Der CSR Manager - benefitidentity.de
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Dennis Lotter / Jerome Braun<br />
<strong>Der</strong> <strong>CSR</strong> <strong>Manager</strong><br />
– Unternehmensverantwortung in <strong>de</strong>r Praxis –<br />
ALTOP Verlag<br />
1
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>Der</strong> <strong>CSR</strong> <strong>Manager</strong> – Unternehmensverantwortung in <strong>de</strong>r Praxis<br />
1 Basiswissen: Was <strong>CSR</strong> be<strong>de</strong>utet ......................................................... 7<br />
1.1 Die offizielle Definition von Corporate Social Responsibility ............. 9<br />
und was dahinter steckt<br />
1.2 Corporate Citizenship, <strong>CSR</strong>, Nachhaltigkeit & Co ........................... 12<br />
– Eine klare Abgrenzung<br />
1.3 Warum Corporate Social Responsibility heute so wichtig ist ............ 14<br />
1.4 <strong>CSR</strong> ganz praktisch – Die Handlungsfel<strong>de</strong>r im Überblick ................. 20<br />
2 Stellenprofil: <strong>CSR</strong> <strong>Manager</strong> .............................................................. 27<br />
2.1 Was ein <strong>CSR</strong>-<strong>Manager</strong> wissen sollte ............................................. 28<br />
2.2 Was ein <strong>CSR</strong>-<strong>Manager</strong> können sollte ............................................ 30<br />
3 Strukturen und Prozesse: Corporate Social Responsibilty organisieren ..... 35<br />
3.1 Abteilung o<strong>de</strong>r Stabstelle? ........................................................ 36<br />
3.2 Das <strong>CSR</strong>-Team – Die Mischung macht`s ........................................ 40<br />
3.3 <strong>CSR</strong> verlangt Projektmanagement ............................................... 41<br />
4 <strong>Der</strong> 5-Stufenplan zum gewinnbringen<strong>de</strong>n <strong>CSR</strong>-Management ............... 45<br />
4.1 Wieso überhaupt strategisch? .................................................... 46<br />
4.2 <strong>Der</strong> 5-Stufenplan im Überblick ................................................... 49<br />
5 Stufe 1: Die Bestandsaufnahme ...................................................... 51<br />
5.1 Wer will was? – Die Stakehol<strong>de</strong>ranalyse ....................................... 52<br />
5.2 <strong>Der</strong> <strong>CSR</strong> Navigator – Die Stellschrauben für Ihr erfolgreiches ........... 57<br />
<strong>CSR</strong>-Management<br />
5.3 Das Verantwortungsfenster – Wo stehen wir? ................................ 60<br />
6 Stufe 2: Auf <strong>de</strong>r Suche nach <strong>de</strong>n strategischen Leitthemen ............... 65<br />
6.1 Wie beeinflusst mein Unternehmen die Gesellschaft? ..................... 67<br />
6.2 Wie beeinflusst die Gesellschaft mein Unternehmen? ..................... 73<br />
6.3 Zuerst die Pflicht und dann die Kür ............................................. 80<br />
3
4<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
7 Stufe 3: Auf Worte müssen Taten folgen – Die Umsetzung ................. 83<br />
7.1 Ihr Werkzeugkasten mit <strong>CSR</strong>-Maßnahmen ..................................... 84<br />
7.2 Gemeinsam o<strong>de</strong>r doch lieber alleine? – Die <strong>CSR</strong>-Kooperation ........... 93<br />
8 Stufe 4: Tue Gutes und re<strong>de</strong> darüber – Die <strong>CSR</strong>-Kommunikation ......... 97<br />
8.1 Warum ist <strong>CSR</strong>-Kommunikation so wichtig? .................................. 98<br />
8.2 Interne Kommunikation – Die Mitarbeiter müssen Bescheid wissen ..... 100<br />
8.3 Externe Kommunikation – Tragen Sie Ihr Engagement nach draußen ... 104<br />
8.4 <strong>CSR</strong>-Kommunikation – kontinuierlich und integriert ..................... 107<br />
9 Stufe 5: Die Erfolgskontrolle – Was ist gut, was geht noch besser? ..... 109<br />
10 Die <strong>CSR</strong>-Scorecard – Das Multitool zur erfolgreichen Steuerung von <strong>CSR</strong> .... 115<br />
10.1 <strong>Der</strong> Ort <strong>de</strong>s Ursprungs – Die Balanced Scorecard ......................... 116<br />
10.2 Wie sieht die <strong>CSR</strong>-Scorecard aus? .............................................. 121<br />
10.3 Ihr vielfältiger Nutzen durch die <strong>CSR</strong>-Scorecard .......................... 122<br />
10.4 <strong>Der</strong> richtige Umgang – So erstellen Sie Ihre <strong>CSR</strong>-Scorecard ........... 124<br />
11 <strong>Der</strong> <strong>CSR</strong>-Report – Zeigen Sie, was Sie können ................................. 131<br />
12 Vorbildliche Unternehmen – von <strong>de</strong>n Besten lernen ........................ 139<br />
12.1 Biona<strong>de</strong> – Gut in Bio, schlecht in Chemie .................................. 140<br />
12.2 Faber-Castell – A<strong>de</strong>l verpflichtet (sich) ...................................... 146<br />
12.3 Mymuesli – Das hat Biss ......................................................... 156<br />
12.4 Adolf Würth – For<strong>de</strong>rn und För<strong>de</strong>rn ........................................... 162<br />
12.5 Ritter Sport – Quadratisch, Praktisch, Nachhaltig ........................ 170<br />
12.6 Vaillant Group – Nachhaltigkeit erleben ..................................... 178<br />
12.7 Miele – Verantwortung für Generationen .................................... 186<br />
12.8 Trigema – Ja zu Deutschland und Ja zur werteorientierten Führung ..... 196<br />
13 Ein Schlussplädoyer für professionelles <strong>CSR</strong>-Management ................ 205
Vorwort<br />
<strong>Der</strong> Begriff <strong>CSR</strong> o<strong>de</strong>r Corporate Social Responsibility ist in aller<br />
Mun<strong>de</strong>, <strong>de</strong>nn aktuelle Entwicklungsten<strong>de</strong>nzen in Wirtschaft,<br />
Politik und Gesellschaft machen die Verantwortungsübernahme<br />
von Unternehmen nötiger <strong>de</strong>nn je. Unternehmen rücken<br />
immer mehr in <strong>de</strong>n Fokus einer kritischen Öffentlichkeit, die<br />
weitaus mehr verlangt als steigen<strong>de</strong> Gewinne.<br />
Das professionelle Management von Unternehmensverantwortung<br />
hält aus diesen Grün<strong>de</strong>n als Funktion o<strong>de</strong>r Abteilung Einzug<br />
in eine ständig wachsen<strong>de</strong> Anzahl von Unternehmen.<br />
Wir wollen Sie auf Ihrem Weg zum erfolgreichen <strong>CSR</strong>-<strong>Manager</strong><br />
unterstützen. Wie entwickle ich eine zielorientierte <strong>CSR</strong>-<br />
Strategie? Welche <strong>CSR</strong>-Instrumente haben sich in <strong>de</strong>r Praxis<br />
bewährt? Wie kann ich meine <strong>CSR</strong>-Aktivitäten steuern und<br />
überprüfen? Wie bringe ich die <strong>CSR</strong> meines Unternehmens auf<br />
die Erfolgsspur?<br />
<strong>Der</strong> <strong>CSR</strong>-<strong>Manager</strong> – Unternehmensverantwortung in <strong>de</strong>r Praxis<br />
zeigt Ihnen auf pragmatischem und effizientem Weg, wie Sie<br />
erfolgreich Verantwortung tragen.<br />
Dieses Buch ist keine Aneinan<strong>de</strong>rreihung von abgehobenen<br />
Theorien, son<strong>de</strong>rn ein Leitfa<strong>de</strong>n von Praktikern für Praktiker.<br />
Es ist so konzipiert, dass sich „<strong>CSR</strong> Neulinge“ in kurzer Zeit<br />
ein fundiertes Wissen aneignen können und einen praxisnahen<br />
Überblick über die Aufgabengebiete und Werkzeuge eines <strong>CSR</strong>-<br />
<strong>Manager</strong>s erhalten. <strong>CSR</strong> Experten erweitern ihren Werkzeugkasten<br />
und profitieren insbeson<strong>de</strong>re von <strong>de</strong>n anschaulichen<br />
Praxisfällen.<br />
5
6<br />
Das Buch enthält zahlreiche übersichtliche Charts und Grafiken.<br />
Die wichtigsten Informationen sind als Handlungsanweisungen<br />
zusammenfassend hervorgehoben. Zahlreiche Praxisbeispiele<br />
veranschaulichen das bunte Themenfeld <strong>de</strong>r <strong>CSR</strong> und können<br />
als Hilfestellung für das eigene Engagement genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Für die praktische Umsetzung unserer Handlungsempfehlungen<br />
stellen wir Ihnen auf www.mehrwerte-schaffen.<strong>de</strong> ein kostenloses<br />
und umfassen<strong>de</strong>s Angebot an Tools zur Verfügung.<br />
Mit diesem Buch wird Ihnen das Management einer erfolgreichen<br />
Unternehmensverantwortung gelingen, das nicht nur<br />
mehr Werte für die Gesellschaft, son<strong>de</strong>rn ebenso Mehrwerte für<br />
Ihr Unternehmen schafft – bei<strong>de</strong> Seiten profitieren.<br />
In <strong>de</strong>r Erstellung dieses Buches haben wir von unserer höchst<br />
engagierten Mitarbeiterin Jana Hepperle profitiert. Ohne ihre<br />
tatkräftige Unterstützung wäre dieses wertvolle Buchprojekt<br />
nicht möglich gewesen. Darüber hinaus möchten wir Herrn Dr.<br />
Lercher vom Campus02 in Graz für seine Unterstützung und die<br />
inspirieren<strong>de</strong>n Gespräche danken.<br />
Wir wünschen Ihnen bei <strong>de</strong>r Lektüre dieses Buches viel Inspiration<br />
für Ihre <strong>CSR</strong>-Praxis sowie viel Freu<strong>de</strong> und Erfolg bei<br />
Ihren Aufgaben als <strong>CSR</strong>-<strong>Manager</strong>.<br />
Dennis Lotter und Jerome Braun, Karlsruhe 2010<br />
Vorwort
• Sie erhalten einen Einblick in<br />
vorbildlich engagierte Unternehmen<br />
(Stand Januar 2010)<br />
• Sie erfahren, was Sie von diesen<br />
Vorbil<strong>de</strong>rn lernen können<br />
12 Vorbildliche Unternehmen – Von <strong>de</strong>n Besten lernen<br />
139
146<br />
Vorbildliche Unternehmen – Von <strong>de</strong>n Besten lernen<br />
Engagieren Sie sich in Bereichen, die in direktem Zusammenhang<br />
mit Ihrem Produkt o<strong>de</strong>r Ihrer Dienstleistung stehen,<br />
dann wird auch Ihre Zielgruppe darauf aufmerksam.<br />
Stellen Sie <strong>de</strong>n Bezug zur Region auch für Ihre Mitarbeiter<br />
her.<br />
Kommunizieren Sie Ihre <strong>CSR</strong>-Inhalte glaubwürdig und innovativ.<br />
12.2 Faber-Castell – A<strong>de</strong>l verpflichtet (sich)<br />
Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft<br />
Die Sicherung <strong>de</strong>r Ressourcen ist für das Leben <strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>n<br />
Generationen von höchster Be<strong>de</strong>utung. Faber-Castell hat<br />
bereits vor 25 Jahren in Brasilien ein Forstprojekt ins Leben<br />
gerufen, das bis heute beispielhaft ist und daher vom Forest<br />
Stewardship Council (FSC) als „umweltgerecht, sozialverträglich<br />
und wirtschaftlich nachhaltig“ zertifiziert wur<strong>de</strong>. Durch<br />
ihre firmeneigenen Wäl<strong>de</strong>r ist die Faber-Castell-Gruppe als eines<br />
von wenigen Unternehmen mehrfach CO 2 -neutral.<br />
Mit circa zwei Milliar<strong>de</strong>n Farb- und Bleistiften pro Jahr ist<br />
Faber-Castell <strong>de</strong>r größte und älteste Hersteller von holzgefassten<br />
Stiften. Holz ist einer <strong>de</strong>r wichtigsten Rohstoffe. Um die<br />
natürlichen Waldbestän<strong>de</strong> möglichst unangetastet zu lassen,<br />
verarbeitet das Unternehmen bevorzugt Hölzer aus FSC-zertifizierten<br />
Plantagen. Die Ressource Holz ist für Faber-Castell<br />
von strategischer und nachhaltiger Be<strong>de</strong>utung. Das Ziel, Holz<br />
aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäl<strong>de</strong>rn zu bezie-
Vorbildliche Unternehmen – Von <strong>de</strong>n Besten lernen<br />
hen, stellt für Faber Castell eine Minimalfor<strong>de</strong>rung dar. Mit<br />
einem aktuellen FSC-Anteil von über 80 Prozent setzt Faber<br />
Castell eine Benchmark, und ist bestrebt, diesen Anteil bis<br />
2012 auf ca. 90 Prozent zu steigern. Mittelfristiges Ziel ist es,<br />
nur noch mit Hölzern aus glaubwürdig zertifizierten Quellen<br />
zu arbeiten.<br />
Beginnen Sie Ihr Engagement im eigenen Kerngeschäft,<br />
setzten Sie sich klare Ziele, leisten Sie Pionierarbeit und<br />
setzten Sie Benchmarks.<br />
Alles im Lack<br />
Ein weiteres Beispiel umweltorientierter Pionierarbeit zeigt<br />
Faber-Castell bei <strong>de</strong>r Lackierung von Blei- und Farbstiften. Im<br />
Stammwerk in Stein wer<strong>de</strong>n fast alle Stifte mit einem umweltfreundlichen<br />
Wasserlack versehen. Bei diesem Verfahren wechselte<br />
Faber-Castell von herkömmlichen Lacken mit organischen<br />
Lösungsmitteln zu umweltfreundlichen Wasseremulsionen – eine<br />
Technologie, die das Unternehmen selbst entwickelt hat und die<br />
sogar vom damaligen Umweltminister Klaus Töpfer (UN Executive-Director<br />
für Umweltprogramme) persönlich eingeweiht wur<strong>de</strong>.<br />
Mit <strong>de</strong>r Wasserlacktechnologie setzte Faber-Castell weltweit<br />
neue Maßstäbe auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Stiftlackierung. Mit Öko-<br />
Wasserlack ummantelte Stifte sind nicht nur umweltverträglich,<br />
son<strong>de</strong>rn auch hygienischer als unlackierte o<strong>de</strong>r teillackierte<br />
Holzstifte – gera<strong>de</strong> bei kleinen Kin<strong>de</strong>rn ein großer Vorteil, wenn<br />
Stifte in <strong>de</strong>n Mund genommen wer<strong>de</strong>n und in Kita und Kin<strong>de</strong>rgarten<br />
durch viele Hän<strong>de</strong> gehen. Darüber hinaus bestehen<br />
Farbstifte aus nicht-imprägniertem, unbehan<strong>de</strong>ltem Holz.<br />
147
148<br />
Vorbildliche Unternehmen – Von <strong>de</strong>n Besten lernen<br />
Überprüfen Sie, welche Vorteile sich aus umwelt freundlichen<br />
Produktalternativen ergeben können und machen Sie diese<br />
gezielt zum USP.<br />
Lieferanten sind Partner – und tragen daher<br />
Mitverantwortung<br />
Bei <strong>de</strong>r Ausrichtung <strong>de</strong>r Organisation aller Werke steht die<br />
Betrachtung <strong>de</strong>r gesamten Lieferkette (Supply Chain) im Vor<strong>de</strong>rgrund.<br />
Kun<strong>de</strong>n und Han<strong>de</strong>lspartnern muss eine hohe Zuverlässigkeit<br />
in Bezug auf Qualität, Termineinhaltung und<br />
Mengengenauigkeit garantiert wer<strong>de</strong>n. Die Lieferanten sind<br />
ein wichtiges Glied <strong>de</strong>r Wertschöpfungskette, <strong>de</strong>shalb strebt<br />
Faber-Castell eine langfristige Kooperation mit ihnen an, um<br />
die Lieferperformance kontinuierlich zu steigern. Die Rohstoffe,<br />
Komponenten und letztendlich die Endprodukte müssen<br />
hohen Qualitätsanfor<strong>de</strong>rungen gerecht wer<strong>de</strong>n. Die regelmäßige<br />
Lieferantenbewertung unterstützt dabei, die Zulieferer<br />
partnerschaftlich einzubin<strong>de</strong>n sowie die Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />
Qualität und Lieferservice einzuhalten. Lieferanten, die mit<br />
„A“ bewertet wer<strong>de</strong>n, erfüllen diese Anfor<strong>de</strong>rungen sehr gut,<br />
bei Einstufung in „C“ wird die Zielsetzung nicht erreicht.<br />
Lieferanten sind wichtige Partner, um die Umweltziele von Faber-Castell<br />
durchgängig zu gewährleisten. Deshalb fließt auch<br />
<strong>de</strong>ren Umweltverhalten in eine separate Lieferantenbewertung<br />
ein. Nach erfolgreicher Implementierung <strong>de</strong>r Sozialcharta in<br />
allen Werken <strong>de</strong>r Faber-Castell-Gruppe befasst sich das Unternehmen<br />
aktuell damit, die Geschäftspartner im Bereich Zukauf<br />
einzubin<strong>de</strong>n. Über eine Sozial-Checkliste for<strong>de</strong>rt Faber-Castell
Vorbildliche Unternehmen – Von <strong>de</strong>n Besten lernen<br />
von allen Lieferanten weltweit eine Selbstauskunft ein, die<br />
in eine ergänzen<strong>de</strong> Lieferantenbewertung mün<strong>de</strong>t und durch<br />
Besuche verifiziert wird.<br />
Machen Sie Ihre Lieferanten zu Kooperationspartnern und<br />
nehmen Sie sie in die Pflicht. Gemeinsam lässt sich <strong>CSR</strong> in<br />
die gesamte Wertschöpfungskette integrieren.<br />
<strong>CSR</strong> als Unternehmenswert<br />
<strong>Der</strong> Begriff „Brand Essentials“ <strong>de</strong>finiert die Kernwerte <strong>de</strong>r<br />
Marke Faber-Castell. Sie sind Grundlage für alles, was und<br />
wie Faber-Castell es tut – innerhalb <strong>de</strong>s Unternehmens und<br />
gegenüber Kun<strong>de</strong>n, Geschäftspartnern, <strong>de</strong>r Gesellschaft und<br />
<strong>de</strong>r Umwelt. In<strong>de</strong>m die Kernwerte <strong>de</strong>r Marke bewahrt wer<strong>de</strong>n,<br />
bleibt Faber-Castell auf <strong>de</strong>r ganzen Welt unverwechselbar. Die<br />
„Brand Essentials“ stellen die Grundlage einer konsequenten<br />
Markenführung dar. Sie helfen, klare Strukturen und Leitlinien<br />
zu etablieren und alle Bereiche <strong>de</strong>s Unternehmens zu vernetzen.<br />
Damit wird nachhaltiges Wachstum und die Umsetzung<br />
<strong>de</strong>r Werte sichergestellt.<br />
Die vier Kernwerte sind Kompetenz &Tradition, Herausragen<strong>de</strong><br />
Qualität: Best of the Class, Innovation & Kreativität sowie<br />
soziale & ökologische Verantwortung. Faber-Castell formuliert<br />
sie wie folgt:“Wir fühlen uns <strong>de</strong>m Menschen und <strong>de</strong>r Umwelt<br />
verpflichtet. Wir leben unsere soziale Verantwortung innerhalb<br />
<strong>de</strong>s Unternehmens und im Umgang mit Geschäftspartnern. Unsere<br />
Rolle in <strong>de</strong>r Gesellschaft nehmen wir ernst. Wir legen Wert<br />
auf umweltgerechtes produzieren, um unseren Beitrag zur Zu-<br />
149
150<br />
Vorbildliche Unternehmen – Von <strong>de</strong>n Besten lernen<br />
kunftssicherung zu leisten. Wir sind führend bei <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
nachhaltiger Technologien.“<br />
Die Verankerung von <strong>CSR</strong> in <strong>de</strong>n Unternehmenswerten verstärkt<br />
maßgeblich die interne und externe I<strong>de</strong>ntifikation<br />
mit <strong>de</strong>m Unternehmen.<br />
Engagement zur Erhaltung <strong>de</strong>r biologischen Vielfalt<br />
Erstmals hat sich eine Gruppe international führen<strong>de</strong>r Unternehmen<br />
verschie<strong>de</strong>nster Branchen zu ihrer Verantwortung für<br />
<strong>de</strong>n Schutz <strong>de</strong>r Biodiversität bekannt: <strong>Der</strong> Initiative „Business<br />
and Biodiversity“, die von Bun<strong>de</strong>sumweltministerium initiiert<br />
wur<strong>de</strong>, haben sich namhafte Firmen angeschlossen, darunter<br />
auch Faber-Castell als einziger Schreibgerätehersteller.<br />
In einer gemeinsamen Lea<strong>de</strong>rship-Erklärung im Rahmen <strong>de</strong>r<br />
9. UN-Konferenz <strong>de</strong>r internationalen Konvention zum Schutz<br />
<strong>de</strong>r biologischen Vielfalt verpflichteten sich die Unternehmen<br />
zu weitreichen<strong>de</strong>n Maßnahmen in ihrer Unternehmenspolitik.<br />
So erklärten die Mitgliedsfirmen, die Auswirkungen ihrer Aktivitäten<br />
auf die biologische Artenvielfalt zu analysieren und<br />
ihr Umweltmanagementsystem entsprechend auszurichten.<br />
Als branchenweiter Vorreiter im Bereich industrieller, umweltfreundlicher<br />
Fertigungsprozesse betreibt Faber-Castell bereits<br />
seit Mitte <strong>de</strong>r 80er Jahre ein nachhaltiges, 10.000 Hektar großes<br />
Forstprojekt in Brasilien. Die ausge<strong>de</strong>hnten Wäl<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n<br />
jedoch nicht nur zur Holzgewinnung genutzt. In <strong>de</strong>n Plantagen<br />
sind 2700 Hektar naturbelassene Waldfläche enthalten. Hier<br />
fin<strong>de</strong>n zahlreiche, zum Teil vom Aussterben bedrohte Tier- und
Vorbildliche Unternehmen – Von <strong>de</strong>n Besten lernen<br />
Pflanzenarten einen Lebensraum. Insgesamt 51 seltene Säugetier-,<br />
232 Vogel- und 40 Reptilienarten sind in <strong>de</strong>n naturbelassenen<br />
Arealen <strong>de</strong>r Forste (30 Prozent <strong>de</strong>r Gesamtwaldfläche von<br />
Faber-Castell) beheimatet. Weiterhin ist Faber-Castell Mitglied<br />
in zahlreichen Organisationen und Verbän<strong>de</strong>n, z.B. B.A.U.M.,<br />
Umweltpakt Bayern, Global Compact, WWF Wood Group, Business<br />
and Biodiversity, Animalis, Arboris und ECOmmunity.<br />
Nachhaltigkeit be<strong>de</strong>utet auch, durch aktive Mitgliedschaften<br />
in anerkannten Vereinigungen und Projekten<br />
aktuelle Entwicklungen aufzugreifen, mitzugestalten<br />
und sowohl national wie auch international ein Zeichen<br />
für <strong>de</strong>n verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und<br />
Natur zu setzen.<br />
Tradition verpflichtet<br />
Als eines <strong>de</strong>r ältesten Industrieunternehmen <strong>de</strong>r Welt hat Faber-<br />
Castell seit jeher ein herausragen<strong>de</strong>s soziales Engagement bewiesen.<br />
Schon Mitte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts wur<strong>de</strong>n von Lothar<br />
von Faber eine <strong>de</strong>r ersten Betriebskrankenkassen (1844) sowie<br />
einer <strong>de</strong>r ersten Kin<strong>de</strong>rgärten (1851) in Deutschland geschaffen.<br />
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ließ Lothar von Faber<br />
Werkswohnungen bauen, für Kin<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n Schulen gegrün<strong>de</strong>t<br />
und Bibliotheken eingerichtet.<br />
Was damals mit einer Vielzahl von Sozialleistungen begann,<br />
erstreckt sich heute unter an<strong>de</strong>rem auch auf För<strong>de</strong>rungs- und<br />
151
152<br />
Vorbildliche Unternehmen – Von <strong>de</strong>n Besten lernen<br />
Fortbildungsprogramme, die gera<strong>de</strong> in Län<strong>de</strong>rn wie Brasilien<br />
eher zur Ausnahme gehören. Unter <strong>de</strong>m Namen “Quality of<br />
life” wer<strong>de</strong>n kostenlose Lernprogramme durchgeführt, die<br />
von Alphabetisierungs- über Sprach- und EDV-Kurse bis hin<br />
zur Universitätsvorbereitung reichen. Auch um eine sinnvolle<br />
Freizeitgestaltung kümmert sich das Unternehmen im Faber-<br />
Castell-Club Brasilien und bietet verschie<strong>de</strong>ne Aktivitäten wie<br />
Bastelkurse o<strong>de</strong>r Musikunterricht an.<br />
Mit seiner Unterschrift unter die „Sozialcharta Faber-Castell“<br />
schlug <strong>de</strong>r Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong> Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell<br />
ein neues Kapitel in <strong>de</strong>r langen Tradition sozialer<br />
Verantwortung <strong>de</strong>s Unternehmens auf. In ihrem Umfang und in<br />
ihrer weltweiten Gültigkeit zählt die Sozialcharta zu <strong>de</strong>n ersten<br />
freiwilligen Vereinbarungen dieser Art. Sie garantiert <strong>de</strong>n<br />
Arbeitnehmern in allen Faber-Castell Betrieben die Einhaltung<br />
<strong>de</strong>r Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen, wie sie von <strong>de</strong>r<br />
Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Faber-Castell stellt sich <strong>de</strong>r sozialen und ethischen Verantwortung,<br />
die sich aus <strong>de</strong>r Globalisierung <strong>de</strong>s Unternehmens und<br />
seiner Märkte ergibt. Deshalb verpflichtet sich Faber-Castell<br />
in seinen Hersteller- und Vertriebsunternehmen weltweit Beschäftigungs-<br />
und Arbeitsbedingungen anzustreben, die min<strong>de</strong>stens<br />
<strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnissen von vereinbarten Tarifverträgen<br />
und/o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r nationalen Gesetzgebung entsprechen.<br />
Die Faber-Castell Sozialcharta beinhaltet unter an<strong>de</strong>rem das<br />
Verbot von Kin<strong>de</strong>rarbeit und Zwangsarbeit, Chancengleichheit<br />
und Gleichbehandlung <strong>de</strong>r Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
ungeachtet <strong>de</strong>r Rasse, <strong>de</strong>r Religion, <strong>de</strong>s Geschlechts und <strong>de</strong>r<br />
Nationalität, die Gewährleistung sicherer und hygienischer Ar-
Vorbildliche Unternehmen – Von <strong>de</strong>n Besten lernen<br />
beitsbedingungen, sowie die Zahlung angemessener Löhne bei<br />
humanen Arbeitsbedingungen.<br />
Seit Unternehmensgründung im Jahr 1761 engagiert sich das<br />
Unternehmen in beson<strong>de</strong>rer Weise für Mitarbeiter, Gemein<strong>de</strong>n<br />
und für die Umwelt. Faber-Castell ist als eines <strong>de</strong>r ersten <strong>de</strong>utschen<br />
mittelständischen Unternehmen <strong>de</strong>m „Global Compact“<br />
<strong>de</strong>r Vereinten Nationen beigetreten. So nimmt Faber-Castell<br />
die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
an, die die Globalisierung an das Unternehmen stellt.<br />
Bestehen<strong>de</strong> Normen und Empfehlungen wie <strong>de</strong>r Global Compact<br />
eignen sich hervorragend, um eigene Vereinbarungen,<br />
wie z.B. eine eigene Sozialcharta zu formulieren.<br />
Jugendkunstschule von Faber-Castell<br />
Die Aka<strong>de</strong>mie Faber-Castell ist seit 1995 in <strong>de</strong>r Erwachsenenbildung<br />
im Bereich <strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Kunst tätig. Das Angebot<br />
umfasst auf einem professionellen Niveau Angebote von Workshops<br />
bis zum berufsbegleiten<strong>de</strong>n Studiengang. Ebenso fin<strong>de</strong>n<br />
Seminare zur Weiterbildung in <strong>de</strong>n Themen Führung, Management,<br />
Persönlichkeitsentwicklung und Work-Live-Balance in<br />
Kombination mit künstlerischen Metho<strong>de</strong>n für Mitarbeiter und<br />
Kun<strong>de</strong>n statt.<br />
Die Aka<strong>de</strong>mie Faber-Castell beginnt in <strong>de</strong>r Metropolregion<br />
Nürnberg mit einer Jugendkunstschule. Das Pilotprojekt startete<br />
im Mai 2008 und soll später auf das ganze Bun<strong>de</strong>sgebiet<br />
erweitert wer<strong>de</strong>n. Ziel ist es, Kin<strong>de</strong>r im Alter von sechs bis 18<br />
153
154<br />
Vorbildliche Unternehmen – Von <strong>de</strong>n Besten lernen<br />
Jahren schulbegleitend in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu<br />
unterstützen und auf das spätere Berufsleben vorzubereiten.<br />
Unter <strong>de</strong>m Motto „Lebensbegleitend.Kunst.Kennen.Lernen“<br />
wer<strong>de</strong>n zahlreiche Bildungsmöglichkeiten für Interessierte angeboten.<br />
Engagement über die Unternehmensgrenzen hinaus ist das<br />
Sahnehäubchen <strong>de</strong>r Verantwortungsübernahme – gut, wenn<br />
es thematisch zum Unternehmenszweck passt und daraus<br />
Synergien entstehen und genutzt wer<strong>de</strong>n können.<br />
Internationale Hilfsprojekte<br />
Heute fühlt man sich bei Faber-Castell nicht nur <strong>de</strong>n eigenen<br />
Mitarbeitern verpflichtet, son<strong>de</strong>rn hat das soziale Engagement<br />
erheblich erweitert. So stehen seit vielen Jahren im Mittelpunkt<br />
<strong>de</strong>r sozialen Aktivitäten Projekte, die gemeinnützige<br />
Organisationen, Krankenhäuser, Schulen, Kin<strong>de</strong>rgärten und<br />
an<strong>de</strong>re Hilfsinitiativen unterstützen.<br />
Beispielsweise wur<strong>de</strong> in Deutschland im Jahre 2001 die “Graf<br />
von Faber-Castell Kin<strong>de</strong>rfonds Stiftung” ins Leben gerufen. Sie<br />
soll mit internationalen Hilfsprojekten benachteiligte Kin<strong>de</strong>r<br />
in ihrer Entwicklung för<strong>de</strong>rn. Aber auch an Unternehmensstandorten<br />
außerhalb Deutschlands engagieren sich Faber-<br />
Castell-Mitarbeiter in sozialen Bereichen. So helfen etwa in<br />
Brasilien Mitarbeiter freiwillig in Beratungsstellen für Drogenabhängige,<br />
in Tagesstätten und in Krankenhäusern.
Vorbildliche Unternehmen – Von <strong>de</strong>n Besten lernen<br />
Ein klares Bekenntnis<br />
„Tradition be<strong>de</strong>utet, nicht die Asche zu bewahren, son<strong>de</strong>rn die<br />
Glut. <strong>Der</strong> Erfolg von Faber-Castell über die Jahrhun<strong>de</strong>rte hinweg<br />
basiert auf <strong>de</strong>r Wertschätzung langjähriger Erfahrung, <strong>de</strong>m Streben<br />
danach, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich gut zu machen,<br />
<strong>de</strong>r Aufgeschlossenheit gegenüber neuen I<strong>de</strong>en sowie einem<br />
verantwortungsvollen, unternehmerischen Han<strong>de</strong>ln. Diese Werte<br />
gelten nicht nur für die Marke, son<strong>de</strong>rn für das gesamte Unternehmen<br />
und sichern I<strong>de</strong>ntität sowie langfristigen Erfolg.“<br />
Anton W. Graf von Faber-Castell<br />
Ermutigen und unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter gemeinsam<br />
mit Ihnen sozial engagiert zu sein.<br />
Die Erfolgsfaktoren auf einen Blick<br />
Beginnen Sie Ihr Engagement im eigenen Kerngeschäft,<br />
setzen Sie sich klare Ziele, leisten Sie Pionierarbeit und<br />
setzen Sie Benchmarks.<br />
Überprüfen Sie, welche Vorteile sich aus umweltfreundlichen<br />
Produktalternativen ergeben können und machen Sie<br />
diese gezielt zum USP.<br />
Machen Sie Ihre Lieferanten zu Kooperationspartnern und<br />
nehmen Sie sie in die Pflicht. Gemeinsam lässt sich <strong>CSR</strong> in<br />
die gesamte Wertschöpfungskette integrieren.<br />
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156<br />
Vorbildliche Unternehmen – Von <strong>de</strong>n Besten lernen<br />
Die Verankerung von <strong>CSR</strong> in <strong>de</strong>n Unternehmenswerten verstärkt<br />
maßgeblich die interne und externe I<strong>de</strong>ntifikation<br />
mit <strong>de</strong>m Unternehmen<br />
Nachhaltigkeit be<strong>de</strong>utet auch, durch aktive Mitgliedschaften<br />
in anerkannten Vereinigungen und Projekten aktuelle<br />
Entwicklungen aufzugreifen, mitzugestalten und sowohl<br />
national wie auch international ein Zeichen für <strong>de</strong>n verantwortungsvollen<br />
Umgang mit Mensch und Natur zu setzen.<br />
Bestehen<strong>de</strong> Normen und Empfehlungen wie <strong>de</strong>r Global<br />
Compact eignen sich hervorragend um eigene Vereinbarungen,<br />
wie z.B. eine eigene Sozialcharta zu formulieren.<br />
Engagement über die Unternehmensgrenzen hinaus ist<br />
das Sahnehäubchen <strong>de</strong>r Verantwortungsübernahme – gut,<br />
wenn es thematisch zum Unternehmenszweck passt und<br />
daraus Synergien entstehen und genutzt wer<strong>de</strong>n können.<br />
Ermutigen und unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter gemeinsam<br />
mit Ihnen sozial engagiert zu sein.<br />
12.3 Mymuesli – Das hat Biss<br />
Mymuesli ist i<strong>de</strong>al für Genießer, Rosinenhasser, Allergiker,<br />
Sportler und Vollblutökos. Das Unternehmen produziert und<br />
vertreibt individuelles Bio-Müsli über das Web. Insgesamt<br />
können Müsli-Freun<strong>de</strong> online aus 80 Zutaten und damit 566<br />
Billiar<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Kombinationen auswählen. Die Zutaten<br />
kommen aus mehr als 20 Län<strong>de</strong>rn, sie sind alle bio,
218<br />
Unsere wertvollen Partner
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