Jahresbericht 2022
"Dank engagierten Unterstützerinnen und Unterstützern konnten im vergangenen Jahr viele Projekte realisiert und Kindern eine Perspektive gegeben werden. Der Jahresbericht gibt darüber eindrucksvoll Auskunft." Das schreibt Bundespräsident a.D. Dr. Horst Köhler in seinem Grußwort für unseren Jahresbericht 2022. Wie unser Verein die Zukunft für Kinder in Slums zu verbessern hilft, lesen Sie auf insgesamt 20 Seiten.
"Dank engagierten Unterstützerinnen und Unterstützern konnten im vergangenen Jahr viele Projekte realisiert und Kindern eine Perspektive gegeben werden. Der Jahresbericht gibt darüber eindrucksvoll Auskunft."
Das schreibt Bundespräsident a.D. Dr. Horst Köhler in seinem Grußwort für unseren Jahresbericht 2022. Wie unser Verein die Zukunft für Kinder in Slums zu verbessern hilft, lesen Sie auf insgesamt 20 Seiten.
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Editorial
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
Liebe Leserinnen und Leser,
mit diesem Jahresbericht geben wir wieder Rechenschaft über die Verwendung
der erhaltenen Spenden. Geschildert werden nicht nur die schwierigen
Lebenssituationen von Kindern und Jugendlichen in Armenvierteln der Länder
des Südens. Sicher freuen Sie sich auch mit uns darüber, wie unsere Partner es
verstehen, triste Lebenssituationen aufzuhellen und wichtige Kräfte dieser
Heranwachsenden zu mobilisieren.
Mit unseren Partnern danken wir allen, die das unterstützt haben.
Übrigens: Seit dem vergangenen Jahr sind wir Mitglied der „Initiative Transparente
Zivilgesellschaft“. Und unser gemeinnütziger eingetragener Verein wirbt jetzt
verstärkt um weitere Mitglieder. Der steuerlich absetzbare Jahresbeitrag beträgt
100 €. Sollten auch Sie Interesse haben, als Mitglied unsere Projekte zu
unterstützen und insbesondere über die Verwendung der Spenden
mitzubeschließen, dann schreiben Sie uns.
Viele Grüße sendet
Heribert Scharrenbroich
Vorsitzender
Inhalt
Seite 3 Grußwort Bundespräsident a.D. Dr. Horst Köhler
Unsere Partner
Seiten 4 bis 7 Unser Partner Ayiera Initiative in Kenia
Seiten 8 bis 10 Unser Partner Basketball Artists School in Namibia
Seiten 11 bis 13 Unser Partner Nepal Youth Programme
Seiten 14 bis 15 Unser Partner Wheelchair Basketball in Ruanda
Transparenz
Seiten 16 bis 17 Unsere Stiftung
Seite 18 Jahresabschluss und Vorstand
Seite 19 Unterstützung durch Spender
Seite 20 Fördergrundsätze
2
Grußwort
Bundespräsident a.D. Dr. Horst Köhler
Liebe Mitglieder und Unterstützer des Vereins
"Zukunft für Kinder in Slums e.V.",
im Jahr 2015 hat die Weltgemeinschaft mit der Agenda
2030 und ihren 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung
das Versprechen abgegeben, ein würdiges Leben für alle
Menschen zu ermöglichen, ohne extreme Armut, Naturzerstörung und die
menschheitsgefährdende Erwärmung unseres Planeten. Das Grundprinzip dieser
Agenda lautet: „Leave no one behind“. Das muss vor allem für die Kinder in der
ganzen Welt gelten.
Foto © Felix Brüggemann
"Leave no one behind“ könnte deshalb auch das Motto des Vereins „Zukunft für
Kinder in Slums e.V.“ sein: niemanden zurückzulassen, insbesondere nicht
diejenigen, die unter schwierigsten Bedingungen leben und häufig vergessen
werden. Das Leben in Slums ist besonders für Kinder eine schwere Belastung und
schränkt ihre Lebensperspektiven drastisch ein.
Wer in den Armutsvierteln der Welt aufwächst, hat meistens wenig Hoffnung auf eine
gute Zukunft. Der Verein „Zukunft für Kinder in Slums e.V.“ will sich damit nicht
abfinden und hat sich zum Ziel gesetzt, benachteiligten Kindern in Afrika und in
Asien eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Das verdient jede Unterstützung.
Die Arbeit des Vereins zeigt, dass es möglich ist, Veränderung zu bewirken und das
Leben von Kindern in benachteiligten Gebieten zu verbessern. Durch den Verein
erhalten viele Kinder Zugang zu Bildung, medizinischer Versorgung, sauberem
Wasser. Und beim gemeinsamen Sport haben die Kinder nicht nur Spaß, sondern
erleben vieles, auf das sie in ihrem Alltag häufig verzichten müssen: Respekt,
Fairness, Selbstvertrauen und Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft. Und auch ihre
körperliche und seelische Gesundheit verbessert sich. Sport baut Brücken: Kinder
und Jugendliche lernen sich kennen und verstehen, schließen Freundschaften,
entwickeln Zuversicht und Hoffnung. Dies wirkt Konflikt und Gewalt entgegen.
Dank engagierten Unterstützerinnen und Unterstützern konnten im vergangenen
Jahr viele Projekte realisiert und Kindern eine Perspektive gegeben werden. Der
Jahresbericht gibt darüber eindrucksvoll Auskunft.
Wir wissen aber, dass es noch immer viele weitere Kinder in Slums gibt, die Hilfe
benötigen. Ich möchte Sie ermutigen, weiterzumachen und Ihre wichtige Arbeit
fortzusetzen. Jedes Kind, das Sie unterstützen, hat das Potenzial, seine Umgebung
zu verbessern und die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Engagieren Sie sich
bitte weiter dafür, dass niemand zurückgelassen wird.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen für die Zukunft viel Erfolg und alles Gute!
Herzliche Grüße
Horst Köhler
Bundespräsident a.D.
3
Unser Partner
Ayiera Initiative
in Korogocho
Verletzung beim Fuballspielen:
Ein Freiwilliger ist da und hilft
Korogocho ist der drittgrößte Slum in der kenianischen Hauptstadt Nairobi.
Hamilton Ayiera Nyanga, der Gründer der Initiative, hat zunächst ohne jede
Unterstützung einer internationalen Organisation begonnen, Jugendliche
anzusprechen – mit Fußball. Er selbst war als Jungspund ein begnadeter Fußballer,
der sogar in der Nationalmannschaft der „Homelsss Soccer“ Kenias mitgekickt hat.
Mit einem kleinen Kiosk und einer „Schule“ zwischen Brettern und Hütten hat er
angefangen, sich für Jugendliche einzusetzen und ihnen zu helfen.
4
Sport, Bildung und Gesundheit
Nach einiger Zeit wurden internationale Hilfsorganisationen auf seine Arbeit
aufmerksam. Durch diese Kontakte gelangte viel Unterstützung in „seinen“ Slum in
Korogocho. Auch „Zukunft für Kinder in Slums“ hat von Anfang an geholfen.
Die Methode der Ayiera Initiative gleicht der unseres Vereins: Durch Sport
Jugendliche und Kinder begeistern und ihnen dann Unterstützung anbieten. Sei es
bei Schule, Ausbildung oder Studium – und bei Gesundheitsfragen. Die von uns
initiierte Kooperation mit den „German Doctors“ war ein Meilenstein. Die Kosten
dafür haben wir mit 40% mitfinanziert. Hunderte von Slumbewohnern werden
inzwischen Monat für Monat untersucht und behandelt.
Die Universitäts-Stipendien bedeuten für uns ein zusätzliches Engagement für
Jugendliche in Korogocho. Und für die Studenten bedeutet es die große Chance auf
ein besseres Leben mit beruflicher und persönlicher Perspektive.
Augenuntersuchung im Ayiera-
Zentrum
5
Aus dem Slum an die Uni
Im Jahr 2022 haben wir unsere Initiative „Universitäts-Stipendien“ fortgesetzt und
damit vier jungen Menschen aus Korogocho ein Studium ermöglicht. Unser Verein
finanzierte die Studiengebühren und einen kleinen Zuschuss zu Lebenshaltungskosten.
Telvin Otieno Ochieng studiert Informatik, Tabitha Nduku Mukami
Mathematik und Statistik, Derrick Odhiambo Owino Journalismus und Marion
Anyango Oyugi (unser Foto rechts) Marketing und Management.
Ein Altkleidermarkt in Korogocho
Marion ist aus dem Teufelskreis schon raus
Alle vier sind im Slum von Korogocho aufgewachsen, sind seit ihrer Kindheit mit
Ayiera verbunden. Für sie ist das Studium eine große Chance, aus dem Teufelskreis
der Armut auszubrechen und sich eine berufliche Perspektive aufzubauen.
Marion berichtet, dass sie ohne Eltern bei einer Tante im Slum aufgewachsen ist.
Ihre Kindheit sei extrem schwierig gewesen und ihre ganze Hoffnung habe immer
darin bestanden, mit guten Noten eine Arbeit zu finden, die ihr ein Leben außerhalb
des Slums ermöglichen würde. Die Secondary School habe sie mit Bestnoten
abgeschlossen und das nächste Ziel sei ein Studium gewesen.
Von ihrer Schwester lieh sie sich umgerechnet 200 Euro mit dem Ziel, in den
„Altkleiderhandel“ einzusteigen. Mit dem Gewinn wollte sie nicht nur den Kredit
zurückzahlen, sondern auch die Studiengebühren für die Jomo Kenyatta University
aufbringen.
6
Durchhaltevermögen und Hilfe durch die Ayiera Initiative
„Mein kleines Geschäft war ein voller Erfolg, vor allem weil ich schnell merkte, mit
welchen Kleidern ich Gewinn machen konnte“, erzählt sie. Sie suchte Kleider und
Stoffe, die sie umarbeiten und an Kundinnen als Festtagskleider für Hochzeiten
verkaufen konnte. Allerdings war der Gewinn war sehr gering, „weil alle meine
Kundinnen ja auch aus dem Slum kamen.“ Dann kam auch noch die Corona-
Pandemie dazu, und fast zwei Jahre lang gab es nichts zu verkaufen. Sie fürchtete
das Schlimmste: „Mein Traum vom Studium war in weite Ferne gerückt.“
Marion als Helferin im Ayiera-Zentrum
Jetzt läuft es richtig gut
Dann erfuhr sie im Ayiera-Zentrum von der Möglichkeit eines Stipendiums. Sie hatte
sich in der Initiative schon lange engagiert. Schließlich bewarb sie sich: „Und dann
bekam ich diese wunderbare Unterstützung“, sagt sie. Jetzt studiert sie, wohnt im
Studentenwohnheim und berichtet stolz: „Nebenbei habe ich wieder angefangen,
Kleider zu verkaufen. Jetzt läuft es richtig gut!“
Das hat auch damit zu tun, dass die anderen Studenten nicht aus dem Slum
kommen. „Sie haben das Geld, einen wirklich guten Preis zu bezahlen“, berichtet
Marion. Gleichzeitig lernt sie mehr und mehr, Preise zu kalkulieren, Werbung zu
machen und auch Geld für ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Pläne gibt es auch
schon: „Mit einer Freundin von der Uni planen wir einen kleinen Laden.“
Für das Team der Ayiera Initiative und uns als Verein ist dies ein schönes Beispiel,
wie der Ayiera-Slogan von den „Slum Changers“ Wirklichkeit werden kann.
7
Unser Partner
BAS in Namibia
Die Basketball Artists School
Foundation (BAS) hat sich
als Aufgabe gestellt, in seinem
Township Katutura am
Rande von Windhoek Kindern
und Jugendlichen zu
helfen, sich zu starken Persönlichkeiten
zu entwickeln
und zu guten Schulabschlüssen
zu kommen. Sie sollen
sich selber aus der Armut
befreien und ihren Beitrag für
eine bessere Gesellschaft erbringen
können. BAS ist eine
eingetragene Stiftung in
Namibia, geleitet von Namibiern
aus dem Township.
Von klein auf mit Sport und Bildung in
eine bessere Zukunft
Nach fast vierjähriger Zusammenarbeit
können wir
dem deutschen Botschafter
in Namibia voll und ganz zustimmen,
der anlässlich des
zehnjährigen Jubiläums BAS
als ein „Leuchtturmprojekt in
Afrika“ bezeichnete. Schon
lange vor unserer Kooperation
hatte BAS seine Tätigkeit
unter das Motto gestellt:
“Education first – Basketball
second“. Das passt genau zu
unserem Konzept „Sport für
soziale Entwicklung und Frieden“;
lesen Sie dazu unsere
Fördergrundsätze auf der
letzten Seite des Jahresberichts.
8
Die Ziele der BAS
– Kinder und Jugendliche in ihrer Schulbildung und Allgemeinbildung zu unterstützen
– Förderung eines gesunden Lebensstils durch Erwerb von Kompetenzen (Life Skills)
– Gesundes Lebensgefühl durch sportliche Aktivitäten mit Schwerpunkt Basketball
Seit 2019 helfen wir BAS bei der Finanzierung seines Nachmittagsprogramms.
Jeden Tag erhalten sechzig Kinder und Jugendliche aus armen Familien des
Township Katutura ein warmes Mittagessen. Dieses erhöht nicht nur die
Anziehungskraft von BAS, sondern hat auch pädagogische Bedeutung für eine
gesunde Ernährung. Deswegen tragen wir von Beginn an einen Teil der Kosten der
Lebensmitteleinkäufe. Für den anschließenden Nachhilfe- und Förderunterricht
sowie das „Life Skills“-Training haben wir die Anschaffung von elektronischem
Lernmaterial ermöglicht. Erst nach dem Förderunterricht kommt es mit dem
Basketballtraining zu einer neuen Attraktion des Nachmittagsprogramms.
Teambuilding gehört auch bei den
Basketball-Künstlern dazu
9
Klein und groß, Jungs und Mädchen
lernen und trainieren gemeinsam
Zehn Partnerschulen
Nach Beendigung der großen Projekte von GIZ und DOSB hat BAS erfolgreich große
Anstrengungen unternommen, sich weitgehend selber zu finanzieren. Inzwischen
bietet sie mehr als 10 Partnerschulen Basketballtraining und -turniere an. So
organisiert BAS zum Beispiel gemeinsam mit der Deutschen Schule (DHPS) in
Windhoek seit 2017 jährlich ein gemeinsames Basketball Camp. Hunderte von
Kindern und Jugendlichen nehmen auch an den offenen Basketball-Angeboten teil,
wozu die exzellenten Basketballplätze des BAS-Zentrums gute Trainings- und
Begegnungsmöglichkeiten bieten.
Noch in diesem Jahr wollen wir die Förderung weiter ausbauen, da wir jetzt die
Möglichkeit haben, beim deutschen Entwicklungshilfeministerium (BMZ) ein
Zusatzprojekt mit öffentlichen Fördermitteln zu beantragen. Das Projekt soll es dem
BAS-Team ermöglichen, in fünf Schulen von Katutura Schülerinnen und Schülern
u.a. einen qualitativ guten Sportunterricht anzubieten und die Erwerbung von Life
Skills zu thematisieren und zu trainieren. Hinzu kommt die Entwicklung
außerschulischer Aktivitäten an den Nachmittagen und am Wochenende an der
jeweiligen Schule. Das Team von BAS ist bereits dafür ausgebildet. Schwerpunkt
wird auch die Befähigung der Lehrerinnen und Lehrer sein, dieser Form der
Persönlichkeitsentwicklung besondere Beachtung zu schenken. BAS hat sich zum
Ziel gesetzt, über dreitausend (3.000) Kinder zu erreichen und mindestens 100 junge
Führungskräfte (youth community leaders) auszubilden. Die Altersgruppe der
Projektbegünstigten wird zwischen 7 und 15 Jahren liegen, und die youth
community leaders werden zwischen 16 und 24 Jahre alt sein.
10
Unser Partner
Nepal Youth
Programme
„Wir haben die schwierige
Phase in der Vergangenheit
überstanden und
sind froh, dass wir
weitermachen konnten,
auch wenn wir einige Zeit
gebraucht haben, um uns
zu erholen und den
Rhythmus wiederzufinden.“
So beschreibt
uns Rajiv Nepali den Re-
Start nach der Corona-
Pandemie. Rajiv ist der
Chef des Nepal Youth
Programme (NYP), das
wir unterstützen.
Inzwischen zwei
Standorte
Im Mai dieses Jahres
schrieb Rajiv, dass das
NYP inzwischen an einen
weiteren Standort mit
Jugendlichen arbeitet:
„Am 22. April haben wir die zweite NYP-Programmstation in Naagdaha, Dhapakhel,
eingeweiht. Im Moment führen wir zweimal wöchentlich Programme durch. Und in
Kuleshwor geht es weiter wie bisher.“
NYP will jungen Menschen in einem Lernprozess die Möglichkeit geben,
Verantwortung für ihre Lebensaktivitäten zu übernehmen, schreibt Rajiv. NYP hat die
Gelder, die eigentlich für 2021 geplant waren, erst im Jahr darauf ausgeben. Das
findet sich auch in unserem Jahresabschluss für den Verein wieder, den Sie auf Seite
18 finden.
11
Bipin Pandey ist schon mit 14 ein Vorbild
Weil seine Eltern auf dem Land keine Möglichkeit zur Arbeit und zum Geldverdienen
fanden, zogen sie in die Hauptstadt Kathmandu. Dort wuchs Bipin Pandey auf.
Anders als es zuhause war – und ist – in der Millionenstadt laut und schmutzig. Nach
anfänglichen Schwierigkeiten fanden beide Eltern eine Arbeit. Nach einer
Erkrankung der Mutter muss aber mittlerweile der Vater allein für den
Lebensunterhalt aufkommen.
Bipin sollte es „einmal besser haben“. Deshalb hielten seine Eltern ihn an, viel zu
lernen und sich gute Leistungen in der Schule zu erarbeiten.
Schon mit 14 Jahren ein Vorbild für
andere: Bipin Pandey
Bipin kam erst im April 2022 zum NYP. Einer seiner Freunde hatte ihm das
Fußballtraining empfohlen. Er hatte sich schon immer für Fußball interessiert. Am
Training teilnehmen aber war ihm nicht erlaubt. Er kam zwar zum Training, aber
unregelmäßig. Seine Eltern wussten davon zunächst nichts. Innerhalb eines Jahres
aber verbesserten sich seine schulischen Leistungen und sein ganzes Verhalten.
Aktiver NYP-Freiwilliger
Als die Eltern später erfuhren, dass er an den NYP-Aktivitäten teilnahm, waren sie
erstaunt – und überzeugt, dass Sport für die Bildung wichtig ist. Inzwischen arbeitet
Bipin aktiv als Freiwilliger mit. Er unterstützt unter anderem das Kick & Learn-
Programm. Das NYP-Team schätzt ihn als sehr talentierten und kreativen Jungen
ein, der „zu einem weiteren Vorbild im NYP-Team wird.“
Bipin hat sich von Anfang an „immer gut gefühlt, obwohl ich meine Eltern anlügen
musste“, sagt er. Später habe er sie überzeugt, weil „sie das gute Ergebnis in mir
sahen.“ Er darf zwar noch immer nicht in vollem Umfang an den Programmen
teilnehmen, „aber zumindest sind sie nicht dagegen“, freut sich der 14jährige.
„Ich hoffe, dass ich in den nächsten Jahren mehr lernen und mehr Erfahrung
sammeln werde, um meine Familie unterstützen zu können.“
12
Kick&Learn: Neben dem
Fußballspielen auch etwas lernen
Kick & Learn: Spaß mit dem Ball
Die NYP-Verantwortlichen sind davon überzeugt: Kinder sollten in ihrer Lernphase
eine Umgebung vorfinden, in der sie frei und fröhlich lernen können. Die Schaffung
eines solchen Umfelds hilft Kindern, Wissen zu erwerben und mehr über das Leben
in einer lustigen und sportlichen Atmosphäre zu lernen.
Das Programm "Kick & Learn / Ball for Fun" wurde entwickelt, um eine solche
Atmosphäre zu schaffen. Hier haben Kinder die Möglichkeit, in ihrer
Lieblingssportart Fußball aktiv zu sein und in der Zwischenzeit Wissen zu erwerben,
das sie dabei unterstützt, wichtige Eigenschaften zu erlernen. NYP legt Wert auf
Begriffe wie Klugheit und Vernunft, aber ebenso auf Disziplin, Hingabe, Respekt und
gegenseitige Verantwortung zu sein.
Das Programm wurde im Jahr 2022 32 Mal durchgeführt. 47 Jungen und neun
Mädchennahmen daran teil. Die Programme wurden an vier Tagen in der
Wochenmitte (Mittwoch) des Monats von den NYP-Jugendausbildern durchgeführt.
Youth Empowerment: Früh Selbstvertrauen erlernen
Durch das Programm erhalten die Jugendlichen Zugang zu einem Prozess, in dem
sie ermutigt werden, die Verantwortung für ihr eigenes Leben zu übernehmen.
Theoretische Workshops verbessern das Wissen über Führungsqualitäten und
Teamarbeit. Zudem stärken sie Selbstvertrauen und Entscheidungsfähigkeit.
Praxisbezogene Aktivitäten geben ihnen die Möglichkeit, ihr Wissen und ihre
Fähigkeiten für eine erfolgreiche Zukunft schon früh umzusetzen.
13
Unser Partner
Wheelchair in
Ruanda
Hoch hinaus wollen die Basketball-
Begeisterten in ihren Rollstühlen
Sport ist ein wichtiger Teil des Lebens vieler junger Menschen in Ruanda, dem
kleinen, schönen Land im Osten Afrikas. Jungen und zunehmend auch Mädchen
spielen an jeder Straßenecke Fußball, doch für Jugendliche mit Behinderungen sind
die Möglichkeiten begrenzt. Das ist umso bedauerlicher, als Menschen mit
Behinderungen durch sportliche Aktivitäten oft "Grenzen überwinden und sich durch
den Sport neu und positiv erleben können".
14
Training, Fun und Inklusion bei
unseren Partnern in Ruanda
Am Wochenende wird trainiert
Sport ist ein wichtiger Teil des Lebens vieler junger Menschen in Ruanda, dem
kleinen, schönen Land im Osten Afrikas. Jungen und zunehmend auch Mädchen
spielen an jeder Straßenecke Fußball, doch für Jugendliche mit Behinderungen sind
die Möglichkeiten begrenzt. Das ist umso bedauerlicher, als Menschen mit
Behinderungen durch sportliche Aktivitäten oft "Grenzen überwinden und sich durch
den Sport neu und positiv erleben können". Seit 2021 unterstützen wir eine Initiative
in Ruanda, die es Jugendlichen mit Behinderungen in den Schulzentren von Nyanza
und Huye ermöglicht, Rollstuhlbasketball zu spielen. Durch unsere Unterstützung
konnten in den letzten zwei Jahren 10 Sportrollstühle, 30 Basketbälle und Trikots
angeschafft werden. In mehreren Trainingseinheiten an den Wochenenden konnten
einerseits interessierte Schülerinnen und Schüler erste Erfahrungen im
Rollstuhlbasketball sammeln, andererseits wurden die Lehrerinnen und Lehrer der
Schulen durch Basketballtrainer geschult. So konnte sichergestellt werden, dass in
beiden Zentren Rollstuhlbasketball als Sportunterricht angeboten wird.
Eric Karasira, Sportdirektor und Basketballtrainer des Nationalen Paralympischen
Komitees von Ruanda.: „Für mich ist jeder Besuch und die Arbeit mit den
Jugendlichen und Lehrern in den Schulzentren in Nyanza und Huye ein besonderes
Erlebnis. Selbst Jugendlichen, die im Rollstuhl sitzen und noch nie in ihrem Leben
Sport treiben konnten, bieten wir durch Basketball und die Sportrollstühle die
Möglichkeit, Sport zu erleben. Es macht viel Spaß und die Augen leuchten, wenn es
gelingt, einen Korb in den drei Meter hohen Basketballkorb zu werfen“.
15
Jahresabschluss
Stiftung
16
Reihenuntersuchung der German
Doctors im Ayiera-Zentrum
Weil unsere Stiftung als Treuhandstiftung nicht voll rechtsfähig ist, hatten im
Dezember 2020 alle Mitglieder des Stiftungsrats die Gründung unseres
gleichnamigen Vereins „Zukunft für Kinder in Slums e.V. beschlossen“. Da alle
Mitglieder des Stiftungsrats und der Vorstandsvorsitzende der Stiftung den
Vorstand des e.V. bilden, ist eine vollständige Kooperation garantiert. Der
Stiftungsrat hat den e.V. nach dessen Gründung damit beauftragt, auch die
Projektpolitik der Stiftung durchzuführen.
Dies wird seit Anerkennung der Gemeinnützigkeit des e.V. im Februar 2021 so
praktiziert. Auch das Fundraising wird seitdem nur noch vom e.V. aktiv betrieben.
Letzteres wurde vor allem deswegen von der Stiftung beschlossen, weil beim e.V.
von den eingehenden Spenden keine Verwaltungsgebühren mehr an die Deutsche
CARE-Stiftung als Dienstleister entrichtet werden müssen. Im e.V. wird alle Arbeit
ehrenamtlich erledigt.
Die Stiftung unterstützt die Arbeit des Vereins
Die Stiftung unterstützt die gemeinsam vereinbarte Projektpolitik des e.V. mit
zweckgebunden Zuweisungen. So konnte der Verein im Berichtsjahr aus seinen
Rücklagen dem Verein für die Teilfinanzierung des Gesundheitsprogramms der
Ayiera Initiative (AI) im Korogocho-Slum von Nairobi 12.500 € zur Verfügung stellen.
Langfristig behält die Stiftung ihre Bedeutung für die gemeinsame Arbeit durch
Zuweisungen aus den Zinserträgen des Stiftungskapitals. Mit dem Anstieg der
Zinssätze wird die Bedeutung von Kapitalerträgen wieder zunehmen. Deswegen
wird es notwendig, neue Zustifter, vor allem Erben, zu gewinnen, die wollen, dass
mit den Kapitalerträgen ihrer Einlagen Kindern und Jugendlichen in Slums geholfen
wird, sich mit unseren Förderungen selber aus der Armut zu befreien.
Da das Stiftungskapital nicht angetastet werden darf, wirken Zustiftungen – anders
als Spenden - auf Dauer. – Mehr dazu auf Seite 19.
17
Jahresabschluss
Verein
Dr. Michael Vesper
Stv. Ministerpräsident a.D. und Vorstandsvorsitzender DOSB i.R.
Schirmherr
Vorstand
Heribert Scharrenbroich, Staatssekretär a.D.
Georg Schlachtenberger, Dipl. Verwaltungswissenschaftler
Thomas Schwarz, Journalist
Vorsitzender*
Stellv. Vorsitzender*
Stellv. Vorsitzender*
Hans-Josef Schmitz, Oberstudiendirektor a.D., Vorsitzender des Stiftungsrats; Gerd Denter
Studienienrat a.D.; Christine Grünewald, Oberstudienrätin a.D.; Manfred Materne,
Bankdirektor a.D.; Susanne Rastin, MPH, Internat. Health Consultant; Anne Scharrenbroich,
Entwicklungsexpertin in Namibia
(*im Sinne des BGB)
18
So können Sie
uns helfen.
Empfehlen Sie bitte in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis die Arbeit unseres
gemeinnützigen Vereins. Es gibt viele Anlässe – beispielsweise, wenn es um
Geschenke bei besonderen Geburtstagen geht, oder wenn anlässlich einer
Beerdigung nach einer Form der Aufmerksamkeit gesucht wird. Textvorschläge
finden Sie auf unserer Homepage: kurzelinks.de/zukunft-spenden.
Steuerlicher Hinweis zum Thema Spenden
Spenden können von Privatpersonen steuermindernd als „allgemeiner
Spendenabzug“ geltend gemacht werden. Zu Beginn eines Jahres versenden wir die
Bescheinigungen für das voraufgegangene Jahr – auf besonderen Wunsch auch
sofort nach Eingang.
Unterstützung durch unsere Stiftung
Wer mit mit den Zinsen eines großen Betrages unsere Arbeit auf Dauer („auf ewig“)
unterstützen möchte, der kann das durch Einzahlungen in das Stiftungskapital der
Stiftung erreichen, also eine sogenannte Zustiftung machen. Mit steigenden Zinsen
wird diese Unterstützung wieder interessanter als in den letzten Jahren. Dazu und
auch zur „steuerfreien Zustiftung“ von Erbschaften beraten wir gerne. Mehr dazu bei
kurzelinks.de/zukunft-stiften.
Jeder gespendete Euro kommt bei den Partnern an
Denn: Wir bezahlen keine Gehälter. Bei uns gibt es nur ehrenamtliche Arbeit. Die
trotzdem noch anfallenden geringen Verwaltungskosten (zum Beispiel für Druck und
Versand des Jahresberichtes) werden von den Vorstandsmitgliedern beglichen.
Das Konto des Vereins finden Sie auf der nächsten Seite.
Impressum
V.i.S.d.P.: Zukunft für Kinder in Slums e.V., vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden
Die Fotos sind uns von den Partnern zur Verfügung gestellt worden außer S.3.
Das Layout gestaltete zwozwo8 | communication for a cause.
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