Fangstatistik - Bergedorfer Anglerverein
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Warum Totholz in<br />
Fließgewässern ?<br />
Von Axel Aue<br />
Manch einer wird sich sicherlich fragen:<br />
Wozu Bäume in der Bille?<br />
Die stören doch beim Angeln und beim<br />
Drill kapitaler Fische!<br />
Sicherlich hat jeder Angler die Erfahrung<br />
gemacht, dass in der Nähe von<br />
Hindernissen stärkeres Gerät gebraucht<br />
wird, um Fische an der Flucht zu hindern.<br />
Sicherlich weiß aber auch jeder Angler,<br />
dass gerade hier besonders viele, auch<br />
große Fische zu fangen sind.<br />
Totholz hat in (Fließ-) Gewässern eine<br />
Menge von positiven Auswirkungen,<br />
von denen ich hier die für uns wichtigsten<br />
kurz anreißen will:<br />
Totholz kommt natürlicherweise in unseren<br />
Gewässern in großen Mengen vor.<br />
Die Bandbreite reicht dabei von kleinen<br />
Zweigen bis zu Sturzbäumen, die<br />
Von Axel Aue<br />
Im Frühjahr wurden 100 junge Erlen<br />
auf Höhe der Pionierbrücke gepfl anzt.<br />
Die Erlen sollen in diesem Bereich die<br />
Ufersicherung übernehmen, das Gewässer<br />
beschatten sowie durch ihre<br />
Wurzeln Verstecke für verschiedene<br />
Tiere bereitstellen.<br />
Als zweites wurde von der Wasserwirtschaft<br />
unterhalb der Pionierbrücke ein<br />
„Gefahrenbaum“ gefällt, so dass dieser<br />
im Wasser zu liegen kam. Er wurde verankert<br />
und damit gegen Abdrift en gesichert<br />
(siehe oben).<br />
z.B. durch altersgemäßes Sterben oder<br />
Windwurf in das Gewässer gelangen.<br />
Die augenscheinlichste Auswirkung ist<br />
jene auf die Gewässerstruktur. Es entstehen<br />
Ausspülungen, Uferabbrüche,<br />
Kolke, Flachwasserzonen sowie Sand-<br />
und Kiesbänke. Diese Strukturierung<br />
des Lebensraumes ist für viele Tiere<br />
wichtig. Unter anderem nutzen Jungfi<br />
sche strömungsberuhigte Flachwasserzonen<br />
als Kinderstube, Kiesbänke<br />
werden als Laichhabitate genutzt, Kolke<br />
von großen Fischen als Standplätze<br />
sowie von vielen Fischen als (Über-) Lebensraum<br />
bei Niedrigwasser.<br />
Durch Hindernisse entstehen unterschiedlicheStrömungsgeschwindigkeiten<br />
und somit Lebensräume für verschiedene<br />
Fischarten.<br />
Sauerstoff reiches Oberfl ächenwasser<br />
wird gegen Ufer und Sohle abgelenkt. Es<br />
Mit dem Grünamt Bergedorf kamen wir<br />
überein, dass von uns an den Brauereiteichen<br />
3-4 Stege gebaut werden. Hier<br />
soll beobachtet werden, ob diese von<br />
Anglern genutzt werden und ob eventuell<br />
übermäßiger Wandalismus auft ritt.<br />
Des weiteren werden die Teiche voraussichtlich<br />
im Jahr 2005 zur Bille hin<br />
geöff net, so dass ein Wasseraustausch<br />
stattfi nden kann. Wir versprechen uns<br />
dadurch eine bessere Sauerstoff versorgung<br />
der Teiche. Darüber hinaus haben<br />
Fische bei extremen Bedingungen (z.B.<br />
bei Großer Hitze, Hochwasser, Eis) die<br />
Möglichkeit, in das weniger beeinträchtigte<br />
Gewässer zu wechseln.<br />
eues vom Gewässer N<br />
durchströmt Kiesbänke und reinigt diese<br />
damit, ein wichtiger Vorgang für die<br />
Eier von Kieslaichern. Ganz allgemein<br />
wird der Sauerstoff gehalt des Wassers<br />
erhöht.<br />
Zweige und Äste kämmen organisches<br />
Material (z.B. Blätter) aus dem Wasser.<br />
Dieses, wie auch das Totholz selbst,<br />
dient wiederum den Fischnährtieren<br />
(Makrozoobenthos) als Nahrung und<br />
Lebensraum. Die verfügbare Nahrungsmenge<br />
für Fische steigt dadurch.<br />
Die Totholzstrukturen selber werden<br />
von Fischen als Unterstand genutzt.<br />
Auch für andere Tiere ist Totholz wichtig.<br />
Entstehende Uferabbrüche nutzt der<br />
Eisvogel zum Brüten, Ansitze und Ruheplätze<br />
für Vögel entstehen, Kleinnager<br />
bauen ihre Nester, Pilze wachsen<br />
hier...<br />
Nicht verschwiegen werden soll an dieser<br />
Stelle, dass Totholz in unseren stark<br />
genutzten Gewässern und Auen auch<br />
negative Auswirkungen haben kann.<br />
Unerwünschte Überfl utungen, Laufverlegungen,<br />
Hindernisse für Wassersportler<br />
und weitere Auswirkungen<br />
verlangen eine geschickte Hand im Umgang<br />
mit diesem Material. Einen naturgemäßen<br />
„Wildwuchs“ wird es daher<br />
an den meisten Fließgewässerstrecken<br />
nicht geben, jedoch ist eine naturnahe<br />
Gewässerunterhaltung zum Wohle aller<br />
möglich. ❐<br />
Das Jahr 2004 an der Bille in Kürze..<br />
Mit der Wasserwirtschaft Bergedorf<br />
wurde vereinbart, dass 2 Stichgräben<br />
zur Feuchtwiese zwischen Kinderspielplatz<br />
und Einmündung Forstgraben<br />
von der Verrohrung befreit werden.<br />
Hier soll geprüft werden, ob diese eventuell<br />
als Laichgewässer / Jungfi schhabitate<br />
genutzt werden.<br />
Aufgrund vieler an der Wurzelhalsfäule<br />
erkrankten Erlen (Erlensterben), werden<br />
eine ganze Reihe dieser Bäume „auf<br />
den Stock gesetzt“, d.h. gefällt, werden.<br />
Neuanpfl anzungen werden in erster Linie<br />
mit Weiden und Eschen vorgenommen.<br />
Nach einer ökologisch sinnvollen<br />
Lösung wird gesucht. ❐<br />
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