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Baulos 1: Druckstollen - Kopswerk II

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Brandschutz, Entrauchung und Löschwasser<br />

<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> dabei<br />

Dezember 2007<br />

Sicherheit für Mensch und Maschine<br />

Thomas Bitschnau: Anschlussarbeiten bei der HIFOG-Trafolöschanlage<br />

Brandschutz im <strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> hat eine bauliche, technische<br />

und organisatorische Seite. Die bauliche<br />

Seite betrifft Fluchtwege und Abschottungen brandgefährdeter<br />

Räume. Technische Einrichtungen sind<br />

Branderfassung mit automatischen Brandmeldern,<br />

Löschwasser und die Entrauchung. Organisatorisch<br />

bestehen ausführliche Brandschutzpläne für die<br />

Einsatzkräfte.<br />

In baulicher Hinsicht sind in der Kaverne verschiedene<br />

Einrichtungen zum Bandschutz notwendig. Das<br />

Krafthaus mit vielen Technikräumen und Hochspannungsbereichen<br />

ist je nach Wichtigkeit und Funktion<br />

in einzelne Brandabschnitte unterteilt. Diese sind<br />

bautechnisch durch Brandschutztüren und Brandabschottungen<br />

getrennt. Auch im Lüftungssystem des<br />

Krafthauses sind rund 140 Brandschutzklappen<br />

installiert. Rasch zugängliche Fluchtwege sind<br />

zum Personenschutz unerlässlich. Sie führen im<br />

Notfall sicher und auf kürzestem Weg ins nächste<br />

Stiegenhaus und in den Flucht- und Belüftungsstollen<br />

oder in den Zugangsstollen.<br />

Wenn’s brennt<br />

Jeder Raum des Krafthauses hat Brandmelder.<br />

Insgesamt umfasst die Vollschutz-Brandmeldeanlage<br />

etwa 400 Auslöser. Zusätzlich sind zur schnellen<br />

Erfassung von selbst kleinsten Rauchentwicklungen<br />

12 Rauchansaugsysteme in der Kaverne installiert<br />

und machen „RAUCHEN VERBOTEN“ zum kategorischen<br />

Imperativ.<br />

Die Maschinentransformatoren, welche die höchste<br />

"Brandlast" haben, sind aus Sicherheitsgründen in<br />

einer eigenen Trafokaverne untergebracht. „Sie<br />

erhalten eine Hochdruckwassernebelanlage<br />

(HIFOG), die bei Ansprechen von mindestens zwei<br />

Brandmeldegruppen auslöst“, erläutert Walter<br />

Fritsch. „Dann werden per 140 Bar Hochdruck zirka<br />

3.000 l Wasser über eine pneumatische Pumpe,<br />

welche mit Stickstoff betrieben wird, in die<br />

Traforäume gesprüht. Die Löschung erfolgt durch<br />

Kühlung, Verdrängung von Sauerstoff und durch<br />

Abschirmung von Hitzestrahlung. Dieses Löschsystem<br />

wurde schon auf dem Luxusliner Queen Mary <strong>II</strong> eingebaut<br />

und stellt für Mensch und Tier keine<br />

Gefährdung dar.“<br />

Wenn’s brennt, muss nicht nur die Feuerwehr sofort<br />

informiert werden, auch rund 250 000 Liter Wasser<br />

sollten bereit stehen. Für diese Menge ist zum Teil mit<br />

dem Kühl- und Löschwasserbehälter gesorgt; mehr<br />

wird über Ortswasser, für das 17 Löschwasserposten<br />

bereit stehen, eingespeist. Pro Minute müssen ca.<br />

2.800 Liter (ca. 50 l / sec) für mindestens 90 Minuten<br />

vorhanden sein. Diese Menge sichert auch der<br />

Löschwasservorrat im Kraftwerk. Er wird am höchsten<br />

Punkt der Kaverne, im gleichnamigen Kühl- und<br />

Löschwasserstollen gespeichert.<br />

Entrauchung - (Entqualmung).<br />

Durch Auslösen von mindestens zwei Brandmeldergruppen<br />

werden alle Stiegenhäuser mit Überdruck<br />

beaufschlagt, sodass kein Rauch in die<br />

Stiegenhäuser bzw. Fluchtwege eindringen kann.<br />

Um im Brandfall die Rauchgase aus der Kaverne zu<br />

bringen, ist eine Entrauchungs-(Entqualmung) Anlage<br />

installiert. Die Feuerwehr kann über die im<br />

Portalgebäude und Notfallraum installierten Entrauchungs-Tableaus<br />

die entsprechenden Funktionen<br />

starten. Ingesamt können über die Entrauchungskamine<br />

im Portalgebäude bis zu 160.000 m 3 /h<br />

Schlechtluft aus der Kaverne abgezogen werden.<br />

Zusätzlich sind in der Kaverne transportable Entrauchungsventilatoren<br />

stationiert. Sie können in<br />

jedem Geschoss angeschlossen werden und gewährleisten<br />

damit den Schlechtluftabtrag aus den<br />

Tiefgeschossen.<br />

Montagearbeiten Brandmelder<br />

Durchorganisiert<br />

Für umfassenden Brandschutz sind neben den baulichen<br />

und technischen vor allem die organisatorischen<br />

Vorkehrungen ausschlaggebend. Zum sicheren<br />

Zutritt der Betriebs- u. Ortsfeuerwehr im Brandfall<br />

werden für die komplette Kaverne mit allen<br />

Nebenräumen Brandschutzpläne erstellt. Mit den<br />

Erkundungskarten können die einzelnen Brandmelder<br />

lokalisiert und die notwendigen Maßnahmen eingeleitet<br />

werden.

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