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13. Spieltag | HC Erlangen

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ASKLEPIOS-BLOG „INSIDE HSVH“<br />

EISTONNE – HUMBUG<br />

ODER ZAUBERMITTEL?<br />

Einige Profisportler:innen steigen nach Training oder Wettkampf in die sogenannte<br />

Eistonne, um Muskelkater und körperlicher Erschöpfung entgegenzuwirken.<br />

HSVH-Mannschaftsarzt Prof. Dr. Michael Hoffmann erklärt,<br />

was dahintersteckt.<br />

Manche Sportler:innen schwören<br />

darauf, andere halten den Effekt<br />

für wenig signifikant… Wer nach<br />

dem Training oder Wettkampf<br />

seinen Mut zusammen- und ein<br />

Eisbad bei einer Wassertemperatur<br />

um 10 bis 15 Grad Celsius nimmt,<br />

hofft darauf, den Entzündungsreiz<br />

intensiver körperlicher Belastung<br />

zu reduzieren und gleichzeitig<br />

den Trainingseffekt auf die<br />

Muskulatur zu erhalten.<br />

Tatsache ist: Bei intensiver<br />

sportlicher Aktivität<br />

hypertrophiert die<br />

Muskulatur. Das<br />

Resultat: Die Muskelzellen<br />

werden größer<br />

und erreichen ein<br />

neues Leistungsniveau<br />

– ein absolut wünschenswertes<br />

Ergebnis.<br />

Dieser Vorgang beinhaltet<br />

allerdings immer auch eine<br />

lokale Entzündungsreaktion<br />

– der Körper versucht, die<br />

entstandenen Mikrotraumata<br />

in der Muskulatur zur Heilung<br />

zu bringen. Wir spüren dies in Form<br />

von Muskelkater. Und just diesen<br />

soll das Eisbad nach der körperlichen<br />

Aktivität ausbremsen bzw. lindern,<br />

das Ergebnis des Muskelwachstums<br />

jedoch unbedingt bewahren.<br />

IMMUNREAKTION UNTERDRÜCKT<br />

Ist das Eisbad also eine sinnvolle Maßnahme?<br />

Darüber gibt es auch unter<br />

Wissenschaftler:innen unterschiedliche<br />

Ansichten. Prinzipiell kann eine bewusste<br />

Kühlung Immunreaktionen herunterfahren<br />

– die Blutgefäße verengen<br />

sich, Entzündungsreaktionen kleinerer<br />

Verletzungen werden unterdrückt.<br />

Allerdings scheint im Fall der Eistonne<br />

vor allem der Glaube daran „Berge zu<br />

versetzen“ – wie so häufig im Sport;<br />

gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

über die Effekte des Eisbadens<br />

auf die Muskulatur gibt es nicht.<br />

Fest steht jedoch: Ein Eisbad nach<br />

dem Training oder Wettkampf<br />

trainiert das Herz-Kreislauf-System,<br />

kann regelhaft angewendet Blutdruck<br />

und Herzfrequenz optimieren. Auch<br />

das Gehirn profitiert: Der Geist wird<br />

10<br />

MANNSCHAFTSARZT DES HANDBALL SPORT VEREIN HAMBURG<br />

Prof. Dr. Michael Hoffmann, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie<br />

und Sportorthopädie, Zentrum für Muskuloskelettale und Plastische Chirurgie<br />

an der Asklepios Klinik St. Georg

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