Wirtschaftsstandort Uckermark
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Sonderveröffentlichung<br />
<strong>Wirtschaftsstandort</strong><br />
<strong>Uckermark</strong><br />
2023 –Wir bewegen was<br />
REGIONAL IST GENIAL
Seite 02<br />
<strong>Wirtschaftsstandort</strong> <strong>Uckermark</strong><br />
Pop-up-Store<br />
und City-Galerie<br />
eröffnen neue<br />
Möglichkeiten<br />
City-Managerin geht neue Wege bei<br />
der Leerstand-Verwaltung<br />
Prenzlaus City-Managerin Susanne Ramm.<br />
Foto: Privat<br />
PRENZLAU (SPZ). In Prenzlau<br />
setzt man auf innovative<br />
Ideen. Bestes Beispiel dafür<br />
ist der Pop-up-Store mit City-Galerie<br />
in bester Lage in<br />
der Friedrichstraße.<br />
„Während andere Kommunen<br />
schon seit längerer Zeit<br />
Probleme mit leerstehenden<br />
Geschäftslokalen in den Innenstädten<br />
hatten, waren<br />
wir davon lange Zeit verschont.<br />
Aktuell jedoch gibt<br />
es das auch bei uns. Das<br />
ist eine Herausforderung“,<br />
sagt City-Managerin Susanne<br />
Ramm. Sie gehört<br />
vielen Netzwerken, auch<br />
überregional und bundesweit<br />
agierenden an. „Unter<br />
anderem auch dem City-<br />
Management-Verband Ost,<br />
wo wir uns regelmäßig zum<br />
Austausch treffen und erfolgreiche<br />
Praxisbeispiele<br />
geteilt werden. Aus Gotha<br />
haben wir uns die Idee des<br />
Pop-up-Stores abgeschaut<br />
und sie übernommen.“ Was<br />
sich dahinter verbirgt, erklärt<br />
sie so: „Pop-up Stores<br />
sind Shops, die temporär<br />
bespielt werden. Das kann<br />
eine Woche sein, ein Monat,<br />
aber mal ein Tag. Unternehmen<br />
haben die Möglichkeit,<br />
hier für ihre Produkte<br />
zu werben, mehr Aufmerksamkeit<br />
zu generieren, sich<br />
an besonderer Stelle zu<br />
präsentieren und vielleicht<br />
auch die City-Lage für sich<br />
als Standort auszutesten.“<br />
Natürlich müsse sich dieses<br />
Angebot erst einmal etablieren.<br />
Doch Susanne Ramm ist zuversichtlich,<br />
dass bis zum<br />
Jahresende noch einige Interessenten<br />
diese Möglichkeit<br />
nutzen. „<br />
Wirhaben den Pop-up-Store<br />
mit der City-Galerie verbunden.<br />
So können auch<br />
Künstler oder Kunsthandwerker<br />
hier Ausstellungen<br />
zeigen. Darüber hinaus gibt<br />
es einen Co-Working-Space,<br />
also ein Büro, das man zeitweise<br />
nutzt. Ebenfalls geeignet<br />
ist das Ladenlokal,<br />
in dem früher ein Telefon-<br />
Shop war, um beispielsweise<br />
Workshops durchzuführen.<br />
Die Bandbreite des Möglichen<br />
ist also groß.<br />
Nur Gastronomie ist ausgeschlossen.<br />
Denn wir haben<br />
eine Kooperation mit<br />
dem benachbarten neuen<br />
‚Cafe Life‘, dessen Betreiberinnen<br />
während der<br />
Öffnungszeiten auch den<br />
Pop-up-Store bei Bedarf geöffnet<br />
halten, sodass man<br />
nicht unbedingt vor Ort<br />
sein muss.“ Das nutzte auch<br />
die Hobbykünstlerin Anita<br />
Schumacher, die hier ihre<br />
Bilder ausstellte. Ebenfalls<br />
begeistert von ihrem zeitweiligen<br />
Gastspiel waren<br />
die Möbelwerke Prenzlau,<br />
die hier Woche lang ihre<br />
Produktpalette bewarb und<br />
Interessierten zeigte, dass<br />
das Unternehmen mit seinen<br />
Büro- und Spezialmöbeln<br />
nicht nur Behörden<br />
oder Krankenhäuser ausstattet,<br />
sondern ebenfalls<br />
für Privatkunden maßgefertigt<br />
produziert. „Demnächst<br />
wird hier Steinhage Landtechnik<br />
Prenzlau zeitweilig<br />
anzutreffen sein und auch<br />
Partner der Regionalmarke<br />
<strong>Uckermark</strong> konnten wir<br />
bereits interessieren. Also<br />
darf man in den kommenden<br />
Monaten gespannt sein<br />
auf sehr unterschiedliche<br />
Nutzerinnen und Nutzer<br />
des Angebotes.“<br />
Sie wirbt mit besonderen<br />
Extras,die heutzutage nicht<br />
unwesentlich sind: super<br />
schnellem WLAN mit 100<br />
Mbit und einem großen Monitor,<br />
der genutzt werden<br />
kann.<br />
Realisiert werden kann das<br />
Angebot des Pop-up-Stores<br />
und der City-Galerie Dank<br />
der Abstimmung mit dem<br />
Geschäftsstraßenmanagement-Beirat,<br />
der dafür<br />
grünes Licht gab und es<br />
ermöglichte, die leerstehenden<br />
Gewerberäume bis zum<br />
Jahresende bei der Wohnbauanzumieten.<br />
Bis dahin auch können sich<br />
Interessierte beim City-Management<br />
melden und ihren<br />
ganz persönlichen Auftritt<br />
in der Pop-up-Galerie<br />
buchen unter Tel. 03984 /<br />
75165, Mail: gsm@prenzlau.<br />
de.
<strong>Wirtschaftsstandort</strong> <strong>Uckermark</strong> Seite 03<br />
Schlaue Köpfe für innovative Berufe<br />
<strong>Uckermark</strong>. Sogar Mädchen<br />
interessierten sich bei<br />
der Lehrberufeschau am<br />
Mittwoch auf dem Gelände<br />
der Prenzlauer Oberschule<br />
Carl-Friedrich-Grabow<br />
für große Maschinen und<br />
moderne Technik. Ganz im<br />
Sinne des Hashtag FRAU-<br />
ENIMHANDWERK, mit<br />
dem die Mitarbeiterinnen<br />
der Handwerkskammer<br />
Frankfurt (Oder) an diesem<br />
Tag auf ihren T-Shirts warben.<br />
Zahlreiche Schüler der<br />
Region hatten dort die Möglichkeit,<br />
sichfür die Zukunft<br />
zu orientieren.<br />
Meister und Gesellen der<br />
Steinhage Landtechnik<br />
GmbH erklärten beispielsweise<br />
den Umgang mit der<br />
elektrischen Kettensäge,die<br />
auch gleich von Schülern<br />
Schweißen will gelernt sein.<br />
selbst in Betrieb genommen<br />
wurde. Auf das „Probesitzen“<br />
im Traktor wollte so<br />
gut wie niemand verzichten.<br />
Die Freundinnen Emilia<br />
Biadacz und Annie Gest<br />
vom Prenzlauer Christa-<br />
Foto: Cindy Mutschler<br />
und-Peter-Scherpf-Gymna-<br />
sium hatten auf der Veranstaltung<br />
ihren Spaß. „Es<br />
war sehr interessant auch<br />
mal handwerkliche Berufe<br />
genauer kennenzulernen.<br />
Cool fanden wir,das Schweißen<br />
mit der VR-Brille, und<br />
dass wir beim Optiker Berger<br />
einen kostenlosen Sehtest<br />
für den Führerschein<br />
machen durften“, sagten die<br />
15-Jährigen.<br />
Das praktische Probieren<br />
können, so sagte Michaela<br />
Bergemann, Ausbildungsberaterin<br />
der Handwerkskammer<br />
für die Region <strong>Uckermark</strong><br />
und Barnim, sei eine<br />
Bedingung für die Aussteller,<br />
denen auf der Lehrberufeschau<br />
eine kostenfreie<br />
Präsentationsfläche geboten<br />
wurde. „Um die Vielfalt<br />
des Handwerks besser kennenzulernen,<br />
ist das Mitmachen<br />
und Ausprobieren<br />
eine tolle Unterstützung<br />
um einen ersten Eindruck<br />
zu gewinnen“, sagte die Organisatorin.<br />
VIELE MÖGLICHKEITEN<br />
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möbliertes Büro<br />
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ca. 53 qm
Seite 04<br />
<strong>Wirtschaftsstandort</strong> <strong>Uckermark</strong><br />
Möbel –Made in<br />
<strong>Uckermark</strong><br />
Die Maschinen sind CNC gesteuert.<br />
Verkleidungen auf Rollen gespult.<br />
Fotos: Privat<br />
Foto: Privat<br />
Seit über 30 Jahren ist<br />
die Möbelwerke Prenzlau<br />
GmbH mit ihrem handwerklichen<br />
Know-how am<br />
Markt. Mitten in der <strong>Uckermark</strong><br />
werden Büro – und<br />
Spezialmöbel hergestellt<br />
und verkauft.<br />
B2B Kund:innen aber auch<br />
private Kund:innen können<br />
hier Ideen, Konzepte und<br />
Lösungen für ein Wohlfühlbüro<br />
oder ihre individuellen<br />
Möbel erwarten. So werden<br />
die Möbelwerke Prenzlau<br />
mit verschiedenen Tisch<br />
– und Schrankprogrammen<br />
den Anforderungen an<br />
unterschiedliche Büroformen<br />
gerecht. Homeoffice-<br />
Varianten und ein Schnelllieferprogramm<br />
setzen<br />
individuellen Inspirationen<br />
keine Grenzen. Um mitten<br />
im urbanen Leben Möbel<br />
zum Anfassen zu präsentieren<br />
und ins Gespräch zu<br />
kommen haben die Möbelwerke<br />
für eine Woche Ihre<br />
Produktionsstätte in der<br />
Berliner Straße verlassen<br />
und beim Projekt „Pop-up-<br />
Store & City-Galerie“ der<br />
Stadt Prenzlau mitgemacht.<br />
Aktuell werden 25 Mitarbeitende<br />
beschäftigt. Einige<br />
arbeiten dort von Beginn<br />
an, worauf die Geschäftsführerin<br />
Martina Spitza zu<br />
Recht stolz ist.<br />
Die Prenzlauer Möbel werden<br />
bundesweit über ein<br />
Netzwerk aus Fachhändler:innen<br />
vertrieben. Für<br />
Kunden aus der Region<br />
gibt es zudem eine Direktvermarktung.<br />
Ein eigner<br />
Fuhrpark und das Team der<br />
Montageprofis garantieren<br />
eine flexible und schnelle<br />
Lieferung und Montage.<br />
Um durch Investitionen<br />
und Innovationen hochwertige<br />
Produkte effektiv fertigen<br />
zu können, investierten<br />
die Möbelwerke Prenzlau<br />
seit 2019 in zwei CNC-Maschinen.<br />
Einige Produkte<br />
sind mit dem GS-Zeichen<br />
für „geprüfte Sicherheit“<br />
zertifiziert. Unumgänglich<br />
ist auch die Digitalisierung,<br />
die im Unternehmen bei<br />
der 3-D-Planung anfängt<br />
und mit der Auslieferung<br />
und Rechnungserstellung<br />
endet. Hierfür wurden bereits<br />
Hard- und Software<br />
angeschafft und Personal<br />
geschult. Gerade wurde<br />
eine dritte CNC-Maschine<br />
bestellt, die das gesamte<br />
Technologiekonzept, welches<br />
mit der Hochschule für<br />
nachhaltige Entwicklung<br />
Eberwalde erarbeitet wurde,umsetzt.<br />
Die Zukunft bringt viel<br />
Neues, in absehbarer Zeit<br />
vielleicht ein papierloses<br />
Büro und bleibt auf jeden<br />
Fall interessant.<br />
Ingesamt drei CNC-gesteuerte Maschinen sind in der Möbelfabrikation im Einsatz.<br />
Foto: Privat
Ambulante Pflege<br />
Wir betreuen Klienten im Raum <strong>Uckermark</strong>.<br />
Im Bereich Behandlungspflege und Körperpflege<br />
sowie Hauswirtschaftliche Leistungen.<br />
Senioren Wohngemeinschaft Boitzenburg,<br />
Bertikow und Flemsdorf<br />
In unserer Seniorenwohngemeinschaften<br />
bieten wir nicht nur feste Betreuungsplätze<br />
an, sondern wir haben auch die Möglichkeit<br />
Klienten für bestimmte Zeit betreuen zu können.<br />
Jeder Bewohner kann so selbstständig<br />
wie möglich leben.<br />
Intensivpflege<br />
Wir verfügen über speziell ausgebildetes Intensivpflegepersonal,<br />
dass auch Klienten mit<br />
einer intensivmedizinischer Versorgung von<br />
uns optimal betreut werden kann.<br />
Tagespflege Boitzenburg<br />
Gern betreuen wir Sie von Montag bis Freitag.<br />
An Feiertagen und Wochenenden ist<br />
eine Betreuung durch rechtzeitige Absprache<br />
selbstverständlich möglich. Anschließend<br />
werden Sie durch unseren Fahrdienst wieder<br />
nach Hause gebracht. Durch verschiedene<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten können wir<br />
Individuell auf Ihre wünsche eingehen.<br />
Verhinderungspflege<br />
In unserer Seniorenwohngemeinschaft in<br />
Bertikow bieten wir nicht nur feste Betreuungsplätze<br />
an, sondern wir haben auch<br />
die Möglichkeit Klienten für bestimmte Zeit<br />
betreuen zu können.<br />
Unsere Pflege und Betreuungsziele<br />
Wir achten die Würde des Menschen durch<br />
vertrauensvolle Zuwendung, Vermittlungvon<br />
Sicherheit, Präsenz und Kontinuität in der<br />
Pflege<br />
Wir definieren Pflege und Betreuung als eine<br />
professionelle Begleitung im Alter, während<br />
des Krankheits- und Sterbeprozesses,<br />
sowie im Rehabilitations- und Genesungsprozesses.<br />
Durch ein hohes Maß an Professionalität<br />
und umfassender Fachkompetenz erhalten<br />
und fördern wir die größtmögliche Eigenständigkeit<br />
der hilfs- und pflegebedürftigen<br />
Menschen, um ein langes und zufriedenes<br />
Leben in der Häuslichkeit zu ermöglichen.<br />
Die erlebten Erfahrungen der zu Pflegenden<br />
werden in der Gestaltung der Aktivitäten des<br />
täglichen Lebens berücksichtigt.<br />
Angehörige verstehen wir als Partner und<br />
Bezugspersonen des hilfs- und pflegebedürftigen<br />
Menschen und die Zusammenarbeit<br />
mit ihnen ist für die optimale Betreuung<br />
und Pflege unabdingbar. Aufgrund dessen<br />
stehen wir mit den Angehörigen bei der<br />
Pflege ihres Familienmitgliedes stehts unterstützend<br />
und beratend zur Seite.<br />
Wir fördern eine Atmosphäre, die eine würdige<br />
Begleitung und Gestaltung der letzten<br />
Lebensphase ermöglicht.<br />
AZUBI für die Pflege gesucht<br />
Transportservice für alle Kassen<br />
• Rollstuhlfahrten<br />
• Tragestuhlfahrten<br />
• Dialysefahrten<br />
• Kurfahrten<br />
• Chemofahrten
Seite 06<br />
<strong>Wirtschaftsstandort</strong> <strong>Uckermark</strong><br />
„Edeka“ eröffnet<br />
großes Center<br />
in Schwedt<br />
Nachdem sich „real“ Anfang 2022<br />
aus dem „Oder-Center“<br />
zurückgezogen hat, gibt es seit<br />
Mitte Juli nun einen neuen Markt<br />
SCHWEDT. Es war nicht Freitag,<br />
der 13., sondern ein<br />
Donnerstag, als am 13.<br />
Juli der neue „Edeka“ im<br />
„Oder-Center“ in Schwedt<br />
seine Türen erstmals öffnete.<br />
Auf einer Verkaufsfläche<br />
von rund 4300 Quadratmetern<br />
sind Marktleiter Ronald<br />
Schiemenz und sein<br />
Ronald Schiemenz, Marktleiter, und Peter Farbacher, Verkaufsleiter<br />
bei „Edeka Minden-Hannover“, freuten sich<br />
im Juli auf die Eröffnung des neuen „Edeka“-Marktes im<br />
„Oder-Center“ in Schwedt.<br />
Foto: Ines Markgraf<br />
109-köpfiges Team seitdem<br />
für die Kunden des ehemaligen<br />
„real“-Marktes da, der<br />
im Frühjahr 2022 geschlossen<br />
wurde.<br />
Etwa 60.000Artikel werden<br />
in dem „Edeka“ angeboten.<br />
Beliefert wird der Markt<br />
von zahlreichen regionalen<br />
Produzenten, es gibt Bedientheken<br />
für Fisch, Backwaren,<br />
Fleisch/Wurst und<br />
Käse. Auch ein Café mit<br />
über 100 Sitzplätzen steht<br />
für die Kunden bereit. „Mit<br />
den ,EASY-Shoppern‘ hat<br />
unser Markt zudem die modernsten<br />
Einkaufswagen<br />
der Welt“, sagte Marktleiter<br />
Ronald Schiemenz. im<br />
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oder einem ähnlichen Beruf abgeschlossen? Dann ist jetzt<br />
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<strong>Wirtschaftsstandort</strong> <strong>Uckermark</strong> Seite 07<br />
Arbeitslosenquote steigt weiter an<br />
In der <strong>Uckermark</strong> lag sie im vergangenen Monat bei elf Prozent.<br />
UCKERMARK. Im Landkreis<br />
<strong>Uckermark</strong> waren im August<br />
6144 Arbeitslose gemeldet,<br />
darunter 75 Prozent<br />
(4.642) Empfänger des<br />
Bürgergeldes. Das gab die<br />
„Agentur für Arbeit Eberswalde“<br />
bekannt. Insgesamt<br />
gab es in der <strong>Uckermark</strong><br />
195 Arbeitslose mehr als im<br />
Vormonat und 555 Arbeitslose<br />
mehr als im Vorjahresmonat.<br />
Die Arbeitslosenquote<br />
lag im August bei<br />
11,0 Prozent. Das entsprach<br />
gegenüber dem Vormonat<br />
einem Anstieg um 0,4 Prozentpunkten<br />
und gegenüber<br />
dem Vorjahresmonat<br />
einem Anstieg von 1,4 Prozentpunkten.<br />
Constanze<br />
Hildebrandt, die Leiterin<br />
Constanze Hildebrandt, Leiterin der „Agentur für Arbeit<br />
Eberswalde“. Foto: Agentur für Arbeit Eberswalde<br />
der Agentur, bewertete die<br />
Daten folgendermaßen:<br />
„Die Jugendarbeitslosigkeit<br />
bleibt ein großes Thema. Es<br />
gibt aber nach wie vor freie<br />
Arbeits- und Ausbildungsplätze<br />
in der Region und<br />
darüber hinaus. Außerdem<br />
stehen Umschulungsmöglichkeiten<br />
zur Verfügung,<br />
wenn junge Menschen in<br />
ihrem ersten Beruf aus den<br />
verschiedensten Gründen<br />
noch nicht Fuß fassen konnten.<br />
Und schließlich gibt<br />
es geförderte betriebliche<br />
Langzeitpraktika zur Vorbereitung<br />
auf eine Ausbildung<br />
oder auch die Teilnahme<br />
an freiwilligen Jahren<br />
in vielen Bereichen. Vieles<br />
ist möglich. Voraussetzung<br />
dafür ist der berühmte erste<br />
Schritt direkt zu einem Ausbildungsbetrieb,<br />
zu einem<br />
Termin in der Arbeitsagentur<br />
oder bei den regionalen<br />
Jobcentern. Interessierte<br />
Jugendliche können aber<br />
noch bis Ende September<br />
eine neue Ausbildung beginnen.“<br />
pm<br />
Die Uckermärker Milch blickt auf eine lange Tradition zurück. Der „Milchhof“, wie ihn die<br />
Einheimischen gern nennen, ist aus Prenzlau und der <strong>Uckermark</strong> nicht wegzudenken. Wir bilden<br />
junge Menschen aus und stellen neue Kolleginnen und Kollegen ein. Für die vielfältigen Arbeitsbereiche<br />
unseres hochtechnisierten Betriebes suchen wir insbesondere für die Instandhaltung<br />
Elektroniker und für die Milchtrocknung Milch- oder Lebensmitteltechnologen.<br />
Offene Fragen oder besser noch Ihre Bewerbung richten Sie gern anunsere Personalchefin<br />
Annette Richter unter annette.richter@uckermarkmilch.de.
Seite 08<br />
<strong>Wirtschaftsstandort</strong> <strong>Uckermark</strong><br />
Generationswechsel auf<br />
dem Chefsessel<br />
Im Baubetrieb des Templiners brummt es, obwohl es die Branche derzeit nicht<br />
leicht hat. Der Chef weiß, woran das liegt und warum es trotzdem läuft.<br />
Templin. „Unsere Auftragslage<br />
ist gut. Wir haben<br />
einen Vorlauf bis zum<br />
Jahresende“, freut sich der<br />
Templiner Bauunternehmer<br />
Martin Grafe. Damit<br />
geht es der 1991 gegründeten<br />
Traditionsfirma „Grafe<br />
Bau“ besser als manch anderer<br />
deutschen Baufirma.<br />
„Unsere Branche hat es derzeit<br />
nicht ganz leicht. Vor<br />
allem hohe Zinsen und der<br />
Wegfall von Fördermöglichkeiten<br />
für Bauherren wirken<br />
sich aus. Sorgen macht<br />
mir persönlich, dass in der<br />
Bauwirtschaft viele Stellen<br />
wegbrechen. Und was jetzt<br />
abgebaut wird, dürfte größtenteils<br />
für immer verloren<br />
gehen“, schätzt Martin Grafe<br />
ein. Um seine Fachkräfte<br />
zu halten, zahle er aktuell<br />
49 Prozent über dem gesetzlichen<br />
Mindestlohn, fügt er<br />
hinzu.<br />
Bauen in Deutschland werde<br />
immer teurer. Nicht nur<br />
die Baupreise selbst seien<br />
eklatant gestiegen, gibt er<br />
zu bedenken. Mit fast jeder<br />
Lieferantenrechnung werde<br />
mitgeteilt, dass darin<br />
auch beispielsweise Maut-<br />
Zuschlag, Diesel-Zuschlag,<br />
Logistik-Zuschlag und oft<br />
auch Ladekosten enthalten<br />
sind. „Das Ganze scheint<br />
ins Unermessliche zu steigen.<br />
Jetzt droht auch noch<br />
die Einführung einer Maut<br />
für Transporter. Wen wundert<br />
es also,wenn bei vielen<br />
Kollegen das Vertrauen in<br />
die Regierung weiter sinkt“,<br />
sagt Martin Grafe.<br />
Er selbst ist froh, dass es<br />
in seiner Firma weiter<br />
brummt. Seine Mitarbeiter<br />
haben derzeit gut zu tun,<br />
vor allem in Templin. Zum<br />
Beispiel beim Bau von 24<br />
Wohneinheiten auf dem Gelände<br />
der „Alten Brauerei“,<br />
bei der Sanierung des Gebäudekomplexes<br />
„Zur Roßschwemme“<br />
an der Templiner<br />
Schleusenbrücke oder<br />
aber auch beim Bau des<br />
Feuerwehrgerätehauses in<br />
Haßleben sowie etlichen<br />
privaten Bauvorhaben.<br />
„Außerdem haben wir von<br />
der „WBG <strong>Uckermark</strong> Templin“<br />
den Auftrag erhalten,<br />
die Fassaden der Mehrfamilienhäuser<br />
im Weg der<br />
Solidarität mit Vollwärmeschutz<br />
zu sanieren. Für die<br />
„WOBA Templin-UM Wohnungsbaugesellschaft“<br />
ist<br />
im Herbst Am Markt 17 der<br />
Anbau eines zweiten Fahrstuhlschachtes<br />
geplant“,<br />
nennt Martin Grafe weitere<br />
Einzelheiten. Im neuen<br />
Wohngebiet „Heidewinkel“<br />
habe seine Firma zuletzt<br />
bei der Errichtung von acht<br />
Wohneinheiten mitgewirkt.<br />
Im 33. Jahr des Bestehens<br />
der Firma wird es zum Jahreswechsel<br />
Veränderungen<br />
geben. „Nicht nur ich, sondern<br />
auch meine Ehefrau<br />
Angela, die seit 32 Jahren<br />
Leiterin unserer kaufmännischen<br />
Abteilung ist, haben<br />
uns entschlossen, in<br />
den verdienten Ruhestand<br />
zu gehen“, kündigt Martin<br />
Grafe an. Ihr Erbe wissen<br />
sie dann in besten Händen:<br />
Seit Beginn seiner Maurerlehre<br />
im Jahr 2000 hat sich<br />
ihr Sohn Sebastian Grafe<br />
zielstrebig darauf vorbereitet,<br />
die Familienfirma<br />
einmal zu übernehmen.<br />
Nach einem erfolgreich abgeschlossenen<br />
Meisterstudium<br />
arbeitet der Junior<br />
bereits seit vielen Jahren<br />
als gleichberechtigter Geschäftspartner<br />
im Unternehmen<br />
und weiß also genau,<br />
was auf ihn als neuen<br />
Firmenchef zukommt.<br />
Aktuell sind bei der „Grafe<br />
Bau GmbH Templin“ 24<br />
Mitarbeiter beschäftigt, informiert<br />
Martin Grafe auf<br />
Nachfrage. Darunter sind<br />
drei Maurerlehrlinge im<br />
ersten oder zweiten Lehrjahr.<br />
„Gerade haben wir<br />
mit einem unserer ehemaligen<br />
Lehrlinge einen festen<br />
Arbeitsvertrag als Maurer<br />
unterschrieben“, freut sich<br />
Martin Grafe.<br />
Dass seine Firma aktuell<br />
nicht ins allgemeine Wehklagen<br />
über den Fachkräftemangel<br />
einstimmen muss,<br />
hat laut Martin Grafe mindestens<br />
zwei Gründe: Das<br />
offensichtlichguteKlima im<br />
Familienunternehmen und<br />
die kontinuierliche Lehrlingsausbildung.<br />
uw<br />
Das Wohnprojekt „Alte Brauerei“ gehört zu den aktuellen<br />
Bauvorhaben, die der Templiner Unternehmer Martin<br />
Grafe mit seiner Firma realisiert.<br />
Bei anspruchsvollen Arbeiten am alten Mauerwerk kann<br />
Polier Arno Chlybow von „Grafe Bau“ zeigen, was er drauf<br />
hat.<br />
Fotos (2): Uwe Werner
Metallhandel und Containerdienst<br />
Ramm GmbH<br />
Buntmetallhandel<br />
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Seite 10<br />
<strong>Wirtschaftsstandort</strong> <strong>Uckermark</strong><br />
Schaufenster der <strong>Uckermark</strong>er Wirtschaft<br />
Schwedt. Es ist rekordverdächtig,<br />
was Unternehmer<br />
der <strong>Uckermark</strong> und ihre<br />
Partner am Wochenende<br />
in Schwedt auf die Beine<br />
gestellt haben. Die Wirtschaftsmesse<br />
Inkontakt ist<br />
gewachsen. Sie machte mit<br />
der 21. Studien- und Ausstellungsmesse<br />
sam sowie<br />
der 1. Maker Faire für Kreative<br />
und Tüftler drei tolle<br />
Messetage möglich.<br />
Von der ersten Minute an<br />
herrschte am Sonnabend<br />
frohes Treiben. Zahlreiche<br />
Wissbegierige aus<br />
der <strong>Uckermark</strong> und darüber<br />
hinaus waren gekommen,<br />
um sich über Trends, Technik<br />
und Dienstleistungen<br />
für Haus und Hof sowie<br />
über die Wirtschaftskraft<br />
hiesiger Unternehmen zu<br />
informieren.<br />
Nach zwei Jahren Pause lief vor kurzem an den Uckermärkischen Bühnen Schwedt die<br />
Inkontakt sowie Studien- und Ausbildungsmesse (SAM) ab.<br />
Die Inkontakt gilt als größte<br />
Schwedt öffneten dafür<br />
Wirtschaftsmesse im sämtliche Foyers, den an-<br />
Nordosten von Brandenburg<br />
grenzenden Park, die Odertalbühne<br />
und führte rund 160<br />
Aussteller zusammen. Die und Vorplätze des<br />
Theaters. Sämtliche Messeflächen<br />
Uckermärkischen Bühnen<br />
waren ausgebucht.<br />
Foto: ubs<br />
Bewegende Momente gab<br />
es gleich zur Eröffnung, als<br />
Vizelandrat Frank Bretsch<br />
den Unternehmerpreis<br />
des Landkreises <strong>Uckermark</strong><br />
verlieh. Er ging an<br />
Büromöbel sind unser Handwerk! Wir statten Großraumbüros aus, produzieren aber auch ganz individuell<br />
und für den privaten Bedarf, z. B. Kinder- und Schlafzimmer, Sideboards, Klapptische, Einbauschränke und<br />
Sonderlösungen. Mit über 30-jähriger Erfahrung, handwerklichem Know-how und unserem motivierten<br />
Team produzieren wir Ihre Wohlfühlmöbel für ein gemütliches Zuhause und das Büro.<br />
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<strong>Wirtschaftsstandort</strong> <strong>Uckermark</strong> Seite 11<br />
die Möbelwerke Prenzlau<br />
GmbH. Geschäftsführerin<br />
Martina Spitza war sichtlich<br />
gerührt, als sie den<br />
Preis und die Blumen entgegennahm.<br />
„Die Möbelwerke Prenzlau<br />
haben sich imNachwendejahr<br />
1991 gegründet und es<br />
geschafft, sich mit Qualität,<br />
Innovationsfreude und<br />
überdurchschnittlichem<br />
Einsatz der gesamten Belegschaft<br />
auf diesem hart umkämpften<br />
Markt zu behaupten“,sagte<br />
Frank Bretsch in<br />
seiner Laudatio. „Ihr hoher<br />
Anspruch an Qualität und<br />
Zuverlässigkeit ist gepaart<br />
mit großem sozialen und regionalen<br />
Engagement. Das<br />
sind die Gründe für die Auszeichnung<br />
mit dem Unternehmerpreis<br />
2023.“<br />
Ulrich Menter, Präsident<br />
der Unternehmervereinigung<br />
<strong>Uckermark</strong>, spendierte<br />
der Prenzlauer Firma<br />
eine einjährige kostenlose<br />
Mitgliedschaft in der Vereinigung.<br />
An allen Messetagen kamen<br />
die Besucher auf ihre Kosten<br />
beim Gucken, Schauen und<br />
Mitmachen. Ganz nebenbei<br />
wurde die Messe ein Begegnungsort<br />
für Freunde und<br />
Verwandte. Angelika und<br />
Karsten Schulze aus Wolletz<br />
ließen sich am Stand<br />
der Prenzlauer Firma Heim<br />
und Haus beraten.„Wirsind<br />
schon jahrelang Kunde bei<br />
dieser Firma und kriegen<br />
dort immer eine gute Antwort“,<br />
sagten sie.<br />
Michael Thätner war als<br />
Fachberater vollauf zufrieden<br />
mit dem Messetrubel<br />
und lobte vor allem die sam:<br />
„Sie ist eine schöne Sache<br />
für die Jugendlichen. Optimal<br />
ist es, wenn sie nach<br />
ihrem Besuch am Freitag,<br />
einen Tag später noch einmal<br />
mit den Eltern vorbeikommen.<br />
Die stellen dann<br />
ganz spezielle Fragen.“<br />
Aus der Sicht von Wirtschaftsförderer<br />
Raik Maiwald<br />
vom Landkreis <strong>Uckermark</strong><br />
ist die sam sehr gut<br />
angenommen worden.<br />
Mehr als 1000 Schüler aus<br />
der ganzen <strong>Uckermark</strong> hätten<br />
sich allein am Freitag<br />
über Wege zum Beruf informiert.<br />
„Viele Jugendliche<br />
haben direkte Kontakte zu<br />
Firmen mitgenommen und<br />
manche gleich einen Praktikumsplatz<br />
ausgehandelt. Es<br />
ist wirklich zueinem Mehrwert<br />
für Schüler und Aussteller<br />
gekommen.“<br />
Sieglinde und Jürgen Heise<br />
zählen sich zuden Stammbesuchern<br />
auf der Inkontakt.<br />
„Wir gucken jedes Jahr<br />
vorbei. Esgibt immer etwas<br />
Neues. Am Stand von Lavendel<br />
Grimme aus Brüssow<br />
haben wir Tipps bekommen,<br />
von denen wir noch nichts<br />
wussten.“<br />
Zum ersten Mal auf der<br />
Messe vertreten war Manga<br />
Mania, ein Projekt von jungen<br />
Leuten für junge Leute.<br />
Manga Mania griff einen<br />
Trend der Jugendkultur auf<br />
und bot eine Tauschbörse<br />
für Manga, Spiele und Anime<br />
an sowie einen Kostümwettbewerb<br />
mit Preisverleihung.Zuden<br />
ersten, die sich<br />
mangamäßig bei der Jury<br />
vorstellten, gehörten die<br />
Schwestern Fiona und Isabell<br />
Biljali, 17 und 16 Jahre<br />
jung. „Wir interessieren uns<br />
sehr für Mangakunst und<br />
finden es toll, dass es diesen<br />
Stand gibt.“<br />
Tatsächlich wurden die drei<br />
Messetage zu einem Schaufenster<br />
der gesamten <strong>Uckermark</strong>,<br />
wie es Schwedts Bürgermeisterin<br />
Hoppe sagte.<br />
Annekathrin<br />
Gemeinsam finden wir<br />
die Antwortenfür morgen.<br />
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passenden Finanzierung.<br />
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Seite 12<br />
<strong>Wirtschaftsstandort</strong> <strong>Uckermark</strong><br />
Glückwünsche zum Meisterjubiläum gab es für Roland Just (Zweiter von links) von Katrin Grothe,Klaus Schreiber<br />
(Dritter von links) und Mike Vorbringer.<br />
Foto:Uwe Werner<br />
Handwerk ist in der Familie Tradition<br />
Seit 25 Jahren ist Tischlermeister Roland Just am Markt und überzeugt davon,<br />
dass seine Branche eine Zukunft hat.<br />
PETERSDORF. Einen Anlass<br />
zum Feiern gab es diesen<br />
Sommer bei Tischlermeister<br />
Roland Just in Petersdorf.<br />
Der 51-Jährige konnte sein<br />
25. Meisterjubiläum begehen.<br />
Als Gratulanten hatten<br />
sich auch die Geschäftsführerin<br />
der „Kreishandwerkerschaft<br />
<strong>Uckermark</strong>“<br />
Katrin Grothe, der Kreishandwerksmeister<br />
Bäckermeister<br />
Klaus Schreiber aus<br />
Angermünde und Mike Vorbringer<br />
vom „Versorgungswerk<br />
des Handwerks“ (IDU-<br />
NA) eingestellt.<br />
Roland Just hat einst das<br />
Tischlerhandwerk bei Meister<br />
Christian Tuband im<br />
„VEB (K) Bau Templin“ gelernt.<br />
„Bevor ich dann 1999<br />
auf unserem Grundstück in<br />
Petersdorf den Schritt in die<br />
berufliche Selbstständigkeit<br />
gewagt habe, hatte ich nach<br />
der Wiedervereinigung zunächst<br />
bis 1993 als Geselle<br />
bei „Fensterbau Templin“<br />
gearbeitet. 1998 habe ich<br />
dann auch die Meisterprüfung<br />
erfolgreich bestanden“,<br />
berichtete Roland Just. Sein<br />
Meisterstück habe erinder<br />
„Tischlerei Meith“ in Ringenwalde<br />
gebaut und bis<br />
heute pflege man deshalb<br />
ein freundschaftliches Verhältnis,fügte<br />
er hinzu.<br />
Der Petersdorfer beschäftigt<br />
aktuell einen Angestellten.<br />
Zu den wichtigsten Arbeiten<br />
der Kleinstfirma gehören<br />
die Montage von Fenstern,<br />
Türen und Toren, der Bau<br />
von Türen für Ein- und<br />
Mehrfamilienhäuser sowie<br />
Trockenbauleistungen. „Um<br />
die Firma ökonomisch betreiben<br />
zu können, arbeite<br />
ich außerdem stundenweise<br />
als Hausmeister und Techniker<br />
bei der „Stephanus<br />
Stiftung“ im Ort“, erzählte<br />
Roland Just.<br />
In der Familie Just hat das<br />
Handwerk übrigens eine<br />
lange Tradition. Bereits<br />
der Großvater des Jubilars<br />
war Stellmachermeister.<br />
Ein Teil der Werkzeuge und<br />
Maschinen in der Tischlerwerkstatt<br />
von Roland Just<br />
hatte schon diesem gute<br />
Dienste geleistet. Und der<br />
ältere Bruder warf ein,<br />
„dass Roland schon als Kind<br />
ganz viel mit und aus Holz<br />
gemacht hat“. Sein Meisterstück<br />
habe übrigens auch<br />
eine ganze Menge mit der<br />
Familie zu tun, verriet Roland<br />
Just: „Ich habe damals<br />
eine Tür für das Wohnhaus<br />
meiner Schwester gebaut.<br />
Das Holz dafür war Jahrzehnte<br />
lang abgelagert.<br />
Die Bohlen hatte mein Opa<br />
1945 als Lohn eines Waldbesitzers<br />
bekommen.“<br />
In besonderer Erinnerung<br />
geblieben sind dem Unternehmer<br />
auch Aufträge wie<br />
der Bau eines Holz-Bugalows<br />
in Ahrensdorf oder<br />
„eine richtige Kniffelarbeit<br />
– ein Schränkchen, gebaut<br />
nach den ganz besonderen<br />
Wünschen eines Münzsammlers“.<br />
Der erfahrene Tischlermeister<br />
zeigte sich davon überzeugt,<br />
dass das Handwerk<br />
trotz vieler Unkenrufe eine<br />
Zukunft hat. Es könne nicht<br />
jeder junge Mensch studieren.<br />
Die Aufstiegs- und<br />
Verdienstmöglichkeiten im<br />
Handwerk hätten sich in<br />
den vergangenen Jahrzehnten<br />
verbessert, müssten allerdings<br />
ohne Zweifel noch<br />
besser werden, fügte er hinzu.<br />
uw
<strong>Wirtschaftsstandort</strong> <strong>Uckermark</strong> Seite 13<br />
„Schützen Quartier“ mit<br />
61 Wohnungen fertig<br />
Das ehrgeizige Neubauvorhaben der „Wohnbau Prenzlau“ wurde im Mai feierlich<br />
eingeweiht. Entstanden ist ein neues Gebiet für alle Generationen.<br />
PRENZLAU. Das große und<br />
ehrgeizige Neubauprojekt<br />
der „Wohnbau Prenzlau“<br />
wurde im Mai offiziell eingeweiht.<br />
Dabei lag der erste<br />
Spatenstich (20. November<br />
2020) für das „Schützen<br />
Quartier“ mit seinen 61 individuell<br />
zugeschnittenen<br />
Wohnungen nur zweieinhalb<br />
Jahre zurück. Eine<br />
Rekordbauzeit, wie „Wohnbau“-Geschäftsführer<br />
Rene<br />
Stüpmann allen am Bau<br />
Beteiligten seinen Respekt<br />
zollte. Sowohl Kosten- als<br />
auch Zeitplan konnten eingehalten<br />
werden. Umso beachtlicher,<br />
da diese Jahre<br />
von der Coronapandemie<br />
und steigenden Baupreisen<br />
überschattet waren. „Eine<br />
exzellente Leistung unseres<br />
Baumanagements und<br />
aller beteiligten Firmen.“<br />
Entstanden ist ein in fünf<br />
Gebäude untergliedertes<br />
Quartier mit barrierefreien<br />
Wohnungen für alle Generationen.<br />
Von der Tiefgarage<br />
aus sind alle Wohnungen<br />
über Aufzüge zu erreichen.<br />
Diese sind entweder mit<br />
Balkon, Terrasse oder Dachterrasse<br />
ausgestattet. 44<br />
der 61 Wohnungen waren<br />
bereits ab 1. Juli vermietet,<br />
bei einer Kaltmiete von<br />
durchschnittlich10,50 Euro.<br />
Gute Wohnlage,<br />
besondere Architektur<br />
Die Wohnlage, soschwärmte<br />
der „Wohnbau“-Geschäftsführer,<br />
sei ideal:<br />
Kitas, Schulen. Ärztehaus,<br />
Stadtpark und Uckersee in<br />
wenigen Minuten erreichbar.Die<br />
Werbung um potenzielle<br />
Mieter aus Berlin, wie<br />
dem städtischen Wohnungsunternehmen<br />
empfohlen,<br />
habe sich allerdings nicht<br />
ausgezahlt. Dafür seien eineinhalb<br />
Stunden Wegstrecke<br />
dann wohl doch zuweit.<br />
Matthias Brauner, Leiter<br />
der Landesgeschäftsstelle<br />
des „Verbandes Berlin-<br />
Brandenburgischer Wohnungsunternehmen“<br />
(BBU),<br />
attestierte dem „Schützen<br />
Quartier“ eine hochwertige<br />
Architektur, die das Angebot<br />
auf dem Prenzlauer<br />
Wohnungsmarkt beispielhaft<br />
ergänze und erweitere.<br />
Dass bei diesem Vorhaben<br />
eine Gemeinschaft aller<br />
Partner und Beteiligten zu<br />
spüren sei, stimme optimistisch.<br />
Hemmnisse für<br />
weitere Vorhaben<br />
Rene Stüpmann bekannte,<br />
dass sein Unternehmen<br />
drei weitere Projekte in<br />
der Schublade habe, die<br />
aufgrund der veränderten<br />
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
vorerst dort<br />
verbleiben müssten. Bei den<br />
gegenwärtigen Baukosten<br />
und der Zinsentwicklung<br />
müssten bei Neubauten<br />
Mieten zwischen 20 und 25<br />
Euro je Quadratmeter erhoben<br />
werden. Für Prenzlau<br />
völlig unrealistisch.<br />
Bürgermeister Hendrik<br />
Sommer (parteilos), der sich<br />
beeindruckt von der sehr<br />
zügigen und geräuschlosen<br />
Realisierung des „Schützen<br />
Quartiers“ zeigte, nannte<br />
die ausufernde Bürokratie<br />
in Deutschland als weiteres<br />
Hemmnis für Investitionen.<br />
„Es wird Zeit, dass<br />
die Regierenden auf Profis<br />
aus der Wohnungswirtschaft<br />
hören, und sich nicht<br />
ihr um die Hälfte verfehltes<br />
Ziel, 400.000 neue Wohnungen<br />
pro Jahr zu errichten,<br />
schönreden.“<br />
Matthias Brauner, dessen<br />
BBU-Verband 340 Unternehmen<br />
vertritt, pflichtete<br />
dem bei. Beim „Schützen<br />
Quartier“ habe die „Wohnbau“<br />
zum Glück auf das<br />
Fernwärmenetz gesetzt.<br />
Wäre es ein Blockheizkraftwerk<br />
gewesen und das<br />
Vorhaben 2023 nicht abgeschlossen,<br />
dann wäre nach<br />
dem Entwurf des neuen<br />
Gebäude-Energie-Gesetzes<br />
der Bundesregierung völlig<br />
unklar, wie die Wohnungen<br />
in sieben Monaten beheizt<br />
werden sollen: „Wir brauchen<br />
wieder Planungssicherheit<br />
und regulatorische<br />
Vorgaben“, die der Realität<br />
entsprechen würden. hs<br />
Das „Schützen Quartier“ in Prenzlau mit seiner Klinkerfassade<br />
und den goldenen Balkonen gehört zu den markantesten<br />
Wohnquartieren, die in der Stadt neu entstanden<br />
sind. Insgesamt 61 Wohnungen umfasst der Komplex.<br />
Fotos (2): Heiko Schulze<br />
Glückliche Gesichter (von links): „Wohnbau“-Geschäftsführer<br />
Rene Stüpmann, Matthias Brauner vom „Verband der<br />
Wohnungsunternehmen“, „Wohnbau“-Projektleiter Christoph<br />
Göths,Architekt Stephan Bastmann und Prenzlaus<br />
Bürgermeister Hendrik Sommer.
Seite 14<br />
<strong>Wirtschaftsstandort</strong> <strong>Uckermark</strong><br />
Constanze<br />
Hildebrandt<br />
Leiterin der Arbeitsagentur<br />
Eberswalde<br />
„Es gibt freie Arbeits- und<br />
Ausbildungsplätze in der<br />
Region und darüber hinaus.<br />
Außerdem stehen<br />
Umschulungsmöglichkeiten<br />
zur Verfügung, wenn<br />
junge Menschen oder auch<br />
Erwachsene in ihrem ersten<br />
Beruf aus den verschiedensten<br />
Gründen<br />
nochnicht oder nicht mehr<br />
Fuß fassen können. Für<br />
Jugendliche und junge<br />
Erwachsene gibt es geförderte<br />
betriebliche Langzeitpraktika<br />
zur Vorbereitung<br />
auf eine Ausbildung<br />
oder auch die Teilnahme<br />
an freiwilligen Jahren in<br />
vielen Bereichen. Vieles<br />
ist möglich. Unsere Beratungs-<br />
und Vermittlungsfachkräfte<br />
tun alles dafür,<br />
dass Jugendliche die<br />
vorhandenen Chancen<br />
nutzen. Voraussetzung<br />
dafür ist der berühmte<br />
erste Schritt direkt zu<br />
einem Ausbildungsbetrieb,<br />
zueinem Termin in<br />
der Arbeitsagentur oder<br />
bei den regionalen Jobcentern.<br />
Gewappnet mit<br />
Beratungsgesprächen und<br />
Vermittlungsvorschlägen<br />
können interessierte Jugendliche<br />
und junge Erwachsene<br />
noch bis Ende<br />
September eine neue Ausbildung<br />
beginnen. Wir<br />
können jeden nur ermuntern,<br />
jetzt auf uns und auf<br />
die Ausbildungsbetriebe<br />
zuzukommen und den Einstieg<br />
ins Berufsleben ganz<br />
praktisch anzugehen.“<br />
Arbeitsmarkt stabil –freie<br />
Arbeitsplätze<br />
Ende August waren in der<br />
<strong>Uckermark</strong> noch 178 Jugendliche<br />
auf der Suche nach<br />
einem betrieblichen Ausbildungsplatz.<br />
Dem gegenüber<br />
gab es allein in der <strong>Uckermark</strong><br />
noch 213 freie betriebliche<br />
Lehrstellen. Nach wie<br />
vor ist es möglich, ins aktuelle<br />
Ausbildungsjahr zu starten.<br />
Jugendliche und junge<br />
Für Unternehmen, Beschäftigte<br />
sowie Arbeit- oder Ausbildungssuchende<br />
bieten die<br />
Agenturen für Arbeit bundesweit<br />
verschiedene Online-Angebote.Sokann<br />
man<br />
sich online arbeitsuchend<br />
oder arbeitslos melden,<br />
unter anderem das Arbeitslosengeld,<br />
Gründungszuschuss<br />
oder Insolvenzgeld<br />
beantragen, Veränderungen<br />
mitteilen oder auch Dokumente<br />
übermitteln. Außerdem<br />
sind Videoberatungen<br />
möglich.<br />
Online-Angebote für Arbeitsuchende:<br />
www.arbeitsagentur.de/eservice<br />
Unternehmen haben die<br />
Möglichkeit, Arbeitsuchende<br />
online über die Bewerberbörse<br />
zu kontaktieren,<br />
freie Stellen zu melden oder<br />
Insgesamt 1.413 freie Stellen<br />
haben die Unternehmen<br />
der <strong>Uckermark</strong> seit Jahresbeginn<br />
an die Arbeitsagentur<br />
zur Besetzung gemeldet.<br />
Das sind zwölf Prozent weniger<br />
als im Vorjahr. Dennoch<br />
zeigt sich der Arbeitsmarkt<br />
in der <strong>Uckermark</strong><br />
robust. Im August standen<br />
831 freie Stellen zur Verfügung.<br />
Dem gegenüber<br />
standen 6.144 Menschen,<br />
die arbeitslos gemeldet waren.<br />
1.502 wurden von der<br />
Arbeitsagentur betreut und<br />
4.642 vom Jobcenter. Freie<br />
Stellen stehen in der <strong>Uckermark</strong><br />
für arbeitssuchende<br />
Frauen und Männer unter<br />
anderem in folgenden Berufen<br />
zur Verfügung: Fach-<br />
Erwachsene, die genau jetzt<br />
eine Ausbildung beginnen<br />
möchten, können sich also<br />
direkt bei der Berufsberatung<br />
der Arbeitsagentur<br />
oder im Jobcenter melden.<br />
Folgende freie Lehrstellen<br />
sind für den sofortigen<br />
Start für alle Jugendlichen<br />
sowie junge Erwachsene<br />
unter anderem frei: Verkäu-<br />
auch Stellenangebote zu bearbeiten.<br />
Das alles ist möglich unter<br />
www.arbeitsagentur.de/<br />
eservices-unternehmen .<br />
Interessant für viele könnte<br />
auch die BA mobil App<br />
sein, die eine Vielzahl von<br />
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kraft für Arbeitssicherheit,<br />
Technischer Zeichner,Amtsleiter<br />
Landwirtschaft und<br />
Umwelt, Mechatroniker,<br />
Bauleiter, Augenoptiker,<br />
Pflegefachkraft, Pflegehelfer,<br />
Sozialarbeiter, Reifenmonteur<br />
und Hauswirtschafter.<br />
Freie Stellen unter www.<br />
arbeitsagentur.de/jobsuche<br />
Freie Ausbildungsplätze für 2023<br />
fer, Fachkraft Gastronomie,<br />
Fachmann Restaurant und<br />
Veranstaltungsgastronomie,<br />
Kfz-Mechatroniker Pkw,<br />
Tiefbaufacharbeiter im Straßenbau,<br />
Baugeräteführer,<br />
Tischler, Friseur, Straßenbauer<br />
und Gesundheits- und<br />
Kinderkrankenpfleger.<br />
Freie Jobs unter www.<br />
arbeitsagentur.de/jobsuche<br />
BA mobil App und Online-<br />
Angebote der Agentur für Arbeit<br />
Der direkte Draht.<br />
Mit der BA App besteht<br />
jederzeit Zugriff auf ausgewählte<br />
Funktionen des persönlichen<br />
Benutzerkontos,<br />
das die Arbeitsuche und den<br />
Kontakt zur Arbeitsagentur<br />
erleichtern kann. Die BA<br />
mobil App ist in den App-<br />
Stores für Android oder iOS<br />
kostenfrei verfügbar.<br />
Foto: @Suphakant –adobe.stock.com
Wohnungsbaugenossenschaft<br />
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17268 Templin<br />
www.wbg-templin.de
Seite 16<br />
<strong>Wirtschaftsstandort</strong> <strong>Uckermark</strong><br />
Erfolgreich als Firmenchef<br />
und Pferdezüchter<br />
Vor25Jahren startete Michael Neumann als Meister mit seinem<br />
Betrieb für Gas, Sanitär und Heizung in Templin.<br />
Templin. Grund zum<br />
Feiern hatte jetzt der Inhaber<br />
der Firma „Gas-Sanitär-Heizung<br />
Michael<br />
Neumann“ in Templin. Zu<br />
den Gratulanten anlässlich<br />
seines 25-jährigen Meisterjubiläums<br />
gehörten auch<br />
die Geschäftsführerin der<br />
„Kreishandwerkerschaft<br />
<strong>Uckermark</strong>“, Katrin Grothe,<br />
und Mike Vorbringer<br />
vom „Versorgungswerk der<br />
Handwerksinnungen“.<br />
Sprung in die<br />
Selbstständigkeit<br />
Seine Prüfung im Installateur-<br />
und Heizungsbauerhandwerk<br />
hatte Michael<br />
Neumann am 10. Juli 1998<br />
erfolgreich bestanden. „Danach<br />
habe ich gleich den<br />
Sprung in die berufliche<br />
Selbstständigkeit gewagt,<br />
und zwar zunächst als ‚Einzelkämpfer‘.<br />
Nach einem<br />
halben Jahr habe ich dann<br />
die ersten Mitarbeiter eingestellt“,<br />
erinnerte er sich.<br />
Den Beruf als Klempner/<br />
Installateur hatte er zuvor<br />
zweieinhalb Jahre lang im<br />
Unsere Dienstleistungen für Arbeitgeber,<br />
Arbeitnehmer und Jugendliche telefonisch,<br />
online und persönlich.<br />
Katrin Grothe,Geschäftsführerin der „Kreishandwerkerschaft<br />
<strong>Uckermark</strong>“, gratulierte Michael Neumann zum<br />
Jubiläum.<br />
Foto: Uwe Werner<br />
Arbeitgeber-Hotline: 0800 45555 20<br />
Arbeitnehmer-Hotline: 0800 45555 00<br />
E-Mail: Eberswalde.anfragen@arbeitsagentur.de<br />
eService: www.arbeitsagentur.de<br />
Stellensuche: www.arbeitsagentur.de/jobsuche<br />
„VEB (K) Bau Templin“ erlernt.<br />
Sein Unternehmen<br />
für Sanitär-, Heizungs- und<br />
Klimatechnik beschäftigt<br />
derzeit 13 Mitarbeiter, darunter<br />
zwei Auszubildende.<br />
Das Einzugsgebiet der<br />
Firma bildet der Altkreis<br />
Templin. Die Palette der<br />
Arbeiten reicht vom Neubau,<br />
Austausch sowie der<br />
Wartung und Reparatur von<br />
Heizungsanlagen bis hin<br />
zur Badsanierung.<br />
Lieferprobleme bei<br />
Heizungen<br />
„In unserer Branche können<br />
wir uns derzeit vor Aufträgen<br />
kaum retten. Allerdings<br />
wird angesichts politischer<br />
Entscheidungen die Planung<br />
in unserer Branche<br />
immer komplizierter. Zum<br />
Beispiel bei Heizungspumpen<br />
können wir den Kunden<br />
keine zuverlässigen Liefertermine<br />
nennen“, schätzte<br />
Michael Neumann die aktuelle<br />
Lage ein.<br />
Als langjähriger Ausbilder<br />
weiß er, dass eine Lehre als<br />
„Anlagenmechaniker für<br />
Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik“<br />
nicht nur kreativ<br />
und modern ist, sondern<br />
jungen Leuten auch die<br />
besten Voraussetzungen für<br />
ein selbstbestimmtes und<br />
chancenreiches Berufsleben<br />
bietet. „Rund ein Dutzend<br />
Lehrlinge haben wir im<br />
Laufe der Jahre ausgebildet.<br />
Dabei ist unsere Form<br />
des Familienbetriebs mit<br />
einem entsprechenden Betriebsklima<br />
offenbar von Bedeutung.<br />
Jedenfalls hatten<br />
wir bislang kaum Schwierigkeiten,<br />
Berufsnachwuchs<br />
zu gewinnen“, sagte Michael<br />
Neumann. Gute Erfahrungen<br />
habe man dabei immer<br />
wieder mit der Oberschule<br />
Templin machen können.<br />
Werkunterricht in<br />
Schulen gefordert<br />
In diesem Zusammenhang<br />
berichtete Katrin Grothe<br />
über forcierte Bemühungen<br />
des Handwerks, dass<br />
der Werkunterricht auch<br />
im Land Brandenburg wieder<br />
in den Lehrplan der<br />
Grundschulen aufgenommen<br />
wird. Diese gemeinsame<br />
Initiative der „Kreishandwerkerschaft“<br />
und der<br />
„Unternehmervereinigung<br />
<strong>Uckermark</strong>“ werde von vielen<br />
Praktikern und Firmen<br />
begrüßt. Erste Versuche<br />
sollen möglichst schnell in<br />
kleinem Rahmen gestartet<br />
werden, fügte sie hinzu.<br />
Michael Neumann ist übrigens<br />
nicht nur im Hauptberuf<br />
erfolgreich. Gemeinsam<br />
mit seiner Tochter Henrike<br />
züchtet er nämlich in<br />
einem Nebenerwerbsbetrieb<br />
Sportpferde. „Aktuell haben<br />
wir 18 Tiere im Bestand.<br />
Gerade konnten wir wieder<br />
mit zwei unserer Jungstutendas<br />
Prädikat ‚Staatsprämienstute‘<br />
erringen“, freute<br />
er sich.<br />
uw
<strong>Wirtschaftsstandort</strong> <strong>Uckermark</strong> Seite 17<br />
Firmensitz in die <strong>Uckermark</strong> verlegt<br />
Sarah Johann und Tilo Schulz sind in der Region heimisch geworden<br />
Taschenmanufaktur und Künstleratelier –das hergerichtete<br />
Bauernhaus bietet Raum fast ohne Ende. Foto:SW<br />
<strong>Uckermark</strong>. (sw) Sarah<br />
Johann und Tilo Schulz aus<br />
Schönermark fühlen sich<br />
willkommen in der <strong>Uckermark</strong>.<br />
In Schönermark haben<br />
sie in den vergangenen<br />
drei Jahren ihrenneuenFirmensitz<br />
zu einer Taschenmanufaktur<br />
und einem<br />
Atelierhaus in einem regional-typischen<br />
Bauernhaus<br />
ausgebaut und erfahren<br />
seither durchaus Unterstützung<br />
auch aus der Nachbarschaft.<br />
Als die Baustelle<br />
den einstigen Berlinern nur<br />
ein provisorisches Quartier<br />
zwischen den Arbeitseinsätzen<br />
ermöglichte, hätten<br />
Nachbarn sie glattweg zum<br />
Duschen eingeladen, erzählt<br />
Tilo Schulz. Kommt<br />
mehr Besuch, als das eigene<br />
Grundstück es verkraftet,<br />
wird auch schon mal<br />
ein zusätzlicher Parkplatz<br />
auf dem Privatgrundstück<br />
gegenüber angeboten.<br />
Inzwischen seien sie mit<br />
ihrem heute fünf Jahre alten<br />
Sohn richtig angekommen<br />
in der Nordwestuckermark.<br />
Das Atelierhaus ist<br />
saniert. Aus einem alten<br />
verwinkelten Bauernhaus<br />
sind zwei große lichte Ateliers<br />
entstanden mit viel<br />
Platz. Die Coronazeit hat<br />
Sarah Johann intensiv für<br />
die Produktentwicklung genutzt.<br />
Das Paar hat neue<br />
Freunde und Geschäftspartner<br />
in der Region gefunden.<br />
Der Sohn geht hier in die<br />
Kita. Sarah Johann und Tilo<br />
Schulz konnten unlängst<br />
Mitgliedern der Lokalen Aktionsgruppe<br />
<strong>Uckermark</strong> e.V.<br />
und des Regionalen Arbeitskreises<br />
Naturparkregion<br />
Uckermärkische Seen ihre<br />
fast fertig eingerichteten<br />
Ateliers zeigen.<br />
Unterstützung durch Regionalmanagement<br />
„Ohne die Unterstützung<br />
durch das Leader-Regionalmanagement<br />
und die Förderung<br />
hätten wir es nicht<br />
geschafft“, sagen die beiden<br />
Neu-Schönermarker. Sarah<br />
Johann entwirft heute nicht<br />
mehr in einer kleinen Werkstatt<br />
in Berlin, sondern in<br />
dem großzügigen Atelier,<br />
wo alles an seinem Platz<br />
sein kann, ihre hochwertigen<br />
Design-Stücke von der<br />
Geldbörse bis zum Lederrucksack.<br />
Sie näht die Muster<br />
und Modelle selbst. Ihre<br />
Taschen sind von schlichter<br />
Eleganz, sollen von exzellenter<br />
Handwerkskunst zeugen.<br />
Dabei fühlt sich Sarah<br />
Johann inspiriert durch die<br />
weite Landschaft und Ursprünglichkeit<br />
der <strong>Uckermark</strong>.Auchihr<br />
Partner kann<br />
aus der <strong>Uckermark</strong> heraus<br />
seine Projekte vorantreiben.<br />
Der Künstler hat seine Installationen<br />
schon in großen<br />
Ausstellungen in Luxemburg,<br />
Stockholm, New York,<br />
Bregenz, Budapest, Venedig,<br />
München, auch in der<br />
Galerie für zeitgenössische<br />
Kunst in Leipzig gezeigt.<br />
Gleichzeitig setzt er als Kurator<br />
Kunstsammlungen<br />
großer Museen in Szene.<br />
•Baustoffhandel<br />
• Schüttguttransporte<br />
•Transporte<br />
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•Erdbau<br />
•Recycling<br />
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Fax 50777
Seite 18<br />
<strong>Wirtschaftsstandort</strong> <strong>Uckermark</strong><br />
Mit der Milchverarbeitung der Uckermärker Milch GmbH geht es Standort Prenzlau weiter.<br />
<strong>Uckermark</strong>. Die Uckermärker<br />
Milch GmbH wird<br />
die Milchverarbeitung in<br />
Prenzlau fortführen. Diese<br />
Nachricht wurde auf einer<br />
Mitarbeiterversammlung<br />
am Dienstag, dem 11. Juli,<br />
in dem traditionsreichen<br />
Prenzlauer Betrieb, dessen<br />
Kerngeschäft die Milchverarbeitung<br />
ist, erleichtert<br />
aufgenommen. Dabei liege<br />
der Fokus auf einer weiteren<br />
Spezialisierung, insbesondere<br />
im Bereich der<br />
Milchtrocknung und der<br />
Herstellung von Buttervariationen,<br />
erklärte anschließend<br />
Geschäftsführer<br />
Herbert Deniffel gegenüber<br />
dem <strong>Uckermark</strong> Kurier. Als<br />
Beispiele führte er koschere<br />
Butter und Serienprodukte<br />
für den asiatischen Markt<br />
an.<br />
Produkte, die keine positive<br />
Zukunftsperspektive<br />
haben, würden allerdings<br />
plangemäß auslaufen. Der<br />
im Jahr 2020 begonnene<br />
Restrukturierungsprozess<br />
werde somit weitergeführt.<br />
Allerdings nicht mit Kündigungen,<br />
sondern mit Umsetzungen<br />
von Mitarbeitern<br />
innerhalb des Unternehmens,<br />
stellte Deniffel in<br />
Klare Strategie<br />
für Uckermärker<br />
Milch<br />
Aussicht. Momentan würden<br />
weitere Mitarbeiter,<br />
unter anderem Schlosser,<br />
für den Werkstattbereich<br />
und die Milchtrocknung gesucht.<br />
Zusätzlich zur Milchverarbeitung<br />
sollen neue<br />
Geschäftsfelder erschlossen<br />
werden, unter anderem<br />
im Bereich der Logistik<br />
und der Bereitstellung von<br />
Kühlflächen.<br />
Auch künftig herrsch auf dem Gelände Hochbetrieb.<br />
Fotos:Heiko Schulze<br />
„Das klassische Molkereigeschäft<br />
schrumpft in<br />
Deutschland und ist einem<br />
enormen Preisdruck ausgesetzt.<br />
Die Energie- und<br />
Sozialkosten sind mit die<br />
höchsten weltweit. Dennoch<br />
haben wir zusammen mit<br />
der Muttergesellschaft, der<br />
Ostmilch Handels GmbH<br />
in Berlin, eine klare Fortführungsstrategie<br />
beschlossen“,<br />
so Jürgen Stephani<br />
und Herbert Deniffel, Geschäftsführer<br />
der Uckermärker<br />
Milch GmbH mit<br />
verhaltenem Optimismus.<br />
Die Zeiten, in denen Milch<br />
als „weißes Gold“ geschätzt<br />
wurde, seien in Deutschland<br />
–anders als in anderen<br />
Teilen der Welt – momentan<br />
vorbei. Doch das<br />
müsse „kein Endpunkt“<br />
sein, so Deniffel, der in den<br />
kommenden Jahren auf<br />
eine Entwicklung hoffe,<br />
die den Belangen der Wirtschaft<br />
mehr Augenmerk<br />
widme und mit einem Energiekosten-<br />
und Bürokratieabbau<br />
einhergehe.Die klare<br />
Botschaft der Muttergesellschaft<br />
und der hiesigen Geschäftsführung<br />
sowieso sei,<br />
dass der Standort Prenzlau<br />
erhalten bleibt.
<strong>Wirtschaftsstandort</strong> <strong>Uckermark</strong> Seite 19<br />
Stadtgestalter, Konfliktmanager, Sozialbetreuer<br />
<strong>Uckermark</strong>. Die Gesellschaft<br />
braucht Genossenschaften.<br />
Davon sind auch<br />
uckermärkische Genossenschaften<br />
überzeugt. Sie feiern<br />
jedes Jahr gemeinsam<br />
mit ihren Mitgliedern ein<br />
Genossenschaftsfest, das<br />
auf den sozialen Zusammenhalt<br />
hinweisen soll, den die<br />
Genossenschaften im besonderen<br />
Maße leben wollen.<br />
Nachdem 2022 sechs Genossenschaften<br />
aus der <strong>Uckermark</strong><br />
zum Heimatfest in<br />
den Angermünder Tierpark<br />
eingeladen hatten, veranstalten<br />
in diesem Jahr die<br />
Genossenschaften WBG<br />
„<strong>Uckermark</strong>“ Templin eG,<br />
WOBAG Schwedt eG und<br />
WG Prenzlau eG am Sonnabend,<br />
dem 1. Juli 2023, das<br />
HeimatFestTemplin in der<br />
NaturTherme Templin. Im<br />
vergangenen Jahr durften<br />
die Mitglieder im Tierpark<br />
mit Alpakas kuscheln, in<br />
diesem Jahr können sie in<br />
der NaturTherme Templin<br />
baden gehen.<br />
In der Therme werde es<br />
zudem ein kunterbuntes<br />
Programm mit Wasserspiel-<br />
und Seifenkünstlern,<br />
Info-Ständen der Genossenschaften,<br />
Bastelständen und<br />
vielem mehr geben. In der<br />
Zeit von 13 bis 17 Uhr können<br />
die Mitglieder der WBG<br />
„<strong>Uckermark</strong>“ Templin für<br />
zwei Stundendas Schwimmbad<br />
besuchen. Dazu können<br />
sie sich über info@wbgtemplin.de<br />
mit ihrer Mitgliedsnummer<br />
für den Tag<br />
anmelden. Die Genossenschaft<br />
übernehme den Eintritt<br />
jeweils für die bei ihr<br />
gemeldeten Mitglieder/Mieter<br />
sowie für die in der Wohnung<br />
lebenden Kinder für<br />
zwei Stunden. Bei Fragen<br />
können sich die Mitglieder<br />
gerneanKathleenAhlschläger<br />
in der Genossenschaftsverwaltung<br />
unter der Telefonnummer<br />
03987/40524<br />
wenden. stes Kontingent gebucht.<br />
Ein frühes Anmelden<br />
bei seiner Genossenschaft<br />
sichere also den Einlass.<br />
Die Genossenschaften sorgen<br />
in der <strong>Uckermark</strong> nicht<br />
nur dafür, dass ihre Mitglieder<br />
in guten und bezahlbaren<br />
Wohnungen ein<br />
Zuhause finden, Sie sehen<br />
sich als Stadtgestalter, -umbauer,<br />
Konfliktmanager, So-<br />
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zialbetreuer und Kümmerer<br />
in den jeweiligen Städten<br />
der <strong>Uckermark</strong> und fördern<br />
die Wirtschaft.<br />
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Herbstlich in<br />
der <strong>Uckermark</strong><br />
Lychener Straße 4, 17268Templin
Seite 20<br />
<strong>Wirtschaftsstandort</strong> <strong>Uckermark</strong><br />
Warum Beweidung so viel<br />
Arbeit macht<br />
In Beenz wird noch Schafzucht betrieben.<br />
Doch welche Pläne gibt es für die Zukunft?<br />
BEENZ. Zur Schafhaltung<br />
der Unternehmensgruppe<br />
„Ruhe“, die 2021 die „Agrargenossenschaft<br />
Beenz“ übernommen<br />
hat, gehören in der<br />
Tangersdorfer Nordheide<br />
450 und in der Südheide<br />
200 Bentheimer Landschafe.<br />
Beweidet wird dort eine<br />
wertvolle und artenreiche<br />
Trockenrasen- und Heidelandschaft.<br />
In Türkshof gibt<br />
es eine dritte Herde, die der<br />
Zucht dient. Während die<br />
männlichen Lämmer regional<br />
vermarktet werden,<br />
kommen die weiblichen<br />
Tiere später in den eigenen<br />
Herden zur Landschaftspflege<br />
zum Einsatz.<br />
Die Landschaftspflege sei<br />
seit 1995 ein wichtiges<br />
Standbein in Beenz und<br />
werde auch weitergeführt,<br />
informierte Geschäftsführer<br />
Benjamin Denecke jüngst<br />
Benjamin Denecke (links) und Dirk Blume berichten, wie<br />
Schafhaltung funktioniert.<br />
Foto:Sigrid Werner<br />
am Rande einer Begehung<br />
mit dem „Förderverein<br />
Feldberg-Uckermärkische<br />
Seenlandschaft“ zu geplanten<br />
Pflegemaßnahmen im<br />
GewerberauminSchwedt zu vermieten<br />
„Mitten in der Altstadt und nah am Nationalpark“<br />
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Naturschutzgebiet „Kleine<br />
Schorfheide“. Schließlich<br />
seien in der ackerbaulich<br />
anspruchsvollen Region mit<br />
ihren sehr leichten und sandigen<br />
Böden die Ertragserwartungen<br />
begrenzt. Man<br />
bemühe sich mit den insgesamt<br />
zehn Mitarbeitern um<br />
eine nachhaltige Bewirtschaftung<br />
mit möglichst<br />
geringer Bodenbearbeitung<br />
und ganzjähriger Bedeckung<br />
der Böden und Kreislaufwirtschaft,<br />
sagte Denecke.<br />
Dazu gehöre auch, die<br />
Tierhaltung auf dem landwirtschaftlichen<br />
Betrieb zu<br />
erhalten und in Zukunft<br />
wieder auszubauen.<br />
Dabei ist die Schäferei in<br />
der Landschaftspflege alles<br />
andere als leicht verdientes<br />
Geld. Dirk Blume, langjähriger<br />
Schäfer, und seine<br />
zwei Berufskollegen müssen<br />
die jeweiligen Heideflächen,<br />
die die Schafe abgrasen und<br />
so Baumwuchs sowie Verbuschung<br />
verhindern, jeweils<br />
mit mobilen wolfssicheren<br />
Zäunen, die bis unten hin<br />
Strom führen, einpferchen.<br />
Dabei müssen sie aufpassen,<br />
dass sie immer in den<br />
Korridoren bleiben, die<br />
bereits nach Munition abgesucht<br />
sind, denn bei der<br />
Tangersdorfer Heide handele<br />
es sich umeinen alten<br />
Truppenübungsplatz.<br />
Der Beruf des Schäfers sei<br />
sehr vielfältig mit abwechslungsreichen<br />
Aufgaben, zumal<br />
der Wolf herumziehe.<br />
Zum Glück habe der offensichtlich<br />
genug zu fressen<br />
und sich von den Schutzmaßnahmen<br />
gut abschrecken<br />
lassen. Der Betrieb<br />
suche übrigens permanent<br />
nach Nachwuchsschäfern,<br />
verrät Benjamin Denecke.<br />
Doch woher nehmen, wenn<br />
in ganz Brandenburg derzeit<br />
nur noch vier Schäfer<br />
ausgebildet werden?, fragen<br />
sich Benjamin Denecke und<br />
Dirk Blume.<br />
sw
<strong>Wirtschaftsstandort</strong> <strong>Uckermark</strong> Seite 21<br />
Ausbildungstipps aus erster Hand<br />
Ausbildungstipps aus<br />
erster Hand bekommen<br />
<strong>Uckermark</strong>. Regionale<br />
Schulen mit regionalen<br />
Ausbildungsbetrieben zusammenbringen,<br />
das möchte<br />
die Unternehmervereinigung<br />
<strong>Uckermark</strong>. Dazu hat<br />
sie eine Berufs- und Karrieremesse<br />
ins Leben gerufen.<br />
Eine Veranstaltung, die bereits<br />
erfolgreich amAngermünder<br />
Einstein-Gymnasium<br />
sowie am Gymnasium<br />
„Friedrich-Carl-Gauß“ in<br />
Schwedt stattgefunden hat.<br />
Und jetzt auch amGymnasium<br />
Templin. 23Aussteller<br />
aus der unmittelbaren<br />
Region plus Bundeswehr<br />
stellten sich dort vor und<br />
warben um Interesse bei<br />
Schülerinnen und Schülern<br />
von Klassenstufe acht bis<br />
elf.<br />
„Wir verstehen dieses Angebot<br />
nicht als Konkurrenz<br />
zu anderen Veranstaltungen<br />
dieser Art. Hier geht es<br />
darum, in einem geschlossenen<br />
Rahmen Gespräche<br />
zwischen Jugendlichen<br />
und Ausbildungsbetrieben<br />
zu ermöglichen“, erklärte<br />
Volker Herrmann von der<br />
Unternehmervereinigung.<br />
„Die Schüler haben von<br />
ihren Lehrern die Aufgabe<br />
bekommen, sich für zwei<br />
Angebote zu entscheiden<br />
und von den Vertretern Informationen<br />
zu erfragen.“<br />
Der Kontakt zum Templiner<br />
Gymnasium sei im Rahmen<br />
einer Vorlesungsreihe, die<br />
die Unternehmervereinigung<br />
anbietet, entstanden.<br />
Für Daniel Schenk, der an<br />
der Templiner Schule unter<br />
anderem das Fach Wirtschaft,<br />
Arbeit und Technik<br />
unterrichtet, warsofort klar,<br />
diese Messe in die Kurstadt<br />
zu holen. „Aus mehreren<br />
Gründen. Zum einen bietet<br />
sie den Schülern auch<br />
Informationen aus erster<br />
Hand, wenn es darum geht,<br />
einen Betrieb für das Praktikum<br />
in Klassenstufe neun<br />
zu finden. Und wir haben<br />
eine Vertreterin der Präsenzstelle<br />
der Hochschulen<br />
Brandenburgs, die sich für<br />
die <strong>Uckermark</strong> in Schwedt<br />
befindet, hier. Das macht<br />
Sinn für diejenigen, die sich<br />
für duale Studiengänge interessieren.“<br />
Anna Schulenburg hat<br />
ihre Ausbildung bereits begannen.<br />
Gemeinsam mit<br />
Sabrina Mailahn von der<br />
Stadtverwaltung Templin<br />
informierte die junge Frau,<br />
was man über die Ausbildung<br />
Verwaltungsfachangestellte/-ter<br />
wissen sollte.<br />
„Das wollte ich unbedingt<br />
werden“, so Anna Schulenburg.<br />
Dass es mit einem<br />
Ausbildungsplatz in Templin<br />
geklappt hat, ist perfekt<br />
für sie. „Mein Plan war,<br />
nach dem Schulabschluss in<br />
der Region zu bleiben.“ Dirk<br />
Heide, Geschäftsführer<br />
der MBM Lychen GmbH,<br />
warb während der Messe<br />
um Interesse für den Beruf<br />
Zerspanungsmechaniker<br />
beziehungsweise für die<br />
dualen Studiengänge Bachelor<br />
Maschinenbau und<br />
Wirtschaftsingenieurwesen.<br />
„Wir versuchen, jedes Jahr<br />
drei Azubis im Unternehmen<br />
zu haben, um dadurch<br />
Fachkräfte zu gewinnen.“<br />
Für Unternehmen gebe es<br />
keine andere Chance als<br />
solche Berufsmessen, um<br />
sich Schülern vorzustellen,<br />
so der Geschäftsführer. „Ich<br />
denke, dass in den letzten<br />
Jahren viel Information verloren<br />
gegangen ist, was Perspektiven<br />
für Ausbildung<br />
in handwerklichen Berufen<br />
betrifft.“<br />
Nadine Engel und Silke<br />
Titze, Mitarbeiterinnen der<br />
Stephanus Stiftung, erlebten<br />
während der Messe im<br />
Templiner Gymnasium besonders<br />
unter Schülerinnen<br />
Interesse an den vorgestellten<br />
Ausbildungsberufen<br />
Pflegefachkraft, Heilerziehungspfleger,<br />
Erzieher und<br />
Lehrer sowie Nachfragen<br />
nach Praktikumsplätzen.<br />
Nadine Engel würde sich<br />
wünschen, dass auch mehr<br />
Schüler darin eine Perspektive<br />
für sich sehen. „Schaffen<br />
kann man das nur durch<br />
gezielte Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Wir müssen jungen<br />
Leuten noch mehr zeigen,<br />
wie facettenreich diese Berufe<br />
sind.“<br />
Und das Schülerfazit? „Ich<br />
finde es gut, etwasüber Ausbildungsmöglichkeiten<br />
in<br />
der Region zu erfahren. Wobei<br />
ich für mich eher einen<br />
Beruf im psychologischen<br />
oder ergotherapeutischen<br />
Bereich sehe“, so Helene,<br />
Schülerin der 9. Klasse. Tabea,<br />
ebenfalls Neuntklässlerin,<br />
überlegt noch, welcher<br />
der passende Beruf ist.<br />
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Seite 22<br />
<strong>Wirtschaftsstandort</strong> <strong>Uckermark</strong><br />
Fördermittelbindung läuft im<br />
kommenden Jahr aus<br />
Fördermittel-Bindung<br />
läuft für Markt 2024 aus<br />
Templin. (SW) Templin als<br />
Kurstadt bemüht sich seit<br />
Längerem um größere Barrierefreiheit<br />
in der historischen<br />
Altstadt. Doch im<br />
denkmalgeschützten Sanierungsgebiet<br />
sind einst die<br />
Straßen in der Innenstadt<br />
mit historischem unbehauenen<br />
Natursteinpflaster saniert<br />
worden. Menschen mit<br />
Gehbehinderungen, Rollstuhlfahrer,<br />
Fahrräder oder<br />
Kinderwagen kommen hier<br />
nur mit großen Schwierigkeiten<br />
voran und laufen zuweilen<br />
auch Gefahr zu stürzen.<br />
Birgit Bader (B 90/Grüne)<br />
hatte die Stadtverwaltung<br />
schon in der letzten Sitzungsrunde<br />
gefragt, welche<br />
Veränderungshemmnisse<br />
einer „Begradigung“ von<br />
Wegen entgegenstehen.<br />
Im Stadtentwicklungsausschuss<br />
in dieser Woche gab<br />
der Fachbereichsleiter der<br />
Bauverwaltung, Alexander<br />
Köppen, einen Überblick<br />
über die Altstadtsanierung<br />
der letzten 30 Jahre und die<br />
damit verbundenen Fördermittelbindungen.<br />
1998 wurde<br />
der Templiner Marktplatz<br />
saniert. „Für ihn läuft<br />
damit 2024 die an die Fördermittelvergabe<br />
geknüpfte<br />
Veränderungssperre ab“,<br />
erläuterte er. ImFolgenden<br />
Gottschalk Handel &Service GmbH<br />
Neubrandenburger Str. 1bI17291 Prenzlau I03984 -87413 335 Iinfo@elektro-gottschalk.de<br />
Barrierefreiheit hat bei der Sanierung des Marktplatzes<br />
1998 keine Rolle gespielt. Foto: Sigrid Werner<br />
waren dann die Altstadtstraßen<br />
saniert worden,<br />
auch dort könnte die Stadt<br />
sukzessive nach jeweils<br />
25 Jahren neue Maßnahmen<br />
planen, ohne Gefahr zu<br />
laufen, Fördermittel wieder<br />
zurückzahlen zu müssen.<br />
Allerdings befinde man sich<br />
auch weiterhin im Sanierungsgebiet.<br />
Bauvorhaben<br />
müssten auch dann mit der<br />
Denkmalschutzbehörde im<br />
Landkreis abgestimmt werden,<br />
so Köppen. Die Stadtverordneten<br />
müssten sich<br />
dessen bewusst sein, dass<br />
Veränderungen erneut sehr<br />
viel Geld erfordern würden.<br />
Bürgermeister Detlef<br />
Tabbert (Linke) sprach von<br />
Plänen, ab 2025 Mittel für<br />
die Marktplatzgestaltung<br />
in den Haushalt einstellen<br />
zu wollen. Ähnlich wie am<br />
Übergang von der Goetheschule<br />
zur Pionierbrücke<br />
könnten dann zum Beispiel<br />
geschnittene Pflastersteine<br />
eingesetzt werden, die eine<br />
glatte Oberfläche haben und<br />
damit mehr Barrierefreiheit<br />
ergeben. Damit würde das<br />
Altstadtflair erhalten bleiben,<br />
mit dem Templin ja bei<br />
Touristen wirbt.<br />
Die Stadtverordneten von<br />
Templin hatten 1992 beschlossen,<br />
für die Sanierung<br />
der Innenstadt Fördermittel<br />
zu beantragen. Im März<br />
1993 war die Gebietskulisse<br />
für die Altstadtsanierung<br />
festgelegt worden. Ziel war<br />
die Sanierung der Altstadt<br />
in Anlehnung an den alten<br />
Stadtgrundriss mit ortstypischer<br />
2,5-geschossiger<br />
Bebauung und der Erhalt<br />
der Stadtmauer mit ihren<br />
Türmen und Wiekhäusern<br />
bei gleichzeitiger Verbesserung<br />
der Wohnqualität in<br />
der Innenstadt, der Reduzierung<br />
des Verkehrs und<br />
der Förderung der lokalen<br />
Wirtschaft und Tourismusentwicklung<br />
durch die<br />
Schaffung einer lebendigen<br />
historischen Altstadt. Inzwischen<br />
sind die Gebäude zu<br />
70 Prozent saniert, die Straßen<br />
und Wege zu 95 Prozent.<br />
2021 haben die Stadtverordneten<br />
die Fortsetzung<br />
der Altstadtsanierung über<br />
das Programm „Lebendige<br />
Zentren“ bis 2031 beschlossen,<br />
dazu gehört die<br />
Schließung der Baulücken,<br />
die Sanierung der verbliebenen<br />
Objekte und ein barrierefreier<br />
Stadtrundgang,<br />
so Köppen. Birgit Bader<br />
sprach sich dafür aus, den<br />
Markt so zu gestalten, dass<br />
er höhere Aufenthalts- und<br />
Freizeitqualität bekommt,<br />
mit Sitzplätzen im Schatten<br />
rund um den Brunnen zum<br />
Beispiel.<br />
Bis 2021 sind in Templin<br />
in die Stadtsanierung rund<br />
163 Millionen Euro geflossen,<br />
davon 32,6 Millionen<br />
als Fördermittel.
<strong>Wirtschaftsstandort</strong> <strong>Uckermark</strong> Seite 23<br />
Gleich drei gute Gründe zum Feiern<br />
in der „Bäckerei Schreiber“<br />
Der Angermünder Bäckermeister hat einen Nachfolger gefunden und will sich<br />
zum Jahresende aus seiner Firma zurückziehen.<br />
Angermünde. In der<br />
Angermünder „Bäckerei<br />
Schreiber“ gab es im Mai<br />
mindestens drei gute Gründe<br />
zum Feiern. Firmeninhaber<br />
Klaus Schreiber<br />
wurde für sein 25-jähriges<br />
Meisterjubiläum geehrt.<br />
Sein potenzieller Nachfolger<br />
Steffen Ensminger (41)<br />
erhielt von Astrid Köbsch,<br />
der Geschäftsführerin<br />
der „Handwerkskammer<br />
Frankfurt (Oder)“ seine<br />
Meister-Urkunde ausgehändigt.<br />
Und mit zwei Auszubildenden<br />
(zur Bäckerin<br />
und zur Fachverkäuferin)<br />
ist auch ein weiterer Schritt<br />
in die Zukunft des kleinen<br />
Handwerksbetriebs getan.<br />
Die beiden Hauptpersonen<br />
des festlichen Nachmittags<br />
im Angermünder „Stadtcafé<br />
Hilde und Heinz“ hatten<br />
sich gegenseitig je eine<br />
prächtige Torte zum Geschenk<br />
gemacht, die in gemütlicher<br />
Runde bei einer<br />
Tasse Kaffee mit Familienangehörigen,<br />
Vertretern<br />
der „Handwerkskammer<br />
Frankfurt (Oder)“ und der<br />
„Kreishandwerkerschaft<br />
<strong>Uckermark</strong>“ sowie Geschäftspartnern<br />
und regionalen<br />
Lieferanten verspeist<br />
wurde.<br />
„Ich wollte etwas schaffen,<br />
das nach mir nicht einfach<br />
den Bach runtergeht. Mit<br />
dem frisch gebackenen Bäckermeister<br />
Steffen Ensminger<br />
ist ein würdiger<br />
Nachfolger gefunden, und<br />
unsere derzeit zwei Auszubildenden<br />
stehen ebenfalls<br />
für die Zukunft der Firma“,<br />
sagte Bäckermeister Klaus<br />
Schreiber. Als Ziel nannte<br />
er die Übergabe der Amtsgeschäfte<br />
in der „Bäckerei<br />
Schreiber“ zum Jahreswechsel.<br />
„Aktuell haben<br />
wir 16 Mitarbeiter, darunter<br />
vier Männer“, erzählte<br />
Klaus Schreiber. Steffen<br />
Ensminger hat von 1998 bis<br />
2001 in Angermünde den<br />
Bäckerberuf erlernt und<br />
arbeitete seit 2004 als Geselle<br />
in der Firma. Im vergangenen<br />
Jahr hat erdann<br />
die Meisterprüfung erfolgreich<br />
abgeschlossen.<br />
Bäckermeister Klaus<br />
Schreiber hat in seiner Ehefrau<br />
Steffi, mit der er seit<br />
1977 verheiratet ist, einen<br />
festen Rückhalt. Beide<br />
freuen sich über ihre drei<br />
Kinder und fünf Enkel. Er<br />
selbst hat vor vielen Jahren<br />
übrigens bestimmt auch<br />
nicht gedacht, dass er sein<br />
Berufsleben einmal als gestandener<br />
Meister des Bäckereihandwerks<br />
beenden<br />
wird. „Ursprünglich habe<br />
ichden Beruf des Papiermachers<br />
gelernt. Später habe<br />
ich viele Jahre als Mathematik-<br />
und Physiklehrer<br />
in Angermünde gearbeitet.<br />
Zur Bäckerei bin ich 1990<br />
gekommen –aus einer Initiative<br />
mit der Partnerstadt<br />
Lügde.Mein Vater Willi hatte<br />
die Bäckerei aus gesundheitlichen<br />
Gründen 1977<br />
geschlossen. Die Wurzeln<br />
unseres Geschäfts liegen<br />
schon im Jahr 1896, als Otto<br />
Geistlich hier in der Altstadt<br />
von Angermünde mit<br />
einer Bäckerei den Grundstein<br />
gelegt hat. Man kann<br />
also sagen, hier wird das<br />
Bäckerhandwerk nun schon<br />
in der vierten Generation<br />
gepflegt“, berichtete Klaus<br />
Schreiber. „Und gemeinsam<br />
mit Hanka Mittelstädt<br />
haben wir am 5.Mai 2021<br />
unser ‚Stadtcafé Hilde und<br />
Heinz‘ am Marktplatz von<br />
Angermünde eröffnet“, fügte<br />
er hinzu.<br />
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Mit Urkunden und Meisterschal: Die Bäckermeister Klaus<br />
Schreiber (rechts) und Steffen Ensminger. Foto:U.Werner<br />
BEZIRKS-GENERALVERTRETUNG AnnikaLipski