Arbeitsgemeinschaft Urnenhain - Steinzentrum Hallein
Arbeitsgemeinschaft Urnenhain - Steinzentrum Hallein
Arbeitsgemeinschaft Urnenhain - Steinzentrum Hallein
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Mit Stein bauenl<br />
Eine der<br />
Befundstellen,<br />
an der die<br />
barocke<br />
Fassung freigelegt<br />
wurde<br />
Ohne und mit:<br />
Kalkfassung<br />
im Detail<br />
sind keine Armierungseisen drin.« Sowohl augenscheinlich als auch<br />
strukturell macht der Beton keine Probleme. Daher entschied man<br />
sich in Regensburg, die Betonelemente zu belassen. Bestärkt wurde<br />
diese Entscheidung durch ein Gutachten der Technischen Universität<br />
München. Stuhlfelder: »Die Untersuchungen haben ergeben, dass<br />
wir bezüglich der Betonwerksteine die nächsten 50 Jahre Ruhe<br />
haben.«<br />
Kein Ende in Sicht<br />
Doch was zunächst nach dauerhafter Lösung aussieht, relativiert<br />
sich angesichts der Zeiträume, in denen Bauhütten denken müssen.<br />
Hans Weber, Leiter des staatlichen Bauamts Regensburg und auf<br />
Behördenebene für den Regensburger Dom verantwortlich, gibt zu<br />
bedenken: »Das heißt für uns, dass wir an dieser Stelle in 50 Jahren<br />
wieder ran müssen.« Doch auch zwischenzeitlich dürfte Helmut<br />
Stuhlfelder und seinen 14 Mitarbeitern nicht langweilig werden.<br />
Neben diversen Neustücken, unter anderem für den bereits erwähn-<br />
Nichts mehr zu retten:<br />
Situation an der<br />
Nordseite des Chors<br />
des Passauer Doms<br />
ten Giebel, geht ihnen die Arbeit am Bock nicht aus. Der Blick in die<br />
Werkstatt zeigt neben bildhauerischen Kopien und anspruchsvollen<br />
Laubstücken wie Kreuzblumenteilen auch Maßwerkstücke mit<br />
durchaus stolzen Maßen. Annähernd jeder Hieb am Stein wird in Regensburg<br />
ausschließlich von Hand getätigt. Winkelschleifer oder<br />
Pressluftwerkzeug werden nur in Ausnahmefällen verwendet. Steinmetz<br />
Stefan Lukaszevicz-Zentner, der momentan an einem Stück<br />
der mehrteiligen Kreuzblume für den nördlichen Querhausgiebel aus<br />
Auerkalkstein arbeitet, meint dazu: »Die Druckluft ist immer wieder<br />
Diskussionspunkt bei uns. Wir sind aber auch froh darum, dass<br />
Handarbeit gefragt ist.«<br />
Die umfangreiche Massivarbeit kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass die Substanzerhaltung einer der Schwerpunkte<br />
der Regensburger Bauhütte ist und die Aufgabenstellungen zunehmend<br />
verändert. Diese Entwicklung ist wenige Kilometer flussabwärts<br />
weiter fortgeschritten. In der Passauer Bauhütte, die nur kurze<br />
Zeit nach der in Regensburg neu gegründet wurde, beschäftigen<br />
sich die Steinmetzen bereits intensiver mit der Konservierung.<br />
Die Passauer Situation<br />
Im Jahre 1929 begann die ebenfalls staatliche Dombauhütte ihre<br />
erste Baumaßnahme. Der Passauer Dom St. Stephan war wie der in<br />
Regensburg in einem desolaten Zustand: Es stürzten wiederholt<br />
20 DER STEINMETZ 04_11