Hundertwasser’s ökologische Aktivitäten im Kaurinuie Valley
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Kurzinformation<br />
zu <strong>Hundertwasser’s</strong><br />
<strong>ökologische</strong>n <strong>Aktivitäten</strong> <strong>im</strong> Kaurinui <strong>Valley</strong><br />
zur Regeneration und Erholung der Natur<br />
von Peter Z<strong>im</strong>mermann<br />
<strong>Hundertwasser’s</strong><br />
Vision als Umwelt Aktivist mit der von ihm ab 1976<br />
initialisierten sowie realisierten <strong>ökologische</strong>n Projekt<br />
„Regeneration und Erholung der Natur“
Der am 19. Februar 2000 in Australien verstorbene<br />
Künstler Friedensreich Hundertwasser war ein österreichischer<br />
Maler, Architekt, <strong>ökologische</strong>r Aktivist und Philosoph.<br />
Er war einer der faszinierendsten Künstler unserer<br />
Zeit, sowie ein selbsternannter Anwalt zur Erhaltung der Natur.<br />
<strong>Hundertwasser’s</strong> lebenslanges Streben nach einem Einklang<br />
zwischen Mensch und Natur spiegelt sich in seiner<br />
Rolle als Vorreiter in den Bereichen Grüne Architektur,<br />
Stadtbegrünung sowie aktiver Umweltschutz wieder.<br />
Er war frugal (in Bezug auf die Lebensweise, besonders in<br />
Bezug auf Essen und Trinken) einfach, bescheiden; nicht<br />
üppig und er lebte genügsam. Hundertwasser kämpfte<br />
zeitlebens unermüdlich für eine bessere Welt, in der die Menschen wie <strong>im</strong><br />
Paradies <strong>im</strong> Einklang mit der Natur und allen Lebewesen leben sollten.<br />
Hundertwasser selbst war 2 x verheiratet, beide Ehen wurden kinderlos<br />
nach kurzer Zeit geschieden.<br />
Überraschend wurde Hundertwasser 1982 unverhofft mit 58 Jahren Vater.<br />
Hundertwasser hat allerdings kurioserweise seine<br />
eigene uneheliche Tochter Heidelinde Tr<strong>im</strong>mel zu<br />
Lebzeiten nie anerkannt und sie auch nie persönlich<br />
gesehen oder kontaktiert.<br />
Sämtliche Versuche seiner Tochter mit ihrem Vater<br />
persönlichen Kontakt aufzunehmen wurden von ihm<br />
selbst oder durch seinem Manager und Freund Joram<br />
Harel ignoriert und vereitelt. Hundertwasser<br />
zahlte <strong>im</strong>merhin regelmäßig die gesetzliche Al<strong>im</strong>ente<br />
für seine 1982 in Wien geborene uneheliche<br />
Tochter.<br />
Da das letzte Hemd bekanntlich keine Taschen hat, gründete der vorausschauende<br />
und spitzfindige Hundertwasser und sein Manager Joram<br />
Harel am 12. Mai 1998 die HUNDERTWASSER GEMEINNÜTZIGE PRI-<br />
VATSTIFTUNG um <strong>Hundertwasser’s</strong> Vision „Die Regeneration und Erholung<br />
der Natur“ nach <strong>Hundertwasser’s</strong> ableben aktiv und finanziell<br />
weiterführen zu können.<br />
Im Testament von Hundertwasser hatte HW diese von ihm gegründete<br />
Privatstiftung als Alleinerbin eingesetzt.<br />
Stiftungsvorstand ist bis heute (Januar 2024) Hundertwassers ehemaliger<br />
Manager und Freund, Joram Harel.<br />
Laut Aussage der Hundertwasser-Stiftung hinterließ der verstorbene<br />
Stifter <strong>im</strong> Jahr 2000 nur Schulden.<br />
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Die pflichtteilberechtigte Tochter könne daher auf kein Vermögen zugreifen.<br />
Zahlreiche anderslautende Dokumente nähren jedoch Zweifel an der Aussage<br />
der Hundertwasser-Stiftung und deren Vertretern.<br />
Mit dieser Stiftung wurde die gesetzliche Verpflichtung <strong>Hundertwasser’s</strong><br />
erbberechtigten Nachkommen eventuelle Erbschaftsansprüche zu zahlen<br />
teilweise ausgehebelt. Hundertwasser starb am 19. Februar 2000<br />
Laut Aussage von <strong>Hundertwasser’s</strong> findigen Manager Joram Harel und seinem<br />
Anwalt Georg Zanger war Hundertwasser 2000 vermögenslos und<br />
Hundertwassers Nachlass aufgrund seines aufwendigen Lebensstils überschuldet.<br />
Hundertwassers Tochter wurde 2001 per Abfindungsvergleich mit Joram<br />
Harel erbschaftsmässig 145.000 Euro sowie ein Hundertwasser-Bild zugestanden.<br />
Dieser Vergleich ist für die Fortführung von <strong>Hundertwasser’s</strong><br />
Vision nach seinem Tod vorteilhaft, clever, sowie gut für die Erholung der<br />
von uns Menschen rigoros ausgebeuteten Natur, aber moralisch traurig für<br />
die vorher mit 50% erbberechtige uneheliche Tochter.<br />
Erst 12 Jahre später versuchte die erbberechtigte Hundertwasser<br />
Tochter gegen den damaligen Abfindungsvergleich auf Aufhebung wegen<br />
vermeintlicher Täuschung zu klagen. Alle diesbezüglichen Klagen wurden<br />
von den zuständigen Gerichten in Österreich abgewiesen oder eingestellt,<br />
teilweise auch wegen Verjährung.<br />
Was ist wichtiger ? Das finanzielle Wohlbefinden eines einzelnen Menschen<br />
oder die Chance durch bewusste menschliche aktivierenden Naturschutz-Maßnahmen<br />
und Regeneration der Natur eine weitere Möglichkeit<br />
für das zukünftige überleben aller Menschen zu schaffen?<br />
Diese vorausschauende Maßnahme wurde erst durch die am 12. Mai<br />
1998 mit Hilfe von <strong>Hundertwasser’s</strong> vorausschauender Gründung der<br />
HUNDERTWASSER GEMEINNÜTZIGE PRIVATSTIFTUNG Wien, ermöglicht.<br />
<strong>Hundertwasser’s</strong> Vision und Engagement über seinen eigenen Tod hinweg<br />
ermöglicht der am 12. Mai 1998 gegründeten Hundertwasser-Stiftung<br />
bis heute das <strong>Hundertwasser’s</strong> Engagement für uns Menschen<br />
überlebenswichtige konstruktive <strong>ökologische</strong> Umwelt Projekt in Neuseeland<br />
in <strong>Hundertwasser’s</strong> Sinn kompromisslos weitergeführt wird.<br />
Hundertwasser fühlte sich schon sehr früh dazu berufen sich für eine<br />
bessere Welt, in der die Menschen wie <strong>im</strong> Paradies <strong>im</strong> Einklang mit der<br />
Natur und allen Lebewesen leben sollten einzusetzen, und dafür zu kämpfen<br />
und dies zu propagieren.<br />
Friedensreich Hundertwasser war bekennender Pazifist, Österreicher,<br />
Kosmopolit, Maler, und ein lebenslanger selbsternannter Anwalt der Natur.<br />
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Hundertwasser setzte sich mit recht zeitlebens weltweit für die Erhaltung,<br />
Rückgewinnung sowie Erhaltung der durch kommerzielle menschliche<br />
Ausbeutung vernichtete oder angeschlagene Natur ein. Die Natur war<br />
für ihn das höchste Gut und die Quelle universeller Harmonie und Leben.<br />
(-Das sollte übrigens für jeden Menschen gelten).<br />
Kein Wunder also, dass sein künstlerisches Schaffen von ihr inspiriert ist<br />
und er sich selbst bedingungslos sogar über seinen eigenen Tod hinaus in<br />
ihre Dienste stellte und dafür kämpfte.<br />
Hundertwasser hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Natur vor den<br />
Übergriffen des Menschen sowie den Schäden der alles vernichtenden Industrie<br />
zu schützen. Er schrieb ab den 1950-er Jahren hierzu zahlreiche<br />
Manifeste, organisierte und veranstaltete Happenings und Protestaktionen.<br />
1972 veröffentlichte er sein Manifest "Dein Fensterrecht<br />
- Deine Baumpflicht". Darin tritt er ein für<br />
Vegetation auf dem Dach und individuelle Fassadengestaltung.<br />
Zuvor hatte er 1958 das "Versch<strong>im</strong>melungsmanifest<br />
gegen den Rationalismus in der Architektur"<br />
herausgebracht, eine grundlegende Stellungnahme<br />
zur Soziologie des Wohnens. Im Sch<strong>im</strong>melbegriff<br />
sah er als eine Art Verbündeten, der sich in Z<strong>im</strong>merecken<br />
ansammelt und somit die rationalistische<br />
Architektur abrundet.<br />
Er setzte sich mit Pflanzenkläranlangen und Humustoiletten<br />
auseinander, entwarf Plakate für den Umweltschutz. und<br />
Hundertwasser setzte sich weltweit persönlich bis zu seinem frühen Tod<br />
<strong>im</strong> Jahr 2000 in Australien, <strong>im</strong>mer aktiv für den Umweltschutz ein.<br />
Kurz nach Veröffentlichung seines Manifestes von 1972 beschloss<br />
Friedensreich Hundertwasser 1973 ein großes Land-Gebiet der Natur<br />
zurückzugeben. Hierzu wanderte er entschlossen nach Neuseeland aus,<br />
und beantragte dort sofort die neuseeländische Staatsbürgerschaft.<br />
Hundertwasser kaufte am 3. Februar 1976 einen 200 Hektar großen<br />
Landsitz <strong>im</strong> Kaurinui <strong>Valley</strong> von dem Farmer Ralph Shortridge das von<br />
Hundertwasser 1974 erstmals besichtigt wurde.<br />
Direkt <strong>im</strong> Anschluss nach dem Erwerb des Landsitzes 1976 fing er aktiv<br />
an, auf seinem Landsitz ohne einen Masterplan einen ästhetischen variantenreichen<br />
Wald (Neo Urwald) zu pflanzen, er hat <strong>im</strong> Anschluss diesen<br />
Wald so weit zu gelenkt, bis er „selbstgenerierend" wurde, als er damals<br />
die ersten 200 Hektar Land an der Bay of Islands entlang des Kawakawa<br />
Rivers mit einem dazugehörigen in den 1950- Jahren aufgestellten Fertigteil<br />
Holz-Farm-Haus an der Waikare Road 155 erwarb.<br />
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Mit den ersten Baumpflanzungen wurde von Hundertwasser ab 1976<br />
eine Baumschule aus dem 65 Kilometer entfernten Whangarei beauftragt.<br />
Hundertwasser selbst lebte seinen großen Traum/Vision auf seinem am<br />
3. Februar 1976 erworbenen 200 ha. großen<br />
Landsitz in Neuseeland auf der Nordinsel,<br />
an der Bay of Islands <strong>im</strong> Kaurinui <strong>Valley</strong><br />
entlang des Kawakawa Rivers ab 1976 vor,<br />
indem er dort mit seinen neuen neuseeländischen<br />
Nachbarn, Freunden, sowie Mitarbeitern<br />
ca. 100.000 Bäume angepflanzt hatte<br />
sowie große von Menschen in Generationen<br />
gerodete Urwaldflächen, und das von ihnen<br />
geschaffene angelegtes Grasland auf seinem<br />
neuen Landsitz wieder in einen sogenannten<br />
Neo Urwald zurückverwandelte, damit sich<br />
die von Menschen bewusst zur Ausbeutung<br />
vernichtete Natur wieder erholten und regenerieren<br />
konnte.<br />
In der ersten Aufbauphase des Waldes in<br />
seinem Tal- und Hügelgelände an der Bay of Islands, die mehr als ein<br />
Jahrzehnt währte, hatte Hundertwasser neben seinen Nachbarn und Mitarbeitern<br />
auch wiederholt Unternehmen beauftragt, in von ihm ausgewählten<br />
Bereichen best<strong>im</strong>mte Baumsorten in Mischung mit anderen Bäumen<br />
auszusetzen.<br />
Zusätzlich fing er 1976 an seinem Landsitz mit der Bucht von der Bay of<br />
Islands am Übergang zum pazifischen Ozean über ein ausgeklügeltes Kanalsystem<br />
mit seinem Landsitz zu verbinden und sein Tal mittels gezielten<br />
Gezeiten Überschwemmungen aus der Bay of Islands zu drainieren.<br />
Sein tief eingeschnittene Tal von Kaurinui <strong>Valley</strong> wird seitdem von Kanälen<br />
durchzogen, die der Künstler seit 1976 ausheben ließ und <strong>im</strong>mer wieder<br />
bis zu seinem plötzlichen Tod am 19. Februar 2000 veränderte.<br />
Dieses von ihm ausgeklügelte und opt<strong>im</strong>ierte Kanalsystem wird alle 12<br />
Stunden über die Gezeiten Änderung sowie dem Tiden Hub von der Bay<br />
of Islands ca. 2,60 mtr. mit Meerwasser gefüllt, und sein Land bewusst<br />
geflutet und überschwemmt und somit ständig drainiert.<br />
Um das zu erreichen hat er einige Rückhalte Deiche, die von den vorherigen<br />
Siedler zum Schutz ihrer Weideflächen errichtet wurden in seinem<br />
Talgelände hinter seinem bis 1980 von ihm selbst bewohnten Fertigteil<br />
Farmhaus aus den 1950-er Jahren entfernt.<br />
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Hundertwasser konnte nach<br />
Fertigstellung seiner 1976<br />
auf seinem Landsitz angelegten<br />
Kanalsysteme sein<br />
Farmhaus sowie sein dahinterliegendes<br />
„Bottle House“<br />
an der Waikare Road 155<br />
neben seinem vom Talboden<br />
ansteigenden Damm-Fahrweg<br />
nunmehr auch über seinen<br />
Haupt-Kanal bei Flut per<br />
Boot erreichen.<br />
Zusätzlich konnte Hundertwasser<br />
nunmehr auch bei<br />
Flut mit einem Boot über sein<br />
gebautes Kanalsystem in die<br />
„Bay of Islands“ herausfahren.<br />
Durch diese regelmäßigen<br />
Meer-Wasser Gezeiten Flutungen<br />
und natürliche Wasser<br />
Einläufe wurden natürlich<br />
auch reichlich Sed<strong>im</strong>ente sowie<br />
andere Abfälle in seine<br />
Teiche und Kanäle eingeschwemmt, welche daher regelmäßig gewartet<br />
werden mussten, damit die Boots-Fahrwege und die Teiche nicht versandeten<br />
und somit weiterhin nutzbar und auch befahrbar blieben.<br />
Diese anfallenden Reinigung und Wartungsarbeiten seiner Kanalsysteme<br />
haben regelmäßig Hundertwassers Farm Verwalter, Helfer sowie helfende<br />
Nachbarn für ihn übernommen.<br />
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Ab Oktober 1978 begann Hundertwasser mit seinen Mitarbeitern und<br />
mit Hilfe seiner Nachbarn und seinen ehemaligen Kuhstall hinter seinem<br />
Farm Wohnhaus zum „Bottle House“ mit einer freistehendem Humustoilettenhaus<br />
umzuwandeln.<br />
Hierzu hat er das alte<br />
vor seinem Farmhaus<br />
befindliche Holz-Toilettenhaus<br />
des Vorbesitzers<br />
abgebaut bzw.<br />
zum „Bottle House“<br />
verschoben und mit<br />
einer von ihm konzipierten<br />
Humus Toilette<br />
bestückt.<br />
Bild links „Bottle House“<br />
2009 mit neuem Steg.<br />
Das „Bottle House“ wird ab 1979/1980 bis 1995 <strong>Hundertwasser’s</strong><br />
Lebensmittelpunkt <strong>im</strong> Kaurinui <strong>Valley</strong>.<br />
Hier in diesem Haus wohnte und arbeitete er, wenn er in Neuseeland war.<br />
Alle Abwässer des Bottle Houses und des Farmhauses wurden aufgefangen<br />
und mittels eines mehrstufigen Pflanzen-Klär-Systems gereinigt und<br />
als sauberes Trinkwasser über seinen oberen aufgestauten Teich der Natur<br />
wieder zugeführt.<br />
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Das von ihm bis 1980 bewohnte sogenannte alte Farmhaus wurde in der<br />
Folge als sein Archiv sowie als Wohnhaus für seinen meistens mitangereisten<br />
Assistenten eingerichtet, umgebaut und genutzt.<br />
Wenn Hundertwasser in Neuseeland war, wohnte und arbeitete er bis<br />
ca. 1980 in seinem Fertigteil Farmhaus oder auf seinem Segelschiff, welches<br />
in der Bucht von Opua ankerte.<br />
1980 erweiterte Hundertwasser nochmals seinen Landbesitz an der Bay<br />
of Islands um weitere 172 Hektar, somit verfügte er über einen gesamt<br />
Landbesitz von ca. 372 Hektar für die Realisierung seines Projektes, durch<br />
diese gezielte Aufforstung sein Land an die Natur zurückzugeben, um<br />
seinen Teil des eigenen „Friedensvertrages mit der Natur“ zu erfüllen.<br />
1994 begann Hundertwasser einen vom „Bottle House“ ca. 400 mtr.<br />
entfernten ehemaligen Schweinestall des Vorbesitzers an seinem 1976<br />
selbst angelegten Haupt Kanal mit seinen Mitarbeitern ebenfalls in eine<br />
weitere Wohnbehausung (Pigsty) umzuwandeln.<br />
Direkt links neben dem „Pigsty“ wurde für seine Hühner ebenfalls ein<br />
großzügiges Gehege sowie mit einem zusätzlichen PKW Unterstellplatz für<br />
seinen Geländewagen errichtet.<br />
Dieses hier <strong>im</strong> Bild gezeigte neue Hundertwasser Domizil (Pigsty) mit<br />
Telefon<br />
und<br />
Faxanschluss<br />
aber<br />
ohne<br />
Humus<br />
Toilette<br />
ausgestattet,<br />
wurde in<br />
der<br />
Folge<br />
besonders<br />
in<br />
den<br />
Sommermonaten<br />
sein neuer Lebensmittelpunkt.<br />
Vor dem Nebenkanal-Holzsteg-Übergang aus Holz befindet sich <strong>im</strong> Hintergrund<br />
auf der linken Seite neben dem Pigsty des Bildes, gut getarnt durch<br />
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mehrere Bäume und Sträucher das selbstgebaute Hühner Gehege sowie<br />
seine Garage für sein Geländefahrzeug, einem Lada Niva 1600.<br />
1995 ließ Hundertwasser am höchsten Punkt seines neben dem Pigsty<br />
befindlichen 110 mtr. hohen Höhenzuges von dem er eine wunderbare,<br />
einmalige ungestörte Rundumsicht seines Tals hatte eine ca. 1,80 mtr.<br />
tiefe und 3x5<br />
mtr. breite<br />
Kule abtragen<br />
und verbaute<br />
dort eine Deckenkonstruktion<br />
mit Holz<br />
Trägern und bedeckte<br />
das so<br />
entstandene<br />
Dach mit einer<br />
ca. 60 cm hohen<br />
Humusgras<br />
Schicht. An der<br />
Eingangsfront<br />
setzte er neben der Türe auf Erdbodenhöhe kleine abgesenkte Fenster ein,<br />
Dies war seine dritte und letzte bescheidene Wohn-Umformung.<br />
Hundertwasser benannte diese letzte Wohnumformung „Die Mountain<br />
Hut“ und nutze dieses Gebäude zum Ausruhen, Inspiration, wenn er auf<br />
der 110 mtr. hohen Anhöhe war. Von hier aus hatte er einen phantastischen<br />
Blick über sein von ihm seit 1976 gestaltetes Tal, sowie auch auf<br />
sein „Bottle-House“.<br />
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Durch Bündelung verschiedener Süßwasser-Quell-Rinnsale auf seinem<br />
Gelände, sowie den selbstgebauten Damm-Abläufe hatte Hundertwasser<br />
einen kleinen Süßwasser Teich vor seinem alten Farmhaus geschaffen, der<br />
wiederum mit einem darunterliegenden größeren Teich, welcher mit dem<br />
Kawakawa River und mit einem seiner Haupt-Kanäle verbunden ist, mündet.<br />
In diesem tieferliegenden aber größeren Teich hat Hundertwasser einen<br />
kleinen Hafen für sein 1996 in Venedig erworbenes Motorschiff geschaffen,<br />
somit konnte er nunmehr auch per Motorschiff über den Kawakawa<br />
River in die Bay of Islands fahren.<br />
Über seinen zweiten angelegten Haupt Kanalverbindung ließ er ebenfalls<br />
das anschließende aber tiefergelegene Tal bei Hochwasser mit Süßwasser<br />
sowie Salzwasser aus der „Bay of Islands“ fluten und somit drainieren.<br />
Alle diesbezüglichen Hundertwasser Projekte der gezielten Aufforstung<br />
seines Landbesitzes wurden und werden auch weiterhin ohne Wenn und<br />
Aber durch Hundertwassers Manager und Freund und Joram HarelL sowie<br />
über die am 12. Mai 1998 gegründeten „HUNDERTWASSER GE-<br />
MEINNÜTZIGE PRIVATSTIFTUNG Wien“ finanziert und gefördert.<br />
Die Gemeinnützige Privatstiftung <strong>im</strong> Andenken an Friedensreich Hundertwasser,<br />
die ihre Aufgabe darin sieht "das Werk, das Wirken und die<br />
Anliegen des Stifters zu wahren und durch Ausstellungen, Publikationen,<br />
Vorträge, Tagungen und Aktionen zu verbreiten und Bemühungen für eine<br />
humanere, natur- und menschengerechtere Welt und für eine Kunst<br />
des Herzens zu unterstützen."<br />
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Joram Harel mit Kathleen Drumm,<br />
CEO des Hundertwasser Art Centre<br />
in Whangarei der Hundertwasser<br />
Fondation Neuseeland 2019 vor<br />
dem Hundertwasser Haus in Wien.<br />
Obwohl Hundertwasser auch<br />
durch die professionelle Vermarktung<br />
seiner Kunst über seinen<br />
1937 in Haifa geboren Manager<br />
und Freund Joram Harel mehrfacher<br />
Millionär geworden ist, lebte<br />
Hundertwasser seit seiner Kindheit <strong>im</strong>mer bescheiden und genügsam.<br />
Diese Lebensgewohnheit von Hundertwasser haben sehr viele konsumorientierte<br />
Menschen leider nicht verstanden und mit Geiz verknüpft und<br />
interpretiert. Hundertwasser machte sich nichts aus Geld und lebte<br />
fragan.<br />
Hundertwasser selbst lebte, malte, arbeitete<br />
und koordinierte zufrieden seine weltweiten Projekte<br />
(für die Öffentlichkeit kaum wahrnehmbar)<br />
ab 1976 zurückgezogen aber nicht einsam auf<br />
seinem Landsitz <strong>im</strong> Kaurinui <strong>Valley</strong>, wenn er in<br />
Neuseeland war.<br />
Der kreative, pazifistische Hundertwasser lebte<br />
dort weitgehendst autark von der allgegenwärtigen<br />
für ihn maßlosen und korrupten Konsumgesellschaft,<br />
bescheiden und bewusst in Harmonie<br />
<strong>im</strong> Einklang mit seiner geliebten Natur sowie mit<br />
allen dort Orts-ansässigen Lebewesen.<br />
Egal ob Mensch oder Tier.<br />
Hundertwasser lebte in seinem Paradies auf der Bay of Islands, in der<br />
Nähe seiner Bucht der hundert Inseln, Kaurinui Creek. Wer hier an Land<br />
geht, kommt in eine andere Welt: <strong>im</strong>mergrüne Mangrovenwälder, die <strong>im</strong><br />
Schlamm der Gezeiten bizarre Figuren bilden. Flechtenfiligran und Moosbärte<br />
ums Geäst, Dschungel mit der unendlichen Linie der Lianen, Riesenfarn<br />
und tausendjährige Kauri-Fichte, Riesen-Puriri-Baum, der sieben<br />
Männer zum Umarmen braucht. Tropische Palmenpracht, rotblühender Pohutukawa-Baum.<br />
Es ist die Einheit von Natur und Kunst, Kunst und Leben,<br />
die Friedensreich Hundertwasser <strong>im</strong>mer gesucht hatte, nie war er ihr näher<br />
als in Neuseeland.<br />
Hier in Neuseeland war Hundertwasser wirklich, was er schon <strong>im</strong>mer<br />
sein wollte: Ein Magier der Pflanze, ein Magier, der Gemälde mit magischer<br />
Vegetation füllt, wie man ein Glas mit Wasser füllt, bis es voll ist.<br />
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Hier in diesem Tal hat sich Hundertwasser ab dem 3. Februar 1976<br />
niedergelassen, in Tälern, an Flüssen, in Urwäldern, so groß und unwegsam,<br />
dass man drei Tage braucht, um das Hundertwasserland abzuschreiten.<br />
Im 372 Hektar großen Tal von Kaurinui lebte Hundertwasser<br />
wie in einem Landschaftsgemälde mit Bäumen, die er pflanzte, malte, mit<br />
seinem selbstaufgestauten Teichen, mit Brueghel-, Kl<strong>im</strong>t-, Schiele- und<br />
Sonnenstern-Tälern. Auch nach seiner Mutter Elsa und seinem Malerfreund<br />
Brô hat er Täler benannt. Hier in seiner einsamen Siedlerhütte<br />
(Bottle house) lebte und arbeitete Hundertwasser, am liebsten in den<br />
Wintermonaten, wenn es Sommer ist in Europa und es in Neuseeland kalt<br />
ist und es viel regnete.<br />
Hundertwasser, der lange vor der <strong>ökologische</strong>n Bewegung für das Grün<br />
Partei ergriff, hat in Neuseeland tausende von Bäumen gepflanzt, nicht um<br />
Nutzholz zu gewinnen, sondern um Boden, Wasser, Luft und Seele zu verbessern,<br />
sowie der Schönheit wegen.<br />
Ökologische Hundertwassertoilette in Kawakawa<br />
Hundertwasser baute und gestaltete 1999<br />
mit Freunden Nachbarn und seinen Mitarbeitern<br />
in Kawakawa eine öffentliche Toilette.<br />
Hundertwasser lächelnd bei der Tee Pause.<br />
<strong>Hundertwasser’s</strong> Mitarbeiter und<br />
Farm Manager Ralph Smart 1999<br />
bei der Arbeit an der Hundertwasser-<br />
Toilette in Kawakawa.<br />
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Hundertwassers Geländefahrzeug in Neuseeland<br />
Hundertwasser verfügte in<br />
Neuseeland über einen preiswerten<br />
aber robusten, zuverlässigen<br />
russischen Geländewagen,<br />
mit 4x4- Antrieb,<br />
Modell Lada Niva 1600,<br />
für seine Besorgungen, örtlichen<br />
Termine und Exkursionen.<br />
Dieses Fahrzeug war opt<strong>im</strong>al<br />
für sein bergiges und sumpfiges<br />
Gelände geeignet, da der Niva unter anderem auch eine Steigfähigkeit<br />
von 58 Prozent hat.<br />
Gang-Schalthebeln des Geländefahrzeugs Niva 1600 und Armaturenbrett<br />
Kurios: Hundertwasser ist als neuseeländischer Staatsbürger in den ganzen<br />
Jahren bis zu seinem Tod ohne eine neuseeländische Fahrerlaubnis<br />
mit seinem PKW in Neuseeland gefahren, er hat nie einen neuseeländischen<br />
PKW Führerschein besessen.<br />
Erklärung: Hundertwasser verfügte als neuseeländischer und österreichischer<br />
Staatsbürger allerdings über einen gültigen österreichischen und<br />
einen internationalen Führerschein, somit durfte er <strong>im</strong>mer ein Jahr lang<br />
nach Ankunft in Neuseeland fahren.<br />
Hundertwassers Mitarbeiter und Farm Manager Richard Smart 1999<br />
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Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
mit diesem 1976 entstandenen<br />
Bild mit<br />
Hundertwasser in seinem<br />
Tal endet vorläufig<br />
mein kurzer Informations-<br />
Beitrag zu<br />
seiner Vision als Umwelt<br />
Aktivist mit der<br />
von ihm ab 1976 initialisierten<br />
<strong>ökologische</strong>n<br />
Aktion „Sein Land an<br />
die Natur Rückgabe“<br />
<strong>Aktivitäten</strong> von seinem<br />
eigenen Grundstück,<br />
sowie meine vorherige<br />
kurze Erläuterung der Hintergründe zur Gründung seiner Stiftung, sowie<br />
seiner persönlichen testamentarische Erbfolge- Regelung zugunsten der<br />
von ihm gegründeten Hundertwasser Privat-Stiftung über seinen Freund<br />
und Manager Joram Harel.<br />
Ich hoffe, dass ihnen dieser kurze Beitrag gefallen hat, und dass die von<br />
mir mitgeteilten Informationen für sie hilfreich sind.<br />
Friedensreich Hundertwasser war ein<br />
Maler, Architekt, <strong>ökologische</strong>r Aktivist und Philosoph<br />
er war einer der faszinierendsten Künstler unserer<br />
Zeit. Sein lebenslanges Streben nach einem Einklang<br />
zwischen Mensch und Natur spiegelt sich in<br />
seiner Rolle als Vorreiter in den Bereichen Grüne Architektur,<br />
Stadtbegrünung sowie aktiver Umweltschutz.<br />
Dies zeigen seine Bauwerke in aller Welt. In<br />
diesen realisierten Bauwerken wurde sein visionäres<br />
Konzept eines menschen- und naturgerechteren<br />
Bauens mit bewaldete Dächer, Baummieter, organische<br />
Formen an-Stelle des Rastersystems, sowie farbige harmonische<br />
Vielfalt anstelle von Monotonie umgesetzt. Als Visionär und Förderer<br />
der menschlichen Kreativität und Selbstbest<strong>im</strong>mung wollte er zudem die<br />
Menschen für das Schöne öffnen und zum eigenen schöpferischen Denken<br />
und Handeln an<strong>im</strong>ieren.<br />
Mit seinen <strong>ökologische</strong>n <strong>Aktivitäten</strong> schuf Hundertwasser eine wichtige<br />
sowie zeitgemäße lebendige Gegenwartskritik und forderte lebenslang hellsichtig<br />
eine Veränderung unserer gegenwärtigen gesellschaftlicher<br />
Zustände.<br />
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Hundertwassers „Botschaft für Mutter Erde“<br />
Schließt einen Friedensvertrag mit der Natur !<br />
Der bevorstehende Vertrag mit der Natur soll diese<br />
Punkte festlegen:<br />
• Eine abfallfreie Gesellschaft.<br />
• Toleranz der Spontanvegetation.<br />
• Der Mensch gibt der Natur die Territorien zurück, die er sich widerrechtlich<br />
angeeignet hat.<br />
• Erfüllung kosmischer Gesetze: Alles, was waagrecht unter dem<br />
freien H<strong>im</strong>mel ist, gehört der Natur.<br />
• Dächer werden Wälder sein, Straßen werden zu Auen. Der Mensch<br />
schafft Biotope für die Natur.<br />
• Der Mensch lernt die Sprache der Natur, um mit ihr zu kommunizieren.<br />
• Die Schöpfungen des Menschen werden denen der Natur angeglichen.<br />
Schlusswort:<br />
Die meisten Menschen leben eh <strong>im</strong> hier und jetzt, sowie nach dem Motto:<br />
.. Nach mir die Sintflut, ich bin eh machtlos- und es ist nicht mein<br />
Problem.<br />
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Friedensreich Hundertwasser: „Der Mensch ist schon seit<br />
langem der gefährlichste Schädling,<br />
der je die Erde he<strong>im</strong>gesucht hat. Anstatt<br />
als Beschützer des Lebens aufzutreten,<br />
um die Gesetze und den<br />
Reichtum der Erde zu wahren, anstatt<br />
sich hinter <strong>ökologische</strong> Schranken<br />
zurückzuziehen, damit die Erde<br />
sich regenerieren kann, spielt der<br />
Mensch Zauberlehrling mit der Kernenergie,<br />
mit Hormonen, Giftstoffen,<br />
mit Abfallproduktion, mit psychologischer<br />
Versklavung, der Bejahung der<br />
Abhängigkeit, der Versklavung durch<br />
die großen Konzerne, der Diktatur<br />
der Hässlichkeit sowie mit unzähligen Arten der Massenzerstörung“<br />
„Hundertwasser 1999 "<br />
Die wenigen Menschen, die versuchen dagegen mit aktiven Umweltprotestaktionen<br />
anzugehen, damit sofort etwas verändert wird, werden heute wie<br />
damals in den 1970-er Jahren von diesen kurzsichtigen Profit Geiern und<br />
deren Interessenvertretern kr<strong>im</strong>inalisiert, verfolgt sowie mit allen möglichen<br />
Mitteln bis hin zu langen Haft- und oder Todesstrafen daran gehindert<br />
und somit ausgebremst.<br />
Fazit:<br />
Wir Menschen vernichten uns durch unser uneinsichtiges und egoistisches<br />
Verhalten selbst. Die Erde mit den Menschen ist somit dem Untergang geweiht.<br />
Der Verteilungskampf unter den Staaten, Regierungen, der Lobbyisten<br />
sowie durch deren egoistische Selbst-Bereicherung auf Kosten unserer<br />
Natur und der teils machtlosen Welt- Bevölkerung sowie der mittlerweile<br />
in Fatalismus und Agonie verharrenden Menschen dieser Welt<br />
ausgetragen wird, hat schon vor langer Zeit begonnen: Dieser Krieg wird<br />
mit <strong>im</strong>mer härteren Mitteln und Vernichtungswaffen geführt.<br />
„Das absehbare Ende ist die Selbstvernichtung aller Menschen auf dieser<br />
unserer Erde“.<br />
„Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis unsere Erde kollabiert“<br />
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Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
dieses hier vorliegende von mir erarbeitete Diskussionspapier oder Working<br />
Paper soll bei der Anwendung der interessierten Lesern der Überprüfung<br />
vorhandener Standards und der Weiterentwicklung von Fachwissen<br />
über Hundertwasser dienen. Hierzu habe ich bestehende Dokumentationen<br />
überprüft, die möglichen Änderungen in einem Diskussionspapier zusammengefasst<br />
oder erweitert und dann –elektronisch – anderen Leserinnen/<br />
Leser zur Abst<strong>im</strong>mung oder Abgleich kostenfrei zur Verfügung gestellt.<br />
Im Ergebnis soll eine Weiterentwicklung des Status quo stehen, die einen<br />
Mehrwert für alle Seiten bietet.<br />
Kollegen werden mit diesem Diskussionspapier aufgerufen, es zu kommentieren<br />
und so dem Autor weitere Anregungen zu geben, oder diesen<br />
auf Fehler oder Unst<strong>im</strong>migkeiten in dem Diskussionspapier hinzuweisen<br />
sowie zu verbessern. Recht herzlichen Dank für ihr Interesse an meinen<br />
Tätigkeiten, sowie für ihre Hilfe.<br />
Peter Z<strong>im</strong>mermann
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