Download (3,4 MB) - Bäckerei Günther
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Kundenzeitung der <strong>Bäckerei</strong> <strong>Günther</strong><br />
Glanzvoller Auftritt: <strong>Günther</strong>s<br />
neues Filialkonzept steht, wächst<br />
und gedeiht S. 4<br />
rubriken<br />
Brot aus aller Welt: Griechisches<br />
Neujahrsbrot S. 2<br />
Krümelseite: Kinderreporter Milo<br />
und Thalis backen Plätzchen S. 4<br />
Welt in Zahlen: So viele<br />
Weihnachtsleckereien essen wir! S. 2<br />
So schmecken die! Kleines<br />
Plätzchenlexikon S. 2<br />
<strong>Günther</strong>s-Geschichte: So waren<br />
die Feiertage früher ... S. 3<br />
Brotstyle:<br />
Weihnachtliches<br />
aus Kiel<br />
und anderswo<br />
S. 3<br />
Spruch des Monats<br />
„Die besinnlichen<br />
Tage zwischen<br />
Weihnachten und<br />
Neujahr haben<br />
schon manchen<br />
um die Besinnung<br />
gebracht.“ Joachim Ringelnatz<br />
Ausgabe 04/10 . Winterausgabe<br />
Kostenlos zum Mitnehmen<br />
Genießerempfehlung:<br />
Bestes Marzipan<br />
aus Lübeck S. 3<br />
Es weihnachtet sehr<br />
Zeit zum Schlemmen & Nachdenken – auch bei <strong>Günther</strong><br />
Jetzt liegt er wieder in der Luft – dieser Duft nach harzigem Tannengrün, nach<br />
Weihnachtsgewürzen wie Zimt, Muskat, Kardamom, Koriander und Nelken<br />
und vor allem nach frischgebackenen Plätzchen. Es ist der Geruch von Weihnachten.<br />
In der <strong>Bäckerei</strong> <strong>Günther</strong> in Wellsee backen die Bäcker und Konditoren<br />
seit Tagen leckere Kekse und Stollen. Dabei sind sie nicht alleine: Regelmäßig<br />
dürfen Gruppen in <strong>Günther</strong>s Weihnachtsbäckerei eigene Kekse backen. Das nutzen<br />
nicht nur Kindergärten, Schulen oder Eltern, die den Kindergeburtstag in die Backstube<br />
verlegen, sondern auch Firmen und Vereine, die sich zur Weihnachtsfeier mit gemeinsamen<br />
Backen angemeldet haben. In der Backstube stechen alle kleinen und großen „angehenden<br />
Bäckermeister“ aus dem Teig eifrig ihre Plätzchen aus. In der Zeit, bis die Plätzchen fertig<br />
gebacken und abgekühlt sind, steht eine Backstubenführung auf dem Programm, bei der die<br />
Hobbybäcker den Meistern ihrer Zunft über die Schulter schauen können. Das lohnt sich in<br />
der Weihnachtszeit besonders, denn wann hat man schon mal das Glück, sich von einem<br />
Bäckermeister Tricks beim Stollenbacken abzuschauen? Oder Tipps zum Plätzchenbacken<br />
zu erfragen? Kieler Printen, Holsteiner Pfeffernüsse, Lebkuchenherzen, das traditionelle<br />
Schmalzgebäck und die Klassiker wie Vanillekipferl sowie braune und weiße Kuchen werden<br />
nach alten Familienrezepten bei <strong>Günther</strong> gebacken – und alleine ihr Geruch versetzt<br />
die Bäcker bei der Arbeit in Weihnachtsstimmung. Weihnachten ist aber auch die Zeit der<br />
Besinnung und des Gedenkens derer, die es nicht so gut haben. „Wir unterstützen regelmäßig<br />
eine Reihe ausgewählte Initiativen, wie die Kieler Tafel“, erklärt Seniorchef Joachim <strong>Günther</strong>.<br />
Das Familienunternehmen unterstützt weiterhin – unter anderem mit einer Sondertüte,<br />
die zu Spenden aufruft – den Förderverein für Palliativmedizin Kiel e.V. und die Palliativ<br />
Care – ein ganzheitliches, individuelles Pflege- und Betreuungskonzept für Patienten im<br />
fortgeschrittenen Stadium einer unheilbaren Erkrankung. Gutes zu tun, das ist für <strong>Günther</strong><br />
jedoch nicht nur eine einmalige Sache – „helfen kann man das ganze Jahr über.“<br />
Das Prinzip Geschmack:<br />
Regeln für bessere<br />
Qualität: Part 3<br />
Schonendes Backen und Garen: Das ist das Prinzip Geschmack<br />
der <strong>Bäckerei</strong> <strong>Günther</strong>. Ständige Qualitätskontrollen des Teigs vor,<br />
nach und während des Backens sind dabei für <strong>Günther</strong>s Bäcker<br />
selbstverständlich. „Beste Qualität beim Backen und Garen ist nur<br />
durch aufmerksame Bäcker gewährleistet“, erklärt Betriebsleiter Lars<br />
Diete. Denn je nach Art und Beschaffenheit des Teigs und nach<br />
Wetterlage reagieren die Teige anders, brauchen im Garschrank<br />
zum Aufgehen mal ein wenig Luftfeuchtigkeit mehr oder ein paar<br />
Minuten länger. „Ebenso ist das mit dem Backen“, erklärt Diete.<br />
„Nur durch regelmäßige Kontrollen und viel Sorgfalt bei der Arbeit<br />
können wir beste Produkte herstellen.“ Sorgfalt lassen die Bäcker<br />
auch ihren Kuchenteigen und Keksen angedeihen, die per Hand<br />
vorsichtig auf die Bleche verteilt werden. „Bis auf Vanillekipferl,<br />
die noch warm in Zucker gewälzt werden und die Printen, die<br />
direkt nach dem Backen in Rechtecke geschnitten werden, kühlen<br />
alle Sorten und Kuchenteige nach dem Backen erst einmal in Ruhe<br />
aus, bevor sie weiterverarbeitet werden.“ Die nächsten Arbeitsschritte<br />
bestehen ebenfalls aus Handarbeit. So werden die Printen zum<br />
Beispiel einzeln für den Verkauf verpackt. Mit seinen Lieferwagen<br />
bringt <strong>Günther</strong> die frisch gebackenen Brot, Brötchen, Kuchen und<br />
Kekse anschließend in die Filiale.<br />
editorial<br />
Liebe „Brot.Zeit“-Leser,<br />
Weihnachten ist die Zeit der Besinnung, so<br />
heißt es. Doch viel zu oft bestimmen Stress<br />
und Hektik unseren Alltag im Dezember:<br />
Da türmt sich wichtige Arbeit, die vor<br />
Jahresende noch erledigt werden muss, die<br />
letzten Geschenke sollen eingekauft werden,<br />
das Weihnachtessen muss durchgeplant, die<br />
Wohnung für den Familienbesuch geputzt<br />
und geschmückt werden. Denn gerade zu<br />
Weihnachten muss alles perfekt sein, so der<br />
heilige Vorsatz vieler. Doch es ist meist zuviel,<br />
was wir uns aufbürden. Sich ein wenig<br />
zurückzunehmen, kann gut tun. Nehmen<br />
Sie sich Zeit, um zurückzublicken: Was ist<br />
das Jahr über gut und was ist weniger gut<br />
gelaufen? Was will man im kommenden<br />
Jahr ändern? Ein bisschen mehr Zeit für<br />
Freunde einplanen, ein wenig mehr Sport<br />
treiben? Für solche Überlegungen und gute<br />
Vorsätze bietet sich das Jahresende an. Ein<br />
wenig mehr Gelassenheit in die Weihnachtszeit<br />
zu bringen, das ist ein guter Vorsatz, den<br />
man jetzt schon umsetzen sollte.<br />
Besinnliche und ruhige Momente beim Lesen<br />
der neuen „Brot.Zeit“ wünschen Ihnen<br />
Seite 1
Brot.Zeit Ausgabe 4/10<br />
Brot aus aller Welt:<br />
Griechisches Neujahrsbrot<br />
Vorsichtiges Hineinbeißen ist beim Griechischen Neujahrsbrot angesagt.<br />
Denn traditionell wird in das „Basiliusbrot“ eine Münze mit ein gebacken.<br />
Sie verspricht dem Finder Glück und einen anhaltenden Geldstrom im<br />
kommenden Jahr. Das süße Hefebrot wird traditionell zu Neujahr gebacken.<br />
Das Basiliusbrot ist nach dem Heiligen Basilius von Caesarea („Basilius<br />
der Große“, 330 bis 379) benannt, einem Bischof und Wohltäter, der den<br />
Armen zu Essen gab. In Griechenland kommt der Heilige Basilius in der<br />
Neujahrsnacht zwischen dem 31. Dezember und dem 1. Januar zu den<br />
Kindern nach Hause, um heimlich die (Weihnachts-)Geschenke zu bringen.<br />
Das Neujahrsbrot ist ein Glücksgebäck. Es soll vor Krankheit, Unglück<br />
und Hunger schützen und im kommenden Jahr für Glück und Gesundheit<br />
sorgen. Die runde Form vieler Neujahrsbrote symbolisiert den ewigen<br />
Kreislauf des Jahres. Im Basiliusbrot wird eine Gold- oder Silbermünze<br />
versteckt, die ihrem Finder Glück bringen soll. Dieser Brauch ist möglicherweise<br />
ein Vorbild für den Dreikönigskuchen. Der wird zum 6. Januar,<br />
dem Festtag der Heiligen Drei Könige gebacken. Die Rezepte sind regional<br />
unterschiedlich. Doch in allen wird ein Glücksbringer mit ein gebacken,<br />
wie im Basiliusbrot: Mal ist es eine getrocknete Bohne, mal eine Mandel,<br />
eine Münze oder ein anderer kleiner Gegenstand. Wer beim Essen auf<br />
diesen Glücksbringer stößt, ist für einen Tag König der Familie.<br />
Seite 2<br />
Welt in Zahlen:Wussten Sie, dass ...<br />
... Vanillekipferl, Spritzgebäck und Zimtsterne zu den beliebtesten Plätzchensorten gehören? Das hat eine Umfrage im<br />
30<br />
Internet ergeben.<br />
... Menschen, die in bergigen Staaten leben, angeblich Prozent mehr Plätzchen essen, als andere<br />
Menschen?<br />
+<br />
... nicht (alleine) die Kekse und die Schokolade Schuld daran sind, dass viele Deutsche während des Winters<br />
zunehmen? Bewegungsmangel aufgrund der Dunkelheit plus deftigeres Essen führen ebenfalls zu einem an<br />
Gewicht.<br />
800.000 ... die Jahresproduktion an Rosinen und Sultaninen bei circa Tonnen<br />
liegt? Je etwa die Hälfte davon werden in Backwaren aller Art verwendet, direkt gegessen oder in Form von Müsli und<br />
Müsli-Riegeln konsumiert. Die USA stehen mit einer Jahresproduktion von rund 350.000 Tonnen Sultaninen an der<br />
Spitze. Der Verbrauch an Sultaninen in der <strong>Bäckerei</strong> <strong>Günther</strong> ist im Vergleich dazu geradezu gering. 2009 wurden in<br />
der Backstube rund 2400 Kilo Sultaninen verwendet, davon 600 Kilo für Stollen.<br />
2600 ... die <strong>Bäckerei</strong> <strong>Günther</strong> 2009 rund Kilo „Lübecker Marzipan“ verbraucht hat?<br />
Davon landeten 270 Kilo im Stollen.<br />
1100 ... rund Kilo Schokolade im Jahr 2009 bei <strong>Günther</strong> verwendet wurden?<br />
25 ... rund 45 Prozent der Jugendlichen in Deutschland zwischen 12 und Jahren mehrmals pro Woche<br />
Schokolade essen? Über 20 Prozent greifen täglich zur Schokolade, an die zehn Prozent sogar mehrmals täglich.<br />
Das hat eine Shell-Studie ergeben.<br />
... laut einer Studie eines amerikanischen Süßigkeitenherstellers in den USA zu Halloween die meisten Süßigkeiten<br />
verkauft werden? Danach erst kommen Weihnachten, Ostern und der Valentinstag.<br />
Wie schmeckt denn das? Kleine Plätzchenkunde<br />
Wir haben die beliebtesten Plätzchen für Sie getestet und sagen Ihnen wie man sie macht!<br />
Vanillekipferl<br />
Zutaten:<br />
400 g Mehl<br />
300 g Butter oder Margarine<br />
150 g Zucker<br />
200 g gemahlene Nüsse<br />
2 Eier<br />
1 Pkt.Vanillezucker<br />
Puderzucker und Vanillezucker zum<br />
Wälzen<br />
Zubereitung:<br />
Mehl, Zucker, Eier und Nüsse vermischen.<br />
Kalte Butter- oder Margarine-<br />
Flöckchen zugeben, alles zu einem glatten<br />
Teig kneten. Den Teig ca. 1/2 Stunde im<br />
Kühlschrank kalt stellen. Aus dem Teig<br />
in eine fingerdicke Rolle formen und in<br />
fünf Zentimeter lange Stücke schneiden.<br />
Zu Kipferln formen. Backblech mit Backpapier<br />
auslegen, die Kipferl drauf geben<br />
und bei Heißluft ca. 20 Minuten bei 175<br />
Grad hellgelb backen. Noch warm in der<br />
Mischung aus Puderzucker und Vanillezucker<br />
wälzen.<br />
Zimtsterne<br />
Zutaten:<br />
4 Eiweiß<br />
1 Prise Salz<br />
300 g Puderzucker<br />
450 g gemahlene Mandeln<br />
1 abgeriebene Schale von einer,<br />
unbehandelten Zitrone<br />
2 TL Zimt<br />
Zubereitung:<br />
Eiweiß steif schlagen, Salz und gesiebten<br />
Puderzucker unterrühren. 4-5 EL<br />
des Eisschnees abnehmen und zum<br />
Dekorieren beiseite stellen. Mandeln,<br />
Zitronenschale und Zimt mischen und<br />
unter den Eischnee ziehen. Arbeitsfläche<br />
mit Zucker bestreuen. Den Teig auf dem<br />
Zucker ca. 1/2 cm dick ausrollen. Sterne<br />
ausstechen und auf ein mit Backpapier<br />
ausgelegtes Backblech legen. Sterne mit<br />
dem restlichen Eischnee bestreichen. Ca.<br />
20 Min. bei 160 Grad backen. Der Teig<br />
sollte mehr trocknen als backen, so lange,<br />
bis die Sterne leicht Farbe annehmen. Die<br />
Oberfläche sollte noch weiß sein. Auf dem<br />
Blech abkühlen lassen.<br />
Spritzgebäck<br />
Zutaten:<br />
1000 g Mehl<br />
500 g Zucker<br />
500 g Butter<br />
8 Pkt. Vanillezucker<br />
2 EL Öl<br />
1 TL Backpulver<br />
4 Ei(er)<br />
1 Pck. Kuvertüre, Schokolade<br />
Zubereitung:<br />
Alle Zutaten mit den Knethaken des Handrührgerätes<br />
zu einem glatten Teig verarbeiten. Den<br />
Teig nicht zu warm und nicht zu kalt, mit einem<br />
Küchentuch abgedeckt, über Nacht ruhen<br />
lassen. Am nächsten Tag durch den Fleischwolf<br />
mit Spritzgebäckaufsatz drehen. Auf ein mit<br />
Backpapier belegtes Blech setzen und bei 200<br />
Grad Umluft oder 220 Grad Ober- und Unterhitze<br />
etwa 20 Minuten backen. Abwandlung:<br />
Nach dem Erkalten die Enden der Plätzchen in<br />
Schokoladenkuvertüre tauchen, trocknen lassen<br />
und anschließend in gut verschließbare<br />
Dosen füllen.<br />
Lebkuchen<br />
Zutaten:<br />
500 g brauner (Zucker-)Rübensirup<br />
750 g Mehl<br />
60 g Butter<br />
65 g Schweineschmalz<br />
60 g Zucker<br />
je ein TL Zimt<br />
gemahlene Nelken<br />
Kardamom<br />
Muskat<br />
1 TL Pottasche<br />
1 TL Hirschhornsalz<br />
Zubereitung:<br />
Sirup, Butter, Schmalz und Zucker unter<br />
Rühren aufkochen. Topf vom Herd nehmen.<br />
Mehl in eine Schüssel geben. Gewürze und<br />
Hirschhornsalz zugeben und vermischen. Die<br />
in etwas Wasser aufgelöste Pottasche und<br />
warme Sirupmasse zufügen. Teig kneten. Im<br />
Kühlschrank zugedeckt ca. 1/2 Stunde ruhen<br />
lassen. Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes<br />
Backblech streichen. Bei 180-200 Grad gut<br />
35 Min. lang backen. Den Teig noch warm<br />
ausstechen. Ein Tipp: Sollten die Lebkuchen<br />
trocken oder hart geworden sein, einen aufgeschnitten<br />
Apfel für 1-2 Tage in die Keksdose<br />
dazugeben.<br />
Kokosmakronen<br />
Zutaten:<br />
4 Eiweiß<br />
150 g Zucker<br />
1 Pkt Vanillezucker<br />
1 Prise Salz<br />
65 g Quark<br />
4 Tropfen Bittermandelöl<br />
200 g Kokosraspeln<br />
Kuvertüre<br />
Zubereitung:<br />
Das Eiweiß mit Salz und Zucker zu sehr<br />
steifem Schnee schlagen. Der Quark,<br />
das Bittemandelöl und die Kokosraspel<br />
nach und nach unterheben. Auf ein mit<br />
Backpapier ausgelegtes Backblech mit<br />
einem Teelöffel kleine Häufchen setzen<br />
(wer will kann die Teig-Häufchen auf<br />
Oblaten setzen). Im vorgeheizten Ofen<br />
bei 180 Grad circa 15 Minuten backen.<br />
Abkühlen lassen. Die Kuvertüre im<br />
Wasserbad schmelzen und Makronen<br />
zur Hälfte in Kuvertüre eintauchen und<br />
trocknen lassen.
So war das ...<br />
Joachim <strong>Günther</strong> erinnert sich an Weihnachten<br />
„Es war Weihnachten 1949 oder<br />
1950“: An die Zeit nach dem<br />
Krieg erinnert sich Joachim<br />
<strong>Günther</strong> gut. Als Junge hat<br />
der Seniorchef des <strong>Günther</strong><br />
Familienunternehmens mit<br />
seiner Familie in Hannover<br />
gelebt – „fünf Personen in<br />
einem Zimmer mit kaputtem<br />
Dach.“ Wenn es regnete,<br />
tropfte das Wasser in den<br />
Raum. Brot gab es „zum<br />
Glück“ damals für die drei<br />
Kinder genug – anders als<br />
in vielen anderen Familien.<br />
„Mein Vater hat bei einem<br />
Bäcker gearbeitet.“ Doch an<br />
anderen Dingen fehlte es.<br />
„Spielzeug hatten wir keins“,<br />
erzählt <strong>Günther</strong>. Eine Freude<br />
waren daher die Carepakete<br />
mit Geschenken, die aus den<br />
USA kamen. „Ich habe einen<br />
Teddy bekommen“, weiß er noch. Den hat er heiß geliebt und lange Jahre<br />
aufbewahrt. Puppenkleider waren auch in den Paketen und Schokolade.<br />
Es waren ganz besondere Geschenke für die Kinder. An die Not der Zeit<br />
kann er sich gut entsinnen. So fällt es ihm heute noch schwer, Dinge,<br />
besonders Lebensmittel, wegzuschmeißen.<br />
Brotstyle: Stilvoll feiern & essen<br />
Darf dreckig werden: Kunterbunte<br />
Schürze zum Kochen und<br />
Backen „Colour Caros“ von Remember<br />
Me Products, gesehen<br />
in der Trag Bar, Holtenauer<br />
Straße 174 in Kiel<br />
Fest zugreifen: IB Laursen<br />
Ofenhandschuh<br />
„Liva Herz rot“,<br />
nostalgieimkinderzimmer.de<br />
Bietet Platz für viele selbstgebackene Kekse:<br />
Chloé Off White Etagere von GreenGate, gesehen<br />
bei LandArt, Holtenauer Straße 62 in Kiel<br />
Qualität hat seinen Preis:<br />
Rohstoffpreise steigen<br />
Über lange Zeit konnte die <strong>Bäckerei</strong> <strong>Günther</strong> ihre Preise stabil halten.<br />
„Doch die deutlich gestiegenen Rohstoffpreise machen das jetzt nicht mehr<br />
möglich“, bedauerte Juniorchef Moritz <strong>Günther</strong>. Mit Preiserhöhungen<br />
für Brot und Brötchen steht das Familienunternehmen nicht alleine da:<br />
Aufgrund der steigender Rohstoff- und Energiepreise sowie höherer<br />
Personalkosten erwartet der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks<br />
Preisanhebungen in der gesamten Branche in ganz Deutschland,<br />
erklärte Verbandspräsident Peter Becker im September. Allein Weizen<br />
und Roggen hätten sich in den vergangenen Wochen um bis zu 80 %<br />
verteuert, erklärte er weiter. „Auch der Preis für Dinkel ist um das Doppelte<br />
gestiegen“, so Moritz <strong>Günther</strong>. „Wir verarbeiten frische Rohstoffe,können<br />
unser Mehl nicht zu einem günstigen Preis für Jahre auf Vorrat kaufen, sondern<br />
kaufen bei Bedarf“, begründete <strong>Günther</strong> die Preisanpassung im Sortiment.<br />
Dazu kämen noch höhere Energiekosten und tarifliche Lohnerhöhungen.<br />
Dennoch seien nach wie vor die Preise für Backwaren in Deutschland<br />
im europäischen Vergleich günstig, erklärte Helmut Klemme, Präsident<br />
des Verbandes Deutscher Großbäckereien. In einem im Sommer von der<br />
EU erhobenen Preisvergleich der 27 Mitgliedsländer liege Deutschland<br />
auf dem zwölften Platz.<br />
Süß und saftig<br />
<strong>Günther</strong>s Marzipan aus Lübeck<br />
Es muss Lübecker Marzipan sein: Etwas anderes kommt<br />
<strong>Günther</strong> nicht in den Stollen. Diese süße Spezialität<br />
bekommt die Kieler <strong>Bäckerei</strong> von der Firma Johannes<br />
Heinr. Martens GmbH & Co. KG geliefert – einem traditionsreichen,<br />
familiengeführten Lübecker Unternehmen,<br />
das in der vierten Generation besteht.<br />
Seit 1911 gibt es das Unternehmen, das von Johannes<br />
Heinr. F. Martens gegründet wurde und inzwischen von<br />
Matthias Wigger und seinem Vater Karl-Otto Wigger<br />
geleitet wird. 1992 hat das Unternehmen seinen Produktionsort<br />
in das Lübecker Gewerbegebiet Roggenhorst<br />
verlegte. Johannes Heinr. Martens beliefert in bester hanseatischer<br />
Großhandelstradition <strong>Bäckerei</strong>en, Konditoreien<br />
und Cafés in ganz Norddeutschland mit Backbedarf und<br />
Zubehör, unter anderem in Bioqualität. Seit 1996 ist das<br />
Unternehmen offiziell anerkannter Hersteller und Lieferant<br />
ökologisch erzeugter Lebensmittel.<br />
Die <strong>Bäckerei</strong> <strong>Günther</strong> wird von den Lübeckern mit Marzipan<br />
versorgt, jährlich mit rund 2600 Kilo. Die süße<br />
Spezialität wird seit 1930 bei Johannes Heinr. Martens<br />
hergestellt.<br />
Brot.Zeit Ausgabe 4/10<br />
Der Traditionsbetrieb ist ein Meister der Marzipanherstellung.<br />
Das Lübecker Marzipan – genauer gesagt die<br />
Marzipanrohmasse – besteht aus einer Mischung aus<br />
handverlesenen, enthäuteten und fein gehakten Mandeln<br />
und Zucker, die zu einem feinen Mandel-Zuckerbrei<br />
vermahlen und in eigener Produktion konventionell geröstet<br />
wird. Der Röstvorgang ist wichtig für den richtigen<br />
Feuchtigkeitsgehalt der Marzipanrohmasse und verleiht<br />
ihr gleichzeitig den guten Geschmack. Ausgeliefert wird<br />
das Lübecker Marzipan als Rohmasse und Halbfabrikat<br />
zur Weiterverarbeitung – in bester Qualität. Fast 80 Jahre<br />
Erfahrung in der Herstellung edelster Leckereien können<br />
sich eben sehen und schmecken lassen.<br />
Mehr Informationen finden Sie auch unter<br />
www.martens-backbedarf.de<br />
Am besten: Handarbeit<br />
Um seine Brote qualitativ noch besser zu machen hat <strong>Günther</strong> seine Produktion auf mehr Handarbeit umgestellt.<br />
„Unsere teilautomatisierte Produktionsanlage hat, was die individuellen Ruhezeiten des Teiges angehen, nicht mehr<br />
die Qualität leisten können, die für unsere Ware selbstverständlich ist“, erklärt Betriebsleiter Lars Diete den Schritt.<br />
Die Teigzubereitung, das Mischen, Kneten und das Teilen des Teiges in gleichschwere Stücke läuft wie gewohnt, ab<br />
dann übernehmen die Bäcker: Jeder Teigling wird von Hand geknetet, rund gewirkt und muss dann ruhen. „Die<br />
Ruhephase ist für die Qualität des Brotes wichtig“, erklärt Diete. Das Brot bekommt durch das „Gehen“ in der Ruhephase<br />
mehr Volumen und Geschmack und ist länger frisch, zählt Diete auf. Die Ruhezeit kann mit der Umstellung<br />
auf Handarbeit nun individuell für jedes Produkt flexibel gesteuert werden. „Für das Unternehmen bedeutet das<br />
sicher größeren Aufwand und mehr Produktionskosten, für das Brot jedoch bedeutet das ein Plus an Geschmack und<br />
Qualität – und darauf kommt es uns an.“<br />
Seite 3
Brot.Zeit Ausgabe 4/10<br />
Am Anfang war der Stollen ...<br />
Der Christstollen ist in Deutschland das Weihnachtsgebäck<br />
mit der wohl längsten Tradition.<br />
Der Striezel, der mit der länglichen Form und<br />
der Zuckerschicht an das in Windeln liegende<br />
Jesukind erinnern soll, ist erstmals 1329 in<br />
Naumburg an der Saale urkundlich erwähnt<br />
worden. Er wurde dem Bischof Heinrich als<br />
Weihnachtsgabe gesandt. Zu der Zeit waren<br />
die Stollen noch sehr magere Backwerke, die<br />
für die vorweihnachtliche Fastenzeit gebacken<br />
wurden und nur aus Wasser, Hafer (Mehl) und<br />
etwas Rüböl bestanden. Während der Fastenzeit<br />
waren weder Butter noch Milch erlaubt. Der<br />
Stollen war wohl, schon durch das Öl, keine<br />
Köstlichkeit. Daher baten die sächsischen Fürsten<br />
den Papst inständig, das Butterverbot für die<br />
Striezelbäcker aufzuheben, so heißt es. Ab 1491<br />
erlaubte Papst Innozenz VIII. dann tatsächlich<br />
den Stollenbäckern, Butter zu verwenden. Den<br />
reichhaltigen Stollen mit Früchten, wie wir ihn<br />
heute kennen, haben wir der Überlieferung nach<br />
Hofbäcker Heinrich Drasdo (Torgau/<br />
Sachsen) zu verdanken, der den<br />
Fastenstollen zum Weihnachtsfest<br />
mit Zutaten wie zum Beispiel<br />
Früchten ergänzte. Heute<br />
ist der Stollen eine<br />
Auf die Plätzchen, fertig, los!<br />
Weihnachten ist toll. Da gibt’s Geschenke, einen Tannenbaum<br />
und viele Naschis. Wir haben auf unseren<br />
bunten Tellern immer selbst gemachte Plätzchen. Die<br />
backen wir mit Mama in der Zeit vor Weihnachten.<br />
Papa probiert auch immer den Teig, wenn wir backen.<br />
Mama nimmt immer schon die doppelte Menge, sagt<br />
sie. Meistens macht sie den Teig schon vorher fertig,<br />
weil er noch in den Kühlschrank muss. Wir dürfen<br />
ihn dann auf dem Küchentisch ausrollen, in ganz<br />
viel Mehl, damit der Teig nicht kleben bleibt. Und dann<br />
können wir Formen ausstechen. Wir haben Sterne,<br />
Mond, einen Weihnachtsmann, Engel, Glocken, Herzen,<br />
ganz einfache runde Formen, aber auch so coole<br />
Formen wie Autos und einen Fußballer. Von den<br />
Fußballern haben wir gleich zwei, denn die wollen wir immer beide<br />
habe, um Kekse auszustechen. Mama macht die runden Kekse, die sie<br />
später mit Marmelade und Schokolade füllt. Die sind auch lecker,<br />
aber die lustigen Formen finden wir besser. Die kann man nach dem<br />
Backen besser verzieren, mit Gesichtern und Zuckerguss und Schrift<br />
und Perlen und Rosinen und so. Das geht aber erst nach dem Backen<br />
und Abkühlen, sagt Mama. Sonst zerbröseln die Kekse. Kekskrümel<br />
schmecken aber auch gut. Findet auch Papa, der immer welche vom<br />
Blech nascht. Für unsere Kekse kriegen wir jeder unsere eigene Dose.<br />
Doch die ist leider immer schnell alle ... da hilft nur, schnell neue<br />
backen!<br />
Milos und Thalis’ Mürbeteig-Plätzchen<br />
300 g Mehl, 200 g kalte Butter, 100 g Puderzucker, 1 Ei<br />
Das Mehl auf die Arbeitsfläche geben und in die Mitte eine Mulde<br />
drücken. In die Mulde den Puderzucker und das Ei geben. Die kalte<br />
Butter in kleinen Stücken auf dem Mehl verteilen, dann alles zu einem<br />
glatten Teig verkneten. Den Teig in Folie gewickelt 30 Minuten in den<br />
Kühlschrank legen. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen<br />
und Formen ausstechen. Die Plätzchen im vorgeheizten Backofen (180<br />
Grad) auf mit Backpapier ausgelegten Backblechen circa zehn Minuten<br />
backen. Abkühlen lassen und nach Belieben mit Zuckerguss, Zuckerstreuseln,<br />
Nüssen oder anderen Zutaten verzieren.<br />
Impressum: <strong>Bäckerei</strong> <strong>Günther</strong> AG | Dorothea-Erxleben-Str. 5, 24145 Kiel | Tel. 0431 - 1 69 07-0 / Fax 0431 - 1 69 07-23 | brotzeit@baeckerei-guenther.de | www.baeckerei-guenther.de<br />
Konzeption, Satz + Gestaltung: MAGENT Agentur für visuelle Kommunikation, Kiel | Redaktionelle Betreuung + Text: Jennifer Ruske, Inga Bruns, Eike Zimmermann | Bilder:<br />
MAGENT, fotolia.de, Martens Backbedarf, Landeshauptarchiv Rheinland-Pfalz | Wenn Sie eine Ausgabe nachbestellen möchten, richten Sie eine E-Mail an: brotzeit@baeckerei-guenther.de<br />
Seite 4<br />
begehrte Delikatesse und für viele der Inbegriff<br />
der Adventszeit. Fünf Sorten Stollen backen<br />
<strong>Günther</strong>s Bäcker in diesem Jahr, ganz neu ist<br />
der Schokostollen, bei dem Schokoblättchen<br />
in weißer Schokolade und Vollmilch mit gebacken<br />
werden. Den klassischen Butterstollen<br />
gibt es natürlich ebenfalls bei <strong>Günther</strong>, genauso<br />
den Marzipanstollen mit echtem „Lübecker<br />
Marzipan“ und den Mohnstollen, bei dem der<br />
Teig hauchdünn ausgerollt, mit einer selbst<br />
gekochten Mohnfüllung bestrichen und aufgerollt<br />
wird. Lecker! Auch den Cranberrystollen<br />
wird es wieder in <strong>Günther</strong>s Filialen geben. Für<br />
den kleinen Appetit bietet <strong>Günther</strong> neben dem<br />
Ein-Kilo-Stollen und dem halben Stollen auch<br />
einen 200-Gramm-Stollen an. Damit das Gebäck<br />
lange frisch bleibt, sollte der Stollen getrennt von<br />
anderen Lebensmitteln gelagert werden, da er<br />
sonst Fremdaromen aufnimmt. Er sollte stets<br />
gut verschlossen aufbewahrt werden, um ihn vor<br />
Austrocknung zu bewahren. Um ihn optimal zu<br />
lagern benötigt ein Stollen etwa 12 bis<br />
14 Grad und einen unbeheizten,<br />
lichtgeschützten Ort.<br />
Neue Zeiten brechen an<br />
In neuem Glanz erstrahlen die ersten<br />
Filialen der <strong>Bäckerei</strong> <strong>Günther</strong>: Eine<br />
Ausstattung mit warmem Holz und<br />
eine neue Offenheit der Präsentation<br />
schaffen eine gemütliche und einladend<br />
wirkende Atmosphäre, bei der<br />
die Backkunst im Mittelpunkt steht.<br />
„Wir haben unser Design und die<br />
Optik unserer neuen Filialen stark<br />
verändert, haben noch mehr den<br />
Raum an sich miteinbezogen“, erklärt<br />
Juniorchef Moritz <strong>Günther</strong>. Das ist<br />
unter anderem in der neue Filiale an<br />
der Ecke Goethestraße (Schrevenpark)<br />
mit seinem achteckigen Landegeschäft<br />
und der hohen Decke zu merken.<br />
Hier kommen Kunden nicht nur,<br />
um einzukaufen. Sie nutzen auch die<br />
Möglichkeit, jetzt im Winter in warme<br />
Decken gekuschelt, draußen Kaffee und<br />
Kuchen zu genießen. Auch die Filialen<br />
in der Holstenbrücke und – ganz<br />
neu – in Rammsee (Lidl) haben sich<br />
verändert. Das spiegelte sich auch in<br />
der Präsentation der Brot, Brötchen,<br />
Kuchen und Snacks im neuen Holztresen<br />
wieder. Statt einfacher Bleche<br />
liegen die Kuchen hier ansprechend<br />
auf Holzbrettern oder auf weißen<br />
Serviertellern, tummeln sich die Brötchen<br />
im geflochtenen Holzkorb, liegen<br />
die Snacks appetitlich auf schwarzen<br />
Pizzatellern. Und das kommt bei den<br />
Kunden gut an. So wandelt sich das<br />
alte, viel kopierte Ladenkonzept Filiale<br />
für Filiale.<br />
Und weil wir so gerne backen und kochen haben wir uns zu<br />
Weihnachten ein tolles Kochbuch gewünscht. Und zwar das<br />
von Pettersson & Findus, das ist nicht nur lecker sondern<br />
auch lustig!<br />
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Dein leckerstes Koch- oder<br />
Backrezept per E-Mail an<br />
gewinn@baeckerei-guenther.de<br />
und mit etwas Glück gehört<br />
schon bald eines der tollen<br />
Bücher Dir!