01.10.2023 kibizz

Oktober 2023 kibizz
Liebe kibizz-Leserinnen und -Leser,
Heimattage Baden-Württemberg – es geht weiter!
Es war schon ein fulminantes
Spätsommerfest, das wir aus
Anlass der zweiten zentralen
Landesveranstaltung im Rahmen
der diesjährigen Heimattage
miteinander im Beisein
von gleich drei Kabinettsmitgliedern
bis hinauf zum
Ministerpräsidenten unter einer
fast schon zu sengenden
Sonne begehen konnten, und
ich möchte die Gelegenheit
nutzen, mich noch einmal bei
der Schützendirektion sehr
herzlich für die tatkräftige
Unterstützung zu bedanken, desgleichen bei unseren großzügigen
Donatoren/Sponsoren und bei den Kollegen/innen in der
Stadtverwaltung, namentlich bei der Leiterin der Geschäftsstelle
unserer Heimattage, Anika Butz.
Nun, nach einem guten Dreivierteljahr und rund 150 Veranstaltungen,
lässt sich schon eine kleine Zwischenbilanz ziehen:
Beide Großveranstaltungen im Mai und September sind mit regem
Zuspruch und großer Begeisterung aufgenommen worden,
sorgten für eine Art „Vor- Schützen-“ und „Nach-Schützen“-
Stimmung in der Stadt. Und auch die kleiner dimensionierten,
deswegen jedoch keineswegs minder aparten Veranstaltungen,
die unter der Flagge der Heimattage segelten, lockten noch
mehr Publikum an, als dies bei solchen Formaten gemeinhin
üblich ist.
Auch im verbleibenden Vierteljahr ist noch sehr viel geboten!
Da wir uns im Rahmen der Heimattage auch ernsten Themen
wie dem Verlust von Heimat in der Fremde oder Flucht und
Vertreibung widmen, bin ich sehr dankbar, dass sich der Dramatische
Verein entschlossen hat, als Nachhall und Reflexion
der Museums-Ausstellung „Nationalsozialismus in Biberach“
Wolfgang Borcherts Kriegsheimkehrer-Drama „Draußen vor der
Tür“ in der Stadtbierhalle an sechs Abenden zur Aufführung zu
bringen. In diesem Zusammenhang steht auch das Gedenkwochenende
zum Russischen Friedhof am 21./22. Oktober, wo
Soldaten der ehemaligen Sowjetunion, die im „Lager Lindele“
unter furchtbaren Umständen ums Leben gekommen waren,
auf Veranlassung der französischen Besatzung nach der Befreiung
vom NS-Regime ihre letzte Ruhestätte fanden. Dank des
Engagements von Pax Christi wurde ein großer Teil der 614 begrabenen
Frauen und Männer recherchiert, ausfindig gemacht
und mit Namenstafeln versehen; auch wurden Begegnungen
mit Hinterbliebenen ermöglicht. Künstlerisch wurde der Friedhof
durch Otl Aicher ehrenamtlich genauso würdig wie schön
gestaltet. Für die Gedenkrede am Samstagabend im Museum
konnte der Leiter der thematisch vergleichbaren, wiewohl viel
größeren Gedenkstätte Ehrenhain-Zeithain, Dr. Jens Nagel, gewonnen
werden; Schüler/innen des Bischofs-Sproll-Bildungszentrums
beschäftigten sich mit den Biografien der Gefallenen
und stellen ihre Ergebnisse vor. Am Sonntagvormittag wird es
einen ökumenischen Gedenkgottesdienst in St. Martin und eine
Gedenkstunde auf dem Friedhof geben.
Auch die Polnischen Wochen stehen im Zeichen der Heimattage.
Ein Klavierquartett aus dem unweit zu unserer Partnerstadt
Schweidnitz gelegenen Kreisau wird am 13. Oktober Werke
von Penderecki, Lutoslawski und Szymanofski aufführen,
und eine Woche vorher gastiert die in Biberach immer wieder
gern gesehene Klavier-Professorin Aleksandra Mikulska mit
einem Chopin-Abend, hat doch jener Komponist wie kaum ein
zweiter Heimatsverlust und Exil in seinen Werken künstlerisch
sublimiert. Weitere musikalische Highlights im Heimattage-Jahr
setzen unter dem Motto „Musica Viva Biberach“ die Württembergische
Philharmonie Reutlingen unter der Leitung von Musikdirektor
Andreas Winter mit Werken lebender Komponisten
aus unserer Region am 22. Oktober sowie das Trio Con Brio am
29. Oktober mit Verena Kley, Immanuel Drißner und Michael
Strele – Interpreten der Region also, die mittlerweile auf internationaler
Ebene Karriere gemacht haben.
Selbstverständlich gibt es auch über die Heimattage hinaus bewährte
Oktober-Programmpunkte wie unseren Kabarettherbst,
Kindertheater, ein Folk Festival mit Gruppen aus Biberachs Partnerstädten
oder den Auftritt der außergewöhnlichen Künstlerinnen-Gruppe
Salut Salon mit ihren virtuos musizierten
Traumwelten zwischen Illusion und Wirklichkeit von Tango bis
Tschaikowsky. Wir freuen uns auf Sie!
Sehr herzlich
Ihr Dr. Jörg Riedlbauer, Kulturdezernent der Stadt Biberach
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