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100 Jahre Kessler & Söhne - Eine Erfolgsgeschichte

Eine außerordentliche Unternehmensgeschichte - Kessler & Söhne Württ. Eisenwerk GmbH & Co.KG. Seit Anbeginn in Stuttgart Feuerbach beheimatet, durchlebte das bis heute familiengeführte Unternehmen zahlreiche Krisen. Voraussicht, Bescheidenheit sowie die richtigen Ideen zur richtigen Zeit, prägen Kessler bis heute.

Eine außerordentliche Unternehmensgeschichte - Kessler & Söhne Württ. Eisenwerk GmbH & Co.KG.
Seit Anbeginn in Stuttgart Feuerbach beheimatet, durchlebte das bis heute familiengeführte Unternehmen zahlreiche Krisen.
Voraussicht, Bescheidenheit sowie die richtigen Ideen zur richtigen Zeit, prägen Kessler bis heute.

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»GESCHICHTE IST<br />

DAS FUNDAMENT<br />

DER ZUKUNFT.<br />

DESHALB SOLLTEN<br />

WIR ÖFTER<br />

ZURÜCK BLICKEN,<br />

DENN DIE<br />

ERINNERUNG IST<br />

LEHRREICH<br />

UND INSPIRIEREND<br />

ZUGLEICH.<br />

1


VORWORT / 04<br />

GESCHICHTE /<br />

10<br />

WERBEPAUSE /<br />

40<br />

QUALITÄT &<br />

PRODUKTE /<br />

86<br />

AUSBLICK /<br />

98


M O<br />

4<br />

Vor einiger Zeit bin ich auf einer Urlaubsreise mit einem<br />

Mann ins Gespräch gekommen. Er schilderte mir wortreich,<br />

dass er in der IT-Branche arbeite und das schon seit 18 <strong>Jahre</strong>n.<br />

Aus seinem Mund klang das wie eine „halbe Ewigkeit“.<br />

Als er sich nach meinem Beruf erkundigte, erklärte ich<br />

ihm „Wir bauen Stahlschränke. Und das seit <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n!“.<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Kessler</strong> & <strong>Söhne</strong>. Und wir stehen stärker da,<br />

denn je. Weil wir schon immer auf Werte vertrauen,<br />

die über jeden Zeitgeist erhaben sind: Bodenständigkeit,<br />

Sparsamkeit, Unabhängigkeit, Fleiß, Vertrauen in das<br />

eigene Können und Qualität. Letztere ist auch der Schlüssel<br />

für die berühmte Langlebigkeit unserer Produkte und die<br />

Nachhaltigkeit unseres Schaffens. Wussten Sie, dass noch<br />

immer Schränke und Ersatzteile von Serien nachbestellt<br />

werden, die bereits seit den frühen 1970er <strong>Jahre</strong>n im<br />

Einsatz sind?<br />

Was haben wir in <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n noch erreicht? Kometenhaftes<br />

Wachstum? Weltweite Präsenz? Milliarden Euros? Fehlanzeige!<br />

Mehr, mehr, mehr um jeden Preis war nie unser<br />

„Ding“. Wir sind wie der für uns so wichtige Werkstoff Stahl:<br />

Solide, robust, gleichzeitig flexibel und sehr nach haltig.<br />

Darum schauen wir nicht nur voller Stolz zurück auf ein<br />

Jahrhundert <strong>Kessler</strong> & <strong>Söhne</strong>, sondern auch voller Zuversicht<br />

in die Zukunft.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Freude auf Ihrer „Zeitreise“ und<br />

danke allen, die diese <strong>Erfolgsgeschichte</strong> ermöglicht haben.


Michael Ostermeier<br />

Geschäftsführender Gesellschafter <strong>Kessler</strong> & <strong>Söhne</strong><br />

Württ. Eisenwerk GmbH & Co. KG<br />

5


»JEDES DER<br />

LETZTEN<br />

<strong>100</strong> JAHRE<br />

HAT UNS<br />

NACHHALTIG<br />

GEPRÄGT<br />

UND ZU DEM<br />

GEFORMT, WAS<br />

WIR HEUTE<br />

6<br />

SIND:


QUALITÄTS-<br />

FÜHRER BEI<br />

STAHLMÖBELN<br />

UND STAHL-<br />

SCHRANK -<br />

SYSTEMEN.<br />

7


VORWORT / 04<br />

GESCHICHTE /<br />

10<br />

WERBEPAUSE /<br />

40<br />

QUALITÄT &<br />

PRODUKTE /<br />

86<br />

AUSBLICK /<br />

98


1920<br />

Golden ist nur der Mythos,<br />

in Wirklichkeit sind die <strong>Jahre</strong><br />

bis 1923 tiefschwarz.<br />

Rechtsextremistische Umsturzversuche, Anschläge<br />

und eine sämtliche Ersparnisse vernichtende<br />

Hyperinflation plagen die junge Weimarer Republik.<br />

Erst 1924 stabilisiert sich die Lage und es kommt<br />

zu einem politischen, gesellschaftlichen und<br />

kulturellen Aufbruch, der vor allem auf Vergnügen<br />

und Ablenkung gebaut ist. Charleston, Jazz, Revue<br />

und Freikörperkultur sind Ausdrucksformen einer<br />

Abkehr vom autoritären preußischen Staatswesen.<br />

Die Ästhetik löst sich von der Überladenheit der<br />

Kaiserzeit, die sogenannte „Neue Sachlichkeit“ wird<br />

zum Trend. Alles läuft gut, bis im Oktober 1929 die<br />

Aktienkurse einstürzen und die Weltwirtschaftskrise<br />

auslösen.<br />

10


1 Die Weißenhofsiedlung am Stuttgarter<br />

Killesberg wurde 1927 vom Deutschen<br />

Werkbund unter der Leitung von Ludwig Mies<br />

van der Rohe von führenden Vertretern des<br />

Neuen Bauens errichtet. Darunter Le Corbusier<br />

und Walter Gropius.<br />

2 Josephine Baker tanzt den Charleston-Tanz<br />

im Folies-Bergère, Paris, 1926.<br />

3 In den 1920er <strong>Jahre</strong>n bezeichnete der<br />

Ausdruck Flapper junge Frauen, die kurze<br />

Röcke und kurzes Haar trugen, Jazz hörten und<br />

sich über die Regeln des guten Benehmens<br />

selbstbewusst hinwegsetzten. Die Flappers<br />

galten in ihrer Zeit als keck und frech, weil sie<br />

sich schminkten, hochprozentigen Alkohol<br />

tranken und rauchten.<br />

4 Charlie Chaplin, der erste Weltstar des Kinos<br />

ist noch heute unvergessen – als „Tramp”,<br />

als „der große Diktator” und als einer der<br />

zahlreichen anderen tragikomischen<br />

Charakteren, die er hinreißend verkörpert<br />

hat. Darüber hinaus war er Regisseur,<br />

Filmstudiogründer und Komponist.<br />

11


12<br />

Die Geburtsstunde.<br />

Was am 18. November 1921 passiert, würde<br />

man heute als „Spin Off“ bezeichnen: Die elektrotechnische<br />

Fabrik UNIONWERK MEA mit Sitz in<br />

Feuerbach, gründet ihre Abteilung „Eisenwerk“.<br />

Der Name der neuen Unternehmung: Württembergisches<br />

Eisenwerk, kurz: WEW. Die WEW ist von<br />

Anfang an in guter Gesellschaft – die damals schon<br />

namhaften Unternehmen Bosch und Leitz sind<br />

ebenfalls in Feuerbach zuhause.<br />

Der Name der neu gegründeten Gesellschaft ist<br />

Programm: Die Württembergische Eisenwerk fertigt<br />

und vertreibt Erzeugnisse des Metallgewerbes.<br />

Hauptsächlich Stanz-, Preß- und Gesenkschmiedeteile,<br />

aber auch Stahlblech-Garderobenschränke,<br />

Werkstatthocker und -tische, Aktenregale sowie<br />

verzinkte Flaschenkästen.<br />

1 Firmenschild des Mutterunter nehmens MEA<br />

2 Eintragung der Firma „Württem bergisches<br />

Eisenwerk” in das Handelsregister<br />

3 Außenansicht des Fabrikgebäudes aus Sicht<br />

der Bregenzer Straße


13


1930<br />

Der Wirtschaftskrise zum Trotz<br />

hat sich viel von der Heiterkeit<br />

der „Goldenen Zwanziger“<br />

ins neue Jahrzehnt hinübergerettet.<br />

1930 begeistern Marlene Dietrich als „Blauer Engel“ und<br />

Heinz Rühmann mit „Die drei von der Tankstelle“ das<br />

Kinopublikum. Doch mit der Arbeitslosigkeit wächst<br />

auch die Wut gegenüber der Regierung. Der kollektive<br />

Wunsch nach Veränderung wird zum Aufschrei und<br />

1933 zum Steigbügel für die NSDAP und Hitler in den<br />

Sattel der Macht. Die Idee vom „Neuen Menschen“ wird<br />

im Rahmen der Olympischen Spiele für die Augen der<br />

Welt mit unglaublich viel Pomp inszeniert. Die Ereignisse,<br />

die folgen, sind grauenhaft und dürfen darum<br />

niemals in Vergessenheit geraten: Bücherverbrennung,<br />

Judendeportationen, Reichspogromnacht, Gewalt und<br />

Krieg.<br />

14


1 Marlene Dietrich in „Der blaue Engel“. Der Film<br />

erzählt von einem Lehrer, der in die Varietésängerin<br />

Lola Lola verliebt ist und daran<br />

zugrunde geht.<br />

2 Die vergessenen Winterspiele – Olympia 1936<br />

in Garmisch-Partenkirchen.<br />

3 Arbeitsloser während der Weltwirtschaftskrise,<br />

um 1930. Die Arbeitslosigkeit in der Weimarer<br />

Republik erreichte Anfang 1932 mit rund sechs<br />

Millionen Erwerbslosen ihren Höhepunkt. Viele<br />

Menschen waren aus der großen Not heraus<br />

bereit, jede nur erdenkliche Arbeit anzunehmen.<br />

4 Dies ist der Geldschein mit der höchsten<br />

jemals in Deutschland aufgedruckten Summe:<br />

<strong>100</strong>.000.000.000.000 Mark. Die alten Scheine<br />

wurden als Notgeld noch eine Weile weiterbenutzt.<br />

15


Der Retter.<br />

Geldnot ist das neue Normal am Anfang der 30er<br />

und Lohnzahlungstermine werden zum monatlichen<br />

Albtraum der Unternehmer. Kein Wunder,<br />

dass auch unser, in den 20ern florierendes Unternehmen,<br />

in Schieflage gerät. Immer öfter wechseln<br />

Gesellschafter und leitende Angestellte. 1933 zählt<br />

die Belegschaft noch sechs Mann, die außerdem<br />

in Kurzarbeit stehen. Betriebswirtschaftlich ist die<br />

Württembergische Eisenwerk GmbH so gut wie am<br />

Ende. Doch bevor der letzte Vorhang fällt, betritt<br />

ein neuer Mann die Bühne:<br />

16<br />

Paul <strong>Kessler</strong> erfährt, dass aus der Württembergischen<br />

Eisenwerk GmbH ein Gesellschafter aus geschieden<br />

ist. Der erfahrene Ingenieur und Patentinhaber<br />

nimmt sein komplettes Vermögen in die Hand und<br />

kauft sich als geschäftsführender Gesellschafter<br />

in das Unternehmen ein. Und wird dadurch zur<br />

rettenden Hand der von der Wirtschaftskrise gebeutelten<br />

Firma.


17


P K<br />

Paul <strong>Kessler</strong>, was ist das für ein Mann?<br />

18<br />

Paul <strong>Kessler</strong> wird 1888 in Mengen im Kreis Saulgau<br />

geboren. „Eisen“ hat er sozusagen mit der Muttermilch<br />

aufgesogen – die Familie <strong>Kessler</strong> betreibt seit<br />

1739 eine Schlosserei. Bereits in der Jugend fällt<br />

Paul durch sein ausgeprägtes Verständnis von technischen<br />

Zusammenhängen auf. Dank der Förderung<br />

durch das Elternhaus kann er seine Talente im<br />

Rahmen eines Ingenieurstudiums entfalten und in<br />

die richtigen Karrierebahnen lenken. Er entwickelt<br />

sich zum Oberingenieur und bekleidet leitende<br />

Positionen in verschiedenen Firmen. Dabei zeichnet<br />

er sich nicht nur als exzellente Führungskraft aus,<br />

sondern beweist auch ein sicheres Gespür für die<br />

marktwirtschaftlichen Potenziale eines Unternehmens.<br />

Gleichzeitig ist er mit der richtigen Portion<br />

Mut, Tatkraft und hohem Verantwortungsbewusstsein<br />

gesegnet. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis in<br />

ihm der Wunsch erwacht, sein eigenes Unternehmen<br />

zu leiten.


19


Paul <strong>Kessler</strong>s erste <strong>Jahre</strong><br />

als Geschäftsführer.<br />

Wie der 45-jährige die Geschäfte anpackt, das zeugt<br />

von Selbstvertrauen und Weitblick: Auf Paul <strong>Kessler</strong>s<br />

Agenda steht an erster Stelle die Rationalisierung<br />

der Anlagen. Gleich darauf folgt eine Sortimentsbereinigung.<br />

Denn die Angebotsvielfalt der Württembergischen<br />

Eisenwerk ist kostspielig und dadurch<br />

besonders in Krisenzeiten eine schwere Last. Durch<br />

Paul <strong>Kessler</strong>s Einsatz, Energie und Initiative kommt<br />

der Betrieb schnell wieder auf die Beine und entwickelt<br />

sich zu einem weithin anerkannten Unternehmen<br />

seiner Branche.<br />

1 1. Juli 1939, Paul <strong>Kessler</strong> erwirbt sämtliche<br />

GmbH-Anteile und wird Alleininhaber der<br />

Württembergischen Eisenwerk. Das Bild zeigt<br />

Paul <strong>Kessler</strong> (sitzend) mit seinem Sohn Rudolf.<br />

2 Rudolf <strong>Kessler</strong> (Foto aus den späteren <strong>Jahre</strong>n)<br />

3 Franz <strong>Kessler</strong> (Foto aus den späteren <strong>Jahre</strong>n)<br />

20


Die nächste Generation.<br />

Inzwischen sind die <strong>Söhne</strong> Paul <strong>Kessler</strong>s herangewachsen<br />

und bereit, ihrem Vater in den Betrieb zu<br />

folgen. Rudolf <strong>Kessler</strong>, geb. am 8. Mai 1920, tritt im<br />

April 1937 in das Unternehmen ein. Franz <strong>Kessler</strong>,<br />

geb. am 23. Juli 1916, absolvierte die Höhere<br />

Handel sschule, dann eine kaufmännische Lehre.<br />

Anschließend war er in verschiedenen Großbetrieben<br />

als Kaufmann tätig. Im Juli 1937 folgt auch er seinem<br />

Bruder in die Firma. 1939 geht Paul <strong>Kessler</strong> den<br />

nächsten konsequenten Schritt: Er übernimmt<br />

sämtliche Anteile und ist ab sofort Alleininhaber<br />

der Firma Württembergisches Eisenwerk GmbH.<br />

Die bis dahin geradlinige Entwicklung unter der<br />

Leitung von Paul <strong>Kessler</strong> wird im September 1939<br />

jäh unterbrochen. Mit dem Beginn des Zweiten<br />

Weltkriegs werden selbst unentbehrliche Fachleute<br />

einberufen, so auch Franz <strong>Kessler</strong> – sein Bruder<br />

Rudolf folgt ihm ein Jahr später in die Wehrmacht.<br />

Mit der Umstellung der Produktion auf Rüstungsgüter<br />

und aufgrund des permanenten Rohstoffmangels<br />

infolge der Materialkontingentierung ist<br />

eine Weiterführung der bisherigen Fertigung nicht<br />

mehr möglich.<br />

21


1940<br />

Das schwerste Jahrzehnt<br />

für alle. Die erste Hälfte der<br />

Vierziger-<strong>Jahre</strong> ist geprägt<br />

von Krieg, Angst und Not.<br />

Mit der bedingungslosen Kapitulation im Jahr 1945<br />

setzt sich die Zeit der Entbehrungen, Erniedrigung und<br />

eines Daseins in Trümmern fort. Was an Gütern in den<br />

legalen Handel kommt, ist nur über Bezugsscheine<br />

erhältlich. Die Menschen im besetzten Nachkriegsdeutschland<br />

versorgen sich daher oft über Tauschgeschäfte<br />

am Schwarzmarkt. Die entscheidende<br />

Wende kommt 1948. Am Sonntag, dem 20. Juni 1948<br />

tritt die lang erwartete Währungsreform in Kraft.<br />

Durch diese wird die inflationäre Reichsmarkwährung<br />

durch die neue Deutsche Mark abgelöst. Jeder Bürger<br />

kann zunächst 40 Reichsmark gegen 40 Deutsche<br />

Mark eintauschen. Ein Jahr darauf werden die beiden<br />

deutschen Staaten BRD und DDR gegründet.<br />

22


1 Begrüßung der deutschen Truppen in der<br />

Ukraine, PK-Aufnahme (Propagandakompanien),<br />

20. Juli 1941.<br />

2 Diese Soldaten der 9. Armee (Heeresgruppe<br />

Mitte) wurden Ende Juni / Anfang Juli 1944 im<br />

Kessel von Bobruisk (Weißrussland) gefangen<br />

genommen. Insgesamt gerieten in dem Kessel<br />

rund 18.000 Wehrmachtssoldaten in Gefangenschaft,<br />

etwa 16.000 Soldaten fanden den Tod.<br />

3 Die Berliner Luftbrücke diente der Versorgung<br />

der Stadt Berlin durch Flugzeuge der Westalliierten,<br />

nachdem die sowjetische Besatzungsmacht<br />

die Land- und Wasserwege von der<br />

Trizone nach West-Berlin vom 24. Juni 1948<br />

bis 12. Mai 1949 durch die Berlin-Blockade<br />

gesperrt hatte. Am 30. September 1949 wurde<br />

die Luftbrücke offiziell aufgehoben.<br />

23


Die dunkelste Stunde.<br />

Mangel in jeder Form bestimmt das Leben. Mangel<br />

an Nahrung, Wohnraum, Strom und Kleidung.<br />

Hinzu kommen die Luftangriffe. 53 Mal kommen die<br />

Bomber zwischen 1940 und 1945 über Stuttgart.<br />

<strong>Eine</strong>r der verheerendsten Angriffe findet in der<br />

Nacht zum 21. Februar 1944 statt. Ziel der Bomber<br />

sind Feuerbach und Bad Cannstatt. Der Betrieb<br />

wird dabei in Schutt und Asche gelegt. Unter den<br />

Trümmern begraben liegen wertvolle Maschinen<br />

und unersetzliche Werkzeuge. Paul <strong>Kessler</strong> gelingt<br />

es, einige davon zu bergen und instand setzen zu<br />

lassen. Da das Firmengebäude vollständig zerstört<br />

ist, wird ein Teil der Fertigung als sogenannter<br />

„Gastbetrieb“ in die Deutschen Linoleum-Werke<br />

nach Bietigheim verlegt, ein anderer nach Ertingen<br />

bei Saulgau. Der Neuanfang ist getan.<br />

Der Anfang nach dem Ende.<br />

Nach Kriegsende kehrt Franz <strong>Kessler</strong> aus amerikanischer<br />

Gefangenschaft zurück. Kurz nach ihm kommt<br />

auch Rudolf <strong>Kessler</strong> aus englischer Gefangenschaft<br />

nach Hause.<br />

Die Bilder vermitteln einen Eindruck von<br />

den Verwüstungen durch den Flieger angriff<br />

am 21. Februar 1944. Die Aufnahmen<br />

wurden am darauffolgenden Tag gemacht.<br />

Kaum sind Vater und <strong>Söhne</strong> <strong>Kessler</strong> wieder vereint,<br />

wird mit dem Wiederaufbau des Betriebs begonnen.<br />

Gebremst wird der <strong>Kessler</strong>'sche Tatendrang nur<br />

durch die amerikanische Besatzungsmacht. Denn<br />

für jede Art von geschäftlichem Vorhaben benötigt<br />

man ein sogenanntes „Permit“. Für jeden geplanten<br />

Einkauf muss man Bezugsscheine vorhalten.<br />

Fehlende Materialien sowie Stromsperrungen und<br />

Kohlemangel machen eine geregelte Produktion<br />

unmöglich. Zudem ist es schwierig, helfende Hände<br />

zu finden. Denn kaum einer ist bereit, für beinahe<br />

wertlose Reichsmark zu arbeiten.<br />

24


25


Die <strong>Kessler</strong>s lassen sich<br />

nicht entmutigen.<br />

Alte Baracken werden erworben und mit Hilfe von<br />

fünf treuen Mitarbeitern aufgebaut. Die Rückführung<br />

der nach Bietigheim und Ertingen ausgelagerten<br />

Fertigungsstätten ist ein Kraftakt. Denn das Vorhaben<br />

stößt bei den amerikanisch-französischen Besatzungsmächten<br />

auf wenig Gegenliebe. Doch auch<br />

diese Herausforderung wird geschickt gemeistert.<br />

26<br />

In der Zeit nach der Stunde Null werden zunächst<br />

Artikel hergestellt, die in dem zertrümmerten<br />

Deutschland dringender benötigt werden als Stahlspinde.<br />

Und egal, was der Betrieb erzeugt, es verkauft<br />

sich wie geschnitten Brot. Nach und nach wird<br />

die Produktion von Schemeln und anderen Einrichtungsgegenständen<br />

wieder aufgenommen.


Das Licht am Ende des Tunnels.<br />

<strong>Eine</strong> Anfrage der Deutschen Kohlenbergbaul eitung<br />

wird für die Württembergische Eisenwerk zur<br />

Initialzündung:<br />

Für die Bergleute im Ruhrgebiet werden Stahlgarderoben-<br />

und Wäscheschränke benötigt. Kommt es<br />

zur Auftragserteilung, so garantiert die Deutsche<br />

Kohlen bergbauleitung Bezugsrechte für das benötigte<br />

Material, Deputatskohle und unbegrenzte<br />

Stromversorgung. Und Paul <strong>Kessler</strong> bekommt den<br />

Zuschlag! Kostenlose Kohle ist ein unwiderstehlicher<br />

Lockstoff für potenzielle Mitarbeiter, Personalmangel<br />

ist ab sofort kein Thema mehr. Die Produktion läuft<br />

in den alten Baracken wieder an. Für den Transport<br />

der Stahlschränke wird ein Fuhrunternehmer gewonnen,<br />

der seine Laster zwischen Stuttgart und<br />

Essen pendeln lässt.<br />

27


28


Die Wende.<br />

Am 20. Juni 1948 kommt die Währungsreform.<br />

Jeder Deutsche erhält 40 D-Mark „Kopfgeld“. Schnell<br />

weicht die Freude großer Unsicherheit. Denn plötzlich<br />

streichen Kunden bereits erteilte Aufträge, auch<br />

die Deutsche Kohlenbergbauleitung storniert. Doch<br />

es dauert nicht lang, bis das Auftragsbuch sich zu<br />

füllen beginnt. Post, Bundesbahn und Straßenbahn<br />

sind die ersten. Und auch die Deutsche Kohlenbergbauleitung<br />

kommt mit ihren Aufträgen zurück. Bezahlt<br />

wird oft auf unkonventionelle Art und Weise:<br />

Legendär ist die „Geldübergabe“ der damaligen<br />

Stuttgarter Straßenbahn: Schubkarren voller druckfrischer<br />

10-D-Mark-Scheine – Bargeld lacht!<br />

Der komplette Produktionsbetrieb wird auf den<br />

neuesten Stand gebracht. Die Maschinen werden<br />

modernisiert, effiziente Prozesse eingeführt,<br />

Kapazitäten erweitert und neue Käufergruppen erschlossen.<br />

Gleichzeitig wird eine deutschlandweite<br />

Verkaufsorganisation aufgebaut, damit man den<br />

Kunden in den verschiedenen Regionen möglichst<br />

nah ist. Die Wende ist geschafft.<br />

29


1950<br />

Deutschland beginnt mit<br />

dem Wiederaufbau.<br />

Die Regale sind endlich wieder voll und es wird<br />

pro duziert, dass die Fließbänder ächzen. Die Deutschen<br />

beginnen wieder zu leben, zu genießen und<br />

Selbst bewusstsein zu entwickeln. „Wir sind wieder<br />

wer“, lautet das Motto der Fünfziger <strong>Jahre</strong> – spätestens<br />

nach dem Wunder von Bern im Jahr 1954.<br />

Verschiedene Wellen schwappen über die neue<br />

wirtschafts-wunderbare Konsumlandschaft: Die Ein ­<br />

richtungswelle, die Modewelle und die Fresswelle.<br />

Man gönnt sich wieder was. Wer kann, kauft sich<br />

ein Motorrad. Wer noch mehr kann, fährt Auto –<br />

gerne auch in den Urlaub nach Italien oder Spanien.<br />

Die „Isetta“, auch Knutschkugel genannt, wird zum<br />

vier rädrigen Symbol der „Wirtschaftswunderzeit“.<br />

Wer es sich leisten kann, rollt mit dem familientauglichen<br />

VW Käfer über Deutschlands Straßen.<br />

30


1 Die unschlagbaren Ungarn unterlagen<br />

sensationell beim „Wunder von Bern”.<br />

2 Typisch Fünfziger-<strong>Jahre</strong>-Wohnkultur:<br />

Gelsenkirchener Barock.<br />

3 Am 5. August 1955 rollt der einmillionste<br />

Volkswagen vom Band.<br />

4 Wirtschaftswunder-Mode – wunderbar<br />

weiblich: Mieder oder Gürtel sowie weit<br />

schwingende Röcke betonen feminine<br />

Rundungen. Dazu trägt Frau Pfennigabsätze.<br />

31


Dem Aufbau folgt der Ausbau.<br />

Der Aufschwung wird auch bei <strong>Kessler</strong> & <strong>Söhne</strong><br />

sichtbar: In den <strong>Jahre</strong>n 1949/50 entsteht ein neues<br />

Fabrik gebäude in moderner Stahlkonstruktionsbauweise,<br />

das 1951 durch ein Büro- und Wohngebäude<br />

ergänzt wird. Ebenfalls in 1951 erfolgt die<br />

Umfirmierung. Aus der Württembergische Eisenwerk<br />

GmbH wird die <strong>Kessler</strong> & <strong>Söhne</strong> Württembergische<br />

Eisenwerk OHG.<br />

32<br />

Im gleichen Jahr wird eine Unterstützungseinrichtung<br />

für in Not geratene Firmenangehörige geschaffen.<br />

Auch werden im Ruhestand lebende Mitarbeiter und<br />

nach deren Tod die Witwen mit Renten versorgt.


33


34<br />

<strong>Kessler</strong> produziert, was gebraucht wird. Auch<br />

Schreibtische und Stühle für die vom Wirtschaftswunder<br />

begünstigten und schnell wachsenden<br />

Firmen. Zu den <strong>Kessler</strong>-Kunden dieser Zeit zählt<br />

auch WEGA mit Sitz in Fellbach. Der Name WEGA<br />

hat lange Zeit einen guten Namen als Hersteller<br />

ausgezeichneter Radios und Stereoanlagen.


35


36


1 Luftaufnahme der<br />

Firmengebäude um 1955.<br />

2 Erfolg macht mobil:<br />

Der neue eigene Fuhrpark.<br />

Und es geht weiter – über die<br />

deutschen Grenzen hinaus.<br />

1954/55 wird ein zweistöckiges Büro- und Kantinengebäude<br />

errichtet. Das Anschlussgleis wird den<br />

wachsenden Produktionsmengen bald nicht mehr<br />

gerecht und die für den Versand zugezogenen<br />

Speditionsfahrzeuge können die Mengen nicht<br />

mehr bewältigen. Ein eigener Fuhrpark mit Großraumlastwagen<br />

hilft diesen Engpass zu überwinden.<br />

1958 schmiedet <strong>Kessler</strong> & <strong>Söhne</strong> die erste ausländische<br />

Allianz. Partner ist die niederländische Firma<br />

Oostwood, von der der deutsche Alleinvertrieb für<br />

die von Oostwood hergestellten „holländischen<br />

Garderoben“ übernommen wird.<br />

37


VORWORT / 04<br />

GESCHICHTE /<br />

10<br />

WERBEPAUSE /<br />

40<br />

QUALITÄT &<br />

PRODUKTE /<br />

86<br />

AUSBLICK /<br />

98


Zeitgenössische Werbematerialien<br />

aus den 1920er bis 1950er <strong>Jahre</strong>n.<br />

Tue Gutes und rede darüber: Schon seit den 1920er <strong>Jahre</strong>n rührt <strong>Kessler</strong><br />

mit Zeitungsinseraten und Produktprospekten eifrig die Werbetrommel.<br />

40


41


1960<br />

Die Swinging-Sixties bringen<br />

ganz schön Schwung in die<br />

Weltgeschichte.<br />

Es ist die Dekade der Beschleunigung, des Babybooms,<br />

der Beatles und Hochfrisuren. Die Jugend<br />

entzieht sich den Verboten ihrer Eltern und den<br />

gesellschaftlichen Tabus, sie schafft sich mit der<br />

Beatkultur ein eigenes kulturelles Universum. In der<br />

zweiten Hälfte der 60er <strong>Jahre</strong> geht die Flower-Power-<br />

Bewegung noch einen Schritt weiter und sorgt für<br />

einen noch krasseren Gegensatz zum Bürgertum<br />

der 50er <strong>Jahre</strong>. Die sexuelle Revolution findet statt,<br />

Miniröcke sind der letzte Schrei, Studenten revoltieren<br />

auf den Straßen von Paris und Berlin und die<br />

Fernsehbilder werden bunt. Es ist ein Jahrzehnt des<br />

Aufbruchs, auch zu den Sternen – am 21. Juli 1969<br />

betritt der erste Mensch den Mond.<br />

42


1 Der erste Mensch auf dem Mond –<br />

Neil Armstrong am 21. Juli 1969<br />

(Armstrong ist hier als Spiegelbild in<br />

Buzz Aldrins Helmvisier zu sehen).<br />

2 Modisch machen die Sixties kurzen Prozess.<br />

3 Höhepunkt der Hippiebewegung: Das<br />

Woodstock-Festival vom 15.-18. August 1969.<br />

400.000 Zuschauer, 32 Bands und der<br />

längste Autostau (20 Meilen) in der bisherigen<br />

Geschichte des Guinness- Buchs.<br />

43


Gewinne und Verluste.<br />

Umsatz und Mitarbeiterzahl wachsen permanent.<br />

In der Folge platzen die erst vor 10 <strong>Jahre</strong>n bezogenen<br />

Räumlichkeiten aus allen Nähten. Es muss<br />

erneut investiert werden. 1963 wird ein 4-stöckiges<br />

Gebäude errichtet, welches Trafostation, Versandabteilung<br />

mit Verladerampen, Lager, Werkzeugmacherei<br />

und eine Tiefgarage unter Dach und Fach<br />

bringt.<br />

Das Jahr 1964 beginnt mit einem Schock: Am ersten<br />

Januar verstirbt Paul <strong>Kessler</strong> mit 75 <strong>Jahre</strong>n an einem<br />

Herzinfarkt. Der Tod dieses hervorragenden Menschen,<br />

exzellenten Unternehmers und überaus aktiven<br />

Senior-Chefs wird von allen zutiefst betrauert.<br />

Sein Ableben hinterlässt eine schmerzhafte Lücke.<br />

Der Name Paul <strong>Kessler</strong> bleibt mit unserem Unternehmen<br />

für immer untrennbar verbunden.<br />

44


1 Paul, Franz und Rudolf <strong>Kessler</strong>s ganzer Stolz:<br />

Das neue 4-stöckige Gebäude, eröffnet im<br />

Oktober 1963 – weniger als 3 Monate vor Paul<br />

<strong>Kessler</strong>s plötzlichem Tod.<br />

2 Der Neubau 1963 in moderner Stahlgerüstkonstruktion.<br />

3 Todesanzeige von Paul <strong>Kessler</strong>.<br />

45


Maria <strong>Kessler</strong>.<br />

Ein Jahr darauf, am 25. März 1965, wird die GmbH<br />

in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt. Paul<br />

<strong>Kessler</strong>s Witwe Maria <strong>Kessler</strong> wird als Kommanditistin<br />

aufgenommen, neben ihren beiden <strong>Söhne</strong>n,<br />

die als Komplementäre die Geschäfte führen.<br />

Maria <strong>Kessler</strong> ist eine Frau von Format. Ihr Einfühlungsvermögen<br />

und Engagement für den Betrieb<br />

sind die tragende Säule des stabilen Wachstums.<br />

Umso schlimmer: Am 27. September 1967 wird sie<br />

Opfer eines tödlichen Verkehrsunfalls. Der zweite<br />

große Verlust innerhalb von nur drei <strong>Jahre</strong>n ist<br />

schwer zu verkraften. Doch Franz und Rudolf <strong>Kessler</strong><br />

haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Erbe ihrer<br />

Eltern in deren Sinne weiterzuführen. Dabei sind<br />

die Verantwortlichkeiten klar geteilt: Franz <strong>Kessler</strong><br />

ist zuständig für den Einkauf. Rudolf <strong>Kessler</strong>, der<br />

begabte Tüftler, übernimmt die Entwicklung.<br />

46


Qualität ist das beste Konzept.<br />

Jede Investition dient dem Ziel, die Qualität der<br />

Produkte und betrieblichen Leistungen zu verbessern.<br />

Mit der Erweiterung des Fuhrparks können<br />

die Kunden schneller und sicherer beliefert werden.<br />

Der Aufbau eines leistungsstarken Werkzeugbaus<br />

und die kontinuierliche Modernisierung der Anlagen<br />

stellt eine hohe Rentabilität sicher. Man redet viel<br />

und ausführlich mit Kunden und Mitarbeitern,<br />

erörtert ihre Wünsche, nimmt Anregungen auf und<br />

lässt diese in die Produktentwicklung und Prozesse<br />

einfließen. Bei <strong>Kessler</strong> & <strong>Söhne</strong> etabliert sich schon<br />

frühzeitig, was man später als „Kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozess“ bezeichnen wird.<br />

So kann sich der Betrieb in den ersten 50 <strong>Jahre</strong>n<br />

seines Bestehens den Ruf einer „Qualitäts-Marke“<br />

erarbeiten und zu einem der besten Unternehmen<br />

seiner Branche entwickeln.<br />

47


48


Hier wird täglich in die Hände gespuckt –<br />

Impressionen aus der <strong>Kessler</strong>-Fertigung<br />

der Sechziger <strong>Jahre</strong>: 1 Zuschneiden,<br />

2 Abkant pressen, 3 Punktschweißen,<br />

4 Türen schweißen an einem Einzelarbeitsplatz.<br />

49


R S<br />

„Das sah hier aus wie in einer mittelalterlichen<br />

Dorfschmiede.<br />

50<br />

Als ich mich 1963 als Werkzeugmacher vorgestellt<br />

habe, war ich entsetzt. Das war für mich eine mittelalterliche<br />

Dorfschmiede, aber kein Werkzeugbau!<br />

Genau so habe ich das dem Seniorchef, Paul <strong>Kessler</strong>,<br />

gesagt. Der hat mich eine Weile ganz ruhig angeguckt<br />

und dann gesagt: ‚Also Junge, dann mach mal einen<br />

richtigen Werkzeugbau daraus!’ ”


Roland Schiller<br />

Werkzeugmacher, von 1963 bis 2002 im Unternehmen<br />

51


1970<br />

Die 70er <strong>Jahre</strong> sind das Jahrzehnt<br />

des Ausprobierens. Männer<br />

tragen lange Haare und Frauen<br />

fordern Gleich berechtigung von<br />

ihren Gatten – wenigstens bei<br />

der Haus arbeit.<br />

Die Sehnsucht nach Tapetenwechsel lässt den<br />

Pauschaltourismus boomen. Immer öfter bleiben<br />

die Küchen kalt, denn Fast Food erobert Deutschland.<br />

In der Mode ist alles möglich und vieles en<br />

vogue: Röcke werden als Mini, Midi und Maxi<br />

ge tragen, Hosen im Schlag-, Pump-, Kosaken- und<br />

Röhrenstil. Stiefel stolzieren auf Plateausohlen über<br />

die Gehwege und die Tanz flächen der Discotheken.<br />

Musikalisch sind die 70er ebenso kunterbunt.<br />

Vom Schlager bis zu Disco landet alles in den Charts<br />

der Hitparaden. Im Fernsehen feiert Tatort 1971<br />

Premiere und wird auf Anhieb zum Quotenrenner.<br />

Die Kinder in den Siebzigern spielen „Matchbox“,<br />

„Playmobil“ und mit „Revell“, sie lieben „Barbie“ und<br />

„Big Jim“. Auch kulinarisch verändert sich einiges:<br />

1971 macht der erste McDonalds Deutschlands auf.<br />

Hamburger und Hotdog werden zur Leibspeise der<br />

Jungen, Tiefkühlpizza und Spaghetti ersetzen die<br />

gute alte Hausmannskost.<br />

52


1 Epochaler Kniefall: Willi Brandt am<br />

7. Dezember 1970 in Warschau.<br />

2 Größer und bunter ist das Motto für Möbel<br />

und Wände. Im Wohnzimmer sorgt der Flokati<br />

für exotisches Wohnbehagen und Lavalampen<br />

sind der letzte Schrei.<br />

3 Happy Seventies! So kunterbunt wie das<br />

Jahrzehnt selbst war auch die Mode.<br />

Wild gemischt wurden Hippie-Outfits mit<br />

Bohème- und Retro-Looks sowie Pop- und<br />

Psychedelic-Styles. Die angesagten Designer<br />

dieser Zeit waren übrigens Armani, Versace<br />

und Vivienne Westwood.<br />

4 Was in den Fünfzigern der Käfer war, ist in den<br />

Siebzigern der Golf – die automobile Ikone<br />

des Jahrzehnts. Die Serienproduktion beginnt<br />

am 29. März 1974 im Werk Wolfsburg.<br />

53


1 „Waschkaue“ war die damals gängige Bezeichnung<br />

für Umkleideräume. Der Name war Programm: Im Bild<br />

sieht man die „Waschkaue“ der Firma Hoesch Rothe<br />

Erde in Hagen mit unseren Schranktypen „Standard“<br />

mit Konsolen-Sitzbank.<br />

2 Im Inselbad in Untertürkheim werden noch heute<br />

unsere Spinde aus dem Baujahr 1975 genutzt.<br />

Die Erfindung des „leisen“<br />

Schrankes.<br />

Schulen, Fachhochschulen, Universtäten und Bibliotheken<br />

gönnen sich in den 1970er <strong>Jahre</strong>n abschließbare<br />

Spinde made in Stuttgart-Feuerbach.<br />

Denn die <strong>Kessler</strong>-Schrankserie „Probat“ glänzt mit<br />

Vorteilen, die den Markt aufhorchen lässt: Die speziell<br />

aufliegenden Türen sind standardmäßig mit<br />

schallhemmenden und stabilisierenden Wabeneinlagen<br />

zwischen den Türschalen ausgestattet.<br />

Dadurch kann beim Schließen Lärm vermieden<br />

werden. Aus diesem Grund eignen sich die neuen<br />

leisen <strong>Kessler</strong>-Schränke perfekt für Umgebungen,<br />

in denen Ruhe bewahrt werden soll. Die Fertigung<br />

der hochwertigen, doppelwandigen Türen ist allerdings<br />

aufwendig, weil die zwei Türschalen in Handarbeit<br />

zusammengeschweißt werden müssen.<br />

54<br />

Neu an der Serie „Probat“ sind auch die gerundeten<br />

Türecken und -kanten. Die Stabilität wird dadurch<br />

erhöht und die Verletzungsgefahr deutlich verringert.<br />

Die innovative Schrankserie ist einzigartig und<br />

wird schnell zum Bestseller.


<strong>Kessler</strong> geht baden.<br />

Nach den Bildungseinrichtungen erobert <strong>Kessler</strong><br />

mit dem Freizeit- und Sportbereich einen weiteren<br />

neuen Markt für sich. Für die damals populären<br />

Seebäder ertüftelt Rudolf <strong>Kessler</strong> einen speziellen<br />

Schrank mit 80 cm Tiefe, wo Dauergäste ihre mitgebrachten<br />

Liegestühle, Wertsachen und andere<br />

Utensilien deponieren können. Die Schränke der<br />

Serie „Freibad“ sind aus elektrolytisch verzinkten<br />

und überwiegend Orange (die Modefarbe der 70er)<br />

lackierten Stahlblechen. Dadurch sind sie weniger<br />

rostanfällig. Auch diese Neuheit sorgt für eine<br />

riesige Nachfragewelle.<br />

Gleichzeitig entwickeln sich die Geschäfte mit der<br />

Industrie. Großkunden wie Bosch, Daimler, BMW<br />

und Opel benötigen vor allem Spinde für Mitarbeiter<br />

in der Fertigung. Daneben sind Stahlregale, Stühle,<br />

Klapphocker und Abfallsammler gefragt.<br />

© Amt für Stadtplanung und Wohnen<br />

55


<strong>Kessler</strong> auf Weltreise.<br />

56<br />

<strong>Kessler</strong>-Schränke sind zwischenzeitlich weit über die<br />

deutschsprachigen Grenzen hinaus bekannt. Man<br />

exportiert unter anderem nach Algerien, Damaskus,<br />

Syrien, Nigeria und Russland. Die Logistik ist allerdings<br />

kompliziert, kostspielig und gefährlich für die<br />

Ware. Transportschäden führen zu Reklamationen<br />

und schmälern den Gewinn, sodass weit entfernte<br />

Kunden eine Ausnahme bleiben.


57


1980<br />

Zauberwürfel, die Ära Helmut<br />

Kohl, die Trennung von ABBA<br />

und der Punk: In den Achtzigern<br />

geht’s zur Sache.<br />

Das Schreckgespenst der Atomkriegsangst geht um<br />

und desillusioniert vor allem die Jugend, weswegen<br />

sie auch Generation „No future“ genannt wird. Die<br />

Friedensbewegung bringt sich als Reaktion auf den<br />

heißer werdenden Kalten Krieg in beiden deutschen<br />

Hälften in Stellung. Gleichzeitig erwacht ein neues<br />

Umweltbewusstsein und findet in der Partei die<br />

„Grünen“ ihr politisches Sprachrohr. Helmut Kohl<br />

kommt an die Macht und der Kreml schlägt unter<br />

Michail Gorbatschow einen neuen politischen Kurs<br />

der Öffnung ein – „Glasnost“. Der Ostblock fängt an<br />

zu bröckeln (einige werden später behaupten, dass<br />

der Supergau in Tschernobyl der Anfang vom sowjetischen<br />

Ende war) und am Schluss fällt die Mauer.<br />

Die DDR-Parole „Wir sind das Volk“ wird zu „Wir sind<br />

ein Volk“. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands<br />

wird ein neues Kapitel der Weltgeschichte aufgeschlagen.<br />

Die achtziger <strong>Jahre</strong> setzten auch technologische<br />

Zeichen: 1981 wird der erste Personal<br />

Computer präsentiert. Computerspiele und Heimkonsolen<br />

erobern die Kinder- und Wohnzimmer.<br />

Und 1982 geht der erste CD-Player in Serie.<br />

58


1 Vom Protest zur Partei: Mit den Grünen kann<br />

sich erstmals seit den Fünfzigern eine neue<br />

Kraft im Parteiensystem der Bundesrepublik<br />

etablieren.<br />

2 9. November 1989: Der Tag an dem die<br />

Mauer fällt.<br />

3 Die Feder ist mächtiger als das Schwert: Beginn<br />

einer neuen West-Ost-Kooperation.<br />

59


Klasse, statt Masse.<br />

60<br />

Nachahmung, so Oscar Wilde, ist zwar die höchste<br />

Form der Anerkennung, kann aber auch überaus<br />

geschäftsschädigend sein. In den frühen 80er <strong>Jahre</strong>n<br />

stellen Franz und Rudolf <strong>Kessler</strong> fest, dass der Wettbewerb<br />

nicht nur zunimmt, sondern auch immer<br />

dreister wird. <strong>Kessler</strong>-Plagiate aus Billiglohnländern<br />

setzen die Feuerbacher unter Druck.<br />

Es gibt jedoch zwei Aspekte, bei denen <strong>Kessler</strong> der<br />

Billigkonkurrenz haushoch überlegen ist: Die Stahlund<br />

Verarbeitungsqualität der <strong>Kessler</strong>-Produkte ist<br />

unerreicht. Und das honorieren Kunden, für die<br />

Qualität das Maß aller Dinge ist. So wie Bosch,<br />

Daimler-Benz, BMW, Opel, VW, Hoesch, aber auch<br />

Bildungseinrichtungen, Feuerwehren, Bäder sowie<br />

Unternehmen der Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />

sind selbst qualitätsgetrieben.<br />

Neben garantiert hoher Qualität kann <strong>Kessler</strong> mit<br />

einem weiteren Vorzug punkten, den die Anbieter<br />

günstiger Massenware nicht bieten können: Flexibilität.<br />

Alle <strong>Kessler</strong>-Produkte können an spezifische<br />

Wünsche angepasst werden. Ob individuelle Größen,<br />

Sonderanfertigungen, Schrankgehäuse und -türen<br />

in der Firmen farbe des Kunden oder eingestanzte<br />

Firmenzeichen – nichts ist unmöglich. Bei <strong>Kessler</strong><br />

gibt es keine Mindestbestellmengen, auf Anfrage<br />

werden auch Unikate produziert.


Die Sache mit dem Geld.<br />

Franz und Rudolf <strong>Kessler</strong> sind Unternehmer vom<br />

alten Schlag: Solide und sparsam wie es typisch ist<br />

für die Generation, die den Krieg er- und überlebt<br />

hat. Die beiden Brüder bilden reichlich Rücklagen<br />

für schlechte Zeiten. Mit Investitionen in moderne<br />

Technologien hält man sich zurück. So arbeitet man<br />

in der 80er <strong>Jahre</strong>n noch mit einer alten russischen<br />

Abkantpresse und lackiert die Produkte mit Spritzpistolen.<br />

Kredite sind verpönt. Investitionen, Werkzeuge,<br />

Material und alles andere wird bar bezahlt.<br />

Dafür steht das Unternehmen wirtschaftlich auf<br />

stählernen Beinen. Die Rezession, mit der die 80er<br />

<strong>Jahre</strong> beginnen und die bis 1982 dauert, geht an<br />

<strong>Kessler</strong> & <strong>Söhne</strong> vorüber, ohne bemerkenswerte<br />

Dellen zu hinterlassen. 1984 wird sogar expandiert<br />

– <strong>Kessler</strong> tritt als Gesellschafter in die Karlsruher<br />

Firma Wießner ein und baut dort eine zweite Produktionsstätte<br />

auf.<br />

61


Ein Hauch Luxus.<br />

<strong>Eine</strong>n Luxus leisten sich die Brüder <strong>Kessler</strong>: Das<br />

hauseigene Bahnanschlussgleis. Dessen Unterhalt<br />

ist nicht nur teuer, zur Herstellung der für die Bahntransporte<br />

notwendigen Holzkisten wird auch noch<br />

eine Verpackungsabteilung eingerichtet. Dennoch<br />

bleibt die Schadensquote hoch. <strong>Eine</strong> Mitarbeiterin<br />

ist ausschließlich mit der Bearbeitung von Reklamationen<br />

beschäftigt. Das alles geht spürbar ins Geld<br />

und irgendwann ist die Schmerzgrenze erreicht:<br />

die <strong>Kessler</strong>s entschließen sich, den Bahnschluss<br />

stillzulegen. Transportiert wird künftig mit den<br />

eigenen LKWs und mit beauftragten Speditionen.<br />

62


Max-Paul <strong>Kessler</strong> übernimmt.<br />

Nach dem Tod von Franz <strong>Kessler</strong> tritt dessen<br />

Sohn Max-Paul ein verantwortungsvolles<br />

Erbe an. Und mit ihm nimmt der Wandel von<br />

<strong>Kessler</strong> & <strong>Söhne</strong> Fahrt auf. Mit Rat und Tat<br />

stehen an seiner Seite sein Onkel Rudolf <strong>Kessler</strong><br />

und Prokurist Jürgen Kiemstedt.<br />

63


1990<br />

Kaum ist die Mauer weg,<br />

wird der deutsche Osten<br />

vom Westen „bundesrepublikanisiert“:<br />

Mit D-Mark,<br />

Techno musik und Tattoos.<br />

1991 rollt der letzte Trabbi vom Band – direkt ins<br />

Automobilmuseum. Auch jenseits der gesamtdeutschen<br />

Grenzen wird die Welt neu sortiert.<br />

Das Sowjetreich ist nicht mehr und die USA sind<br />

jetzt die einzige verbleibende Supermacht der Erde.<br />

Dass die Beendigung der Blockkonfrontation die<br />

Welt friedlicher machen kann, erweist sich als Irrglaube:<br />

Golfkrieg und Jugoslawienkrieg erschüttern<br />

die Gemüter und schüren neue Ängste. Es ist<br />

aber auch das Jahrzehnt des digitalen Aufbruchs:<br />

Schaufel große Mobiltelefone werden zu Aushängeschildern<br />

der Wichtigtuer. Das Internet nimmt Fahrt<br />

auf und begründet gegen Ende des Jahrzehnts eine<br />

rauschende Goldgräberstimmung an den Aktienbörsen.<br />

64


1 Vom Goldesel zum Pleitegeier:<br />

Neuer Markt 1997.<br />

2 Mobilfunk 1992: Think big!<br />

3 Im August 1990 überfällt der Irak das Emirat<br />

Kuwait. Fünf Monate später greift eine<br />

internationale Koalition unter Führung der<br />

USA in den Konflikt ein. Der Zweite Golfkrieg<br />

hat Auswirkungen auf die gesamte Nahost-<br />

Region.<br />

4 Das Internet kommt – langsam aber sicher.<br />

65


Schöne neue Welt: Mit der AMADA-<br />

Abkantpresse beginnt bei <strong>Kessler</strong><br />

die computergesteuerte Fertigung.<br />

Moderne Zeiten.<br />

66<br />

Nach dem Tod von Rudolf <strong>Kessler</strong> wird Max-Paul<br />

<strong>Kessler</strong> 1994 in der dritten Generation geschäftsführender<br />

Gesellschafter. Mit ihm öffnet sich das<br />

Unternehmen für technologische Trends und<br />

moderne Fertigungsverfahren. Bis in die frühen<br />

90er hinein wird überwiegend in Handarbeit an Einzelarbeitsplätzen<br />

und mit alten Maschinen produziert.<br />

Die fertigen Teile werden von Maschine zu<br />

Maschine gefahren, weiterverarbeitet und montiert.<br />

Das hat gute Gründe: <strong>Kessler</strong> & <strong>Söhne</strong> wird weniger<br />

als Standardschrankproduzent wahrgenommen,<br />

sondern vielmehr als „Maßschneiderei“. Gefertigt<br />

wird oft individuell nach Kundenwunsch. Wer mehr<br />

erwartet als einen normalen Schrank – 1,80 m hoch,<br />

60 cm breit und 50 cm tief – kommt zu <strong>Kessler</strong> &<br />

<strong>Söhne</strong>. Die Anforderungen, die eine Produktion<br />

von kleineren Serien mit sich bringt, wird auch mit<br />

der bestehenden technischen Ausrüstung tadellos<br />

gemeistert.<br />

Deswegen hält man bis in die Mitte der 90er <strong>Jahre</strong><br />

an den älteren Maschinen fest. Bis Max-Paul <strong>Kessler</strong><br />

1996 eine moderne AMADA Abkantpresse erwirbt<br />

und damit den ersten Schritt in Richtung computergesteuerter<br />

Fertigung geht.<br />

Die Produktqualität und Produktivität werden<br />

dadurch deutlich gesteigert und <strong>Kessler</strong> & <strong>Söhne</strong><br />

ist fit für den Sprung ins neue Jahrtausend.


67


2000<br />

Das prägendste Ereignis<br />

des neuen Jahrtausends sind<br />

die Terroranschläge am<br />

11. September 2001: Zwei<br />

Verkehrsmaschinen fliegen<br />

kurz nacheinander ins World<br />

Trade Center in New York.<br />

Davon ausgehend erhöhen sich die Spannungen<br />

zwischen der muslimischen und der westlichen Welt<br />

in den darauffolgenden <strong>Jahre</strong>n. Gleichzeitig steigt<br />

China zur bedeutenden Industrienation auf. Derweil<br />

erreicht die digitale Revolution eine neue Qualität:<br />

Das Internet setzt sich flächendeckend durch und<br />

beginnt nicht nur beruflich, sondern auch im Privaten<br />

eine zunehmend wichtige Rolle zu spielen, auch<br />

dank sozialer Netzwerke wie Facebook und You-<br />

Tube, die das Web 2.0, das sogenannte „Mitmach-<br />

Internet“ begründen. Mit den noch neuartigen<br />

Smartphones wird das Internet sogar mobil. Ende<br />

2007 platzt in den USA und anderen europäischen<br />

Staaten eine Immobilienblase. Die kurz darauf<br />

folgende Pleite der US-Großbank Lehman Brothers<br />

wird zum Urknall einer weltweiten Bankenkrise.<br />

68


1 11. September 2001. Der islamistische Terror<br />

erreicht die USA.<br />

2 15. September 2008: Das Kartenhaus bricht<br />

zusammen. Die Bankenkrise löst eine weltweite<br />

Rezession aus.<br />

3 Die Bundestagswahl 2005 fand infolge der<br />

vorzeitigen Auflösung des 15. Deutschen<br />

Bundestags am 18. September 2005 statt.<br />

Als Ergebnis kam es zu einer Großen Koalition<br />

unter Angela Merkel als erste Bundeskanzlerin.<br />

69


Nasslack Ade!<br />

70<br />

Das neue Jahrtausend beginnt für <strong>Kessler</strong> mit einem<br />

weiteren technologischen Meilenstein. <strong>Eine</strong> Pulverbeschichtungsanlage<br />

wird in Betrieb genommen<br />

und damit gleich dreifacher Mehrwert geschaffen:<br />

Erstens: Ein Mehr an Qualität – Pulverbeschichtungen<br />

sind schlag-, kratz- und abriebfest, sodass die<br />

Produkte auch noch nach <strong>Jahre</strong>n des handfesten<br />

Gebrauchs mit tadelloser Optik begeistern. Zweitens:<br />

Ein Mehr an Wirtschaftlichkeit als das bisherige<br />

aufwendige Nass lackieren. Und drittens:<br />

Ein Mehr an Mitarbeiter- und Umweltschutz, denn<br />

Pulverschichtung braucht keine Lösemittel.<br />

Mit der Anschaffung einer neuen SALVAGNINI<br />

Biegemaschine und einem Schneidezentrum, ebenfalls<br />

von SALVAGNINI, schreitet die technologische<br />

Entwicklung weiter voran.


Michael Ostermeier beginnt.<br />

2005 tritt der Sohn von Max-Paul und Karin <strong>Kessler</strong><br />

offiziell ins Unternehmen ein. 2009 werden mit<br />

einem Anbau neue räumliche Kapazitäten für die<br />

wachsende Vertriebsabteilung geschaffen. Die<br />

Bankenkrise erwischt auch <strong>Kessler</strong> & <strong>Söhne</strong>. Doch<br />

die Sparsamkeit der vergangenen Jahrzehnte zahlt<br />

sich in Krisenzeiten aus. Während viele andere<br />

straucheln, kommt <strong>Kessler</strong> relativ unbeschadet<br />

durch die schwere Zeit.<br />

Mit dem Eintritt von Karin <strong>Kessler</strong>s Sohn<br />

Michael macht sich die vierte Generation bereit,<br />

das Unternehmen in die Zukunft zu führen.<br />

71


J K<br />

„Wir haben Jahr für Jahr Gewinn geschrieben!<br />

72<br />

Die Firma ist immer kerngesund gewesen.<br />

Wir haben in meinen 36 <strong>Jahre</strong>n bei <strong>Kessler</strong>,<br />

von 1972 bis 2008, nur einmal Kurzarbeit<br />

gehabt. Das war 2008 in der Bankenkrise.<br />

Aber nur ganz minimal. In meiner Zeit<br />

hat die Firma nie ein Jahr Rot geschrieben.<br />

Es wurde Jahr für Jahr ein Gewinn erwirtschaftet.<br />

Von wem kann man das heute noch<br />

behaupten?”


Jürgen Kiemstedt<br />

Prokurist, von 1972 bis 2008 im Unternehmen<br />

73


2010<br />

Es ist ein Jahrzehnt fundamentaler<br />

Veränderungen: Energiewende,<br />

Migration und Terror<br />

halten Deutschland und die<br />

Welt in Atem.<br />

Angesichts der schrecklichen Katastrophe in Fukushima<br />

will Deutschland die Notbremse ziehen:<br />

Bis 2022 sollen alle Atomkraftwerke vom Netz sein.<br />

2013 gelingt Angela Merkel ein Hattrick – sie wird<br />

das dritte Mal in Folge Bundeskanzlerin. Längst gilt<br />

sie als mächtigste Frau der Welt. 2014 liegt sich die<br />

Nation in den Armen. Das Sommermärchen hat<br />

endlich ein Happy End, Deutschland wird Fußball-<br />

Weltmeister – das vierte Mal. 2015 erschüttert der<br />

Dieselskandal die Glaubwürdig keit der Automobilindustrie<br />

und wir gewähren einer Million Menschen<br />

aus Kriegsgebieten in Afrika und im Nahen Osten<br />

Schutz. 2016 endet die zweite Amtszeit von US-<br />

Präsident Obama. Es zieht der umstrittene Milliardär<br />

Donald Trump ins Weiße Haus. Anstatt zu einen,<br />

spaltet der Populist – zunächst Amerika und dann<br />

die ganze Welt. Bei der Bundestagswahl 2017 siegt<br />

Angela Merkel ein viertes Mal. Die Wirtschaft läuft<br />

auf Hochtouren und die Arbeitslosenquote sinkt auf<br />

5,2 Prozent, der niedrigste Stand seit der Wiedervereinigung.<br />

2019 gibt es in Deutschland viele Jubiläen:<br />

30 <strong>Jahre</strong> Mauerfall, 70 <strong>Jahre</strong> Bundesrepublik<br />

und <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Frauen wahlrecht.<br />

74


1 Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei<br />

der Siegerehrung 2014 – mit Sicherheit eine<br />

der schönsten Erinnerungen an die 2010er.<br />

2 2010er <strong>Jahre</strong> werden auch als Jahrzehnt des<br />

islamistischen Terrors in die Geschichte<br />

eingehen: Paris, Berlin und Christchurch – nur<br />

einige von leider vielen Orten, an denen der IS<br />

tiefe Narben hinterlassen hat.<br />

3 Der Klimawandel verursacht immer mehr<br />

Naturkatastrophen – Frauen waten mit ihren<br />

Habseligkeiten durch ein überschwemmtes<br />

Gebiet bei der Stadt Palmeira (Mosambik).<br />

75


Hi, Hightech!<br />

76<br />

Während die Welt sich von der Bankkrise erholt,<br />

plant <strong>Kessler</strong> & <strong>Söhne</strong> bereits weitere Investitionen<br />

zur Vergrößerung der Produktionskapazitäten.<br />

Kurz nachdem Michael Ostermeier im <strong>Jahre</strong> 2014<br />

zum Geschäftsführer berufen wird, feiert man 2016<br />

die Inbetriebnahme des neuen SALVAGNINI Stanzund<br />

Biegezentrums. Die 34 Meter lange Anlage<br />

wird zum Herz der <strong>Kessler</strong>-Produktion. Nur ein Jahr<br />

später erfolgt der Anschluss eines Blockheizkraftwerks.<br />

Mit der modular aufgebauten Anlage zur<br />

Gewinnung elektrischer Energie und Wärme macht<br />

<strong>Kessler</strong> & <strong>Söhne</strong> sich künftig unabhängiger vom<br />

Preisdiktat der Energiekonzerne. <strong>Eine</strong> Idee, die Paul,<br />

Franz, Rudolf und Max-Paul <strong>Kessler</strong> sicherlich<br />

befürwortet hätten. 2018 wird Michael Ostermeier<br />

Gesellschafter. Damit ist <strong>Kessler</strong> & <strong>Söhne</strong> seit fast<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n inhabergeführt.


1 Herz aus Stahl: Das neue SALVAGNINI-Stanz- und<br />

Biegezentrum wird 2016 in Betrieb genommen.<br />

2 <strong>Kessler</strong> wird grün: Installation des Blockheizkraftwerks<br />

im Jahr 2017.<br />

77


78


<strong>Kessler</strong> Lifestyle.<br />

Um die Marktanteile des Unternehmens auszubauen,<br />

überlegte man bereits im Jahr 2016 die<br />

Erschließung des Privatkundengeschäfts. 2017<br />

wurde die Marke „<strong>Kessler</strong> Lifestyle since 1921“<br />

eingetragen und 2018 erfolgte der Gang an die<br />

Öffentlichkeit mit den ersten Produkten.<br />

Der Name „Lifestyle“ ist Programm, das Portfolio<br />

umfasst Möbel, Kaminholzregale, Pflanzcubes,<br />

Gartenschränke, Sitzboxen und andere Produkte.<br />

Ein taktisch guter Zug, denn Wohnobjekte aus<br />

wetterfestem Cortenstahl mit der dekorativen<br />

Edelrostoberfläche sind im Trend – wegen ihres<br />

archaischen Charmes, ihres Unikatcharakters<br />

und ihrer Unvergänglichkeit.<br />

Lifestyle ist jedoch auch die Verbeugung vor<br />

der Geschichte des Hauses <strong>Kessler</strong> & <strong>Söhne</strong>:<br />

Das Programm will an die in der Not der Nachkriegsjahre<br />

geborene Kreativität erinnern.<br />

Damals fertigten Paul, Franz und Rudolf <strong>Kessler</strong><br />

aus Blech (u. a. aus Konservendosen) und Holz,<br />

was von den Menschen damals dringend gebraucht<br />

wurde: Sitzgelegenheiten, Feuerstellen,<br />

abschließbare Schränke, Pflanzkübel und vieles<br />

mehr.<br />

79


2020<br />

An dieses eine Jahr wird später<br />

keiner gerne zurückdenken.<br />

Es steht tief im Schatten der größten Krise seit dem<br />

Zweiten Weltkrieg. Das Corona-Virus springt auf einem<br />

Wildtiermarkt in der chinesischen Stadt Wuhan<br />

auf den Menschen über und breitet sich sintflutartig<br />

über die Welt aus. Der Pandemie folgt eine Wirtschaftskrise,<br />

deren langfristige Folgen zum Zeitpunkt<br />

der Drucklegung dieses Jubiläumswerkes noch nicht<br />

absehbar sind ...<br />

80


1 Es wird gehamstert als gäb’s kein morgen:<br />

Die Top 3 der begehrtesten Artikel: Klopapier,<br />

Klopapier, Klopapier.<br />

2 Durch Corona liegen auch Kunst und Kultur<br />

flach. Wie zum Beispiel die Filmindustrie die<br />

Pandemie überleben wird, ist noch unklar.<br />

81


Stark, trotz Krise.<br />

Fast <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Kessler</strong> & <strong>Söhne</strong> sind vergangen.<br />

Die Covid-19-Pandemie zollt auch uns Tribut. Doch<br />

nicht so stark wie anderen Unternehmen. Denn<br />

viele Bestellungen stammen noch aus der Zeit davor.<br />

Sie werden in 2020 zuverlässig abgearbeitet, pünktlich<br />

an die Kunden ausgeliefert und dort montiert.<br />

Ein Auszug aus<br />

dem Auftragsbuch 2020.<br />

Für das Logistikzentrum der Firma Südpack in Erolzheim:<br />

Garderobenschränke vom Typ Praktikant.<br />

Für den Neubau der Gebrüder Ott Betonwerke:<br />

Garderobenschränke vom Typ Standard 501 – in<br />

Sonderhöhe mit zusätzlichen Schuhfächern im<br />

Schrank. Für die Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern<br />

(ZAK): Individuell angepasste Schränke des<br />

Typs Standard 501. Für ein marktführendes Unternehmen<br />

der chemischen Industrie in Düsseldorf:<br />

Schränke mit extrem robusten Türen aus HPL-Vollkernmaterial<br />

und in Sonderfarben – passend zu<br />

den im Gebäude integrierten Glasfassaden. Für<br />

die Großbäckerei Schäfer: Individuell ausgeführte<br />

Schränke vom Typ Standard für 228 Mitarbeiter.<br />

Darüber hinaus: Spinde mit Frischwäschefächern<br />

für die Tirol Kliniken, Drehort für die Serie „Der<br />

Bergdoktor“, 444 Garderobenschränke für das<br />

Smart Werk in Frankreich, einige der größten und<br />

modernsten Feuerwehrwachen Deutschlands, die<br />

Stuttgarter Straßenbahnen SSB sowie Industriegrößen<br />

wie Bosch, Trumpf, Mahle und die ENBW.<br />

Danke, dass Sie auch in schwierigen Zeiten in die<br />

Zukunft und Sicherheit Ihrer Mitarbeiter/-innen<br />

investieren.<br />

82


2021 – Hundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Kessler</strong> & <strong>Söhne</strong><br />

Auch eines der größten Projekte<br />

unserer <strong>100</strong>jährigen Firmengeschichte<br />

fällt ins Jahr 2020.<br />

Die Ausstattung der neuen Hightech Fabrik „Factory<br />

56“ der Daimler AG in Sindelfingen. Uns geben die<br />

Projekte im Coronajahr 2020 Anlass, zuversichtlich<br />

in die Zukunft zu blicken. Und ganz besonders auf<br />

unser Jubiläumsjahr 2021. Denn <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Erfahrung,<br />

auch mit früheren Krisen, hat gezeigt, dass Qualität<br />

besteht.<br />

Es ist geschafft. Am 18. November<br />

knallen die Korken. Natürlich <strong>Kessler</strong><br />

Sekt mit dem unser Haus eine lange<br />

Tradition verbindet: So wurde und wird<br />

auch heute noch jedem Mitarbeiter<br />

und Kunden zu besonderen Anlässen<br />

eine Flasche dieses überschäumenden<br />

Frohsinns in die Hände gedrückt –<br />

an Geburtstagen, zu Weihnachten,<br />

zum <strong>100</strong>. Jubiläum. In diesem Sinne:<br />

Erheben Sie Ihr Glas und stoßen Sie<br />

mit uns an. Auf die kommenden <strong>100</strong><br />

<strong>Jahre</strong> <strong>Kessler</strong> & <strong>Söhne</strong>.<br />

83


VORWORT / 04<br />

GESCHICHTE /<br />

10<br />

WERBEPAUSE /<br />

40<br />

QUALITÄT &<br />

PRODUKTE /<br />

86<br />

AUSBLICK /<br />

98


FÜR STAHL-<br />

SCHRÄNKE<br />

GIBT ES<br />

KAUM INTER-<br />

NATIONALE<br />

NORMEN.<br />

DESHALB<br />

HABEN WIR<br />

EIGENE<br />

86<br />

QUALITÄTS -


STANDARDS<br />

GESETZT, DIE<br />

IN UNSERER<br />

BRANCHE<br />

DAS MASS<br />

DER DINGE<br />

SIND.<br />

Der Name <strong>Kessler</strong> & <strong>Söhne</strong> steht für praktische, innovative und hochwertige<br />

Produkte, die den Alltag und die betrieblichen Abläufe unserer Kunden erleichtern.<br />

Neben unserem vielfältigen Standardprogramm passen wir unsere Produkte an<br />

die spezifischen Wünsche unserer Kunden an. Ob individuelle Maße, Spezialanfertigungen,<br />

komplette Schränke in Firmenfarben, eingestanzte Logos – vieles ist möglich.<br />

Allen unseren Produkten gemeinsam sind eine Reihe von unverwechselbaren Qualitätsmerkmalen.<br />

Daran erkennen Sie mit Sicherheit, dass es ein echter <strong>Kessler</strong> ist.<br />

87


Typ 313 Florian<br />

Typ 602 Matador<br />

Akkuladeschrank<br />

Typ 805.500<br />

doppelseitige Sitzbank<br />

401.000<br />

Schiebetürenschrank<br />

Akkuladeschrank<br />

Handy<br />

Typ 101 Sportiv<br />

Ladeschrank Tablet<br />

Typ 508 Standard<br />

Typ 515/501 Florian<br />

Typ Albatros<br />

Caddyschrank<br />

Typ Office Locker<br />

Typ 538 Praktikant<br />

Typ 531 Praktikant TWZ<br />

Typ Opus<br />

Typ 502 Standard<br />

Typ 200.000 Acrylglas<br />

Typ 598 Primus<br />

Typ 313 Hero<br />

Typ 571 Garant<br />

Typ 315 Florian<br />

Typ 501 Standard TWZ<br />

Typ Kita Primus<br />

Typ 192 Prägnant<br />

Typ 805.400 Sitzbank


z.B.<br />

TYP<br />

313<br />

Hohe Stabilität durch eine Materialstärke<br />

von mindestens 0,9 mm.<br />

Made in Germany. Wir produzieren ausschließlich<br />

in Stuttgart-Feuerbach. Durch die kontinuierliche<br />

Optimierung unserer Produktionsprozesse und<br />

unter Einsatz neuester Technologien versuchen<br />

wir die größtmögliche Fertigungsgenauigkeit zu<br />

erreichen. Das <strong>Kessler</strong>-Qualitätsmanagement sorgt<br />

für beste Qualität vom Rohstoff über Halbfertigerzeugnisse<br />

bis hin zum Endprodukt.


Türen mit extra Verstärkungsprofilen.<br />

Extrem tragfähige Kleiderstangen und -haken<br />

– lastengeprüft nach DIN 4547.<br />

Verletzungsschutz durch stumpfe Kanten<br />

bei allen Produkten.<br />

Korrosionssichere Sockel und Füße durch<br />

Verzinkung und Pulverbeschichtung.<br />

Die Abbildungen zeigen nur einen Auszug aus dem Produktsortiment.


Typ 576 Garant<br />

Typ 805.500<br />

einseitige Sitzbank<br />

Typ 501 Standard<br />

Typ 531 Praktikant<br />

mit Schuhkasten<br />

Sitzcube<br />

Typ 514/517 Florian<br />

Typ 200.000<br />

Typ 550<br />

Wertfachschrank<br />

Typ 506 Standard<br />

Typ 515/517 Florian<br />

Typ 534 Praktikant<br />

Wangenbank<br />

Typ 502 Standard Kita<br />

Typ 514/501 Florian<br />

Typ 531 Praktikant<br />

Typ 503 Standard<br />

Typ 606 Matador<br />

Typ 210.000<br />

Typ Postverteilerschrank<br />

Typ 805.500 Sitzbank<br />

Umschwenkbank<br />

Typ 561 Wäscheausgabeschrank<br />

Typ 502/517<br />

Florian OG<br />

Typ 608 Matador<br />

Typ 560 Wäscheabwurfschrank


WAS BEDEUTET<br />

FÜR DICH<br />

KESSLER & SÖHNE?<br />

Standards<br />

halten<br />

ist gut.<br />

Standards<br />

setzen ist<br />

besser.<br />

Melanie Taucher<br />

Der tägliche Wahnsinn.<br />

Ich will ihn keine<br />

Sekunde lang missen.<br />

Dirk Schulze<br />

„<br />

„<br />

Innerlich fühlen wir uns<br />

wie Riesen. Denn der<br />

Mensch wächst mit seinen<br />

Aufgaben.<br />

Jürgen Knetzele<br />

92


Ein starkes Gefühl, etwas<br />

so Langlebiges, Nützliches und<br />

Nach haltiges zu schaffen.<br />

Jörg Kraushaar<br />

„<br />

Wir schreiben jeden<br />

Tag ein neues Kapitel<br />

im künftigen Bestseller<br />

200 <strong>Jahre</strong> <strong>Kessler</strong>.<br />

Gudrun Sawall und Ralf Glaser<br />

„<br />

Hart aber herzlich:<br />

Stahlharter Werkstoff,<br />

herzliche Kollegen.<br />

Joachim Kurz<br />

93


94


95


VORWORT / 04<br />

GESCHICHTE /<br />

10<br />

WERBEPAUSE /<br />

40<br />

QUALITÄT &<br />

PRODUKTE /<br />

86<br />

AUSBLICK /<br />

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Der <strong>Kessler</strong>-Schrank<br />

von Morgen ist elektrisch.<br />

98<br />

Ein Blick in die Zukunft? Den müssen wir hier gar<br />

nicht riskieren, denn die Zukunft hat längst begonnen.<br />

Der <strong>Kessler</strong>-Ladeschrank ist ein innovatives<br />

System aus Stauraum und Ladestation für unterschiedliche<br />

Akkus – von Smartphones, Tablets,<br />

Notebooks, Pedelec-Akkus und was die Zukunft<br />

sonst noch bringen wird.<br />

Die Schließfächer erlauben es, elektronische Geräte<br />

über einen Steckdosen- oder USB-Anschluss sicher<br />

zu laden. Außerdem können sie aber auch einfach<br />

als Lagerort für persönliche Wertsachen genutzt<br />

werden. Der Bedarf an Ladeschränken wird künftig<br />

in vielen öffentlichen und privatwirtschaftlichen<br />

Bereichen wachsen.<br />

Elektrische Schließfächer von <strong>Kessler</strong> gibt es in<br />

unterschiedlichen Varianten, Modellen und Ausstattungen<br />

für verschiedene Anwendungen. Etwa<br />

als E-Bike-Ladeschrank, als Tablet-Ladeschrank und<br />

als Office-Locker, ideal für Shared Offices.


Auch die <strong>Kessler</strong>-Produktion<br />

von Morgen wird digitaler.<br />

Die Digitalisierung hat hohe Priorität für die deutsche<br />

Industrie. 91 Prozent der Unternehmen investieren<br />

in den Ausbau ihrer digitalen Fabriken. Auch<br />

wir planen eine sukzessive digitale Transformation<br />

unserer Prozesse, ohne auf die traditionelle Handarbeit<br />

zu verzichten. So werden wir auch in Zukunft<br />

die Balance zwischen hochwertiger Standardproduktion<br />

und kundenindividuellen Sonderlösungen<br />

halten und uns damit nachhaltig von Mitbewerbern<br />

abgrenzen.<br />

99


»ZUKUNFT IST,<br />

WAS WIR<br />

DARAUS<br />

MACHEN.<br />

PACKEN WIRʼS<br />

GEMEINSAM<br />

AN!<br />

<strong>100</strong>


Hamidullah Safii / Florian Spaqi<br />

Kristijan Jurkovic<br />

Armindo Ferreira dos Santos / Rainer Jahn<br />

Denny Kai Simanek<br />

Andreas Ostler / Karim Rafffai / Norbert Ritz / Stefan Oswald<br />

Simone Morgenstern / Claudius Titus König<br />

Andre Franke / Bernd Hofffmann / Thomas Kruckenberg / Stefan Andreas Bullinger<br />

Mihaela-Ruxandra Weinrauch / Elena Hartmann<br />

Alen Farkas / Ralf Glaser / Jörg Kraushaar / Michael Wollman n<br />

Mandy Schneider / Dirk Schulze / Gudrun Sawall / Melanie Taucher / Jasmina Heganovic<br />

Felix Krumbein / Jürgen Knetzele / Joachim Kurz / Georg Bechtgold<br />

Darko Guberinic<br />

Murat Alija / Mijo Cekic / Petar Vidovic<br />

Marko Campobello<br />

Aleksej Budnitschenko / Vladimir Sekic<br />

Heiko Diehm / Claudia Eisenmann / Dominik Derschka / Dominik Conrad<br />

Paul-Christian Menzel / Roland Oldenzeel<br />

Andrea Nähle / Yvonne Mende / Michelle Mielke<br />

Vladan Damjanovic<br />

Anto Kujadin<br />

Michael Ostermeier / Gerold Heck<br />

/ Alexander Dite / Marko Kraljevic-Tufekcic<br />

Dimitri Chub<br />

Mohamed Khair Tertanni / Boris Jukic<br />

Rasheid Kassab<br />

Denis Pantinaj<br />

Mustafa Kemal Kaya / Salvatore Devona<br />

Josef Sieben / Marko Ilic / Zdenko Benkovic<br />

Holger Kienitz<br />

101


102


103


Bildnachweise<br />

1920 Seite 11<br />

oben: Strähle-Luftbild, Schorndorf<br />

mitte links: Wikipedia, Walery, Polish-British,<br />

1863–1929<br />

mitte rechts: Wikipedia, Joan Crawford<br />

unten: Wikipedia, P.D Jankens<br />

1930 Seite 15<br />

oben: Alamy/RPEWD9<br />

mitte links: Titelbild eines Sammelalbums der<br />

Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch-<br />

Parten kirchen | Bild: Teutopress/Süddeutsche<br />

Zeitung Photo<br />

mitte rechts: Deutsches Historisches Museum,<br />

Berlin | F 73/422<br />

unten: Wikipedia, Deutsche Reichsbank<br />

1940 Seite 23<br />

oben: Deutsches Historisches Museum, Berlin |<br />

BA 2011/7<br />

mitte: Deutsches Historisches Museum, Berlin |<br />

F 62/352<br />

unten: Wikipedia, Henry Ries/USAF<br />

1980 Seite 59<br />

oben: Alamy/HT5Y8X<br />

links: Wikipedia, Lear 21<br />

rechts: Wikipedia, White House Photographic Office<br />

1990 Seite 65<br />

oben: picture-alliance/dpa | Frank May<br />

mitte links: picture-alliance/dpa | Wolfgang Weihs<br />

mitte rechts: Wikipedia,<br />

Mohammad Hossein Heydari<br />

unten: picture-alliance/ZB | Hubert Link<br />

2000 Seite 69<br />

oben: Wikipedia, TheMachineStops (Robert J. Fisch)<br />

links: Wikipedia, David Shankbone<br />

rechts: picture-alliance/dpa/dpaweb |<br />

Wolfgang Weihs<br />

2010 Seite 75<br />

oben: Wikipedia, Marcello Casal Jr/Agência Brasil<br />

links: Wikipedia, Informations wiedergutmachung<br />

rechts: picture-alliance/dpa | epa afp Yoav Lemmer<br />

1950 Seite 31<br />

oben: picture alliance/dpa | dpa-Fotografen<br />

mitte links: Wikipedia, Mabit1<br />

mitte rechts: picture alliance/dpa-Zentralbild/<br />

our-planet.berlin-Heinz Krimmer | Heinz Krimmer<br />

unten: Alamy/T3BBJE<br />

2020 Seite 81<br />

oben: picture alliance/Photoshot<br />

unten: Wikipedia, Smalltown Boy<br />

104<br />

1960 Seite 43<br />

oben: Wikipedia, NASA, Neil A. Armstrong<br />

links: picture alliance/ullstein bild | Jochen Blume<br />

rechts: Wikipedia, Woodstock, Ric Manning<br />

1970 Seite 53<br />

oben: picture-alliance/dpa | dpa<br />

mitte links: Wikipedia, Waltraud Grubitzsch<br />

mitte rechts: IMAGO/Everett Collection<br />

unten: Wikipedia, Lothar Spurzem, Februar 1975<br />

Seite 55: Amt für Stadtplanung und Wohnen<br />

Impressum<br />

Herausgeber und verantwortlich:<br />

<strong>Kessler</strong> & <strong>Söhne</strong><br />

Württ. Eisenwerk GmbH & Co. KG<br />

Bregenzer Straße 39, 70469 Stuttgart<br />

www.kessler-soehne.com<br />

Redaktion: Michael Ostermeier<br />

Text: Ulli Priemer, www.ullipriemer.com<br />

Gesamtherstellung:<br />

VH7 Medienküche GmbH<br />

Kreuznacher Straße 62, 70372 Stuttgart<br />

www.vh7.de<br />

Auflage: 500 Stück | Stand: August 2021


<strong>Kessler</strong> & <strong>Söhne</strong><br />

Württ. Eisenwerk GmbH & Co. KG<br />

Bregenzer Straße 39 / 70469 Stuttgart<br />

www.kessler-soehne.com

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