hwk Lehrerinformation 03-2007.indd - Handwerkskammer Koblenz

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Bewährt und beständig: Praxistage –
Enge Zusammenarbeit zwischen HwK-Zentrum Bad Kreuznach und
Förderschule „Am Ellerbach“ zum neunten Mal
Hier muss der Bewegungsablauf stimmen Von wegen, Schweißen ist nichts für Mädchen Präzision und Geschick ist gefragt,
hier konnten die Mädchen punkten
In der Übergangszeit von einem
unverändert schwierigen Ausbildungsstellenmarkt
und des sich aufgrund
Konjunkturschubes und demographischen
Wandels bereits abzeichnenden
Fachkräftemangels tauschten
15 Neuntklässler der Bad Kreuznacher
Förderschule für Lernbehinderte Am
Ellerbach ihren üblichen Lernort mit
dem Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer
(HwK) Koblenz, das in
2007 sein 25-jähriges Dienstjubiläum
begeht. Gerhard Müller, der die mittlerweile
neunten Praxistage seit 1999
gemeinsam mit seiner damaligen
Kollegin Brigitte Kirsch initiierte und
heuer erstmals alleinverantwortlich
organisierte, konnte diesmal einen
selten zuvor erlebten harmonischen
und im besten Sinne routinemäßigen
Ablauf resümieren. Brigitte Kirsch
– seit kurzem Konrektorin der Volkerschule
in Alzey – ließ sich jedoch nicht
davon abhalten, ihre „Schäfchen“ in
dem HwK-Zentrum zu besuchen, deren
Begeisterung mitzuerleben und dabei
auch etwas wehmütig „alte Zeiten“
Revue passieren zu lassen.
Die bewährte Konzeption, wonach
die Schüler jeweils zwei Tage lang
drei verschiedene Werkstätten durchlaufen
und dabei sowohl Deko- und
Gebrauchsgegenstände zu ihrer
privaten Verwendung als auch Projektarbeiten
zur Ausstattung ihres
Schulgebäudes anfertigen, wurde
beibehalten. Diesmal hatte HwK-
Tischlermeister Christoph Schwikart
bereits im Vorfeld eine Theke für die
Schulbücherei an Ort und Stelle aufgemessen
und einzelne Teile vorgefertigt,
die die Schüler dann weiter bearbeiteten,
ergänzten und schließlich
montierten. Bei der nicht leichten
Arbeit waren vor allem Teamwork und
kollegialer Umgang miteinander, aber
auch Ausdauer und Sorgfalt erforderlich
– Schlüsselqualifi kationen, die
alle Arbeitsgruppen nicht nur in der
Tischlerei in hohem Maße an den Tag
legten.
Wenn spät nachmittags vom langen
Arbeitstag erschöpfte, aber stolze
Schüler mit Dekosäulen aus Gipskarton,
metallenen Tischgrills oder
geschweißten Schraubenmännchen
in den Feierabend zogen, hatten sie
meist auch gute Bewertungen ihrer
Ausbildungsmeister und Zertifi kate
im Gepäck, die sie später ihren Bewerbungen
um eine Lehrstelle beifügen
werden. Der von der Förderschule
konzipierte Berufswegeplan, in dem
die Praxistage im Berufsbildungszentrum
mittlerweile eine zentrale
Rolle einnehmen, ist auf berufsnahe
Schulung ausgerichtet. Der Erfolg gibt
recht: viele Abgänger der Förderschule
fi nden einen Ausbildungsplatz – etliche
Absolventen des 10. Schuljahres, dann
mit Hauptschulabschluss, auch als
überbetriebliche Auszubildende bei der
Kammer.
Der bundesweite Girls´ Day, an dem
Schülerinnen für einen Tag lang tradi-
tionelle Männerberufe austesten
können, fi el in diesem Jahr mit
den Praxistagen zusammen. HwK-
Zentrumsleiter Dr. Lothar Greunke,
wie Gerhard Müller ebenfalls von
Anfang an mit der Durchführung der
Praxistage befasst, vergab deshalb
am Abschlusstag nicht nur Girls´
Day-Zertifi kate an alle neun teilnehmenden
Mädchen, sondern zeichnete
auch Katharina Klamt gemeinsam
mit ihren Mitschülern Alind Abdullah,
Kjell Groote und Erik Faier als eine der
Besten mit einem Preis aus.
Informationen zu den Praxistagen
HwK-Berufsbildungszentrum
Siemensstraße 8
55543 Bad Kreuznach
Telefon 0671/894013-810
Telefax 0671/894013-888
BBZ-Kreuznach@hwk-koblenz.de