Lebenslust 05 23
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4 LEBENSLUST chronischen Kopfschmerzen zu uns in die<br />
ERFOLGREICH<br />
AUF NEUEN WEGEN<br />
Dr. med. Thomas Saltzer hat sich im<br />
Orthopädischen Zentrum Darmstadt auf<br />
Alternative Therapieverfahren spezialisiert.<br />
Dr. med. Thomas Saltzer<br />
Facharzt für Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie,<br />
Orthopädisches Zentrum Darmstadt<br />
Man kennt das: ein Kopfschmerz, der ganz<br />
willkürlich kommt und geht. Oder ein stetiges<br />
Schwindelgefühl, ein immer wiederkehrendes<br />
Ziehen im Nacken, im Knie oder<br />
an der Hand. In solchen Fällen spricht man<br />
von chronischen Beschwerden – rund 20<br />
Prozent der Menschen in Deutschland sind<br />
davon betroffen. Die Schulmedizin stößt<br />
bei diesem Thema oftmals an ihre Grenzen.<br />
Entsprechende Patienten gelten dann<br />
als „kaum oder schwer behandelbar“,<br />
folglich steigt bei ihnen die Verzweiflung,<br />
das Vertrauen in den Arzt sinkt.<br />
Dr. Thomas Saltzer aus dem Orthopädischen<br />
Zentrum Darmstadt (OZD) will genau diesen<br />
Menschen helfen. Deshalb hat er sich<br />
auf Alternative Therapieverfahren spezialisiert.<br />
Mit Erfolg. Seit seinem Studium der<br />
Humanmedizin in Heidelberg beschäftigt<br />
sich der 39-jährige Facharzt für Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie mit dem menschlichen<br />
Bewegungsapparat. Er weiß also, von was<br />
er spricht, wenn er behauptet: „Für viele<br />
Schmerzen ist eine verspannte Muskulatur<br />
verantwortlich, ganz einfach“. Und weiter:<br />
„Im Zuge dessen hat man herausgefunden,<br />
dass es in der Muskulatur Spannungsknoten<br />
gibt, sogenannte Triggerpunkte. Wenn<br />
man diese Punkte stimuliert, zum Beispiel<br />
durch ganz normale Bewegungsabläufe,<br />
dann lösen sie den Schmerz aus und übertragen<br />
ihn teilweise bis in andere Körperstellen.<br />
Und bei rund 400 Muskeln in unserem<br />
Körper kann man sich gut vorstellen,<br />
wie viele dieser Punkte es theoretisch gibt.“<br />
Zur Verdeutlichung nennt Dr. Saltzer ein<br />
Beispiel: „Viele Patienten kommen mit<br />
Praxis. Heute wissen wir, dass diese Beschwerden<br />
meist durch Triggerpunkte im<br />
Hals oder Nacken, speziell im Trapezmuskel,<br />
ausgelöst werden. Wenn man diese<br />
Muskeln nun mit der richtigen Behandlungsmaßnahme<br />
entspannt, lindert man<br />
die Schmerzen.“ Klingt vielversprechend<br />
– und wie kommt man zum Ziel? Der Facharzt<br />
imitiert mit seinen Fingern einen Piekser<br />
in den Nacken und sagt überzeugt: „Mit<br />
Akupunktur! Wir setzen eine ganz neue<br />
Form ein, eine moderne Triggerpunkt-Akupunktur,<br />
die am kompletten Körper angewendet<br />
werden kann.“ Aktuell ist er der<br />
einzige Arzt im Orthopädischen Zentrum<br />
Darmstadt, der sich darauf spezialisiert<br />
hat. Durch seine Erfahrung weiß Dr. Saltzer,<br />
dass man beim Lösen eines Triggerpunktes<br />
nicht selten weitere Punkte entdeckt, die es<br />
zu behandelt gilt. Deshalb hat eine übliche<br />
Behandlung den Umfang von sechs bis acht<br />
Sitzungen. „Es kann aber auch vorkommen,<br />
dass der Patient nach dem Lösen des ersten<br />
Punktes völlig schmerzfrei ist“, fügt er<br />
an. Die Triggerpunkt-Akupunktur wird noch<br />
nicht von den gesetzlichen Krankenkassen<br />
übernommen, die Kosten für den Patienten<br />
belaufen sich daher auf zirka 25 Euro<br />
pro Behandlung. Doch die Nachfrage steigt<br />
kontinuierlich an.<br />
Man muss es wirklich wollen<br />
Dr. med. Thomas Saltzer ist seit 2009<br />
Praxispartner im Orthopädischen Zentrum<br />
Darmstadt. Hier im Merckhaus schätzt<br />
er vor allem die Kombination aus punktgenauen<br />
Diagnose- und hochmodernen<br />
„Eine Vielzahl der<br />
Eingriffe könnte man<br />
tatsächlich vermeiden“<br />
Therapiemöglichkeiten. Dazu ein spezialisiertes,<br />
kompetentes Ärzteteam: „Jeder<br />
von uns hat seine eigenen Fachgebiete“, erläutert<br />
er den großen Vorteil des Kollektivs.<br />
„So können wir gemeinsam ein sehr breites<br />
Spektrum an konservativen Behandlungsmöglichkeiten<br />
anbieten. Unser Ziel ist es<br />
immer, dem Patienten einen operativen<br />
Eingriff zu ersparen. Natürlich ist eine OP<br />
manchmal unumgänglich, aber eine Vielzahl<br />
der Eingriffe, speziell an der Wirbelsäule,<br />
könnte man tatsächlich vermeiden<br />
und konservativ behandeln. Wir wollen jedem<br />
Patienten das beste individuelle Therapiekonzept<br />
anbieten – dafür bilden wir<br />
uns alle regelmäßig fort, die Fachärzte genauso<br />
wie das Team um uns herum. Unsere<br />
Patienten wissen, dass sie hier bestens betreut<br />
werden. Deshalb kommen sie zu uns.“<br />
Wo liegt denn nun der Schwerpunkt –<br />
Naturheilkunde oder Schulmedizin? Dr.<br />
Saltzer sieht beides auf einem Level: „Ich<br />
möchte keine Lehre hervorheben, beide<br />
haben einen sehr hohen Stellenwert in unserem<br />
Zentrum. Am wichtigsten ist uns der<br />
Mensch. Er steht hier im Mittelpunkt, immer<br />
unter dem Fokus einer ganzheitlichen<br />
medizinischen Betrachtung. Denn ich habe<br />
gelernt, dass Naturheilkunde eine sehr<br />
wertvolle Ergänzung sein kann. Das ist natürlich<br />
immer abhängig von der Einstellung<br />
des Patienten.“ Während mittlerweile viele<br />
Menschen auf Alternative Therapiemethoden<br />
schwören, sehen andere sie auch heute<br />
noch als Methode ohne nachweisbaren<br />
Erfolg. Der Spezialist Dr. Saltzer hat eine<br />
klare Meinung dazu: „Ist ein Patient offen<br />
für Alternative Methoden, zum Beispiel für<br />
die Triggerpunkt-Akupunktur, dann kann<br />
allein diese Bereitschaft Berge versetzen.“<br />
Gemeinsam zum Ziel<br />
Der passionierte Triathlet interessierte<br />
sich bereits während seiner schulmedizinischen<br />
Ausbildung für Naturheilverfahren.<br />
„Dadurch habe ich einen wesentlich größeren<br />
Blickwinkel bekommen: Man darf nicht<br />
nur den gedeuteten Schmerz wahrnehmen,<br />
sondern sollte auch immer das Drumherum<br />
des Patienten beachten. Sein Umfeld, die<br />
Psyche oder eine Veränderung der inneren<br />
Organe, all das kann sich auf den jeweiligen<br />
Bewegungsapparat auswirken“, erklärt<br />
er. Im Zuge dieser umfassenden Betrachtungsweise<br />
kommt der Orthopäde zu<br />
seinem zweiten Spezialgebiet: der Osteopathie<br />
nach Typaldos. Klingt nach altgriechischer<br />
Medizin, ist aber eine Methode,<br />
die erst vor rund 20 Jahren vom USamerikanischen<br />
Sport- und Notfallmediziner Dr.