und fokusieren sich auf
unterschiedliche Perspektiven, Schwerpunkte und Zusammenhänge. Interessant, dass sich bei der Ableitung
der Maßnahmen zum Teil Schnittmengen mit vergleichbaren Aktionsfeldern bilden, die wir als zusätzliche Bestätigung
und Ermunterung verstehen, die Handlungsvorschläge durchzuführen.
Visuelle Kommunikation
In unserem Bericht kommen klassische Analysen, Fakten, Atmosphärisches und crossmediale Lesart in lockerer,
bunter Vielfalt zusammen. Inhalte und Fakten werden visualisiert, grafisch strukturiert und lediglich mit
knappen Texten kommentiert. Komplexe Zusammenhänge und Strukturen werden so schneller fassbar und der
Leser ist motiviert über das Verstehen der grafisch/ bildlichen Verbindungen tiefer in den Stoff einzutauchen
und dortige Anregungen selbst fortzuspinnen. Schneller und tiefer mit Spaß und Neugier in der Materie, das ist
das Thema - hier hat die visuelle Kommunikation gegenüber dem klassischen Fließtext klar die Nase vorn.
Fotos und Bildmaterial flankieren atmosphärisch den eigentlichen Bericht. Sie erzählen mehr als 1000 Worte,
schaffen mitunter etwas Entspannung und ermöglichen eine rasche, erste Einordnung.
Crossmediales Workbook
Wir erweitern die Darstellungform des klassischen Printbereichs bei gleichbleibender Informationsfläche,
durch die Vernetzung mit einer Projektwebsite und weiteren digitalen Informationsquellen, die, etwa durch
Videos, die Schriftform auflockernd und vertiefend ergänzt.
Ziel ist es nicht nur Fakten und Inhalte zu vermitteln, sondern auch anzuregen, Überlegungen weiter zu denken
bzw. Modelle anders / neu zu interpretieren. Denn Maßnahmen können zwar extern ersonnen werden, aber
sie müssen von innen motiviert sein, um konsequent gelebt und umgesetzt zu werden. Vielleicht ist das Prinzip
der Visualisierung und die crossmediale Vernetzung ein Weg, spröde, langatmige Beschlussvorlagen, wie sie
bei Gemeinderat, in Auschüssen und Gremien bekannt sind, zukünftig attraktiver zu gestalten.
4
Analyse
5
Inhalt
Das „Navi“ durch‘s Workbook
Um was geht es genau?
Im Gespräch
Köpp & Witte
Seite 8
Kreativ werden
von Team FP 33
Seite 9
Der Goldene Kreis
Team FP 33, Julia Dumay
Seite 10
Und rein in die Analyse ...
Stakeholder-Analyse
Ranzenberger & Wanger
Seite 11
Marketing-Mix
Budkowski & Klein
Seite 24
SWOT-Analyse
Kugel & Schröder
Seite 17
Business Model Canvas
Herr & Lauer
Seite 30
Umfrage
Dudle, Meyer, Stumpf
Seite 38
6
Inhalt
On tour
Team FP 33
Seite 48
Kraftfeld-Analyse
Team FP 33
Seite 53
Ergebnisse
& Maßnahmen ...
Team FP 33
Seite 58
Maßnahmenkatalog
Team FP 33
Seite 55
7
Ausgangslage
Corona - ein Schlag ins Kontor
Im Gespräch mit Michael Witte (M.W.) und Kristina Köpp (K.K.)
M.W.: Wir suchen neue Wege für das Atelier Kehl, um es bei den Menschen und in der Öffentlichkeit im Raum
Kehl - Strasbourg präsenter zu machen. Im Herbst 2019 eröffnete das neue Kehler Kulturhaus, die ehemalige
Tulla-Schule, nach aufwändigem Umbau seine Pforten und damit alle darin ansässigen Kultureinrichtungen.
Darunter auch das Atelier Kehl. Alles rollte hoffnungsvoll an und dann: Corona! Das war ein Schlag ins Kontor.
Alles macht im März 2020, nach noch nicht einmal einem halben Jahr, wieder zu. Das junge Atelier, gezielt
deutsch-französisch ausgerichtet, wird von den nahen Grenzschließungen und wiederholten Lockdowns
geplagt. An Aufbauarbeit, Pflege von Kundenkontakten, an grenzübergreifenden Kulturaustausch zwischen
Strasbourg und Kehl oder an öffentliche wie mediale Präsenz ist nicht zu denken.
Michael Witte, ist Leiter der Kunstschule Offenburg und für Dependance „Atelier Kehl“ verantwortlich und Kristina Köpp ist Bereichsleiterin
der Jugendkunstschule Offenburg. Beide sind die einzigen festangestellten Beschäftigten der Kunstschule Offenburg.
K.K.: Ja kaum eröffnet und schon vergessen. All die im Vorfeld mühsam ersonnen Konzepte und die schönen
Räumlichkeiten, können gar nicht genutzt werden. Die freiberuflich arbeitenden Lehrkräfte hingen in der Luft.
Das war zermürbend. Aber jetzt geht zum Glück wieder etwas, aber es ist jetzt anders ...
W.W.: Für zukunftsweisende Konzepte, mit nun neuen, teils veränderten Vorzeichen, bleibt uns beiden leider
kaum Zeit. Das Alltagsgeschäft raubt uns einfach die Kapazitäten für jetzt wichtige Anschubkonzepte. Wir
hoffen durch die Studierenden der Hochschule Kehl, Anregungen und Unterstützung zu bekommen. Schon
jetzt zeichnet sich für das Atelier Kehl eine defizitäre Entwicklung ab. Es wurde, wie ein Startup anfänglich für
drei Jahre mit jährlich 20.000 € gestützt. Die kommunale Förderung lief im August 2022 aus. Jetzt brauchen
wir neue Ideen, wie wir Kunden gewinnen, wie wir auf uns aufmerksam machen und uns regional vernetzen
können.
8
Ausgangslage
Kreativ sein und selber machen
Team FP 33 auf Entdeckungsreise
„Waren sie in letzter Zeit künstlerisch aktiv? - Nö? - Dann wird‘s aber Zeit“, so Kunstschulchef Michael Witte
mit einem Augenzwinkern. „Na, das müssen die Studierenden unbedingt im Atelier ausprobieren“. Gesagt,
getan und einige Wochen später treffen wir Almut von Koenen, die uns als Kunstpädagogin, Vermittlerin und
Ermutigerin mit gestalterischer Arbeit in Verbindung bringt.
Stillleben mit dicken Graffitstiften im Staffelei-Parcour zeichnen. Im 5-minütigen Wechsel gings von einer zur
nächsten Staffelei, immer wieder was zeichnerisch ergänzen und dann staunen, was so als Gesamtkunstwerk
herauskommt. Als zweite Disziplin stand die dreidimensionale Gestaltung mit Ton auf dem Programm.
Auf dem Tisch in der Mitte des Parcours sind viele Dinge zu einem Stillleben zusammengestellt. Die Perspektive ändert sich mit jeder
neuen Position. Almut von Koenen (r. außen stehend) zerteilt den Ton und wir gestalten frei nach Laune und haben Spaß dabei.
Sich drauf einlassen und schauen was es mit einem macht. Und das war bei jedem ganz unterschiedlich und
verblüffend. Auf alle Fälle bringt es ein Gespür, was so alles im Atelier passiert oder noch passieren könnte.
Uns hat es allen viel Spaß gemacht. Erstaunlich war, dass wir nach dem
stressigen Hochschulalltag mal abschalten konnten, runter kamen und
wirklich den Kopf frei bekommen haben. Unser Mood-Board könnt ihr
übrigens über den QR-Code, da rechts einsehen. Eins wird uns klar, du
musst kein Picasso sein, um schöpferisch tätig zu werden. Das Spiel mit
Farben, Formen, Linien, Blickwinkeln, Proportionen und Aufteilungen
fordert einen. Es zeigt die Individualität, Gestaltungskraft und Vielfalt
eines jeden und die Fahigkeiten dazu kann man lernen und ausbauen.
9
Analyse
Natürlich haben wir
den Goldenen Kreis durchgespielt
und unsere Vision entwickelt,
aber würde sie, falls sie adaptiert würde,
nicht aufgesetzt wirken?
Der Goldene Kreis
Eine Vision muss aus eigener
Überzeugung heraus wachsen,
damit sie authentisch ist.
Echtheit und Ehrlichkeit sind
entscheidend, um etwas mit anderen in
Bewegung zu bringen.
Deshalb ist das hier ein Workbook, bei dem man nicht
alle Ideen frei Haus bekommt, sondern auch selbst
aktiv werden soll. Also nur Mut!
Prinzip des Tools
Das einfache, aber wirkungsvolle Tool wurde von Simon Sinek Ende der 2000er Jahre entwickelt. Der Kulturanthropologe
und Unternehmensberater entschlüsselte, warum z.B. Apple, die Gebrüder Wright oder Martin
Luther King so überzeugend und erfolgreich waren bzw. sind. Der Schlüssel liegt im Warum. Er kommt zur
Erkenntnis: „Menschen kaufen nicht, was man macht; sie kaufen, warum man etwas macht.“
Verfahren und Anwendung des Tools
Wenn Konzerne mit dem Tool erfolgreich arbeiten, warum sollen wir es nicht für das Atelier Kehl anwenden,
das ebenfalls wirtschaftlich arbeiten muss und eine Botschaft hat. Das Atelier Kehl beginnt wie die meisten
Unternehmen beim ergebnis- und faktenorientierten WAS, den Produkten, also den Kursangeboten. Das WIE
beschränkt sich auf Umsetzung und Prozesse. Das unspezifische WARUM zu fassen und zu entwickeln, kostet
aber im Berufsalltag erhebliche Mühe. Der Kern, das WARUM, wird oft nicht erreicht, weshalb es vielen Unternehmen
an Inspiration, Motivation und Emotionalität fehlt. Beim Atelier Kehl ist das anders und wir gehen
einen neuen Weg nämlich von innen nach außen.
Angebot
Mehrwert
Prozess
Umsetzung
Vision
Warum
Wir glauben, dass ...
Deshalb gestalten wir
das Projekt so ...
Das Ergebnis daraus
ist so ...
Wie
Was
Wir glauben, dass ...
Mehr Power für das Atelier Kehl
Denn wir fragen nach dem WARUM, d.h. bei konsequenter
Anwendung:
Mehr Substanz, Durchsetzungskraft und Verknüpfungschancen
für das Atelier Kehl.
Bessere Emotionen und Stories für persönlich und
mediale Kommunikation
Es ist einfacher für Kooperationspartner sich mit
dem Atelier zu identifizieren.
Die Potentiale für seine Markenbildung werden
mehr ausgeschöpft hinsichtlich USP, Profilierung
und der Verankerung im Gedächtnis.
Eine Verbindung zu Haltung und Werten wird aufgebaut.
10
Analyse
Die Stakeholder Analyse
Prinzip des Tools
Die Stakeholder-Analyse macht beteiligte Interessensgruppen sichtbar und verdeutlicht deren Einflüsse und
Wechselwirkungen hinsichtlich eines Projektes. Sie visualisiert in einer Mind-Map divergierende und konvergierende
Kräfte und ermöglicht in einem Überblick das Umfeld von Potentiale, Synergien aber auch Divergenzen
schnell zu erfassen.
Der Begriff „Stakeholder“ wurde in seiner heutigen Bedeutung erstmals 1963 durch das Stanford Research
Institute verwendet und fand 1984 durch Edward Freeman Eingang in das strategische Mangement von Unternehmen.
Verfahren und Anwendung des Tools
Wir haben aus Sicht verschiedener Interessenten deren mögliche Perspektiven, Motivationen, Ansprüche und
Spannungsfelder gesammelt, geclustert und in eine leicht fassliche Struktur gebracht. Die wichtigsten neun
Stakeholder, haben wir zudem vier Einfluß-Gruppen zugeordnet und deren zusammenführende wie auseinanderführende
Kräfte kenntlich gemacht. In einem weiteren Schritt haben wir Maßnahmen entwickelt, um
potentielle Divergenzen auszugleichen bzw. Synergien zu verstärken.
Während der Fokus der Stakeholder-Analyse oder auch Umfeld-Analyse in erster Linie auf die Veranschaulichung
von Synergien und Divergenzen poteniell beteiligter Akteure liegt, richtet die Business Canvas Canvas
ihren Schwerpunkt auf rein wirtschaftliche Zusammenhänge. Ein Zusammenspiel beider Modelle ermöglicht
einen guten Überblick zur Zukunftsgestaltung.
Einflußgruppen & Farb-Code
1. Viel Einfluss, geringes Interesse: Mitbewerber, Zulieferer, Öffentlichkeit
2. Viel Einfluss, großes Interesse: Kunden, Stadt Kehl, teilnehmende Künstler
3. Wenig Einfluss, geringes Interesse: Kindergärten, Schulen, Seniorenheime, Hochschule
4. Wenig Einfluss, großes Interesse: Kinder
11
Analyse
Stakeholder Analyse
Divergierende Kräfte
Spannungsfelder
Kontinuierliche Material-
Abnahme durch d. Atelier
Zulieferer
Freie Ateliers konkurrieren
mit eigenen Angeboten
Narrative, Bildung, Integration,
Eurodistrikt, PR
Geringe öffentliche Präsenz
der Zulieferer
Schulen konkurrieren mit
eigenen Angeboten
Steigerung der Attraktivität
& des Images von Kehl
Mitbewerber
Öffentlichkeit
grossen Einfluss
geringes Interesse
A t e l
Ke
S e i n U
u n d s
Stake
Geringe Wahrnehmung
und Bekannheit
Wenig Unterstützung,
Gleichgültigkeit
wenige Einfluss
grosses Interesse
wenige E
geringes
Gute Mundpropaganda &
Mitbringen von Freunden
Spaß an Kunst und mit den
Händen zu arbeiten
Kinder
Bildun
Betreu
einrich
Kindergärten im
Kehl (25), Grund
der- & Sondersch
renheime (5), Ho
Erreichbarkeit mit ÖPNV
für Kinder erschwert
Kursfinanzierung durch
Eltern erschwert wg. Krisen
Hocher Argumentationsaufwand
bei Eltern
Geringe Entfernungen der
Einrichtungen
12
Analyse
Konvergierende Kräfte
Synergien
Stadt Kehl
Kostenlose Nutzung d. TOP-
Räumlichkeit im Kulturhaus
Drei jährige Anschubfinanzierung:
20.000€ p.a.
Wenig Möglichkeiten eröffnet
für Vorort-Werbung
i e r
hl
m f e l d
e i n e
holder
grosser Einfluss
grosses Interesse
Kunden
1 Raum ist zu wenig für
Geschäftsentwicklung
Positive Mundpropaganda
und Stimmung
Mangelnde Zeit & Geld
Keine weitere finanzielle
Förderung
Starker Wunsch nach Entspannung
und Kreativität
Vor Ort keine Beratung &
Transparenz über Kurse
influss
Interesse
gs- &
ungstungen
Einzugsgebiet
schulen (9), Förulen
(3), Seniochschule
(1)
Kunstschule
Offenburg
in- & externe
Mitarbeiter des
Atelier Kehl
Gesicherte Finanzen und
Organisation im Mutterhaus
Mangelnde Bekanntheit
Hohe Motivation, Flexibilität
und Kreativität
Vision: Freier Raum grenzübergreifend
& integrativ
Kein Werbeetat für das
Atelier Kehl
Abwechslungsreiche Tätigkeit,
Einnahmen, PR
Zusätzliche Betreuungsangebote
sind erforderlich
keine Festanstellung
geringe Einnahmenhöhe
& Anzahl an Stellen
13
Analyse
Maßnahmen-Pakete
Wenn die Interessen der Stakeholder und des Ateliers Kehl kongruent sind, ist dies natürlich optimal. Diese
„Ankerpunkt“ gilt es fortzuführen und zu stärken. Spannungsfelder gilt es durch Entwicklung von Angeboten zu
neutralisieren oder zu kompensieren. Phantasie, Kompromisfähigkeit und Mut sind der Weg zum mehr Zufriedenheit.
Die Maßnahmen-Pakte wurden mit dieser Zielsetzung geschnürt und dienen der Anregung.
FÜR Mehr öffentliche Wahrnehmung und Vernetzung
Sponsorensuche
Hit Radio OHR, Schwarzwaldradio (Radiobeitrag)
Edeka Südwest, City Center Kehl
Sponsoren // Messdi Kehl (messdi-in-kehl.de)
„Kehl Marketing“
Aktuelle gesellschaftliche Themen künstlerisch umsetzen
Kunstprojekte im öffentlichen Raum platzieren
Plakate (eventuell selbst gestaltet) platzieren
FÜR Konkurrenz durch
Mitbewerber
Gemeinsame Ausstellungen,
z.B. „Kunstpfad am
Rhein“ (auch mit regionalen
Künstlern Kehl 14 Kehler
Künstler zeigen Werke Nach
richten der Ortenau - Offen
burger Tageblatt (bo.de)
Kunden teilen (Kunstprojekt
auf Ateliers aufteilen)
Regelmäßige Überprüfung
des Konkurrenzmarktes
Freie Ateliers können auch
Kurse im Atelier Kehl
anbieten.
FÜR Zulieferer
Mengenrabatte
Sponsoren (siehe Öffent
lichkeit)
Materialien sammeln aus
der Natur
Durch ein Sponsoring kann
das jeweilige Unternehmen
seine Produkte direkt bei Interessierten
vermarkten
FÜR Mehr Akzeptanz bei
Kindern & Eltern
Geburtstagspakete
Ab dem dritten Kind ein
Rabatt
Stempelkarte
Kinderbus
Abholservice am Bahnhof
-> auf dem Weg zur Kunst
schule Inspirationen sam
meln für Kunstprojekt
Fertige Werke dürfen mit
genommen werden
Getränke / kleine Snacks
anbieten
Schulklassen können das
Atelier besichtigen und
buchen
14
Analyse
FÜR KUNDEN
„Urlaubsworkshop am idyllischen Rhein“; Urlaubsthemen, anstatt
in den Urlaub zu fahren
Tagesprogramm für Urlauber/Ausflügler (Zusammenarbeit mit
Tourismusbüro)
Kürzere Kursangebote
Effiziente Kursangebote, um den Geschenkestress abzumildern->
Geschenkeworkshop (am Ende hat man alle Geschenke für die
Feiertage)
Onlineangebote
Ansprechperson vor Ort, Büro vor Ort
FSJ
Kursdurchführung trotz geringer Teilnehmerzahl unter erneuter
Buchungsbedingung oder alternativ Videoangebot (Künstler beim
Malen über die Schulter blicken)
Angebote für Firmen (als Mitarbeiterausflug, für die Mittagspau
se, zur Entspannung nach der Arbeit)
Kooperationen mit Café, Bar (z.b. Kunst & Kaffee)
Zur Stärkung in- und externer
Mitarbeiter
Verlässliche Anstellungen
Sichtbarkeit des Personals
stärken z.B. durch: Persönliche
Do-it -yourself-Videos,
Einladung und Themenvorstellung
zu kommendem
Workshop über kleine
Videos, Stichwort: persönliche
Entfaltung, Herzenspro
jekt, Zusammenarbeit
Weiterbildung für Künstler
(z.B. wie man Kurse gut
leitet)
In einer Serie stellt das
Kulturbüro in der Kehler
Zeitung die teilnehmenden
Künstler vor.
-> Serie für Kunstschule in
der jeder Mitarbeiter sich
und seine Arbeit vorstellen
kann.
FÜR mehr Konkat zu Bildungs-und
Bertreungseinrichtungen
Kompromissbereitschaft
(Getränke anbieten)
Multiplikatorenangebote
Durch Verteilerlisten der
Hochschule direkt Werbung
für Kurse an Studenten
schicken
FÜR stärkere Wahrnehmung
der Kunstschule
bzw. Atelier
Straßenkunst
Flyer
Eigener Social Media-#
Auftritt
Kurse aus Offenburg auslagern
nach Kehl
Kurzvideos während des
Programms drehen, um
Einblick zu bekommen.
Zeitgeistprojekt
FÜR STADTInteressen
Kunst am Rhein,
in der Natur
Ausweichen auf Räumlichkeiten
von Schulen,
Heimen
Förderung durch förderungswürdige
Themen
(Klimawandel, Naturschutz,
Nachhaltigkeit, Gesundheit,
grenzüberschreitende
Zusammenarbeit)
15
Analyse
Keller der Kunstschule Offenburg - hier ist es fast ein wenig unheimlich,
besonders wenn geheimnisvolle Masken an den Wänden hängen. Hier
unten sind weitere Werkstätten, Lagerräume und der closlieu, ein besonderer
Raum,ein Malort, in dem man sich ausprobieren kann. Einfach so,
ohne Anleitung, ohne Wertung, jung und alt zusammen, einzig bei der
Mischung der Farben gibt es auf Wunsch Unterstützung. Die entstandenen
Werke verbleiben an diesem Malort und dürfen nicht mitgenommen
werden. Der Malort darf auch nicht von innen fotografiert werden.
Apropos Lagerräume . Die Kunstschule hat fast soviele Lagerräume wie
Ateliers, nämlich 11, acht im Haupthaus, einen in der Villa Bauer und
zwei Lager in Kehl.
16
Analyse
SWOT Analyse
Prinzip des Tools
Die SWOT-Analyse ist ein Instrument zur strategischen Planung und Positionierung eines Unternehmens. Ziel
ist es, in Zukunft konkurrenzfähig zu bleiben und neue Kunden zu gewinnen. Das Tool wurde in den 1960-er
Jahren an der Harvard Business School entwickelt, als Erfinder gilt der Harvard-Professor Kenneth Andrews.
S W O T setzt sich aus den englischen Wörtern Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities
(Chancen), Threats (Risiken) zusammen. Bei der Analyse werden die Stärken und Schwächen sowie die Chancen
und Risiken eines Unternehmens gewichtet und gegenübergestellt. Besonders hilfreich ist das Tool, da
es den Fokus auf die Risiken im Unternehmensumfeld legt, so dass präventiv Maßnahmen ergriffen werden
können.
Verfahren und Anwendung des Tools
Um die Stärken und Schwächen des Atelier Kehls herauszufiltern, haben wir zunächst eine Brainstorming-
Phase, ergänzt durch Internet-Recherche, durchgeführt. In den Gesprächen mit der Leitung des Atelier Kehls
haben sich ebenfalls wichtige Informationen ergeben. Anschließend haben wir die unterschiedlichen Aspekte
geordnet und unter Oberbegriffen zusammengefasst. Die Ergebnisse der Analyse haben wir gewichtet, sodass
man sich auf die drängenden Risiken und die vielversprechenden Chancen konzentrieren kann. Die Gewichtung
spiegelt sich in der Reihenfolge der Aufzählung wider. Aus den gewonnenen Kenntnissen haben wir in
einem letzten Schritt mögliche Maßnahmen abgeleitet.
S W O T
Positiv
Negativ
Zwei unterschiedliche Perspektiven
eröffnen eine Menge Gestaltungsspielräume:
Unternehmensanalyse
Stärken
Schwächen
INTERN – Unternehmensanalyse: Stärken
und Schwächen des Unternehmens
EXTERN – Umweltanalyse: Chancen und
Risiken im Umfelds des Unternehmens
Unternehmensumfeld
Chancen
Risiken
Aus den Stärken und Schwächen werden
Chancen und Risiken abgeleitet.
Bei den Risiken wird die jeweilige Eintrittswahrscheinlichkeit
abgeschätzt
Den Risiken kann mit den Stärken des
Unternehmens begegnet werden
17
Analyse
SWOT Analyse
Stärken
Personal
Motivierte und kompetente Mitarbeitende und
Kursleiter*innen
Standort
Lage im Kulturhaus, zentral in Kehl
Grenznähe, Mobiles Atelier (Standortunabhängig)
Kursangebot
Qualitativ hochwertiges Kursangebot
Ferienprogramm
Kunden
Loyale Kunden (Stammkunden, verschiedene Zielgruppen,
Begegnung der Generationen)
Atelierraum
Moderner Atelierraum
Gute Ausstattung Material und Technik
Marketing
Website, Präsenz auf Social Media, Netzwerk der
Kunstschule Offenburg, Tag der offenen Tür „Culture
Day“ gut besucht
Chancen
Synergien
mit den anderen Parteien im Kulturhaus (Musikschule,
VHS und Kulturbüro und Kulturkaffe), evtl.
gemeinsame Veranstaltungen
USP
Atelier Kehl kann eigene Identität entwickeln
(USP) Nicht nur als Unterpunkt von Offenburg
Vernetzung
mit Bildungseinrichtungen in Kehl (Schulen, Kitas,
der HS Kehl) Integration, Inklusion, gesell. Relevanz
Kooperationen
mit Culture-Notes (ehrenamtliche Studierende)
Street-Art-Projekt
Reichweite
Ausbau der Social-Media-Aktivitäten
Neue Formate
Ausbau des Kursangebots, um jüngere Zielgruppen
zu erreichen, Erweiterung des Kundenstamms
18
Analyse
Schwächen
Personal
Wenig Kursleiter*innen, Keine Ansprechperson vor
Ort, begrenzte Personalkapazität (nur 2 Mitarb.)
Standort
Kooperationen mit Frankreich: unterschiedliche
Strukturen, ungleiche Bezahlung der Mitarbeitenden
Kursangebot
Wenig niederschwellige Kursangebote (zu teuer)
Wenig digitale Angebote während Corona-Pandemie
Atelierraum
Begrenzte Raum-Kapazität
Stoßzeiten können nicht abgedeckt werden
Kunden
Zu wenig Kundschaft / Anmeldungen/Jüngere Zielgruppen
werden nicht erreicht (Studi-Rabatt nicht
möglich, Familienpass wird nicht genutzt)
Marketing
kein eigener Social-Media-Account; kaum sichtbar,
Website: Zu altmodisch, keine französische / englische
Version, Tag der offenen Tür: keine nachhaltigen
Effekte bei Kursanmeldungen
Risiken
Inflation/ Energiekrise
geringere Kaufkraft der potenziellen Kundschaft
Höhere Kosten für den Betrieb des Ateliers
Image-schaden
Atelier Kehl nicht wirtschaftlich, „old school“
AnschubFinanzierung adieu
Förderung im August 2022 ausgelaufen, Gefahr der
Insolvenz, evtl. Kündigungen von Mitarbeitern
Zeit verpasst
Modernisierung nötig. Digitalisierung / Online-Angebote
fehlen
Freie Zeit im Wandel
Begrenzte Zeitkapazitäten der potenziellen Kundschaft
Region
Lage in Kehl keine große Nachfrage an Kulturangeboten,
Konkurrenz zu den anderen Kulturangeboten
im Kulturhaus Kehl
19
Analyse
Maßnahmenkatalog
Was Wie Chancen & Risiken
Mobiles Atelier
„Kunst kommt!“
Präsenz im öffentlichen Raum
Dynamik des mobilen Ateliers mit
dem Atelier Kehl verzahnen
Tool „Community Art“ verwenden
Durch die Standortunabhängigkeit des
mobilen Ateliers können mehr Menschen
erreicht werden, sie so vom
Atelier Kehl erfahren
Mobiles Atelier wird zwar angenommen,
führt aber nicht dazu, dass auch
das Atelier Kehl besucht wird
Zusammenarbeit mit
Unternehmen
Teambuilding / Betriebsausflüge
Frühstück & Kunst
Aktive / kreative Mittagspause
Einnahmequelle, Erschließung eines
neuen Kundenstamms, Mund-zu-
Mund-Propaganda
Viel Marketing-Aufwand ohne nachhaltigen
Effekt, da evtl. nur einmalige
Nutzung durch das Unternehmen
Niederschwellige
Angebote
Kunst an einem Abend
in Kombination mit Musik, Essen etc.
Schnupperangebot, dass ggfs. langfristige
Kursanmeldungen zur Folge hat
Bildungsauftrag wird nicht erfüllt
Kursangebot
ausbauen
Diverse Angebote, auch digital
Malkurs für zuhause, kombiniert mit
dem Versand von Material-Sets
DIY-Geschenke basteln
Werbeeffekt und Schnupperangebot
gleichzeitig
Zeit- und kostenintensiv, bindet Ressourcen
20
Analyse
Die Welt
im Kleinen
verändern.
Warum
Kunst in Zeiten
des Wandels und
multipler Krisen
besonders
wichtig ist.
Über Kunst in
Kontakt kommen
Entfaltung
Brücken schlagen
der Persönlichkeit
Kommunikation
über Kunst
21
Analyse
Wichtigkeit
Raumangebot vergrößern
Zweiter Raum um die Stoßzeiten besser
abzudecken
Stärkung der Internetpräsenz / Digitalisierung
vorantreiben
- FAQ auf der Website, Imagefilm,
Online-Kursangebote, Aktivitäten auf
Social-Media
Kooperationen mit den anderen
Parteien im Kulturhaus Kehl, z.B.
gemeinsame Veranstaltung (erfordert
ebenfalls viel Planungsaufwand)
Digitale Angebote ausbauen
- Online-Kurse anbieten Kleinere
Erklär-Videos/Workshop-Formate,
die auch als Marketing-Material
verwendet werden können
- Dauerhafte Social-Media-Präsenz
Präsenz im Kulturhaus Kehl erhöhen
- Wegweiser zum Atelier Kehl
-„Fußspuren“, farbige Linie, „Farbkleckse“
denen man folgen kann
Hierbei darauf achten, dass das
verwendete Material leicht entfernt
werden könnte (Reversibilität)
8
Kooperationen mit Unternehmen in
Kehl und Umgebung
- Teambuilding-Events, Betriebsausflüge
etc. -> erfordert viel Planungsaufwand
Wichtig aber schwer umsetzbar
Weder wichtig noch leicht umsetzbar
Wichtig und umsetz
Wichtig und leicht
und vielleicht eine gute Idee
Versuch, die Stadt Kehl zu überzeugen,
den Familienpass anzuerkennen
Wäre zwar sehr hilfreich, die Erfolgswahrscheinlichkeiten
sind jedoch
gering.
22
- Umfrage für Programmwünsche auf
der Website (z.B. Textfeld für Wunschprogramm)
-> Partizipative Elemente sind an sich
gut, in diesem Fall müsste jedoch die
Website umgebaut werden und die
Eingaben dann natürlich auch regelmäßig
ausgewertet und (transparent)
umgesetzt werden, was mit Folgekosten
verbunden ist und das bestehende
Programm wird ja auch so gut angenommen.
Guerilla-Marketing
Idee: Sticker mit ansprechendem/coolen/bun
drucken lassen und Kulturhaus, im Atelier Keh
- Kinder und Jugendliche können den Sticker a
und machen damit Werbung bzw. ein Gespräc
- Kostengünstig und kein großer Aufwand
- Entwurf könnte mit Kunstschüler*innen als „
Analyse
Haltestelle für das Mobile Atelier
- Tatsächliches „Haltestellen“-Schild
(vgl. Bushaltestelle) das vor dem Mobilen
Atelier aufgestellt werden kann
bzw. evtl. auch dauerhaft an bestimmten
„Haltestellen“ installiert werden
könne
- Auf dem Schild könnte ein Fahrplan
mit den Stationen abgebildet sein, sowie
die Kontaktdaten zur Kunstschule
und zum Atelier (ggfs. mit QR-Code)
Bilingualität
alle Werbematerialien auch auf Französisch
zur Verfügung stellen, wichtig
um Brücken zu schlagen.
Kundenmanagement
- Kundenbindung durch Folgekursrabatte
(Anerkennung von häufiger
Teilnahme)
- mehr Flexibilität für die Kurse, z.B.
durch ein Stempelkarten-System oder
Nutzung einer Anmeldungs-App
- Niederschwellige Kompaktkurse für
Jugendliche / Studis anbieten
Eigene Website für Atelier Kehl,
Zusammenarbeit mit Schulen,
Anker 36
- bereits umgesetzt
9
bar
umsetzbar
Machbarkeit
ten Motiv/Logo des Atelier Kehl
l und v.a. beim Mobilen Atelier auslegen
uf ihr Fahrrad/Schülerkalender/Tablet kleben
h über das Atelier Kehl wird angeregt
Wettbewerb“ / Instagram-Ausschreibung
Niederschwellige Angebote
- Schnupperangebote / Kunst an einem
Abend in Kombination mit Musik /
Essen etc.
- Specials anbieten; z.B. Mutter-Tochter-Kurs
am Muttertag oder feministischer
Malkurs am Weltfrauen*tag
Kräfte bündeln
- Kooperationen mit Bildungseinrichtungen
in Kehl
- Kooperation mit Kaleidoscoop
schon in der Umsetzung, im Idealfall
entfaltet die Zusammenarbeit nachhaltige
Wechselwirkungen
23
Analyse
Marketing-Mix
Prinzip des Tools
Das Modell unterscheidet vier Marketing-Komponenten: Product, Price, Place und Promotion, kurz die großen
vier P´s. Das Tool konzentriert sich auf das richtige Zusammenspiel von Produkten bzw. Angeboten, ihrem
Preis, ihren Vertrieb und ihre Bewerbung. Ziel ist es mit Hilfe der vier Komponenten die Angebote bestmöglich
auf dem Markt zu platzieren und zu verkaufen. Entwickelt wurde das Modell 1960 von Jerome McCarthy,
einem amerikanischen Marketing-Dozenten und Autor.
Verfahren und Anwendung des Tools
Das Modell wird unsererseits angewendet, um mehr Kunden bzw. Kursbuchungen für das Atelier zu gewinnen
und es in der Öffentlichkeit präsenter zu machen. In unserem Fall sind das Produkt die Kursangebote, die Kommunikation
steht für deren Bewerbung, vor dem Hintergrund der Atelier-Kosten und der Überlegung ob ein
direkter oder indirekter Vertrieb mehr Sinn macht, führen wir erste Ergebnisse zusammen.
Während uns mit dem Marketing Mix intensiver beschäftigt haben, gab es zwei Jahresprogramm-Hefte: September
2022 bis Februar 2023 und März 2023 bis Juli 2023. Einsicht erhält man über die beiden QR-Codes.
Zudem ist in der Zwischenzeit die Homepage des Ateliers online gegangen, bei der auch das Kursangebote
ausschließlich in deutsch zu finden ist.
Das haben wir uns genau angeschaut und darüber hinaus einige Informationen im Gespräch mit Kunstschulchef
Michael Witte erhalten.
Ausgabe Februar 2023 und März
2023 bis Juli 2023
Ausgabe September 2022 bis
Februar 2023
24
Analyse
PLACE
Distribution
Vertrieb, Verteiler
Kanäle, Logistik, Strukturen
Standorte, Netzwerk
PRoduct
Angebot
Qualität, USP, Marke
Mehrwert, Dienst
Funktionalität
PRICE
Preis
Preisgestaltung
Rabatte, Ermäßigungen
Preisentwicklung &
-strategie
PRomotion
Kommunikation
Werbung, Aktionen,
Öffentlichkeitsarbeit,
Medien, PR
Marketing
Mixer
Schmecken muss es!
Dem Kunden wie dem Anbieter
Wie beim Cocktail-Mixen braucht es
auch hier Balance, Experimentierfreude,
Überblick über „Aromen“ und
Geschmäcker und Anspruch.
OUTPUT
Zielmarkt
Die Vier P‘s:
Produkt
Wichtige Fragen, die man sich bei dieser Komponente stellen muss sind: „Welche Kursangebote, mit welchen
Inhalten, Ausstattung, Lehrenden, Standort?“; „Welche Qualität will man für wen erreichen?“; „Was macht die
Kurse besonders?“; „Wie müssen die Kurse für den Kunden konzeptioniert sein?“; „Welchen Mehrwert bieten
die Kurse?“; „Welche Serviceleistungen runden das Angebot ab?“
Preis
Es werden die internen und externen Einflüsse, die sich auf den Preis der Kursangebote auswirken, berücksichtigt.
Die Preisfindung unterteilen wir zudem in drei Unterpunkte.
Berücksichtigung der eigenen Kosten, also welche internen und externen Kosten fallen an.
Preisgestaltung der Konkurrenz: Was und wie kann man sich von ihr abheben?
Bedürfnisse der Kunden: Welche Zielgruppen sollen angesprochen werden und wie ist ihre finanzielle Situa
tion, um eine Buchungsentscheidung auszulösen?
25
Analyse
Place / Distribution
Ziel ist der optimale Absatzweg der Kursangebote zwischen dem Atelier und potentiellen Kursbuchern. Dabei
wird zwischen dem indirekten und direkten Absatzweg unterschieden.
Indirekter Absatzweg: Das Atelier bietet seine Kursangebote nicht direkt, sondern über Dritte also Kooperationspartner,
etwa die Stadt Kehl oder Online-Plattformen, an.
Direkter Absatzweg: Die Kurse sind direkt über das Atelier buchbar.
Promotion/ Kommunikation
Hierbei dreht es sich um die Werbung. „Wie werden die Angebote des Ateliers beworben und inwieweit zeigen
bisherige Maßnahmen Wirkung?“; „Lassen sich daraus resultierende positive Effekte intensivieren?“; „Welche
Narrative gibt es und welche Formate und Kanäle sind dafür geeignet.“
Ergebnisse
Produkt
Das Kursangebot des Ateliers ist in verschiedene Kategorien unterteilt:
1. Erwachsenen 3. Jugendliche 5. Wunschprogramm
2. Kinder 4. Familie 6. Ferienprogramm
Die Termine und Uhrzeiten sind sehr gut auf die Lebenssituation der verschiedenen Kategorien ausgewählt.
Die Vielfalt der Kurse ist der „Leider-Nur-Ein-Raum-Situation“ angepasst und hätte unter anderen Voraussetzungen
Wachtumspotential.
.
Es gibt nicht nur die klassischen Zeichenkurse im Atelier, sondern auch je nach Kategorie Zeichnen im Außenraum,
Fotografie, Tanz und Theater. Auffällig ist, dass vor allem bei den Erwachsenen durch das Angebot der
Kompaktkurse die größte Vielfalt geschaffen wurde. Diese Kompaktkurse gibt es nur für Erwachsene. Die Kurse
für Kinder und Jugendliche erstrecken sich über eine längere Zeitspanne, was wiederum bedeutsam ist, um
dem Bildungsaspekt der Kunstschule gerecht zu werden.
Findet sich nur wenige Kursteilnehmer zusammen, ist es auf Nachfrage bei der Kunstschule möglich, ein
gesondertes, speziell zugeschnittenes Programm zu erhalten. Auch Ferienangebote mit drei verschiedenen,
abwechslungsreichen Kursen sind erhältlich.
Die traditionsreiche Kooperation mit dem Kulturbus ist auf der Website des Ateliers nicht zu finden. Die Termine,
um auswärtige Ereignisse erleben zu können, liegen meist unter der Woche und dauern durch Besuch,
An- und Abfahrt bis spät in die Nacht. Da dieses Angebot an externe Veranstalter gekoppelt ist, ist mit wenig
Flexibilität zu rechnen.
Über das Atelier Mobil kann man im Katalog noch keine genauen Informationen erhalten. Gebucht werden die
Kurse über die Kunstschule Offenburg. Der Wunsch des Ateliers ist es, auch aus der französischsprechenden
Nachbarschaft potentielle Kursteilnehmer zu erreichen. Dabei fehlt es jedoch an französischsprachigen Kursen.
26
Analyse
Preis
Berücksichtigung der Atelierkosten:
• Fixkosten wie Miete, Strom und Heizung fallen weg, da Stadt Kehl diese übernimmt.
• Es fallen nur variable Kosten, wie z.B. Materialkosten und Dozentenhonorare für die Kurse an.
• Bei der Preisbildung für die einzelnen Kurse sind dem Atelier die Hände gebunden, da das kommunale
Atelier die Preise nicht wie auf dem freien Markt, nach Angebot und Nachfrage, bestimmen darf.
• Pro Teilnehmer werden ca. 71 € eingenommen, womit die variablen Kurskosten gedeckt werden können.
Höhere Ausgaben werden durch das Institut für deutsche Sprache kompensiert.
Orientierung an der Konkurrenz:
• Konkurrenz für das Atelier sind ähnliche Einrichtungen, andere Angebote im Kulturhaus, freie Künstler,
• Orientierung an Offenburg und anderen Ateliers bzw. Kunstschulen wie Stuttgart und Freiburg hinsicht
lich Social Media, Internetpräsenz und Kursangeboten.
Orientierung an den Kunden:
• Zielgruppe und deren Ausgabebereitschaft für Kursangebote des Ateliers, kann mithilfe einer Umfrage
geklärt werden.
Distribution:
Nutzung des direkten Absatzweges: Atelier verkauft die Kursplätze direkt an die Kunden.
• Vorteil: Einnahmen gehen zu 100% an das Atelier.
• Nachteil: Geringe Reichweite des Ateliers und somit weniger Einnahmen.
• E-Commerce Plattform lohnt sich nicht (extra Kosten, zu wenig Personal und Reichweite um die Plattform
vernünftig aufzuziehen.)
Nutzung des indirekten Absatzweges: Atelier verkauft Kursplätze über einen Dritten.
• Vorteil: Externe Dritte haben eine größere Reichweite es werden mehr Personen erreicht = mehr Ein
nahmen.
• Nachteil: Atelier erhält evtl. nicht die kompletten Erlöse bei Verkauf über Dritte.
• Standort des Ateliers ist gut, zentrale Lage, an der Grenze zu Frankreich.
• Jedoch zu unauffällig, Unwissende können Atelier nur schwer finden.
• Bessere Beschreibung im und außerhalb des Kulturhauses.
• Raummöglichkeiten sind zu gering, mit 2 Räumen mehr Möglichkeiten.
• Atelier Mobile ist eine gute Alternative um über dritte Personen günstig Werbung für das Atelier zu
machen und somit die Reichweite zu erhöhen, da der Standort immer an einem anderen Ort ist.
Kommunikation
Der wichtigste Punkt, der bereits teils in Bearbeitung ist, ist das Schaffen einer eigenen Internetpräsenz für das
Atelier. Social Media-Werbung läuft über die Kunstschule Offenburg, jedoch nur sporadisch, was, auf Nachfrage,
an fehlendem Personal in diesen Bereich liegt. Entlastung können „Templates“ für den Social-Media Bereich
bieten, etwa können bei Creative Market (https://creativemarket.com/templates-themes/design/social-media)
Vorlagen für Instagram-Posts gekauft werden, so dass ein durchgängiges Erscheinungsbild mit Wiedererken-
27
Analyse
Je mehr in Kernbereichen getan werden muss,
je größer das Handlungsvolumen
Grüner Bereich
Preise sind ok.
günstig
kommunal gestützt
auf dem freien
Markt kaum zu
toppen
Angebote
sind ok.
langjährig erprobt,
aber Luft nach
oben
variabler Angebote
neue Formate
Alarm
Verteilung
viel zu schwach
mangelnde
Reichweite,
individuelle
Kanäle
Netzwerke
Kommunikation,
kaum vorhanden
mangelnde
Öffentlichkeitsarbeit
Social Media kaum
in Anwendung
Vorort-Präsenz
nicht gegeben
Spitzenreiter sind die Aktionsbereiche Kommunikation und Vertrieb. Für die Wachstumsambitionen des Atelier Kehl sind sie
viel zu schwach ausgeprägt, Preisgestaltung und Angebote sind dagegen im Grünen Bereich.
nungsfaktor (Corporate Design) erreicht werden kann. Zudem sollte das Atelier bei Google Maps auffindbar
sein. In der Zwischenzeit ist eine eigene Internetseite für das Atelier in Kehl entstanden - ein Meilenstein.
Printmedien liegen an öffentlichen Orten aus, jedoch ist die Verteilung nur spärlich, auch hierfür wurden fehlende
personelle und finanzielle Ressourcen verantwortlich gemacht.
Außen-Werbung am Kulturhaus gibt es nicht. Genauso unauffällig ist das Atelier im Kulturhaus selbst. Es ist
trotz vorhandener Beschilderung nur schwer zu finden, sodass das Kulturhaus fast einem Irrgarten ähnelt. Eine
Ansprechperson für potentielle Kunden oder Interessierte ist nicht Vorort.
Werbung über Partner findet kaum statt. Eine Zusammenarbeit mit Orten an denen viele potentielle Kunden
vorhanden sind ist zu empfehlen - beispielsweise Arztpraxen. Möglich wäre eine Vereinbarung, man spendet
Kunstwerke für den Wartebereich, darf aber dadurch Werbung anbringen.
Aber auch in Richtung Sponsoring/ Kooperationen sollte das Atelier aktiver werden. Durch eine Zusammenarbeit
mit Schulen, Unternehmen, etc. wird über das Atelier gesprochen und Mundpropaganda ist bekanntlich
die günstigste und eine sehr effektive Art der Werbung. Um französischsprechende Kunden zu erreichen, muss
das Kursangebot sowie die Internetseite auch auf französisch geschrieben sein.
28
Analyse
Maßnahmen
Kompaktkurse für Jugendliche / Kinder schaffen.
Personalstelle für das Atelier schaffen
Kursangebot/ Internetseite auf französisch ausschreiben
kleine ungefähre Information auf der Homepage wann neues Programmangebot online gestellt wird.
Textfeld auf der Seite der Wunschprogramms einpflegen um einfache, formlose Anfragen möglich zu ma
chen und Hemmschwelle zu reduzieren. (bereits umgesetzt)
Da das Atelier generell zu unscheinbar ist könnte man sich folgende realistische und umsetzbare Möglich
keiten überlegen, um stärker auf das Atelier aufmerksam zu machen:
Bessere Beschreibung innerhalb und außerhalb des Kulturhauses, wo sich das Atelier befindet.
Außerhalb des Kulturhauses stärkere und buntere Werbung, wie z.B. Bemalen von Stromkästen
oder bunte Plakate/Banner.
Gerade steht nur ein Raum zur Verfügung. Eine Ausweitung auf 2 Räume würde mehr Möglichkeiten hin
sichtlich Kursangebote und Teilnehmeranzahl schaffen.
Bei der Distributionspolitik hat sich herausgesellt, dass das Atelier die Kursangebote nicht über Dritte ver
kauft. Über Dritte werden neue Kunden gewonnen.
Stärkung der Internetpräsenz durch eigene Social-Media-Kanäle, mit getrennter Darstellung der Kursange
bote. (teilweise bereits umgesetzt)
Kooperationen mit Unternehmen/ Personen mit vielen potentielle Kunden
Aktionen auf der Fußgängerzone, um Aufmerksamkeit im Ort zu schaffen.
29
Analyse
Business Model Canvas (BMC)
Prinzip des Tools
Entwickelt wurde das Business Model Canvas (BMC) von dem Schweizer
Unternehmer Dr. Alexander Osterwalder. Bei diesem Analyse-Tool, das
mit seinen englischen Begrifflichkeiten auch internationale Anwendung
findet, werden die wesentlichen „neun Stellschrauben“ des Geschäftsmodells
des Ateliers in Kehl in übersichtlicher Form visualisiert und
strukturiert.
Beim Durchspielen und Durchdenken der neun Aktionsfelder können
Schwachstellen erkannt und Potentiale des Ateliers herausgearbeitet
werden. Das BMC zeichnet sich vor allem durch seine Einfachheit und
„Das Grundprinzip,
nach dem
eine Organisation
Werte schafft,
vermittelt und
erfasst.“
Dr. Alexander Osterwalder
Flexibilität aus. Dadurch kann es problemlos an neue Gegebenheiten (wie z.B. die Erweiterung um das „Atelier
Mobile“) angepasst und so kontinuierlich weiterentwickelt werden. Des Weiteren hilft es zu verstehen,
wie einzelne Schwerpunkte miteinander verbunden sind und welche Auswirkungen einzelne Veränderungen
bewirken können.
Durch die stark konzentrierte Betrachtungsweise des BMC ist für ein vertieftes Verständnis einzelner „Stellschrauben“
das Hinzuziehen ergänzender Analyse-Tools hilfreich. So kann beispielsweise für einen detaillierteren
Einblick in die strategischen Partner des Ateliers, die Stakeholder Analyse herangezogen werden.
Verfahren und Anwendung
Bei unserer Recherche haben wir uns besonders auf das Alleinstellungsmerkmal des Ateliers Kehl und auf
dessen Vision konzentriert. Zentrale Fragen waren: Wie hebt es sich von anderen Ateliers und Kunstschulen
ab? Welchen Nutzen kann nur das Atelier Kehl seinen Kursteilnehmern bieten? Welche Maßnahmen müssen
ergriffen werden, um dieses Alleinstellungsmerkmal nach außen zu tragen?
Erste Erkenntnisse wurden in Gesprächen mit der Atelier-Leitung, sowie
in Recherchen mittels der Homepage der Kunstschule Offenburg, Prospekten
des Ateliers und in den sozialen Medien gewonnen. Für ein vertiefteres
Verständnis durften wir selbst an einem Kurs im Atelier teilnehmen.
Unsere Eindrücke und dadurch gewonnenen Erkenntnisse können
durch Abrufen des unten stehenden QR-Codes eingesehen werden.
Im Rahmen weiterer Gespräche mit der Atelier-Leitung und gemeinsamer
Workshops wurde die Vision des Ateliers immer weiter konkretisiert
und diverse Herausforderungen und Potentiale herausgearbeitet.
30
Scan mich, jetzt!
Das
Business
Model Canvas
Analyse
unterteilt das Geschäftsmodell
in neun Bausteine.
1 2
Key Partnerships
strategischen
Partner
Unterstützer
der Kunst
Key Activities
Schlüsselaktivitäten
Kursangebote
3
Key Ressources
Ressourcen & Skills
zur Verfügung
stehende Mittel
5
So funktioniert‘s
Value Proposition
Wert- bzw. Leistungsversprechen
Kunst für alle
6
Customer
Relationships
Kundenbeziehungen
Netzwerk Kunst
7
Channels
Kanäle
Kontakt
8
Customer
segment
Zielgruppen
Kursteilnehmer
4
Cost Structures
Kostenblöcke
Kostentreiber
9
Revenue streams
Einnahmequellen
5
7
6
8
9
1
3
2
4
Im „Herzen“ des Modells steht das Leistungsversprechen, auf Englisch Value Proposition. Es zeigt
die Produkte sowie deren Wert und Nutzen für den Kunden (8).
Auf der rechten Seite befindet sich das Customer-Segment. Dort sind Kunden und Zielgruppen
aufgelistet, auf die sich die Angebote ausrichten.
Nach dem Erkennen und Benennen der Kunden (8), wird mit dem in der Mitte liegenden Baustein
Channels (7) identifiziert, über welche Beziehungen (6) man den Kunden erreichen kann. Es
werden hier alle relevanten Berührungsprunkte dargelegt, die zwischen dem Leistungsversprechen
und dem Kunden stehen.
Genauso wichtig wie die Channels sind die Customer Relationships. Hier sind alle Kundenbeziehungen
(6) dargestellt, die zentral sind, um neue Kunden (8) zu gewinnen, aber auch um Bestandskunden
zu behalten.
Mit den revenue streams wird die rechte Seite abgeschlossen. Hier sind alle Einnahmequellen (9)
aufgeführt, die Finanzmittel generieren bzw. als Budget zur Verfügung stehen.
Der Baustein Key Partnerships (1) auf der linken Seite dagegen, widmet sich der Frage, auf welchen
Partnerschaften unser Geschäftsmodell basiert. Hier sind alle strategischen Partner aufgelistet,
die unersetzbar sind.
Bei den danebenliegenden Key Ressources (3) wird aufgezeigt, welche Ressourcen unverzichtbar
sind. Es gilt die erfolgskritischen Ressourcen zu erkennen.
Die darüberliegenden Key Activities (2) stellen alle Maßnahmen und Aktivitäten dar, die für den
Erfolg des Geschäftsmodells maßgeblich sind.
Bei den Cost Structures (4) werden letztendlich alle notwendigen Kostenblöcke und Kostentreiber
in unserem Unternehmen definiert.
31
Analyse
Business Model Canvas
Partner
- Kunstschule Offenburg
- Kulturbüro
- Stadt Kehl
- Verein für Fotografie „la
Chambre“
- Vereine „Culture Note“
- Kulturvereine
- Schulen
- Freie Szene
- Bildungspartner
- Caritas, Anker 36
- Stiftungen (Bürgerstiftung
Kehl, Rheinstiftung)
- KaléidosCoop
- Kindergärten
- Betreuungseinrichtungen
- Wohnheime für Menschen
mit Behinderung
- Altersheime
- Unternehmen
Tätigkeiten
- Verwaltung
- Beschaffung
- Kursleitung
- Marketing
Marketing erweitern, separieren
und regelmäßig durchführen
Homepage mehrsprachig gestalten
Kunst ausstellen und aktives
Mitgestalten
Ressourcen
- Dozierende
- Raum + Kulturbus
- Material
Räumlichkeiten außerhalb des
Ateliers (z.B.: Hof vor dem
Kunsthaus, Rheinufer)
Angebot
Kunstkurse
Kulturbus
Familien-Kurssonntag
Kindergeburtstagsfeiern
„Atelier Mobile“
Ferienprogramm
Kunst am Rhein
Teambuilding-Workshops
Bilingualer Abend
Gemeinsame Kurse mit Menschen aus d
Vergünstigungen für Sozialschwächere u
gemeinsame Angebote mit anderen aus
Vergünstigung für Anwerbung von neue
Kunstwettbewerbe
Um vor Corona geschützt zu sein Online
Speziell entwickelte Kunst für Arbeitneh
Kosten
- Materialien
- Marketing
- Personalkosten/ Freiberufler Künstler
bei kostenlosen Erstkursen: Kosten müssen selbst getragen werden, dafür aber mögliche Werbung und Zuwachs
Kosten für Marketingmaßnahmen wie Social-Media
32
Analyse
Farbcode
für Entwicklungspotentiale
IST - Bereiche = schwarze Schrift
SOLL Bereich = violette Schrift
Kunden-Beziehungen
- keine Kundenbindung/ Wertschätzung
-> kein Ansprechpartner vor Ort,
kein einheitliches System
Ansprechpartner vor Ort
Fragen-Antwort-Katalog
Mehrsprachige Ansprechpartner
Zielgruppe
- Kinder
- Familien
- Erwachsene
- Jugendliche
- Migranten
- Menschen mit Behinderung
Menschen mit Behinderung
Französische Bürger
Arbeitnehmer Selbstständige
em Altersheim und Kindern
nd Alleinerziehende
dem Kunsthaus z.B. Musikschule
n Kursteilnehmern
-Malkurse
mer
Kanäle
Homepage Atelier Kehl
Programmheft & Flyer
YouTube, Facebook.
Twitter, Instagram
Stadt Kehl Homepage
Presse
eigener Social- Media-Account
regelmäßiger Newsletter
auf das Hervorheben des Alleinstellungs-merkmales
achten
Einnahmen
- Kursbeiträge
- Zuschüsse Kehl und Land
Mitgliedschaft mit monatlicher Beitragszahlung
-> evtl. über App „SuperSAAS“
-> dann aber auch Schnupperkurse anbieten
33
Analyse
Analyse
Das Atelier Kehl verspricht - geleitet vom seinem Leistungsversprechen „Kunst für alle“, „Freiräume schaffen!“
- ein breitgefächertes Angebot von klein bis groß, von alt bis jung. Darüber hinaus bietet es, um nur einige der
Angebote zu nennen, einen Kulturbus, ein mobiles Atelier, Theaterkurse und ein „offenes Atelier“ für Erwachsene.
Das Atelier hat viel zu bieten, jedoch trägt es seine Leistungsversprechen und Visionen nicht nach außen.
Kunden können so nicht auf den ersten Blick erkennen, was sie zu erwarten hat und was hinter dem Atelier
Kehl steht. Als problematisch erweist sich zudem die Vision „Kunst für alle“. Dies kann nicht konsistent vermittelt
werden, da es z.B. keine Angebote für Menschen mit Handicap und in anderen Sprachen gibt.
Die Zielgruppen, auf die das Angebot ausgerichtet ist, sind wie bereits erwähnt, vielfältig, intergenerativ und
schließen viele mit ein. So finden nicht nur deutsche und französische Kinder, Jugendliche und Erwachsene,
sondern auch Familien und Migranten ihren Platz im Atelier Kehl.
Als eine große Problemstelle erweist sich besonders der Bereich Channels und die Art und Weise wie Kunden
erreicht werden können. Das Atelier Kehl besitzt zwar inzwischen eine eigene Internetseite, dennoch ist sie
auf den restlichen Social-Media-Kanälen immer nur in Verbindung mit der Kunstschule Offenburg vertreten.
Es gibt keine klare Trennung, womit das gewünschte Alleinstellungmerkmal nicht erfüllt ist. Des Weiteren
wird auch über diese Kanäle das Leistungsversprechen nicht kommuniziert, was sich jedoch sehr gut anbieten
würde.
Darüber hinaus erweist sich die Neukundengewinnung als problematisch. Potenzielle Kunden können nur
schwierig und umständlich an Informationen gelangen, da es keinen direkten, telefonischen oder örtlichen
Ansprechpartner gibt. Darüber hinaus ist das Atelier Kehl unscheinbar. Für Passanten ist es kaum zu erkennen,
was sich hinter dem Kulturhaus, in dem sich das Atelier befindet, verbirgt. Es unmissverständlich, ob dieses
von Interessenten einfach so betreten werden darf und wo genau sich das Atelier im Haus befindet, was eine
große Barriere zu den Kunden darstellt.
Das Atelier Kehl hat bereits einige für das Geschäftsmodell sehr relevante Partnerschaften. Dabei handelt es
sich um Schulen, die Kunstschule Offenburg, die Stadt Kehl, das Kulturbüro, Anker 36 sowie auch französische
Partnerschaften, durch die der neue grenzüberschreitende Ort „KaléidosCoop“ in der 5 Rue de la Coopérative
entstanden ist. Die bereits bestehenden Partnerschaften sind eine gute Basis, jedoch noch ausbaubar.
Besonders die Partnerschaft mit weitern Schulen, Firmen und Kindergärten und Altenheimen könnten sich als
nützlich erweisen.
Unverzichtbare Ressourcen für das Atelier Kehl stellen zum einen die Kursführer und Dozenten, zum anderen
das Material und die Räume dar. Besonders im Bezug auf die Räume erweist es sich jedoch als unmöglich,
mehrere Kurse gleichzeitig anzubieten, da der zur Verfügung stehende Platz nicht ausreichend ist. Das Potenzial
des Ateliers kann somit auf Grund dessen nicht ausgeschöpft werden, gleichzeitig werden auch die
Einnahmequellen durch ein weiteres Kursangebot eingeschränkt. Aber auch hier gibt es Möglichkeiten dem
entgegenzuwirken.
Maßgeblich für den Erfolg des Atelier Kehl ist das richtige Marketing und die damit einhergehende Neukundengewinnung.
Diese sind noch weiter auszubauen und gelten unserer Analyse nach als ausschlaggebenden
Punkt, um das Ziel, das Atelier bekannter zu machen und neue Kunden zu gewinnen.
34
Analyse
Maßnahmen
Die folgend aufgeführten Maßnahmen sollen der Herausforderung der fehlenden Sichtbarkeit des Alleinstellungsmerkmals
und des Bildungsversprechen entgegenwirken.
1. Maßnahme
Die zentrale Maßnahme mit der höchsten Dringlichkeit stellt die Erhöhung der Sichtbarkeit des Ateliers und
das damit verbundenen Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Kunstschulen dar. Insbesondere auf der
Homepage des Kunstateliers Kehl sollte dies hervorgehoben werden. Veranschaulicht werden kann das beispielsweise
in Form eines Image-Films, in dem Kursteilnehmer über ihre persönlichen Erfahrungen berichten.
Zusätzlich sollte die Homepage auch in mehreren Sprachen aufrufbar sein, um auch die französische Zielgruppe
erreichen zu können. Erste Fragen von Interessenten können durch einen Fragen-Antwort-Katalog auf der
Homepage abgefangen werden. In diesem werden die häufigsten Fragen mit den dazugehörigen Antworten
gesammelt. Dadurch wird potenziellen Kursteilnehmer ab der ersten Kontaktaufnahme eine Wertschätzung
entgegengebracht und erste Hürden der Kontaktaufnahme verhindert. Zusätzliche Personalkapazitäten des
Ateliers sind nicht erforderlich.
Neben der eigenen Homepage ist auch ein eigener Social-Media-Account unabdingbar. Das versprochene Bildungserlebnis
sollte hier auch klar hervorgehoben und kommuniziert werden, beispielsweise in der Beschreibung
des Profils. Der Image-Film kann zu diesem Zweck hier eingebunden werden. Auch bei dem Social-Media-
Account sollte großer Wert auf Mehrsprachigkeit gelegt werden. Außerdem kann er auch genutzt werden, um
für aktuelle Kursangebote zu werben.
2. Maßnahme
Das bestehende Kursangebot soll um speziell entwickelte Angebote für Arbeitnehmer oder Selbstständige erweitert
werden: Ähnlich des bisherigen „Offenen Kunstateliers“ wird die Möglichkeit für eine „kreative Auszeit
für Arbeitnehmer“ geschaffen. Die Kurszeiten könnten unter anderem auch in der typischen Mittagspausenzeit
von 12 Uhr bis 14 Uhr liegen. Es wird ein Rückzugsort von dem stressigen Berufsalltag geschaffen, der Kreativität
anregen und Stress abbauen soll – ein Raum frei von Leistungsdruck. Diese Maßnahme bezweckt einerseits
eine Erhöhung der Kursteilnehmer-Anzahl und ermöglicht den Ausbau neuer Partnerschaften mit Firmen in
der Umgebung von Kehl.
In den Sommermonaten kann den Kurs in die Natur (z.B. am Rhein) oder im Innenhof des Kulturhaues ausgeweitet
werden. Beispielhaft geht hier die Edith Maryon Kunstschule in Freiburg vor, die Kurse in den Weinbergen
anbietet
So wird das Problem des Raummangels umgangen und die Sichtbarkeit bei passierenden Passanten erhöht.
Für den Materialtransport kann das „Atelier Mobile“ zum Einsatz kommen. Zusätzlich können die angebotenen
Kurse auch um Teambuilding-Maßnahmen für Unternehmen erweitert werden. Durch bilinguale Dozierende
können auch Unternehmen mit Firmensitz in Frankreich und Deutschland dieses Angebot nutzen.
35
Analyse
Tour der Gipfelstürmer
Sichtbarkeit des Ateliers und
seines Alleinstellungsmerkmales
erhöhen
Alleinstellungsmerkmal auf
Homepage deutlich machen
Image-Film, bei dem Kursteilnehmer
über Erfahrungen
sprechen, für Homepage
erstellen und auf der Homepage
einbinden
Die Umsetzung der beiden Maßnahmenbereiche mutet wie eine
kräftezehrende Berwanderung an. Das Erreichen der jeweils sieben
Etappenziele ist mit Wagnissen und manchmal Unsicherheiten
verbunden. Aber immer wenn ein Gipfel erreicht ist, verändert
sich auch die Aussicht, der Blickwinkel und neue Einblicke.
Wie es so schön heißt: Wenn einer eine Reise tut, dann kann
er was erzählen - und das muss das Atelier Kehl auch, damit es
überhaupt wahrgenommen wird. Nur so kann es potenzielle
Kursteilnehmer gewinnen und erarbeitet sich eine quasi öffentlich
legitimierte Existenzberechtigung.
Die Maßnahmen haben wir der Einfachheit halber auf Vorschläge
für Kommunikation (in weiß) und der Erweiterung strategischer
Partnerschaften (in orange) reduziert.
Die Homepage um einen
Frage-Antwort-Katalog ergänzen,
in dem die häufigsten
Fragen mit dazugehörigen
Antworten gesammelt
werden
Einsatz von
bilingualen
Dozierenden
In den Sommermonaten
Kurse
in der Natur
oder im Innenhof
anbieten
Atelier Mobile
zum Transport
Beispiel: Edith
Maryon Kunstschule
in Freiburg)
36
Analyse
Erstellen eines eigenen Social-Media-Kanals
, Einbinden des Image- Films, auch
hier auf Mehrsprachigkeit achten
Wertschätzung potenzieller
Kursteilnehmer
Hürden der ersten Kontaktaufnahme
werden umgangen,
ohne Personalkapazitäten
zu beanspruchen
Mehrsprachigkeit auf der
Homepage, um alle Zielgruppen
zu erreichen
Rückzugsort von dem
stressigen Alltag schaffen
Ort ohne Leistungsdruck
Kreativität anregen
Stressabbau
Kursprogramm um spezielle
Angebote für Arbeitnehmer
erweitern
Kurszeiten um Mittagspausenzeit
erweitern
Kurse auch als Teambuilding-Maßnahmen
anbieten
Ausbau von strategischen Partnern in Form von Unternehmen
mit Sitz in Frankreich und Deutschland
Neue Kursteilnehmer werden gewonnen
Mund-zu-Mund-Propaganda zwischen Unternehmen
Erhöhte Sichtbarkeit des Kunstatelier
37
Analyse
Umfrage
Prinzip des Tools
Umfragen dienen der Erhebung von Daten und der Gewinnung systematischer Erkenntnisse über Meinungen,
Wissen, Verhaltensweisen und Gefühle von Menschen. Die größte Stärke des Tools ist der direkte Kontakt zu
den Menschen - die größte Herausforderung hingegen seine Reabilität und Validität, also die Wiederherstellbarkeit,
Messbarkeit und Glaubwürdigkeit der Umfrage, die stark von der Qualität der Antworten, der Motivation
der Befragten und vom Rücklauf abhängig ist. Die Ableitung der Umfrageergebnisse hin zu konkreten
Maßnahmen dient der Steuerung von um Prozessen und Entwicklungen.
Umfragen haben übrigens eine lange Tradition: In den Vereinigten Staaten von Amerika werden Befragungen
bereits seit 1790 im Rahmen einer Volkszählung durchgeführt, um demografische Daten über einzelne Haushalte
zu sammeln.
Verfahren und Anwendung des Tools
Ausgehend von der mangelnden öffentlichen Präsenz des Atelier Kehls haben wir einen Fragekatalog erarbeitet,
der hierzu unternehmerische „Stellschrauben“ berücksichtigt, wie regionale Wahrnehmung, Interessen
von potentiellen Kunden, Hintergrundinfos zu ihnen, inhaltliche Präferenzen oder welchen finanziellen Aufwand
an Zeit und Geld sie für eine etwaige Kursbuchung bereit sind, auf sich zu nehmen.
Manche der von uns aufgestellten Fragen lassen sich nicht wirklich valide messen, da sie die subjektive Wahrnehmung
von Kunst im Fokus haben, von der wir uns einen inhaltlichen Mehrwert versprochen haben. Für die
Art der Befragung haben wir uns aus Gründen der Durchführbarkeit und Finanzierung für die persönliche und
online-Befragung und gegen eine telefonische bzw. postalische entschieden.
In belebten Straßen und Einkaufszentren von Kehl baten wir Passanten darum, an der Umfrage entweder
mittels QR-Code oder direkt auf unseren Tablets teilzunehmen. Dabei achteten wir darauf, dass wir Menschen
jeden Alters befragten. Im Publikumskontakt wurde uns klar, dass mehr als die Hälfte der von uns angesprochenen
Personen ausschließlich französisch sprachen und ihnen die Teilnahme an unserer deutschsprachigen
Umfrage nicht möglich war. Unsere Trefferquote auskunftfreudige Bürgerinnen und Bürger zu erreichen war
damit relativ gering und deren Motivation, sich ausführlich zu äußern, war angesichts der damals vorherrschenden
schlechten winterlichen Wetterverhältnisse recht gering. Aus diesen Erfahrungen haben den Fragenkatalog
für unsere Online-Fassung überarbeitet und fanden bei dessen Versand in der Falkenhausenschule
Kehl, einer Grundschule mit bilingualem dt. -franz. Zug, tätige Unterstützung. Leider war der Rücklauf von
sechs Personen bei ca. 400 Kontaktadressen nur sehr gering, so daß unsere Umfrage bei insgesamt 31 beantworteten
Fragebögen nicht als repräsentativ gelten und lediglich eine Tendenz abbilden kann, die dennoch für
die Entwicklung gegeigneter Maßnahmen hilfreich ist. Sie sind im Folgenden dargestellt.
38
Analyse
Straßen-Umfrage
1. Geschlecht
Von den 16 Befragten bezeichneten sich 7 als männlich (43,75%) und 9 als weiblich (56,25%). Keiner
der Befragten bezeichnete sich als divers.
2. Kunstinteressen
Auf die Frage nach ihrem Interesse an verschiedenen Kunstarten gaben 42,86 % der Befragten an, sich
für bildende Kunst (zweidimensional) und Tanz zu interessieren, während 35,71 % an Theater interes
siert waren. Bildhauerei, Skulptur und Installation waren mit nur 14,29 % der Befragten am wenigsten
beliebt.
3. Bekanntheitsgrad des Atelier Kehl
Von den 15 Befragten kannten 4 (26,67%) das Atelier Kehl, 11 (73,33%) nicht.
4. Wie haben die Teilnehmer von Atelier Kehl erfahren?
Von den 10 Befragten, die das Atelier Kehl kannten, haben 80 % auf anderem Wege davon erfahren,
während Freunde und Printmedien jeweils von 20 % der Befragten genannt wurden. Unter „anderem
Wege“ gaben fünf der acht Befragten an, im Zuge der Umfrage vom Atelier Kehl erfahren zu haben.
5. Interesse an Kunstkursen
Von den 15 Befragten waren 13,33% daran interessiert, einen Kunstkurs zu besuchen, während 53,33%
dies nicht taten. 26,67% waren möglicherweise daran interessiert, abhängig vom jeweiligen Angebot
und dessen Kosten.
6. Bevorzugte Kursangebote
Von den 14 Befragten interessierten sich 92,86% für das deutsche Kursangebot, während sich keiner
für das französische Angebot interessierte. 14,29 % waren an einer Kombination aus beiden Angeboten
interessiert.
7. Durchführbarer Zeitrahmen für die Kurse
Von den 14 Befragten hielten 85,71% einen Zeitrahmen von 1-3 Treffen für machbar, während 21,43%
Kompaktkurse (4-6 Treffen) für machbar hielten. Keiner der Befragten hielt fortgeschrittenere Kurse (7
oder mehr Treffen) für machbar.
Insgesamt gab es 25 Beantwortungen, welche in durchschnittlich 10:15 min durchgeführt wurden.
Die Abschlussrate der Straßenumfrage betrug 60 %.
39
Analyse
Online-Umfrage
1. Geschlecht
Von den sechs Befragten geben sich fünf als weiblich und einer als männlich zu erkennen.
2. Alter
Es gibt zwei Befragte im Alter von 21-30 Jahren und vier Befragte im Alter von 31-50 Jahren, sowie
einen Befragten welcher älter als 50 ist.
3. Ort
Vier Befragte kommen aus Kehl, ein weiterer aus Heilbronn sowie eine Person aus Frankreich.
4. Bekanntheitsgrad des Atelier Kehl
Fünf Befragte haben vom Atelier Kehl gehört, einer nicht.
5. Wie haben die Befragten von Atelier Kehl erfahren
Von den fünf Befragten, die von Atelier Kehl gehört haben, erfuhren zwei durch die Website und zwei
durch andere Mittel, wie Flyer und Aushänge.
6. Bevorzugte Methode, um von Atelier Kehl und seinen Aktivitäten zu erfahren
Die Website wurde als bevorzugtes Medium, ebenso wie Printmedien mit jeweils drei Stimmen ange
geben. Hinzukommend wurden Flyer, Aushänge und Social Media jeweils einmal genannt. Eine Mehr
fachauswahl der Fragen war in diesem Fall möglich.
7. An welcher Art von Kunst sind die Befragten interessiert?
Von den sechs Befragten interessieren sich vier für bildende Kunst (zweidimensional),
zwei für Tanz und einer für Bildhauerei und Installation.
8. Interesse am Besuch eines Kunstkurses der Befragten
Von den sechs Befragten ist einer daran interessiert, einen Kunstkurs zu belegen, während die anderen
entweder nicht interessiert oder unsicher sind.
9. Präferenz für das Kursangebot
Von den sechs Befragten sind zwei an einer Kombination aus dem deutschen und dem französischen
Angebot interessiert, während die übrigen Befragten keine Antwort gegeben haben.
Realisierbarer Zeitrahmen für den Kurs:
Von den sechs Befragten sind zwei an einem Kurs interessiert, der sich über 1-3 Treffen erstreckt, während die
übrigen Befragten auch bei dieser Frage keine Antwort gegeben haben.
Insgesamt gab es 6 Beantwortungen, welche in durchschnittlich 1:44 min durchgeführt wurden. Die Abschlussrate
der Straßenumfrage betrug 100 %.
40
Analyse
Best of
Infografiken
Ein Mix aus Straßen-und
Online-Umfrage
41
Analyse
42
Analyse
43
Analyse
44
Analyse
45
Analyse
Maßnahmen
Die Umfrage unterstreicht einmal mehr, dass es dem Atelier Kehl an Präsenz in der Öffentlichkeit fehlt. Die
meisten Teilnehmer haben erstmals durch unsere Umfrage von dem Atelier erfahren. Deshalb konzentrieren
sich viele der folgenden Maßnahmen darauf, das Atelierin Kehl und Umgebung bekannter zu machen.
1. Maßnahme
Vor allem zweisprachige Kursangebote kamen bei den Teilnehmern der Umfrage gut an. Die breite Passerelle
des Deux Rives bietet eine schöne Möglichkeit, den Grenzfluß Rhein künstlerisch zu überbrücken, etwa mit
einer Ausstellung auf der Brücke, die auf beiden Seiten des Rheins beworben wird. An einem Wochenende bei
gutem Wetter könnten sich verschiedenen Künstler aus Frankreich und Deutschland mit ihren Werken präsentieren.
Hilfreich hierfür wären Kooperationen mit verschiedenen französischen Bildungseinrichungen, Kunstschulen,
Akademien etc. Die Botschaft: Menschen beider Länder treffen sich mit ihrer Kunst in der Mitte der
Brücke, eröffnen neue Perspektiven und Begegnungen und das ohne Sprachbarriere, nur durch die Kraft der
Kunst. Bildenden, darstellende Kunst, Lichtprojektionen oder was auch immer sich Open Air realisieren lässt,
würde Menschen, Medien anlocken. Das ergäbe Geschichten, an die man sich erinnert.
2. Maßnahme
Da bei der Umfrage aufgefallen ist, dass jeder ein anderes Gefühl beschreibt, wenn er an Kunst denkt und das
Interesse individuell ist, könnte man eine abwechslungsreiche Kunstreise durch Kehl organisieren. Hierbei werden
Stationen mit verschiedenen Kunstrichtungen aufgebaut, bei denen die Teilnehmer die Möglichkeit haben
ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Vor allem die bildende Kunst und die darstellende Kunst kam gut bei den
Befragten an, weshalb ein Großteil der Stationen in diese Richtung gehen könnte. Denkbar wären Stationen an
denen man malt, zeichnet, tanzt oder Theater spielt. Die Zeit während man von Station zu Station geht, kann
genutzt werden um sich mit Menschen auszutauschen. Diese Aktion würde den Leuten sowohl die Kunst näherbringen,
als auch zwischenmenschliche Verbindungen schaffen. Um dies möglich zu machen, müsste man
dies mit der Kulturverwaltung der Stadt Kehl koordinieren. Ein Modell mit dem ansässige Unternehmen als
Sponsoren gewonnen werden könnten, falls sie von Sysnergieeffekte profitieren könnten.
3. Maßnahme
Einige Teilnehmer der Umfrage haben Interesse an einem deutsch-französischen Programm gezeigt. Dafür
ist das Atelier Mobile eine gute Gelegenheit um Kehl und Straßburg miteinander zu verbinden. Dieses kann
sowohl in Kehl, als auch in Straßburg auf Stadtfesten und Märkten eingesetzt werden um den Leuten die Kunst
näher zu bringen. Den Passanten werden künstlerische Erfahrungen geboten, die wenig zeitaufwendig sind
und auch im Vorbeigehen erlebt werden können. Erste Angebote in diese Richtung gibt es bereits, wie das Kaleidoscoop
im Hafengebiet Straßburgs. Dieses wird jedoch größtenteils von Franzosen besucht. Deshalb muss
in Zukunft mehr Werbung auf der deutschen Seite gemacht werden. Man kan Flyer und Sticker an belebten
Orten verteilen oder die Leute direkt ansprechen. Das Atelier Mobile kann als Werbeträger an einem belebten
Ort aufgestellt werden. Möglich wäre es mit Kunstschulen der beiden Städte oder den Städten direkt zu kooperieren.
4. Maßnahme
Bei der Auswertung der Umfrage wurde deutlich, dass nur eine Minderheit überhaußt weiß, was das Atelier
Kehl eigentlich ist. Wie wäre es also, wenn man die Kehler Innenstadt einbindet und so auf das Atelier Kehl
und seine Arbeit aufmerksam macht. Beispielsweise könnte man Straßenlaternen und Stromkästen mit Bildern
46
Analyse
in einer öffentlichen Aktion verzieren oder „bestricken“. Da auch vor dem Kulturhaus nicht wirklich auf das sich
darin befindende Atelier aufmerksam gemacht wird, wäre es eine Möglichkeit, bunte Wegweiser für die Simulierung
des Wegs vom Kulturhaus in das Atelier auf dem Boden anzubringen oder ein Aufstellschild vor der Tür
zu nutzen. Möglich ist auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu kooperieren und entweder Prospekte oder
Flyer vom Atelier auszulegen. Eventuell könnte man mit einer Mitmach-Aktion im nahe gelegenen City Center
Kehl Passanten anregen, Kunst aktiv zu erleben und als Ausgleich und Wohltat zu ihrem Alltag zu verstehen.
5. Maßnahme
Die meisten Teilnehmer haben durch die Umfrage vom Atelier erfahren. Deshalb ist es sinnvoll persönlichen
Kontakt zu potentiellen Kunden aufzubauen, möglicherweise beim Networking, an belebten Orten, via Website
oder Print - denn das waren die beliebtesten Kontaktmöglichkeiten bei der Umfrage, um Neuigkeiten
über das Atelier zu erfahren. Da es sich um einen künstlerischen Ort handelt, wäre ein kreatives Layout für die
Website passend. Viele Template-Anbieter bieten befristet kostenfreie Probezeiten an, in der man die Wirkung
verschiedener Designs ausprobieren könnte. Öffentliche Kampagnen und Aktionen bieten die Chance in die
lokalen Medien zu kommen. Kunst in Verbindung zu aktuellen Themen, die auch die kommunale Verwaltung
oder überregionale Non Profit Organisationen beschäftigt, ebnen den Weg für Kooparationen und Synergien.
6. Maßnahme
Da sich das Atelier im Grenzgebiet befindet, ist die verbale Kommunikation mitunter schwierig, wie uns auch
bei der Umfrage auffiel. Deshalb ist non-verbale Kommunikation eine Option. Kunst als Kommunikationsmittel
nutzen! Denkbar wäre das mit Themen wie Pantomime, Zirkuskünste (Cirque nouveau) oder Tanz - die in
Workshops ausprobiert werden könnten. Etwa auch als eine teambildende Maßnahme, auf die auch Firmen
mit ihrer oft multinationalen Mitarbeiterschaft anspringen könnten. Durch das Atelier haben die Firmen die
Möglichkeit entsprechende Kurse zu buchen und etwaige firmeninterne Sprachbarriere abzubauen. Eine
weitere Möglichkeit ist, den Tanz als Sprache zu nutzen. Der Ausdruckstanz an sich und das Darstellen von
Gefühlen kann viele Menschen innerlich und äußerlich bewegen. Tribal Dance ist z.B. eine internationale Tanzsprache
mit der Menschen in verschiedenen Formationen in Verbindung treten können und Gemeinschaftserlebnisse
genießen können. Auch hierfür kann das Atelier Kehl Kurse oder Einzelevents anbieten, bei denen
Leute sensibilisiert und angeregt werden können, Kunst zu einem Teil ihres Lebens werden zu lassen. Professionelle
Vermittelnde sind hierbei wichtig, um breite Erfahrung und hohes Niveau vermitteln zu können.
7. Maßnahme
Bei den Teilnehmern der Umfrage waren kurze Angebote, welche spät nachmittags oder abends stattfinden
besonders beliebt. Bevorzugt wurden 1-3 Treffen pro Monat. Urban Arts (Graffiti, Stickerkunst, Street Art,
Urban Knitting) könnten via Event oder Workshop angeboten werden, was im urbanen Umfeld, an sozialen
Brennpunkten in Strasbourg sicherlich interessant wäre und Aussicht auf Fördermittel hätte. Oder ganz klassisch
in Disziplinen wie Bildhauerei, Malerei, Fotografie oder Theater, Tanz und Filmkunst. das könnte man
einmal im Jahr in einer Art „Woche der offenen Tür“ anbieten, wie z.B. schon 2022 durch den Kehler „Culture
Day“ erfolgreich veranstaltet wurde. Breit aufstellen, so ist für jeden etwas dabei. Die Teilnehmer könnten sich
an beliebig vielen Angeboten in der Woche anmelden und teilnehmen.
47
Exkursion
48
Exkursion
Team FP 33 on tour I
Stippvisite in der Kunstschule Offenburg
Das Atelier Kehl ist eine Dependance der Kunstschule Offenburg, da macht es Sinn, das „Mutterhaus“
einmal kennenzulernen. Gleich nach den Vorlesungen in der Hochschule Kehl machen wir uns auf den
Weg und landen in einer der größten kommunalen Kunstschule in Baden-Württemberg. Michael Witte
lächelt verschmitzt: „Im Landesranking sind wir seit vielen Jahren unter den Big Five.“
Ja hoppla, wir waren von der Größe und Ausstattung des Hauses echt überrascht, so groß hatten wir
es uns nicht vorgestellt, da wir ja nur die sehr schönen aber beengten Verhätnisse des Kehler Ateliers
kennen. Das Offenburger Haupthaus beherbergt zehn Ateliers, zwei sind in der Villa Bauer angemietet,
„unser“ Atelier im Kulturhaus in Kehl und seit neuestem gibt es das grenzübergreifend arbeitende Atelier
mobil. Das sind also insgesamt 14 Ateliers. Wow!
Wir lernen das Haus in einer Führung mit Michael Witte vom Dach bis zum Keller, das dazugehörige
Konzept und seine Geschichte kennen. Es befindet sich übrigens auf dem Offenburger Kulturforum und
das war früher eine Kaserne aus der Kaiserzeit.
Beeindruckend ist die Spartenvielfalt der Kunstschule, die gleichermaßen in der Jugend- wie in der Erwachsenenkunstschule
angeboten wird. Dazu gehören Malerei, Zeichnen, Grafik, Plastik und Bildhauerei,
auch das Modelieren mit Ton, sowie Fotografie, Medien - also die Beschäftigung mit Film, Video
und Animation, ja sie reicht sogar bis hinzu Tanz, Theater und Textil. Wir sind ganz schön geflasht.
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Etwa alle zwei bis drei Monate wird eine neue Ausstellung
auf dem breiten Flur der Kunstschule präsentiert.
Hier erklärt Michael Witte die aktuellen Exponate.
Kunstförderung
Die Stadt Offenburg fördert Kunst, indem sie die Räumlichkeiten der Kunstschule kostenfrei, warm,
inklusive Strom- und Wasserverbrauch zu Verfügung stellt. Die zwei Atelierräume der Villa Bauer werden
angemietet, aber mit relativ geringen Mietkosten. Ähnlich das Atelier Kehl - auch hier werden die
Räumlichkeiten kostenfrei und warm bereit gestellt.
Anders als in Kehl werden die Kursgebühren der Jugendkunstschule zu 41 % durch die Stadt Offenburg
bezuschusst. In Offenburg gibt es auch die häufig genutzte Einrichtung des Familienpasses, durch den
sich die Teilnehmergebühren noch einmal erheblich verringern. Einen Familienpass gibt es in Kehl
nicht. Die Erwachsenenkurse erfahren durch die Landesförderung der Volkshochschulen eine Bezuschussung
von 27 %. Interessant ist auch, dass das Land Baden-Württemberg 12,5% aller Gehälter
festangestellter Pädagogen bezuschusst sowie die Honorare aller freien Lehrkräfte. Das sind jährlich für
alle Dozenten rund 30.000 €, die vom Land fließen.
Projekte, wie das Atelier mobil, werden durch seperate Projektmittel finanziert, das sind wie für dieses
Beispiel in seiner gesamten Laufzeit rund 70.000 €.
50
Der Flur nicht nur zentraler Begegnungspunkt, sondern
auch flexibel dekorierbar, also je nach Kunstsparte, etwa
mit Hängungen, Objekttischen, Aufstellern etc.
Von Personalstellen und Unterrichtseinheiten
Die Kunstschule ist echt groß, top ausgestattet und kann sich sogar mit denen in Großstädten messen.
Die Personaldecke ist dennoch dünn. Nur zwei volle feste Pädagogenstellen, 2 Teilzeitstellen in der
Verwaltung, zwei Hausdienst-Stellen eine volle und eine Teilzeit und eine für den Freiwilligen Dienst.
Für das aktuelle Projekt Atelier mobil wurden 2 halbe Projektstellen geschaffen, die ausshließlich aus
Projektfördermitteln finanziert werden.
Den festen Stellen gegenüber stehen rund 50 freie Honorarkräfte, die das gesamte Lehrangebot stemmen.
Und das wirkt ganz schön mächtig, denn in der Jugendkunstschule kamen 2022 rund 3500 Unterrichtseinheiten
(=UE/ 45 min.) zusammen und 2023 werden es
wahrscheinlich 4000 UE sein. Dazu kommen noch rund 1000 UE in der
Erwachsenenkunstschule. Eine Jugendkunstschule gilt übrigens erst ab
1000 UE als förderwürdig. Hier leistet das Offenburger-Konstrukt das 4-fache.
Über den Daumen profitieren ca. 1000 bis 1500 aktive Kursteilnehmer
von den Angeboten.
51
Exkursion
52
Die Kunstschule Offenburg ist nicht
nur räumlich großzügig ausgestattet,
sie hat auch eine einzigartige
Artothek (Abb. oben), in der jeder,
der möchte, Kunst für einen gewissen
Zeitraum mieten kann. Im Kellergeschoß
(Abb. mitte) be-findet
sich ein clos lieu, ein geschlossener
Raum, in dem man sich künstlerisch
betätigen kann, ohne Anleitung,
ohne Wertung, jung und alt
gemeinsam, therapeutisch, sich
selbstfindend, experimentell. Die
hier entstandenen Werke dürfen
den Raum nicht verlassen und können
nur hier betrachtet werden.
Team FP 33 ist beeindruckt von der
Vielfalt der Kunstschule.
Analyse
Kraftfeld-Analyse
Prinzip des Tools
In Hinblick auf das Erreichen eines spezifischen Ziels werden hier alle förderlichen und hemmenden Umstände.
Einstellungen und Gegebenheiten in zwei gegenüberliegenden Hälften aufgeführt. Die eine Seite visualisiert
die negativen Kräfte, die andere die positiven Kräfte, also die, die zum Ziel hinführen bzw. wegführen.
Durch die einfache Gegenüberstellungen der Faktoren kann leicht visualisiert werden, welche Kräfte sich
neutralisierend aufheben bzw. verstärken. Bei der Diskussion um etwaige Clusterbildungen, Themenverwandtschaft
etc. kann auch das Nachschärfen des Ziel und seine Neuformulierung ein Thema werden.
Verfahren und Anwendung des Tools
Wir haben die Form der Analyse in einem Interview mit Michael Witte angewandt, um abschließend eine
Einschätzung zu erhalten, ob wir etwas übersehen haben, ob neue, bislang nicht berücksichtigte Aspekte noch
hinzukommen. Überraschend war, dass sich nach zweimaliger Zielformulierung eine komplett andere Vision,
die aber sehr schlüssig und mittefristig realisierbar ist, als besonders griffig erwies.
53 47
Analyse
ZIEL I
Eigenständigkeit & Selbsbewußtsein
Selbstbehauptung in der Kehler Kultur
ZIEL II
Dt.-franz Zentrum für kulturelle Bildung
als „Freiraum“ im Eurodistrict
Strasbourg/ Ortenau öffentlich positionieren.
Mehr Dynamik und ruhig mal
neu denken
Vieles was sich in den vorherigen
Analysen herauskristalisierte,
spiegelt sich auch in der Kraftfeld-
Analyse wieder, jedoch in einem
abschließenden Resümee, stellt
sich auf einmal eine Vision heraus,
in der das „Atelier mobil“ verstärkt
im Fokus steht.
Negative Kräfte
Das Atelier kann kein eigenes Marketing-Budget
erwirtschaften und kann
damit aus eigener Kraft nicht verläßlich
nach außen treten.
Corona und andere Krisen verstärken
die wirtschaftliche Not des Ateliers und
dämpfen seinen Wirkungskreis.
Positive Kräfte
Die Bevölkerung ist prinzipiell offen
Atelier im Kulturhaus ist ein prominenter
Ort mit bester logistischer
Anbindung
„Atelier mobil“ entwickelt sich
gerade rasch, findet auf deutscher,
wie französischer Rhein-Seite viel
Zuspruch, weckt Neugier und kann
mit ersten Kooperationen punkten.
„Atelier mobil“ kompensiert das
mangelnde Raumproblem des Ateliers,
das im Kulturhaus nur einen
einzigen Veranstaltungsraum zur
Verfügung hat.
Das Sponsoring-Wesen ist in Kehl weniger
ausgeprägt als z.B. in Offenburg,
Sponsoren-Kooperationen, zusätzliche
Einnahmen sind gering
Erwachsenen-Kurse sind stabil.
Schöner, gut ausgestattete
Räumlichkeit
Mittelfristig könnten bei weiteren
Kursen, Kooperationen und steigender
Auslastung weitere Autos
angeschafft werden. Eine Dynamisierung
außerhalb eines festen
Standortes.
Kehl als „Vorort“ von Strasbourg ist
eine Schranke im Kopf. Minderwertigkeitskomplex
Es gibt keinen Puffer für zusätzliche
Kapazitäten, wie Marketing, Kundenkontakte
etc. , hier ist das Atelier auf
Exterene angewiesen.
Bei Kinderkursen schwache Dynamik
erkennbar, braucht Zeit, etwa 15 Kinder
pro Woche, da ist Luft nach oben
Mut zum Guerilla-Marketing
Das Atelier im Kulturhaus könnte
jedoch zur Planungs- und Marketing-Zentrale
von „Atelier mobil“
werden. Es könnte damit die mangelnde
Vor-Ort-Präsenz und das
schwach ausgeprägte Marketing
mit einer zusätzlichen Personalstelle
beheben.
Stadt Kehl denkt eher eng. Mehr
„Dienst nach Vorschrift“ und weniger
in Kategorien, die für das Erschließen
von Potenialen notwendig ist.
Raumdefizit
Atelier inszwischen mit eigener
Website
Atelier mobil, Auto schon vorhanden,
erste Kooperation mit Kaleidoscoop in
Strasbourg
Das Atelier wäre Event-, Ansprechund
Administrationsort in einem,
es könnte stationär Kurse anbieten,
hätte aber in der flexiblen
Betreiberform stärkeres Potential
sich zu entwickeln.
Kein ausgeklügeltes kommunales Subventionssystem
Mangelnde „Navigation“, das Atelier ist
im Kulturhaus wie in der Stadt unsichtbar.
Da es in der Region nichts Vergelichbares
gibt, könnte das „Atelier
mobil“ an seinem Alleinstellungsprofil
weiterarbeiten und könnte
sich öffentlich stärker positionieren
und profilieren.
54
MaSSnahmen
Maßnahmenkatalog
Empfehlung
von Team
FP 33
Aus den vorherigen Analyse-Tools wurden eine Reihe von Handlungsmaßnahmen abgeleitet. Für eine praxisnahe
Umsetzung wurde aus unterschiedlichsten Aktionsfeldern (siehe Farbcode) das Wesentliche herausgefiltert
und nach interner Debatte priorisiert. Hierzu tauschten sich die Analyse-Teams intensiv mit der Leitung des
Atelier Kehl aus, in dem sie sich an Dringlichkeit und Aufwandsintensität, etwa von Finanzen, Zeit, Personal,
Investitionen, orientierten. Das Ergebnis ist hier kompakt in Übersicht gebracht:
Aktionsfelder & Farbcode
Online kontinuierlich aktiv
und virtuell präsent sein
Ressourcen erweitern
Kooperationen aufbauen
und Synergien schaffen
Partizipation in Stadt und
Region intensivieren
Marketing: Kunden gewinnen,
pflegen und binden
Neue attraktive Angebote
und Anreize schaffen
DIE TOP 3 unverzichtbaren
1. Maßnahme
Eigene Website
Leichte Auffindbarkeit; hohe
Usebility; ansprechender, authentischer
Content; Infos auf
deutsch und französisch; FAQ‘s;
aktualisieren neuer Angebote
Finanzen
Zeit
Personal
Investition
2. Maßnahme
Kooperationen
Mit Schulen, Unternehmen
und Angebote zugeschnitten,
branchenspezifischen Partnern
für Sponoring, Vernetzung, Zusammenfassen
von Verteilern
Finanzen
Zeit
Personal
Investition
3. Maßnahme
Attraktive Angebote
Kurse analog & digital (!); niederschwellige
Angebote; Kompaktkurse
für Jugendliche &
Studierende; Community Arts;
Outdoor-Kurse; Stempelkarte
Finanzen
Zeit
Personal
Investition
55
MaSSnahmen
56
MaSSnahmen
Wichtig, aber ressourcen intensiv
4. Maßnahme
Kundenbindung
Customer Relationship Management:
Newsletter, Anerkennung
häufiger Teilnahme,
Rabatte für Folgekurse, partizipative
Prozesse, Testimonials
Finanzen
Zeit
Personal
Investition
5. Maßnahme
Social Media
Bespielen verschiedener Social-Media-Kanäle,
klassische
Öffentlichkeits- und Medienarbeit,
Content Management &
Creation;
Finanzen
Zeit
Personal
Investition
6. Maßnahme
Ressourcen +
Personal vor Ort, feste Stelle
für ständige Aufgaben, Präsenz
& Ansprechbarkeit, Marketing
und Digitalisierung, mehr
Kursräume, Atelier mobil
Finanzen
Zeit
Personal
Investition
NICE to Have - leicht umsetzbar
7. Maßnahme
Image-Videos
Handy-Videos, authentisch,
real, für Social Media, Website,
von Kursen, Aktionen, Events,
Profile & Statements von
Kunst-Engagierten (dt/ franz)
Finanzen
Zeit
Personal
Investition
8. Maßnahme
Sichtbarer in Kehl
Deutlichere Hinweise innerhalb
und außerhalb des Kulturhauses;
Glasfront mit reversiblen
Klebelettern; hausinterne Navigation:
Aufsteller im Foyer
Finanzen
Zeit
Personal
Investition
9. Maßnahme
Eigene Identität
Atelier Kehl. Eigenes Logo mit
Claim - evtl. anderer Name; On
Street Aktionen + Presseoffensive;
Finanzen
Zeit
Personal
Investition
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Team FP 33
Luca Bukowski
Marketing-Mix
Maya Wanger
Stakeholder-Analyse
Julia Lauer
Business Model Canvas
Juliane Herr
Business Model Canvas
Eileen Klein
Marketing-Mix
Selina Ranzenberger
Stakeholder-Analyse
Saskia Kugel
SWOT-Analyse
Sari Schröder
SWOT-Analyse
Tom Stumpf
Umfrage
Madlen Mayer
Umfrage
Anna Duttle
Umfrage
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