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Jahresbericht 2022

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2022

Jahresbericht 2022

UNSER CREDO

Die FAMBAU trägt als eine der

grössten gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften

seit über 75 Jahren

soziale Verantwortung und bietet

über alle Lebensphasen preisgünstigen

und nachhaltigen Wohn- und

Lebensraum an.

FAMBAU GENOSSENSCHAFT

Neue Geschäftsleitung,

neues Leitbild, neuer

Auftritt: bewährte Werte

neu interpretiert

ZAHLEN UND FAKTEN

Das Geschäftsjahr

2022 in Zahlen

zusammengefasst

S. 08 S. 25



Inhalt

Editorial

04

Bericht der Geschäftsstelle

06

Neue Geschäftsleitung, neues Leitbild,

neuer Auftritt: bewährte Werte neu interpretiert

08

Neubau- und Sanierungsprojekte der FAMBAU

12

FAMBAU hat im hilflosesten Moment

umgehend geholfen

21

Das Geschäftsjahr 2022 in Zahlen zusammengefasst

25


EDITORIAL

Editorial

Liebe Genossenschafterinnen, liebe Genossenschafter

Ein schwieriges Jahr liegt hinter uns

Nach zwei Jahren mit einer mühsamen Covid-Pandemie, die

Wirren in der Gesellschaft auslöste und negative Einflüsse auf

die wirtschaftliche Entwicklung hatte, ist nun auch noch ein

Krieg in Europa ausgebrochen, der in der Ukraine und in Russland

viel Elend und Trauer verursacht. Mehrere Millionen Menschen

sind auf der Flucht, und ganz Europa bekommt die Folgen

des Krieges, als Energiekrise und ökonomische Verwerfungen,

zu spüren. Davon sind auch wir in der Schweiz betroffen.

Europa nimmt Hunderttausende Geflüchtete auf

In der Nacht zum 24. Februar 2022 hat Russland die Ukraine

überfallen. Das Schicksal der Ukrainerinnen und Ukrainer bewegt

uns alle, die Hilfsbereitschaft ist gross. Allein in den ersten

beiden Monaten nach Kriegsbeginn hat die Schweiz rund

70’000 Menschen aus der Ukraine aufgenommen. Bis Ende

August 2022 waren es über 950’000 Geflüchtete. Die meisten

von ihnen sind Frauen und Kinder, welche die Ukraine verlassen

und an einem sicheren Ort Zuflucht gesucht haben. Auch

die FAMBAU hat sich zu aktiver Hilfe entschlossen.

Dürreperiode im Sommer – die Schweiz und

Europa mit wenig Wasser

Walter Straub, Präsident Verwaltungsrat

Aufgrund der trockenen ersten Jahreshälfte 2022 und der unterdurchschnittlichen

Niederschlagsmengen im Juli bis Mitte

August lagen die Pegel der Schweizer Gewässer deutlich tiefer

als üblich. Mitte August verzeichneten zahlreiche kleinere und

mittelgrosse Flüsse ein Niedrigwasser, das statistisch gesehen

nur alle zwei bis zehn Jahre oder seltener auftritt. Eine Ausnahme

bildeten die Gebirgsflüsse in Gletschereinzugsgebieten,

wo Schmelzwasser die Pegel tagsüber deutlich ansteigen

liess. Auch in grossen Flüssen wie der Aare, der Limmat, der

Reuss und dem Rhein wurden markant unterdurchschnittliche

Pegelstände gemessen. Die Wasserstände vieler Seen waren

ebenfalls tiefer als sonst in den Sommermonaten. Stark unterdurchschnittliche

Wasserstände wiesen der Vierwaldstätter-,

der Walen- und der Bodensee sowie der Lago Maggiore und

der Lago di Lugano auf.

Inflation auf Rekordniveau für Reallohnverluste

Trotz der verhältnismässig hohen Inflationsraten stieg der private

Konsum in der Schweiz auch 2022 erneut überdurchschnittlich

und half dem Land, die durch die Energiekrise verursachten

ökonomischen Schwierigkeiten abzufedern. Im

vergangenen Jahr blieb auch die Arbeitslosenquote relativ

tief. Trotzdem bleibt die aktuelle Wirtschaftslage in ganz Europa

sehr angespannt, und auch wir in der Schweiz müssen mit

4


EDITORIAL

einer Abschwächung der Wirtschaftsleistung rechnen. Die Inflationsrate

erreichte in Deutschland im Oktober mit 10,4%

einen neuen Rekordwert. Die hohe Inflation überrollte ganz Europa.

In der Schweiz hat sich die Inflation bei 3–3,5% eingependelt.

Die Importe können dank dem starken Franken billiger eingekauft

werden. Das dient der Schweiz als Inflationshemmer

und dämpft die Entwicklung der Konsumentenpreise. Die

Hauptursachen für die hohe Belastung der Familienbudgets

sind nach wie vor die enormen Preissteigerungen bei den Energieprodukten,

die sich auf alle Konsumgüter niederschlagen.

Der Winter lässt die Heizkosten und Sorgen steigen

Trotz der noch recht milden Temperaturen wurde das Heizen

angesichts der hohen Energiepreise immer stärker zum Thema.

Der Bundesrat empfahl, die Heiztemperatur auf 19 Grad

in den Büros und 20 Grad in den Wohnräumen zu reduzieren.

Warme Kleidung war somit angesagt.

Die FAMBAU Genossenschaft ist trotz

ungünstiger Welt- und Wirtschaftslage

immer noch bestens unterwegs und

sicher aufgestellt.

— Walter Straub, Präsident Verwaltungsrat

Zuversichtlich für die Zukunft der FAMBAU

Trotz dieser eher düsteren Momente, die wir im vergangenen

Jahr erlebt haben, können wir als Genossenschafter der FAM­

BAU auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Bereits

Ende 2021 hat der Verwaltungsrat der FAMBAU beschlossen,

die FAMBAU Genossenschaft neu zu positionieren und in ein

neues Kleid zu stecken. Mit einer professionellen externen Unterstützung

hat die FAMBAU Anfang 2022 mit einer Delegation

aus Verwaltungsrat und Geschäftsleitung die Imagekampagne

«FAMBAU 2030» gestartet. Gemeinsam haben wir

dabei viel erarbeitet und umgesetzt. Der Start der «FAMBAU

2030» ist gut gelungen.

Neues Logo, neues Leitbild – alte Werte

neu interpretiert

Ein neues, modernes Logo, neu gestaltetes Briefpapier und

neue Kuverts, Visitenkarten etc. sind bereits seit Anfang 2023 in

Gebrauch. Die Webseite visualisiert die «FAMBAU 2030». Der

vorliegende Geschäftsbericht wie auch andere Broschüren und

Dokumente sind vollkommen neu gestaltet. Die FAMBAU steckt

in einem neuen, modernen, ja fast jugendlichen Kleid. Das

Wichtigste sind jedoch das neue Leitbild und das neue Credo,

welche die inneren und äusseren Werte der FAMBAU Genossenschaft

neu definieren.

gewillt, als verlässliche Partnerin einen wichtigen Beitrag innerhalb

der Genossenschaftsbewegung zu leisten. Ebenfalls hat

ein sehr konstruktiver Dialog mit der Politik, den Behörden und

der Verwaltung der Stadt Bern begonnen. Dieser Dialog soll das

gegenseitige Verständnis fördern, damit wir mit der Stadt Bern

wichtige Projekte umsetzen können. Diesen konstruktiven Weg

wollen wir ausbauen und verstärken. Die FAMBAU Genossenschaft

will im Wohnungsbau und in der Wirtschaft Wertvolles

beisteuern.

Unser Liegenschaftsbestand entwickelt sich positiv

Durch die verschiedenen neu erworbenen Liegenschaften und

Grundstückkäufe konnten wir in Bern, in der Region rund um

Bern und auch in Thun unseren Liegenschaftsbestand vergrössern.

Ebenfalls positiv für unseren Liegenschaftsbestand sind

die Neubauten, die laufend zum Bestand dazukommen.

Dankeschön!

Die FAMBAU Genossenschaft ist trotz ungünstiger Welt- und

Wirtschaftslage immer noch bestens unterwegs und sicher

aufgestellt. Eine Erfolgsgeschichte – nun im neuen Gewand

und gewappnet für die Zukunft. Diese Erfolgsgeschichte wird

von Menschen geschrieben, die Tag für Tag für die FAMBAU

arbeiten. Ihnen gebührt mein herzliches Dankeschön.

Speziell will ich der neuen Geschäftsleitung, insbesondere

meinem Nachfolger Alexander Schaller und seinem Team, sowie

allen anderen Mitarbeitenden der FAMBAU Genossenschaft,

für die gute Zusammenarbeit und die umsichtige und

wertvolle Arbeit, die sie leisten, danken.

Auch meinen Kolleginnen und Kollegen im Verwaltungsrat danke

ich für den grossen Einsatz zugunsten der FAMBAU Genossenschaft

und für den guten Teamgeist im Verwaltungsrat. Es

macht mir grosse Freude, den Verwaltungsrat zu präsidieren.

Zu guter Letzt bedanke ich mich im Namen des Verwaltungsrates

bei den Genossenschafterinnen und Genossenschaftern

für das entgegengebrachte Vertrauen und ihre Treue gegenüber

der FAMBAU Genossenschaft.

Nun wünsche ich allen viel Vergnügen beim Lesen des Jahresberichts.

Walter Straub, Präsident Verwaltungsrat

Der Dialog mit unseren Partnern ist uns wichtig

Die wichtige Zusammenarbeit mit dem Dachverband der

Wohnbaugenossenschaften, dem wir Ende 2021 wieder beigetreten

sind, ist neu aufgenommen worden, und die FAMBAU ist

5


JAHRESRÜCKBLICK 2022

Bericht der

Geschäftsstelle

Bericht von Alexander Schaller

Geschäftsführer

Personelles

Im Personalbereich ist es zu kleineren Veränderungen gekommen.

Für die Abgänge konnten wir jeweils eine Mitarbeiterin für

das Immobiliensekretariat, die Bewirtschaftung und die Buchhaltung

rekrutieren, sodass wir im Berichtsjahr alle Vakanzen

wieder besetzen konnten. Um der Betreuung des wachsenden

Liegenschaftsbestands gerecht werden zu können, wurde auch

das Hauswartsteam mit zwei neuen Mitarbeitern verstärkt. Im

Jahr 2022 zählte die FAMBAU 34 Mitarbeitende in der Verwaltung

und 17 hauptamtliche Hauswartinnen und Hauswarte.

Innerhalb der Organisation wurde ein Hauswarts-Team gebildet,

das die kleineren Liegenschaften der FAMBAU betreut. Es

besteht aus Menschen aus dem zweiten Arbeitsmarkt und

wird von einem Zweimannteam fachlich geführt. Als Arbeitgeberin

ist es uns ein Anliegen, die Zusammenarbeit mit Organisationen

der Arbeitsintegration zu fördern. Wir wollen Menschen

mit Beeinträchtigungen den Weg zurück in den

Arbeitsprozess ermöglichen und ihnen eine berufliche Perspektive

bieten. Das Hauswarts-Team zählt heute acht Mitarbeitende

mit Erfahrung im zweiten Arbeitsmarkt. Im Berichtsjahr

wurde unter anderem für das Hauswartsteam ein zweites

Elektrofahrzeug angeschafft.

Einführung GARAIO REM und FIVE: neue Immobiliensoftware

und Dokumentenmanagementsystem

Neuer visueller Auftritt der FAMBAU Genossenschaft

Das Jahr 2022 war sehr ereignisreich, geprägt von mehreren

wichtigen Veränderungen, welche die FAMBAU massgebend

beeinflussen werden.

Wechsel in der Geschäftsleitung und Startschuss

Richtung «FAMBAU 2030»

Das Jahr begann mit der Stabsübergabe in der Geschäftsführung

von Walter Straub an Alexander Schaller am 10. Januar

2022 symbolisch mit dem FAMBAU-Schlüssel in Form eines

Brotes, das im Anschluss zusammen mit allen Mitarbeitenden

zum Znüni gegessen wurde.

Dank der vorangegangenen langfristigen Vorbereitung für den

Wechsel in der Geschäftsleitung konnte das Führungsteam

nahtlos seine Aufgaben wahrnehmen.

Am Freitag, 25. März 2022 fand im Rahmen einer internen

Überraschungsfeier in den Eventlokalitäten Stufenbau in Ittigen

die Pensionierung von Walter Straub statt. Als Andenken

und Geschenk wurde ihm die Eisenskulptur «Totemügerli»

übergeben. Die bekannte berndeutsche Kurzgeschichte «Totemügerli»

von Franz Hohler hat Walter Straub jeweils bei Gelegenheit

zum Besten gegeben.

→ Mehr ab Seite 08

Das wichtigste Werkzeug einer Immobilienverwaltung ist die

Immobiliensoftware. Nach langer Einsatzzeit wurde die Immobiliensoftware

Quorum am 1. April 2022 durch GARAIO REM

abgelöst. Diese soll uns in den kommenden Jahren gute Dienste

erweisen. Die Einführung einer neuen Software ist mit viel

Aufwand verbunden: Abläufe, Prozesse und Vorlagen müssen

angepasst und die Daten aufgearbeitet und migriert werden.

Alle Mitarbeitenden, die die Software benutzen, werden umfassend

geschult. Mit der Einführung sind die Arbeiten noch

lange nicht abgeschlossen. Das gesamte Projektteam unter

der Leitung von Christoph Odermatt und Bruno Sooder hat

gute Arbeit geleistet. Gleichzeitig sind wir auch einen weiteren

Schritt in der Digitalisierung gegangen: Mit dem Dokumentenmanagement

FIVE WebFlow von der Firma Five Informatik

AG verarbeiten wir nun sämtliche Rechnungen seit

1. September 2022 digital.

Die Einführung der beiden neuen Systeme erforderte neben

dem Tagesgeschäft ein grosses zusätzliches Engagement aller

Mitarbeitenden.

Einführung digitales Anschlagbrett

Die Digitalisierung hält auch in den Treppenhäusern der FAMBAU

Einzug. Die bisherigen Anschlagbretter werden ersetzt durch

die digitalen Anschlagbretter «Frame», entwickelt vom Berner

Start-up Livgood. Die Verwaltung kann nun in Echtzeit Informationen

auf dem Anschlagbrett oder auf der dazugehörenden

App anzeigen. Zudem können die Bewohnenden weitere Dokumente

wie die Hausordnung oder die Notfallliste auf dem

Bildschirm anzeigen lassen. Die ersten digitalen Anschlagbretter

wurden in den Neubauten Papillonallee, Niederwangen,

und Fräschelsgasse, Kerzers, installiert. Im Jahr 2023 werden

weitere 100 Hauseingänge mit Frames ausgerüstet.

6


JAHRESRÜCKBLICK 2022

Vermietung

Die Corona-Pandemie hat unsere Gesellschaft nachhaltig verändert.

Der Stellenwert der eigenen Wohnung hat an Bedeutung

gewonnen, gleichzeitig steuern wir auf eine Wohnungsknappheit

zu. Es werden vermehrt wieder grössere Wohnungen

nachgefragt. Vor allem ausserhalb der Stadt Bern konnten wir

unseren Leerstand reduzieren. Im Berichtsjahr lag der Wohnungsleerstand

bei tiefen 1,66%.

Die FAMBAU hilft in der Not

Kurz nach Kriegsausbruch in der Ukraine im März 2022 haben

wir nach Möglichkeiten gesucht, wie wir bei der bevorstehenden

Flüchtlingswelle helfen können. Umgehend haben wir einige

geeignete leerstehende Wohnungen für die Unterbringung

der Flüchtlinge vorbereitet. Die Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter der FAMBAU haben mit grossem Engagement Möbel

und alles Notwendige in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis

gesammelt. Mittlerweile konnten wir rund 20 Wohnungen

für die Flüchtlinge zur Verfügung stellen.

→ Mehr ab Seite 21

Mietenden- und Liegenschaftszuwachs

Erneut ist unser Mietendenbestand gewachsen. In Kerzers an

der Fräschelsgasse konnten wir zwei Neubauten mit 20 Wohnungen

in Betrieb nehmen und erfolgreich an neue FAMBAU-

Mietende vermieten.

Auch weitere Liegenschaften haben wir erworben und unserem

Bestand zugeführt. In der Stadt Bern haben wir unser Portfolio

mit vier Liegenschaften und insgesamt 41 Wohnungen erweitert.

Neu ist die FAMBAU auch in Ostermundigen mit drei Liegenschaften

und 32 Wohnungen sowie in Steffisburg mit einer

Liegenschaft und 16 Wohnungen vertreten. In Ittigen konnten

wir unseren Immobilienbestand in der Siedlung Im Gerbelacker

um eine Liegenschaft mit 12 Wohnungen aufstocken.

Bautätigkeit

Auf unserem Baufeld in der neuen Siedlung Holliger wurde

fleissig gearbeitet. Im Frühjahr 2022 konnte der Rohbau vom

Holligerhof 9 abgeschlossen und mit dem Ausbau der 63 Woh­

Alexander Schaller, Geschäftsführer FAMBAU Genossenschaft

nungen gestartet werden. Die Nachfrage nach den neuen

Wohnungen war enorm, und entsprechend anspruchsvoll war

auch die Auswahl der Mietenden, die durch einen vierköpfigen

Vermietungsausschuss aufgrund von Auswahlkriterien

vorgenommen wurde. Der Bezug der Liegenschaft ist für den

1. August 2023 vorgesehen.

Die Sanierung des Hochhauses Holenackerstrasse 65 war im

Berichtsjahr unser grösstes Sanierungsprojekt. Nach den Vorarbeiten

im Vorjahr wurde das Hochhaus 2022 von oben nach

unten und Wohnung um Wohnung saniert. Die Sanierung wird

noch bis Herbst 2023 andauern. Anschliessend startet die Sanierung

des Nachbarhochhauses an der Holenackerstrasse 85.

In der Siedlung Moosmätteli in Kerzers, auf dem Grundstück

einer ehemaligen Gärtnerei, konnten wir zwei Mehrfamilienhäuser

mit insgesamt 20 Wohnungen und einer Einstellhalle

realisieren. Die Wohnungen der kleinen Siedlung an der Fräschelsgasse

wurden am 1. September 2022 den neuen Mietenden

übergeben.

Im Rebgut in Ins wurde mit dem Bau der beiden Mehrfamilienhäuser

mit 11 Wohnungen begonnen, die im Herbst 2023 bezugsbereit

sein werden. Gleichzeitig startete die Planung der

Sanierung des historischen Bauernhauses von 1553 mit

7 Wohnungen. Der Start der Sanierung wird 2023 erfolgen.

→ Mehr ab Seite 12

Visualisierung Rebgut, Ins

7


FAMBAU GENOSSENSCHAFT

Neue Geschäftsleitung, neues

Leitbild, neuer Auftritt: bewährte

Werte neu interpretiert

Bericht von Alexander Schaller

Geschäftsführer

Wechsel in der Geschäftsleitung im Januar 2022

Der Verwaltungsrat der FAMBAU Genossenschaft hat Ende

2021 Alexander Schaller – nach neun Dienstjahren unter anderem

als Bereichsleiter Immobilien und Mitglied der Geschäftsleitung

– zum neuen Geschäftsführer der FAMBAU ernannt. Als

Verwaltungsratspräsident bleibt Walter Straub der Genossenschaft

auch weiterhin als starker und geschätzter strategischer

Partner erhalten.

Neuer visueller Auftritt der FAMBAU Genossenschaft

«Walter Straub war nicht nur ein vorbildlicher Vorgesetzter,

sondern auch stets die treibende Kraft der Genossenschaft.

Fast zwei Jahrzehnte lang hat er es verstanden, die Organisation

solid, umsichtig und mit stetem Fokus auf gemeinnützigen

Wohnraum sowie auf die Menschen – ob Mitarbeitende,

Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner oder Mietende

– zu führen», erzählt Alexander Schaller. Während der abschliessenden

Übergabephase bis Ende März 2022 stand

Walter Straub dem neuen Geschäftsführer operativ unterstützend

zur Seite.

Seit zehn Jahren führt Christoph Odermatt den Bereich Finanzen.

Das Team der Geschäftsleitung wurde im Sommer 2021

mit Bruno Sooder für den Bereich Bewirtschaftung ergänzt.

Auch er ist seit zehn Jahren bei der FAMBAU. Neu im Team seit

Sommer 2021 ist auch Daniel Arn als Bereichsverantwortlicher

Bau. Seit Anfang 2021 ergänzt zusätzlich Nicole Ris als Verantwortliche

für das Immobiliensekretariat die Führungscrew. Sie

löste damit Beatrix Ledermann ab, die weiterhin in der Bauadministration

tätig ist.

8


FAMBAU GENOSSENSCHAFT

V.l.n.r.: Nicole Ris, Alexander Schaller, Bruno Sooder, Christoph Odermatt, Marlis Jerney, Daniel Arn

Die FAMBAU trägt als eine der

grössten gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften

seit über 75 Jahren

soziale Verantwortung und bietet über

alle Lebensphasen preisgünstigen und

nachhaltigen Wohn- und Lebensraum an.

— Credo FAMBAU Genossenschaft

«FAMBAU 2030» mit neuem Leitbild und Credo

Nebst klassischen Führungsaufgaben hat sich ein strategischer

Ausschuss bestehend aus Verwaltungsrat und Geschäftsleitung

konkret mit der Vision der «FAMBAU 2030» auseinandergesetzt.

So wurden in mehrtägigen Workshops mit Unterstützung eines

externen Unternehmensberaters die Grundlagen für die weiteren

FAMBAU-Jahre entwickelt und die bestehenden Werte ausformuliert.

Aus dieser intensiven Zusammenarbeit resultierten ein neues

Credo und ein für die drei Fokusfelder der Genossenschaft formuliertes

Leitbild. Dieses dient als Orientierung für alle Geschäftspartner

und Geschäftspartnerinnen, für die Mietenden

und für die Mitarbeitenden. Als solides Fundament soll es für

Transparenz nach innen und aussen sorgen, Vertrauen schaffen

und zu einem integralen Bestandteil des gemeinsamen täglichen

Engagements werden.

Der Fokus des Leitbilds dient den drei Kernrollen der FAMBAU:

– die FAMBAU als Akteurin im gemeinnützigen Wohnungsbau

und der Stadtentwicklung

– die FAMBAU als Vermieterin und Verwalterin

– die FAMBAU als Arbeitgeberin

Das Credo fasst in einem Satz den unverwechselbaren Mehrwert

der FAMBAU als zweitgrösste Genossenschaft der Schweiz

und grösste im Kanton Bern zusammen:

– Die FAMBAU trägt als eine der grössten gemeinnützigen

Wohnbau genossenschaften seit über 75 Jahren soziale

Verantwortung und bietet über alle Lebensphasen preisgünstigen

und nachhaltigen Wohn- und Lebensraum an.

Im Rahmen eines Mitarbeitendenevents im Dezember 2022

wurden das neue Credo und das neue Leitbild dem gesamten

FAMBAU-Team präsentiert. Der Moderator Sven Epiney führte

die Mitarbeitenden in das neue visuelle Erscheinungsbild der

Genossenschaft ein.

9


FAMBAU GENOSSENSCHAFT

Das Leitbild

Die FAMBAU als Akteurin im gemeinnützigen

Wohnungsbau und der Stadtentwicklung

– Die FAMBAU engagiert sich als wirtschaftlich solide

Genossenschaft mit rund 3000 Wohneinheiten

erfolgreich für eine gemeinnützige Wohnbaupolitik

und einen hochwertigen Lebensraum. Sie entzieht

damit seit 1945 dauerhaft Wohn- und Lebensraum der

Spekulation.

– Die FAMBAU fördert den gemeinnützigen Wohnungsbau

in der partnerschaftlichen und verlässlichen

Zusammenarbeit mit anderen Wohnbaugenossenschaften

und dem Verband Wohnbaugenossenschaften

Schweiz.

– Die FAMBAU agiert im Bereich der ökologischen,

energetischen und sozialen Nachhaltigkeit konsequent,

verantwortungsvoll und vorausschauend.

– Die FAMBAU garantiert eine faire und transparente

Vergabepolitik und einen zuverlässigen Umgang mit

lokalen Geschäftspartnern. Sie unterstützt damit das

lokale Gewerbe und leistet einen aktiven Beitrag

gegen das Lohn- und Sozialdumping in der Wirtschaft.

– Die FAMBAU sucht die Zusammenarbeit mit sozialen

Organisationen und unterstützt diese in ihren Zielsetzungen.

Die FAMBAU als Vermieterin und Verwalterin

– Die FAMBAU ist eine professionelle Verwalterin, die

ihren Wohnraum nicht gewinnorientiert vermietet und

setzt sich umfassend für die Menschen und ihre

Anliegen ein.

– Die FAMBAU bewirtschaftet und vermietet preisgünstigen,

zeitgemässen, gesunden Wohn- und Lebensraum

und investiert nachhaltig in die Erhaltung der Bausubstanz.

– Die FAMBAU stellt fachliche Ressourcen zur professionellen

Bewirtschaftung von Liegenschaften, zur

Förderung und Unterstützung des gemeinschaftlichen

Zusammenlebens sowie für die Entwicklung von neuen

partizipativen Wohnmodellen zur Verfügung.

– Der Fokus der FAMBAU liegt bei Personen und

Lebensgemeinschaften mit Kindern mit geringem

Einkommen und bietet ihren Mieterinnen und Mietern

ein dem Lebenszyklus angepasstes Wohnangebot.

– Die FAMBAU fördert und begrüsst eine vielfältige soziale

und kulturelle Durchmischung der Bewohnerschaft.

– Die Kadermitarbeiterinnen und -mitarbeiter der

FAMBAU erbringen gegenüber den Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern eine hohe Wertschätzung und

pflegen einen kooperativen und zielorientierten

Führungsstil. Respekt gegenüber allen Kulturen,

Glaubensgemeinschaften, sexuellen Ausrichtungen

und Lohngleichstellung ist bei der FAMBAU eine

Selbstverständlichkeit.

– Die FAMBAU verfolgt eine transparente, unbürokratische

und effiziente Organisation. Sie bietet eine

moderne Arbeitsinfrastruktur und motiviert ihre

Angestellten zu selbstbestimmtem und eigenverantwortlichem

Denken und Handeln.

– Die FAMBAU achtet und fördert auf eine ausgewogene

Work-Life-Balance und ermöglicht ihren Beschäftigten

soweit möglich Teilzeitanstellungen.

– In Zusammenarbeit mit Organisationen der Arbeitsintegration

ermöglicht die FAMBAU Menschen mit

Beeinträchtigungen den Weg zurück in den Arbeitsprozess

zu finden und gibt ihnen eine neue berufliche

Perspektive.

Neues Logo und ein neuer visueller Auftritt

Nicht nur an der Strategie und den Werten wurde gearbeitet:

Im Rahmen eines Redesign-Wettbewerbs präsentierten vier

Berner Agenturen ihre visuelle Vision der «FAMBAU 2030».

Mit einem schlichten, jedoch aussagestarken Logo hat die

wunderwerk GmbH letztendlich überzeugt. Das neue Logo

symbolisiert einerseits das solide Fundament der FAMBAU,

andererseits den nachhaltig wachsenden Fortschritt und Erfolg

der Genossenschaft. Kurz nach dem Wettbewerb startete

die Berner Agentur mit der Ausarbeitung des gesamten visuellen

Auftritts. Die Redesign-Phase wird im Verlauf des Jahres

2023 abgeschlossen sein.

Die FAMBAU als Arbeitgeberin

– Die FAMBAU bietet ihren rund 50 Angestellten

fortschrittliche Arbeitsbedingungen, sichere Arbeitsplätze

und fördert ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

durch kontinuierliche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Der genossenschaftliche und familiäre

Geist prägt das Arbeitsklima und wird durch eine

offene Kommunikationspolitik unterstrichen.

10


FAMBAU GENOSSENSCHAFT

Die Organisation der FAMBAU Genossenschaft

Verwaltungsrat

Straub Walter, Präsident

Tanner Martin, Vizepräsident

Damke Andreas

Hänggi Jürg

Neuhaus Peter (bis 2.5.22)

Zingg-Burkhalter Marlene (ab 2.5.22)

Genossenschafter

Anzahl per 31. Dezember 2022: 67

Revisionsstelle

Gfeller + Partner AG, Bern

Geschäftsleitung

Schaller Alexander,

Geschäftsführer (Vorsitzender)

Arn Daniel,

Bereichsleiter Bau

Odermatt Christoph,

Bereichsleiter Finanzen

Sooder Bruno,

Bereichsleiter Bewirtschaftung

Sekretariat

Jerney Marlis

Assistentin der Geschäftsleitung

Kader

Ledermann Beatrix,

Bauadministration

Ris Nicole,

Leiterin Immobiliensekretariat

Vermittlungsausschuss

Rubin Ursula, Belp (Präsidentin)

Origlia Ikhilor Paola, Lory

Wuffli Mathias, Belp

Bereich Bau

Denier Martin

Dimo Jacqueline

Ebinger Sandra (bis 31.12.22)

Indermühle Urs

Kaufmann Olivia

Wüthrich Adrian

Hauswartinnen und Hauswarte

Beer Leandro, Hauswarts-Team

(ab 1.5.22)

Brülhart Philippe, Schwabgut

Freiburghaus Manuel,

Leiter Hauswarts-Team

Geiser Matthias, Worben

Gilgen Florian, Hauswarts-Team

Imhof Daniel, Holenacker

Kobel Alfred, Holenacker

Kobel Ursula, Hauswarts-Team

Lehmann Hans, Bethlehemacker

Pensa Katharina, Tscharnergut

Schaffner Simon, Hauswarts-Team

Schibler Roger, Hauswarts-Team

Straubhaar Jenny, Hauswarts-Team

Strauss David, Hauswarts-Team

Zbinden Roland, Gäbelbach

Zbinden Patrick, Stv. Leiter

Hauswarts-Team (ab 1.5.22)

Zenger Hans-Peter, Hauswarts-Team

Bereich Bewirtschaftung

Bünter Martina

Gerber Evelyne

Grotz Nicole Aline (bis 31.3.22)

Ivankovic Valérie

Jørgensen Mirkka Sophie (bis 30.4.22)

Kräuchi Sonja

Roth Saskia

Schweizer Carmen

Schweizer Corinne

von Gunten Daniela

Volgger Natascha (ab 1.6.22)

Zbinden Nadine

Immobiliensekretariat

Aegerter Carla (bis 30.6.22)

Gfeller Christine (bis 30.6.22)

Incatasciato Lara (bis 31.5.22)

Lanz Tamara

Pezzotta Karin (ab 1.8.22)

Portner Noemi

von Allmen Tina

Hauswartinnen und Hauswarte im

Nebenamt

Bereich Finanzen

Geering Raymond

Gross Barbara (ab 1.12.22)

Jordi Silvia

Keller Corinne

Mühlemann Cornelia

Müller Dora

Wenger Christine

Zehnder Monika

Wir gratulieren zum Dienstjubiläum

und danken herzlich fürs Engagement

und Vertrauen.

Geschäftsstelle

Bünter Martina

Odermatt Christoph

Sooder Bruno

Roth Saskia

Wenger Christine

Zehnder Monika

Hauswarte

Lehmann Hans

Saiti Ejup (bis 31.11.22)

Brülhart Philippe

Schaffner Simon

20 Jahre

10 Jahre

10 Jahre

5 Jahre

5 Jahre

5 Jahre

10 Jahre

10 Jahre

5 Jahre

5 Jahre

11


WOHNUNGSBAU UND STADTENTWICKLUNG

Neubau- und

Sanierungsprojekte

der FAMBAU

Bericht von Alexander Schaller

Geschäftsführer

Holligerhof 9

In der Neubausiedlung Holliger wird fleissig gebaut: Im Holligerhof

9, dem Wohn- und Gewerbehaus der FAMBAU, entstehen

63 zeitgemässe und bezahlbare 1,5- bis 5,5-Zimmer-Wohnungen

für Einzelpersonen, Paare, Familien oder Wohngemeinschaften.

Im Sockelbereich des Gebäudes werden ab 2023 die

unterteilbaren Gewerberäume mit insgesamt 200 m 2 und einer

Doppelbasisstufe der Stadt Bern zur Belebung des Holligerhofes

beitragen. Eine grosszügige Einstellhalle wird nicht nur Platz

für Autos, sondern auch im Sinne der Nachhaltigkeit ein Veloparking

für 200 Fahrräder bieten.

Ansicht aus dem Innenhof Holligerhof 9

Nebst den aktuellen Bautätigkeiten arbeiten wir als Partnerin

der Infrastrukturgenossenschaft Holliger auch aktiv an der

Gestaltung diverser Themen der Gesamtsiedlung. Unsere Mitarbeiterin

Olivia Kaufmann hat nebst ihrem Engagement als

Sozialplanerin für den Holligerhof 9 im Januar 2022 auch die

Geschäftsführung der Infrastrukturgenossenschaft Holliger

übernommen. Zuvor hatte Urs Indermühle, Projektentwickler

und -leiter bei der FAMBAU Genossenschaft, dieses interdisziplinäre

Team geleitet. Dieses beispielhafte Zusammenwirken

der gemeinnützigen Wohnbauträger im Holligerhof ist nicht

nur für die Stadt Bern ein Novum, sondern erhält auch schweizweit

grosse Beachtung.

Der Bau schreitet plangemäss voran, dies auch dank der guten

Zusammenarbeit mit allen Unternehmern. Als Dankeschön

für den engagierten Einsatz aller Beteiligten fand auf

der Baustelle im vergangenen September ein Unternehmerapéro

statt.

Das Interesse an einer Mietwohnung im Holligerhof 9 war von

Beginn an sehr hoch. So haben über das Kontaktformular auf

der Early-Bird-Website schon vor dem Vermarktungsstart

über 500 Parteien ihr Interesse an einer Mietwohnung bekundet.

Die Wohnungsvergabe startet im Frühjahr 2023, und

der Bezug ist im August 2023 geplant.

12


WOHNUNGSBAU UND STADTENTWICKLUNG

Sanierung Holenacker 65

Sanierung Holenacker

Nachdem die letzten Mietenden das Hochhaus Holenackerstrasse

65 Ende 2021 verlassen hatten, konnte Anfang 2022

mit der Sanierung gestartet werden. Gleichzeitig wurde die

Planung der Sanierung des zweiten Hochhauses Holenackerstrasse

85 vorangetrieben. Mitte Jahr wurde die Mieterschaft

über die bevorstehende Sanierung und die Kündigung informiert.

Die Mietenden der Holenackerstrasse 85 können aber

im Jahr 2023 direkt in das sanierte Hochhaus Holenackerstrasse

65 umziehen. Ende 2025 sollten dann alle unsere Wohnungen

und die beiden Einstellhallen im Holenacker saniert

sein. Mit den anderen Miteigentümern zusammen werden wir

dann insgesamt 540 Wohnungen saniert haben.

Die beiden Hochhäuser werden im neuen Kleid mit einer Photovoltaikanlage

an der Fassade erscheinen. Damit leistet die

FAMBAU Pionierarbeit: Dies werden die ersten Anlagen an

Hochhäusern sein, die nach einem neuen Brandschutzkonzept

gebaut wurden.

Die Brandschutzvorschrift für Hochhäuser erlaubt keinen Einsatz

von brennbaren Materialien an der Fassade. Für den Bau

einer PV-Fassade musste daher eine Lösung gefunden werden.

In Zusammenarbeit mit der Gebäudeversicherung Bern

(GVB) und einer Expertengruppe für PV-Anlagen wurde für

den Holenacker ein Brandschutzkonzept entwickelt und als

Pilotprojekt umgesetzt. Das Brandschutzkonzept wird nun von

der GVB und der Expertengruppe mit Unterstützung von

FAMBAU zum Leitfaden für den Kanton Bern weiterentwickelt.

Dieser wird im Juli 2023 erscheinen.

13


WOHNUNGSBAU UND STADTENTWICKLUNG

Visualisierung Meienegg, Stöckacker Nord

Meienegg, Stöckacker Nord – neue Variante

Generationenprojekt

Mit dem neuen «Generationenprojekt Meienegg – Stöckacker

Nord» beabsichtigt die FAMBAU eine Transformation und Verdichtung

der Siedlung Meienegg mit einem Teilerhalt des historischen

Bestandes als «hommage d’architecture» an die

heutige Meienegg.

Dank dem Input und der engen Zusammenarbeit mit dem

Stadtpräsidenten von Bern, Herr Alec von Graffenried, konnte

auch in diesem Projekt ein neuer Meilenstein gesetzt werden.

Das Siegerprojekt «MEIE» aus dem Projektwettbewerb bringt

an diesem Ort eine grosse sozialräumliche Qualität für eine

zeitgemässe, im Wohnungsangebot zukunftsweisende und

architektonisch sehr gute Gesamtüberbauung. Es entsteht ein

gestärkter Quartierteil mit einem Mehrwert sowohl für die Bewohnerschaft

als auch für die umliegenden Quartiere.

«MEIE» wurde im Wettbewerb und in der Überarbeitung mit

der Möglichkeit einer langfristigen Transformation entworfen.

Über eine lange, auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmte

Zeit kann sich die Siedlung Meienegg schrittweise in einer breit

abgestützten Aneignung in ein lebendiges, identitätsstarkes

Stadtquartier entwickeln. Die soziologisch und baukulturell

wertvollen Bestandsbauten und Freiräume werden sanft in

den Transformationsprozess einbezogen.

Die Variante Generationenprojekt ist eine Antwort auf die Sozialverträglichkeit

des Wandels. Viele Wohnungen bleiben

vorerst erhalten, und die Dichte an Menschen bleibt hoch. In

jeder Phase steigt die Anzahl der Wohnungen, damit für die

Meienegg-Bewohnenden ein siedlungsinterner Umzug möglich

wird. In allen Phasen haben die Aussenräume eine hohe

Aufenthaltsqualität und tragen zur Identitätsbildung bei.

Die Siedlung Meienegg in Berns Westen entstand in den späten

Vierziger- und Fünfzigerjahren des 20. Jh. Es war die erste

grosse Siedlung des Architektenpaars Gret und Hans Reinhard-Müller.

Sie fand Eingang in die Inventare der Denkmalpflege:

Die Bauweise wurde durch Materialknappheit, fehlende

Wärmedämmung, einfache und beengende Wohnverhältnisse

und Holzbalkendecken geprägt. Die heutigen Werte der Meienegg

wie der Siedlungsentwurf, die architektonische Grundform,

die Dreispänner, die Raumteiler oder die günstige Bauweise

aus der Nachkriegszeit werden anerkannt, doch der

Lebenszyklus dieser Wohnbauten neigt sich dem Ende zu, trotz

Unterhalt und Pflege.

Das Generationenprojekt «MEIE» schafft mit einem Teilerhalt

des Bestandes als «hommage d’architecture» eine künftige Reserve

für die nächste Generation. Städtebaulich wird das Neue

mit dem Bestehenden verschmolzen, sodass beide einander

unterstützen und eine gleichberechtigte Einheit bilden. Das

neue Projekt hat alle Requisiten, um in den nächsten Jahren in

die Realisationsphase zu gelangen. Als Geschäftsführer freue

ich mit auf diese grosse Herausforderung.

14


WOHNUNGSBAU UND STADTENTWICKLUNG

Visualisierung Fellerstrasse 30, Tscharnergut

Visualisierung Fellerstrasse 30, Tscharnergut

Fellerstrasse 30, Tscharnergut

Die FAMBAU Genossenschaft hat im August 2016 ein Baugesuch

betreffend Ersatzneubau des Mehrfamilien- und Wohnhauses

an der Fellerstrasse 30 mit Quartierheizzentrale beim

Bauinspektorat der Stadt Bern eingereicht. Die Liegenschaft

ist in hohem Masse sanierungsbedürftig und entspricht nicht

mehr den heutigen Anforderungen etwa an die Erdbebensicherheit,

den Brandschutz und die Hindernisfreiheit, was durch

eine Sanierung nicht behoben werden kann.

Das Baugesuch erfuhr im Februar 2017 eine Projektänderung

und wurde an das zuständige Regierungsstatthalteramt Bern-

Mittelland weitergeleitet. Der Berner Heimatschutz hat Einsprache

und Rechtsverwahrung gegen das Bauvorhaben erhoben.

Ebenso hat die Denkmalpflege der Stadt Bern gegen

das Bauvorhaben opponiert.

Mit Gesamtbauentscheid vom 9. Juli 2020 hat das Regierungsstatthalteramt

Bern-Mittelland die Baubewilligung

(samt Bewilligung zum Abbruch der bestehenden Baute) erteilt.

Gegen diesen Entscheid haben die Stadt Bern, der Berner

und der Schweizer Heimatschutz bei der Bau- und Verkehrsdirektion

des Kantons Bern Beschwerde erhoben. Mit Entscheid

vom 3. Mai 2021 wurden die Beschwerden gutgeheissen und

der Gesamtbauentscheid des Regierungsstatthalteramts Bern-

Mittelland aufgehoben.

Gegen den Entscheid hat die FAMBAU beim Verwaltungsgericht

des Kantons Bern Beschwerde eingereicht. Die Sache ist seit

mehr als einem Jahr spruchreif, das Urteil des Verwaltungsgerichts

steht aus. Alle Parteien haben die Möglichkeit, das Urteil

sodann mit Beschwerde an das Bundesgericht weiterzuziehen.

Bereits vor rund einem Jahr stellten wir in der Geschäftsleitung

der FAMBAU fest, dass es vermutlich einen politischen

Zusammenhang gibt, zwischen der Auseinandersetzung beim

Projekt «Fellerstrasse 30» und den restlichen Projekten, die wir

als FAMBAU mit der Stadt Bern realisieren wollen. Diese Vermutung

scheint richtig gewesen zu sein. Einige Entwicklungen

und Begegnungen der letzten Wochen haben die Annahme

bestätigt.

15


WOHNUNGSBAU UND STADTENTWICKLUNG

Visualisierung Alterszentrum Tscharnergut

Alterszentrum Tscharnergut

Als Geschäftsführer freut es mich, dass in meinem ersten

Amtsjahr ein gordischer Knoten mit der Stadt Bern, der uns in

den letzten Jahren belastet hat, endlich zerschnitten werden

konnte. Alles deutet darauf hin, dass die neu gewählte Strategie

im Projekt «Alterszentrum Tscharnergut» die gewünschte

Wirkung erzielt.

Die gewählte Strategie sah vor, dass wir gemeinsam mit der

Stadt Bern an vier Workshops die Ausarbeitung eines Berichts

zum «Alterswohnen im Tscharnergut» von der Berner Fachhochschule

(BFH) begleiten und damit eine gute Zusammenarbeit

mit der Stadt Bern entwickeln. Diese Zusammenarbeit

hat der FAMBAU den Weg geebnet und die Türen zur Stadt

Bern geöffnet. Der von der BFH ausgearbeitete Bericht, der im

Sekretariat der FAMBAU bestellt werden kann, stellt dem

FAMBAU-Projekt ein gutes Zeugnis aus und stützt die Annahmen

der FAMBAU bezüglich des Bedarfs an Alterswohnungen

und Pflegeplätzen. Dieser Bericht bildet die Basis für die Weiterentwicklung

des Projektes im Tscharnergut.

Der parallel umgesetzte neue Auftritt der FAMBAU war auch in

diesem Prozess eine wichtige flankierende Massnahme, die

nicht unterschätzt werden darf.

Der nächste Schritt im Prozess ist die Ausgestaltung und Aushandlung

einer Ausschreibung für die Betreiberin des Alterszentrums.

Die erste Verhandlung mit der Direktion für Bildung,

Soziales und Sport (BSS) und der Immobilien Stadt Bern (ISB)

zur Ausgestaltung der Ausschreibungskriterien wird im Frühjahr

2023 stattfinden. In der Zwischenzeit konnte im Projekt

auch die Situation zwischen der FAMBAU und der TIAG mit einer

Zusammenarbeitsvereinbarung geregelt werden.

16


WOHNUNGSBAU UND STADTENTWICKLUNG

Fassade Nord

Fassade Ost

Leerstehende Mietobjekte und Wohnungswechsel

Im Jahr 2022 ergab die Zählung der Leerstände bei der

FAMBAU Genossenschaft eine Gesamtsumme über alle

Objektnutzungsarten von CHF 811’630, was einer Leerstandsquote

über alle Objektarten von 1,93% entspricht. Gegenüber

dem Vorjahr mit 2,14% hat der Leerstand somit um 0,21%

abgenommen.

Fassade Süd

Fassade West

68,0% Wohnen, CHF 551’916

01,5% Gewerbe, CHF 12’384

27,0% Parkieren, CHF 217’799

03,5% Nebenräume, CHF 29’531

17


WOHNUNGSBAU UND STADTENTWICKLUNG

Zukäufe

1

2

3

4

5

6

7

8

9

Bernstrasse 58 + 60, Bern

16 Wohnungen, 31.12.2021

Hallerstrasse 20, Bern

5 Wohnungen, 01.01.2022

Steffisburgstrasse 15, Thun

14 Wohnungen, 01.01.2022

Länggassstrasse 93, Bern

12 Wohnungen, 01.03.2022

Blankweg 40 + 42, Ostermundigen

14 Wohnungen, 31.12.2022

Bonstettenstrasse 8, Bern

8 Wohnungen, 31.12.2022

Im Gerbelacker 14, Ittigen

12 Wohnungen, 01.01.2023

Mitteldorfstrasse 23B + 23C, Ostermundigen

18 Wohnungen, 01.01.2023

Thunstrasse 49 + 49A, Steffisburg

16 Wohnungen, 01.01.2023

Länggassstrasse 93, Bern

Blankweg 40 + 42, Ostermundigen

Bernstrasse 58 + 60, Bern

Mitteldorfstrasse 23B + 23C, Ostermundigen

18


WOHNUNGSBAU UND STADTENTWICKLUNG

Zusammenzug Bestand

Quartier Liegenschaft

Wohnungen

Studio

1 Zimmer

2 Zimmer

3 Zimmer

4 Zimmer

5 Zimmer

6 Zimmer

7 Zimmer

8 Zimmer

Mansarden

Nebenräume

Diverses

Gewerbe

EP

PP

Motorrad-PP

Bethlehem Kornweg, Knospenweg – EFH 54 6 48 1

Meienegg Stöckacker-, Kelten-, Langobardenstrasse 272 36 62 141 30 2 1 4 26 3 103 19

Bümpliz Lagerhausweg 12 29 12 11 5 1 17

Bümpliz Statthalterstrasse 103-107 24 4 16 4 1 4 29 22

Tscharnergut Feller-, Waldmannstrasse 442 56 264 92 30 50 3

Tscharnergut Waldmannstrasse 15 – StudentLodge + Mütze 19 6 2 7 1 3 149 1 2 3

Gäbelbach Weiermattstrasse 20–36 301 16 35 185 59 5 1 11 1 126 42 5

Bethlehem Bümplizstrasse 12 30 2 12 14 2 1 4 22 9 3

Schwabgut Normannenstrasse 3 22 2 20

Bethlehem Melchiorstrasse 13–19 77 1 50 16 8 1 1 3 1

Bethlehem Kasparstrasse 17 159 1 20 10 19 90 17 2 6 2

Fellergut Mühledorfstrasse 1 10 7 2 1 37

LZ Fellergut Mühledorfstrasse 5 + 7 (inkl. FAMBAU-EH) 0 6 30

Holenacker Holenackerstrasse 27–37, 65, 85 349 23 20 52 114 110 26 4 12 9 3 392 19

Bümpliz Bernstrasse 58 + 60 16 16

Höhe Burgunderstrasse 44–48 12 12

Lorraine Lorrainestrasse 18 3 3 1

Wittigkofen Jupiterstrasse 57 40 7 28 5 39 14

Mattenhof Gutenbergstrasse 40–40B, 42–48, 52 + 54 71 7 31 18 14 1 9 8 102 8

Brunnmatt Brunnmatt-, Konsumstrasse 36 1 10 22 3 6 4 19 4

Lory Federweg, Mutach-, Lorystrasse 82 8 27 44 3 1 5 8 3

Länggasse Bonstettenstrasse 8 8 8 1

Länggasse Aebi-, Gewerbe-, Muesmattstrasse 72 60 12 2 3

Länggasse Hallerstrasse 20 5 2 3 1

Länggasse Länggassstrasse 93 12 12

Muri Kranichweg 5, 11, 20, 22 62 6 12 13 26 5 2 74 3

Gümligen Bellevuestrasse 13 + 15 22 2 4 4 6 6 13 10

Gümligen Füllerichstrasse 10 5 2 3 4

Zollikofen Reichenbachstrasse 42–48A 44 4 15 16 6 3 5 58

Zollikofen Magdalenaweg 1–9 31 8 6 9 8 10 31

Zollikofen Im Park 2 + 4 16 8 8 5 19 2

Ittigen Im Gerbelacker 6, 14, 16 36 9 10 15 2 16 1 35 4

Ostermundigen Blankweg 40 + 42 14 2 3 4 5 16

Ostermundigen Mitteldorfstrasse 23B, C 18 3 3 6 3 3 4 12

Niederwangen Papillonallee 5A–7C 60 1 27 20 12 6 66 3

Belp Aemmenmattstrasse 3–9A, 13 + 15 75 12 30 27 6 22 1 53 39 6

Münsingen Ahornweg 8A–10C 49 10 21 15 3 2 52 12

Wichtrach Bahnhofstrasse 25, 25A, 27, 28 26 3 11 10 2 1 4 29 4

Thun Steffisburgstrasse 15 14 2 4 8

Steffisburg Thunstrasse 49 + 49A 16 8 8 16

Mühleberg Murtenstrasse 36 6 3 2 1 1 10

Mühleberg Mosacherstrasse 4–10 36 12 12 12 12 36 9

Laupen Murtenstrasse 5, 5A + 7 5 1 2 2 1 4 24 3

Worben Bielstrasse 1, 3, 15, Neufeldweg 2, 4, 6 116 13 75 27 1 6 1 45 91 8

Lyss Aarbergstrasse 60–66A–F 38 6 28 4 5 1 3 42

Kerzers Fräschelsgasse 30 + 30A 20 3 8 9 20

Schmitten Bodenmattstrasse 201–209 30 15 15 6 42

Schmitten Kaisereggstrasse 14 11 1 4 2 1 3 12

Total Wohnungen 2895 32 138 506 1254 775 176 12 1 1

Total Mansarden, Nebenräume, Diverses und Gewerbe 165 232 8 61

Total EP, PP, Motorrad-PP 1983

Miteigentum Einstellhallenplätze

Miteigentum EH Gäbelbach 200

Miteigentum EH Kasparstrasse 170

TIAG EH Tscharnergut 173

19


Maryna Kulak Odermatt, Flüchtlingsbetreuerin


WOHNEN UND ZUSAMMENLEBEN

Familie Pidkovych

FAMBAU hat im hilflosesten

Moment umgehend geholfen: Noch

bevor die Behörden überhaupt

wussten, wie sie mit der Flüchtlingssituation

umgehen sollen.

Bericht von Alexander Schaller

Geschäftsführer

21


WOHNEN UND ZUSAMMENLEBEN

Starterset

Provisorisches Möbellager der FAMBAU-Mitarbeitenden

Nach dem Kriegsausbruch ist die Familie Pidkovych aus der

Stadt Borodianka in der Nähe von Kiew geflüchtet. Die Eltern

mit ihren beiden Töchtern sind eine der ersten Familien aus

der Ukraine, die in einer von der FAMBAU zur Verfügung gestellten

Wohnung untergebracht wurden. Seit dem 20. März

2022 leben sie in Bern und wohnen in einer 3,5-Zimmer-Wohnung

in der Meienegg. Die beiden Töchter sind neun und fünfzehn

Jahre alt und besuchen die Schule im Tscharnergut, wo

sie fleissig Deutsch lernen. Ausserdem nehmen sie am Fernunterricht

einer ukrainischen Schule teil.

Am 22. September 2022 haben Alexander Schaller und Maryna

Kulak Odermatt die Familie Pidkovych für ein Gespräch in ihrer

Wohnung besucht. Frau Kulak Odermatt, die selber aus

der Ukraine stammt, arbeitet seit Kriegsbeginn temporär bei

der FAMBAU in der Flüchtlingsbetreuung und unterstützt verschiedene

Institutionen, welche der Ukraine helfen. Sie hat bei

diesem Gespräch als Übersetzerin gewirkt.

Wir haben die Familie gefragt, wie es ihnen ergangen ist, seit

sie hier bei uns sind. Das sind ihre Antworten:

«Nachdem wir uns nach der Ankunft im Bundesasylzentrum in

Bern registriert hatten, haben wir nach einer Unterkunft gesucht

und dabei Frau Kulak Odermatt getroffen. Dank ihrer

Hilfe konnten wir innerhalb von zwei Tagen in die Wohnung in

der Meienegg einziehen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der FAMBAU haben privat

Möbel und Einrichtungsgegenstände gesammelt und uns

eine Erstausstattung mit Hygieneartikeln und Lebensmitteln

zur Verfügung gestellt. In der ersten Zeit erhielten wir direkte

Hilfe von der FAMBAU, bis die Unterstützung vom Asylsozialdienst

der Stadt Bern angelaufen ist.

Wir sind der FAMBAU und ihren Mitarbeitenden sehr dankbar

dafür, dass sie uns und anderen Familien beistehen. Auch Frau

Kulak Odermatt, die für uns übersetzt, hilft uns im Umgang mit

den Behörden sehr.

Wir möchten gerne Arbeit finden, um unseren Lebensunterhalt

selber finanzieren zu können, aber das ist schwierig, denn ich

habe vor dem Krieg als Chauffeur gearbeitet. Nun leisten wir

Freiwilligenarbeit für ein Hilfsprojekt, das Hilfsgüter sammelt

und entweder direkt in die Ukraine schickt oder an Ukrainer in

der Schweiz verteilt.

Im Frühjahr konnten wir mit den kostenlosen Bahntickets die

Schweiz näher kennenlernen, und unsere Töchter kennen

Bern bereits ziemlich gut. In der Siedlung und im Haus wurden

wir gut aufgenommen und konnten schon Kontakte

knüpfen. Auch mit anderen ukrainischen Familien treffen wir

uns regelmässig.

Wir wünschen uns, baldmöglichst in unsere Stadt, die besetzt

war, zurückkehren und beim Wiederaufbau helfen zu können.

22


WOHNEN UND ZUSAMMENLEBEN

Bereitgestellt für den Einzug

Wir haben telefonischen Kontakt mit unserem Nachbarn dort.

Unser Haus steht noch, aber in der Umgebung hat es grössere

Schäden an Gebäuden und der Infrastruktur gegeben.»

Wir bedanken uns bei Familie Pidkovych für das Gespräch und

wünschen ihr alles Gute für die Zukunft. Wir hoffen alle, dass

der Krieg bald beendet sein wird und die Familien wieder in

ihre Heimat zurückkehren können. Bis es so weit ist, werden wir

unsere Unterstützung anbieten.

«Ich versuche, ihnen so viel Hilfe zu

geben, damit sie sich soweit möglich

selbstständig in ihrer neuen Umgebung

zurechtfinden.»

— Maryna Kulak Odermatt, Flüchtlingsbetreuerin

Der Beitrag der FAMBAU Genossenschaft

Seit März 2022 hat die FAMBAU rund 20 Wohnungen in Bern,

Worben und Zollikofen ukrainischen Familien zur Verfügung

gestellt. Der vorangehende Leerstand der Wohnungen bestand

aufgrund der bevorstehenden Sanierungspläne der

FAMBAU. Alle Wohnungen wurden noch vor dem Finanzierungsplan

der Stadt Bern unbürokratisch den Menschen in Not

zur Verfügung gestellt.

Die leeren Wohnungen wurden rasch und im Teamwork von

den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausgestattet: Alle stellten

das zur Verfügung, worauf sie persönlich verzichten konnten.

Es kamen Tische, Stühle, Lampen, Geschirr, Kleider für Kinder

und Erwachsene und vieles mehr zusammen. Im Weiteren

stellte die FAMBAU Genossenschaft «Startersets» mit Bettwäsche,

Küchentüchern, Nahrung, Pflegeprodukten und weiteren

Artikeln des täglichen Bedarfs für jede Wohnung zusammen.

Die Familien werden alle nach wie vor bei Bedarf von Maryna

Kulak Odermatt betreut: «Bei Fragen rund ums Leben in der

Schweiz, bei Behördengängen, bei Themen betreffend die

Schulpflicht der Kinder oder bei Sprachbarrieren: Ich versuche,

ihnen so viel Hilfe zu geben, damit sie sich soweit möglich selbstständig

in ihrer neuen Umgebung zurechtfinden» sagt Maryna

Kulak Odermatt. Wenn es um Fragen rund ums Wohnen geht,

unterstützt auch das Verwaltungsteam von Bruno Sooder die

Menschen direkt. Weitere sechs Wohnungen hat die FAMBAU

zusätzlich an die Stadt Bern vermietet, welche die Flüchtlinge

direkt betreut.

Mittlerweile haben sich die Bewohnenden in den Wohnungen

gut eingelebt. Die gesamte Gemeinschaft und auch das gesamte

FAMBAU-Team freuten sich besonders über den kleinen

Familienzuwachs in der aktuellen Heimat.

23



Das Geschäftsjahr

2022 in Zahlen

zusammengefasst

Die FAMBAU Genossenschaft ist trotz

ungünstiger Welt- und Wirtschaftslage

immer noch bestens unterwegs und

sicher aufgestellt.

— Walter Straub, Präsident Verwaltungsrat

25


ZAHLEN UND FAKTEN

Lagebericht zur

Jahresrechnung 2022

Bericht von Christoph Odermatt

Bereichsleiter Finanzen

Allgemeiner Geschäftsverlauf

Nach der durchgestandenen Corona-Pandemie kam mit dem

Krieg in der Ukraine sogleich der nächste Paukenschlag im

Weltgeschehen, der sowohl auf die Energie- (Gas, Öl, Strom

bei Heiz- und Nebenkosten) und Rohstoffpreise (Neubauten

und Sanierungen) als auch auf den Leitzins (Zinserhöhungen

auf Hypotheken) voll durchgeschlagen hat. Allen Unsicherheiten

zum Trotz kann die FAMBAU erneut einen sehr erfreulichen

Geschäftsabschluss vorweisen.

Vermietungslage (Leerstand)

Die aktuelle Vermietungssituation im Stadtgebiet und in der Agglomeration

Bern ist sehr erfreulich und weist nur sehr wenig

Leerstände (<1,00%) auf. Standortbedingt sind in den Gebieten

Seeland (154 Wohneinheiten), Saane/Sense (105 Wohneinheiten)

und Aartal (164 Wohneinheiten) die Leerstandsquoten jeweils

deutlich höher (ca. 2–8%). Über den Gesamtbestand (2’823

Wohneinheiten) weist die FAMBAU einen sanierungsbereinigten

Durchschnittsleerstand von 47 Wohnungen (1,66%) bei einer

gesamthaften Leerstandsquote von 1,93% aus – dies entspricht

einer Abnahme von 0,21% gegenüber dem Vorjahr.

Entwicklung Immobilienportfolio

Die FAMBAU reinvestiert den Grossteil ihrer Mietzinserträge

(ca. 70%) in den Werterhalt der Bestandsliegenschaften und

strebt dort, wo sich entsprechende Opportunitäten ergeben,

ein gesundes Wachstum durch Neubauprojekte und Akquisitionen

an. Bei all diesen Projekten steht nebst dem Mieternutzen

stets auch der ökologische Aspekt im Zentrum. Unsere

Doktrin ist es, bezahlbaren Wohnraum, vor allem auch für Familien,

anzubieten und Wohnliegenschaften durch Akquisition

definitiv der Spekulation zu entziehen.

Derzeit befindet sich das Holenacker-Quartier in der

Totalsanierung:

– Holenackerstrasse 27–37 inklusive EH C wurde vollumfänglich

saniert (FAMBAU-Anteil ca. 70% = 173 WE).

– Holenackerstrasse 65 befindet sich im Endstadium der

Totalsanierung (FAMBAU-Anteil 50% = 96 WE).

– Holenackerstrasse 63 EH A/B startet demnächst mit

komplexer Totalsanierung.

– Holenackerstrasse 85 befindet sich in der Planung der

Totalsanierung (FAMBAU-Anteil 65% = 108 WE).

Im Berichtsjahr konnten wir unsere Landreserven durch eine

Baulandparzelle in Kirchberg (6’833 m 2 ) ergänzen sowie unser

Portfolio durch sechs zugekaufte Liegenschaften (69 Wohnungen)

erweitern.

Aus den Neubauprojekten konnte die Überbauung Fräschelsgasse

30/30A in Kerzers mit 20 Wohnungen und 20 Einstellhallenplätzen

bezogen und ins operative Portfolio übernommen

werden.

Mitarbeitende der FAMBAU

Unsere Mitarbeitenden leisten mit ihrem Engagement und ihrer

Identifikation mit dem genossenschaftlichen Gedanken

einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg der FAMBAU und repräsentieren

das wertvollste Gut unserer Genossenschaft.

Per Stichtag 31.12.2022 beschäftigte die FAMBAU 72 Mitarbeitende

mit einem Vollzeitäquivalent (FTE = Full Time Equivalent)

von 48,32. Da es 2021 aufgrund von Neueinstellungen

während der Einführungszeit noch Doppelbesetzungen gab,

hat der Bestand im Berichtsjahr um 7 Mitarbeitende mit einem

FTE von 1,32 abgenommen.

Per 10.1.2022 hat Alexander Schaller die Geschäftsleitung von

Walter Straub (pensioniert per 31.3.2022) übernommen, der

seinerseits nach dem altersbedingten Rücktritt von Rolf Grossenbacher

neu als Verwaltungsratspräsident amtet.

Aussergewöhnliche Ereignisse

Mit der Einführung unserer neuen Betriebssoftware GARAIO

REM mit Produktivstart 1.4.2022 gefolgt vom Dokumentenmanagementsystem

(DMS) der Firma FIVE mit Produktivstart

1.9.2022 mussten unsere Mitarbeitenden eine deutliche Mehrbelastung

stemmen und Arbeitsrückstände im Bereich HK/NK-

Abrechnungen verkraften. Diese Situation sollte sich innerhalb

der nächsten ein bis zwei Jahre spürbar entschärfen.

Des Weiteren mussten die Immobilienzugänge durch Neubauten

wie auch durch Akquisitionen ins Immobilienportfolio integriert

und entsprechend bewirtschaftet werden, was zu zusätzlichen

Mehrbelastungen der Mitarbeitenden führte.

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine am 24.2.2022

hat die FAMBAU umgehend reagiert und einen Teil ihrer Wohnungen

aus Solidarität direkt für aus der Ukraine geflüchtete

Familien bereitgestellt. Bis zum Fliessen der staatlichen Unterstützung

wurden diese Wohnungen (bis maximal 3 Monate)

kostenlos zur Verfügung gestellt. Zudem werden die geflüchteten

Familien durch eine freie Mitarbeiterin der FAMBAU in

allen Wohnungsbelangen unterstützt. Auch indirekt wurden

Wohnungen via Asylsozialdienst der Stadt Bern als Zwischennutzung

für geflüchtete Menschen bereitgestellt. In allen Fällen

wurde sehr darauf geachtet, dass die Wohnungsabgabe

26


ZAHLEN UND FAKTEN

an geflüchtete Menschen nicht zu einer Verdrängung bei unserer

Mieterschaft führte.

Risikobeurteilung

Die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat überprüfen die

wesentlichen Risiken periodisch anhand einer Risikomatrix und

treffen basierend darauf die notwendigen Massnahmen. Die

Risiken werden schriftlich festgehalten und durch die verantwortlichen

Organe beurteilt und überwacht. Aktuell sehen wir

Risiken in den folgenden Bereichen:

– Inflation (Teuerung, Zinsanstieg) / Ressourcenknappheit

(Rohstoffe, Energie)

– baurechtliche Gesetzgebung (Erhöhung Anforderungen

und Auflagen)

– externe Wahrnehmung (Projekt «FAMBAU 2030»)

– Personalressourcen (Rekrutierung)

– internes Kontrollsystem (IKS)

Die im IKS definierten Prozesse werden durch die Geschäftsleitung

laufend und detailliert überprüft. Die Dokumentation

ist übersichtlich und nachvollziehbar. Bei der Überprüfung

durch die externe Revisionsstelle wurden keine wesentlichen

Schwachstellen identifiziert.

Zukunftsaussichten

Das Jahr 2023 wird weiterhin stark von den Auswirkungen des

Ukraine-Kriegs beeinflusst (Teuerung, Ressourcenknappheit).

Zur Inflationsbekämpfung durch die SNB, die zu höheren Leitzinsen

und somit zu einem Anstieg der Hypotheken führt,

kommt der Einfluss aus dem Niedergang der CS hinzu, der zu

weiteren Verwerfungen im Finanzbereich führen wird. Die

FAMBAU hat bereits im Jahr 2021 damit begonnen, ihre kurzfristigen

Hypothekarverbindlichkeiten zu vorteilhaften Konditionen

in den sehr langfristigen Bereich umzuschichten. Per

31.12.2022 wurde ein Tiefststand bei der Durchschnittsverzinsung

von 0,75% erreicht – bereits per Ende März 2023 stieg

dieser aufgrund der aktuellen Situation auf knapp 1,10% mit

einer Durchschnittslaufzeit von +6 Jahren an. Die Redewendung

«Spare in der Zeit, so hast du in der Not» zeigt einmal

mehr Gültigkeit. Der Finanzierungsbedarf der FAMBAU ist

durch den operativen Cashflow (2022: 27,1% / 2021: 91,6%)

sowie über grundpfandgesicherte Hypotheken bei unseren

Finanzierungspartnern gesichert.

Die FAMBAU kann und will weiterhin moderat wachsen und

Opportunitäten nutzen. In diesem Sinn wurden bereits Anfang

2023 weitere Akquisitionsliegenschaften in unser Portfolio

integriert, und im Herbst 2023 wird das Neubauprojekt

Holligerhof 9 mit 63 Wohnungen, 3 Gewerberäumen, 2 Basisstufen

(Kindergarten) sowie einer Einstellhalle mit 73 Einstellplätzen

ebenfalls bezugsbereit sein und in unser Portfolio aufgenommen.

Mittelfristig ist die Gesamterneuerung der Siedlung Meienegg

(Stöckacker Nord) mit einem Investitionsvolumen von circa

CHF 150 Mio. über einen Zeitraum von etwa sechs Jahren geplant.

Mit dieser Erneuerung ist ebenfalls eine Erweiterung der

Siedlung von aktuell 272 Wohnungen auf neu etwa 380 Wohnungen

vorgesehen.

Mit einer aktuellen Arbeitslosenquote von 2,1% herrscht in der

Schweiz nahezu Vollbeschäftigung, was die Beschaffung von

qualifizierten Personalressourcen deutlich erschwert – erschwerend

hinzu kommt der weitere Ressourcenabfluss durch

Pensionierungen in der Babyboomer-Generation. Es gilt also

umso mehr im aktuellen Umfeld als attraktive Arbeitgeberin

wahrgenommen zu werden, um weiterhin zu den benötigten

Personalressourcen zu kommen.

Wir gehen davon aus, dass die Mieten, die seit dem 1. November

2020 auf dem Referenzzins von 1,25% basieren, aufgrund

der sich per Juni 2023 abzeichnenden Erhöhung auf 1,50% per

1. November 2023 angepasst werden.

27


ZAHLEN UND FAKTEN

Kennzahlen

Verwendung Mieterfranken 2022 2021 2020

in CHF % in CHF % in CHF %

Immobilienertrag 41’054’874 100.00 % 39’256’788 100.00 % 39’451’662 100.00 %

Aufwand 40’774’520 99.32 % 38’977’786 99.29 % 39’193’474 99.35 %

Finanzierungsaufwand 3’934’566 9.58 % 4’021’698 10.24 % 4’346’718 11.02 %

Baurechtszinsaufwand 1’406’024 3.42 % 1’403’659 3.58 % 1’403’498 3.56 %

Unterhalt und Reparaturen 14’241’245 34.69 % 11’731’077 29.88 % 12’955’777 32.84 %

Ver- und Entsorgung 72’620 0.18 % 70’816 0.18 % 72’329 0.18 %

Sachversicherungen 468’236 1.14 % 511’338 1.30 % 488’026 1.24 %

Steuern und Abgaben 1’302’925 3.17 % 818’530 2.09 % 817’975 2.07 %

Diverser Liegenschaftsaufwand 527’809 1.29 % 360’280 0.92 % 506’548 1.28 %

Verwaltungskosten 4’065’823 9.90 % 3’704’867 9.44 % 3’305’571 8.38 %

Abschreibungen und Wertberichtigungen 14’736’072 35.89 % 16’362’519 41.68 % 15’501’179 39.29 %

Neutrales 19’201 0.05 % -6’998 -0.02 % -204’148 -0.52 %

Periodenergebnis 280’354 0.68 % 279’002 0.71 % 258’187 0.65 %

Verwendung Mieterfranken

Neutrales

0.05%

Periodenergebnis

0.68%

Finanzierungsaufwand

9.58%

Abschreibungen und Wertberechtigung

35.89%

Baurechtszinsaufwand

3.42%

Unterhalt und Reparaturen

34.69%

Verwaltungskosten

9.90%

Diverser Liegenschaftsaufwand

1.29%

Ver- und Entsorgung

0.18%

Steuern und Abgaben

3.17%

Sachversicherungen

1.14%

28


ZAHLEN UND FAKTEN

Bilanz

Aktiven in CHF Anhang 2022 2021

Flüssige Mittel 8’568’823 5’312’218

Flüssige Mittel 8’568’823 5’312’218

Forderungen 531’831 887’905

Forderungen aus Vermietungs- und Verwaltungstätigkeit 1 479’769 636’530

Übrige kurzfristige Forderungen 2 52’062 251’375

Aktive Rechnungsabgrenzung 266’642 371’043

Aktive Rechnungsabgrenzung 3 266’642 371’043

Umlaufvermögen 9’367’296 6’571’166

Finanzanlagen Anlage-Spiegel 1’186’150 1’153’450

Wertschriften 5 419’150 386’450

Aktiv-Darlehen 4 767’000 767’000

Beteiligungen Anlage-Spiegel 1’447’500 1’347’500

Mobile Sachanlagen Anlage-Spiegel 311’000 150’000

Mobiliar und Einrichtungen 19’000 14’500

IT- und Kommunikationsanlagen 288’000 127’500

WK-Ladestationen 2’000 4’000

Infrastruktur HW 2’000 4’000

Immobile Sachanlagen Anlage-Spiegel 575’065’913 523’984’421

Um- und Neubauten 6 34’614’453 20’030’234

Liegenschaften 6 529’518’460 498’534’188

Baurechtsland 6 4’040’000 4’040’000

Landreserven 6 6’893’000 1’380’000

Anlagevermögen 578’010’563 526’635’371

Total Aktiven 587’377’859 533’206’538

Passiven in CHF Anhang 2022 2021

Kurzfristiges Fremdkapital 13’635’286 11’576’324

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5’644’705 3’449’705

Kurzfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten FF-Spiegel 4’494’466 4’644’424

- davon übrige Kontokorrente 7 127’466 400’424

- davon Amortisationsverpflichtungen aus Hypothekarverbindlichkeiten 4’367’000 4’244’000

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 7 141’611 144’123

Passive Rechnungsabgrenzung 8 3’354’505 3’338’073

Mittel- und langfristiges Fremdkapital 563’654’855 511’596’630

Mittelfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten FF-Spiegel 40’364’355 39’302’130

- davon Depositenkonti 32’470’355 31’431’130

- davon Depositen-Anlagen 7’894’000 7’871’000

Langfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten FF-Spiegel 497’340’500 448’544’500

- davon Hypothekarverbindlichkeiten 424’040’500 375’244’500

- davon EGW-Anleihen 73’300’000 73’300’000

Rückstellungen 25’950’000 23’750’000

Fremdkapital 577’290’141 523’172’954

Einbezahltes Eigenkapital 5’306’000 5’274’000

Genossenschaftskapital 5’306’000 5’274’000

Erarbeitetes Eigenkapital 4’781’718 4 759 584

Gesetzliche Gewinnreserven 1’120’000 1’100’000

Freiwillige Gewinnreserven 3’380’000 3’380’000

Bilanzgewinn 281’718 279’584

- davon Ergebnisvortrag 1’364 582

- davon Periodenergebnis 280’354 279’002

Eigenkapital 10’087’718 10’033’584

Total Passiven 587’377’859 533’206’538

29


ZAHLEN UND FAKTEN

Erfolgsrechnung

Erfolgsrechnung in CHF Anhang 2022 2021

Immobilienertrag 41’054’874 39’256’788

Netto-Mietzinsertrag 9 40’098’667 38’312’465

Baurechtszinsertrag 572’071 572’743

Pachtzinsertrag 1’209 1’209

Ertrag fremdverwaltete Einstellhallen 308’207 344’952

Übriger Liegenschaftsertrag 74’720 25’420

Immobilienaufwand -21’722’735 -18’628’890

Hypothekarzinsen FF-Spiegel -3’742’891 -3’777’876

Baurechtszinsaufwand 10 -1’406’024 -1’403’659

Unterhalt und Reparaturen 11 -14’241’245 -11’731’077

Ver- und Entsorgung -72’620 -70’816

Sachversicherungen -468’236 -511’338

Liegenschaftssteuern -1’263’911 -773’845

Aufwand fremdverwaltete Einstellhallen -14’676 -152’529

Diverser Liegenschaftsaufwand -513’132 -207’750

Bruttoergebnis Immobilien 19’332’139 20’627’898

Ertrag aus Verwaltungen 535’633 814’794

Aktivierte Verwaltungsleistungen 447’398 271’139

Geschäftsaufwand -5’048’854 -4’790’800

- davon Personalaufwand -4’109’583 -4’080’164

- davon Raumaufwand -309’003 -306’822

- davon Organkosten -271’454 -113’833

- davon Revisionsstelle -21’002 -19’386

- davon Verwaltungsaufwand -337’813 -270’594

Bruttoergebnis betrieblich (EBITDA) 15’266’316 16’923’030

Wertberichtigung Finanzanlagen 32’700 7’350

Abschreibungen mobile Sachanlagen -310’629 -148’171

Abschreibungen immobile Sachanlagen -14’458’143 -16’221’698

Nettoergebnis betrieblich (EBIT) 530’244 560’511

Finanzerfolg -191’675 -243’822

Kapitalzinsertrag 47’372 46’115

Aktivierter Kapitalzinsertrag 174’192 103’584

Übriger Kapitalzinsaufwand -413’238 -393’521

Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Erfolg -19’201 6’998

Gewinne aus Veräusserung von betriebl. Anlagevermögen 12 2’716 -

Neutraler und ausserordentlicher Ertrag 12 12’753 13’448

Neutraler und ausserordentlicher Aufwand 12 -34’670 -6’450

Steuern -39’014 -44’686

Direkte Steuern -39’014 -44’686

Periodenergebnis (Gewinn + / Verlust -) 280’354 279’002

30


ZAHLEN UND FAKTEN

Geldflussrechnung

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit 2022 2021

Periodenergebnis (Gewinn + / Verlust -) 280’354 279’002

+/- Ab-/Zuschreibungen auf Immobilien 14’458’143 16’221’698

+/- Ab-/Zuschreibungen auf mobilen Sachanlagen 310’629 148’171

+/- Wertberichtigungen auf Finanzanlagen -32’700 -7’350

+ Wertminderungen auf Finanzanlagen (Impairment) -2’705’000 -

+/- Bildung/Auflösung von Rückstellungen für Gebäudesanierungen 2’200’000 2’200’000

+ Netto-Kapitalzinsaufwand auf Depositen 268’007 260’248

-/+ Zu-/Abnahme der Forderungen aus Vermietungs- und Verwaltungstätigkeit 156’761 355’917

-/+ Zu-/Abnahme der übrigen Forderungen 199’313 410’996

-/+ Zu-/Abnahme der aktiven Rechnungsabgrenzungen 104’401 -108’815

+/- Zu-/Abnahme der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2’195’000 1’003’504

+/- Zu-/Abnahme der übrigen kurzfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten -272’958 -144’173

+/- Zu-/Abnahme der übrigen Verbindlichkeiten -2’512 -3’489

+/- Zu-/Abnahme der passiven Rechnungsabgrenzungen 16’432 816’981

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit 17’175’871 21’432’691

Geldfluss aus Investitionstätigkeit

-/+ Investitionen/Desinvestitionen Finanzanlagen 2’605’000 -

-/+ Investitionen/Desinvestitionen mobile Sachanlagen -471’629 -207’171

-/+ Investitionen/Desinvestitionen immobile Sachanlagen -65’539’634 -23’395’186

Geldfluss aus Investitionstätigkeit -63’406’263 -23’602’357

Finanzüberschuss (+) / Finanzbedarf (-) -46’230’392 -2’169’666

Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit

+/- Erhöhung/Verminderung kurzfristiger Amortisationsverpflichtungen 123’000 560’000

+/- Erhöhung/Rückzahlung mittelfristig verzinslicher Finanzverbindlichkeiten 794’217 721’017

+/- Erhöhung/Rückzahlung langfristig verzinslicher Finanzverbindlichkeiten 48’796’000 -1’844’000

+/- Erhöhung/Rückzahlung Genossenschaftskapital 32’000 -4’000

- Ausschüttung Verzinsung Genossenschaftskapital (Gewinnverteilung) -158’220 -158’325

- Ausschüttung an Personalfürsorgestiftung (Gewinnverteilung) -100’000 -80’000

Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit 49’486’998 -805’307

Veränderung Netto-Flüssige Mittel 3’256’605 -2’974’973

Liquiditätsnachweis

Netto-Flüssige Mittel per 1. Januar 5’312’218 8’287’191

Netto-Flüssige Mittel per 31. Dezember 8’568’823 5’312’218

Veränderung Netto-Flüssige Mittel 3’256’605 -2’974’973

Antrag zur Gewinnverwendung

Antrag zur Gewinnverwendung in CHF 2022 2021

Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung folgende Gewinnverteilung vor: Jahresergebnis (Gewinn + / Verlust -) 280’354 279’002

zzgl. Ergebnisvortrag Vorjahr (Gewinnvortrag + / Verlustvortrag -) 1’364 582

Bilanzgewinn zur Verteilung 281’718 279’584

Verzinsung des Genossenschaftskapitals 3.00% (Vorjahr: 3.00%) -158’663 -158’220

Zuweisung an die gesetzlichen Gewinnreserven -20’000 -20’000

Zuweisung an die freiwilligen Gewinnreserven - -

Zuweisung an die Personalfürsorgestiftung -100’000 -100’000

Vortrag auf neue Rechnung 3’055 1’364

31


ZAHLEN UND FAKTEN

Anhang

A Angaben über die in der Jahresrechnung angewandten Grundsätze

Die vorliegende Jahresrechnung wurde gemäss den Vorschriften des Schweizerischen Gesetzes, insbesondere der Artikel über die

kaufmännische Buchführung und Rechnungslegung des Obligationenrechts (Art. 957 bis 962) erstellt.

B Personal

# MA

2022

Vollzeit

# MA

2021

Vollzeit

Mitarbeitende Verwaltung 34 29.35 38 31.90

Hauswarte vollamtlich 17 15.80 15 13.90

Hauswarte nebenamtlich 21 3.17 26 3.84

Personal Gesamt 72 48.32 79 49.64

C Eventualverbindlichkeiten

Die FAMBAU Genossenschaft ist an mehreren Miteigentümergemeinschaften (MEG) beteiligt, aus welchen Verbindlichkeiten ggü.

Dritten entstehen können. Diese unterliegen einer Solidarhaftung, deren Höhe zum heutigen Zeitpunkt nicht verlässlich geschätzt

werden kann. In der Vergangenheit resultierten jedoch bisher keine Verpflichtungen aus derartigen Miteigentümergemeinschaften.

1 Forderungen aus Vermietungs- und Verwaltungstätigkeit

2022 2021

Forderungen aus Mietverhältnissen 238’274 319’466

Forderungen aus Liegenschaftsabrechnungen 173’247 129’346

Forderungen aus Verwaltungskosten 162’161 149’689

Forderungen aus Bauabrechnungen - 132’095

Forderungen aus Depositenanlagen bei EBG (Zinserträge) 5’622 4’881

Diverse Kleinforderungen 465 1’053

./. Delkredere für mutmassliche Forderungsausfälle -100’000 -100’000

Total Forderungen aus Vermietungs- und Verwaltungstätigkeit 479’769 636’530

2 Übrige kurzfristige Forderungen

2022 2021

SGBA Kontokorrent - 168’711

StWE-Gemeinschaft Bielstrasse 17 + 9 9’377.45 45’623

Dr. Meyer Verwaltungen AG (Normannenstrasse/Melchiorstrasse) 406.00 1’218

Verrechnungssteuer 37’119.50 35’823

KK Immopool/Internet (Inserate) 946.00 -

KK Ausgleichskasse (AK Bern) 4’190.30 -

Diverse übrige Kleinforderungen 22.80 -

Total übrige kurzfristige Forderungen 52’062.05 251’375

3 Aktive Rechnungsabgrenzung

2022 2021

Vorauszahlung Baurechtszinsen 259’735 259’735

Vorauszahlung Mobiliar (Akonto UVG) - 108’815

Abgrenzung Betriebskosten zur Weiterverrechnung 5’384 2’493

Abgrenzung Saldierung Mietzinsdepot 1’524 -

Total aktive Rechnungsabgrenzung 266’642 371’043

32


ZAHLEN UND FAKTEN

4 Aktiv-Darlehen

2022 2021

Bestand Aktiv-Darlehen ggü. Gäbelbach Immobilien AG 767’000 1’867’000

Wertberichtigung Aktiv-Darlehen ggü. Gäbelbach Immobilien AG (Rangrücktritt) — -1’100’000

Aktiv-Darlehen ggü. Gäbelbach Immobilien AG a) 767’000 767’000

Total Aktiv-Darlehen 767’000 767’000

a) Auf dem Aktiv-Darlehen gegenüber der Gäbelbach Immobilien AG wurde mit der Erklärung vom 13.05.2015 ein zinsloser Rangrücktritt über

CHF 1’100’000 gewährt um die Gesellschaft finanziell zu stabilisieren und deren Fortbestand zu gewährleisten. Dieses Vorgehen machte im Jahr

2015 eine Wertberichtigung (Impairment) des Aktiv-Darlehens in gleichem Umfang nötig. Mit GV-Beschluss der Gäbelbach Immobilien AG vom

15.06.2022 wurde die Gesellschaft durch Forderungsverzicht auf den nachrangigen Aktiv-Darlehen saniert.

5 Wertschriften und Beteiligungen

Beteiligungsquote 2022 Beteiligungsquote 2021

Titel NW/Titel von Anz. Bet. Nominal Steuern Buchwert von Anz. Bet. Nominal Steuern Buchwert

Börsenkotierte Wertschriften b) 37’700 419’150 419’150 37’700 379’100 379’100

Total Wertschriften 37’700 419’150 419’150 37’700 379’100 379’100

Gäbelbach Immobilien AG cc) NA 1’000 320 100 31.3% 100’000 100’000 100’000 5’120 1’605 31.3% 1’605’000 p.m. p.m.

Holenacker Immobilien AG NA 100 5’000 2’275 45.5% 227’500 227’500 227’500 5’000 2’275 45.5% 227’500 227’500 227’500

Tscharnergut Immobilien AG NA 1’000 2’580 720 27.9% 720’000 720’000 720’000 2’580 720 27.9% 720’000 720’000 720’000

Siedlungsgenossenschaft Bethlehemacker AS 2’000 1’316’000 196 30.4% 400’000 400’000 400’000 1’316’000 196 30.4% 400’000 400’000 400’000

Qualifizierte und strategische Beteiligungen c) 1’447’500 1’447’500 1’447’500 2’952’500 1’347’500 1’347’500

Andere Beteiligungen d) 56’480 56’480 p.m. 56’480 56’480 p.m.

Total Beteiligungen 1’503’980 1’503’980 1’447’500 3’008’980 1’403’980 1’347’500

b) Die Börsenkotierten Wertschriften des Anlagevermögens werden zum abgerundeten Stichtagskurs am Bilanzstichtag bewertet.

c) Die qualifizierten und strategischen Beteiligungen werden zum Nominalwert bewertet sofern keine Wertbeeinträchtigung (Impairment) vorliegt.

cc) Die Beteiligung an der Gäbelbach Immobilien AG musste aufgrund der nicht mehr gegebenen Werthaltigkeit im Jahr 2015 vollumfänglich

abgeschrieben werden. Mit GV-Beschluss der Gäbelbach Immobilien AG vom 15.06.2022 wurde die Gesellschaft durch Herabsetzung des

Aktienkapitals mit gleichzeitiger Ausgabe von neuem Aktienkapital saniert.

d) Die anderen Beteiligungen (betriebsbedingte Minderheitsanteile) werden aufgrund ihrer Geringfügigkeit als nicht wesentlich betrachtet und pro

memoria bilanziert.

6 Immobilienwerte

Amtlicher Wert

gem. KtStV.

Verkehrswert

gem. IP Bau

2022

Buchwert

Amtlicher Wert

gem. KtStV.

Verkehrswert

gem. IP Bau

2021

Buchwert

Um- und Neubauten e) — — 34’614’453 — — 20’030’234

Liegenschaften

519’506’006

488’521’734

673’486’300 803’920’000

605’474’820 792’300’000

Fusion IG Aebistrasse AG f) 10’012’454 10’012’454

Baurechtsland g) 11’561’270 6 800 000 4’040’000 11’561’270 6’800’000 4’040’000

Landreserven h) 4’894’350 2 660 000 6’893’000 4’159’570 2’660’000 1’380’000

Total Immobilienwerte 689’941’920 813’380’000 575’065’913 621’195’660 801’760’000 523’984’421

verglichen mit GVB-Wert 919’449’000 812’352’000

e) wertvermehrender Anteil wird aufgrund der Bauabrechnung auf Liegenschaften übertragen

f) Buchwert der Liegenschaften der 1991 fusionierten Immobiliengesellschaft Aebistrasse AG

g) an Dritte übertragenes Land im Baurecht

h) Bau- und Landwirtschaftsland

33


ZAHLEN UND FAKTEN

7 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten und übrige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten

2022 2021

Personalfürsorgestiftung der FAMBAU 63’109 400’424

Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen 63’109 400’424

Steuerverwaltung (Verrechnungssteuer/Mehrwertsteuer) 141’611 143’123

Diverse Kontokorrente 64’357 —

Diverse kurzfristige Verbindlichkeiten — 1’000

Total übrige kurzfristige Verbindlichkeiten und übrige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 269’077 544’546

8 Passive Rechnungsabgrenzung

2022 2021

Baurechtszinsen 400’767 398 971

Hypothekarzinsen/Amortisationen 44’333 153’593

Marchzinsen Depositenkasse (DA+KO) 44’248 43’365

Direkte Steuern (Bund/Kanton/Gemeinde) 27’100 17’500

Revision 13’000 13’000

Versicherungen 9’500 9’500

Passive Rechnungsabgrenzung 538’949 635’929

Abgrenzung Mietzinsvorauszahlungen 2’734’746 2’848’897

Akontozahlungen Heiz- und Nebenkosten 13’013’202 5’594’758

./. bezahlte Aufwendungen für Heiz- und Nebenkosten -12’932’392 -5’741’512

Abgrenzung Heiz- und Nebenkosten 80’810 -146’754

Total passive Rechnungsabgrenzung 3’354’505 3’338’073

9 Netto-Mietzinsertrag

2022 2021

Soll-Mietzinsertrag 40’337’729 39’898’408

./. Leerstände -197’132 -1’472’848

./. Mietzinsausfälle und Debitorenverluste -41’929 -113’095

Total Netto-Mietzinsertrag 40’098’667 38’312’465

10 Baurechtszinsaufwand

Baurechtsliegenschaft Baurechtgeber Baurecht-Ablauf

BR-Zinsänderungen

aktuell

geplant

BR-Zins

2022

Restverpflichtung

per 31.12.2022

BR-Zins

2021

Restverpflichtung

per 31.12.2021

EFH Bethlehemacker Stadt Bern 2046-2047 01.05.2018 01.05.2023 -69’131 -1’636’390 -69’131 -1’705’513

Keltenstrasse 17 (Garagen) BG Bern 31.12.2035 01.01.2020 01.01.2025 -4’976 -64’727 -4’976 -69’703

Tscharnergut Stadt Bern 2059-2063 — — -432’212 -16’745’991 -427’819 -17’011’938

Studentenwohnheim Tscharnergut Stadt Bern 31.03.2064 — — -52’510 -2’167’440 -52’510 -2’219’941

Gäbelbach EG Spycher 31.08.2036 01.09.2011 01.09.2016 -355’036 -4’855’731 -355’036 -5’210’766

Normannenstrasse 3 BG Bern 31.12.2034 01.11.2008 01.11.2013 -13’886 -166’744 -13’886 -180’630

Melchiorstrasse 15-19 Stadt Bern 15.09.2070 01.06.2020 01.06.2030 -122’463 -5’846’326 -122’697 -5’980’194

Fellergut (Anteil FAMBAU) FAMBAU 31.12.2071 01.01.2020 01.01.2023 -22’500 -1’103’252 -22’508 -1’126’153

Jupiterstrasse 57 / EH (Anteil FB) BG Bern 31.12.2055 01.01.2022 01.01.2032 -117’654 -3’885’134 -119’440 -4’063’588

Kranichweg 20/22 / EH BG Bern 31.12.2052 01.01.2013 01.01.2023 -60’186 -1’806’899 -60’186 -1’867’085

Füllerichstrasse 10 / PP H.-M.-Stiftung 31.12.2098 01.01.2019 01.01.2024 -22’050 -1’676’948 -22’050 -1’698’998

Magdalenaweg 1-9 / EH EWG Zollikofen 31.12.2038 01.01.2019 01.01.2024 -52’770 -844’893 -52’770 -897’663

Im Park 2+4 / EH EWG Zollikofen 31.12.2041 01.07.2020 01.07.2025 -80’650 -1’533’457 -80’650 -1’614’107

Total Baurechtzinsaufwand -1’406’024 -42’333’932 -1’403’659 -43’646’279

34


ZAHLEN UND FAKTEN

11 Unterhalt und Reparaturen

2022 2021

Unterhalt ordentlich -4’654’083 -4’483’831

Unterhalt ausserordentlich -7’387’162 -5’047’245

Gesamtunterhalt ausgeführt -12’041’245 -9’531’077

Bildung Gebäudesanierungs-Rückstellungen -2’200’000 -2’200’000

Verwendung Gebäudesanierungs-Rückstellungen — —

Veränderung Gebäudesanierungs-Rückstellungen -2’200’000 -2’200’000

Total Unterhalt und Reparaturen -14’241’245 -11’731’077

12 Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Erfolg

2022 2021

Gewinne aus Veräusserung von betrieblichem Anlagevermögen 2’716 —

Ausgleichskasse - Rückerstattung CO₂-Abgaben 3’505 1’158

Umsatz-Boni und -Rückvergütungen 5’272 —

Mobiliar Versichrung - Überschussbeteiligung 2018-2020 (UVGZ) 3’976 12’290

Neutraler und ausserordentlicher Ertrag 15’469 13’448

Aufstockung Pfeuti-Fonds -7’600 -4’550

Todesfall Mitarbeiter -17’971 —

Unterstützung Asylsuchende Ukraine -12’238 —

Jubiläum 75 Jahre FAMBAU 3’140 -1’900

Neutraler und ausserordentlicher Aufwand -34’670 -6’450

Total ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Erfolg -19’201 6’998

35


ZAHLEN UND FAKTEN

Anlagespiegel

Finanzanlagen

und Beteiligungen

Mobile

Sachanlagen

Immobile

Sachanlagen

in CHF Total Total Um-/Neubauten Liegenschaften Baurechtsland Landreserven Total

Historische Anschaffungswerte

31. Dezember 2020 5’327’729 729’867 5’044’425 678’997’714 4’042’976 1’494’278 689’579’393

Aktivierungen (aus Gebäudesanierungen) — — 6’204’218 3’130’960 — — 9’335’179

Zugänge — 207’171 23’600’034 2’615’350 — — 26’215’383

Abgänge — — — -12’671 — — -12’671

Transfer innerhalb Anlagevermögen — — -11’558’892 2’675’738 — — -8’883’154

Transfer an Erfolgsrechnung — — -3’259’551 — — — -3’259’551

Wertminderungen (Impairment) — — — — — — —

Historische Anschaffungswerte

31. Dezember 2021 5’327’729 937’038 20’030’234 687’407’091 4’042’976 1’494’278 712’974’579

Aktivierungen (aus Gebäudesanierungen) — — 5’476’099 6’386’083 — — 11’862’183

Zugänge 100’000 471’722 21’232’397 31’381’035 — 5’513’546 58’126’978

Abgänge — -93 -3’033’323 — — — -3’033’323

Transfer innerhalb Anlagevermögen — — -7’674’752 7’674’752 — — —

Transfer an Erfolgsrechnung — — -1’416’203 — — — -1’416’203

Wertminderungen (Impairment) -2’705’000 — — — — — —

Historische Anschaffungswerte

31. Dezember 2022

2’722’729 1’408’667 34’614’453 732’848’961 4’042’976 7’007’824 778’514’213

Kumulierte Abschreibungen

31. Dezember 2020 -2’834’129 -638’867 — -172’651’205 -2’976 -114’278 -172’768’459

Jahresabschreibungen — -148’171 — -16’221’698 — — -16’221’698

Rundungsabschreibungen — — — — — — —

Abgänge — — — — — — —

Transfer innerhalb Anlagevermögen — — — — — — —

Periodische Bewertung 7’350 — — — — — —

Wertminderungen (Impairment) — — — — — — —

Kumulierte Abschreibungen

31. Dezember 2021 -2’826’779 -787’038 — -188’872’903 -2’976 -114’278 -188’990’157

Jahresabschreibungen — -310’629 — -14’457’597 — — -14’457’597

Rundungsabschreibungen — — — — — -546 -546

Abgänge — — — — — — —

Transfer innerhalb Anlagevermögen — — — — — — —

Periodische Bewertung 32’700 — — — — — —

Wertminderungen (Impairment) 2’705’000 — — — — — —

Kumulierte Abschreibungen

31. Dezember 2022 -89’079 -1’097’667 — -203’330’501 -2’976 -114’824 -203’448’300

Nettobuchwerte 31. Dezember 2021 2’500’950 150’000 20’030’234 498’534’188 4’040’000 1’380’000 523’984’421

Nettobuchwerte 31. Dezember 2022 2’633’650 311’000 34’614’453 529’518’460 4’040’000 6’893’000 575’065’913

36


ZAHLEN UND FAKTEN

Fremdfinanzierungsspiegel

in CHF

Depositenkasse

Depositen-

Konti

(Hefte)

Kassen-

Depositen- Obligationen

Anlagen

Total

Grundpfandkredite

Variable

Hypotheken

Libor-/Saron

Hypotheken

Swap-

Hypotheken

Fix-

Hypotheken Anleihen Total

Gesamt

Fremdfinanz.

Buchwerte

31. Dezember 2020 30’923’864 7’397’000 — 38’320’864 2’980’000 6’310’000 9’660’000 361’822’500 73’300’000 454’072’500 492’393’364

Refinanzierung — — — — — -1’670’000 -6’320’000 11’940’000 — 3’950’000 3’950’000

Einzahlung bzw. Auszahlung 3’564’133 1’515’000 — 5’079’133 — — — — — — 5’079’133

Rückzahlung -3’317’116 -1’041’000 — -4’358’116 -10’000 — — -1’400’000 — -1’410’000 -5’768’116

Amortisation ordentlich — — — — — -160’000 -140’000 -3’444’000 — -3’744’000 -3’744’000

Amortisation ausserordentlich — — — — — -80’000 — — — -80’000 -80’000

Nettoverzinsung Depositen 260’248 — — 260’248 — — — — — — 260’248

Buchwerte

31. Dezember 2021 31’431’130 7’871’000 — 39’302’130 2’970’000 4’400’000 3’200’000 368’918’500 73’300’000 452’788’500 492’090’630

fällig in 1 bis = 12 Monaten 31’431’130 2’103’000 — 33’534’130 2’970’000 4’400’000 3’200’000 69’001’000 — 79’571’000 113’105’130

fällig in 2 bis = 5 Jahren — 5’768’000 — 5’768’000 — — — 139’793’500 19’200’000 158’993’500 164’761’500

fällig in 6 bis > 10 Jahren — — — — — — — 160’124’000 54’100’000 214’224’000 214’224’000

Refinanzierung — — — — — 28’575’000 -3’200’000 -27’975’000 — -2’600’000 -2’600’000

Einzahlung bzw. Auszahlung 4’233’297 2’126’000 — 6’359’297 — 16’030’000 — 41’085’000 — 57’115’000 63’474’297

Rückzahlung -3’462’080 -2’103’000 — -5’565’080 -620’000 — — -282’000 — -902’000 -6’467’080

Amortisation ordentlich — — — — — -125’000 — -4’069’000 — -4’194’000 -4’194’000

Amortisation ausserordentlich — — — — — — — -500’000 — -500’000 -500’000

Nettoverzinsung Depositen 268’007 — — 268’007 — — — — — — 268’007

Buchwerte

31. Dezember 2022 32’470’355 7’894’000 — 40’364’355 2’350’000 48’880’000 — 377’177’500 73’300’000 501’707’500 542’071’855

fällig in 1 bis = 12 Monaten 32’470’355 929’000 — 33’399’355 2’350’000 48’880’000 — 84’642’000 19’200’000 155’072’000 188’471’355

fällig in 2 bis = 5 Jahren — 6’965’000 — 6’965’000 — — — 139’450’500 — 139’450’500 146’415’500

fällig in 6 bis > 10 Jahren — — — — — — — 153’085’000 54’100’000 207’185’000 207’185’000

Depositen-Anlagen per 31.12.2022

3’000’000

2’500’000

2’000’000

1’500’000

1’000’000

500’000

0

Verfall 2023 2024 2025 2026 2027

1.30%

1.20%

1.10%

1.00%

Durchschnittliche Zinsbelastung Hypotheken 2022 2021

Hypothekarzinsaufwand gemäss Jahresrechnung 3’742’891 3’777’876

> effektive jährliche Zinsbelastung 0.75% 0.83%

Hypothekarischer Referenzzinssatz bei Mietverhältnissen per 31.12. des Jahres 1.25% 1.25%

> zugrunde liegender Durchschnittszinssatz per 31.12. 1.33% 1.19%

Grundpfandrechte 2022 2021

Errichtete Grundpfandverschreibungen 3’497’163 3’497’163

Errichtete Schuldbriefe 699’229’700 678’769’363

- davon reserviert für Depositenkasse 46’350’300 49’350’300

> Belehnungsgrad 87.09% 79.64%

- davon hinterlegt für Hypotheken 582’923’600 549’505’600

> Belehnungsgrad 86.07% 82.40%

- davon frei verfügbar 69’955’800 76’416’300

Verpfändete Aktiven (belastete Liegenschaften) 2022 2021

Verkehrswerte gemäss IP Bau 803’920’000 792’300’000

GVB-Werte 919’449’000 812’352’000

Buchwerte 529’518’460 498’534’188

37


ZAHLEN UND FAKTEN

Bericht der Revisionsstelle

zur Jahresrechnung

Gfeller und Partner AG

Prüfungsurteil

Wir haben die Jahresrechnung der FAMBAU Genossenschaft

(die Genossenschaft) – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember

2022 der Erfolgsrechnung und der Geldflussrechnung

für das dann endende Jahr sowie dem Anhang – geprüft. Nach

unserer Beurteilung entspricht die beigefügte Jahresrechnung

dem schweizerischen Gesetz und den Statuten.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit

dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Standards zur

Abschlussprüfung (SA-CH) durchgeführt. Unsere Verantwortlichkeiten

nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt

«Verantwortlichkeiten der Revisionsstelle für die Prüfung

der Jahresrechnung» unseres Berichts weitergehend

beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in

Übereinstimmung mit den schweizerischen gesetzlichen Vorschriften

und den Anforderungen des Berufsstands, und wir

haben unsere sonstigen beruflichen Verhaltenspflichten in

Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind

der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise

ausreichend und geeignet sind, um als eine Grundlage für

unser Prüfungsurteil zu dienen.

Sonstige Informationen

Die Verwaltung ist für die sonstigen Informationen verantwortlich.

Die sonstigen Informationen umfassen die im Geschäftsbericht

enthaltenen Informationen, aber nicht die Jahresrechnung

und unseren dazugehörigen Bericht. Unser Prüfungsurteil

zur Jahresrechnung erstreckt sich nicht auf die sonstigen Informationen,

und wir bringen keinerlei Form von Prüfungsschlussfolgerung

hierzu zum Ausdruck. Im Zusammenhang mit unserer

Abschlussprüfung haben wir die Verantwortlichkeit, die sonstigen

Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die

sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zur Jahresrechnung

oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten

Kenntnissen aufweisen oder anderweitig wesentlich falsch

dargestellt erscheinen. Falls wir auf Grundlage der von uns

durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche

falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt,

sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten.

Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortlichkeiten der Verwaltung für die

Jahresrechnung

Die Verwaltung ist verantwortlich für die Aufstellung einer

Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen

Vorschriften und den Statuten und für die internen Kontrollen,

die die Verwaltung als notwendig feststellt, um die Aufstellung

einer Jahresrechnung zu ermöglichen, die frei von wesentlichen

falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen

oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung der Jahresrechnung

ist die Verwaltung dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft

zur Fortführung der Geschäftstätigkeit zu beurteilen,

Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der

Geschäftstätigkeit – sofern zutreffend – anzugeben sowie dafür,

den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Geschäftstätigkeit

anzuwenden, es sei denn, die Verwaltung beabsichtigt,

entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder

Geschäftstätigkeiten einzustellen, oder hat keine realistische

Alternative dazu.

Verantwortlichkeiten der Revisionsstelle für die

Prüfung der Jahresrechnung

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen,

ob die Jahresrechnung als Ganzes frei von wesentlichen

falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen

oder Irrtümern ist, und einen Bericht abzugeben, der unser

Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes

Mass an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine

in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den

SA-CH durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche

Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche

Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder

Irrtümern resultieren und werden als wesentlich gewürdigt,

wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet

werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieser

Jahresrechnung getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen

von Nutzern beeinflussen. Eine weitergehende Beschreibung

unserer Verantwortlichkeiten für die Prüfung der Jahresrechnung

befindet sich auf der Webseite von EXPERTsuisse:

http://expertsuisse.ch/wirtschaftspruefung-revisionsbericht.

Diese Beschreibung ist Bestandteil unseres Berichts.

Bericht zu sonstigen gesetzlichen und anderen

rechtlichen Anforderungen

In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und PS-CH

890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben der Verwaltung

ausgestaltetes Internes Kontrollsystem für die Aufstellung

der Jahresrechnung existiert. Ferner bestätigen wir, dass der

Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem schweizerischen

Gesetz und den Statuten entspricht, und empfehlen,

die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.

GFELLER + PARTNER AG / Bern, 21. März 2023

Christian Zwahlen

Zugelassener Revisionsexperte (Leitender Revisor)

Salvatore Fasciana

Zugelassener Revisionsexperte

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Impressum

Herausgeberin: FAMBAU Genossenschaft, Bern

Redaktion: Alexander Schaller, Christoph Odermatt, Walter Straub

Fotos/Visualisierungen: Phil Buerer, Werner Tschan, HUGGENBERGERFRIES ARCHITEKTEN AG

Korrektorat: Stämpfli Kommunikation, Bern

Projektleitung, Konzept und Gestaltung: wunderwerk GmbH, Bern

Druck: rubmedia AG, Bern

Auflage: 400 Ex.

Versand: FAMBAU Genossenschaft, Bern

© 2023 FAMBAU Genossenschaft


fambau.ch

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