MarienKonkret 111 Herbst 2023

GESUNDHEIT —
DR. MED.
BADRIG MELEKIAN
Chefarzt der Klinik für
Gynäkologie und Geburtshilfe
im St. Marien-Krankenhaus
Siegen
Eierstockkrebs ist deutlich tödlicher als
Brustkrebs: Nur etwa die Hälfte der
betroffenen Frauen überleben nach
fünf Jahren mit dem Krebs. Die Symptome
sind unspezifisch, eine Früherkennung
eines Ovarialkarzinoms wie etwa
bei anderen bösartigen Tumoren ist kaum
möglich.
Jährlich erkranken deutschlandweit
circa 7.500 Frauen pro Jahr an Eierstockkrebs.
Dass die Sterblichkeitsrate von
circa 50 % so hoch ist, liegt daran, dass
sowohl Prävention als auch eine Früherkennung
kaum möglich sind und der
Tumor rasch wächst. So gibt es bei Eier-
stockkrebs keine frühen Blut-Marker, und
in 75 % der Fälle entdecken Mediziner das
Ovarialkarzinom erst im fortgeschrittenen
Stadium, was die Heilungschancen erheblich
schmälert. Eine „klassische“ Ursache
für Eierstockkrebs gibt es nicht. Jedoch
zählen zu den Risikofaktoren Alter, Übergewicht
und Unfruchtbarkeit. Mittels eines
sogenannten BRCA-Gentests kann zumindest
in Erfahrung gebracht werden, ob eine
familiäre Veranlagung vorliegt – circa 30 %
der Fälle sind genetisch bedingt. Ist dies so
identifiziert, ist eine prophylaktische Entfernung
der Eierstöcke ab dem 50. Lebensjahr
anzuraten.
Eierstockkrebs:
Früherkennung
kaum möglich
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14 _ MARIEN ∕ KONKRET Nr. 111