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98<br />

Aus der Gemeinde<br />

Vor zehn Jahren:<br />

Orkan „Christian“ tobte<br />

Europastraße Jarplund: Es ging nichts mehr. Foto: Feuerwehr Jarplund<br />

Im Handewitter Staatsforst:<br />

Große Verwüstungen. Foto: Ki<br />

Im Handewitter Staatsforst:<br />

Extreme Schieflage. Foto: Ki<br />

info@tischlerei-berndsuckow.de · www.tischlerei-suckow.de<br />

Es war der 28. Oktober 2013:<br />

Der Orkan „Christian“ trieb sein<br />

Unwesen in Südostengland,<br />

Dänemark und Südschweden<br />

– und er hinterließ auch auf<br />

der schleswig-holsteinischen<br />

Geest eine Schneise der Verwüstung.<br />

Wälder lichteten sich<br />

überall, herausgerissene Wurzeln<br />

sprengten Teile der Straßendecke.<br />

In Hüllerup kippten<br />

20 Pappeln und lösten einen<br />

Stromausfall aus, da das im Untergrund<br />

liegende Mittelspannungskabel<br />

freigelegt wurde.<br />

Feuerwehren und weitere Hilfskräften<br />

rückten zu Einsätzen in<br />

Dauerschleife aus, Versicherungskonzerne<br />

stöhnten über<br />

die ungeheure Zahl an Schadensfällen.<br />

„Christian“ übertraf<br />

den berüchtigten „Anatol“ von<br />

1999 in allen Fassetten. In der<br />

Region wurden Windgeschwindigkeiten<br />

von bis zu 173 Stundenkilometern<br />

gemessen.<br />

Schnell zeigte sich, dass die<br />

fünf Ortswehren in der Gemeinde<br />

bei dieser Extrem-Aufgabe<br />

auf sich allein gestellt waren.<br />

Die Leitstelle in Harrislee ging<br />

völlig unter in der Menge der<br />

Meldungen, der Funk-Verkehr<br />

war überlastet. Zum Glück<br />

fanden sich weitere fleißige<br />

Hände. Viele Landwirte halfen<br />

spontan, und Bürger holten ihre<br />

Motorsäge heraus. Auch einige<br />

Firmen rückten mit Radladern,<br />

Treckern oder Teleporter an.<br />

Manchmal war es dennoch<br />

knifflig bis dramatisch. In Handewitt-Kolonie<br />

wurde eine Person<br />

von Teilen eines Baumes<br />

eingeklemmt und musste mit<br />

dem Rettungswagen ins Krankenhaus<br />

gebracht werden. Andernorts<br />

musste ein privater<br />

Hauseingang von einem Holz-<br />

Koloss freigesägt werden. Am<br />

späten Abend trat der Notfall-<br />

Manager der Deutschen Bahn<br />

auf den Plan und sperrte in Altholzkrug<br />

die Hauptstrecke nach<br />

Hamburg. Ein Großaufgebot<br />

an Feuerwehrleuten aus Jarplund,<br />

Weding und Handewitt<br />

sammelte sieben Photovoltaik-<br />

Module von den Gleisen.<br />

Die Heftigkeit des Orkans hatte<br />

alle überrascht. Auch die Behörden.<br />

Die Schulaufsicht hatte<br />

am Orkan-Montag nur für den<br />

Kreis Nordfriesland einen vorzeitigen<br />

Schulschluss angeordnet.<br />

Der Unterricht an der Gemeinschaftsschule<br />

Handewitt<br />

ging seinen normalen Gang.<br />

Doch am Nachmittag verlängerte<br />

sich die Offene Ganztagsschule<br />

unverhofft. Draußen<br />

stürmte es zu kräftig. Erst um<br />

17 Uhr durften die Busse verkehren.<br />

Das Sekretariat war bis<br />

18 Uhr besetzt, die Schulleitung<br />

hielt sogar bis 19 Uhr die Stellung,<br />

um die Eltern telefonisch<br />

über die verspätete Rückkehr<br />

ihrer Kinder zu informieren.<br />

Im Handewitter Staatsforst ließen<br />

sich – als ein Betretungsverbot<br />

aufgehoben war – große<br />

Sturmschäden besichtigen.<br />

Zum Beispiel ein etwa zehn

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