Wo Hessens Hechte hausen Wo Hessens Hechte ... - Edersee Angeln
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Foto: Tobias Norff; Zeichnung: R. Bork<br />
<strong>Angeln</strong> I Reisen<br />
<strong>Wo</strong> <strong>Hessens</strong><br />
<strong>Hechte</strong> <strong>hausen</strong><br />
Angelurlaub in Deutschland – sehr beliebt und stark im Kommen!<br />
Deshalb stellen wir Ihnen gute und günstige Ziele in der Republik vor.<br />
Diesmal: der <strong>Edersee</strong> in Nordhessen<br />
10 Rute&Rolle<br />
Der <strong>Edersee</strong> – die 11 Top-Stellen werden am<br />
Ende des Artikels beschrieben. Den Affolderner<br />
See stellten wir in Fisch & Fliege 5 ab Seite 16<br />
genau vor – ein Traum für Fliegenfischer
Hechtmekka <strong>Edersee</strong><br />
– lange Zeit war es still<br />
um dieses in Anglerkreisen<br />
schon berühmte<br />
und gepriesene Räuberparadies<br />
im nordhessischen Bergland.<br />
Doch nach sehr schwierigen Jahren<br />
ließen viele tolle Meldungen<br />
in der kürzeren Vergangenheit<br />
wieder aufhorchen und sorgten für<br />
neuen Glanz. Was war passiert?<br />
Ganz einfach, die Strukturen der<br />
Bewirtschaftung dieses zweitgrößten<br />
künstlichen Gewässers in<br />
Deutschland haben sich geändert<br />
und zwar zum Guten!<br />
Auslöser war der Entschluss des<br />
Bundesverkehrsministeriums,<br />
das ungeteilte Fischereirecht des<br />
<strong>Edersee</strong>s ab dem 1. April 2004<br />
an den Zweckverband Naturpark<br />
Kellerwald <strong>Edersee</strong> zu verpachten.<br />
Dieser übernahm dann, Hand<br />
in Hand mit der Interessengemeinschaft<br />
<strong>Edersee</strong> e.V. (IG <strong>Edersee</strong><br />
e.V.), einem Zusammen- schluss<br />
von Angelbegeisterten und Gewerbetreibenden<br />
in Verbindung<br />
mit einem eigenen Fischwirtschaftsmeister,<br />
die Bewirtschaftung<br />
des Stausees. Die Fischbestände<br />
hatten jedoch in den letzten<br />
Jahren arg gelitten. Ein bis dahin<br />
einzigartiges Projekt aus Naturpark<br />
in Zusammenspiel mit Anglern<br />
und den Verantwortlichen aus<br />
der Tourismusbranche wurde ins<br />
Leben gerufen und trägt nun erste<br />
Früchte. Ziel ist es, den See nach<br />
ökologischen Gesichtspunkten zu<br />
bewirtschaften und gleichzeitig<br />
seine Attraktivität für Angler zu<br />
erhöhen. Einen kommerziell arbeitenden<br />
Fischer, wie Jahrzehnte<br />
zuvor, wird es nicht mehr geben.<br />
Die Saat des Projektes scheint<br />
Heißer Tanz – im<br />
Frühsommer nach der<br />
Laichzeit kommt es in<br />
den vielen Buchten zu<br />
solchen spektakulären<br />
Szenen<br />
jetzt aufzugehen. Darüber sollten<br />
Sie an dieser Stelle nicht nur etwas<br />
lesen, sondern sich bei einem Angeltrip<br />
vor Ort direkt davon überzeugen.<br />
Damit bei Ihrem Besuch<br />
alles glatt geht und Sie mit gewichtigen<br />
Erfahrungen die Rückreise<br />
antreten können, hat Autor<br />
und <strong>Edersee</strong>-Guide Marcus Langer<br />
in der Folge die wichtigsten<br />
Angelinformationen zu den Themen<br />
Barsch, Hecht und Zander im<br />
<strong>Edersee</strong> zusammengetragen – ein<br />
Leitfaden für spannende Stunden<br />
an einem Ausnahmegewässer.<br />
Gewaltige<br />
Dimensionen<br />
27 Kilometer Länge und eine<br />
Wasserfläche von zwölf Quadratkilometern<br />
bei Vollstau – das<br />
sind die riesigen Dimensionen<br />
des <strong>Edersee</strong>s. Die maximale Was-<br />
sertiefe an der Staumauer beträgt<br />
43 Meter(!) bei einer mittleren<br />
Tiefe von immerhin 18 Metern.<br />
Die Edertalsperre dient jedoch<br />
auch zur Wasserregulierung der<br />
Weser, Stromerzeugung und zum<br />
Hochwasserschutz. Das zieht in<br />
einigen Monaten des Jahres starke<br />
Schwankungen des Wasserstandes<br />
nach sich – die Standorte der<br />
Fische ändern sich schnell und<br />
eine hohe Flexibilität des Anglers<br />
wird gefordert.<br />
Am sinnvollsten und vielversprechendsten<br />
ist es, den gewaltigen<br />
See vom Boot aus zu erkunden,<br />
was nicht heißen soll, dass keine<br />
schönen Fänge vom Ufer aus<br />
möglich wären – man ist aber<br />
einfach mobiler und kann größere<br />
Bereiche abfischen. Wer auf<br />
Raubfische aus ist, und die Bebitte<br />
umblättern<br />
▲<br />
Rute&Rolle 11
Fotos: Marcus Langer (3), privat, Tobias Norff (1), Arnulf Ehrchen (1)<br />
<strong>Angeln</strong> I Reisen<br />
stände von Barsch, Hecht und<br />
Zander sind inzwischen wirklich<br />
hervorragend, sollte besonders<br />
die Periode vom 1. Oktober bis<br />
31. Januar ins Auge fassen, denn<br />
dann ist auch ein E-Motor zum<br />
Schleppen erlaubt. Der Rest der<br />
Saison muss mit Muskelkraft<br />
und Rudern bestritten werden.<br />
Eine vor Ort im Handel erhältliche<br />
Tiefenkarte und das Echolot<br />
liefern wichtige Anhaltspunkte<br />
über den Verbleib von Hecht und<br />
Co. Wenn Sie ein Boot mieten<br />
möchten (Bootsverleihe siehe<br />
Infokasten), bitte die Bootsrutenhalter<br />
nicht vergessen. Sie<br />
erleichtern das Schleppen ungemein.<br />
Wandel der<br />
Jahreszeiten<br />
Neben den Wasserstandsänderungen<br />
(siehe auch Pegelstände<br />
im Infoteil) spielen die Jahreszeiten<br />
und der damit verbundene<br />
Wenn Barsche in der Nähe<br />
sind: Vertikalfischen mit<br />
dem Drop Shot Rig und<br />
kleinen Gummiködern<br />
12 Rute&Rolle<br />
Lebenszyklus der Fische eine<br />
entscheidende Rolle. Bei Wasserhöchststand<br />
im Frühjahr und<br />
Frühsommer stehen die meisten<br />
<strong>Hechte</strong> in den Flachwasserzonen,<br />
dort, wo sich das Wasser<br />
schnell erwärmt und sich Bodenvegetation<br />
wie Laichgras gebildet<br />
hat. Nicht zu unterschätzen<br />
sind dann auch Weiden und Erlenbüsche,<br />
die manchmal komplett<br />
unter Wasser stehen – gute<br />
Frühjahrsplätze, aber sehr hängerträchtig.<br />
Das Wasser des Sees<br />
ist im Frühjahr immer sehr klar,<br />
was vielleicht erklärt, dass sich<br />
natürliche, gedeckte Köderfarben<br />
als besonders fängig erwiesen<br />
haben. Gummifische bis 15<br />
Zentimeter Länge und kleine<br />
bis mittlere <strong>Wo</strong>bbler mit einer<br />
Tauchtiefe bis vier Meter eignen<br />
sich dabei am besten.<br />
Im Laufe des Sommers ziehen<br />
sich die Raubfische zunehmend<br />
in tiefere Bereiche zurück. Dann<br />
heißt es, die vielen Steilkanten<br />
sowie das Freiwasser zu beangeln.<br />
Allerdings ist es im Sommer<br />
deutlich schwieriger, die<br />
Fische ausfindig zu machen,<br />
denn sie sind auf der riesigen<br />
Fläche weit verteilt. Auch die<br />
höheren Temperaturen sowie<br />
PH-Werte bis 9,5 an der Wasseroberfläche<br />
lassen sie eine Etage<br />
tiefer stehen. Wassertemperatur,<br />
PH-Wert und Sauerstoffsättigung<br />
scheinen dann in der Höhe<br />
von sechs bis acht Metern ideale<br />
Lebensbedingungen zu bieten.<br />
Kunstköder mit grellen Schockfarben<br />
sind in dieser Periode<br />
erste Wahl.<br />
Versuch’s mal<br />
vertikal<br />
Ist der E-Motor nicht im Einsatz<br />
und nach mehrstündigem Rudern<br />
der körpereigene Akku leer,<br />
ist ein Versuch mit Vertikalködern<br />
eine kraftsparende Alterna-<br />
<strong>Wo</strong>bblerauswahl zum<br />
Schleppen im Sommer –<br />
grelle Farben sind Trumpf<br />
Die Sperrmauer hält bei<br />
Vollstau fast 200 Millionen<br />
Kubikmeter Wasser im Zaum<br />
tive. Mit kleinen Zockern, Mini-<br />
Shads oder der Hegene stehen<br />
die Chancen auf einige der schönen<br />
<strong>Edersee</strong>-Barsche wirklich<br />
gut. Sind Zander angepeilt, sollten<br />
Sie bis Mitternacht fischen<br />
und Stellen suchen, an denen das<br />
alte Flussbett der Eder verläuft.<br />
Am besten Sie versuchen es mit<br />
kleinen Lauben oder Fischfetzen<br />
an der leichten Grundrute – vielleicht<br />
findet auch ein Aal Gefallen<br />
an diesen Happen. Deutlich<br />
besser und erfolgreicher wird’s,<br />
wenn die Tage am <strong>Edersee</strong> kürzer<br />
und die Nächte länger werden.<br />
Dann steigen auch die <strong>Wo</strong>hlfühltemperatur<br />
und der Appetit von<br />
Hecht und Barsch. Ausnahmen<br />
bilden hierbei nur die Tage, wenn<br />
viel Wasser aus dem Stausee abgelassen<br />
wird und sich die Fische<br />
neue Standplätze suchen müssen.<br />
Sinkt die Wassertemperatur,<br />
so müssen auch die Köder tiefer<br />
und langsamer angeboten wer-
Gummifische bis 15<br />
Zentimeter eignen sich<br />
für schöne Zander<br />
den. Downrigger und Schleppbleie<br />
(Paravan) leisten dann gute<br />
Dienste. Die Köderfarben spielen<br />
bei Tiefen über zehn Meter eine<br />
untergeordnete Rolle. Schleppfischen<br />
mit einem toten Köderfisch<br />
an der Laufpose ist die bewährteste<br />
Methode in der kalten<br />
Jahreszeit. Da im Dezember und<br />
Januar die Wassertemperaturen<br />
bei sieben Grad und darunter liegen,<br />
kann das durchaus bedeuten,<br />
in Tiefen bis zu 20 Metern zu angeln.<br />
Doch auch Angler, die nicht<br />
mit solch ausgefeilten Methoden<br />
Infos I <strong>Edersee</strong><br />
Anfahrt: Der <strong>Edersee</strong> liegt etwa 40 Kilometer<br />
westlich von Kassel in Nordhessen. Vom<br />
Ruhrgebiet ist er über die A44 aus erreichbar,<br />
Abfahrt Diemelstadt. Vom Rhein-Main-Gebiet<br />
aus über die A45 bis zum Autobahnkreuz<br />
Großen-Linden auf die A485, dann über die<br />
B3 und die B252. Von Norden und Süden<br />
über die A7 bis Südkreuz Kassel, dann über<br />
die A49 bis zur Abfahrt Fritzlar. Dann über<br />
die B253 in Richtung Bad Wildungen. Der<br />
Ausschilderung <strong>Edersee</strong> folgen.<br />
Angelkarten: Der 2-Tagesschein kostet 10<br />
Euro plus 5 Euro Pfand für die Fangliste,<br />
<strong>Wo</strong>chenschein 25 Euro (plus 10 Euro Pfand),<br />
Jahresschein 100 Euro (plus 25 Euro Pfand).<br />
Jahresscheine werden nur von den Angelgeschäften<br />
Schmidt (Hemfurth), Lohof (Herz<strong>hausen</strong>),<br />
Bettendorf (Frankenberg) und Gerlach<br />
(Niederwerbe) ausgestellt.<br />
Angelgeschäfte und Ausgabestellen: Angelgeräte<br />
und Shelltankstelle Lohhof, Itterstraße<br />
11, 34516 Vöhl-Herz<strong>hausen</strong>, Tel.<br />
(05635) 328.<br />
Angelgeräte Gerlach, Korbacher Weg 28,<br />
34513 Waldeck Niederwerbe, Tel (05634)<br />
97960.<br />
Angelgeräte Schmidt, Sperrmauer Westseite,<br />
34549 Edertal-<strong>Edersee</strong>, Tel. (05623)<br />
2032.<br />
auf die Räuberjagd gehen und<br />
eher die gemütliche Stipp- oder<br />
Raubfischsitzung vom Ufer aus<br />
bevorzugen, kommen an diesem<br />
herrlichen Gewässer zum Zuge.<br />
Die wunderschöne Landschaft,<br />
das vielseitige Freizeitprogramm<br />
und die sprichwörtliche hessische<br />
Gelassenheit lassen echte<br />
Urlaubsstimmung aufkommen.<br />
Wir sehen uns am <strong>Edersee</strong>!<br />
Marcus Langer<br />
bitte umblättern<br />
▲<br />
Marcus Langer führt<br />
Gäste zum Hecht<br />
Angelgeräte Schmidt – Filiale am Affolderner<br />
See, Rastplatz Affolderner See, 34549<br />
Edertal-Affoldern, Tel. (05623) 4626.<br />
Angelgeschäft Bettendorf, Ederstraße 2,<br />
35066 Frankenberg, Tel. (06446) 588.<br />
Bootsverleihe: Monis Bootsverleih, Sperrmauer<br />
Ostseite, 34549 Edertal Hemfurth/<br />
<strong>Edersee</strong>, Tel. (05623) 4708 oder 9330531,<br />
Internet: www.edersee-verkehrs verein.de/<br />
Monis-Bootsverleih/<br />
Segelschule Frank Rudolph, 34513<br />
Waldeck Tel. (05623) 6060, Internet:<br />
www.segelschule.edersee.com<br />
Bootsverleih Käthi Krack, 34549 Edertal-<br />
Bring<strong>hausen</strong>, Tel. (05623) 931 083.<br />
Bootsverleih Bernd Stobrawa, Sperrmauer-<br />
Ostseite, Tel. (05623) 1666 oder 2553.<br />
Bootsvermietung Thomas Andree, 34513<br />
Waldeck-West, Tel. (05623) 6297 oder<br />
933855.<br />
Bootsverleih Otto Wilhelmie, 34516 Asel-<br />
Süd, Tel. (05635) 608.<br />
Automatische Pegelstandsansage: Tel.<br />
(05623) 19429, der Wasserstand wird als<br />
Höhe über Normal Null angegeben. Bei<br />
Vollstau hat der <strong>Edersee</strong> 245,00 üNN.<br />
Internet: www.sun-fun.de<br />
Guiding<br />
Marcus Langer, 34537 Bad Wildungen, Tel./Fax (05621) 92632<br />
oder Mobil (0171) 101 09 91, E-Mail: fischfieber@aol.com<br />
Internet: www.edersee-angeln.de<br />
Ein Tag Guiding kostet etwa 70 Euro pro Person.<br />
Unterkünfte und allgemeine Infos: <strong>Edersee</strong><br />
Touristik GmbH, Sachsenhäuserstraße<br />
10, 34513 Waldeck, Tel. (05623) 99980, Fax<br />
(05623) 999 830, E-Mail: edersee-info@<br />
t-online.de Internet: www.edersee.com<br />
Bestimmungen: Erlaubt ist die Verwendung<br />
von zwei Handangeln (Raub- oder Friedfischruten)<br />
sowie eines Senknetzes (bis 125<br />
x 125 cm) für den Fang von Köderfischen.<br />
Das Schleppangeln ist mit Rudern in der Zeit<br />
vom 16. April bis zum 31. Januar und in der<br />
Zeit vom 1. Oktober bis 31. Januar auch mit<br />
Elektromotor erlaubt. Fischen ist gestattet<br />
von Sonnenaufgang bis Mitternacht. Die<br />
weiteren Bestimmungen entnehmen Sie den<br />
Erlaubnisbedingungen für Karteninhaber.<br />
Auskünfte erteilt auch die Wasserschutzpolizei<br />
unter: Tel. (05623) 5437, E-Mail: gerd.<br />
paulus@polizei.hessen.de<br />
Schonzeiten und Mindestmaße: Aal (40<br />
cm), Äsche vom 1. März bis 15. Mai (30<br />
cm), Barsch (25 cm), Forellen vom 15. Oktober<br />
bis 31. März (25 cm), Gründling vom<br />
15. April bis 30. Juni, Hecht vom 1. Februar<br />
bis 15. April (50 cm), Karpfen vom 15. März<br />
bis 31. Mai (45 cm), Rotfeder vom 15. März<br />
bis 31. Mai (20 cm), Schleie 1. Mai bis 30.<br />
Juni (26 cm), Wels vom 15. Mai bis 15. Juli<br />
(60 cm), Zander vom 15. März bis 30. Mai<br />
(50 cm).<br />
Rute&Rolle 13
<strong>Angeln</strong> I Reisen<br />
11 Top-Stellen am <strong>Edersee</strong><br />
Herz<strong>hausen</strong>,<br />
nachdem Wasser<br />
abgelassen wurde<br />
14 Rute&Rolle<br />
1. Herz<strong>hausen</strong>: Beginn<br />
des <strong>Edersee</strong>s. Die Flüsse<br />
Eder und Itter münden<br />
hier in den See. Charakteristisch<br />
für diesen<br />
so genannten Stauwurzelraum<br />
ist der üppige<br />
Bodenbewuchs, der den<br />
Fischen in diesem Flachwasserbereichoptimale<br />
Laichmöglichkeiten<br />
bie tet. Unmittelbar nach<br />
Ende der Laichzeit werden<br />
dort jedes Jahr viele<br />
Meter-<strong>Hechte</strong> gefangen.<br />
Für alle, die gerne mit<br />
der Fliege fischen, bie-<br />
ten sich in Herz<strong>hausen</strong> gute Chancen bei Vollstau. Leider fällt dieser<br />
Bereich sehr früh im Jahr trocken (Foto). Zu beachten ist außerdem,<br />
dass ein Teil als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde, welches nicht<br />
beangelt werden darf.<br />
2. Harbs<strong>hausen</strong>: Die bei Ortskundigen bekannte Stelle „bei den<br />
Apfelbäumen“ ist für Gastangler nur schwer zu finden. Es handelt<br />
sich dabei um ein paar versteckt liegende Apfelbäume an der Straße<br />
nach Harbs<strong>hausen</strong>. Besser ist, sich an dem so genannten „Hochstein“,<br />
am gegenüberliegenden Ufer, zu orientieren. Direkt nach Ende der<br />
Zanderschonzeit, bis 30. Mai, bestehen dort sehr gute Chancen auf<br />
Stachelritter.<br />
Die Brücke in<br />
Asel-Süd<br />
3. Asel-Süd: Die<br />
Aseler Brücke –<br />
magischer Anziehungspunkt<br />
für<br />
viele Angler. Bei<br />
Vollstau liegt sie<br />
zehn Meter unter<br />
der Wasseroberfläche!<br />
Ab einem<br />
Pegelstand von<br />
240 über Normal<br />
Null wird’s interessant.<br />
Vom treibenden<br />
oder ver-<br />
ankerten Boot<br />
lohnt es sich, diese<br />
heiße Stelle intensiv<br />
abzufischen –<br />
hier werden regelmäßig schöne <strong>Hechte</strong> und Barsche gefangen. Auf<br />
dem sandigen Boden des Badestrandes von Asel-Süd sind dagegen<br />
eher Zander zu Hause.<br />
4. Fürstental: eine etwa 500 Meter lange Strecke, beginnend am<br />
Steg des DLRG, seeaufwärts. Bei Vollstau ragen an dieser Stelle viele<br />
Bäume und Sträucher ins Wasser – Heim für Hecht und Co. So dicht<br />
wie möglich an der Ufervegetation die Köder anbieten. Tiefen zwischen<br />
zwei und fünf Metern sind am erfolgreichsten.<br />
5. Bringhäuser Bucht: Gut zu finden ist diese Bucht durch die so<br />
genannte „Liebesinsel“, die etwa 100 Meter vom Ufer entfernt liegt.<br />
In der Verlängerung der Insel Richtung Westen liegt eine kiesige Erhöhung,<br />
die bei Vollstau etwa sechs Meter unter der Oberfläche zu<br />
finden ist. Hier werden neben <strong>Hechte</strong>n und Zandern auch schöne<br />
Barsche gefangen. Für alle, die vom Boot aus angeln wollen und eine<br />
lange Anfahrt scheuen, bietet die Bringhäuser Bucht optimale Bedingungen.<br />
Es besteht zum einen die Möglichkeit, ein Boot zu mieten<br />
oder aber das eigene Boot an der „Endstation“ zu slippen.<br />
6. Loreley: Am Südostufer<br />
der Halbinsel<br />
Scheid befindet sich<br />
eine fast senkrecht<br />
ins Wasser abfallende<br />
Felswand. Beim Bau<br />
der Sperrmauer wurde<br />
an dieser Stelle Grauwacke<br />
abgebaut. Dieser<br />
Ort wird von den<br />
Die „Loreley“<br />
Einheimischen auch<br />
als „Loreley“ bezeichnet. Gerade im Sommer und bei westlichen<br />
Winden eine Bank. Der Wind drückt verstärkt Plankton in die Bucht,<br />
das zieht Weißfische an und die Raubfische in ihrem Schlepptau. Hier<br />
trifft man dann auf Barschschwärme und schöne <strong>Hechte</strong>, die meist direkt<br />
an der Felswand stehen. Kleine Zocker für die Barsche und große<br />
Gummifische oder Spinner sind erste Köderwahl.<br />
7. Weißer Stein: genau wie die Loreley! Auch hier eine künstlich<br />
entstandene Steilwand. Das Besondere ist ein bis zu 30 Meter breites,<br />
spitz zulaufendes Plateau, das ab einem Wasserstand von 110 Millionen<br />
Kubikmetern interessant wird – jedoch nur vom Boot aus beangelt<br />
werden kann. Sinkt das Wasser, schlägt die Stunde der Uferangler,<br />
die dann direkt vom Plateau aus im alten Ederlauf fischen können.<br />
<strong>Hechte</strong> bis zehn Kilo werden am Weißen Stein häufiger gefangen.<br />
Unterhalb des Weißen Steins liegt die Steganlage des Ferienortes<br />
Reebach. Wenn ein Boot zur Verfügung steht, diese Anlage unbedingt<br />
mitbeangeln – hier eignet sich das Vertikalangeln besonders.<br />
8. Niederwerber Bucht: Eine drei Kilometer lange und damit die<br />
größte Bucht am <strong>Edersee</strong>. An ihrem Ende fließt der Werbebach ein.<br />
Im Frühjahr lohnt sich das Hineinfahren und Schleppen (drei bis fünf<br />
Meter Lauftiefe) in der Bucht. Dieser Bereich fällt im Sommer fast<br />
immer trocken.<br />
9. Buchholzufer: der am schnellsten zu erreichende Flachwasserbereich<br />
von der Sperrmauer aus – gerade für gemietete Boot sehr interessant.<br />
Das Buchholzufer ist etwa 2,8 Kilometer lang und stellt eine<br />
tagfüllende aber lohnende Aufgabe dar. Schöne Weidenbüsche bieten<br />
hervorragende Unterstände für viele mittelschwere <strong>Hechte</strong>xemplare.<br />
Ganz Große sind hier eher selten.<br />
10. Hopfenberge: Die<br />
Spitzen der Hopfenberge<br />
liegen im Frühjahr bei<br />
Vollstau vier Meter unter<br />
Wasser und werden<br />
durch gelbe Bojen markiert.<br />
Fällt das Wasser,<br />
ist die 350 Meter lange<br />
Hügelkette schon von<br />
Weitem gut sichtbar. Die<br />
zur Sperrmauer gerichtete<br />
Seite ist durch eine<br />
flach auslaufende Sandbank<br />
gekennzeichnet.<br />
Die Rückseite, an der das<br />
alte Eder-Flussbett verläuft,<br />
fällt steil ab und ist<br />
das Zuhause von Hecht,<br />
Zander und Barsch.<br />
Klasse Platz: die<br />
Hopfenberge<br />
11. Die Rutsche: Bei Kilometer 36, Ostufer ist die „Rutsche“ zu finden,<br />
eine steil ins Wasser ragende Kiesfläche. Die vom Ufer aus gesehen<br />
linke Seite der Rutsche geht in einen schroffen Steilhang über, der<br />
je nach Wasserstand bis zu 30 Meter abfällt und im Flussbett endet. Im<br />
Winter eine Top-Stelle zum <strong>Angeln</strong> mit Laufpose und Köderfisch.