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8.2009<br />
August<br />
ISSN 0944-5749<br />
12,80 C=<br />
Energieeffizienz<br />
Holz setzt Trends<br />
Wärmetechnik<br />
Holz heizt ein<br />
EnEV 2009<br />
Holz geht’s an<br />
Organ des Bundes<br />
Deutscher Zimmermeister<br />
Organ der Europäischen<br />
Vereinigung des Holzbaus<br />
Unternehmermagazin für Holzbau und Ausbau<br />
Haustechnik<br />
Sanierung sichert Zukunft
Einfach mal informieren:<br />
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* Solarmodule von SCHOTT Solar erzielten in einer Studie des renommierten<br />
Fraunhofer-Instituts, die über 24 Jahre lief, eine Leistungsstabilität von 94,5 %.
Editorial<br />
Kunden verlangen Energieeffizienz<br />
Die Nachfrage nach Krediten und Zuschüssen für energieeffizientes Bauen und Sanieren ist<br />
unverändert hoch. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verzeichnet trotz des schwierigen<br />
wirtschaftlichen Umfelds bis zur Mitte des Jahres eine deutlich gestiegene Inanspruchnahme<br />
der zur Verfügung stehenden Mittel. Seit Januar hat die staatliche Förderbank die Konditionen<br />
für energieeffiziente Sanierung attraktiver gestaltet<br />
und unterstützt nun auch Einzelmaßnahmen bei<br />
der Modernisierung.<br />
Diese Chance nutzt der Holzbau: Die TES<br />
EnergyFacade beispielsweise ist ein vorgefertigtes<br />
Großelement für die rationelle Fassadensanierung.<br />
In einem internationalen Forschungsprojekt<br />
entwickelt, brachten drei Holzbauunternehmen ihre Erfahrungen aus der Praxis mit ein.<br />
Die großflächigen Holzrahmenbauelemente auf Seite 16 sind ein Beispiel dafür, den<br />
Sanierungsmarkt für den Holzbau noch stärker zu erschließen.<br />
Mancher Bauherr fühlt sich unsicher bei Passivhaus und Niedrigenergiehaus. Er kann sich<br />
das Wohnen in einem Gebäude ohne Heizungsanlage und mit kontrollierter Lüftung nur<br />
schwer vorstellen. Abhilfe schafft eine Holzbaufirma im Bayerischen, die ihre Kunden in voll<br />
funktionsfähigen Musterhäusern den Mehrkomfort live erleben lässt.<br />
Die neue Energieeinsparverordnung kommt. Die verschärfte EnEV gilt ab Oktober 2009<br />
und enthält zahlreiche Neuregelungen. Die Anforderungen für Neubauten und für die<br />
Modernisierung steigen deutlich. Kein Problem für den Holzbau. Im Gegenteil: Zimmerer<br />
und Holzbauer nutzen die Gelegenheit und spielen ihre Trümpfe voll aus.<br />
Ihre<br />
Claudia Vielweib<br />
Chef vom Dienst mikado<br />
Haustechnik: Der Holzbau stellt andere An-<br />
forderungen. Seite 24. Pelletsheizungen:<br />
Heizen mit Holzpellets liegt voll im Trend.<br />
Seite 34. EnEV 2009: Schärfere Standards<br />
senken Energiekosten. Seite 58.<br />
www.mikado-online.de 3
4<br />
mikado 8.2009 Inhalt<br />
Markt für Zimmerer<br />
Die neue Energieeinsparverordnung 2009 und steigende<br />
Energiepreise motivieren Bauherren zu einer energiesparenden<br />
Bauweise und Hausbesitzer zu Modernisierungsmaßnahmen<br />
– ein guter Markt für den Holzbau. Seite 12<br />
MARKETING<br />
12 | Plus-Energie-Haus<br />
Bei einem Passivhaus kann intelligente Haustechnik<br />
relativ einfach Stromüberschuss erzeugen. Um<br />
Bauherren dafür zu begeistern, muss Holz auch<br />
seine anderen Vorzüge ausspielen.<br />
16 | Bestandsmodernisierung<br />
Beim Bauen im Bestand sind Bauweisen gefragt,<br />
die wirtschaftlich, schnell, störungsarm und<br />
präzise realisierbar sind. Der Holzbau mit seinen<br />
werkseitig vorgefertigten Großelementen ist dafür<br />
hervorragend geeignet.<br />
20 | Haustest<br />
So lebt es sich im Passivhaus. Aicher Holzhaus<br />
bietet seinen Kunden an, im Musterhaus im oberbayerischen<br />
Halfing Probe zu wohnen. Der Erfolg<br />
gibt den Aichers Recht. Nach dem eingehenden<br />
Haustest liegt die Abschlussquote meist bei 100 %.<br />
TECHNIK<br />
24 | Technische Gebäudeausstattung<br />
Wenn es um die technische Gebäudeausstattung<br />
geht, hat der Holzbau so seine Eigenheiten. Eine<br />
Einschätzung eines Ingenieurs für technische Ausrüstung<br />
und Energietechnik mit Erfahrung.<br />
mikado 8.2009<br />
FRANK LATTKE<br />
Holzpelletsheizungen<br />
Holzpellets erfreuen sich seit Jahren zunehmender<br />
Beliebtheit. Pelletsheizungsanlagen holen sich<br />
ihren Brennstoff selbst aus einem Lagerraum. Der<br />
muss von Anfang an richtig geplant sein. Seite 34<br />
30 | Solarthermie<br />
Blechdeckungen sind gut als Sonnenkollektor nutzbar.<br />
In Kombination mit einer Wärmepumpe ergibt<br />
das ein energieeffizientes Gesamtsystem.<br />
HOLZPELLETSHEIZUNGEN<br />
34 | Pelletsheizungen<br />
Holzpellets erfreuen sich seit zehn Jahren großer<br />
Beliebtheit. Die Gründe dafür sind vielfältig. Unter<br />
anderem lassen staatliche Förderprogramme die<br />
Investition schnell amortisieren.<br />
38 | Pelletslagerung<br />
Pelletsheizungsanlagen holen sich ihren Brennstoff<br />
selbst aus einem Lagerraum. Der muss aber von<br />
Anfang an richtig geplant und gebaut sein. Sonst<br />
leidet die Brennstoffqualität und die Heizversorgung<br />
kann abreißen.<br />
FORTBILDUNG<br />
54 | Forum Holz, Bau, Energie<br />
Rund 300 Teilnehmer interessierten sich für den<br />
zweiten europäischen Kongress für energieeffizientes<br />
Bauen mit Holz am 16. und 17. Juni 2009 in<br />
Köln. Topthemen 2009 waren Fassadensanierung<br />
und Holzpelletsheizungen.<br />
ROLF TUMERT, ISTOCKPHOTO.COM
HEINZ-HOLZBAUPLANUNG & ZIMMEREI<br />
Perspektiven<br />
Mit konsequenter Arbeitsvorbereitung<br />
und großem Engagement<br />
errichtete ein Zimmerer zusammen<br />
mit seinen Bauherren einen<br />
energiesparenden und kostengünstigen<br />
Holzbau. Seite 58<br />
PERSPEKTIVEN<br />
58 | Energieeinsparverordnung<br />
Am 1. Oktober 2009 tritt die neue Energieeinsparverordnung<br />
in Kraft: die EnEV 2009. Sie enthält<br />
zahlreiche Neuregelungen und die Anforderungen<br />
für Neubauten und für die Modernisierung von<br />
Bestandsbauten steigen deutlich.<br />
62 | Gemeindezentrum<br />
Das neue Zentrum einer christlichen Gemeinde in<br />
Herdorf verdankt seine Existenz einer ungewöhnlichen<br />
Planungsweise und konsequenten Arbeitsvorbereitung<br />
eines engagierten Zimmermeisters.<br />
Begeisterung und Eigenleistung halfen zudem, das<br />
begrenzte Budget einzuhalten.<br />
Rubriken<br />
3 | Editorial<br />
6 | Kurz und bündig<br />
48 | Produkte<br />
50 | Inserentenverzeichnis<br />
52 | Branchenführer<br />
56 | Tipps und Termine<br />
66 | Unternehmen<br />
70 | Vorschau/Impressum<br />
Titel: FLIR;<br />
Frank Lattke;<br />
Rolf Tumert,<br />
iStockphoto.com<br />
Ein Magazin der<br />
WEKA MEDIA<br />
GmbH & Co. KG<br />
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www.mikado-online.de 5
mikado-Interview<br />
6<br />
kurz & bündig<br />
Energieeffizienz deutlich signalisieren<br />
Zum 1. Oktober 2009 führt die Deutsche Energie-Agentur (dena)<br />
zeitgleich mit Inkrafttreten der neuen Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV 2009) einen neuen Gebäudestandard ein: das „Effizienzhaus“.<br />
mikado befragte dazu dena-Bereichsleiter Thomas Kwapich.<br />
mikado: Herr Kwapich, warum<br />
führt die dena einen weiteren<br />
Gebäudestandard ein? Genügen<br />
die existierenden nicht?<br />
Thomas Kwapich: Es gibt kein<br />
einheitliches Label, das energie-<br />
effiziente Gebäude sichtbar und<br />
damit auch besser vermarktbar<br />
macht. Es gibt zwar derzeit verschiedene<br />
Bezeichnungen für<br />
energieeffiziente Gebäude, aber<br />
diese Vielfalt ist für Kunden eher<br />
verwirrend. Mit dem Effizienzhaus-Label<br />
wollen wir dem begegnen<br />
und diese Orientierungslücke<br />
füllen. Es gibt ja momentan<br />
schon zahlreiche energieeffiziente<br />
Gebäude, aber man sieht es<br />
ihnen halt nicht an. Durch eine<br />
eindeutige Bezeichnung wollen<br />
Formulardesign<br />
wir das energieeffiziente Bauen<br />
stärken, damit es etwas Normales<br />
wird und sich dann auch die<br />
Nachfrage erhöht.<br />
Das will ja aber die dieses Jahr<br />
eingeführte Zertifizierung der<br />
Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges<br />
Bauen (DGNB) auch.<br />
Die DGNB-Zertifizierung überprüft<br />
die Gesamtnachhaltigkeit<br />
eines Gebäudes in einem komplexen<br />
und aufwendigen Verfahren.<br />
Unser Ansatz ist da viel einfacher,<br />
schneller, preisgünstiger<br />
und prägnanter. Wir wollen eine<br />
möglichst breite Wirkung erzielen.<br />
Deshalb konzentrieren wir<br />
uns auf ein Thema: die Energieeffizienz.<br />
Die interessiert heute<br />
Bauabnahmen bekommen Pfiff<br />
So wird selbst die Bauabnahme zum<br />
ästhetischen Genuss: Die Berliner<br />
Architekten Thomas Karsten und Alexandra<br />
Erhard gestalteten zusammen<br />
mit dem Grafiker Borries Schwesinger,<br />
Autor des mehrfach ausgezeichneten<br />
Buchs „Formulare gestalten“, ein<br />
Mängel-Set. Darin finden sich eine<br />
Mängelliste als Formularblock, abziehbare<br />
Klebepfeile für die Kennzeichnung<br />
von Mängeln, ein handlicher<br />
Leitfaden für die Hosentasche, ein obligatorischer<br />
Zollstock und ein Quartett mit den schwerwiegendsten<br />
Baumängeln, höchsten Beseitigungskosten und größten<br />
Frustfaktoren. Beim Wettbewerb 2009 des renommierten<br />
Art Directors Club (ADC) gewann das Mängelset<br />
in der Kategorie „Design“ eine Auszeichnung.<br />
www.maengelquartett.de<br />
mikado 8.2009<br />
doch Mieter und Käufer einer<br />
Immobilie zuerst, denn sie definiert<br />
die Nebenkosten.<br />
Gibt es denn einen Bedarf für<br />
diesen neuen Standard?<br />
Ja, sogar einen sehr großen.<br />
Denn derzeit ist die Verunsicherung<br />
groß. Es geht uns darum,<br />
eine glaubhafte Qualitätsgarantie<br />
einzuführen. Das ist nur möglich,<br />
wenn ein vernünftiges und<br />
transparentes System und ein<br />
vertrauenswürdiger Prüfer dahinterstecken.<br />
Da wir das Effizienzhaus-Label<br />
zusammen mit<br />
dem Bundesbauministerium<br />
und der KfW entwickelten, signalisiert<br />
es Seriosität. Zur Sicherstellung<br />
der Qualität dient<br />
der Energieausweis mit dena-<br />
Gütesiegel, der schärfere Anforderungen<br />
als der gesetzliche<br />
Energieausweis stellt. Der Prüfer<br />
muss z.B. das Gebäude vor Ort<br />
gründlich und nach einem standardisierten<br />
Verfahren untersuchen<br />
und dokumentieren.<br />
Wünschen Bauherren so eine<br />
Qualitätsgarantie überhaupt?<br />
Nach den Anfragen zu schließen:<br />
auf jeden Fall. Wir belohnen<br />
Bauherren für ihr Engage-<br />
„Wir wollen mit dem neuen Energie-Label<br />
eine möglichst breite Wirkung erzielen.“<br />
EffizienzTagung<br />
Am 13. und 14. November<br />
2009 findet im Hannover<br />
Congress Centrum (HCC) wieder<br />
die „EffizienzTagung Bauen +<br />
Modernisieren“ statt. Kernthemen<br />
sind die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
wie die neue Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV 2009)<br />
und die damit verknüpfte DIN V<br />
18599. Das Tagungsprogramm ist<br />
online abrufbar. Die Fachmesse<br />
„EnergieSparTage“ rundet die Veranstaltung<br />
ab. Eine Website bietet<br />
aktuelle Informationen.<br />
www.effizienztagung.de<br />
ment. Wenn ein Bauherr schon<br />
Mehrkosten auf sich nimmt, um<br />
ein energetisch vorbildliches Gebäude<br />
zu errichten, dann darf er<br />
ruhig stolz darauf sein. Und wir<br />
hängen seinem Gebäude einen<br />
Orden um: Jedes Effizienzhaus<br />
bekommt von uns eine hochwer-<br />
Hannover diskutiert die EnEV
81FüNF<br />
kurz & bündig<br />
tige Plakette, die außen sichtbar<br />
befestigt werden kann und die<br />
Qualität glaubhaft und deutlich<br />
signalisiert. Das gibt Orientierung,<br />
sorgt für Klarheit und motiviert<br />
zur Nachahmung. Gerade<br />
beim Verkauf oder der Vermietung<br />
eines Gebäudes ist das ein<br />
gutes Argument, um Interessenten<br />
schnell zu überzeugen.<br />
Für welche Gebäude wird das<br />
Qualitätssiegel eingeführt?<br />
Zunächst für alle Wohngebäude.<br />
Aber auch die Ausweitung<br />
auf Nichtwohngebäude nehmen<br />
wir bereits in Angriff.<br />
Wie hängt der Energiestandard<br />
mit der EnEV zusammen?<br />
Wenn im Oktober die neue EnEV<br />
und die daran angepasste KfW-<br />
Förderung kommen, kann sich<br />
jedes Gebäude „Effizienzhaus“<br />
nennen, wenn unser standardisiertes<br />
Prüfungsverfahren nachweist,<br />
dass die EnEV-Anforde-<br />
Passivhaus<br />
▴ Thomas Kwapich<br />
will mit dem<br />
Standard „Effizienzhaus“<br />
das<br />
Thema stärken und<br />
voranbringen<br />
rungen um ein bestimmtes Maß<br />
unterschritten sind. Die enge<br />
Verzahnung des neuen Energie-<br />
Labels mit der KfW-Förderung ist<br />
dabei ein wichtiger Schritt für<br />
mehr Einheitlichkeit am Markt.<br />
Herr Kwapich, vielen Dank für<br />
das Gespräch.<br />
„effi“ verzahnt Innen und Außen<br />
▴ „effi“ heißt ein neues Passivhaus in Holzrahmenbauweise<br />
Unter dem Namen „effi –<br />
das neue Klimahaus der<br />
LBS“ stellte „81fünf“ Juli 2009<br />
ein neues Passivhaus in Holzrahmenbauweise<br />
vor. Selbstverständlich<br />
basiert es wieder<br />
auf einem Raster von 81,5 cm,<br />
Um Kunden für den Holzbau zu begeistern, sind vorbildliche<br />
Baubeispiele, wie sie jeden Monat in mikado<br />
zu finden sind, ideal. Schwarz-Weiß-Kopien haben<br />
aber nicht die Wirkung wie die Originale. Dem Kunden<br />
PDFs zu mailen,<br />
ist die elegantere<br />
Methode. Die<br />
gibt es für Newsletter-Abonnenten<br />
zweimal im Monat<br />
zum Download.<br />
Wer den Newsletter<br />
noch nicht abonniert<br />
hat, kann das<br />
schnell und einfach<br />
nachholen:<br />
Auf der mikado-<br />
Website in der<br />
oberen Menüleiste<br />
den Punkt „News-<br />
mikado-Newsletter<br />
Beispiele überzeugen Kunden<br />
▴ Newsletterabo auf der mikado-Website<br />
letter“ klicken und im dann erscheinenden Online-<br />
Formular nur den Namen und die E-Mail-Adresse<br />
eintragen – fertig! Neben PDFs zum Download enthält<br />
der Newsletter natürlich jedesmal auch aktuelle Nachrichten<br />
und Veranstaltungshinweise.<br />
www.mikado-online.de → Newsletter<br />
▴ Zum Garten besitzt „effi“ große Fenster<br />
das dem Zusammenschluss von Zimmereien, Architekten und Bauträgern<br />
seinen Namen gab. Bei dem Gebäude handelt es sich um<br />
eine Weiterentwicklung eines Typs, mit dem „81fünf“ 1992 einen<br />
Wettbewerb der Landesbausparkasse (LBS) gewonnen hatte. Der<br />
neue Typ ist ebenfalls für die LBS entwickelt, aber deutlich energie-<br />
effizienter und komfortabler. Er erreicht Passivhausstandard, besitzt<br />
aber auf seiner Südseite ungewöhnlich große Fensterflächen<br />
– und damit einen lichtdurchfluteten Innenraum und einen intensiven<br />
Bezug zum Garten. www.energiecomforthaus.de<br />
www.mikado-online.de 7
8<br />
MARCO MATHIS<br />
kurz & bündig<br />
▴ In Bartholomäberg steht dieser Preis in der Kategorie „Mehrfamilienhaus“<br />
Arbeitsschutz<br />
Checkliste online<br />
Mit einer neuen Online-Checkliste der Sachverständigenorganisation<br />
Dekra können Unternehmen selbst testen, wie es um<br />
den Arbeitsschutz in ihrem Betrieb bestellt ist. Zwar ist nach Angaben<br />
des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) die<br />
Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle mit 812 im Jahr 2008 auf einen<br />
historischen Tiefstand gesunken. Und die Unfallquote hat sich auf<br />
28,1 meldepflichtige Arbeitsunfälle pro 1000 Vollbeschäftigte verringert.<br />
Dennoch besteht Handlungsbedarf, denn rund 40 Prozent<br />
aller Unternehmen wenden keine systematische Lösung für den Arbeits-<br />
und Gesundheitsschutz an. Zudem führt jedes dritte Unternehmen<br />
keine Gefährdungsbeurteilung<br />
durch. Aus den<br />
Check-Ergebnissen lassen<br />
sich in Zusammenarbeit<br />
mit Dekra-Sachverständigen<br />
konkrete Hinweise<br />
ableiten, wie die bestehenden<br />
Maßnahmen zu<br />
verbessern sind. So erhalten<br />
Unternehmer eine höhere<br />
Rechtssicherheit. Für<br />
eine umfassende Unterstützung<br />
im Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutz bietet<br />
Dekra zudem ein eigenes<br />
▴ Auf zwei Dekra-Websites können<br />
Unternehmer ihren Arbeitsschutz abchecken<br />
mikado 8.2009<br />
Internetportal an.<br />
www.dekra.de/augcheck<br />
www.dekra-sicherheit.net<br />
Vorarlberg<br />
Musterland vergibt Preise<br />
Das österreichische Bundesland Vorarlberg weist<br />
eine beeindruckende Dichte innovativer Holzbauten<br />
auf. Rund 30 000 architekturinteressierte<br />
Touristen besuchen sie jedes Jahr. Und so ist es eine<br />
Selbstverständlichkeit, dass Vorarlberg alle zwei<br />
Jahre einen eigenen Holzbaupreis vergibt. Im Juli<br />
2009 war es wieder so weit. Unter 157 eingereichten<br />
Arbeiten wählte die Jury in sieben verschiedenen<br />
Kategorien Preisträger und Auszeichnungen aus.<br />
Jurymitglied Roland Gnaiger beklagte in seiner Rede<br />
allerdings das Ungleichgewicht zwischen 60 Einfamilien-<br />
und nur sieben Mehrfamilienhäusern. Er<br />
schlussfolgerte daraus, dass die Bedeutung des qualitativ<br />
hochwertigen Mehrfamilienhauses noch immer<br />
nicht richtig erkannt sei. www.holzbaukunst.at<br />
Studiengang<br />
Biel kreiert innovativen Mix<br />
Die Verbindungen zwischen dem Masterstudium<br />
Architektur und der Holzbauforschung<br />
intensiviert die Berner Fachhochschule Architektur,<br />
Holz und Bau ab kommendem Herbstsemester.<br />
Studierende des Joint Master of Architecture<br />
profitieren damit von dem großen Wissen der<br />
Forschenden im Holzbau. Auf der anderen Seite<br />
soll der Austausch auch den Fluss von architektonischen<br />
Überlegungen in die Forschungseinheit<br />
fördern. www.ahb.bfh.ch<br />
AGENTUR VELVET, LUZERN
ADOLF BEREUTER<br />
Unter den 100 innovativstenUnternehmen<br />
des deutschen Mittelstands<br />
befindet sich<br />
auch ein Holzbauunternehmen:<br />
Opitz Holzbau<br />
aus dem brandenburgischen<br />
Neuruppin.<br />
Die Mittelstandsinitiative<br />
würdigte die Leistungen<br />
des Dachspezialisten vor<br />
allem im Bereich „Innovationsförderndes<br />
Top-<br />
Management“. Für das<br />
strenge Wettbewerbsverfahren<br />
der Wirtschaftsuniversität<br />
Wien hatten<br />
sich insgesamt 319 Unternehmen<br />
beworben. Vier<br />
weitere Unternehmen aus<br />
kurz & bündig<br />
▴ „System 3“ nennt sich dieses innovative Fertighaus<br />
Innovationspreis<br />
Holzbau ist unter den Top 100<br />
▴ Lothar Späth zeichnete Martin<br />
Opitz auf dem Bonner Petersberg als<br />
einen der 100 innovativsten<br />
Mittelständler in Deutschland aus<br />
der Holzbranche schafften ebenfalls den Sprung in<br />
die Top 100: die Mafell AG aus Oberndorf, die HGM-<br />
Türenwerke Heinrich Grauthoff aus Rietberg-Mastholte,<br />
Richter Furniertechnik aus Melle und die<br />
Robert Bürkle GmbH aus Freudenstadt. Die Baubranche<br />
ist mit 13 Unternehmen im Jahr 2009 gut vertreten.<br />
Für 2010 ist die Bewerbung noch bis zum<br />
30. Oktober 2009 möglich. www.top100.de<br />
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über Land und richten Schäden an, die in die<br />
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Spezialist für Sturmsicherung auf dem Dach<br />
reduziert die Gefahr auf ein Minimum. FOS<br />
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nach DIN EN 14437 mit Rechenwerten<br />
die beruhigende Reserven aufweisen. Lösungen<br />
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damit Stürme und Orkane sich<br />
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Wissensportal über Elektro-<br />
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Lernprogramme mit Animati-<br />
10<br />
kurz & bündig<br />
▴ Hightech-Maschinen in einer Hülle aus Holz: die Montagehalle der Pilatus-Flugzeugwerke<br />
in schweizerischen Stans<br />
eLearning<br />
Hersteller geht neue Wege<br />
onen und Videoclips machen<br />
die Wissensvermittlung interessant<br />
und lebendig. Teilnehmer<br />
haben ständig die Möglichkeit,<br />
ihren Lernerfolg zu<br />
überprüfen. Nun gewann die<br />
Internetplattform den „Europäischen<br />
eLearning Award<br />
eureleA 2009“.<br />
www.powertool-portal.com<br />
▴ Boschs eLearning-Plattform ist eine der besten in Europa<br />
mikado 8.2009<br />
Zum ersten Mal fand 2009 ein gesamtschweizerischer<br />
Holzpreis statt: der „Prix Lignum 2009“.<br />
Unter 427 eingereichten Werken vergab die Jury für<br />
fünf Preis-Regionen je einen Hauptpreis, 31 Auszeichnungen<br />
und 40 Anerkennungen. Den Hauptpreis in<br />
der Region „Zentrum“ gewann die 72 x 122 m große<br />
Montagehalle der Pilatus-Flugzeugwerke in Stans.<br />
Demnächst stellen eine Broschüre und eine Wanderausstellung<br />
die Holzbau-Bestleistungen der breiten<br />
Öffentlichkeit vor. Eine ausführliche Dokumentation<br />
gibt es schon jetzt auf einer eigenen Wettbewerbswebsite<br />
zu sehen. www.holzpreis-schweiz.ch<br />
Heizsysteme<br />
Passivhäuser ticken anders<br />
Bei der 38. Sitzung<br />
des Arbeitskreises<br />
„Kostengünstige<br />
Passivhäuser“ ging es<br />
um den Vergleich verschiedenerHeizsysteme.<br />
Denn nicht alle eignen sich gleichermaßen zur Deckung<br />
des niedrigen Verbrauchs. Die Ergebnisse beruhen<br />
auf langjährigen Erfahrungen, die das Passivhaus Institut<br />
Darmstadt statistisch auswertete, verglich und bewertete.<br />
Der Protokollband ist dort bestellbar.<br />
www.passiv.de → Publikationen → Neue Veröffentlichungen<br />
Renexpo<br />
Holzbaupreis<br />
Schweiz kürt Paradebauten<br />
Holzbau trifft erneuerbare Energien<br />
Die „Renexpo“ feiert 2009 ihr zehnjähriges<br />
Bestehen. Die internationale<br />
Leitmesse für erneuerbare Energien und<br />
energieeffizientes Bauen und Sanieren findet<br />
vom 24. bis 27. September im Augsburger<br />
Messe- und Kongresszentrum statt.<br />
Die Veranstalter rechnen mit über 300 Ausstellern<br />
und 15 000 Besuchern. Während<br />
der vier Tage treffen sich die verschiedenen<br />
Branchen zu insgesamt 15 Kongressen<br />
aus den Themenbereichen Bauen und Sanieren,<br />
Bioenergie, Kraft-Wärme-Kopplung,<br />
Geothermie, Solartechnologie und Windenergie.<br />
Um das Bauen mit Holz dreht sich<br />
die „2. Greenbuilding-Konferenz“.<br />
www.renexpo.de ▴ Photovoltaik zum Anfassen<br />
REECO GMBH
Frage des Monats<br />
kurz & bündig<br />
▴ Sieger in der Kategorie „Neubau Mehrfamilienhäuser“: die Baugruppe<br />
Tannenhof in Konstanz<br />
Effizienzhauswettbewerb<br />
Energieeffizienz kann schön sein<br />
Deutschlands größter Wettbewerb für energieeffizientes Wohnen<br />
ist entschieden. Fast 600 Eigentümer und Architekten<br />
hatten sich mit sanierten und neuen Gebäuden um insgesamt<br />
120 000 Euro Preisgeld beworben. Ausgelobt hatten den Wettbewerb<br />
das Bundesbauministerium und die Deutsche Energie-<br />
Agentur (dena), um zu zeigen, dass Energieeffizienz und gute<br />
Architektur kein Gegensatz sind. Sie zeichneten insgesamt 18 Gewinner<br />
in den Kategorien „Neubau Ein- und Zweifamilienhäuser“,<br />
„Neubau Mehrfamilienhäuser“, „Sanierung Ein- und Zweifamilienhäuser“,<br />
„Sanierung Mehrfamilienhäuser“ und „Beste<br />
denkmalgeschützte Gebäude“ aus. Die Sanierungsgebäude erreichen<br />
mindestens den neuen Standard „Effizienzhaus 70“,<br />
die Neubauten „Effizienzhaus 55“. Die am 1. April 2009 eingeführten<br />
Standards geben den Energieverbrauch in Relation zum<br />
durch die Energieeinsparverordnung (EnEV) definierten Mindeststandard<br />
an: 70 % und 55 %. Sie bekannt zu machen, war ein<br />
weiteres Ziel des Wettbewerbs. www.zukunft-haus.info<br />
Kann die Holzbaubranche das neue Label „Effizienzhaus“<br />
brauchen?<br />
A) Ja, denn die Energieeffizienz eines Gebäude gehört<br />
stärker publik gemacht.<br />
B) Nein, denn die Betonung der Energieeffizienz geht<br />
auf Kosten der wichtigeren Ökobilanz.<br />
C) Nein, es gibt schon genügend Standards, da verwirrt<br />
ein weiterer nur.<br />
Stimmen Sie ab im Internet: www.mikado-online.de<br />
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www.mikado-online.de 11
Marketing<br />
Plus-Energie-Haus<br />
Wohlfühlen und dabei Geld verdienen<br />
Bei einem Passivhaus können eine Solaranlage und eine intelligente Haustechnik<br />
ziemlich einfach einen Stromüberschuss erzeugen. Um Bauherren für so ein Plus-<br />
Energie-Haus zu begeistern, muss Holz aber auch seine anderen Vorzüge ausspielen.<br />
Nachhaltig wollte sie bauen, die<br />
fünfköpfige Familie Diederichs-<br />
Seidel, auf einem 617 m2 großen<br />
Grundstück im Koblenzer Stadtteil<br />
Asterstein. Da war Passivhaus-Standard<br />
natürlich eine Selbstverständlichkeit.<br />
Doch das war noch nicht<br />
genug. Es ging ihr neben der Energieeffizienz<br />
auch um Lebensqualität,<br />
Lebensdauer und Umweltbelastung.<br />
Deshalb die klare Entscheidung<br />
für einen Holzbau. Und anschließend<br />
die gründliche Suche nach einem geeigneten<br />
Bauunternehmen. Die Wahl<br />
fiel dann auf Blum Holzbau aus dem<br />
benachbarten Neuwied.<br />
12 mikado 8.2009<br />
Bauunternehmer plant<br />
individuelles Wunschhaus<br />
Entscheidend war, dass das Bau-<br />
unternehmen die Philosophie der Familie<br />
voll mittrug und unterstützte.<br />
„Wir fühlten uns bei unserem Hausbau<br />
rundum sehr gut betreut“, blickt<br />
der Bauherr zufrieden zurück. „Über<br />
Fachzeitschriften und das Internet<br />
hatten wir uns mit dem Thema Passivhaus<br />
vertraut gemacht und waren<br />
anschließend im Großraum Koblenz<br />
unterwegs, um uns gebaute Beispiele<br />
anzusehen. Dabei fiel uns die gestalterische<br />
Qualität der Blumschen<br />
Die Südseite be-<br />
▴<br />
sitzt relativ<br />
große Fenster<br />
Häuser auf, sodass wir uns mit dem<br />
Unternehmen eingehend beschäftigt<br />
haben.“<br />
Für die gestalterische Qualität ist<br />
Stefan Schäfer zuständig, der Architekt<br />
bei Blum. Er kennt sich mit der<br />
Konzeption von Passivhäusern aus<br />
und gibt ihnen eine einladende und<br />
moderne Anmutung. Den schlichten<br />
Baukörper musste er wegen des Zuschnitts<br />
des 617 m 2 großen innerstädtischen<br />
Grundstücks um 36° aus der<br />
Nord-Süd-Richtung drehen. Mit einer<br />
Grundfläche von 10,25 x 10,35 m und<br />
glatten Fassaden- und Dachflächen<br />
erhielt er eine sehr kompakte Form.<br />
DIETMAR HAUCKE, KOBLENZ
Marketing<br />
Die ist wichtig, denn ein günstiges<br />
Außenflächen-Volumen-Verhältnis<br />
reduziert den weiteren konstruktiven<br />
und haustechnischen Aufwand<br />
und damit die Baukosten.<br />
Eine durchdachte Grundrissorganisation<br />
führte zu relativ großen und<br />
funktional proportionierten Räumen.<br />
Dank einer Ausnahmegenehmigung<br />
durfte im Dachgeschoss der Kniestock<br />
höher ausfallen, als es der Bebauungsplan<br />
ursprünglich festlegte.<br />
So wurde das Dachgeschoss rechnerisch<br />
zum Vollgeschoss. Dafür verzichteten<br />
die Bauherren dann auf<br />
den Keller. Als „Ersatzfläche“ dient<br />
ein größerer Carport im Nordteil des<br />
Grundstücks.<br />
Insgesamt verfügt das Gebäude<br />
über 138,50 m 2 Wohnfläche. Das<br />
Erdgeschoss mit den Außenmaßen<br />
10,25 m x 10,35 m bietet der fünfköpfigen<br />
Familie eine Wohnküche im<br />
Anschluss an den Haustechnik- und<br />
Hauswirtschaftsraum und ein geräumiges<br />
Wohnzimmer. Ergänzend liegen<br />
im Erdgeschoss ein Gäste-WC<br />
mit Dusche, ein Arbeitszimmer und<br />
der Flur mit Garderobe.<br />
Über eine im Antritt viertelgewendelte<br />
Treppe wird das Dachgeschoss<br />
erschlossen. Wegen der angestrebten<br />
Kompaktheit besitzt es keine Gauben,<br />
ist aber wegen des hohen Kniestocks<br />
gut nutzbar. Ein sich über die gesamte<br />
Hauslänge ziehender Flur erschließt<br />
das Elternschlafzimmer mit<br />
begehbarem Kleiderschrank und die<br />
drei großen quadratischen Kinderzimmer<br />
mit Blick in den Garten. Das<br />
ebenfalls große quadratische Badezimmer<br />
ist mit Dusche, Badewanne<br />
und zwei Waschbecken auf die Bedürfnisse<br />
ausgelegt, die fünf Personen<br />
eben haben.<br />
Die Familie fühlt sich in ihrem<br />
neuen Domizil sehr wohl. „Vor allem,<br />
weil wir alle unsere gestalterischen<br />
Wünsche in Zusammenarbeit<br />
mit dem Architekten verwirklichen<br />
konnten. In unser eigenes Haus zu<br />
ziehen war für uns ein besonderes<br />
Erlebnis. Es macht uns stolz und gibt<br />
uns das wohltuende Gefühl, unseren<br />
Kindern ein wohngesundes und ökologisches<br />
Zuhause zu bieten“, erläutert<br />
Bauherrin Petra Seidel den Grund<br />
ihrer Zufriedenheit.<br />
mikado-Interview<br />
Immer mehr Bauherren wollen Passivhäuser<br />
Mit 21 Jahren gründete Zimmermeister Christoph Blum 1988 sein<br />
eigenes Unternehmen. Bald spezialisierte er sich auf modernen<br />
Holzbau mit Vorfertigung großer Elemente. Seit 1993 führt er die<br />
meisten Projekte nach eigenen Entwürfen aus, seit 2001 mit einem<br />
eigenen Architekten. mikado fragte ihn nach seinem Erfolgsrezept.<br />
mikado: Herr Blum, wie lautet Ihre<br />
Unternehmensphilosophie?<br />
Christoph Blum: Wir wollen zeitlos<br />
und umweltverträglich bauen. Qualität,<br />
Hochwertigkeit, Energiebewusstsein,<br />
Individualität und Zuverlässigkeit<br />
sind die logische Folge. Und<br />
natürlich lieben wir unseren Naturwerkstoff<br />
Holz.<br />
Wie haben Sie Ihr „Schiff“ erfolgreich<br />
durch alle „Wellen“ manövriert?<br />
An erster Stelle möchte ich hier unsere<br />
Kundennähe nennen. Wir gehen auf<br />
die Wünsche, Bedürfnisse und Möglichkeiten<br />
unserer Kunden ein. Außerdem<br />
ist bei uns alles im eigenen<br />
Unternehmen integriert: Architektur,<br />
Tragwerksplanung, Ausführung, Montage<br />
und Transport. So erreichen wir<br />
Qualität, Termin- und Vertragstreue.<br />
Zufriedene Kunden machen eine gute<br />
Mund-zu-Mund-Propaganda und sind<br />
für uns das wichtigste Marketing-<br />
instrument. Deshalb laden wir auch<br />
alle zwei Jahre alte und neue Bauherren<br />
zu einem Sommerfest ein.<br />
Sie betreiben aber doch sicher noch<br />
weitere Marketingaktivitäten?<br />
Selbstverständlich. Wir bauen nicht<br />
nur gut, sondern dokumentieren<br />
das auch. Wir klopfen keine Sprüche,<br />
sondern werben mit realisierten<br />
Projekten. Das tun wir in Zusammenarbeit<br />
mit einer Fotografin, einem<br />
Grafiker und einer PR-Agentur. Auf<br />
diese Weise fallen wir auf und erhalten<br />
weitere Anfragen.<br />
Welche Rolle spielt bei Ihnen das Thema<br />
„Energieeffizienz“?<br />
Alle unsere Objekte genügen natürlich<br />
immer den gesetzlichen Anforderungen,<br />
übertreffen sie aber auch oft.<br />
Beim Holzbau ist das gar nicht schwierig<br />
und da brauchen wir keine auf-<br />
Holzbauunternehmer Christoph Blum<br />
▴<br />
setzt auf zufriedene Kunden und<br />
eine gute Mund-zu-Mund-Propaganda<br />
wendige Gebäudetechnik. Wir setzen<br />
auf natürliche Wärmedämmung, modernste<br />
Fenstertechnik und Luftdichtheit.<br />
Der Blower-Door-Test ist bei uns<br />
obligatorisch. Die Behaglichkeit entsteht<br />
durch warme Bauteiloberflächen,<br />
eine gesunde Belüftung ohne<br />
Zuglufterscheinungen, eine weitgehend<br />
natürliche Belichtung und natürlich<br />
durch das Holz selbst.<br />
Welche Tendenzen sehen Sie auf dem<br />
Markt?<br />
Bei Neubauten wünschen Bauherren<br />
immer öfter Passivhäuser. Die sind<br />
inzwischen ein etablierter Standard.<br />
Zum Plus-Energie-Haus ist es dann<br />
eigentlich nur noch ein relativ kleiner<br />
Schritt. Das erreichen wir durch eine<br />
Ergänzung im Haustechnikbereich,<br />
z.B. mit einer Photovoltaikanlage.<br />
Weil wir hier schon viele Erfahrungen<br />
sammeln konnten und Referenzprojekte<br />
zeigen können, sind wir für die<br />
Zukunft bestens aufgestellt.<br />
Herr Blum, vielen Dank für das Gespräch.<br />
www.mikado-online.de 13
Steckbrief<br />
Marketing<br />
Bauvorhaben:<br />
Einfamilienhaus<br />
Fam. Diederichs-Seidel<br />
D-56077 Koblenz-Asterstein<br />
Bauweise:<br />
Holzrahmenbau mit werkseitig<br />
vorgefertigten Großelementen<br />
Bauzeit:<br />
Mai 2007 bis November 2008<br />
Baukosten:<br />
Gebäude bezugsfertig:<br />
ca. 285 000 Euro<br />
Photovoltaikanlage:<br />
ca. 25 000 Euro<br />
Grundfläche:<br />
10,25 x 10,35 m<br />
Wohnfläche:<br />
138,5 m2 Energiestandard:<br />
Heizwärmebedarf:<br />
9,33 kWh/(m2a) Primärenergiebedarf:<br />
32,8 kWh/(m 2 a)<br />
Energiegewinnung:<br />
Solarthermiekollektoren mit<br />
6,06 m 2 Absorberfläche<br />
Photovoltaikanlage mit<br />
6,3 kW<br />
Architektur, Statik, Bauphysik,<br />
Bauausführung:<br />
Ch. Blum Holzbau GmbH<br />
D-56566 Neuwied-Gladbach<br />
www.blum-holzhaus.de<br />
▴ Die Nordfassade<br />
verzichtet<br />
konsequenterweise<br />
auf Fenster<br />
Das nach Süden<br />
▸<br />
geneigte Dach<br />
besitzt eine große<br />
Solaranlage<br />
14 mikado 8.2009<br />
DIETMAR HAUCKE, KOBLENZ<br />
Holzrahmenbauweise<br />
erreicht Passivhausstandard<br />
Nach gründlicher Planung war das<br />
Gebäude in relativ kurzer Zeit errichtet.<br />
Acht Tage nach Baubeginn<br />
war das Streifenfundament mit Betonplatte<br />
fertig, in nur einem Tag der<br />
Rohbau und in 20 Wochen der Innenausbau.<br />
Das verblüffte die Bauher-<br />
ren dann schon ein wenig, doch aufkeimende<br />
Befürchtungen lösten sich<br />
schnell auf: „Nach den ersten Monaten<br />
im Eigenheim stellen wir fest,<br />
dass alles so funktioniert, wie wir es<br />
uns vorgestellt und mit dem Architekten<br />
besprochen hatten.“<br />
Möglich war die schnelle Bauzeit<br />
durch die Holzrahmenbauweise mit<br />
werkseitig vorgefertigten Großelementen.<br />
Die Außenwand besteht aus<br />
einer waagerechten Keilstülpschalung<br />
aus Lärche, einer Konterlattung<br />
für 30 mm Hinterlüftung, 15 mm diffusionsoffener<br />
Holzfaserplatte, einem<br />
302 mm starken Holzrahmenbausystem,<br />
in voller Tiefe mit Mineralwolle<br />
ausgefacht, innenseitig mit einer<br />
18 mm starken OSB-Platte beplankt.<br />
Darauf ist eine horizontale Lattung<br />
für weitere 100 mm Mineralwolle<br />
aufgebracht und zum Innenraum hin<br />
mit 12,5 mm Gipsfaserplatten bekleidet.<br />
Diese Wandkonstruktion erreicht<br />
einen U-Wert von 0,091 W/(m 2 K).<br />
Dem steht das Dach mit 0,122 W/<br />
(m 2 K) nicht viel nach. Dessen Aufbau<br />
ist ähnlich dem der Außenwände, allerdings<br />
ist raumseitig statt einer zusätzlichen<br />
Mineralwolle-Schicht eine<br />
„Wir klopfen keine Sprüche, sondern<br />
werben mit realisierten Projekten.“<br />
20 mm starke Luftschicht vorhanden,<br />
in der Installationen verlaufen. Die<br />
nach Süden 20° und nach Norden<br />
23° geneigten Dachflächen sind mit<br />
Betondachsteinen bekleidet.<br />
Solaranlage macht Gebäude zum<br />
Plus-Energie-Haus<br />
Solare Gewinne erzielt das Gebäude<br />
durch etwa 20 m 2 große, dreifach<br />
verglaste Fenster an der Südfassade<br />
und eine fast vollständig geschlossene<br />
Nordfassade. Zum Plus-Energie-Haus<br />
aber machen es 36 vom<br />
Bauherrn selbst montierte, monokristallineSilizium-Photovoltaik-Module<br />
mit 175 W Nennleistung. Sie<br />
liefern den zum Betrieb einer Wärmepumpe<br />
notwendigen Strom und<br />
DIETMAR HAUCKE, KOBLENZ
Marketing<br />
darüber hinaus noch einen Überschuss,<br />
der ins öffentliche Netz eingespeist<br />
wird: jeden Monat durchschnittlich<br />
880 kWpeak. Für diese<br />
vorbildliche Energieeffizienz erhielt<br />
das Bauprojekt schon einige Auszeichnungen,<br />
unter anderem Frühjahr<br />
2009 einen zweiten Preis beim<br />
großen „Unser-Ener-Wettbewerb“<br />
des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums.<br />
Um sich „Passivhaus“ zu nennen,<br />
darf bei einem Gebäude der Heizwärmebedarf<br />
nicht mehr als 15 kWh/<br />
(m2a) und der Primärenergiebedarf<br />
inkl. aller elektrischen Verbraucher<br />
nicht mehr als 120 kWh/(m2a) betragen.<br />
Mit 32,8 kWh/(m2a) liegt dieses<br />
Gebäude deutlich darunter.<br />
Auf die Frage, was ihm an seinem<br />
Haus am besten gefällt, antwortet<br />
Uwe Diederichs-Seidel denn<br />
auch: „Vor allem die Tatsache, dass<br />
die Technik des Hauses so funktioniert,<br />
wie wir uns das vorgestellt haben.<br />
Die wirkungsvolle Dämmung,<br />
die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung<br />
und die selbst installierte<br />
Photovoltaikanlage. In diesem Winter<br />
war es ja ‚zum Glück‘ so richtig<br />
kalt. Wir haben uns hier aber wohler<br />
gefühlt als in so manch milderen<br />
Wintern in Altbauhäusern. Und wir<br />
verdienen mit einer sauberen Sache<br />
auch noch Geld.“<br />
Dietmar Haucke, Koblenz / gh ▪<br />
▴ Die Außenwand<br />
ist mit einer<br />
Keilstülpschalung<br />
aus Lärchenholz<br />
bekleidet<br />
UWE DIEDERICHS-SEIDEL, KOBLENZ<br />
Grundriss Obergeschoss<br />
Grundriss Erdgeschoss<br />
Schnitt<br />
Bad Kind 1<br />
Schrank Kind 2<br />
Eltern Kind 3<br />
HWR/Technik<br />
Diele<br />
www.mikado-online.de 15<br />
Diele<br />
WC<br />
Essen<br />
Büro Wohnen<br />
Kind<br />
Wohnen<br />
CH. BLUM HOLZBAU, NEUWIED-GLADBACH
Marketing<br />
Bestandsmodernisierung<br />
Die zweite Chance für den Holzbau<br />
Beim Bauen im Bestand sind Bauweisen gefragt, die wirtschaftlich, schnell,<br />
störungsarm und präzise realisierbar sind. Holzbau mit werkseitig vorgefertigten<br />
Großelementen ist dafür hervorragend geeignet.<br />
TES EnergyFacade heißt ein internationales<br />
Forschungsprojekt mit<br />
dem Ziel, bei der energetischen Modernisierung<br />
von Gebäudehüllen die<br />
üblichen Methoden um eine sinnvolle<br />
Alternative zu ergänzen: um vorgefertigte<br />
großformatige Holzrahmenbauelemente.<br />
Denn bisher spielt der<br />
Holzbau seine Stärken in der lukrativen<br />
Bestandssanierung noch kaum<br />
aus. Ziel des Forschungsprojekts ist<br />
es daher auch, diesen Markt für den<br />
Holzbau stärker zu erschließen.<br />
Große Vorteile vorgefertigter Holzelemente<br />
gegenüber den bisher meist<br />
angewandten Wärmedämmverbundsystemen<br />
sind die ergonomischere<br />
16 mikado 8.2009<br />
Arbeitsweise und die umweltverträglicheren<br />
Materialien. Bei Themen<br />
wie Staub, Lärm, Verschnitt, graue<br />
Energie und Entsorgung schneiden<br />
Holzbauteile deutlich besser ab. Die<br />
Vorteile liegen also sowohl im ökonomischen<br />
als auch im ökologischen<br />
Bereich.<br />
Gebäudesanierung ist die große<br />
Aufgabe der Zukunft<br />
Die Forschung, Entwicklung und<br />
Etablierung brauchbarer Systeme ist<br />
langfristig ein lohnendes Geschäft,<br />
denn die Bestandssanierung wird<br />
künftig die Baubranche maßgeblich<br />
prägen. Die meisten Altbauten liegen<br />
mit einem Heizwärmebedarf zwischen<br />
200 und 300 kWh/(m 2 a) weit<br />
über den heutigen Mindeststandards<br />
für Neubauten, ganz zu schweigen<br />
von der Energieeffizienz bei Passivhäusern.<br />
Drei Viertel der Bestandsgebäude<br />
in Deutschland sind vor 1978<br />
errichtet und verbrauchen zusammen<br />
95 Prozent aller Heizenergie.<br />
Da im Zweiten Weltkrieg sehr<br />
viel Bausubstanz zerstört worden<br />
war, entstand in den 1950er- und<br />
1960er-Jahren neuer Wohnraum sehr<br />
schnell und sehr preiswert. Die Gebäude<br />
waren meist standardisiert,<br />
was für eine Fassadenmodernisierung<br />
GUMPP & MAIER, BINSWANGEN
Marketing<br />
mit standardisierten Großelementen<br />
eine gute Voraussetzung ist. Hinzu<br />
kommt, dass diese Bausubstanz eine<br />
Altersphase erreicht hat, die sowieso<br />
umfangreiche Sanierungen erfordert.<br />
Und wenn sowieso saniert werden<br />
muss, dann wird der Aufwand für<br />
die energetische Verbesserung deutlich<br />
geringer.<br />
Die Qualität der Bausubstanz war<br />
in den ersten Nachkriegsjahrzehnten<br />
oft mäßig. Das erhöht den Modernisierungsbedarf<br />
noch, erschwert aber<br />
die Passgenauigkeit von vorgefertigten<br />
Großelementen deutlich: Die<br />
Wände haben oft Bäuche, Mulden<br />
und Verzüge von mehr als 5 cm, sodass<br />
ein flächiger Anschluss vorgefertigter<br />
Holzbauteile nicht möglich<br />
ist. Eine Fuge zwischen der bestehenden<br />
Außenwand und der neuen<br />
Schale ist unvermeidlich und deren<br />
Füllung ein wichtiges Thema von<br />
Konstruktion und Bauphysik.<br />
Bestandsaufnahme muss<br />
möglichst exakt sein<br />
Um eine verlässliche Planungsgrundlage<br />
für die Vorfertigung zu haben, ist<br />
eine lückenlose und exakte Bestandsaufnahme<br />
notwendig. Bestands-<br />
pläne gibt es meistens gar nicht oder<br />
sie sind viel zu unpräzise. Moderne<br />
Messverfahren sind heute jedoch in<br />
der Lage, ein Gebäude sehr genau<br />
aufzunehmen. Die Anschaffung der<br />
Geräte ist allerdings teuer und deren<br />
Beherrschung schwierig, sodass<br />
ein Bauunternehmer diese Tätigkeit<br />
besser an einen Vermessungsingenieur<br />
vergibt – zumal meist erst ein<br />
geschickter Mix verschiedener Methoden<br />
zu wirklich brauchbaren Ergebnissen<br />
führt.<br />
Je höher der Vorfertigungsgrad,<br />
desto genauer muss das Aufmaß<br />
sein. Die Verwendung großflächiger<br />
Elemente ist nur dann sinnvoll,<br />
wenn sie vor Ort schnell montierbar<br />
sind, der Handwerker also keine<br />
Überraschungen erlebt, sondern alles<br />
wie geplant passgenau sitzt. Und<br />
die Vorfertigung ist ja eben die große<br />
Stärke und die große Chance des<br />
Holzbaus. Denn Bauen im Bestand<br />
bedeutet immer, dass Menschen im<br />
zu sanierenden Gebäude und in den<br />
mikado-Interview<br />
Systematisieren und Abläufe verbessern<br />
Projektleiter von „TES EnergyFacade“ ist der Architekt<br />
Frank Lattke, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet<br />
Holzbau an der Architekturfakultät der Technischen<br />
Universität München. mikado befragte ihn zu den Gründen<br />
für die Durchführung dieses große Forschungsprojekts.<br />
mikado: Herr Lattke, wie kam es zu<br />
diesem Forschungsprojekt?<br />
Frank Lattke: Die Modernisierung<br />
und das Weiterbauen des Gebäudebestandes<br />
sind aktuelle Themen der<br />
Architektur. Dabei sind energieeffiziente<br />
Lösungen gefragt. Das Thema<br />
ist an unserer Universität schon seit<br />
Jahren erkannt. Sowohl Prof. Stefan<br />
Winter wie auch Prof. Hermann Kaufmann<br />
beschäftigen sich damit. Es lag<br />
nahe, die Kompetenzen fakultätsübergreifend<br />
zu bündeln und gemeinsam<br />
nach geeigneten Lösungen in Holz zu<br />
suchen.<br />
Was ist denn am Ende von zwei Jahren<br />
Forschung das Ergebnis?<br />
Wir entwickeln kein Produkt, sondern<br />
versuchen, Bauabläufe zu verstehen<br />
und zu verbessern. Das Ergebnis wird<br />
ein Handbuch sein, das Planern und<br />
Zimmerern die Anforderungen und<br />
Möglichkeiten der Bestandsmodernisierung<br />
mit vorgefertigten großflächigen<br />
Holzrahmenbauelementen<br />
systematisch erschließt. Darüber hin-<br />
aus lernen wir viel von den Pilotprojekten<br />
mit unseren Praxispartnern.<br />
Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit<br />
mit den beteiligten Zimmereiunternehmen?<br />
Der intensive Austausch zwischen Wissenschaft<br />
und Praxis befruchtet unsere<br />
Arbeit. Der Schwerpunkt unserer<br />
angewandten Forschung liegt auf<br />
der Entwicklung praxistauglicher Lösungen,<br />
die in Zukunft zügig umsetzbar<br />
sind. Gerade die Bestandsmodernisierung<br />
bietet der Holzbaubranche<br />
▴ Frank Lattke untersucht den Workflow<br />
bei der Gebäudemodernisierung mit<br />
vorgefertigten Holzrahmenbauelementen<br />
ein enormes Betätigungsfeld, wenn<br />
es ihr gelingt, geeignete Bausysteme<br />
anzubieten.<br />
Das Projekt dient also nicht dazu, Wissen<br />
in einem Teilbereich zu vertiefen,<br />
sondern Wissen aus Teilbereichen zusammenzufügen?<br />
„Unser Ziel ist, die Möglichkeiten der<br />
Vorfertigung möglichst weit auszureizen.“<br />
Ja, genau. Wir wollen den Workflow<br />
verbessern: von der Bestandserfassung<br />
über Projekt-, Ausführungs- und<br />
Holzbauplanung bis hin zur Fertigung<br />
und Montage. Um einen möglichst lückenlosen<br />
Prozess zu erreichen, müssen<br />
die Phasen aufeinander abgestimmt<br />
und die Fachkompetenzen der<br />
Beteiligten gebündelt werden. Unser<br />
Ziel ist, die Möglichkeiten der Vorfertigung<br />
möglichst weit auszureizen.<br />
Herr Lattke, vielen Dank für das informative<br />
Gespräch.<br />
www.mikado-online.de 17<br />
MIKADO
Steckbrief<br />
Marketing<br />
Projektname:<br />
TES EnergyFacade<br />
www.tesenergyfacade.com<br />
Forschungsthema:<br />
Vorgefertigte Holzbauelemente<br />
für Gebäudehüllen:<br />
▸ Anwendungsgrundlagen<br />
▸ Planungsprinzipien<br />
▸ konstruktive Lösungen<br />
▸ bauliche Umsetzung in<br />
Pilotprojekten<br />
Projektdauer:<br />
Januar 2008 bis Januar 2010<br />
Beteiligte Hochschulen:<br />
Technische Universität München<br />
D-80333 München<br />
Fakultät für Architektur<br />
Fachgebiet Holzbau<br />
Prof. Hermann Kaufmann<br />
www.holz-tum.de<br />
Fakultät für Bauingenieur wesen<br />
Lehrstuhl für Holzbau<br />
Prof. Dr. Stefan Winter<br />
www.hb.bv.tum.de<br />
Norwegian University of Science<br />
and Technology<br />
Helsinki University of Technology<br />
Praxispartner in Deutschland:<br />
Anton Ambros GmbH<br />
D-87659 Hopferau<br />
www.ambros-haus.de<br />
Gumpp & Maier GmbH<br />
D-86637 Binswangen<br />
www.gumpp-maier.de<br />
O.Lux Holzbau GmbH & Co.<br />
D-91166 Georgensgmünd<br />
www.o-lux.de<br />
▴ Das nicht mehr<br />
zeitgemäße<br />
Gebäude des norwegischen<br />
Risør Technical<br />
College …<br />
▸ … erhielt eine<br />
neue Fassade aus<br />
großen vorgefertigtenHolzrahmenbauelementen<br />
Die Uneben-<br />
▸<br />
heiten von<br />
Altbaufassaden<br />
lassen sich<br />
mit digitalen<br />
Messmethoden<br />
sehr exakt<br />
ermitteln und<br />
darstellen<br />
18 mikado 8.2009<br />
Nachbargebäuden wohnen oder arbeiten<br />
und eine möglichst kurze Störung<br />
ihres Alltags wünschen. Da ist<br />
Holz ideal. Die präzise Vorfertigung erlaubt<br />
eine schnelle und störungsarme<br />
Montage in hoher Qualität. Um diese<br />
Chance nutzen zu können, braucht es<br />
nur noch geeignete Systeme.<br />
Werkseitige Vorfertigung<br />
macht Holz überlegen<br />
Bei der Vorfertigung von Holzrahmenelementen<br />
im Werk lassen sich<br />
schon neue Fenster einbauen – einfacher,<br />
schneller und exakter, als das<br />
auf Baustellen möglich ist. Sie müssen<br />
aus bauphysikalischen Gründen<br />
sowieso in der neuen Konstruktionsebene<br />
sitzen. Des Weiteren lassen sich<br />
Solar- und Versorgungselemente in<br />
die Holzrahmenkonstruktion integrieren.<br />
Damit entstehen innovative<br />
Produkte, die den oft angewandten<br />
Wärmedämmverbundsystemen weit<br />
überlegen sind und ganz andere Herangehensweisen<br />
an das Weiterbauen<br />
im Bestand ermöglichen.<br />
Die Modernisierung ist immer<br />
auch die große Chance, ein Gebäude<br />
gestalterisch aufzuwerten und die<br />
vorhandenen Flächen zu erweitern.<br />
Dadurch steigt der Wert einer Immobilie<br />
– und das macht es für Hausbesitzer<br />
noch interessanter. Neben Anbauten<br />
mit Wandelementen oder gar<br />
vorgefertigten Raumzellen ermöglicht<br />
Holz als leichte Bauweise auch<br />
vielfältige Formen von Aufstockungen,<br />
die mit schwereren Materialien<br />
aus statischen Gründen meist nicht<br />
und nur mit erheblichem Mehraufwand<br />
realisierbar wären.<br />
Gerade Aufstockungen sind ein<br />
großes Zukunftsthema. Die Nachverdichtung<br />
von Siedlungen „in die<br />
Höhe“ verringert die Freiflächen<br />
nicht und gibt den Zwischenräumen<br />
oft eine klarere Struktur und stärkere<br />
Identität. Und für Hausbesitzer sind<br />
FRANK LATTKE, TU MüNCHEN, FACHGEBIET HOLZBAU<br />
T. SCHäFER / K. EDER, TU MüNCHEN, LS FüR GEODäSIE
Marketing<br />
Aufstockungen schlicht und einfach<br />
deshalb reizvoll, weil damit ohne<br />
Grunderwerb ihre vermietbaren Flächen<br />
anwachsen, sich Investitionen<br />
also schneller amortisieren.<br />
Erst gebündeltes Fachwissen<br />
macht die Holzbaubranche stark<br />
Gute Voraussetzungen also für den<br />
Holzbau. Noch fehlt es aber den meisten<br />
Betrieben an Erfahrungen und<br />
dem notwendigen Fachwissen. Das<br />
soll sich nun ändern: Das bisher vorhandene<br />
Wissen systematisch aufzubereiten,<br />
zu publizieren und für jeden<br />
Interessierten verfügbar zu machen,<br />
ist das Ziel des Forschungsprojekts<br />
„TES EnergyFacade“.<br />
Beteiligt sind drei europäische<br />
Hochschulen: die Technische Universität<br />
München, die Norwegian<br />
University of Science and Technology<br />
in Trondheim und die finnische<br />
Helsinki University of Technology.<br />
Die Internationalität war Voraussetzung,<br />
um von der Europäischen<br />
Union Forschungsmittel zu erhalten.<br />
In einem zweistufigen Verfahren,<br />
das 2006 begann, setzte sich die an<br />
den Lehrstühlen von Prof. Dr. Stefan<br />
Winter und Prof. Hermann Kaufmann<br />
geborene Idee als eine von 17<br />
unter 78 eingereichten Forschungsthemen<br />
durch.<br />
Anfang 2008 ging’s dann richtig<br />
los. Im Team sitzen Architekten,<br />
Bauingenieure, Bauphysiker, Haustechniker,<br />
Brandschützer, Produkthersteller<br />
und Bauunternehmer. Gerade<br />
die enge Kooperation mit der<br />
Wirtschaft ist Voraussetzung für den<br />
Erfolg, schließlich geht es im Wesentlichen<br />
um die Verbesserung von<br />
Prozessen. Hier haben die Praxiserfahrungen<br />
der Holzbauunternehmen<br />
entscheidende Bedeutung.<br />
Ganz wichtige Erkenntnisse bringen<br />
dann natürlich die Untersuchungen<br />
bei der Durchführung von<br />
Projekten. Erst sie beweisen: Modernisierungen<br />
mit vorgefertigten großformatigen<br />
Holzrahmenelementen<br />
funktionieren. Man darf sich schon<br />
jetzt auf einen spannenden Projektbericht<br />
freuen. Und auf eine erfolgreiche<br />
Zukunft des Holzbaus.<br />
Dipl.-Ing. Günther Hartmann, Kissing ▪<br />
mikado-Interview<br />
Langfristig wettbewerbsfähig bleiben<br />
Einer der Praxispartner bei „TES EnergyFacade“ ist das<br />
schwäbische Holzbauunternehmen Gumpp & Maier.<br />
mikado befragte seinen Geschäftsführer nach den Motiven,<br />
hier mitzumachen und viel Zeit und Geld zu investieren.<br />
▴ Alexander Gumpp sieht in der<br />
energetischen Fassadenmodernisierung<br />
einen riesigen Markt für den Holzbau<br />
mikado: Herr Gumpp, warum machen<br />
Sie bei diesem Projekt mit?<br />
Alexander Gumpp: Es ist hochinteressant,<br />
erweitert unseren Horizont und<br />
wir lernen viel dazu. Mit Prof. Kaufmann<br />
und Prof. Winter sind zwei Koryphäen<br />
des Holzbaus an Bord, da kann<br />
man nur profitieren. Josef Ambros und<br />
an. Der Holzbau kann und muss hier<br />
wettbewerbsfähige Lösungen ent-<br />
wickeln.<br />
Was ist bei Fassadenmodernisierungen<br />
anders als sonst?<br />
Beim Bestand müssen die neuen Elemente<br />
exakt auf die alte Wand passen.<br />
Dafür braucht es ein exaktes Aufmaß.<br />
Außerdem sind Außenwandflächen<br />
von Altbauten oft uneben. Um die Toleranzen<br />
auszugleichen, brauchen wir<br />
eine Fuge. Die bauphysikalisch und<br />
konstruktiv sinnvoll zu füllen, ist eine<br />
neue Herausforderung, für die wir<br />
eine Lösung entwickelt haben.<br />
Welche Rolle spielen Sie selbst in dem<br />
Projekt?<br />
Als Holzbauunternehmer habe ich<br />
natürlich umfangreiche Praxiserfahrungen<br />
in der Umsetzung, die bei aufkommenden<br />
Fragen z.B. bezüglich<br />
Fertigungs- und Baustellenstrategien<br />
sowie Kosten oft hilfreich sind. Außerdem<br />
forschen wir auch an einem realen<br />
Testgebäude. Dazu nahmen wir<br />
„In Deutschland warten 820 Mio. m 2<br />
Fassadenfläche auf eine Modernisierung.“<br />
ich hatten sowieso vor, uns mit diesem<br />
Thema zu beschäftigen. Als wir dann<br />
Anfang 2008 Frank Lattke trafen und<br />
von dem Projekt erfuhren, überlegten<br />
wir nicht lange und stiegen ein.<br />
Sehen Sie hierin ein interessantes<br />
Geschäftsfeld?<br />
Ja, in Deutschland warten derzeit<br />
rund 820 Mio. m 2 Fassadenfläche<br />
auf eine energetische Modernisierung.<br />
Dieser Markt ist so riesig, da<br />
muss man sich einfach damit beschäftigen.<br />
Momentan dübelt und<br />
klebt man da immer Dämmplatten<br />
einen Leerstand her und „bespielten“<br />
ihn mit verschiedenen Lösungsvarianten,<br />
um mögliche Probleme klarer erkennen<br />
zu können.<br />
Sie investieren da jetzt sehr viel Zeit<br />
und Geld. Lohnt sich das für Sie?<br />
Der Markt für Fassaden ist riesengroß.<br />
Durch das Forschungsprojekt erarbeiten<br />
wir uns sicher einen Vorsprung,<br />
freuen uns aber auch, wenn unsere<br />
ganze Branche davon profitiert.<br />
Herr Gumpp, herzlichen Dank für das<br />
Gespräch.<br />
www.mikado-online.de 19<br />
MIKADO
Marketing<br />
Haustest<br />
Ökologie zum Probe wohnen<br />
So lebt es sich im Passivhaus. Aicher Holzhaus bietet seinen Kunden an, im Muster-<br />
haus im oberbayerischen Halfing Probe zu wohnen. Der Erfolg bestätigt Peter Aichers<br />
Idee. Nach dem eingehenden Haustest ist die Abschlussquote in der Regel sehr hoch.<br />
Kleider und Weihnachtsgeschenke<br />
können Verbraucher bei<br />
Nichtgefallen wieder umtauschen.<br />
Bei Häusern ist das nicht so einfach.<br />
Das macht es manchem Bauherrn<br />
schwer, die richtige Entscheidung zu<br />
treffen. Abhilfe schafft Aicher Holzhaus<br />
in Halfing. In zwei unterschiedlichen<br />
Musterhäusern können bis zu<br />
fünf Personen eine Woche lang Probe<br />
wohnen.<br />
Das schwedenrote „Pro-Energiehaus“<br />
auf Passivhaustandard beispielsweise<br />
vereint Energie-Effizienz<br />
und Ergonomie. Angehende Bauherren<br />
erleben hier den Komfort einer<br />
Lüftungsanlage und überzeugen sich<br />
davon, dass sie ohne Heizung nicht<br />
frieren müssen. Beim grauen Haus<br />
liegt der Wärmebedarf ein bisschen<br />
20 mikado 8.2009<br />
höher. Das Niedrigenergiehaus benötigt<br />
je nach Hausgröße ca. 30 kWh<br />
pro m 2 und Jahr.<br />
Bei der Planung seiner Musterhäuser<br />
orientierte sich Aicher Holzhaus<br />
an der Ergonomie des Menschen.<br />
Wohlfühlen im Einklang mit<br />
sich und der Umwelt steht für ihn<br />
im Vordergrund. Deshalb sind hier<br />
geomantische Untersuchungen, Planen<br />
nach dem Goldenen Schnitt und<br />
Feng-Shui längst Standard. Kunden<br />
regten Geschäftsführer Aicher dazu<br />
an. „Wenn die Leute einmal in einem<br />
der beiden Häuser zur Probe gewohnt<br />
haben“, erzählt er, „ist die Abschluss-<br />
quote immer sehr hoch.“ Bis zu zehn<br />
Mal im Jahr testen Kunden die voll<br />
funktionsfähigen, gemütlich und<br />
modern eingerichteten Häuser.<br />
▴ Das rote ist<br />
ein Passivhaus …<br />
… das graue<br />
▾<br />
Haus ein<br />
Niedrigenergiehaus.<br />
Hier können<br />
potenzielle<br />
Bauherren Probe<br />
wohnen<br />
Auch die Kochevents, die Aicher<br />
zwei- bis dreimal im Jahr in den<br />
Musterhäusern veranstaltet, sind Besuchermagneten.<br />
Die Benefizveranstaltungen<br />
für Kunden, Freunde und
Marketing<br />
Mitarbeiter sind sehr beliebt, nicht<br />
zuletzt, weil sich die Aichers immer<br />
etwas Besonderes einfallen lassen.<br />
Mal gibt es die „Küche des Sultans“,<br />
dann ein Wellness-Menü.<br />
Fremdüberwachung schafft<br />
Vertrauen<br />
Fremdüberwachung und die innerbetriebliche<br />
Kontrolle sorgen für gleich<br />
bleibende Qualität der Holzhäuser.<br />
Die Gebäude aus Aichers Werkstatt<br />
tragen das Schweizer Minergie-Label.<br />
Die Minergiebauweise steht für<br />
Komfort beim Wohnen, Ressourcenschonung<br />
der Umwelt, Stärkung der<br />
regionalen Wirtschaft und bezahlbares<br />
Bauen. Das Unternehmen ist<br />
ein 5-Sterne-Betrieb der Initiative<br />
„Meisterhaft bauen“ und wird güteüberwacht.<br />
Die Fremdüberwachung<br />
schafft Vertrauen beim Kunden, wertet<br />
das Unternehmensimage auf und<br />
motiviert Chef und Mitarbeiter, die<br />
Arbeitsabläufe zu verbessern.<br />
Nicht zuletzt ist der Betrieb Mitglied<br />
der Zimmerer-Innung. Apropos<br />
Zimmerer-Innung: Mitte Mai dieses<br />
Jahres wurde Peter Aicher zum<br />
neuen Präsident des Landesinnungsverbands<br />
des Bayerischen Zimmererhandwerks<br />
gewählt. Besonders<br />
wichtig ist Aicher in seinem neuen<br />
Ehrenamtsjob, die Kompetenzen des<br />
Zimmerers in der Öffentlichkeit noch<br />
besser bekannt zu machen.<br />
Nach Abschluss der Meisterschule<br />
übernahm Peter Aicher 1984 den elterlichen<br />
Betrieb in Halfing. Bis heute<br />
hat er diesen zu einem führenden<br />
Holzbauunternehmen der Region<br />
mit nunmehr 30 Beschäftigten ausgebaut.<br />
Ungeachtet dessen versteht<br />
sich sein Unternehmen nach wie vor<br />
als Familienbetrieb, dessen Entwicklung<br />
auf Innovation, Ausbildung und<br />
Wertschätzung beruht. „Wir sind ein<br />
Familienbetrieb und sehen darin unsere<br />
große Stärke“, sagt Aicher, „denn<br />
bei uns weiß die rechte Hand immer,<br />
was die linke tut.“<br />
Klasse statt Masse<br />
Aichers Holzhäuser sind alle individuell<br />
nach Kundenwünschen geplant.<br />
Der hohe Vorfertigungsgrad der Bauelemente<br />
sichert günstige Stückzahlpreise<br />
und zügigen Baufortschritt.<br />
Weitere Kostensenkungen können die<br />
Bauherren durch Eigenleistungen erzielen.<br />
Preiswert sollen seine Häuser<br />
sein, sagt Aicher – im wahrsten<br />
Sinne des Wortes. Selbstverständlich<br />
erwirtschaftet er einen bestimmten<br />
Deckungsbeitrag, eine Gewinnmarge<br />
für künftige Überlegungen. Qualität<br />
steht für Aicher an erster Stelle. Er<br />
möchte den Benchmark so hoch setzen,<br />
dass sein Unternehmen von anderen<br />
geachtet wird. Ihm ist wichtig,<br />
Vorbild für Kollegen und Geschäftspartner<br />
zu sein.<br />
◂ Nicht von der<br />
Stange:<br />
Aichers Häuser<br />
sind<br />
alle individuell<br />
geplant<br />
Kochevent im<br />
▴<br />
Musterhaus:<br />
Die regelmäßigen<br />
Benefiz-<br />
veranstaltungen<br />
sind bei<br />
Kunden sehr<br />
beliebt<br />
▸ Gartenhaus<br />
Walden bietet viel<br />
Platz für<br />
Gegenstände, die<br />
Menschen<br />
mit draußen<br />
verbinden:<br />
Vogelhäuschen<br />
und Meisenknödel,Blumentopf<br />
und<br />
Gießkanne,<br />
Grillbesteck und<br />
Brotzeitklappe<br />
Bauen für Familien<br />
Aktuell baut sein Unternehmen 20<br />
Häuser im Jahr. Zur Firma Aicher<br />
Holzbau gehören neben der Zimmerei<br />
noch die Schreinerei und die Dachdeckerei.<br />
Der Holzhausbau macht etwa<br />
80 % des Umsatzes aus. Aicher selbst<br />
ist Zimmermeister, Dachdeckermeister,<br />
Bautechniker, Betriebswirt des<br />
Handwerks und vereidigter Gutachter.<br />
Aicher setzt auf selbsterklärenden<br />
Verkauf. Oberster Verkäufer ist er<br />
selbst. Kernzielgruppe sind Familien<br />
www.mikado-online.de 21
Marketing<br />
mit Kindern und ältere Menschen,<br />
die sich im Chiemgau ihren Altersruhesitz<br />
bauen. Das Konzept scheint<br />
aufzugehen, Aicher beschränkt sich<br />
bewusst auf einen Aktionsradius von<br />
150 km um Halfing.<br />
Noch mehr Service<br />
Eine schöne Erinnerung für die Bauherren<br />
ist das Bauherren-Baubuch.<br />
Jede Baufamilie erhält nach Fertigstellung<br />
des Gebäudes ihr eigenes<br />
Bauherren-Baubuch. Darin sind die<br />
wichtigsten Daten des Hauses zusammengefasst:<br />
Neben einer Baubeschreibung<br />
und der Erläuterung<br />
des Bauteilaufbaus sind das Ergebnis<br />
der Luftdichtigkeitsmessung und der<br />
Energiebedarfsnachweis enthalten.<br />
Gartenskulptur, Watzmannhütte<br />
und Papsttribüne<br />
Ungewöhnlich sind die Objektbauten,<br />
die das Unternehmen fertigt. Beispielsweise<br />
Walden, die Gartenskulptur<br />
von Nils Holger Moormann. In<br />
Walden bringen Gartenbesitzer zahlreiche<br />
Gegenstände wie Schaufel, Rechen<br />
und Schubkarre unter. Müßiggänger<br />
müssen sich entscheiden, ob<br />
sie am Tisch in der Sitzkoje Platz<br />
nehmen oder über eine Leiter in das<br />
Obergeschoss klettern wollen.<br />
Oder eine neue Schutzhütte auf<br />
dem 2651 m hohen Hocheck-Gipfel<br />
am Watzmann, die der Firmenchef<br />
im Oktober 2006 spendete.<br />
▴ Bühne für Papst<br />
Benedikt XVI<br />
zum Besuch in<br />
Altötting. Sie<br />
war 14,5 m breit<br />
und bestand<br />
aus heimischem<br />
Fichtenholz<br />
▸ Die Hocheck-<br />
Unterstandshütte<br />
liegt auf 2651 m<br />
Höhe. Ein<br />
Hubschrauber der<br />
Bergwacht<br />
Ramsau befördert<br />
die Elemente<br />
zur Baustelle<br />
▸ Familie Aicher<br />
(v.l.n.r.):<br />
Tochter Anja hat<br />
eine Banklehre<br />
abgeschlossen<br />
und studiert<br />
ab Herbst BWL,<br />
Firmeninhaber<br />
Peter Aicher<br />
mit Frau Margit<br />
und Tochter<br />
Andrea, die<br />
Bauingenieurwesen<br />
studiert<br />
22 mikado 8.2009<br />
Eine hochgeistliche Aufgabe absolvierten<br />
die Holzbauer 2006. Bei seinem<br />
Besuch in Bayern feierte Papst<br />
Benedikt XVI. Gottesdienst auf einer<br />
Bühne aus der Aicher-Werkstatt.<br />
Blick nach vorn<br />
In diesem Jahr feiert das Familienunternehmen<br />
60. Geburtstag. 1949<br />
gründete Peter Aicher sen. die Firma.<br />
Seit 1984 führt Peter Aicher jun.<br />
zusammen mit Frau Margit Aicher<br />
das Regiment. Der Zukunft blickt Aicher<br />
gelassen entgegen. Seine beiden<br />
Töchter wollen die Familientradition<br />
fortführen und in den Betrieb<br />
einsteigen. Noch sind sie in der Ausbildung,<br />
sie studieren Betriebswirtschaftslehre<br />
bzw. Bauingenieurwesen.<br />
In den nächsten zehn Jahren soll<br />
die Übergabe abgeschlossen sein.<br />
Aichers strategischer Blick in die<br />
Zukunft als Unternehmer und Zimmererpräsident<br />
gilt dem energetischen<br />
Bauen: „Bis 2015 gibt es vor<br />
allem durch ökologische Aspekte ein<br />
sehr großes Potenzial beim Bauen im<br />
Bestand und beim Neubau im energetischen<br />
Bereich. Diesen Anforderungen<br />
ist vor allem der Zimmerer<br />
mit seinem breiten Ausbildungsstand<br />
bestens gewachsen.“<br />
Dipl.-Ing. (FH) Claudia Vielweib, Kissing ▪<br />
AICHER HOLZHAUS
Michael Holsteiner,<br />
Dachdeckermeister<br />
Mike Schatz,<br />
Dachdeckermeister<br />
Willibald Lang,<br />
Spenglermeister<br />
13 Profi s, eine Meinung:<br />
„RHEINZINK ® -SP-Line ist erste Wahl“<br />
Ein wirklich innovatives Fassadensystem sollte nicht nur gut aussehen und lange halten.<br />
Es sollte auch einfach zu planen und leicht zu montieren sein – genau wie die neue<br />
SP-Line in RHEINZINK ® -„vorbewittert pro blaugrau“. Als echte Alternative zu Holz, Stein<br />
und künstlichen Baustoffen überzeugt die Kombination von moderner Optik, kurzer<br />
Installationszeit und attraktivem Preis auch erfahrene Meister.<br />
www.rheinzink.de<br />
Meik Schmitz,<br />
Installateur- und Heizungsbaumeister<br />
Peter Bonse, Geschäftsführer<br />
Jürgen Bonse, Dachdeckermeister<br />
Johannes Abs,<br />
Dachdeckermeister<br />
Marco Kemnitzer und Ronald Kemnitzer,<br />
Geschäftsführer<br />
Hans-Joachim Klebe,<br />
Geschäftsführer<br />
Klaus Hüßen,<br />
Dachdeckermeister<br />
Uwe Albert,<br />
Dachdeckermeister<br />
Volker Waldmann,<br />
Dachdeckermeister<br />
Jürgen Lorant,<br />
Geschäftsführer<br />
Karl Heinz Wagner,<br />
Blechnermeister
Technik<br />
Technische Gebäudeausstattung<br />
Holz punktet im Bestand<br />
Bei der technischen Gebäudeausstattung hat der Holzbau seine Eigenheiten.<br />
Dipl.-Ing. Andreas Duschl, beratender Ingenieur für technische Ausrüstung und<br />
Energietechnik, berichtet über Erfahrungen seines Unternehmens.<br />
Mehr als 80 % der Umsätze<br />
macht das Bauhauptgewerbe<br />
im Gebäudebestand. Die Sanierung<br />
ist ein großes Thema, vor allem in<br />
Verbindung mit der Nachverdichtung<br />
bereits wohnwirtschaftlich genutzter<br />
oder anderweitig versiegelter Siedlungsflächen.<br />
Haustechnik im Holzbau<br />
Holz hat bestimmte Eigenschaften,<br />
auf die die Haustechnik Rücksicht<br />
nehmen muss. Die geringe Rohdichte<br />
24 mikado 8.2009<br />
des Holzes, verbunden mit geringen<br />
Wärmeleitfähigkeiten und Wärmeeindringkoeffizienten,<br />
bewirkt, dass<br />
die nutzbare Speichermasse relativ<br />
gering ist. Die Haustechnik sollte entsprechend<br />
flink auf sich verändernde<br />
Bedingungen reagieren. Beim Einsatz<br />
von Fertigteilelementen ist die Nachinstallierbarkeit<br />
begrenzt. Ein wichtiger<br />
Punkt ist dabei – neben der<br />
Vorhaltung von Reserve-Leitungswegen<br />
– die stimmige Konzeption einer<br />
möglichst klaren, unvernetzten Versorgungsstruktur.<br />
Die energetische<br />
▴<br />
Sanierung und<br />
Aufstockung der<br />
Wohnanlage<br />
ist ein typisches<br />
Beispiel für<br />
zeitgemäße Nach-<br />
verdichtung<br />
Nachverdichtung in Erlangen<br />
Erfolgreich verfolgt haben die Planer<br />
diesen Ansatz im vorliegenden Beispiel<br />
der Sanierung und Aufstockung<br />
von 27 Wohngebäuden der Siemens<br />
Wohnungsgesellschaft mbH & Co.<br />
OHG in Erlangen.<br />
Die Wohngebäude in drei- bis viergeschossiger<br />
Ausführung stammen<br />
aus den 1950er- bzw. Anfang der<br />
1960er-Jahren. Die Kellergeschosse<br />
bestehen aus Ortbeton bzw. Betonfertigteilen,<br />
die Gründung erfolgte mittels
Technik<br />
Streifenfundamenten. Die Wohn-<br />
ebenen sind in Ziegelmauerwerk mit<br />
Stahlbetondecken errichtet, die Dachflächen<br />
bestehen ebenfalls aus einer<br />
Stahlbetondecke mit unterschiedlichen<br />
Deckenstärken. Ein zusätzlicher<br />
Gefälleestrich sorgt für die wasserabführende<br />
Gefällestrecke.<br />
Die genaue Beschreibung des Gebäudebestandes<br />
ist hier relevant,<br />
weil bei Aufstockungen zum einen<br />
die Tragfähigkeit eine große Rolle<br />
für die Planung spielt, zum anderen<br />
der Zustand sowie die Möglichkeiten<br />
und Grenzen einer Anbindung der<br />
neu zu schaffenden Bausubstanz an<br />
den Bestand auszuloten sind. Um zu<br />
einem integralen Planungskonzept<br />
zu kommen, ist es wichtig, ganz zu<br />
Anfang des Projektes die entsprechenden<br />
Untersuchungen hinsichtlich<br />
Statik, Brandschutz, Wärmeschutz<br />
und Schallschutz systematisch<br />
durchzuführen. Eine detaillierte Bestandserfassung<br />
der vorhandenen<br />
bauphysikalischen und haustechnischen<br />
Bedingungen zahlt sich monetär<br />
und durch die höhere planerische<br />
Sicherheit aus.<br />
Bestandsaufnahme<br />
In Erlangen fanden die Planer folgende<br />
Situation vor: Die Flachdächer<br />
waren als Warmdächer konstruiert.<br />
Die Wärmedämmung war<br />
nach heutigem Stand unzureichend,<br />
die Dachabdichtung anfällig, insbesondere<br />
im Bereich der Flachdach-<br />
Einläufe. Innen liegende Regenwasserleitungen<br />
waren als Gussrohr<br />
ausgeführt und eingemauert, fatalerweise<br />
ohne Dämmung gegen Kondensatbildung,<br />
sodass es immer wieder<br />
zu Feuchteproblemen kam.<br />
Zur Trinkwasserversorgung existierte<br />
eine Wassereinspeisung der<br />
Stadtwerke Erlangen je Gebäude.<br />
Das Verteilsystem im Gebäude bestand<br />
aus verzinkten Stahlrohren<br />
mit einer Einspeisung der einzelnen<br />
Versorgungsstränge ab dem zentralen<br />
Verteiler. Die vertikalen Versorgungsstränge<br />
waren mit einer einfachen<br />
Lage Wellpappe umwickelt<br />
und eingemauert, auch hier existierte<br />
keine Dämmung gegen Kondenswasserbildung.<br />
Je Wohneinheit<br />
Die Wand-<br />
▸<br />
elemente<br />
der neuen Etage<br />
stehen auf<br />
einem Tragrost<br />
aus Stahl<br />
Betrieb-Wirtschaftliches Sanieren und Nachverdichten<br />
Nein, in der überschrift liegt kein Schreibfehler vor. Das „Betrieb-<br />
Wirtschaftliche Bauen“ – eben ohne das „s“ hinter dem Betrieb – ist ein<br />
Begriff, den die Duschl Ingenieure vor über zehn Jahren mit ihrem Ansatz<br />
des Lebenszyklus-umspannenden Planens entwickelt haben. Wirksame<br />
Planung muss einerseits ein wirtschaftliches Bauen und andererseits ein<br />
wirtschaftliches Betreiben ermöglichen.<br />
Die Betrachtung ist gewerkeübergreifend, sind doch vor allem nichtregenerative<br />
Energien und energieintensive Baustoffe große Kostentreiber.<br />
Besonders wirkungsvoll ist dieser Ansatz beim Bauen im Bestand.<br />
erzeugte ein Elektro-Durchlauferhitzer<br />
das Brauchwarmwasser.<br />
Jedes Gebäude verfügte über eine<br />
eigene Fernwärmeeinspeisung. Die<br />
Wärmeverteilung erfolgte im Gebäude<br />
mittels geschweißter Stahlrohre.<br />
Die Versorgungsstränge waren mit<br />
einer wellpappekaschierten Glaswolldämmung<br />
umwickelt. Die Erfassung<br />
der verbrauchten Wärmeenergie erfolgte<br />
mit Verdunstungsmessgeräten.<br />
Die Gebäude blieben während der<br />
gesamten Baumaßnahme vermietet<br />
und bewohnt.<br />
Detaillierte Anlagenplanung<br />
Für jede Anlage wurde abgewogen<br />
und entschieden, ob aufgrund der<br />
Veränderungen in der Bauphysik (z.B.<br />
zusätzliche außen liegende Wärmedämmung<br />
im Bestand, Veränderung<br />
der Gebäudekubatur durch die Aufstockungen<br />
sowie den Anbau von<br />
Aufzugstürmen) die technische Ausrüstung<br />
noch zutreffend ausgelegt<br />
oder neu beplant werden musste. In<br />
den neu zu errichtenden Bereichen,<br />
wo die Handlungsspielräume vorhanden<br />
waren, entwickelten die Planer<br />
genau auf den Holzbau zugeschnittene<br />
Lösungen.<br />
Regenwasserentsorgung<br />
Die Entwässerung der Dach- bzw.<br />
Terrassenflächen erfolgt mittels gedämmter<br />
Flachdacheinläufe passend<br />
zum Dachabdichtungssystem.<br />
Die Einläufe und Ableitungen in den<br />
Fertigteilen wurden im Rahmen der<br />
Elementfertigung im Werk passgenau<br />
vormontiert. Die Anbindung der<br />
neuen Einläufe auf die bestehenden<br />
www.mikado-online.de 25
Technik<br />
Installationsführungen im Bodenaufbau Wohnungen<br />
Dachterrasse<br />
Wohnen/Essen<br />
Aufzug<br />
Abluftleitung DN100<br />
für bauseitigen<br />
Anschluss einer<br />
Küchenabzugshaube<br />
über Dach führen<br />
Querführung in Lastverteilebene<br />
Stahlträger<br />
Stahlträger<br />
Stahlträger<br />
Stahlträger<br />
Stahlträger<br />
Stahlträger<br />
Stahlträger<br />
Stahlträger<br />
AW/DN70<br />
RW/<br />
DN100<br />
Stahlträger<br />
AW/DN70<br />
Stahlträger<br />
AW/DN100<br />
Anschlusspunkte aus Bestand<br />
AW/DN100<br />
Stahlträger<br />
Stahlträger<br />
RW/DN100<br />
Stahlträger<br />
Diele<br />
Treppenhaus<br />
Abst.<br />
AW/LU DN70 über Dach<br />
AW/LU DN125 über Dach<br />
Stahlträger<br />
Stahlträger<br />
Bad<br />
Kind 1<br />
26 mikado 8.2009<br />
Stahlträger<br />
Stahlträger<br />
AW/LU DN125 über Dach<br />
Stahlträger<br />
Stahlträger<br />
Stahlträger<br />
Stahlträger<br />
Stahlträger<br />
AW/DN70<br />
AW/DN100 AW/DN100<br />
AW/LU DN70 über Dach AW/LU DN100 über Dach<br />
AL DN 100<br />
über Dach<br />
DN80<br />
RW/DN100 RW/DN100<br />
Stahlträger<br />
AW/LU DN70 über Dach<br />
RW/DN100 über Dach<br />
AW/DN70<br />
AW/LU DN70 über Dach<br />
Stahlträger<br />
RW/DN100<br />
DN80<br />
Stahlträger<br />
AW/DN100<br />
AW/DN70<br />
AW/DN100<br />
Stahlträger<br />
Stahlträger<br />
Kind 2<br />
Schlafen<br />
AW/LU DN70 über Dach<br />
AL DN100 über Dach<br />
Stahlträger<br />
AW/DN70<br />
RW/DN100<br />
Stahlträger<br />
AW/LU DN125 über Dach<br />
AW/LU DN100 über Dach<br />
Stahlträger<br />
AW/LU DN100<br />
über Dach<br />
AW/DN70<br />
AW/DN70 AW/LU DN70 über Dach<br />
geplanter<br />
Bedarf<br />
Planung<br />
Zusammen-<br />
führung<br />
Planung<br />
Bestand<br />
Regenwasser-Ableitungen erfolgte<br />
vor Ort im Bereich der Lastverteilebene<br />
(Lastabtragsrost auf tragende<br />
Wandscheiben in letzter Massivbauebene)<br />
mittels Schallschutzrohren<br />
aus Polyethylen (PE).<br />
Um die dauerhafte Funktion des<br />
Ableitungssystems (vertikal/horizontal)<br />
im nicht zugänglichen Bereich zu<br />
gewährleisten, führten die Monteure<br />
verschiedene installationstechnische<br />
Maßnahmen durch:<br />
Im Bereich der vertikalen Rohrführung<br />
in den Elementwänden sind<br />
die Rohrverbindungen mittels zug-<br />
und druckfesten Elektroschweißmuffen<br />
verbunden. Gedämmt wurde mit<br />
geeignetem, wasserundurchlässigem<br />
Material.<br />
Der horizontale Verzug erfolgte<br />
mit den vorgenannten Techniken in<br />
der Ebene des Lastabtragrostes. Die<br />
Rohrleitungen sind an in den Stahlträgerrosten<br />
eingespannten Quertraversen<br />
befestigt.<br />
Passgenaue Montage der Regenwasserrohre<br />
nach Aufbringung des<br />
Lastverteilrostes und vor Verlegung<br />
der Bodenfertigteilelemente, einschließlich<br />
Montage und Dichtigkeitsprüfung.<br />
Während der Arbeitsabläufe war<br />
die Entwässerung sowohl der bestehenden<br />
als auch der im Bau befindlichen<br />
Dachfläche zu gewährleisten.<br />
Bei der Konzeption und Planung<br />
der Aufstockungen war das ein entscheidender<br />
Faktor zum Schutz der<br />
darunterliegenden, durchgehend bewohnten<br />
Wohnungseinheiten. Soweit<br />
bauablauftechnisch möglich, ist es<br />
günstiger, eine neue Regenwasserableitung<br />
bis zum Mischwasserkanal<br />
bzw. zur Sickerrigole aufzubauen.<br />
Durch die Anbindung konnte die<br />
bestehende Schwachstelle in Form<br />
der Dacheinläufe behoben werden.<br />
Schmutzwasserentsorgung<br />
In der gleichen Systematik wie die<br />
vorher beschriebene Regenwasserableitung<br />
errichteten die Handwerker<br />
auch die Ableitung des Schmutzwassers.<br />
Die Abwasserführung der neu<br />
geschaffenen Wohnflächen erfolgt in<br />
vorgefertigten Installationswänden<br />
vor den Holzwand-Elementen.
Technik<br />
Trinkwasserversorgung<br />
Das bestehende Leitungsnetz für die<br />
Trinkwasserversorgung war im Laufe<br />
der Jahrzehnte stark korrodiert.<br />
Deshalb ordneten die Planer zur Versorgung<br />
der Aufstockungen separate<br />
Netze an.<br />
Die Einspeisung der neuen Wohnungen<br />
erfolgt über einen – im Rahmen<br />
der Konzeption des Aufzugsbauwerkes<br />
– eingeplanten Steigschacht<br />
ab dem Kellergeschoss in Edelstahlrohren<br />
bis zur Übergabestelle in den<br />
neuen Wohnungen.<br />
Die Haustechniker untersuchten<br />
verschiedene Varianten der Brauchwarmwassererzeugung,<br />
auch zentrale<br />
Erzeugungsvarianten sowie dezentrale<br />
Varianten mit elektrischer<br />
Erwärmung oder dezentralem Wärmetauscher.<br />
Die Erzeugung des Brauchwarmwassers<br />
über einen Wärmetauscher<br />
aus dem Heizungsnetz wählten sie<br />
nach nachstehenden Punkten aus:<br />
▸ Einsparung des Leitungsnetzes<br />
Brauchwarmwasser und Zirkulation<br />
▸ Direkte Abrechnung der Stadtwerke<br />
mit den Mietern zu einem<br />
späteren Zeitpunkt möglich<br />
▸ Einsparung Raumbedarf Keller<br />
▸ Hygienische Vorteile, da variable<br />
Zapfmenge je Wohneinheit möglich,<br />
ohne große Warmwasserboiler<br />
vorzuhalten. Das reduziert<br />
die Legionellengefahr erheblich<br />
Ab der dezentralen Brauchwasserstation<br />
in der Wohnung erfolgt<br />
die Verlegung der Kalt-, Warm- und<br />
Zirkulationsleitungen in Metallverbundrohren<br />
als Rollenmaterial. Die<br />
vereinen zwei wesentliche Vorteile:<br />
Korrosionsbeständigkeit mit einer<br />
Verlegung ohne eine hohe Anzahl<br />
von verdeckten Verbindungen.<br />
Die horizontale Installationsführung<br />
erfolgt im 12 cm hohen Bodenaufbau,<br />
die Befestigung und<br />
Anbindung der Sanitär-Einrichtungsgegenstände<br />
ist über vorgefertigte<br />
Installationswände vor den<br />
Holzwand-Elementen realisiert.<br />
Die Installationswände sind schalldämmend<br />
gegen die Holzelemente<br />
gelagert eingebaut. Auf die ordnungsgemäße<br />
Ausführung hatte die<br />
Grundriss Schnitt<br />
0,25 Verkleidung<br />
Trinkwasser<br />
Heizungsrücklauf<br />
Heizungsvorlauf<br />
Leerrohr<br />
Leerrohr Fernmelde<br />
Wanddurchführungen<br />
Steigetrasse im<br />
Fahrstuhlschacht<br />
Schema Heizung<br />
A<br />
DG Wohnen/Essen<br />
2. OG<br />
KG<br />
DN40<br />
DN32<br />
Bauleitung besonders zu achten, da<br />
hier eine Nachbesserung nur mit hohem<br />
Aufwand erfolgen kann. Zur<br />
weiteren 0ptimierung der Schallübertragung<br />
von Rohrleitungen auf den<br />
Holzboden befestigten die Handwerker<br />
sie mit Textilbändern auf dem<br />
Rohholzboden.<br />
Die Einbindung der bodenbündigen<br />
Duschtassen in die Dichtebene<br />
realisierten die Fachleute mit einem<br />
werksseitig vorgefertigten Andichtflansch.<br />
Dieses Vorgehen vermied<br />
eine wartungsanfällige dauerelastische<br />
Fuge.<br />
Verkleidung<br />
1,25<br />
Leitungen<br />
im Dach<br />
verlegt<br />
Küche<br />
Ltg. im Fußboden-Aufbau<br />
(Dämmung verlegt)<br />
DN40<br />
DN40<br />
18<br />
Trockenbauverkleidung<br />
und Türen bauseits<br />
Wechsel-<br />
sprechanlage<br />
Bestand<br />
Neubau Aufzugsturm<br />
Heizungsanlage<br />
Die Einspeisung der Wohnungen in<br />
den Aufstockungen erfolgt über einen<br />
Steigschacht im Aufzugschacht<br />
ab dem Heizungsverteiler im Kellergeschoss.<br />
Auf die bestehenden Leitungen des<br />
Heizsystems konnte aufgrund des hohen<br />
Alters und der unzureichenden<br />
Dämmung der Steigstränge nicht angeschlossen<br />
werden.<br />
Die Neukonzeption der Ausführung<br />
hatte verschiedene Vorteile für<br />
die Mietparteien:<br />
Isolierung<br />
Dachdurchführungen<br />
www.mikado-online.de 27<br />
A<br />
AN Aufstockung<br />
AN Versorgung<br />
Wechsel-<br />
sprechanlage<br />
WKK-<br />
Station<br />
Diele 2 Kind 1 Schlafen<br />
A-A<br />
1,4 0,1 0,5<br />
0,2625 0,8<br />
1,2625<br />
0,2<br />
Vorlauf<br />
Rücklauf<br />
Trinkwasser kalt<br />
Kind 2<br />
Leitungen im Fußboden-<br />
Aufbau (Dämmung verlegt)<br />
DN65 vorh. Heizstrang für die Versorgung<br />
der Wohnungen im EG, 1. OG u. 2. OG<br />
Revisionstür ELT<br />
Revisionstür<br />
HZ + WWB<br />
Bad<br />
Toilette<br />
ZEICHNUNGEN: DUSCHL INGENIEURE
Technik<br />
▸ Der Verbrauch der genutzten<br />
Wärme kann direkt gemessen<br />
werden und ist somit direkt verrechenbar<br />
▸ Bei Sanierung der darunterliegenden<br />
Wohnungen können die<br />
Wohnflächen in den Aufstockungen<br />
weiter genutzt werden<br />
Ab der Heizungsverteilstation in<br />
der Wohnung erfolgt die Verlegung<br />
der Vor – und Rücklaufleitungen in<br />
Metallverbundrohr. Die horizontale<br />
Installationsführung erfolgt im<br />
Bodenaufbau. Die Befestigung und<br />
Anbindung der Heizkörper erfolgte<br />
wandseitig, das vermied eine Anbindung<br />
aus dem Parkettboden. Das<br />
wurde möglich, da die Dichtfolie direkt<br />
auf die Fertigelemente aufgebracht<br />
wurde und innenseitig eine<br />
Vorsatzschale für die Installationen<br />
vorgesehen wurde.<br />
Zur weiteren 0ptimierung der<br />
Schallübertragung von Rohrleitungen<br />
auf den Holzboden wurden diese<br />
mit Textilbändern auf dem Rohholzboden<br />
befestigt.<br />
Um eine höhengleiche Verlegung<br />
der Heizungsleitungen zu ermöglichen,<br />
wurden sie im Bereich von<br />
Querungen mit Wasserleitungsrohren<br />
durch werksseitig vorgefertigte<br />
Bodenabsenkungen geführt.<br />
Die gezielte Regelung der Wohnraumtemperatur<br />
erfolgt über ein<br />
28 mikado 8.2009<br />
Einzelthermostat je Raum, mit einer<br />
Regelungseinheit je Raum und<br />
Wohnung, um eine nutzerspezifische<br />
Einstellung von Absenkzeiten oder<br />
Raumtemperaturen zu ermöglichen.<br />
Erfahrungen im Holzbau<br />
Im vorgestellten Projekt und in anderen<br />
Projekten des Schulbaus, Hochschulbaus<br />
sowie des großen und<br />
kleinen Wohnhausbaus mit Holz<br />
machten die Haustechniker Erfahrungen,<br />
die sich verallgemeinern<br />
◂ Zu einem<br />
umfassenden<br />
Sanierungskonzept<br />
gehören<br />
Untersuchungen<br />
hinsichtlich Statik,<br />
Brand-, Wärmeund<br />
Schallschutz<br />
▾ Gerade im<br />
Bestand ist jedes<br />
Haus ein<br />
Einzelfall mit<br />
neuen<br />
Anforderungen<br />
und Herausforderungen<br />
lassen: Durch die geringen thermischen<br />
Speichermassen des Holzbaus<br />
verbunden mit immer geringeren<br />
Heizlasten steigt die Empfindlichkeit<br />
des Gebäudes gegen sich verändernde<br />
Außenverhältnisse hinsichtlich<br />
Temperatur und Feuchte. Daraus<br />
leitet sich ein Ziel ab: Unkontrollierte<br />
thermische Einflüsse von außen sind<br />
vom Inneren des Gebäudes fernzuhalten.<br />
Wege dazu sind beispielsweise<br />
ein automatischer außen liegender<br />
Sonnenschutz oder eine kontrollierte<br />
Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung.<br />
Letztere dient zur<br />
Sicherstellung eines behaglichen<br />
Luftwechsels unter Vermeidung von<br />
Fensterlüftung mit hohen thermischen<br />
Lasten oder unzureichenden<br />
Luftwechsels durch Nicht-Lüften. Besonders<br />
Nicht-Lüften stellt eine konkrete<br />
Gefahr für die Bausubstanz dar:<br />
Durch die Anwesenheit von Personen<br />
steigt die Feuchte innerhalb des<br />
Raumes an und führt zu bauphysikalischen<br />
Problemen wie Feuchteniederschlag<br />
und Schimmelbildung<br />
an thermisch schlecht gedämmten<br />
Raumoberflächen.<br />
Die Verfügbarkeit dezentraler Systeme<br />
zur Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung,<br />
wenn – wie bei<br />
Arbeiten im Bestand oft der Fall –<br />
eine Zusammenführung von Luftströmen<br />
aus verschiedenen Gebäudeteilen<br />
und eine Kopplung mit den<br />
Versorgungssystemen des Gebäudes<br />
O. LUX, GEORGENSGMüND
Technik<br />
nicht möglich oder sinnvoll ist, stieg<br />
in den letzten Jahren beträchtlich.<br />
Durch solche Systeme ist bei sehr<br />
guter Leistungsanpassung an die Bedürfnisse<br />
von Bauwerk und Nutzer<br />
bei hoher Energieeffizienz ein nutzerunabhängiges,<br />
richtiges Lüften<br />
möglich. Die hohen Rückwärmezahlen<br />
schonen Geldbeutel und Umwelt.<br />
Nicht vergessen: Energie heißt nicht<br />
nur Wärme! Gerade der elektrische<br />
Verbrauch dominiert die Primärenergiebilanz<br />
eines Niedrigenergie-<br />
oder gar Passivhausgebäudes.<br />
Darauf kommt es an<br />
▸ Möglichst wenig Durchdringungen<br />
durch die Gebäudehülle<br />
▸ Die Installationssysteme aller Gewerke<br />
sind an die Konstruktionsweise<br />
der Systembauweise der<br />
einzelnen Fertighaushersteller anzupassen<br />
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▸ Die Feinplanung der TGA-Gewerke<br />
ist gemeinsam mit der Planung der<br />
Fertigungselemente erforderlich,<br />
um Unterkonstruktionen, Ausklinkungen,<br />
Querungszonen oder Installationszonen<br />
zu ermöglichen.<br />
Das erfordert auch auf Seiten der<br />
Holzindustrie ein Bewusstsein für<br />
die Wechselwirkungen zwischen<br />
Holzbau und Technik<br />
▸ Das Brandschutzkonzept ist vor<br />
Beginn der Planung erforderlich<br />
und ist mit der Erstellung der<br />
Autor<br />
Dipl.-Ing. Univ., Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Andreas Duschl,<br />
Geschäftsführer Duschl Ingenieure Verwaltung GmbH;<br />
Beratende Ingenieure für Technische Ausrüstung und<br />
Energietechnik mit Sitz in Rosenheim, München, Erlangen,<br />
Frankfurt/Main, Chemnitz, Meran. www.duschl.de<br />
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Systemplanung des Gebäudes fortzuschreiben.<br />
Änderungen während<br />
des Planungsprozesses können<br />
große Auswirkungen auf die<br />
TGA-Gewerke haben, und zwar sowohl<br />
hinsichtlich der Investitions-<br />
als auch Unterhaltkosten<br />
Die Erfahrung zeigt, dass besonders<br />
im Bestand jedes Haus ein Einzelfall<br />
ist. Jedes Gebäude muss dem<br />
entsprechend richtig untersucht werden,<br />
um zu optimalen Ergebnissen zu<br />
kommen. ▪<br />
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www.mikado-online.de 29<br />
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����������<br />
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Technik<br />
Solarthermie<br />
Auf dezente Art die Sonne nutzen<br />
Metall besitzt eine hohe Wärmeleitfähigkeit. Deshalb ist eine Blechdeckung<br />
auch sehr gut als Sonnenkollektor nutzbar. In Kombination mit einer Wärmepumpe<br />
ergibt das ein energieeffizientes Gesamtsystem.<br />
30 mikado 8.2009
Technik<br />
▸ Treppendach<br />
nennen<br />
sich die horizontal<br />
verlegten<br />
Titanzinkblechelemente<br />
◂ Die Südausrichtung<br />
und<br />
Dachneigung sind<br />
ideal zur<br />
Nutzung der<br />
Sonne. Die<br />
Kollektoren sind<br />
unsichtbar<br />
im Blechdach<br />
integriert<br />
Technik<br />
Ulrich Reh, Inhaber eines Fachbetriebes<br />
für Bauklempnerei, Sanitär-<br />
und Heizungstechnik im hessischen<br />
Wetzlar, packte beim Bau<br />
seines Einfamilienhauses nicht nur<br />
selber kräftig an, sondern wurde auch<br />
selbst vom Ehrgeiz gepackt, etwas<br />
besonders Innovatives zu realisieren.<br />
So kombinierte er eine bewährte<br />
Blechdeckung mit innovativer<br />
Solartechnik und einer Wärmepumpenanlage.<br />
Die Lage an einem Südhang ermöglichte<br />
eine optimale Gebäudeausrichtung<br />
zur Sonne. Als Deckung<br />
für das Satteldach mit einer<br />
Neigung von 30° wählte der Bauherr<br />
und Handwerker das „Quick-<br />
Step-Treppendach“ des Herstellers<br />
Rheinzink. Zudem sind zwei Doppelgaragen<br />
auf der Nordseite in Winkelstehfalztechnik<br />
ausgeführt, ebenso<br />
die umlaufenden Attika-Blenden.<br />
Diese durchgängige Materialanwendung<br />
verleiht dem Gebäude Ruhe und<br />
eine hohe gestalterische Qualität.<br />
Solar-Elemente machen sich<br />
unsichtbar<br />
Die effiziente Nutzung erneuerbarer<br />
Energien entsteht hier durch ein<br />
intelligentes Zusammenspiel verschiedener<br />
Technologien: einer<br />
Wärmepumpenanlage und eines Sonnenkollektors.<br />
Eine Zisterne dient<br />
dabei als Speicher für überschüssige<br />
Sonnenenergie, die nicht zur<br />
Warmwasserbereitung benötigt wird.<br />
Die Wärmepumpe greift auf diese gespeicherte<br />
Energie zu und kann so ihren<br />
Wirkungsgrad deutlich steigern.<br />
Auch konnten die hohen Kosten der<br />
sonst üblichen Erdbohrungen oder<br />
Horizontalabsorber entfallen.<br />
Steckbrief<br />
Bauprojekt:<br />
Wohnhaus Familie Reh<br />
D-35585 Wetzlar-Blasbach<br />
Baujahr:<br />
2005<br />
Gebäudedaten:<br />
Beheizte Nutzfläche: 350 m2 Erforderliche Heizleistung: 11 kW<br />
Sonnenkollektor-Anlage:<br />
Dachneigung: 30°<br />
Kollektoren: 49 Stück<br />
Absorberfläche: 44 m2 Wärmepumpen-Anlage:<br />
Speichermedium:<br />
7 m3 Zisterne im Erdreich<br />
Typ: Sole/Wasser<br />
Leistung: 11,2 kW<br />
Architektur:<br />
Hans-Ulrich Keul<br />
Dipl.-Ing. Architekt VFA<br />
D-35614 Asslar<br />
www.architekt-keul.de<br />
Haustechnische Planung und<br />
Installation, Metalldeckung:<br />
Ulrich Reh<br />
D-35585 Wetzlar-Blasbach<br />
www.mikado-online.de 31
Technik<br />
Das Besondere des hier eingesetzten<br />
Bedachungssystems: Es entsteht<br />
eine architektonisch hochwertige<br />
Dachdeckung, der man überhaupt<br />
nicht ansieht, dass sie gleichzeitig<br />
Wärmeenergie liefert. Oder andersherum<br />
betrachtet: Die Wärmequelle<br />
ist die gestaltgebende Gebäudehülle<br />
selbst, sodass keine nachträglich<br />
angebrachten Kollektorflächen die<br />
Ästhetik des Baukörpers stören. Die<br />
Solartechnik ist unsichtbar in die traditionelle<br />
Metalldachdeckung integriert.<br />
Vorgefertigtes System lässt sich<br />
schnell verlegen<br />
Das verwendete „Quick-Step-Treppendach“<br />
ist ein standardisiertes System<br />
mit aufeinander abgestimmten<br />
Komponenten: Basisprofile, Befestiger,<br />
Latten und regenwasserführende<br />
Fugenprofile zur Verbindung<br />
Solarthermiesystem „Quick Step“ – Konstruktionsbeschreibung<br />
Treppendach „Quick Step“<br />
– Titanzink-Oberfläche<br />
– Fluidträger<br />
– Wärmedämmung<br />
– Schutzkassette<br />
– Systemlattung mit Systembefestigern<br />
– Flexibler Edelstahlschlauch<br />
32 mikado 8.2009<br />
einzelner Dachfelder. Auch für Durchdringungen,<br />
Traufen, Firste, Ortgänge<br />
und Kehlen gibt es jeweils Komponenten.<br />
Die Verlegung der Profile<br />
erfolgt durch Aufdrücken und Einrasten<br />
vom First bis zur Traufe. Ein<br />
nachträglicher Ausbau einzelner Paneele<br />
in der Dachfläche ist möglich.<br />
Wichtige bauphysikalische und sicherheitsrelevante<br />
Forderungen wie<br />
Hinterlüftung, Längenänderungen<br />
der Profile und Lagesicherheit gegen<br />
Windsog sind erfüllt. Die Vorfertigung<br />
der Profile erfolgt nach<br />
exaktem Aufmaß und detaillierter<br />
Stückliste, sodass sich alle Arbeitsabläufe<br />
auf der Baustelle mit hoher<br />
Genauigkeit und in kurzer Zeit realisieren<br />
lassen.<br />
Die solarthermische Nutzung<br />
macht die Basisprofile des Dachsystems<br />
zu unverglasten Absorbermodulen<br />
mit 3 m Länge, die parallel<br />
geschaltet an einen Fluidkreislauf<br />
Unterkonstruktion<br />
– Konterlattung 40/60 mm<br />
– dazwischen: Sammelrohr 25 mm<br />
mit Steckverbindung<br />
– Unterspannbahn<br />
– Holzschalung, imprägniert<br />
RHEINZINK<br />
angeschlossen werden. Im verlegten<br />
Zustand ist diese Anwendung<br />
aber vom Basissystem überhaupt<br />
nicht zu unterscheiden. Die erforderlichen<br />
Versorgungsleitungen sind<br />
unsichtbar in konstruktiven Hohlräumen<br />
verlegt. Edelstahlschläuche verbinden<br />
die einzelnen Paneele über<br />
einen Steckkontakt mit dem Fluidkreislauf.<br />
Unterhalb der Solarthermie-Kollektoren<br />
befindet sich ein Regelaufbau<br />
mit Vollsparrendämmung. Das<br />
„Quick-Step-Treppendach“ liegt auf<br />
einem Unterdach mit einer Lattung<br />
von 30 x 50 mm. Darauf folgt eine<br />
Systemlattung mit den Systembefestigern,<br />
damit die Paneele sicher einrasten<br />
können.<br />
Sonnenenergie unterstützt<br />
Wärmepumpe<br />
Mit Temperaturen bis etwa 35 °C eignet<br />
sich die Anlage vor allem für die<br />
Brauchwasserervorwärmung und für<br />
die Effizienzsteigerung der Wärme-<br />
pumpe. „Solar-geothermisches System“<br />
nennte sich die kombinierte<br />
Nutzung von Sonnenenergie und<br />
Erdwärme. Im Winter entzieht die<br />
Wärmepumpe dem Untergrund Energie<br />
zum Heizen des Gebäudes und im<br />
Sommer „regeneriert“ sich der Untergrund<br />
schneller und stärker, als das<br />
normalerweise der Fall ist, indem er<br />
Wärme aus der Solaranlage zugeführt<br />
bekommt. Dadurch steht ihm<br />
im nächsten Winter mehr Energie<br />
zur Verfügung und die Effizienz der<br />
Wärmepumpe steigt, d.h. sie braucht<br />
für eine bestimmte Heizleistung weniger<br />
elektrische Energie.<br />
Das Modul des Herstellers Rheinzink<br />
ergänzt marktübliche Sole/Wasser-Wärmepumpen<br />
unabhängig von<br />
deren Hersteller. Es muss nicht einmal<br />
die Sonne scheinen, um einen<br />
Energiegewinn zu erzielen. „Quick<br />
Step - SolarThermie“ hat einen hohen<br />
Wirkungsgrad bei niedrigen Umgebungstemperaturen.<br />
Bis zu einer<br />
Außentemperatur von 1 °C nutzen<br />
die Kollektoren auch diffuse Sonnenstrahlung,<br />
die Temperatur der<br />
Umgebungsluft und die aus dem regelmäßig<br />
anfallenden Tauwasser gewonnene<br />
Kondensationswärme.
3D-Visualisierung des<br />
Dachaufbaus<br />
Technik<br />
Grundlage zur Auslegung einer<br />
Heizanlage ist der für jedes Bauwerk<br />
individuell zu ermittelnde Wärmebedarf.<br />
Nach Ermittlung der Wärmepumpenleistung<br />
erfolgt die Dimensionierung<br />
der Wärmequellen Erdreich<br />
und Sonnenkollektor. Unter Berücksichtigung<br />
von Standort, Wetterdaten,<br />
Kollektorausrichtung und geologischen<br />
Bedingungen lassen sich die<br />
Kollektorfläche, die Erdsondenlänge<br />
und die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe<br />
zuverlässig bestimmen.<br />
M a s s i v b a u e n m i t H o l z<br />
Ihr Lieferant für Holzbau - Produkte<br />
ED-BSP<br />
Brettsperrholz<br />
Eugen Decker<br />
Holzindustrie KG<br />
Die Jahresarbeitszahl ist eine<br />
wichtige Größe bei der Beantragung<br />
von Fördermitteln, denn nach<br />
ihr richtet sich die Höhe der Förderung<br />
im Rahmen des Marktanreizprogramms.<br />
So ist die Installation<br />
eines „Solar-geothermischen Systems“<br />
derzeit doppelt attraktiv: Die<br />
Investitionskosten reduzieren sich<br />
durch die staatlichen Zuschüsse und<br />
langfristig amortisiert sich die Anlage<br />
durch die Einsparung an Energiekosten<br />
sowieso schnell. Und bei<br />
ED - BSP<br />
Brettsperrholz<br />
Z-9.1-721<br />
großformatige<br />
Massivholzplatten<br />
aus kreuzweise<br />
verleimten Brettern<br />
ED - MHM<br />
Massiv-Holz-Mauer<br />
Z-9.1-602<br />
großformatige<br />
Massivholzplatten<br />
mit kreuzweise<br />
genageltem Aufbau,<br />
ohne Leim<br />
Duo/Trio - Balken<br />
Brettschichtholz<br />
Brettstapelelemente<br />
KVH®<br />
Isolam<br />
Hochwaldstraße 31<br />
D-54497 Morbach<br />
Tel. +49(0)6533 / 730<br />
Fax +49(0)6533 / 73111<br />
Metalldach-Sonnenkollektoren wie<br />
dem hier verwendeten sind nicht einmal<br />
Abstriche im Erscheinungsbild<br />
hinzunehmen.<br />
Bauherr Ulrich Reh ist deshalb<br />
auch sehr zufrieden. Die Energiekosten<br />
für sein 350 m2 großes Zuhause,<br />
in dem vier Personen wohnen,<br />
betrugen durchschnittlich bisher nur<br />
40 Euro pro Monat.<br />
Frank Neumann, Gregor Zienterra,<br />
Datteln / gh ▪<br />
Hier gibt’s weitere Infos<br />
Solarthermie-System „Quick Step“:<br />
Rheinzink GmbH & Co. KG<br />
D-45711 Datteln<br />
www.rheinzink.de<br />
→ Produkte → Solar<br />
Wärmepumpen:<br />
Bundesverband Wärmepumpe<br />
e.V. (BWP)<br />
D-10117 Berlin<br />
www.waermepumpe.de<br />
Marktanreizprogramm:<br />
Bundesamt für Wirtschaft<br />
und Ausfuhrkontrolle (BAFA)<br />
D-65760 Eschborn<br />
www.bafa.de → Energie<br />
→ Erneuerbare Energien<br />
→ Wärmepumpen<br />
www.hochwald.com<br />
info@hochwald.com<br />
www.mikado-online.de 33
Pelletsheizungen<br />
Pelletsheizungen<br />
Ein Naturprodukt setzt sich durch<br />
Holzpellets erfreuen sich seit zehn Jahren zunehmender Beliebtheit und sind<br />
inzwischen unter den regenerativen Energien führend. Die Gründe dafür sind vielfältig.<br />
Durch staatliche Förderprogramme amortisieren sich die Investitionen schnell.<br />
34 mikado 8.2009<br />
Der Heizwert<br />
▴<br />
von 1 kg<br />
Holzpellets ent-<br />
spricht dem<br />
von einem<br />
halben Liter Öl<br />
ROLF TUMERT, ISTOCKPHOTO.COM
Pelletsheizungen<br />
Bereits seit den frühen 1980er-<br />
Jahren dienen Holzpellets in<br />
den USA und Kanada als Heizmaterial.<br />
Seit zehn Jahren setzt sich dieser<br />
Brennstoff auch in Deutschland<br />
immer mehr durch: Im Jahr 2000<br />
gab es bundesweit 3000 Heizungsanlagen,<br />
2008 schon 105 000 und<br />
bis Ende 2009 wird mit 140 000 gerechnet.<br />
Die steigenden Kosten für<br />
Öl und Gas sowie die ökologischen<br />
Vorteile und komfortable Bedienung<br />
sind die Hauptgründe für diese Entwicklung.<br />
Norm garantiert<br />
gleichbleibend hohe Qualität<br />
Der Grundstoff für Pellets ist naturbelassenes<br />
Restholz wie Säge- und<br />
Hobelspäne oder auch Waldrestholz.<br />
Typische Hersteller sind deshalb<br />
holzverarbeitende Betriebe, die<br />
auf diese Weise ihre Holzabfälle sinnvoll<br />
verwerten. Die Späne werden<br />
zunächst getrocknet und von Verunreinigungen<br />
befreit, danach auf<br />
eine gleichmäßige Größe gebracht<br />
und abschließend mit hohem Druck<br />
durch eine Stahlmatrize gepresst. So<br />
entstehen zylindrische Stränge, die<br />
ein Messer auf die gewünschte Länge<br />
abschneidet. In der Regel beträgt<br />
die Länge zwischen 20 und 30 mm<br />
und der Durchmesser zwischen 5 und<br />
6 mm.<br />
Die Herstellung erfolgt vor allem<br />
durch den Druck der Pressung. Chemi-<br />
sche Bindemittel gibt es keine, evtl.<br />
aber natürliche wie Stärke oder Melasse.<br />
Der Energieaufwand bei der<br />
Herstellung beträgt bei trockenem<br />
Restholz zwischen 2,5 und 3,0 Prozent<br />
des Energiegehalts. Der Heizwert<br />
entspricht ca. 5 kWh/kg, was ungefähr<br />
dem eines halben Liters Heizöl<br />
entspricht. In der Umweltbilanz<br />
schlägt auch positiv zu Buche, dass es<br />
durch die regionale Herstellerstruktur<br />
keine langen Transportwege gibt.<br />
Pellets sind ein genormter Brennstoff<br />
– in Deutschland in der DIN<br />
51731 und in Österreich in der<br />
ÖNORM m 7135 festgelegt. Im Jahr<br />
2002 wurden die Vorzüge der beiden<br />
Normen zusammengestellt und Anforderungen<br />
bezüglich Prüfverfahren<br />
und Abriebfestigkeit hinzugefügt.<br />
▸ Die größte Verbreitung<br />
haben Pelletsheizungen<br />
bisher in<br />
Süddeutschland<br />
▸ In der<br />
Feinstaub- und<br />
CO -Bilanz<br />
2<br />
schneiden Holzpellets<br />
vor<br />
allem im<br />
Vergleich zur<br />
Kohle sehr gut ab<br />
Verteilung Pelletsheizungen in Deutschland<br />
Emissionsbilanz von Brennstoffen<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
42<br />
0,079<br />
Holzpellets<br />
CO 2 -Ausstoß in g/kWh<br />
Feinstaub-Ausstoß in g/kWh<br />
Staatliche Förderprogramme<br />
Das Deutsche Pelletinstitut hat eine 14 Seiten starke „Förderfibel 2009“<br />
herausgegeben. Die gibt’s kostenfrei auf seiner Website zum Download:<br />
www.depi.de<br />
Das wichtigste Fördermittel ist das Marktanreizprogramm (MAP) des Bundesumweltministeriums.<br />
Ausführliche Informationen sind beim<br />
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erhältlich:<br />
www.bafa.de → Energie → Erneuerbare Energien → Biomasse<br />
Zinsgünstige Darlehen bei Heizungsumstellungen auf Holzpellets vergibt<br />
die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW):<br />
www.kfw-foerderbank.de → Bauen, Wohnen, Energie sparen →<br />
Energieeffizient Sanieren<br />
www.mikado-online.de 35<br />
1,4 %<br />
35<br />
11,5 %<br />
0,265<br />
Holzhackschnitzel<br />
0,1 %<br />
8,4 %<br />
18,8 %<br />
249<br />
1,4 %<br />
0,2 %<br />
5,6 %<br />
0,009<br />
0,7 %<br />
0,5 %<br />
42,9 %<br />
303<br />
0,2 %<br />
0,031<br />
0,3 %<br />
1,5 %<br />
0,6 %<br />
452<br />
0,496<br />
Erdgas Heizöl Braun-<br />
kohle<br />
429 1,253<br />
Steinkohle-<br />
Briketts<br />
1,2<br />
1,0<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
0<br />
DEUTSCHES PELLETINSTITUT<br />
DEUTSCHES PELLETINSTITUT / BUNDESVERBAND DER DEUTSCHEN GAS- UND WASSERWIRTSCHAFT
Kritische Bewertung<br />
Pelletsheizungen<br />
Gesamtbestand an Pelletsheizungen in Deutschland<br />
140 000<br />
120 000<br />
100 000<br />
Nachteile<br />
▸ Relativ hohe Anschaffungskosten<br />
▸<br />
80 000<br />
60 000<br />
40 000<br />
20 000<br />
0<br />
3000<br />
8000<br />
13 000<br />
19 000<br />
27 000<br />
Erhöhter Platzbedarf für die Lagerung<br />
44 000<br />
70 000<br />
3 ▸ Feinstaubbelastung: 5 bis 20 mg/m Abluft (allerdings deutlich<br />
weniger als bei klassischer Festholzverbrennung)<br />
▸ Regelmäßige Ascheentfernung (alle ein bis zwei Monate)<br />
▸ Gefahr von Durchfeuchtung der Pellets<br />
Vorteile<br />
▸ Unabhängigkeit vom Öl- und Gasmarkt<br />
▸ Weitgehende CO2-Neutralität<br />
▸ Nur 7 % MwSt. auf die Pellets selbst<br />
▸ Niedrige Betriebskosten<br />
▸ Gute Fördermöglichkeiten<br />
▸ Wertschöpfung im Inland<br />
▸ Sicherung regionaler Arbeitsplätze<br />
▸ Versorgungssicherheit<br />
▸ Freie Lieferantenwahl<br />
▸ Geringes Transportrisiko (z.B. keine Tankerunfälle)<br />
36 mikado 8.2009<br />
83 000<br />
105 000<br />
140 000<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Prognose<br />
DEUTSCHES PELLETINSTITUT DEUTSCHES PELLETINSTITUT<br />
◂ Pellets bestehen<br />
aus unter<br />
hohem Druck gepressten<br />
Holzabfällen, die<br />
rund 5 mm dick<br />
und 20 bis<br />
30 mm lang sind<br />
Die Gesamtzahl<br />
◂<br />
der Pellets-<br />
heizungen nimmt<br />
in Deutschland<br />
exponentiell<br />
zu. Bis Ende 2009<br />
rechnet die<br />
Branche mit<br />
140 000 Anlagen<br />
So entstand ein neues Zertifikat: die<br />
„DIN plus“. Beim Einkauf sollte man<br />
unbedingt auf dieses Qualitätssiegel<br />
achten.<br />
Zentralheizung versorgt ihren<br />
Kessel selbst<br />
Eine Pelletszentralheizung weist einen<br />
ähnlichen Bedienkomfort wie<br />
eine herkömmliche Gaszentralheizung<br />
auf. Mittels einer Förderschnecke<br />
oder einer Saugaustragung ist die<br />
vollautomatische Anlage mit dem Lagerraum<br />
oder -tank verbunden und<br />
versorgt den Heizkessel vollautomatisch.<br />
Idealerweise wird die Größe<br />
des Lagers so konzipiert, dass es<br />
nur einmal im Jahr aufgefüllt werden<br />
muss.<br />
Der große Vorteil einer Saugaustragung<br />
ist, dass der Lagerraum nicht<br />
unmittelbar neben dem Heizraum liegen<br />
muss. Ohne Mühe lassen sich<br />
damit Höhenunterschiede und Entfernungen<br />
bis zu 20 m überwinden –<br />
und auch Erdtanks im Garten als Lagerraum<br />
nutzen. Der Brennstoff wird<br />
dann einmal täglich zu einem zwischengeschalteten<br />
Vorratsbehälter<br />
und von dort dann vollautomatisch<br />
zum Verbrennungsraum geleitet.<br />
Um einen exakt abgestimmten<br />
Verbrennungsvorgang mit geringen<br />
Emissionen und hohem Wirkungsgrad<br />
von bis zu 95 % zu erzielen,<br />
steuert bei hochwertigen Anlagen<br />
eine digitalelektronische Überwachung<br />
das optimale Verhältnis von<br />
Verbrennungsluft und Pelletsmenge.<br />
Diese programmierbare Steuerungsanlage<br />
ist mit der Brennstoffzufuhr<br />
moderner Ölheizungen vergleichbar.<br />
Die Pelletszentralheizung ist vollständig<br />
isoliert, um die Abstrahlungsverluste<br />
gering zu halten. Zusätzliche<br />
Sicherheit für einen gefahrlosen Betrieb<br />
versprechen verschiedene Rückbrandsicherungen<br />
in der Anlage.<br />
Pufferspeicher und Solaranlage<br />
ergänzen ideal<br />
Durch den Einbau eines Pufferspeichers<br />
kann der Heizkessel immer<br />
im Volllastbetrieb arbeiten. Dadurch<br />
erhöht sich der Nutzungsgrad<br />
und reduzieren sich die Emissionen.
Pelletsheizungen<br />
Besonders bei Gebäuden mit geringem<br />
Energiebedarf ist das ratsam.<br />
Im Zusammenspiel mit einer thermischen<br />
Solaranlage arbeitet der Pelletsheizkessel<br />
sehr effizient und kann<br />
während der Sommermonate sogar<br />
meist außer Betrieb sein. Bei zu geringer<br />
Sonneneinstrahlung schaltet<br />
er sich dann aber wieder automatisch<br />
zu.<br />
Für ein perfektes Zusammenspiel<br />
von Heizung und Solaranlage sind<br />
eine witterungsgeführte Regelung<br />
und der Pufferspeicher verantwortlich.<br />
Je nach Sonneneinstrahlung<br />
wird der Pufferspeicher von den Sonnenkollektoren<br />
oder der Pelletsheizung<br />
gespeist und speichert die Wärme<br />
sowohl für die Heizung als auch<br />
für das Brauchwasser. Ob die Pelletsheizung<br />
zugeschaltet werden muss,<br />
entscheidet die Systemregelung. Mit<br />
dieser Kombination lässt sich bis zu<br />
einem Drittel des jährlichen Brennstoffbedarfs<br />
einsparen.<br />
Hans Kiesling, Augsburg / gh ▪<br />
Der Artikel ist die gekürzte<br />
Fassung des Kapitels „Holzpellets“<br />
in „Hans Kiesling: Erneuerbare<br />
Energien, Planung – Ausführung –<br />
Baukosten“, das 2009 bei WEKA<br />
MEDIA erschien.<br />
Hier gibt’s weitere Infos<br />
▸ Deutscher Energie-Pellet-<br />
Verband e.V. (DEPV)<br />
www.depv.de<br />
▸ Deutsches Pelletinstitut<br />
GmbH (DEPI)<br />
www.depi.de<br />
▸ Fachagentur Nachwachsende<br />
Rohstoffe e.V. (FNR)<br />
www.fnr.de<br />
▸ Bundesverband<br />
BioEnergie e.V. (BBE)<br />
www.bioenergie.de<br />
▸ BBE-Fachkongress, Augsburg,<br />
24. – 25. September 2009<br />
www.renexpo.de<br />
www.bioenergie.de<br />
▸ Messe „Interpellets“,<br />
Stuttgart, 7. – 9. Oktober 2009<br />
www.interpellets.de<br />
▸ Während die<br />
Preise für Erdgas<br />
und Heizöl<br />
stark variierten<br />
und stiegen,<br />
blieb der Preis<br />
für Pellets<br />
relativ konstant<br />
und niedrig<br />
Die Zahl der ge-<br />
▸<br />
förderten<br />
Pelletsanlagen hat<br />
sich inner-<br />
halb eines Jahres<br />
mehr als<br />
verdoppelt<br />
Energiepreisentwicklung in Deutschland<br />
Cent/kWh<br />
Erdgas<br />
Geförderte Pelletskessel und Pelletsöfen bis 50 kW<br />
Anzahl der geförderten Anlagen<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
4500<br />
4000<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
2008 gesamt 18 569<br />
Heizöl Pellets<br />
Jan 02<br />
Apr 02<br />
Jul 02<br />
Okt 02<br />
Jan 03<br />
Apr 03<br />
Jul 03<br />
Okt 03<br />
Jan 04<br />
Apr 04<br />
Jul 04<br />
Okt 04<br />
Jan 05<br />
Apr 05<br />
Jul 05<br />
Okt 05<br />
Jan 06<br />
Apr 06<br />
Jul 06<br />
Okt 06<br />
Jan 07<br />
Apr 07<br />
Jul 07<br />
Okt 07<br />
Jan 08<br />
Apr 08<br />
Jul 08<br />
Okt 08<br />
Jan 09<br />
Mai 09<br />
Quelle: Pelletspreise = Deutscher Energie-Pellet-Verband e.V. /<br />
Solar Promotion GmbH<br />
Heizöl- und Ergaspreise = Brennstoffspiegel<br />
∑ 1216<br />
Jan<br />
∑ 3379<br />
∑ 2245<br />
∑ 3459<br />
Feb<br />
www.mikado-online.de 37<br />
∑ 972<br />
∑ 4191<br />
Mrz<br />
Apr<br />
Mai<br />
Basis: Verbraucherpreise für die Abnahme von 3000 l Heizöl<br />
33 540 kWh Gas bzw. 6 t Pellets (ink. MwSt. und sonstigen Kosten).<br />
Bezugsgröße: unterer Heizwert<br />
Jun<br />
Bemerkung: Die Anzahl der geförderten Anlagen im Dezember 2008 ist aus verwaltungstechnischen Gründen gering und spiegelt<br />
nicht die tatsächlichen Antragseingänge wider.<br />
Das Buch zum Artikel<br />
Kessel Öfen 2009 gesamt 13 407 Kessel Öfen<br />
∑ 1031<br />
∑ 2378<br />
∑ 886<br />
∑ 1605<br />
Hans Kiesling<br />
Erneuerbare Energien<br />
Planung – Ausführung – Baukosten<br />
WEKA MEDIA, Kissing ı 124 Seiten ı 48 Abb.<br />
21 x 30 cm ı Broschur ı 2009 ı 49 Euro<br />
ISBN 978-3-8277-3875-2<br />
Das Buch erläutert die Vor- und Nachteile einzelner Energieerzeuger,<br />
ihre Einsatzmöglichkeiten, Planungskriterien, Kosten und Fördermittel.<br />
∑ 1714<br />
Jul<br />
∑ 1861<br />
Aug<br />
∑ 1794<br />
Sep<br />
∑ 2151<br />
Okt<br />
∑ 2476<br />
Nov<br />
618<br />
Dez<br />
SOLAR PROMOTION GMBH SOLAR PROMOTION GMBH
HANS KIESLING<br />
Pelletsheizungen<br />
Pelletslagerung<br />
Lagerräume brauchen ein Konzept<br />
Die Lieferung von Holzpellets erfolgt mit einem Tankfahrzeug, das sie in einen<br />
Lagerraum bläst. Von dort holen sich die Heizungsanlagen ihren Brennstoff selbst.<br />
Der Lagerraum muss allerdings richtig gebaut sein, sonst treten Komplikationen auf.<br />
38 mikado 8.2009<br />
◂ Mit einem<br />
langen Schlauch<br />
bläst der<br />
Tankwagen die<br />
Pellets in<br />
einen speziellen<br />
Lagerraum<br />
Wenn ein Tankfahrzeug die Pellets<br />
anliefert, bläst es sie über<br />
einen Schauch ins Pelletslager hinein.<br />
Dazu sollte es möglichst nahe an die<br />
Befüllstutzen heranfahren können.<br />
Eine lange Einblasstrecke hat aufgrund<br />
der mechanischen Belastung<br />
der Pellets während der Befüllung einen<br />
gewissen Abrieb zur Folge. Zudem<br />
liegt die maximale Schlauchlänge<br />
meist bei 30 Metern.<br />
Der Zufahrtsweg muss für Tankfahrzeuge<br />
geeignet sein. In der Regel<br />
ist eine Straßenbreite von mindestens<br />
drei Metern und eine Durchfahrtshöhe<br />
von mindestens vier Metern erforderlich.<br />
Auf alle Fälle muss für das<br />
Anschließen der Befüllschläuche ein<br />
ausreichender Rangierabstand vorhanden<br />
sein.<br />
Wenn möglich, sollte der Lagerraum<br />
an eine Außenmauer angrenzen,<br />
um die Einblas- und Absaugstutzen<br />
problemlos ins Freie führen<br />
zu können. Es ist darauf zu achten,<br />
dass die Befüllschläuche nicht am<br />
Befüllstutzen abknicken können. Die<br />
Anbringung der Befüllkupplungen<br />
sollte deshalb maximal bis Kopfhöhe<br />
erfolgen.<br />
Der Lagerraum selbst muss leicht<br />
zugänglich sein, damit Lieferant und<br />
Kunde vor und während der Befüllung<br />
notwendige Sichtprüfungen<br />
vornehmen können.<br />
Lagerraum muss mehreren<br />
Anforderungen genügen<br />
In der Regel dient für die Lagerung<br />
der Pellets ein entsprechender Raum<br />
im Gebäudekeller. Aber natürlich<br />
können auch andere Räume wie z.B.<br />
Garagen oder Dachböden verwendet<br />
werden. Die rechtlich zulässige
Pelletsheizungen<br />
Verwendbarkeit des vorgesehenen<br />
Lagerraums ist im Rahmen der Anlagenplanung<br />
zu prüfen.<br />
Die Einblas- und Absaugstutzen<br />
sollten vorzugsweise an der schmalen<br />
Seite des Lagerraums angeordnet<br />
sein. Wichtig ist eine gute Zugänglichkeit<br />
der Einblas- und Absaugstutzen.<br />
Die Größe des benötigten Lagerraums<br />
hängt vom Wärmebedarf<br />
des Gebäudes ab. Er sollte maximal<br />
die 1,5-fache Jahresbrennstoffmenge<br />
aufnehmen können. Die hängt vom<br />
Jahreswärmebedarf ab und der reicht<br />
von 3 kg/m 2 bei einem Passivhaus bis<br />
zum 15-Fachen bei Altbauten.<br />
Bei einem Einfamilienhaus mit<br />
150 m 2 Wohnfläche ist das eine Spanne<br />
von 450 kg bis zu 6600 kg Pellets<br />
bzw. 0,7 m 3 bis 10 m 3 Lagerraum. Die<br />
benötigte Fläche hängt dann noch<br />
von der nutzbaren Raumhöhe ab<br />
und davon, ob man mit oder ohne<br />
Schrägboden lagert.<br />
Pellets sind hygroskopisch, d.h. bei<br />
Berührung mit Wasser oder auch nur<br />
feuchten Wänden und Böden quellen<br />
sie auf und sind dann unbrauchbar:<br />
Sie zerfallen und können die Fördertechnik<br />
blockieren. Das Pelletslager<br />
muss deshalb ganzjährig trocken<br />
bleiben. Bei Neubauten ist darauf zu<br />
achten, dass der Raum keine hohe<br />
Baufeuchte mehr enthält. Normale<br />
Luftfeuchtigkeit, wie sie ganzjährig<br />
witterungsbedingt im normalen<br />
Wohnungsbau auftritt, schadet den<br />
Pellets aber nicht. Gewebesilos stellen<br />
deshalb bei feuchten Wänden und<br />
Böden eine Alternative dar.<br />
Das Schüttgewicht von Pellets<br />
beträgt 650 kg/m 3 . Die Umschließungswände<br />
müssen den statischen<br />
Anforderungen der Gewichtsbelastung<br />
standhalten. Auch Decken und<br />
▸ Pellets sind<br />
leichter<br />
als Erdöl und<br />
brauchen<br />
deshalb<br />
deutlich mehr<br />
Lagerraum<br />
▸ Der Lagerraum<br />
soll möglichst<br />
nahe an<br />
der Zufahrt des<br />
Lieferfahrzeugs<br />
liegen<br />
▸ Damit die<br />
Versorgung der<br />
Heizungsanlage<br />
nicht<br />
abbricht, müssen<br />
die Pellets<br />
immer zum<br />
Entnahmesystem<br />
nachrutschen<br />
Absaugstutzen<br />
DN 100<br />
Befüllstutzen<br />
DN 100<br />
ungünstige<br />
Lage<br />
max. 30 m<br />
Dichter Abschluss (Schallentkopplung)<br />
zum Bauwerk (z.B. Dichtband)<br />
Holzplatten 20–25 mm<br />
Winkelträger<br />
Kantholz<br />
Druckentlastung<br />
günstige<br />
Lage<br />
www.mikado-online.de 39<br />
40 – 45°<br />
kurze Wege bevorzugen min.<br />
0,4 m<br />
Breite<br />
min. 3 m<br />
Herstellerspezifisches Entnahmesystem<br />
(z.B. Förderschnecken oder Saugsonden)<br />
Höhe<br />
min. 4 m<br />
BERGQVIST, ISTOCKPHOTO.COM
Pelletsheizungen<br />
Wände dürfen die Pellets nicht durch<br />
Abrieb oder Ablösungen verunrei-<br />
nigen. Außerdem muss der Lagerraum<br />
den bei der Befüllung auftretenden<br />
Druckschwankungen bis zu<br />
20 000 Pa standhalten. Und alle<br />
Wandanschlüsse müssen staubdicht<br />
ausgeführt sein.<br />
Lichtschacht<br />
Stutzen müssen<br />
zum Anschluss<br />
der Befüllkupplungen<br />
in gerader<br />
Verlängerung aus<br />
dem Lichtschacht<br />
reichen können<br />
Lichtschacht<br />
Stutzen müssen<br />
zum Anschluss<br />
der Befüllkupplungen<br />
in gerader<br />
Verlängerung aus<br />
dem Lichtschacht<br />
reichen können<br />
max. 50 cm<br />
Bogen 15 – 20°<br />
max. 50 cm<br />
Rohrschelle<br />
Holzbretter<br />
40 mikado 8.2009<br />
Schrägboden unterstützt<br />
Brennstoffversorgung<br />
Schrägböden dienen dazu, die Pellets<br />
zum Entnahmebereich zu führen.<br />
Sie sind so zu gestalten, dass sich der<br />
Lagerraum über das Entnahmesystem<br />
möglichst weitgehend entleeren<br />
Abstand 15 –20 cm<br />
Raumlängen bis 3 m<br />
Rohrschelle<br />
Holzbretter<br />
Beruhigungsstrecke<br />
30 – 50 cm<br />
Abstand ca. 15 –20 cm<br />
Raumlängen bis 3 – 5 m<br />
Bedarf bei Einfamilienhaus mit 150 m 2 Wohnfläche<br />
~15°<br />
Abstand<br />
20– 50 cm<br />
Haustyp Pellets-Bedarf pro Jahr Pellets-Volumen<br />
Passivhaus 3 kg/m 2 450 kg 0,7 m 3<br />
KfW-40-Haus 8 kg/m 2 1200 kg 1,8 m 3<br />
KfW-60-Haus 12 kg/m 2 1800 kg 2,8 m 3<br />
Altbau 44 kg/m 2 6600 kg 10,2 m 3<br />
◂ Bei kürzeren<br />
Räumen<br />
bis zu 3 m Länge<br />
benötigt der<br />
Pelletsstrahl eine<br />
Umlenkung<br />
nach unten und<br />
eine geneigte<br />
Prellmatte<br />
Bei Räumen mit<br />
◂<br />
3 bis 5 m<br />
Länge können<br />
Einfüllrohr<br />
und Prellmatte im<br />
rechten Winkel<br />
zueinander stehen<br />
kann. Der Winkel des Schrägbodens<br />
sollte ca. 45° betragen, damit die<br />
Pellets selbsttätig nachrutschen und<br />
die Brennstoffversorgung nicht unterbrochen<br />
wird. Als Material sind<br />
Holzwerkstoffe mit einer möglichst<br />
glatten Oberfläche ideal, z. B. dreischichtige<br />
Schaltafeln oder mehrschichtige<br />
Sperrholzplatten.<br />
Der Schrägboden muss den statischen<br />
Anforderungen der Gewichtsbelastung<br />
durch die Pellets standhalten,<br />
d.h. ein Unterbau muss<br />
entsprechend stabil sein. Winkelträger<br />
oder Stützen sollten einen maximalen<br />
Abstand von 60 bis 70 cm<br />
besitzen. Der Anschluss des Schrägbodens<br />
an das Entnahmesystem ist<br />
gemäß den Vorgaben des jeweiligen<br />
Herstellers auszuführen.<br />
Befüllsystem muss richtig<br />
angebracht sein<br />
An einem Lagerraum für Pellets werden<br />
jeweils ein oder mehrere Einblas-<br />
und ein Absaugstutzen aus Metall<br />
benötigt. Ihre Funktion ist auf der<br />
Befüllkupplung deutlich und dauerhaft<br />
zu kennzeichnen. Als Anschlusskupplungen<br />
für das Lieferfahrzeug<br />
haben sich Kupplungen „Storz<br />
Typ-A” etabliert. Die Befüllkupplung<br />
muss stabil fixiert sein, damit sich<br />
die Stutzen beim Aufsetzen der Fahrzeugkupplung<br />
nicht verdrehen oder<br />
sich die Position der Befüllleitung<br />
verändert.<br />
Die Befüllleitung ist 15 cm bis<br />
20 cm unterhalb der Decke anbringen<br />
und an ihrem Ende mit einem<br />
Rohrbogen auszustatten, um den<br />
eintreffenden Pelletsstrahl nach unten<br />
umzulenken. Gegenüber ist eine<br />
Prallmatte sinnvoll. Mit diesen Maßnahmen<br />
schont man die einströmenden<br />
Pellets und verringert den Fein-<br />
und Staubanteil.<br />
Bei großen Pelletslagern mit einer<br />
Länge von mehr als fünf Metern<br />
ist die Verwendung einer<br />
zweiten, längeren Befüllleitung<br />
empfehlenswert. Dadurch wird eine<br />
gleichmäßigere Füllung möglich:<br />
zuerst über die lange Leitung in den<br />
hinteren Bereich und anschließend<br />
über die kurze Leitung in den vorderen<br />
Bereich.
min. 50 cm<br />
Einblasstutzen<br />
Absaugstutzen<br />
Pelletsheizungen<br />
Tür oder Luke<br />
Abstand<br />
min. 50 cm<br />
Beschädigung der Pellets ist zu<br />
vermeiden<br />
Eine abrieb- und reißfeste Prallschutzmatte<br />
ist unbedingt anzubringen.<br />
Der Pelletsstrahl muss sie treffen,<br />
damit die Pellets nicht durch<br />
einen Aufprall auf die Umschließungswände<br />
beschädigt werden. Umgekehrt<br />
wird natürlich auch die Wand<br />
geschützt.<br />
Als Material empfehlen sich HD-<br />
PE-Folien (High-Density Polyethylen)<br />
mit einer Dicke von 1 mm oder<br />
abriebfeste Gummiwerkstoffe mit einer<br />
Dicke von 1 bis 3 mm. Die Größe<br />
sollte ungefähr 1,5 x 1,5 m betragen,<br />
muss aber so bemessen sein, dass der<br />
komplette Pelletsstrahl von ihr aufgenommen<br />
wird. Das ist bei der Erstbefüllung<br />
zu überprüfen und dann gegebenenfalls<br />
nachzukorrigieren.<br />
Bestehende und nicht mit vertretbarem<br />
Aufwand zu entfernende Rohre<br />
und Leitungen, die die Flugbahn<br />
Türschutzbretter<br />
Raumlängen größer 5m<br />
max. 5 m<br />
Prallschutzmatte<br />
Abstand<br />
20–50 cm<br />
der Pellets beim Befüllen kreuzen<br />
könnten, sind strömungs- und bruchsicher<br />
zu verkleiden, damit sie die<br />
Pellets nicht beschädigen.<br />
Im Lagerraum dürfen sich auch<br />
keine Elektroinstallationen wie beispielsweise<br />
Schalter, Licht oder Verteilerdosen<br />
befinden. Ausnahmen<br />
können explosionsgeschützte Ausführungen<br />
darstellen – oder aber<br />
spezielle Entnahmesysteme, die für<br />
diese Anwendung konzipiert sind.<br />
Öffnungen müssen staubdicht<br />
ausgeführt sein<br />
Türen, Fenster und Einstiegsluken<br />
müssen alle staubdicht ausgeführt<br />
sein, damit sich kein Staub in den<br />
Wohnbereich ausbreiten kann. Sie<br />
müssen nach außen aufgehen und<br />
eine umlaufende Dichtung besitzen.<br />
Zur Entlastung vom Druck der Pellets<br />
sind auf der Innenseite Holzbretter<br />
anzubringen. Dadurch bleibt der<br />
◂ Bei Raumlängen<br />
über 5 m<br />
empfehlen sich<br />
zwei unterschiedlich<br />
lange<br />
Einblasrohre, um<br />
die Pellets<br />
besser im Raum<br />
zu verteilen<br />
www.technopor.com Wärmebrückenfreies Fundament<br />
Zugang in den Lagerraum jederzeit<br />
möglich. Eine optische Füllstandskontrolle<br />
beispielsweise durch kleine<br />
Sichtfenster in den Holzbrettern ist<br />
sinnvoll. Durchsichtiger Kunststoff<br />
ist dabei aber eher ungeeignet, weil<br />
sich durch seine statische Aufladung<br />
viel Staub anlagern kann.<br />
Die Tür sollte sich möglichst in<br />
der Nähe der Einblasstutzen befinden.<br />
Damit bleibt der Lagerraum<br />
am längsten zugänglich, da sich die<br />
Pellets beim Einblasen vor allem<br />
auf der dem Einblasstutzen gegenüberliegenden<br />
Seite anhäufen.<br />
Auf keinen Fall sollte sich die<br />
Tür hinter der Prallschutzmatte befinden.<br />
Die Einstiegsöffnung muss<br />
so groß sein, dass ein Zugang ins<br />
Lager immer möglich ist. Lieferanten<br />
wollen und sollen beim Befüllen<br />
immer eine Sichtkontrolle<br />
machen können.<br />
Dipl.-Ing. Günther Hartmann, Kissing ▪<br />
Hier gibt’s weitere Infos<br />
Der Deutsche Energie-Pellet-<br />
Verband e.V. hat zum Thema<br />
eine 28 Seiten starke Broschüre<br />
mit dem Titel „Empfehlungen<br />
zur Lagerung von Holzpellets“<br />
herausgegeben. Die gibt’s kostenfrei<br />
auf der Website:<br />
www.depv.de → Downloads<br />
www.mikado-online.de 41<br />
ZEICHNUNGEN: DEPV
42<br />
Holzpellets<br />
▴ Die Pelletsheizungen der Produktserie „HSV“<br />
von Hargassner gibt es mit 9, 12, 14, 15<br />
und 22 kW Leistung. Sie erreichen Wirkungsgrade<br />
von über 95 %<br />
Biotech<br />
Auch bei Teillast effizient heizen<br />
Eine große Produktpalette bietet der österreichische Hersteller Biotech<br />
an. Für Pelletsheizkessel entwickelte er eine eigene Verbrennungstechnik:<br />
die Dual Combustion Control (DCC), die mit Luftmassesensoren<br />
und Lambdasonde<br />
den Restsauerstoff im Abgas<br />
misst und mit dieser Information<br />
die Verbrennung steuert.<br />
Das führt zu einem niedrigen<br />
Verbrauch und geringen Emissionen.<br />
Gerade auch im am<br />
häufigsten betriebenen Teillastbereich<br />
erreichen die Anlagen<br />
einen hohen Wirkungsgrad<br />
von bis zu 96 %. Die Bedienung<br />
ist komfortabel, denn sämtliche<br />
Feinjustierungen und die<br />
Reinigung des Wärmetauschers<br />
nimmt das System automatisch<br />
vor. In der zweiten Hälfte des<br />
Jahres 2009 erweiterte das<br />
Unternehmen sein Produktsortiment um den Pelletsheizkessel<br />
PZ65RL mit einem Leistungsbereich von 18 bis 65 kW. Damit ist<br />
auch das Beheizen von Hotelgebäuden, Gewerbebauten und Schulanlagen<br />
möglich.<br />
Biotech Energietechnik GmbH<br />
A-5101 Bergheim<br />
Telefon 00 43/6 62/45 40 72-0<br />
www.pelletsworld.com<br />
mikado 8.2009<br />
Hargassner<br />
Per Handy den Betrieb steuern<br />
Eine große Bandbreite an Pelletsheizungen von 9 kW bis 100 kW für alle<br />
Anforderungen bietet der österreichische Hersteller Hargassner an. Für Ein-<br />
und Zweifamilienhäuser gibt es die Produktserie „HSV“ mit fünf Geräten<br />
von 9 kW bis 22 kW Leistung. Sie erreicht dabei Wirkungsgrade von über<br />
95 % für den gesamten Nutzungsbereich. Ein neu entwickelter Röhrenwärmetauscher<br />
mit Gegenstromsystem erwärmt den Rücklauf der Niedertemperaturanlage<br />
und ist die Voraussetzung für eine gleitende Betriebsweise.<br />
Die Steuerung ist per Handy bedienbar. Das Reinigen erfolgt allerdings automatisch.<br />
Die Brandrückstände landen in einer Aschelade, die sie mit einer<br />
Verteilermechanik bis ins letzte Eck verteilt, wodurch sich die Entleerungsintervalle<br />
verlängern. Ein Display zeigt sie rund eine Woche vor der<br />
Überfüllung an.<br />
HARGASSNER GmbH ı A-4952 Weng/Innkreis<br />
Telefon 00 43/77 23/52 74 ı www.hargassner.com<br />
Buderus<br />
Keine Neustarts mehr nötig<br />
Auch der neue Pelletskessel „Biotech TopLight M“ von<br />
Buderus arbeitet mit einer Lambdasonde. Der Heizkessel<br />
erreicht einen hohen Wirkungsgrad bis 93 % und niedrige<br />
CO 2 -Emissionen. Mit einer Nennleistung von 15 kW<br />
moduliert der Pelletskessel stufenlos von 30 % bis 100 %.<br />
Das ermöglicht einen gleichmäßigen Betrieb mit wenigen<br />
Brennerstarts und ist deshalb gut für Niedrigenergiehäuser<br />
geeignet. Durch die an der Oberseite angebrachten<br />
Anschlüsse lässt er sich wandbündig aufstellen.<br />
Seine Höhe beträgt 134,5 cm, seine Breite 106 cm und<br />
seine Tiefe 68,5 cm.<br />
Bosch Thermotechnik GmbH<br />
Buderus Deutschland ı D-35576 Wetzlar<br />
Telefon 0 66 41/4 18-0 ı www.buderus.de<br />
▴ Der „Biotech TopLight M“ benötigt nur eine<br />
geringe Aufstellfläche und hat seine Anschlüsse oben
Holzpellets<br />
Paradigma<br />
Der Zeit um fünf Jahre voraus<br />
▴ Die Verbrennungstechnik des Pelletti-Unterschubbrenners<br />
arbeitet mikroprozessorgesteuert<br />
Mit dem „Pelletti“ hat Paradigma einen modernen Dreizugkessel<br />
entwickelt, der das Umweltzeichen „Blauer Engel“<br />
erhielt. Er hält schon heute den ab 2014 vorgeschriebenen<br />
Grenzwert von 20 mg/m 3 Abgas ein und ist in Leistungsgrößen<br />
von 8, 10, 15, 20, 25, 31 und 56 kW erhältlich.<br />
Seine Verbrennungstechnik ist mikroprozessorgesteuert,<br />
wobei der Wärmetauscher mit senkrechten Rauchgas-<br />
zügen und Wirbulatoren für optimalen Wärmeübergang<br />
sorgen. Die Reinigung des Wärmetauschers erfolgt automatisch<br />
und liefert gleichbleibend hohe Kesselwirkungsgrade<br />
von über 90 %.<br />
Paradigma Deutschland GmbH ı D-76307 Karlsbad<br />
Telefon 0 72 02/9 22-0 ı www.paradigma.de<br />
Wagner<br />
Klein, aber sauber<br />
Den Sprung in die EcoTopTen<br />
schaffte der Pelletsheizkessel<br />
„Lignoplus 10“ in der Kategorie<br />
bis 15 kW. Er unterschreitet<br />
die strengen Anforderungen<br />
des „Blauen Umweltengels“. Sein<br />
elektrischer Energiebedarf liegt<br />
bei 70 Wh. Als Grundfläche benötigt<br />
er 0,5 m 2 . Der Hersteller<br />
bietet noch acht leistungsstärkere<br />
Modelle an, auch in Kombination<br />
mit einer Solaranlage und<br />
einem Wärmespeicher.<br />
Wagner & Co. Solartechnik GmbH<br />
D-35091 Coelbe<br />
Telefon 0 64 21/80 07-0<br />
www.wagner-solar.com<br />
▴ Die Kombination des „Lignoplus 10“<br />
mit einer Solaranlage gewann<br />
den Test der Stiftung Warentest 3/2009<br />
WAGNER & CO., CÖLBE<br />
www.aerex.de<br />
Frischluft darf<br />
kein Zufall sein<br />
Wohnungslüftung ist nicht nur eine Frage des<br />
Preises, sondern auch die Summe der Erfahrung.<br />
Ob für die einfache „Nur“-Entlüftung oder die<br />
komfortable Ent- und Belüftung mit bis zu 90 %<br />
Wärmerück gewinnung: AEREX bietet ausgereifte<br />
Komponenten und Systeme für jeden Einsatzfall.<br />
Die ��������� Familie.<br />
Das perfekt abgestimmte Lüftungs-<br />
programm für kleine Wohneinheiten<br />
bis hin zu großzügig<br />
dimensionierten<br />
Eigenheimen.<br />
Für Wohlfühl komfort mit hoher<br />
Wärme-Rückgewinnung.<br />
Die AEREX-Außenluftdurchlässe.<br />
Ob im Einfamilienhaus oder im<br />
Geschoss wohnungsbau, ob bei<br />
Neubau oder Sanierung, ob Einbau<br />
in Wände, Fenster- oder Rollladen -<br />
kästen: Dieses große Programm sorgt<br />
in jedem Fall für frische Luft<br />
in allen Räumen.<br />
Das ������� Abluftsystem<br />
Die preiswerte und effektive Art der<br />
Wohnungslüftung. Einfach geplant<br />
und schnell montiert bildet sie mit<br />
den abgestimmten AEREX<br />
Außenluftdurchlässen<br />
ein komplettes Lüftungssystem.<br />
Reco-Boxx<br />
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Gleich Info anfordern:<br />
info@aerex.de · Info-Tel.: 07720/995 88-370<br />
www.mikado-online.de 43<br />
mikado 8/09
44<br />
ÖkoFen<br />
Holzpellets<br />
Perpetuum Mobile<br />
▴ über 103 % Wirkungsgrad erreicht ÖkoFen<br />
Seinen „pellet top“ bewirbt Hersteller solarfocus<br />
als „wahrscheinlich kleinsten Pelletskessel<br />
der Welt“. Mit einer Breite von 55 cm, Tiefen<br />
von 108,5 und 120 cm sowie Höhen von 143<br />
und 155 cm ist sein Platzbedarf nicht größer<br />
als der eines üblichen Ölkessels. Erhältlich ist<br />
er in zwei Leistungsklassen: in 15 kW und in<br />
25 kW. Die Zufuhr des Brennstoffes erfolgt<br />
mittels patentierter Zellradschleuse, die leise<br />
und platzsparend mit 100 W Antriebsleistung<br />
auskommt. Der Kessel erreicht einen Wirkungsgrad<br />
von 94,8 %.<br />
Solarfocus GmbH ı A-4451 St. Ulrich/Steyr<br />
▴ Ein geringer Platzbedarf zeichnet<br />
Telefon 00 43/72 52/5 00 02-0 ı www.solarfocus.at den „pellet top“ aus<br />
Einen Pellets-Brennwertkessel bietet ÖkoFen<br />
an. Durch die effiziente Ausnutzung der im<br />
Abgas enthaltenen Kondensationswärme erreicht<br />
der „Pellematic Plus“ einen Kesselwirkungsgrad<br />
von über 103 %. Die Zentralheizungen<br />
arbeiten mit modulierender<br />
Leistungsanpassung, automatischem Komfort<br />
und einer Unterschubfeuerung mit Rezirkulationsbrenner.<br />
Die Geräte tragen das<br />
Umweltzeichen „Blauer Engel“. Für den Ein-<br />
und Zweifamilienhausbereich bietet der Hersteller<br />
Kessel mit Leistungen von 8 kW bis<br />
32 kW an, außerdem einen mit 56 kW für<br />
Hotel-, Gewerbe- und Mehrfamiliengebäude<br />
sowie Schulanlagen.<br />
ÖkoFEN Heiztechnik GmbH ı D-86866 Mickhausen<br />
Telefon 0 82 04/29 80-0 ı www.oekofen.de<br />
mikado 8.2009<br />
Solarfocus<br />
Spart Platz und Energie<br />
En-Tech<br />
Hightech aus Kärnten<br />
Die ENP-Serie hebt sich durch einige Neuerungen<br />
von ihren Vorgängern ab. Der Brenner<br />
erhielt ein Zündgebläse mit Luftspülung. Eine<br />
verriegelbare Aschebox verhindert die Luftzufuhr<br />
von außen. Der wassergekühlte Unterbau<br />
verbessert die Nutzung der Strahlungswärme.<br />
Die Kesselregelung wird zentral gesteuert. Erhältlich<br />
sind Größen von 10 bis 35 kW.<br />
EN-TECH Energietechnikproduktion GmbH<br />
A-9300 St. Veit/Glan – Hunnenbrunn<br />
Telefon 00 43/42 12/7 22 99-0 ı www.en-tech.at<br />
Viessmann<br />
Test bestätigte Effizienz<br />
Der Pelletskessel „Vitoligno 300-P“ ging aus einem Vergleich der<br />
Stiftung Warentest im Mai 2009 als Sieger hervor. Er arbeitet<br />
sowohl im Voll- als auch im Teillastbereich hocheffizient, verbrennt<br />
mit niedrigen Emissionen und erreicht Wirkungsgrade<br />
bis 95 %. Sechs Leistungsstufen von 4 bis 48 kW ermöglichen eine<br />
bedarfsgerechte Wärmeversorgung vom Einfamilienhaus bis zum<br />
Gewerbebetrieb, auch in Kombination mit Solarkollektoren.<br />
Viessmann Werke GmbH & Co. KG ı D-35107 Allendorf (Eder)<br />
Telefon 0 64 52/70 25 33 ı www.viessmann.de<br />
Mit seinem Jahresnutzungsgrad und Umwelteigenschaften<br />
◂<br />
siegte der „Vitoligno 300-P“ 2009 beim Vergleich der Stiftung Warentest
Holzpellets<br />
Fröling<br />
Anstöpseln und heizen<br />
Der österreichische Hersteller Fröling wirbt für seinen<br />
Pelletskessel P4 fast wie Computerhersteller:<br />
mit einem Plug-and-play-Prinzip, also mit einfacher<br />
Installation und Bedienung. Darüber hinaus<br />
ermöglicht der patentierte Mehrkreis-Wärmetauscher<br />
einen angepassten Betrieb. Die patentierte<br />
3-Zug-Bauweise und der damit verbundene lange<br />
Ausbrand sorgen für geringe Emissionen. Aufgrund<br />
seiner Energieeffizienz erhielt der P4 das<br />
österreichische Umweltzeichen. Erhältlich ist er<br />
in acht verschiedenen Größen zwischen 10,5 und<br />
58,5 kW Nennwärmeleistung.<br />
Fröling Heizkessel- und Behälterbau Ges.m.b.H.<br />
A-4710 Grieskirchen<br />
Telefon 00 43/72 48/6 06-0<br />
www.froeling.com<br />
▴ Die Pelletsheizung für Technikmuffel: Der P4 erfordert<br />
keine aufwendigen Einstellungen<br />
Guntamatic<br />
Gut abgehangen<br />
Mit dem „Therm“ hat Guntamatic<br />
ein ungewöhnlich kleines<br />
Pellets-Wandgerät mit<br />
einer Leistung von 7 kW auf<br />
den Markt gebracht. Es ist nur<br />
80 cm breit, 120 cm hoch und<br />
50 cm tief. Das Gewicht von<br />
150 kg ist natürlich auch deutlich<br />
leichter als das herkömmlicher<br />
Pelletsanlagen. Neben<br />
einer völlig neu entwickelten<br />
Kessel- und Steuerungstechnik<br />
beinhaltet das Gerät einen<br />
Zyklonbehälter für den Tagesvorrat<br />
an Pellets. Die Jahresbrennstoffmenge<br />
wird in ei-<br />
▴ Wirklich neu: ein Pelletsheizkessel<br />
zum an die Wand hängen<br />
nem herkömmlichen Gewebetank oder aber in einem neu<br />
entwickelten Kunststofftank im Garten bzw. Außenbereich<br />
gelagert, d.h. ein Keller oder großer Heizraum ist<br />
nicht mehr unbedingt erforderlich. Die Kesseltemperatur<br />
beträgt 38 °C bis 70 °C. Durch die Niedertemperaturtechnik<br />
kann das Gerät seine Leistung stufenlos dem<br />
Wärmebedarf des Hauses anpassen. Mit ihrem Leistungsbereich<br />
von 2 bis 7 kW ist die Anlage ideal für Niedrigenergie-<br />
und Passivhäuser. Der Wirkungsgrad der Anlage<br />
kann bis über 94 % betragen.<br />
GUNTAMATIC Heiztechnik GmbH<br />
A-4722 Peuerbach<br />
Telefon 00 43/72 76/24 41-0<br />
www.guntamatic.com<br />
www.mikado-online.de 45
46<br />
Holzpellets<br />
Windhager<br />
Konisch statt zylindrisch<br />
Die neuen „BioWin plus“ des Herstellers Windhager besitzen<br />
eine verbesserte Brennertechnologie, einfachere Bedienung<br />
und eine kompaktere Bauweise. Die Form des Brennertopfes<br />
wurde von zylindrisch auf konisch umgestellt, um<br />
die Zuführung der Verbrennungsluft und damit das thermische<br />
Verhalten zu verbessern. Dadurch ergibt sich eine noch<br />
sauberere Verbrennung und in der Folge eine deutliche Reduktion<br />
der Emissionswerte. Der Brennertopf wird voll-<br />
automatisch entascht, die Heizflächen vollautomatisch gereinigt.<br />
Erhältlich sind die Geräte in vier Leistungsstufen von<br />
2,9 bis 25,9 kW.<br />
Windhager Zentralheizung GmbH<br />
D-86405 Meitingen<br />
Telefon 0 82 71/80 56-0<br />
www.windhager.com<br />
mikado 8.2009<br />
Die konische<br />
◂<br />
Form des<br />
Brennertopfes<br />
im „BioWin plus“<br />
verbessert die<br />
Zuführung der<br />
Verbrennungsluft<br />
und damit<br />
das thermische<br />
Verhalten<br />
Solvis<br />
Junkers<br />
Unterschiedlich starke Zwillinge<br />
„Suprapellets“ nennt Junkers seine beiden Pelletsheizanlagen<br />
„KRP 15“ und „KRP 25“. Die Zahlen geben die Leistung in kW<br />
an. Die kleinere Anlage versorgt bis zu 300 m 2 Wohnfläche, die<br />
größere bis zu 500 m 2 . Die Heizkessel arbeiten mit moderner<br />
Unterschubfeuerung und Regelungstechnik, wodurch sie Wirkungsgrade<br />
von 94,7 % und 92,6 % erreichen. Die Wärmetauschrohre<br />
reinigen sich vollautomatisch. Beide Modelle sind 122,5 cm<br />
breit, 78 cm tief und 152,5 cm hoch.<br />
BBT Thermotechnik GmbH<br />
Junkers Deutschland<br />
D-73243 Wernau<br />
Telefon 0 18 03/33 73 33<br />
www.junkers.com<br />
Im Duett mit der Sonne<br />
Das System „SolvisLino“ ist ein Zusammenspiel aus<br />
Pelletskessel, Solarschichtspeicher und Kollektoren.<br />
Durch den Schichtenlader im Speicher wird die Sonnenwärme<br />
immer in den Bereich gleicher Temperatur<br />
eingelagert und das heiße Wasser so ohne Vermischung<br />
effizient genutzt. Die Regelung der Anlage erfolgt per<br />
Touchscreen. Die Sonnenenergie hat Vorrang, nur wenn<br />
sie nicht ausreicht, läuft der Pelletskessel an. Sind die<br />
Pellets verbrannt, werden die Rückstände verdichtet<br />
und in einen Aschekasten weitergeleitet, der Platz für<br />
die Asche von vier bis fünf Tonnen Holzpellets bietet,<br />
was dem jährlichen Bedarf eines Einfamilienhauses entspricht.<br />
Das System ist in vier verschiedenen Kesselleistungen<br />
von 10 bis 30 kW lieferbar.<br />
SOLVIS GmbH & Co. KG<br />
D-38112 Braunschweig<br />
Telefon 05 31/2 89 04-0<br />
www.solvis-solar.de
Produkte<br />
Wärmedämmverbundsystem<br />
Sandwich für bucklige Flächen<br />
Sein neues Dämmsystem „UdiReco“ brachte Hersteller Unger<br />
Anfang dieses Jahres auf den Markt. Der Sandwich-Aufbau aus<br />
unterschiedlichen Holzfaserplatten erreicht einem Lambda-Wert<br />
von 0,041 W/(mK). Sie sind<br />
in Dämmstärken zwischen<br />
120 und 200 mm lieferbar.<br />
Ein patentierter Stelldübel<br />
sorgt dafür, dass sich die<br />
Dämmplatte bei der Befestigung<br />
nicht verformen kann.<br />
Außerdem verankert sich der<br />
Dübel selbsttätig in der Platte<br />
und nimmt sie bei eventuell<br />
nötigen Nachjustierungen<br />
mit, ohne wieder auszubrechen.<br />
Das zum Patent angemeldete<br />
System kann Unebenheiten des Untergrundes bis zu 4 cm<br />
ausgleichen. Ein Edelputz ergänzt das System. Alle Bestandteile<br />
haben eine bauaufsichtliche Zulassung und erfüllen die gültigen<br />
Normen.<br />
Unger Diffutherm GmbH ı D-09114 Chemnitz<br />
Telefon 03 71/8 15 64-0 ı www.unger-diffutherm.com<br />
Schornsteinsystem<br />
Der Schacht führt die Zuluft<br />
Für den raumluftunabhängigen Betrieb energiesparender Feuerstätten<br />
bietet Wienerberger mit dem Luft-Abgas-Schornsteinsystem<br />
LASW eine Konstruktionslösung an. Es ist platzsparend<br />
und unkompliziert, denn die Verbrennungsluft wird der<br />
Feuerstätte konzentrisch direkt über den Schornsteinschacht<br />
zugeführt. Der LASW benötigt keinen separaten Schacht für<br />
die Verbrennungsluftzufuhr und kann daher schlanker als andere<br />
Schornsteine ausgeführt werden. Eine Wärmedämmung<br />
des inneren Abgasrohres verhindert den thermischen Auftrieb<br />
der Zuluft. Durch<br />
seine Konstruktionsweise<br />
bleibt der LASW auch<br />
nach der Montage flexibel<br />
für den Anschluss<br />
der Feuerstätte von allen<br />
vier Seiten.<br />
Wienerberger Ziegel-<br />
industrie GmbH<br />
D-30659 Hannover<br />
Telefon 05 11/6 10 70-0<br />
www.wienerberger.de.<br />
▸ Das Schornsteinsystem von<br />
Wienerberger spart Platz<br />
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BauInfoCenter Lüftungstechnik seit 1983<br />
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Gesunde Luft!<br />
Gesund wohnen und Energie<br />
sparen mit moderner Lüftungstechnik<br />
von BauInfoCenter<br />
Ob Neubau oder Renovierung: moderne Gebäude brauchen eine kontrollierte<br />
Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Für gesundes und komfortables<br />
Wohnen. BIC bietet Handwerkern, Planern und Architekten<br />
einen Komplett-Service in Anlagentechnik, Planung und Betreuung.<br />
72531 Hohenstein, Tel. 07387/16 381, www.bauinfocenter.de<br />
www.mikado-online.de 47
48<br />
Produkte<br />
Dämmstoff<br />
Braune Bahnen jucken nicht mehr<br />
Knauf Insulation bietet nun neue natürliche Mineralwolle-Dämmstoffe<br />
mit einer neuen, formaldehydfreien und auf erneuerbaren<br />
Rohstoffen basierenden Bindemittel-Technologie an. Neben der<br />
verbesserten Energiebilanz des Dämmstoffs sorgt sie für besondere<br />
Verarbeitungsvorteile: Der Dämmstoff staubt und juckt weniger.<br />
Er unterscheidet sich auch optisch von seinen Vorgängern:<br />
Die naturbraune Farbe entsteht auf natürliche Weise im Produktionsprozess<br />
ohne künstliche Farbstoffe.<br />
Knauf Insulation GmbH ı D-84359 Simbach am Inn<br />
Telefon 0 85 71/40-2 66 ı www.knaufinsulation.de<br />
mikado 8.2009<br />
Dachbahn<br />
Photovoltaik von der Rolle<br />
Unter dem Namen „Evalon Solar“ brachte Hersteller Alwitra die weltweit erste<br />
stromerzeugende Dachbahn auf den Markt. Dank eines Flächengewichts von nur<br />
4 kg/m 2 lässt sich auch bei statisch ausgereizten Dachflächen noch eine Photovoltaik-Anlage<br />
realisieren. Basis ist die praxisbewährte Dichtungsbahn „Evalon“. Auf<br />
deren Bahnenoberfläche sind nun Photovoltaik-Module der Größe 240 x 340 mm<br />
laminiert. Bypass-Dioden zwischen den Zellen schalten sie in Serie. Drei übereinander<br />
liegende Silizium-Zellen nutzen jeweils unterschiedliche Wellenlängen des<br />
Sonnenlichts. Das ermöglicht hohe Leistungen und konstante Erträge. Wie eine<br />
herkömmliche Dachbahn lässt sich das Produkt von der Rolle verlegen. Bauliche<br />
Maßnahmen sind nicht notwendig. Alle Anschlusskabel liegen witterungsgeschützt<br />
unter den Bahnen.<br />
alwitra GmbH & Co. ı D-54229 Trier ı Telefon 06 51/9 10 22 63 ı www.alwitra.de<br />
◂ In die Dachbahn „Evalon Solar“ sind die Photovoltaik-Module laminiert<br />
Solarbefestiger<br />
Zwei Fliegen mit einer Klappe<br />
Würth stellte neue Fassadenbauschrauben vor, die speziell<br />
für die Befestigung von Solaranlagen auf Dächern mit<br />
Wellprofilen, Trapezprofilen oder Sandwichelementeindeckungen<br />
ausgelegt sind. Sie erlauben die gleichzeitige<br />
Befestigung von Solaranlagen und Fassadenelementen.<br />
Damit werden die Montageprozesse erheblich rationalisiert<br />
und beschleunigt. Durch bessere statische Werte<br />
sind auch höhere Spannweiten möglich und die Anzahl<br />
der erforderlichen Schrauben reduziert sich. Sie sind aus<br />
hochwertigem Edelstahl A2 rostfrei gefertigt und mit einer<br />
Spezialbeschichtung versehen, was eine lange Lebensdauer<br />
garantiert. Der Typ A ist speziell für Holzunterkonstruktionen<br />
konzipiert. Als Antrieb besitzen alle<br />
Schraubentypen einen 5-mm-Innensechskant.<br />
Adolf Würth GmbH & Co. KG ı D-74650 Künzelsau<br />
Telefon 0 79 40/15-0 ı www.wuerth.de
Produkte<br />
Broschüre<br />
Gesund ausbauen<br />
Eine kostenfreie Broschüre zum praxisgerechten<br />
und gesunden Innenausbau von Schulen und Kliniken<br />
hat Fermacell herausgegeben. Sie greift die<br />
spezifischen Anforderungen an diese Gebäude auf<br />
und bietet fachgerechte Lösungen. Hintergrund ist<br />
das Konjunkturpaket der Bundesregierung, das die<br />
Modernisierung öffentlicher Gebäude forciert. Die<br />
Broschüre geht ausführlich auf die Anforderungen<br />
an den Schall- und Brandschutz, die Stabilität<br />
von Wänden und an Nassräume ein und liefert<br />
eine Fülle technischer und bauphysikalischer<br />
Informationen. Anschauliche Referenzen und informative<br />
Skizzen runden das Ganze ab.<br />
Xella International GmbH ı D-47119 Duisburg<br />
Telefon 08 00/5 23 56 65 ı www.xella.de<br />
Bauaufnahme<br />
TachyCAD ist eine Software zur Vermessung<br />
bestehender Geometrien und<br />
zur Erfassung ergänzender Sachdaten.<br />
Sie ermöglicht die automatische,<br />
auch drahtlose Übernahme der Daten<br />
von Tachymetern und Laserdistanzmessgeräten<br />
in ein Standard-CAD-<br />
System. Vor Ort werden Gebäude präzise<br />
erfasst und in CAD-Plänen oder<br />
als 3D-Modelle dargestellt. Durch das<br />
zeitgleiche Messen und Zeichnen fallen<br />
fehlende oder falsche Messwerte<br />
sofort auf. Direkt am Objekt entstehen<br />
in kürzester Zeit konsistente und<br />
mit Sachdaten kombinierte CAD-Dokumentationen.<br />
Das Programm bietet<br />
zahlreiche Funktionen, die die Erfassung<br />
typischer Bauelemente wie<br />
Fenster, Türen, Stürze, Treppen oder<br />
Rohre beschleunigen. Es liegt nun in<br />
der Version 7 vor und ist kompatibel<br />
zu AutoCAD 2010 und LT 2010. Der<br />
Hersteller bietet an, es vier Wochen<br />
lang kostenfrei zu testen.<br />
kubit GmbH<br />
D-01307 Dresden<br />
Telefon 03 51/4 17 67-0<br />
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Messen und vergessen<br />
Befestigung für Solar- und<br />
Photovoltaik-Systeme<br />
LEHMANN Aufdachmodulhalter auf Metalldachplatten genietet,<br />
komplett mit Lattenschiene 400 mm, inklusive Bohrschrauben,<br />
zum Anschrauben an die Dachkonstruktion.<br />
Erhältlich für viele Ziegelmodelle<br />
und in den gängigen Farben.<br />
Spitzenqualität von LEHMANN.<br />
Otto Lehmann GmbH . Postfach 1561 . 93070 Neutraubling . Tel. 09401 786-0 . Fax: 09401 786-47 . www.otto-lehmann-gmbh<br />
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Inserenten<br />
50<br />
Produkte<br />
A<br />
Abbundzentrum, Dahlen<br />
AEREX (Maico),<br />
57<br />
Villingen-Schwenningen 43<br />
Artichouse, FI-Vanta 57<br />
Auwärter, Waldershof<br />
B<br />
69<br />
BlowerDoor, Springe 67<br />
Bruckamp, Lübecke 69<br />
Bundesfachschule, Kassel<br />
C<br />
57<br />
Creaton, Ichenhausen<br />
D<br />
U4<br />
Decker, Morbach 33<br />
Dieckmann, Melle 57<br />
Dölker, Horb 50<br />
Dörken, Herdecke<br />
F<br />
11<br />
Finger, Wermelskirchen 69<br />
Frick, Türkheim<br />
H<br />
45<br />
Heco, Schramberg 67<br />
Hochschule, Augsburg 57<br />
Hofatex, Slowakei<br />
L<br />
29<br />
Lehmann, Neutraubling<br />
M<br />
49<br />
Moser, Salach<br />
O<br />
57<br />
Ossenberg, Altena<br />
P<br />
9<br />
Poppensieker+Derix<br />
R<br />
67<br />
Rheinzink, Datteln 23<br />
Roto, Bad Mergentheim<br />
S<br />
5<br />
Schott, Alzenau U2<br />
SchwörerHaus, Hohenstein 47<br />
Suttner, Haselbach<br />
T<br />
57<br />
Technopor, A-Krems 41<br />
Trurnit, Altena<br />
W<br />
51<br />
Weihele, Görisried 69<br />
WEKA, Kissing U3<br />
Westaflex, Gütersloh 47<br />
Wiese, Meschede 57<br />
CWS-boco hat eine neue Berufsbekleidungskollektion auf<br />
den Markt gebracht, die für den Innen- und Außeneinsatz<br />
in allen Handwerksbereichen geeignet ist. Sie umfasst<br />
Bundjacken, Westen, Damen- und Herren-Bundhosen,<br />
Latzhosen, Long Bermudas, Overalls, Damenkasacks<br />
und Herrenkittel und ist in den drei Linien Base, Top und<br />
Outdoor erhältlich. Laut Hersteller sind alle Teile aus hochwertigen<br />
Materialien gefertigt, sind hautfreundlich und<br />
entsprechen dem Öko-Tex-Standard 100.<br />
CWS-boco-Deutschland GmbH ı D-63303 Dreieich<br />
Telefon 0 61 03/3 09-0 ı www.cws-boco.com<br />
mikado 8.2009<br />
Produkte<br />
Berufskleidung<br />
Germany’s next Top-Handwerker<br />
▸ Schick, funktional und vielseitig: Die drei Linien Base,<br />
Top und Outdoor der neuen Freestyle-<br />
Kollektion lassen sich miteinander kombinieren<br />
▴ Kompaktinfo für Handwerker<br />
und Planer über die EnEV 2009<br />
Dampfsperrschürze<br />
Schön verklemmt<br />
Velux hat bei seiner Dampfsperrschürze BBX gegenüber<br />
der Vorgängerversion Produktdetails verbessert,<br />
die den Einbau schneller und sicherer<br />
machen. Statt den bekannten schwarzen Kunststofflaschen<br />
sorgt nun ein umlaufendes Klemmprofil<br />
für einen dauerhaften Halt in der Innenfutternut.<br />
Die neue Dampfsperrschürze stellt den<br />
luft- und dampfdichten Anschluss des Fensters ans<br />
Dach sicher. Der Einbau erfolgt mit einem Spezialwerkzeug,<br />
das das Klemmprofil gerade in die<br />
Innenfutternut drückt.<br />
VELUX Deutschland GmbH<br />
D-22502 Hamburg<br />
Telefon 0 40/5 47 07-0<br />
www.velux.de<br />
Bestandssanierung<br />
Altbauten richtig ertüchtigen<br />
Speziell für die Anforderungen der neuen Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV 2009) an Altbauten aktualisierte und erweiterte Hersteller<br />
Ursa seine Broschüre „EnEV kompakt“. Handwerker und<br />
Planer können mit ihr die Wärmedämmmaßnahmen zur notwendigen<br />
Verbesserung der Energieeffizienz eines Gebäudes schnell<br />
und einfach ermitteln. Neben allgemeinen Infos erhalten sie am<br />
Ende konkrete Vorschläge zur praktischen Umsetzung.<br />
URSA Deutschland GmbH ı D-04158 Leipzig<br />
Telefon 03 41/52 11-1 64 ı www.ursa.de
Produkte<br />
Montagesystem<br />
Wärmebrückenfrei befestigen<br />
Mit den Verankerungen der Thermax-Produktreihe<br />
von fischer Befestigungssysteme lassen sich<br />
Leuchten, Markisen, Briefkästen und andere Dinge<br />
durch Wärmedämmverbundsysteme (WDVS)<br />
hindurch auf Fassaden montieren, ohne dabei<br />
Wärmebrücken zu erzeugen. Möglich ist das mit<br />
einem thermischen Trennmodul, das den Wärmefluss<br />
in der Verankerung durch einen Anti-Kälte-<br />
Konus aus Kunststoff unterbricht. Es verbindet<br />
thermisch getrennt die galvanisch verzinkte Gewindestange<br />
zur Befestigung im Baustoff und den<br />
aus Edelstahl gefertigten Gewindestift zur Montage<br />
der Konsole. Erhältlich ist es in vier Größen:<br />
8, 10, 12 und 16. Die Modelle 8 und 10 sind für<br />
leichtere Bauteile konzipiert und überbrücken<br />
Dämmschichtdicken zwischen 45 und 180 mm. 12<br />
und 16 ermöglichen die Verankerung von schweren<br />
Lasten und überbrücken Dämmschichtdicken<br />
zwischen 60 und 200 mm.<br />
fischerwerke GmbH & Co. KG ı D-72178 Waldachtal<br />
Telefon 0 74 43/12-0 ı www.fischer.de<br />
Ladebodenträger<br />
Auf leichte Weise rutschfest<br />
▴ Markisen lassen sich mit den neuen<br />
Thermax-Befestigern ohne Wärmebrücken ausführen<br />
Um rutschfeste OSB-Platten für<br />
das Transportgewerbe, die Lagersystemtechnik<br />
und den Bühnenbau<br />
hat Glunz sein konstruktives<br />
Produktsortiment erweitert.<br />
Der Bodenträger mit dem Namen<br />
„OSB Triaphen“ erhielt im März<br />
die Zulassung des TÜV Nord als<br />
Ladeboden für Fahrzeuge. Die<br />
neue Platte ist ein Verbundprodukt<br />
aus einer OSB/4, die beidseitig<br />
von einer Schicht wasserfesten<br />
Laminats überzogen ist:<br />
oben mit 0,8 mm, unten mit 0,8 bis 1,2 mm. Dadurch wird die verhältnismäßig<br />
geringere Biegefestigkeit von OSB im Vergleich zu Sperrholzplatten<br />
ausgeglichen. Durch den Siebdruck erhält die laminierte Oberfläche<br />
ihre Struktur und somit die erforderliche Rutschfestigkeit. Dabei weist<br />
sie laut Hersteller ein geringeres Gewicht auf als vergleichbare Produkte<br />
aus Buche und Birkensperrholz. Das führt zu einem reduzierten Spritverbrauch.<br />
Die Platte ist in Breiten von 600 bis 1300 mm, Längen von 1250<br />
bis 5200 mm und Stärken von 8 bis 42 mm erhältlich.<br />
Glunz AG ı D-49716 Meppen<br />
Telefon 0 59 31/4 05-0<br />
www.glunz.de<br />
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Dämmputzschraube<br />
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Rahmedestr. 161 . D-58762 Altena<br />
TEL +49(0)23 52 / 95 96 96<br />
FAX +49(0)23 52 / 59 05<br />
Friedr.Trurnit-GmbH@t-online.de<br />
http://www.Trurnit-Friedr.de<br />
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Abdichtungen<br />
Absturzsicherung<br />
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HAAS Holzprodukte GmbH<br />
Industriestraße 8<br />
D-84326 Falkenberg<br />
Telefon 08727/18-585<br />
Telefax 08727/18-554<br />
info@haas-holzindustrie.com<br />
www.haas-holzindustrie.com<br />
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Telefon +49 (0)7561 9855-0<br />
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Mineralwoll GmbH &CO. OHG<br />
Postfach 207·45952 Gladbeck<br />
Telefon: 02043/408-0<br />
Telefax: 02043/408-444<br />
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52 mikado 8.2009<br />
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53
Fortbildung<br />
Forum Holz ı Bau ı Energie<br />
Kölner Holzkongress etabliert sich<br />
Auch dieses Jahr kamen rund 300 Teilnehmer ins Kölner Congress Centrum<br />
Gürzenich, um sich über energieeffizientes Bauen mit Holz zu informieren.<br />
Fassadenmodernisierung war am 16. und 17. Juni 2009 eines der Hauptthemen.<br />
Effizienz, Suffizienz und Konsistenz<br />
– mit diesen drei Schlagworten<br />
beschrieb Prof. Peter Hennicke<br />
vom „Wuppertal Institut für<br />
Klima, Umwelt, Energie“ die Utopie<br />
eines „grünen Wachstums“. Effizienz<br />
bedeutet: weniger Energieverbrauch,<br />
Suffizienz: mehr Lebensqualität<br />
durch Selbstbeschränkung,<br />
Konsistenz: Umstieg auf erneuerbare<br />
Energieträger. Mit zahlreichen Zahlen<br />
und Grafiken verdeutlichte Hennicke<br />
die Notwendigkeit eines Umsteuerns<br />
vor dem Hintergrund des<br />
zunehmenden Klimawandels. Mit<br />
dem abschließenden Fazit „Nachhaltigkeit<br />
ist keine Bedrohung, sondern<br />
eine große Chance!“ leitete er auf<br />
die folgenden 29 Vorträge über, die<br />
sich dann alle um energieeffizientes<br />
Bauen und Heizen drehten.<br />
54 mikado 8.2009<br />
Bestandserneuerung ist großes<br />
Zukunftsthema<br />
Ein Themenschwerpunkt war die<br />
energetische Fassadenmodernisierung<br />
mit vorgefertigten Holzrahmenelementen:<br />
ein riesiger Markt mit<br />
großem Handlungsbedarf. Der Großteil<br />
des Gebäudebestands verbraucht<br />
ein Vielfaches an Energie von nach<br />
heutigen Standards errichteten Neubauten.<br />
Hier liegt künftig eines der<br />
großen Tätigkeitsfelder der Bauwirtschaft,<br />
nur hat der Holzbau bisher<br />
noch nicht die Marktanteile, die er<br />
aufgrund seiner zahlreichen Vorteile<br />
eigentlich haben müsste und sollte.<br />
Der Grund: Die für den Neubau<br />
entwickelten Konzepte lassen sich<br />
nicht einfach auf die Altbausanierung<br />
übertragen.<br />
Im Gürzenich,<br />
▴<br />
bekannt als<br />
Austragungsort<br />
der Kölner<br />
Karnevalssitzung,<br />
zeigten über<br />
40 Aussteller ihre<br />
Produkte<br />
Peter Richner von der „Eidgenössischen<br />
Materialprüfungs- und Forschungsanstalt“<br />
(EMPA) berichtete,<br />
wie die Schweiz mit dem Projekt „Retrofit<br />
– Nachhaltige Wohnbauerneuerung<br />
mit vorfabrizierten Hüllsystemen“<br />
ihre Holzbaubranche tatkräftig<br />
unterstützt. Eine groß angelegte Bestandsaufnahme<br />
von Mehrfamilienhäusern<br />
aus den Jahren 1940 bis<br />
1970 ermöglichte es, diese Gebäude<br />
zu typologisieren und ähnliche<br />
Gebäudeteile zu identifizieren. Für<br />
diese entwickelte man konstruktive<br />
Musterlösungen, die dann an konkrete<br />
Situationen anzupassen sind.<br />
Die Fassadenelemente enthalten<br />
neben einer guten Wärmedämmung<br />
auch Versorgungskanäle. Großen<br />
Wert legten die Entwickler auf eine<br />
wärmebrückenlose Ausbildung des<br />
Fensterbereichs mit integrierten Leitungen<br />
für die Zu- und Abluft. Zur<br />
Kompensierung reduzierter Wandstärken<br />
kommen hier hochdämmende<br />
Materialien wie Vakuum-<br />
isolationspaneele zum Einsatz. „Die<br />
dringend notwendige Steigerung der<br />
Erneuerungsrate bestehender Bauten<br />
kann nur gelingen, wenn wir die<br />
Planungs- und Ausführungsprozesse<br />
massiv vereinfachen und gleichzeitig<br />
die Qualität der Ergebnisse<br />
steigern“, blickte Richner am Ende<br />
seines Vortrags in die Zukunft.<br />
Dieser Satz hätte auch von Frank<br />
Lattke, dem darauf folgenden Referenten,<br />
stammen können. Der Leiter<br />
des europäischen Forschungsprojekts<br />
„TES EnergyFacade“ wies gleich<br />
zu Beginn seines Vortrags auf die<br />
zahlreichen Parallelen zu Richners<br />
Projektvortrag hin und schlussfolgerte,<br />
dies unterstreiche die Richtigkeit<br />
und Bedeutung dieses Themas.
Fortbildung<br />
Die Situation sei in Deutschland sogar<br />
noch ausgeprägter als in der<br />
Schweiz, da hier der Zweite Weltkrieg<br />
viel Bausubstanz zerstörte und<br />
der Wiederaufbau schnell und billig<br />
erfolgen musste. Im Unterschied zum<br />
schweizerischen Forschungsprojekt<br />
liegt der Schwerpunkt beim europäischen<br />
mehr auf der Entwicklung<br />
maximal großer Holzrahmenelemente.<br />
Und je größer die Elemente, desto<br />
bedeutender werden die Themen „Toleranzen“<br />
und „Fuge zum Bestand“.<br />
Wichtig ist deshalb vor allem auch<br />
ein möglichst exaktes Aufmaß. Hier<br />
sind hochmoderne digitale Verfahren<br />
notwendig.<br />
Die Gebäudehülle im Altbau und<br />
Neubau war auch das Thema zahlreicher<br />
weiterer Vorträge. Der Bogen<br />
spannte sich dabei bis hin zu Innovationen<br />
im Fensterbau und in der<br />
Verglasung.<br />
Haustechnik setzt<br />
auf regenerative Energien<br />
„Den Energiebedarf senken, die<br />
Vorlauftemperaturen senken, effiziente<br />
Gebäudetechnik einsetzen<br />
und auf erneuerbare Energien<br />
umsteigen!“ So hatte Richner am<br />
Anfang seines Vortrags die sinnvolle<br />
Reihenfolge der Energie-<br />
effizienzmaßnahmen griffig zusammengefasst.<br />
Folgerichtig ging es in Köln auch<br />
nicht nur um das Senken des Energiebedarfs<br />
durch konstruktive Maßnahmen,<br />
sondern auch um die effiziente<br />
Versorgung mit Energie. In<br />
▴ Peter Richner<br />
berichtete,<br />
wie die Schweiz<br />
Fassaden<br />
mit Holzrahmenelementen<br />
modernisiert<br />
Der Veranstalter<br />
▾<br />
Prof. Uwe<br />
Germerott war<br />
mit der Teil-<br />
nehmerresonanz<br />
hochzufrieden<br />
einem parallelen Veranstaltungsblock<br />
konnten sich die Teilnehmer<br />
ausgiebig über Haustechnik und regenerative<br />
Energien informieren.<br />
Gleich sechs Experten stellten die<br />
Vorzüge von Holzpellets vor – von<br />
theoretischen Grundlagen bis hin zu<br />
Praxisbeispielen. Obwohl eigentlich<br />
ursprünglich für Kleinfeuerungsanlagen<br />
konzipiert, decken inzwischen<br />
sogar kommunale Einrichtungen und<br />
Industriebetriebe ihren Energiebedarf<br />
damit. Pellets sind „Abfallprodukte“<br />
holzverarbeitender Betriebe. Ihre<br />
Verwendung macht vom Öl und Gas<br />
unabhängig. Der Preis ist dadurch<br />
stabiler und niedriger. Unter den regenerativen<br />
Energien sind Holzpellets<br />
die neuen Stars. Ihr Marktanteil<br />
ist rund fünfzigmal so groß wie der<br />
von Sonnenenergie. Moderne Pelletsheizungsanlagen<br />
haben mit den<br />
früheren Holzöfen kaum mehr etwas<br />
gemeinsam. Sie besitzen einen hohen<br />
Wirkungsgrad und verbrennen<br />
asche- und feinstaubarm. Wichtig<br />
ist vor allem, dass die Leistung genau<br />
regulierbar ist, denn dadurch ist<br />
diese Technologie auch für energieeffiziente<br />
Gebäude geeignet.<br />
Holz steigert die Lebensqualität<br />
nachhaltig<br />
Die Steigerung der Lebensqualität<br />
hatte schon zu Beginn des Kongresses<br />
Prof. Hennicke neben der Energieeffizienz<br />
und der Umstellung auf<br />
erneuerbare Energieträger als Hauptziel<br />
„grünen Wachstums“ genannt.<br />
Was damit gemeint ist, zeigten die<br />
Werkberichte: Holzarchitektur ist<br />
nicht nur ökologisch und ökonomisch<br />
sinnvoll, sondern auch sehr<br />
flexibel einsetzbar und vor allem<br />
auch einfach schön.<br />
Ein Höhepunkt war der Vortrag<br />
der Rotterdamer Architektin Mechthild<br />
Stuhlmacher. Mit viel Phantasie,<br />
Experimentierfreude und Können ist<br />
es ihr seit Beginn dieses Jahrzehnts<br />
gelungen, die Holzbauweise in den<br />
Niederlanden, in denen dieses Material<br />
bisher so gut wie keine Rolle<br />
spielte, hoffähig zu machen. Sie<br />
ist in ihrem Land eine Holzpionierin<br />
und musste anfangs hart kämpfen,<br />
um diesem Baustoff zum Durchbruch<br />
zu verhelfen. Das tat sie mit großer<br />
Leidenschaft und einem starken Sendungsbewusstsein.<br />
Hier zeigte sich eine der großen<br />
Stärken der Holzbaubranche: Vom<br />
Zimmerer bis zum Holzbauarchitekten<br />
identifizieren sich ihre Akteure<br />
voll mit dem Material. Und diese<br />
Begeisterung gibt ihnen Kraft, sich<br />
durchzusetzen, und überträgt sich<br />
auch auf potenzielle Bauherren.<br />
Den Idealismus betonte auch Hans<br />
Rupli, der Präsident von „Holzbau<br />
Schweiz“ und Vizepräsident der „Europäischen<br />
Vereinigung des Holzbaus“<br />
(EVH), in seinem Schlusswort.<br />
Er verwies auf die enormen Entwicklungen<br />
in den letzten beiden Jahrzehnten,<br />
in der die Branche Hervorragendes<br />
geleistet hat, auf das sie zu<br />
Recht stolz sein kann: vom Hand-<br />
abbund zur computergesteuerten<br />
Fertigung, vom Bauteil zum Bau-<br />
system, vom Dachstuhl zum Mehr-<br />
geschosser, vom heimelig angehauchten<br />
Handwerk zum ästhetischen<br />
Architektenbaustoff.<br />
Rupli blickte aber auch weit in die<br />
Zukunft: Durch den geplanten Handel<br />
mit CO 2 -Zertifikaten entstehen<br />
künftig völlig neue Wettbewerbe zwischen<br />
den Baustoffen: Primärenergie<br />
und Ökobilanzen sind dann plötzlich<br />
wichtige Faktoren. Und da ist Holz<br />
ja fast unschlagbar. Seine Ausgangsposition<br />
wird immer besser. gh ▪<br />
Weitere Fotos gibt es auf der<br />
www.mikado-online.de →<br />
mikado 8.2009 → Bildergalerie<br />
www.mikado-online.de 55
Fortbildung<br />
Tipps und Termine<br />
Biberach<br />
Seminar Management im Holzbau<br />
Um die professionelle Steuerung<br />
eines Holzbaubetriebes<br />
unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
dreht sich dieses<br />
Weiterbildungsseminar des<br />
Kompetenzzentrums Biberach.<br />
In einem überschaubaren Zeitraum von vier Monaten vermitteln<br />
sieben dreitägige Veranstaltungsblöcke praxisorientiertes betriebswirtschaftliches<br />
Grundwissen.<br />
Veranstaltungsort: Biberach<br />
Termin: 5. November 2009 bis 20. März 2010<br />
Teilnahmegebühr: 1908 Euro (Mitglieder 1620 Euro)<br />
Informationen: www.zaz-bc.de<br />
München<br />
Seminare Blower Door / Thermografie<br />
Zwei Kompaktseminare bietet<br />
das Bauzentrum München<br />
direkt hintereinander an: vormittags<br />
geht‘s um die Blower-<br />
Door-Messung, die Feuchteeinträge<br />
in die Baukonstruktion<br />
erkennen und verhindern<br />
kann, danach um die Infrarot-<br />
Thermografie, eine inzwischen<br />
erschwingliche Methode zum<br />
Visualisieren von Wärmebrücken und Dämmfehlern.<br />
Veranstaltungsort: München ı Termin: 24. September 2009<br />
Teilnahmegebühr: jeweils 30 Euro<br />
Informationen: www.muenchen.de/bauzentrum<br />
Springe<br />
Workshop zur DIN V 18599<br />
Um die energetische Bewertung von Nichtwohngebäuden nach<br />
der DIN V 18599 dreht sich dieser Workshop, der allerdings<br />
Grundkenntnisse bereits voraussetzt. Die praktische Anwendung<br />
der Rechenverfahren wird an einem Beispielgebäude ausführlich<br />
demonstriert. Die Teilnehmer erwarten Übungen zur Erstellung<br />
eines Energieausweises und zum Vorschlag von Modernisierungsvarianten.<br />
Die Software „IBP:18599“ stammt vom Fraunhofer<br />
Institut: Die Teilnehmer erhalten eine Demoversion und<br />
sollten ihren eigenen Laptop mitbringen.<br />
Veranstaltungsort: Springe ı Termin: 25. und 26. September 2009<br />
Teilnahmegebühr: 459 Euro ı Informationen: www.e-u-z.de<br />
56 mikado 8.2009<br />
FLIR<br />
Darmstadt<br />
Fernlehrgänge zum Energieberater<br />
Für den wachsenden Zukunftsmarkt<br />
„Energieberatung“ bietet die TU Darmstadt<br />
einen Fernlehrgang mit zertifiziertem<br />
Abschluss an. Der Zugriff auf<br />
die Lerninhalte geschieht orts- und<br />
zeitunabhängig über ein multimediales<br />
Trainingssystem. Beginn und Dauer der<br />
Weiterbildung bestimmt jeder Teilnehmer<br />
selbst. Einzige Präsenzveranstaltung<br />
ist die Abschlussklausur, die einmal im<br />
Quartal in Darmstadt geschrieben werden<br />
kann. Auf dem Weg dorthin erhalten die Teilnehmer kompetente<br />
Betreuung. Die 120 Unterrichtseinheiten sind schnellstenfalls<br />
in einem Monat absolvierbar, dauern berufsbegleitend aber etwa<br />
drei Monate.<br />
Prüfungsort: Darmstadt ı Lehrgangsbeginn: Jederzeit möglich<br />
Teilnahmegebühr: 1790 Euro (Studierende 1290 Euro)<br />
Informationen: www.energieberater-ausbildung.de<br />
Fulda<br />
Fortbildung zum Restaurator<br />
Im Winterhalbjahr 2009/2010 bietet die Propstei Johannesberg<br />
Zimmermeistern und Gesellen wieder die Möglichkeit, sich zum<br />
Restaurator fortzubilden. Der fachrichtungs- und gewerkeüber-<br />
greifende Teil der Fortbildung für die Meister findet November<br />
und Dezember 2009 statt. Der<br />
Unterricht beinhaltet Kunst-,<br />
Kultur- und Baugeschichte,<br />
Materialkunde, Bestandsaufnahme,<br />
Dokumentation, Denkmalschutz,<br />
Denkmalpflege, öffentliches<br />
und privates Recht<br />
sowie Bauphysik. Im Januar<br />
und Februar 2010 vertieft ein<br />
Praxisseminar die fachpraktischen<br />
Fähigkeiten im Zimmerhandwerk. Gesellen steht der<br />
achtwöchige Kurs zum Zimmerer für Restaurierungsarbeiten<br />
im Januar und Februar 2010 offen.<br />
Veranstaltungsort: Fulda<br />
Termin Meister, allgemein: 23. November bis 18. Dezember 2009<br />
Teilnahmegebühr: 1230 Euro<br />
Termin Meister, fachspezifisch: 4. Januar bis 26. Februar 2010<br />
Teilnahmegebühr: 1850 Euro<br />
Termin Gesellen: 4. Januar bis 26. Februar 2010<br />
Teilnahmegebühr: 1550 Euro<br />
Informationen: www.propstei-johannesberg.de
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Perspektiven<br />
Energieeinsparverordnung<br />
Schärfere Standards senken Heizkosten<br />
Am 1. Oktober 2009 tritt die neue Energieeinsparverordnung in Kraft: die EnEV 2009.<br />
Sie enthält zahlreiche Neuregelungen und die Anforderungen für Neubauten und für die<br />
Modernisierung von Bestandsbauten steigen deutlich.<br />
Heizkosten<br />
summiert<br />
in €<br />
100 000<br />
50 000<br />
0<br />
8 000 €<br />
energetisch unsaniertes Gebäude<br />
energetisch saniertes Gebäude<br />
41 000 €<br />
In 10 Jahren<br />
14 000 €<br />
Die letzte Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV 2007) diente vor<br />
allem dazu, Regelungen für Energieausweise<br />
einzuführen. Die neue<br />
EnEV 2009 verschärft nun die aus<br />
dem Jahr 2002 stammenden Anforderungsniveaus<br />
für Energieeffizienz<br />
im Neubau und Bestand. Geplant ist,<br />
die Standards im Jahr 2012 nochmals<br />
deutlich steigen zu lassen.<br />
Neben der Verschärfung der energetischen<br />
Anforderungen an die Gesamtenergieeffizienz<br />
und an Außenbauteile<br />
enthält die neue EnEV auch<br />
zahlreiche Änderungen bei den Berechnungen.<br />
Bei Wohngebäuden gilt<br />
nun auch das „Referenzgebäudeverfahren“.<br />
Der maximale Jahres-Primärenergiebedarf<br />
berechnet sich<br />
künftig nicht mehr über eine Formel<br />
bezogen auf das Verhältnis von Außenfläche<br />
und beheiztem Raum, sondern<br />
bezogen auf ein Referenzgebäude<br />
mit gleicher Geometrie, Nutzfläche<br />
und Ausrichtung.<br />
70 000 €<br />
In 15 Jahren In 20 Jahren<br />
58 mikado 8.2009<br />
21 000 €<br />
107 000 €<br />
Auch der maximal zulässige Transmissionswärmeverlust,<br />
der dem mittleren<br />
U-Wert aller Außenbauteile entspricht,<br />
bezieht sich künftig auf die<br />
Lage und teilweise die Größe eines<br />
Gebäudes. Zu unterscheiden sind dabei<br />
freistehende, einseitig angebaute<br />
und sonstige Wohngebäude sowie Erweiterungen<br />
und Ausbauten. Bei freistehenden<br />
Wohngebäuden hängt der<br />
zulässige Wert darüber hinaus noch<br />
von der Gebäudenutzfläche ab. Die<br />
Anforderungen für kleine, freistehende<br />
Wohngebäude sind schärfer als bei<br />
anderen Wohngebäuden.<br />
Neu eingeführt wird ein Bilanzierungsverfahren<br />
für Wohngebäude<br />
auf Basis der DIN V 18 599. Hierzu<br />
ist geplant, sie um einen Teil für<br />
Wohngebäude zu erweitern. Das bisherige<br />
Monatsbilanzverfahren nach<br />
DIN V 4108-6 und DIN 4701-10 ist<br />
alternativ noch erlaubt. Beim Nachweis<br />
ist darauf zu achten, beim zu<br />
berechnenden Wohngebäude das<br />
Durch deutlich<br />
◂<br />
niedrigere<br />
Heizkosten amor-<br />
tisiert sich<br />
die energetische<br />
Modernisierung<br />
eines Gebäudes<br />
schnell<br />
gleiche Verfahren anzuwenden wie<br />
beim Referenzgebäude. Das vereinfachte<br />
Verfahren zur Berechnung<br />
von Jahresheiz- und Primärenergiebedarf<br />
für Wohngebäude entfällt. An<br />
seiner Stelle ist entweder das neue<br />
Bilanzierungsverfahren nach DIN V<br />
18599 oder das Monatsbilanzverfahren<br />
nach DIN V 4108-6 in Verbindung<br />
mit DIN V 4701-10 anzuwenden.<br />
Die „76-Prozent-Regel“ entfällt.<br />
Für Gebäude mit Heizsystemen, für<br />
die es keine Berechnungsregeln gibt,<br />
erlaubte die EnEV 2007, den Nachweis<br />
durch Einhaltung des Transmissionswärme-Transferkoeffizienten<br />
zu<br />
führen. Das ist nun nicht mehr möglich.<br />
Stattdessen sind für das Berechnen<br />
der Heizsysteme Komponenten<br />
mit ähnlichen energetischen Eigenschaften<br />
anzusetzen.<br />
Des Weiteren sind elektrische<br />
Nachtspeicherheizungen langfristig<br />
außer Betrieb zu nehmen, wird<br />
die Einhaltung von Nachrüstverpflichtungen<br />
und anlagentechnischen<br />
Anforderungen künftig vom<br />
Bezirksschornsteinfegermeister vorgenommen<br />
und eine private Nachweispflicht<br />
eingeführt und stichprobenweise<br />
durch die zuständigen<br />
Behörden kontrolliert.<br />
Neubauten unterliegen deutlich<br />
höheren Anforderungen<br />
Bei zu errichtenden Gebäuden verschärft<br />
sich das energetische Anforderungsniveau<br />
gegenüber der EnEV<br />
2007 beim Jahres-Primärenergiebedarf<br />
um ca. 30 % und bei der Gebäudehülle<br />
um ca. 15 %. Nicht überschritten<br />
werden dürfen Höchstwerte<br />
beim Jahres-Primärenergiebedarf für
mikado-Interview<br />
Perspektiven<br />
Mit der EnEV Aufträge akquirieren<br />
Für den Holzbau sind die Themen „EnEV“ und „Energieeffizienz“<br />
eine große Chance. Man muss nur wissen, wie man damit<br />
Aufträge an Land zieht. mikado befragte dazu Zimmermeister<br />
Josef Lechner, Inhaber eines über 25 Jahre alten Holzbau-<br />
betriebs im oberbayerischen Tittmoning.<br />
mikado: Herr Lechner, wie nutzen Sie<br />
die Themen „EnEV“ und „Energie-<br />
effizienz“ zur Umsatzsteigerung?<br />
Josef Lechner: So besonders in die<br />
Offensive gehen müssen wir gar nicht.<br />
Wir hielten in der letzten Zeit drei Vorträge<br />
über dieses Thema – über die<br />
Gesetzesänderungen und was es mit<br />
dem Energieausweis auf sich hat –<br />
auf einer regionalen Gewerbeschau<br />
bei uns, am „Tag des Schreiners“ bei<br />
einem unserer regionalen Kooperationspartner<br />
und bei mir im Betrieb<br />
für eingeladene Stammkunden. Das<br />
war die eine Maßnahme. Die andere<br />
und wichtigere: Einer meiner Mitarbeiter<br />
ist nicht nur Zimmerermeister<br />
und Bautechniker, sondern auch<br />
staatlich anerkannter Energieberater<br />
mit Eintragung in der dena-Liste. Das<br />
ist wichtig, um Kundenfragen kompetent<br />
beantworten zu können. Die Kunden<br />
wünschen heute eine gute und<br />
ganzheitliche Beratung. Die Aufträge<br />
erhält nicht der, der am billigsten<br />
ist, sondern der, zu dem die Kunden<br />
am meisten Vertrauen entwickeln.<br />
Wenn ein Kunde mit der Arbeit eines<br />
Handwerksbetriebs zufrieden ist, erzählt<br />
der das auch weiter. Das spricht<br />
sich herum. Und dann kommen weitere<br />
Kunden von selber. Wir sind momentan<br />
ausgelastet wie schon lange<br />
nicht mehr.<br />
Und das mitten in der Finanzkrise.<br />
Wird also doch noch in Gebäude investiert?<br />
Ja, gerade jetzt. Die Menschen haben<br />
erkannt, dass Immobilien eine<br />
gute und sichere Wertanlage sind.<br />
Gerade Investitionen in eine energetische<br />
Modernisierung amortisieren<br />
sich schnell – wegen der steigenden<br />
Energiepreise und wegen der staatlichen<br />
Förderungen. Kaum wo kriegen<br />
Sie heute ohne Risiko eine so<br />
▸ Zimmermeister<br />
Josef Lechner<br />
hält für Bauherren<br />
Vorträge<br />
über die EnEV und<br />
signalisiert<br />
damit Kompetenz<br />
LECHNER<br />
und ganzheitliches<br />
Denken HOLZBAU<br />
hohe Verzinsung wie beim Senken des<br />
Energieverbrauchs durch eine gute<br />
Wärmedämmung und Heizungsanlage.<br />
Wenn man seinen Kunden das<br />
verständlich machen kann, dann sind<br />
eventuelle Zweifel schnell beseitigt<br />
und dann nehmen sie bereitwillig<br />
Geld in die Hand, um ihr Gebäude<br />
vernünftig sanieren zu lassen.<br />
„Die Aufträge erhält derjenige,<br />
zu dem die Kunden am meisten<br />
Vertrauen entwickeln.“<br />
Sie sind dann also vor allem im Gebäudesanierungsbereich<br />
tätig?<br />
Dieses Arbeitsfeld nahm die letzten<br />
Jahre immer mehr zu und macht inzwischen<br />
rund 70 Prozent unserer<br />
Aufträge aus. Und gerade hier ist<br />
Erfahrung und Kompetenz gefragt.<br />
Wichtig ist, den Kunden klarzumachen,<br />
dass, wenn etwas saniert werden<br />
muss, weil es in die Jahre gekommen<br />
ist, es wesentlich günstiger<br />
kommt, wenn dann gleich in einem<br />
Aufwasch ein ganzes Maßnahmenpaket<br />
umgesetzt wird. Wenn ein Kunde<br />
aber viel Geld ausgibt, will er spüren,<br />
dass er sein Haus jemandem anvertraut,<br />
der kompetent ist und zu einem<br />
angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
arbeitet.<br />
Das ist das ganze Erfolgsgeheimnis?<br />
Mehr ist es nicht. Ein Handwerksbetrieb<br />
braucht heute qualifiziertes<br />
Personal, um Kompetenz auszustrahlen<br />
und gute Arbeit abzuliefern. Er<br />
braucht viel Fachwissen und praktische<br />
Erfahrung, um ganzheitlich beraten<br />
zu können. Und er muss kundenorientiert<br />
denken und handeln.<br />
Dazu gehört, dass er sich die notwendige<br />
Zeit für seine Kunden nimmt.<br />
Dazu gehört auch eine reibungslose<br />
Abwicklung der Baustelle und dass er<br />
die am Ende sauber verlässt.<br />
Der Beratung kommt aber entscheidende<br />
Bedeutung zu?<br />
Ja, Kunden bringen heute schon ein<br />
gewisses Fachwissen mit, das sie sich<br />
aus Broschüren oder dem Internet angeeignet<br />
haben. Es darf nicht sein,<br />
dass der Handwerker weniger weiß<br />
als der Kunde. Er muss den Kunden<br />
ernst nehmen und klar signalisieren,<br />
dass er der Profi ist. Der Kunde muss<br />
sich bei ihm gut aufgehoben fühlen. Er<br />
muss Antworten auf seine Fragen und<br />
spontane Lösungskonzepte und grobe<br />
Kostenschätzungen erhalten. Oft<br />
kommen Interessenten einfach unangemeldet<br />
bei mir im Betrieb vorbei.<br />
Da ist wichtig, dass überhaupt<br />
ein Ansprechpartner da ist. Ich habe<br />
inzwischen zwei Meister angestellt,<br />
um dieser Herausforderung gerecht<br />
zu werden. Die halten mir den Rücken<br />
frei und dadurch haben wir mehr Zeit<br />
für Kundengespräche. Dieser Aufwand<br />
zahlt sich aus.<br />
Herr Lechner, vielen Dank für das<br />
interessante Gespräch.<br />
www.mikado-online.de<br />
59
Primärenergiebedarf kWh/(m 2 a)<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Perspektiven<br />
Entwicklung der energetischen Anforderungen<br />
Mindestwärmeschutz<br />
1. WSchVO<br />
1978<br />
U-Werte der EnEV 2009 / EnEV 2007<br />
U-Wert W/(m 2 k)<br />
1,80<br />
1,60<br />
1,40<br />
1,20<br />
1,00<br />
0,80<br />
0,60<br />
0,40<br />
0,20<br />
0,00<br />
0,24<br />
0,35<br />
1,30<br />
3. WSchVO<br />
1995<br />
Heizung, Warmwasserbereitung, Lüftung<br />
und Kühlung. Höchstwerte gibt<br />
es außerdem für die wärmeübertragenden<br />
Umfassungsflächen: für die<br />
Transmissionswärmeverluste bei<br />
Wohngebäuden und für die mittleren<br />
Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
bei Nichtwohngebäuden. Zusätzlich<br />
gibt es neue Anforderungen an den<br />
sommerlichen Wärmeschutz, an die<br />
Dichtheit der Gebäudehülle, an den<br />
Mindestwärmeschutz sowie Regelungen<br />
zu Wärmebrücken.<br />
Im Unterschied zur EnEV 2007 wird<br />
beim Nachweis des Jahres-Primärenergiebedarfs<br />
für Wohngebäude der<br />
Maximalwert für ein Referenzgebäude<br />
berechnet. Die EnEV 2007 ermittelte<br />
den maximalen Jahres-Primärenergiebedarf<br />
noch in Abhängigkeit<br />
des Verhältnisses von Außenfläche<br />
1,70<br />
EnEV<br />
2002 –2007<br />
0,24<br />
60 mikado 8.2009<br />
0,30<br />
EnEV<br />
2009<br />
EnEV<br />
2012<br />
EnEV 2007<br />
EnEV 2009<br />
0,20 0,25<br />
Außenwände Fenster Steildächer Flachdächer<br />
zu beheiztem Raum (A/V e ). Das ist<br />
bei der neuen EnEV 2009 nicht mehr<br />
der Fall. Sie gleicht das Rechenverfahren<br />
dem für Nichtwohngebäude<br />
an. Auch das vereinfachte Verfahren<br />
für die Berechnung des Jahres-<br />
Heizwärmebedarfs bei Wohngebäuden<br />
ist in der neuen EnEV 2009 nicht<br />
mehr enthalten.<br />
Eine weitere Änderung betrifft den<br />
Nachweis des Transmissionswärmeverlusts<br />
bei Wohngebäuden. Hier sind<br />
nach der EnEV 2009 Höchstwerte in<br />
Abhängigkeit vom Gebäudetyp sowie<br />
teilweise von der Gebäudenutzfläche<br />
angegeben. In der EnEV 2007<br />
durfte der maximale Transmissionswärmeverlust<br />
für ein freistehendes<br />
Einfamilienhaus mit einem A/V e -Verhältnis<br />
von 0,8 und 200 m 2 Gebäudenutzfläche<br />
0,49 W/(m 2 K) betragen.<br />
◂ Seit der ersten<br />
Wärmeschutzverordnung<br />
von 1978<br />
haben sich die<br />
energetischen<br />
Mindeststandards<br />
für Neubauten<br />
deutlich<br />
verschärft<br />
◂ Die Mindestanforderungen<br />
der EnEV 2009<br />
sind durchschnittlich<br />
um<br />
30 Prozent<br />
höher als die der<br />
EnEV 2007<br />
Der Heiz-<br />
▾<br />
energieverbrauch<br />
der Haushalte<br />
macht einen<br />
großen Anteil am<br />
Gesamtenergieverbrauch<br />
aus<br />
Endenergieverbrauch in Deutschland<br />
Gewerbe: 16 %<br />
Verkehr: 28 %<br />
Demgegenüber definiert nun die neue<br />
EnEV 2009 einen Höchstwert von nur<br />
noch 0,40 W/(m 2 K), verschärft ihn<br />
also um rund 20 %.<br />
Errechneter Endenergiebedarf<br />
sinkt bei Stromeinspeisung<br />
Der § 5 wurde in der EnEV 2009 vollkommen<br />
neu gefasst. Er enthält nun<br />
Regelungen zur Anrechnung von<br />
Strom aus erneuerbaren Energien.<br />
Die bisher enthaltenen Regelungen<br />
zur Prüfung alternativer Energieversorgungssysteme<br />
bei zu errichtenden<br />
Gebäuden sind in der EnEV 2009<br />
nicht mehr enthalten.<br />
Das in der Zwischenzeit eingeführteErneuerbare-Energien-Wärmegesetz<br />
(EEWärmeG) schreibt ja den<br />
Einsatz erneuerbarer Energien zur<br />
Deckung eines Anteils am Wärmebedarf<br />
schon zwingend vor. Künftig<br />
ist Strom aus erneuerbaren Energien<br />
aber bei der Berechnung des Endenergiebedarfs<br />
abziehbar, wenn er im<br />
unmittelbaren räumlichen Zusammenhang<br />
zu dem Gebäude erzeugt,<br />
vorrangig selbst genutzt und nur ein<br />
Überschuss ins öffentliche Netz eingespeist<br />
wird.<br />
Auch Bestandsmodernisierung<br />
muss Standards erfüllen<br />
Bei der Modernisierung bestehender<br />
Gebäude sind künftig bestimmte<br />
Anforderungen einzuhalten, wenn<br />
bei wesentlichen Änderungen an<br />
Industrie: 26 % Haushalte: 30 %<br />
Raumwärme: 75 %<br />
Warmwasser: 12 %<br />
Elektrogeräte<br />
+ Beleuchtung: 13 %<br />
QUELLE: DENA/ENERGIEDATEN BMWI
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Außenbauteilen die geänderte Fläche<br />
mehr als 10 % beträgt oder wenn<br />
bei Erweiterungen und Ausbauten<br />
die hinzukommende Nutzfläche mehr<br />
als 15 m 2 groß ist. Der Nachweis ist<br />
wahlweise mit dem Bauteilverfahren<br />
oder dem Referenzgebäudeverfahren<br />
durchführbar.<br />
Beim Bauteilverfahren darf das geänderte<br />
Bauteil festgelegte Höchstwerte<br />
der Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
(U-Werte) nicht überschreiten.<br />
Die sind im Vergleich zur EnEV 2007<br />
deutlich verschärft. Für Außenwände<br />
steigen die Anforderungen von 0,35<br />
bis 0,45 auf 0,24 W/(m 2 K), für Fenster<br />
von 1,70 auf 1,30 W/(m 2 K), für Steildächer<br />
von 0,30 auf 0,24 W/(m 2 K)<br />
und für Flachdächer von 0,25 auf<br />
0,20 W/(m 2 K).<br />
Das „Referenzgebäudeverfahren“<br />
führt den Nachweis über den Jahres-<br />
Primärenergiebedarf für das gesamte<br />
Gebäude durch. Die Anforderungen<br />
sind erfüllt, wenn ein geändertes<br />
Wohn- oder Nichtwohngebäude den<br />
Jahres-Primärenergiebedarf eines<br />
Referenzgebäudes um nicht mehr<br />
als 40 % überschreitet.<br />
Oberste Geschossdecken<br />
brauchen bessere Dämmung<br />
Bisher ungedämmte, nicht begehbare,<br />
aber zugängliche oberste Geschossdecken<br />
beheizter Räume sind<br />
künftig so zu dämmen, dass der<br />
Wärmedurchgangskoeffizient der<br />
Geschossdecke 0,24 W/(m 2 K) nicht<br />
überschreitet – bisher waren 0,30<br />
zulässig. Als „nicht begehbar, aber<br />
zugänglich“ gelten Räume über der<br />
obersten Geschossdecke, wenn sie<br />
keine Ausbaureserve für Aufenthaltsräume<br />
oder für andere Nutzungen<br />
darstellen.<br />
Neu hinzugekommen ist die Regelung,<br />
dass auch begehbare, bisher<br />
ungedämmte oberste Geschossecken<br />
beheizter Räume ab dem 1. Januar<br />
2012 eine Dämmung aufweisen müssen.<br />
Der U-Wert der Geschossdecke<br />
darf dabei 0,24 W/(m 2 K) nicht überschreiten.<br />
Ausnahmen von dieser Verpflichtung<br />
bestehen nur, wenn besondere<br />
Umstände wie unangemessener Aufwand<br />
und nicht ausreichende Wirtschaftlichkeit<br />
vorliegen. Das kann<br />
beispielsweise bei einer Vermietung<br />
der Fall sein, wenn bei den Baumaßnahmen<br />
bestehende Einbauten zu beseitigen<br />
wären.<br />
Diese Pflicht gilt aber auch als<br />
erfüllt, wenn anstelle der obersten<br />
Geschossdecke das darüber liegende,<br />
bisher ungedämmte Dach gedämmt<br />
wird. Als „begehbar“ gilt<br />
EnEV Plus<br />
Inhalt: Energieausweise nach der EnEV 2009;<br />
Berechnungssoftware für Wohnungsbau und<br />
Nichtwohnungsbau; Kosteninformationen zu<br />
Modernisierungsvorschlägen; Wirtschaftlichkeitsberechnungen;<br />
sirAdos-Datenbank mit<br />
Kennwerten von rund 1700 Bauteilen<br />
CD-ROM mit Schnelleinstieg und Handbüchern<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG ı Kissing ı 599 Euro<br />
Bestellnummer: B9490 ı ISBN: 978-3-8277-9490-1<br />
www.weka.de/architektur → Shop<br />
ein Dachraum, wenn er eine lichte<br />
Höhe aufweist, innerhalb der sich<br />
ein durchschnittlich großer Mensch<br />
in aufrechter Haltung ohne Mühe bewegen<br />
kann.<br />
Unternehmer haben die<br />
EnEV-Einhaltung zu bestätigen<br />
Um den Vollzug der EnEV zu stärken,<br />
gelten künftig „private Nachweispflichten“.<br />
Sie sind erforderlich<br />
▸ bei Änderungen an Außenbauteilen<br />
von Bestandsgebäuden,<br />
▸ bei der Dämmung oberster<br />
Geschossdecken oder darüber<br />
befindlicher Dächer,<br />
▸ bei Einbau oder Erneuerung<br />
von Heizkesseln oder sonstigen<br />
Wärmeerzeugersystemen,<br />
▸ bei der Dämmung von Wärmeverteilungs-<br />
und Warmwasserleitungen,<br />
▸ bei Einbau oder Erneuerung von<br />
raumlufttechnische Anlagen.<br />
Unter „privaten Nachweisen“ versteht<br />
man Erklärungen, in denen der<br />
Unternehmer schriftlich bescheinigt,<br />
dass die geänderten oder eingebauten<br />
Bau- oder Anlagenteile den Anforderungen<br />
der EnEV 2009 entsprechen.<br />
Sie sind dem Bauherrn oder Eigentümer<br />
unverzüglich nach Abschluss<br />
der Bauarbeiten zu übergeben und<br />
von ihm dann mindestens fünf Jahre<br />
aufzubewahren.<br />
Prof. Dr.-Ing. Peter Schmidt;<br />
Dipl.-Ing. Heike Kempf, Siegen / gh ▪<br />
Die längere Originalfassung dieses<br />
Artikels erschien 2009 im<br />
Internetportal „Energie und Bau“.<br />
www.mikado-online.de 61
HEINZ-HOLZBAUPLANUNG & ZIMMEREI<br />
Perspektiven<br />
Gemeindezentrum<br />
Zugeschaut und mitgebaut<br />
Das neue Zentrum einer christlichen Gemeinde verdankt<br />
seine Existenz der effektiven Planung und konsequenten<br />
Arbeitsvorbereitung eines engagierten Zimmermeisters.<br />
Begeisterung und Eigenleistung sparten bares Geld.<br />
62 mikado 8.2009
Perspektiven<br />
Eine der christlichen Gemeinden<br />
des 7200 Einwohner zählenden<br />
Städtchens Herdorf spielte mit dem<br />
Gedanken, sich ein Gemeindezentrum<br />
zu leisten. Dafür stand jedoch<br />
nur ein Budget von 500 000 Euro<br />
zur Verfügung. Die Gemeinde holte<br />
Angebote von mehreren Architekten<br />
und einer Zimmerei ein.<br />
Gezielte Planung bringt Auftrag<br />
Die Kostenermittlungen der Architekten<br />
lagen bei etwa 800 000 Euro.<br />
Die Kalkulation der Zimmerei Heinz<br />
veranschlagte jedoch nur 500 000<br />
Euro. Die Kostenschätzung von Zimmermeister<br />
Hartwig Heinz sah einen<br />
▸ Die Zimmerer<br />
fertigen alle<br />
Holzrahmenbau-<br />
Elemente<br />
direkt vor Ort.<br />
Genaue<br />
Positionspläne<br />
sichern eine<br />
schnelle Montage<br />
▸ Die einseitig<br />
offenen Wandelemente<br />
vervollständigen<br />
die Gemeindemitglieder<br />
später<br />
in Eigenleistung<br />
◂ Mit vorbildlicher<br />
Planung und<br />
vereinten Kräften<br />
ließ sich<br />
das neue Zentrum<br />
kostengünstig<br />
realisieren<br />
Perspektiven<br />
großen Anteil an Eigenleistung der<br />
Gemeindemitglieder vor. Für seine<br />
Planungsleistung berechnete er nur<br />
einen Teil des sonst Üblichen – als<br />
Geschenk an die Gemeinde.<br />
„Die restlichen Einsparungen ergeben<br />
sich aus der von Beginn an<br />
konsequenten dreidimensionalen<br />
CAD-Planung des Bauwerks. Im Gebäudemodell<br />
erkenne ich sofort Widersprüche<br />
und vermeide so unnötige<br />
Arbeiten. Ein weiterer Punkt ist<br />
eine gezielte Arbeitsvorbereitung“,<br />
erklärt Heinz.<br />
Die Planung sah ein pavillonartiges<br />
Gebäude in Holzrahmenbauweise<br />
vor. Im Grundriss besteht es<br />
aus drei Polygonen, einem Sechseck,<br />
einem Achteck und einem Zwölfeck,<br />
die ineinander übergehen bzw.<br />
durch Übergangsbereiche miteinander<br />
verbunden sind. Das Achteck beherbergt<br />
mit etwa 165 m 2 den großen<br />
Gemeindesaal, das Sechseck mit etwa<br />
87 m 2 den kleinen und das Zwölfeck<br />
die übrigen Räumlichkeiten. Der Bezug<br />
zwischen Achteck und Sechseck<br />
besteht darin, dass bei gleicher Kantenlänge<br />
die Fläche des Sechsecks<br />
in etwa halb so groß ist wie die des<br />
Achtecks, so wie es das Raumprogramm<br />
der Gemeinde vorsah.<br />
Die Gemeinde war nicht auf eine<br />
spezielle Bauweise fixiert und hatte<br />
daher nichts gegen ein Gebäude<br />
in Holz einzuwenden, solange es<br />
www.mikado-online.de 63
Perspektiven<br />
im Rahmen des Budgets lag. Hartwig<br />
Heinz musste dem Bauherrn allerdings<br />
die Frage beantworten, warum<br />
ein Gebäude mit insgesamt 34<br />
Ecken, was der Gemeinde ungeheuer<br />
kompliziert erschien, einfacher sein<br />
soll als ein einfaches rechteckiges Gebäude.<br />
„Wenn man die Konstruktion<br />
dreidimensional im Griff hat, spielt es<br />
keine Rolle, welche Form man entwirft“,<br />
erklärte Heinz.<br />
Für die Kalkulation hatte er seinen<br />
Planungsvorschlag wie üblich dreidimensional<br />
im CAD konstruiert. Eine<br />
Visualisierung samt Animation zur<br />
virtuellen Begehung des Gebäudes<br />
Grundriss<br />
WC Damen<br />
WC Herren<br />
Beh.-WC<br />
Saal 1<br />
Backstage/Stuhllager<br />
64 mikado 8.2009<br />
war schnell gemacht und überzeugte<br />
die Gemeinde davon, dass der Zimmermeister<br />
ganz genau weiß, wovon<br />
er spricht.<br />
Die Auflagerbereiche der zeltförmigen<br />
Dachkonstruktion beruhen auf<br />
der Grundform des Kreises, der statische<br />
Vorteile bietet: Lasten heben sich<br />
innerhalb einer solchen Form gegenseitig<br />
auf. Das nutzte Heinz aus und<br />
spannte die sternförmig angeordneten<br />
Gratsparren an ihren Fußpunkten<br />
über Stahlzugbänder zusammen. So<br />
bilden sie ein in sich geschlossenes<br />
statisches System – eine Möglichkeit,<br />
kostengünstige Dächer zu bauen.<br />
Küche<br />
Foyer/Aufenthalt<br />
Freizeit<br />
Kinderstd.raum<br />
2<br />
Saal 2<br />
Technik<br />
Lager<br />
Kinderstd.raum<br />
1<br />
Jugend<br />
◂ In die Aufdachsparrenebene<br />
über dem<br />
Gemeindesaal<br />
integrierte<br />
der Holzbauer<br />
horizontal<br />
zwei hölzerne<br />
Lüftungskanäle<br />
◂ Für die<br />
Formfindung bot<br />
sich die<br />
christliche Symolik<br />
an. Das<br />
Zwölfeck z.B. steht<br />
für die<br />
zwölf Apostel<br />
Holzrahmenbau<br />
auf deutsch-amerikanisch<br />
Die amerikanische Art, Holzrahmenbauten<br />
erst auf der Baustelle zu montieren,<br />
hat Heinz für sich als großen<br />
Kostenvorteil erkannt. So benötigt<br />
er keine Halle für die Vorfertigung.<br />
Die Arbeitsvorbereitung handhabt er<br />
allerdings nicht amerikanisch, sondern<br />
ganz und gar deutsch: Sämtliche<br />
Hölzer, die durch die Maschinen<br />
laufen, werden dank CNC-Abbund<br />
auf zwei Zehntel Millimeter genau<br />
zugeschnitten und nummeriert an die<br />
Baustelle geliefert. Mithilfe von Positionsplänen<br />
landen sie dann auch genau<br />
da, wo sie hingehören. Mit dieser<br />
konsequenten Systematik kann kaum<br />
etwas schief laufen. Für Heinz ist das<br />
eine schnelle und einfache Möglichkeit,<br />
kostensparend zu arbeiten.<br />
Konstruktiv dicht<br />
Die Arbeitsteilung sah Folgendes vor:<br />
Das Haupttragwerk stellen und montieren<br />
die Zimmerleute. Die übrigen<br />
Arbeiten, wie Elektrokabel verlegen,<br />
Wandplatten anbringen oder Schalungen<br />
aufnageln, übernehmen unter<br />
Anleitung die Gemeindemitglieder.<br />
Heinz nutzt die Fähigkeit des Holzes,<br />
Feuchtigkeit aufzunehmen und<br />
wieder abzugeben, und setzte als<br />
Dämmstoff Zellulose ein. „Hier ist darauf<br />
zu achten, diese Fähigkeit nicht<br />
durch Dampfsperren, Abklebebänder<br />
oder Farben zu unterbinden. Da eine<br />
Zellulose-Dämmschicht bereits eine<br />
winddichte Ebene bildet, verzichten<br />
wir hier komplett auf Abklebebänder“,<br />
erklärt der Zimmermeister.<br />
Durch den Wandaufbau (6/16 oder<br />
18 cm dicke Holzrahmenbau-Ständer,<br />
raumseitige OSB-Beplankung<br />
und Gipskarton und außen 4 oder<br />
6 cm Holzfaserplatten mit dampfdiffusionsoffenem<br />
Silikonharzputz)<br />
ergeben sich bereits mehrere Winddichtigkeitsebenen<br />
– unter anderem<br />
durch die Beplankung aus OSB-Platten,<br />
die auf den Pfosten der Holzrahmenbauwände<br />
gestoßen sind, aber<br />
auch durch die über Nut und Feder<br />
gefügten Holzfaserplatten auf der<br />
Außenseite. Heinz stellte die Winddichtigkeit<br />
konstruktiv her. Auch
Perspektiven<br />
Übergänge, z.B. die zu den Dachsparren,<br />
schloss er über Nut- und<br />
Feder-Verbindungen winddicht an.<br />
Die Winddichtigkeit lag in der Verantwortung<br />
der Profis.<br />
Lüftungsanlage aus Holz<br />
Bereits während der laufenden Arbeiten<br />
kam der Wunsch nach einer<br />
Lüftungsanlage (mit Wärmerückgewinnung)<br />
für den großen Gemeindesaal<br />
auf. Eine solche Anlage benötigt<br />
aber entsprechend groß dimensionierte<br />
Be- und Entlüftungsröhren,<br />
sodass zunächst nicht klar war, wo<br />
sie untergebracht werden sollte, vor<br />
allem, weil die Rohre an keiner Stelle<br />
sichtbar sein sollten.<br />
Der Zimmermeister löste das Problem<br />
mithilfe der Aufdachsparrenebene,<br />
die als Dämmebene über der<br />
Sichtschalung mit Dampfbremse angeordnet<br />
ist. Hier ließen sich die Lüftungskanäle<br />
integrieren, indem die<br />
Holzbauer parallel zur Traufe rundum<br />
zwei ringförmige Bereiche mit<br />
pfettenähnlichen Holzquerschnitten<br />
ausbildeten. Oberseitig mit OSB-Platten<br />
geschlossen, ergeben sich zwei<br />
18 cm hohe und 117 cm breite Kanäle.<br />
Der eine für Zuluft, der andere<br />
für Abluft.<br />
Heinz ließ diese Konstruktion im<br />
Hinblick auf Hygiene von dem Fachingenieur<br />
prüfen. Der bescheinigte<br />
einwandfreies Funktionieren und<br />
lobte den Vorteil der Holzröhren gegenüber<br />
Stahlblech, Feuchtigkeit<br />
aufnehmen und abgeben zu können.<br />
Insgesamt kostete die Lösung<br />
in Holz nur ein Drittel der Variante<br />
in Stahlblech.<br />
Ein zweites Aufdach mit 14 cm<br />
Wärmedämmung schließt das Ganze<br />
nach oben hin ab. Das Gebäude übertrifft<br />
die Anforderungen der WSVO<br />
2007 (KfW 60). Eine Erdwärmepumpe<br />
sorgt kostengünstig für Energie.<br />
Alle Sparpotenziale genutzt<br />
Neben der sauberen Detaillierung und<br />
den vielen Eigenleistungen verblüfft<br />
bis zuletzt der günstige Preis. Er hat<br />
trotz Lüftungsanlage die Grenze von<br />
500 000 Euro nicht überschritten.<br />
Eine weitere „Sparmaßnahme“: Die<br />
konsequente CNC-Fertigung ermöglichte<br />
die millimetergenaue Vorfertigung<br />
der Schalung für die Bodenplatte,<br />
was den Vermessungsaufwand<br />
erheblich reduzierte.<br />
Für angrenzende Gewerke ließen<br />
sich aus den 3D-CAD-Dateien Produktlisten<br />
generieren, mit denen die<br />
Gemeindemitglieder auf Einkaufstour<br />
gingen. „Aufgrund der Zeit, die sie<br />
sich genommen haben, um Preise<br />
zu recherchieren und zu vergleichen,<br />
erhielten wir die Produkte besonders<br />
günstig“, resümiert Heinz. „Solch ein<br />
Blick in den<br />
◂<br />
großen<br />
Gemeindesaal:<br />
Die Grat-<br />
sparren der Dach-<br />
konstruktion<br />
bilden zusammen<br />
mit der<br />
Stahlunter-<br />
spannung ein<br />
in sich<br />
geschlossenes<br />
statisches System<br />
Aufwand ist sonst natürlich nicht<br />
möglich und dem Engagement der<br />
Mitglieder zu verdanken.“<br />
Beitrag zum Umweltschutz<br />
Das im Gemeindezentrum verbaute<br />
Holz hat der Erdatmosphäre 161 t<br />
Kohlendioxid (CO ) entzogen und ist<br />
2<br />
nun in Form von Kohlenstoff dauerhaft<br />
gebunden. Das Projekt erhielt<br />
dafür als erstes in Rheinland-Pfalz<br />
eine Auszeichnung der CO -Bank 2<br />
(www.co2-bank.de). Die Urkunde<br />
konnte die Gemeinde bei der Einweihungsfeier<br />
Anfang April 2009 in<br />
Empfang nehmen.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag,<br />
Steckbrief<br />
Bauvorhaben:<br />
Christliches Gemeindezentrum<br />
des Vereins für christliche<br />
Mission und Wohltätigkeit<br />
Herdorf e.V.<br />
Energiestandard: KfW 60<br />
Bauzeit: 2/2008 bis 3/2009<br />
Baukosten: 500 000 Euro<br />
Nutzfläche: 554 m 2<br />
Karlsruhe ▪<br />
Umbauter Raum: 2604 m³<br />
Holzbauplanung und ausführendes<br />
Holzbauunternehmen:<br />
Heinz-Holzbauplanung &<br />
Zimmerei ı D-57299 Burbach<br />
www.heinz-holzbauplanung.de<br />
Statik:<br />
Dipl.-Ing. Bernhard Güth<br />
D-56477 Rennerod<br />
Bauleitung:<br />
Bauausschuss der Christlichen<br />
Gemeinde Herdorf<br />
Abbundzentrum:<br />
Schneider Holzbau GmbH<br />
D-57250 Netphen<br />
CAD-Software:<br />
S&S Datentechnik für<br />
den Holzbau GmbH<br />
D-42929 Wermelskirchen<br />
www.abbund.com<br />
Dacheindeckung:<br />
Manfred Rosenkranz<br />
GmbH & Co. KG<br />
D-57520 Mauden<br />
www.manfred-rosenkranz.de<br />
www.mikado-online.de 65
66<br />
Unternehmen<br />
Schaffitzel Holzindustrie<br />
Gute Aussichten in Holz<br />
▴ Der im Grundriss kreisförmige Turm hat ein klares Konstruktionsprinzip:<br />
Das Holztragwerk ist mit Holzlamellen verkleidet,<br />
innen führt eine Spindeltreppe in Stahlsystembauweise nach oben<br />
mikado 8.2009<br />
Buildair<br />
Europäische Dichtkunst<br />
Am 1. und 2. Oktober 2009 finden in Berlin das 4. Internationale Symposium<br />
zur Luftdichtheit von Gebäuden und Lüftungskanälen (BUILDAIR), vormals „Europäisches<br />
BlowerDoor-Symposium”, und die 30. AIVC-Konferenz „Entwicklungen<br />
bei hocheffizienten Gebäuden und die Rolle der Lüftung“ statt. Veranstalter<br />
sind das Energie- und Umweltzentrum am Deister GmbH und das Air<br />
Infiltration and Ventilation Center (AIVC) in Kooperation mit dem Fraunhofer<br />
Institut für Bauphysik, INIVE und Implementing Agreement „ECBCS“ der IEA.<br />
Ein Themenschwerpunkt wird die „Luftdichtheit von Gebäuden und Lüftungsanlagen<br />
– von der Theorie zur großflächigen Anwendung“ sein. Es gibt hier<br />
viele interessante Punkte für Präsentationen und Diskussionen, z.B. Messtechnik,<br />
neue Produkt- und Systementwicklungen, Messergebnisse in situ, Prognosetechniken,<br />
Normen und Verordnungen, ökonomische Aspekte, extreme<br />
Werte der Gebäudedichtheit und Anwendungen der Gebäudethermographie.<br />
Weiterhin wird sich das Symposium mit der Thematik „Energieeffiziente Lüftung<br />
und weitere Innovationen für hocheffiziente Gebäude“ befassen. Wie die<br />
Erfahrungen aus den ersten drei Symposien zur Luftdichtheit zeigen, gibt es<br />
innerhalb der Gemeinschaft der in Europa am Bau Tätigen sehr viel voneinander<br />
zu lernen, da die Länder bei den einzelnen Themen verschiedene Ansätze<br />
verfolgen und die Themen in unterschiedlicher Tiefe bearbeitet haben. Die Tagung<br />
wird von einer Fachausstellung mit innovativen Produkten und Dienstleistungen<br />
begleitet. Diese Fachausstellung ist auch für Nichttagungsteilnehmer<br />
kostenfrei zugänglich.<br />
Energie- und Umweltzentrum am Deister GmbH<br />
D-31832 Springe ı www.e-u-z.de<br />
Am 26. Juni 2009 verlieh das Ministerium<br />
für Ernährung und ländlichen<br />
Raum Baden-Württemberg<br />
den Holzbaupreis Baden-Württemberg<br />
2009. Minister Peter Hauk<br />
würdigte in der Hochschule in Biberach<br />
unter anderem den „Aussichtsturm“ in<br />
Rechberghausen für die beispielhafte Verwendung<br />
von Holz mit einer Anerkennung. „Mit seinem eleganten<br />
und unprätentiösen Erscheinungsbild unterscheidet<br />
sich der Aussichtsturm angenehm von<br />
anderen Beispielen dieses Bauwerktypus“, urteilte<br />
die Jury. Sie lobte die landschaftsnahe Gestaltung<br />
und den nachvollziehbaren, logischen konstruktiven<br />
Aufbau. Ausgeführt hatte den Aussichtsturm<br />
die Firma Schaffitzel Holzindustrie.<br />
Schaffitzel Holzindustrie GmbH & Co. KG<br />
D-74523 Schwäbisch Hall<br />
www.Schaffitzel.de<br />
Der Turm ist<br />
▴<br />
12,30 m hoch und<br />
hat einen<br />
Durchmesser von<br />
ca. 4,50 m. Die<br />
zwölf in Sektoren<br />
von jeweils<br />
30 Grad radial<br />
angeordneten<br />
Stützen bestehen<br />
aus Lärchenbrettschichtholz
Unternehmen<br />
Glunz<br />
Auf Nummer sicher<br />
▴ Die Dekra bescheinigt allen deutschen Standorten der Glunz AG alle<br />
Standards bei Arbeitssicherheit, Umwelt- und Qualitätsmanagement. Vertreter<br />
des Unternehmens nahmen die Zertifikate in Horn-Bad Meinberg entgegen<br />
Die deutschen Glunz-Standorte erfüllen international anerkannte<br />
Maßstäbe in puncto Arbeitssicherheit, Umwelt- und Qualitätsmanagement.<br />
Das bescheinigte die Dekra mit ihren Prüfzeichen OH-<br />
SAS 18001:2007, ISO 14001:2004 und ISO 9001:2008. Ende Mai<br />
nahm das Managementteam des Holzwerkstoffherstellers die Zertifikate<br />
entgegen. Die Bestätigung machte zum ersten Mal auch die<br />
vorbildliche Arbeitssicherheit für die Standorte Kaisersesch, Horn-<br />
Bad Meinberg, Beeskow und Duisburg amtlich.<br />
Glunz AG ı D-49716 Meppen ı www.glunz.de<br />
Haas<br />
Kann sich Seen lassen<br />
Zum 1. Juni 2009 hat Heiko Seen die<br />
Leitung des Vertriebs und des Produktmanagements<br />
der Sparte Holzprodukte<br />
in der Haas Group übernommen.<br />
Der 39 Jahre alte Zimmerer und Ingenieur<br />
begann seinen beruflichen Werdegang<br />
in der Anwendungstechnik.<br />
Bald übernahm er erste Vertriebsverantwortungen<br />
in verschiedenen Unternehmen.<br />
Bei Steico war Seen lange<br />
Zeit als Leiter Vertrieb und Produktmanagement<br />
von Doppel-T-Trägern tätig.<br />
2005 übernahm Heiko Seen die<br />
Gesamtvertriebsleitung mit den Bereichen<br />
Außendienst, Innendienst, Anwendungstechnik<br />
und Key A<strong>cc</strong>ount für<br />
alle Vertriebsgebiete.<br />
Haas GmbH & Co. Beteiligungs KG<br />
D-84326 Falkenberg<br />
www.Haas-Group.com<br />
▴ Wer Holzprodukte<br />
bei Haas kauft, bekommt<br />
es in Zukunft mit ihm<br />
zu tun: Heiko Seen leitet<br />
jetzt den Vertrieb und<br />
das Produktmanagement<br />
der Sparte Holzprodukte<br />
����������� ��� ��������������� ��� ���<br />
����������� ����������<br />
��� ������� ��� ������<br />
���������� ���� � �������� ���<br />
������������� � � ����� ����������������<br />
�����������������<br />
��� ������������� ���������������<br />
���������� ��� ���� ������<br />
������������ ������� �� ��������������<br />
������������ ���� ���� ��� �������<br />
�� �������������������� ��������<br />
��� ��������������������<br />
HECO-TOPIX ® -CC<br />
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mit Zug für den Ingenieur-Holzbau<br />
HECO-Schrauben GmbH & Co.KG<br />
Dr.-Kurt-Steim-Straße 28<br />
D-78713 Schramberg<br />
Telefon: +49 (0 )74 22 / 9 89-0<br />
E-Mail: info@<strong>heco</strong>-schrauben.de<br />
Zieht aufgrund unterschiedlicher Ge -<br />
windesteigungen beim Verschrauben<br />
die zu verbindenden Teile zusammen<br />
Dank HECO-TOPIX ® -Spitze und -Zylin -<br />
der kopf sind auch kleine Schraub ab -<br />
stände ohne Auf spalten zu realisieren<br />
Bemessungsnachweise über<br />
HECO ® -Bemessungssoftware HCS<br />
Allgemein bauaufsichtlich<br />
zugelassen, Z-9.1-665<br />
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Gerade und gekrümmte Träger bis 60 m Länge<br />
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68<br />
Unternehmen<br />
ZimmererAusbildungsZentrum<br />
25 Jahre lang Erfolg<br />
◂ Gerhard Lutz, Leiter<br />
Kompetenzzentrum<br />
Holzbau & Ausbau (M.),<br />
Ullrich Huth,<br />
Vorsitzender des<br />
Bundes Deutscher<br />
Zimmermeister (l.), und<br />
Josef Schlosser,<br />
Präsident des<br />
Zimmererverbandes<br />
Baden Württemberg<br />
(r.), brachten am<br />
Kompetenzzentrum den<br />
Energiepass an<br />
Das ZimmererAusbildungsZentrum (ZAZ) in Biberach feierte vom<br />
19. bis 21. Juni 2009 sein 25-jähriges Bestehen. Über 1800 Gäste<br />
feierten mit. Ein Festakt läutete die Feierlichkeiten ein. Hauptgeschäftsführer<br />
Joachim Hörrmann bot einen interessanten und<br />
kurzweiligen Rückblick auf 25 Jahre Zimmerer-Ausbildung. Den<br />
Auftakt machte der Gesamtleiter des ZAZ und des Kompetenz<br />
Zentrums Holzbau & Ausbau: Thomas Rothfuß zeigte eine unterhaltsame<br />
Präsentation über die Entwicklung des ZimmererAusbildungsZentrums.<br />
Anschließend überbrachten Karl-Heinz Schmid,<br />
Vorsitzender des Berufsförderungsvereins, sowie Wolfram Blüml,<br />
stellvertretender Landrat, ihre Glückwünsche. Dipl.-Ing. Ullrich<br />
Huth, Vorsitzender des Bundes Deutscher Zimmermeister, ließ in<br />
der Festansprache anhand eindrucksvoller Zahlen die vergangenen<br />
Jahre Revue passieren: 25 Jahre ZAZ in Zahlen heißt 31 470 ausgebildete<br />
Lehrlinge im 2. und 3. Lehrjahr, 966 000 Ausbildungstagewerke<br />
und 780 600 Internatstagewerke. Interessante Vorträge<br />
von A wie Abbundsoftware bis Z wie Zentralheizung mit Holz begleiteten<br />
die Tage der offenen Tür. Auch die Zimmerer-Nationalmannschaft<br />
gewährte einen Einblick in ihr Training.<br />
Zimmererausbildungszentrum Biberach<br />
D-88400 Biberach ı www.zaz-bc.de<br />
▴ Ausbildung vor 25 Jahren und heute: Thomas Rothfuß, Gesamtleiter<br />
ZimmererAusbildungsZentrum und Kompetenzzentrum<br />
Holzbau & Ausbau, im Gespräch mit einem Auszubildenden von heute und<br />
einem Ausbildungsmeister, einem Auszubildenden vergangener Tage<br />
mikado 8.2009<br />
Streger Massivholzteppen unterstützt den Schutz des Regenwaldes<br />
mit einer Spende an die Oro-Verde-Stiftung. „Wer<br />
Holz verarbeitet, sollte sich für den Waldschutz einsetzen“,<br />
begründet Ingo Rudolph, geschäftsführender Gesellschafter,<br />
das Engagement. Obwohl<br />
der Massivholztreppenbauer<br />
vor allem einheimische<br />
Hölzer verwendet,<br />
hat sich das Unternehmen<br />
für den Schutz eines Areals<br />
im Nationalpark „Sierra<br />
del Lacandon“ in Guatemala<br />
entschieden. Im<br />
Rahmen des Projektes „Ich<br />
▴ Ingo Rudolph schützt den Regenwald schenk Dir ein Stück Regenwald“<br />
kauft das Unternehmen<br />
das ca. 67 000 m2 große Gelände und schützt es<br />
für die Dauer von zehn Jahren, z.B. durch das Anleiten der<br />
einheimischen Bauern bei der Anpflanzung.<br />
STREGER Massivholztreppen GmbH<br />
D-39615 Krüden ı www.streger.de<br />
Erlus<br />
Streger<br />
Weiter denken<br />
Tausche Dach gegen Urlaub<br />
2 ▴ Für 240 m neu gedeckte Dachfläche erhielt das Ehepaar Schätzl<br />
aus Rohrbach als Erstes die Abdachprämie von Erlus-<br />
Vertriebsleiter Guido Hörer (2.v.l.). Fabian Daffner (Außendienst<br />
Erlus AG, r.) und Herbert Ehrnstrasser (Zimmerer) gratulierten<br />
Erlus hat sich zum fünfjährigen Jubiläum des Lotus etwas<br />
Besonderes einfallen lassen: Jeder, der sein Dach bis<br />
zum 31. September 2009 mit dem Jubiläumsziegel deckt,<br />
erhält – abhängig von der Größe der Dachfläche – bis zu<br />
fünf Hotelgutscheine. Das Ehepaar Schätzl war mit bei<br />
den ersten Teilnehmern der bundesweiten Aktion und darf<br />
nun in den Urlaub fahren. Guido Hörer, Vertriebsleiter<br />
in Ergoldsbach, überreichte drei Hotelgutscheine für die<br />
Reise in ein Hotel ihrer Wahl für zwei Personen.<br />
ERLUS AG ı D-84088 Neufahrn ı www.erlus.de
Sema<br />
Unternehmen<br />
Allgäuer lassen’s krachen<br />
◂ Gut gelaunt im<br />
Festzelt:<br />
der Wilpoldsrieder<br />
Bürgermeister<br />
Arno Zengerle und<br />
die beiden<br />
Sema-Geschäftsführer<br />
Thomas Pfluger<br />
und Bernd<br />
Probst (v.l.n.r.)<br />
Zwei Tage lang feierte Softwarehersteller Sema sein 25-jähriges<br />
Firmenjubiläum. Am 26. Juni 2009 trafen sich alle Mitarbeiter<br />
und Partner bei der Firmenzentrale im Allgäu zu einem stimmungsvollen<br />
Fest – der am weitesten gereiste aus dem 2500 km<br />
entfernten St. Petersburg. Am 27. Juni war Tag der offenen Tür<br />
für Kunden und Interessenten, die das Angebot auch zahlreich<br />
nutzten und als Geschenk das Modul „Projektpresenter“ aus<br />
der neuen Version V11.0 erhielten. Die Sema-Software läuft<br />
inzwischen bei rund 6000 Kunden in 30 Ländern. Fotos der<br />
Veranstaltung gibt’s in der mikado-Bildergalerie.<br />
SEMA GmbH<br />
D-87499 Wilpoldsried<br />
www.sema-soft.de<br />
Fermacell<br />
Drin ist, was drauf steht<br />
▴ Als Produktname ist Fermacell<br />
bereits fest etabliert.<br />
Xella hat jetzt die Konsequenz<br />
gezogen und aus der<br />
Xella Trockenbau-Systeme GmbH die<br />
Fermacell GmbH gemacht<br />
Die Duisburger Xella Trockenbau-Systeme<br />
GmbH heißt seit<br />
15. Juni 2009 Fermacell GmbH.<br />
Damit ist Produktmarke zugleich<br />
Unternehmensmarke.<br />
Die neue GmbH bleibt weiterhin<br />
eine Geschäftseinheit der Xella<br />
Gruppe. Ausschlaggebend<br />
war, dass die Markenbekanntheit<br />
der Gipsfaserplatten in der<br />
Fachzielgruppe einen Wert von<br />
97 % erreicht. Darüber hinaus<br />
erleichtert der einheitliche Produkt-<br />
und Firmenname die weitere<br />
Internationalisierung des<br />
Unternehmens.<br />
Xella International GmbH<br />
D-47119 Duisburg<br />
www.xella.de<br />
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www.mikado-online.de 69
MATTHIAS BRONSKE<br />
PROPORTION GMBH<br />
70<br />
Vorschau mikado 9.2009 erscheint am 3. September 2009<br />
Holzhäuser<br />
Villa als serielles Unikat<br />
Die Idee, Fertighäuser mit dem Namen von Stararchitekten<br />
zu verknüpfen, gab es schon öfters.<br />
Das Konzept bei der extravaganten Villa von Daniel<br />
Libeskind geht aber weit über das Bisherige hinaus.<br />
Das Besondere ist nicht nur, dass trotz serieller<br />
Produktion viel Spielraum für Individualität vorhanden<br />
ist, sondern vor allem, dass von Anfang an<br />
das Marketing im Mittelpunkt stand.<br />
Impressum<br />
Offizielles Organ des Bundes Deutscher Zimmermeister (BDZ)<br />
im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB),<br />
Berlin, Offizielles Organ der Europäischen<br />
Vereinigung des Holzbaus (E.V.H.), Luxemburg.<br />
Verlag:<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG ı Römerstraße 4 ı 86438 Kissing<br />
Telefon +49 82 33.23-0 ı www.weka.de ı www.mikado-online.de<br />
Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen und<br />
Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:<br />
Herausgeber:<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Gesellschafter der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
sind als Kommanditistin:<br />
WEKA MEDIA Business Information GmbH & Co. KG<br />
und als Komplementärin:<br />
WEKA MEDIA Beteiligungs-GmbH<br />
Geschäftsführer:<br />
Mirko Meurer ı Dr. Heinz Weinheimer<br />
Zeitschriftenleitung Bauhandwerk:<br />
Christoph Maria Dauner<br />
Chefredakteur:<br />
Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (verantw.)<br />
Christoph.Dauner@weka.de<br />
Redaktion:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Claudia Vielweib (cv) (CvD)<br />
Claudia.Vielweib@weka.de<br />
Dipl.-Ing. Günther Hartmann (gh) ı Guenther.Hartmann@weka.de<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Bernard Gualdi ı Dipl.-Ing. Ekkehard Fritz ı<br />
RA Michael Hafner ı Dipl.-Betriebsw. Joachim Hörrmann ı<br />
RA Alexander Habla ı Dipl.-Ing. Rainer Kabelitz-Ciré ı<br />
Dipl.-Ing. Matthias Krauss ı Matthias Link ı<br />
Dipl.-Designer Jochen Wenzel<br />
Anzeigen:<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Römerstraße 4 ı 86438 Kissing<br />
Fax +49 82 33.23 71 11 ı Ihre.Werbung@weka.de<br />
Anzeigendisposition:<br />
Amelia Pérez-Moya<br />
Telefon +49 82 33.23 71 35<br />
Amelia.Perez-Moya@weka.de<br />
Verlagsrepräsentantin:<br />
Henriette Stoll-Loof ı Telefon +49 81 43.93 15 10<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 17/2009<br />
Aboverwaltung:<br />
Telefon +49 82 33.23 40 40 ı Fax +49 82 33.23 72 30<br />
service.handwerk@weka.de<br />
Abonnementpreis:<br />
11 Ausgaben (Inland): 98,00 €<br />
11 Ausgaben Studenten/<br />
Meisterschüler: 75,00 €<br />
Einzelheft: 12,80 €<br />
Produktion:<br />
Helmut Göhl (verantw.) ı Silke Schwer<br />
mikado 8.2009<br />
Thema des Monats<br />
Bauen im Bestand<br />
Bauen auf der grünen Wiese ist teuer und unökologisch.<br />
Die Nachverdichtung unserer Städte ist deshalb ein<br />
großes Zukunftsthema. Rest-, Brach- und Dachflächen<br />
erfordern aber ein behutsames und intelligentes Vorgehen.<br />
Der Holzbau erhält dabei eine immer wichtigere Rolle,<br />
denn hier kann er eine seiner Stärken ausspielen: die<br />
schnelle Montage vorgefertigter Elemente. Das verkürzt<br />
die Bauzeit und damit die Störung der Umgebung.<br />
Außerdem<br />
mikadoplus –<br />
Energieeffiziente<br />
Baudetails<br />
HOTEL ROSA ALPINA<br />
Holzwelten<br />
Biohotel in den Alpen<br />
Wenn Hotels erweitern, muss es schnell gehen. Drei<br />
Monate dauert die Zwischensaison und nur da kann<br />
sich die Branche eine Schließung leisten. Das Rosa<br />
Alpina in den Dolomiten erweiterte in diesem Zeitraum<br />
sein Haus um neun Suiten. Das war so schnell<br />
nur mit Holz realisierbar. Aber auch die Qualität<br />
stimmte, sodass der Bauherr dann eine der Suiten<br />
kurzerhand selbst bezog.<br />
Konzeptionslayout, Grafik und Satz:<br />
Popp Media Service ı Herrenbachstraße 17 ı 86161 Augsburg<br />
Lithografie:<br />
high end dtp-service ı Lothar Hellmuth<br />
Druck:<br />
Firmengruppe APPL ı sellier druck GmbH<br />
Angerstraße 54 ı 85354 Freising<br />
ISSN<br />
0944-5749<br />
Erscheinungsweise:<br />
11 Ausgaben jährlich<br />
WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach neuesten<br />
Erkenntnissen zu erstellen. Die inhaltliche Richtigkeit und<br />
Fehlerfreiheit wird ausdrücklich nicht zugesichert. Bei<br />
Nichtlieferung durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung<br />
besteht kein Anspruch auf Ersatz. Zum Abdruck angenommene<br />
Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen<br />
Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht<br />
des Verlags über. Für unaufgefordert eingesandte Beiträge<br />
übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich<br />
ausgewiesene Beiträge liegen in der Verantwortlichkeit des<br />
Autors. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />
und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jeglicher<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher<br />
schriftlicher Genehmigung des Verlags und mit Quellenangabe<br />
gestattet. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />
Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />
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1884<br />
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CREATON · MEINDL · PFLEIDERER · TROST<br />
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Was wir mit unseren Kunden anpacken steht unter einem guten<br />
Stern – denn in der Erfolgsmarke CREATON bündelt sich die Erfah-<br />
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durch Alois Berchtold im Jahr 1884. Zum guten und natürlichen Ton<br />
gehört für uns dabei eine Innovationskraft, die mit creativen aber<br />
auch einzigartig hochwertigen Produkten in bahnbrechender Form-<br />
und Farbvielfalt begeistert. Deshalb steht unsere gemeinsame Zu-<br />
kunft nicht in den Sternen, denn gemeinsam schaff en wir Wegwei-<br />
sendes aus einer „natürlich tonangebenden“ Position – früher,<br />
heute und in Zukunft.<br />
CREATON AG · Dillinger Straße 60 · D-86637 Wertingen<br />
Telefon: +49 (0) 8272 86 0 · Telefax: +49 (0) 8272 86 139<br />
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