DER MAINZER - Das Magazin für Mainz und Rheinhessen - Nr. 395

SPITZFINDIG | DER MAINZER 08. 2023 | 03
I M P R E S S U M
VERLAG/REDAKTION/DRUCK
Typo Druck Horn und Kohler-Beauvoir OHG
117er Ehrenhof 5 · 55118 Mainz
Telefon 06131/96533 -0
Telefax 06131/ 9 65 33 99
briefkasten@dermainzer.net
www.dermainzer.net
HERAUSGEBER
Werner Horn
REDAKTIONSLEITUNG
Dr. Marion Diehl (SoS) Tel. 06131/9653346
redaktion@dermainzer.net
REDAKTEURE
Dr. Matthias Dietz-Lenssen (mdl),
Kerstin Halm (KH), Lou Kull, Mogunzius,
Spectator, Maximilian Horn
TERMINKALENDER
terminkalender@dermainzer.net
REDAKTIONSSCHLUSS
war am 26. Juli 2023
TITELBILD
Stefan Bell, Mainz 05
FOTOS
WHO, SoS, adobe.stock.com,
Altstadt-Fotograf: R. Kissig;
SOMMERLICHE »KINKERLITZCHEN«
Halterungen für Sonnenschirme, kostenlose Sonnencreme
und der Umbrella Sky.
LAYOUT
Andreas Gierlich
PRODUKTION
Alexander Kohler-Beauvoir
produktion@dermainzer.net
Telefon 06131/ 9 65 33 -10
PAPIER
Bilderdruck matt gestrichen
GÜLTIGE ANZEIGENPREISLISTE
vom 2. Januar 2023
ANZEIGENLEITUNG
Werner Horn (verantwortlich)
Tel. 06131/9653366
horn@dermainzer.net
ANZEIGENVERKAUF
Swaantje Süring, Tel. 06131/9653344
suering@dermainzer.net
Rolf Kissig, Tel. 06131/9653342
kissig@dermainzer.net
Fax 06131/9653399
ABONNEMENT
Jahresabonnement 49,98 Euro inkl. MWSt.
Die Kündigung des Abonnements ist nur schriftlich
und unter Einhaltung einer Frist von 6 Wochen
vor Ablauf des Jahresabonnements gültig.
Bei Umzug bitte Benachrichtigung an uns.
ALLGEMEINES
Namentlich gezeichnete Artikel geben nicht unbedingt
die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck,
auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der
Redaktion. Die im Mainzer veröffentlichten Beiträge
und die durch den Verlag gestalteten Anzeigen sind
urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit
schriftlicher Genehmigung der Redaktion des Ver -
lags weiterver wendet werden. Für unverlangt eingesandtes
Material wird keine Haftung übernommen.
Für die Vollständigkeit und Rich tig keit der Angaben
im Terminkalender wird keine Gewähr übernommen.
In den heißen Juli-Wochen wirkten manche
Diskussionen zusätzlich schweißtreibend. Am
12. Juli kamen die Stadtratsmitglieder zu ihrer
letzten Sitzung vor der Sommerpause zusammen.
Unter den 87 (!) Tagesordnungspunkten
befand sich der Antrag der Linksfraktion: »Den
Rhein auch im Sommer genießen können –
Sonnenschirmhalterungen am Rheinufer«.
Gemeint waren nicht große »Halterungen«,
wie sie in der Gastronomie üblich sind, sondern
kleine, in die auch Regenschirme passen
würden. Bevor diese Idee ins Reich der Absurditäten
wandert, ist daran zu erinnern,
dass in manchen südeuropäischen Städten
Sonnensegel über die Fußgängerzonen gespannt
werden, um die Menschen vor Hitzeschäden
zu schützen. Geographisch sind wir
von Südeuropa ein Stück weit weg. Klimatisch
nicht mehr. Dass Menschen leiden unter der
Hitze, dass es immer mehr Hitzetote gibt, ist
Fakt. Warum also nicht für Sonnenschirme,
die Menschen zu ihrem eigenen Schutz mit
sich führen, Befestigungen anbringen?
Via Livestream ließ sich dazu die Debatte
im Stadtrat verfolgen und die Argumente von
Stadtratsmitgliedern GEGEN diese Forderung
sind nicht ohne. Hingewiesen wurde u.a. darauf,
dass es noch nicht einmal in Bussen und
Bahnen solche Befestigungen gibt und dass
Menschen, die mit Gehhilfen unterwegs sind
kaum noch einen Sonnenschirm halten könnten.
Der Antrag wurde letztlich abgelehnt,
aber die LINKE ist nicht allein mit derlei, auf
den ersten Blick realitätsfremden Forderungen.
Die Neustadt-SPD stellte im Ortsbeirat
Neustadt den Antrag, das Aufstellen von Spendern
mit kostenfreier Sonnencreme zu prüfen.
An niederländischen Stränden sei das mittlerweile
der Fall, heißt es in der entsprechenden
Pressemitteilung. Der Antrag kam nicht
durch, weil die Grünen befürchteten, die Sonnencreme
könne »missbraucht« werden: zu
viel Creme an der Haut könne zu Lackschäden
an Autos und Fahrrädern führen.
Vermutlich ist mein Hirn hitzebedingt nur
eingeschränkt funktionsfähig – meinen die
das jetzt ernst? Die Überprüfung der Sonnencreme-Meldung
ergibt, im Landtag von NRW
hat die SPD nicht nur kostenlose Sonnencreme
gefordert sondern auch die Einführung einer
Siesta und die Tagesschau meldete die kostenlose
Verteilung von Sonnencreme an niederländischen
Stränden. Nun, irgendwo müssen
wir ja beginnen mit den Anpassungen an
den Klimawandel. Ich frage mich allerdings,
ob unseren Volksvertreter:innen nichts anderes
einfällt, als solche, Verzeihung, Kinkerlitzchen?
Sollen sie doch mal einen Blick in
den Umbrella Sky in der Rotekopfgasse werfen,
in den Steffen Pauls und Axel Efferth 500 (!)
Planungs- und Arbeitsstunden investiert haben.
Die 350 Regenschirme verbreiten eine
fröhliche Stimmung, verhindern Sonnenbrand
und verursachen keine Lackschäden. | SoS