BREMER SPORT Winter 2023/2024
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SPITZEN<strong>SPORT</strong><br />
Herausragend<br />
Bremer Léon Schäfer ist Para-<br />
Sportler des Jahres <strong>2023</strong><br />
Die Lateinformation des GGC Bremen feierte ihre 18. Deutsche Meisterschaft. Für die TSG Bremerhaven<br />
kam es hingegen zum Drama. <br />
Fotos: Sportpicture.net /TSG<br />
Eine Achterbahnfahrt<br />
der Gefühle<br />
Lateinformationen: Grün-Gold-Club Bremen Deutscher Meister /<br />
TSG Bremerhaven verpasst WM-Ticket<br />
Léon Schäfer ist erstmals in seiner<br />
Karriere zum Para-Sportler des<br />
Jahres gewählt worden. Der in Bremen<br />
aufgewachsene Leichtathlet wurde<br />
im Rahmen der Sportlergala des Deutschen<br />
Behindertensportverbandes in<br />
Düsseldorf ausgezeichnet.<br />
Im vergangenen Sommer hatte der<br />
für Bayer Leverkusen startende Schäfer<br />
bei der Para-Leichtathletik Weltmeisterschaft<br />
in Paris seinen Titel im Weitsprung<br />
verteidigt. Dabei verbesserte er<br />
seinen eigenen Weltrekord mit einer<br />
Weite von 7,25 Metern um einen Zentimeter.<br />
Außerdem gewann der 26-Jährige<br />
Bronze im 100-Meter-Sprint.<br />
Schäfers Werdegang hatte in Bremen<br />
seinen Anfang genommen. Als<br />
schneller Außenbahnspieler spielte er<br />
bei Tura Bremen Fußball, erkämpfte<br />
18<br />
Das Land Bremen bleibt trotz des Dramas um die WM-Nominierung der TSG Bremerhaven<br />
eine Hochburg im Formationstanzen. Mit einer beeindruckenden Leistung im<br />
Stile eines Champions holte sich der Grün-Gold-Club Bremen bei der Deutschen<br />
Meisterschaft der Lateinformationen in Braunschweig seinen insgesamt 18. Deutschen<br />
Meistertitel. Die TSG Bremerhaven hingegen stand am Ende mit leeren Händen da.<br />
Grün-Gold tanzt in seiner eigenen Liga<br />
Der mit Spannung erwartete Auftritt des haushohen Favoriten Grün-Gold Bremen war eine<br />
Demonstration der Klasse und an Dominanz nicht zu überbieten. Das A-Team von Cheftrainer<br />
Roberto Albanese begeisterte mit der neuen Choreografie „Freedom und Peace“ und<br />
wurde vom Braunschweiger Publikum lautstark gefeiert. Schon in Vor- und Zwischenrunde<br />
hatte der amtierende Weltmeister in einer eigenen Liga getanzt und am Ende 33,96 Punkte<br />
eingeheimst.<br />
Die von Roberto Albanese zusammengestellte Musik – u. a. „Stand up“ von Cynthia<br />
Erivo, „Freedom!90“ von George Michael, „Man in the Mirror“ von Michael Jackson und<br />
die Ballade „Baraye“ des iranischen Musikers Shervin Hajipour – zog sowohl das Team<br />
als auch die Zuschauer in ihren Bann. Mit der musikalisch toll abgestimmten Hochgeschwindigkeits-Choreografie<br />
untermauerte der Titelverteidiger aus Bremen seine unangefochtene<br />
Position als Nummer eins in Deutschland und geht nun auch als Favorit in die<br />
Mitte Dezember in Hongkong stattfindende Weltmeisterschaft der Lateinformationen.<br />
Mit Blick auf die starke Vorstellung in Braunschweig und die Vorfreude auf die anstehende<br />
Weltmeisterschaft ist die Stimmung im Grün-Gold-Lager super.<br />
Große Enttäuschung bei der TSG Bremerhaven<br />
Ein komplett anderes Stimmungsbild als bei Grün-Gold Bremen herrscht bei der TSG Bremerhaven,<br />
die bei der Deutschen Meisterschaft in Braunschweig zwar Dritter wurde, das<br />
schon sicher geglaubte Ticket für die WM in Hongkong aber an den Zweitplatzierten aus<br />
Buchholz abgeben musste. Schlimmer hätte dabei das Timing aus Bremerhavener Sicht<br />
kaum sein können. Erst am Vorabend der DM wurde die TSG von der Nachricht eiskalt<br />
erwischt, dass das Sportgericht des Deutschen Tanzsportverbandes (DTV) einer Klage von<br />
Blau-Weiß Buchholz stattgegeben hatte, wonach die Platzierung bei der aktuellen Meisterschaft<br />
entscheidend war und nicht die Vorjahresplatzierung. Der sicher geglaubte WM-<br />
Startplatz war damit weg.<br />
Léon Schäfer bei der Preisübergabe.<br />
<br />
Foto: R. Kuckuck<br />
sich seinen Platz in der Bremer Auswahl<br />
und schaffte schließlich den Sprung in<br />
den DFB-Stützpunkt Bremen. Schäfers<br />
Traum vom Fußballprofi endete im Alter<br />
von 13 Jahren. Nach einer Knochenkrebserkrankung<br />
musste ihm der rechte<br />
Unterschenkel mitsamt Knie amputiert<br />
werden.<br />
Zweifacher Weltmeister, Paralympics-Silbermedaillengewinner,<br />
Weltrekordhalter,<br />
Bremens Behindertensportler<br />
des Jahres 2015, Eintrag ins Goldene<br />
Buch der Stadt Bremen, nun frisch gekürter<br />
Para-Sportler des Jahres <strong>2023</strong>:<br />
Seine zahlreichen Auszeichnungen haben<br />
Schäfer längst zu einem herausragenden<br />
Botschafter der deutschen Para-<br />
Leichtathletik gemacht. Sein nächstes<br />
großes Ziel: der Gewinn von Olympiagold<br />
bei den Paralympischen Spielen<br />
<strong>2024</strong> in Paris.