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8.2009<br />

August<br />

ISSN 0944-5749<br />

12,80 C=<br />

Energieeffizienz<br />

Holz setzt Trends<br />

Wärmetechnik<br />

Holz heizt ein<br />

EnEV 2009<br />

Holz geht’s an<br />

Organ des Bundes<br />

Deutscher Zimmermeister<br />

Organ der Europäischen<br />

Vereinigung des Holzbaus<br />

Unternehmermagazin für Holzbau und Ausbau<br />

Haustechnik<br />

Sanierung sichert Zukunft


Einfach mal informieren:<br />

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* Solarmodule von SCHOTT Solar erzielten in einer Studie des renommierten<br />

Fraunhofer-Instituts, die über 24 Jahre lief, eine Leistungsstabilität von 94,5 %.


Editorial<br />

Kunden verlangen Energieeffizienz<br />

Die Nachfrage nach Krediten und Zuschüssen für energieeffizientes Bauen und Sanieren ist<br />

unverändert hoch. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verzeichnet trotz des schwierigen<br />

wirtschaftlichen Umfelds bis zur Mitte des Jahres eine deutlich gestiegene Inanspruchnahme<br />

der zur Verfügung stehenden Mittel. Seit Januar hat die staatliche Förderbank die Konditionen<br />

für energieeffiziente Sanierung attraktiver gestaltet<br />

und unterstützt nun auch Einzelmaßnahmen bei<br />

der Modernisierung.<br />

Diese Chance nutzt der Holzbau: Die TES<br />

EnergyFacade beispielsweise ist ein vorgefertigtes<br />

Großelement für die rationelle Fassadensanierung.<br />

In einem internationalen Forschungsprojekt<br />

entwickelt, brachten drei Holzbauunternehmen ihre Erfahrungen aus der Praxis mit ein.<br />

Die großflächigen Holzrahmenbauelemente auf Seite 16 sind ein Beispiel dafür, den<br />

Sanierungsmarkt für den Holzbau noch stärker zu erschließen.<br />

Mancher Bauherr fühlt sich unsicher bei Passivhaus und Niedrigenergiehaus. Er kann sich<br />

das Wohnen in einem Gebäude ohne Heizungsanlage und mit kontrollierter Lüftung nur<br />

schwer vorstellen. Abhilfe schafft eine Holzbaufirma im Bayerischen, die ihre Kunden in voll<br />

funktionsfähigen Musterhäusern den Mehrkomfort live erleben lässt.<br />

Die neue Energieeinsparverordnung kommt. Die verschärfte EnEV gilt ab Oktober 2009<br />

und enthält zahlreiche Neuregelungen. Die Anforderungen für Neubauten und für die<br />

Modernisierung steigen deutlich. Kein Problem für den Holzbau. Im Gegenteil: Zimmerer<br />

und Holzbauer nutzen die Gelegenheit und spielen ihre Trümpfe voll aus.<br />

Ihre<br />

Claudia Vielweib<br />

Chef vom Dienst mikado<br />

Haustechnik: Der Holzbau stellt andere An-<br />

forderungen. Seite 24. Pelletsheizungen:<br />

Heizen mit Holzpellets liegt voll im Trend.<br />

Seite 34. EnEV 2009: Schärfere Standards<br />

senken Energiekosten. Seite 58.<br />

www.mikado-online.de 3


4<br />

mikado 8.2009 Inhalt<br />

Markt für Zimmerer<br />

Die neue Energieeinsparverordnung 2009 und steigende<br />

Energiepreise motivieren Bauherren zu einer energiesparenden<br />

Bauweise und Hausbesitzer zu Modernisierungsmaßnahmen<br />

– ein guter Markt für den Holzbau. Seite 12<br />

MARKETING<br />

12 | Plus-Energie-Haus<br />

Bei einem Passivhaus kann intelligente Haustechnik<br />

relativ einfach Stromüberschuss erzeugen. Um<br />

Bauherren dafür zu begeistern, muss Holz auch<br />

seine anderen Vorzüge ausspielen.<br />

16 | Bestandsmodernisierung<br />

Beim Bauen im Bestand sind Bauweisen gefragt,<br />

die wirtschaftlich, schnell, störungsarm und<br />

präzise realisierbar sind. Der Holzbau mit seinen<br />

werkseitig vorgefertigten Großelementen ist dafür<br />

hervorragend geeignet.<br />

20 | Haustest<br />

So lebt es sich im Passivhaus. Aicher Holzhaus<br />

bietet seinen Kunden an, im Musterhaus im oberbayerischen<br />

Halfing Probe zu wohnen. Der Erfolg<br />

gibt den Aichers Recht. Nach dem eingehenden<br />

Haustest liegt die Abschlussquote meist bei 100 %.<br />

TECHNIK<br />

24 | Technische Gebäudeausstattung<br />

Wenn es um die technische Gebäudeausstattung<br />

geht, hat der Holzbau so seine Eigenheiten. Eine<br />

Einschätzung eines Ingenieurs für technische Ausrüstung<br />

und Energietechnik mit Erfahrung.<br />

mikado 8.2009<br />

FRANK LATTKE<br />

Holzpelletsheizungen<br />

Holzpellets erfreuen sich seit Jahren zunehmender<br />

Beliebtheit. Pelletsheizungsanlagen holen sich<br />

ihren Brennstoff selbst aus einem Lagerraum. Der<br />

muss von Anfang an richtig geplant sein. Seite 34<br />

30 | Solarthermie<br />

Blechdeckungen sind gut als Sonnenkollektor nutzbar.<br />

In Kombination mit einer Wärmepumpe ergibt<br />

das ein energieeffizientes Gesamtsystem.<br />

HOLZPELLETSHEIZUNGEN<br />

34 | Pelletsheizungen<br />

Holzpellets erfreuen sich seit zehn Jahren großer<br />

Beliebtheit. Die Gründe dafür sind vielfältig. Unter<br />

anderem lassen staatliche Förderprogramme die<br />

Investition schnell amortisieren.<br />

38 | Pelletslagerung<br />

Pelletsheizungsanlagen holen sich ihren Brennstoff<br />

selbst aus einem Lagerraum. Der muss aber von<br />

Anfang an richtig geplant und gebaut sein. Sonst<br />

leidet die Brennstoffqualität und die Heizversorgung<br />

kann abreißen.<br />

FORTBILDUNG<br />

54 | Forum Holz, Bau, Energie<br />

Rund 300 Teilnehmer interessierten sich für den<br />

zweiten europäischen Kongress für energieeffizientes<br />

Bauen mit Holz am 16. und 17. Juni 2009 in<br />

Köln. Topthemen 2009 waren Fassadensanierung<br />

und Holzpelletsheizungen.<br />

ROLF TUMERT, ISTOCKPHOTO.COM


HEINZ-HOLZBAUPLANUNG & ZIMMEREI<br />

Perspektiven<br />

Mit konsequenter Arbeitsvorbereitung<br />

und großem Engagement<br />

errichtete ein Zimmerer zusammen<br />

mit seinen Bauherren einen<br />

energiesparenden und kostengünstigen<br />

Holzbau. Seite 58<br />

PERSPEKTIVEN<br />

58 | Energieeinsparverordnung<br />

Am 1. Oktober 2009 tritt die neue Energieeinsparverordnung<br />

in Kraft: die EnEV 2009. Sie enthält<br />

zahlreiche Neuregelungen und die Anforderungen<br />

für Neubauten und für die Modernisierung von<br />

Bestandsbauten steigen deutlich.<br />

62 | Gemeindezentrum<br />

Das neue Zentrum einer christlichen Gemeinde in<br />

Herdorf verdankt seine Existenz einer ungewöhnlichen<br />

Planungsweise und konsequenten Arbeitsvorbereitung<br />

eines engagierten Zimmermeisters.<br />

Begeisterung und Eigenleistung halfen zudem, das<br />

begrenzte Budget einzuhalten.<br />

Rubriken<br />

3 | Editorial<br />

6 | Kurz und bündig<br />

48 | Produkte<br />

50 | Inserentenverzeichnis<br />

52 | Branchenführer<br />

56 | Tipps und Termine<br />

66 | Unternehmen<br />

70 | Vorschau/Impressum<br />

Titel: FLIR;<br />

Frank Lattke;<br />

Rolf Tumert,<br />

iStockphoto.com<br />

Ein Magazin der<br />

WEKA MEDIA<br />

GmbH & Co. KG<br />

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www.mikado-online.de 5


mikado-Interview<br />

6<br />

kurz & bündig<br />

Energieeffizienz deutlich signalisieren<br />

Zum 1. Oktober 2009 führt die Deutsche Energie-Agentur (dena)<br />

zeitgleich mit Inkrafttreten der neuen Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV 2009) einen neuen Gebäudestandard ein: das „Effizienzhaus“.<br />

mikado befragte dazu dena-Bereichsleiter Thomas Kwapich.<br />

mikado: Herr Kwapich, warum<br />

führt die dena einen weiteren<br />

Gebäudestandard ein? Genügen<br />

die existierenden nicht?<br />

Thomas Kwapich: Es gibt kein<br />

einheitliches Label, das energie-<br />

effiziente Gebäude sichtbar und<br />

damit auch besser vermarktbar<br />

macht. Es gibt zwar derzeit verschiedene<br />

Bezeichnungen für<br />

energieeffiziente Gebäude, aber<br />

diese Vielfalt ist für Kunden eher<br />

verwirrend. Mit dem Effizienzhaus-Label<br />

wollen wir dem begegnen<br />

und diese Orientierungslücke<br />

füllen. Es gibt ja momentan<br />

schon zahlreiche energieeffiziente<br />

Gebäude, aber man sieht es<br />

ihnen halt nicht an. Durch eine<br />

eindeutige Bezeichnung wollen<br />

Formulardesign<br />

wir das energieeffiziente Bauen<br />

stärken, damit es etwas Normales<br />

wird und sich dann auch die<br />

Nachfrage erhöht.<br />

Das will ja aber die dieses Jahr<br />

eingeführte Zertifizierung der<br />

Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges<br />

Bauen (DGNB) auch.<br />

Die DGNB-Zertifizierung überprüft<br />

die Gesamtnachhaltigkeit<br />

eines Gebäudes in einem komplexen<br />

und aufwendigen Verfahren.<br />

Unser Ansatz ist da viel einfacher,<br />

schneller, preisgünstiger<br />

und prägnanter. Wir wollen eine<br />

möglichst breite Wirkung erzielen.<br />

Deshalb konzentrieren wir<br />

uns auf ein Thema: die Energieeffizienz.<br />

Die interessiert heute<br />

Bauabnahmen bekommen Pfiff<br />

So wird selbst die Bauabnahme zum<br />

ästhetischen Genuss: Die Berliner<br />

Architekten Thomas Karsten und Alexandra<br />

Erhard gestalteten zusammen<br />

mit dem Grafiker Borries Schwesinger,<br />

Autor des mehrfach ausgezeichneten<br />

Buchs „Formulare gestalten“, ein<br />

Mängel-Set. Darin finden sich eine<br />

Mängelliste als Formularblock, abziehbare<br />

Klebepfeile für die Kennzeichnung<br />

von Mängeln, ein handlicher<br />

Leitfaden für die Hosentasche, ein obligatorischer<br />

Zollstock und ein Quartett mit den schwerwiegendsten<br />

Baumängeln, höchsten Beseitigungskosten und größten<br />

Frustfaktoren. Beim Wettbewerb 2009 des renommierten<br />

Art Directors Club (ADC) gewann das Mängelset<br />

in der Kategorie „Design“ eine Auszeichnung.<br />

www.maengelquartett.de<br />

mikado 8.2009<br />

doch Mieter und Käufer einer<br />

Immobilie zuerst, denn sie definiert<br />

die Nebenkosten.<br />

Gibt es denn einen Bedarf für<br />

diesen neuen Standard?<br />

Ja, sogar einen sehr großen.<br />

Denn derzeit ist die Verunsicherung<br />

groß. Es geht uns darum,<br />

eine glaubhafte Qualitätsgarantie<br />

einzuführen. Das ist nur möglich,<br />

wenn ein vernünftiges und<br />

transparentes System und ein<br />

vertrauenswürdiger Prüfer dahinterstecken.<br />

Da wir das Effizienzhaus-Label<br />

zusammen mit<br />

dem Bundesbauministerium<br />

und der KfW entwickelten, signalisiert<br />

es Seriosität. Zur Sicherstellung<br />

der Qualität dient<br />

der Energieausweis mit dena-<br />

Gütesiegel, der schärfere Anforderungen<br />

als der gesetzliche<br />

Energieausweis stellt. Der Prüfer<br />

muss z.B. das Gebäude vor Ort<br />

gründlich und nach einem standardisierten<br />

Verfahren untersuchen<br />

und dokumentieren.<br />

Wünschen Bauherren so eine<br />

Qualitätsgarantie überhaupt?<br />

Nach den Anfragen zu schließen:<br />

auf jeden Fall. Wir belohnen<br />

Bauherren für ihr Engage-<br />

„Wir wollen mit dem neuen Energie-Label<br />

eine möglichst breite Wirkung erzielen.“<br />

EffizienzTagung<br />

Am 13. und 14. November<br />

2009 findet im Hannover<br />

Congress Centrum (HCC) wieder<br />

die „EffizienzTagung Bauen +<br />

Modernisieren“ statt. Kernthemen<br />

sind die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

wie die neue Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV 2009)<br />

und die damit verknüpfte DIN V<br />

18599. Das Tagungsprogramm ist<br />

online abrufbar. Die Fachmesse<br />

„EnergieSparTage“ rundet die Veranstaltung<br />

ab. Eine Website bietet<br />

aktuelle Informationen.<br />

www.effizienztagung.de<br />

ment. Wenn ein Bauherr schon<br />

Mehrkosten auf sich nimmt, um<br />

ein energetisch vorbildliches Gebäude<br />

zu errichten, dann darf er<br />

ruhig stolz darauf sein. Und wir<br />

hängen seinem Gebäude einen<br />

Orden um: Jedes Effizienzhaus<br />

bekommt von uns eine hochwer-<br />

Hannover diskutiert die EnEV


81FüNF<br />

kurz & bündig<br />

tige Plakette, die außen sichtbar<br />

befestigt werden kann und die<br />

Qualität glaubhaft und deutlich<br />

signalisiert. Das gibt Orientierung,<br />

sorgt für Klarheit und motiviert<br />

zur Nachahmung. Gerade<br />

beim Verkauf oder der Vermietung<br />

eines Gebäudes ist das ein<br />

gutes Argument, um Interessenten<br />

schnell zu überzeugen.<br />

Für welche Gebäude wird das<br />

Qualitätssiegel eingeführt?<br />

Zunächst für alle Wohngebäude.<br />

Aber auch die Ausweitung<br />

auf Nichtwohngebäude nehmen<br />

wir bereits in Angriff.<br />

Wie hängt der Energiestandard<br />

mit der EnEV zusammen?<br />

Wenn im Oktober die neue EnEV<br />

und die daran angepasste KfW-<br />

Förderung kommen, kann sich<br />

jedes Gebäude „Effizienzhaus“<br />

nennen, wenn unser standardisiertes<br />

Prüfungsverfahren nachweist,<br />

dass die EnEV-Anforde-<br />

Passivhaus<br />

▴ Thomas Kwapich<br />

will mit dem<br />

Standard „Effizienzhaus“<br />

das<br />

Thema stärken und<br />

voranbringen<br />

rungen um ein bestimmtes Maß<br />

unterschritten sind. Die enge<br />

Verzahnung des neuen Energie-<br />

Labels mit der KfW-Förderung ist<br />

dabei ein wichtiger Schritt für<br />

mehr Einheitlichkeit am Markt.<br />

Herr Kwapich, vielen Dank für<br />

das Gespräch.<br />

„effi“ verzahnt Innen und Außen<br />

▴ „effi“ heißt ein neues Passivhaus in Holzrahmenbauweise<br />

Unter dem Namen „effi –<br />

das neue Klimahaus der<br />

LBS“ stellte „81fünf“ Juli 2009<br />

ein neues Passivhaus in Holzrahmenbauweise<br />

vor. Selbstverständlich<br />

basiert es wieder<br />

auf einem Raster von 81,5 cm,<br />

Um Kunden für den Holzbau zu begeistern, sind vorbildliche<br />

Baubeispiele, wie sie jeden Monat in mikado<br />

zu finden sind, ideal. Schwarz-Weiß-Kopien haben<br />

aber nicht die Wirkung wie die Originale. Dem Kunden<br />

PDFs zu mailen,<br />

ist die elegantere<br />

Methode. Die<br />

gibt es für Newsletter-Abonnenten<br />

zweimal im Monat<br />

zum Download.<br />

Wer den Newsletter<br />

noch nicht abonniert<br />

hat, kann das<br />

schnell und einfach<br />

nachholen:<br />

Auf der mikado-<br />

Website in der<br />

oberen Menüleiste<br />

den Punkt „News-<br />

mikado-Newsletter<br />

Beispiele überzeugen Kunden<br />

▴ Newsletterabo auf der mikado-Website<br />

letter“ klicken und im dann erscheinenden Online-<br />

Formular nur den Namen und die E-Mail-Adresse<br />

eintragen – fertig! Neben PDFs zum Download enthält<br />

der Newsletter natürlich jedesmal auch aktuelle Nachrichten<br />

und Veranstaltungshinweise.<br />

www.mikado-online.de → Newsletter<br />

▴ Zum Garten besitzt „effi“ große Fenster<br />

das dem Zusammenschluss von Zimmereien, Architekten und Bauträgern<br />

seinen Namen gab. Bei dem Gebäude handelt es sich um<br />

eine Weiterentwicklung eines Typs, mit dem „81fünf“ 1992 einen<br />

Wettbewerb der Landesbausparkasse (LBS) gewonnen hatte. Der<br />

neue Typ ist ebenfalls für die LBS entwickelt, aber deutlich energie-<br />

effizienter und komfortabler. Er erreicht Passivhausstandard, besitzt<br />

aber auf seiner Südseite ungewöhnlich große Fensterflächen<br />

– und damit einen lichtdurchfluteten Innenraum und einen intensiven<br />

Bezug zum Garten. www.energiecomforthaus.de<br />

www.mikado-online.de 7


8<br />

MARCO MATHIS<br />

kurz & bündig<br />

▴ In Bartholomäberg steht dieser Preis in der Kategorie „Mehrfamilienhaus“<br />

Arbeitsschutz<br />

Checkliste online<br />

Mit einer neuen Online-Checkliste der Sachverständigenorganisation<br />

Dekra können Unternehmen selbst testen, wie es um<br />

den Arbeitsschutz in ihrem Betrieb bestellt ist. Zwar ist nach Angaben<br />

des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) die<br />

Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle mit 812 im Jahr 2008 auf einen<br />

historischen Tiefstand gesunken. Und die Unfallquote hat sich auf<br />

28,1 meldepflichtige Arbeitsunfälle pro 1000 Vollbeschäftigte verringert.<br />

Dennoch besteht Handlungsbedarf, denn rund 40 Prozent<br />

aller Unternehmen wenden keine systematische Lösung für den Arbeits-<br />

und Gesundheitsschutz an. Zudem führt jedes dritte Unternehmen<br />

keine Gefährdungsbeurteilung<br />

durch. Aus den<br />

Check-Ergebnissen lassen<br />

sich in Zusammenarbeit<br />

mit Dekra-Sachverständigen<br />

konkrete Hinweise<br />

ableiten, wie die bestehenden<br />

Maßnahmen zu<br />

verbessern sind. So erhalten<br />

Unternehmer eine höhere<br />

Rechtssicherheit. Für<br />

eine umfassende Unterstützung<br />

im Arbeits- und<br />

Gesundheitsschutz bietet<br />

Dekra zudem ein eigenes<br />

▴ Auf zwei Dekra-Websites können<br />

Unternehmer ihren Arbeitsschutz abchecken<br />

mikado 8.2009<br />

Internetportal an.<br />

www.dekra.de/augcheck<br />

www.dekra-sicherheit.net<br />

Vorarlberg<br />

Musterland vergibt Preise<br />

Das österreichische Bundesland Vorarlberg weist<br />

eine beeindruckende Dichte innovativer Holzbauten<br />

auf. Rund 30 000 architekturinteressierte<br />

Touristen besuchen sie jedes Jahr. Und so ist es eine<br />

Selbstverständlichkeit, dass Vorarlberg alle zwei<br />

Jahre einen eigenen Holzbaupreis vergibt. Im Juli<br />

2009 war es wieder so weit. Unter 157 eingereichten<br />

Arbeiten wählte die Jury in sieben verschiedenen<br />

Kategorien Preisträger und Auszeichnungen aus.<br />

Jurymitglied Roland Gnaiger beklagte in seiner Rede<br />

allerdings das Ungleichgewicht zwischen 60 Einfamilien-<br />

und nur sieben Mehrfamilienhäusern. Er<br />

schlussfolgerte daraus, dass die Bedeutung des qualitativ<br />

hochwertigen Mehrfamilienhauses noch immer<br />

nicht richtig erkannt sei. www.holzbaukunst.at<br />

Studiengang<br />

Biel kreiert innovativen Mix<br />

Die Verbindungen zwischen dem Masterstudium<br />

Architektur und der Holzbauforschung<br />

intensiviert die Berner Fachhochschule Architektur,<br />

Holz und Bau ab kommendem Herbstsemester.<br />

Studierende des Joint Master of Architecture<br />

profitieren damit von dem großen Wissen der<br />

Forschenden im Holzbau. Auf der anderen Seite<br />

soll der Austausch auch den Fluss von architektonischen<br />

Überlegungen in die Forschungseinheit<br />

fördern. www.ahb.bfh.ch<br />

AGENTUR VELVET, LUZERN


ADOLF BEREUTER<br />

Unter den 100 innovativstenUnternehmen<br />

des deutschen Mittelstands<br />

befindet sich<br />

auch ein Holzbauunternehmen:<br />

Opitz Holzbau<br />

aus dem brandenburgischen<br />

Neuruppin.<br />

Die Mittelstandsinitiative<br />

würdigte die Leistungen<br />

des Dachspezialisten vor<br />

allem im Bereich „Innovationsförderndes<br />

Top-<br />

Management“. Für das<br />

strenge Wettbewerbsverfahren<br />

der Wirtschaftsuniversität<br />

Wien hatten<br />

sich insgesamt 319 Unternehmen<br />

beworben. Vier<br />

weitere Unternehmen aus<br />

kurz & bündig<br />

▴ „System 3“ nennt sich dieses innovative Fertighaus<br />

Innovationspreis<br />

Holzbau ist unter den Top 100<br />

▴ Lothar Späth zeichnete Martin<br />

Opitz auf dem Bonner Petersberg als<br />

einen der 100 innovativsten<br />

Mittelständler in Deutschland aus<br />

der Holzbranche schafften ebenfalls den Sprung in<br />

die Top 100: die Mafell AG aus Oberndorf, die HGM-<br />

Türenwerke Heinrich Grauthoff aus Rietberg-Mastholte,<br />

Richter Furniertechnik aus Melle und die<br />

Robert Bürkle GmbH aus Freudenstadt. Die Baubranche<br />

ist mit 13 Unternehmen im Jahr 2009 gut vertreten.<br />

Für 2010 ist die Bewerbung noch bis zum<br />

30. Oktober 2009 möglich. www.top100.de<br />

COMPAMEDIA GMBH<br />

00 -4°/0° 980<br />

5°<br />

1°<br />

FF-Design<br />

90<br />

80<br />

960<br />

Dächer vom Winde verweht?<br />

Dagegen sichern 3°/9° FOS-<br />

Sturmklammern konkurrenzlos<br />

T<br />

990<br />

Orkanartige Stürme toben mit über 120 km/h<br />

über Land und richten Schäden an, die in die<br />

Millionen gehen. FOS als Europas führender<br />

Spezialist für Sturmsicherung auf dem Dach<br />

reduziert die Gefahr auf ein Minimum. FOS<br />

Sturm- und Firstklammern glänzen in Testdurchgängen<br />

nach DIN EN 14437 mit Rechenwerten<br />

die beruhigende Reserven aufweisen. Lösungen<br />

für schwierigste Probleme, leichte Handhabung<br />

und schnellste Lieferzeit machen FOS zum zu-<br />

verlässigen Partner der P rofis. Informieren Sie<br />

0°/3°<br />

sich bei Ihrem Fachhändler über das FOS Sicherheitsprogramm,<br />

damit Stürme und Orkane sich<br />

an Ihrem Dach die Zähne ausbeißen.<br />

F ür Oberste Sicherheit<br />

www.mikado-online.de<br />

Fr. Ossenberg-Schule + Söhne • Hauptstraße 2–6 • D-58762 Altena 9<br />

1000<br />

Tel. +49 2352-9787-0 • Fax +49 2352-9787-90 • info@fos.de • www.fos.de


PILATUS FLUGZEUGWERKE, CH-STANS<br />

W erkzeugmaschinen-<br />

Hersteller Bosch bietet<br />

mit dem „Power Tools Learning<br />

Campus“ ein interaktives<br />

Wissensportal über Elektro-<br />

werkzeuge an. Es ist für<br />

Handwerker, Auszubildende,<br />

Ausbilder und Berufsschullehrer<br />

konzipiert. Interaktive<br />

Lernprogramme mit Animati-<br />

10<br />

kurz & bündig<br />

▴ Hightech-Maschinen in einer Hülle aus Holz: die Montagehalle der Pilatus-Flugzeugwerke<br />

in schweizerischen Stans<br />

eLearning<br />

Hersteller geht neue Wege<br />

onen und Videoclips machen<br />

die Wissensvermittlung interessant<br />

und lebendig. Teilnehmer<br />

haben ständig die Möglichkeit,<br />

ihren Lernerfolg zu<br />

überprüfen. Nun gewann die<br />

Internetplattform den „Europäischen<br />

eLearning Award<br />

eureleA 2009“.<br />

www.powertool-portal.com<br />

▴ Boschs eLearning-Plattform ist eine der besten in Europa<br />

mikado 8.2009<br />

Zum ersten Mal fand 2009 ein gesamtschweizerischer<br />

Holzpreis statt: der „Prix Lignum 2009“.<br />

Unter 427 eingereichten Werken vergab die Jury für<br />

fünf Preis-Regionen je einen Hauptpreis, 31 Auszeichnungen<br />

und 40 Anerkennungen. Den Hauptpreis in<br />

der Region „Zentrum“ gewann die 72 x 122 m große<br />

Montagehalle der Pilatus-Flugzeugwerke in Stans.<br />

Demnächst stellen eine Broschüre und eine Wanderausstellung<br />

die Holzbau-Bestleistungen der breiten<br />

Öffentlichkeit vor. Eine ausführliche Dokumentation<br />

gibt es schon jetzt auf einer eigenen Wettbewerbswebsite<br />

zu sehen. www.holzpreis-schweiz.ch<br />

Heizsysteme<br />

Passivhäuser ticken anders<br />

Bei der 38. Sitzung<br />

des Arbeitskreises<br />

„Kostengünstige<br />

Passivhäuser“ ging es<br />

um den Vergleich verschiedenerHeizsysteme.<br />

Denn nicht alle eignen sich gleichermaßen zur Deckung<br />

des niedrigen Verbrauchs. Die Ergebnisse beruhen<br />

auf langjährigen Erfahrungen, die das Passivhaus Institut<br />

Darmstadt statistisch auswertete, verglich und bewertete.<br />

Der Protokollband ist dort bestellbar.<br />

www.passiv.de → Publikationen → Neue Veröffentlichungen<br />

Renexpo<br />

Holzbaupreis<br />

Schweiz kürt Paradebauten<br />

Holzbau trifft erneuerbare Energien<br />

Die „Renexpo“ feiert 2009 ihr zehnjähriges<br />

Bestehen. Die internationale<br />

Leitmesse für erneuerbare Energien und<br />

energieeffizientes Bauen und Sanieren findet<br />

vom 24. bis 27. September im Augsburger<br />

Messe- und Kongresszentrum statt.<br />

Die Veranstalter rechnen mit über 300 Ausstellern<br />

und 15 000 Besuchern. Während<br />

der vier Tage treffen sich die verschiedenen<br />

Branchen zu insgesamt 15 Kongressen<br />

aus den Themenbereichen Bauen und Sanieren,<br />

Bioenergie, Kraft-Wärme-Kopplung,<br />

Geothermie, Solartechnologie und Windenergie.<br />

Um das Bauen mit Holz dreht sich<br />

die „2. Greenbuilding-Konferenz“.<br />

www.renexpo.de ▴ Photovoltaik zum Anfassen<br />

REECO GMBH


Frage des Monats<br />

kurz & bündig<br />

▴ Sieger in der Kategorie „Neubau Mehrfamilienhäuser“: die Baugruppe<br />

Tannenhof in Konstanz<br />

Effizienzhauswettbewerb<br />

Energieeffizienz kann schön sein<br />

Deutschlands größter Wettbewerb für energieeffizientes Wohnen<br />

ist entschieden. Fast 600 Eigentümer und Architekten<br />

hatten sich mit sanierten und neuen Gebäuden um insgesamt<br />

120 000 Euro Preisgeld beworben. Ausgelobt hatten den Wettbewerb<br />

das Bundesbauministerium und die Deutsche Energie-<br />

Agentur (dena), um zu zeigen, dass Energieeffizienz und gute<br />

Architektur kein Gegensatz sind. Sie zeichneten insgesamt 18 Gewinner<br />

in den Kategorien „Neubau Ein- und Zweifamilienhäuser“,<br />

„Neubau Mehrfamilienhäuser“, „Sanierung Ein- und Zweifamilienhäuser“,<br />

„Sanierung Mehrfamilienhäuser“ und „Beste<br />

denkmalgeschützte Gebäude“ aus. Die Sanierungsgebäude erreichen<br />

mindestens den neuen Standard „Effizienzhaus 70“,<br />

die Neubauten „Effizienzhaus 55“. Die am 1. April 2009 eingeführten<br />

Standards geben den Energieverbrauch in Relation zum<br />

durch die Energieeinsparverordnung (EnEV) definierten Mindeststandard<br />

an: 70 % und 55 %. Sie bekannt zu machen, war ein<br />

weiteres Ziel des Wettbewerbs. www.zukunft-haus.info<br />

Kann die Holzbaubranche das neue Label „Effizienzhaus“<br />

brauchen?<br />

A) Ja, denn die Energieeffizienz eines Gebäude gehört<br />

stärker publik gemacht.<br />

B) Nein, denn die Betonung der Energieeffizienz geht<br />

auf Kosten der wichtigeren Ökobilanz.<br />

C) Nein, es gibt schon genügend Standards, da verwirrt<br />

ein weiterer nur.<br />

Stimmen Sie ab im Internet: www.mikado-online.de<br />

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www.mikado-online.de 11


Marketing<br />

Plus-Energie-Haus<br />

Wohlfühlen und dabei Geld verdienen<br />

Bei einem Passivhaus können eine Solaranlage und eine intelligente Haustechnik<br />

ziemlich einfach einen Stromüberschuss erzeugen. Um Bauherren für so ein Plus-<br />

Energie-Haus zu begeistern, muss Holz aber auch seine anderen Vorzüge ausspielen.<br />

Nachhaltig wollte sie bauen, die<br />

fünfköpfige Familie Diederichs-<br />

Seidel, auf einem 617 m2 großen<br />

Grundstück im Koblenzer Stadtteil<br />

Asterstein. Da war Passivhaus-Standard<br />

natürlich eine Selbstverständlichkeit.<br />

Doch das war noch nicht<br />

genug. Es ging ihr neben der Energieeffizienz<br />

auch um Lebensqualität,<br />

Lebensdauer und Umweltbelastung.<br />

Deshalb die klare Entscheidung<br />

für einen Holzbau. Und anschließend<br />

die gründliche Suche nach einem geeigneten<br />

Bauunternehmen. Die Wahl<br />

fiel dann auf Blum Holzbau aus dem<br />

benachbarten Neuwied.<br />

12 mikado 8.2009<br />

Bauunternehmer plant<br />

individuelles Wunschhaus<br />

Entscheidend war, dass das Bau-<br />

unternehmen die Philosophie der Familie<br />

voll mittrug und unterstützte.<br />

„Wir fühlten uns bei unserem Hausbau<br />

rundum sehr gut betreut“, blickt<br />

der Bauherr zufrieden zurück. „Über<br />

Fachzeitschriften und das Internet<br />

hatten wir uns mit dem Thema Passivhaus<br />

vertraut gemacht und waren<br />

anschließend im Großraum Koblenz<br />

unterwegs, um uns gebaute Beispiele<br />

anzusehen. Dabei fiel uns die gestalterische<br />

Qualität der Blumschen<br />

Die Südseite be-<br />

▴<br />

sitzt relativ<br />

große Fenster<br />

Häuser auf, sodass wir uns mit dem<br />

Unternehmen eingehend beschäftigt<br />

haben.“<br />

Für die gestalterische Qualität ist<br />

Stefan Schäfer zuständig, der Architekt<br />

bei Blum. Er kennt sich mit der<br />

Konzeption von Passivhäusern aus<br />

und gibt ihnen eine einladende und<br />

moderne Anmutung. Den schlichten<br />

Baukörper musste er wegen des Zuschnitts<br />

des 617 m 2 großen innerstädtischen<br />

Grundstücks um 36° aus der<br />

Nord-Süd-Richtung drehen. Mit einer<br />

Grundfläche von 10,25 x 10,35 m und<br />

glatten Fassaden- und Dachflächen<br />

erhielt er eine sehr kompakte Form.<br />

DIETMAR HAUCKE, KOBLENZ


Marketing<br />

Die ist wichtig, denn ein günstiges<br />

Außenflächen-Volumen-Verhältnis<br />

reduziert den weiteren konstruktiven<br />

und haustechnischen Aufwand<br />

und damit die Baukosten.<br />

Eine durchdachte Grundrissorganisation<br />

führte zu relativ großen und<br />

funktional proportionierten Räumen.<br />

Dank einer Ausnahmegenehmigung<br />

durfte im Dachgeschoss der Kniestock<br />

höher ausfallen, als es der Bebauungsplan<br />

ursprünglich festlegte.<br />

So wurde das Dachgeschoss rechnerisch<br />

zum Vollgeschoss. Dafür verzichteten<br />

die Bauherren dann auf<br />

den Keller. Als „Ersatzfläche“ dient<br />

ein größerer Carport im Nordteil des<br />

Grundstücks.<br />

Insgesamt verfügt das Gebäude<br />

über 138,50 m 2 Wohnfläche. Das<br />

Erdgeschoss mit den Außenmaßen<br />

10,25 m x 10,35 m bietet der fünfköpfigen<br />

Familie eine Wohnküche im<br />

Anschluss an den Haustechnik- und<br />

Hauswirtschaftsraum und ein geräumiges<br />

Wohnzimmer. Ergänzend liegen<br />

im Erdgeschoss ein Gäste-WC<br />

mit Dusche, ein Arbeitszimmer und<br />

der Flur mit Garderobe.<br />

Über eine im Antritt viertelgewendelte<br />

Treppe wird das Dachgeschoss<br />

erschlossen. Wegen der angestrebten<br />

Kompaktheit besitzt es keine Gauben,<br />

ist aber wegen des hohen Kniestocks<br />

gut nutzbar. Ein sich über die gesamte<br />

Hauslänge ziehender Flur erschließt<br />

das Elternschlafzimmer mit<br />

begehbarem Kleiderschrank und die<br />

drei großen quadratischen Kinderzimmer<br />

mit Blick in den Garten. Das<br />

ebenfalls große quadratische Badezimmer<br />

ist mit Dusche, Badewanne<br />

und zwei Waschbecken auf die Bedürfnisse<br />

ausgelegt, die fünf Personen<br />

eben haben.<br />

Die Familie fühlt sich in ihrem<br />

neuen Domizil sehr wohl. „Vor allem,<br />

weil wir alle unsere gestalterischen<br />

Wünsche in Zusammenarbeit<br />

mit dem Architekten verwirklichen<br />

konnten. In unser eigenes Haus zu<br />

ziehen war für uns ein besonderes<br />

Erlebnis. Es macht uns stolz und gibt<br />

uns das wohltuende Gefühl, unseren<br />

Kindern ein wohngesundes und ökologisches<br />

Zuhause zu bieten“, erläutert<br />

Bauherrin Petra Seidel den Grund<br />

ihrer Zufriedenheit.<br />

mikado-Interview<br />

Immer mehr Bauherren wollen Passivhäuser<br />

Mit 21 Jahren gründete Zimmermeister Christoph Blum 1988 sein<br />

eigenes Unternehmen. Bald spezialisierte er sich auf modernen<br />

Holzbau mit Vorfertigung großer Elemente. Seit 1993 führt er die<br />

meisten Projekte nach eigenen Entwürfen aus, seit 2001 mit einem<br />

eigenen Architekten. mikado fragte ihn nach seinem Erfolgsrezept.<br />

mikado: Herr Blum, wie lautet Ihre<br />

Unternehmensphilosophie?<br />

Christoph Blum: Wir wollen zeitlos<br />

und umweltverträglich bauen. Qualität,<br />

Hochwertigkeit, Energiebewusstsein,<br />

Individualität und Zuverlässigkeit<br />

sind die logische Folge. Und<br />

natürlich lieben wir unseren Naturwerkstoff<br />

Holz.<br />

Wie haben Sie Ihr „Schiff“ erfolgreich<br />

durch alle „Wellen“ manövriert?<br />

An erster Stelle möchte ich hier unsere<br />

Kundennähe nennen. Wir gehen auf<br />

die Wünsche, Bedürfnisse und Möglichkeiten<br />

unserer Kunden ein. Außerdem<br />

ist bei uns alles im eigenen<br />

Unternehmen integriert: Architektur,<br />

Tragwerksplanung, Ausführung, Montage<br />

und Transport. So erreichen wir<br />

Qualität, Termin- und Vertragstreue.<br />

Zufriedene Kunden machen eine gute<br />

Mund-zu-Mund-Propaganda und sind<br />

für uns das wichtigste Marketing-<br />

instrument. Deshalb laden wir auch<br />

alle zwei Jahre alte und neue Bauherren<br />

zu einem Sommerfest ein.<br />

Sie betreiben aber doch sicher noch<br />

weitere Marketingaktivitäten?<br />

Selbstverständlich. Wir bauen nicht<br />

nur gut, sondern dokumentieren<br />

das auch. Wir klopfen keine Sprüche,<br />

sondern werben mit realisierten<br />

Projekten. Das tun wir in Zusammenarbeit<br />

mit einer Fotografin, einem<br />

Grafiker und einer PR-Agentur. Auf<br />

diese Weise fallen wir auf und erhalten<br />

weitere Anfragen.<br />

Welche Rolle spielt bei Ihnen das Thema<br />

„Energieeffizienz“?<br />

Alle unsere Objekte genügen natürlich<br />

immer den gesetzlichen Anforderungen,<br />

übertreffen sie aber auch oft.<br />

Beim Holzbau ist das gar nicht schwierig<br />

und da brauchen wir keine auf-<br />

Holzbauunternehmer Christoph Blum<br />

▴<br />

setzt auf zufriedene Kunden und<br />

eine gute Mund-zu-Mund-Propaganda<br />

wendige Gebäudetechnik. Wir setzen<br />

auf natürliche Wärmedämmung, modernste<br />

Fenstertechnik und Luftdichtheit.<br />

Der Blower-Door-Test ist bei uns<br />

obligatorisch. Die Behaglichkeit entsteht<br />

durch warme Bauteiloberflächen,<br />

eine gesunde Belüftung ohne<br />

Zuglufterscheinungen, eine weitgehend<br />

natürliche Belichtung und natürlich<br />

durch das Holz selbst.<br />

Welche Tendenzen sehen Sie auf dem<br />

Markt?<br />

Bei Neubauten wünschen Bauherren<br />

immer öfter Passivhäuser. Die sind<br />

inzwischen ein etablierter Standard.<br />

Zum Plus-Energie-Haus ist es dann<br />

eigentlich nur noch ein relativ kleiner<br />

Schritt. Das erreichen wir durch eine<br />

Ergänzung im Haustechnikbereich,<br />

z.B. mit einer Photovoltaikanlage.<br />

Weil wir hier schon viele Erfahrungen<br />

sammeln konnten und Referenzprojekte<br />

zeigen können, sind wir für die<br />

Zukunft bestens aufgestellt.<br />

Herr Blum, vielen Dank für das Gespräch.<br />

www.mikado-online.de 13


Steckbrief<br />

Marketing<br />

Bauvorhaben:<br />

Einfamilienhaus<br />

Fam. Diederichs-Seidel<br />

D-56077 Koblenz-Asterstein<br />

Bauweise:<br />

Holzrahmenbau mit werkseitig<br />

vorgefertigten Großelementen<br />

Bauzeit:<br />

Mai 2007 bis November 2008<br />

Baukosten:<br />

Gebäude bezugsfertig:<br />

ca. 285 000 Euro<br />

Photovoltaikanlage:<br />

ca. 25 000 Euro<br />

Grundfläche:<br />

10,25 x 10,35 m<br />

Wohnfläche:<br />

138,5 m2 Energiestandard:<br />

Heizwärmebedarf:<br />

9,33 kWh/(m2a) Primärenergiebedarf:<br />

32,8 kWh/(m 2 a)<br />

Energiegewinnung:<br />

Solarthermiekollektoren mit<br />

6,06 m 2 Absorberfläche<br />

Photovoltaikanlage mit<br />

6,3 kW<br />

Architektur, Statik, Bauphysik,<br />

Bauausführung:<br />

Ch. Blum Holzbau GmbH<br />

D-56566 Neuwied-Gladbach<br />

www.blum-holzhaus.de<br />

▴ Die Nordfassade<br />

verzichtet<br />

konsequenterweise<br />

auf Fenster<br />

Das nach Süden<br />

▸<br />

geneigte Dach<br />

besitzt eine große<br />

Solaranlage<br />

14 mikado 8.2009<br />

DIETMAR HAUCKE, KOBLENZ<br />

Holzrahmenbauweise<br />

erreicht Passivhausstandard<br />

Nach gründlicher Planung war das<br />

Gebäude in relativ kurzer Zeit errichtet.<br />

Acht Tage nach Baubeginn<br />

war das Streifenfundament mit Betonplatte<br />

fertig, in nur einem Tag der<br />

Rohbau und in 20 Wochen der Innenausbau.<br />

Das verblüffte die Bauher-<br />

ren dann schon ein wenig, doch aufkeimende<br />

Befürchtungen lösten sich<br />

schnell auf: „Nach den ersten Monaten<br />

im Eigenheim stellen wir fest,<br />

dass alles so funktioniert, wie wir es<br />

uns vorgestellt und mit dem Architekten<br />

besprochen hatten.“<br />

Möglich war die schnelle Bauzeit<br />

durch die Holzrahmenbauweise mit<br />

werkseitig vorgefertigten Großelementen.<br />

Die Außenwand besteht aus<br />

einer waagerechten Keilstülpschalung<br />

aus Lärche, einer Konterlattung<br />

für 30 mm Hinterlüftung, 15 mm diffusionsoffener<br />

Holzfaserplatte, einem<br />

302 mm starken Holzrahmenbausystem,<br />

in voller Tiefe mit Mineralwolle<br />

ausgefacht, innenseitig mit einer<br />

18 mm starken OSB-Platte beplankt.<br />

Darauf ist eine horizontale Lattung<br />

für weitere 100 mm Mineralwolle<br />

aufgebracht und zum Innenraum hin<br />

mit 12,5 mm Gipsfaserplatten bekleidet.<br />

Diese Wandkonstruktion erreicht<br />

einen U-Wert von 0,091 W/(m 2 K).<br />

Dem steht das Dach mit 0,122 W/<br />

(m 2 K) nicht viel nach. Dessen Aufbau<br />

ist ähnlich dem der Außenwände, allerdings<br />

ist raumseitig statt einer zusätzlichen<br />

Mineralwolle-Schicht eine<br />

„Wir klopfen keine Sprüche, sondern<br />

werben mit realisierten Projekten.“<br />

20 mm starke Luftschicht vorhanden,<br />

in der Installationen verlaufen. Die<br />

nach Süden 20° und nach Norden<br />

23° geneigten Dachflächen sind mit<br />

Betondachsteinen bekleidet.<br />

Solaranlage macht Gebäude zum<br />

Plus-Energie-Haus<br />

Solare Gewinne erzielt das Gebäude<br />

durch etwa 20 m 2 große, dreifach<br />

verglaste Fenster an der Südfassade<br />

und eine fast vollständig geschlossene<br />

Nordfassade. Zum Plus-Energie-Haus<br />

aber machen es 36 vom<br />

Bauherrn selbst montierte, monokristallineSilizium-Photovoltaik-Module<br />

mit 175 W Nennleistung. Sie<br />

liefern den zum Betrieb einer Wärmepumpe<br />

notwendigen Strom und<br />

DIETMAR HAUCKE, KOBLENZ


Marketing<br />

darüber hinaus noch einen Überschuss,<br />

der ins öffentliche Netz eingespeist<br />

wird: jeden Monat durchschnittlich<br />

880 kWpeak. Für diese<br />

vorbildliche Energieeffizienz erhielt<br />

das Bauprojekt schon einige Auszeichnungen,<br />

unter anderem Frühjahr<br />

2009 einen zweiten Preis beim<br />

großen „Unser-Ener-Wettbewerb“<br />

des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums.<br />

Um sich „Passivhaus“ zu nennen,<br />

darf bei einem Gebäude der Heizwärmebedarf<br />

nicht mehr als 15 kWh/<br />

(m2a) und der Primärenergiebedarf<br />

inkl. aller elektrischen Verbraucher<br />

nicht mehr als 120 kWh/(m2a) betragen.<br />

Mit 32,8 kWh/(m2a) liegt dieses<br />

Gebäude deutlich darunter.<br />

Auf die Frage, was ihm an seinem<br />

Haus am besten gefällt, antwortet<br />

Uwe Diederichs-Seidel denn<br />

auch: „Vor allem die Tatsache, dass<br />

die Technik des Hauses so funktioniert,<br />

wie wir uns das vorgestellt haben.<br />

Die wirkungsvolle Dämmung,<br />

die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung<br />

und die selbst installierte<br />

Photovoltaikanlage. In diesem Winter<br />

war es ja ‚zum Glück‘ so richtig<br />

kalt. Wir haben uns hier aber wohler<br />

gefühlt als in so manch milderen<br />

Wintern in Altbauhäusern. Und wir<br />

verdienen mit einer sauberen Sache<br />

auch noch Geld.“<br />

Dietmar Haucke, Koblenz / gh ▪<br />

▴ Die Außenwand<br />

ist mit einer<br />

Keilstülpschalung<br />

aus Lärchenholz<br />

bekleidet<br />

UWE DIEDERICHS-SEIDEL, KOBLENZ<br />

Grundriss Obergeschoss<br />

Grundriss Erdgeschoss<br />

Schnitt<br />

Bad Kind 1<br />

Schrank Kind 2<br />

Eltern Kind 3<br />

HWR/Technik<br />

Diele<br />

www.mikado-online.de 15<br />

Diele<br />

WC<br />

Essen<br />

Büro Wohnen<br />

Kind<br />

Wohnen<br />

CH. BLUM HOLZBAU, NEUWIED-GLADBACH


Marketing<br />

Bestandsmodernisierung<br />

Die zweite Chance für den Holzbau<br />

Beim Bauen im Bestand sind Bauweisen gefragt, die wirtschaftlich, schnell,<br />

störungsarm und präzise realisierbar sind. Holzbau mit werkseitig vorgefertigten<br />

Großelementen ist dafür hervorragend geeignet.<br />

TES EnergyFacade heißt ein internationales<br />

Forschungsprojekt mit<br />

dem Ziel, bei der energetischen Modernisierung<br />

von Gebäudehüllen die<br />

üblichen Methoden um eine sinnvolle<br />

Alternative zu ergänzen: um vorgefertigte<br />

großformatige Holzrahmenbauelemente.<br />

Denn bisher spielt der<br />

Holzbau seine Stärken in der lukrativen<br />

Bestandssanierung noch kaum<br />

aus. Ziel des Forschungsprojekts ist<br />

es daher auch, diesen Markt für den<br />

Holzbau stärker zu erschließen.<br />

Große Vorteile vorgefertigter Holzelemente<br />

gegenüber den bisher meist<br />

angewandten Wärmedämmverbundsystemen<br />

sind die ergonomischere<br />

16 mikado 8.2009<br />

Arbeitsweise und die umweltverträglicheren<br />

Materialien. Bei Themen<br />

wie Staub, Lärm, Verschnitt, graue<br />

Energie und Entsorgung schneiden<br />

Holzbauteile deutlich besser ab. Die<br />

Vorteile liegen also sowohl im ökonomischen<br />

als auch im ökologischen<br />

Bereich.<br />

Gebäudesanierung ist die große<br />

Aufgabe der Zukunft<br />

Die Forschung, Entwicklung und<br />

Etablierung brauchbarer Systeme ist<br />

langfristig ein lohnendes Geschäft,<br />

denn die Bestandssanierung wird<br />

künftig die Baubranche maßgeblich<br />

prägen. Die meisten Altbauten liegen<br />

mit einem Heizwärmebedarf zwischen<br />

200 und 300 kWh/(m 2 a) weit<br />

über den heutigen Mindeststandards<br />

für Neubauten, ganz zu schweigen<br />

von der Energieeffizienz bei Passivhäusern.<br />

Drei Viertel der Bestandsgebäude<br />

in Deutschland sind vor 1978<br />

errichtet und verbrauchen zusammen<br />

95 Prozent aller Heizenergie.<br />

Da im Zweiten Weltkrieg sehr<br />

viel Bausubstanz zerstört worden<br />

war, entstand in den 1950er- und<br />

1960er-Jahren neuer Wohnraum sehr<br />

schnell und sehr preiswert. Die Gebäude<br />

waren meist standardisiert,<br />

was für eine Fassadenmodernisierung<br />

GUMPP & MAIER, BINSWANGEN


Marketing<br />

mit standardisierten Großelementen<br />

eine gute Voraussetzung ist. Hinzu<br />

kommt, dass diese Bausubstanz eine<br />

Altersphase erreicht hat, die sowieso<br />

umfangreiche Sanierungen erfordert.<br />

Und wenn sowieso saniert werden<br />

muss, dann wird der Aufwand für<br />

die energetische Verbesserung deutlich<br />

geringer.<br />

Die Qualität der Bausubstanz war<br />

in den ersten Nachkriegsjahrzehnten<br />

oft mäßig. Das erhöht den Modernisierungsbedarf<br />

noch, erschwert aber<br />

die Passgenauigkeit von vorgefertigten<br />

Großelementen deutlich: Die<br />

Wände haben oft Bäuche, Mulden<br />

und Verzüge von mehr als 5 cm, sodass<br />

ein flächiger Anschluss vorgefertigter<br />

Holzbauteile nicht möglich<br />

ist. Eine Fuge zwischen der bestehenden<br />

Außenwand und der neuen<br />

Schale ist unvermeidlich und deren<br />

Füllung ein wichtiges Thema von<br />

Konstruktion und Bauphysik.<br />

Bestandsaufnahme muss<br />

möglichst exakt sein<br />

Um eine verlässliche Planungsgrundlage<br />

für die Vorfertigung zu haben, ist<br />

eine lückenlose und exakte Bestandsaufnahme<br />

notwendig. Bestands-<br />

pläne gibt es meistens gar nicht oder<br />

sie sind viel zu unpräzise. Moderne<br />

Messverfahren sind heute jedoch in<br />

der Lage, ein Gebäude sehr genau<br />

aufzunehmen. Die Anschaffung der<br />

Geräte ist allerdings teuer und deren<br />

Beherrschung schwierig, sodass<br />

ein Bauunternehmer diese Tätigkeit<br />

besser an einen Vermessungsingenieur<br />

vergibt – zumal meist erst ein<br />

geschickter Mix verschiedener Methoden<br />

zu wirklich brauchbaren Ergebnissen<br />

führt.<br />

Je höher der Vorfertigungsgrad,<br />

desto genauer muss das Aufmaß<br />

sein. Die Verwendung großflächiger<br />

Elemente ist nur dann sinnvoll,<br />

wenn sie vor Ort schnell montierbar<br />

sind, der Handwerker also keine<br />

Überraschungen erlebt, sondern alles<br />

wie geplant passgenau sitzt. Und<br />

die Vorfertigung ist ja eben die große<br />

Stärke und die große Chance des<br />

Holzbaus. Denn Bauen im Bestand<br />

bedeutet immer, dass Menschen im<br />

zu sanierenden Gebäude und in den<br />

mikado-Interview<br />

Systematisieren und Abläufe verbessern<br />

Projektleiter von „TES EnergyFacade“ ist der Architekt<br />

Frank Lattke, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet<br />

Holzbau an der Architekturfakultät der Technischen<br />

Universität München. mikado befragte ihn zu den Gründen<br />

für die Durchführung dieses große Forschungsprojekts.<br />

mikado: Herr Lattke, wie kam es zu<br />

diesem Forschungsprojekt?<br />

Frank Lattke: Die Modernisierung<br />

und das Weiterbauen des Gebäudebestandes<br />

sind aktuelle Themen der<br />

Architektur. Dabei sind energieeffiziente<br />

Lösungen gefragt. Das Thema<br />

ist an unserer Universität schon seit<br />

Jahren erkannt. Sowohl Prof. Stefan<br />

Winter wie auch Prof. Hermann Kaufmann<br />

beschäftigen sich damit. Es lag<br />

nahe, die Kompetenzen fakultätsübergreifend<br />

zu bündeln und gemeinsam<br />

nach geeigneten Lösungen in Holz zu<br />

suchen.<br />

Was ist denn am Ende von zwei Jahren<br />

Forschung das Ergebnis?<br />

Wir entwickeln kein Produkt, sondern<br />

versuchen, Bauabläufe zu verstehen<br />

und zu verbessern. Das Ergebnis wird<br />

ein Handbuch sein, das Planern und<br />

Zimmerern die Anforderungen und<br />

Möglichkeiten der Bestandsmodernisierung<br />

mit vorgefertigten großflächigen<br />

Holzrahmenbauelementen<br />

systematisch erschließt. Darüber hin-<br />

aus lernen wir viel von den Pilotprojekten<br />

mit unseren Praxispartnern.<br />

Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit<br />

mit den beteiligten Zimmereiunternehmen?<br />

Der intensive Austausch zwischen Wissenschaft<br />

und Praxis befruchtet unsere<br />

Arbeit. Der Schwerpunkt unserer<br />

angewandten Forschung liegt auf<br />

der Entwicklung praxistauglicher Lösungen,<br />

die in Zukunft zügig umsetzbar<br />

sind. Gerade die Bestandsmodernisierung<br />

bietet der Holzbaubranche<br />

▴ Frank Lattke untersucht den Workflow<br />

bei der Gebäudemodernisierung mit<br />

vorgefertigten Holzrahmenbauelementen<br />

ein enormes Betätigungsfeld, wenn<br />

es ihr gelingt, geeignete Bausysteme<br />

anzubieten.<br />

Das Projekt dient also nicht dazu, Wissen<br />

in einem Teilbereich zu vertiefen,<br />

sondern Wissen aus Teilbereichen zusammenzufügen?<br />

„Unser Ziel ist, die Möglichkeiten der<br />

Vorfertigung möglichst weit auszureizen.“<br />

Ja, genau. Wir wollen den Workflow<br />

verbessern: von der Bestandserfassung<br />

über Projekt-, Ausführungs- und<br />

Holzbauplanung bis hin zur Fertigung<br />

und Montage. Um einen möglichst lückenlosen<br />

Prozess zu erreichen, müssen<br />

die Phasen aufeinander abgestimmt<br />

und die Fachkompetenzen der<br />

Beteiligten gebündelt werden. Unser<br />

Ziel ist, die Möglichkeiten der Vorfertigung<br />

möglichst weit auszureizen.<br />

Herr Lattke, vielen Dank für das informative<br />

Gespräch.<br />

www.mikado-online.de 17<br />

MIKADO


Steckbrief<br />

Marketing<br />

Projektname:<br />

TES EnergyFacade<br />

www.tesenergyfacade.com<br />

Forschungsthema:<br />

Vorgefertigte Holzbauelemente<br />

für Gebäudehüllen:<br />

▸ Anwendungsgrundlagen<br />

▸ Planungsprinzipien<br />

▸ konstruktive Lösungen<br />

▸ bauliche Umsetzung in<br />

Pilotprojekten<br />

Projektdauer:<br />

Januar 2008 bis Januar 2010<br />

Beteiligte Hochschulen:<br />

Technische Universität München<br />

D-80333 München<br />

Fakultät für Architektur<br />

Fachgebiet Holzbau<br />

Prof. Hermann Kaufmann<br />

www.holz-tum.de<br />

Fakultät für Bauingenieur wesen<br />

Lehrstuhl für Holzbau<br />

Prof. Dr. Stefan Winter<br />

www.hb.bv.tum.de<br />

Norwegian University of Science<br />

and Technology<br />

Helsinki University of Technology<br />

Praxispartner in Deutschland:<br />

Anton Ambros GmbH<br />

D-87659 Hopferau<br />

www.ambros-haus.de<br />

Gumpp & Maier GmbH<br />

D-86637 Binswangen<br />

www.gumpp-maier.de<br />

O.Lux Holzbau GmbH & Co.<br />

D-91166 Georgensgmünd<br />

www.o-lux.de<br />

▴ Das nicht mehr<br />

zeitgemäße<br />

Gebäude des norwegischen<br />

Risør Technical<br />

College …<br />

▸ … erhielt eine<br />

neue Fassade aus<br />

großen vorgefertigtenHolzrahmenbauelementen<br />

Die Uneben-<br />

▸<br />

heiten von<br />

Altbaufassaden<br />

lassen sich<br />

mit digitalen<br />

Messmethoden<br />

sehr exakt<br />

ermitteln und<br />

darstellen<br />

18 mikado 8.2009<br />

Nachbargebäuden wohnen oder arbeiten<br />

und eine möglichst kurze Störung<br />

ihres Alltags wünschen. Da ist<br />

Holz ideal. Die präzise Vorfertigung erlaubt<br />

eine schnelle und störungsarme<br />

Montage in hoher Qualität. Um diese<br />

Chance nutzen zu können, braucht es<br />

nur noch geeignete Systeme.<br />

Werkseitige Vorfertigung<br />

macht Holz überlegen<br />

Bei der Vorfertigung von Holzrahmenelementen<br />

im Werk lassen sich<br />

schon neue Fenster einbauen – einfacher,<br />

schneller und exakter, als das<br />

auf Baustellen möglich ist. Sie müssen<br />

aus bauphysikalischen Gründen<br />

sowieso in der neuen Konstruktionsebene<br />

sitzen. Des Weiteren lassen sich<br />

Solar- und Versorgungselemente in<br />

die Holzrahmenkonstruktion integrieren.<br />

Damit entstehen innovative<br />

Produkte, die den oft angewandten<br />

Wärmedämmverbundsystemen weit<br />

überlegen sind und ganz andere Herangehensweisen<br />

an das Weiterbauen<br />

im Bestand ermöglichen.<br />

Die Modernisierung ist immer<br />

auch die große Chance, ein Gebäude<br />

gestalterisch aufzuwerten und die<br />

vorhandenen Flächen zu erweitern.<br />

Dadurch steigt der Wert einer Immobilie<br />

– und das macht es für Hausbesitzer<br />

noch interessanter. Neben Anbauten<br />

mit Wandelementen oder gar<br />

vorgefertigten Raumzellen ermöglicht<br />

Holz als leichte Bauweise auch<br />

vielfältige Formen von Aufstockungen,<br />

die mit schwereren Materialien<br />

aus statischen Gründen meist nicht<br />

und nur mit erheblichem Mehraufwand<br />

realisierbar wären.<br />

Gerade Aufstockungen sind ein<br />

großes Zukunftsthema. Die Nachverdichtung<br />

von Siedlungen „in die<br />

Höhe“ verringert die Freiflächen<br />

nicht und gibt den Zwischenräumen<br />

oft eine klarere Struktur und stärkere<br />

Identität. Und für Hausbesitzer sind<br />

FRANK LATTKE, TU MüNCHEN, FACHGEBIET HOLZBAU<br />

T. SCHäFER / K. EDER, TU MüNCHEN, LS FüR GEODäSIE


Marketing<br />

Aufstockungen schlicht und einfach<br />

deshalb reizvoll, weil damit ohne<br />

Grunderwerb ihre vermietbaren Flächen<br />

anwachsen, sich Investitionen<br />

also schneller amortisieren.<br />

Erst gebündeltes Fachwissen<br />

macht die Holzbaubranche stark<br />

Gute Voraussetzungen also für den<br />

Holzbau. Noch fehlt es aber den meisten<br />

Betrieben an Erfahrungen und<br />

dem notwendigen Fachwissen. Das<br />

soll sich nun ändern: Das bisher vorhandene<br />

Wissen systematisch aufzubereiten,<br />

zu publizieren und für jeden<br />

Interessierten verfügbar zu machen,<br />

ist das Ziel des Forschungsprojekts<br />

„TES EnergyFacade“.<br />

Beteiligt sind drei europäische<br />

Hochschulen: die Technische Universität<br />

München, die Norwegian<br />

University of Science and Technology<br />

in Trondheim und die finnische<br />

Helsinki University of Technology.<br />

Die Internationalität war Voraussetzung,<br />

um von der Europäischen<br />

Union Forschungsmittel zu erhalten.<br />

In einem zweistufigen Verfahren,<br />

das 2006 begann, setzte sich die an<br />

den Lehrstühlen von Prof. Dr. Stefan<br />

Winter und Prof. Hermann Kaufmann<br />

geborene Idee als eine von 17<br />

unter 78 eingereichten Forschungsthemen<br />

durch.<br />

Anfang 2008 ging’s dann richtig<br />

los. Im Team sitzen Architekten,<br />

Bauingenieure, Bauphysiker, Haustechniker,<br />

Brandschützer, Produkthersteller<br />

und Bauunternehmer. Gerade<br />

die enge Kooperation mit der<br />

Wirtschaft ist Voraussetzung für den<br />

Erfolg, schließlich geht es im Wesentlichen<br />

um die Verbesserung von<br />

Prozessen. Hier haben die Praxiserfahrungen<br />

der Holzbauunternehmen<br />

entscheidende Bedeutung.<br />

Ganz wichtige Erkenntnisse bringen<br />

dann natürlich die Untersuchungen<br />

bei der Durchführung von<br />

Projekten. Erst sie beweisen: Modernisierungen<br />

mit vorgefertigten großformatigen<br />

Holzrahmenelementen<br />

funktionieren. Man darf sich schon<br />

jetzt auf einen spannenden Projektbericht<br />

freuen. Und auf eine erfolgreiche<br />

Zukunft des Holzbaus.<br />

Dipl.-Ing. Günther Hartmann, Kissing ▪<br />

mikado-Interview<br />

Langfristig wettbewerbsfähig bleiben<br />

Einer der Praxispartner bei „TES EnergyFacade“ ist das<br />

schwäbische Holzbauunternehmen Gumpp & Maier.<br />

mikado befragte seinen Geschäftsführer nach den Motiven,<br />

hier mitzumachen und viel Zeit und Geld zu investieren.<br />

▴ Alexander Gumpp sieht in der<br />

energetischen Fassadenmodernisierung<br />

einen riesigen Markt für den Holzbau<br />

mikado: Herr Gumpp, warum machen<br />

Sie bei diesem Projekt mit?<br />

Alexander Gumpp: Es ist hochinteressant,<br />

erweitert unseren Horizont und<br />

wir lernen viel dazu. Mit Prof. Kaufmann<br />

und Prof. Winter sind zwei Koryphäen<br />

des Holzbaus an Bord, da kann<br />

man nur profitieren. Josef Ambros und<br />

an. Der Holzbau kann und muss hier<br />

wettbewerbsfähige Lösungen ent-<br />

wickeln.<br />

Was ist bei Fassadenmodernisierungen<br />

anders als sonst?<br />

Beim Bestand müssen die neuen Elemente<br />

exakt auf die alte Wand passen.<br />

Dafür braucht es ein exaktes Aufmaß.<br />

Außerdem sind Außenwandflächen<br />

von Altbauten oft uneben. Um die Toleranzen<br />

auszugleichen, brauchen wir<br />

eine Fuge. Die bauphysikalisch und<br />

konstruktiv sinnvoll zu füllen, ist eine<br />

neue Herausforderung, für die wir<br />

eine Lösung entwickelt haben.<br />

Welche Rolle spielen Sie selbst in dem<br />

Projekt?<br />

Als Holzbauunternehmer habe ich<br />

natürlich umfangreiche Praxiserfahrungen<br />

in der Umsetzung, die bei aufkommenden<br />

Fragen z.B. bezüglich<br />

Fertigungs- und Baustellenstrategien<br />

sowie Kosten oft hilfreich sind. Außerdem<br />

forschen wir auch an einem realen<br />

Testgebäude. Dazu nahmen wir<br />

„In Deutschland warten 820 Mio. m 2<br />

Fassadenfläche auf eine Modernisierung.“<br />

ich hatten sowieso vor, uns mit diesem<br />

Thema zu beschäftigen. Als wir dann<br />

Anfang 2008 Frank Lattke trafen und<br />

von dem Projekt erfuhren, überlegten<br />

wir nicht lange und stiegen ein.<br />

Sehen Sie hierin ein interessantes<br />

Geschäftsfeld?<br />

Ja, in Deutschland warten derzeit<br />

rund 820 Mio. m 2 Fassadenfläche<br />

auf eine energetische Modernisierung.<br />

Dieser Markt ist so riesig, da<br />

muss man sich einfach damit beschäftigen.<br />

Momentan dübelt und<br />

klebt man da immer Dämmplatten<br />

einen Leerstand her und „bespielten“<br />

ihn mit verschiedenen Lösungsvarianten,<br />

um mögliche Probleme klarer erkennen<br />

zu können.<br />

Sie investieren da jetzt sehr viel Zeit<br />

und Geld. Lohnt sich das für Sie?<br />

Der Markt für Fassaden ist riesengroß.<br />

Durch das Forschungsprojekt erarbeiten<br />

wir uns sicher einen Vorsprung,<br />

freuen uns aber auch, wenn unsere<br />

ganze Branche davon profitiert.<br />

Herr Gumpp, herzlichen Dank für das<br />

Gespräch.<br />

www.mikado-online.de 19<br />

MIKADO


Marketing<br />

Haustest<br />

Ökologie zum Probe wohnen<br />

So lebt es sich im Passivhaus. Aicher Holzhaus bietet seinen Kunden an, im Muster-<br />

haus im oberbayerischen Halfing Probe zu wohnen. Der Erfolg bestätigt Peter Aichers<br />

Idee. Nach dem eingehenden Haustest ist die Abschlussquote in der Regel sehr hoch.<br />

Kleider und Weihnachtsgeschenke<br />

können Verbraucher bei<br />

Nichtgefallen wieder umtauschen.<br />

Bei Häusern ist das nicht so einfach.<br />

Das macht es manchem Bauherrn<br />

schwer, die richtige Entscheidung zu<br />

treffen. Abhilfe schafft Aicher Holzhaus<br />

in Halfing. In zwei unterschiedlichen<br />

Musterhäusern können bis zu<br />

fünf Personen eine Woche lang Probe<br />

wohnen.<br />

Das schwedenrote „Pro-Energiehaus“<br />

auf Passivhaustandard beispielsweise<br />

vereint Energie-Effizienz<br />

und Ergonomie. Angehende Bauherren<br />

erleben hier den Komfort einer<br />

Lüftungsanlage und überzeugen sich<br />

davon, dass sie ohne Heizung nicht<br />

frieren müssen. Beim grauen Haus<br />

liegt der Wärmebedarf ein bisschen<br />

20 mikado 8.2009<br />

höher. Das Niedrigenergiehaus benötigt<br />

je nach Hausgröße ca. 30 kWh<br />

pro m 2 und Jahr.<br />

Bei der Planung seiner Musterhäuser<br />

orientierte sich Aicher Holzhaus<br />

an der Ergonomie des Menschen.<br />

Wohlfühlen im Einklang mit<br />

sich und der Umwelt steht für ihn<br />

im Vordergrund. Deshalb sind hier<br />

geomantische Untersuchungen, Planen<br />

nach dem Goldenen Schnitt und<br />

Feng-Shui längst Standard. Kunden<br />

regten Geschäftsführer Aicher dazu<br />

an. „Wenn die Leute einmal in einem<br />

der beiden Häuser zur Probe gewohnt<br />

haben“, erzählt er, „ist die Abschluss-<br />

quote immer sehr hoch.“ Bis zu zehn<br />

Mal im Jahr testen Kunden die voll<br />

funktionsfähigen, gemütlich und<br />

modern eingerichteten Häuser.<br />

▴ Das rote ist<br />

ein Passivhaus …<br />

… das graue<br />

▾<br />

Haus ein<br />

Niedrigenergiehaus.<br />

Hier können<br />

potenzielle<br />

Bauherren Probe<br />

wohnen<br />

Auch die Kochevents, die Aicher<br />

zwei- bis dreimal im Jahr in den<br />

Musterhäusern veranstaltet, sind Besuchermagneten.<br />

Die Benefizveranstaltungen<br />

für Kunden, Freunde und


Marketing<br />

Mitarbeiter sind sehr beliebt, nicht<br />

zuletzt, weil sich die Aichers immer<br />

etwas Besonderes einfallen lassen.<br />

Mal gibt es die „Küche des Sultans“,<br />

dann ein Wellness-Menü.<br />

Fremdüberwachung schafft<br />

Vertrauen<br />

Fremdüberwachung und die innerbetriebliche<br />

Kontrolle sorgen für gleich<br />

bleibende Qualität der Holzhäuser.<br />

Die Gebäude aus Aichers Werkstatt<br />

tragen das Schweizer Minergie-Label.<br />

Die Minergiebauweise steht für<br />

Komfort beim Wohnen, Ressourcenschonung<br />

der Umwelt, Stärkung der<br />

regionalen Wirtschaft und bezahlbares<br />

Bauen. Das Unternehmen ist<br />

ein 5-Sterne-Betrieb der Initiative<br />

„Meisterhaft bauen“ und wird güteüberwacht.<br />

Die Fremdüberwachung<br />

schafft Vertrauen beim Kunden, wertet<br />

das Unternehmensimage auf und<br />

motiviert Chef und Mitarbeiter, die<br />

Arbeitsabläufe zu verbessern.<br />

Nicht zuletzt ist der Betrieb Mitglied<br />

der Zimmerer-Innung. Apropos<br />

Zimmerer-Innung: Mitte Mai dieses<br />

Jahres wurde Peter Aicher zum<br />

neuen Präsident des Landesinnungsverbands<br />

des Bayerischen Zimmererhandwerks<br />

gewählt. Besonders<br />

wichtig ist Aicher in seinem neuen<br />

Ehrenamtsjob, die Kompetenzen des<br />

Zimmerers in der Öffentlichkeit noch<br />

besser bekannt zu machen.<br />

Nach Abschluss der Meisterschule<br />

übernahm Peter Aicher 1984 den elterlichen<br />

Betrieb in Halfing. Bis heute<br />

hat er diesen zu einem führenden<br />

Holzbauunternehmen der Region<br />

mit nunmehr 30 Beschäftigten ausgebaut.<br />

Ungeachtet dessen versteht<br />

sich sein Unternehmen nach wie vor<br />

als Familienbetrieb, dessen Entwicklung<br />

auf Innovation, Ausbildung und<br />

Wertschätzung beruht. „Wir sind ein<br />

Familienbetrieb und sehen darin unsere<br />

große Stärke“, sagt Aicher, „denn<br />

bei uns weiß die rechte Hand immer,<br />

was die linke tut.“<br />

Klasse statt Masse<br />

Aichers Holzhäuser sind alle individuell<br />

nach Kundenwünschen geplant.<br />

Der hohe Vorfertigungsgrad der Bauelemente<br />

sichert günstige Stückzahlpreise<br />

und zügigen Baufortschritt.<br />

Weitere Kostensenkungen können die<br />

Bauherren durch Eigenleistungen erzielen.<br />

Preiswert sollen seine Häuser<br />

sein, sagt Aicher – im wahrsten<br />

Sinne des Wortes. Selbstverständlich<br />

erwirtschaftet er einen bestimmten<br />

Deckungsbeitrag, eine Gewinnmarge<br />

für künftige Überlegungen. Qualität<br />

steht für Aicher an erster Stelle. Er<br />

möchte den Benchmark so hoch setzen,<br />

dass sein Unternehmen von anderen<br />

geachtet wird. Ihm ist wichtig,<br />

Vorbild für Kollegen und Geschäftspartner<br />

zu sein.<br />

◂ Nicht von der<br />

Stange:<br />

Aichers Häuser<br />

sind<br />

alle individuell<br />

geplant<br />

Kochevent im<br />

▴<br />

Musterhaus:<br />

Die regelmäßigen<br />

Benefiz-<br />

veranstaltungen<br />

sind bei<br />

Kunden sehr<br />

beliebt<br />

▸ Gartenhaus<br />

Walden bietet viel<br />

Platz für<br />

Gegenstände, die<br />

Menschen<br />

mit draußen<br />

verbinden:<br />

Vogelhäuschen<br />

und Meisenknödel,Blumentopf<br />

und<br />

Gießkanne,<br />

Grillbesteck und<br />

Brotzeitklappe<br />

Bauen für Familien<br />

Aktuell baut sein Unternehmen 20<br />

Häuser im Jahr. Zur Firma Aicher<br />

Holzbau gehören neben der Zimmerei<br />

noch die Schreinerei und die Dachdeckerei.<br />

Der Holzhausbau macht etwa<br />

80 % des Umsatzes aus. Aicher selbst<br />

ist Zimmermeister, Dachdeckermeister,<br />

Bautechniker, Betriebswirt des<br />

Handwerks und vereidigter Gutachter.<br />

Aicher setzt auf selbsterklärenden<br />

Verkauf. Oberster Verkäufer ist er<br />

selbst. Kernzielgruppe sind Familien<br />

www.mikado-online.de 21


Marketing<br />

mit Kindern und ältere Menschen,<br />

die sich im Chiemgau ihren Altersruhesitz<br />

bauen. Das Konzept scheint<br />

aufzugehen, Aicher beschränkt sich<br />

bewusst auf einen Aktionsradius von<br />

150 km um Halfing.<br />

Noch mehr Service<br />

Eine schöne Erinnerung für die Bauherren<br />

ist das Bauherren-Baubuch.<br />

Jede Baufamilie erhält nach Fertigstellung<br />

des Gebäudes ihr eigenes<br />

Bauherren-Baubuch. Darin sind die<br />

wichtigsten Daten des Hauses zusammengefasst:<br />

Neben einer Baubeschreibung<br />

und der Erläuterung<br />

des Bauteilaufbaus sind das Ergebnis<br />

der Luftdichtigkeitsmessung und der<br />

Energiebedarfsnachweis enthalten.<br />

Gartenskulptur, Watzmannhütte<br />

und Papsttribüne<br />

Ungewöhnlich sind die Objektbauten,<br />

die das Unternehmen fertigt. Beispielsweise<br />

Walden, die Gartenskulptur<br />

von Nils Holger Moormann. In<br />

Walden bringen Gartenbesitzer zahlreiche<br />

Gegenstände wie Schaufel, Rechen<br />

und Schubkarre unter. Müßiggänger<br />

müssen sich entscheiden, ob<br />

sie am Tisch in der Sitzkoje Platz<br />

nehmen oder über eine Leiter in das<br />

Obergeschoss klettern wollen.<br />

Oder eine neue Schutzhütte auf<br />

dem 2651 m hohen Hocheck-Gipfel<br />

am Watzmann, die der Firmenchef<br />

im Oktober 2006 spendete.<br />

▴ Bühne für Papst<br />

Benedikt XVI<br />

zum Besuch in<br />

Altötting. Sie<br />

war 14,5 m breit<br />

und bestand<br />

aus heimischem<br />

Fichtenholz<br />

▸ Die Hocheck-<br />

Unterstandshütte<br />

liegt auf 2651 m<br />

Höhe. Ein<br />

Hubschrauber der<br />

Bergwacht<br />

Ramsau befördert<br />

die Elemente<br />

zur Baustelle<br />

▸ Familie Aicher<br />

(v.l.n.r.):<br />

Tochter Anja hat<br />

eine Banklehre<br />

abgeschlossen<br />

und studiert<br />

ab Herbst BWL,<br />

Firmeninhaber<br />

Peter Aicher<br />

mit Frau Margit<br />

und Tochter<br />

Andrea, die<br />

Bauingenieurwesen<br />

studiert<br />

22 mikado 8.2009<br />

Eine hochgeistliche Aufgabe absolvierten<br />

die Holzbauer 2006. Bei seinem<br />

Besuch in Bayern feierte Papst<br />

Benedikt XVI. Gottesdienst auf einer<br />

Bühne aus der Aicher-Werkstatt.<br />

Blick nach vorn<br />

In diesem Jahr feiert das Familienunternehmen<br />

60. Geburtstag. 1949<br />

gründete Peter Aicher sen. die Firma.<br />

Seit 1984 führt Peter Aicher jun.<br />

zusammen mit Frau Margit Aicher<br />

das Regiment. Der Zukunft blickt Aicher<br />

gelassen entgegen. Seine beiden<br />

Töchter wollen die Familientradition<br />

fortführen und in den Betrieb<br />

einsteigen. Noch sind sie in der Ausbildung,<br />

sie studieren Betriebswirtschaftslehre<br />

bzw. Bauingenieurwesen.<br />

In den nächsten zehn Jahren soll<br />

die Übergabe abgeschlossen sein.<br />

Aichers strategischer Blick in die<br />

Zukunft als Unternehmer und Zimmererpräsident<br />

gilt dem energetischen<br />

Bauen: „Bis 2015 gibt es vor<br />

allem durch ökologische Aspekte ein<br />

sehr großes Potenzial beim Bauen im<br />

Bestand und beim Neubau im energetischen<br />

Bereich. Diesen Anforderungen<br />

ist vor allem der Zimmerer<br />

mit seinem breiten Ausbildungsstand<br />

bestens gewachsen.“<br />

Dipl.-Ing. (FH) Claudia Vielweib, Kissing ▪<br />

AICHER HOLZHAUS


Michael Holsteiner,<br />

Dachdeckermeister<br />

Mike Schatz,<br />

Dachdeckermeister<br />

Willibald Lang,<br />

Spenglermeister<br />

13 Profi s, eine Meinung:<br />

„RHEINZINK ® -SP-Line ist erste Wahl“<br />

Ein wirklich innovatives Fassadensystem sollte nicht nur gut aussehen und lange halten.<br />

Es sollte auch einfach zu planen und leicht zu montieren sein – genau wie die neue<br />

SP-Line in RHEINZINK ® -„vorbewittert pro blaugrau“. Als echte Alternative zu Holz, Stein<br />

und künstlichen Baustoffen überzeugt die Kombination von moderner Optik, kurzer<br />

Installationszeit und attraktivem Preis auch erfahrene Meister.<br />

www.rheinzink.de<br />

Meik Schmitz,<br />

Installateur- und Heizungsbaumeister<br />

Peter Bonse, Geschäftsführer<br />

Jürgen Bonse, Dachdeckermeister<br />

Johannes Abs,<br />

Dachdeckermeister<br />

Marco Kemnitzer und Ronald Kemnitzer,<br />

Geschäftsführer<br />

Hans-Joachim Klebe,<br />

Geschäftsführer<br />

Klaus Hüßen,<br />

Dachdeckermeister<br />

Uwe Albert,<br />

Dachdeckermeister<br />

Volker Waldmann,<br />

Dachdeckermeister<br />

Jürgen Lorant,<br />

Geschäftsführer<br />

Karl Heinz Wagner,<br />

Blechnermeister


Technik<br />

Technische Gebäudeausstattung<br />

Holz punktet im Bestand<br />

Bei der technischen Gebäudeausstattung hat der Holzbau seine Eigenheiten.<br />

Dipl.-Ing. Andreas Duschl, beratender Ingenieur für technische Ausrüstung und<br />

Energietechnik, berichtet über Erfahrungen seines Unternehmens.<br />

Mehr als 80 % der Umsätze<br />

macht das Bauhauptgewerbe<br />

im Gebäudebestand. Die Sanierung<br />

ist ein großes Thema, vor allem in<br />

Verbindung mit der Nachverdichtung<br />

bereits wohnwirtschaftlich genutzter<br />

oder anderweitig versiegelter Siedlungsflächen.<br />

Haustechnik im Holzbau<br />

Holz hat bestimmte Eigenschaften,<br />

auf die die Haustechnik Rücksicht<br />

nehmen muss. Die geringe Rohdichte<br />

24 mikado 8.2009<br />

des Holzes, verbunden mit geringen<br />

Wärmeleitfähigkeiten und Wärmeeindringkoeffizienten,<br />

bewirkt, dass<br />

die nutzbare Speichermasse relativ<br />

gering ist. Die Haustechnik sollte entsprechend<br />

flink auf sich verändernde<br />

Bedingungen reagieren. Beim Einsatz<br />

von Fertigteilelementen ist die Nachinstallierbarkeit<br />

begrenzt. Ein wichtiger<br />

Punkt ist dabei – neben der<br />

Vorhaltung von Reserve-Leitungswegen<br />

– die stimmige Konzeption einer<br />

möglichst klaren, unvernetzten Versorgungsstruktur.<br />

Die energetische<br />

▴<br />

Sanierung und<br />

Aufstockung der<br />

Wohnanlage<br />

ist ein typisches<br />

Beispiel für<br />

zeitgemäße Nach-<br />

verdichtung<br />

Nachverdichtung in Erlangen<br />

Erfolgreich verfolgt haben die Planer<br />

diesen Ansatz im vorliegenden Beispiel<br />

der Sanierung und Aufstockung<br />

von 27 Wohngebäuden der Siemens<br />

Wohnungsgesellschaft mbH & Co.<br />

OHG in Erlangen.<br />

Die Wohngebäude in drei- bis viergeschossiger<br />

Ausführung stammen<br />

aus den 1950er- bzw. Anfang der<br />

1960er-Jahren. Die Kellergeschosse<br />

bestehen aus Ortbeton bzw. Betonfertigteilen,<br />

die Gründung erfolgte mittels


Technik<br />

Streifenfundamenten. Die Wohn-<br />

ebenen sind in Ziegelmauerwerk mit<br />

Stahlbetondecken errichtet, die Dachflächen<br />

bestehen ebenfalls aus einer<br />

Stahlbetondecke mit unterschiedlichen<br />

Deckenstärken. Ein zusätzlicher<br />

Gefälleestrich sorgt für die wasserabführende<br />

Gefällestrecke.<br />

Die genaue Beschreibung des Gebäudebestandes<br />

ist hier relevant,<br />

weil bei Aufstockungen zum einen<br />

die Tragfähigkeit eine große Rolle<br />

für die Planung spielt, zum anderen<br />

der Zustand sowie die Möglichkeiten<br />

und Grenzen einer Anbindung der<br />

neu zu schaffenden Bausubstanz an<br />

den Bestand auszuloten sind. Um zu<br />

einem integralen Planungskonzept<br />

zu kommen, ist es wichtig, ganz zu<br />

Anfang des Projektes die entsprechenden<br />

Untersuchungen hinsichtlich<br />

Statik, Brandschutz, Wärmeschutz<br />

und Schallschutz systematisch<br />

durchzuführen. Eine detaillierte Bestandserfassung<br />

der vorhandenen<br />

bauphysikalischen und haustechnischen<br />

Bedingungen zahlt sich monetär<br />

und durch die höhere planerische<br />

Sicherheit aus.<br />

Bestandsaufnahme<br />

In Erlangen fanden die Planer folgende<br />

Situation vor: Die Flachdächer<br />

waren als Warmdächer konstruiert.<br />

Die Wärmedämmung war<br />

nach heutigem Stand unzureichend,<br />

die Dachabdichtung anfällig, insbesondere<br />

im Bereich der Flachdach-<br />

Einläufe. Innen liegende Regenwasserleitungen<br />

waren als Gussrohr<br />

ausgeführt und eingemauert, fatalerweise<br />

ohne Dämmung gegen Kondensatbildung,<br />

sodass es immer wieder<br />

zu Feuchteproblemen kam.<br />

Zur Trinkwasserversorgung existierte<br />

eine Wassereinspeisung der<br />

Stadtwerke Erlangen je Gebäude.<br />

Das Verteilsystem im Gebäude bestand<br />

aus verzinkten Stahlrohren<br />

mit einer Einspeisung der einzelnen<br />

Versorgungsstränge ab dem zentralen<br />

Verteiler. Die vertikalen Versorgungsstränge<br />

waren mit einer einfachen<br />

Lage Wellpappe umwickelt<br />

und eingemauert, auch hier existierte<br />

keine Dämmung gegen Kondenswasserbildung.<br />

Je Wohneinheit<br />

Die Wand-<br />

▸<br />

elemente<br />

der neuen Etage<br />

stehen auf<br />

einem Tragrost<br />

aus Stahl<br />

Betrieb-Wirtschaftliches Sanieren und Nachverdichten<br />

Nein, in der überschrift liegt kein Schreibfehler vor. Das „Betrieb-<br />

Wirtschaftliche Bauen“ – eben ohne das „s“ hinter dem Betrieb – ist ein<br />

Begriff, den die Duschl Ingenieure vor über zehn Jahren mit ihrem Ansatz<br />

des Lebenszyklus-umspannenden Planens entwickelt haben. Wirksame<br />

Planung muss einerseits ein wirtschaftliches Bauen und andererseits ein<br />

wirtschaftliches Betreiben ermöglichen.<br />

Die Betrachtung ist gewerkeübergreifend, sind doch vor allem nichtregenerative<br />

Energien und energieintensive Baustoffe große Kostentreiber.<br />

Besonders wirkungsvoll ist dieser Ansatz beim Bauen im Bestand.<br />

erzeugte ein Elektro-Durchlauferhitzer<br />

das Brauchwarmwasser.<br />

Jedes Gebäude verfügte über eine<br />

eigene Fernwärmeeinspeisung. Die<br />

Wärmeverteilung erfolgte im Gebäude<br />

mittels geschweißter Stahlrohre.<br />

Die Versorgungsstränge waren mit<br />

einer wellpappekaschierten Glaswolldämmung<br />

umwickelt. Die Erfassung<br />

der verbrauchten Wärmeenergie erfolgte<br />

mit Verdunstungsmessgeräten.<br />

Die Gebäude blieben während der<br />

gesamten Baumaßnahme vermietet<br />

und bewohnt.<br />

Detaillierte Anlagenplanung<br />

Für jede Anlage wurde abgewogen<br />

und entschieden, ob aufgrund der<br />

Veränderungen in der Bauphysik (z.B.<br />

zusätzliche außen liegende Wärmedämmung<br />

im Bestand, Veränderung<br />

der Gebäudekubatur durch die Aufstockungen<br />

sowie den Anbau von<br />

Aufzugstürmen) die technische Ausrüstung<br />

noch zutreffend ausgelegt<br />

oder neu beplant werden musste. In<br />

den neu zu errichtenden Bereichen,<br />

wo die Handlungsspielräume vorhanden<br />

waren, entwickelten die Planer<br />

genau auf den Holzbau zugeschnittene<br />

Lösungen.<br />

Regenwasserentsorgung<br />

Die Entwässerung der Dach- bzw.<br />

Terrassenflächen erfolgt mittels gedämmter<br />

Flachdacheinläufe passend<br />

zum Dachabdichtungssystem.<br />

Die Einläufe und Ableitungen in den<br />

Fertigteilen wurden im Rahmen der<br />

Elementfertigung im Werk passgenau<br />

vormontiert. Die Anbindung der<br />

neuen Einläufe auf die bestehenden<br />

www.mikado-online.de 25


Technik<br />

Installationsführungen im Bodenaufbau Wohnungen<br />

Dachterrasse<br />

Wohnen/Essen<br />

Aufzug<br />

Abluftleitung DN100<br />

für bauseitigen<br />

Anschluss einer<br />

Küchenabzugshaube<br />

über Dach führen<br />

Querführung in Lastverteilebene<br />

Stahlträger<br />

Stahlträger<br />

Stahlträger<br />

Stahlträger<br />

Stahlträger<br />

Stahlträger<br />

Stahlträger<br />

Stahlträger<br />

AW/DN70<br />

RW/<br />

DN100<br />

Stahlträger<br />

AW/DN70<br />

Stahlträger<br />

AW/DN100<br />

Anschlusspunkte aus Bestand<br />

AW/DN100<br />

Stahlträger<br />

Stahlträger<br />

RW/DN100<br />

Stahlträger<br />

Diele<br />

Treppenhaus<br />

Abst.<br />

AW/LU DN70 über Dach<br />

AW/LU DN125 über Dach<br />

Stahlträger<br />

Stahlträger<br />

Bad<br />

Kind 1<br />

26 mikado 8.2009<br />

Stahlträger<br />

Stahlträger<br />

AW/LU DN125 über Dach<br />

Stahlträger<br />

Stahlträger<br />

Stahlträger<br />

Stahlträger<br />

Stahlträger<br />

AW/DN70<br />

AW/DN100 AW/DN100<br />

AW/LU DN70 über Dach AW/LU DN100 über Dach<br />

AL DN 100<br />

über Dach<br />

DN80<br />

RW/DN100 RW/DN100<br />

Stahlträger<br />

AW/LU DN70 über Dach<br />

RW/DN100 über Dach<br />

AW/DN70<br />

AW/LU DN70 über Dach<br />

Stahlträger<br />

RW/DN100<br />

DN80<br />

Stahlträger<br />

AW/DN100<br />

AW/DN70<br />

AW/DN100<br />

Stahlträger<br />

Stahlträger<br />

Kind 2<br />

Schlafen<br />

AW/LU DN70 über Dach<br />

AL DN100 über Dach<br />

Stahlträger<br />

AW/DN70<br />

RW/DN100<br />

Stahlträger<br />

AW/LU DN125 über Dach<br />

AW/LU DN100 über Dach<br />

Stahlträger<br />

AW/LU DN100<br />

über Dach<br />

AW/DN70<br />

AW/DN70 AW/LU DN70 über Dach<br />

geplanter<br />

Bedarf<br />

Planung<br />

Zusammen-<br />

führung<br />

Planung<br />

Bestand<br />

Regenwasser-Ableitungen erfolgte<br />

vor Ort im Bereich der Lastverteilebene<br />

(Lastabtragsrost auf tragende<br />

Wandscheiben in letzter Massivbauebene)<br />

mittels Schallschutzrohren<br />

aus Polyethylen (PE).<br />

Um die dauerhafte Funktion des<br />

Ableitungssystems (vertikal/horizontal)<br />

im nicht zugänglichen Bereich zu<br />

gewährleisten, führten die Monteure<br />

verschiedene installationstechnische<br />

Maßnahmen durch:<br />

Im Bereich der vertikalen Rohrführung<br />

in den Elementwänden sind<br />

die Rohrverbindungen mittels zug-<br />

und druckfesten Elektroschweißmuffen<br />

verbunden. Gedämmt wurde mit<br />

geeignetem, wasserundurchlässigem<br />

Material.<br />

Der horizontale Verzug erfolgte<br />

mit den vorgenannten Techniken in<br />

der Ebene des Lastabtragrostes. Die<br />

Rohrleitungen sind an in den Stahlträgerrosten<br />

eingespannten Quertraversen<br />

befestigt.<br />

Passgenaue Montage der Regenwasserrohre<br />

nach Aufbringung des<br />

Lastverteilrostes und vor Verlegung<br />

der Bodenfertigteilelemente, einschließlich<br />

Montage und Dichtigkeitsprüfung.<br />

Während der Arbeitsabläufe war<br />

die Entwässerung sowohl der bestehenden<br />

als auch der im Bau befindlichen<br />

Dachfläche zu gewährleisten.<br />

Bei der Konzeption und Planung<br />

der Aufstockungen war das ein entscheidender<br />

Faktor zum Schutz der<br />

darunterliegenden, durchgehend bewohnten<br />

Wohnungseinheiten. Soweit<br />

bauablauftechnisch möglich, ist es<br />

günstiger, eine neue Regenwasserableitung<br />

bis zum Mischwasserkanal<br />

bzw. zur Sickerrigole aufzubauen.<br />

Durch die Anbindung konnte die<br />

bestehende Schwachstelle in Form<br />

der Dacheinläufe behoben werden.<br />

Schmutzwasserentsorgung<br />

In der gleichen Systematik wie die<br />

vorher beschriebene Regenwasserableitung<br />

errichteten die Handwerker<br />

auch die Ableitung des Schmutzwassers.<br />

Die Abwasserführung der neu<br />

geschaffenen Wohnflächen erfolgt in<br />

vorgefertigten Installationswänden<br />

vor den Holzwand-Elementen.


Technik<br />

Trinkwasserversorgung<br />

Das bestehende Leitungsnetz für die<br />

Trinkwasserversorgung war im Laufe<br />

der Jahrzehnte stark korrodiert.<br />

Deshalb ordneten die Planer zur Versorgung<br />

der Aufstockungen separate<br />

Netze an.<br />

Die Einspeisung der neuen Wohnungen<br />

erfolgt über einen – im Rahmen<br />

der Konzeption des Aufzugsbauwerkes<br />

– eingeplanten Steigschacht<br />

ab dem Kellergeschoss in Edelstahlrohren<br />

bis zur Übergabestelle in den<br />

neuen Wohnungen.<br />

Die Haustechniker untersuchten<br />

verschiedene Varianten der Brauchwarmwassererzeugung,<br />

auch zentrale<br />

Erzeugungsvarianten sowie dezentrale<br />

Varianten mit elektrischer<br />

Erwärmung oder dezentralem Wärmetauscher.<br />

Die Erzeugung des Brauchwarmwassers<br />

über einen Wärmetauscher<br />

aus dem Heizungsnetz wählten sie<br />

nach nachstehenden Punkten aus:<br />

▸ Einsparung des Leitungsnetzes<br />

Brauchwarmwasser und Zirkulation<br />

▸ Direkte Abrechnung der Stadtwerke<br />

mit den Mietern zu einem<br />

späteren Zeitpunkt möglich<br />

▸ Einsparung Raumbedarf Keller<br />

▸ Hygienische Vorteile, da variable<br />

Zapfmenge je Wohneinheit möglich,<br />

ohne große Warmwasserboiler<br />

vorzuhalten. Das reduziert<br />

die Legionellengefahr erheblich<br />

Ab der dezentralen Brauchwasserstation<br />

in der Wohnung erfolgt<br />

die Verlegung der Kalt-, Warm- und<br />

Zirkulationsleitungen in Metallverbundrohren<br />

als Rollenmaterial. Die<br />

vereinen zwei wesentliche Vorteile:<br />

Korrosionsbeständigkeit mit einer<br />

Verlegung ohne eine hohe Anzahl<br />

von verdeckten Verbindungen.<br />

Die horizontale Installationsführung<br />

erfolgt im 12 cm hohen Bodenaufbau,<br />

die Befestigung und<br />

Anbindung der Sanitär-Einrichtungsgegenstände<br />

ist über vorgefertigte<br />

Installationswände vor den<br />

Holzwand-Elementen realisiert.<br />

Die Installationswände sind schalldämmend<br />

gegen die Holzelemente<br />

gelagert eingebaut. Auf die ordnungsgemäße<br />

Ausführung hatte die<br />

Grundriss Schnitt<br />

0,25 Verkleidung<br />

Trinkwasser<br />

Heizungsrücklauf<br />

Heizungsvorlauf<br />

Leerrohr<br />

Leerrohr Fernmelde<br />

Wanddurchführungen<br />

Steigetrasse im<br />

Fahrstuhlschacht<br />

Schema Heizung<br />

A<br />

DG Wohnen/Essen<br />

2. OG<br />

KG<br />

DN40<br />

DN32<br />

Bauleitung besonders zu achten, da<br />

hier eine Nachbesserung nur mit hohem<br />

Aufwand erfolgen kann. Zur<br />

weiteren 0ptimierung der Schallübertragung<br />

von Rohrleitungen auf den<br />

Holzboden befestigten die Handwerker<br />

sie mit Textilbändern auf dem<br />

Rohholzboden.<br />

Die Einbindung der bodenbündigen<br />

Duschtassen in die Dichtebene<br />

realisierten die Fachleute mit einem<br />

werksseitig vorgefertigten Andichtflansch.<br />

Dieses Vorgehen vermied<br />

eine wartungsanfällige dauerelastische<br />

Fuge.<br />

Verkleidung<br />

1,25<br />

Leitungen<br />

im Dach<br />

verlegt<br />

Küche<br />

Ltg. im Fußboden-Aufbau<br />

(Dämmung verlegt)<br />

DN40<br />

DN40<br />

18<br />

Trockenbauverkleidung<br />

und Türen bauseits<br />

Wechsel-<br />

sprechanlage<br />

Bestand<br />

Neubau Aufzugsturm<br />

Heizungsanlage<br />

Die Einspeisung der Wohnungen in<br />

den Aufstockungen erfolgt über einen<br />

Steigschacht im Aufzugschacht<br />

ab dem Heizungsverteiler im Kellergeschoss.<br />

Auf die bestehenden Leitungen des<br />

Heizsystems konnte aufgrund des hohen<br />

Alters und der unzureichenden<br />

Dämmung der Steigstränge nicht angeschlossen<br />

werden.<br />

Die Neukonzeption der Ausführung<br />

hatte verschiedene Vorteile für<br />

die Mietparteien:<br />

Isolierung<br />

Dachdurchführungen<br />

www.mikado-online.de 27<br />

A<br />

AN Aufstockung<br />

AN Versorgung<br />

Wechsel-<br />

sprechanlage<br />

WKK-<br />

Station<br />

Diele 2 Kind 1 Schlafen<br />

A-A<br />

1,4 0,1 0,5<br />

0,2625 0,8<br />

1,2625<br />

0,2<br />

Vorlauf<br />

Rücklauf<br />

Trinkwasser kalt<br />

Kind 2<br />

Leitungen im Fußboden-<br />

Aufbau (Dämmung verlegt)<br />

DN65 vorh. Heizstrang für die Versorgung<br />

der Wohnungen im EG, 1. OG u. 2. OG<br />

Revisionstür ELT<br />

Revisionstür<br />

HZ + WWB<br />

Bad<br />

Toilette<br />

ZEICHNUNGEN: DUSCHL INGENIEURE


Technik<br />

▸ Der Verbrauch der genutzten<br />

Wärme kann direkt gemessen<br />

werden und ist somit direkt verrechenbar<br />

▸ Bei Sanierung der darunterliegenden<br />

Wohnungen können die<br />

Wohnflächen in den Aufstockungen<br />

weiter genutzt werden<br />

Ab der Heizungsverteilstation in<br />

der Wohnung erfolgt die Verlegung<br />

der Vor – und Rücklaufleitungen in<br />

Metallverbundrohr. Die horizontale<br />

Installationsführung erfolgt im<br />

Bodenaufbau. Die Befestigung und<br />

Anbindung der Heizkörper erfolgte<br />

wandseitig, das vermied eine Anbindung<br />

aus dem Parkettboden. Das<br />

wurde möglich, da die Dichtfolie direkt<br />

auf die Fertigelemente aufgebracht<br />

wurde und innenseitig eine<br />

Vorsatzschale für die Installationen<br />

vorgesehen wurde.<br />

Zur weiteren 0ptimierung der<br />

Schallübertragung von Rohrleitungen<br />

auf den Holzboden wurden diese<br />

mit Textilbändern auf dem Rohholzboden<br />

befestigt.<br />

Um eine höhengleiche Verlegung<br />

der Heizungsleitungen zu ermöglichen,<br />

wurden sie im Bereich von<br />

Querungen mit Wasserleitungsrohren<br />

durch werksseitig vorgefertigte<br />

Bodenabsenkungen geführt.<br />

Die gezielte Regelung der Wohnraumtemperatur<br />

erfolgt über ein<br />

28 mikado 8.2009<br />

Einzelthermostat je Raum, mit einer<br />

Regelungseinheit je Raum und<br />

Wohnung, um eine nutzerspezifische<br />

Einstellung von Absenkzeiten oder<br />

Raumtemperaturen zu ermöglichen.<br />

Erfahrungen im Holzbau<br />

Im vorgestellten Projekt und in anderen<br />

Projekten des Schulbaus, Hochschulbaus<br />

sowie des großen und<br />

kleinen Wohnhausbaus mit Holz<br />

machten die Haustechniker Erfahrungen,<br />

die sich verallgemeinern<br />

◂ Zu einem<br />

umfassenden<br />

Sanierungskonzept<br />

gehören<br />

Untersuchungen<br />

hinsichtlich Statik,<br />

Brand-, Wärmeund<br />

Schallschutz<br />

▾ Gerade im<br />

Bestand ist jedes<br />

Haus ein<br />

Einzelfall mit<br />

neuen<br />

Anforderungen<br />

und Herausforderungen<br />

lassen: Durch die geringen thermischen<br />

Speichermassen des Holzbaus<br />

verbunden mit immer geringeren<br />

Heizlasten steigt die Empfindlichkeit<br />

des Gebäudes gegen sich verändernde<br />

Außenverhältnisse hinsichtlich<br />

Temperatur und Feuchte. Daraus<br />

leitet sich ein Ziel ab: Unkontrollierte<br />

thermische Einflüsse von außen sind<br />

vom Inneren des Gebäudes fernzuhalten.<br />

Wege dazu sind beispielsweise<br />

ein automatischer außen liegender<br />

Sonnenschutz oder eine kontrollierte<br />

Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung.<br />

Letztere dient zur<br />

Sicherstellung eines behaglichen<br />

Luftwechsels unter Vermeidung von<br />

Fensterlüftung mit hohen thermischen<br />

Lasten oder unzureichenden<br />

Luftwechsels durch Nicht-Lüften. Besonders<br />

Nicht-Lüften stellt eine konkrete<br />

Gefahr für die Bausubstanz dar:<br />

Durch die Anwesenheit von Personen<br />

steigt die Feuchte innerhalb des<br />

Raumes an und führt zu bauphysikalischen<br />

Problemen wie Feuchteniederschlag<br />

und Schimmelbildung<br />

an thermisch schlecht gedämmten<br />

Raumoberflächen.<br />

Die Verfügbarkeit dezentraler Systeme<br />

zur Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung,<br />

wenn – wie bei<br />

Arbeiten im Bestand oft der Fall –<br />

eine Zusammenführung von Luftströmen<br />

aus verschiedenen Gebäudeteilen<br />

und eine Kopplung mit den<br />

Versorgungssystemen des Gebäudes<br />

O. LUX, GEORGENSGMüND


Technik<br />

nicht möglich oder sinnvoll ist, stieg<br />

in den letzten Jahren beträchtlich.<br />

Durch solche Systeme ist bei sehr<br />

guter Leistungsanpassung an die Bedürfnisse<br />

von Bauwerk und Nutzer<br />

bei hoher Energieeffizienz ein nutzerunabhängiges,<br />

richtiges Lüften<br />

möglich. Die hohen Rückwärmezahlen<br />

schonen Geldbeutel und Umwelt.<br />

Nicht vergessen: Energie heißt nicht<br />

nur Wärme! Gerade der elektrische<br />

Verbrauch dominiert die Primärenergiebilanz<br />

eines Niedrigenergie-<br />

oder gar Passivhausgebäudes.<br />

Darauf kommt es an<br />

▸ Möglichst wenig Durchdringungen<br />

durch die Gebäudehülle<br />

▸ Die Installationssysteme aller Gewerke<br />

sind an die Konstruktionsweise<br />

der Systembauweise der<br />

einzelnen Fertighaushersteller anzupassen<br />

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▸ Die Feinplanung der TGA-Gewerke<br />

ist gemeinsam mit der Planung der<br />

Fertigungselemente erforderlich,<br />

um Unterkonstruktionen, Ausklinkungen,<br />

Querungszonen oder Installationszonen<br />

zu ermöglichen.<br />

Das erfordert auch auf Seiten der<br />

Holzindustrie ein Bewusstsein für<br />

die Wechselwirkungen zwischen<br />

Holzbau und Technik<br />

▸ Das Brandschutzkonzept ist vor<br />

Beginn der Planung erforderlich<br />

und ist mit der Erstellung der<br />

Autor<br />

Dipl.-Ing. Univ., Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Andreas Duschl,<br />

Geschäftsführer Duschl Ingenieure Verwaltung GmbH;<br />

Beratende Ingenieure für Technische Ausrüstung und<br />

Energietechnik mit Sitz in Rosenheim, München, Erlangen,<br />

Frankfurt/Main, Chemnitz, Meran. www.duschl.de<br />

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Systemplanung des Gebäudes fortzuschreiben.<br />

Änderungen während<br />

des Planungsprozesses können<br />

große Auswirkungen auf die<br />

TGA-Gewerke haben, und zwar sowohl<br />

hinsichtlich der Investitions-<br />

als auch Unterhaltkosten<br />

Die Erfahrung zeigt, dass besonders<br />

im Bestand jedes Haus ein Einzelfall<br />

ist. Jedes Gebäude muss dem<br />

entsprechend richtig untersucht werden,<br />

um zu optimalen Ergebnissen zu<br />

kommen. ▪<br />

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www.mikado-online.de 29<br />

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Technik<br />

Solarthermie<br />

Auf dezente Art die Sonne nutzen<br />

Metall besitzt eine hohe Wärmeleitfähigkeit. Deshalb ist eine Blechdeckung<br />

auch sehr gut als Sonnenkollektor nutzbar. In Kombination mit einer Wärmepumpe<br />

ergibt das ein energieeffizientes Gesamtsystem.<br />

30 mikado 8.2009


Technik<br />

▸ Treppendach<br />

nennen<br />

sich die horizontal<br />

verlegten<br />

Titanzinkblechelemente<br />

◂ Die Südausrichtung<br />

und<br />

Dachneigung sind<br />

ideal zur<br />

Nutzung der<br />

Sonne. Die<br />

Kollektoren sind<br />

unsichtbar<br />

im Blechdach<br />

integriert<br />

Technik<br />

Ulrich Reh, Inhaber eines Fachbetriebes<br />

für Bauklempnerei, Sanitär-<br />

und Heizungstechnik im hessischen<br />

Wetzlar, packte beim Bau<br />

seines Einfamilienhauses nicht nur<br />

selber kräftig an, sondern wurde auch<br />

selbst vom Ehrgeiz gepackt, etwas<br />

besonders Innovatives zu realisieren.<br />

So kombinierte er eine bewährte<br />

Blechdeckung mit innovativer<br />

Solartechnik und einer Wärmepumpenanlage.<br />

Die Lage an einem Südhang ermöglichte<br />

eine optimale Gebäudeausrichtung<br />

zur Sonne. Als Deckung<br />

für das Satteldach mit einer<br />

Neigung von 30° wählte der Bauherr<br />

und Handwerker das „Quick-<br />

Step-Treppendach“ des Herstellers<br />

Rheinzink. Zudem sind zwei Doppelgaragen<br />

auf der Nordseite in Winkelstehfalztechnik<br />

ausgeführt, ebenso<br />

die umlaufenden Attika-Blenden.<br />

Diese durchgängige Materialanwendung<br />

verleiht dem Gebäude Ruhe und<br />

eine hohe gestalterische Qualität.<br />

Solar-Elemente machen sich<br />

unsichtbar<br />

Die effiziente Nutzung erneuerbarer<br />

Energien entsteht hier durch ein<br />

intelligentes Zusammenspiel verschiedener<br />

Technologien: einer<br />

Wärmepumpenanlage und eines Sonnenkollektors.<br />

Eine Zisterne dient<br />

dabei als Speicher für überschüssige<br />

Sonnenenergie, die nicht zur<br />

Warmwasserbereitung benötigt wird.<br />

Die Wärmepumpe greift auf diese gespeicherte<br />

Energie zu und kann so ihren<br />

Wirkungsgrad deutlich steigern.<br />

Auch konnten die hohen Kosten der<br />

sonst üblichen Erdbohrungen oder<br />

Horizontalabsorber entfallen.<br />

Steckbrief<br />

Bauprojekt:<br />

Wohnhaus Familie Reh<br />

D-35585 Wetzlar-Blasbach<br />

Baujahr:<br />

2005<br />

Gebäudedaten:<br />

Beheizte Nutzfläche: 350 m2 Erforderliche Heizleistung: 11 kW<br />

Sonnenkollektor-Anlage:<br />

Dachneigung: 30°<br />

Kollektoren: 49 Stück<br />

Absorberfläche: 44 m2 Wärmepumpen-Anlage:<br />

Speichermedium:<br />

7 m3 Zisterne im Erdreich<br />

Typ: Sole/Wasser<br />

Leistung: 11,2 kW<br />

Architektur:<br />

Hans-Ulrich Keul<br />

Dipl.-Ing. Architekt VFA<br />

D-35614 Asslar<br />

www.architekt-keul.de<br />

Haustechnische Planung und<br />

Installation, Metalldeckung:<br />

Ulrich Reh<br />

D-35585 Wetzlar-Blasbach<br />

www.mikado-online.de 31


Technik<br />

Das Besondere des hier eingesetzten<br />

Bedachungssystems: Es entsteht<br />

eine architektonisch hochwertige<br />

Dachdeckung, der man überhaupt<br />

nicht ansieht, dass sie gleichzeitig<br />

Wärmeenergie liefert. Oder andersherum<br />

betrachtet: Die Wärmequelle<br />

ist die gestaltgebende Gebäudehülle<br />

selbst, sodass keine nachträglich<br />

angebrachten Kollektorflächen die<br />

Ästhetik des Baukörpers stören. Die<br />

Solartechnik ist unsichtbar in die traditionelle<br />

Metalldachdeckung integriert.<br />

Vorgefertigtes System lässt sich<br />

schnell verlegen<br />

Das verwendete „Quick-Step-Treppendach“<br />

ist ein standardisiertes System<br />

mit aufeinander abgestimmten<br />

Komponenten: Basisprofile, Befestiger,<br />

Latten und regenwasserführende<br />

Fugenprofile zur Verbindung<br />

Solarthermiesystem „Quick Step“ – Konstruktionsbeschreibung<br />

Treppendach „Quick Step“<br />

– Titanzink-Oberfläche<br />

– Fluidträger<br />

– Wärmedämmung<br />

– Schutzkassette<br />

– Systemlattung mit Systembefestigern<br />

– Flexibler Edelstahlschlauch<br />

32 mikado 8.2009<br />

einzelner Dachfelder. Auch für Durchdringungen,<br />

Traufen, Firste, Ortgänge<br />

und Kehlen gibt es jeweils Komponenten.<br />

Die Verlegung der Profile<br />

erfolgt durch Aufdrücken und Einrasten<br />

vom First bis zur Traufe. Ein<br />

nachträglicher Ausbau einzelner Paneele<br />

in der Dachfläche ist möglich.<br />

Wichtige bauphysikalische und sicherheitsrelevante<br />

Forderungen wie<br />

Hinterlüftung, Längenänderungen<br />

der Profile und Lagesicherheit gegen<br />

Windsog sind erfüllt. Die Vorfertigung<br />

der Profile erfolgt nach<br />

exaktem Aufmaß und detaillierter<br />

Stückliste, sodass sich alle Arbeitsabläufe<br />

auf der Baustelle mit hoher<br />

Genauigkeit und in kurzer Zeit realisieren<br />

lassen.<br />

Die solarthermische Nutzung<br />

macht die Basisprofile des Dachsystems<br />

zu unverglasten Absorbermodulen<br />

mit 3 m Länge, die parallel<br />

geschaltet an einen Fluidkreislauf<br />

Unterkonstruktion<br />

– Konterlattung 40/60 mm<br />

– dazwischen: Sammelrohr 25 mm<br />

mit Steckverbindung<br />

– Unterspannbahn<br />

– Holzschalung, imprägniert<br />

RHEINZINK<br />

angeschlossen werden. Im verlegten<br />

Zustand ist diese Anwendung<br />

aber vom Basissystem überhaupt<br />

nicht zu unterscheiden. Die erforderlichen<br />

Versorgungsleitungen sind<br />

unsichtbar in konstruktiven Hohlräumen<br />

verlegt. Edelstahlschläuche verbinden<br />

die einzelnen Paneele über<br />

einen Steckkontakt mit dem Fluidkreislauf.<br />

Unterhalb der Solarthermie-Kollektoren<br />

befindet sich ein Regelaufbau<br />

mit Vollsparrendämmung. Das<br />

„Quick-Step-Treppendach“ liegt auf<br />

einem Unterdach mit einer Lattung<br />

von 30 x 50 mm. Darauf folgt eine<br />

Systemlattung mit den Systembefestigern,<br />

damit die Paneele sicher einrasten<br />

können.<br />

Sonnenenergie unterstützt<br />

Wärmepumpe<br />

Mit Temperaturen bis etwa 35 °C eignet<br />

sich die Anlage vor allem für die<br />

Brauchwasserervorwärmung und für<br />

die Effizienzsteigerung der Wärme-<br />

pumpe. „Solar-geothermisches System“<br />

nennte sich die kombinierte<br />

Nutzung von Sonnenenergie und<br />

Erdwärme. Im Winter entzieht die<br />

Wärmepumpe dem Untergrund Energie<br />

zum Heizen des Gebäudes und im<br />

Sommer „regeneriert“ sich der Untergrund<br />

schneller und stärker, als das<br />

normalerweise der Fall ist, indem er<br />

Wärme aus der Solaranlage zugeführt<br />

bekommt. Dadurch steht ihm<br />

im nächsten Winter mehr Energie<br />

zur Verfügung und die Effizienz der<br />

Wärmepumpe steigt, d.h. sie braucht<br />

für eine bestimmte Heizleistung weniger<br />

elektrische Energie.<br />

Das Modul des Herstellers Rheinzink<br />

ergänzt marktübliche Sole/Wasser-Wärmepumpen<br />

unabhängig von<br />

deren Hersteller. Es muss nicht einmal<br />

die Sonne scheinen, um einen<br />

Energiegewinn zu erzielen. „Quick<br />

Step - SolarThermie“ hat einen hohen<br />

Wirkungsgrad bei niedrigen Umgebungstemperaturen.<br />

Bis zu einer<br />

Außentemperatur von 1 °C nutzen<br />

die Kollektoren auch diffuse Sonnenstrahlung,<br />

die Temperatur der<br />

Umgebungsluft und die aus dem regelmäßig<br />

anfallenden Tauwasser gewonnene<br />

Kondensationswärme.


3D-Visualisierung des<br />

Dachaufbaus<br />

Technik<br />

Grundlage zur Auslegung einer<br />

Heizanlage ist der für jedes Bauwerk<br />

individuell zu ermittelnde Wärmebedarf.<br />

Nach Ermittlung der Wärmepumpenleistung<br />

erfolgt die Dimensionierung<br />

der Wärmequellen Erdreich<br />

und Sonnenkollektor. Unter Berücksichtigung<br />

von Standort, Wetterdaten,<br />

Kollektorausrichtung und geologischen<br />

Bedingungen lassen sich die<br />

Kollektorfläche, die Erdsondenlänge<br />

und die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe<br />

zuverlässig bestimmen.<br />

M a s s i v b a u e n m i t H o l z<br />

Ihr Lieferant für Holzbau - Produkte<br />

ED-BSP<br />

Brettsperrholz<br />

Eugen Decker<br />

Holzindustrie KG<br />

Die Jahresarbeitszahl ist eine<br />

wichtige Größe bei der Beantragung<br />

von Fördermitteln, denn nach<br />

ihr richtet sich die Höhe der Förderung<br />

im Rahmen des Marktanreizprogramms.<br />

So ist die Installation<br />

eines „Solar-geothermischen Systems“<br />

derzeit doppelt attraktiv: Die<br />

Investitionskosten reduzieren sich<br />

durch die staatlichen Zuschüsse und<br />

langfristig amortisiert sich die Anlage<br />

durch die Einsparung an Energiekosten<br />

sowieso schnell. Und bei<br />

ED - BSP<br />

Brettsperrholz<br />

Z-9.1-721<br />

großformatige<br />

Massivholzplatten<br />

aus kreuzweise<br />

verleimten Brettern<br />

ED - MHM<br />

Massiv-Holz-Mauer<br />

Z-9.1-602<br />

großformatige<br />

Massivholzplatten<br />

mit kreuzweise<br />

genageltem Aufbau,<br />

ohne Leim<br />

Duo/Trio - Balken<br />

Brettschichtholz<br />

Brettstapelelemente<br />

KVH®<br />

Isolam<br />

Hochwaldstraße 31<br />

D-54497 Morbach<br />

Tel. +49(0)6533 / 730<br />

Fax +49(0)6533 / 73111<br />

Metalldach-Sonnenkollektoren wie<br />

dem hier verwendeten sind nicht einmal<br />

Abstriche im Erscheinungsbild<br />

hinzunehmen.<br />

Bauherr Ulrich Reh ist deshalb<br />

auch sehr zufrieden. Die Energiekosten<br />

für sein 350 m2 großes Zuhause,<br />

in dem vier Personen wohnen,<br />

betrugen durchschnittlich bisher nur<br />

40 Euro pro Monat.<br />

Frank Neumann, Gregor Zienterra,<br />

Datteln / gh ▪<br />

Hier gibt’s weitere Infos<br />

Solarthermie-System „Quick Step“:<br />

Rheinzink GmbH & Co. KG<br />

D-45711 Datteln<br />

www.rheinzink.de<br />

→ Produkte → Solar<br />

Wärmepumpen:<br />

Bundesverband Wärmepumpe<br />

e.V. (BWP)<br />

D-10117 Berlin<br />

www.waermepumpe.de<br />

Marktanreizprogramm:<br />

Bundesamt für Wirtschaft<br />

und Ausfuhrkontrolle (BAFA)<br />

D-65760 Eschborn<br />

www.bafa.de → Energie<br />

→ Erneuerbare Energien<br />

→ Wärmepumpen<br />

www.hochwald.com<br />

info@hochwald.com<br />

www.mikado-online.de 33


Pelletsheizungen<br />

Pelletsheizungen<br />

Ein Naturprodukt setzt sich durch<br />

Holzpellets erfreuen sich seit zehn Jahren zunehmender Beliebtheit und sind<br />

inzwischen unter den regenerativen Energien führend. Die Gründe dafür sind vielfältig.<br />

Durch staatliche Förderprogramme amortisieren sich die Investitionen schnell.<br />

34 mikado 8.2009<br />

Der Heizwert<br />

▴<br />

von 1 kg<br />

Holzpellets ent-<br />

spricht dem<br />

von einem<br />

halben Liter Öl<br />

ROLF TUMERT, ISTOCKPHOTO.COM


Pelletsheizungen<br />

Bereits seit den frühen 1980er-<br />

Jahren dienen Holzpellets in<br />

den USA und Kanada als Heizmaterial.<br />

Seit zehn Jahren setzt sich dieser<br />

Brennstoff auch in Deutschland<br />

immer mehr durch: Im Jahr 2000<br />

gab es bundesweit 3000 Heizungsanlagen,<br />

2008 schon 105 000 und<br />

bis Ende 2009 wird mit 140 000 gerechnet.<br />

Die steigenden Kosten für<br />

Öl und Gas sowie die ökologischen<br />

Vorteile und komfortable Bedienung<br />

sind die Hauptgründe für diese Entwicklung.<br />

Norm garantiert<br />

gleichbleibend hohe Qualität<br />

Der Grundstoff für Pellets ist naturbelassenes<br />

Restholz wie Säge- und<br />

Hobelspäne oder auch Waldrestholz.<br />

Typische Hersteller sind deshalb<br />

holzverarbeitende Betriebe, die<br />

auf diese Weise ihre Holzabfälle sinnvoll<br />

verwerten. Die Späne werden<br />

zunächst getrocknet und von Verunreinigungen<br />

befreit, danach auf<br />

eine gleichmäßige Größe gebracht<br />

und abschließend mit hohem Druck<br />

durch eine Stahlmatrize gepresst. So<br />

entstehen zylindrische Stränge, die<br />

ein Messer auf die gewünschte Länge<br />

abschneidet. In der Regel beträgt<br />

die Länge zwischen 20 und 30 mm<br />

und der Durchmesser zwischen 5 und<br />

6 mm.<br />

Die Herstellung erfolgt vor allem<br />

durch den Druck der Pressung. Chemi-<br />

sche Bindemittel gibt es keine, evtl.<br />

aber natürliche wie Stärke oder Melasse.<br />

Der Energieaufwand bei der<br />

Herstellung beträgt bei trockenem<br />

Restholz zwischen 2,5 und 3,0 Prozent<br />

des Energiegehalts. Der Heizwert<br />

entspricht ca. 5 kWh/kg, was ungefähr<br />

dem eines halben Liters Heizöl<br />

entspricht. In der Umweltbilanz<br />

schlägt auch positiv zu Buche, dass es<br />

durch die regionale Herstellerstruktur<br />

keine langen Transportwege gibt.<br />

Pellets sind ein genormter Brennstoff<br />

– in Deutschland in der DIN<br />

51731 und in Österreich in der<br />

ÖNORM m 7135 festgelegt. Im Jahr<br />

2002 wurden die Vorzüge der beiden<br />

Normen zusammengestellt und Anforderungen<br />

bezüglich Prüfverfahren<br />

und Abriebfestigkeit hinzugefügt.<br />

▸ Die größte Verbreitung<br />

haben Pelletsheizungen<br />

bisher in<br />

Süddeutschland<br />

▸ In der<br />

Feinstaub- und<br />

CO -Bilanz<br />

2<br />

schneiden Holzpellets<br />

vor<br />

allem im<br />

Vergleich zur<br />

Kohle sehr gut ab<br />

Verteilung Pelletsheizungen in Deutschland<br />

Emissionsbilanz von Brennstoffen<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

42<br />

0,079<br />

Holzpellets<br />

CO 2 -Ausstoß in g/kWh<br />

Feinstaub-Ausstoß in g/kWh<br />

Staatliche Förderprogramme<br />

Das Deutsche Pelletinstitut hat eine 14 Seiten starke „Förderfibel 2009“<br />

herausgegeben. Die gibt’s kostenfrei auf seiner Website zum Download:<br />

www.depi.de<br />

Das wichtigste Fördermittel ist das Marktanreizprogramm (MAP) des Bundesumweltministeriums.<br />

Ausführliche Informationen sind beim<br />

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erhältlich:<br />

www.bafa.de → Energie → Erneuerbare Energien → Biomasse<br />

Zinsgünstige Darlehen bei Heizungsumstellungen auf Holzpellets vergibt<br />

die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW):<br />

www.kfw-foerderbank.de → Bauen, Wohnen, Energie sparen →<br />

Energieeffizient Sanieren<br />

www.mikado-online.de 35<br />

1,4 %<br />

35<br />

11,5 %<br />

0,265<br />

Holzhackschnitzel<br />

0,1 %<br />

8,4 %<br />

18,8 %<br />

249<br />

1,4 %<br />

0,2 %<br />

5,6 %<br />

0,009<br />

0,7 %<br />

0,5 %<br />

42,9 %<br />

303<br />

0,2 %<br />

0,031<br />

0,3 %<br />

1,5 %<br />

0,6 %<br />

452<br />

0,496<br />

Erdgas Heizöl Braun-<br />

kohle<br />

429 1,253<br />

Steinkohle-<br />

Briketts<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

DEUTSCHES PELLETINSTITUT<br />

DEUTSCHES PELLETINSTITUT / BUNDESVERBAND DER DEUTSCHEN GAS- UND WASSERWIRTSCHAFT


Kritische Bewertung<br />

Pelletsheizungen<br />

Gesamtbestand an Pelletsheizungen in Deutschland<br />

140 000<br />

120 000<br />

100 000<br />

Nachteile<br />

▸ Relativ hohe Anschaffungskosten<br />

▸<br />

80 000<br />

60 000<br />

40 000<br />

20 000<br />

0<br />

3000<br />

8000<br />

13 000<br />

19 000<br />

27 000<br />

Erhöhter Platzbedarf für die Lagerung<br />

44 000<br />

70 000<br />

3 ▸ Feinstaubbelastung: 5 bis 20 mg/m Abluft (allerdings deutlich<br />

weniger als bei klassischer Festholzverbrennung)<br />

▸ Regelmäßige Ascheentfernung (alle ein bis zwei Monate)<br />

▸ Gefahr von Durchfeuchtung der Pellets<br />

Vorteile<br />

▸ Unabhängigkeit vom Öl- und Gasmarkt<br />

▸ Weitgehende CO2-Neutralität<br />

▸ Nur 7 % MwSt. auf die Pellets selbst<br />

▸ Niedrige Betriebskosten<br />

▸ Gute Fördermöglichkeiten<br />

▸ Wertschöpfung im Inland<br />

▸ Sicherung regionaler Arbeitsplätze<br />

▸ Versorgungssicherheit<br />

▸ Freie Lieferantenwahl<br />

▸ Geringes Transportrisiko (z.B. keine Tankerunfälle)<br />

36 mikado 8.2009<br />

83 000<br />

105 000<br />

140 000<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Prognose<br />

DEUTSCHES PELLETINSTITUT DEUTSCHES PELLETINSTITUT<br />

◂ Pellets bestehen<br />

aus unter<br />

hohem Druck gepressten<br />

Holzabfällen, die<br />

rund 5 mm dick<br />

und 20 bis<br />

30 mm lang sind<br />

Die Gesamtzahl<br />

◂<br />

der Pellets-<br />

heizungen nimmt<br />

in Deutschland<br />

exponentiell<br />

zu. Bis Ende 2009<br />

rechnet die<br />

Branche mit<br />

140 000 Anlagen<br />

So entstand ein neues Zertifikat: die<br />

„DIN plus“. Beim Einkauf sollte man<br />

unbedingt auf dieses Qualitätssiegel<br />

achten.<br />

Zentralheizung versorgt ihren<br />

Kessel selbst<br />

Eine Pelletszentralheizung weist einen<br />

ähnlichen Bedienkomfort wie<br />

eine herkömmliche Gaszentralheizung<br />

auf. Mittels einer Förderschnecke<br />

oder einer Saugaustragung ist die<br />

vollautomatische Anlage mit dem Lagerraum<br />

oder -tank verbunden und<br />

versorgt den Heizkessel vollautomatisch.<br />

Idealerweise wird die Größe<br />

des Lagers so konzipiert, dass es<br />

nur einmal im Jahr aufgefüllt werden<br />

muss.<br />

Der große Vorteil einer Saugaustragung<br />

ist, dass der Lagerraum nicht<br />

unmittelbar neben dem Heizraum liegen<br />

muss. Ohne Mühe lassen sich<br />

damit Höhenunterschiede und Entfernungen<br />

bis zu 20 m überwinden –<br />

und auch Erdtanks im Garten als Lagerraum<br />

nutzen. Der Brennstoff wird<br />

dann einmal täglich zu einem zwischengeschalteten<br />

Vorratsbehälter<br />

und von dort dann vollautomatisch<br />

zum Verbrennungsraum geleitet.<br />

Um einen exakt abgestimmten<br />

Verbrennungsvorgang mit geringen<br />

Emissionen und hohem Wirkungsgrad<br />

von bis zu 95 % zu erzielen,<br />

steuert bei hochwertigen Anlagen<br />

eine digitalelektronische Überwachung<br />

das optimale Verhältnis von<br />

Verbrennungsluft und Pelletsmenge.<br />

Diese programmierbare Steuerungsanlage<br />

ist mit der Brennstoffzufuhr<br />

moderner Ölheizungen vergleichbar.<br />

Die Pelletszentralheizung ist vollständig<br />

isoliert, um die Abstrahlungsverluste<br />

gering zu halten. Zusätzliche<br />

Sicherheit für einen gefahrlosen Betrieb<br />

versprechen verschiedene Rückbrandsicherungen<br />

in der Anlage.<br />

Pufferspeicher und Solaranlage<br />

ergänzen ideal<br />

Durch den Einbau eines Pufferspeichers<br />

kann der Heizkessel immer<br />

im Volllastbetrieb arbeiten. Dadurch<br />

erhöht sich der Nutzungsgrad<br />

und reduzieren sich die Emissionen.


Pelletsheizungen<br />

Besonders bei Gebäuden mit geringem<br />

Energiebedarf ist das ratsam.<br />

Im Zusammenspiel mit einer thermischen<br />

Solaranlage arbeitet der Pelletsheizkessel<br />

sehr effizient und kann<br />

während der Sommermonate sogar<br />

meist außer Betrieb sein. Bei zu geringer<br />

Sonneneinstrahlung schaltet<br />

er sich dann aber wieder automatisch<br />

zu.<br />

Für ein perfektes Zusammenspiel<br />

von Heizung und Solaranlage sind<br />

eine witterungsgeführte Regelung<br />

und der Pufferspeicher verantwortlich.<br />

Je nach Sonneneinstrahlung<br />

wird der Pufferspeicher von den Sonnenkollektoren<br />

oder der Pelletsheizung<br />

gespeist und speichert die Wärme<br />

sowohl für die Heizung als auch<br />

für das Brauchwasser. Ob die Pelletsheizung<br />

zugeschaltet werden muss,<br />

entscheidet die Systemregelung. Mit<br />

dieser Kombination lässt sich bis zu<br />

einem Drittel des jährlichen Brennstoffbedarfs<br />

einsparen.<br />

Hans Kiesling, Augsburg / gh ▪<br />

Der Artikel ist die gekürzte<br />

Fassung des Kapitels „Holzpellets“<br />

in „Hans Kiesling: Erneuerbare<br />

Energien, Planung – Ausführung –<br />

Baukosten“, das 2009 bei WEKA<br />

MEDIA erschien.<br />

Hier gibt’s weitere Infos<br />

▸ Deutscher Energie-Pellet-<br />

Verband e.V. (DEPV)<br />

www.depv.de<br />

▸ Deutsches Pelletinstitut<br />

GmbH (DEPI)<br />

www.depi.de<br />

▸ Fachagentur Nachwachsende<br />

Rohstoffe e.V. (FNR)<br />

www.fnr.de<br />

▸ Bundesverband<br />

BioEnergie e.V. (BBE)<br />

www.bioenergie.de<br />

▸ BBE-Fachkongress, Augsburg,<br />

24. – 25. September 2009<br />

www.renexpo.de<br />

www.bioenergie.de<br />

▸ Messe „Interpellets“,<br />

Stuttgart, 7. – 9. Oktober 2009<br />

www.interpellets.de<br />

▸ Während die<br />

Preise für Erdgas<br />

und Heizöl<br />

stark variierten<br />

und stiegen,<br />

blieb der Preis<br />

für Pellets<br />

relativ konstant<br />

und niedrig<br />

Die Zahl der ge-<br />

▸<br />

förderten<br />

Pelletsanlagen hat<br />

sich inner-<br />

halb eines Jahres<br />

mehr als<br />

verdoppelt<br />

Energiepreisentwicklung in Deutschland<br />

Cent/kWh<br />

Erdgas<br />

Geförderte Pelletskessel und Pelletsöfen bis 50 kW<br />

Anzahl der geförderten Anlagen<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

4500<br />

4000<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

2008 gesamt 18 569<br />

Heizöl Pellets<br />

Jan 02<br />

Apr 02<br />

Jul 02<br />

Okt 02<br />

Jan 03<br />

Apr 03<br />

Jul 03<br />

Okt 03<br />

Jan 04<br />

Apr 04<br />

Jul 04<br />

Okt 04<br />

Jan 05<br />

Apr 05<br />

Jul 05<br />

Okt 05<br />

Jan 06<br />

Apr 06<br />

Jul 06<br />

Okt 06<br />

Jan 07<br />

Apr 07<br />

Jul 07<br />

Okt 07<br />

Jan 08<br />

Apr 08<br />

Jul 08<br />

Okt 08<br />

Jan 09<br />

Mai 09<br />

Quelle: Pelletspreise = Deutscher Energie-Pellet-Verband e.V. /<br />

Solar Promotion GmbH<br />

Heizöl- und Ergaspreise = Brennstoffspiegel<br />

∑ 1216<br />

Jan<br />

∑ 3379<br />

∑ 2245<br />

∑ 3459<br />

Feb<br />

www.mikado-online.de 37<br />

∑ 972<br />

∑ 4191<br />

Mrz<br />

Apr<br />

Mai<br />

Basis: Verbraucherpreise für die Abnahme von 3000 l Heizöl<br />

33 540 kWh Gas bzw. 6 t Pellets (ink. MwSt. und sonstigen Kosten).<br />

Bezugsgröße: unterer Heizwert<br />

Jun<br />

Bemerkung: Die Anzahl der geförderten Anlagen im Dezember 2008 ist aus verwaltungstechnischen Gründen gering und spiegelt<br />

nicht die tatsächlichen Antragseingänge wider.<br />

Das Buch zum Artikel<br />

Kessel Öfen 2009 gesamt 13 407 Kessel Öfen<br />

∑ 1031<br />

∑ 2378<br />

∑ 886<br />

∑ 1605<br />

Hans Kiesling<br />

Erneuerbare Energien<br />

Planung – Ausführung – Baukosten<br />

WEKA MEDIA, Kissing ı 124 Seiten ı 48 Abb.<br />

21 x 30 cm ı Broschur ı 2009 ı 49 Euro<br />

ISBN 978-3-8277-3875-2<br />

Das Buch erläutert die Vor- und Nachteile einzelner Energieerzeuger,<br />

ihre Einsatzmöglichkeiten, Planungskriterien, Kosten und Fördermittel.<br />

∑ 1714<br />

Jul<br />

∑ 1861<br />

Aug<br />

∑ 1794<br />

Sep<br />

∑ 2151<br />

Okt<br />

∑ 2476<br />

Nov<br />

618<br />

Dez<br />

SOLAR PROMOTION GMBH SOLAR PROMOTION GMBH


HANS KIESLING<br />

Pelletsheizungen<br />

Pelletslagerung<br />

Lagerräume brauchen ein Konzept<br />

Die Lieferung von Holzpellets erfolgt mit einem Tankfahrzeug, das sie in einen<br />

Lagerraum bläst. Von dort holen sich die Heizungsanlagen ihren Brennstoff selbst.<br />

Der Lagerraum muss allerdings richtig gebaut sein, sonst treten Komplikationen auf.<br />

38 mikado 8.2009<br />

◂ Mit einem<br />

langen Schlauch<br />

bläst der<br />

Tankwagen die<br />

Pellets in<br />

einen speziellen<br />

Lagerraum<br />

Wenn ein Tankfahrzeug die Pellets<br />

anliefert, bläst es sie über<br />

einen Schauch ins Pelletslager hinein.<br />

Dazu sollte es möglichst nahe an die<br />

Befüllstutzen heranfahren können.<br />

Eine lange Einblasstrecke hat aufgrund<br />

der mechanischen Belastung<br />

der Pellets während der Befüllung einen<br />

gewissen Abrieb zur Folge. Zudem<br />

liegt die maximale Schlauchlänge<br />

meist bei 30 Metern.<br />

Der Zufahrtsweg muss für Tankfahrzeuge<br />

geeignet sein. In der Regel<br />

ist eine Straßenbreite von mindestens<br />

drei Metern und eine Durchfahrtshöhe<br />

von mindestens vier Metern erforderlich.<br />

Auf alle Fälle muss für das<br />

Anschließen der Befüllschläuche ein<br />

ausreichender Rangierabstand vorhanden<br />

sein.<br />

Wenn möglich, sollte der Lagerraum<br />

an eine Außenmauer angrenzen,<br />

um die Einblas- und Absaugstutzen<br />

problemlos ins Freie führen<br />

zu können. Es ist darauf zu achten,<br />

dass die Befüllschläuche nicht am<br />

Befüllstutzen abknicken können. Die<br />

Anbringung der Befüllkupplungen<br />

sollte deshalb maximal bis Kopfhöhe<br />

erfolgen.<br />

Der Lagerraum selbst muss leicht<br />

zugänglich sein, damit Lieferant und<br />

Kunde vor und während der Befüllung<br />

notwendige Sichtprüfungen<br />

vornehmen können.<br />

Lagerraum muss mehreren<br />

Anforderungen genügen<br />

In der Regel dient für die Lagerung<br />

der Pellets ein entsprechender Raum<br />

im Gebäudekeller. Aber natürlich<br />

können auch andere Räume wie z.B.<br />

Garagen oder Dachböden verwendet<br />

werden. Die rechtlich zulässige


Pelletsheizungen<br />

Verwendbarkeit des vorgesehenen<br />

Lagerraums ist im Rahmen der Anlagenplanung<br />

zu prüfen.<br />

Die Einblas- und Absaugstutzen<br />

sollten vorzugsweise an der schmalen<br />

Seite des Lagerraums angeordnet<br />

sein. Wichtig ist eine gute Zugänglichkeit<br />

der Einblas- und Absaugstutzen.<br />

Die Größe des benötigten Lagerraums<br />

hängt vom Wärmebedarf<br />

des Gebäudes ab. Er sollte maximal<br />

die 1,5-fache Jahresbrennstoffmenge<br />

aufnehmen können. Die hängt vom<br />

Jahreswärmebedarf ab und der reicht<br />

von 3 kg/m 2 bei einem Passivhaus bis<br />

zum 15-Fachen bei Altbauten.<br />

Bei einem Einfamilienhaus mit<br />

150 m 2 Wohnfläche ist das eine Spanne<br />

von 450 kg bis zu 6600 kg Pellets<br />

bzw. 0,7 m 3 bis 10 m 3 Lagerraum. Die<br />

benötigte Fläche hängt dann noch<br />

von der nutzbaren Raumhöhe ab<br />

und davon, ob man mit oder ohne<br />

Schrägboden lagert.<br />

Pellets sind hygroskopisch, d.h. bei<br />

Berührung mit Wasser oder auch nur<br />

feuchten Wänden und Böden quellen<br />

sie auf und sind dann unbrauchbar:<br />

Sie zerfallen und können die Fördertechnik<br />

blockieren. Das Pelletslager<br />

muss deshalb ganzjährig trocken<br />

bleiben. Bei Neubauten ist darauf zu<br />

achten, dass der Raum keine hohe<br />

Baufeuchte mehr enthält. Normale<br />

Luftfeuchtigkeit, wie sie ganzjährig<br />

witterungsbedingt im normalen<br />

Wohnungsbau auftritt, schadet den<br />

Pellets aber nicht. Gewebesilos stellen<br />

deshalb bei feuchten Wänden und<br />

Böden eine Alternative dar.<br />

Das Schüttgewicht von Pellets<br />

beträgt 650 kg/m 3 . Die Umschließungswände<br />

müssen den statischen<br />

Anforderungen der Gewichtsbelastung<br />

standhalten. Auch Decken und<br />

▸ Pellets sind<br />

leichter<br />

als Erdöl und<br />

brauchen<br />

deshalb<br />

deutlich mehr<br />

Lagerraum<br />

▸ Der Lagerraum<br />

soll möglichst<br />

nahe an<br />

der Zufahrt des<br />

Lieferfahrzeugs<br />

liegen<br />

▸ Damit die<br />

Versorgung der<br />

Heizungsanlage<br />

nicht<br />

abbricht, müssen<br />

die Pellets<br />

immer zum<br />

Entnahmesystem<br />

nachrutschen<br />

Absaugstutzen<br />

DN 100<br />

Befüllstutzen<br />

DN 100<br />

ungünstige<br />

Lage<br />

max. 30 m<br />

Dichter Abschluss (Schallentkopplung)<br />

zum Bauwerk (z.B. Dichtband)<br />

Holzplatten 20–25 mm<br />

Winkelträger<br />

Kantholz<br />

Druckentlastung<br />

günstige<br />

Lage<br />

www.mikado-online.de 39<br />

40 – 45°<br />

kurze Wege bevorzugen min.<br />

0,4 m<br />

Breite<br />

min. 3 m<br />

Herstellerspezifisches Entnahmesystem<br />

(z.B. Förderschnecken oder Saugsonden)<br />

Höhe<br />

min. 4 m<br />

BERGQVIST, ISTOCKPHOTO.COM


Pelletsheizungen<br />

Wände dürfen die Pellets nicht durch<br />

Abrieb oder Ablösungen verunrei-<br />

nigen. Außerdem muss der Lagerraum<br />

den bei der Befüllung auftretenden<br />

Druckschwankungen bis zu<br />

20 000 Pa standhalten. Und alle<br />

Wandanschlüsse müssen staubdicht<br />

ausgeführt sein.<br />

Lichtschacht<br />

Stutzen müssen<br />

zum Anschluss<br />

der Befüllkupplungen<br />

in gerader<br />

Verlängerung aus<br />

dem Lichtschacht<br />

reichen können<br />

Lichtschacht<br />

Stutzen müssen<br />

zum Anschluss<br />

der Befüllkupplungen<br />

in gerader<br />

Verlängerung aus<br />

dem Lichtschacht<br />

reichen können<br />

max. 50 cm<br />

Bogen 15 – 20°<br />

max. 50 cm<br />

Rohrschelle<br />

Holzbretter<br />

40 mikado 8.2009<br />

Schrägboden unterstützt<br />

Brennstoffversorgung<br />

Schrägböden dienen dazu, die Pellets<br />

zum Entnahmebereich zu führen.<br />

Sie sind so zu gestalten, dass sich der<br />

Lagerraum über das Entnahmesystem<br />

möglichst weitgehend entleeren<br />

Abstand 15 –20 cm<br />

Raumlängen bis 3 m<br />

Rohrschelle<br />

Holzbretter<br />

Beruhigungsstrecke<br />

30 – 50 cm<br />

Abstand ca. 15 –20 cm<br />

Raumlängen bis 3 – 5 m<br />

Bedarf bei Einfamilienhaus mit 150 m 2 Wohnfläche<br />

~15°<br />

Abstand<br />

20– 50 cm<br />

Haustyp Pellets-Bedarf pro Jahr Pellets-Volumen<br />

Passivhaus 3 kg/m 2 450 kg 0,7 m 3<br />

KfW-40-Haus 8 kg/m 2 1200 kg 1,8 m 3<br />

KfW-60-Haus 12 kg/m 2 1800 kg 2,8 m 3<br />

Altbau 44 kg/m 2 6600 kg 10,2 m 3<br />

◂ Bei kürzeren<br />

Räumen<br />

bis zu 3 m Länge<br />

benötigt der<br />

Pelletsstrahl eine<br />

Umlenkung<br />

nach unten und<br />

eine geneigte<br />

Prellmatte<br />

Bei Räumen mit<br />

◂<br />

3 bis 5 m<br />

Länge können<br />

Einfüllrohr<br />

und Prellmatte im<br />

rechten Winkel<br />

zueinander stehen<br />

kann. Der Winkel des Schrägbodens<br />

sollte ca. 45° betragen, damit die<br />

Pellets selbsttätig nachrutschen und<br />

die Brennstoffversorgung nicht unterbrochen<br />

wird. Als Material sind<br />

Holzwerkstoffe mit einer möglichst<br />

glatten Oberfläche ideal, z. B. dreischichtige<br />

Schaltafeln oder mehrschichtige<br />

Sperrholzplatten.<br />

Der Schrägboden muss den statischen<br />

Anforderungen der Gewichtsbelastung<br />

durch die Pellets standhalten,<br />

d.h. ein Unterbau muss<br />

entsprechend stabil sein. Winkelträger<br />

oder Stützen sollten einen maximalen<br />

Abstand von 60 bis 70 cm<br />

besitzen. Der Anschluss des Schrägbodens<br />

an das Entnahmesystem ist<br />

gemäß den Vorgaben des jeweiligen<br />

Herstellers auszuführen.<br />

Befüllsystem muss richtig<br />

angebracht sein<br />

An einem Lagerraum für Pellets werden<br />

jeweils ein oder mehrere Einblas-<br />

und ein Absaugstutzen aus Metall<br />

benötigt. Ihre Funktion ist auf der<br />

Befüllkupplung deutlich und dauerhaft<br />

zu kennzeichnen. Als Anschlusskupplungen<br />

für das Lieferfahrzeug<br />

haben sich Kupplungen „Storz<br />

Typ-A” etabliert. Die Befüllkupplung<br />

muss stabil fixiert sein, damit sich<br />

die Stutzen beim Aufsetzen der Fahrzeugkupplung<br />

nicht verdrehen oder<br />

sich die Position der Befüllleitung<br />

verändert.<br />

Die Befüllleitung ist 15 cm bis<br />

20 cm unterhalb der Decke anbringen<br />

und an ihrem Ende mit einem<br />

Rohrbogen auszustatten, um den<br />

eintreffenden Pelletsstrahl nach unten<br />

umzulenken. Gegenüber ist eine<br />

Prallmatte sinnvoll. Mit diesen Maßnahmen<br />

schont man die einströmenden<br />

Pellets und verringert den Fein-<br />

und Staubanteil.<br />

Bei großen Pelletslagern mit einer<br />

Länge von mehr als fünf Metern<br />

ist die Verwendung einer<br />

zweiten, längeren Befüllleitung<br />

empfehlenswert. Dadurch wird eine<br />

gleichmäßigere Füllung möglich:<br />

zuerst über die lange Leitung in den<br />

hinteren Bereich und anschließend<br />

über die kurze Leitung in den vorderen<br />

Bereich.


min. 50 cm<br />

Einblasstutzen<br />

Absaugstutzen<br />

Pelletsheizungen<br />

Tür oder Luke<br />

Abstand<br />

min. 50 cm<br />

Beschädigung der Pellets ist zu<br />

vermeiden<br />

Eine abrieb- und reißfeste Prallschutzmatte<br />

ist unbedingt anzubringen.<br />

Der Pelletsstrahl muss sie treffen,<br />

damit die Pellets nicht durch<br />

einen Aufprall auf die Umschließungswände<br />

beschädigt werden. Umgekehrt<br />

wird natürlich auch die Wand<br />

geschützt.<br />

Als Material empfehlen sich HD-<br />

PE-Folien (High-Density Polyethylen)<br />

mit einer Dicke von 1 mm oder<br />

abriebfeste Gummiwerkstoffe mit einer<br />

Dicke von 1 bis 3 mm. Die Größe<br />

sollte ungefähr 1,5 x 1,5 m betragen,<br />

muss aber so bemessen sein, dass der<br />

komplette Pelletsstrahl von ihr aufgenommen<br />

wird. Das ist bei der Erstbefüllung<br />

zu überprüfen und dann gegebenenfalls<br />

nachzukorrigieren.<br />

Bestehende und nicht mit vertretbarem<br />

Aufwand zu entfernende Rohre<br />

und Leitungen, die die Flugbahn<br />

Türschutzbretter<br />

Raumlängen größer 5m<br />

max. 5 m<br />

Prallschutzmatte<br />

Abstand<br />

20–50 cm<br />

der Pellets beim Befüllen kreuzen<br />

könnten, sind strömungs- und bruchsicher<br />

zu verkleiden, damit sie die<br />

Pellets nicht beschädigen.<br />

Im Lagerraum dürfen sich auch<br />

keine Elektroinstallationen wie beispielsweise<br />

Schalter, Licht oder Verteilerdosen<br />

befinden. Ausnahmen<br />

können explosionsgeschützte Ausführungen<br />

darstellen – oder aber<br />

spezielle Entnahmesysteme, die für<br />

diese Anwendung konzipiert sind.<br />

Öffnungen müssen staubdicht<br />

ausgeführt sein<br />

Türen, Fenster und Einstiegsluken<br />

müssen alle staubdicht ausgeführt<br />

sein, damit sich kein Staub in den<br />

Wohnbereich ausbreiten kann. Sie<br />

müssen nach außen aufgehen und<br />

eine umlaufende Dichtung besitzen.<br />

Zur Entlastung vom Druck der Pellets<br />

sind auf der Innenseite Holzbretter<br />

anzubringen. Dadurch bleibt der<br />

◂ Bei Raumlängen<br />

über 5 m<br />

empfehlen sich<br />

zwei unterschiedlich<br />

lange<br />

Einblasrohre, um<br />

die Pellets<br />

besser im Raum<br />

zu verteilen<br />

www.technopor.com Wärmebrückenfreies Fundament<br />

Zugang in den Lagerraum jederzeit<br />

möglich. Eine optische Füllstandskontrolle<br />

beispielsweise durch kleine<br />

Sichtfenster in den Holzbrettern ist<br />

sinnvoll. Durchsichtiger Kunststoff<br />

ist dabei aber eher ungeeignet, weil<br />

sich durch seine statische Aufladung<br />

viel Staub anlagern kann.<br />

Die Tür sollte sich möglichst in<br />

der Nähe der Einblasstutzen befinden.<br />

Damit bleibt der Lagerraum<br />

am längsten zugänglich, da sich die<br />

Pellets beim Einblasen vor allem<br />

auf der dem Einblasstutzen gegenüberliegenden<br />

Seite anhäufen.<br />

Auf keinen Fall sollte sich die<br />

Tür hinter der Prallschutzmatte befinden.<br />

Die Einstiegsöffnung muss<br />

so groß sein, dass ein Zugang ins<br />

Lager immer möglich ist. Lieferanten<br />

wollen und sollen beim Befüllen<br />

immer eine Sichtkontrolle<br />

machen können.<br />

Dipl.-Ing. Günther Hartmann, Kissing ▪<br />

Hier gibt’s weitere Infos<br />

Der Deutsche Energie-Pellet-<br />

Verband e.V. hat zum Thema<br />

eine 28 Seiten starke Broschüre<br />

mit dem Titel „Empfehlungen<br />

zur Lagerung von Holzpellets“<br />

herausgegeben. Die gibt’s kostenfrei<br />

auf der Website:<br />

www.depv.de → Downloads<br />

www.mikado-online.de 41<br />

ZEICHNUNGEN: DEPV


42<br />

Holzpellets<br />

▴ Die Pelletsheizungen der Produktserie „HSV“<br />

von Hargassner gibt es mit 9, 12, 14, 15<br />

und 22 kW Leistung. Sie erreichen Wirkungsgrade<br />

von über 95 %<br />

Biotech<br />

Auch bei Teillast effizient heizen<br />

Eine große Produktpalette bietet der österreichische Hersteller Biotech<br />

an. Für Pelletsheizkessel entwickelte er eine eigene Verbrennungstechnik:<br />

die Dual Combustion Control (DCC), die mit Luftmassesensoren<br />

und Lambdasonde<br />

den Restsauerstoff im Abgas<br />

misst und mit dieser Information<br />

die Verbrennung steuert.<br />

Das führt zu einem niedrigen<br />

Verbrauch und geringen Emissionen.<br />

Gerade auch im am<br />

häufigsten betriebenen Teillastbereich<br />

erreichen die Anlagen<br />

einen hohen Wirkungsgrad<br />

von bis zu 96 %. Die Bedienung<br />

ist komfortabel, denn sämtliche<br />

Feinjustierungen und die<br />

Reinigung des Wärmetauschers<br />

nimmt das System automatisch<br />

vor. In der zweiten Hälfte des<br />

Jahres 2009 erweiterte das<br />

Unternehmen sein Produktsortiment um den Pelletsheizkessel<br />

PZ65RL mit einem Leistungsbereich von 18 bis 65 kW. Damit ist<br />

auch das Beheizen von Hotelgebäuden, Gewerbebauten und Schulanlagen<br />

möglich.<br />

Biotech Energietechnik GmbH<br />

A-5101 Bergheim<br />

Telefon 00 43/6 62/45 40 72-0<br />

www.pelletsworld.com<br />

mikado 8.2009<br />

Hargassner<br />

Per Handy den Betrieb steuern<br />

Eine große Bandbreite an Pelletsheizungen von 9 kW bis 100 kW für alle<br />

Anforderungen bietet der österreichische Hersteller Hargassner an. Für Ein-<br />

und Zweifamilienhäuser gibt es die Produktserie „HSV“ mit fünf Geräten<br />

von 9 kW bis 22 kW Leistung. Sie erreicht dabei Wirkungsgrade von über<br />

95 % für den gesamten Nutzungsbereich. Ein neu entwickelter Röhrenwärmetauscher<br />

mit Gegenstromsystem erwärmt den Rücklauf der Niedertemperaturanlage<br />

und ist die Voraussetzung für eine gleitende Betriebsweise.<br />

Die Steuerung ist per Handy bedienbar. Das Reinigen erfolgt allerdings automatisch.<br />

Die Brandrückstände landen in einer Aschelade, die sie mit einer<br />

Verteilermechanik bis ins letzte Eck verteilt, wodurch sich die Entleerungsintervalle<br />

verlängern. Ein Display zeigt sie rund eine Woche vor der<br />

Überfüllung an.<br />

HARGASSNER GmbH ı A-4952 Weng/Innkreis<br />

Telefon 00 43/77 23/52 74 ı www.hargassner.com<br />

Buderus<br />

Keine Neustarts mehr nötig<br />

Auch der neue Pelletskessel „Biotech TopLight M“ von<br />

Buderus arbeitet mit einer Lambdasonde. Der Heizkessel<br />

erreicht einen hohen Wirkungsgrad bis 93 % und niedrige<br />

CO 2 -Emissionen. Mit einer Nennleistung von 15 kW<br />

moduliert der Pelletskessel stufenlos von 30 % bis 100 %.<br />

Das ermöglicht einen gleichmäßigen Betrieb mit wenigen<br />

Brennerstarts und ist deshalb gut für Niedrigenergiehäuser<br />

geeignet. Durch die an der Oberseite angebrachten<br />

Anschlüsse lässt er sich wandbündig aufstellen.<br />

Seine Höhe beträgt 134,5 cm, seine Breite 106 cm und<br />

seine Tiefe 68,5 cm.<br />

Bosch Thermotechnik GmbH<br />

Buderus Deutschland ı D-35576 Wetzlar<br />

Telefon 0 66 41/4 18-0 ı www.buderus.de<br />

▴ Der „Biotech TopLight M“ benötigt nur eine<br />

geringe Aufstellfläche und hat seine Anschlüsse oben


Holzpellets<br />

Paradigma<br />

Der Zeit um fünf Jahre voraus<br />

▴ Die Verbrennungstechnik des Pelletti-Unterschubbrenners<br />

arbeitet mikroprozessorgesteuert<br />

Mit dem „Pelletti“ hat Paradigma einen modernen Dreizugkessel<br />

entwickelt, der das Umweltzeichen „Blauer Engel“<br />

erhielt. Er hält schon heute den ab 2014 vorgeschriebenen<br />

Grenzwert von 20 mg/m 3 Abgas ein und ist in Leistungsgrößen<br />

von 8, 10, 15, 20, 25, 31 und 56 kW erhältlich.<br />

Seine Verbrennungstechnik ist mikroprozessorgesteuert,<br />

wobei der Wärmetauscher mit senkrechten Rauchgas-<br />

zügen und Wirbulatoren für optimalen Wärmeübergang<br />

sorgen. Die Reinigung des Wärmetauschers erfolgt automatisch<br />

und liefert gleichbleibend hohe Kesselwirkungsgrade<br />

von über 90 %.<br />

Paradigma Deutschland GmbH ı D-76307 Karlsbad<br />

Telefon 0 72 02/9 22-0 ı www.paradigma.de<br />

Wagner<br />

Klein, aber sauber<br />

Den Sprung in die EcoTopTen<br />

schaffte der Pelletsheizkessel<br />

„Lignoplus 10“ in der Kategorie<br />

bis 15 kW. Er unterschreitet<br />

die strengen Anforderungen<br />

des „Blauen Umweltengels“. Sein<br />

elektrischer Energiebedarf liegt<br />

bei 70 Wh. Als Grundfläche benötigt<br />

er 0,5 m 2 . Der Hersteller<br />

bietet noch acht leistungsstärkere<br />

Modelle an, auch in Kombination<br />

mit einer Solaranlage und<br />

einem Wärmespeicher.<br />

Wagner & Co. Solartechnik GmbH<br />

D-35091 Coelbe<br />

Telefon 0 64 21/80 07-0<br />

www.wagner-solar.com<br />

▴ Die Kombination des „Lignoplus 10“<br />

mit einer Solaranlage gewann<br />

den Test der Stiftung Warentest 3/2009<br />

WAGNER & CO., CÖLBE<br />

www.aerex.de<br />

Frischluft darf<br />

kein Zufall sein<br />

Wohnungslüftung ist nicht nur eine Frage des<br />

Preises, sondern auch die Summe der Erfahrung.<br />

Ob für die einfache „Nur“-Entlüftung oder die<br />

komfortable Ent- und Belüftung mit bis zu 90 %<br />

Wärmerück gewinnung: AEREX bietet ausgereifte<br />

Komponenten und Systeme für jeden Einsatzfall.<br />

Die ��������� Familie.<br />

Das perfekt abgestimmte Lüftungs-<br />

programm für kleine Wohneinheiten<br />

bis hin zu großzügig<br />

dimensionierten<br />

Eigenheimen.<br />

Für Wohlfühl komfort mit hoher<br />

Wärme-Rückgewinnung.<br />

Die AEREX-Außenluftdurchlässe.<br />

Ob im Einfamilienhaus oder im<br />

Geschoss wohnungsbau, ob bei<br />

Neubau oder Sanierung, ob Einbau<br />

in Wände, Fenster- oder Rollladen -<br />

kästen: Dieses große Programm sorgt<br />

in jedem Fall für frische Luft<br />

in allen Räumen.<br />

Das ������� Abluftsystem<br />

Die preiswerte und effektive Art der<br />

Wohnungslüftung. Einfach geplant<br />

und schnell montiert bildet sie mit<br />

den abgestimmten AEREX<br />

Außenluftdurchlässen<br />

ein komplettes Lüftungssystem.<br />

Reco-Boxx<br />

Comfort<br />

zertifiziert<br />

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info@aerex.de · Info-Tel.: 07720/995 88-370<br />

www.mikado-online.de 43<br />

mikado 8/09


44<br />

ÖkoFen<br />

Holzpellets<br />

Perpetuum Mobile<br />

▴ über 103 % Wirkungsgrad erreicht ÖkoFen<br />

Seinen „pellet top“ bewirbt Hersteller solarfocus<br />

als „wahrscheinlich kleinsten Pelletskessel<br />

der Welt“. Mit einer Breite von 55 cm, Tiefen<br />

von 108,5 und 120 cm sowie Höhen von 143<br />

und 155 cm ist sein Platzbedarf nicht größer<br />

als der eines üblichen Ölkessels. Erhältlich ist<br />

er in zwei Leistungsklassen: in 15 kW und in<br />

25 kW. Die Zufuhr des Brennstoffes erfolgt<br />

mittels patentierter Zellradschleuse, die leise<br />

und platzsparend mit 100 W Antriebsleistung<br />

auskommt. Der Kessel erreicht einen Wirkungsgrad<br />

von 94,8 %.<br />

Solarfocus GmbH ı A-4451 St. Ulrich/Steyr<br />

▴ Ein geringer Platzbedarf zeichnet<br />

Telefon 00 43/72 52/5 00 02-0 ı www.solarfocus.at den „pellet top“ aus<br />

Einen Pellets-Brennwertkessel bietet ÖkoFen<br />

an. Durch die effiziente Ausnutzung der im<br />

Abgas enthaltenen Kondensationswärme erreicht<br />

der „Pellematic Plus“ einen Kesselwirkungsgrad<br />

von über 103 %. Die Zentralheizungen<br />

arbeiten mit modulierender<br />

Leistungsanpassung, automatischem Komfort<br />

und einer Unterschubfeuerung mit Rezirkulationsbrenner.<br />

Die Geräte tragen das<br />

Umweltzeichen „Blauer Engel“. Für den Ein-<br />

und Zweifamilienhausbereich bietet der Hersteller<br />

Kessel mit Leistungen von 8 kW bis<br />

32 kW an, außerdem einen mit 56 kW für<br />

Hotel-, Gewerbe- und Mehrfamiliengebäude<br />

sowie Schulanlagen.<br />

ÖkoFEN Heiztechnik GmbH ı D-86866 Mickhausen<br />

Telefon 0 82 04/29 80-0 ı www.oekofen.de<br />

mikado 8.2009<br />

Solarfocus<br />

Spart Platz und Energie<br />

En-Tech<br />

Hightech aus Kärnten<br />

Die ENP-Serie hebt sich durch einige Neuerungen<br />

von ihren Vorgängern ab. Der Brenner<br />

erhielt ein Zündgebläse mit Luftspülung. Eine<br />

verriegelbare Aschebox verhindert die Luftzufuhr<br />

von außen. Der wassergekühlte Unterbau<br />

verbessert die Nutzung der Strahlungswärme.<br />

Die Kesselregelung wird zentral gesteuert. Erhältlich<br />

sind Größen von 10 bis 35 kW.<br />

EN-TECH Energietechnikproduktion GmbH<br />

A-9300 St. Veit/Glan – Hunnenbrunn<br />

Telefon 00 43/42 12/7 22 99-0 ı www.en-tech.at<br />

Viessmann<br />

Test bestätigte Effizienz<br />

Der Pelletskessel „Vitoligno 300-P“ ging aus einem Vergleich der<br />

Stiftung Warentest im Mai 2009 als Sieger hervor. Er arbeitet<br />

sowohl im Voll- als auch im Teillastbereich hocheffizient, verbrennt<br />

mit niedrigen Emissionen und erreicht Wirkungsgrade<br />

bis 95 %. Sechs Leistungsstufen von 4 bis 48 kW ermöglichen eine<br />

bedarfsgerechte Wärmeversorgung vom Einfamilienhaus bis zum<br />

Gewerbebetrieb, auch in Kombination mit Solarkollektoren.<br />

Viessmann Werke GmbH & Co. KG ı D-35107 Allendorf (Eder)<br />

Telefon 0 64 52/70 25 33 ı www.viessmann.de<br />

Mit seinem Jahresnutzungsgrad und Umwelteigenschaften<br />

◂<br />

siegte der „Vitoligno 300-P“ 2009 beim Vergleich der Stiftung Warentest


Holzpellets<br />

Fröling<br />

Anstöpseln und heizen<br />

Der österreichische Hersteller Fröling wirbt für seinen<br />

Pelletskessel P4 fast wie Computerhersteller:<br />

mit einem Plug-and-play-Prinzip, also mit einfacher<br />

Installation und Bedienung. Darüber hinaus<br />

ermöglicht der patentierte Mehrkreis-Wärmetauscher<br />

einen angepassten Betrieb. Die patentierte<br />

3-Zug-Bauweise und der damit verbundene lange<br />

Ausbrand sorgen für geringe Emissionen. Aufgrund<br />

seiner Energieeffizienz erhielt der P4 das<br />

österreichische Umweltzeichen. Erhältlich ist er<br />

in acht verschiedenen Größen zwischen 10,5 und<br />

58,5 kW Nennwärmeleistung.<br />

Fröling Heizkessel- und Behälterbau Ges.m.b.H.<br />

A-4710 Grieskirchen<br />

Telefon 00 43/72 48/6 06-0<br />

www.froeling.com<br />

▴ Die Pelletsheizung für Technikmuffel: Der P4 erfordert<br />

keine aufwendigen Einstellungen<br />

Guntamatic<br />

Gut abgehangen<br />

Mit dem „Therm“ hat Guntamatic<br />

ein ungewöhnlich kleines<br />

Pellets-Wandgerät mit<br />

einer Leistung von 7 kW auf<br />

den Markt gebracht. Es ist nur<br />

80 cm breit, 120 cm hoch und<br />

50 cm tief. Das Gewicht von<br />

150 kg ist natürlich auch deutlich<br />

leichter als das herkömmlicher<br />

Pelletsanlagen. Neben<br />

einer völlig neu entwickelten<br />

Kessel- und Steuerungstechnik<br />

beinhaltet das Gerät einen<br />

Zyklonbehälter für den Tagesvorrat<br />

an Pellets. Die Jahresbrennstoffmenge<br />

wird in ei-<br />

▴ Wirklich neu: ein Pelletsheizkessel<br />

zum an die Wand hängen<br />

nem herkömmlichen Gewebetank oder aber in einem neu<br />

entwickelten Kunststofftank im Garten bzw. Außenbereich<br />

gelagert, d.h. ein Keller oder großer Heizraum ist<br />

nicht mehr unbedingt erforderlich. Die Kesseltemperatur<br />

beträgt 38 °C bis 70 °C. Durch die Niedertemperaturtechnik<br />

kann das Gerät seine Leistung stufenlos dem<br />

Wärmebedarf des Hauses anpassen. Mit ihrem Leistungsbereich<br />

von 2 bis 7 kW ist die Anlage ideal für Niedrigenergie-<br />

und Passivhäuser. Der Wirkungsgrad der Anlage<br />

kann bis über 94 % betragen.<br />

GUNTAMATIC Heiztechnik GmbH<br />

A-4722 Peuerbach<br />

Telefon 00 43/72 76/24 41-0<br />

www.guntamatic.com<br />

www.mikado-online.de 45


46<br />

Holzpellets<br />

Windhager<br />

Konisch statt zylindrisch<br />

Die neuen „BioWin plus“ des Herstellers Windhager besitzen<br />

eine verbesserte Brennertechnologie, einfachere Bedienung<br />

und eine kompaktere Bauweise. Die Form des Brennertopfes<br />

wurde von zylindrisch auf konisch umgestellt, um<br />

die Zuführung der Verbrennungsluft und damit das thermische<br />

Verhalten zu verbessern. Dadurch ergibt sich eine noch<br />

sauberere Verbrennung und in der Folge eine deutliche Reduktion<br />

der Emissionswerte. Der Brennertopf wird voll-<br />

automatisch entascht, die Heizflächen vollautomatisch gereinigt.<br />

Erhältlich sind die Geräte in vier Leistungsstufen von<br />

2,9 bis 25,9 kW.<br />

Windhager Zentralheizung GmbH<br />

D-86405 Meitingen<br />

Telefon 0 82 71/80 56-0<br />

www.windhager.com<br />

mikado 8.2009<br />

Die konische<br />

◂<br />

Form des<br />

Brennertopfes<br />

im „BioWin plus“<br />

verbessert die<br />

Zuführung der<br />

Verbrennungsluft<br />

und damit<br />

das thermische<br />

Verhalten<br />

Solvis<br />

Junkers<br />

Unterschiedlich starke Zwillinge<br />

„Suprapellets“ nennt Junkers seine beiden Pelletsheizanlagen<br />

„KRP 15“ und „KRP 25“. Die Zahlen geben die Leistung in kW<br />

an. Die kleinere Anlage versorgt bis zu 300 m 2 Wohnfläche, die<br />

größere bis zu 500 m 2 . Die Heizkessel arbeiten mit moderner<br />

Unterschubfeuerung und Regelungstechnik, wodurch sie Wirkungsgrade<br />

von 94,7 % und 92,6 % erreichen. Die Wärmetauschrohre<br />

reinigen sich vollautomatisch. Beide Modelle sind 122,5 cm<br />

breit, 78 cm tief und 152,5 cm hoch.<br />

BBT Thermotechnik GmbH<br />

Junkers Deutschland<br />

D-73243 Wernau<br />

Telefon 0 18 03/33 73 33<br />

www.junkers.com<br />

Im Duett mit der Sonne<br />

Das System „SolvisLino“ ist ein Zusammenspiel aus<br />

Pelletskessel, Solarschichtspeicher und Kollektoren.<br />

Durch den Schichtenlader im Speicher wird die Sonnenwärme<br />

immer in den Bereich gleicher Temperatur<br />

eingelagert und das heiße Wasser so ohne Vermischung<br />

effizient genutzt. Die Regelung der Anlage erfolgt per<br />

Touchscreen. Die Sonnenenergie hat Vorrang, nur wenn<br />

sie nicht ausreicht, läuft der Pelletskessel an. Sind die<br />

Pellets verbrannt, werden die Rückstände verdichtet<br />

und in einen Aschekasten weitergeleitet, der Platz für<br />

die Asche von vier bis fünf Tonnen Holzpellets bietet,<br />

was dem jährlichen Bedarf eines Einfamilienhauses entspricht.<br />

Das System ist in vier verschiedenen Kesselleistungen<br />

von 10 bis 30 kW lieferbar.<br />

SOLVIS GmbH & Co. KG<br />

D-38112 Braunschweig<br />

Telefon 05 31/2 89 04-0<br />

www.solvis-solar.de


Produkte<br />

Wärmedämmverbundsystem<br />

Sandwich für bucklige Flächen<br />

Sein neues Dämmsystem „UdiReco“ brachte Hersteller Unger<br />

Anfang dieses Jahres auf den Markt. Der Sandwich-Aufbau aus<br />

unterschiedlichen Holzfaserplatten erreicht einem Lambda-Wert<br />

von 0,041 W/(mK). Sie sind<br />

in Dämmstärken zwischen<br />

120 und 200 mm lieferbar.<br />

Ein patentierter Stelldübel<br />

sorgt dafür, dass sich die<br />

Dämmplatte bei der Befestigung<br />

nicht verformen kann.<br />

Außerdem verankert sich der<br />

Dübel selbsttätig in der Platte<br />

und nimmt sie bei eventuell<br />

nötigen Nachjustierungen<br />

mit, ohne wieder auszubrechen.<br />

Das zum Patent angemeldete<br />

System kann Unebenheiten des Untergrundes bis zu 4 cm<br />

ausgleichen. Ein Edelputz ergänzt das System. Alle Bestandteile<br />

haben eine bauaufsichtliche Zulassung und erfüllen die gültigen<br />

Normen.<br />

Unger Diffutherm GmbH ı D-09114 Chemnitz<br />

Telefon 03 71/8 15 64-0 ı www.unger-diffutherm.com<br />

Schornsteinsystem<br />

Der Schacht führt die Zuluft<br />

Für den raumluftunabhängigen Betrieb energiesparender Feuerstätten<br />

bietet Wienerberger mit dem Luft-Abgas-Schornsteinsystem<br />

LASW eine Konstruktionslösung an. Es ist platzsparend<br />

und unkompliziert, denn die Verbrennungsluft wird der<br />

Feuerstätte konzentrisch direkt über den Schornsteinschacht<br />

zugeführt. Der LASW benötigt keinen separaten Schacht für<br />

die Verbrennungsluftzufuhr und kann daher schlanker als andere<br />

Schornsteine ausgeführt werden. Eine Wärmedämmung<br />

des inneren Abgasrohres verhindert den thermischen Auftrieb<br />

der Zuluft. Durch<br />

seine Konstruktionsweise<br />

bleibt der LASW auch<br />

nach der Montage flexibel<br />

für den Anschluss<br />

der Feuerstätte von allen<br />

vier Seiten.<br />

Wienerberger Ziegel-<br />

industrie GmbH<br />

D-30659 Hannover<br />

Telefon 05 11/6 10 70-0<br />

www.wienerberger.de.<br />

▸ Das Schornsteinsystem von<br />

Wienerberger spart Platz<br />

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BauInfoCenter Lüftungstechnik seit 1983<br />

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Gesunde Luft!<br />

Gesund wohnen und Energie<br />

sparen mit moderner Lüftungstechnik<br />

von BauInfoCenter<br />

Ob Neubau oder Renovierung: moderne Gebäude brauchen eine kontrollierte<br />

Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Für gesundes und komfortables<br />

Wohnen. BIC bietet Handwerkern, Planern und Architekten<br />

einen Komplett-Service in Anlagentechnik, Planung und Betreuung.<br />

72531 Hohenstein, Tel. 07387/16 381, www.bauinfocenter.de<br />

www.mikado-online.de 47


48<br />

Produkte<br />

Dämmstoff<br />

Braune Bahnen jucken nicht mehr<br />

Knauf Insulation bietet nun neue natürliche Mineralwolle-Dämmstoffe<br />

mit einer neuen, formaldehydfreien und auf erneuerbaren<br />

Rohstoffen basierenden Bindemittel-Technologie an. Neben der<br />

verbesserten Energiebilanz des Dämmstoffs sorgt sie für besondere<br />

Verarbeitungsvorteile: Der Dämmstoff staubt und juckt weniger.<br />

Er unterscheidet sich auch optisch von seinen Vorgängern:<br />

Die naturbraune Farbe entsteht auf natürliche Weise im Produktionsprozess<br />

ohne künstliche Farbstoffe.<br />

Knauf Insulation GmbH ı D-84359 Simbach am Inn<br />

Telefon 0 85 71/40-2 66 ı www.knaufinsulation.de<br />

mikado 8.2009<br />

Dachbahn<br />

Photovoltaik von der Rolle<br />

Unter dem Namen „Evalon Solar“ brachte Hersteller Alwitra die weltweit erste<br />

stromerzeugende Dachbahn auf den Markt. Dank eines Flächengewichts von nur<br />

4 kg/m 2 lässt sich auch bei statisch ausgereizten Dachflächen noch eine Photovoltaik-Anlage<br />

realisieren. Basis ist die praxisbewährte Dichtungsbahn „Evalon“. Auf<br />

deren Bahnenoberfläche sind nun Photovoltaik-Module der Größe 240 x 340 mm<br />

laminiert. Bypass-Dioden zwischen den Zellen schalten sie in Serie. Drei übereinander<br />

liegende Silizium-Zellen nutzen jeweils unterschiedliche Wellenlängen des<br />

Sonnenlichts. Das ermöglicht hohe Leistungen und konstante Erträge. Wie eine<br />

herkömmliche Dachbahn lässt sich das Produkt von der Rolle verlegen. Bauliche<br />

Maßnahmen sind nicht notwendig. Alle Anschlusskabel liegen witterungsgeschützt<br />

unter den Bahnen.<br />

alwitra GmbH & Co. ı D-54229 Trier ı Telefon 06 51/9 10 22 63 ı www.alwitra.de<br />

◂ In die Dachbahn „Evalon Solar“ sind die Photovoltaik-Module laminiert<br />

Solarbefestiger<br />

Zwei Fliegen mit einer Klappe<br />

Würth stellte neue Fassadenbauschrauben vor, die speziell<br />

für die Befestigung von Solaranlagen auf Dächern mit<br />

Wellprofilen, Trapezprofilen oder Sandwichelementeindeckungen<br />

ausgelegt sind. Sie erlauben die gleichzeitige<br />

Befestigung von Solaranlagen und Fassadenelementen.<br />

Damit werden die Montageprozesse erheblich rationalisiert<br />

und beschleunigt. Durch bessere statische Werte<br />

sind auch höhere Spannweiten möglich und die Anzahl<br />

der erforderlichen Schrauben reduziert sich. Sie sind aus<br />

hochwertigem Edelstahl A2 rostfrei gefertigt und mit einer<br />

Spezialbeschichtung versehen, was eine lange Lebensdauer<br />

garantiert. Der Typ A ist speziell für Holzunterkonstruktionen<br />

konzipiert. Als Antrieb besitzen alle<br />

Schraubentypen einen 5-mm-Innensechskant.<br />

Adolf Würth GmbH & Co. KG ı D-74650 Künzelsau<br />

Telefon 0 79 40/15-0 ı www.wuerth.de


Produkte<br />

Broschüre<br />

Gesund ausbauen<br />

Eine kostenfreie Broschüre zum praxisgerechten<br />

und gesunden Innenausbau von Schulen und Kliniken<br />

hat Fermacell herausgegeben. Sie greift die<br />

spezifischen Anforderungen an diese Gebäude auf<br />

und bietet fachgerechte Lösungen. Hintergrund ist<br />

das Konjunkturpaket der Bundesregierung, das die<br />

Modernisierung öffentlicher Gebäude forciert. Die<br />

Broschüre geht ausführlich auf die Anforderungen<br />

an den Schall- und Brandschutz, die Stabilität<br />

von Wänden und an Nassräume ein und liefert<br />

eine Fülle technischer und bauphysikalischer<br />

Informationen. Anschauliche Referenzen und informative<br />

Skizzen runden das Ganze ab.<br />

Xella International GmbH ı D-47119 Duisburg<br />

Telefon 08 00/5 23 56 65 ı www.xella.de<br />

Bauaufnahme<br />

TachyCAD ist eine Software zur Vermessung<br />

bestehender Geometrien und<br />

zur Erfassung ergänzender Sachdaten.<br />

Sie ermöglicht die automatische,<br />

auch drahtlose Übernahme der Daten<br />

von Tachymetern und Laserdistanzmessgeräten<br />

in ein Standard-CAD-<br />

System. Vor Ort werden Gebäude präzise<br />

erfasst und in CAD-Plänen oder<br />

als 3D-Modelle dargestellt. Durch das<br />

zeitgleiche Messen und Zeichnen fallen<br />

fehlende oder falsche Messwerte<br />

sofort auf. Direkt am Objekt entstehen<br />

in kürzester Zeit konsistente und<br />

mit Sachdaten kombinierte CAD-Dokumentationen.<br />

Das Programm bietet<br />

zahlreiche Funktionen, die die Erfassung<br />

typischer Bauelemente wie<br />

Fenster, Türen, Stürze, Treppen oder<br />

Rohre beschleunigen. Es liegt nun in<br />

der Version 7 vor und ist kompatibel<br />

zu AutoCAD 2010 und LT 2010. Der<br />

Hersteller bietet an, es vier Wochen<br />

lang kostenfrei zu testen.<br />

kubit GmbH<br />

D-01307 Dresden<br />

Telefon 03 51/4 17 67-0<br />

www.kubit.de<br />

Messen und vergessen<br />

Befestigung für Solar- und<br />

Photovoltaik-Systeme<br />

LEHMANN Aufdachmodulhalter auf Metalldachplatten genietet,<br />

komplett mit Lattenschiene 400 mm, inklusive Bohrschrauben,<br />

zum Anschrauben an die Dachkonstruktion.<br />

Erhältlich für viele Ziegelmodelle<br />

und in den gängigen Farben.<br />

Spitzenqualität von LEHMANN.<br />

Otto Lehmann GmbH . Postfach 1561 . 93070 Neutraubling . Tel. 09401 786-0 . Fax: 09401 786-47 . www.otto-lehmann-gmbh<br />

www.mikado-online.de 49


Inserenten<br />

50<br />

Produkte<br />

A<br />

Abbundzentrum, Dahlen<br />

AEREX (Maico),<br />

57<br />

Villingen-Schwenningen 43<br />

Artichouse, FI-Vanta 57<br />

Auwärter, Waldershof<br />

B<br />

69<br />

BlowerDoor, Springe 67<br />

Bruckamp, Lübecke 69<br />

Bundesfachschule, Kassel<br />

C<br />

57<br />

Creaton, Ichenhausen<br />

D<br />

U4<br />

Decker, Morbach 33<br />

Dieckmann, Melle 57<br />

Dölker, Horb 50<br />

Dörken, Herdecke<br />

F<br />

11<br />

Finger, Wermelskirchen 69<br />

Frick, Türkheim<br />

H<br />

45<br />

Heco, Schramberg 67<br />

Hochschule, Augsburg 57<br />

Hofatex, Slowakei<br />

L<br />

29<br />

Lehmann, Neutraubling<br />

M<br />

49<br />

Moser, Salach<br />

O<br />

57<br />

Ossenberg, Altena<br />

P<br />

9<br />

Poppensieker+Derix<br />

R<br />

67<br />

Rheinzink, Datteln 23<br />

Roto, Bad Mergentheim<br />

S<br />

5<br />

Schott, Alzenau U2<br />

SchwörerHaus, Hohenstein 47<br />

Suttner, Haselbach<br />

T<br />

57<br />

Technopor, A-Krems 41<br />

Trurnit, Altena<br />

W<br />

51<br />

Weihele, Görisried 69<br />

WEKA, Kissing U3<br />

Westaflex, Gütersloh 47<br />

Wiese, Meschede 57<br />

CWS-boco hat eine neue Berufsbekleidungskollektion auf<br />

den Markt gebracht, die für den Innen- und Außeneinsatz<br />

in allen Handwerksbereichen geeignet ist. Sie umfasst<br />

Bundjacken, Westen, Damen- und Herren-Bundhosen,<br />

Latzhosen, Long Bermudas, Overalls, Damenkasacks<br />

und Herrenkittel und ist in den drei Linien Base, Top und<br />

Outdoor erhältlich. Laut Hersteller sind alle Teile aus hochwertigen<br />

Materialien gefertigt, sind hautfreundlich und<br />

entsprechen dem Öko-Tex-Standard 100.<br />

CWS-boco-Deutschland GmbH ı D-63303 Dreieich<br />

Telefon 0 61 03/3 09-0 ı www.cws-boco.com<br />

mikado 8.2009<br />

Produkte<br />

Berufskleidung<br />

Germany’s next Top-Handwerker<br />

▸ Schick, funktional und vielseitig: Die drei Linien Base,<br />

Top und Outdoor der neuen Freestyle-<br />

Kollektion lassen sich miteinander kombinieren<br />

▴ Kompaktinfo für Handwerker<br />

und Planer über die EnEV 2009<br />

Dampfsperrschürze<br />

Schön verklemmt<br />

Velux hat bei seiner Dampfsperrschürze BBX gegenüber<br />

der Vorgängerversion Produktdetails verbessert,<br />

die den Einbau schneller und sicherer<br />

machen. Statt den bekannten schwarzen Kunststofflaschen<br />

sorgt nun ein umlaufendes Klemmprofil<br />

für einen dauerhaften Halt in der Innenfutternut.<br />

Die neue Dampfsperrschürze stellt den<br />

luft- und dampfdichten Anschluss des Fensters ans<br />

Dach sicher. Der Einbau erfolgt mit einem Spezialwerkzeug,<br />

das das Klemmprofil gerade in die<br />

Innenfutternut drückt.<br />

VELUX Deutschland GmbH<br />

D-22502 Hamburg<br />

Telefon 0 40/5 47 07-0<br />

www.velux.de<br />

Bestandssanierung<br />

Altbauten richtig ertüchtigen<br />

Speziell für die Anforderungen der neuen Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV 2009) an Altbauten aktualisierte und erweiterte Hersteller<br />

Ursa seine Broschüre „EnEV kompakt“. Handwerker und<br />

Planer können mit ihr die Wärmedämmmaßnahmen zur notwendigen<br />

Verbesserung der Energieeffizienz eines Gebäudes schnell<br />

und einfach ermitteln. Neben allgemeinen Infos erhalten sie am<br />

Ende konkrete Vorschläge zur praktischen Umsetzung.<br />

URSA Deutschland GmbH ı D-04158 Leipzig<br />

Telefon 03 41/52 11-1 64 ı www.ursa.de


Produkte<br />

Montagesystem<br />

Wärmebrückenfrei befestigen<br />

Mit den Verankerungen der Thermax-Produktreihe<br />

von fischer Befestigungssysteme lassen sich<br />

Leuchten, Markisen, Briefkästen und andere Dinge<br />

durch Wärmedämmverbundsysteme (WDVS)<br />

hindurch auf Fassaden montieren, ohne dabei<br />

Wärmebrücken zu erzeugen. Möglich ist das mit<br />

einem thermischen Trennmodul, das den Wärmefluss<br />

in der Verankerung durch einen Anti-Kälte-<br />

Konus aus Kunststoff unterbricht. Es verbindet<br />

thermisch getrennt die galvanisch verzinkte Gewindestange<br />

zur Befestigung im Baustoff und den<br />

aus Edelstahl gefertigten Gewindestift zur Montage<br />

der Konsole. Erhältlich ist es in vier Größen:<br />

8, 10, 12 und 16. Die Modelle 8 und 10 sind für<br />

leichtere Bauteile konzipiert und überbrücken<br />

Dämmschichtdicken zwischen 45 und 180 mm. 12<br />

und 16 ermöglichen die Verankerung von schweren<br />

Lasten und überbrücken Dämmschichtdicken<br />

zwischen 60 und 200 mm.<br />

fischerwerke GmbH & Co. KG ı D-72178 Waldachtal<br />

Telefon 0 74 43/12-0 ı www.fischer.de<br />

Ladebodenträger<br />

Auf leichte Weise rutschfest<br />

▴ Markisen lassen sich mit den neuen<br />

Thermax-Befestigern ohne Wärmebrücken ausführen<br />

Um rutschfeste OSB-Platten für<br />

das Transportgewerbe, die Lagersystemtechnik<br />

und den Bühnenbau<br />

hat Glunz sein konstruktives<br />

Produktsortiment erweitert.<br />

Der Bodenträger mit dem Namen<br />

„OSB Triaphen“ erhielt im März<br />

die Zulassung des TÜV Nord als<br />

Ladeboden für Fahrzeuge. Die<br />

neue Platte ist ein Verbundprodukt<br />

aus einer OSB/4, die beidseitig<br />

von einer Schicht wasserfesten<br />

Laminats überzogen ist:<br />

oben mit 0,8 mm, unten mit 0,8 bis 1,2 mm. Dadurch wird die verhältnismäßig<br />

geringere Biegefestigkeit von OSB im Vergleich zu Sperrholzplatten<br />

ausgeglichen. Durch den Siebdruck erhält die laminierte Oberfläche<br />

ihre Struktur und somit die erforderliche Rutschfestigkeit. Dabei weist<br />

sie laut Hersteller ein geringeres Gewicht auf als vergleichbare Produkte<br />

aus Buche und Birkensperrholz. Das führt zu einem reduzierten Spritverbrauch.<br />

Die Platte ist in Breiten von 600 bis 1300 mm, Längen von 1250<br />

bis 5200 mm und Stärken von 8 bis 42 mm erhältlich.<br />

Glunz AG ı D-49716 Meppen<br />

Telefon 0 59 31/4 05-0<br />

www.glunz.de<br />

Dämmstoffnagel<br />

TYP II<br />

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DS<br />

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Dämmputzschraube<br />

DPS<br />

patentiert<br />

Dämmstoffbefestiger<br />

VT<br />

Dämmstoffschraube<br />

DK<br />

DGBM-Nr.<br />

203 20600.2<br />

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Rahmedestr. 161 . D-58762 Altena<br />

TEL +49(0)23 52 / 95 96 96<br />

FAX +49(0)23 52 / 59 05<br />

Friedr.Trurnit-GmbH@t-online.de<br />

http://www.Trurnit-Friedr.de<br />

www.mikado-online.de 51<br />

GmbH<br />

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AUF HOLZ<br />

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AUF HOLZ


Baustoffe<br />

Abdichtungen<br />

Absturzsicherung<br />

Brettschichtholz<br />

Qualitätsprodukte für<br />

Handel & Handwerk<br />

HAAS-Massivholzplatte<br />

HAAS Holzprodukte GmbH<br />

Industriestraße 8<br />

D-84326 Falkenberg<br />

Telefon 08727/18-585<br />

Telefax 08727/18-554<br />

info@haas-holzindustrie.com<br />

www.haas-holzindustrie.com<br />

mikado Holzbau-Branchenführer<br />

Dämmstoffe<br />

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D-88299 Leutkirch<br />

Telefon +49 (0)7561 9855-0<br />

Telefax +49 (0)7561 9855-30<br />

www.pavatex.de<br />

Deutsche Rockwool<br />

Mineralwoll GmbH &CO. OHG<br />

Postfach 207·45952 Gladbeck<br />

Telefon: 02043/408-0<br />

Telefax: 02043/408-444<br />

www.rockwool.de<br />

Steinwolle-Dämmstoffe<br />

für den Wärme-, Schall- und<br />

Brandschutz.<br />

52 mikado 8.2009<br />

Holzdübelelemente<br />

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Paletten-Regale<br />

Montage-/Transporthilfen<br />

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Tel. 07705/92 99 0 · Fax 07705/92 99 15<br />

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www.Schwarzwald-Abbund.de<br />

EDV<br />

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Fax: +49-7524-48660<br />

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53


Fortbildung<br />

Forum Holz ı Bau ı Energie<br />

Kölner Holzkongress etabliert sich<br />

Auch dieses Jahr kamen rund 300 Teilnehmer ins Kölner Congress Centrum<br />

Gürzenich, um sich über energieeffizientes Bauen mit Holz zu informieren.<br />

Fassadenmodernisierung war am 16. und 17. Juni 2009 eines der Hauptthemen.<br />

Effizienz, Suffizienz und Konsistenz<br />

– mit diesen drei Schlagworten<br />

beschrieb Prof. Peter Hennicke<br />

vom „Wuppertal Institut für<br />

Klima, Umwelt, Energie“ die Utopie<br />

eines „grünen Wachstums“. Effizienz<br />

bedeutet: weniger Energieverbrauch,<br />

Suffizienz: mehr Lebensqualität<br />

durch Selbstbeschränkung,<br />

Konsistenz: Umstieg auf erneuerbare<br />

Energieträger. Mit zahlreichen Zahlen<br />

und Grafiken verdeutlichte Hennicke<br />

die Notwendigkeit eines Umsteuerns<br />

vor dem Hintergrund des<br />

zunehmenden Klimawandels. Mit<br />

dem abschließenden Fazit „Nachhaltigkeit<br />

ist keine Bedrohung, sondern<br />

eine große Chance!“ leitete er auf<br />

die folgenden 29 Vorträge über, die<br />

sich dann alle um energieeffizientes<br />

Bauen und Heizen drehten.<br />

54 mikado 8.2009<br />

Bestandserneuerung ist großes<br />

Zukunftsthema<br />

Ein Themenschwerpunkt war die<br />

energetische Fassadenmodernisierung<br />

mit vorgefertigten Holzrahmenelementen:<br />

ein riesiger Markt mit<br />

großem Handlungsbedarf. Der Großteil<br />

des Gebäudebestands verbraucht<br />

ein Vielfaches an Energie von nach<br />

heutigen Standards errichteten Neubauten.<br />

Hier liegt künftig eines der<br />

großen Tätigkeitsfelder der Bauwirtschaft,<br />

nur hat der Holzbau bisher<br />

noch nicht die Marktanteile, die er<br />

aufgrund seiner zahlreichen Vorteile<br />

eigentlich haben müsste und sollte.<br />

Der Grund: Die für den Neubau<br />

entwickelten Konzepte lassen sich<br />

nicht einfach auf die Altbausanierung<br />

übertragen.<br />

Im Gürzenich,<br />

▴<br />

bekannt als<br />

Austragungsort<br />

der Kölner<br />

Karnevalssitzung,<br />

zeigten über<br />

40 Aussteller ihre<br />

Produkte<br />

Peter Richner von der „Eidgenössischen<br />

Materialprüfungs- und Forschungsanstalt“<br />

(EMPA) berichtete,<br />

wie die Schweiz mit dem Projekt „Retrofit<br />

– Nachhaltige Wohnbauerneuerung<br />

mit vorfabrizierten Hüllsystemen“<br />

ihre Holzbaubranche tatkräftig<br />

unterstützt. Eine groß angelegte Bestandsaufnahme<br />

von Mehrfamilienhäusern<br />

aus den Jahren 1940 bis<br />

1970 ermöglichte es, diese Gebäude<br />

zu typologisieren und ähnliche<br />

Gebäudeteile zu identifizieren. Für<br />

diese entwickelte man konstruktive<br />

Musterlösungen, die dann an konkrete<br />

Situationen anzupassen sind.<br />

Die Fassadenelemente enthalten<br />

neben einer guten Wärmedämmung<br />

auch Versorgungskanäle. Großen<br />

Wert legten die Entwickler auf eine<br />

wärmebrückenlose Ausbildung des<br />

Fensterbereichs mit integrierten Leitungen<br />

für die Zu- und Abluft. Zur<br />

Kompensierung reduzierter Wandstärken<br />

kommen hier hochdämmende<br />

Materialien wie Vakuum-<br />

isolationspaneele zum Einsatz. „Die<br />

dringend notwendige Steigerung der<br />

Erneuerungsrate bestehender Bauten<br />

kann nur gelingen, wenn wir die<br />

Planungs- und Ausführungsprozesse<br />

massiv vereinfachen und gleichzeitig<br />

die Qualität der Ergebnisse<br />

steigern“, blickte Richner am Ende<br />

seines Vortrags in die Zukunft.<br />

Dieser Satz hätte auch von Frank<br />

Lattke, dem darauf folgenden Referenten,<br />

stammen können. Der Leiter<br />

des europäischen Forschungsprojekts<br />

„TES EnergyFacade“ wies gleich<br />

zu Beginn seines Vortrags auf die<br />

zahlreichen Parallelen zu Richners<br />

Projektvortrag hin und schlussfolgerte,<br />

dies unterstreiche die Richtigkeit<br />

und Bedeutung dieses Themas.


Fortbildung<br />

Die Situation sei in Deutschland sogar<br />

noch ausgeprägter als in der<br />

Schweiz, da hier der Zweite Weltkrieg<br />

viel Bausubstanz zerstörte und<br />

der Wiederaufbau schnell und billig<br />

erfolgen musste. Im Unterschied zum<br />

schweizerischen Forschungsprojekt<br />

liegt der Schwerpunkt beim europäischen<br />

mehr auf der Entwicklung<br />

maximal großer Holzrahmenelemente.<br />

Und je größer die Elemente, desto<br />

bedeutender werden die Themen „Toleranzen“<br />

und „Fuge zum Bestand“.<br />

Wichtig ist deshalb vor allem auch<br />

ein möglichst exaktes Aufmaß. Hier<br />

sind hochmoderne digitale Verfahren<br />

notwendig.<br />

Die Gebäudehülle im Altbau und<br />

Neubau war auch das Thema zahlreicher<br />

weiterer Vorträge. Der Bogen<br />

spannte sich dabei bis hin zu Innovationen<br />

im Fensterbau und in der<br />

Verglasung.<br />

Haustechnik setzt<br />

auf regenerative Energien<br />

„Den Energiebedarf senken, die<br />

Vorlauftemperaturen senken, effiziente<br />

Gebäudetechnik einsetzen<br />

und auf erneuerbare Energien<br />

umsteigen!“ So hatte Richner am<br />

Anfang seines Vortrags die sinnvolle<br />

Reihenfolge der Energie-<br />

effizienzmaßnahmen griffig zusammengefasst.<br />

Folgerichtig ging es in Köln auch<br />

nicht nur um das Senken des Energiebedarfs<br />

durch konstruktive Maßnahmen,<br />

sondern auch um die effiziente<br />

Versorgung mit Energie. In<br />

▴ Peter Richner<br />

berichtete,<br />

wie die Schweiz<br />

Fassaden<br />

mit Holzrahmenelementen<br />

modernisiert<br />

Der Veranstalter<br />

▾<br />

Prof. Uwe<br />

Germerott war<br />

mit der Teil-<br />

nehmerresonanz<br />

hochzufrieden<br />

einem parallelen Veranstaltungsblock<br />

konnten sich die Teilnehmer<br />

ausgiebig über Haustechnik und regenerative<br />

Energien informieren.<br />

Gleich sechs Experten stellten die<br />

Vorzüge von Holzpellets vor – von<br />

theoretischen Grundlagen bis hin zu<br />

Praxisbeispielen. Obwohl eigentlich<br />

ursprünglich für Kleinfeuerungsanlagen<br />

konzipiert, decken inzwischen<br />

sogar kommunale Einrichtungen und<br />

Industriebetriebe ihren Energiebedarf<br />

damit. Pellets sind „Abfallprodukte“<br />

holzverarbeitender Betriebe. Ihre<br />

Verwendung macht vom Öl und Gas<br />

unabhängig. Der Preis ist dadurch<br />

stabiler und niedriger. Unter den regenerativen<br />

Energien sind Holzpellets<br />

die neuen Stars. Ihr Marktanteil<br />

ist rund fünfzigmal so groß wie der<br />

von Sonnenenergie. Moderne Pelletsheizungsanlagen<br />

haben mit den<br />

früheren Holzöfen kaum mehr etwas<br />

gemeinsam. Sie besitzen einen hohen<br />

Wirkungsgrad und verbrennen<br />

asche- und feinstaubarm. Wichtig<br />

ist vor allem, dass die Leistung genau<br />

regulierbar ist, denn dadurch ist<br />

diese Technologie auch für energieeffiziente<br />

Gebäude geeignet.<br />

Holz steigert die Lebensqualität<br />

nachhaltig<br />

Die Steigerung der Lebensqualität<br />

hatte schon zu Beginn des Kongresses<br />

Prof. Hennicke neben der Energieeffizienz<br />

und der Umstellung auf<br />

erneuerbare Energieträger als Hauptziel<br />

„grünen Wachstums“ genannt.<br />

Was damit gemeint ist, zeigten die<br />

Werkberichte: Holzarchitektur ist<br />

nicht nur ökologisch und ökonomisch<br />

sinnvoll, sondern auch sehr<br />

flexibel einsetzbar und vor allem<br />

auch einfach schön.<br />

Ein Höhepunkt war der Vortrag<br />

der Rotterdamer Architektin Mechthild<br />

Stuhlmacher. Mit viel Phantasie,<br />

Experimentierfreude und Können ist<br />

es ihr seit Beginn dieses Jahrzehnts<br />

gelungen, die Holzbauweise in den<br />

Niederlanden, in denen dieses Material<br />

bisher so gut wie keine Rolle<br />

spielte, hoffähig zu machen. Sie<br />

ist in ihrem Land eine Holzpionierin<br />

und musste anfangs hart kämpfen,<br />

um diesem Baustoff zum Durchbruch<br />

zu verhelfen. Das tat sie mit großer<br />

Leidenschaft und einem starken Sendungsbewusstsein.<br />

Hier zeigte sich eine der großen<br />

Stärken der Holzbaubranche: Vom<br />

Zimmerer bis zum Holzbauarchitekten<br />

identifizieren sich ihre Akteure<br />

voll mit dem Material. Und diese<br />

Begeisterung gibt ihnen Kraft, sich<br />

durchzusetzen, und überträgt sich<br />

auch auf potenzielle Bauherren.<br />

Den Idealismus betonte auch Hans<br />

Rupli, der Präsident von „Holzbau<br />

Schweiz“ und Vizepräsident der „Europäischen<br />

Vereinigung des Holzbaus“<br />

(EVH), in seinem Schlusswort.<br />

Er verwies auf die enormen Entwicklungen<br />

in den letzten beiden Jahrzehnten,<br />

in der die Branche Hervorragendes<br />

geleistet hat, auf das sie zu<br />

Recht stolz sein kann: vom Hand-<br />

abbund zur computergesteuerten<br />

Fertigung, vom Bauteil zum Bau-<br />

system, vom Dachstuhl zum Mehr-<br />

geschosser, vom heimelig angehauchten<br />

Handwerk zum ästhetischen<br />

Architektenbaustoff.<br />

Rupli blickte aber auch weit in die<br />

Zukunft: Durch den geplanten Handel<br />

mit CO 2 -Zertifikaten entstehen<br />

künftig völlig neue Wettbewerbe zwischen<br />

den Baustoffen: Primärenergie<br />

und Ökobilanzen sind dann plötzlich<br />

wichtige Faktoren. Und da ist Holz<br />

ja fast unschlagbar. Seine Ausgangsposition<br />

wird immer besser. gh ▪<br />

Weitere Fotos gibt es auf der<br />

www.mikado-online.de →<br />

mikado 8.2009 → Bildergalerie<br />

www.mikado-online.de 55


Fortbildung<br />

Tipps und Termine<br />

Biberach<br />

Seminar Management im Holzbau<br />

Um die professionelle Steuerung<br />

eines Holzbaubetriebes<br />

unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

dreht sich dieses<br />

Weiterbildungsseminar des<br />

Kompetenzzentrums Biberach.<br />

In einem überschaubaren Zeitraum von vier Monaten vermitteln<br />

sieben dreitägige Veranstaltungsblöcke praxisorientiertes betriebswirtschaftliches<br />

Grundwissen.<br />

Veranstaltungsort: Biberach<br />

Termin: 5. November 2009 bis 20. März 2010<br />

Teilnahmegebühr: 1908 Euro (Mitglieder 1620 Euro)<br />

Informationen: www.zaz-bc.de<br />

München<br />

Seminare Blower Door / Thermografie<br />

Zwei Kompaktseminare bietet<br />

das Bauzentrum München<br />

direkt hintereinander an: vormittags<br />

geht‘s um die Blower-<br />

Door-Messung, die Feuchteeinträge<br />

in die Baukonstruktion<br />

erkennen und verhindern<br />

kann, danach um die Infrarot-<br />

Thermografie, eine inzwischen<br />

erschwingliche Methode zum<br />

Visualisieren von Wärmebrücken und Dämmfehlern.<br />

Veranstaltungsort: München ı Termin: 24. September 2009<br />

Teilnahmegebühr: jeweils 30 Euro<br />

Informationen: www.muenchen.de/bauzentrum<br />

Springe<br />

Workshop zur DIN V 18599<br />

Um die energetische Bewertung von Nichtwohngebäuden nach<br />

der DIN V 18599 dreht sich dieser Workshop, der allerdings<br />

Grundkenntnisse bereits voraussetzt. Die praktische Anwendung<br />

der Rechenverfahren wird an einem Beispielgebäude ausführlich<br />

demonstriert. Die Teilnehmer erwarten Übungen zur Erstellung<br />

eines Energieausweises und zum Vorschlag von Modernisierungsvarianten.<br />

Die Software „IBP:18599“ stammt vom Fraunhofer<br />

Institut: Die Teilnehmer erhalten eine Demoversion und<br />

sollten ihren eigenen Laptop mitbringen.<br />

Veranstaltungsort: Springe ı Termin: 25. und 26. September 2009<br />

Teilnahmegebühr: 459 Euro ı Informationen: www.e-u-z.de<br />

56 mikado 8.2009<br />

FLIR<br />

Darmstadt<br />

Fernlehrgänge zum Energieberater<br />

Für den wachsenden Zukunftsmarkt<br />

„Energieberatung“ bietet die TU Darmstadt<br />

einen Fernlehrgang mit zertifiziertem<br />

Abschluss an. Der Zugriff auf<br />

die Lerninhalte geschieht orts- und<br />

zeitunabhängig über ein multimediales<br />

Trainingssystem. Beginn und Dauer der<br />

Weiterbildung bestimmt jeder Teilnehmer<br />

selbst. Einzige Präsenzveranstaltung<br />

ist die Abschlussklausur, die einmal im<br />

Quartal in Darmstadt geschrieben werden<br />

kann. Auf dem Weg dorthin erhalten die Teilnehmer kompetente<br />

Betreuung. Die 120 Unterrichtseinheiten sind schnellstenfalls<br />

in einem Monat absolvierbar, dauern berufsbegleitend aber etwa<br />

drei Monate.<br />

Prüfungsort: Darmstadt ı Lehrgangsbeginn: Jederzeit möglich<br />

Teilnahmegebühr: 1790 Euro (Studierende 1290 Euro)<br />

Informationen: www.energieberater-ausbildung.de<br />

Fulda<br />

Fortbildung zum Restaurator<br />

Im Winterhalbjahr 2009/2010 bietet die Propstei Johannesberg<br />

Zimmermeistern und Gesellen wieder die Möglichkeit, sich zum<br />

Restaurator fortzubilden. Der fachrichtungs- und gewerkeüber-<br />

greifende Teil der Fortbildung für die Meister findet November<br />

und Dezember 2009 statt. Der<br />

Unterricht beinhaltet Kunst-,<br />

Kultur- und Baugeschichte,<br />

Materialkunde, Bestandsaufnahme,<br />

Dokumentation, Denkmalschutz,<br />

Denkmalpflege, öffentliches<br />

und privates Recht<br />

sowie Bauphysik. Im Januar<br />

und Februar 2010 vertieft ein<br />

Praxisseminar die fachpraktischen<br />

Fähigkeiten im Zimmerhandwerk. Gesellen steht der<br />

achtwöchige Kurs zum Zimmerer für Restaurierungsarbeiten<br />

im Januar und Februar 2010 offen.<br />

Veranstaltungsort: Fulda<br />

Termin Meister, allgemein: 23. November bis 18. Dezember 2009<br />

Teilnahmegebühr: 1230 Euro<br />

Termin Meister, fachspezifisch: 4. Januar bis 26. Februar 2010<br />

Teilnahmegebühr: 1850 Euro<br />

Termin Gesellen: 4. Januar bis 26. Februar 2010<br />

Teilnahmegebühr: 1550 Euro<br />

Informationen: www.propstei-johannesberg.de


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EICHEN-HOLZNÄGEL<br />

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Perspektiven<br />

Energieeinsparverordnung<br />

Schärfere Standards senken Heizkosten<br />

Am 1. Oktober 2009 tritt die neue Energieeinsparverordnung in Kraft: die EnEV 2009.<br />

Sie enthält zahlreiche Neuregelungen und die Anforderungen für Neubauten und für die<br />

Modernisierung von Bestandsbauten steigen deutlich.<br />

Heizkosten<br />

summiert<br />

in €<br />

100 000<br />

50 000<br />

0<br />

8 000 €<br />

energetisch unsaniertes Gebäude<br />

energetisch saniertes Gebäude<br />

41 000 €<br />

In 10 Jahren<br />

14 000 €<br />

Die letzte Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV 2007) diente vor<br />

allem dazu, Regelungen für Energieausweise<br />

einzuführen. Die neue<br />

EnEV 2009 verschärft nun die aus<br />

dem Jahr 2002 stammenden Anforderungsniveaus<br />

für Energieeffizienz<br />

im Neubau und Bestand. Geplant ist,<br />

die Standards im Jahr 2012 nochmals<br />

deutlich steigen zu lassen.<br />

Neben der Verschärfung der energetischen<br />

Anforderungen an die Gesamtenergieeffizienz<br />

und an Außenbauteile<br />

enthält die neue EnEV auch<br />

zahlreiche Änderungen bei den Berechnungen.<br />

Bei Wohngebäuden gilt<br />

nun auch das „Referenzgebäudeverfahren“.<br />

Der maximale Jahres-Primärenergiebedarf<br />

berechnet sich<br />

künftig nicht mehr über eine Formel<br />

bezogen auf das Verhältnis von Außenfläche<br />

und beheiztem Raum, sondern<br />

bezogen auf ein Referenzgebäude<br />

mit gleicher Geometrie, Nutzfläche<br />

und Ausrichtung.<br />

70 000 €<br />

In 15 Jahren In 20 Jahren<br />

58 mikado 8.2009<br />

21 000 €<br />

107 000 €<br />

Auch der maximal zulässige Transmissionswärmeverlust,<br />

der dem mittleren<br />

U-Wert aller Außenbauteile entspricht,<br />

bezieht sich künftig auf die<br />

Lage und teilweise die Größe eines<br />

Gebäudes. Zu unterscheiden sind dabei<br />

freistehende, einseitig angebaute<br />

und sonstige Wohngebäude sowie Erweiterungen<br />

und Ausbauten. Bei freistehenden<br />

Wohngebäuden hängt der<br />

zulässige Wert darüber hinaus noch<br />

von der Gebäudenutzfläche ab. Die<br />

Anforderungen für kleine, freistehende<br />

Wohngebäude sind schärfer als bei<br />

anderen Wohngebäuden.<br />

Neu eingeführt wird ein Bilanzierungsverfahren<br />

für Wohngebäude<br />

auf Basis der DIN V 18 599. Hierzu<br />

ist geplant, sie um einen Teil für<br />

Wohngebäude zu erweitern. Das bisherige<br />

Monatsbilanzverfahren nach<br />

DIN V 4108-6 und DIN 4701-10 ist<br />

alternativ noch erlaubt. Beim Nachweis<br />

ist darauf zu achten, beim zu<br />

berechnenden Wohngebäude das<br />

Durch deutlich<br />

◂<br />

niedrigere<br />

Heizkosten amor-<br />

tisiert sich<br />

die energetische<br />

Modernisierung<br />

eines Gebäudes<br />

schnell<br />

gleiche Verfahren anzuwenden wie<br />

beim Referenzgebäude. Das vereinfachte<br />

Verfahren zur Berechnung<br />

von Jahresheiz- und Primärenergiebedarf<br />

für Wohngebäude entfällt. An<br />

seiner Stelle ist entweder das neue<br />

Bilanzierungsverfahren nach DIN V<br />

18599 oder das Monatsbilanzverfahren<br />

nach DIN V 4108-6 in Verbindung<br />

mit DIN V 4701-10 anzuwenden.<br />

Die „76-Prozent-Regel“ entfällt.<br />

Für Gebäude mit Heizsystemen, für<br />

die es keine Berechnungsregeln gibt,<br />

erlaubte die EnEV 2007, den Nachweis<br />

durch Einhaltung des Transmissionswärme-Transferkoeffizienten<br />

zu<br />

führen. Das ist nun nicht mehr möglich.<br />

Stattdessen sind für das Berechnen<br />

der Heizsysteme Komponenten<br />

mit ähnlichen energetischen Eigenschaften<br />

anzusetzen.<br />

Des Weiteren sind elektrische<br />

Nachtspeicherheizungen langfristig<br />

außer Betrieb zu nehmen, wird<br />

die Einhaltung von Nachrüstverpflichtungen<br />

und anlagentechnischen<br />

Anforderungen künftig vom<br />

Bezirksschornsteinfegermeister vorgenommen<br />

und eine private Nachweispflicht<br />

eingeführt und stichprobenweise<br />

durch die zuständigen<br />

Behörden kontrolliert.<br />

Neubauten unterliegen deutlich<br />

höheren Anforderungen<br />

Bei zu errichtenden Gebäuden verschärft<br />

sich das energetische Anforderungsniveau<br />

gegenüber der EnEV<br />

2007 beim Jahres-Primärenergiebedarf<br />

um ca. 30 % und bei der Gebäudehülle<br />

um ca. 15 %. Nicht überschritten<br />

werden dürfen Höchstwerte<br />

beim Jahres-Primärenergiebedarf für


mikado-Interview<br />

Perspektiven<br />

Mit der EnEV Aufträge akquirieren<br />

Für den Holzbau sind die Themen „EnEV“ und „Energieeffizienz“<br />

eine große Chance. Man muss nur wissen, wie man damit<br />

Aufträge an Land zieht. mikado befragte dazu Zimmermeister<br />

Josef Lechner, Inhaber eines über 25 Jahre alten Holzbau-<br />

betriebs im oberbayerischen Tittmoning.<br />

mikado: Herr Lechner, wie nutzen Sie<br />

die Themen „EnEV“ und „Energie-<br />

effizienz“ zur Umsatzsteigerung?<br />

Josef Lechner: So besonders in die<br />

Offensive gehen müssen wir gar nicht.<br />

Wir hielten in der letzten Zeit drei Vorträge<br />

über dieses Thema – über die<br />

Gesetzesänderungen und was es mit<br />

dem Energieausweis auf sich hat –<br />

auf einer regionalen Gewerbeschau<br />

bei uns, am „Tag des Schreiners“ bei<br />

einem unserer regionalen Kooperationspartner<br />

und bei mir im Betrieb<br />

für eingeladene Stammkunden. Das<br />

war die eine Maßnahme. Die andere<br />

und wichtigere: Einer meiner Mitarbeiter<br />

ist nicht nur Zimmerermeister<br />

und Bautechniker, sondern auch<br />

staatlich anerkannter Energieberater<br />

mit Eintragung in der dena-Liste. Das<br />

ist wichtig, um Kundenfragen kompetent<br />

beantworten zu können. Die Kunden<br />

wünschen heute eine gute und<br />

ganzheitliche Beratung. Die Aufträge<br />

erhält nicht der, der am billigsten<br />

ist, sondern der, zu dem die Kunden<br />

am meisten Vertrauen entwickeln.<br />

Wenn ein Kunde mit der Arbeit eines<br />

Handwerksbetriebs zufrieden ist, erzählt<br />

der das auch weiter. Das spricht<br />

sich herum. Und dann kommen weitere<br />

Kunden von selber. Wir sind momentan<br />

ausgelastet wie schon lange<br />

nicht mehr.<br />

Und das mitten in der Finanzkrise.<br />

Wird also doch noch in Gebäude investiert?<br />

Ja, gerade jetzt. Die Menschen haben<br />

erkannt, dass Immobilien eine<br />

gute und sichere Wertanlage sind.<br />

Gerade Investitionen in eine energetische<br />

Modernisierung amortisieren<br />

sich schnell – wegen der steigenden<br />

Energiepreise und wegen der staatlichen<br />

Förderungen. Kaum wo kriegen<br />

Sie heute ohne Risiko eine so<br />

▸ Zimmermeister<br />

Josef Lechner<br />

hält für Bauherren<br />

Vorträge<br />

über die EnEV und<br />

signalisiert<br />

damit Kompetenz<br />

LECHNER<br />

und ganzheitliches<br />

Denken HOLZBAU<br />

hohe Verzinsung wie beim Senken des<br />

Energieverbrauchs durch eine gute<br />

Wärmedämmung und Heizungsanlage.<br />

Wenn man seinen Kunden das<br />

verständlich machen kann, dann sind<br />

eventuelle Zweifel schnell beseitigt<br />

und dann nehmen sie bereitwillig<br />

Geld in die Hand, um ihr Gebäude<br />

vernünftig sanieren zu lassen.<br />

„Die Aufträge erhält derjenige,<br />

zu dem die Kunden am meisten<br />

Vertrauen entwickeln.“<br />

Sie sind dann also vor allem im Gebäudesanierungsbereich<br />

tätig?<br />

Dieses Arbeitsfeld nahm die letzten<br />

Jahre immer mehr zu und macht inzwischen<br />

rund 70 Prozent unserer<br />

Aufträge aus. Und gerade hier ist<br />

Erfahrung und Kompetenz gefragt.<br />

Wichtig ist, den Kunden klarzumachen,<br />

dass, wenn etwas saniert werden<br />

muss, weil es in die Jahre gekommen<br />

ist, es wesentlich günstiger<br />

kommt, wenn dann gleich in einem<br />

Aufwasch ein ganzes Maßnahmenpaket<br />

umgesetzt wird. Wenn ein Kunde<br />

aber viel Geld ausgibt, will er spüren,<br />

dass er sein Haus jemandem anvertraut,<br />

der kompetent ist und zu einem<br />

angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

arbeitet.<br />

Das ist das ganze Erfolgsgeheimnis?<br />

Mehr ist es nicht. Ein Handwerksbetrieb<br />

braucht heute qualifiziertes<br />

Personal, um Kompetenz auszustrahlen<br />

und gute Arbeit abzuliefern. Er<br />

braucht viel Fachwissen und praktische<br />

Erfahrung, um ganzheitlich beraten<br />

zu können. Und er muss kundenorientiert<br />

denken und handeln.<br />

Dazu gehört, dass er sich die notwendige<br />

Zeit für seine Kunden nimmt.<br />

Dazu gehört auch eine reibungslose<br />

Abwicklung der Baustelle und dass er<br />

die am Ende sauber verlässt.<br />

Der Beratung kommt aber entscheidende<br />

Bedeutung zu?<br />

Ja, Kunden bringen heute schon ein<br />

gewisses Fachwissen mit, das sie sich<br />

aus Broschüren oder dem Internet angeeignet<br />

haben. Es darf nicht sein,<br />

dass der Handwerker weniger weiß<br />

als der Kunde. Er muss den Kunden<br />

ernst nehmen und klar signalisieren,<br />

dass er der Profi ist. Der Kunde muss<br />

sich bei ihm gut aufgehoben fühlen. Er<br />

muss Antworten auf seine Fragen und<br />

spontane Lösungskonzepte und grobe<br />

Kostenschätzungen erhalten. Oft<br />

kommen Interessenten einfach unangemeldet<br />

bei mir im Betrieb vorbei.<br />

Da ist wichtig, dass überhaupt<br />

ein Ansprechpartner da ist. Ich habe<br />

inzwischen zwei Meister angestellt,<br />

um dieser Herausforderung gerecht<br />

zu werden. Die halten mir den Rücken<br />

frei und dadurch haben wir mehr Zeit<br />

für Kundengespräche. Dieser Aufwand<br />

zahlt sich aus.<br />

Herr Lechner, vielen Dank für das<br />

interessante Gespräch.<br />

www.mikado-online.de<br />

59


Primärenergiebedarf kWh/(m 2 a)<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Perspektiven<br />

Entwicklung der energetischen Anforderungen<br />

Mindestwärmeschutz<br />

1. WSchVO<br />

1978<br />

U-Werte der EnEV 2009 / EnEV 2007<br />

U-Wert W/(m 2 k)<br />

1,80<br />

1,60<br />

1,40<br />

1,20<br />

1,00<br />

0,80<br />

0,60<br />

0,40<br />

0,20<br />

0,00<br />

0,24<br />

0,35<br />

1,30<br />

3. WSchVO<br />

1995<br />

Heizung, Warmwasserbereitung, Lüftung<br />

und Kühlung. Höchstwerte gibt<br />

es außerdem für die wärmeübertragenden<br />

Umfassungsflächen: für die<br />

Transmissionswärmeverluste bei<br />

Wohngebäuden und für die mittleren<br />

Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

bei Nichtwohngebäuden. Zusätzlich<br />

gibt es neue Anforderungen an den<br />

sommerlichen Wärmeschutz, an die<br />

Dichtheit der Gebäudehülle, an den<br />

Mindestwärmeschutz sowie Regelungen<br />

zu Wärmebrücken.<br />

Im Unterschied zur EnEV 2007 wird<br />

beim Nachweis des Jahres-Primärenergiebedarfs<br />

für Wohngebäude der<br />

Maximalwert für ein Referenzgebäude<br />

berechnet. Die EnEV 2007 ermittelte<br />

den maximalen Jahres-Primärenergiebedarf<br />

noch in Abhängigkeit<br />

des Verhältnisses von Außenfläche<br />

1,70<br />

EnEV<br />

2002 –2007<br />

0,24<br />

60 mikado 8.2009<br />

0,30<br />

EnEV<br />

2009<br />

EnEV<br />

2012<br />

EnEV 2007<br />

EnEV 2009<br />

0,20 0,25<br />

Außenwände Fenster Steildächer Flachdächer<br />

zu beheiztem Raum (A/V e ). Das ist<br />

bei der neuen EnEV 2009 nicht mehr<br />

der Fall. Sie gleicht das Rechenverfahren<br />

dem für Nichtwohngebäude<br />

an. Auch das vereinfachte Verfahren<br />

für die Berechnung des Jahres-<br />

Heizwärmebedarfs bei Wohngebäuden<br />

ist in der neuen EnEV 2009 nicht<br />

mehr enthalten.<br />

Eine weitere Änderung betrifft den<br />

Nachweis des Transmissionswärmeverlusts<br />

bei Wohngebäuden. Hier sind<br />

nach der EnEV 2009 Höchstwerte in<br />

Abhängigkeit vom Gebäudetyp sowie<br />

teilweise von der Gebäudenutzfläche<br />

angegeben. In der EnEV 2007<br />

durfte der maximale Transmissionswärmeverlust<br />

für ein freistehendes<br />

Einfamilienhaus mit einem A/V e -Verhältnis<br />

von 0,8 und 200 m 2 Gebäudenutzfläche<br />

0,49 W/(m 2 K) betragen.<br />

◂ Seit der ersten<br />

Wärmeschutzverordnung<br />

von 1978<br />

haben sich die<br />

energetischen<br />

Mindeststandards<br />

für Neubauten<br />

deutlich<br />

verschärft<br />

◂ Die Mindestanforderungen<br />

der EnEV 2009<br />

sind durchschnittlich<br />

um<br />

30 Prozent<br />

höher als die der<br />

EnEV 2007<br />

Der Heiz-<br />

▾<br />

energieverbrauch<br />

der Haushalte<br />

macht einen<br />

großen Anteil am<br />

Gesamtenergieverbrauch<br />

aus<br />

Endenergieverbrauch in Deutschland<br />

Gewerbe: 16 %<br />

Verkehr: 28 %<br />

Demgegenüber definiert nun die neue<br />

EnEV 2009 einen Höchstwert von nur<br />

noch 0,40 W/(m 2 K), verschärft ihn<br />

also um rund 20 %.<br />

Errechneter Endenergiebedarf<br />

sinkt bei Stromeinspeisung<br />

Der § 5 wurde in der EnEV 2009 vollkommen<br />

neu gefasst. Er enthält nun<br />

Regelungen zur Anrechnung von<br />

Strom aus erneuerbaren Energien.<br />

Die bisher enthaltenen Regelungen<br />

zur Prüfung alternativer Energieversorgungssysteme<br />

bei zu errichtenden<br />

Gebäuden sind in der EnEV 2009<br />

nicht mehr enthalten.<br />

Das in der Zwischenzeit eingeführteErneuerbare-Energien-Wärmegesetz<br />

(EEWärmeG) schreibt ja den<br />

Einsatz erneuerbarer Energien zur<br />

Deckung eines Anteils am Wärmebedarf<br />

schon zwingend vor. Künftig<br />

ist Strom aus erneuerbaren Energien<br />

aber bei der Berechnung des Endenergiebedarfs<br />

abziehbar, wenn er im<br />

unmittelbaren räumlichen Zusammenhang<br />

zu dem Gebäude erzeugt,<br />

vorrangig selbst genutzt und nur ein<br />

Überschuss ins öffentliche Netz eingespeist<br />

wird.<br />

Auch Bestandsmodernisierung<br />

muss Standards erfüllen<br />

Bei der Modernisierung bestehender<br />

Gebäude sind künftig bestimmte<br />

Anforderungen einzuhalten, wenn<br />

bei wesentlichen Änderungen an<br />

Industrie: 26 % Haushalte: 30 %<br />

Raumwärme: 75 %<br />

Warmwasser: 12 %<br />

Elektrogeräte<br />

+ Beleuchtung: 13 %<br />

QUELLE: DENA/ENERGIEDATEN BMWI


Perspektiven<br />

Internetportal „Energie und Bau“<br />

Neben aktuellen News, Fachinhalten, Anwendertipps<br />

und Praxisbeispielen bietet<br />

die Onlineplattform praktische Tools an,<br />

um notwendige Berechnungen sofort<br />

durchführen zu können. Das Hauptmenü<br />

gliedert sich in die Themenbereiche<br />

EnEV, Erneuerbare Energien, Altbausanierung,<br />

Gebäudetechnik und Projekte.<br />

Ein Newsletter unterrichtet wöchentlich<br />

über neueste Entwicklungen.<br />

www.energieundbau.de<br />

Außenbauteilen die geänderte Fläche<br />

mehr als 10 % beträgt oder wenn<br />

bei Erweiterungen und Ausbauten<br />

die hinzukommende Nutzfläche mehr<br />

als 15 m 2 groß ist. Der Nachweis ist<br />

wahlweise mit dem Bauteilverfahren<br />

oder dem Referenzgebäudeverfahren<br />

durchführbar.<br />

Beim Bauteilverfahren darf das geänderte<br />

Bauteil festgelegte Höchstwerte<br />

der Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

(U-Werte) nicht überschreiten.<br />

Die sind im Vergleich zur EnEV 2007<br />

deutlich verschärft. Für Außenwände<br />

steigen die Anforderungen von 0,35<br />

bis 0,45 auf 0,24 W/(m 2 K), für Fenster<br />

von 1,70 auf 1,30 W/(m 2 K), für Steildächer<br />

von 0,30 auf 0,24 W/(m 2 K)<br />

und für Flachdächer von 0,25 auf<br />

0,20 W/(m 2 K).<br />

Das „Referenzgebäudeverfahren“<br />

führt den Nachweis über den Jahres-<br />

Primärenergiebedarf für das gesamte<br />

Gebäude durch. Die Anforderungen<br />

sind erfüllt, wenn ein geändertes<br />

Wohn- oder Nichtwohngebäude den<br />

Jahres-Primärenergiebedarf eines<br />

Referenzgebäudes um nicht mehr<br />

als 40 % überschreitet.<br />

Oberste Geschossdecken<br />

brauchen bessere Dämmung<br />

Bisher ungedämmte, nicht begehbare,<br />

aber zugängliche oberste Geschossdecken<br />

beheizter Räume sind<br />

künftig so zu dämmen, dass der<br />

Wärmedurchgangskoeffizient der<br />

Geschossdecke 0,24 W/(m 2 K) nicht<br />

überschreitet – bisher waren 0,30<br />

zulässig. Als „nicht begehbar, aber<br />

zugänglich“ gelten Räume über der<br />

obersten Geschossdecke, wenn sie<br />

keine Ausbaureserve für Aufenthaltsräume<br />

oder für andere Nutzungen<br />

darstellen.<br />

Neu hinzugekommen ist die Regelung,<br />

dass auch begehbare, bisher<br />

ungedämmte oberste Geschossecken<br />

beheizter Räume ab dem 1. Januar<br />

2012 eine Dämmung aufweisen müssen.<br />

Der U-Wert der Geschossdecke<br />

darf dabei 0,24 W/(m 2 K) nicht überschreiten.<br />

Ausnahmen von dieser Verpflichtung<br />

bestehen nur, wenn besondere<br />

Umstände wie unangemessener Aufwand<br />

und nicht ausreichende Wirtschaftlichkeit<br />

vorliegen. Das kann<br />

beispielsweise bei einer Vermietung<br />

der Fall sein, wenn bei den Baumaßnahmen<br />

bestehende Einbauten zu beseitigen<br />

wären.<br />

Diese Pflicht gilt aber auch als<br />

erfüllt, wenn anstelle der obersten<br />

Geschossdecke das darüber liegende,<br />

bisher ungedämmte Dach gedämmt<br />

wird. Als „begehbar“ gilt<br />

EnEV Plus<br />

Inhalt: Energieausweise nach der EnEV 2009;<br />

Berechnungssoftware für Wohnungsbau und<br />

Nichtwohnungsbau; Kosteninformationen zu<br />

Modernisierungsvorschlägen; Wirtschaftlichkeitsberechnungen;<br />

sirAdos-Datenbank mit<br />

Kennwerten von rund 1700 Bauteilen<br />

CD-ROM mit Schnelleinstieg und Handbüchern<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG ı Kissing ı 599 Euro<br />

Bestellnummer: B9490 ı ISBN: 978-3-8277-9490-1<br />

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ein Dachraum, wenn er eine lichte<br />

Höhe aufweist, innerhalb der sich<br />

ein durchschnittlich großer Mensch<br />

in aufrechter Haltung ohne Mühe bewegen<br />

kann.<br />

Unternehmer haben die<br />

EnEV-Einhaltung zu bestätigen<br />

Um den Vollzug der EnEV zu stärken,<br />

gelten künftig „private Nachweispflichten“.<br />

Sie sind erforderlich<br />

▸ bei Änderungen an Außenbauteilen<br />

von Bestandsgebäuden,<br />

▸ bei der Dämmung oberster<br />

Geschossdecken oder darüber<br />

befindlicher Dächer,<br />

▸ bei Einbau oder Erneuerung<br />

von Heizkesseln oder sonstigen<br />

Wärmeerzeugersystemen,<br />

▸ bei der Dämmung von Wärmeverteilungs-<br />

und Warmwasserleitungen,<br />

▸ bei Einbau oder Erneuerung von<br />

raumlufttechnische Anlagen.<br />

Unter „privaten Nachweisen“ versteht<br />

man Erklärungen, in denen der<br />

Unternehmer schriftlich bescheinigt,<br />

dass die geänderten oder eingebauten<br />

Bau- oder Anlagenteile den Anforderungen<br />

der EnEV 2009 entsprechen.<br />

Sie sind dem Bauherrn oder Eigentümer<br />

unverzüglich nach Abschluss<br />

der Bauarbeiten zu übergeben und<br />

von ihm dann mindestens fünf Jahre<br />

aufzubewahren.<br />

Prof. Dr.-Ing. Peter Schmidt;<br />

Dipl.-Ing. Heike Kempf, Siegen / gh ▪<br />

Die längere Originalfassung dieses<br />

Artikels erschien 2009 im<br />

Internetportal „Energie und Bau“.<br />

www.mikado-online.de 61


HEINZ-HOLZBAUPLANUNG & ZIMMEREI<br />

Perspektiven<br />

Gemeindezentrum<br />

Zugeschaut und mitgebaut<br />

Das neue Zentrum einer christlichen Gemeinde verdankt<br />

seine Existenz der effektiven Planung und konsequenten<br />

Arbeitsvorbereitung eines engagierten Zimmermeisters.<br />

Begeisterung und Eigenleistung sparten bares Geld.<br />

62 mikado 8.2009


Perspektiven<br />

Eine der christlichen Gemeinden<br />

des 7200 Einwohner zählenden<br />

Städtchens Herdorf spielte mit dem<br />

Gedanken, sich ein Gemeindezentrum<br />

zu leisten. Dafür stand jedoch<br />

nur ein Budget von 500 000 Euro<br />

zur Verfügung. Die Gemeinde holte<br />

Angebote von mehreren Architekten<br />

und einer Zimmerei ein.<br />

Gezielte Planung bringt Auftrag<br />

Die Kostenermittlungen der Architekten<br />

lagen bei etwa 800 000 Euro.<br />

Die Kalkulation der Zimmerei Heinz<br />

veranschlagte jedoch nur 500 000<br />

Euro. Die Kostenschätzung von Zimmermeister<br />

Hartwig Heinz sah einen<br />

▸ Die Zimmerer<br />

fertigen alle<br />

Holzrahmenbau-<br />

Elemente<br />

direkt vor Ort.<br />

Genaue<br />

Positionspläne<br />

sichern eine<br />

schnelle Montage<br />

▸ Die einseitig<br />

offenen Wandelemente<br />

vervollständigen<br />

die Gemeindemitglieder<br />

später<br />

in Eigenleistung<br />

◂ Mit vorbildlicher<br />

Planung und<br />

vereinten Kräften<br />

ließ sich<br />

das neue Zentrum<br />

kostengünstig<br />

realisieren<br />

Perspektiven<br />

großen Anteil an Eigenleistung der<br />

Gemeindemitglieder vor. Für seine<br />

Planungsleistung berechnete er nur<br />

einen Teil des sonst Üblichen – als<br />

Geschenk an die Gemeinde.<br />

„Die restlichen Einsparungen ergeben<br />

sich aus der von Beginn an<br />

konsequenten dreidimensionalen<br />

CAD-Planung des Bauwerks. Im Gebäudemodell<br />

erkenne ich sofort Widersprüche<br />

und vermeide so unnötige<br />

Arbeiten. Ein weiterer Punkt ist<br />

eine gezielte Arbeitsvorbereitung“,<br />

erklärt Heinz.<br />

Die Planung sah ein pavillonartiges<br />

Gebäude in Holzrahmenbauweise<br />

vor. Im Grundriss besteht es<br />

aus drei Polygonen, einem Sechseck,<br />

einem Achteck und einem Zwölfeck,<br />

die ineinander übergehen bzw.<br />

durch Übergangsbereiche miteinander<br />

verbunden sind. Das Achteck beherbergt<br />

mit etwa 165 m 2 den großen<br />

Gemeindesaal, das Sechseck mit etwa<br />

87 m 2 den kleinen und das Zwölfeck<br />

die übrigen Räumlichkeiten. Der Bezug<br />

zwischen Achteck und Sechseck<br />

besteht darin, dass bei gleicher Kantenlänge<br />

die Fläche des Sechsecks<br />

in etwa halb so groß ist wie die des<br />

Achtecks, so wie es das Raumprogramm<br />

der Gemeinde vorsah.<br />

Die Gemeinde war nicht auf eine<br />

spezielle Bauweise fixiert und hatte<br />

daher nichts gegen ein Gebäude<br />

in Holz einzuwenden, solange es<br />

www.mikado-online.de 63


Perspektiven<br />

im Rahmen des Budgets lag. Hartwig<br />

Heinz musste dem Bauherrn allerdings<br />

die Frage beantworten, warum<br />

ein Gebäude mit insgesamt 34<br />

Ecken, was der Gemeinde ungeheuer<br />

kompliziert erschien, einfacher sein<br />

soll als ein einfaches rechteckiges Gebäude.<br />

„Wenn man die Konstruktion<br />

dreidimensional im Griff hat, spielt es<br />

keine Rolle, welche Form man entwirft“,<br />

erklärte Heinz.<br />

Für die Kalkulation hatte er seinen<br />

Planungsvorschlag wie üblich dreidimensional<br />

im CAD konstruiert. Eine<br />

Visualisierung samt Animation zur<br />

virtuellen Begehung des Gebäudes<br />

Grundriss<br />

WC Damen<br />

WC Herren<br />

Beh.-WC<br />

Saal 1<br />

Backstage/Stuhllager<br />

64 mikado 8.2009<br />

war schnell gemacht und überzeugte<br />

die Gemeinde davon, dass der Zimmermeister<br />

ganz genau weiß, wovon<br />

er spricht.<br />

Die Auflagerbereiche der zeltförmigen<br />

Dachkonstruktion beruhen auf<br />

der Grundform des Kreises, der statische<br />

Vorteile bietet: Lasten heben sich<br />

innerhalb einer solchen Form gegenseitig<br />

auf. Das nutzte Heinz aus und<br />

spannte die sternförmig angeordneten<br />

Gratsparren an ihren Fußpunkten<br />

über Stahlzugbänder zusammen. So<br />

bilden sie ein in sich geschlossenes<br />

statisches System – eine Möglichkeit,<br />

kostengünstige Dächer zu bauen.<br />

Küche<br />

Foyer/Aufenthalt<br />

Freizeit<br />

Kinderstd.raum<br />

2<br />

Saal 2<br />

Technik<br />

Lager<br />

Kinderstd.raum<br />

1<br />

Jugend<br />

◂ In die Aufdachsparrenebene<br />

über dem<br />

Gemeindesaal<br />

integrierte<br />

der Holzbauer<br />

horizontal<br />

zwei hölzerne<br />

Lüftungskanäle<br />

◂ Für die<br />

Formfindung bot<br />

sich die<br />

christliche Symolik<br />

an. Das<br />

Zwölfeck z.B. steht<br />

für die<br />

zwölf Apostel<br />

Holzrahmenbau<br />

auf deutsch-amerikanisch<br />

Die amerikanische Art, Holzrahmenbauten<br />

erst auf der Baustelle zu montieren,<br />

hat Heinz für sich als großen<br />

Kostenvorteil erkannt. So benötigt<br />

er keine Halle für die Vorfertigung.<br />

Die Arbeitsvorbereitung handhabt er<br />

allerdings nicht amerikanisch, sondern<br />

ganz und gar deutsch: Sämtliche<br />

Hölzer, die durch die Maschinen<br />

laufen, werden dank CNC-Abbund<br />

auf zwei Zehntel Millimeter genau<br />

zugeschnitten und nummeriert an die<br />

Baustelle geliefert. Mithilfe von Positionsplänen<br />

landen sie dann auch genau<br />

da, wo sie hingehören. Mit dieser<br />

konsequenten Systematik kann kaum<br />

etwas schief laufen. Für Heinz ist das<br />

eine schnelle und einfache Möglichkeit,<br />

kostensparend zu arbeiten.<br />

Konstruktiv dicht<br />

Die Arbeitsteilung sah Folgendes vor:<br />

Das Haupttragwerk stellen und montieren<br />

die Zimmerleute. Die übrigen<br />

Arbeiten, wie Elektrokabel verlegen,<br />

Wandplatten anbringen oder Schalungen<br />

aufnageln, übernehmen unter<br />

Anleitung die Gemeindemitglieder.<br />

Heinz nutzt die Fähigkeit des Holzes,<br />

Feuchtigkeit aufzunehmen und<br />

wieder abzugeben, und setzte als<br />

Dämmstoff Zellulose ein. „Hier ist darauf<br />

zu achten, diese Fähigkeit nicht<br />

durch Dampfsperren, Abklebebänder<br />

oder Farben zu unterbinden. Da eine<br />

Zellulose-Dämmschicht bereits eine<br />

winddichte Ebene bildet, verzichten<br />

wir hier komplett auf Abklebebänder“,<br />

erklärt der Zimmermeister.<br />

Durch den Wandaufbau (6/16 oder<br />

18 cm dicke Holzrahmenbau-Ständer,<br />

raumseitige OSB-Beplankung<br />

und Gipskarton und außen 4 oder<br />

6 cm Holzfaserplatten mit dampfdiffusionsoffenem<br />

Silikonharzputz)<br />

ergeben sich bereits mehrere Winddichtigkeitsebenen<br />

– unter anderem<br />

durch die Beplankung aus OSB-Platten,<br />

die auf den Pfosten der Holzrahmenbauwände<br />

gestoßen sind, aber<br />

auch durch die über Nut und Feder<br />

gefügten Holzfaserplatten auf der<br />

Außenseite. Heinz stellte die Winddichtigkeit<br />

konstruktiv her. Auch


Perspektiven<br />

Übergänge, z.B. die zu den Dachsparren,<br />

schloss er über Nut- und<br />

Feder-Verbindungen winddicht an.<br />

Die Winddichtigkeit lag in der Verantwortung<br />

der Profis.<br />

Lüftungsanlage aus Holz<br />

Bereits während der laufenden Arbeiten<br />

kam der Wunsch nach einer<br />

Lüftungsanlage (mit Wärmerückgewinnung)<br />

für den großen Gemeindesaal<br />

auf. Eine solche Anlage benötigt<br />

aber entsprechend groß dimensionierte<br />

Be- und Entlüftungsröhren,<br />

sodass zunächst nicht klar war, wo<br />

sie untergebracht werden sollte, vor<br />

allem, weil die Rohre an keiner Stelle<br />

sichtbar sein sollten.<br />

Der Zimmermeister löste das Problem<br />

mithilfe der Aufdachsparrenebene,<br />

die als Dämmebene über der<br />

Sichtschalung mit Dampfbremse angeordnet<br />

ist. Hier ließen sich die Lüftungskanäle<br />

integrieren, indem die<br />

Holzbauer parallel zur Traufe rundum<br />

zwei ringförmige Bereiche mit<br />

pfettenähnlichen Holzquerschnitten<br />

ausbildeten. Oberseitig mit OSB-Platten<br />

geschlossen, ergeben sich zwei<br />

18 cm hohe und 117 cm breite Kanäle.<br />

Der eine für Zuluft, der andere<br />

für Abluft.<br />

Heinz ließ diese Konstruktion im<br />

Hinblick auf Hygiene von dem Fachingenieur<br />

prüfen. Der bescheinigte<br />

einwandfreies Funktionieren und<br />

lobte den Vorteil der Holzröhren gegenüber<br />

Stahlblech, Feuchtigkeit<br />

aufnehmen und abgeben zu können.<br />

Insgesamt kostete die Lösung<br />

in Holz nur ein Drittel der Variante<br />

in Stahlblech.<br />

Ein zweites Aufdach mit 14 cm<br />

Wärmedämmung schließt das Ganze<br />

nach oben hin ab. Das Gebäude übertrifft<br />

die Anforderungen der WSVO<br />

2007 (KfW 60). Eine Erdwärmepumpe<br />

sorgt kostengünstig für Energie.<br />

Alle Sparpotenziale genutzt<br />

Neben der sauberen Detaillierung und<br />

den vielen Eigenleistungen verblüfft<br />

bis zuletzt der günstige Preis. Er hat<br />

trotz Lüftungsanlage die Grenze von<br />

500 000 Euro nicht überschritten.<br />

Eine weitere „Sparmaßnahme“: Die<br />

konsequente CNC-Fertigung ermöglichte<br />

die millimetergenaue Vorfertigung<br />

der Schalung für die Bodenplatte,<br />

was den Vermessungsaufwand<br />

erheblich reduzierte.<br />

Für angrenzende Gewerke ließen<br />

sich aus den 3D-CAD-Dateien Produktlisten<br />

generieren, mit denen die<br />

Gemeindemitglieder auf Einkaufstour<br />

gingen. „Aufgrund der Zeit, die sie<br />

sich genommen haben, um Preise<br />

zu recherchieren und zu vergleichen,<br />

erhielten wir die Produkte besonders<br />

günstig“, resümiert Heinz. „Solch ein<br />

Blick in den<br />

◂<br />

großen<br />

Gemeindesaal:<br />

Die Grat-<br />

sparren der Dach-<br />

konstruktion<br />

bilden zusammen<br />

mit der<br />

Stahlunter-<br />

spannung ein<br />

in sich<br />

geschlossenes<br />

statisches System<br />

Aufwand ist sonst natürlich nicht<br />

möglich und dem Engagement der<br />

Mitglieder zu verdanken.“<br />

Beitrag zum Umweltschutz<br />

Das im Gemeindezentrum verbaute<br />

Holz hat der Erdatmosphäre 161 t<br />

Kohlendioxid (CO ) entzogen und ist<br />

2<br />

nun in Form von Kohlenstoff dauerhaft<br />

gebunden. Das Projekt erhielt<br />

dafür als erstes in Rheinland-Pfalz<br />

eine Auszeichnung der CO -Bank 2<br />

(www.co2-bank.de). Die Urkunde<br />

konnte die Gemeinde bei der Einweihungsfeier<br />

Anfang April 2009 in<br />

Empfang nehmen.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag,<br />

Steckbrief<br />

Bauvorhaben:<br />

Christliches Gemeindezentrum<br />

des Vereins für christliche<br />

Mission und Wohltätigkeit<br />

Herdorf e.V.<br />

Energiestandard: KfW 60<br />

Bauzeit: 2/2008 bis 3/2009<br />

Baukosten: 500 000 Euro<br />

Nutzfläche: 554 m 2<br />

Karlsruhe ▪<br />

Umbauter Raum: 2604 m³<br />

Holzbauplanung und ausführendes<br />

Holzbauunternehmen:<br />

Heinz-Holzbauplanung &<br />

Zimmerei ı D-57299 Burbach<br />

www.heinz-holzbauplanung.de<br />

Statik:<br />

Dipl.-Ing. Bernhard Güth<br />

D-56477 Rennerod<br />

Bauleitung:<br />

Bauausschuss der Christlichen<br />

Gemeinde Herdorf<br />

Abbundzentrum:<br />

Schneider Holzbau GmbH<br />

D-57250 Netphen<br />

CAD-Software:<br />

S&S Datentechnik für<br />

den Holzbau GmbH<br />

D-42929 Wermelskirchen<br />

www.abbund.com<br />

Dacheindeckung:<br />

Manfred Rosenkranz<br />

GmbH & Co. KG<br />

D-57520 Mauden<br />

www.manfred-rosenkranz.de<br />

www.mikado-online.de 65


66<br />

Unternehmen<br />

Schaffitzel Holzindustrie<br />

Gute Aussichten in Holz<br />

▴ Der im Grundriss kreisförmige Turm hat ein klares Konstruktionsprinzip:<br />

Das Holztragwerk ist mit Holzlamellen verkleidet,<br />

innen führt eine Spindeltreppe in Stahlsystembauweise nach oben<br />

mikado 8.2009<br />

Buildair<br />

Europäische Dichtkunst<br />

Am 1. und 2. Oktober 2009 finden in Berlin das 4. Internationale Symposium<br />

zur Luftdichtheit von Gebäuden und Lüftungskanälen (BUILDAIR), vormals „Europäisches<br />

BlowerDoor-Symposium”, und die 30. AIVC-Konferenz „Entwicklungen<br />

bei hocheffizienten Gebäuden und die Rolle der Lüftung“ statt. Veranstalter<br />

sind das Energie- und Umweltzentrum am Deister GmbH und das Air<br />

Infiltration and Ventilation Center (AIVC) in Kooperation mit dem Fraunhofer<br />

Institut für Bauphysik, INIVE und Implementing Agreement „ECBCS“ der IEA.<br />

Ein Themenschwerpunkt wird die „Luftdichtheit von Gebäuden und Lüftungsanlagen<br />

– von der Theorie zur großflächigen Anwendung“ sein. Es gibt hier<br />

viele interessante Punkte für Präsentationen und Diskussionen, z.B. Messtechnik,<br />

neue Produkt- und Systementwicklungen, Messergebnisse in situ, Prognosetechniken,<br />

Normen und Verordnungen, ökonomische Aspekte, extreme<br />

Werte der Gebäudedichtheit und Anwendungen der Gebäudethermographie.<br />

Weiterhin wird sich das Symposium mit der Thematik „Energieeffiziente Lüftung<br />

und weitere Innovationen für hocheffiziente Gebäude“ befassen. Wie die<br />

Erfahrungen aus den ersten drei Symposien zur Luftdichtheit zeigen, gibt es<br />

innerhalb der Gemeinschaft der in Europa am Bau Tätigen sehr viel voneinander<br />

zu lernen, da die Länder bei den einzelnen Themen verschiedene Ansätze<br />

verfolgen und die Themen in unterschiedlicher Tiefe bearbeitet haben. Die Tagung<br />

wird von einer Fachausstellung mit innovativen Produkten und Dienstleistungen<br />

begleitet. Diese Fachausstellung ist auch für Nichttagungsteilnehmer<br />

kostenfrei zugänglich.<br />

Energie- und Umweltzentrum am Deister GmbH<br />

D-31832 Springe ı www.e-u-z.de<br />

Am 26. Juni 2009 verlieh das Ministerium<br />

für Ernährung und ländlichen<br />

Raum Baden-Württemberg<br />

den Holzbaupreis Baden-Württemberg<br />

2009. Minister Peter Hauk<br />

würdigte in der Hochschule in Biberach<br />

unter anderem den „Aussichtsturm“ in<br />

Rechberghausen für die beispielhafte Verwendung<br />

von Holz mit einer Anerkennung. „Mit seinem eleganten<br />

und unprätentiösen Erscheinungsbild unterscheidet<br />

sich der Aussichtsturm angenehm von<br />

anderen Beispielen dieses Bauwerktypus“, urteilte<br />

die Jury. Sie lobte die landschaftsnahe Gestaltung<br />

und den nachvollziehbaren, logischen konstruktiven<br />

Aufbau. Ausgeführt hatte den Aussichtsturm<br />

die Firma Schaffitzel Holzindustrie.<br />

Schaffitzel Holzindustrie GmbH & Co. KG<br />

D-74523 Schwäbisch Hall<br />

www.Schaffitzel.de<br />

Der Turm ist<br />

▴<br />

12,30 m hoch und<br />

hat einen<br />

Durchmesser von<br />

ca. 4,50 m. Die<br />

zwölf in Sektoren<br />

von jeweils<br />

30 Grad radial<br />

angeordneten<br />

Stützen bestehen<br />

aus Lärchenbrettschichtholz


Unternehmen<br />

Glunz<br />

Auf Nummer sicher<br />

▴ Die Dekra bescheinigt allen deutschen Standorten der Glunz AG alle<br />

Standards bei Arbeitssicherheit, Umwelt- und Qualitätsmanagement. Vertreter<br />

des Unternehmens nahmen die Zertifikate in Horn-Bad Meinberg entgegen<br />

Die deutschen Glunz-Standorte erfüllen international anerkannte<br />

Maßstäbe in puncto Arbeitssicherheit, Umwelt- und Qualitätsmanagement.<br />

Das bescheinigte die Dekra mit ihren Prüfzeichen OH-<br />

SAS 18001:2007, ISO 14001:2004 und ISO 9001:2008. Ende Mai<br />

nahm das Managementteam des Holzwerkstoffherstellers die Zertifikate<br />

entgegen. Die Bestätigung machte zum ersten Mal auch die<br />

vorbildliche Arbeitssicherheit für die Standorte Kaisersesch, Horn-<br />

Bad Meinberg, Beeskow und Duisburg amtlich.<br />

Glunz AG ı D-49716 Meppen ı www.glunz.de<br />

Haas<br />

Kann sich Seen lassen<br />

Zum 1. Juni 2009 hat Heiko Seen die<br />

Leitung des Vertriebs und des Produktmanagements<br />

der Sparte Holzprodukte<br />

in der Haas Group übernommen.<br />

Der 39 Jahre alte Zimmerer und Ingenieur<br />

begann seinen beruflichen Werdegang<br />

in der Anwendungstechnik.<br />

Bald übernahm er erste Vertriebsverantwortungen<br />

in verschiedenen Unternehmen.<br />

Bei Steico war Seen lange<br />

Zeit als Leiter Vertrieb und Produktmanagement<br />

von Doppel-T-Trägern tätig.<br />

2005 übernahm Heiko Seen die<br />

Gesamtvertriebsleitung mit den Bereichen<br />

Außendienst, Innendienst, Anwendungstechnik<br />

und Key A<strong>cc</strong>ount für<br />

alle Vertriebsgebiete.<br />

Haas GmbH & Co. Beteiligungs KG<br />

D-84326 Falkenberg<br />

www.Haas-Group.com<br />

▴ Wer Holzprodukte<br />

bei Haas kauft, bekommt<br />

es in Zukunft mit ihm<br />

zu tun: Heiko Seen leitet<br />

jetzt den Vertrieb und<br />

das Produktmanagement<br />

der Sparte Holzprodukte<br />

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HECO-TOPIX ® -CC<br />

Das perfekte Holzverbindungsmittel<br />

mit Zug für den Ingenieur-Holzbau<br />

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E-Mail: info@<strong>heco</strong>-schrauben.de<br />

Zieht aufgrund unterschiedlicher Ge -<br />

windesteigungen beim Verschrauben<br />

die zu verbindenden Teile zusammen<br />

Dank HECO-TOPIX ® -Spitze und -Zylin -<br />

der kopf sind auch kleine Schraub ab -<br />

stände ohne Auf spalten zu realisieren<br />

Bemessungsnachweise über<br />

HECO ® -Bemessungssoftware HCS<br />

Allgemein bauaufsichtlich<br />

zugelassen, Z-9.1-665<br />

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68<br />

Unternehmen<br />

ZimmererAusbildungsZentrum<br />

25 Jahre lang Erfolg<br />

◂ Gerhard Lutz, Leiter<br />

Kompetenzzentrum<br />

Holzbau & Ausbau (M.),<br />

Ullrich Huth,<br />

Vorsitzender des<br />

Bundes Deutscher<br />

Zimmermeister (l.), und<br />

Josef Schlosser,<br />

Präsident des<br />

Zimmererverbandes<br />

Baden Württemberg<br />

(r.), brachten am<br />

Kompetenzzentrum den<br />

Energiepass an<br />

Das ZimmererAusbildungsZentrum (ZAZ) in Biberach feierte vom<br />

19. bis 21. Juni 2009 sein 25-jähriges Bestehen. Über 1800 Gäste<br />

feierten mit. Ein Festakt läutete die Feierlichkeiten ein. Hauptgeschäftsführer<br />

Joachim Hörrmann bot einen interessanten und<br />

kurzweiligen Rückblick auf 25 Jahre Zimmerer-Ausbildung. Den<br />

Auftakt machte der Gesamtleiter des ZAZ und des Kompetenz<br />

Zentrums Holzbau & Ausbau: Thomas Rothfuß zeigte eine unterhaltsame<br />

Präsentation über die Entwicklung des ZimmererAusbildungsZentrums.<br />

Anschließend überbrachten Karl-Heinz Schmid,<br />

Vorsitzender des Berufsförderungsvereins, sowie Wolfram Blüml,<br />

stellvertretender Landrat, ihre Glückwünsche. Dipl.-Ing. Ullrich<br />

Huth, Vorsitzender des Bundes Deutscher Zimmermeister, ließ in<br />

der Festansprache anhand eindrucksvoller Zahlen die vergangenen<br />

Jahre Revue passieren: 25 Jahre ZAZ in Zahlen heißt 31 470 ausgebildete<br />

Lehrlinge im 2. und 3. Lehrjahr, 966 000 Ausbildungstagewerke<br />

und 780 600 Internatstagewerke. Interessante Vorträge<br />

von A wie Abbundsoftware bis Z wie Zentralheizung mit Holz begleiteten<br />

die Tage der offenen Tür. Auch die Zimmerer-Nationalmannschaft<br />

gewährte einen Einblick in ihr Training.<br />

Zimmererausbildungszentrum Biberach<br />

D-88400 Biberach ı www.zaz-bc.de<br />

▴ Ausbildung vor 25 Jahren und heute: Thomas Rothfuß, Gesamtleiter<br />

ZimmererAusbildungsZentrum und Kompetenzzentrum<br />

Holzbau & Ausbau, im Gespräch mit einem Auszubildenden von heute und<br />

einem Ausbildungsmeister, einem Auszubildenden vergangener Tage<br />

mikado 8.2009<br />

Streger Massivholzteppen unterstützt den Schutz des Regenwaldes<br />

mit einer Spende an die Oro-Verde-Stiftung. „Wer<br />

Holz verarbeitet, sollte sich für den Waldschutz einsetzen“,<br />

begründet Ingo Rudolph, geschäftsführender Gesellschafter,<br />

das Engagement. Obwohl<br />

der Massivholztreppenbauer<br />

vor allem einheimische<br />

Hölzer verwendet,<br />

hat sich das Unternehmen<br />

für den Schutz eines Areals<br />

im Nationalpark „Sierra<br />

del Lacandon“ in Guatemala<br />

entschieden. Im<br />

Rahmen des Projektes „Ich<br />

▴ Ingo Rudolph schützt den Regenwald schenk Dir ein Stück Regenwald“<br />

kauft das Unternehmen<br />

das ca. 67 000 m2 große Gelände und schützt es<br />

für die Dauer von zehn Jahren, z.B. durch das Anleiten der<br />

einheimischen Bauern bei der Anpflanzung.<br />

STREGER Massivholztreppen GmbH<br />

D-39615 Krüden ı www.streger.de<br />

Erlus<br />

Streger<br />

Weiter denken<br />

Tausche Dach gegen Urlaub<br />

2 ▴ Für 240 m neu gedeckte Dachfläche erhielt das Ehepaar Schätzl<br />

aus Rohrbach als Erstes die Abdachprämie von Erlus-<br />

Vertriebsleiter Guido Hörer (2.v.l.). Fabian Daffner (Außendienst<br />

Erlus AG, r.) und Herbert Ehrnstrasser (Zimmerer) gratulierten<br />

Erlus hat sich zum fünfjährigen Jubiläum des Lotus etwas<br />

Besonderes einfallen lassen: Jeder, der sein Dach bis<br />

zum 31. September 2009 mit dem Jubiläumsziegel deckt,<br />

erhält – abhängig von der Größe der Dachfläche – bis zu<br />

fünf Hotelgutscheine. Das Ehepaar Schätzl war mit bei<br />

den ersten Teilnehmern der bundesweiten Aktion und darf<br />

nun in den Urlaub fahren. Guido Hörer, Vertriebsleiter<br />

in Ergoldsbach, überreichte drei Hotelgutscheine für die<br />

Reise in ein Hotel ihrer Wahl für zwei Personen.<br />

ERLUS AG ı D-84088 Neufahrn ı www.erlus.de


Sema<br />

Unternehmen<br />

Allgäuer lassen’s krachen<br />

◂ Gut gelaunt im<br />

Festzelt:<br />

der Wilpoldsrieder<br />

Bürgermeister<br />

Arno Zengerle und<br />

die beiden<br />

Sema-Geschäftsführer<br />

Thomas Pfluger<br />

und Bernd<br />

Probst (v.l.n.r.)<br />

Zwei Tage lang feierte Softwarehersteller Sema sein 25-jähriges<br />

Firmenjubiläum. Am 26. Juni 2009 trafen sich alle Mitarbeiter<br />

und Partner bei der Firmenzentrale im Allgäu zu einem stimmungsvollen<br />

Fest – der am weitesten gereiste aus dem 2500 km<br />

entfernten St. Petersburg. Am 27. Juni war Tag der offenen Tür<br />

für Kunden und Interessenten, die das Angebot auch zahlreich<br />

nutzten und als Geschenk das Modul „Projektpresenter“ aus<br />

der neuen Version V11.0 erhielten. Die Sema-Software läuft<br />

inzwischen bei rund 6000 Kunden in 30 Ländern. Fotos der<br />

Veranstaltung gibt’s in der mikado-Bildergalerie.<br />

SEMA GmbH<br />

D-87499 Wilpoldsried<br />

www.sema-soft.de<br />

Fermacell<br />

Drin ist, was drauf steht<br />

▴ Als Produktname ist Fermacell<br />

bereits fest etabliert.<br />

Xella hat jetzt die Konsequenz<br />

gezogen und aus der<br />

Xella Trockenbau-Systeme GmbH die<br />

Fermacell GmbH gemacht<br />

Die Duisburger Xella Trockenbau-Systeme<br />

GmbH heißt seit<br />

15. Juni 2009 Fermacell GmbH.<br />

Damit ist Produktmarke zugleich<br />

Unternehmensmarke.<br />

Die neue GmbH bleibt weiterhin<br />

eine Geschäftseinheit der Xella<br />

Gruppe. Ausschlaggebend<br />

war, dass die Markenbekanntheit<br />

der Gipsfaserplatten in der<br />

Fachzielgruppe einen Wert von<br />

97 % erreicht. Darüber hinaus<br />

erleichtert der einheitliche Produkt-<br />

und Firmenname die weitere<br />

Internationalisierung des<br />

Unternehmens.<br />

Xella International GmbH<br />

D-47119 Duisburg<br />

www.xella.de<br />

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www.mikado-online.de 69


MATTHIAS BRONSKE<br />

PROPORTION GMBH<br />

70<br />

Vorschau mikado 9.2009 erscheint am 3. September 2009<br />

Holzhäuser<br />

Villa als serielles Unikat<br />

Die Idee, Fertighäuser mit dem Namen von Stararchitekten<br />

zu verknüpfen, gab es schon öfters.<br />

Das Konzept bei der extravaganten Villa von Daniel<br />

Libeskind geht aber weit über das Bisherige hinaus.<br />

Das Besondere ist nicht nur, dass trotz serieller<br />

Produktion viel Spielraum für Individualität vorhanden<br />

ist, sondern vor allem, dass von Anfang an<br />

das Marketing im Mittelpunkt stand.<br />

Impressum<br />

Offizielles Organ des Bundes Deutscher Zimmermeister (BDZ)<br />

im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB),<br />

Berlin, Offizielles Organ der Europäischen<br />

Vereinigung des Holzbaus (E.V.H.), Luxemburg.<br />

Verlag:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG ı Römerstraße 4 ı 86438 Kissing<br />

Telefon +49 82 33.23-0 ı www.weka.de ı www.mikado-online.de<br />

Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen und<br />

Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:<br />

Herausgeber:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Gesellschafter der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

sind als Kommanditistin:<br />

WEKA MEDIA Business Information GmbH & Co. KG<br />

und als Komplementärin:<br />

WEKA MEDIA Beteiligungs-GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Mirko Meurer ı Dr. Heinz Weinheimer<br />

Zeitschriftenleitung Bauhandwerk:<br />

Christoph Maria Dauner<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (verantw.)<br />

Christoph.Dauner@weka.de<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Claudia Vielweib (cv) (CvD)<br />

Claudia.Vielweib@weka.de<br />

Dipl.-Ing. Günther Hartmann (gh) ı Guenther.Hartmann@weka.de<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Bernard Gualdi ı Dipl.-Ing. Ekkehard Fritz ı<br />

RA Michael Hafner ı Dipl.-Betriebsw. Joachim Hörrmann ı<br />

RA Alexander Habla ı Dipl.-Ing. Rainer Kabelitz-Ciré ı<br />

Dipl.-Ing. Matthias Krauss ı Matthias Link ı<br />

Dipl.-Designer Jochen Wenzel<br />

Anzeigen:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 4 ı 86438 Kissing<br />

Fax +49 82 33.23 71 11 ı Ihre.Werbung@weka.de<br />

Anzeigendisposition:<br />

Amelia Pérez-Moya<br />

Telefon +49 82 33.23 71 35<br />

Amelia.Perez-Moya@weka.de<br />

Verlagsrepräsentantin:<br />

Henriette Stoll-Loof ı Telefon +49 81 43.93 15 10<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 17/2009<br />

Aboverwaltung:<br />

Telefon +49 82 33.23 40 40 ı Fax +49 82 33.23 72 30<br />

service.handwerk@weka.de<br />

Abonnementpreis:<br />

11 Ausgaben (Inland): 98,00 €<br />

11 Ausgaben Studenten/<br />

Meisterschüler: 75,00 €<br />

Einzelheft: 12,80 €<br />

Produktion:<br />

Helmut Göhl (verantw.) ı Silke Schwer<br />

mikado 8.2009<br />

Thema des Monats<br />

Bauen im Bestand<br />

Bauen auf der grünen Wiese ist teuer und unökologisch.<br />

Die Nachverdichtung unserer Städte ist deshalb ein<br />

großes Zukunftsthema. Rest-, Brach- und Dachflächen<br />

erfordern aber ein behutsames und intelligentes Vorgehen.<br />

Der Holzbau erhält dabei eine immer wichtigere Rolle,<br />

denn hier kann er eine seiner Stärken ausspielen: die<br />

schnelle Montage vorgefertigter Elemente. Das verkürzt<br />

die Bauzeit und damit die Störung der Umgebung.<br />

Außerdem<br />

mikadoplus –<br />

Energieeffiziente<br />

Baudetails<br />

HOTEL ROSA ALPINA<br />

Holzwelten<br />

Biohotel in den Alpen<br />

Wenn Hotels erweitern, muss es schnell gehen. Drei<br />

Monate dauert die Zwischensaison und nur da kann<br />

sich die Branche eine Schließung leisten. Das Rosa<br />

Alpina in den Dolomiten erweiterte in diesem Zeitraum<br />

sein Haus um neun Suiten. Das war so schnell<br />

nur mit Holz realisierbar. Aber auch die Qualität<br />

stimmte, sodass der Bauherr dann eine der Suiten<br />

kurzerhand selbst bezog.<br />

Konzeptionslayout, Grafik und Satz:<br />

Popp Media Service ı Herrenbachstraße 17 ı 86161 Augsburg<br />

Lithografie:<br />

high end dtp-service ı Lothar Hellmuth<br />

Druck:<br />

Firmengruppe APPL ı sellier druck GmbH<br />

Angerstraße 54 ı 85354 Freising<br />

ISSN<br />

0944-5749<br />

Erscheinungsweise:<br />

11 Ausgaben jährlich<br />

WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach neuesten<br />

Erkenntnissen zu erstellen. Die inhaltliche Richtigkeit und<br />

Fehlerfreiheit wird ausdrücklich nicht zugesichert. Bei<br />

Nichtlieferung durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung<br />

besteht kein Anspruch auf Ersatz. Zum Abdruck angenommene<br />

Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen<br />

Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht<br />

des Verlags über. Für unaufgefordert eingesandte Beiträge<br />

übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich<br />

ausgewiesene Beiträge liegen in der Verantwortlichkeit des<br />

Autors. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jeglicher<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher<br />

schriftlicher Genehmigung des Verlags und mit Quellenangabe<br />

gestattet. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />

Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />

Redaktionelle änderungen vorbehalten.


schick<br />

schnell<br />

stark<br />

Das neue mikado-online.de im Überblick<br />

Entdecken Sie das neue<br />

mikado-online.de<br />

Das ist NEU!<br />

▸ mikado als E-Paper 1 : 1 im Internet<br />

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▸ Frage des Monats<br />

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▸ Baustellenwetter


1884<br />

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CREATON · MEINDL · PFLEIDERER · TROST<br />

Sternstunden für die Dächer der Welt seit 1884.<br />

Was wir mit unseren Kunden anpacken steht unter einem guten<br />

Stern – denn in der Erfolgsmarke CREATON bündelt sich die Erfah-<br />

rung aus 125-jähriger Tondachziegel-Kompetenz seit der Gründung<br />

durch Alois Berchtold im Jahr 1884. Zum guten und natürlichen Ton<br />

gehört für uns dabei eine Innovationskraft, die mit creativen aber<br />

auch einzigartig hochwertigen Produkten in bahnbrechender Form-<br />

und Farbvielfalt begeistert. Deshalb steht unsere gemeinsame Zu-<br />

kunft nicht in den Sternen, denn gemeinsam schaff en wir Wegwei-<br />

sendes aus einer „natürlich tonangebenden“ Position – früher,<br />

heute und in Zukunft.<br />

CREATON AG · Dillinger Straße 60 · D-86637 Wertingen<br />

Telefon: +49 (0) 8272 86 0 · Telefax: +49 (0) 8272 86 139<br />

vertrieb@creaton.de · www.creaton.de

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