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AUSWILDERUNG.<br />
Mitunter ist auch Reinhard Osterkorn<br />
von der Greifvogelstation in Ebelsberg dabei,<br />
um genesene Vögel in die freie Wildbahn zu entlassen.<br />
Nachts im Linzer ZOO<br />
Safari-Rendezvous mit Eulen, Fledermäusen & Co. am Fuße des Pöstlingbergs<br />
NACHTAKTIV.<br />
Habichtskauze<br />
schlafen tagsüber.<br />
Ein nächtlicher Streifzug im Tierpark<br />
– ein besonderes Erlebnis im Linzer<br />
Zoo. Am fast menschenleeren Gelände<br />
zeigen die Tiere ein anderes Verhalten.<br />
Einige, wie Eulen und Fledermäuse,<br />
treten erst nach Sonnenuntergang in Aktion.<br />
Der Habichtskauz, der tagsüber fast reglos<br />
auf seinem Ast verharrt, breitet seine<br />
Flügel aus und gleitet durch sein Revier.<br />
Auch die Fledermäuse, die das Parkareal<br />
bewohnen, erwachen zum Leben. Während<br />
ihrer Jagdflüge fressen sie jeweils<br />
zehntausende Insekten. Diese orten sie mit<br />
Hilfe eines Echolot-Systems. Die für das<br />
menschliche Ohr unhörbaren Laute nehmen<br />
wir Safari-Teilnehmer mit Hilfe von<br />
speziellen Detektoren wahr. Sie hören sich<br />
eigenartig an; die Tiere pfeifen,<br />
klackern und gluckern. Anhand<br />
dieser Geräusche können Experten<br />
bestimmen, welche Arten<br />
sie produzieren. Es gibt<br />
nämlich allein in OÖ. 21 Spezies<br />
dieser „Schwalben der Nacht“.<br />
Schlafmützen. Einige tagaktive<br />
Tiere bleiben auch in der<br />
Nacht munter. Zebras und Esel<br />
zum Beispiel schlafen nicht durch, sondern<br />
nur phasenweise. Andere Arten verbringen<br />
beinahe das ganze Leben im Schlummerzustand.<br />
Das trifft vor allem auf die Faultiere<br />
zu, die in Linz nicht zu sehen sind,<br />
aber auch weitgehend auf die Roten Pandas.<br />
Singvögel, tagsüber hyperaktiv, ruhen sich<br />
wiederum in der Nacht aus. Erstaunlich,<br />
dass sie nicht von ihrem Ast fallen. Bei der<br />
Führung erfahren wir, dass sie über einen<br />
besonderen Sehnen-Sperrmechanismus<br />
verfügen, der die Stellung ihrer Zehen fixiert.<br />
Auch wenn sie tot sind, halten sie<br />
ihre Stange fest umklammert.<br />
Tiere schlafen anders. Delfine können<br />
sich keinen richtigen Schlummer erlauben.<br />
Sie müssen dauernd aufpassen,<br />
›› Die Führung<br />
war so spannend<br />
– am besten fand<br />
ich den Habichtkauz<br />
von Herrn<br />
Osterkorn<br />
Lorenz Egger (7)<br />
dass sie nur an der Wasseroberfläche atmen,<br />
sonst würden sie ertrinken. Deshalb<br />
schalten sich ihre beiden Gehirnhälften<br />
abwechselnd ein<br />
und aus. Während die eine<br />
schläft, bleibt die andere wach.<br />
Giraffen dösen wiederum in<br />
kurzen Phasen, insgesamt etwa<br />
2 bis 4 Stunden am Tag. Meistens<br />
im Stehen, legen sie den<br />
Kopf samt Hals auf den Rücken<br />
und sind nach wenigen Minuten<br />
wieder hellwach. Das wiederholen sie einige<br />
Male über den ganzen Tag verteilt. Außerdem<br />
verbringen sie 20 bis 30 Minuten<br />
liegend am Boden im Tiefschlaf.<br />
Tierische Träume. Fast alle Säugetiere<br />
scheinen zu träumen. Zumindest bewegen<br />
sich ihre Augen in einigen Phasen des<br />
Schlafes, was auf Traumtätigkeit hindeutet.<br />
Auch bei Vögeln und Reptilien haben<br />
Forscher solche REM-Phasen bereits nachgewiesen.<br />
Der Linzer Zoo ist klein, aber fein.<br />
Auf dem knapp 4 Hektar großen Gebäude<br />
ziehen rund 600 exotische und einheimische<br />
Tiere von ca. 102 Arten die Besucher<br />
in ihren Bann. Im Tropenhaus sind Kaimane,<br />
Riesenschlangen und Äffchen zu be-<br />
Fotos: Linzer Zoo, AdobeStock